Verlag Gustav Ziemjen,Berlin SW.2h,Bergmaouftr.l02 Zer»lprecher:Anitciitzow 5699. An diele Adresse alle Sendungen erbeten. Herausgeber: Generalleutnant 5. D. v. Mülmann AluWerke- KschrichtkirMr Seullihlsnos WM« w..vlllkklMW« W WWW M\m WWW!IIIüeil-EkWlWrIieiM"E.L ^Jahrgang. Nr. 1. scheint Berlin, den 5. Juli 19l6. Einzelnummer 1V Pf. °*sut>“ '"^chenilich. , , „ —,-o-i Bspreis jU erfragen unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Vertretern. Durch jede Postanstalt zu beziehen. — Bezugspreis: oierteljährlich 1.30 M. monatlich 45 Pf. ausfchliehlich Bestellgeld. Für Soldaten bei Sammelbestellung Die Mitglieder der Vereine „Vaterländischer Franen-Verein" und „Baterlandsspende zur Errichtung Deutscher KriegsbeschädigtensErholungsheime" erhalten die Zeitung zum Vorzugspreise oon 1,— M. vierteljährlich. 6 Eine uralte List. Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. Vaterlanösspende zur Errichtung Deutscher KriegSbeschädigten-ErholungSdetme '.Zweck des Vereins: Lammlmig vonNNtteln. um damit den ins bürgerliche Leben zurückgetcotenen, weniger bemittelten Teilnehmern des Weltkrieges eine kräftigende Lcholungs;eit zu gewahren und dem deutschen Volke auf diese Weise für Erfüllung seiner Aufgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeitskräfte wiederrugeben. Die Mittel werden möglichst für Angehörige der Bundesstaaten oder Provinzen verivendet werden, die sie auf- gebracht haben. Zeder Deutsche sollte daher Miiglied des Vereins werden I 5. und ihm reiche Beiträge und öpenden zuführen helfen. 2. Leitende Gesichtspunkte für die Vcrcinsarbeit: Vaterlandstreue und Näch- stenliebe ohne Nücksicht auf Bekenntnis und Parteistellung. Enge Zusammen- arbeit mit den Organon der behördlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge unter strenger Befolgung der von der Neichsregierung gebilligten neureillichen Forde- rungen auf diesem Gebiete. 3. Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Vereinssammlungen ist in Preuhon sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- landsspende hat die Nechte einer „Milden Stiftung". t. Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in Der Vorstand: Generalleutnant o. Mülmann, Tharlottonburg, Erster Vorsitzender. Vorsitzender. Dr. F. O. Karstedt, Vln.-Steglitz. Eingetragener Verein. voller Höhe für die Kriegsbeschädigten verwenden ju können, werden wir diese als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, wo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- beschädigtonfürsorge und die Unterstützung der Bäderfürsorge des Noten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Veriügung stehen. Auf diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. . Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsspende wird in erster Neihe leichtkranke desto, nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gomätz von anderer Leite weniger gesorgt zu werden pflegt, berücksichtigen, also ?. V. mit Neurasthenie, Nheumatismus, leichten Formen von Hersteiden oder Störungen der Verdauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl steyr der bürgerlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge ju. Unternehmungen, die mindestens 20 Freistellen zu je Mk. 150 — zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Zahl in Vorschlag bringen. >. Schatzmeister: Or. L. M o s l e r, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W. S. Unter den Linden 55. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Eileuburg, Geschäftsführender Vorsitzender. Königlicher Vaurat Hermann Duerdoth-Verlin, Stellvertretender Gel Nechtsauwalt Dr. H. Müntzel, Berlin. Generalkonsul Stobwasser, Berlin. Universitätsprofessor Dr. med. Strauß, Berlin. Deutsche' Sgndikus des Vereins: Nechtsanwalt Or. N i t 1 h a u Budapester-Straße 2-5. 7. Bankkonten: Neichshauptbank und sämtliche Nebenstellen, vt-r v, , Diskonto-Gesellschaft, Gommer;- und Diskoutobank» Bank für D ( Zndustrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, I Heimann-Breslau, Postscheckkonto Berlin NW. 7, Nr. 23 565. S. Vereinszeitschrift: Die „Deutsche Soldaten-Zeitung", Berlin SW,~ mannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Vezugsoergünstigungen für 4)6 glieder: Vierteljahrspreis Mk. 1.- statt Mk. 1.50. , ... ««mul 9.‘Die Geschäftsstelle des Vereins: Berlin W. 57. Vülowstr- 15S* jrenfcgs Lützow 592 Telegrammadresse: „Vaterlandspende". Geschäftszeit: ^ p von Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, samten Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle zu richten. on|^ ß 10. Mitgliedsbeiträge: Mindestjahresbeitrag für Einzelmitglieder: * Jj’j# körperschaftliche 10 Mk. Mit Nücksicht auf den vaterländischen 0 ^ Bereins ist ein Hinausgehen über die Mindestbeiträge und spe» einmaligen größeren Beträgen für den Verein dringend erwünscht- Quittungöleiftungen Jessen 25 M. (G), Jüterbog 8 M. (G), Kaldenkirchen 10 M. (S), Karlsruhe 5 M. (S), Kätscher 5 M. (S), Kattcnau 10 971. (23), Kattern 10 M. (S), Kattvwih 10 M. (S), Kempen 3 M. (S), Kiel 1 M. (B), 22.50 M. (S), Kirchhain 2 M. (G), Kleinau 8 M. (S), Klcin- kugel b. Reideburg 3 M. (B), Königsberg in Franken 5 M. (S), Königsberg Pr. 3 M. (23)/ 25 M. (S), Königsborn 5 M. (S), Köln 43 M. (B), 282.20 M. (S), Körbccke 10 M. (S), Krotoschin 1 M. (B), Kyrih 10 M. (B), 10 M. (S), Landsberg 12 50 M. (S), Lauban 3 M. (S), Langenheim i 971. (S), Lan- gensalza 5 971. (S), Langheim 5 1 (G), Lehrte 5 971. (23), 10 971. (S), Leipzig 3 M. (23), Lem- bach 3 971. (S), Lemgo 10 971. (S), Leobschüh 10 971. (S), Levern 1.50 971. (6), Liebenwaldc 3 M. (G), Liegnitz 2 M. (23), 7 97t. (S), Limburg 3 971. (23), 3 97t. (G), Lintfort 3 M. (G), Liffa 20 M. (G), Litt- schen b. Maricnwerdcr 100 M. (G), Löningen 10 M. (G), Löwcnberg 3 97t. (G), Lüdenscheid 1Ö M. (23) 127 97t. (G), Lunden 1.50 M. (G), Lünen 1 M. (23), Ludwigshafen 3 M. (G), Magdeburg 1 M. (23) 64 M. (G), Marienburg 5 M. (G), 'Maricnwerdcr 12 M. (23), 400.20 M. (G), Mayschoß 3 M. (G), Memel 3 M. (G), Merchweiler 2 M. (G), Merscheid 1 M. (G), Merseburg 7.50 M. (G), Meseburg 10 M. (23), 90 M. (G), Meserih 25 M. (G), Mettlach 3 M. (G), Metz 3 97t. (23), 48 M. (G), Michalkowih 3 M. (G), Montabaur 5 M. (G), Mühlhausen 1 97t. (23), 22 M. (G), Mülhausen i. Elf. 50 97t. (G), Mülheim 15 M. (23), 201 971. (G), Müllrose 58 M. (23), 12.50 M. (G), München 5 M. (23), Münster 3 971. (23), 32.35 M. (G), München-Eladbach 104 M. (G), Rakel 3 M. (G), Nammen b. Porta 3 M. (G), Namur 3 ^ (23), 3 M. (G), Naumburg 46 M. (23), 1 ^ 0 Nauhken 15 M. (G), Neiße 10 M. (23), 20 M. U Neubrandenburg 3 M. (23), Neubreisach 3 "'nW Neuenkirchen 20 M. (G), Ncusreistctt 2 97t. ( ©«. Fleury und gewannen südl. der Feste v - 'Zeh ui* fönbe; 2673 ©cf., darunter 60 Offiziere. 0.00: lebhafte Geschütz-, Gtreifschar- und FliegerM'^1 Be: Haumont sranz. Kampfeindccker im v!/« fc;1 «um Absturz gebracht. Leutn. Wintqcns/ ^ rein 7, Flugzeug, sranz. Doppelbea^jyff 0. Russ. Tcilvorstöße südl. Illuxt und nördl. ^ abgcwiesen. — Deutsches Fliegergeschwader M « fl,i' Bahnhof Poloczany (südwestl. Molodccznv) dem Truppeneinladungen beobachtet waren, die Bahnanlagen von Luniniec. — Bei der V p» gruppe Linsingen der Angriff bis in und «« £inic Zubilno—Watyn—Zwiniacze «d"^hl dsi Heftige feindl. Geaenanqriffe scheiterten. /“V, ©cf. ständig im Wachsen. — Bei der Bothmcr kleinere Gefechte zivischen vorMM, „j,^ Abteilungen. — Bei Kimpolung in der 23«t „L heftige Kämpfe. — Im Czcrem'osztal draNm^,,,- fassendes Vorgehen österr.-ung. Truppe« den aus der Gtadt Kuty zurück. — Nordwcstl.-g yv brach nüchtl. russ. Angriff zusammen. — zrwilow russ. Anstürme abgeschlagen. 1. Im Plöckcnabschnitt ital. Fußvolkangriffe Gtellungcn auf dem Lana Joch und am Pal abgeschlagen. — Bahnhof von Ala ««. Feuer österr.-ung. schwerer Geschütze.. »'.j S. Oesterr.-ung. Torpedoboote schossen ein einen fahrenden Lastzug a. d. ital. OmM^lus. Giulianowa in Brand. — Bei Triest e> u. ein sranz. Wasscrslugz. abgeschossc's' (Äj bracht. Oesterr.-ung. Flugzeuggeschwader Cisenbahnbrücke u. Bahnhof von Pvnte u. d. Hasen von Grado mit Erfolg. 25. Juni. 4V. _®cr Feind entwickelte südl. des Ka« als Bassöc bis über die Gomme hinaus auch •'ir. i. Deutsche Soldaten-Zeitung. 3 ^Egkeit, belegte Lens und Vororte mit schwerem e^uer und ließ bei Veaumont—Kamel (nördl. Al- ^"2 ohne Erfolg Gas über unsere Linien streichen. Ts.^wks der Maas.erreichte das feindliche Feuer »gen Abend besonders am „Toten Mann" große Nachts hier kleinere für uns erfolgr. Fuß- ooikrampfe. Oestl. der Maas alle Versuche der Tvssj. das verlorene Gelände wiederzugewinnen, geicheitert, über 200 Ges. — Oestl. St. Diö bei 0 ( lcm Strcifscharvorstoß 15 Franz, gef. Srem fortschreitenden Angriff gegenüber blieben hürr' ruff- Gegenstöße, besonders beiderseits Zaturce . mq ergebnislos. Südl. des Plaszcwka-Abschnit- . ?..studöstl. Veresteczko) mit nennenswert. Kräften der feindl. Angrisfe restlos abgeschlagen. — In Bukowina bezogen österr.-ung. Truppen zwisch. .'"'Polung und Iakobcny neue' Stellungen. Die oh»*} !"l>l. Verhomety und Wiszttih v. d. Oesterr.- Jr Tcinbt. Einwirkung geräumt. — An der gali- Front gewohnte' Eeschühtätigkeit, nordwestl. . ^-arnopvl Minenwerfer- und Handgranatcnkämpfe. .fischen dem Meer u. Monte Sabotino lebh. Ge- Mokämpfe. Oestl. Polazzo Handgranatenk. I. d. ^owmitcn ital. Angriff gegen die Rufreddo-Stel- »"g tm Sperrfeuer zusammengebrochen. ungestört und ohne Verluste. — In den Dolomiten an der Kärtncr und an der Küstenländischen Front Geschühkämpfe. 8. Zwei k. u. k. Seeflugzeuge belegten die Adriawcrke ■ mit Bomben. 27. Juni. W. An der engl, und dem Nordflügel der franz. Front mehrfach Streifschargcfcchte. Zahlr. Gas- u Rauch- wolken strichen zu uns herüber; sie schädigten uns nicht und schlugen teilweise in die feindl. Gräben zurück. Das gegncr. Feuer besonders heftig gegen unsere Stellungen beider?, der Somme. Äei Be- schießung von Resle durch die Franzosen 23 ihrer Landsleute getötet oder verw. Rechts der Maas franz. Angriffe nordwestl. und westl. der Feste Vaux und westl. des Panzerwerkes Thiaumont sowie südwcstl. der Feste Vaux ergebnislos. Im Cha- pitrc-Walde seindl. Abteilung in Stärke von zwei Offizieren und einigen Dutzend Leuten überrascht und gcfangcngenommen. — Engl. Doppeldecker östl. Arras im Luftkamps abgeschoffcn. 0, Deutsche Abteilungen, die in die ruff. Stellungen vorstießen, brachten südl. Kekkau 26 Gef., 1 M.- Gewehr, 1 Minenwerfer und nördl. vom Miadziol- see 1 Offizier, 188 Mann, sechs M.-Gcwchre, 4 neu herangesührten Kräften die am 23. Juni erober- ten Stellungen auf dem Höhenrücken „Kalte Erde", das Dorf Fleury und die östl. anschließenden Li- nien angegriffen. Unter ganz außerordentlich. Ver- lusten durch das Sperrfeuer unseres Gcschützvolkes u. im Kampfe mit unserem tapferen Fußvolk sind alle Angriffe restlos zusammengcbrochen. — Feindl. Flieger'bei Douaumont abgeschossen. Leutn. Höhn- dorff setzte bei Raucourt (nördl. Nomcny) sein 7. feindl. Flugzeug außer Gefecht. 0. Dorf Liniewka (westl. Sokul) und die südl. des Dorfes liegende ruff. Stellungen im' Sturm genom- men. — Bei Kuty wiederholte der Feind seine An- griffe mit gleichem Mißerfolg wie vorher. — Süd- westl. Nowo-Poczajew schlugen österr.-ung. Vor- posten 5 Nachtangriffe der Ruffen ab. Wests. Toro- zyn brach ein starker ruff. Angriff im österr.-ung. Geschütz- u. Gewehrfeuer zusammen. 1. Ital. Angriffe im Val di Foxi, am Pasubio, gegen den Monte Rasta und im Vorgelände des Monte Zcbio blutig abgewiesen; 530 Gef., darunter 15 Offiziere. — Fruchtlose ital. Anstrengungen im Plöckenabschnitt, hauptsächlich gegen den Freikofel und Großen Pal. Stellenweise Handgemenge. An der küstenländ. Front Gcschühkampf recht lebhaft.— c*y"w von 3 ital. Torpedo- u. 1 Motorboot icHEf.ano mißlang. Oestcrr.-ung. A-Voote ver- stört" -in der Otranto-Straßc einen von einem Zer- .dp „Fourche" begleiteten Hilfskreuzer Typ il.!tz^>pe Umberto". Der Zerstörer verfolgte das ; mit Bombenwürfen, kehrte zur S'inkstcllc 3un•1 Unb wurde dort vom U-Boote ebenfalls Vers. • ^ | mvn^^tigkeit an unserer nach Westen gerichteten [kJ* Kegcnüber der engl, und dem Rordslügel der rmcc- wie an den beiden letzten Tagen, bc- c 7~ Westl. des „Toten Mannes" scheiterten j!W' Tcinbt. Vorstöße. Rechts der Maas endete ^ell». Angriff sehr starker Kräfte gegen unsere SeAc" v"s dem Rücken „Kalte Erde'" mit völ- Mißerfolg der Franz. Sie sind unter groß, teilweise nach Handgemenge, überall zu- J. ä o rfc». — Deutsche Fliegergeschwader griffen t % r$er bei Pas (östl. Doullens) an. v°°fut und bei Zaturcy heftige, für uns er- Kümpfe. ^ .^s'ziere, l .... ri'ith '.Gewehre gestiegen. Aus den, Höchen nördl. Gesangcncnzah'l feit 16. Juni iziere, 11 097 Äiaim, Beute aus 2 Gcsch., abgeschlagen. In Wolhynien ' Ei 'chiiN' Angrrsfe Mampfe. ^»tg ^^E-ung. Front im Angriffsraum zwischen a und Etsch stellenweise verkürzt, unbemerkt, Zusammenstoß. Mincnwcrscr ein. Feindl. Streifscharcn abgewiescn, Gütcrbahnhof von Dünaburg ausgiebig mit Bom- ben belegt. — Südwestl. Sokul stürmten wir ruff. Linien und machten mehrere hundert Gef. Feindl. Gegenangriffe ohne Erfolg. — Bei Iakobcny, nördl. Kuty und westl. Rowo-P'oczajew ruff. Angriffe ab- geschlagen; der Feind erlitt große Verluste. I. Verkürzung der österr.-ung. Front zwischen Brenta und Etsch' ohne jeden Verlust. — Nunmehr gehen die Ital. gegen den Monte Cesto an, wo sie unter schweren Verlusten abgewiescn wurden. Im Po- sina-Tal zwang Geschtthfeuer mehrere Bataillone zur Flucht. An der küstenl. österr.-ung. Front schei- terten feindl. Angriffe am Krn und gegen den Mrzli Vrh. 28. Juni. W. Vom Kanal von La Vaffüc bis südl. der Somme machte der Gegner unter vielfach starkem Gcschütz- einfatz, im Anschluß an Sprengungen u. unter dem Schuhe von Rauch- u. Gaswolken Crknndungsvor- stößc, die mühelos abgcwtesen wurden. Auch in der Champagne scheiterten Unternehmungen schtvächerer feindl. Abteilungen nordöstl. Le Mesnil. — Links der Maas am „Toten Mann" nachts Hand- granatenabteilungen abgewehrt. Rechts haben die Franz, nach etwa 12stttndiger heftigster Feuervor- bcreitnng den ganzen Tag mit starken, zum Teil Ocsterr.-ung. Flieger belegten die Bahnhöfe und milit. Anlagen von Treviso, Monte Belluno, Vi- cenza und Padua sowie die Adriawcrke von Mon- falconc mit Boinbcn. 11k. Geschühkämpfe zwischen dem Vardar und dem Doiran-See. 29. Juni. W. Das Gesamtbild an der engl. u. an> Rordslügel der franz. Front im wesentlichen gleich. Vorstöße feindl. Streifen und stärkerer Füßvolkabtcilungen sowie Gasangriffe zahlreicher. Aebcrall der Gegner abgewiescn, die Gaswellen ohne Ergebnis. Der Gcschühkampf teilweise von großer Heftigkeit. — Auch nördl. der Aisne twd in der Champagne zw. Auberive und den Argonnen entfalteten die' Franz, lebhaftere Feuertätigkcit; schwächere Angriffe leicht zurückgcschlagen. — Rechts der Maas'nordwestl. Thiaumont kleinere Fußvolkkümpse. 0. Ruff. Angriffe einiger Kompagnien zw. Luba- towka und Smvrgon scheiterten im Sperrfeuer. Bei Gnessitschi (südöstl. Ljubtscha) stürmte deutsche Ab- teilung seindl. Stützpunkt östl. des Rjcmcn, nahm 2 Offiziere, 56 Mann gefangen und erbeutete 2 M.-Gewehre, 2 Minenwerfer. — Bei Izwor in der Bukowina zersprengten k. u. k. Abteilungen ein ruff. Reiterregiment. Im Raume östl. Kolonien erneuerte der Feind in 40 Kilometer-Breite seine 4 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 1. Maffenangrifse. An zahlreichen Punkten gelang es dem aufopfernden Eingreifen herbeieilendcn Nach- schubs, den überlegenen Gegner im Handgemenge zu werfen, doch müßte schließlich in den Abendstun- den ein Teil der Front gegen Kolomea und südlich davon zurückaenommen werden. In der Dnjestr- schlinge nördl. Obertyn wiesen österr.-ung. Truppen zwei überlegene ruff. Angriffe ab. Alle Versuche des Gegners, die wcstl. Nowo-Poczajew verschanz- ten Abteilungen des Cperjeser Inf.-Regts. 76 zu werfen, scheiterten. I. Die Ital. beschossen die Hochfläche von Doberdo lebhaft. Am Monte San Michele, bei San Mar- tina und östl. Vermigliano sehr heftige Kämpfe. Am Görzcr Brückenkopf griffen die Ital. den Süd- teil der Podgora-Stellung an, drangen in die vor- dersten Gräben, wurden' aber wieder hinausge- worfcn. Zwischen Brenta und Etsch fcindl. Vor- stöße im Raume des Monte Cebio, nördl. des Po- sina-Talcs, am Monte Tcsto, im Brandtal und am Zugna-Rücken abgewiesen. 200 Gefangene. 30. Juni- W. Engl. u. franz. Vorstöße an mehreren Stellen, so bei Richebourg durch sofortigen Gegenangriff, zu- rückgeschlagen.' Die feindl. Gasangrifse crgehnis- los fortgesetzt. Die starke Geschütztätigkeit hielt mit Unterbrechungen an. — Südöstl. Tahüre u. beim Generalseldmarschall v. Bülow, der Führer unserer siegreichen 2. Armee, hat sich, seiner erschütterten Ge- sundheit wegen, genötigt gesehen, seinen Abschied zu er- bitten. Diesen Wunsch hat der Kaiser unter Verleihung des Kreuzes der Großkomture des Kgl. Hausordens von Hohenzollcrn mit Schwertern erfüllt. Der Feld- marschall wird weiter in der Dicnstaltersliste der Gene- rale geführt und bleibt Chef des Grenadier-Regiments Rr. 12 und ü la suite des 4. Garde-Regiments zu Fuß. Unter den vielen Generalen, die dem alten Adels- geschlccht derer von Bülow entstammten, machte er sich ganz besonders um sein Vaterland verdient. 1846 zu Berlin geboren, trat er als Achtzehnjähriger in die Armee ein. Im Feldzüge 1866 wurde er bei Trautenau ver- wundet, nahm aber trotzdem an der Schlacht von König- grätz teil. Vier Jahre später machte er den Feldzug gegen Frankreich mit. 1877 wurde er in den Großen Gcneralstab verseht. Rach den Kaisermanövcrn 1912 wurde er unter Verleihung des Schwarzen Adlerordens zum Generaloberst und General-Inspekteur der 3. Armee befördert. Bei der Mobilmachung erhielt der verdienstvolle General den Oberbefehl über eine Armee im Westen, die den Angriff auf Lüttich durchführte. Darauf leitete er den schnellen Durchmarsch durch Belgien, schlug die von den Franzosen eiligst dorthin geworfenen Kräfte, ver- folgte sie bis zur Marne und deckte gemeinschaftlich mit Kluck den Abmarsch an die Ais''.. Seit 10. Oktober 1914 Höhe in den Tod. Der halbvernichtete Gegner wurdr von Immelmanns Kameraden zur Strecke gebracht. Kurz vor dem Falle des Werkes Thiaumont sch^- der ahnungsvolle Militärkritiker, des „Journal de-- Debats", es sei fraglos die gegnerische Absicht, sich ch den Besitz des Kammes zu sehen, der Douaumont nw „Kalte Erde" verbindet und Fleury beherrscht. minder ahnungsvoll sprach sich Oberleutnant Pns »Rappel" aus, er erklärt, falls Verdun schließlich troi wunderbaren Widerstandes verloren ginge, werde die-- auf die weitere Fortsetzung des Krieges keinen rutsch)"' denden Einfluß ausüben, denn dieser sei von der.ruß" schen Maffenwirkung^ abhängig. In allen Darstellung^ wird Fleury als Schlüsselstellung der Hauptverte!t gungslinie bezeichnet. Der Höhenzug bildet hier £ Art vierteiligen Stern, dessen Strahlen durch " >■ Schluchten von einander getrennt werden. Der Höhenzug bildet hier ~ " durch ., Die KärAb " Be Ne- dastlbst werden allseitig als die hartnäckigsten seit ginn der Verdun-Schlacht hingcstellt. Der"Lyoner publican" zollt rückhaltlos dem deutschen Angriff die U» crkennung, daß er prächtige Tatkraft entfaltet. Im Kampfe mit unseren Fliegern bei Verdun sa">' der amerikanische Flieger in französischen Dienst" Chapmann den Tod. Ein anderer Amerikaner Varnsl^ wurde im Luftkampf bei Var le Duc schwer verwund^ Da die Franzosen die großen Förderungen in de> Vogesen wegen der Schneemaffen nicht zu 'bewältigt" vermochten, ging die Heeresleitung daran, eine Hun^ eisenbahn einzurichtcn. wurden mehrere Hundert abgerichteter Hunde n» Alaska, dem nordwestlich" Kanada und L rbradob§ die Front gcbr cht. '»W baute eine leichtFeldciss". bahir, auf der wegen fortwährenden steilen &?. gungen keine Lokomotive - verkehren .e'r« vermochte, Hunde mußten die ÄE' nenkraft vertreten. dieser Arbeit zeigten I" die schon früher bei polerkundnngen mit liebe verwendeten aus Alaska am barsten. brau Der Abgeordnete Ben^ Die Reihe der Karten wird fortgesetzt, sie ist zusammenhängend (die Front- linie rot) für 1 Mk. durch die „Deutsche Soldaten-Zeitung" zu beziehen. Gehöft Maisons de Champagne vorgehendc sranz. Abteilungen blutig abgewiesen. — An der Höhe 304 von uns Fortschritte erzielt. Gesamtzahl der bei unseren Crsolgen vom 23. Juni und bei Ab- wehr der großen' franz. Gegenangrisfe gemachten Gefangenen 70 Offiziere, 3200 Mann. — Hauptm. Bölcke schoß bei Thiaumont das 19. Flugzeug ab, Leutn. Parjchau nördl. Psronne das 5. Bei Bou- reuilles (Argonnen) franz. D.-Decker durch Ab- wehrseuer heruntergeholt. 0. Für uns günstiges Gefecht nördl. des Iljensees tjüdwestl. Dünaburg). — Südöstl. Liniewka Ge- genangrissc der von uns erneut aus ihren Stellun- gen geworfenen Russen ergebnislos, über 100 Gef., / M.-Gewchre erb. — Bei Kolomea österr.-ung. Truppen zurückaenommen. Nördn Obertyn ruff. Reiterangrrffe geworfen. 1. Zw. Brenta u. Etsch fruchtlose ital. Angriffe. Die Ocsterr.-Ung. machen 300 Ges. mit 5 Offiz, u. erb. 7 M.-Gcwehrc u. 400 Gewehre. WesMcher Krlegolchauvlatz. Prinz Heinrich von Bayern, Bataillonskommandeur in einem Infanterieregiment, ist bei den Kämpfen vor Verdun an der Hand und am Kops verwundet worden. war er Oberbefehlshaber der neu eingeteilten 2. Armee, als welcher er die Belgier, die Franzosen und im weite- ren Vordringen auch die Engländer aufs Haupt geschla- gen hat. Am 27. Januar 1915 wurde er Generalfeld- marschall und am 4. April desselben Jahres unter Ver- leihung des Ordens Pour le merite wegen Krankheit zu den Offizieren der Armee verseht. Nicht weniger als drei Flugzeuge holte Immelmann vor seinem Absturz noch herunter. Er schwang, sjHvfeneiit im Augenblick seines Scheidens zu der Zahl aus, die Boclcke s. Zt. erreicht hatte, nämlich auf 18. Die „Tgl. Rdsch." bringt einen Feldpostbries hierüber: Wenn diese Zeilen Euch erreichen, hat schon jedermann die Schreckens- kunde vernommen: Immelmann ist tot! Mir war cs bcfchieden dabei zu sein, sah ich doch, wie man seine Eisernen Kreuze und den Pour le mente, sein Taschen- tuch und sein Notizbuch fand. Leicht hat er es seinen Feinden nicht gemacht, ja man kann es einen unglück- lichen Zufall nennen. Drei scindlrche Flugzeuge hatte er schon abgeschoffen, immer mit Bliheseile seine Opser umkreisend. Bei seinem Todessturze war er im Kanipfe mit zwei feindlichen Flugzeugen, deren eines er anschoß. Während er es verfolgte, würbe Fokker am Schwanzteil gctrosfen. Wahrschchulich brach eine Stahl- troffe. Aber Immelmann hotte j,ct1 1° stst in den Kamps verbissen, daß er daraus nicht achtle. Er verfolgte wei- ter sein Opser. Da flog der Schwanz rn weitem Bogen aufs Feld und Immelmann mrt fernem steuerloscn Flug- zeug stürzte, sich unregelmäßig "6t. I sagend, aus großer aber auf der anderen setzte in der Kammer an- einander, daß der Sch»ap.t verbrauch in Franks innerhalb von 40 Iah",- von 45 000 Hektoliter an 1 070 450 Hektoliter gesi'1 gen ist. Cr wies auf?>'- ungeheure Verheerung 5*, die er in der Bevölkern" anrichtet. Die Abgeb" ncten blieben nicht Q,Un, gültig, als aber Ben»'', die am meisten heimgesf". ten Provinzen durchaus erhoben die Vertreter bn ser Gegenden Einspruchs, daß der Vorschlag, Schnapsbrennen zu verv' ten, mit allgemeiner EW? rung ausgenommen Die Kammer ist gegen. Alkoholismus, aber z. Abgeordneten sind dm f Wir werden vermu". das Schauspiel erleb daß die Parlamentn" : sich an die Brust schch-,, und ausrusen: ^ »R^^. •fi mit dem Alkohol!", Seite so stimmen weW daß die Volksvergister ihr Handwerk fortsehcn ko» sagt die „Bataille" dazu. , j|;l Aus Marseille werden neue Anschläge gegen 6^ ,f Hafen liegenden Schüfe gemeldet. Kürzlich brach auf dem französischen Dampfer „Esther" aus. Gleich aus wurde Feuer im Lagerraum des englischen Dan>1>^„ „Missouri" gemeldet, vier Stunden später brach Brand auf einem spanischen Dampfer aus. Alle Da'wi',, sind entweder völlig ausgebrannt oder schwer besch ", ,cdoes Aust" des 'Schmetterlings der Pyrole-Raupe. Die rung des schädlichen Kerstiers haben beunruhig/ Umfang angenoni'ncn. Im ganzen Weingebict L .. reichs ist wegen F'lMns von Arbeitskräften die 1 .^r der Reben vernachlässigt' worden, so daß die widerstandsfähigen Weinstocke durch das Kerstn. ständig angesteckt seien.. d>r In verschiedenen Bezirken Frankreichs Crnteaussichten sehr schlecht sein. Z>war sind dw L fast durchweg bestellt, aber das Korn kieht^schl^^„zr Die Weinbauern des Südens und Languedocs obachten in den Weinbergen ein allgemeines 204* hos K?b,b,,tterlinas der Dnrole-Rauve. Die Ver und tigkcit ist wenig ertragreich, woran vielfach it des Frühjahrs, dann aber auch der' Dünger die Schuld trägt. Eine Reihe von keil befindet sicki in dem von nnä belebten Me^" '^ekl a»d » - bbZl den oft um 50 v. H. verteuerten Dünger nicht ^ kcn befindet sich in dem von uns besetzten GeV Werke, die früher mit Monaten Ziel arbeitete,,',,,!)"" .., gen heute Barbezahlung, so daß viele kleine Deutsche Soldaten-Zeitung. 9lr. i. ctfaf®: Auch fehlt cs überall an Arbeitskräften. Die aus den besetzten Gebieten und aus Belgien, dj' ^^"^ellte, haben sich vielfach nicht bewährt. Auch Cckun^' f^gung von Kriegsgefangenen stiißt auf große w-rx "Seiten, da sie nur in größerer Zahl abgegeben P N kleine Besitzer die notwendigen Sicherheiten » 'O^vachung und Unterkunft nicht übernehmen kön- ^ Die gesamte Ernte wird nicht unwesentlich unter ^«Durchschnitt sein. (onh C- ^"vtoffeln aus der Bretagne gehen nach Cng- ,, ?'«>il cs an Eisenbahnwagen fehle, um sic nach Paris i^>!Waffen. Dazu wird von sachverständiger Seite ge- v/rw ^ß die Crzeugungsgcbiete vorzügliche Bahn- lick - - g haben und daß zwar die Kartoffel vcrdcrb- Crd geerntet sei, daß man fic aber in der lick^' "^n und je nach den vorhandenen Fördermög- t'n c k" hcrausnehmen könne, aber die Bretagner woll- !,s"Zvsort verkaufen, weil sie den vierfachen Preis cr- ^ neu.. Die Engländer wissen Bescheid, besser als die fr 5^oscn, wo etwas für ihre Ernährung zu haben ist, in x , fen die Kartoffeln in ganz Nordfrankreich auf, ^n>mt bester Bahnverbindungen nichts nach Paris ,Der Bischof von Birmingham hielt auf dem Kon- der Union der englischen Eisenbahner eine Rede Wen den Lebensmittelwucher, in der er rn lerdenschaft- !§>em Tone heftige Anklagen gegen zene Kreise des cNg- hfchen Volkes schleuderte, die sich imKrrege zu be- reichern suchen. Die Union der englischen Eyenbahner «ßte den Beschluß, zusammen mit dem Bergarbeiter- Wband und den Vcsördc- MsarbeiternSchritte zur Stellung des Lebens- ahttelwuchers bei der Rc- Aer»ng zu tun, und salls y nicht hülfe, selbst da- »°gen Mittel zu ergreifen, englische Lord- Vucmaster erklärte, N von den täglichen eng- , RnKriegsausgaben von Millionen Mark nicht Niger als 20 Millionen Mxt für die Bezahlung ^ ?aschoffe und Kriegs- .Umrüstung an das Aus- vo abslicßen und dauernd vploren sei. Cr kündete größten wirtschaftlichen Schwierigkeiten nach dem oNedeusschluß voraus, sMn das Land nicht die ^gste Sparsamkeit übe. ^3» ganz England nimmt Friedensstimmung- Me immer mehr das hMäge öfsentl. Kundge- an. Die uiiabhüng. 'terpartei veranstaltet de,Wll öffentliche Frie- sc>l» ersammlungen und 1,1° täglich Umzüge unter Lmker Beteiligung der ^Urbevölkerung. In bort 0n sieht man allent- sch!?N große Friedensan- i/,!?8e, die nicht mehr, wie r,.Pr, beschmutzt, abge- oder verboten wer- dj's wie überhaupt all \)0y Bekundungen weder sprengt. Die wachthabenden englischen Soldaten wurden überrumpelt, ein Teil von ihnen in ein Wirtshaus ge- lockt, das vorher unterminiert worden war und dann in die Luft gesprengt wurde. 16 Soldaten wurden ge- tötet und 13 schwer verwundet. Oeßliches Kriegsschauplatz. Das Präsidium des Deutschen Reichstages, die Abgg. Dr. Kaempf, Paasche und Dovc, haben eine Reise nach dem Osten angetreten, die u. a. nach Kowno, Wilna und Warschau führt. Auch eine Begrüßung durch den Gencralseldmarschcill v. Hindenburg ist °, ab- gesehen Fürst Nikolai Nikolaijcwitsch soll sich aus dem Kaukasus an die Front nach Wolhynien begeben haben. Nuffenlügen. Am die Befehle russischer Führer, keine Gefangenen zu machen, zu entschuldigen, behauptet die russische Heeresleitung, wir gebrauchten Explosiv- geschosse. Man sieht, England macht Schule! Aebri- gens wer keine Gefangene macht, kann auch nicht mehr mit solchen Zahlen aufwarten wie im Anfang der neuen russischen Offensive der russische Heeresbericht prunkte. Vielleicht also macht man aus der Rot eine Antugend und behauptet, man wolle keine Gefangenen mehr machen, weil man keine mehr machen kann — bei den Deutschen! Das russische Amtsblatt veröffentlicht die Ver- leihung des Großkrcuzes des Annenordens an General Auf Verlangen der Militärbehörden müssen Räume zur Einrichtung von Lazaretten init im ganzen 2000 Betten in Petersburg ausfindig gemacht werden. Die Suche danach hat nicht die erwünschten Ergebnisse ge- bracht. Die kleinen Theater und der Zirkus sind iür Lazarcttzwccke wenig geeignet und können nur im äußer- sten Notfall benutzt werden. Man wies darauf hin, daß man wohl die Gebäude der höheren Lehrinstitute würde nehmen müssen. Andererseits empfahl man die Palais und großen Cinzelvillen. Der Ausschuß beschloß, un- verzüglich eine Liste der geeigneten Gebäude aufzustellen und sie dem Vertreter der Militärbehörden, General Pawlow, zur weiteren Entschließung vorzulegcn. Außer- dem wurde beschlossen, die Leitungen der Lazarette uf- zufordern, die gesunden und genesenden Soldaten mög- lichst schnell zu entlassen, um den neu eintreffenden Ver- wundeten und Kranken, die sofortige ärztliche Hilfe brauchen, Platz zu machen. Der in Rußland immer fühlbarer werdende Mangel an Lebensmitteln beginnt sich selbst auf die Fischversor- gung auszudehnen. Die Kaiserliche Fisch^reigesellschaft hat 69 200 000 Pud Fische angeben können, die der Be- völkerung zur Verfügung stehen sollten. Jetzt stellt sich heraus, daß 4 Millionen Pud ausschalten, die von den Japanern in den Gewässern des fernen Ostens gefangen werden. Sodann sind in jene 69 Millionen 23 Millionen inbegriffen, die vom Auslande eingeführt zu werden pflegten. Da England, das in Friedcnszeiten ein großer Fischlieferer war, gegenwärtig seine Fische für sich selbst zurückhält, kann Rußland hinsichtlich der Einfuhr fremder der Schuhmannschast kJ? von anderen Vehör- etwas in den Weg ge- '“Cif Vv. • ~ " •' * ~v, yv während früher l*nb °/i' Zusammenstöße •in kx schwere Strafen an Tagesordnung waren, t^ Asquith, Grey, Briand, Poinearö, Ssasonow iÄ daß ein Friede nur »ach Wiederherstellung und ^ 'chädigung Serbiens u. Belgiens, sowie Räumung möglich sei. Außerdem müsse Frankreich die io wvencn Provinzen zurückerhalten, müsse Deutschland 1l»"wdergcrungen werden, daß es. auf den Knien sein EchMt eingestehc, außerstande sei, Schaden und S-1??en zu erregen und daß die kommende Generation gcn.wm sicher sei, möge auch die jetzige dabei drauf- ^ ''-u. CVY>~~ i f/ ju .. s. -^ t U* bu dcNWländcr setzten doch einmal ihre Flotte ein. Aber CtoL/"'hvitlichen Angrifssplan haben wir selbst die alle,, genommen durch unser Zuvorkommen ans Fronten; sie vermögen es nicht! i>eg fet Prozeß Casement ist beendet. Cascment wurde !>rt^°chvcrrats schuldig befunden und zum Tode vcr- eksst^das ^Todesurteil zu vollstrecken, ist noch nicht zu 'Vir*1, Man ist tatsächlich zu Opfern "bereit, das bc- dh M die Franzosen, Russen und Italiener und selbst de^»gländcr “''' oe„ ••• — Ob Asquith und die Seinen es wagen wcr- ekiT °as Todesurteil zu vollstrecken, ist noch nicht zu Wahrscheinlich ist cs nicht. Die irische Frage »%» bon 'wuem durch das Schwert entschieden werden . And über die Rolle der amerikanischen Iren Nc„ wisd man in London keinen Zweifel hegen kön- Die lange Reihe der Märtyrer für die irische . schon heute zu groß. "sch i„ London nmlaufcnden Meldungen haben jches.P^'iner in der Nähe von Dublin eine großes We- lch» v?!* das 800 000 Gcwehrpatronen und OuOO Gc- das schwere Geschütz enthielt, in die Lust ge- leutnant Rjestvoi von der 17. Division. Der General hieß bis zum Vorjahr Dreiboth und >var als Mos- kauer Polizeipräsident vor einiger Zeit wegen Betruges und Veruntreuung zum Verlust seiner Rechte und vier- jährigem Zuchthaus verurteilt worden. Die englische „Hilfe". In Moskau wurde ein Pan- zcrautomobil mit einer englischen Marineabteilung, das sich auf dem Wege nach 'dein russischen Hauptquartier befand, begeistert begrüßt. Die Soldaten wurden mit Blumeit bestreut. Abends fuhren die Engländer nach der Front zu weiter. Bei dieser „Antcrstützung" ihrer Verbündeten tverdcn es die Engländer einstweilen wohl bewenden lassen, denn was man sonst von englischen Hilfstruppen liest, die in Archangelsk angekommen sein sollen, so handelt es sich da um Russen, die in Kanada wohnten und mit Gewalt zum Heeresdienst gepreßt wurden. Der russische Generalstab soll sämtlichen General- kommandos der Feldarmee wiederholt zur Kenntnis bringen, daß die Familien derjenigen Soldaten, die sich freiwillig gefangen nehmen lassen, der gesetzlich ihnen zukommcnden dauernden Anterstühung verlustig gehen. Nach der Osfiziersverlustliste verlor die russische Heeresgruppe Kalcdin in den ersten acht Tagen des letz- ten Ansturms 1500 höhere Offiziere, was einem Gesamt- verlust von 70 000 Mann gleichkommt. — Die Stinlmung in den zurückeroberten Gebieten tvird als gedrückt be- zeichnet. - Allgemein herrscht in der Bevölkerung die Auffassung, daß die Oesterreicher sehr bald zurückkehrea werden. Fische aus Persien, China, Japan, England und Ame- rika alles in allem höchstens aus 10 Millionen Pud rech- nen. Der Förderung des einheimischen Fischfanges, die auf Grund dieser unerfreulichen Ergebnisse jetzt eifrig angestrebt wird, stellen sich eine Reihe von anderen Schwierigkeiten entgegen. So tvird z. B. der Herings- fang im Morman-Gebiet durch den Mangel an Salz schwer gehemmt. Dasselbe ist der Fall im fernen Osten, tvo kaum der nötige Vorrat an Salzfischen für die Hcereszwccke zu beschaffen war. Eine geplante Verord- nung, Höchstpreise für Fische sestznsctzcsi, hat als ersten „Erfolg" nur die Schließung eines Moskauer Grvß- sischereibctriebcs am Asowschen Meer zu verzeichnen. In Petersburg haben Aufrührer den als Geschoß- arbeiter verkleideten Vertreter der Ochrana (Geheim- polizei zum Schuhe des Zaren), Lawrentjew, entlarvt und in seiner Wohnung ermordet. Darauf sei die Polizei auf eine weitverzweigte Verschwörung gestoßen, der neben Arbeitern auch Hochschulstudenten angehören. In einer Geheimdruckerei wurden neben anderen Schrif- ten ein Todesurteil gegen den Ministerpräsidenten Stürmer und den Kriegsminister Schnwajew gefunden, das vollstreckt werden soll, falls im Herbst der Krieg noch andauert. Die Arbeiter sollen auch geplant haben, ein Gcschoßtvcrk in die Luft zu sprengen. Russische Ansiedlung Erfolgte von jeher nach dein Grundsatz: And bist du nicht willig, so brauch ich Ee- tvalt. Der jetzige Krieg ist da wieder ein Lehrbeispiel von gewaltigem'Amsang. Als im Sommer vorigen 6 Deutsche Soldaten-Zeitung. Gefangene Russen Jahres der deutsche und österreichisch-ungarische Angriff die Ruffen aus Polen vertrieb und über die Weichsel weit hinein nach Rußland jagte, wurden vom russischen Heere die Bauern mit ihren Familien und geringen Hab- scligkeiten auf der Flucht gewaltsam mitg'eschlcppt, ihre Anwesen und Felder wurden verwüstet. Die Vier- verbandsprcffe pries diese Tat als eine Wiederholung des Rückzuges im Jahre >812 und als die Anlage einer Säugpumpe, die den Feind durch den leeren Raum nach sich ziehe. Die Rußen verfolgten damit aber nicht nur strategische, sondern im höchsten Grade wirtschasts- politische Ziele. Die Nachahmung von 1812 war nur Schein, in Wirklichkeit erfolgte die'Vertreibung der Be- völkerung aus Polen und den Ostseeprovinzen, um sie in Sibirien hilflos sich selbst überlaßen für die Besiedelung zu gewinnen — freiwillig natürlich, wo ihnen nichts > anderes übrig bleibt. In Punsk harrte, der „Grodnoer Zeitung" nach, eine Menge von Landleuten vor dem Amte der Mehl- austeilung. Ein besonders hitziger Bauer arbeitet sich mit Händen und Füßen durch die Menge, hatte aber, als er endlich schweißtriefend vor dem Amtsvorsteher stand, im Gedränge seinen Sack verloren. Was nun? Cr überlegt nicht lange, schnallt den Leibgurt ab, riß Ober- und Unterhosen'herunter, band mit dem Gurt die Hosenbeine der unteren Vux zu und — ließ sich das Mehl in die — Unterhose schütten. Seekrieg. Roch einmal die Seeschlacht. Wir nutzten de» deutschen Sieg über die englische Flotte viel zu wenig ans. Cs ist nicht deutsche Art, viel Rühmens zu machen nach erfüllter Pflicht. Auch die deutsche Flotte hat ja nur ihre Pflicht getan,,aber herrlich war es doch, daß sie damit auch die Hoffnungen des deutschen Volkes er- füllen konnte. Wie ganz anders man sich das in Eng- land gedacht hatte, beweisen die Aeußerungen des Marine-Sachverstündigen Wilson von der „Daily Mail", einer vielgelesenen englischen Zeitung, vom 31. Mai selbst. Roch an diesem Tage schrieb er: „Wenn die deutsche Flotte jemals zu kämpfen beab- sichtigt, so muß sie es jetzt, oder bald tun." — Ja sie beabsichtigte cs immer, es lag nur an der englischen Flotte, wenn es bisher nicht zu einer Begegnung kam. Wir schrieben schon in unserm ersten Bericht über die Seeschlacht, daß wohl die Angriffe auf die englische Küste und die Streifzüge unserer Kreuzer in der Nordsee die Engländer herausgefordert haben müßten. Die Geduld der Bevölkerung war endlich erschöpft, man forderte dringend, daß der Belästigung ein Ende gemacht wurde. So schrieb denn auch Herr Wilson am 31. Mai sieges- bewußt in der „Daily Mail": „Cs ist etwas ganz'be- sonders Erhebendes in dem Anblick einer solchen Flotte, wie der unsrigcn, bemannt mit der Auslese unseres Volkes. Jeder Offizier und Mann ist davon durch- drungen, daß die lästigen feindlichen Kreuz- und Qucr- sahrtcn an unseren Küsten eines schönen Morgens be- endet und ein derartig vernichtender Schlag gegen den Feind geführt werden wird, wie ihn Admiral Sturdee in der Schlacht bei den Falklands-Inscln führte, wo cs mit den Worten Relson's H5eß: „Cs war nicht Sieg, sondern Vernichtung." Wie cs wirklich geschah an eben diesem 31. Mai, ist unseren Lesern bekannt, wir brauchen da nichts hinzuzusiigen. Rur wollen wir uns auch nach- träglich nichts abhandeln laßen von unserem unbestritte- nen Siege gegen die mehr als doppelte englische Aebcr- legenheit. Großadmiral v. Tirpitz richtete in Erwiderung eines Glückwunsches zu der sieghaften Leistung der deutschen Flotte bei Skagen an Generaldirektor Ballin folgende Botschaft: Aufrichtigsten Dank, möge für Deutschland und für die dauernden Interessen unserer großen Schiff- fahrtslinien Ihr Gedanke sich erfüllen, daß wir an dem »affen Dreieck nicht stehen bleiben. Ein kurzer Bericht in der Londoner „Nation" läßt durchblicken, welche verzweifelte Stimmung der erste wahre Bericht der britischen Admiralität über die See- schlacht in ganz England erzeugte. Die Regierung er- kannte schnell, daß das Volk die Wahrheit nicht ver- tragen könnte und daß, koste es was es wolle, aus der Niederlage ein Sieg gemacht werden müsse. Cs heißt in dem Stimmungsbericht: „Die Nachricht von Kitcheners Tod verwirrte London wohl mehr. Das war ein Schlag; der Seeschlachtbericht der Admiralität aber war eine Wunde, die ins Herz traf... Tiefe Niedergeschlagen- heit lag über dem ganzen Land, viel tiefer als je zuvor. Von wie vielen Kanzeln in Stadt und Dorf hörte die Gemeinde nicht noch am Sonntag von der schrecklichen Niederlage unserer Flotte! ■ Wie viele träumten nicht bereits von einem barbarischen Einfall! Da endlich beauftragte die Regierung Churchill, uns wieder Mut zu machen, und von Montag früh an kamen die guten Nachrichten." Was man übrigens dem englischen Volke immer noch nicht erklärt hat und wonach cs in seiner leichtgläubigen Unbefangenheit auch nicht fragt, ist, tvie es denn kommt, daß die „geschlagene", „fliehende", „bei- nahe vernichtete" deutsche Flotte Gefangene machte,^ nicht aber die siegreiche englische, und zweitens, daß die deutsche Flotte auch nicht ein Viertel so viel Leute ver- loren hat, wie die englische. Ein höherer Angestellter der Putilow-Werke, der zur Zeit der Seeschlacht in Hüll anwesend war, berichtet in der „Rowoje Wremja", daß sofort das ganze Hasen- gebiet von Hüll gesperrt wurde. Militär zog eine starke Sperre um das Hafenviertel. Der Hafen selbst wurde von Handelsfahrzeugen geräumt. Der Schisssverkehr bei Hüll wurde vollkommen untersagt. Am Morgen liefen zahlreiche, arg zcrschoffcne Kriegsschiffe, darunter zwei Panzerkreuzer, drei kleine Kreuzer und etwa 15 bis 20 Zerstörer in den Hafen ein. Die beiden Panzer be- fanden sich im Schlepptau, und auch einer der kleinen Kreuzer mußte geschleppt werden. Im Hafen ist dann ein Panzerkreuzer von annähernd 16 000 Tonnen ge- sunken; er soll jedoch gehoben und ausgebeffert werden. Der Handelsschissbau auf den benachbarten Wersten er- leidet längere Unterbrechung, da sämtliche Handwerker und Schiffbauer von der Admiralität zur Ausbeffcrung hcrangezogc» wurden. An der jütlündischcn Küste sind Mützen und viel sonstige Gegenstände von Schissen, die an der Seeschlacht in der Nordsee beteiligt gewesen sind, angetrieben, so von „Indefatigable", „Nestor", „Warspite", „Marl- borough", „Wiesbaden" und „Pommern". Die Eng- länder leugnen nichtsdestoweniger den Verlust. Weshalb der Verlust der „Rostock" und „Lühow" nicht sofort gemeldet wurde, erfahren wir über Holland. Zur Zeit, als der erste Bericht über die Seeschlacht ver- öffentlicht wurde, waren die beiden Schiffe noch nicht ge- funken, sondern wurden nach einem deutschen Hafen ge- schleppt. Da beide schwer beschädigt waren, ging das langsam, schließlich sind die Schisse, nachdem alle lebenden, auch die Verwundeten, von Bord geholt wa' doch gesunken. Hätte man im Bericht der Admiral gemeldet, daß man versuche, die Schisse zu fr-’Fff!' ,r, wären zweifellos englische Torpcdojäger ausgeschrckt > den, um die beschädigten Schisse in den Grum> s bohren. Aus diesem Grunde mußte darüber geicy" gen werden. ., Von Englands ungeschwächter Seeherrschast 9^, Jf Aufbringung eines mit Lebensmitteln beladenen SchM der „Brüssel", im Aermelkanal einen schlagenden Dew • Deutsche Torpedoboote wagten diesen kühnen und nach wie vor kreuzen deutsche Schisse in der alv see, wie wir von holländischen Seefahrern gemeldet kommen. Aber so etwas wollte doch die englische Fl ein für alle mal verhindern!? Obendreili zeigt auch 1 Tatsache, daß die Engländer noch Lebensmittel aus v land beziehen trotz der Gefahr an, wie es mit Lebensmittelversorgung in England bestellt sein m vf Vielleicht aber haben die Engländer auch wirklich J glaubt, sie hätten die deutsche Flotte. endgültig aus Nordsee vertrieben — sie sind verblendet genug hc>e • Auch die Nachricht von dem Cintressen eines deuM^ Haudclsdampfers vor Batavia beweist, ivie es mit englischen Herrschaft zur See bestellt ist. Das dem 1 Schiff wies allerdings Spuren von englischem Gesty■ > fcuer auf, aber es ist dem Engländer doch entwischt > konnte nun in dem neutralen holländischen Hasen E>cy finden. Der deutsche Dampfer „Ems" wurde innerhalb ffff schwedischen Hoheitsgcwüffer von einem englischen UN f seeboot torpediert. Die „Cms" sank l'A Seemeilen Land entfernt. Der Londoner Daily Telegraph läßt einen englW^ Seeoffizier sagen: „Ich würde lieber einen tollen V » als ein Schwein von einem Deutschen gerettet havc - Wahr oder nicht wahr, jedenfalls genügt cs, daß £ große englische Zeitung englischen Seeossizieren 1 solche Gesinnung zutraut. Der englische Dampfer „Stormount" (2000 To>>m")f mit Kriegsbedarf von New Pork unterwegs, io r, dichtem Nebel gescheitert und gilt als vollkommen ff loren. Der englische Dampfer „Marsime" (1930 Tonm ist gestrandet und gilt gleichfalls als verloren. Die neuen U-Boote mit ihrem größeren Fracht^',, beginnen nun auch schon eine Rolle im Verkehr » spielen. So brachte neulich ein gleichzeitig im 9^ höchsten Auftrag als Dcpcschcnträgcr dienendes il-^" , Arzeneimittcl nach Spanien für die dort aufgenomMf , Deutschen aus Kamerun. Die Möglichkeit, den D» unter See zu einer sicheren Verbindung auszugest^.,, bietet mancherlei Aussichten, unseren Feinden ,^, Schnippchen zu schlagen und dürfte manche raschungen im Gefolge haben. , „ Amerikanisch-russische Geschoßbeförderungen 0»^, zurzeit neben den englischen nach Archangelsk statt. .. der Hauptsache führen sie Geschütze, Schrapnells, Zch., nische Kisten" (Nitroglycerin), Automobile und u* c zeuge. Die Dampfer sind in den meisten Fällen Schutz; nur zum Teil werden, sie von englischen Torp^^t jägern begleitet. Zurzeit ist jeder Handelsverkehr ->/ ■fr , S v;i \ ! •'' i i ■y;h ' 7 f LH r j^unty tx teil-, - inJ A> 4,\l pt< - ‘iC /?«»•*>• 1 Karte aus dem Felde. 1 Deutsche Soldaten-Zeitung. J^angctäf vollständig untersagt, soweit er nicht für die ursnisse der Hcrresverwaltung arbeitet. Jedes Fahr- M: das in Archangelsk einlaufcn will, wird erst von ^wichen Kriegsschifsen vor dem Hasen auf seinen In- untersucht und muß vom russischen Marineministe- d„^die Erlaubnis zur Löschung der Fracht im Hasen '> Archangelsk haben. Archangelsk ist heute Stapel- s.,° Amschlagplah für riesige Geschoßmengen. ^ Am gegen k«bNch° e» A-Boote geschützt zu sein, hat die russisch- il^usche Flottcnleituug einen besonderen Aufsichtsdicnst ^ me Strecke England-Archangelsk eingerichtet. Be- ruhigung herrscht wegen der starken Minengefahr auf u>en, Wege. Aus dem Balkan. § Sofia hat mannigfache Vorbereitungen zum ^psange seiner deutschen Gäste getroffen. Auf den >„ ?aßen und Plätzen sind Fahnenmasten errichtet, hier ^ dort erhielt ein Haus, dessen Aeußeres während ^.Krieges gelitten hat, neuen Anstrich. Aebcrall wehen ^ ftbundfahncn. Bürgermeister Radew richtete einen an die Bevölkerung, die Häuser mit Teppichen ju° Fahnen zu schmücken und auf den Cinzugsstraßen »„.^scheinen, um die deutschen Gäste würdig zu be» d,Mn. Cr weist auf die herzliche Aufnahme hin, die ^bulgarischen Abgeordneten in Deutschland zutcu tz sde, sowie auf das von deutschen und bulgarischen g svaten gemeinsam vergossene Blut, wodurch Bül- tens nattonale Hoffnungen verwirklicht worden seien, js. Die Lage auf dem mazedonischen Kriegsschauplatz iz, Unverändert. Cs kam zu kleinen Gefechten zwischen ^Fisscharon an der ganzen Front. Im Äardarabschnitte »hbLewöhnliche Geschühfeuer. Zwischen den Ortschaften dou " und Palmisch zersprengte das bulgarische Geschütz- jhU ein feindliches Bataillon. Feindliche Flugzeuge tz""en auf die Felder im Mestatale und zwischen Porto 2ns und Tepedjik ohne Crsolg Brandbomben ab. r,-,..^önig Konstantin soll seiner Umgebung gegenüber is. "U't haben: „Da ein Teil meines Volkes der Ansicht ^ "aß unsere Politik nicht so ist, wie sie sein sollte, üy*** ich mich der Auflösung der Kammer und der h^Zlchreibnng von Neuwahlen nicht widcrschen. Ich verfassungsmäßigen Freiheiten immer geachtet; tii*: an den Streitigkeiten der Parteien kann ich mich ^ beteiligen. Der Wille meines Volkes geschehe." c?cr Athener Polizeichef und sein Sekretär, ferner „b.?lahkommandant von Athen, deren Rücktritt in dem '^-N Wort" des Vierverbandes verlangt worden ist, ihre Posten verlassen. Der Befehl zur allge- . Abrüstung ist veröffentlicht worden, itujinc Geschichte eines Krieges, schreibt die sozial- Erratische „Berner Tagwacht", dürste ein „Letztes attj * von solcher Rücksichtslosigkeit und Niedertracht tvj^ uueise» haben. Anstatt ehrlich zu erklären, was er gc^'-jPUchelt der Verband Rechtsgründe und versaffungs- dst Uc Beweggründe, während er die Verfassung und ^Nj> Seiten in den eigenen Ländern wie in Gricchen- de„ „U'it Füßen tritt. Wir erheben Einspruch gegen Äj^uuerharten Rechts- und Neutralitätsbruch, den der Eia^U'band an Griechenland vollzieht. Wir erheben »ich^Nich, u>eil eine Gutheißung des „Letzten Wortes" sich,,"Ur eine Entstellung der Wahrheit ist, sondern ÄaZ Tages auch an unserm Lande rächen könnte. oejW P** ^er Verband gegenüber Griechenland tut, i>b^ ,.svnnte er eines Tages auch der Schweiz gegen- i^ylg sein. Heftige Zusammenstöße zwischen Korsioten und italienischen Karabinicri sollen auf der Insel Korfu stattgesundcn haben. Annähernd 450 Karabinicri be- finden sich auf der Insel, die von der Bevölkerung glühend gehaßt werden, da man in ihnen die Vorboten einer Besetzung zu erblicken glaubt. Da rotteten sich an der Küste zahlreiche bewaffnete Korsioten zusammen. Als ein Trupp Karabinicri zum Vewachungsdienst ver- schiedener Sperranlagen erschien, wurde er mit Stein- würfen und Gejohle empfangen. Cs entspann sich ein regelrechtes Feuergcfecht, bis schließlich die Korsioten ge- zwungen wurden, die Waffen auszulicfern. Englands Moral, das wissen wir längst, ordnet sich rücksichtslos dem englischen Willen unter, das durch- zusetzen, was ihm in diesem Kriege nötig scheint, um den Sieg zu erringen. Der Zweck heiligt — nein das Wort paßt nicht — er bedingt die Mittel, ganz gleich, was die Nachwelt dazu sagt; die Geschichte wird'man schon fälschen, das versteht man in England. Zur Zeit kommt cs auf den Erfolg an und den hat man so ziemlich doch auch Griechenland gegenüber jetzt wieder erreicht durch eine beispiellose Vergewaltigung. Rumänien hätte beinahe das Schicksal Griechen- lands erfahren, aber es hat sich aus der Behandlung Griechenlands durch unsere Feinde eine Lehre gezogen und vereitelte gleich den ersten Schritt der Russen. Diese hätten unzweifelhaft den ersten Einbruch über die rumänischen Grenzen mit größeren Kräften fortgesetzt, wenn unsere Truppen dem russischen Ansturm nicht Halt geboten hätten. Jedenfalls ist die Gefahr herangcnaht, daß die „Vorkämpfer der Freiheit kleiner Staaten" Rumänien in den Krieg verwickeln wollen. Selbst in den diplomatischen Kreisen glaubt man, daß die Russen- frcunde imstande waren, die Russen ins Land zu rufen, wie es Venizelos getan hatte. Cs muß aber festgestcllt werden, daß der russische Ausflug ganz entgegengesetzte Wirkungen hatte, weil es auch jene zum Nachdenken brachte, die bisher an der Russcngefahr zweifelten. Marmoriha und einige in der Rühe liegende Dörfer wurden während des Tobens des Kampfes zwischen den Russen und Oestcrreichern zusommcngeschossen, so daß kein Haus mehr ganz geblieben ist. Die Russen und auch die Oestcrrcichcr werden dafür Entschädigungen zu zahlen haben. Der Druck aus Rumänien, daß cs sich unseren Fein- den anschließen möge, wird immer stärker. Rach den Drohungen, es könne ihm so gehen wie Griechenland — die Drohung ist an sich ebenso schamlos wie unfrucht- bar — vcrsteigt man sich in Rußland bereits dazu, die Frage nach der Daseinsberechtigung dieses Pufscrstaatcs aufzuwerfen. Ja, seine Schuldigkeit hat er doch nicht getan im Sinne der Verbandsmächte, weder gegen Bul- garien auf dem Balkan, noch gegen Oesterreich. And warum? Weil es ans alle Fälle ein schlechtes Geschäft gewesen wäre. Die Aushungerung braucht Rumänien auch nicht zu fürchten, die russische Offensive bedeutet ihm nichts, die Neutralität allein erscheint Rumänien nützlich. Bei den Nwölims. In Konstantinopel fand die Beisetzung des General- feldmarschalls Freiherrn von der Goltz unter Entfaltung großen militärischen Gepränges und unter allgemeiner Teilnahme des Heeres, der Flotte, der Regierungskreise und der Bevölkerung statt. Der Sarg war vor dem Kriegsministerium aufgebahrt. Cr stand zwischen Ge- schützen unter hohen Akazien und war bedeckt mit der deutschen und der osmanischcn Kriegsflagge. Auf dem Sarg lagen der deutsche Helm und der türkische Kalpack. Den Sarg umstanden außer hohen Würdenträgern osmanische, deutsche und österreichisch-ungarische Ehren- wachen und eine Abordnung der Pfadfinder. Diese legte einen Kranz des Deutschen Pfadsinderbundes zu den prachtvollen Blumenspcnden der Herrscher Deutsch- lands, Oesterrcich-Angarns und der Türkei nieder. Nach der Predigt und einer Ansprache Cnvcr Paschas stimmte die Musikkapelle der „Göben" das Lied: „Ich hatt' einen Kameraden" an, der Sarg wurde auf eine Lafette gestellt und ein unermeßlicher Trauerzug, dem Hunderte von türkischen Offizieren sich anschlosscn und dem ganz Konstantinopel beiwohnte, bewegte sich durch die Straßen, in denen aller Verkehr ruhte, nach der Serail- spitze. Von dort wurde der Sarg in blnmengeschmückter Barkasse unter dem Chrensalut des Militärs und der Feuerwehr und unter dem Ehrengeleit von Torpedo- booten durch die Fluten des Bosporus nach dem Park der Botschaft in Thcrapia gebracht. Auf dem Kriegs- fricdhof in der Nähe des Moltkedenkmals fand unter stiller Feierlichkeit die Beisetzung statt. Der Feind macht nach wie vor vergebliche Versuche auf Gallipoli wie ans Keustcn durch Schiffe oder Flug- zeuge Schaden anznrichten und wird immer wieder schnell verjagt. Die mit der Säuberung Südpersiens beauftragten türk. Truppe» griffen im Engpaß von Psitak, der von beiden Seiten von 1500 Meter hohen Bergen umgeben ist, die verschanzten Russen tatkrüfttg an. Nachdem sie den Feind von dort vertrieben hatten, versolgtcn sie ihn weiter und rückten bis zu der Ortschaft Servil vor, die sich 15 Kilometer von diesem Engpaß befindet. Die Verluste des Feindes bei der Verteidigung des Engpasses werden als ziemlich hoch angesehen. An der Kaukasusfront bemüchttgten sich die türk. Truppen siidlich des Tschorcokslusses nach Stürmen mit 7 dem Bajonett des größten Teils der russischen Stütz- punkte aus einer über 2000 Meter hohen Bergkette. Der Feind, der seit einiger Zeit eine sehr große Tätigkeit entwickelt hatte, hatte diese nach Süden zu stark be- festigt. Während des Kampfes, der bis zum Abend dauerte, machten die Russen große Anstrengungen, die verlorenen Stellungen wieder zu nehmen, wurden aber jedesmal zurückgeschlagen und erlitten schwere Verluste. Die Türken machten 500 Gefangene, darunter 5 Offi- ziere, und erbeuteten zwei Maschinengewehre mit ihrer gesamten Ausrüstung, eine große Menge von Zelten, Kriegsbedarf und Lebensmittel. Der albanische Führer Essad Pascha wurde vom Kriegsgericht in Konstantinopel wegen seines Zusam- mengehens mit den Feinden des Sultanats und Kali- fats, da er der Vorladung nicht Folge geleistet hat, ohne Weiteres zum Tode verurteilt. Der ihm gehörende Kiosk wurde beschlagnahmt. Aus den Kolonien. Der Registrar der Negierung von Nigerien macht bekannt, daß am 31. Oktober auf Befehl des höchsten Gerichts der Besitz der deutschen und österreichischen Firmen in dieser Kolonie versteigert werden wird. Die Versteigerung, die in London stattfinden wird, schließt Wersten, Läden, Häuser und Land sowohl. an der Marina von Lagos als überall im Innern ein. Da- gegen sollen die Schisse an Ort und Stelle versteigert werden, eine Beschreibung von 48 Leichterschiffen, Käh- nen und Stahlbooten wird versandt und Angebote wer- den eingcfordert. Dieses Vorgehen ist ein sehr harter Schlag für Hamburger Firmen, von denen manche über 20 Jahre in Nigerien tätig waren. Die Regierungs- bekanntgebung hebt besonders hervor, daß die Firma- Gaiscr schon beinahe 60 Jahre in Nigerien eingerichtet war. Aus Ostafien. Der japanische Kriegsminister erklärte, Japans Auf- gabe innerhalb des Verbandes sei größer und umfang- reicher, als man allgemein in der Oeffcntlichkeit an- nehme. Japan versorge erstens den Mcrverband mit Waffen und Geschossen, nicht nur allein Rußland, wie man annimmt. Cs sei nicht zweckdienlich zu sagen, wieviel Geschütze, Geschosse, Gewehre und Maschinen- gewehre Japan den Verbündeten bisher geliefert habe, aber man könne sich ungefähr ein Bild von der Große der Lieferungen machcisi wenn man wisse, daß zurzeit insgesamt 45 große japanische Betriebe, dazu zahl- reiche kleinere Waffen und Geschosse herstellten. In allen Armeen des Viervcrbandes, ausgenommen der italieni- schen, werden Gewehre japanischer Arbeit verwendet. Italien erhalte besonders Sprengkörper, die hervor- ragend für den Gebirgskrieg verwendbar sind. Japan vertritt ferner das Beste des Vierverbandes in Ostasien und hat für diesen Zweck seine Armee und seine Flotte in steter Bereitschaft. Durch die Beschlüsse der Wirt- schaftskonfercnz werde Japan auch für die Zeit nach dem Kriege fester an seine Verbündeten gefügt. Allerdings verhehle man. sich in den leitenden japanischen Kreisen nicht, daß die Beschlüsse der Pariser Konferenz nicht der Verwirklichung aller Pläne zu einem festen wirtschaft- Auf Urlaub. 8 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 1. Lt. u. Komp.-Führcr Stephani. Oss.-Stellv. u. Flugz.-Führ. Hoffman«. Vizeseldwebel Buch. Unteroffizier Lanner. Okeservist Grochowski. Kahnftteissahtt mit Minmwerfer. Feldpostbrief des Res. Frohreich an die Kriegszeitschrift der Hamburg-Amerika-Linie. Ein weithin überschwemmtes Gelände trennt unsere Stellung von der feindlichen. Daher werden Streifen zumeist auf kleinen Booten gegen den Feind gesandt. Das ist ein sehr reizvolles, aber auch sehr gefahrvolles Unternehmen. Ein Schutz ins Boot, und schon sängt es an, langsam wegzusacken. Doch wir sind auf solche Fülle vorbereitet und haben mit Teer und Leinwand umwickelte Pflöcke bei uns, die dem einströmendcn Wasser Halt gebieten. Ja, wir sind ans alles geaicht wie alte Secratten. „Der Posten an der bei ist durch Minenfcuer einer Kahnstrcife zu beunruhigen." So lautet eines Tages der Befehl unseres Brigade- Kommandeurs. Das war mal eine Abwechselung für unsere Leute; doch nur wenige konnten aus der großen Zahl der Freiwilligen ausgewühlt werden. Ein Minen- werfer auf dem Kahn, das ivar etwas Neues.. Deshalb mutzte alles erst' eingehend ausgeprobt werden, damit die Sache später auch' Erfolg haben konnte. Ja, leicht waren diese Vorbereitungen nicht. Alles mußte sorgfältig geprüft werden; jeder Nagel, jede Schraube, jedes Brett mutzte seine Haltbarkeit beweisen. Denn ein jeder Zufall sollte uns gerüstet finden. Zu- nächst wurde nun ein Boot, ein sogenannter Schlamm- rutscher mit flachem Boden — denn Kielboote sind in- folge der wechselnden Wassertiefen nicht überall zu be- nutzen — ausgewählt und besonders versteift, um den schweren Minenwerfer zu tragen. Dann folgte mit dem fest eingebauten Mincnwerser eine Probefahrt weit hinter der Front auf einem Kanal. Alles verlief nach Wunsch unseres Brigade-Kommandeurs, auch der abge- fencrte Probeschuß versprach guten Erfolg. Nun konnte man schon der Ausführung näher tre- ten. Leutnant Lcmbke, der in ein für ihn unbekanntes Gelände kam, unternahm erst noch mit seinen Leuten unter Führung des Leutnants Hetzer eine Crkundungs- sahrt, um von der Gegend genau Kenntnis zu nehmen. Nach diesen sorgfältigen Vorbereitungen schritten wir in einer finsteren Nacht zur Ausführung. Der Mond war hinter dichten Wolkenschleicrn versteckt. Im Wasser schaukelte das Streifboot, eine kleine starkgcbaute Jolle, die den hinten angeseilten Schlamin- rutscher mit dem Minenwerfer ziehen sollte. „Alles fertig? Los!" befahl Leutnant Hetzer, und die Boote fetzten sich leise ächzend in Bewegung. Cs wurde ge- paddelt, eine Fortbcwegungsart, die erst gelernt sein will; denn Ruderschläge Hütten uns sehr bald verraten. Mäuschenstill glitten wir dahin. In der Ferne tauch- ten schwarze Schatten auf. Jetzt mußten ivir da sein. Da trat plötzlich der Mond hinter den Wolken hervor und verriet uns. Ein wütendes Gewehrfeuer sandte der Feind uns entgegen. Rechts und links klatschten die Geschosse ins Wasser, doch verschonten sie unsere Fahr- zeuge. Unser kaltes Blut und unsere Ruhe verließen uns nicht. Der Versuch war zwar mißglückt, aber ein Vorteil war dennoch erreicht worden. Per Ort, nach dem wir in der nächsten Nacht die Richtung bestimmen konnten war festgelegt. So fuhren wir zurück. Schon die folgende Nacht war wiederum günstig, doch wählten wir eine andere Zeit. Diesmal ging es um 5 Uhr W. gens los, nach Mondesuntergang, den» dieser sollte ^ - keinen Streich wieder spielen. Wir kamen trotz ^ feindlichen Leuchtkugeln und des Schreiens aufgcstw f Wasservögel bis auf 300 Meter an den feindliG^ Posten heran, ohne bemerkt zu werden. Hier wur gewendet, so daß das Mincnwerfcrboot vorn lag' die Jolle dahinter, um nach dem Schuß möglichst wegzukommen. Leutnant Lcmbke befand sich im Rum boot, um persönlich abzuseuern. Erst wurde Ein schwieriges Ziel, denn nur schwach hoben stw Häuserumrisse von dem nächtlichen Himmel ab. »ckf tig? Achtung! Feuer!" Ein schwacher Knall 1 dann ein scharfer. Einen Augenblick flammte der M. c Himmel auf, Steinplitter slogen umher. Die? hatte ihr Ziel getroffen. Dann tiefes Schweigens. war wieder in schwarze Nacht versunken, kein -oo.i schrie mehr, sogar die feindlichen Gewehre verstumm vor der ungewohnten nächtlichen Erscheinung, dann knallte es von rllen Seiten auf die verruch Boches, die wieder etwas Neues, ganz Anerwanc unternommen hatten. Das feindliche Feuer uns nicht mehr, wir befanden uns aus der Hemmst - und freuten uns unseres gelungenen Streiches um mehr, als wir keine Verluste erlitten hatten. , ,,{ Für dieses Unternehmen erhielten das Eist■ Kreuz: Kriegsfreiwilliger Wohler, Max Gladrow ich, da wir schon mehrere gefährliche Patrouillen ternommen hatten und deshalb als erste in Detr ■ kamen." -Jft- Ritter des Eisernen Kreuzes L Klaffe. 1 Wer dazu gehör!, wird gebeten, fein Bild »Inrufenben, damit wir ihn den Kameraden vorstcNcn können. lichcn Zusammenschluß bedeute. Die Beschlüsse würden erst dann rechtsgültige Kraft erlangen, wenn fie in den einzelnen Staaten die Genehmigung der in Frage kom- menden Regierungen erhalten. Der italienische Krieg. Ein neues Eingeständnis, daß Italien vom Beginn des Weltkrieges ab seinem ehemaligen Bundesgenossen feindlich gesinnt war, bringt Hervü' in der „Victoire". In einem Aufsatz-über den'Sturz Salandras schreibt er: „Salandra genoß in Frankreich große Zuneigungen. Wir werden es ihm niemals vergessen, daß er von der ersten Stunde des Krieges ab ohne Zögern uns betreffs seiner Neutralität Sicherungen gegeben hat, die derart waren, daß wir in aller Ruhe die Verladung unseres Heeres von Algier nach Frankreich ausführcn und fast augen- blicklich unsere Alpcnarmee nach dem Elsaß schicken konnten." Nach früheren 'Auslassungen des jetzigen Ministers Bonomi steht die Landbevölkerung Italiens dem Kriege ganz gleichgültig gegenüber und betrachtet ihn als das Werk der „Stadtlcute" und der Reichen. Die Erziehung der bäuerlichen Seele zum Patriotismus sei versäumt ivorden. Am Italien fest zufammenzukitten, müsse das Landvolk gelehrt werden. Italien zu lieben und die Wohltaten zu erkennen, die cs vom Vatcrlande empfange. Das dürfte aber einem neuen Kriegskabinett nur schwer gelingen angesichts des Amstandes,' daß das Landvolk die meisten Soldaten stellt und den Verlust von Söhne» sicherlich nicht als Wohltat empfindet. Bei öen Neutralem Ein Handschreiben unseres Kaisers an den König von Spanien überbrachte „A 35". Cs ging in Carta- gena .in Dock, um Ausbesserungen vornehmen zu lassen. Der Sekretär der deutschen Botschaft machte einen Be- such aus dem Schiff. Der Kapitän überreichte das Hand- schreiben, das den Dank für die Behandlung der Deut- schen aus Kamerun aussprach. Das A-Boot fuhr am nächsten Morgen wieder ab. Außerhalb des Hafens verfolgten Torpedoboote seine Bewegungen. Präsident Wilson steht nach wie vor im Dienste Englands. Cr hat die Bekämpfung des Deutschtums in sein Ziclbekcnntnis ausgenommen. Cr hofft hierdurch eine zugkrästige Wahl zu erhalten und eine Verdächti gung des republikanischen Kandidaten, des Richters Hughes, zu erreichen, für dessen Kandidatur die deutsch- amerikanischen Kreise eintreten. Die Stimmung in Washington ist sehr sorgenvoll. Cs hat sich herausgestellt, daß die amerikanischen Trup- pen bei Carrizam überrascht worden sind. Der Krieg scheint jetzt unvermeidlich. Der Staatssekretär für den Krieg sandte alle Miliztruppen an die Grenze, ohne zu warten, bis die Regimenter durch die Mobilmachung ausgefüllt sind. Verschiedene stehen vollständig ausge- rüstet da. Der amerikanische Minister des "Aeußcrn sandte eine bange Note an die südamerikanischen Staaten über Art und Weise des mexikanischen Vorgehens. San Salvador und Costa Rica haben der mexikanischen Regierung mitgetcilt, sie würden im Falle eines amerika- nischen Einmarsches in Mexiko sich an dem Widerstande gegen Amerika beteiligen. Villa hat ein Amnestie- Ängebot Carranzas angenommen und seine gesamten Streitkräfte mit denen Carranzas vereinigt. Die ameri- kanische Kolonie der Stadt Mexiko hat die Hauptstadt verlassen. — In der nordmexikanischen Stadt Chihuahua hat eine große Schlacht zwischen Mexikanern und Ameri kanern stattgesunden. Der Kamps tvar sehr erbstt- Beide Seiten erlitten schwere Verluste. v,„ Amerika. Eigene Sorgen beschäftigen zur 3clt. Waffenlicferer des Weltkrieges. Mit Mexikos willigem Präsidenten vermag man sich nicht zu e»m und einen eigenen Präsidenten sucht man für die »ac‘-'V Zukunft. Der Wahlkampf um den Präsidenten»^ dem amerikanischen Volke über alles, und unter Gesichtspunkt müssen tvir auch alle Ereignisse dort die Stellung Amerikas im Weltkriege, wie zum Lews» mit Mexiko betrachten. Wie cs eben für die eine ^ die andere Partei paßt. Cs ist daurit weder gesagt ljjC es znm Kriege mit Mexiko kommen, noch daß W Einstellung der Waffenlieferungen oder des NM schrcibcns ergeben müßte. Amerika tut das, was »)'>» das eigene Land, das ist natürlich die am Ruder findliche, oder sich hcrandrängcndc Partei, nützlich Nur die schlauen Engländer gebrauchen schon die P sicht, sich für alle Fälle zu decken. Sie kaufen Rom lJ..i in Amerika aus, die vielleicht? bei einem Wechsel ", Präsidenten im Herbst ausbleiben könnten. Wir ke>» ; Amerika viel zu wenig, aber das sollten wir naq)9c jC„ in diesem Kriege gelernt haben, daß wir von Amerikanern, auch von den Deutschamerikanern, etwas erwarten dürfen, das nicht in erster Linie Anw" , nützte. And es scheint, daß wir die Leutchen da dr ^ tatsächlich nicht überzeugen können, daß cs ihnen nützte, wenn wir in diesem Kriege möglichsten Sw' w, erlitten. Das Geschäft bleibt jetzt und nachher die V suche. „>it Rooscvclt. Eifersucht ist eine Leidenschaft, »n ^ Eifer sucht, was Leiden schasst. — So ist W, -mt, Nebenbuhler des Präsidenten Wilson cisrigch ^ die Wiederwahl Wilsons zu verhindern. Es wLj,ii' sogar seine eigenen Anhänger auf, für Hughes z» > men, obwohl man sagt, dieser sei der Kandrvm Bindestrich-Amerikaner. Wir selbst aber könne», » , -» am besten sehen, was wir von dem neuen Präsiden , erwarten habe», der auch der Kandidat derer urn vclt ist. Dieser hat sich für den Kriegst»» r, Generalmajor zur Verfügung gestellt mit 12 000 die schon Angemustert werden. Zu unseren Bildern haben wieder cim Leser ein gut Teil beigesteuert. Cs sind K an die Lieben in der Heimat, die schon als Cs sind i schon als-J Geistes unserer Feldgrauen draußen der Vervsse» wert sind. Nr. l. Deutsche Soldaten-Zeitung. 9 Uneßöfiirtorit mb Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons Goldschmidt. Die Rarifsr WirtschaMonsee nz. m 15?.enn im neutralen Auslande behauptet wird, die Schlüffe der Pariser Wirtschaftskonferenz seien von j f Wer Schärfe, so muh dem cntaegengeMten wer- ^daß diese Beschlüsse im Vergleich 511 früheren „?nen, recht kleinlaut zu nennen sind. Man wird sich u? zinnern, daß England fori.nährend die wirtschaft- ^^rnichtrmg Deutschlands predigte, daß immer und 5y/r wieder diese Vernichtung als das Hauptziel des fen ^ angegeben wurde, ähnlich wie einst die Römer ne Versammlung des Senates Vorbeigehen ließen, e? ,■ die Zerschmetterung ihres Wirtschaftsseindes ».""hago zu fordern. Man glaubte in England, mit n> Kriege selbst Deutschlands Wettbewerbskraft zer- . >rbcn zu können. Die Beschlüsse der Pariser Wirt- Mstskonscrenz jedoch lassen erkennen, daß die englische ^Nerung diesen Glauben nicht mehr hegt. Sie ist auch n abgckommen, den Vierverband zu einer festen h^öemcinschaft zusammenzuschließen. In England lJtetl sich in letzter Zeit immer mehr Stimmen er- /? M, die zwar ein möglichstes Fernhalten des deutschen - !">chaftlichen Wettbewerbes verlangten, andererseits > °och ciner Aeberspannung des Bogens warnten, . England ohne einen gegenseitigen Handelsverkehr M Deutschland nicht leben könne. Auch die englischen - Manien zeigten keine Lust mehr, der Zerschmetterungs- Marc des Mutterlandes zu folgen. Als der Vertreter Australiens, Hughes, in London den Kamps bis zur Cr- wsselung jedes deutschen Eigentums predigte, wurde Zuerst mit Jubel empfangen. Aber von Tag zu Tag ..urde der Lärm um ihn schwächer, und schließlich sah er 7 bon denen, die die meiste Begeisterung für ihn ge- M hatten, am ehesten beiseite gestellt. Ferner machten L? in Italien und in Rußland wirtschaftliche Eigen- tliche geltend, die ganz cttvas anderes anstrebtcn, als iiebergabe der russischen und italienischen Volkswirt- Msten an Großbritannien. Wenn auch kürzlich wieder ^ Duma-Abgeordneter gelegentlich der Durchreise Mch ein neutrales Land behauptet hat, der russische , Mkt würde sich niemals wieder der deutschen Volks- . wtschaft öffnen, so wissen wir heute, daß weite Kreise russischen Kaufmannschaft und auch hohe russische ^gierungsbeamte njchts mehr ersehnen, als die Wiedcr- Mtellung des Handelsverkehrs mit Deutschland. Diese Mnsucht ist in Italien vielleicht noch stärker als in Mßland, hat doch Italien die Cntivicklung seiner Volks- Mschgst im Frieden sehr wesentlich deutscher Arbeit, Mschem Gelde und deutscher Warenkundschaft zu ver- Ar». So enthalten denn die Pariser Wirtschafts- .Ichlüffe keineswegs die alte wütende Vcrnichtungs- UMütigkeit. Sie beschränken sich vielmehr, wenigstens jjj die Aebergangszeit vom Krieg zum Frieden und für Friedenszeit, auf eine Anzahl mehr oder weniger arer Maßnahmen, deren Durchführbarkeit höchst ^Mfclhaft ist. Diese Maßnahmen lassen die große ^8st erkennen, die man noch nach 22 Kriegsmonaten vor r5 deutschen Wirtschaft hat. Cs wird damit züge- lnden, daß es dem Viervcrbande noch nicht einmal ge- Mgen ist, die deutsche Volkswirtschaft erheblich zu Mväche,,, viel weniger sie zu vernichten. Im Gegenteil ,Pgen die Beschlüsse, daß man heute die deutsche Volks- Mtschaft im Verhältnis zu den Volksivirtschaften des ^erverbandes, insbesondere zu der englischen Volks- GtüemAlsWRM (Hohlrr.uridsiück') GaLemOoV (Goldmundstück) Willkommenste Liebesgabe-;! Omerü.lÄbQk-u.QäarelteniäbnVeniä^vreLäsw 2nlt.IluHc>2iLlr.I1oNie1eiMtL11.c11L)niH2v3sä>scn. Trustfrei! Wirtschaft, als außerordentlich gekrüftigt ansieht. Wenn die Presse des Viervcrbandes versucht, die Lage jetzt so darzustellen, als ob Deutschland der wirtschafts- angreifende Teil sei, so ist diese Machenschaft sehr durch- sichtig. Bis vor kurzem haben England und seine Ver- bündeten mit tönenden Worten die Angreifer gespielt, nun man aber einsieht, daß es mit dem Angriffe nichts ist, gebürdet man sich höchst moralisch als angegriffen und behauptet, daß die Maßnahmen der Pariser Wirt- schaftskonfercnz, bezw. die Maßnahmen, die die Regie- rungen des Viervcrbandes auf Grund der Pariser Be- schlüsse treffen sollen, aufgczwungene Abwchrmaß- nahmen seien. Die Beschlüsse der Konferenz, die wohl schon von den Regierungen genehmigt sind, gliedern sich in drei Teile. Man will zunächst während des Krieges das deutsche Eigentum im Auslande möglichst völlig zu- gunsten der Vierverbandskausleute ausheben. Man will ferner die Knebelung der Neutralen heftig weiter be- treiben, damit nur ja keine Ware aus dem neutralen Auslande nach Deutschland kommt. Man kümmert sich dabei bekanntlich nicht um die Regeln des Völkerrechtes. Die Hauptabsicht ist die Absicht Englands, die Märkte des Vierverbandes seinen Rohstoffintereffen und seinen Absatzintercssen dienstbar zu machen. England möchte die Kolonisierung der Viervcrbandsmürkte im Kriege schon vorbereiten. Aber die großbritannische Regie- rung traut der Wirksamkeit dieser Kriegsmaßregeln nicht allzu viel zu. Daher ist. daran gedacht, während der Llebergangszeit vom Krieg zum Frieden den Roh- stoffbczug ^aus den Vierverbandswirtschasten und den Absatz an diese Wirtschaften weiter zu sichern. Wäh- rend eines gewissen Zeitraumes will England mit Hilfe feiner Verbündeten seine Industrie zur Wettbewcrbs- krast gegen Deutschland aufzüchten. Das soll durch Be- vorzugung auf dem Zollgebiete und durch ähnliche Maß- nahmen geschehen. Bemerkenswert ist der Beschluß der Wirtschaftskonfcrenz, fremdes Kapital von den Rüstungsindustrien des Viervcrbandes auszuschließen. In dieser Hinsicht stimmen wohl unsere Absichten mit denen des Viervcrbandes überein, denn auch bei uns besteht schon lange das Bestreben, die Rüstungsindustrie zu nationalisieren. Die Angst Englands vor der deut- schen Volkswirtschaft ist so groß, daß England cs auch bei den Aebcrgangsmaßnahmen nicht bewenden lassen will. Die Engländer glauben nicht, daß mit diesen Maßnahmen der deutsche Wettbewerb genügend ge- schwächt werden könne. Deshalb wollen sie nach dem Acbcrgang vom Krieg zum Frieden die Sicherung ihres Marktes gegen Deutschland sortsetzen. Allerdings ist nicht recht zu erkennen, wie die Maßregeln eigentlich gedacht sind, und in der englischen Presse erheben sich denn auch Stimmen, die diese Beschlüsse für fadenscheinig und unklar halten. Anscheinend soll der Austausch der Erzeugnisse innerhalb des Viervcrbandes zugunsten Englands weiter erleichtert werden. Man will bei- spielsweise jene englische Patentgesetzgebung fortsehen, die man schon vor dem Kriege gegen die deutsche Volks- wirtschaft, insbesondere gegen die deutsche chemische In- dustrie, anzuwendcn versuchte. Damals allerdings mit geringem Erfolge, da unsere Regierung sich auf Grund des deutschen Patentgesetzes energisch gegen den Versuch wenden konnte. Aus allen Beschlüssen geht aber her- vor, daß England möglichst freie Hand behalten will. Cs kann auch anders kommen als die englische Regie- rung denkt und sie möchte für diesen Fall nicht allzu eng durch bindende Beschlüsse an die Genossen gefesselt sein. Wir aber können in Ruhe die Entwicklung ab- warten. Der Kricgsverlauf hat gezeigt, daß auch die schlimmste Knebelung der Neutralen durch englische Handelsmaßrcgeln unsere Ernährung und unsere Er- zeugung für beit Kriegszwcck nicht hindern können. Das andere jedoch bleibt den Friedensverträgen Vorbehalten. Wirtschaftsbeschlüsse für die Zeit nach dem Kriege lassen sich leicht schaffen, aber es ist die große Frage, ob sie von uns anerkannt werden. Darauf kommt es schließlich an. Cs ist selbstverständlich, daß das siegreiche Deutschland keine Maßnahmen gegen seine Volkswirtschaft dulden wird, die es nicht dulden will. Im übrigen dürften sich bei Friedensschluß iitnerhalb des Vicrverbandcs und auch in Cnglattd selbst jene Interessengegensätze wirt- fchastlicher Ärt zeigen, die jetzt nur leise hcrvorzutreten tvagcn und die sicherlich die Ausführung der Pariser Wtrtschastsbcschlüffe bekämpfen tverden. * England und Mexiko. Als der Konflikt zwischen Mexiko uitd den Ver- einigten Staaten sich verschärfte und dem offenen Kriege zuzutreiben schien, bot England den Vereinigten Staaten jede Hilfe gegen Mexiko an. Cs ist noch nicht lange her, daß die englischen Interessen in Mexiko ganz andere waren, nämlich solche, die denen der Vereinigten Staa- ten direkt widersprachen. Seinerzeit hat England die Parteien in Mexiko unterstützt, die die Vereinigten Staaten unterdrücken wollten. Damals handelte cs sich ebenso wie heute hauptsächlich um den mexikanischen Petroleumbcsih. Der amerikanische Oelkönig Rocke- seller und der englische Oelkönig Pcarson hatten lange Jahre eilten harten Kampf um die Petroleumquellen Mexikos geführt. Dieser Kampf war zu einem politi- schen Gegensätze geworden. Die Vereinigten Staaten behaupteten, daß die Oelquellen ihnen zusallcn müßten, weil in Zukunft die Kriegsflotten immer mehr mit Oel beheizt werden würden. Der Panamakanal aber sei ge- baut worden, um die Flottenübermacht der Vereinigten Staaten in jenen Gegenden zu sichern, und es sei daher nicht zulässig, daß die englische Kriegsflotte an der Küste von Mexiko Petroleumstationen errichtete. England da- gegen hatte an der Errichtung solcher Stationen ein sehr- großes Interesse. So gelang es Pearson bei Tuxpam eine Röhrenleitung nach der Küste cinzurichten, durch die ankernde Schiffe direkt mit Petroleum versehen wer- den konnten. Auch mühten sich die Engländer um den Ausbau mexikanischer Häsen, damit im.Kriegsfälle ihre Schiffe bequeme Ankermöglichkeiten hatten. Nunmehr ist das Interesse der Engländer für die mexikanischen Oelquellen dem der Vereinigten Staaten nicht mehr so abgcwendet wie früher. Besteht doch die Gefahr, daß die Mexikaner im Kriege mit den Ver- einigten Staaten die Oelquellen anzünden und somit die Pctroleumbefeuerung der englischen Kriegsschiffe gefährden. Ferner kommt für England in Betracht, daß Mexiko ein kupferreiches Land ist, das der amerikanischen Kriegsmunitionsindustrie erhebliche Rohstoffe liefert. Ein bewaffneter Konflikt mit den Vereinigten Staaten würde natürlich diese Rohstofflieferung aufheben und damit bewirken, daß Amerika nicht mehr so viel Muni- tion für den Vierverband Herstellen könnte. Schließlich befürchten die Engländer, daß im Falle eines Krieges zwischen Amerika und Mexiko die amerikanische Kriegs- industrie den größten Teil ihrer Erzeugung an die eigene Regierung abliefern würde, was einen sehr peinlichen Riickgang der Kriegsmaterialliefernngen an den Vicr- vcrband bedeuten müßte. Daher zeigt sich denn auch in der englischen Presse eine sehr sorgenvolle Stimmung und eine scharfe Sprache gegen Mexiko, das man am liebsten mit Worten und diplomatischem Druck zur Bot- mäßigkeit zwingen möchte. DaWm. Die Rede des Abgeordneten Freiherr» v. Zedlitz, in der er zum Burgfrieden aller Parteien mahnte und die vaterländischen Sorgen nicht zu vergrößern bat, schloß zuversichtlich mit dem Satze: „Dttrch innere Einigkeit befestigt, durch die Opferfreudigkeit derer im Felde und daheim immer von neuem erstarkend, wird Deutschland Sieger sein." Statistische Herzftürkung bringt eine soeben er- schienene Schrift von D. Trietsch (Verlag I. F. Leh- mann in München) durch die Gegenüberstellung der Leistungen des deutschen „Barbarentums" mit denen Englands und Frankreichs. Das ergibt sich aus dem nachstehenden Aeberblick: Kulturhöhe Verglcichsgegenstand Deutsch- Eng- Frank- Analphabeten auf je 10 000 Rekruten taub 2 land 100 reich 320 Auswendung für Schulwesen in Millionen Mark.. 878 384 261. Vüchererzeugung, Tattsendc (1912) 34,8 12,1 9,6 Nobelpreise für wissenschaft- liche Leistungen .... 14 3 3 Wirtschaft und Verkehr Getreideernte in Millionen Tonnen 25,8 6,0 16,6 Kartoffelernte in Millionen Tonnen 54,0 6,8 46,7 Hektarerträge von Weizen 23,6 21,0 13,3 Fremdhandel (ohne Kolonien) in Milliarden Mark.. 10,04 6,84 4,72 Postanstalten, Tausende, 1912 Fernsprechstellen, Tausende, 1912 51,2 24,5 14,6 1310 733 304 Volkswohlstand usw. Volksvermögen in Milliarden Mark 1914 375 345 245 Einkommen in Milliarden Mark jährlich 43 35 25 Sparkaffenguthaben in Mil- liarden Mark. 1911... 17,9 4,7 4,5 Sparkaffenguthaben durch- schnittlich Mark .... 800 329 312 Steuern, Mark per Kopf.. 40 73 80 Friedlichkeit und Rüstungsschutz Kriegsjahre zwischen 1800 und 1896 12 21 27 Rüstungsausgaben 1913 per Kopf in Mark 21,86 33,05 29,67 Auf das Ausland, in erster Reihe aus die Ameri- kaner, wird vielleicht kaum etwas aus den Kriegsschriften so stark wirken, tvie diese unbestreitbaren Tatsachen. Ilnd bei uns werden Haus, Schule und Schützengraben an der Darstellung sicher ihre Freude haben. 54 983 600 Mark sind nach dem am 22. März er- folgten Schluß der Hauptzeichnnngsfrist für die vierte Kriegsanleihe noch durch Feldzeichnungen und Aus- landszeichnungen angemeldet ivorden. Das Gesamt- ergebnis ist 10 767 598 000 Mark. Hinter dem Riesen- erfolg der dritten Kriegsanleihe von 12,160 Milliarden sind wir also nur wenig zurückgeblieben, und die dritte galt als ein nie wiederkehrendes, attßerhalb jedes Ver- gleichs stehendes Ereignis. Alle Schichten der Bevöl- kerung haben sich beteiligt. Ungewöhnlich gestiegen ist die Zahl der Cinzelzeichner, immer weitere'Kreise sind sich der Wichtigkeit ihrer Mitwirkung bei der Geldbe- schassung für die Kriegführung bewußt geworden. Ein fchönes Zeichen vaterländischer Pflichterfüllung ist die 10 Deutsche Svtdaten-Zeitung. Nr. 1. starke Zunahme der Sammelzeichnungen von Gemeinden, Schulen, Vereinen usw., die sich meist aus kleinen Be- trägen von weniger als 100 Mark zusammensetzcn. Auch die Zeichnung gegen Gewährung monatlich rück- zahlbarer Gehaltsvorschüsse an Beamte hat lebhaften Anklang gesunden. Die Zahl der einzelnen Zeichner be- trägt: bei der I. Kriegsanleihe: 1 177 235, bei der 2.: 2 601 060, bei der 3.: 3 966 418, bei der 4.: 5 279 645. Der weitaus größte Teil der Zeichnungen bei der letz- ten fällt auf die Gruppe bis 200 Mark. Cs sind 2 406 118, also 45,6 v. H. aller Zeichnungen, — ein Be- weis, daß wirklich die kleinen Zeichner überwiegend be- teiligt sind. Die Anleihe ist eine wahre Volksanleihe. Die außerordentliche Reichsabgabe bei Post- und Tclcgraphengebühren wird voraussichtlich vom 1. August ab erhoben. Freimarken zu 2X> Pfg., 7Pfg. und 15 Pfg. Postkarten zu 7'/> Pfg. Postkarten mit Ant- wortkarte zu 7'A-\-7y. Pfg. Freimarkenheftchen mit 30^ Freimarken zu 2 Pfg. (Verkaufspreis 75 Pfg.). Die Wertzeichen kommen in den letzten Tagen des Juli bei den Postanstalten zum Verkauf. Die Marken zu 2'A Pfg. ermöglichen es jedermann, vorhandene Be- stände an Marken oder Postkarten zu 5 Pfg. aufzu- brauchen. — Die bayerische Postverwaltung wird eigene neue Marken herausgeben. Damit nicht der eine überfüttert wird, während andere darben, bittet die Heeresverwaltung, atte Liebes- gaben und auch Geldspenden zur Beschaffung von Liebes- gaben ausnahmslos den staatlichen Abnahmcstellen frei- ivilliger Gaben am Sitze der stellvertretenden General- kommandos, deren Verzeichnis in jedem Postamt aus- hängt, zuzuführen. Von hier werden die Spenden nach den Weisungen des Kriegsministeriums den einzelnen Armeen zugelcitet, wobei berücksichtigt wird, daß die Gaben nach Möglichkeit an besonders bedürftige Trup- penteile der aus dem betreffenden Korpsbezirk stammen- den Armeekorps oder Rcservekorps gelangen. Auch die Lazarette des Operations- und Staffelgebietes sollen mit Spenden bedacht werden. Um unnötige Verzögerungen zu vermeiden, können Anträge auf Bewilligung der Löhnung kriegsgefangener oder vermißter Mannschaften nicht nur unmittelbar an den Feldtruppenteil, sondern auch an den Ersatztruppen- teil und an das für den Wohnort zuständige Bezirks- kommando gerichtet werden. Ersatztruppenteile und Be- zirkskommandos veranlassen erforderliche Erhebungen und sorgen für Weitergabe an die Feldtruppenteile. Gefangene oder vermißte Kriegsteilnehmer ver- lieren den Anspruch auf Löhnung- mit Schluß des lausen- den Monatsdrittels, in dem sie in Gefangenschaft ge- raten sind oder vermißt werden. Das Recht auf Bezug von Löhnung beginnt erst wieder mit dem ersten Tage des Monatsdrittels, in dem sie wieder beim Truppen- teil cintresfen. — Während der Gefangenschaft oder des Vermißtseins darf die Löhnung ganz oder zum Teil an die Ehefrau oder die Kinder bewilligt werden, wenn ihr Unterhalt daraus bestritten werden soll. Ent- fernteren Angehörigen (Eltern, Großeltern, Geschwistern, Geschwisterkindern, Pflege- oder Adoptivkindern) kann Löhnung nur bewilligt werden, wenn der Kriegsgefan- gene oder Vermißte ihr Ernährer war und die Angehöri- gen bedürftig sind. Unehelichen Kindern, Pflegeeltern, Stiefeltern, können Löhnungsteile nicht zugebilligt werden. Ein auffallender Unterschied wurde in der Schweiz festgestellt zwischen den deutschen und de» französischen Austauschgefangenen, wonach es außer Zweifel steht, daß die Behandlung der Franzosen in Deutschland eine viel bessere gewesen sein muß, als die der Deutschen in Frankreich. Das ist ja auch nichts Re.nes. Die jämmer- lichen deutschen Ankömmlinge aus Frankreich haben in der Schweiz einen tiefen Eindruck gemacht — ein leben- diges Zeugnis für das Schwinden des ritterlichen Geistes in Frankreich. Das ist die Frucht der Aussaat des Hasses gegen Deutschland durch Geschlechter hindurch. Die schlechte Unterbringung und unwürdige Behand- lung kriegsgefangener deutscher Offiziere in einer An- zahl von Lagern in Frankreich hat die deutsche Heeres- verwaltung mehr als einmal genötigt, mit Vergeltungs- ; maßregeln einzugreifen. Die sranz. Lager sind zum iS- | : I Kartengruß. großen Teil außerordentlich überfüllt und befinden sich in alten verwahrlosten und beschmutzten Gebäuden. Der Hausrat ist mehr als dürftig, und die gesundheitlichen Einrichtungen sind, wie in Frankreich landesüblich, äußerst mäßig. So fehlt jede Vadeeinrichtung, nachts stehen Kotkübel in den Zimmern. Die französische Regie- rung behauptet, daß die Einrichtung der neugegründetcn schlechten Lager eine durch die Mißstände in den deut- schen Lagern'Mainz, Halle, Villingcn und Cüstrin be- gründete Maßregel sei. Diese Behauptung ist voll- kommen willkürlich. Daß die kriegsgefangener! Offiziere von diesen Gcgcnmaßreqeln ihrer Regierung selbst über- rascht sind, zeigen die Äricfe französischer Offiziere aus Villingcn, in denen ausdrücklich hcrvorgehobcn wird, daß dort kein Anlaß zur Klage bestand. Die gute Unter- kunft, Verpflegung und das günstige Klima waren viel- mehr ausdrücklich hervorgehöbcn.' Natürlich wird die Heeresverwaltung sofort die nötigen Maßregeln er- greifen, damit in den schlechten französischen Offizicrs- lagern und vor allem in den sogenannten Vergeltungs- lagern, bald menschenwürdige Zustände geschaffen wer- den. Französische Offiziere in größerer Anzahl wurden in einigen Lagern vereinigt, wo in genauer Anlehnung an die'aus Frankreich eingehenden Berichte möglichst ähnliche Zustände geschaffen sind. Zum Vesten auch der französischen Offiziere in Deutschland kann nur gehofft werden, daß die französische Regierung nun endlich die Zustände in den Offiziersgesangencnlagern von Grund auf verbessert und der Willkür der Kommandanten schleu- nigste ein Ende bereitet. Zn ganz Deutschland soll im Laufe des Juli in jedem Ort eine Sammlung durchgcführt werden, aus deren Ertrag eine planmäßige Versorgnung der deutschen Gefangenen mit Liebesgaben, Kleidungsstücken und von auswärts herbeigcschafftcn Nahrungsmitteln erfolgen soll. Cs wird dafür Sorge getragen werden, daß die Liebesgaben tatsächlich in den Besitz der Gefangenen gelangen. — Hm die Dringlichkeit dieses Liebeswcrkcs zu betonen, hat die Kaiserin die Sammlung unter Ihren Schuh gestellt. Für die einzelnen Bundesstaaten werden Mitglieder der regierenden Häuser, für die Hansastadte die regierenden Bürgermeister, für Elsaß-Lothringen der Statthalter um die Hebernahme des Schutzes gebeten. Den Chrcnvorsih haben der Reichskanzler, der Präsident des Reichstages, die Staatssekretäre des Auswärtigen Amtes, des Reichs-Marincamts und des Reich»' Kolonialamtes, die Kriegsminister der Bundesstaaten und der Militärinspekteur der freiwilligen Krankenpflege übernommen. - Für die Durchführung der Sammlung werden besondere Arbeitsausschüsse gebildet; der Haupt- Arbeitsausschriß sitzt in Berlin W. 9, Budapest" Str. 7. — Möge das Liebcswerk einen reichen Ertrag bringen, um unseren in Feindeshand geratenen Brüdern die Lc-ib und Seele gefährdende Gefangenschaft zu er- leichtern, und sic nach dem Kriege als brauchbare Glieder unserer Volkswirtschaft der Heimat ivieder zuzuführen- „Das hier ist Korn, du Ochsenhor»! Die Menschen wollen cs genießen, drum tritt es nicht mit Füße»! Diese kernigen Reime ließ ein Bauersmann aus War- nungstafeln bei seinen Feldern anbringen — mit vollem Erfolg. Jetzt, da die Zeit der Kornreife heranrückt um die Kornblumen ihre begehrten Blüten entfalten, innere man sich ihrer! Gerade jetzt im Kriege sollte kein Körnchen Brotgetreide unnütz vergeudet werden. Der „Heufieberbund" hat-sich das Ziel gesteckt, da» Wesen des Heuficbcrs, bezüglich Heuschnupfens, au dem so viele leiden, zu ermitteln und das Leiden und K',1C Folgeerscheinungen zu bekämpfen, auch bedürftigen fieberlcidcnden Unterstützung zu gewähren. — Der dies- jährige Jahresbericht enthält eine Reihe hochwissc»; schaftlicher Aufsätze über neue Behandlungsarten, die am eine völlige Heilung des bisher unheilbaren Heufieb"- abzielcn; es erscheint deshalb in diesem Jahre ganz be- sonders wichtig, bei der immer zunehmendes Ausbreitung des Heuficbers weitere Kreise aui Heufieberleiden aufmerksam zu machen. Man wende stm an den Vorstand des Heusiebcrbundes, Elberfeld, Fra"' kenplah 29. Die Deutsche Uhrmacher-Vereinigung hat eine Sperre gegen Schweizer Uhrenfabriken angeregt, chu an unsere Feinde Geschosse liefern. Ueber 2500 Fabri- kanten, Grossistcii, Uhrmacher, Ladeninhaber haben >9" Zustimmung erklärt. Der Sperrausschuß richtet er- neut an alle Verbände, Innungen iind Vereine die drin- gende Bitte, in ihren Vcrsaminlungcn eifrig für du Einführung und gewissenhafte Einhaltung der Sperr- beschlüsse einzutreten. Baden- Der Großhcrzog Friedrich II. von Baden vollendet am 9. Juli das 59. Lebensjahr. Nicht nur sein sch^e, Vadenland, sondern ganz Deutschland wünscht ihm 9*" und reichen Segen zu diesem Tage. Banken. Die Stadt Weilheim hat den Vizeadmiral H>E' einen Sohn der Stadt, zum Ehrenbürger ernannt. städtischen Behörden werden die Urkunde ihm pcrch's lich überreichen. Die 83jährige Mutter Hippcrs lem noch in Weilheim.' , Auf den sonnigen Leithen in Hofkirchen a. D. st" bereits Wintergerste in Mandl». Wenn die Besserung des Wetters anhält, ist in kurzer Zeit im ganzen Prcch nihtal, im Lauser und Hersbrucker Gebiet die Heueriw unter Dach. Trotz des wechselvollen Wetters hat da- Heu an Güte nichts cinaebüßt. Die Ernte fällt unge- mein reichlich aus und "liefert den doppelten Ertrag gegen das Vorjahr. Die Stadtverwaltung von Ludwiqshafen a. hat zur Masscnspeisung der Bevölkerung der v>" Stadtteile vier Kriegsküchen errichtet.' Für Essen sind Fleisch marken von 50 Gramm abzuliefern- Cin Essen kostet 25 Pfg.; mehr als drei Esse» 0" einen Haushalt werden nicht abgegeben. Die in Kaiserslautern abgehaltene Generalver- sammlung des Verbandes pfälzischer Frauenintcrcssem Vereine beschloß, gemeinsam mit dem Pfälzer 2Law- verein Pilzkochkurse und Pilzprüfungsstellcn zu errich- ten, da die Pilze ein hervorragendes VolksernaY- ruügsmittel sind. Heuernte. Im Qilartier. Nr. l. Deutsche Soldaten-Zeitung. 11 tz.. Das Grifsestc ist das im Griff feststehende Messer ^uederbaycrin Cr trägt es neben dem Schmalzler- ch. und dem Rosenkranz in der hintersten Tasche der . Fchledernen, und schon geringfügige Meinungsver- nedenheitcn werden mit ihm aüsgetragen. Am Kirta, h der Fahnenweihe und sonstigen festlichen Gelegen- ?u spielt es eine große Rolle neben der Zaunlatte g. dem dreizölligen Steckein Das Königliche Amts- in cinein Städtchen im gesegneten niederbaye- Rottal war daher nicht sonderlich erstaunt, als W-nde Feldpostkarte cinlicf: „Ich ersuche das König- Amtsgericht, mir ein neues grissestes Messer zu schien, da ich das meinige verloren habe und wir mit verfluchten Franzosen nicht anders hantieren kön- . n im Wir sind hier im Walde, und abgebrannt und zusammcngeschos- <.c." ün Schützengraben. >"e Häuser, da alle a len und. Ich kann mir kein neues kaufen. In aller ft J • Ow tuim mu teui neues v üs'Aachtung A. H., Landsturmmann." Folgt die An- ^s'lt. Ja, der wackere bayerische Löwe wüßte nur zu L"'wo die Griffesten hinkommen und >vo Vorrat darin , : Die angerusene Stelle hat denn auch die Sache wirk- erfaßt. Das erhellt aus einer weiteren Feldpostkarte, eren Wortlaut ist: „Besten Dank für die übersendeten agiler und Zigarren, die anderen habe ich unter meine anieraden verteilt. Mit Gruß A. H., Landstürm- en» aus W." Die Franzosen mögen sich gefreut ^°en, ,0 oft die Rottaler Landstürmer mit' ihren "drisfesten" kamen. Wie in Deutschland lebende Italiener sich zu den ushungerungsplänen unserer Feinde stellen, zeigt sol- ^"des Schreiben: „München, 5. Juni 1916. Sehr Nvvtes Fräulein! Die Lcga degli Cmigranti, Berlin 35, Lützowslraße 17, hat unserem Verein „Le Pro- -)'"ici del Lavoro", hier, zu wohltätigen Zivecken einige hbvtncr Polentagries zilr Verfügung gestellt; wir glan- F" >m Sinne der Spender zu handeln, wenn wir sie L'" von. Ihnen geleiteten Kinderasyl aiibictc». — Wir [j fei, Sie, dieses kleine Zeichen der Dankbarkeit ita° /^sicher Arbeiter anzunehmcn, welche das warme P'uschljche Empfinden niemals vergessen, das ihnen sci- „"'2 der deutschen Bevölkerung in ihrem Anglück stets c»?. entgegengebracht worden ist. Mit verbindliche» mßen Le Protettrici del Lavoro." Hessen. In einer in Darmstadt unter dem Vorsitz des Mi- Hoinbergk abgehaltenen Versammlung wurde js Gründung einer hessischen Ostpreußenhilse bcschlos- Vier Kirchspiele aus dem Kreise Olehko sind zur b, tsnschast ausgewählt worden. Für diesen Zweck sind ^Ats 80 000 Mark gezeichnet worden, i,, Der Stadt Worms hat deren Ehrenbürger Frei- l\Xx Hcyl zu Herrnsheim 100 000 Mark zur Förderung 5? , Mittelstandes zur Verfügung gestellt. In einem §tr’ci bestimmt er, daß die Zinsen von 50 000 Mk. zur Ausbildung vv» Lehrlingen des Handwerkerstandes und L® Lehrpersonals männlichen und weiblichen Geschlechts kaufmännischen Mittelstände der Stadt Worms die- L"„wllen, ivährend die Zinsen der weiteren 50 000 Mk. „ buchst den Zwecken der Alice-Industrieschule dienstbar st'»acht und, insoweit sie hierzu nicht erforderlich sind, tz," ähnliche Zwecke >U! Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen), •cv die .„Vaterlandsspende" auch einen vv» Herrn tz.Mekten Cndell-Verlin gefertigten Entwurf eines ^iiid ".'Gsheims ausgestellt 'hat, befindet sich in Posen iß,., wird von hier aus in dem Monat August nach ''ringen verlegt. Rheinland-Westfale n. bCt Das Kabelwerk Duisburg stiftete dem Kricgerdank ^tadt Diiisburg, der Nativnalstistung für Hinter Die Verwundeten der oberschwäbischen Lazarette in Friedrichshasen, Weingarten, Ravensburg, Biberach, Alm usiv. machten aus Veranstaltung der militärischen Oberaufsicht über die Lazarette (Sitz in Stuttgart) eine Sonderfahrt ab Friedrichshasen nach Stuttgart und zu- rück zur Vesichtigiliig der Stuttgarter Kriegsausstcl- lung. Aus Anordnung des Königs wurde im Hofthea- ter für die Verwundeten die Operette „Der Feldpredi- qcr" von Millöcker gegeben. Das Rote Kreuz gab den 1400 Gästen Mittagessen und Vesper. Bei unserem Bundesgenossen. Gräfin Dr. Maria Dcfours hatte sich vor dein Krieg schon lange den Doktorhut erworben. Bei Aus- bruch des Krieges widmete sie ihre Kunst dem Roten Kreuz und trug ungemein viel zu den großen Erfolgen der Linzer Sanitätsabteilung bei. Als bei Schabatz 159 zurückgebliebene Schwerverwundete und Seuchen- kranke wegzuschaffen waren, übernahm die Gräfin selbst die Beförderung dieser Anglücklichen durch die sumpfige Maeiva und führte ihr unerschrockenes Werk auch durch; kein einziger blieb zurück, alle ivurden vor der Ge- fangennahme gerettet. Frau Gräfin Dcfours wurde mit dem silbernen Ehrenzeichen 2. Klaffe mit der Kriegs- dckoration ausgezeichnet. Die Anstrengungen der Kriegszeit machen sich mit jedem Monat mehr bemerkbar und es ist notwendig, darauf zu achten, >vie man Körper und Geist am leistungsfähigsten erhält. Ganz besonders werden die Füße angestrengt und dadurch, daß dieselben säst dau- ernd eingehüllt lind wenig der Luft ausgeseht sind, machen sich Fußleiden, die sich bis zur Anerträglichkeit steigern können, bemerkbar. Run soll doch ganz be- sonders die Marschfähigkeit erhalten oder möglichst ge- steigert werden; aber wenn die Füße nicht gepflegt sind — 'und dazu ist nicht immer Gelegenheit — ist das kaum möglich. Ein sehr bewährtes und überall anwendbares Mittel ivird in den „Protos-Fußschonern" der Firma Lüscher & Bönlper, Berlin W. 57, Bülowstrahc 56 geboten, die schon seit Jahren bewährt sind und über die die glänzendsten Zeugnisse vorliegen. In erster Linie sind die „Protos"°Fußschoner dazu bestimmt, das Leiden des Fußschweißes zu mildern uiid den lästigen Geruch zu beseitigen, aber cs hat sich gezeigt, daß durch die Anwendung der Fußschoner die Füße tadellos frisch erhalten werden, sodaß von Wundsein, Hihcgefühl usiv. kaum noch die Rede ist. Die Protos-Fußschoner sind seit Jahren von Jägern, Militärs und sonstige» Berufen, bei denen die Füße besonderen Anstrengungen unterworfen sind, mit Er- folg benutzt worden und beispielsweise hat der Be- russläufer Hermann Müller bescheinigt, daß er seine großen Erfolge im Laufen zum großen Teil der Be- nutzung von Protos-Fußschonern verdanke. Nun gibt cs ja viele Mittel, die dem gleichen Zwecke dienen, aber cs ist kaum zu glauben, daß man sich nie klargemacht hat, daß die Poren des Fußes durch Talg, Puder usiv. verstopft iverdcn und daß das Leiden dadurch wohl vorübergehend gebessert, aber nicht dauernd beseitigt wird. Bei den Protvs-Fuß- schonern ist ein Medikament, welches den Schwcißfuß vollständig beseitigt, dem Gewebe zugesührt, das letz- tere saugt den Schweiß auf und durch das Zusam- menwirken des Gewebes und des Medikamentes ivird ohne die geringste ungünstige Rebenivirkung die außer- ordentlich günstige Wirkung hervorgerusen. Der sehr geringe Preis von 85 Psg. für 10 Paar mackt cs jedem möglich, einen Versuch mit dem aus- gezeichnete» Artikel'zu machen und mit einer solchen Menge kommt man annähernd 14 Tage aus. Die Ver- wendungsweise ist aus den beigesttgten Abbildungen er- sichtlich und kann man nur raten, den Hinwcis auf den wirklich guten Artikel zu beachten. 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. 9cr. 1. Kmöei'kl'ieg. Von F. Schrönghamer-Heimdal. Nicht an den Grenzen des Vaterlandes allein tobt der Krieg, auch im Vatcrlande selbst entbrennt allent- halben ein heißer Kampf. Sogar bis ins letzte Wald- dorfl ist das -Feldgeschrei gedrungen und hat heißen Widerhall gefunden. Nicht lange nach der Lothringer Schlacht, von der- ber Vater in der Zeitung gelesen und erzählt hat, steht der Moosbauer Hansl unter der Haustür — feld- marschmäßig: mit Helm aus steifem Zuckerhutpapier und einem mordskrummen Säbel, den ihm der Häuselmann zur Feierwcile aus einer Zaunlatte geschnitzelt. Der Säbel ist so lang, daß er um einen halben Meter über seinen Träger hinausragt. In dieser Ausrüstung geht der Hansl auf dem Anger vor seines Vaters Hause herausfordernd auf und ab. Auf die Gaffe, die das Dörsl iu zwei Hälften teilt, in eine obere und in eine untere, getraut er sich nicht. Denn diese Gaffe mit einer breiten grünen Angerinsel, aus der sich wie ein ewiges Friedenszcichcn der festliche Maibaum erhebt, ist ge- wissermaßen neutrales Gebiet. Dort ist seit unvordenk- lichen Zeiten nicht gerauft worden, wiewohl seit un- vordenklichen Zeiten die obere mit der unteren Dorf- hälfte immer etwas auszuhecheln hatte: ein Sinnbild der „deutschen Einigkeit", ob der uns das Ausland früher so oft verspottete. Einmal war es soweit ge- kommen, daß sich die „Untern" und die „Obern" nicht einmal über den Maibaum einigen konnten. Die „Obern" wollten nicht nachgeben, weil sie in der Mehr- zahl waren, und die „Untern" konnten nicht nachgeben, schon weil cs — der Charakter nicht zuließ. Also hatten die Dörfler in diesem Jahre zwei Maibäume, einer schöner wie der andere; denn beide Teile trutzten sich ein möglichst hohes Maß von Kunstfertigkeit ab. Schön einträchtig und prächtig standen im selben Jahr die zwei Maibäume nebeneinander und mögen sich oft, wenn der Wind mit ihren Fähnchen und Bändern spielte, über die Truhköpfe unterhalten haben. Zur Ehre der Dörfler muß aber gesagt werden: wie der große Krieg kam, war aller Unterschied und Zwie- spalt zwischen den zwei Dorfsciten völlig verwischt. Und der Maibaum, bei dem sie zur Feierweile beisammen- standen und ihre Anliegen besprachen, konnte wie unser Kaiser sagen: „Ich kenne keine Parteien mehr." Und es ist währ, sie halfen überall schön zusammen, beim Mähen und Ernten, beim Fuhrwerken und Dreschen; denn von jedem Hause standen die besten Arbeitskräfte, die Buben und Knechte, im Felde. Und wenn zu den „Obern" ein Feldpostbrief kam, machte er seinen Kreis- lauf auch bei den „Untern". Und wenn die „Untern" Liebesgaben ins Feld schickte», vergaßen sie auch die „Obern" nicht. War also aller Hader und müßiges Gezünke durch die Not der Zeit in lauter Wohltun und Fricdsam- keit gewandelt. Und wie gut das war! Jetzt wußten es die Leute erst. Aber wie's schon geht in der Welt, solch ein altes Uebel bricht gern noch einmal hervor, und wenn die Alten schon vernünftig werden, fangen gewiß die Jungen etwas an. Und es war gar nicht klug, daß der Moosbauer Hansl auf dem Anger vor seines Vaters Hause gar so herausfordernd mit dem Zaunlattenschwert hin- und herfuchtelte. Das konnte leicht als „Probemobilmachung" gedeutet werden. Und gegen wen wurde da gerüstet? Wessen Grenzen waren bedroht? Und konnte ein Dcpeschcnwechsel zwischen den „Gekrönten Häuptern" der „Obern" und der „Untern" noch etwas nützen? Der Moosbauervater wollte seinem Hansl schon klopfen, aber der Häuselmann sagte: „Geh, laß ihm sein Freud." Und da ließ ihn der Moosbauer wieder stehen. Und wirklich, die Herausforderung des Hansl von den „Obern" wurde „unten" richtig als „Ultimatum" verstanden. Denn gleich tut sich „unten" gegenüber auch ein Hostürl aus; da steht der Webergirgl vor seinem Vatcr- hause und schaut eine Weile zum Hansl herauf. Cr kennt sich noch nicht recht aus, was die Fucbtelci be- deuten soll; eine Ahnung steigt ihm schon aus, dem Girgl, als ob der andere nichts Gutes im Sinne habe. Und weil der Girgl selbst noch ohne Helm und Säbel, also völlig ungerüstet war, und weil doch die beste Ab- wehr im Angriff liegt, namentlich wenn er überraschend geführt wird, greift er kurz entschlossen einen Fichten- prügcl von der väterlichen Holzschar. Und ruft dem „Obern" zu: „Geh her, wenn's d'a Schneid hast!" Der Hansl ist aber von diesem Ultimatum doch etwas überrascht und fordert den Widersacher von „unten" seinerseits auf: „Geh du her, wenn's dir traust." „I trau mir schon, schau her!" schreit der Girgl und macht ein paar Schritte bis zur Gaffe, >vo die ge- meinsame „neutrale Zone" beginnt. „Moanst d', i trau mir net?" meint der andere und wagt sich auch bis zur Gaffe. Das ist der Augenblick, „wo die Gewehre von selbst losgehen". Aber so schnell schießen die Preußen nicht, und die Bayern auch nicht. Also wiederholt sich das Wortgeplänkel, gerade >vie bei homerischen Helden, und sie tvörteln so lange hin und her, bis sie richtig in Kampfeshihe kommen. Schon ist neutrales Gebiet ver- letzt, und dem Völkerrecht zum Hohn stehen sie sich be- reits aus dem ewig gefriedeten Dorfanger, beide durch den Maibaum gedeckt, aus „nächste Entfernung" gegen- : über. Der Hansl hält sein Schlachtschwert vor sich und der Girgl späht, ob er nicht eine Blöße des Gegners entdeckt, um ihm mit dem Prügel beizukommen. Ein paarmal sind sie schon um den Maibaum herum, ohne daß einer einen „entscheidenden Schlag" führen konnte. Von der Front ist dem Hansl schon' gar nicht beizu- kommen; dafür ist sein Säbel zu lang und wuchtig. Viel- leicht geht's von hinten, denkt sich der Girgl. And ge- dacht, getan. Cr macht also plötzlich ein keckes „Amgehungs- Manöver" und fällt dem Hansl in den Rücken; der ist so überrascht und bestürzt, daß er lieber auf den Prügel gar nicht wartet, sondern sein Heil in der Flucht nach seinem Vaterhanse sucht. Leider ist ihm im Schreck auch der Zaunlattensäbcl entfallen, den der Girgl triumphie- rend an sich nimmt und hohnlachcnd heimwärts trägt als willkommene Siegesbeute. Man möchte meinen, damit wäre die Sache ent- schieden. Aber dieser Optimismus ist leider nicht ge- rechtfertigt, wenn man die „Obern" und die „Antern" kennt. Änd beim Moosbauern gibt es noch mehr Zaun- latten, aus denen sich ein handfester Säbel fertigen läßt, besonders wenn ein boshafter Häuselmann seine Hand' im Spiel hat. And diesmal macht er dem Hansl gleich zwei Säbel, damit er einen in „Reserve" hat, wenn sich das Kricgsglück so wenden sollte, daß er wieder um einen kommt. Aber auch „unten" werden die Vorbereitungen zu einer ernsteren Offensive getroffen. Der Girgl hat durch Kundschafter längst in Erfahrung gebracht, daß der Hansl jetzt zwei Säbel hat. Auch liegen sichere Nach- richten darüber vor, daß der Hansl „oben" von Haus zu Haus ging und die ganze „obere" Bubenschaft als Hilfsvölker aufbot, um die Ehre des verlorenen Zaun- lattensäbels wieder zu retten. Aber auch „unten" waren die Wolken am politischen Dorfbubenhimmel nicht unbe- achtet geblieben. Mit dem gerechten Zorne der Hcraus- geforderten rüstete man auch „unten" allenthalben; man wußte „unten", der Gegner war nicht zu unterschätzen, und der Säbel des Moosbauer-Häuselmanns, der „unten" als Muster diente, ließ an Solidität der Kon- struktion nichts zu wünschen übrig. Aber wenn sie „oben" den Hüuselmann als heimlichen Helfer hatten, so gab den „Antern" das Bewußtsein, als Angegriffene für die gerechte Sache zu kämpfen, das moralische Aebergewicht, das wohl einem noch so trefflich konstruierten Zaun- lattensübcl nicht nachstand. Die Massen und Aussichten waren also ungefähr gleich, als eines Tages der Webergirgl vor das väter- liche Hostürl trat und die Feindseligkeiten „offiziell" er- öfsnete. Dieser Moment bleibt ewig denkwürdig und verdient für alle Zeiten festgehalten zu werden. Also das Weberhoftiirl kreischt in den Angeln, und auf dem Anger erscheint der Girgl, bis auf die Zähne gewappnet, gerade wie sein heiliger Namenspatron, der Drachentöter, der über seinem Bettl hängt. Wie sicht er aus, der Girgl! Auf dem Kopfe trägt er eine alte Artilleristenmühe, in der auch seine Ohren noch gut Platz haben; eine Gockclseder darauf, mit der Spitze nach vorn gekehrt, markiert seinen Kampsesmut. Am die Brust trägt er einen roten Latz mit einer wahrhaftigen alten Pistole, der Hahn und Zündstock fehlen. Aber in der Hand hält er seinen getreuen Prügel, wohl aus Erkenntlichkeit für die guten Dienste beim letzten Aufklärungsgeplünkel. So steht der Girgl eine Weile und läßt sich von den „Obern" bewundern, wenn sie zum Fenster hcraus- schauen mögen. Aber danach nimmt er den Prügel zwi- sehen die Beine; denn,er muß jetzt beide Hände frei haben, dieweil er mit einer Hand noch nicht durch die Finger pfeifen kann. Also pfeift er jetzt durch die Finger der beiden Hände, und dieser Pfiss, der den Feinden „oben" durch Mark und Bein gellen soll, ist für die „Antern" das Alarmzcichen. Sofort öffnet sich unten ein Hostürl ums ändere, und die Scharen der buntgeschmückten Kämpfer sammeln sich auf dem Anger vor dem Weberhausc um ihren er- probten Anführer. Allen leuchtet das Feuer der gerech- ten und heiligen Sache aus den Augen, und man ist be- reit, es mit dem Gegner aufzunehmen, wann und wo er sich zeigt. Die Mobilmachung klappt glänzend, und man ist auf' alles wohl vorbereitet. Sogar für Verwundete hat man Sorge getragen: Girgl's Schwester, 's Bärbel und Burgei vom Nachbar sind „Schwestern". Ihre Tragbahre ist zwar nur ein ausgedienter Schubkarren, aber es muß auch so gehen. Man hat sich den neuen Vcrhältniffen trefflich anzupaffen gewußt und mit ver- ständigem Sinn die „Amwertung der Werte" vorgc- nommen. „Oben" rührt sich noch nichts, wie man erwartet. Aber cs scheint doch, daß sich hinter dem Hostürl des Moosbauern verdächtige Vorgänge abspielcn. Ist der Gegner dort schön versammelt und bricht er geschloffen auf' das Häuflein der „Anteren" vor? Noch sind die Dinge, die da kommen, ungewiß, und manchem wäre cs schier lieber, wenn er von der ganzen Geschichte nichts wüßte; denn man kann nie wissen, wie so eine Schlacht ausgeht. Aber diese Aeberleguug der „Antern" wird durch eine» raschen Entschluß der „Oberen" unterbunden. Das Moosbauernhoftürl geht auf und ergießt eine säbelstarrcnde Kohorte auf den Anger. Dahinter wird der hämische Hüuselmann sichtbar, der sie mit den Wor- ten anfeuert: „Packt sic's an, packt sie's an, die Fran- zosen!^ „Mas san mir?!" entrüstet sich „unten" der Weber- ! Oes seid's .Geht's girgl. „Gelt du, mir san sein die Deutschen d' Franzosen!" „Ra, ös seid's es!" höhnen die „Obern", nur her, wenn's a Schneid habt's!". , « Das ist dem Girgl zuviel! Einen Franzoien lou : 'ihnen abgeben, und hänseln täten sic ihn noch oaz - Zornentbrannt schreit er „hurrah", seine Getreuen neh men den Kampfruf auf und todesmutig stürzen ste 1* > auf — die Schafherde. Jawohl, auf die Schafherde. ... Denn in diesem Augenblick treibt gerade der Hutn bub mit seiner Schafherde die Dorfgaffe herauf, uW' merkt von den Kämpfern. Die Schafe, die eines som>e Aeberfalls nicht gewärtig sind, reißen blökend durch Jetzt steht der Hüterbub mitten zwischen oe Kampfhausen. Cr weiß nicht, wer die Schuld hat, „Oberen" oder die „Anteren", und drum schimpft er' seinem wirklich gerechten Zorn aus beide Parteien, w° ihm natürlich auch den Haß von hüben wie von druve zuzicht. Wie sich nun gar Schwerter und Lanzen ihn zücken, haut er mit seinem Geißelstccken zu, unbckuirr mert, ob er gerade einen Deutschen oder Franzosen er- wischt. Dem strafenden Schicksal ist es gleichgültig, hin es trifft, wenn nur der Gerechtigkeit genügt wird. And das geschieht, so viele Säbel sich auch mit st>' ncm Geißelstccken kreuzen. Der aber ist nicht au» Zaunlatten, sondern von einem zähen Wacholder 0*' schnitten und gibt bester aus, und schließlich gibtP auch den Ausschlag. Denn wer von dem Stecken ein abbckommt, verläßt schleunigst den Kampfplatz. .. . Schließlich triumphiert der Geißelstccken und P Gerechtigkeit über die Acberzahl der Zaunlattenschwr»' ter und die Bosheit eines Häuselmanns, der sich unten Moosbauernhoftürl den Hals vollacht. „ .. Zu guter Letzt steht also der Hüterhub noch alü'> auf der Walstatt, keuchend und pustend, aber doch P Sieger, wenn auch Hose und Hemd viclsach in Fetzen hängen. , Nur die zwei Dirndeln, 's Burgei und 's Bärbeu stehen noch staunend da. „Was wollt's denn ös zwei?" fragt sic der Hi>t^' bub. „Mir san die Sanität," erwidert 's Bärbel. ® lacht der Hüterbub wie ein Held. And wie er des Kampfplatz verläßt und seine Schafe zusammensucht, W sich überallhin verrannt haben, flüstert 's Burgci dc> Bärbel ehrfürchtig ins Ohr: „Du, dös ist der HindP bürg." Wie es schon ist, die Neigung der Weibcrleu wendet sich allemal dem Sieger zu. So auch hier. Warum auch nicht? Kein Hindenburg kann sich tap/ ferer schlagen wie das Hüterbübl. And Helden man ehren. So stiftet ihm 's Burgei ein Paar Socken als £'9 besgabe und 's Bärbel ei» Paar Handstützel. aber das Bärbel noch ein besseres Herz hat wie 's T>m' gei und auch ein volleres Sparbüchslein, schenkt sie de», Helden noch ein Markstück! dazu. Ein Markstück!, da» sich 's Bärbel vom Mund abgespart, indem cs keim Schleckereien dafür gekauft hatte. And mit diesem Gcldc soll sich der Hütcrbub cl neues Hemd kaufen beim Krämer. - Aber der Hüterbub denkt sich: „Wenn sic sich dP Geld vom Mund abgespart hat, ist's recht. Ich bin ave> bloß ein armer Hüterbub und möcht einmal wissen, w" eine Wurst schmeckt." , Geht also statt zum Krämer, verstohlen zum Ä>N- und kaust sich zwei Würste. , And die schmecken ihm so gut, daß er meint, f gibt nichts Besseres auf der Welt wie eine 2ßllt'' Bester aber noch sind zwei. Kann man sie noch ernst nehmen? Rudyard Kipling, ein auch bei uns sehr gern 9'” lesener englischer Schriftsteller, hat eine „Botschaft" ganzen langen Weg nach Neuseeland gedrahtet, in ^ er sich über die deutschen „Siege" lustig macht, nN dann mit folgendem Ausbruch englischen Gentlem.ant»^ schließt: „Die Komödie wird damit enden, daß Dcutp'tz land bis zum Schluß siegt und die Alliierten cs meths. disch in kleine, harmlose Stücke schneiden; vielleP. täusche ich mich. Aber das ist meine Auffassung Deutschland gewinnt alle Siege und die Alliierten g winnen den Krieg. Eins müssen wir aber jedenfalls 1 unsere dicken Köpfe hämmern und das ist, daß "*■ Deutsche — Mann oder Frau —, wo er einen paffen den Nährboden findet, er oder sie, Tod und Verlust zivilisierte Menschen bedeutet, gerade so wie Krankheng keime, wenn man ihre Vermehrung zuläßt, Tod ad Verlust für die Menschheit bedeuten. Cs handelt Ist; dabei nicht um Haß oder Aerger oder Aufregung, 1 wenig als beim Reinigen von Dolen oder beim Pev gießen von Wasser mit Oel, um Moskitos am PP legen zu hindern. Für uns ist der Deutsche ein TyE „ oder die Pest — der (!) pestic teutonicus Soll man dies ernst nehmen?.f Vor kurzem verzeichnet«: der englische „Patriot"'", großem Behagen eine Aeußerung, die der Vorsitzes, des Working Tribunal tat, als er über eine EingP. eines Schweinemehgers wegen Anabkömmlichkeit z" Pst scheiden hatte, sie lautet: „Die Frage, die das ©et „ entscheiden muß, ist: Soll dieser Mann zurückbehan,, werden, um Schweine zu töten, oder cingezogen um Deutsche zu töten? Ich gebe zu, es ist wenig vcr. 1. Deutsche Soldaten-Zeitung. 13 Zwischen beiden." Eine Lleußerung ganz nach dem V^Scn englischer Schriftleiter. Ein General, der sie im kW and Navy Club" las, war anderer Ansicht. Cr uvete sich ein, daß man solches Gesindel Anstand lehren i W und schrieb an den „Patrioten" einen Protest, es hieß: „Ich habe nicht die Deutschen zu ver- wegen, wohl aber muß ich Verwahrung einlegen gegen "smemheit, Roheit und dumme Witze, wie Sie sich ihrer machten. Sie vergessen, daß der Gemahl unserer oren Königin Viktoria und der Vater König Eduards putsche waren." Der Patriot antwortete: „Ich be- auere aus Ihrem Schreiben zu sehen, daß Sie an- MNnend die Ansicht aller intelligenten und patriotischen ^-Mander nicht teilen, daß die Deutschen sich als nicht Fer denn Schweine erwiesen haben. Ihre Anspielung us me Königliche Familie gehört nicht zur Sache und cl 1® geschmacklos als möglich." Zum Schluß eine Höhung mit dem „Kriegsminister, Ihrem Clubausschuß und dem Polizeigericht". Der General verzichtete felbst- °^standlich auf eine Antwort. — Wollen wir das ernst nehmen? rx .Die „Liberts du Sud-Ouest", ein in Bordeaux er- Winendes und in Südwest-Frankreich weit verbreitetes owlr lischt seinen Lesern unter der fteberschrift „Der ^fttillier-Ofen" folgende Schauergeschichte aus: „Daß „Boches" die Leichen ihrer Truppen in besonder» ^ugen, wie die gewöhnlichsten Handelswaren, möglichst lPNell und diskret nach den großen Metallwerkcn — nach Löwen — schassten, deren Hochöfen in Krema- unen umgewandelt wurden, wußte man schon lange, ii^ser Gewährsmann versichert uns jedoch, daß deutsche ^arbarei und raffinierte, abgefeimte Gewinnsucht neuer- j/n9$ ein grauenvolles Verfahren ins Werk gesetzt habe, ueiches auch aus dieser abscheulichen Leichenvcrbrcnnung Steile zu ziehen suche. — Cs heißt dann weiter wört- u>: Man unterwirft die Leichen einem höchst merk- urdigen Verfahren, nämlich einer höchst kunstvollen ^stillation, durch welche man ihnen Gelatine, Glyzerin Margarine für die Sprengstoff-Fabrikation ent- Mt. (!) So befolgt man den großen Grundsatz des Mngermanismus: Nichts darf in Kriegszeiten vcr- o^n gehen, alles muß gegen die Feinde verwertet "s^den. Wenn sie uns einen Mann töten, so schicken ihn ihnen in Gestalt eines Geschosses zurück. Von aus versteht man die Unbekümmertheit, mit der der ^„^uprinz immer wieder seine fruchtlosen und mörde- Men Angriffe wiederholt. Anstatt seine Verluste giMerzerfüllt zu beklagen, freut er sich noch über die ver- einbaren Produkte, die sie ihm liefern. Statt mit 'nerm Schmerz zu sagen: Ich habe heute 10 000 Mann Floren, — zählt er sich lächelnd an den Fingern ab, Ebiel Kilo Margarine er heute geerntet habe... die „Boches" die erstickenden Gase erfanden (und >urpln?), waren sie nicht haßerfüllter und gemeiner, als ^ an dem Tage sein werden, an dem sie in ihrer Suppe -Pv a„s ihx^m Brot, in der Verkleidung der ihnen -Flcnden Butter, die Margarine verwenden werden, die Le aus den deutschen Leichen zogen. Wir können er- daß der neue Lebensmitteldiktator eines Tages Uimphierend seinem Volk der „Wilden" (und die (Z^egalncgcr?) verkündet: Wir haben in den letzten ^chlachwn 50 000 Mann verloren. Infolgedessen wird ch?rgen Berlin und ganz Deutschland genügend Fett zu Kartoffeln haben und mit Wohlbehagen speisen Pfui, Teufel I Das „Journal des Dobats", „yuumai ves Lisvurs , also ein ernsteres kj latt, bringt es fertig, zu schreiben: „Da die Deutschen in der Crnährungsfrage die ungeheuerlichsten Opfer aserlegen müssen, sind die Modelle der neuesten Kleider , schablonierten oder gestickten Abbildungen von CH- EFIN besät, damit man sich die unerreichbaren Herrlich- Plen wenigstens auf diese Weise vorzugaukeln vermag. > ° besteht die jüngste Mode darin, daß die Kleider mit naturgetreu gemalten oder gestickten Aepfeln, ^lwsichen, Birnen, Kirschen usw. geschmückt werden, und aj? gibt sogar Abendkleider, auf denen Kuchen aller Art sogebildet sind, verborgen unter Spitzen, als wären sie frisch von dem Bäcker eingepackt worden." Wahrhaftig, nein! Man kann sie nicht ernst nehmen I Ne» D'oin Zusammentreffen der Züge mit kriegsgefange- Kurgästen für die Schweiz von hüben und drüben w®,,erzählt. Der Zug mit den französischen Kriegs- c»lchädigten traf sich mit dem der deutschen auf dem ^hnhof in Bern. Alsbald entwickelte sich ein lebhaftes, vo, .„"zösischer Sprache geführtes Hin und Herüber Begrüßungen und Zurufen, das ein Berichterstatter i^^crner Bund als Augen- und Ohrenzeuge folgcnder- cyMn schildert: Die deutschen Kriegsgefangenen, in der 'Zchrzghl Studenten, begannen: „Seit ihr gut gereist?" l'an vortrefflich." „'Wann seid ihr abgefahren, wie fH.?e habt ihr in Konstanz gewartet? Seit ihr nun zu- „Ö, sehr, sehr." „Wäret ihr auch mit der d^Zvdlung in Deutschland zufrieden?" „Meistens, nt,.te- mais le pain ..." „Cures ist nicht viel besser, letzt bekommen wir ja Schweizer Brot." „0ui, „Wohin kommt ihr?" — „Und ihr?" Das °',N bien." e L1, lurnmi lyi* — „imv ei,, ,4° friedlich herüber und hinüber. Ab und zu fällt unfe Wagen füllt brausendes Gelächter. Verdun streiten sie sich ein wenig. Die Franzosen D/"Mcn, die deutschen Linien wären im Rückzug. Die kcn , *cn antworten: „Im Gegenteil." „Wann wer< sch„, Frieden haben?" rufen die Deutschen. „Heute wenn ihr wollt," lautet die Antwort. Die zehn 'Uten Aufenthalt für die Deutschen sind abgelaufen. Wir drücken wieder viele, viele Hände, während sich der Zug mit seinen 517 Insassen in Bewegung seht. Cin blutjunger Einjähriger schreit den Franzosen zu: „La guerre est finie pour nous ..." „Soyons amis," hallt es zurück. „Au revoir," heißt es von beiden Seiten. Tücherwinken. Ganz vorn werfen sich die „Feinde" Blumen zu, die leider niemand auffangen kann. Im Vorübergleiten bemerken wir einen Wagen mit geschlosse- nen Fenstern, hinter denen Offiziere in die Lektüre schweizerischer Blätter vertieft sind. Dann verschwindet der Zug. Wenige Minuten später schiebt sich der Fran- zofenzug in entgegengesetzter Richtung langsam zur Halle hinaus. Man höre nun, wie der Berichterstatter des Temps in Bern seinem Blatte die Begegnung meldete. Cr drahtete: Der Zug der deutschen Genesenden kreuzte im Bahnhof von Bern den französischen Zug. Während des Aufenthaltes von zehn Minuten machten die Deut- schen Versuche, zu fraternisieren, aber ihre zahlreichen Zurufe: „Ouinsraäes, vamsrackes" blieben ohne jeden Widerhall. Dazu bemerkt der Berner Bund: Dev Berner Korrespondent des Temps war offenbar nicht an Ort und Stelle, als die Deutschen und Franzosen auf dem Berner Bahnhof brüderlich zusammen verkehrten und sich in sehr kameradschaftlichen Gesprächen unter- hielten. Oder durfte man solch menschlich schöne Er- scheinungen in Paris, dem Herzen der Weltkultur, nicht wissen?' Dann wäre Schweigen besser gewesen, als die Tatsachen auf den Kopf zu stellen. Für die Tatsache, daß in vielen Fällen nur eine kurze Spanne Zeit dazu gehört, in deutsche Hände ge- ratene, urteilsfähige französische Kriegsgefangene von der Haltlosigkeit der in der französischen Presse immer wiederkehrenden Behauptungen über deutsches Bar- barentum zu überzeugen, liegen mancherlei Beweise vor. Bücherbesprechung. Der Katechismus des Feldgrauen von Karl Dunk- mann, Universitäts-Professor Greifswald. Verlag Armeezeitung A.-O.-K. 10. Preis 20 Pf. Eine ganz wundervolle Gabe — dieser Katechismus I Möchte ihn doch jeder einzelne Feldgraue in die Hand bekommen! Möchte sich doch jeder Deutsche, ob Mann, ob Weib, ob Greis, ob Kind dahinein vertiefen und den gesunden, deutschen Sinn in sich aufnchmen, der daraus spricht! Heiß und kalt wird ihm dabei werden, seine Brust wird sich heben und dehnen, und mehr als einmal wird ihm das Auge feucht werden. Spricht doch deutscher Geist aus diesen Blättern, hämmern diese Sähe doch deutsches Eisen zu deutschem Stahl zurecht. Heil dir, du kleines graues Heft, nimm deinen Siegeslauf überall dahin, wo deutsche Herzen schlagen! Weit hinter den Schützengräben. Von Gertrud Väumcr. Verlag Eugen Diederichs, Jena. Preis 3 M. Aus diesem Buche spricht ein deutsches Weib zu uns, nicht die deutsche Frau, wie sie meinem Empfinden nach das Christentum aus dem deutschen Weibe gemacht hat, sondern das deutsche Weib, wie es von der "Wagenburg aus den Mann anfeuerte, auszuharren im Kampf und nicht zu wanken und zu weichen, das aber auch Wunden zu pflegen und zu heilen weiß. Helläugig und tief blickt dieses deutsche Weib in das gewaltige Ringen unserer Tage hinein und beleuchtet es von ganz be- sonderer Warte aus. Die Fackel, welche sie dazu benutzt, entzündet sie vielfach an Feuern, die weise Männer vor ihr entfacht haben. Ihr Verdienst ist es, die Fackel so zu halten, daß wir etwas sehen. Damit soll nicht gesagt sein, daß sie nicht auch selbst Feuer zu zünden ver Jm Besitz der Kronprinzessin Cäcilie. Rein Schiff. Auch der nachstehende Auszug »us dem Briefe eines bei Verdun gefangenen französischen Schriftstellers an seine Frau bestätigt dies. Richard St. schreibt am 13. April 1916:.. Unglücklicherweise ist Driant tot, ich hatte ihn am Vorabend noch gesehen. Sein Tod ist ein grausamer Verlust für Frankreich. Auch er schien seine Meinung über die Deutschen sehr geändert zu haben, über dies Volk, so blöde verleumdet durch die vergiftctste Presse der Welt — ich spreche von der Presse, deren Bannerträger der „Matin" ist. Die Deutschen? Run, ich wollte wohl, daß wir Franzosen ihre Würde und den Edelmut ihrer Empfindungen hätten. Ich wünschte nur, daß es uns gelänge, uns ihren kritischen Geist, ihre gewissenhafte Methode, ihre körperliche Sauberkeit und ihre bewundernswerte Hygiene anzu- eigncn. Wo wir höhnen, suchen sie zu verstehen und gerecht und objektiv zu urteilen, und das ist das ganze Geheimnis ihrer unleugbaren Ucberlcgenheit. Ihre Kultur? Sie ist der unseren durchaus' gleichwertig." Der Fall Driant hat die Presse mehrfach beschäftigt. Man vermißt Driant in Frankreich seit dem 23. Februar und wollte nicht an seinen Tod glauben, der dank der bewährten Einrichtung deutscher Vermißtennachforschung inzwischen einwandfrei festgestcllt ist. Ucbrigens erhielt Frau Driant gcb. Voulanger, von der Mutter eines deutschen Offiziers, der Driant gegenüber gekämpft hatte, einen Vries, in dem es heißt: „Gnädige Frau, mein Sohn, Artillerieleutnant, der Ihrem Herrn Gemahl gegenüber gekämpft hat, bittet mich, Ihnen zu schreiben, daß Herr Driant mit allen Ehren und aller Sorgfalt beerdigt worden ist, und daß seine feindlichen Kameraden ihm ein schönes geschmücktes Grab hergerichtct haben. Ich beeile mich, die Versicherung meines tiefsten Bei- leids der meines Sohnes hinzuzüfügen.. ." stände. So leiht sie in tresflichcn Worten der Hoffnung Ausdruck, daß unser Krieg das Weib voin „Ich" zum „Wir" führen werde. Eine der schönsten von den vielen schönen Anregungen, die sie gibt, ist in die Worte ge- faßt: „Wenn schon so viele Tränen fliehen müssen, so wollen wir sorgen, daß keine fließt, die getrocknet werden könnte... wenn schon über tausend Soldatengräbern der Haß der Völker ausflammt, um so mehr ist not, alle Brunnen der Liebe zu erschließen." G. P. S. C. „Götz von Berlichingen und Wir!" (Cin Wort an die Wetterfesten im Waffenrock von Hans Wttrtz, Crzichungsdirektor des Oskar-Helcneheims in Berlin- Zehlendorf. Verlag: Reichsvcrlag, Berlin W. 35, Lützowstr. 89/90. Heft 4. 12 Monatshefte 1,80 M.) Eine vortreffliche Schrift des bekannten Verfassers des Buches: „Der Wille siegt." Am Kriegsmann Götz von Berlichingen soll jeder' Kriegsbeschädigte lernen, von „seinem Äeist, seinem Mut, seiner Biederkeit und Geradheit beseelt" werden. Rur Not bringt die in uns schlummernden Kräfte zur vollsten Entfaltung. Das zeigt der geistvolle Verfasser und große Erzieher auch in dieser Schrift an Beispielen aus dem Leben, deren Ver- breitung eine unerläßliche Notwendigkeit ist. Das von ihm geprägte Wort „Neuertüchtigung" ist aus seiner Invalidcns'chule herausgcwachsen, in der er der Hand- ttbungsklasse besondere Bedeutung beilegt, in der er ge- meinsam mit dem bahnbrechenden' Orthopäden Professor Biesalski geradezu Erstaunliches leistet. Dort siegt der Wille. Diese Schrift gehört vor allem in Lazarette, damit jeder tapfere Vaterlandsverteidiger Liliencrons Worte beherzige: „Ich bin gestählt zu neuem Kampf. Auf meiner Schlachtfahne soll in leuchtender Schrift glänzen das edelste Wort: Selbstzucht! und um das gewaltige Wort stick' ich den Stachelkranz: Tod aller Weichlichkeit." Fritz Knabe, Magdcburg-C. 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 1. „Kriegersorgen". Zeitgemäße Fragen aus dem Ge- biete des Bürgerlichen Rechts und der Zwangsvoll- streckung, für unsere Krieger und deren Angehörige be- arbeitet von Mitgliedern und Freunden des Deutschen Richterbundcs (Berlin, Verlag von Alfred Mctzner) Preis 80 Pfg., erläutert in 12 verschiedenen Aus- sätzen bekannter juristischer Schriftsteller in gedrängter, leichtvcrständlicher Darstellung die Rechtsfragen, die in- folge der im Kriege eingetretenen Verhältnisse jeder kennen sollte. Landrichter Dr. Vovenstepen schildert den Einfluß des Krieges auf Verträge, zeigt, warum die Ansicht vieler, daß durch den Krieg bestehende Ver- träge einfach aufgelöst seien, irrtümlich ist, bringt Bei- spiele über Rechtsfragen, z. B. in Bezug auf Gehalts- ansprüche der Handlungsgehilfen u. a. und zeigt, wie in diesen Frage» die Beteiligten am besten ihre Rechte wahren. In ähnlicher Weise zeigt Amtsrichter Dittrich, München, wie sich die durch den Krieg in Rot ge- komnienen Schuldner nach den Kriegsgesehen vor unbe- rechtigtem Drängen ihrer Gläubiger schützen können, gibt aber auch wertvolle Winke, wie sich der Gläubiger vor Verlusten schützt. Landgerichtsrat Dr. Mangler schildert die Vorzüge des Mahnverfahrens und gibt Ratschläge für eine Verbesserung des Wechselverkchrs und Er- sparung der Cinspruchkosten. Weitere Aufsätze von Oberlandesgerichtsrat Dr. Bittingcr, Obcramtsrichter Köhler und Landgcrichtssekretär Bause behandeln aller- lei Familien- und erbrechtliche Fragen, die durch die Kriegszcit mehr oder weniger in den Vordergrund ge- rückt wurden. Das Büchlein ist tatsächlich ein kleines Rachschlagebuch fast aller zivilrechtlichen Fragen, die während der Kriegszcit von besonderer Wichtigkeit sind. Der Herausgeber des Schriftchens, Gerichtsvollzieher a. d. Finhold in Köln, ist mit einem Aussatz über „Die Gcschüftsaussicht" und wichtigen Ratschlägen hierfür ver- treten. Zahltag. Der moderne Scheinwerfer. Etwas zum Nachdenken. Eine Anregung. Wenn nach eines wilde» Wetters Toben rings die Wolkenschatten jäh zerreißen, sehen wir in siebenfarbiger Pracht stolz der Götterbrücke Bogen gleißen, und sie führt zu einer hohen Aue. Ans der Aue goldne Stämme ragen, die ein goldgeadert Blätterwerk an den goldgerieften Zweigen tragen. And der Grund, aus dem die Bäume wuchsen, glänzt tiefrot von rotem Männerblut. Denn dort droben — wähnten unsre Alten —, kühlten Heldengeister ihren Mut, rangen, kämpften, fällten wild einander, um des Abends mit verjüngter Kraft. Held bei Helden, Cbersleisch zu schmausen und zu schlürfen von des Metes süßem Säst. Denn hinter dem Hai» prangte Heervaters Halle; weithin ihre hundert Tore blinkten, der goldnen Rahmen breite Pfosten verheißungsvoll herüberwinkte». Speerschüste trugen des Daches Firste, sie waren Sparren, Pfeiler, Streben, aus blütcnblaucn Nebelwolken sahst du sie schimmernd sich erheben. Der Halle Dach anstatt der Schindeln viel hundert goldne Schilde deckten. Ein wundersames Licht entsendend, rings an den Wänden Schwerter steckten. Da war — beim Männerkampf Gefallncn — die Bank gerüstet im weiten Saal. — So wähnten unsere Väterväter, — da letzten sie sich an Met und Mahl. Walküren, reisige Mädchen zu Rosie, kürten, die fallen sollten im Kampf; den Flttgelhelm auf den flatternden Haaren, durchstürmten sie das Schlachtgcstampf. And die sie füllten, führten sie dann wie Walvater Wodan ihnen gebot, empor gen Walhall, zu Walvaters Halle, da ruhten sie ans von Kampf und Rot. In Ruhestellung. — So wähnten unsre Aeltervätcr; so ehrten sie ihre gefallenen Helden, von denen uns gewaltige Lieder und wundersame Mären melden. — Wie werden wir nun die unfern ehren?! Wir müffcn tiefer, weiter gehen. Wir sind ja Enkel, die auf den Schultern, den stolzen, unsrer Altvordern stehen. Wir wollen Haine für sie pflanzen! Geweiht sei ihnen manch heiliger Ort! Wir werden ihr Gedächtnis feiern in Mal und Lied, in Bild und Wort. Vor allem aber laßt sie uns ehren in denen, die noch neben uns stehn, die Schulter an Schulter, selbst Helden, mit jenen dem grimmen Tod ins Auge gesehn, die kricgsbcschüdigt, an Leib und Gliedern vom Kampf gezeichnet, heimgekchrt! Die müffcn wir pflegen und für sie sorgen und mit ihnen tragen, was sie beschwert. G. P. S. C a b a n i s. Das Bekenntnis eines deutschen Sozialdemokraten. In der soeben erschienenen Schrift: „Die deutsche Sozial- demokratie in und nach dem Weltkriege" legt der Abge- ordnete Hänisch bemerkenswerte Vckenntniffe von seiner inneren Wandlung ab. Cs heißt dort: „Leicht ist dies Ringen zweier Seelen in der einen Brust wohl keinem von uns geworden. Darf der Verfasser hier einmal eine gewisse innere Scheu zu überwinden suchen und einen Augenblick von sich selbst reden und darf er dabei aus dem unpersönlichen „wir" .übergehen in das unmittel- barer von Herzen kommende „ich"? Run, dann möchte ich jene Tage inneren Kampfes nicht noch einmal durch- leben. Dieses drängend heiße Sehnen, sich hineinzu- stürzen in den gewaltigen Strom der allgemeinen natio- nalen Hochflut und von der anderen Seite her die furcht- bare seelische Angst, diesem Sehne» rückhaltlos zu folgen, der Stimmung ganz sich hinzugeben, die rings um einen herum brauste und brandete, und die, sah man sich ganz tief ins Herz hinein, auch vom eigenen Inneren ja längst schon Besitz ergriffen hatte. Diese Angst: wirst du auch nicht zum Hallunken an Dir selbst und Deiner Sache ■— darfst du auch so fühlen, wie es Dir ums Herz ist? Dis dann.— ich vergesse den Tag und die Stunde nicht — plötzlich die furchtbare Spannung sich löste, bis man wagte, das zu sein, was man doch war, bis man — allen erstarrten Prinzipien und hölzernen Theorien zum Trotze — zum ersten Male (zum ersten Male seit säst einem Vicrteljahrhundert wieder!) aus vollem Herzen, mit gutem Gewissen und ohne jede Angst, dadurch zum Verräter zu werden, einstimmen durfte in den brausen- den Sturmgesang: Deutschland, Deutschland über alles!... ." — Cs wäre eines der schönsten Ergebnisse dieses Weltcnringens, wenn die jetzige sozialdemokra- tische Partei, nach Absonderung ihrer linken Gruppe auch nach dem Friedensschlüsse auf dem Boden des Vaterlandes stehen bliebe, nachdem sie ihr deutsches Herz entdeckt hat. Mit einer deutsch gesinnten Arbeiter-Partei werden auch die bürgerlichen Parteien zum Wohle des Ganzen treu zusammen zu arbeiten keinen Anstaud nehmen. Aus Heimdall. Etwas zum Lachen. Die englische Abfuhr am Skagerrak! (Schüttelreim eines Armicrungssoldaten.) Cs freut sich selbst das Heer der Schipper- Des großen Siegs von Scheer und Hipper. („Tgl. Rdsch-") Ein paar Jahre nach dem Deutsch-Französisch^ Kriege wurde eine Abordnung des preußischen Hecrc^ vom Kaiser Wilhelm zur Feier des Georgenfestes nag! Petersburg gesandt, darunter auch vier Anterosfizsi^' dic sich in der russischen Hauptstadt unter. Führung eines Fidele Schipper. russischen Anteroffiziers die Sehenswürdigkeiten ansahen- Zufällig kamen sie in eine Wirtschaft, die ausschließlich die französische Kolonie Petersburgs zu Stammgäste» hatte. Als die deutschen Soldaten die Räume betraten, verließen sofort einige Franzosen, als sie diese ih»»»' damals sehr verhaßte uiid wohlbekannte Aniform sähe»' unter „Mille tonnerres!" den Schauplatz. Ein riesen- langer Gardemann von den Alexander-Grenadieren, der von dem russischen Führer darauf aufmerksam gemach» wurde, daß ihretwegen Franzosen hinausgehen, frag»» erstaunt: „Ra, loofen die immer noch?" Die Russen in Frankreich. „Iwan, was tun w» in Frankreich?" — „Doch einfach, Zar serr klug • Damit Hindenburg, großes General, uns nich' faiMi („Flieg. Bl. ) Etwas zum Noten. Mit i begehen wir's zur Sonnenwende, indem wir es mit u ciitsachen. Wir stehen vor gewalt'gcr Sonnenwende aus abertausend Schlünden hörst du's krachen. (Auslösung in der nächsten Nummer. Auslösung des vorigen Rätsels: Goltz, Moltke. Etwas zum Merken. Kraft ist die Moral der Menschen, die sich »Ä anderen auszeichnen, sie ist auch die meinige; ich i»1** dein Schicksal in den Rachen greifen, ganz »K’&<:r' schmettern sott cs mich gewiß nicht. Beethovc»- Aeber die Kraft kann keiner, >vie sehr er auch ciferC und kämpfe. Homer (Ilias)- Des kämpfenden Mannes bestes Ordenszeichc» ^ die Achtung der Gegner. O. v. Lcixner- I Nr. l. Deutsche Soldaten-Zeitung. 15 5 § P >Q jQ Ä <3 .*• ö —♦ ö g .2 ■§ LZ' ^ Ö i ö H ° ^ ©5 «> 3 'S 3 o WJOl 3 '°' ® -*3 g ^c§t.ß.£ 05 s|-gÄ& g JO g y'fcg*^ 3 -5 © ’S k 3 ö £ 3 s; « g 5 J w g » K o e -S ~ g b g 3 o & g * u g '3-5 5.5 = ^ ® S *& K c c <3 ' s <3) S!J ^ w -O sCSs 2= 5> ra |5 s G nn c t* r-> A C Z 6 c iS- u t* Cf £♦ K I 3*6* O 3 K 3 «o 43* -g s s g Ö«5- -o o V—4 s J-> 3 o £> » *S - p ö o 'O sO £ 3 ^ *e**2 s= r- <3 O e ^ ä S <3 -O r? f5 4» & «o CM =U>- h ir* :tri. U- cr» 3 « V » Q 16 Deutsche Soldaten--Zeitung. Nr. 1. Mitteilungen an unsere Leser! Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführten Firmen angehören, zur Nachricht, daß die Zusendung im Aufträge ihrer Firma erfolgt: Akt.-Ges. für Glasindustrie vorm. Fried. Siemens, Dresden 25 — Gußstahlwerk Wittmaim A.-G., Haspe 20 — Gebrüder Oestreicher, Breslau 10 — Hessische Handwerker-Zcntralgenosseuschast, Darmstadt 3 — Kulm- bacher Rizzibräu A.-G., Kulmbach 25 — Magdeburg. Cartonnagen, und Papierfabriken Gebr. Walter, Mag- deburg 10 — Wintersche Papierfabriken, Altkloster 25 — Conrad Deines junior A.-G., Hanau 14 — Stärke- Zuckerfabrik A.-G., Frankfurt a. M. 24 — Ernst Rex- roth, St. Ingbert Pfalz 12 — Anton Merz, Greiz 30 — Stahl u. Nölke A.-G., Caffel 10 — Schwerter Brauerei A.-G., Meißen 10 — L. Sperling u. Co., Magdeburg 10 — Elektrische Kraftvcrsorgung A. G. Mannheim 9 — Deutsche Versicherungs-Gesellschaft, Bremen 25 — A. Thiels Vandagenfabrik, Berlin 1 — Berliner Spedi- tions- und Lagerhaus-A.-G., Berlin 10 — Mitteldeutsche Versichcrungs-A.-G., Halle a. S. 4 — Louis Staffel, Wihenhausen 23 — Farbenfabriken vorm. Friede. Bayer u. Co., Leverkusen 500 — Baumwollspinnerei Kirschau, Kirschau 92 — Conradi u. Friedemann, Limbach Sa. 2 — Crdmannsdorfer Akt.-Ges., Zillerthal i. R. 5 — Dr. von Virckmeyer, München 1 — Karl Mensing, Neu- kölln 2 — Frau von Rother, Keltsch O.-S. 25 — H. Schnepfe, Magdeburg 1 — Kommerzienrat Ernst Stau- gen, Berlin 50 — Adolph Frhr. von Mayer, Frank- furt a. M. 5 — Louis Levy jun., Breslau 5 Stück. In der abgelaufenen Woche stifteten: a) Für ihre Leute im Felde: „Victoria" A.-G., Berlin 25 — Lebcrecht Hoff- mann, Salzuflen 10 — Zuckerfabrik Fraustadt, Frau- stadt 25 — Schuhering u. Co., Emden 25 — Hannover- sche Glashütte, Hannover-Hainholz 25 — Dampfkorn- brennerei und Preßhefefabriken, Wandsbek-Hamburg 25 — Conrad Deines jun. A.-G., Hanau 1 — Stärke- Zuckerfabrik A.-G., Frankfurt a. M. 1 — Internationale Gesellschaft, Stuttgart 5 — Bleihütte Call G. m. b. H., Call 25 — C. Rudolph u. Co., Magdeburg-Neustadt 25 --Ardeltwerkc G. m. b. H., Cberswalde 25 — Sächsische Kunstweberei Clawicz A.-G., Adorf 25 — I. D. Riedel A.-G., Berlin-Britz 25 — August Forum, Leipzig-Reud- nitz 25 — O. A. Winter, Buxtehude 50 — Mitteldeutsche Vers.-A.-G., Halle a. S. 1 — Rheinisches Elektrizitäts- werk Cöln 25 — Wiesbadener Kronenbraucrei A.-G., Wiesbaden 5 — Actien-Malzfabrik Cisleben, Cis- leben 3 — Baumwollspinnerei Kirschau, Kirschau 8 — Draht- und Schraubenfabrik, Falkau 5 — Fabrik für Cisenhochbau, Berlin-Pankow 1 Stück. b) Zur allgemeinen Verbreitung: Reckarsulmer Fahrzeugwerke A.-G., Neckarsulm 12 — Mineralbrunnen Regiuaris, Niedermendig 25 — Stettiner Elektrizitätswerke, Stettin 25 — Deutsche Antioqua-Bank, Berlin 25 — Leipziger Außcnbahn- A.-G., Leipzig 25 — Wegelin u. Hübner A.-G., Halle a. S. 25 — Neusalzwerk Akt.-Ges., Bösperde 25 — Friedlaender Zuckerfabrik A.-G., Friedland Mccklbg. 5 — E. Sächs. Wollwaren-Druckfabrik A.-G., Schönheide t. ^ 1 — Thüringer Wollgarnspinnerei A.-G., Leipzig "T Gebrüder Scheven, Teterow 5 — Hannoversche Ach Gummiwarenfabrik, Hannover-Linden 12 — Rhenu Gummi- und Celluloidfabrik 25 — Vereinsbrau Höhscheid Akt.-Ges., Höhscheid 12 - Speditions- chu Lagerhaus A.-G., Aachen 5 — Württembergische dton bank, Stuttgart 5 - Dr. Paul Arons, Berlin d Acticn-Zuckcrfabrik Watenstedt, Watenstedt b. 3° i heim 6 — Eisenhütte Silesia A.-G., Berlin 25— V landzcmentwerke Roland A.-G., Beckum 2 — Resive i Hotel u. Cafe A.-G., Breslau 5 - L. Georg Bier » t u. Co., A.-G., Mügeln b. Dresden 25 — Magdeburg Feuerversicherungs-Gesellschaft, Magdeburg 25 — schlesische Kokswerke u. Chemische Fabriken A.-G., lin 25 — Bautzner Industriewerk A.-G., Bautzen ip _ Folien- und Futterfabrik A.-G., Hanau 2 — ®:,' Moldavan A.-G., Cöln-Rhei» 2 — Gevelsberger Aktu > brauerei, Gevelsberg 5 — Ascherslebener Maschrnenv A.-G., Aschersleben 25 — Sächsische Malzfabrik, Mch, den-Plauen 5 — H. F. Muhenbecher, Hamburg 20 , Metallwerke vorm. I. Aders A.-G., Magdeburg-A-, — Gußstahlwerk Witten, Witten a. R. 25 — Drau '• Königstadt 21.-©., Berlin 12 — Plohncr Bierbraucu- 21.-©., Lengenseld 10 - Angemach A.-G., Straßvw» i. C. 25 — F. Thörl's Vereinigte Harburgcr ch fabriken A.-G., Harburg 25 — Akt.-Ges. f. chs>n- .R, dustrie, Mülhausen i. C. 2 — Clektrometallurglch, Werke A.-G., Horrem 50 — Deutsche GrundcreditvUch Gotha 18 — A. Buffe u. Co., A.-G., Berlin 2 Krystall-Palast, Leipzig 2 Stück. X4BUETTEN schützen bei Wind lind Wetter vor Erkältungen ».lindern Husten u. Katarrh. Als durstlöschend des Mittel leisten sie unschätzbare Dienste. Senden Sie daherZhren Angehörigen an die Front Wybert-Tabletten. Diese sind unseren Kriegern eine hochwillkommene Feldpostbriefe mit 2 oder 1 Schachtel Wybert-Tabletten kosten in allen Apotheken und Drogerien Mk.2.- öfter 1.- OpPOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOQOOOOOqO o o o o o o o o o o o. 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Einzelnummer 10 Pf. Uol^, nt wöchentlich. — Durch jede Postanstalt zu beziehen. — Bezugspreis: vierteljährlich 1,30 M. monatlich 45 Pf. ausschlietzlich Bestellgeld. Für Soldaten bei Sammelbestellung »Ugspreis zu erfragen unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Vertretern. — Die Mitglieder der Bereine „Baterländischer Fraucn-Verein" und „Vatcrlandsspende zur Errichtung ^ Deutscher Kriegsbcschädigten-Erholungshcime" erhalten die Zeitung zum Borzugspreise von 1,— M. vierteljährlich. Kurze Raft (Wolhynien). 2 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 2. Vaterlanbsspende zur Errichtung Deutscher KriegSbeschäöigten-Erdolungödeime Eingetragener Verein. 1. Zweck des Vereins: Sammlung von Mitteln, um damit den ins bürgerliche Leben zurückgetretenen, weniger bemittelten Teilnehmern des Weltkrieges eine kräftigende Trholungszeit zu gewähren und dem deutschen Volke auf diese Weise für Erfüllung seiner Aufgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeiiskräfto wiederzugeben. Die Mittel werden möglichst für Angehörige der Bundesstaaten oder Provinzen verwendet werden, die sie auf- gebracht haben. Zeder Deutsche sollte daher Mitglied des Vereins werden und ihm reiche Beiträge und Spenden zuführen helfen. 2° Leitende Gesichtspunkte für die Vereinsarbeit: Vaterlandstreue und Näch- stenliebe ohne Rücksicht auf Bekenntnis und Parteistellung. Enge Zusammen- arbeit mit den Organen der behördlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge unter strenger Befolgung der von der Neichsregierung gebilligten neuzeitlichen Forde- rungen auf diesem Gebiete. Z. Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Vereinssammlungen ist in Preußen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- landsspende hat die Nechte einer „Milden Stiftung". 4. Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in Der Vorstand: Generalleutnant v. Mülmann, Eharlottenburg, Erster Vorsitzender. Vorsitzender. Dr. Z. O. Karstedt, Vln.-5teglitz. voller Höhe für die Kriegsbeschädigten verwenden zu können, werden wir diese als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, wo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- beschädigtenfürsorge und die Unterstützung der Bäderfürsorge des Noten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Verlügung stehen. Auf diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. . Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsspende wird in erster Neihe leichtkranke bezw. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemäß von anderer Seite weniger gesorgt zu werden pflegt, berücksichtigen, also ;. V. mit Neurasthenie, Rheumatismus, leichten Formen von Herzleiden oder Störungen der Berdauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl steyr der bürgerlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge zu. Unternehmungen, die mindestens 20 Freistellen zu je Mk. 150.—zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Zahl in Vorschlag bringen. Schatzmeister: Dr. E. Mosler, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W.S. Unter den Linden 35. , -... Erster Bürgermeister Dr. Belian, Eilenburg, Geschäftsführender Vorsitzender. Königlicher Vaurat Hermann Duerdoth-Verlin, Stellvertretender Geschäflrfuhren Nechtsanwalt Dr. H. Müntzel, Berlin. Generalkonsul Stobwasser, Berlin. Universitätsprofessor Dr. med. Strauß, Berlin. Syndikus des Vereins: Nechtsanwalt Dr. N i 11 h a u s e n, Berlin W. Budapester-Straße 2-3. 7. Bankkonten: Neichshauptbank und sämtliche Nebenstellen, Deutsche Donk. Diskonto-Gesellschaft. Lommerz- und Diskontobank, Bank für Handel uno ondustrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, sowie * Heimann-Vreslau. Postscheckkonto Berlin NW. 7. Nr. 22 565. S. Vereinszeitschrift: Die „Deutsche Soldaten-Zeitung", Berlin SW. 29, mannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Vezugsoergünstigungen für Veremrnil* glieder: Viertelsahrspreis Mk. 1.- statt Mk. 1.30. _ Y.Die Geschäftsstelle des Vereins: Berlin W. 57. Bülowstr. 100. öernru Lutzow 592 Telegrammadresse: „Vaterlandspende". Geschäftszeit: Wochentag- von S Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den g' Jamtcn Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle zu richten.. 10. Milgliedsbeiträge: Mindestsahresbeitrag für Einzelmitglieder: 1 MK-. 1 körperschaftliche 10 Mk. Mit Nücksicht auf den vaterländischen Zweck ou Vereins ist ein Hinausgehen über die Mindestbeiträge und Spenden vo einmaligen größeren Beträgen für den Verein dringend erwünscht. Sin Zahr „Vaterlanosspende". Der Verein Vaterlandsspende blickt am 9. d. M. auf das erste Jahr seines Bestehens zu- rück. Die Vaterlandsspende gewährt in Bädern oder anderen Kurorten in Stellen, die das Rote Kreuz mit großen Vergünstigungen in Bezug auf Arzthonorar, Kurtaxe, Bäderpreise gesichert hat, Feldzugsteilnehmern einen Erholungsaufenthalt, um dadurch ihre volle Arbeitskraft dem Wirt- schaftsleben unseres Volkes wiederzugewinnen. In Betracht kommen in erster Reihe Leichtkranke oder nur Erholungsbedürftige (Neurastheniker, Rheumatiker, leichte Formen von Herzerkrankun- gen, Erkrankungen der Verdauungsorgane usw.), für die nicht bereits von anderer Seite (durch Ge- währung von Renten usw.) gesorgt wird, die unter Berücksichtigung aller Verhältnisse mit ihrem Ein- kommen eine Badekur nicht ermöglichen können und gegen deren Entsendung die behördliche Kriegsfürsorge Bedenken nicht zu erheben hat. Cs liegt auf der Hand, daß diese Voraussetzungen auf viele Kriegsteilnehmer zutreffen werden und daß durch die Arbeit der Vaterlandsspende manche Kräfte der Familie, der Gemeinde, dem Vater- lande erhalten und vor.einem frühen Siechtum be- wahrt werden können. Die Vaterlandsspende ist darum in den weitesten Kreisen unseres Volkes auch freundlich ausgenommen worden, sodaß sie bereits über zweihunderttausend Mark für die Er- füllung ihrer Aufgaben zur Verfügung hat.. Für die Beiträge und Spenden der Provinzen und Bun- desstaaten sind neuerdings besondere Konten ein- gerichtet worden, damit die Mittel möglichst den Kriegsteilnehmern derjenigen Landesteile zugute kommen, die sie aufgebracht haben. Die Geschäfts- stelle der Vaterlandsspende befindet sich Ber- lin W. 57, Bülowstr. 100, Postscheckkonto Berlin NW. 7, 22 565. Bekanntmachung. Der Vorstand hat den Wunsch, schon während der Kriegszeit erholungsbedürftige Kriegsteil- nehmer auf Kosten der Vaterlandsspende in Bä- der und Kurorte zu entsenden. In Betracht kom- men in erster Neihe Leichtkranke und nur Erho- lungsbedürftige (Neurastheniker, Rheumatiker, leichte Formen von Herzerkrankungen, Erkrankun- gen der Verdauungsorgane usw.), für die nicht be- reits von anderer Seite (durch Gewährung von Renten usw.) gesorgt wird, die unter Berücksichti- gung aller Verhältnisse mit ihrem Einkommen eine Badekur nicht ermöglichen können und gegen der Entsendung, die behördliche Kriegsfürsorge ^' denken nicht zu erheben hat. Falls unsere verehrten Herren Arbeitsaus- schußmitglieder und Obmänner solcke Kriegster - nehmer aus ihrem Bezirk in Vorschlag bringe wollen, bitten wir mit möglichster Beschleunigung uns die Papiere darüber zugehen zu lassen, o» denen ersichtlich ist, daß die zuständige behördluv Orts- oder Kriegsfürsorgestelle Bedenken gG die Person des Vorgeschlagenen nicht zu erhem hat und denen auch ein ärztliches Attest über de Gesundheitszustand mit Vorschlägen bezüglich de Ortes der Unterbringung beiliegt. Sollte 1 Orts- oder Kreisfürsorgestelle Wert darauf legem daß die Papiere durch Vermittlung ihrer Provr»' zial- bezw. Landesfürsorgestelle an uns gelange«' so steht dem nichts im Wege; wir bitten aber diesem Falle trotzdem um eine direkte Nachruf durch unsere vorgenannten Herren Vertrauen- männer. Der Geschäftsführende Vorsitzende Dr. Belian, Erster Bürgermeister. • Hiu* X* X.* >5^* W V* ^ XiL* ’V ^ Zuversicht. Cs ist ein erfreuliches Zeichen, daß man in Deutsch- land in dieser Zeit des Frohlockens unserer Gegner voll Zuversicht in die Zukunft blickt und die herausgeputztcu Erfolge der Verbandsmächte mit einer Gelassenheit ver- folgt, die nur der Ausfluß bewußter Stärke und des Gefühls der Sicherheit sein kann. Daß die Russen ge- wisse Erfolge, vornehmlich gegen die Verteidigungs- stellung unserer Bundesgenossen in der Bukowina und in Wolhynien gehabt haben, ist nicht zu leugnen. Aber die russische Angriffskrast ist bereits erlahmt und Hul- das Ziel nicht erreichen können, das man sich gesetzt hatte. Durch das Eingreifen deutscher Truppen ist der Schlag abgewehrt, ja die Russen sind sogar wieder zu- rückgeworfen worden. Sie haben aber, abgesehen von dem Landgewin» immerhin auch noch den Erfolg ge- habt, daß sie die Oestcrrcicher gezwungen haben, von der Durchführung ihres Angriffs in Südtirol einst- weilen Abstand nehmen zu müssen. And nun hat auch die längst angekündigte englische Offensive begonnen, in neuer, das heißt uns abgesehener Form mit einem Mas- senfeuer der Artillerie bei sparsamem Menscheneinsatz. Darüber großes Frohlocken beim Feinde, denn selbst- verständlich gelang cs auch ihnen, die vorderen Gräben so aufzuwühlen, daß dort kein Bleiben mehr war. Wenn die Engländer ihre Angriffswcise sortsetzen, uns, >vie sie sagen, unter Stahlmassen zu begraben, so tvird die Freude ihrer Verbündeten, namentlich der Franzosen, die auf eine Entlastung rechnen, zur Geduldsprobe wer- den. In Deutschland aber hört man kaum ein ande- res Wort gegenüber der englischen Offensive als das „endlich!" Darin liegt nichts weniger als bange Sorge, sondern die Erlösung; gleich wie die deutsche Flotte auf den Tag wartete, der ihr endlich gestattete, sich im ofse- nen Kampf mit der englischen Flotte zu messen. In eben dieser Hoffnung folgen wir, und gewiß mit der gleichen Aussicht auf den Erfolg, dem an unserer West- front nun neu entbrannten Kampfe. Wahrlich nicht in dem Leichtsinn der Franzosen, die schon Siegesfeuer an- fachten, sondern in dem Bewußtsein, daß cs nun gilt, die letzte Probe zu bestehen. Wir warteten ihrer lange, aber voll Vertrauen hieß es: sic mögen nur kommen! And so wird auch der Empfang wohl den Crwartun- gen entsprechen, die wir voll Vertrauen in unsere Füh- rung, wie in die Heere, an der Westfront sehen. Man hört nirgends Zweifel, daß cs nicht gelingen könnte, den neuen Ansturm abzuwehren und die langen Erfah rungen des Stellungskampfes lassen uns das Hi» und Her vorübergehender Erfolge, das Preisgeben zerschosse- ner Stellungen usw. richtig eiuschätzen; die selbstver- ständliche Zuversicht beherrscht in Deutschland die Lage. Haben wir doch nicht deshalb so zäh im Stellungskriege ausgehalten, um nun bei dem ebenso lange erwarteten Angriff zu verzagen. Daß der englisch-französische An- griff nichts von dem Schwünge hat, mit dem >vir unter Mackensens Führung die Russen bei Gorliee durch- brachen und aufrollten, ist heute schon klar. Der nach- haltige Druck fehlte selbst der russischen Offensive, die wahrlich mit dem Menscheneinsatz nicht gespart hat. Wenn die Engländer meinen, nur mit der Tonnenzahl von Cisenstahl den Erfolg erringen zu können, so wer- den sic noch bitterere Enttäuschungen erleben, als selbst die Franzosen, die vor Verdun * in Verbindung von artilleristischem und Meuschenangrifs uns nicht zu über- winden vermochten. Gerade die zähe, nachhaltige und erfolgreiche Angriffswcise unserer heldenhaften Truppen aller Waffen vor Verdun schasst uns ja diese Zuversicht, mit der wir den kommenden Ereignissen entgegensehen. Wir haben trotz der Bedrohung auf der Ostfront die Angriffe auf der Westfront bei Verdun und an anderen Orten fortsehen können, wir werden zuversichtlich auch den Angriffen der vereinigten Franzosen und Engländer zu begegnen wissen, die mit ungeübten Kolonialhecren nun den lohten verzweifelten Versuch machen, die Kriegslage noch in letzter Stunde zu ihren Gunsten zu wenden. Die russische Offensive sollte das Vorspiel dazu sein, unsere Westfront schwächen für den Angriff der Wcstmüchte. Aber schon ist die Angriffskraft der Russen gebrochen, und ebenso ist Englands Versuch zur Sec, die deutsche Flotte zu überwinden, und uns dann über Dänemark von Norden zu bedrohen, gescheitert. Nichts hat ver- mocht, unsere Stellung im Westen zu erschüttern. Dort stürmen nun die Engländer nicht in einheitlichem An- griffsplan, sondern wieder verspätet und nur aus Drän- gen der Franzosen, gegen die Mauer unserer Söhne in Waffen an. Möchte cs so vergeblich sein, wie der An- sturm der Italiener gegen die festen Stellungen der Oesterreicher an der Tiroler und der Isonzo-Front. Die haben auch geglaubt, von der russischen Offensive Vor- teil ziehen zu können. Der allgemeine Angriff aus allen Fronten, wie ihn die Engländer immer voraussagten, ist nicht gleichzeitig erfolgt, er ist bereits an zwei Fron- ten zu Lande und auch zur See gescheitert, wie haben die Zuversicht, daß er auch an unserer Westfront abgcwie- scn wird. Schwere blutige Arbeit haben wir noch zu verrichte», noch cinnial werden die Völker der Erde in au, buntem Gemisch gegen uns aufgebotcn, aber unsere -o verficht ist getragen von dem Geist von 1914, £t deutschen Volke und Heere noch nicht erstorben ist; lasse uns auch diese letzte Prüfung, die wir noch r" stehen haben, siegreich überwinden. Dazu können alle beitragen, auch die Heimarmee! Aebrigens unseren Verbündeten die Siegesgewißheit ebenso S' wie bei uns. Zelttasel der Kllegseretgnlsse. I. Juli. W. Vielseitig auch nachts wiederholte, durch Vffye Feuer, Gasangriffe oder Sprengungen eingew» .. engl.-franz. Crkundungsvorstößc überall abgewieb 2 In der Frühe beiderseits der Somme erhe» gesteigerte Gcscchtstätigkeit. Rordöstl. Reims si. nördl. Le Mesnil kleinere Antcrnehmungcn st».. Fußvolks gescheitert. Westl. der Maas örtb■) Fußvolkkämpfe. Auf dem Ostuscr versuchte, « Feind unsere Stellungen auf der „Kalten Erde und im Panzerwerk Thiaumont wiederzuneh»» Seine an einzelnen Stellen bis in unsere Linie» ‘. geprellten Leute wurden gefangen; insbcsonv haben das ehemalige Panzerwerk nur Gefangene , treten. — Ansere Streifunternehmungen növtu- ,,, Waldes von Parroy und westl. Scnones crs reich. — Durch Geschühfeuer ein feindl. Fi»ö'ss,^j bei Bras, durch Maschincngewchrfeuer eins Thiaumont außer Gefecht gesetzt. — Feindl. schwadcrangriffe auf Lille forderten besonders der Kirche St. Sauveur, erhebliche Opfer unter’ Bevölkerung, mehr als 50 Tote und Verw»» In Douai, Vapaume, Peronne und Reste »» franz. und engl. Feuer sowie Fliegerbombe» ch reiche sranz. Einwohner getötet oder verwund- ’ , 0. Vom Heeresbau» Linsingcn westl. Kolli, s»^^!». Sokul und bei Wiczyny ruß. Stellungen ge»» ,,jche Westl. und südwestl. Luck für uns erfolchPjt Kämpfe. Gestern 15 Ossiziere, 1365 9]to»»; ,(f 26. 6. 26 Offiziere, 3165 Mann ges. Ben» »V bann Gras Bothmer vergebt., südöstl. Tlm»»P»j-u. führte russ. Reiterangriffe mit schweren , J ,r>c In Wolhynien schreiten die Angrifse der vcrMt^s. ten Heere vorwärts, sie drängen den Fei»« Agriuvw, westl. Torczyn und bei Sokul z»r» chffss Seit Anfang Juni sttdl. des Pripiat 158 (»fl- Nr. 2. j!Wre, 23 075 Mann, mehrere Geschütze und 90 M.- j Gewehre eingcbracht. ■ «Uf b. Doberdohochfläche nahmen die Oeslerr.-Ang. .' Offiz, und 105 Mann gef. ^ Juli. - In einer Breite von etwa 40 Kilometer begann seit Monaten mit unbeschränkten Miteln vorbc- reitete große engl.-franz. Maffenangriff nach sieben- tägiger stärkster Geschütz- und Gasvorwirkung aus vlnden Ufern der Somme ,wie des Ancre-Baches. <>on Gommecourt bis La Boiselle errang der Feind kerne nennensw. Vorteile, erlitt aber sehr schwere <>erluste. Doch gelang es ihm in die vordersten ^>nien der beiden an die Somme stoßenden Divi- ßonsabschnitte stellenw. einzudringen, so daß vor- gezogen wurde, die Divisionen aus den völlig zcr- lchoff. Gräben i. d. dahint. lieg. Riegelstellung zurück- Sunehmcn. Das fest eingebaute, übrigens unbrauchb. gemachte Kriegsgerät ging, wie stets rn solchem Fall verloren. — Kleinere Ängriffsunternehmungen westl. und südöstl. Tahure scheiterten. — Links der Maas u» der Höhe 304 franz. Grabenstücke genommen und ern franz. Handgranatenangriff abgeschlagen. Oestl. der Maas feindl. Angr. auf der Höhe „Kalte Erde" he> anders beim Panzerwerk Thiaumont durch Sperr- leuer unter größten Verlusten abgewiesen. An der ^gegriffenen Front und im Maasgebiet 15 feindl. Flugzeuge abgeschoffcn, davon 8 engl., 3 franz. in unseren Linien. Obcrleutn. Frhr. v. Althaus hat vcn 7. Gegner außer Gefecht gesetzt. ■ 33eim Heerbann Linsingen schritt der Angriff vor- wärts. Gefangcnenzahl um 7 Offiziere 1410 Mann gestiegen. An verschied. Stellen feindl. Gegenangriffe glatt zurückgewiesen. — Beim Heerbann Gras -oothmer stürmten unsere u. österr.-ung. Truppen we kürzlich von den Ruffen besetzte Höhe von Woro- vljowka (nordwestl. Tarnopol) und nahmen 7 Ofsi- j Ziere 892 Mann, 7 M.-Gewehre, 2 Minenwerier. ’ Im Ortlergebiet erkämpften die Oesterr.-Ang. eine der Krystallo-Spihen. Cs wurden über 500 Ita- "euer, darunter zehn Offiziere, gcfangcngcnommen. ^3uli. 'Fortsetzung der engl.-franz. Angrisse beiderseits der Somme nördl. des Flusses ergebnislos, der Feind ^tlilt außerordentlich blutige Verluste. — Südl. des Flusses bogen wir nachts die in die Riegelstellung zurückgenommene Division in eine zweite Stellung zurück. — Gefechtstätigkeit auf den nicht angegrisse- Ue» Armeefronten die gleiche. — Westl. der Maas mhrten Versuche der Franzosen, uns Höhe 304 wieder zu entreißen, zu kleineren Kämpfen. Oestl. "er Maas weitere vergebl. feindl. Angriffe gegen ^hiaumont und „Kalte Erde". Südwestl. der Feste Vaux ist die „Hohe Batterie von Damloup" seit heute nacht in unserer Hand; 100 Gef. und mehrere M.-Gewehre eingcbracht. — Gegen unsere Stellun- gen im Priestcrwald (nordwestl. Pont-ä-Mouffon) dvrgehcnde franz. Abteilungen mühelos abgewiesen. ~~i Im Luftkampf 6 feindl. Flieger abgeschossen, ^ in unseren Linien. Leutn. Mulzer hat dabei den Leutn. Parschau den 6. Gegner außer Gefecht gesetzt. Durch Abwehrfeuer ist ein feindl. D.-Decker über Douai, ein anderer östl. Perpyse (Iserfront) yeruntergeholt. 2 franz. Fesselballons bei Verdun 0 von unseren Fliegern abgcschoffen. ' Russische Torpedoboote und das Linienschiss --Slawa" beschossen ohne Erfolg die kurländische Küste östl. Raggascm; sie wurden von unseren Kilstenbattcrien tvirkungsvoll gefaßt und von Fliegergeschwadern angegriffen. Die „Slawa" ist getroffen. — An vielen Stellen des Heerbannes Hindenburg steigerte der Feind sein Feuer und unternahm mehrfache Vorstöße, die nur bei Minki luördl. Smorgon) zum Kampf in unsere Linien lührten, der Gegner unter Einbuße von 243 Ges. w>d starken blutigen Verlusten sogleich wieder ver- trieben. — Beim Heerbann Prinz Leopold von Payern griffen die Russen nordöstl. und östl. Goro- vlschtsche sowie beiderseits der Bahn Varano- witschi—Snow nach viclstttndiger Feuervorbereitung a». — Gegen nordöstl. Gorodischtsche eingedrungene Abteilungen der Gegenstoß im Fortschreiten; sonst wurde der Feind unter Zurücklaffen vieler Toter Und Verwundeter zum Kehrtmachcn gezwungen. — Fccresbann Linsingen: Starke russ. Gegenangriffe ührdl. und südwestl.' Luck konnten unser Vorschreitcn a>cht aufhalten; große Reiterangrisse brachen klägl. zusammen. Gcfangenenzahl um etwa 1800 Mann Anstiegen. — Heerbann Gras Vothmcr: Südöstl. ^lumacz stehen tvir in günstigem Kampfe. — Die Kämpfe bei Kolomea haben an Amsang zugcnom- ")en. Ein starker feindlicher Vorstoß westlich der , ladt ist durch Gegenangriff zum Stehen gebracht I. Worden. Ar Raume des Monte Interrotto brachte Leutn. Kaiser mit 6 Mann des k. k. Landw.-Ins.-Rcgts. 20 einer Streife gegen feindliche M.-Gewehre 266 Italiener, darunter 4' Offiz, ein. Außerdem 14 Offiz, üud 336 Mann gef. »5 Ler Feind setzte starke Kräfte zwischen Ancre und Minne gegen die Front Thiepval—La Boiffclle— Wäldchen von Mameh, südl. der Somme gegen die Ässie Barleux—Belloy an. Dem hohen Einsatz an pensche,, entsprachen seine Verluste. Alle Augrisfe ""geschlagen. Am den Besitz des Dorfes Harde- Deutsche Soldaten-Zeitung. court (nördl. der Somme) erbitterter- Kampf, die cingcdrungenen Franz, hinausgeworfen. — Nordöstl. Ipern, westl. La Bassse und südwestl. Lens örtl. feindl. Vorstöße, östl. der Maas kräftige Angriffe gegen die „Hohe Batterie von Damloup" glatt abgewiesen. — Deutsche Streifen brachen östl. und südöstl. Armentiöres in die engl. Crkundungsabtci- lungen, bei Cxbrücke (westl. Mülhausen) in die franz. Stellungen ein; I Ofsiz. 60 Jäger gef. — 9 feindl. Flieger abgcschoffen, 5 im Luftkampf, 4 durch Ab- wehrfeuer. 6 Zeuge in unserer Hand. 0. Heeresgruppe Hindenburg: Rach vielf. gesteigertem Feuer griffen die Ruffen abends und nachts auf der Front Rarocz-Sce—Smorgon—östl. Wischncw an, mit erheblichen Kräften beiderseits Smorgon, bei Bogucze (nordöstl. Krcwo) und bei Sloikow- schtschisna (südöst. Wischncw) unter schweren Ver- lusten. — Heeresgruppe Prinz Leopold: Kräftige Gegenstöße haben, wo es den Russen gelungen war, vorzudringen, durchweg zum Erfolge geführt. Gef. 13 Offiz., 1883 Mann. — Heeresgruppe Linsingen: Anscr Angriff gewann weiter Boden. — Heerbann Graf Vothmer: Südöstl. Tlumacz haben wir die Russen in über 20 Kilometer Frontbreite und bis über 10 Kilometer Tiefe zurückgedrüngt. — In der Bukowina wiesen k. u. k. Truppen russ. Vorstöße ab. Bei Kolomea wird unvermindert heftig weiter ge- kämpft. In Wolhynien der Feind überall unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. 3 östl. Tlumacz erweitert. — Aus den Höhen nordöstl. Kirlibaba in der Bukowina Geplänkel mit feindl. Reiterei. Westl. Kolomea wurde mittags zum An- griff vorgehende russ. Brigade durch österr.-ung. Ge- schütze zu fluchtartigem Zurückgehen gezwungen. Gegen Abend griff der Feind südl. von Sadzawka mit starken Kräften an; er wurde überall zurückge- worfen, stellenweise nach erbittertem Handgemenge. Bei Varysz westl. Buczacz drangen die Russen vor- übergehend in k. u. k. Stellungen ein. Gegenangriff führte zur Wiedergewinnung der ursprünglichen Linien. I. Im Abschnitt Doberdo anhaltend feindl. Geschüh- feuer. Angrisfsversuche der Ital. gegen Stellungen östl. Monfalcone und Selz abgewiesen. Zwischen Brenta und Etsch vergebliche ital. Vorstöße gegen Stellungen bei Roana und nördl. des Postnatales. Bei Malborghet und im Suganertale je ein feindl. Flugz. abgeschoffcn. 8. A.-Voot versenkt in der südl. Nordsee feindl. A.-Bootszerstörer. — „A. 35", das ein Hand schreiben des Kaisers an den König Alfons und Arzneimittel für die in Spanien festgesetzten Anseren nach Cartagena brachte, ist zurückgekehrt. Cs ver- senkte u. a. den bewaffneten franz. Dampfer „Hörault" und erb. 1 Geschütz. 6. Juli. W. Von der Küste bis zum Ancre-Bach zeitweilig ver- stärkte Gcschühtätigkeit. Zwischen da und Somme, Ein Junge, der während des galizischen Feldzuges einer Garde-Division znlief, wird dem Kaiser vorgeführt. I. Bei Monfalcone behaupteten sich österr.-ung. Land- stürmer gegen 7 Angriffe. 117 Ital. ges., 1 Flug- zeug abgcschoffen. 5. Inli. W. Von der Küste bis zum Ancrebach lebhafte Geschüh- und Minenwerfertätigkeit. — Die Zahl der in den letzten Tagen auf dem rechten Ancreufer unver- wundet gef. Engl. 48 Offiz., 867 Mann. — Zu beiden Seiten der Somme schwere Kämpfe. — Ans dem rechten Maasufcr versuchten die Franz, erneut mit starken Kräften, aber vergeblich gegen die Stel- lungen nordwestl. Thiaumont vorzukommen. 0. Die kurländische Küste ergebnislos von See her be- schossen. — Gegen den Heerbann Hindenburg ge- richtete Anternehmunge», besonders beiderseits Smorgon fortgesetzt. — Deutsche Fliegergeschwader warfen ausgiebig Bomben auf Bahnanlagen und Truppenansammlungcn bei Minsk. — Heeresgruppe Prinz Leopold: Ruff. Angrifsstätigkeit bei Zirin bis südöstl. Varanowitschi wieder ausgenommen. In zum Teil sehr hartnäckigen Rahkämpsen wurden sie abgewiesen oder aus Cinbruchsstellcn zurückgcworsen unter schwersten Verlusten. — Heeresgruppe Lin- singen: Beiderseits Kostinchnowka (nordwestl. Czar- torysk) und nordtvestl. Kolki Kämpfe. Acber den Styr westl. Kolki vorgedrungene russ. Abteilungen tverden angegriffen. Nördl., ivestl. und südwestl. Lnck bis Werben (nordöstl. Beresteczko) scheiterten alle, mit starken Kräften unternommenen russ. Ver- suche, uns die gewonnenen Vorteile zu entreißen. Gef. 11 Offiz., U39 Mann. Bahnanlagen und Truppenansammlungcn in Luck von Fliegern ange- grisfen. — Heerbann Graf Bothmcr: Südl. Babys,; hatte der Feind vorübergehend auf schmaler Front in der ersten Linie Fuß gefaßt. Anser Erfolg süd- tvie südl. weitere Kümpfe. Geringe Fortschritte der Engl, bei Dhiepval durch Gegenstoß ausgeglichen; in vorgeschobener Grabennase weiter südl. vermoch- ten sie sich festzusehen. Dorsstätte Hem im Somme- Tal von uns geräumt; Belloy-cn-Santerre nahmen die Franz.; um Cströs steht das Gefecht. Franz. Gasangriffe erfolglos verpufft. Vergebl. Angrifs in schmaler Front südl. Villc-aux-Bvis kostete dem Feind ernste Verluste. Links der Maas kleine, für uns günstige Fußvolkgefechte, rechts feindl. Vor- stöße im Walde sttdtvestl. der Feste Vaux ebenso zurückgewiesen wie am frühesten Morgen d. 5. unter- nommene Wiedereroberungsversuche an der „Hohen Batterie von Damloup". — Bei Thiaumont am 4. 274 Gef. Bei Chazelles (östl. Lunüville) kehrte deutsche Crkundungsabteilung mit 31 Gef. und zahl- reicher Beute zurück. Südwestl. Cambrai griff morgens ein feindl. Flieger aus geringer Höhe durch Bombenabwurf einen haltenden Lazarcttzug an; 6 Verwundete getötet. 0. Herrbann Hindenburg: Südöstl. Riga wie zwischen Postawy und Wischncw weitere russ. Teilangriffe abgewicscn; südöstl. Riga im Gegenstoß 50 Mann gef. — Heeresgruppe Prinz Leopold: Kamps, be sonders heftig östl. bei Gorodischtsche und südl. Darowo, überall zu unseren Gunsten entschieden. Verluste der Ruff, sehr erheblich. — Heeresgruppe Linsingen. Gefechte bei Kostinchnowka Kolki noch nicht zum Stillstand gekommen. — Heerbann Graf Vothmcr: Im Frontabschnitt Varysz die Ver teidigung nach Abtvehr mehrf. feindl. Angrisse teil- weise an den Koropice-Abschnitt verlegt. Oftmals brach sich der russische Ansturm an den dcutscheit Linien beiderseits von Chocimirz (südöstl. Tlumacz). — Kämpfe südl. des Dnjestr daucrir fort. Bei Sad- Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 2. zawka gelang es dem Feind, mit überlegener Streit- macht in die österr.-ung. Stellung einzudringen. Die Oestcrr.-Ang. besetzten auf 6 Kilometer Ausdehnung eine 3000 Schritt westwärts eingerichtete Linie und wiesen alle weiteren Angriffe zurück. Südwestl. u. nordwestl. Kolomea behaupteten sie ihre Stel- lungen gegen alle Anstrengungen des Feindes. Südwestl. Äuczacz nahmen sie die Front nach hef- tigen Kämpfen an den Koropiec-Bach zurück. Im Styr-Knie nördl. Kolli erbitterte, wechselvollc Kämpfe. 7. Juli. W. Lebhafte, auch nachts fortgesetzte, für uns nicht un- günstig verlaufene Kämpfe beiderseits der Somme, südl. Contalmaison, Hem und Cströes. — Oestl. der Maas scheiterten breite und starke franz. Angriffe gegen „Kalte Erde" im Walde südwestl. Vaux unt. schwerem Verlust. — Südwestl. Valenciennes franz. Flugz. erb. — Bei Peronne und südwestl. Vou- ziers feindl. Flugzeuge im Luftk. zur Landung ge- zwungen. — Deutscher Verlust im Juni: Im Luft- kampf 2, durch Abschuß 1, vermißt 4; im ganzen 7 Flugzeuge. — Franz, u. engl. Verlust im Zuni: im Lustkampf 23, durch Abschuß 10, durch unfreiw. Landungen innerhalb unserer Linien 3, bei Lan- dung zwecks Aussehens von Spionen 1; im Ganzen 37 Flugzeuge, von denen 22 in unserem Besitz sind. 0. Heeresgruppe Hindenburg: Die Russen griffen mit starken 'Kräften südl. des 'Narocz-Sees an, sie wur- den nach heftigem Kampfe, ebenso nordöstl. Smor- geraten sind, hängt unsere Zukunft davon ab, daß wir unter gleich rücksichtsloser Einsetzung aller Kräfte und Mittel den Sieg erringen und freie 'Bahn gewinnen... Wie in dieser Beziehung das große Ringen ausgeht, wird entscheidend sein für das Gesamtergebnis und die Gesamtbeurteilung des ganzen Krieges." Wir erinnern uns gern der Tatsache, daß im Chinascldzug 1900 die Engländer die Deutschen aus- fordcrten, an die Front zu gehen, um den Rückzug des Admirals Seymour zu decken bei seiner verunglückten Unternehmung gegen Peking. Wir sahen es damals als eine Ehre an', und gewiß haben sich die deutschen Blaujacken schon bei dieser Gelegenheit zu Lande bei den Engländern in Ansehen gesetzt. Auffallend war nur das Stillschweigen der Engländer darüber. Jetzt ist es wohl jedem klar, wie es gemeint war, daß „die Deut- schen an die Front" kommen sollten. Wir sehen ja, wie die Engländer auch in diesem Kriege wieder andere für sich fechten lassen, und kommt je in' ihrer eigenen Front eine schwierige Aufgabe zur Lösung, so müssen ihre Hilfsvölker aus Kanada, Australien oder Indien in die Bresche treten. Als ein Hilssvolk werden sie wohl auch uns in China angesehen haben, und sie schmunzelten und rieben sich die Hände, als der deutsche Michel es sich zur Ehre anrcchnete, in biederer Waffenbrüderschaft den „Vetter" herausgehauen zu haben. Wir wissen jetzt, wie es gemeint war! Der Prophetenspiegel, den das preußische Militär- wochenblatt abzudruckcn pflegt — wir bringen gclcgent- Augen liegt." — Diese Worte Vriands in derGA. sihung der französischen Kammer sollen die Regier vor einem Sturze gerettet haben. Die in England ansässigen Franzosen und Rußs^ sowie die Untertanen der anderen mit Großbrnm verbündeten Länder, die sich im dienstpflichtigen , befinden, sollen nach einer Erklärung des Ministers- Innern Samuel im Unterhaus ausgesordert den, in das englische Heer einzutrcten. o sie dieser Aufforderung keine Folge leisten, werde aus England ausgewiesen.' ... 6000 Tonnen Reis, die aus vier skandinavisch Schiffen von den Engländern beschlagnahmt wur' hat das englische Prisengericht für gute Prist' erk' weil die Ladung von einem deutschen Dampfer, enrnv men worden war, der im spanischen Hase» Vigo o flucht gesucht hatte. Das Prisengcricht stellt stck\> den Standpunkt, der beschlagnahmte Reis sei zweNc für Deutschland bestimmt gewesen, selbst wenn er Form nach an skandinavische Geschäftsleute verr worden sei. Der Kohlenmangel in Großbritannien ist 1» ^ ruhigcnd, daß die Regierung die Cinsührung von r lenkarten in Erwägung zieht, um der 23evöiker wenigstens den Bezug einer kleinen Menge gew 'j. leisten zu können. Der englische Verbrauch a» beziffert sich auf 30 Millionen Tonnen im Jahr, die doch nicht annähernd geliefert werden können, „ Großbritannien nicht nur seine Verbündeten verio » muh, sondern auch der Bedarf der Geschoßwerke ‘ -wattig gestiegen ist und A auch weiterhin ständig " mehrt. In Le Havre Ä kommene große Kartost endungen aus HtNl die für die sranzvM Armee bestimmt war«' trafen so ein, daß s" zu Fütterungszwecken Landwirte abgegeben' den mußten. Das' de Paris" schreibt h'D daß die Kartoffeln „ durch die Verfrachtung ä. litten hätten, sondern. ‘ sie so in Holland eE kauft worden seien. französische RegierunS,. führe die guten fta»S scheu Kartoffeln nach i, land aus und , schlechte holländische ew' „ lieber der Gegend Toulouse wüteten tag«-» ; Stürme von außergew I lichcr Heftigkeit. ®‘.(. Wolkenbruch und schlag wurde die in fünf Bezirken schwerste mitgenommen--, Toulouse selbst r'chA. Blitz und Hagel g Verwüstungen an.. Angesichts der »n f, fühlbarer werdenden -3» ^ not sucht nunmehr ^ Pariser Polizeipräsen Bevölkerung damit ruhigen, daß alle. 0^.„, linie rot) für 1 Mk. durch die „Deutsche Soldaten-Zeitung" zu beziehen. nahmen getroffen seien,^ ~ ö'v, einzuführen, so dast j,£ gon und anderwärts mühelos abgewicsen. — Hee- resgruppe Linsingen: Der nach Cz'artorysk vorsprin- gcnde Winkel infolge überlegenen Druckes auf seine Schenkel bei Kostiüchnowka' u. westl. Kolki aufge- gcbcn, kürzere Verteidigungslinie gewühlt. — Bei- derseits Sokul brachen die ruff. Angriffe unter gro-' ßcn Verlusten zusammen. Westlicher Kriegsschauplatz. Der Kaiser hat dem Leutnant Wintgcns, der süd- westlich Chatcau-Salins einen französischen Doppel- decker abschoß, in Anerkennung hervorragender Leistun- gen im Luftkampf, den Orden Pour l'e Mörite ver- liehen. Fürst Vülows „Deutsche Politik" enthält in ihrem Vorwort eine besonders beachtenswerte Acußcrung über England. Der ehemalige deutsche Reichskanzler betont mit allem Nachdruck, daß England eine Verständigung und ein verständiges Zusammengehen mit Deutschland nicht gewollt hat, und daß wir bei der Ungunst der deutschen Küstenvcrhältniffe für unsere künftige Sicher- heit und Unabhängigkeit gegenüber dieser Macht ernst- hafte und sichere Bürgschaften fordern müssen. England habe noch alle seine Kriege mit rücksichtsloser Aufwen- dung aller Mittel geführt. „Wie der Charakter der Engländer nun einmal ist, und nachdem wir zum ersten- mal im Laufe der Weltgeschichte mit England in Krieg lich Auszüge davon — ist eine sehr erheiternde Samm- lung von Voraussagen unserer Feinde. Ob aber wirk- lich' diese so töricht sind, wie es nach dem Geflunker scheint, oder ob sie nicht die Tatsache unserer unvcr- stümmelten Aufnahme ihrer Heeresberichte benutzen, um aus unsere Volksstimmung einzuwirken, möchte» wir dahingestellt sein lassen. Jedenfalls empfiehlt cs sich, die Heeresberichte unserer Feinde auch unter dem Ge- sichtspunkte zu lesen, daß diese häufig nicht Tatsachen, sondern Wünsche bringen. Je schlechter es drüben steht, desto hoffnungsvoller der Bericht, aber der Pro- phetcnspicgcl macht' jede Hoffnung zunichte in der Ge- genüberstellung der Tatsachen, die das Lügengewebe zer- reißen und in erfreulicher Weise nun auch anfangcn, die Neutralen zu überzeugen, aus welcher Seite der Er- folg ist. „Wir befinden uns heute in einer ähnlichen Lage, wie die Regierung Frankreichs am 1. September 1914. Damals war eine' große Partei bereit zu einem sosor- tigen Waffenstillstand und evcnt. Fricdcnsschluß mit dem Feinde. Am 1. September 1914 trat die englische Regierung dazwischen und das schlug zu unserem Heile aus. Heute wird die englische Armee dazwischcntretcn und unsere Lage wird sich von Grund aus wandeln. Die englische Offensive ist uns unfehlbar sicher. And diese Offensive wird uns den Sieg bringen. Wollt ihr die Regierung vor der sieghaften Offensive stürze»? Gut, dann füllt die Verantwortung für die Folgen aus diejenigen zurück, die nicht warten konnten. Patrio- tischer wäre es, über die Regierung das letzte Wort zu sprechen, wenn das Ergebnis der Ossensive klar vor Zuckernot nrcht , jg fürchten sei. ©Ie,$* V wird bekannt gegeben, daß gegen alle Händler, du iuu> 3»^. überschreiten, aufs Schärfste vorgegangen wird. (Dr». Höchstpreis von 65 Centimes für ein Pfund d. Cxpr.-Korr.) 2)e"' Der französische Kriegsminister kündigte den , zingroßhändlern an, daß ihre Lager demnächst, nahmt werden; daher werden neue Käufe, nicht 1 cingcgangcn. Den öffentlichen Verkehrsanstaltcn if, durch Aushändigung von Bezugscheinen die "l»I erhaltung des Betriebes ermöglicht. Die geheimnisvollen Brände im Hafen von. -^^?.- seillc dauern an. Einer letzthin entstandenen u brunst sielen bedeutende Mengen Kopra, »> hundert Ballen und Säcke Hanf, Jute, Tabak »n Eisenbahnwagen zum Opfer. .. -gcc Ein Vertreter des „Maasbode" hat in ^^Pel' Reise die Gebiete Nordsrankreichs und fast st giens kreuz und quer durchfahren. Aeberall deutsche Soldaten, die an der Arbeit waren «f " und Wiesen bestellten. "' "' wie die französische weibliche Bevölkerung siö' Deutschen benannt wird. Nur in Brüssel maM> das Gefühl der Gezwungenheit geltend, hier bra stille Feindseligkeit durch, die auf dem flache>>.^^en nicht zu bemerken war. Im übrigen gibt cs in keine fleischlosen Tage und auch keine Buttel' Cicrkartcn. Die Brotration betrügt ein Pl>!" Mreiis für Kops und Woche als in Deutschland. 5C'| sind gestiegen, aber nicht übermäßig. Was , gegebenen' Schwierigkeiten die belgische Werts - z» erzeugt, ist zum größten Teil der deutschen Deutsche Soldaten-Zeitung. 5 I , 9lr. 2. iff,en- Die Hauptaussuhr geht nach Holland. Seife 2./5..-oelgien durch die Wirksamkeit des deutschen Zen- b*** für Oele und Fette billiger als in Deutsch- X>irh?n durch den Krieg zerstörten Ortschaften alles wieder aufgebaut. Naturgemäß geht die n den Städten langsamer vörwä ge noch nicht zurückgekehrt s Korr.) Rigenerfolge. Dem Maulheldentum unserer Feinde uotwendige Ergänzung stets die Lüge; denn !ln sie die vorausverkündeten Erfolge nicht aufzu- 1C1e ?^^mögen, werden solche, um die Oeffentlichkeit Webigeii, einfach erfunden. Cs ist der Fluch der wn das wird so fort gehen, bis einst das dies Lügengewebe zerreißt. Zu verwundern ist, daß <> “ U'.cht längst geschehen, denn trotz aller Siege der iwm os.en und Engländer steht unsere Westfront noch Mer jn Keindeslank wie vor VA arnvren wenn sie licht in Feindesland, wie vor VA Jahren, wenn sie n»», Sdr, wie besonders vor Verdun, noch Fortschritte x macht hat. Auch jetzt bei der allgemeinen Offensive Jj unser Heeresbericht immer wieder die erdichteten ^ udereroberungen und Gefangenenzahlen unserer ^ 8Ner richttg zu stellen. Ginge cs nach den feindlichen o^'chien, so wären die Ruffen längst in Lemberg, auch in Konstantinopel, und wir im Westen wieder Rhein I Alles scheint daraus hinzuweisen, schreibt der ^neuwe Courant", daß der gemeinsame Angriff der s "Lander, Franzosen, Kanadier, Australier und Reu- yMder die große Offensive der Verbündeten sein soll. s, ", vhl diese, wie nicht anders zu erwarten, bei dem ■- eji Geschoß- und Menscheneinsatz, einige Crgeb- . lieferte, muß man sagen, daß die Verbündeten die braA ^cr ^leberraschung nur schwach zur Geltung tzWen und für den ersten häufig entscheidenden HenlQ® nur fc&r mittelmäßige Erfolge aufweisen kön- Das zeigt, daß der Durchbruch vollkommen mitz- t. i®* fst, daß das Widcrstandsvermögcn der Deutschen p.?' groß ist und der Gescchtswert der englischen Trup- h^^ieineswcgs mehr die Höhe des ersten Expeditions- ^ J»> englischen Hauptquartier räumt man allgemein f/j' daß die durch eine fünftägige ununterbrochene Be- Ijs^üuug der deutschen Gesamtsront vorbereitete eng- Haupthandlung im Sumpf stecken blieb und nir- idZ mißglückte Tcilangriffc des Fußvolks her- Die „Dimes" schreibt, von einem ernsten An» ^Rchmcn könne keine Rede mehr sein und Geländege- s,Me seien ausgeschlossen. Die ganze englische Frönt £ch?.’n einziger, fast ununtcrbrocheenr Sumpf. In den I^uhengräben stände das Wasser an den meisten Stel- C ü^idoch. Die englischen Angriffe, die zum Teil Httf **em Schütz von Gaswolken vor sich gingen, hätten »lg ^ diesen Amständen kein anderes Ziel haben können, ' den Gegner zu beunruhigen. ^ Rach dem hossnungsvollcn ersten Bericht Haighs §Cr englische Offensive in Nordfrankreich trat' in «mH- n bald eine große Enttäuschung ein, da die letzten ,»suchen Kriegsberichte keine greifbaren Cndcrfolgc d^?cten. Alle englischen Cinzclmeldungen betonen, ° wir ungcschwächt augetroffen wurden. Aus Oosburg in Holland wird gemeldet, daß säst ^'unterbrochen der Donner der Geschütze von der Front dg^landern hinübcrdröhnt und zeitweise derart heftig, " die Häuser bersten und die Fenster klirren. Das bunte Raffengemisch auf seiten der cnglisch- ier ^fischen Westfront schildert der Kriegsbcrichterstat- % des „Daily Expreß" in geradezu begeisterter Weise, lj^üer, Tunesier, Marokkaner, Malaien, Inder, Austra- F/ Usw. kämpfen Schulter an Schulter mit den weißen e,Aasen und Engländern gegen die Deutschen. Der h^ßche Zeitungsmann hebt dabei besonders folgendes fisch Einer von den Regersoldaten hielt in franzö- ^7^. Sprache eine feurige Anrede an weiße Gruppen lorderte sie auf, mit ihren farbigen Brüdern zu- Frankreich vor der deutschen Barbarei zu ret- Diese Ansprache wurde mit großer Begeisterung tz>wchommen, woraus sich die weißen und die sarbigcn »uinder und Franzosen aus den Feind stürzten, iw betreffs der bevorstehenden Entscheidung vor Ver ^ - ... - ~ - - - VJ>gr utl -ütl lu/ivi v, D'-c-ttv-yv !e»w"'iheit, mit einer im französischen Heerwesen be- unterrichteten Persönlichkeit Rücksprache zu Rach den Ausführungen dieses Gcwährs- tefbn^^d die Entscheidung vor Verdun als unmit- bevorstehend erwartet. Die Presse hat solange hingcwiesen, daß ein unglücklicher Ausfall der andlung in den militärischen Kreisen Frank- von tiefstem Eindruck begleitet sein müßte. Der ^ric^I vmgewreien, oay ein ungruancyer mis ^>A^^"blu»g in den militärischen Kreisen von tiefstem Eindruck begleitet sein müßtt. xj*i, t(ic Arsmann spricht seine höchste Anerkennung aus, iWj’e Leistung der deutschen Hcercsführung und der Ä^füien Truppen, welche doppelt anzuerkennen sei, da f>ctz die bisherig größte Anstrengung Frankreichs in Weltgeschichte darstelle. (Drahtm. d. Cxpr. Korr.) westlicher Kriegsschauplatz. H^Die unter dem Schutz des Generalobersten v. Cich- lsieswwhendc Ausstellung Wilnaer Arbcitsstuben ist in Weise eröffnet worden. Im großen Saale Erizierhauses vor Webstühlen und mitten unter ‘ ^Meßgewändern und Teppichen hatte sich eine Zende - Versammlung eingcfundcn. Vertreter aller Me,, ^ waren erschienen. Alle Nationalitäten Wilnas '"ettreten;- die Nationaltrachten der jungen Cn und Kinder belebten farbig das Bild. Stadt hauptmann Pvhn erklärte zunächst, daß nicht die Absicht, Gewerbe und Industrie zum Wettstreit auszurusen, diese Ausstellung wachgerufen, sondern die bittere Not des Krieges. Ihr Leitwort solle sein: „Hilfe durch Arbeit zur Bekämpfung der leiblichen und sittlichen Not der Wilnaer Jugend." Generaloberst v. Eichhorn äußerte, die neue Schöpfung verdiene als ein Friedenswerk im Kriege jede Förderung. Aus dem Boden der Stadt Wilna mit ihren verschiedenen Nationalitäten habe sich im Zu- sammenleben häufig der Hader eingestellt, wenn die Wünsche der Polen und Littauer, der Weiß-Ruthencn und Juden auseinanderprallten. Hier aber zeigten sich diese Gegensätze durch den Segen der Arbeit ausge- glichen und an Stelle der Zwietracht sei der friedliche Wettbewerb getreten. Dem Herrscher, dem die Möglich- keit dieses Fricdcnswerkes allein zu danken sei, galt das Hoch, in das die Rede ausklang. Die Nationalhymne ertönte. Kinder in bunter Landestracht überreichten dem Schutzherrn mit schüchternen Worten Blumen- sträuße. Die Webstühle singen an zu sausen, jugend- liche Hände modellierten, knüpften, stickten, nähten und ein Chor littamscher Kinder ließ mit frischer Stimme die schwermütigen Weisen seines Landes erklingen. Rach gründlicher Bcsichttgung aller Abteilungen verließ Generaloberst v. Eichhorn die Ausstellung, die nunmehr der Menge offen steht. Der russische Minister Ssasonow hat in einer von Lüge und Verdrehung strotzenden Rede doch die eine Wahrheit offen ausgesprochen, daß es sich in diesem Kriege und in den Vorbereitungen dazu darum gehandelt habe, die Anmaßung Deutschlands niederzuschlagen und ihm ein für alle Male abzugewöhnen, seinen Nachbarn auf die Füße zu treten. Ulanenstreife Bei dem gescheiterten Durchbruchsversuch im Raume von Luck arbeiteten in 36 stündigem Trommelfeuer etwa 4000 Geschütze. Die neue Art Brussilows, in das Trommelfeuer das eigene Fußvolk einzubeziehen, um einen toten Raum zu erzwingen, wurde wiederholt. Massen auf Massen wurden in des Wortes gräßlichster Bedeutung vorgetrieben. Ganze Bataillone krochen mit weißen Tüchern und aufgehobenen Händen bis an die deutschen Truppen heran und schrien den Deutschen zu, daß sie sich ergeben wollten. Das entsetzliche Ringen hatte zum erstenmal in diesem Weltkrieg nicht mehr das Gepräge einer Schlacht unserer Zeit. Taktik der russischen Kavallerie. Als wollten die Russen die Reiterangriffe im Weltkriege wieder zu Ehren bringen, sehen sie jetzt geschloffen Reitermaffen nicht nur im Bewegungskampfe gegen unsere Heeres- gruppe Linsingen ein,' sondern sie stürmen auch zu Pferde gegen 'österreichische Schützengräben und Ver- teidigungsstellen. Menschenfleisch scheint in Rußland nicht höher im Preise zu stehen wie Pferdefleisch, es wird alles rücksichtslos hingeschlachtet, um nur wenigstens einen Crsolg zu erreichen, den man nach dem Westen in Erfüllung treuer Bündnispflicht melden kann. Eine Aenderung der Kavallerietaktik aber werden die Russen mit ihren Reitcrangriffen kaum hcrbeiftthren. Der Bitte Brussilows um Acbersendung „besonders wirksamer Muttergottcsbilder" für die Front ist der Heilige Synod nachgekommcn. Das „wundertätige Muttergottesbild" von Wladimir aus der Moskauer Aspenski-Kathedrale wurde unter Entfaltung größten kirchlichen Gepränges auf den Moskauer Alexander- Bahnhof gebracht und in einem besonderen Salonwagen, von einer Ehrenwache umgeben, nach Kremenez-Podölsk, in das Hauptquartier Brussilows befördert. Ferner wurden bekannte Heiligenbilder aus dem berühmten Kiewer Kloster und aus Odessa an die Front entsandt. In russischen Militärkreisen verspricht man sich von der Mitwirkung dieser Bilder den denkbar günstigsten Ein- fluß aus den militärischen Geist der Muschiks. Auch die Zahl der Popen im Bereiche der Südwestsront ist er- heblich vermehrt worden. Gefangenenaussagen, aufgegrisfene Meldungen und sonstige Anterlagen ermöglichen ein annäherndes Bild über die russischen Verluste während des letzten An- grifss. Beispielsweise hatte das 53. russische Inf.-Regt, von der in Ostgalizien kämpfenden Armee Letschitzky am 6. Juni 3250 Mann, vier Tage später nur mehr 800. Am 14. Juni wurden 2200 Mann Ersatz eingestellt, aber schon am 21. Juni waren unter acht Kompagnien fünf gänzlich ausgerieben, während drei nur 20 bis 50 Ge- wehre zählten. Aehnliche Verhältnisse ergeben sich als Folge der maffenmördcrischen Taktik der russischen Feld- herrn bei den meisten Truppenkörpern unter Brussilows Befehl. Alle verläßlichen Angaben stimmen darin über- ein, daß die bei der russischen Feldarttllerie bereitge- stellten, bis zu drei Viertel des Kampsstandes betragen- den Crsahtruppen zur Wiedergewinnung der vollen Kriegsstärke nicht mehr ausreichen. Cs muß aus den Crsahkörpern neues Kanonenfutter herangeholt werden. Das russische Südwcstheer büßte in einem Kriegsmonat kaum weniger als 500 000 Mann an Toten und Ver- wundeten ein. Die Verwundetenziffern innerhalb des russischen Heeres steigen ins Angeheuerliche. Der Sanitätsbezirk Kiew muß heute weit mehr Verwundete aufnchmen, als zur Zeit der erbitterten Karparthenkämpse. Im Kiewer Zentral-Crkennungsdienst sind bisher rund 105 000 Tote angemeldet. Auch die Verluste im Osfizierkorps sind (Wolhynien). weiter ganz außerordentlich gestiegen. Bisher sind 23 Generale, darunter drei Korpskommandantcn, als gefallen oder verwundet gemeldet worden. Ferner sind nunmehr 26 Regimentskommandeure tot oder verwundet; darunter befinden sich vier, die mit dem Georgskreuz 2 Kl. ausgezeichnet und zur Beförderung vorgcschlagen waren. In russischen Militärkreisen ist man sehr unzufrieden mit der Güte der aus Amerika gelieferten Gewehre, die sehr oft bereits nach dreihundert Schüssen infolge des minderwertigen Stahles gänzlich unbrauchbar seien. Auch die Geschosse aus den amerikanischen Fabriken taugen nicht viel. Die Geheimsihung des wirtschaftlichen Reichsrats- ausschusses, an der die Minister Naumow, Trepow und «schachowskoj teilnahmen, beschäftigte sich mit der ernsten Lage des russischen Ackerbaues, die neulich der Gegen- stand einer scharfen Dumaanfrage war. Die Sitzung er- folgte offenbar geheim, damit die Oeffentlichkeit nicht die wirklich trostlose Lage kennen lerne. Der Sozialist Skobelew wies die Duma aus die traurigen Zustände der Arbeiterpresse hin. Die Negie- rung gestatte neue Arbeiterzeitungen nur deshalb, um sofort nach der Drucklegung der ersten Nummern die Zeitungen für immer zu verbieten und die Schriftleiter zu verhaften. Falls die Regierung mit diesem Vor- gehen die Arbeiterbewegung auszurotten glaube, täusche sie sich; denn der Atbeiterstand werde immer neue Mittel finden, seine freiheitlichen Gedanken zu verbreiten. Das Kosakengebiet des Kubanbezirks steht in Hellem Aufruhr. Die Kosaken töteten zahlreiche russische Be- amte, die übrigen mußten flüchten. Aller russischer Besitz wurde für vogelfrei erklärt. Die Geschäfte wurden ge- plündert, ihre Inhaber zu Tode gemartert. Eine amt- liche Kundgebung bezeichnet als Arsache die Teuerung; 6 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 2. Türkische Soldaten beim Wüstenschneider. die Gründe sollen jedoch tiefer liegen. Unter den Kosaken steigt die Erbitterung gegen den Krieg und die russische Herrschaft, die durch schlechte Wirtschaft die Kosakcngcbicte zugrunde richtet. Darum macht sich eine allgemeine Bewegung gegen das Russische in der Ukraine bemerkbar. Der Generalgouverneur forderte in Peters- burg Militär, um den Aufstand unterdrücken zu können. In den noch ruhigen Gebieten wurde folgender Ausruf angeschlagen: Ich ermahne Euch zur Ruhe. Die Russen besiegen den Feind. In wenigen Wochen wird der Krieg beendet sein. Seekrieg. Die Freiheit der Meere. England hat anscheinend nun auch auf die geknebelten Neutrale» keinerlei Rück- sichten mehr zu nehmen. Cs hat im Verein mit Frank- reich die Londoner Abmachungen insgesamt für null und nichtig erklärt und die früheren Verordnungen und Abänderungen dazu zurückgezogen. Cs behält sich vor, nach eigenem Ermessen und Gutdünken auf den Meeren zu handeln. Von den Neutralen ist nichts mehr zu fürchten. So sicht die Freiheit der Meere aus, durch die englische Brille betrachtet. Aus einem russischen Marineoffiziers-Brief geht klar hervor, daß sich russisch-englische A-Voote in der Ostsee vielfach der deutschen Flagge bedienen, um Handclsfahrzcuge damit zu täuschen. Das ist ver- schiedentlich gegenüber deutschen und schwedischen Handelsschiffen geschehen. Sehr beliebt ist es besonders beim Durchfahren feindlichen Seeqebiets. Die A-Boote sind neuerdings von einzelnen ft-Voot-Zerstörern be- gleitet. Fast sämtliche russischen U-Boote sind mit über- wiegend englischer Mannschaft beseht. Unsere Zeppeline erschweren die U-Voottütigkeit in der Ostsee erheblich. Ei» von einer Unternehmung im Mittelmeer in den Heimatshafen zurückgekehrtes U-Boot der Mittelmächte wurde östlich der Balearen von einem großen Dampfer unbekannter Herkunft auf etwa 10 000 Meter beschossen, ohne daß dieser vorher von dem U-Böot angehalten worden wäre. Das U-Boot blieb unversehrt. In der Nacht vom 29. zum 30. 6. wurden etwa 20 Seemeilen südlich Haefringe von unseren Torpedo- booten drei feindliche Zerstörer, anscheinend vom Rowik- Typ, gesichtet und beschossen. Der Feind machte sofort kehrt und entkam in einem einsehenden Regenschauer. Eine Stunde später kamen im Osten neue Rauchwolken in Sicht, auf die unsere Torpedoboote zudrehten. Cs wurden zwei feindliche Kreuzer (anscheinend einer von der Makarosf- und einer von der Oleg-Klasse) und fünf feindliche Zerstörer ausgemacht. Unsere Torpedoboote gingen zum Angriff heran und bekämpften den Feind mit Torpedos und Geschützen. Mehrfaches Krachen wurde einwandfrei beim Feinde beobachtet.' Beim Beginn des Angriffs nahm der Feind unsere Torpedoboote mit allen Kalibern heftig unter Feuer, das nach dem Krachen er- heblich nachließ. Bei aufkommendem Nebel kamen sich die Gegner aus Sicht. Es steht fest, daß der deutschen Flotte die restlos versammelte Hauptstreitmacht der englischen Flotte gegenüber gestanden hat. — An englischen Kräften sind fcstgcstcllt: Großkampsschiffe wenigstens 28, Schlacht kreuzer 9, Aeltere Panzerkreuzer 6, Kleine Kreuzer 20, KiOS Cigaretten k\ Kurprinz 3Pfo. '' Fürsten § „ Welf-Machl 5« Auto-Klub 6 » Zerstörcrsührerschiffe und Zerstörer weit über 100. An schweren Geschützen waren zur Stelle: 38°om°Geschühe über 60, 34Z-om.Geschütze über 160, 30,5-oin-Gcschühe über 130. Die Verluste durch feindliche Gegenwirkung betragen (auf engl. Seite nach vorsichtiger Schätzung): Engl. Deutsch!. Großkampslinienschiffe f Großkampfpanzerkreuzer 3 1 Aeltere Linienschiffe — 1 Acltcre Panzerkreuzer 4 Kleine Kreuzer u. Zcrstörcr- ftthrerschisse 3 3 Zerstörer (Torpedoboote) 12 5 Das Kräfteverhältnis war also ungefähr 2:1.— Das Verhältnis der Verluste: Großkampsschiffe 4:1, Kleinere Fahrzeuge 2:1. Ein holländischer Fischdampser hat in der Nordsee im Netz Teile der drahtlosen Telegraphcneinrichtung und eine Flagge des englischen Kreuzers „Carpsfort" aufgefischt, dessen Verlust bisher unbekannt war. Der Kreuzer „Carpsfort" ist 3800 Tonnen groß und erst während des Krieges in den Dienst gestellt. Die immer wiederkehrende englische Behauptung, daß eine größere Anzahl deutscher A-Boote vor dem Skagerrak' vernichtet worden sei, ist völlig aus der Luft gegriffen. Cs hat kein einziges deutsches A-Boot an der Seeschlacht teilgenommen, und es konnte daher keins verloren gehen. Auch sind sämtliche zur Zeit der Seeschlacht in See gewesenen K-Boote wohlbehalten zurückgekehrt. Einer unserer Schlachtkreuzer, als diese sich nur mit den sechs englischen Schlachtkreuzern im Gefecht befanden, erhielt von einem derselben, dessen Schattenriß dem von uns im Gefecht bei Doggerbank im Januar 1915 zum Sinken gebrachten Schlachtkreuzer „Tiger" glich, einen Treffer. Von diesem befand sich in dem betreffenden Raum der Geschoßboden vor. Da die Engländer be- kanntlich den Verlust des „Tiger" bestreiten, wurde durch Messung des Durchmessers des Geschoßbodens das Ka- liber fcstgestellt. Hierbei ergab sich merkwürdigerweise, daß der nach Ansicht der Engländer noch immer lebende „Tiger" das Kaliber seiner schweren Geschütze gewechselt haben müßte. Der Treffer rührte nämlich von einer 28-Zcntimetcr-Granate her, während „Tiger" Nummer I 24-Zentimeter-Geschühe hatte. Seit der Seeschlacht sind alle englischen Kreuzer, die noch vor den Dardanellen oder an der kleinasiatische,. Küste waren, in die Heimat zurückgezogen worden. Das ist ein weiterer Beweis für den Ilmfang der Schwächung, die die englische Flotte erlitten hat, nicht nur die Kreuzer auf den Ozeanen und in der Südsee sind in die Heimat befohlen worden, sondern auch die von Stellen, die als Kampfgebiet betrachtet werden müssen. Einer der 12 vom Untergang der „Hampshire" Ge- retteten erzählt: „Das Wetter war sehr stürmisch. Keine Boote verließen das Schiff. Was die Zuschauer vom User her für Boote hielten, waren drei Flöße. Die Leute hatten sich in die Boote niedergelassen, als lägen sie in einer Wiege; sie dachten, wenn das Schiss unter ihnen sänke, würden die Boote von selbst slott werden. Aber das Schiff sank kopfüber, und als es überpurzelte, riß es alle Boote mit ihren Insassen in die Ticse." Hiermit stimmt in einem besonderen Punkte überein, was ein Dcckossizier berichtet: „Mein Floß stieß mit 43 Mann vom Schiffe ab. Wir waren 40 bis 50 Meter entfernt, als das Schiss sich hob und über sich selbst vorn hinstürzte. In den Booten befanden sich Leute, die daraus gerechnet hatten, daß die Boote beim Sin- ken des Schiffes aus der Wasserfläche abschwimme« würden. Das Schiss aber schlang sie alle m ft> Wirbel hinein." Eine größere Anzahl britischer teilte muß also keine Ahnung gehabt haben, day rasch sinkendes Schiff, wie es nach den Umstanden z berechnen war, alles in seinem unmittelbaren. in den Strudel hineinziehen muß. — Einer der retteten bemerkte noch: „Cs war ein beklagenswer - Geschick, daß wir, aus der Seeschlacht beim Hornriff beschädigt hcrvorgegangen, nun ein solches Ende sw mußten. In der Schlacht führten wir den Iron in den Kampf, und unsere Granaten versenkten ein deutschen Kreuzer und zwei Unterseeboote (was kanntermaßen falsch ist). Wir hatten keinen eMM Verlust, obgleich es von schweren Geschossen um uns so regnete." Cs ist also klar, daß die Hampshwe der Seeschlacht teilgenommen hat. Drei Monate vor seinem Tode soll Kitchener Kapitän Valicourt erzählt haben, daß kürzlich die u nate eines schweren Geschützes unmittelbar neben eingeschlagen und geplatzt wäre. „Die Sache Hai ^ ^ aber ganz und gar nicht weiter ausgeregt," fugte hinzu, „denn ich weiß ja, daß ich auf dem Meere si» " werde." .. , , Im letzten Monat soll die Handelsschiffahft Verbündeten nicht weniger als 158 000 Tonnen, die1 i auf sechzig Schiffe verteilen, eingebüßt haben. DM herbe Verlust, der stärkste, der bisher innerhalb^ cn - Monats verzeichnet wurde, ist, wie der „Temps » mutet, hauptsächlich durch Mine» veranlaßt wor^ - Die Ladung des von der deutschen PrisenbesahE unter Leutnant Berg in New Port News eingebracy" englischen Prisendampfers „A p p a m" ist auf laffung des amerikanischen Bundesgerichtshofes u kauft worden. Sie bestand hauptsächlich aus Kar <• cs wurden annähernd drei Millionen Mark erzielt. Das „Marineverordnungsblatt" verösftntlu. Allerhöchste Kabinettsbefehle über Kniformänderung^ in der Marine. Danach kommt der Galarock der &. ofsizicre in Wegfall, an Stelle der bisherigen Ord^ - schnalle wird eine große Ordensschnalle (mit Or®" und eine kleine Ordensschnalle (ohne Orden, nach Arm ^ muster), letztere zum Dienstanzug, getragen; OffiS»-, und Beamte tragen an Land' die Achselstücke a ., zum ffeberzieher. Die Uniform der Marineinsant" wird entsprechend den Bestimmungen für das Heer t 21. September 1915 geändert; die wesentlichste 2lci. ,, rung ist, daß das Grundtuch aller Vekleidungs!' feldgrau wird. Der italienische Krieg. AsiaSf Der Rückzug der Oesterreicher im Gebiete von und Arsicro stellt sich als ein militärisches dar. In Vorbereitung und Ausführung kann es Schulbeispiel der Kriegslehre gelten, daß ein N yjc ohne alle Verluste an Gefangenen und Geschütze» 11 {C/ erwünschten besseren Stellungen vor sich gehen ko' ^ ohne daß der Feind aus unmittelbarer Nähe »3 etwas merkte. Tastend und zaghaft begann er erst » zurücken, als die Stellungen längst verlassen Hier ist der Punkt, bei dem man von etwas arm reden muß, als von einem italienischen Siege. rj.c, Rückzug erreicht an keiner Stelle eine Tiefe von o £ metern, so daß die Frontveränderung auf der kaum wahrnehmbar ist. Ende des Monats wird" _ argentinische Abordnung dortwohnender Italiener Rom erwartet, die Cadorna einen Chrensübel » bringen soll. (Nach einer Drahtn. d. Cxpr. Vor einigen Wochen wurde berichtet, daß »' das italienische Luftschiff „M. 5", das eben eine fahrt beendet hatte, geplatzt ist. Jetzt melden Der ^ von der italienischen Grenze, daß das Luftschiff 0 ^ ein Flugzeug vernichtet wurde, das in voller Fah^ Ballonhülle aufriß. ^0' Die Kohlennot der Italiener wird durch die feit der Unterseeboote im Mittelmeer immer ö^Ihle In wenigen Tagen wurden 96 000 Tonnen - versenkt. Bel den Moslims Der Kaiser verlieh dem türkischen Kriegsnn» - L( General Cnver Pascha den Roten Adlerorden Klasse mit Schwertern. Die Gräber der aus Gallipoli gefallenen eng » ^-r und australischen Soldaten werden auf Veranlassung^,, türkischen Behörden sorgfältig gepflegt. Alle gesau Soldaten, die während der Kämpfe nicht bestattet i?" konnten, sind von den Türken außerhalb der Eck> grüben beerdigt ivorden. Drei Kriegsschiffe des Feindes, welche in v^n he» wässern von Smyrna kreuzten, warfen erfolglos~ Qit' auf die Küste; die Türken antworteten. Türkisch" streitkräfte erzielten mehrere Erfolge im Sch» x>c-' Meere. Antereseeboote versenkten an der,Kull" ^,^i> Kaukasus vier große russische Dampfer. £i»cl'.j,0 cj" war ganz mit Truppen beladen. Außerdem »»» cj,i russisches Segelschiff versenkt. Ferner gingen »» sii> mit Geschossen beladener feindlicher Dampfer " anderer großer Dampfer durch Auflausen auf eine - Aus den letzten türkischen Berichten ist ^„ssft nehmen, daß die türkische Armee, nachdem sie den A # westlich von Crzerum krästigen Widerstand geleiff sie dort aufgehalten hat, nachdem sie ferner mit ländern in Mesopotamien gründlich abrechncn Deutsche Soldaten-Zeitung. 7 Nr. 2. selbst gegen die Russen vorrückt und diese im h ,^'vestlichen Persien mit Erfolg angreift. Die Russen imx ^ Servil mehrere empfindliche Schlappen erlitten müssen jetzt den Rückzug in der Richtung auf Ker- ^nschah antreten. Rach erbittertem Kampfe westlich von Kermanschah sich die Russen zurück; sie konnten sich in Kerman- nicht behaupten, worauf die Türken die Stadt lieber verschiedene Teile Aegyptens hat England "3c'n. der Ausbreitung der Pest die Sperre verhängt J? dortigen Truppen abgesondert. Auch in Tunis 0 Marokko greift die Pest weiter um sich. Auf dem Balkan. sich Die deutschen Abgeordneten in Bulgarien hatten ' “ Will- . - "nes allseitig, uneingeschränkten, herzlichen »iniens zu erfreuen, wo sie auch hinkamen, sei cs am ~°J' in Stadt und Land, von den Regicrungskreisen ^wn bcr Bevölkerung. Acbcrall jubelte man ihnen ."waucnsvoll zu und es kam zum Ausdruck die Dank- arkcit und die Hoffnung auf die Zukunft für das bul- Mllche Volk an der Seite Deutschlands und im An» Muß an den mitteleuropäischen Staatenbund, wie er M bilden muß im Gegensatz zu dem Abspcrrungsring c*r Westmächte. Bulgarien will für immer Hand in Aand gehen mit uns und Freud und Leid teilen mit ein bewährten Bundesgenossen, der es seinen Hoffnun» entgegenführt. : Bulgarisches Fußvolk hat nach entsprechender Ge- uyuhoorbereitung im Sturm die französischen Stellun- s^u bei Pctka genommen. Die Franzosen zogen sich "ier den schwersten Verlusten zurück. . Die Bevölkerung Sofias hat sich trotz des Krieges ,sMehrt. Sie beträgt nach den neuesten Zählungen uu Ogg Einwohner. (Drahtm. der Cxpr.-Korr.) ^ König Konstantin hat beschlossen, sich mit seinem Ufstaat in das Innere des Landes zurückzuziehcn. Der M»ig will damit andeuten, er wolle nicht im geringsten ^en Willen seines Griechenvolkes bei den Neuwahlen en. . Griechenland ist zum Sklaven der Verbandsmächte Gewalt herabgewürdigt worden. Aber es krümmt der Wurm, wenn er getreten wird. So sehen tvir Zu» auch jetzt — leider zu spät — sich aller Orten Parteien bilden, die gegen die Knechtschaft und gegen »w dcind im eigenen Lande, den Anhang des Mi- "hters Venizelos aufsteheu und die Regierung schützen ^ ollen, gegen die griechische Vaterlandsverrätcr mit M äußeren Feinden zusammenstehen. Anter anderen 111 auch der Militärbund einen allgemeinen Einspruch ?we» die Verletzung der Rechte und Freiheiten durch Vierverband veranstalten. . In Athen und zahlreichen anderen Städten Grie- Inlands fanden Kundgebungen statt, an deren Spitze ^«assene Reservisten standen, besonders lebhaft in Ko- . ah, wo die Volksmaffen die Hauptstraße» durchzogen , aer den Rusen: „Nieder mit Venizelos, dem Vater- ndsverrätcr und Söldling des Auslandes!" In den Mschästshüusern, deren Inhaber als Venezilisten gel- o "' wurden die Scheiben eingeworfen. Letzthin dran- ^ ä 20 griechische Offiziere mit gezogenen Säbeln und ^gehaltenen Revolvern in die Geschäftsräume des Cj Ue» venizelistischen Blattes „Rizosqatis" zu Saloniki verletzten den Schriftleiter und zerstörten ei» im "niner aufgehängtcs Bildnis Venizelos. Unter Füh- des Generals Mapiza bildet sich eine neue Mili- ^">ga zur Bekämpfung Venizelos bei den Wahlen, cj. Der griechische Friedensrichter und der Notar von h Uvs wurden von den dortigen französischen Militär- llvrden ausgewiesen und sind in Cavalla angekommen. Sie mußten vor ihrer Abreise das gerichtliche Archiv, die Hypothckcnbücher usw. den Franzosen ausliefcrn. Ein russisches Torpedoboot lief kürzlich aus der Rückkehr aus Csmail in den rumänischen Salamdschik- Kanal ein. Da es das Zeichen der rumänischen Grenz- posten zum Stchenbleiben nicht beachtete, gaben die Wachen mehrere Schüsse ab, worauf es Halt machte. Ein russischer Soldat wurde verwundet. Der Kommandant erklärte, er sei aus Irrtum in rumänische Gewässer ge» raten und leistete Abbitte, worauf das Torpedoboot frei- gelassen wurde. Rumänien weiß zum Teil immer noch nicht, aus welche Seite es sich stellen soll. Bestechung spielt bei den vorgetäuschten Volksleidenschaftcn gewiß eine Rolle, und so stehen sich die Parteien gegenüber und schreien, die einen für, die anderen wider den Krieg, während die Regierung das Heil des Landes in dem Festhalten an der Neutralität sieht. Der Ausgang der russische:» Offensive wird auch aus die Stimmung des viel um- worbenen Landes zurückwirken, wie denn letzten Endes immer die Waffen entscheiden. Und so ist zu erwar- ten, dah die Erfolge der Heeresgruppe des Grasen Vothmer auch dazu beitragen werden, die rumänische Regierung zu festigen, gegen die schon die Kriegshetzer glaubten 'anrennen zu sollen. Aus den Kolonien. Das deutsche Kilimandscharogebiet nebst dem von unserem tapferen Ostafrikanern über anderthalb Jahre erfolgreich behaupteten englischen Kilimandscharo ist in die Hände des Feindes gefallen. Beinahe einen Monat brauchte die ungefähr 30' 000 Mann starke, aus Englän- dern, Buren, Indern und Schwarzen zusammengesetzte Truppcnmacht des Generals Smuts, um mit' dieser Uebcrmacht de» erwähnten Erfolg zu erzielen. Dabei erlitten die britischen Truppen geradezu vernichtende Vcrlnste. Die der Buren werden nicht nur von Eng- ländern in ihren Briefen nach Europa^ sondern auch von der südafrikanischen Presse übereinstimmend bestätigt. Diese bringt zahlreiche Feldpostbriefe von Vurenmit- kämpfcrn, die fast nur von den „schwersten Verlusten, von Aufgeriebenwerden, tödlichen Krankheitsfällen und dem fürchterlichen deutschen Gegner" sprechen, ebenso daß der „Feldzug in Ostasrika nicht mit dem in Deutsch- Südwcstafrika zu vergleichen sei". Vis jetzt sind in die- sen Blättern viele Hunderte von Todesanzeigen von süd- afrikanischen Offizieren und beffergestellten Bure» ver- öffentlicht worden. Nicht nur die Burenregimenter, son- dern auch die indischen Regimenter und' die englisch- ostafrikanischen Askarikompagnien, aus denen eine be- sondere Brigade gebildet worden war, hatten fürchter- liche Verluste. General Smuts schickte stets, zuerst seine indischen und Askaritruppen bei den vielen Angriffen vor und setzte seine Buren erst dann ein, tvenn die Far- bigen zusammengeschossen waren. Von 24 Askarikom- pagnien zu je 120 Mann, sind kaum mehr fünf übrig ge- blieben; die anderen 19 sind vollständig aufgerieben. Gleichfalls so schlimm steht cs mit den Indern; von vor- handenen Regimenter» ist kaum ein halbes mehr übrig geblieben. Die Folge ist, daß neue Regimenter aus In- dien herangezogen tverden mußten. ^Desgleichen wirbt man eifrig unter den Eingeborene» Soldaten an. Aus allem ersieht man, daß unsere Kolonie mit einer uner- hörten Zähigkeit und Tapferkeit verteidigt wird, die tvohl in der deutschen Kolonialgeschichte einzig dasteht. Der Feind war in den bisherigen Kampfgebieten- im Vor- teil, weil er in den offenen Grassteppen mit Kraftwagen und Reiterei wirken konnte. Die Hauptschwierigkeiten beginnen erst jetzt für ihn, nämlich der gefürchtete afri- kanische Buschkrieg. Im Buschkrieg wird der Feind nicht mehr in der Lage sein, seine Kräfte wie bisher voll aus- zunühen. Seine Verluste werden noch eine ganz andere Höhe erreichen, weil tvir wissen, mit welcher Entschlossen- heit und zähen Widerstandskraft unsere ostafrikanische Kolonie verteidigt wird. Bei den Neutralen. Der Papst, schreibt die „Lantcrne", gleicht dem König Konstantin, ja übertrifft diesen Deutschfreund noch an „Neutralität". Bei Kricgsbeginn habe er zum Entsetzen der Katholiken in Belgien und Frankreich das Los Belgiens nicht beachtet und Wilhelm II. die Hand gereicht. Cr glaubte an die Niederlage Frankreichs uitd zeigte deshalb den Mittelmächten unbedenklich seine Zu- neigung. Jetzt habe sich die Lage geändert und ein Sieg des Verbandes sei zu erwarten. Benedikt XV. täuschte sich darüber nicht und habe seinen Nuntius aus Brüssel abberusen, dessen Deutschfreundlichkeit ihn bloßstellte. Die Vorsicht des heiligen Vaters werde nur noch durch die Leichtigkeit übertrösfcn, mit der er unter seinen Söhnen den Sieger hcrausspüre. Der „Petit Bleu." beginnt einen scharfen Feldzug gegen die Neutralen. Cr schreibt: „Cs ist genug. Wir machen Griechenland den Garaus, weil es sich unseren Forderungen nicht unterwerfen wollte. Was kümmert uns die Neutralität Griechenlands! Derlei Ausflüchte dulden die Verbündeten nicht. Mit Kniffen lassen sie sich nicht abspeisen. Nehmt euch Griechenland zum ab- schreckenden Beispiel, ihr anderen Neutralen! Merkt euch, cs dauert uns schon zu lange mit eurem Zaudern und Schwanken. Der Geduldsfaden könnte reißen und dann — wehe Euch!" Holland sieht sich gezwungen, einen Teil seiner land- wirtschaftlichen Erzeugnisse an England abzutreten, um nicht die Ernährung von Mensch und Tier in Holland zu gefährden. Hiernach ist anzunehmen, daß England die Zufuhr überseeischen Getreides für den holländischen Bedarf von der Hergabe holländischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse abhängig macht. Schweizerischen Zeitungen zufolge steht ein gemein- samer Protest aller Neutralen gegen die Aufhebung der Londoner Deklaration bei der Entente bevor. Wer es nicht hat glauben wollen, dem sagt es der vermutlich neue Präsident der Vereinigten Staaten Hugh selbst: Cr ist vor allem Amerikaner und wirft sogar Wilson vor, er wäre Deutschland gegenüber zu schlapp ausgetreten. Cr sagt cs auch allen denen in Deutschland, die noch immer ihre Hoffnungen auf Amerika setzen trotz aller Enttäuschungen, die wir schön erlebt haben. Weder Baumwolle noch andere Rohstoffe sind nach Deutschland gelangt, man hat sich in Washing- ton auch nicht die geringste Mühe gegeben, derartiges durchzusehen. Der amerikanische Kriegsbcdarfshandel mit unseren Feinden blüht nach wie vor. Die Vereinig- ten Staaten haben unsere Feinde dauernd geldlich unter- stützt und haben in ihrer Gläubigersürsorge nicht ver- gessen, auch die englischen Werte regelrecht zu heben. Der vorausgesagte Zusammenbruch Englands auf dem Geldmarkt ist nicht eingctroffen und ist auch nicht in Sicht. Der Streit mit Mexiko verschärft sich. Die Lage wird wieder sehr düster gemalt wegen Carranzas scharfer Antwort, die die Zurückziehung der amerikanischen Trup- pen fordert. Wenn es zum Kriege kommt, wird Wilson sofort 250 000 Freiwillige aufbieten. Solange die Miliz und die Freiwilligen nicht gründlich ausgebildet sind, soll nur eine Grenzverteidigung erfolgen. Erst im Herbst, wenn alles für einen großen Stoß fertig ist, würde der Vormarsch gegen Mexiko beginnen. (??) Die Truppen Caranzas sollen vorzüglich ausgerüstet und reichlich mit Kriegsbedarf versehen sein. Caranza hat kurz vor der Zuspitzung allein für 12 Millionen Mark Geschütze und sonstiges 'Kriegsgerät aus der Anion erhalten, ohne daß die Bundesregierung in Washington die Waffen- ausfuhr »ach Mexiko verhindert hat. Mexikanische berittene Regierungstruppen. Steppenlager mexikanischer Aufrührer. Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 2. 'S ■ «rirgsturioroi und KnegswlrtfchM. Von Dr. Alfons G o l d s ch in i d t. Die Kleinwohnungsseage. Seit ungefähr einem Jahre befürchtet man in Deutschland bei Beendigung des Krieges eine Not an kleinen Wohnungen. Alle möglichen Vorschläge und Maßnahmen sind schon geschehen, um dieser Not cnt- gegenzutretcn. Allerdings ist von manchen Seiten be- hauptet worden, daß ein allgemeiner Mangel an Klein- wohnungen nicht eintreten werde, eine Behauptung, der man wohl zustimmen kann. Auch das Kaiserliche Sta- Se Amt, das eine Erhebung über den deutschen mngsmarkt im Jahre 1915 angcstcllt hat, kommt zu diesem Crgebniffc. Mindestens geht aus der Er- hebung hervor, daß nur in einer Anzahl von Städten Kleinwohnungsmangel herrscht. Das ist erklärlich, da ja der Bau neuer Wohnungen im Kriege erheblich nachge- lassen hat. Andererseits ist eine schon merkbare Woh- nungsverschiebung cingetrcten, weil viele Leute, die ihren Ernährer verloren haben oder durch die wirtschaftlichen Verhältnisse schwer geschädigt worden sind, kleinere Woh- nungen beziehen mußten. Das wird im weiteren Ver- laufe des Krieges noch mehr der Fall sein, und so ist immerhin ein gewisser Mangel an kleinen Wohnungen zu befürchten.' In einer Reihe von Städten sicherlich auch ein großer Mangel, den man Kleinwohnungsnot nennen kann. Augenblicklich steht ja noch eine große Zahl von Kleinwohnungen leer. Bei Kriegsende wird das selbstverständlich nicht der Fall sein. 'Denn die zurück- kchrenden Krieger werden ein starkes Wohnungsbedürs- nis haben, die vielen Kriegsgctrauten werden einen Haushalt begründen wollen und es wird glücklicherweise an Eheschließungen nicht fehlen. Cs ist eine alte Er- fahrung, daß nach einem Kriege die Zahl der Eheschlie- ßungen schnell steigt und zwar insbesondere die Zahl der Chen kleinerer Leute. Vielleicht gelingt cs, bis da- hin die Bautätigkeit, speziell die gemeinnützige Bau- tätigkeit, derart anzuregen, daß auch an den Orten, die nur verhältnismäßig wenige Kleinwohnungen haben, eine direkte Kleinwohnüngsnot nicht entsteht. Während man so um die Zahl der Kleinwohnungen besorgt ist, vergißt man anscheinend. eine andere Frage! des Klcinwohnungswcsens, die jedoch nicht minder wich-! tig ist. Cs kommt nämlich nicht nur auf das Vorhan- densein von kleinen Wohnungen an, sondern auch auf den Preis dieser Wohnungen. Was haben schließlich die Klciiuvohnungsuchcnden von einer größeren Zahl klei- ner Wohnungen, wenn sie die Mieten nicht aufbringen können? Der deutsche Hausbesih jammert seit längerer Zeit über allerlei Schwierigkeiten. Man hat diesen Jammer als berechtigt anerkannt und hat schon allerlei getan, um dem bedrängten Hausbesih Hilfe zu bringe». Aber man muß doch andererseits von den Hausbesitzern erwarten, daß sie die soziale Fttrsorgetätigkeit auf dem Wohnungsmarkte nicht stören. Da hat man sich be- müht, den Kriegerfamilien, Kriegerwitwen und den durch die Kriegsverhältnisse in wirtschaftliche Not Geratenen durch Mietsbcihilsen oder sonstige Mictserleichtcrungen das Leben erträglicher zu machen. And nun kommen Hausbesitzer und nützen die steigende Nachfrage nach Kleinwohnungen aus. Cs geht nicht an, daß etwa kür eine kleine Wohnung von zwei Zimmern, die vor dem Kriege in einer deutschen. Großstadt 500 oder 600 Mark das Jahr gekostet hat, nunmehr 600 oder 700 Mark ge fordert werden. Das ist eine Aebcrteuerung, gegen die man gar nicht scharf genug einschreiten kann. Cs ist nichts dagegen einzuwenden, daß der Hausbesitzer bei einer Nachfrage nach großen Wohnungen den Preis seinen Lasten entsprechend bemißt. Denn große Woh- nungen werden heutzutage meistens nur von solchen Leu- ten verlangt, die am Kriege gut verdient haben. Wenn solche Leute mehr als vor dem Kriege Brauch war, für ihre Wohnungen bezahlen, so ist das keineswegs zu ver- urteilen. Denn der Hauswirt muß die größeren und großen Wohnungen für den neuen Mieter instand setzen lassen, was unter den jetzigen Amständen viel höhere Kosten erfordert als früher. Die kleinen Wohnungen jedoch werden meistens, so wie sie sind, bezogen, oder cs werden doch nur ganz unwesentliche Verbesserungen vorgenommen, die nur sehr geringe Kosten verursachen. Es ist in bestimmten Bezirken deutlich das Bestreben wahrzunchmen, schon während der Kriegszeit die Klcin- wohnungspreise zu steigern, damit man bei Friedens- schluß sie womöglich noch weiter in die Höhe setzen kann. Denn dann kann man schon die erhöhten Mietsvertrüge verlegen und sagen, daß Preise, die während des Krie- ges gegolten haben, im Frieden nicht mehr inncgehal- ten werden können. Einer solchen Preistreiberei muß man meines Er- achtens mit größerer Schärfe cntgegentrctcn und die Hilfe für den Hausbesih von der Kleinwohnungssür- sorge seitens der Haussiher abhängig machen. Denn cs geht im Hinblick auf die aller Wahrscheinlichkeit,nach auch bei Friedensschluß noch ungünstigen Lebcnsverhült- iiiffe unmöglich an, die Mieten für Kleinwohnungen heraufzusehen, die ja gerade für solche Kreise in Be- tracht kommen, die das Geld gewiß nicht im Aeberfluß haben. Insbesondere muß man den Privatgesellschaften am großstädtischen Wohnungsmarkte aus die Finger sehen, denn sie beherrschen oft erhebliche Wohnungsbe- zirke, deren Preise die Preise der ganzen Stadt un- günstig beeinsluffen können. Wenn es gar nicht anders geht, so soll man H ö ch st p r e i s e fürkleine W o h - nun gen einführen, die auch eine gewisse Zeit nach dem Kriege ihre Geltung behalten, vielleicht so lange als die Hausbesitzer die Hypothe'kenvorzüge^ genieße», die man ihnen schon gewährt hat oder noch gewähre» will. Arbettssüisorge für Kkiegei-witwen. Die soziale Hinterbliebenenfürsorge beschränkt sich nicht auf Geld und Rentenleistungen, sie sucht auch die wirtschaftliche Stellung der Hinterbliebenen durch Zu- teilung angemessener Arbeit zu erleichtern. Man wühlt dabei denselben Weg, der in der Kriegsbeschädigten- Fürsorge genommen wird, und der drei Stationen hat, nämlich die Berufsberatung, die Verufsschulung und die Arbeitsvermittlung. Allerdings sind die Erfahrungen in der sozialen Fürsorge für Kriegerwitwen, die hier hauptsächlich in Betracht kommen, noch nicht so groß wie die in der Kriegsbeschädigtenfttrsorge, doch ist zu hoffen, daß man bald die Organisation vervollkommnet und damit auch die Erfahrungen vermehrt. Was die bestehenden Einrichtungen angcht, so gibt cs städtische Beratungsstellen, Arbeitsämter, besondere Auskunsts- stellen für Frauenberufe, Rechtsauskunftsstellen usw. Meistens geben die Aushänge auf den Bahnhöfen und an sichtbaren Orten Nachricht von dem Vorhandensein solcher Auskunstsstellcn. Ferner haben die Antcrnch- mungen, die sich während des Krieges zwecks Fürsorge- tätigkeit gebildet haben, Abteilungen für Kriegerwitwen eingerichtet, von denen Berufsberatung gewährt wird. Für die Verufsschulung der Kriegerwitwen ist allerdings bisher wohl nicht viel geschehen. Man hat sich im all- gemeinen damit begnügt, den Witwen Ratschläge zu er- teilen, und ihnen Arbeit zu vermitteln, insbefondere Ar- beit zur Erledigung von Militäraufträgen. Auch hat man den Frauen die vielen Posten zugewiesen, die jetzt aus den Straßenbahnen/ an den Schaltern, in den Fa- briken usw. von Frauen besetzt werden. Die Verufsschulung ist erst in einigen Städten ein- gerichtet worden. So wird im Reichsarbeitsblatt mit- geteilt, daß man in Hamburg und Magdeburg Sonder- kurse in der Strohhutfabrikation, in der Schneiderei, der Weißnäherei, den Handelsfächcrn eingerichtet hat. In Charlottenbnrg und Schöncberg beispielsweise hat man den Kriegcrwitwen die Teilnahme an den Kursen der städtischen Fortbildungsschulen gestattet. Besondere Aufmerksamkeit wird der Heiniarbeit für Kriegerwitwen zugewcndet. In sehr vielen Fällen müssen die Kriegcr- witwen ihre Kinder versorgen und sind deshalb an das Heim gebunden, so daß sie eine andere Arbeit als Heim- arbeit kaum übernehmen können. Die Heimarbeit ist abep bekanntlich mit großen Gefahren verbunden und es werden daher die folgenden Forderungen ausgestellt: 1. Durchführung und Ausbau des Hausarbeits- gesctzes, Regelung der Krankenversicherung, Einführung der Invalidenversicherung für die Heimarbeit, allgemeine Regelung der Heimarbeitslöhne bei öffentlichen Liefe- rungen (wie sie zum Teil bei Militärbehörden geübt wird). 2. Einschränkung des Acberangebots von Hcim- arbwt. 5. Bekämpfung gesundheitswidriger und schlecht ent- lohnter Heimarbeit. 1. Bekämpfung verschämter Heimarbeit. Die Fürsorgestellen sollen nach Möglichkeit die Aebernahme folgender Arten von Heimarbeit durch Kriegerwitwen verhindern: 1. Unterbietende Heimarbeit; 2. Gesundheitswidrige Heimarbeit; 3. Heimarbeit, die mit starker Heranziehung vo Kinderarbeit verknüpft ist; 4. Hausgewerbe, die unabhängig vom Rentenlohw druck schon auf einen die Lohnarbeit schädigenden ~‘e" stand gesunken sind. j Diesen Forderungen wird man sich ohne weitere anschließen können. Die Frage der Frauenarbeit wir von Monat zu Monat nicht nur in Deutschland wich»' ger. Auch in den Neutralen Ländern und in den un feindlichen Ländern sind während des Krieges und »>' folge des Krieges Frauen in großer Zahl in die Arvc eingestellt worden. Die arbeitenden Kriegerwitwe iverdcn diese Zahl noch erheblich vermehren. Vor eili gen Tagen hat in England eine Arbeitervcrsammlung stattgefundcn, die sich mit dieser wichtigen Frage fchüstigte. In Dcutschlaiid tritt mehr und mehr da Bestreben hervor, den Frauen die Arbeitsbedingung»" nicht zu erschweren, den Arbeitsmarkt der Frauen wog' lichst leicht zu gestalte», ohiie dadurch die Arbeit de Männer zu schädigen. Sicherlich wird cs auf diesem Gebiete im weiteren Verlaufe des Krieges und »acy dem Kriege noch viel z>i tun geben. Daheim. Der älteste Sohn unseres Kronprinzen, Prinz Helm, wurde am 4. 7. zehn Jahre alt. Altem Herkommc gemäß wurde er zum Offizier ernannt und in die RangU.M der preußischen Armee ausgenommen, als Leutnant 1. Garde-Regiment z. F. Gleichzeitig erhielt er Ban und Stern des Schivarzen Adlcrordcns. Wie einst stu Argroßvater, Kaiser Wilhelm der Große, in schwere- kriegerischer Zeit im Jahre 1807 im zehnte» Lebensjahre in das preußische Heer eintrat, so vollzieht sich auch bei dem Prinzen Wilhelm der Eintritt inmitten e»u- schweren Wcltenkampfes. Der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen fallencr sind unter anderen folgende Beträge zugewano worden: Gebr. Stellwerk A.-G., Köln, 35 000 Rcht - Mannheimer Malzfabrik G. m. b. H., Mannhew'- 30 000 Mark, Gclsenkirchener Bergwerk A.-G., Gelsw'' kirchcn, 10 000 Mark, Gebr. Böhler u. Co. 2l.-®" Berlin, 10 000 Mark. Ein Bund erblindeter Krieger hat sich gebildet zw Förderung der wirtschaftlichen und geistigen WohlfahM' die den Blinden Deutschlands gemein ist, wobei uw' besondere eine Verbesserung der Crwerbsvcrhältmll für die Kriegsblinden angestrebt wird. Da polittzE und konsessionelle Gesichtspunkte völlig ausscheiden, U jedem Kriegsblinden Gelegenheit geboten, sich H,. Bunde anzuschließcn. Cr will eine Auskunftsst^ schassen, in der die Kriegsblinden selbst alle Erfahr»!' gen und Vorschläge niederlegen, und will ferner ff, Arbeitgeber eine Stätte werden, durch die sic ihre.& reitwilligkeit kund tun, Kriegsblinde zu beschäftig'.'». Daher wendet sich der Bund an die Kameraden, er zum Anschluß ausfordcrt, und an die Sehenden, w der Bitte, sich der Kriegsblinden als werbende Kral annehmen und sie als gleichwertige Verussgenossc» »L Sehenden an die Seite stellen zu wollen, wo es die des Gewerbes und die Form des Betriebes gestatt/ Die Vorstandsmitglieder Axel Bischofs, Berlin R- 0' Glasgower Str. 26, und Ewald Krefting, Gevelsbe a in Westfalen, erteilen jede gewünschte Auskunft 111 nehmen Mitglicdsanmeldungen Blinder und Meldu 1 gen Sehender als Förderer entgegen. Die Reichssleischkarte ist vom Kriegsernährung amt nach Beratungen von Vertretern der Reichssletzw stelle für Stadt und Land im ganzen Reiche beschloß^ Die Einführung kann aber, um alle Vorbereitung sorgsam treffen zu können, erst zum September crT° - gen. Vis dahin soll durch Aebergangsvorschristcn eine einigermaßen gleichmäßige Deckung des Fle>>" bcdarfes nach Möglichkeit hingewirkt werden. , „ Einstellung in Untcrosiiziervorschulen der juug.^ Leute von 14% bis 16 Jahren kann im Herbst oder Frühjahr 1917 erfolgen. Anmeldungen sofort. Baden. Der neue Lustangriss aus Karlsruhe erfolgte rum gerade z: dem Zeitpunkte, als die Königin h Schweden sich im Karlsruher Schloß aushiclt. Er 1 dcrte zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung. Während des Aeberfalles befand sich t>ie herzogliche Familie bei einem Missionsgottesdienst der Stadtkirche. Zuerst als die Bomben gehört n' ^ den, wurde die Gemeinde unruhig in der Anschlüssigt^ ob man die Kirche verlassen oder ausharren solle. Verhalten der Großherzoglichen Herrschaften gab a .. bald den Ausschlag und inan blieb in der Kirche. ■*> Orgel stimmte den Choral an „Befiehl du deine .ißcn der Lärm des Fliegerangr»' bte, sang die Gemeinde und n«t H der Eroßhcrzogliche Hos das Lied des GottvertraE^ und während draußen und selbst bei den weniger Beherzten kehrte wieder und Vertrauen ein. So hat das badische Fiirsteny^ in der schwersten Stunde, welche die Stadt Karlsruhe ‘ jetzt durchgemacht hat, den Bürgern mit einem 6" Beispiel vorangelcuchtet. Den im Kriege gefallene» Sozialdemokraten wig Frank nannte der Neuköllner Vertreter der einen Verräter. Die Mannheimer Volksstimmc sag» .jc. zu: Alle Mannheimer Freunde Franks beschleicht an»,, sichts dieser Berliner Leistung das Gefühl der bittwl Nr. 2. Deutsche Soldaten-Zeitung. 9 Das von einem Inf.-Regt. errichtete Kurlanddenkmal an der Diinafront. ob der Gesinnungsverrohung und der geradezu Warteten politischen Denkart, die aus dieser Aeußerung , Redners und aus der Duldung durch die Versamm- spricht. Ludwig Frank ist für seine Partei und für m» Volk t>cn Tod gegangen. Für uns erlischt jede le immer geartete Gemeinschaft mit Leuten, die in solch "erhörter Weise das Andenken dieses Mannes besudeln. Bauern- ^ König Ludwig von Bayern hat bei der Tagung des ^herischen Kanalvcreins erklärt, eine Lehre habe uns er Krieg gegeben, daß wir dafür sorgen müßten, daß r )r Zukunft ohne Hilfe von auswärts »ns im Deut- Ns» Reich allein ernähren können. Um dieser nach den ^ Lahrungen des Weltkrieges wohl unbestrittenen For- L,ng gerecht werden zu können, brauchen wir aber "chr Land — an Leuten, die es bebauen könnten, fehlt cs ""s nicht. r. Der Verein für Volkshcilstätten in der Pfalz hat f ll}c Anstalten in den Dienst der Kriegssürsorge ge° [S In dem Erholungsheim Landstuhl sind bis jetzt Verwundete an 79 788 Tagen verpflegt worden, Waldhaus Cdenkoben 587 Verwundete an 29 829 ^Q9cn. Die Badische Anilin- und Sodafabrik spendete ^ Verein 1000 Mark. Q Durch St. Ingbert in der Pfalz kam kürzlich ein o»derzug mit 450 Kriegsgefangenen aus dem Kamps Verdun. Darunter befanden sich ganz junge, R>che Truppen im Alter von 16 Jahren. Rach Aussage flehen jungen, gut deutsch sprechenden sranzösi- Kriegers war er vor acht Tagen mit 800 Kame- geraden Wegs von Paris in den Kamps vor „Ld»n gekommen. Von den 800 Kameraden seien noch j, "o 60 am Leben. Beim Platzen der ersten Granaten Iüok ^ühc dieser jungen Leute Hütten sie alle die Ge- ^re nus den Boden fallen lassen. Cs seien alle froh, " Hölle von Verdun entronnen zu sein. IZreuhen B r a n d c n b u r g. tz.. Das „Militär-Wochenblatt", dessen Name mit der ^Lchichte und dem Dieustleben des preußisch-deutschen tn^es eng verbunden ist, beging am 1. Juli den Gedenk '".seines 100jährigen Bestehens. A Einem Plane des Mittler in Berlin seine varti ->ers. Ernst Siegfried ""düng verdankend, hat cs sich zu einer der angesehen Li,., kriegswissenschaftlichen Zeitschriften des In- uu> "des entwickelt. Besondere Bedeutung besitzt e-> tijxu"ch, daß die amtlichen Meldungen über die mili- uud IjVMen Personalvcränderungcn zuerst in ihm veröfsent- dchPverden. Die Schristleitung liegt jetzt in den Hün- Generalmajors a. D. von Scriba. P, Das Urteil im Streitfall Liebknecht lautet auf zwei iet,',' sechs Monate, drei Tage Zuchthaus und Cnt- aus dem Heere wegen versuchten Kriegsverrats, ®to Angehorsams und Widerstandes gegen die llchp^gewalt. Bei der Strafzumessung war das Ge- »t,z dvn der Ansicht ausgegangen, daß Liebknecht nicht dvu^^rloser Gesinnung gehandelt habe, sondern daß seh^Rche Verrannthcit die Triebsedcr bei seinen Ver- dis "heu gewesen sei. Aus diesem Grunde hat es aus ^Ib^P"destzulüssigc Strafe erkannt und auch von der Dünung der bürgerlichen Ehrenrechte abgesehen. Der Inhaber eines großen Berliner Verladungs- geschästes hat von einem seiner Rollkutscher folgenden Brief erhalten: „Gestern abend hatte ich eine große Freude! Denken Sie nur, ich habe meinen Vlauschim- mel gesehen; er ist bei der Garde-Fuß-Artillerie; sie hielten über eine Stunde hier. Ich habe ihn sofort genau erkannt, habe auch mit dem Fahrer gesprochen. Cr sagte mir die Eigenschaften genau, die er an sich hatte. Cr hat Serbien mitgcmacht, sieht noch ganz gut aus, nur am Hinterteil ist er sehr abgefallen. Der Bauch ist noch ziemlich dick. Ich habe ihm mein halbes Kommißbrot gegeben mit etwas Kognak von Ihrer letzten Liebes- gabenpost und habe ihm gesagt, daß der Kognak von unserm lieben, guten Alten ist. Beine hat er, grade wie ein Licht. Ob er mich wiedererkannte, konnte ich nicht bemerken. Ich glaube, er dachte: mit Dir bin ich Schuß, Du hast mich damals versetzt! Am liebsten hätte ich ihn ausgespannt und wäre zu Ihnen gekommen, angespannt und losgefahrcn!" Die für das Allgemeinwohl dringliche Notwendig- keit, möglichst viel Futtermittel zu erhalten, macht es jedem Landwirt zur Pslicht, seine ganze Aufmerksam- keit auf gute Einbringung der Heuernte zu legen. Eine Maßregel, die seit langen Jahrzehnten auf den Gütern im Wartebruch Anwendung findet, merkwürdigerweise aber anderwärts nur selten beachtet wird, besteht in der Hauptsache darin, das Heu nur in geringem Maße der sonst üblichen Trocknung durch Lust und Sonne auszu- sehen, dafür aber so zu gewinnen, daß man es durch die eigene Kraft der Selbsterhihung die dem Grase inne- wohnende Feuchtigkeit ausschwihen läßt. Zu diesein Zweck wird das abgewelkte Gras, ohne daß die Schwa- den vorher ausgeschlagcn wurden, nur nach einmaligem Wenden in umfangreiche, ziemlich seste Haufen gepackt. Die Packung muß so vorgenommen werden, daß auch eine zu große Erwärmung der Haufen, die ungefähr einen Zentner trockenes Heu fassen sollen, unmöglich ge- macht wird. Statt der üblichen kleinen lockeren Lust- haufen wird das Heu in größere seste Haufen gesetzt, wobei darauf zu achte» ist, daß das Futter lufttrocken in die Hausen kommt. Diese Haufen überläßt man nun dreimal 24 Stunden der Selbsterhihung, und wenn das Wetter ungünstig ist, verlängert man die Zeit um fünf bis sechs Tage. Bei diesem Vorgehen ist auch Regen nicht weiter gefährlich. Cs ist dies die einzige Heu- werbungsart, bei der cs möglich ist, sich in außerordent- lich starkem Maße von den schädlichen Einflüssen un- günstiger Witterung unabhängig zu machen. Hannover. Die Witwe Wilhelminc Winkelmann vom Reuter- hof in Wagenseld, welche dem Kaiser ihr Bild, umringt von ihren zur Fahne eingezogenen acht Söhnen, gesandt hatte, erhielt aus dem Großen Hauptquartier das im Rahmen unter Glas gefaßte Bild des Kaisers mit der Widmung: „Der Mutter von acht tapferen Vater landsverteidigern Wilhelm I. 1i." Alle acht Söhne, von denen zwei verwundet waren, sind heute noch am Leben. Ost- und W e st p r e u ß e n. Unter dem Namen Tannenbcrg-Gedüchtnis-Stistung auf der Reidenburg ist in Königsberg ein Verein ge- gründet, der die Erinnerung an die beiden Völkerschlach- ten bei Tanncnberg, die des deutschen Ordens gegen Polen und Litauen im Jahre 1410 und die der deutschen Heere unter Generalfeldmarschall von Hindcnburg gegen die Russen 1914 pflegen will. Zu diesem Zwecke soll die noch wohlerhaltene stolz auf einer Bergeshöhe inmitten des großen Schlachtfeldes gelegene Ordensburg zu Rei- denburg instand gesetzt und ihr großer Remter zu einer würdigen Gedüchtnishalle ausgestaltet werden. Eine „Westpreußische Kriegswaisenfürsorge" ist ins Leben gerufen. Durch sie wird eine Kriegswaisenversiche- rung (Kriegspatenschast) ermöglicht welche im Wege des Abschlusses von entsprechenden Kapitalversicherungcn auf das Leben der Mütter oder sonstiger Familienangehöri- ger oder Fremder, sogenannten Kriegspaten, zugunsten der Kriegswaisen (Kriegspatcnkindcr) diesen verläßlicher als durch bloße zwanglose Spareinrichtungen ein Aus- steuer- oder Ausbildungskapital für die Zeit nach der Schulentlassung sichert. Die Verwaltung der Kriegs- waisensürsorge hat die Brandkasse und Lebensversiche- rungsanstalt der Provinz Westpreußen übernommen. Posen. Die Wanderausstellung „Die Kunst im Kriege", veranstaltet vom Deutschen Museum für Kunst in Han- del und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen), aus der die „Vaterlandsspcnde" auch einen von Herrn Architekten Cndell-Berlin gefertigten Entwurf eines Erholungsheims ausgestellt hat, befindet sich in Posen und wird von hier aus in dem Monat August nach Rüstringen verlegt. P v m m c r n. Der Kommandeur des Kolbergschen Grenadier- Regiments Nr. 9 Major V. Kleist hat an die Stadt Stärgard und die benachbarten Kreise ein Schreiben ge- langen lassen, das in ganz Pommern freudigen Wider- hall weckt. Darin heißt es: Schon im Winter, in den schneeigen Bergen Gali- ziens, hatte unser oberster Kriegsherr das Regiment aus- gezeichnet mit den Worten: „Cs ist mir eine besondere Freude, dem Kolbergschen Grenadier-Regiment Graf Gneisenau meine vollste Anerkennung und Dank auszu- sprechen für die hervorragende Haltung und großartigen Leistungen die das Regiment vor dein Feinde bewiesen." Jetzt im Frühjahr haben wir erneut vor Seiner Majestät in Parade gestanden und seine Worte werden ein Chren- dcnkmal in der Geschichte des Regiments bleiben: „Euch Kolberger kenne ich bereits seit lange. Llnvergeffcn sei euch eure Tapferkeit, die ihr so glänzend bewiesen habt. Ihr habt dem Feinde mit eiserner Schrift das Gesetz vor- geschrieben, er wird die pommcrschen Kolben sobald nicht vergessen." dl hei» land - W e st s a l e n. Die in Düsseldorf eingerichtete „Verwundeten- Schule" hat schon über 2400 Verwundete ausgebildet. Die rheinische Industrie kommt ihren Bestrebungen entgegen, so richtete das Phönixwerk eine Lazarettwerk- statt für kriegsbeschädigte Cisenarbeiter ein, in der diese gegen Arbeitsverdienst eine Sondcrausbildung erhalten. Der besonderen Ausbildung derer, die ein Glied verloren, tvidmet sich das Iagenberg-Lazarett in Düsseldorf, das ihnen künstliche Arbeitsglieder liefert und sie damit sür ihren Beruf oder eine neue Beschäftigung einübt. Für die Armen, die im Kriege das Augenlicht einbüßten, sorgt ein Blindcnlazarett in Gemeinschaft mit den mustergültigen Kriegsfürsorgeeinrichtungen der Rheini- schen Metallwaren-Fabrik, die den Kriegsblinde» dau- ernd Arbeit und vollen Verdienst schasst? Provinz Sachse n. Das neue Stickstoffwerk der Badischen Anilin- und Sodafabriken bei Leuna verspricht einen gewaltigen Am- fang anzunchmen. Cs heißt: Ammoniakwerk Merse burg, erhält eigene Postanstalt und Bahnanschluß nach Corbetha. Der Anschluß an die elektrische Fernbahn Merseburg—Mücheln ist geplant. Die Zahl der beschäf- tigten Bauarbeiter beträgt schon jetzt an P500 und soll demnächst bis auf 5000 gebracht werden. Für die Ver- pflegung dieser Massen hat -die Gesellschaft eine eigene, in großartigem Maßstabe betriebene Kantine errichtet. Fohlen, junges Wildschwein und junger Hirsch als Pfleglinge deutscher Soldaten in russ. Wäldern. 10 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 2. „Villa pauline". Launige Erzählung von Georg Persich. (Nachdruck verboten.) Endlich war Meister Moldenhauer zu einem Ent- schluß gekommen — nicht ganz aus freien Stücken, seine Frau hatte ihm tüchtig zugeseht. „Du wirst so lange warten, bis nichts inehr für uns übrig ist," hatte sie gesagt. „Die Leute reißen sich um das Land." „Laß sie!" war seine Antwort gewesen. „Wenn sie den Tag über schwer arbeiten müßten wie unsereiner, würden sie zu solchen Spielereien keine Lust haben." „Spielereien? Wo sie sich ihren Kohl und ihre Kartoffeln fürs ganze Jahr pflanzen und eine Menge Geld sparen?" „Ich kann mir keinen Vorteil herausrechnen." Aber bei der besinnlichen Beschäftigung des Stiefel- besohlens und Riesterausschens hatte er sich schließlich doch mit dem Gedanken an die Landwirtschaft im Neben- betriebe befreundet. Nun hätte aber die Meisterin fast recht behalten: Die Landsläche, die die Stadt den Ein- wohnern zur Anlage von Schrebergärten zur Verfügung gestellt hatte, war bis auf zwei, drei Stellcu verteilt. And die letzten waren nicht die besten. Bei der Besichtigung wandelte den Meister schon die Reue an. „Wir wollen man lieber die Finger da- von lasten," meinte er. „Das ist ja sozusagen eine Wüste. Nichts wie Sand und Steine." „Ich helfe dir doch! And was der Rat und der Musikprofeffor mst ihren seinen Händen fertig bringen, werden wir wohl auch »och können." Ja, der Rat und der Musikprofessor hatten auch ihr Laubenland. Im Vorbeigehen hatte man sie darauf , herumackern sehen. Wenn solche Leute — dann war \ cs keine Anehre. And wahrhaftig, andere Hände hatte er denn doch noch! An diesem Abend legte sich auch Schuhmachermeister i Moldenhauer als Rittergutsbesitzer ins Bett und am nächsten Morgen war er schon bald nach Sonnenaufgang aus dem Gute tätig. Cr begann damit, die Steine zusammenzusuchcn; dann sollte das Amgraben des Bodens vor sich gehe».! Nach einer halben Stunde hatte er erst ein kleines Häuf-' lein gesammelt, fühlte sich aber angegriffener als nach einem halben Tagewerk auf seinem Schemel. Wie sollte er das schaffe»? Wie hatten es die anderen nur ge- schasst? Bewundernd und neidvoll blickte er zu den benach- barten Gärten hinüber. Sie waren zum Teil schon musterhaft in Ordnung. Besonders gefiel ihm das j Gärtchen, das mit der Schmalseite an das seine grenzte. 1 Der Mann mußte was von der Landwirtschaft ver- stehen. Oder war gelernter Gärtner. Bei dem konnte man sich vielleicht Rat holen. Der Nachbar war auch bereits eifrig bei der Arbeit. Jetzt richtete er sich aus gebückter Stellung aus. Moldenhauer drehte sich rasch um. Lipke! Der Schneider Lipke! Sein ehemaliger Freund! Aber er konnte sich geirrt haben. Der Lipke war doch im Kriege. „Guten Morgen, Moldenhauer!" ries da eine lange nicht gehörte, bekannte Stimme „Guten Morgen!" gab der Meister zögernd zurück. „Ich glaubte — —" „Ich wäre cs nicht selbst, sondern mein Geist! Vorläufig bin ich's Gott sei Dank noch." ' Trotz dieser Versicherung traute Moldcnhaucr seinen Augen nicht. Der kleine, blaffe Schneider war so breit in den Schultern geworden, hatte so was Gesuitdes, Kräftiges im Aussehen und Haltung. „Hast dich aber verändert," entfuhr cs ihm. Ge- rade das hätte er nicht sagen sollen, den» er hatte doch den Schneider immer ausgezogen mit seiner Fipsigkeit und Schlappheit. And deswegen hatten sie sich erzürnt, als er nämlich behauptet hätte, daß solche Kerlchen nicht mal zum allerletzten Aufgebot tauglich wären. Cs war anders gekommen. Der Schneider war über ein Jahr draußen gewesen, ihn, den Großen, Vier- schrötigen, hatten sie bald wieder zurückgeschickt. Lipke dachte sicher auch daran, aber er antwortete nur: „Bei dem einen schlägt der Krieg an, bei dem andern zehrt er, und zum Zehren war bei mir nicht viel. Willst du dich auch hier als Laubenkolvnist nieder- lassen?" „Ich wollte!" erwiderte der Schuhmacher ziemlich abweisend. „Ist mir indes schon wieder leid geworden. Heißt doch nur Zeit vertrödeln." „Wie man's nimmt," meinte Lipke. „Zeit und Mühe kostet cs ja, namentlich im Anfang. Nachher hat man aber auch das Vergnügen und den Lohn. Wenn ich 'nieder ins Feld muß, haben meine Frau und die Kinder hier ihr Stückchen Eigen. Bei dir ist's ja nicht so nötig." Moldcnhaucr wußte nicht, weshalb er sich über die letzten Worte ärgerte; er tat es jedensalls und nahm kurzen Abschied. „Keine zehn Pferde bringen mich wieder dahin," erklärte er seiner Frau. „Der Lipke nebenan! Immer unter Beobachtung! Ich danke!" And er band die grüne Schürze um, setzte sich aus seinen Schemel und nahm einen reparaturbedürftigen Reitstiefel auf den Leisten. „Was soll denn aber ans dem Land werden?" „Mach damit, was du rvillst. Verkauf's für eine Million oder treibe Ackerbau und Viehzucht darauf. Rur schweig davon!" — — Cr wollte sich die Sache aus dem Sinn schlagen, aber als die Woche um war, beschäftigte sie ihn noch. Hätte er täglich ein paar Stunden in der Wüste ge- arbeitet, er wäre schon aus dem Gröbsten heraus. Ob der Lipke sein Nachbar war oder sonst wer, hätte ihm doch einerlei sein können. Endlich ließ es ihm keine Ruhe, er mußte wissen, was aus der Geschichte gewor- den war. So ganz beiläufig richtete er die Frage an seine Frau. „Habe ich's dir nicht erzählt?" war die erstaunte Gegenfrage. „Frau Lipke erkundigte sich, ob es dir ernst sei mit dem Verzicht, und als ich bejahte, meinte sie, ihr Mann hätte das Land gern zu seinem hinzu- genommen. Cs wäre unter diesen Amständen wohl nichts im Wege. Von unserer Seite aus nicht, er- widerte ich. Mein Mann ist froh, wenn er es wieder los ist. Da bedankte sie sich und versprach mir von der Kartofselcrnte einen Sack voll und auch vom Kohl und Salat wollte sie uns einiges abgeben." Des Meisters Gesicht hatte sich in mürrische Falten gelegt. „Die Aeberstürzung wäre gerade nicht nötig gewesen! Mindestens hättest du mich fragen sollen." „Du tvolltcst ja nichts mehr davon hören." „Mer daß cs die Lipkes sein müssen! Von ihren Kartoffeln nehmen wir nicht eine und auch ihren Kohl und Salat mögen sie für sich behalten." „In der heutigen Zeit soll man so was nicht zurück- weisen. Lieber wäre es mir freilich auch gewesen, wir hätten es uns aus unserem eigenen Garten holen können." Cr brummte vor sich hin. Jetzt hatte der Schneider wohl den größten Garten von allen. Dazu hatte er beigetragen. Das wurmte ihn. And seine Frau, die in der Che mit ihm doch auch nicht das große Los gezogen, hatte er um eine Freude gebracht, die er ihr schon hätte gönnen können. Cs tvar nicht zuletzt das Bedauern darüber, daß er eines Sonntags »ach einigem Räuspern anfing: „Mir scheint, du' möchtest noch immer so ein bißchen Land haben. Sag's nur aufrichtig! Ich bin kein Spaßverderber. Wenn du denn durchaus willst — cs ist ja noch nicht zu spät. Wir können heute nachmittag mal die Laubenkolonien abstreifen. Irgendwo wird schon noch was zu habe» sein." „Wohl kaum," bezweifelte die Meisterin und er sah nicht das Lächeln das über ihre Züge huschte. „Cs ist sicher schon zu spät. Nur in einer allenfalls — aber da wird's dir wieder nicht passen." Cr wollte ihr seinen guten Wille» beweisen. „Wenn's dir nur paßt. Cs ist' ja doch deinetwegen." And am Nachmittage überließ er sich ihrer Führung. ■3„ den Laubenkolonien, durch die man ging, herrschte ein geschäftiges Treiben. Aeltere Männer, noch mehr Frauen und Kinder waren in ihren Gärtchen tätig. Cs galt, das Notwendige zu tu», um der küm- merlichen Scholle ihren Segen abzuringen, und cs galt für einen Sonimerausenthäit zu sorgen, >vo man sich tvohl fühlte. Hier und dort sproßte cs schon in den Beeten und die Lauben waren grün bemalt und trugen .bunte Fähnchen. Moldenhauer überzeugte sich, daß seine Frau rich- tig vermutet hatte — kein Fleckchen war mehr srei. Aber sie hatte'ja auch gesagt, daß sie noch etwas wüßte. And auf einmal hatte man die „Wüste" vor sich. Oder was vor kurzem so genannt werden konnte. Heute tvar der Eindruck ungleich günstiger. Die Wüsten- bewohner mußten sich in der Zwischenzeit fleißig ge- rührt haben. Die Arbarmachung war sichtlich fortge- schritten. Was mochte aus seinem Land geworden sein? Cr merkte nicht, daß sie schon dicht davorstandcn. Aeber dem Eingang einer schmucken Laube leuchtete die weiße Inschrist: „Villa Pauline". Pauline hieß auch seine Frau mit Vornamen. Cr wollte weiter. Da hielt sie ihn fest. „Komm nur mit herein!" sagte sie, öffnete die Pforte in dem durch eine» Stacheldraht geschützten Gitter und schob ihn vorwärts. Nochmals wollte er zurück, als nämlich drüben der Lipke auftauchte, mit seiner besseren Hälfte und dt. Kindern. , „Aber du wirst doch das Rittergut deiner Jrr anseh.cn!" rief ihm der Schneider zu. „Meiner Frau? Das gehört dir doch! „Leider nicht." , „. „Aber geholfen haben mir Lipkes, daß alles > zurecht ist," sagte die Meisterin. „Allein Hütte ich- nicht können. Die Laube," sie zeigte auf die v, Pauline, „hat er für deinen Besuch — ich W erst nächsten Sonntag eingeladen — noch schnell Y» fertig gemacht.". , ffe Moldcnhaucr schämte sich beinahe und er y" doch gleichzeitig ein Gcsühl des Stolzes, aus eigen. Boden zu stehen, wenn's auch nur ein Eigentum » Kündigung und Widerruf war. .... « „Aber nun bin ich hier doch schon ganz überfl'M'l!- meinte er.'.. „Darüber mußt du dich mit deiner Frau einige, erwiderte Lipke. „Bei mir kannst du Inspektor im den. Ich werde nächst Woche wieder ins Feld »'Mb und so gut wie ich deiner Frau beigestanden ich. kannst du dann meiner behilflich sein. Weil's doch > mal Krieg ist und einer für den anderen eintrc muß!" Die Bannekteäger der Zivilisation und ^ wie „Barbaren". Die von den Russen und armenischen Banden "" Wilajett Crzerum verübten Greueltaten ttbers ein eingeborener Bandcnführer stand, und ein a"den' dessen Namen noch nicht sestgestellt ist, griffen Terdsm"' Ischkalc, Tayidja an und zerstörten nach Plünderung' Schändungen und Niedermetzelungcn der Cinwoh. diese Dörfer. In Terdschan wurde Selim Anbach' seine Weigerung, seine Frau auszuliefern, niederg, macht und' seine Frau weggeftihrt. In Pawasnu finden sich unter den Opfern verschiedene vorney Greise. In Attache wurden die Gattinnen des 9*»' Aga und des Aga Bei >vie auch die Töchter des letzte''^ aus einem öffentlichen Platz geschändet. Die mehr , 70 Jahre alte Witwe des früheren Kadi von Tcrdlckl , erlitt das gleiche Schicksal und wurde ausgeplü"» ö Hasids Cfsendi in Pavye mußte seinen Widerst»' gegen den Raub der Frau und der Tochter Mochach Agas mit dem Leben bezahlen. Die Zahl der wegö. führten jungen Mädchen betrügt etlva 50. Die Öaj.2, männliche Bevölkerung von 16 bis 56 Jahren w" nach Rußland geschleppt. Nach verbürgten Meldung spottet die Lage der Bevölkerung in der Amgegend »l Crzerum jeder Beschreibung. Am nicht Hungers « sterben, müssen wohlhabende Leute in Crzerum Russen Hausgesindevicnste leisten. , Zwei feindliche Kriegsschiffe beschossen das Direktor Wiegand errichtete und rein-wiffenschchinM Zwecken dienende Stationshaus der Berliner M'u- beim Apollotempel Didyma gegenüber Samos. Haus ist bis aus zwei Räume in Trümmer gelegt. „ den wissenschaftlichen Unterlagen wurden nur die büch er und architektonischen Aufnahmen gerettet, a» ^ übrige scheint vernichtet zu sein. Die' Ruinen *, Apollotcmpels blieben unverletzt, während das veN» n barte Dorf Icronda, das ausschließlich von Gr>e»k, bewohnt wird, durch die Beschießung litt. Nach gäbe des Wächters der Ausgrabungsstation erfolgte Beschießung durch französische Schisse. Daß man sie nicht neue ein unter der Ae Akademie Henri de 9^« !.,t gezeichneter Aussatz im Pch ». „Journal". Rögnier erz»». Die Soldaten der kronpk' lichen Armee hätten ihrem rer anläßlich der Geburt jungen Prinzessin eine aus gonnenholz gezimmerte überreicht, die mit dem 7^.» von französischen Verwuch'^ gestrichen sei.' Rögnier »» fl£l, diese Gelegenheit zu Au»!« gegen den Kaiser, den Prinzen und das deutsch» Die angeborene Cige»IW.„ eines jeden Germanen 1 ltnt> neben Barbarei rohester wildester Haß, hervorg» durch Herrschsucht und 1° 1 seich' 3,u Argonneuwald von Feldgrauen für des Kaisers Enkelin gefertigte Wiege. durch Herrschsucht verwerfliche Triebe. Folgende wörtlich iiberch^, Briefe von Angehörigen ^ zösi scher Kriegsgefangene' jjc währen einen Einblick' „sich wahre Stimmung in Eine Frau aus Fougerü U :ctf' et Loire) schreibt an de"K %. 2. Deutsche Soldaten-Zeitung. 11 ®feencn 23.: „Ich muß daran denken, daß Sie wohl ..glücklich sind. Das macht mir großen Kummer. Cs ch gar kein Leben mehr, wenn man in einer derartigen tft und nicht weiß, wann dieses Elend aufhört. M.^Isichcre Sie, daß es ein großes Elend ist. Alle ist verdrossen. Man spricht schon davon, daß die aayrgange 87 und 88 einberufen werden sollen, dann ^wen nur noch Greise und Kinder übrig sein; denn der ^ayrgang 1917 ist ja schon cingezogcn.' Man wird am ^Eos." — Ein Fräulein D. schreibt aus N. an ..." lncgsgcfangencn 23ruder Armand D.: „Ich will P»,Vann nicht um Hilfe bitten für Dich bei all den euten hier, die Du mir namhaft machst, die ich wohl !"/> und die nichts für Dich tun werden. Ich bettle gern, besonders nicht ohne Erfolg. Wenn Du ^Mest, wie das Leben hart, mühselig, schwierig ge- °/den ist seit dem Kriege! Alles ist so teuer, so gc- de«' ^ schwer zu haben, daß jeder das bißchen Geld, nsf. cr hat, für sich behält und Du wirst erfahren, daß miclrte beste Freundin die eigene Tasche ist. Glaube sch- sE rst so, jeder für sich und man^soll nicht auf andere Aus Paris schreibt eine Frau an den kricgs- ^langcncn Mann: „Für mich ist es sehr schwierig, genbsicklich eine Arbeit zu erhalten, denn man nimmt ein §remdc und Flüchtlinge. Unsereins, obwohl man ," Handwerk kennt, muß vor Hunger verrecken. Wir erden ins Ausland gehen, denn von Frankreich habe ■? genug." — Frau D. in Ormoy-Villers schreibt an ^sen Mann: „Ich war^überglücklich, am Montag Dein '. zu empfangen. Geküßt habe ich cs und Tränen . - vergossen, denn ich habe nicht gedacht, daß Du ».Mt ausschen würdest. Auch habe ich nicht geglaubt, g.su nach alledem, was man sich von den Kriegsgefan- ö"cn hier erzählt, so gut gekleidet zu sehen. Vielen ^utcn habe ich Deine'Karte gezeigt; alle sagen, daß . eilte große Lüge ist, zu behaupten, daß ihr in Fetzen hs"unlaust. Nur mit solchen Beweisen wie Deine »^te kann man den Leuten den Mund stopfen." — %Kriegsgefangenen H. schreibt seine Freundin aus ^siruieq:' „Lieber Artur! Antwort auf Deine kleine von gestern. Ich bin hier recht traurig, auch we- der englischen Rasse, die ich nicht liebe. Ich wäre xwer unter den Leuten, die Dich umgeben, denn deren //Fi ist besser, glaube ich. Sei nur recht anständig und N°rsam, denn im Grunde sind sic nicht schlecht. z.U'psange meine besten Grüße, ich werde Dir in einigen pUgeii ein Paket schicken. Ganz Dein, Gute Küsse, ÄjUtzc D." — In dem Brief einer Frau aus Saint )r,Uhr heißt es: „Wir haben Nachricht aus Houplines. y.-.® F. ist hingefahren. Alles ist verwüstet; wenn die l M>cr noch stehen, sind sic von den Engländern gepiün- worden. Letztere bedienen sich auch des Bettzeugs nJ? eignen sich auch den Inhalt der Keller an. Kurz, " braucht keine Hoffnung zu haben, etwas wiedcrzu- — Ganz anders hört sich an. was die Leute aus ^setzten Gebieten schreiben. In einem Brief an jij. Kriegsgefangenen L. M. lesen wir: „Deine Mutter fe1"? Juni und Juli sehr krank getvcsen an Durchsall. H, c 'ff von den deutschen Aerzten aufs beste behandelt liier die sehr hingebcnd sind. Sie sind dreimal Ech zu ihr gekommen." — An ihren kriegsgcfangenen gut oll. schreibt eine Frau: „Deinen Eltern geht cs recht sz - wir leben zusammen mit deutschen Soldaten, aber hält sich nicht so, wie französische Zeitungen be- Die deutschen Soldaten bringen der Bürgcr- o,0"lkerung Achtung entgegen. Ja, sie machen uns so- s,x,, das Leben leichter.' Jedermann in Bonfaueourt das mit Genugtuung fest." — Die Aeußerung ge- ler, 2,er Mannschaften des französischen 279. Insan- lljNegiments, die bei der Gefangennahme laut ft , e»d den Wunsch äußerten: „Ach, wären die Deut- CI' M einmal in Paris, dann hätte doch das scheust. Kriegshandwerk'ein Ende," crgö"^ »Siegesstimmung" in Frankreich Etwas zum Nachdenken. deutsch. Während an beiden Hauptsrontcn lj», Weltkrieges der Kamps in bisher unerreichter Hcf- entbrannt ist und das deutsche Volk in seiner fie[j'c wohl mit Zuversicht der Entscheidung entgegcn- E'.die dieses Ringen bringen muß, sehen unver- Molche Weltbeglückcr sich veranlaßt, einen Bund zu der das „Verständnis für einen ehrenvollen lv^Fen" verbreiten will. Unsere Söhne in Massen ll>ej»0ll solchem Streben verständnislos zuschcn und den ehrenvollen Frieden erkämpften doch sie und llvch Leute, denen es in Berlin, oder sonst wo, ftl zu gut zu gehen scheint — sonst könnten sie gesC üicht auf den Ecdanken kommen, ihrerseits „die llgrch^e Zukunft des Reiches" verbürgen zu wollen ;l»it^Z.l>sklärung über das, was ihrer 'Meinung nach °sti crernhaltiing von allen Einseitigkeiten" dem Frie- olenen könnte. Ganz abgesehen davon, daß im n ^ebev ^'llege kein Augenblick ungeciflnetcr war, vom ?Uf \j" zu sprechen, als der gegenwärtige, wo wir alles Fck> ^ Spitze des Schwertes gestellt haben, sollte man v vu? Feinde keine Friedensgelüste zeigen — und >7^ man doch in solchem Friedcnsbunde erkennen, jllbm,"e Fricdcnsfördcrcr ist der Sieg, und dasiir JoUinj alle Verständnis, allerdings in voller Ein- >3'. soll heißen, daß eben der Sieg u n s e r sein !°>'sk ?"liu kommt der ehrenvolle Friede von selbst. Was H ""heim in manchen Kreisen als ehrenvoll angc- ouw, wollen wir um des lieben Burgfriedens willen nicht erörtern, gehört hat man aber — schon vor dem Kriege — die Redensart, man könne auch im be- siegten Lande Geld verdienen. Wem es allein darauf ankommt, dem ist bald gedient, für den ist aber auch keiner unserer Feldgrauen auf die Bresche getreten. Der ehrenvolle Friede ist die Anerkennung des Willens des Siegers; bis dahin heißt es „vorwärts"! * „So eine Frau ist auch was wert". Cs gehört zwar nicht her, aber vielleicht nehmen Sie, cs doch. Also meine Frau. Sieben Kinder und von meiner Schwägerin, der ihr Mann im Westen steht, und die elf hat, was meine Frau schon lange wurmt, von der hat sie jetzt auch noch zwei in Pflege. Das war schon im Februar, und da ging sic schon morgens um fünf los und hat aufs Pachtländ Dung gefahren. In der Radebcrre, fast dreiviertel Stunde weit. Jeden Mor- gen drei Fuhren, macht sechs mal dreiviertel Stunden, macht viereinhalb Stunden nach Adam Riesen. Dann ist sie auf Wäsche gegangen, dann Mittaqkochen, dann wieder Wäsche und abends wieder ihre Fuhren. And im März kams Amgraben, Pflanzen und so, und dabei immer alle neune versorgt. Ich wollte Ostern auf Ar° laub; ganz zuletzt ging es nicht. Ich hatte kein Geld geschickt bis dahin, weil ich es als Osterhase ihr auf den Tisch legen wollte. And verdienen tat sic nicht viel und die Anterstühung ist ja nicht gerade fürstlich. Aber Klaqcbricfe habe ich keinen einzigen gekriegt! And daß sie keine Butter aufs Brot zu schmieren hatten, hat sic mir auch nie in die Ohren genudelt. Aeberhaupt, zu Hause, das >var ihr Bezirk 'und da wurde sie fertig, schlagen, ehe ichs zugebc, daß so ein Kosakenhund drauf, tritt und meiner treuen Seele daheim ihr Werk kaputt macht oder gar sie selber anpackt. Run stehe ich noch hundertmal fester und tu es mit Freude und Ruhe und Festigkeit. Ich denke eben, so eine Frau ist auch was wert. Das wollte ich bloß sagen, und an die müssen wir hier in unserer Zeitung auch mal denken. Ldstm. F.... h. (Deutsche Kriegszeitung von Baranowitschi.) Etwas zum Lachen. Eine englische Frau dringt in das Hauptquartier in Liverpool ein und bcschwertPich, daß man von ihrem Gatten verlange, er solle vier Rächte in der Wo S: der albernen Ausbildung widmen. — „Was meinen Sie denn eigentlich, wofür er mich geheiratet hat?" fragte sie zum Schluß empört. „Ich kann es mir durchaus nicht erklären", war die sanfte Antwort des diensttuen- den Beamten, welche die Frau noch mehr aufbrachte. Verzeichnis eines Feldgrauen, der sehr viele Feld- postbriefe mit Schrift von zarter Hand erhält: Ctatsmüßigc' Braut: Else. Reserve: Lotte. Landwehr I: Toni. Landwehr II: Luise. Crsah-Reserve: Frieda. Landsturm: Gertrud. Das wäre wahrlich die Höhe. Landstürmer: „Das ist aber doch die Höhe! Da Hab ich meiner Frau heim- geschrieben, daß sie mir Garn schicken soll, damit ich Vergnügte Stunden hinter der Front: Ein gelungener Sprung. hier draußen schasste ich, und da wurde ich fertig. Run war es Pfingsten und ich fuhr aus Arlaub. And da stand sie denn mit alle neune zum Cmpsang, meine gute Alte. Feste auf den Beinen und lachte übers ganze Gesicht. Braungebrannt wie eine Mohrrübe und weiß Gott, ordentlich jung geworden mit ihren 45 Jahren und blitzsauber. Ich hält sie nur so abbuffeln können, so schön sah sie aus. And dann ging cs heim. And da war alles so akkurat und blank, daß unser Hauptmann seine helle Freude gehabt hätte. And ein Fleisch stand auf dem Tisch und ein Kopssalat und Brot und alles. And dann ging cs in. den „Garten" 'naus. Ja, du mein Saitenspiel .... Ich Hab einfach das Maul aufgeriffen und den Kopf weggcdrcht und nur so um die Ecke geschielt, ivie sic mir so alles zeigte. Da war ein Zaun rundum, ganz kunstgerecht, eine Latte wie die andcrc, und mit Karbolineum gestrichen. And alles von ihr. Die Beete tipp-topp. Wie vom Gärtner. Rach der Schnur. Die Wege mit Kieselsteinen, grasfrci. Alles bepflanzt und begossen, alles eine Pracht, Erd- beeren, Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Möhren, fett und kräftig und eine Lust. And alles von ihr. And dabei hatte sie ihre Arbeit und die neune und einmal sogar noch ein krankes von der Schwägerin auf 14 Tage, weil die das Wurm nicht richtig pflegte, wie sie meinte. And dann eine Laube in der Mitte, mit Klettcrwicken und andern Ranken umzogen, und ein Tisch drin und Bänke, einfach großartig. And alles selber gezimmert. Alles selber aus dem Boden gestampft. And nun die Freude, wo sie cs mir zeigte und mit ansah, wie es in mir rumorte und ich Grimassen schnitt, um es nicht merken zu lassen, daß ich fast das Flennen kriegte. Wir tun hier unsere Sache. Aber der Teufel hol's: mir war es, als ob so eine Frau zehnmal mehr tat! And ist es auch nur so ein halber Acker Land, was sie da hergcrichtet hat, — ich laß mich jetzt zehnmal eher tot mir im Schützengraben die Strümpfe stopfen kann und nun schickt sie mir gleich ihre zerrissenen Strümpfe mit!" Etwas zum Noten. Als kleiner Junge hast du schon erfahren wofür ein Jägersmann vor langen Jahren sein Crstgeburtsrecht gab in Kauf. Das hol hervor und paß hübsch auf! Nimm du in Kauf ei» i fürs erste e und für die letzte Silbe dann ersteh ein n, so hast du vor dir einen Man», der mehr als jagen und — schmausen kann. Dem Russen wird bei seinem Namen klüglich und un ser Kriegsbericht erwähnt ihn täglich. Auflösung in der nächsten Nummer. Auslösung des vorigen Rätsels: Feier, Feuer. Etwas zum Merken. Noch so sehr aus inner» Wert Poch' der Stolz des Weisen, Einmal, muß ihn doch das Schwert Auch dem Feind beivciscn. Hermann Lingg. Von dem ersten Schlag und Streich Fällt ein großer Baum nicht gleich; Was aus einmal nicht gelingt, Zeit und Fleiß zuwege bringt. R. Müller. Lasset uns mit Standhaftigkeit den »ns angcwiesc- ncn Kampf bestehen! Hebräcrbries !2, 1. 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 2. Mitteilungen an unse Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführten Firmen angehören, zur Nachricht, daß die Zusendung im Aufträge ihrer Firma erfolgt: C. Nacke, Maschinenfabrik, Coswiq 50 — Rhei- nisch-Westfälisches Elektrizitätswerk 194 — Berliner Bierbrauerei A.-G., vorm. F. W. Hilsebein, Berlin 35 — Reinhardt Paul, Seifhennersdorf 5 — Theodor Kirsch u. Söhne, Gehren i. Th. 314 — Walther u. Cie. A.°G., Dellbrück 6 — Eugen Wallerstein, Offenbach a. M. 57 — Vereinigte Stahlwerke van der Zypen und Wiffener Eisenhütten A.-G., Cöln-Deuh 361 — Gustav Schmidt, Altenburg Sa. 15 — Automobil- Omnibus- Ges. Penig Hartmannsdorf A.-G. 2 — Wullbrandt u. Seele A.-G., Vraunschweig, 45 — Adam Helbach, Köln- Deuh 2 — Bernhard Baer, Augsburg 2 — Paul Schlitze u. Co. A.-G., Oggersheim '25 — Hedwigshütte Anthracit-Kohlcn und Kokeswerke James Stevenson A.-G., Berlin 10 — Thüringer Fahnensabrik Ehr. H. Arnold, Coburg 1 — Dr. jur. Lcvy, Hohensalza 25 — Wegmann u. Eo., Caffel 25 — Pahlsche Gummi- und Asbestgescllschaft m. b. H., Düffeldorf-Rath 25 — Kgl. Landgericht Reiße 6 — Landgräfl. Hof- u. Güterkaffe, Philippsruhe 6 Stück. In der abgelaufenen Woche stifteten: a) Für ihre Leute im Felde: Genzsch u. Heyse A.-G., Hamburg 5 — C. Lucke, Cilcn- burg 10 — Mälzerei Act.-Ges. vorm. Albert Wrede, Cöthen 25 — Gotthold Plärre, Gera 10 — Gebrüder Cbcrhardt, Alm 25 — Eugen Wallerstein, Offenbach a. M. 4 — Gustav Schmidt, Altenburg 10 — A. u. W. Allendorf, Klepzig 5 — H. Brüninghaus Söhne A.-G., Barmen 10 — Ruberoidwerke Act.-Ges., Hamburg 120 — Sanatorium Schierke A.-G., Schierke 25 — Fürst- liche Brauerei Köstritz 25 — Elektrizitätswerk Rauscher- mühle A.-G., Plaidt 12 —Mertens u. Iaenecke, Berlin 25 — H. M. Anton, Berlin 1 — Gustav Salffner, Hof. a. S. 25 — Främbs u. Freudeneberg, Schweidnitz 55 — F. Grüner, Eßlingen a. R. 1 — Veithwerke A.-G., Frankfurt a. M. 30 — Kupferwerke Deutschland, Oberschöneweide 25 — I. Rinkel, Landeshut Schles. 25 Stück. b) Zur allgemeinen Verbreitung: Maschinen- und Werkzeugsabrik A.-G., Cöthen i. Anhalt 5 — Vischweiler Carboniereranstalt und Wollwäscherei A.-G., Vischweiler 2 — Pom- mersche Landesgenoffenschaftskaffe, Stettin 12 — Aktien-Zuckcrsabrik Wismar a. O. 25 — Deutsche Stcin- zeugwareusabrik für Kanalisation und Chemische In- dustrie, Friedrichsseld 25 — Frankfurter Brauereien, Frankfurt a. M.-Süd 12 — Mülheimer Bergwerks- Verein, Mülheim 5 — Maschinenfabrik Thyssen u. Co., Mülheim a. Ruhr 25 — Anion, Fabrik chemischer Pro- dukte, Stolzenhagen-Kratzwieck 25 — G. Schwarz, Stutt gart 5 — Motorensabrik Oberursel, Oberursel 25 — I. Holler, Zwickau 25 — Cschweiler Vergwerksverein, Kohlscheid 25 — Hessischer Bankverein A.-G., Caffel 25 — Reue Baumwollspinnerei und Weberei Hof, Hof 12 — Kammgarnspinnerei Erstem A.-G., Crstein 25 — Elektrizitätswerk und Straßenbahn Tilsit 12 — Hermannmühlen A.-G., Posen 25 — Ravensburger Spinnerei, Ravensburg 50 — Kom. Rat. A. Tirmann, Ravensburg 12 — Brauereigesellschast vorm. Fr. Rcitter, Lörrach 25 — Frau Elsa Rauwerk, Ober- achern 5 — Weberei Bcnckhardt A.-G., Colmar 5 — H. Marzin, St. Julien 25 — Otto Adlosf, Hamburg 4 12 — Die Bursengesellschaft A.-G., Freiburg i. Br. 1 — Erste Bayerische Graphitbergbau A.-G., Antcrgries- bach 25 — Cnnigerloher Portlandzement- und Kalkwerke, Ennigerloh 5 — Ostelbische Spritwerke A.-G., Char- lottcnburg 25 — Neufang Iaenisch Brauerei Oskar Reufang, Saarbrücken 12 — Westdeutsche Kalkwerke A.-G., Cöln 7 — Zuckerfabrik Frankenthal, Frankenthal 50 — Adler u. Oppenheimer Lederfabrik A.-G. 25 — Verein chemischer Fabriken, Mannheim 25 — I. C. Reinecker A.°G., Chemnih-Gablenz 50 — Aktiengesell- schaft für Mühlcnbetrieb 25 — C. L. Kempe u. Co. A.-G., Oppach 12 — Gebr. Niemann A.-G., Staßfurt 25 — A. Roller, Berlin 12 — Zigarettenfabrik „Patria" A.-G., Posen 12 — R. Klose, Graudcnz 5 — Zülpicher Volksbank, Zülpich 5 — Superphosphatfabrik Norden- ham A.-G., Nordenham 25 — Hcdwigshütte Preuß u. Minzen, Viersen 25 — Park-Hotel A.-G., Düffeldorf 5 — Pelhcr Gebr. A.-G., Crefeld 7 — Gebr. vom Bruch, Gevelsberg 3 — Cd. Weiler, Heinersdors 25 — Mül- hauser Droschkengesellschaft, Mülhausen i. C. 1 — H. v. Buz, Augsburg 5 — Direktor C. Gramß, Stadtlengs- feld 6 — Stahlwerks-Verband A.-G., Düsseldorf 25 — Stralauer Glashütte A.-G., Berlin-Stralau 5 — Emil Busch A.-G., Rathenow 12 — Lippmann Bloch, Bres- lau 25 — Albrecht u. Dill, Hamburg 12 — Albert von Metzler, Frankfurt a. M. 12 — Graf Vorcke-Stargordt, Stargordt 25 — Earl Dittrich, Weißer Hirsch 25 — Dr. Vocters, Görlitz 10 — Aplerbecker Aktien-Verein für Bergbau, Soelde i. W. 5 — Otto Deter, Breslau 2 — Dr. Felix Vondi, Dresden 5 — S. Vorchardt, Rügenwalde 2 — Paul v. Andrae, Mielenforst 12 — Max Barthold, Bad Oldesloe 25 — Kom. Rat. G. Manaffe, Stettin 12 — Kom. Rat Heinrich Cisner, Berlin 12 — Professor Graf Baudissin, Berlin 5 — Dr. Paul Damme, Danzig 5 — Geheimrat Richard Damme, Danzig 5 — H. I. Bruns, Hamburg 2 — Deutsche Promethcus-Hohlrostwerke G. m. b. H., Han- nover 5 — G. F. Duve Sohn, Osterwieck 5 — P. Drory, Stettin 5 — H. Buhr, Stetin 2 — Otto Bolms, Hamburg 5 — Prof. Fürbringer, Berlin 5 — Ferd. Martin, Mühlhausen 5 — Gencralverwaltung der Standesherrschaft Muskau 20 — Fritz Müller, Seiden- berg O.-L. 10 — Clfriede Haarmann, Osnabrück 12 — Baron Cetto, Oberlauterbach 10 — Mihlafs Ober- bürgermeister, Bromberg 5 — Reinhold Maah, Schlawe 1 — Dr. von Gucnther, Bromberg 5 — Graf v. Einsiedel, Reibersdorf 5 — von Eichel, Heiders- dorf 2 — Martin Köpper, Chrenfriedersdorf 1 — Frau re Leser! Iohs. Merck, Hamburg 12 — Deutsche Massen- und Munitionsfabriken, Berlin 12 — Reue Vaumwom Spinnerei, Bayreuth 10 — Gustav Müller, Humv 5 - Dr. Med. G. Dreis, Kiel 1 - F. Foerstner, EY-u lottenburg 5 — Paul Fröhlich, Königsberg i. Pr- i. Neumark u. Kaufmann, Duisburg 50 — Iohs. voe J Wesel 25 — Jacob Mock, Düren 10 — v. Dr^ Düsseldorf 5 — A. Motard u. Co., Spandau-SM', selb 5 — Fritz Gumprich, Schmalkalden 5 — £• wald, Rakel-Rehe 5 - Ludwig Faulstich, Gunze^ hausen 5 — Böhle, Kgl. Forstmeister, Dorf Kassel s. Caspari, Liskau 5 — Hans von Diebitsch, Cunzenv 5 — Feldmühle, Stettin 25 — Dr. Gottstein, Stettin — Ludwig Boehme, Berlin 25 — Generaloberst ~ ■ Frhr. von Bissing, Brüffel 2 — Apotheker Adam, ve bach 10 — Kom. Rat. R. Csserh, Hannover-Kreb 12 — Kom. Rat Georg Dieria, Oberlangenbiclau Geheimrat Dr. R. Reuber, Kiel 25 — Carl Dra j Saarbrücken 10 — D. F. von Harck, Seußlitz 2v R. Kiehn, Schubinsdors 10 — Frhr. v. Vodenham' Burglemnitz 7 — Generaldirektor W. Hocks, Stolv - Rhld. 10 — von Bredow, Senzke 5 — Fürstlich W'b dunger Mineralquellen A.-G., Wildungen 5 — V - von Fischer, Freuenfeld 2 — Direktor v. Holhendo i > Berlin 50 — C. Kirdorf, Mühlheim Ruhr-Spew 25 — H. Geißler, Oliva 5 — Gerrit van DeU"-^ Gronau 6 — Wilhelm vom Rath, Duisburg 2 ^ Iokob Reizes, Dresden 1 — Drenkhan, Pudagla 2 W. Helwig Söhne, Treysa 3 — Hellmuth Hinh, Stets Grabow 5 — Graf zu Dohna-Schlodicn 2 — Frick, Wimpfen a. R. 3 — Forstmeister Feist, Festen 5 — Heinr. Flügge, Hamburg 5 — I. Baesecke, bürg i. B. 2 — Hans Rabbow, Stettin 2 — *4 Goldstein, Breslau 5 — Dr. von Birkmeyer, München — Philipp Döppenschmidt, Pforzheim 5 — A. veJ' Lübbecke Wfl. 5 — Fr. Vennecke, Athcnsleben Vurchard, Verlin-Halensee 5 — Dr. Gerlach, M»Us Wfl. 5 — Konsul W. Hild, Dortmund 10 - W* Budde, Faldafing 12 — Karl Mensing, Neukölln 2ä Geh. Kom. Rat Vlezinger, Stuttgart 10 — 2V"Y. Karge, Värwalde 5 — Dr. C. Mosler, Schwanenwer 12 — Fürstin Fugger, Babenhausen 5 — I. Heywn Fürth (Vay.) 5 — Conrad Kiffling, Breslau 1" O. Glauh, Zierzow 5 — Frau Hennef Sieg 2 — V. Hoogen u. Co., Dülken 2 au * .,.rt !om. Rat C. Re'N' ., Dülken 2 - %t Vieberbach, Heppenheim Br. 2 — Frau Forsinnsl - Iaping, Jena 1 — Frau Wilh. Aug. Korss, Brenn" — Cxz. v. Dircsen, Berlin 25 — Hardt u. Co., B» 100 — v. Grumme-Douglas- Rehdorf 25 — FrwL,,,,. Ienisch, Blumendorf 25 — Eisenwerk Kraft, StE hagen-Krahwieck 5 — San. Rat. Dr. May, Wfl. 5 - Prof. Dr. Kocnig, Breslau 9 1 - 3%-, Cohn, Berlin 1 — Pros. Dr. Hinhe, Berlin 5 „ Franz Oppenheimer, Berlin-Steglitz 1 — Dr. Karl ^ Hirschberg (Schl.) 9 — Graf S. Raczynski, Oberst? 25 — August Richters Söhne, Hohensalza 5 — Wau/^ Reinhardt, Bautzen 5 — I. Fraenkcl, Lauban " Bernhard Berkowih, Bolkcnhain 5 Stück. ö o; o o o o .0! Beseitigung äes Juckreizes Die Folgen von Insektenstichen, wie An- schwellungen, Entzündungen, werden schnell, ebenso wie der Juckreiz, durch Aufbringen des EUGOFORMBALSAMS, der sich auch in der Wundbehandlung wegen seiner Heil- kraft eines grossen Ansehens erfreut, beseitigt. Auch Ausschläge und Juckreiz, die durch Kratzen bei Ungeziefer hervorgerufen sind, verschwinden schnell bei Anwendung des Balsams. OOOOOOÖÜOOOOOOOOOOOOOOOOOOÖOOOOüOOOOOOOOO Die besten Armee-Uhren Vorzüglich bewährte Kriegsuhren — Taschenuhr, schweizer Ankerwerk mit Ra- diumleuchtblatt M. 7,50 Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen Taschenweckeruhr mit Radiumleuchtblatt A j“”an^uhr (kleines Format), mit Leucht- Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen Armbanduhr, vorzügliches schweizer Werk mit Leuchtblatt jv|, *4 _ Ut Armbanduhr, feinstes schweizer 8-Tage- Gehwerk mit Lcuchtblatt Taschenuhr, ohne Leuchtblatt - ^-Taschenuhren 50 Pf., f. Armbanduhren 75 Pf Jetfe Uhr Ist genau geprüftmit3jähr. schrlftl.Garantle Versand ins Feld nur (fegen Vorauszahlung (p. Postanw im Brief). Nachnahme ist bei der Feldpost nicht V 19.50 7.50 18,- 25.50 3.50 nicht l uricij. lvacunanmc ist bei der Feldp Preisliste kesteales. zulässig Porto « Verpackung 35 Pf. Für Ankunft der Sendung wird garantiert. R- Medefind, BerlinSz., Zorndorfcrsfr. 21. Ansichtskarten über 100 Originalaufn, v, Ost und West 100 Stück M. 2,50 Extra-Anfert. nach einges. Phot. 1000St. 21,- Soldaten u.Künstlerk. 100St.3,-5,-u.6,-M. Couverts für Einstecken von Postkarten u. Photographien passend 100 Stück M. 0.75. Versand franco in Feldpostbrief gegen Einsend. d. Betr. in Scheinen od. Postanw. Briefpapier In Mappen 100 Mappen von M. 7,50 an. Feldpostk. la. Cart., schwz.-weiß-rot. Rand usw. 1000 St. M.5.- od. M. 5,50 i. Mapp. ü 10 St. Hannoverscher Kunstverlag Heinrich Carle,«SU i - if :i m S 1 : || 8 8 s' I 1 ;a tmJI Ä mm 6 Feldordensbleche, «. Met» Orden und Ordensbänder. 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Für Soldaten bei Sammelbestellung ^">r»ugspreis zu erfrage» unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Vertretern. — Die Mitglieder der Vereine „Vaterländischer Frauen-Verein" und „Vaterlandsspende zur Errichtung Deutscher Kriegsbeschüdigtem-Erholungsheime" erhalte» die Zeitung zum Vorzugspreise von 1,— M. vierteljährlich. a Zeldgraue Tierfreunde—_> Fliegeroffiziere mit einer jungen Gemse und deren Ziegenmutter. Artilleristen mit einer zahmen Schleiereule im serbischen Karst. Kriegskameraden auf dem Krn. Ein zahmer Kranich als Tischgast bei österr.-ung. Offizieren. 2 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 3- Valerlandsspende zur Errichtung Deutscher Kriegsbeschädigten-Erholungsheime Eingetragener Verein. !. Zweck des Bcrcinsi Sammlung von Mitteln, um damit den ms bürgerliche Leben zurückgetretenen, weniger bemittelten Teilnehmern des Weltkrieges eine kräftigende Lrholungszeit zu gewähren und dem deutschen Volke auf diese Weise für Erfüllung seiner Aufgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeitskräfte iviedeczugeben. Die Mittel werden möglichst für Angehörige der Bundesstaaten oder Provinzen verwendet werden, die sie auf- gebracht haben, ^eder Deutsche sollte daher Mitglied des Vereins werden und ihm reiche Beiträge und Spenden zuführen helfen. % Leitende Gesichtspunkte für die Vereinsarbeit: Vaterlandstreue und Näch- stenliebe ohne Rücksicht auf Bekenntnis und Parteistellung. Enge (Zusammen- arbeit mit den Organen der behördlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge unter strenger Befolgung der von der Reichsrogierung gebilligten neuzeitlichen §orde- rungen auf diesem Gebiete. Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Bereinssammlungen ist in Preuhen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- landssponde hat die Rechte einer „Milden Stiftung". 4. Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in Der Vorstand: Generalleutnant v. Mülmann, Tharlottenbnrg, Erster Vorsitzender. Vorsitzender. Dr. Z. O. Karstedt, Vln.-Steglitz. voller Höhe für die Kriegsbeschädigten verwenden zu können» worden wir diese als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, wo uns durch die (Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- beschädiglonfürsorge und die Unterstützung der Bäderfürsorge des Roten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Verfügung stehen. Auf diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsspende wird in erster Reihe leichtkranke bezw. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemäß von anderer Seite weniger gesorgt zu werden pflegt» berücksichtigen, also z. V. mit Neurasthenie, Rheumatismus, leichten Formen von Herzleiden oder Störungen der Berdauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl fiept der bürgerlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge zu. Unternehmungen, die mindestens 20 Freistellen zu je Mk. 150.—zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender (Zahl in Vorschlag bringen. Schatzmeister: vr. E. M o s l e r, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W. 6. Unter den Linden 35. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Eilenburg, Geschäftsführender Vorsitzender. Syndikus des Vereins: Rechtsanwalt vr. R i 11 h a u s e n, Berlin W. Budaposter-Straße 2-3. ,, „ „i, 7. Bankkonten: Reichshauptbank und sämtliche Nebenstellen, Deutsche. Diskonto-Gesellschaft, Eommerz- und Diskontobank, Bank für Haiioei * Industrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, soiol Heimann-Vreslau, Postscheckkonto Berlin AW. 7, Rr. 22 565. S. Vereinszeitschrist: Die „Deutsche Soldaten-(Zei1ung", Berlin SW. jL mannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Bezugsvergünstigungen für Vereins gliedert Vierteljahrspreis Mk. 1.— statt Mk. 1.30. - 9. Die Geschäftsstelle des Vereins: Berlin W. 57, Vülowstr. 100, c' Lützow 592 Telegrammadresse: „Vaterlandspende". Geschäftszeit: Wocye ^ von vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, oel y samten Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle zu richten. M 10. Mitgliodsbeiträge: Mindostjahresbeitrag für Einzelmitgliedor: 1^"^ körperschaftliche 10 Mk. Mit Rücksicht auf den vaterländischen Vereins ist ein Hinausgehen über die Mindestbeiträge und Spenden einmaligen größeren Beträgen für den Verein dringend erwünscht. Königlicher Vaurat Hermann Duerdoth-Verlin, Stellvertretender Geschäftsführen er Rechtsanwalt Dr. H. Müntzel, Berlin. Generalkonsul Stobwasser, Berlin. Universitätsprofessor Dr. med. Strauß, Berlin. QuittungSleiftungen Pieschen 1 M. (B), 2 901. (S). Prehsch 10 M. (6). Pobles 5 M. (©). Posen 5 9)1. (23), 97 M. (©). Qucrsnrt 10 901. (S). Ouarih 5 M. (S). Rheidt 10 M. (©). Rogowo 1 9)1 (S). Ruda 2 9)1. (S). Remscheid 1 M. (23), 2 M. (©). Ratingen 3 9)1. (©).' Rogasen 2 9)1. (©). 91heda 100 9)1. (©). Riemsloh 50 M. (©). Riesenkirch 5 9)1. (©). Roesch- len 10 9)1. (23), 38 901. (©). Rennerod 2 9)1. (©). Pritzwalk 2 9)1. (©). Psörtcn 12 901. (©). Pinne 2 9)1. (©). Polzin 1 901. (©). Posilgc 24 1 901. (©). Kl. Sielmönken 20 901. (S). Sobernheim 1 901. (23). Saga» 1 901. (©). Solingen 6 9)1. (S). Sacra» 2 901. (S). Sprottau 3 901. (23), 5 901. (©). Sinzig 4 901. (S). Stahlheim 5 901. (S). Stargard 3 9)1. (S). Schinkcnberg 20 9)1. (S). Sonnenberg 5 9)1. (23). Siemcnsstadt bei Berlin 1 M. (S). Scharmbeck 2 9)1. (©). Steele 2 9)1. (S). Salzkotten 31 901. (S). Schmalkalden 40 M. (S). Stolp 22 901. (S). Schild- berg 10 901. (S). Soest 10 9)1. (S). Schraplau 10 9)1. (S). Schlachtcnscc 20 9)1. (©). Sulzbach 1 9)1. (23), 2 9)1. (S). Suhl 3 9)1. (©). Straßburg i. Cls. 86 9)1. (S). Siegen 31 901. (23), 5 901. (S). Wüstewaltersdorf 10 901. (S). W» dohl 5 9)1. (S). Werl 2 9)1. (S). Wendelstein 1 (03), 2 9)1. (S). Wolfenbüttel 10 9)1. (S). WE 1 9)1: (S). Wittstvck 31 9)1. (S). Bad Warmbr«"' 5 901. (S). Bahnhof Weißenhöhe 2.15 901. (S). Englands Herrschaft zur See hat durch den Blockadebruch eines deutschen Untersce- Handelsfrachtschisfcs einen Neuen Stoß erlitten. Der Krieg macht erfinderisch und läßt uns die Grenzen des 901ärchenhasten überschreiten. Was uns in deit Werken des an Einbildungskraft so reichen französischen Schrift- stellers Jules Verne als Traum erschien, seine Fahrt vom Roten Meer zum 901ittelmeer durch einen unter- irdischen Kanal, ist schon durch unsere U-Boote erreicht und nun durch ein Antersee-Handelsschisf bei weitem ttbertroffen worden. Die vergrößerten neuen Untersee- boote ließen die Entwicklung unseres Schissbaues in dieser Richtung vermuten und noch kürzlich deutete unser größter Reeder, der Generaldirektor der Hapag-Linie in Hamburg, Vallin, an, daß tvir nicht müßig gewesen seien im Schiffsbau. Dennoch hat das Erscheinen der „U. Deutschland" in nicht eingeweihten Kreisen freudiges Staunen, Stolz und Genugtuung wachgernfen. Im deutschen Blätterwalde rauschte es, wie zu Zeiten der ersten Zeppelinsahrten in der Lust und in der Tat sieht dieser Erfolg deutscher Schisfsbaukuitst Deutschland wie- der einmal führend unter allen Völkern. Da nützt auch keilte englische Aufhetzung von Patentraub und ameri- kanischer Geschästsbeeinträchtigung! So weit geht man selbst in Amerika nicht in der englischen Freundschaft. 901ait muß den Amerikanern die' Gerechtigkeit wider- fahren lassen, daß sie wissen, wo ihr Vorteil liegt; im Geldpunkt hört die Freundschast auf. Brachte doch die „5l. Deutschland" 2000 Zentner des Anterika so not- wendigen Farbstoffes im Werte von 60 Millionen Mark und außerdem eine reiche Bankpost über den Ozean. Ohnmächtige Wut hat sich der Engländer bemächtigt, daß diese verfluchten Deutschen, deren 5l-23ootkrieg sie durch amerikanische Roteit gefesselt hatten, nun atti friedlichem Handelswege „unter Wasser" ihre Blockade durchbrochen haben, was so viel heißen will, als daß es mit der englischen Herrschaft zur See wieder einmal nichts ist. Die Engländer waren unterrichtet, daß so etwas im Werke sei und haben es an Vorstellungen bei Amerika, die 5l.-Handclsschisse als Kriegssahrzeüge an- zuschen, nicht fehlen lassen. Sic haben sich aiich in Gegentnaßregeln versucht, um den Untersee-Frachtdienst unmöglich zu machen. Das Auftreten ihrer zahlreicheti Fischdampser, von denen tvir erst kürzlich eine Anzahl zerstörten, mag damit in Verbindung stehen. Aber es hals ihnen die vermehrte Absperrung nicht, die „51. Deutschland" kam durch und es werden weitere Hande'ls- tattchboote die englische Blockade durchbrechen, bis deren Zahl die britische Herrschaft ztir See aushebt. Die Freiheit der Meere ist in gewissem Sinne durch den Anfang, den wir mit der „5l. Deutschland" gemacht haben, getvährleistct und den unterbrochenen Beziehun- gen im Welthandel ein neuer Anknüpfungspunkt ge- geben, der Post- und diplomatische Verkehr wieder außer Kontrolle gestellt. And tvelch gewaltiger Sprung ist es von „51 35", das Arzneimittel nach Spanieti brachte, bis zur „51. Deutschland", dem 5lntersee-Han- dclsschiff! 5lnsere Marine kann stolz sein, diesen Weg gewiesen zu haben, und die „Deutsche Ozean-Reederei" hat einett Sieg errungen, der tveit über das „Blatte Band" hinansgeht, das dem schnellsten Ozeaitdampfer in der Ueberfahrt nach Amerika zugesprochen zu werden pflegte. 91icht auf Schnelligkeit, sondern auf Sicher- heit' der Vcrbindttng kommt es heute an und auf den Beweis, daß England die Blockade nicht aufrecht er- halten kann. Die englische Blockade war nie eine voll- kommene, dafür könnten wir Beweise genug bringen, die „Möwe" hat es aber England wohl am empfind- lichsten bewiesen. Wenn jetzt Untersee-Handelsschiffe den Verkehr unter der englischen Absperrung hindurch vermitteln, so muß diese Tatsache auch den Neutrale» die Augen öffnen über die englische Herrschaft zur See. Ihre Ansprüche an England über zu Anrecht ausge- brachtc Schisse bekommen einen rechtlichen Hintergrund, denn wenn eine Blockade nicht vollkommen ist, hat Eng- land auch keilt Recht an Warett neutraler Schisse. Das Ereignis dürfte also für die Auffassung voit der Frei- heit der 9)leere sehr einschneidend sein' und wohl auch einen Wandel der Ansichteit in Amerika von der tut- umschrünkten Seemacht seines besten Kriegskunden Her- vorrufen. Beschämettd für uns ist nur, daß es auch bei diesem wohl vorwiegend Bewunderung und Begeiste- rung weckenden deutschen Erfolge bei uns Leute gab, die es tvie eine Erlösung betrachteten, daß Amerika dem eng- lischen Wunsche, das Schiff als ein Kriegsfahrzeug anzusehen, nicht willfahrtete. Die „51. Deutschland" be- deutet doch für uns den Anbruch einer neuen Zeit der Unabhängigkeit ztir See, sie sollte auch das Unabhängig- keitsgefühl der Dctttschen stärken, die noch immer in 5lnterwürfigkeit nach dem amerikanischen Waffenliese- ranten schielen. Wie wenig paffen doch solche Knechts- naturen in unsere große Zeit mit den herrlichen Siegen zu Lande, zu Wasser und in der Lust, zu den Ersindtm- gett des 42-Zentimeter-Mörscrs, des Focker-Flugzeugs, der 5l-Bvote der Kriegs- und Handelsflotte, und was noch alles Nachkommen wird! In dieser schweren Zeit der Cntscheidnngskämpse an der Ost- und Westsrotit weckt die Kunde von der neuen Großtat unserer der Kriegsflotte ebenbürtigen Hattdelsslvtte ein Hochgefühl, das auch unsere Heere zu neuen Taten begeistern mag, sei es in entsagungsvollem, heldenmütigem'Widerstand, oder zu opferfreudigem Einsatz im Sturm gegen die feindlichen Linien. Was immer an Manneskrast, Crfin- dungsgeist, Können und Wollett int deutschen Volke vor- handen istz es wetteifern alle in dem einen Bestreben, jetzt den Feind niederzuringen, koste es, was es wolle. Nie war Deutschland größer als in diesen Tagen, nie sordcrte das Vaterland mehr von seinen Männern und Frauen, aber auch nie sah es sie größer! „Du Deutschland freue Dich!" — , .,,f Die Nachwirkung der neuesten deutschen Groin. wird in Englaitd zu der Erkenntnis führen, daß der g" deutsche Michel sich doch nicht so leicht eine Zwangs)^ gefallen läßt, und daß Amerika nun atich an Deutsch«? liefern kann, tvas dieses braucht. Cs werden kaum fett und Munition sein, davon haben wir genug, ch. doch vielleicht 91ohstosse, die auch für die Kriegführ" voit Wert sind. Wir gehen dem Ende des Kriegsjahres entgegen und erkennen mit Daitk, daß L uns aus dem Höheputtkt des Weltkrieges noch vergo" , war, auch zur See und gegen England solche herv^ ragende Erfolge zu erzielen, wie den Seesieg vor 9^ Skagerrak ttttb den Blockadebruch durch ein 5lntertz^ Handelsschiff. In ihrer Wirkung bedeuten beide „Niedergang der englischen Herrschaft zur See". Zeittafel der Kriegsereignisse. 8. Juli. W. Beiderseits der Somme hat der Heldenmut die Ausdauer unserer Truppen den Gegnern et Tag voller Enttäuschungen bereitet. — ZahU^'9, immer neu einsehende Angriffe wurden blutig gewiesen. — Die Zahl der gefallenen Engl- l Ovillers—Eontalmaison—Bazentin-le-Grand der Franzosen vor Viaches—Soyecourt geben nis von der 9)laffe der eingesetzten feindl. wie von der Wirkung unseres Geschütz-, 901aschss^.< gewehr- und Infanteriefeuers. — 91echts der opfert der Feind seine Leute in starken verg^-?, Anstürmen gegen „Kalte Erde" ohne eine» , breit Boden zu gewinnen. Mehrere hundert in uns. Hand. — Schtvächere Vorstöße 3c0el! „Hohe Batterie von Damlottp" leicht abgewP Sonst Geschütz- und Streisschartätigkcit Aygrisf etwa einer sranz. Kompagnie int Pr>^> tvalde gescheitert. 0. Heeresgruppe Hindenburg: Bei Abwehr ern» ^ Angriffe südlich des Naröcz-Sees nahmen wtr l Offiziere, 210 901ann ges. und schlugen sch^j msti Vorstöße ab. — Heeresgruppe Prinz Leopold: P,. vollem Mißerfolg endeten wiederholte Aus0^''P,9> gen starker russ. Kräfte gegen die Front von bis südöstl. Gorodischtsche wie beiderseits vo>> „ rowo. — Die Toten vor uns. Stellungen ^-,u' nach Tausenden. Mir machten viele Ges. 7,^! Kämpfe im Gange. — Heeresgruppe Li«l^,i» Südwestl. Luck Vorteile errungen. — Gras Vothmer: Nordwestl. Buczacz russ. §tu erfolglos. — In der Bukowina der Feind 'Vrorit^ der oberen Moldawa getvorsen. — Am oberen + Nr. 3. Deutsche Soldaten - Zeitung. 3 und südl. des Dnjestr Kampstätigkcit gering. Wcstl. und nordwestl. Vuczacz scheiterten mit großer Hef- ngkeit geführte ruff. Llngriffe. — Rordöstl. Varano- uutschi stürmte der Feind unter Aufgebot großer I ff® an. Alle Angriffe zerschellten. ' ^eschühkampf um den Görzer und Tolmeiner Mückenkopf. Gegen den Rücken von Monfalconc letzten die Italiener nachts nach starkem Artilleric- ll'uer mehrere Angriffe an, die blutig abgeschlagen wurden. — Südl. des Suganertales zwischen der ll-nna Dieci und dem Monte Zebio 6 Infanterie- owisioncn und mehrere Alpinigruppen unter schwer- sten Verlusten zurückgewiesen. — Im Ortlergebiet ual. Angriff auf das kleine Ciskögele gescheitert. Juli. Nördl. der Somme fortgesetzt engl.-franz. Angriffe ^or Ovillers—Wald von Mamctz, sowie beiders. Hardecourt sämtlich sehr blutig abgewiesen, gegen bas Wäldchen von Trünes stürmte der Gegner sechsmal vergeblich an; in das Dorf Hardecourt gelang es ihm einzudringen. Südlich der Somme steigerten die Franz, ihr Gcschützfeuer zu größter Heftigkeit, Teilvorstöße scheiterten. — Sonst teilw. ^bh. Fcuerkämpfe, feindl. Gasunternehmungen und Streifschargefcchte; bei letzteren machten wir östl. Armentiöres, im Walde von Apremont und westl. Markirch Gef. — Lcutn. Mulzer schoß bei Mirau- wont ein englisches Großkampsflugzeug ab. Cr er- hielt den Pour le Msrite. Feindl. Flugzeug füd- ostl. Arras durch Abwehrfeuer heruntergeholt, ein anderes, das nach Luftk. siidwestl. Arras abstürzte, durch Gcschützfeucr zerstört. ' Heeresgruppe Prinz Leopold: Mehrmals wiederh. starke ruff. Angriffe wieder unter größten Verlusten Susammengebrochen. 2 Offiziere, 631 Mann gef. — Bei Molodeczno bereitgestellte ruff. Truppen aus- giebig mit Bomben belegt. — Ruff. Flugzeug östl. Borowno (am Stochod) im Luftk. abgeschoffeu. — In der Bukowina bei Vreaza den Aebergang über die Moldawa erkämpft. — Rordöstl. Baranowitschi brachen abermals starke ruff. Angriffe zusammen. — K. u. k. Flieger warfen nordwestl. Duhno auf erwiesenermaßen nur von ruff. Korpsstabe belegte wehöftgruppc Bomben ab. Der Feind hißte auf. den bedrohten Häusern ungesäumt die Genfer I flagge. ' wörz und Ranziano in den Abendstunden heftig be- schoffen; besonders das deutlich gekennzeichnete Feldspital. Nachts belegten k. u. k. Secslugzeuge Pieris, dann Canziano, Vrestigna und Adriawcrkc wit Bomben. — Die Front südl. des Suganertales v, "nter starkem Geschützfeuer. An der unteren Vojusa wieder erhöhte Geschütz- , tatigkcit, stellenweis aus schwerem Geschütz. J- Juli. 'r- Beiderseits der Somme schwerer Kamps. Immer wieder schicken unsere tapferen Truppen den An- greifer in seine Sturmstellungcn zurück und wo sie seinen sich dichtauf folgenden Angriffswellen vor- stbergehend Raum geben mußten, haben sie ihn durch raschen Gegenstoß wieder geworfen. Das Wäldchen bo» Trönes wurde den dort cingedrungcnen Cngl., bas Gehöft La Maisonnette und das Dorf Barleux ben Franzosen im Sturm wieder entrissen, und gegen den Feind in Hardecourt vorgearbeitet. Am Ovillers wird ununterbrochen Mann gegen Mann gekämpft. Im Dorfe Biaches haben die Franz. Fuß gefaßt, zwischen Barleux und Belloy brachen shre vielfachen Angriffe unter den größten Ver- lusten restlos zusammen. Weiter westl. hinderte Unser Sperrfeuer sie am Verlaßen ihrer Gräben. — Zwischen Meer und Ancre, im Gebiet der Aisne, u> der Champagne und östl. der Maas frischten die Feuerkümpfe zeitweise auf. Zu Fußvolktätigkert kam es westl. Warneton, östl. Armcntiüres, bei ^ahure und am Wcstrande der Argonnen, wo vor- uoßende französische Llbteilungcn abgcwiesen wur- de». Bei Hulluch, Givenchy und auf Vauauors sprengten wir mit gutem Erfolge. — Ans. Flieger haben 5 feindl. Flugzeuge (l bei Rieuport-Vad, ^.bei Cambrai, 2 bei Vapaume) tmb 2 Fesselballons l>e einen an der Somme und an der Maas) abge- schoffen. — Die Oberlcutn. Walz und Gerlich haben lhren 4., Leutn. Lesfers seinen 5., Leutn. Parschau seinen 8. Gegner außer Gefecht gesetzt. Letzterer 0 schielt den Pour le Mürite. ' Lm Norden, abgesehen von einem vergebl. ruff. Zugriff bei Skrobowa (östl. Gorodischtsche) nichts wesentliches. — Heeresgruppe Linsingen: Der gsge» die Stochod-Linie vorsühlende Feind iiber ?U abgewiesen; seine Vorstöße westl. und siidwestl. "fck gescheitert. — Deutsche Flugzeuggcschwader Wissen feindl. Anterkünfte östl. des Stochod erfolg- I. ^s>ch an. Nuischen Brenta und Ctsch erbittert gekämpft. Süd- Mi- der Lima Dieci starke Alpini-Angrifse abge- !§lagen. Aeber 800 tote Italiener liegen vor den Gräben. Nachts scheiterte ein feindl. Vorstoß im säume des Monte Interrotto. Bei Valmorbia l'gaben sich 455 Ital. nach hartem Kampf. : A»serc Vorposten südlich des Dojransees schlugen lZudliche Abteilungen durch Feuer ab. bser österr.-ung. Kreuzer „Rovara" traf in der "trantostraße cius eine Gruppe von 4 oder — wie "c dabei gemachten Gefangenen übereinstimmend ""gaben — von 5 bewaffneten engl. Aeberwachungs- dampfcrn und zerstörte sie alle durch Gcschützfeuer. Sie sanken brennend, 3 nach Platzen der Keffel. Von ihren Bemannungen konnte die „Rovara" nur 9 Cngl. retten. 1. Juli. W. Zwischen Ancre und Somme setzten die Cngl. nach- mittags und nachts starke Kräfte zum Angriff in breiter Front beiderseits der Straße Vapaume— Albert an, nordwestl. der Straße wurden sie zusam- mengeschoffen, ehe es zum Nahkampf kam. Oestl. der Straße entspannen sich heftige Kümpfe im Süd- rande des Dorfes Contalmaison und des Waldes von Mamctz. Wiederholte Versuche, uns das Wäldchen von Trones wieder zu nehmen, scheiterten unter großen blutigen Verlusten für ihn und unter Einbuße von etwa 100 Gefangenen. Südl. der Somme Ansturm von Neger-Franz, gegen die Höhe Von La Maisonnette mit überwältigendem Feuer empfangen; einzelne Neger, die bis zu unseren Linien vordrangen, fielen unter den deutschen Bajo- netten oder wurden gefangen genommen. Bei dem Gegenangriff auf Barleux 5 Offiziere, 147 Mann gef. Geschütztütigkeit im ganzen Kampfabschnitt be- deutend. Anscr Sperrfeuer unterband alle Angrisfs- absichten des Feindes zwischen Velloy und Soye- court. — Im Maasgebiet sehr lebhafte Geschütz- kämpfe. Sonst gesteigertes Feuer und mehrere er- gebnislose feindl. Gasangriffe. Streifen und Cr- kundungsabtcilungen überall abgewiesen. — Bei Lcintrey (Lothringen) drang eine deutsche Abtei- lung nach einer umfangreichen Sprengung in die stark beschädigte franz. Stellung ein, 60 Mann gef.; südl. Luffe von einer Streife Gef. eingebracht. — Der Feind verlor an der Somme und westl. Vou- ziers je 2 Flugz. Außerdem 1 engl. Doppeldecker bei Courcelette (an der Straße Vapaume—Albert) durch Abwehrfeuer heruntcrgeholt. 0. Gegen die Stochod-Linie lies der Gegner an vielen Stellen vergeblich an, mit stärkeren Kräften bei Czerewiscze', Hulewicze, Korsyni, Ianowka und beiderseits der Bahn Kowel—Rowno. Bei Hule- wicze wurde er durch kräftigen Gegenstoß über seine Stellung hinaus zurückgeworfen. Cr büßte iiber 700 Gefangene und 3 Maschinengewehre ein. — Ansere Fliegergeschwader belegte» Truppenaus- ladungen bei Horodzicja (Strecke Baranowitschi— Minsk) ausgiebig mit Bomben und wiederholten ihre Angriffe auf ruff. Anterkunftsorte östl. des Stochod. Im Luftk. wurde je 1 feindl. Flugzeug bei Worontscha (westlich Zirin) uud westl. Okonsk abgeschoffeu. — Beim Heerbann Graf Bothmer hatte ein Iagdkommando ein günstiges Gefecht südl. des Waldes von Burkanow, einige Dutzend Ges. — Bei Sokul brachen überlegene ruff. Angriffe vor den Hindernissen zusammen. Vergeblich bemühte sich der Feind, seine zurttckflutendcn Massen durch das Feuer seiner Geschütze und Maschinengewehre zum Stehen zu bringen. — Bei Hulewicze am Stochod wurde der Gegner durch unsere und österr.- ung. Kräfte nach erbitterten, wcchselvollen Kämpfen geworfen. Ruff. Vorstöße im Stochod-Gebiet schei- terten völlig. 1. Zahlreiche feindl. Aeberlauser bestätigen die beson- ders schweren Verluste der Ital. östl. der Lima Dieci. — K. u. k. Secslugzeuge belegten milit. An- lagen und den Bahnhof von Latisana ausgiebig mit Bomben, die meherer große Brände verursach- ten. Feindl. Flieger warfen in den Indicarien auf Tione Bomben ab.. ilic. Zeitweiliges Geplänkel an der unteren Vojusa. w'Wc am 10 Juli nachm, beg. Kämpfe beider?. 'bci. Straße Vapaume—Albert, in Contalmaison und im Walde von Mamctz, wie neue Gefechte am Wäldchen von Trünes und südl. davon mit er- bittcrter Heftigkeit fortgesetzt. Südl. der Somme er itte» die Franzosen bei einem groß angelegten ÄngAss auf der Front Belloy Soyecourt eine empfindliche Schlappe, schwächere, gegen La Mai- sonnette—Barleux angesetzte Kräfte fluteten unter großen Verlusten in die Ausgangsstellung zurück. — Oestl. und südöstl. Reims, 'nordwestl. Massiges, nordwestl. Flirey, franz. Teilangriffe abgeschlagen. — Im Maasgebiet spielten links des Fluffes kleinere Kämpfe. Rechts haben wir unsere Stellun- gen näher an die Werke von Souville und Lauföe herangeschoben und 39 Offiziere, 2106 Mann zu Gef. gemacht. Starke Gegenangriffe wurden glatt abgewiesen. — Ein cngl. Doppeldecker bei Athies (südl. Peronne) bei uns zur Landung gezwungen, ein feindl. Flugzeug stürzte bei Soyecourt, eins im Abwehrfeuer bei Chatancourt ab. Bei Dombasle (westl. der Maas) ein Feffelballon durch unsere Flieger abgeschoffen. 0. Aebcrgangsversuch schwächerer ruff. Kräfte über die Düna westl. Friedrichstadt und Angriffe südl. des Rarocz-Sees vereitelt. — Ruff. Abteilungen, die sich bei Ianowka auf dem linken Äser festsehen wollten, wurden angegriffen; kein Mann ist auf das Sttduser entkommen. Hier und an der Bahn Kowel— Rowno noch über 800 Mann gef.; Ausbeute der beiden letzten Tage am Stochod außer einer An- zahl Offiziere 1932 Mann und 12 Maschinen- gewehre. — Ansere Fliegergeschwader setzten ihre Ängrisfstätigkeit östl. des Stochod fort; ein feindl. Feffelballon abgeschossen. — Auf der Höhe Hordie, südöstl. Mikuliczyn, schlugen k. u. k. Truppen 7 ruff. Vorstöße zurück. — Bei Obertyn in Ostgalizien schoß ein österr.-ung. Flieger ein ruff. Farman- Flugzeug ab. 1. Südöstl. des Suganertales starker ital. Angriff gegen den Monte Rasta abgeschlagen. Das feindl. Fuß- volk, das auf kurze Entfernung liegen blieb, wurde durch seitl. Geschützfeuer gezwungen, in den Abend- stunden weiter zurückzugehen, wobei es iiber 1000 Mann verlor. Flieger belegte das Secarsenal von Spezia mit Bomben. Mc. An der unteren Vojusa Geschützkampf. 8. 3 ital. Zerstörer beschossen die Stadt Parenzo aus sehr großer Entfernung kurze Zeit, 2 Bürgerhäuser und der Turm des Landtagsgebüudes beschädigt. Die Abwchrbatterien haben Treffer erzielt, worauf die Zerstörer abfuhren. Durch k. u. k. Seeflug- zeuge auf die Stadt Ravenna und die Batterien von Corsini Bomben abgeivorfen. Im Juni sind 61 feindl. Handelsschiffe mit rund 101 000 Brutto-Registertonnen durch Anter- seeboote der Mittelmächte versenkt oder durch Minen verloren gegangen. 13. Juli. W. Nördlich der Somme gelang es den Cngl., sich in Contalmaison sestzufehen. Das Geschützfeuer wird mit großer Heftigkeit fortgesetzt. Südl. der Somme hatten die Franz, beiderseits Barleux wie bei und westl. Cstrses keinen Erfolg. — Oestl. der Maas der Geschützkampf noch lebhaft. Die gewonnenen Infanteriestellungen wurden Verbeffert. Die Ge- fangenenzahl erhöht sich um 17 Offiziere, 243 Mann auf 56 Offiziere, 2349 Mann. — Bei Frelinghien, am Kanal von La Baffse, an der Höhe La Fille morte, östl. Badonviller und bei Hirzbach gelangen deutsche Streifunternehmungen. — Rördl. Soiffons ein franz. Doppeldecker bei uns zur Landung ge- zwungen. 0. Beim Heerbann Graf Bothmer durch umfaffenden Gegenstoß bei und nördl. Olesza (nordwestl. Buczacz) eingedrungene Ruffen zurückgeworsen u. über 400 Gef. gemacht. 14. Juli. IV. Beiders. der Somme von neuem heftiger Kamps. Die Cngl. griffen Wald von Mamctz—Longueval an und am'Wäldchen von Trünes. Die Franz, fügten mit vergeblichen Angriffen bei Barleux u. westl. Cstrses den zahlr. Mißerfolgen neue hinzu. — Oestl. der Maas franz. Wiedcrcroberungsver- suche gescheitert; sie wurden bci Souville durch uns. Feuer unterbunden und bci der Feste Lauföe glatt abgewiesen. 0. Heeresgruppe v. Linsingen. An der Stochod-Linie warf ein Gegenstoß bei Zarccze (nördl. der Bahn Kowel—Sarny) über den Abschnitt vorgehende Russen zurück; 160 Mann gef., 2 M.-Gewehre erb. — Ansere Flugzeuagcschw. wiederholten mit Erfolg ihre Angriffe östl. des Stochod. — Beim Herbann Gras Boihmer drang der Feind abermals in die vorderste Verteidigungslinie ein nnd wurde wieder, durch Gegenangriff mit erhebt. Verlusten geworfen. - In der Bukowina stehen die k. u. k.'Truppen wieder in den alten Stellungen auf den Höhen westlich der oberen Moldawa. 1. Lebhafte Gefechtstätigkeit zwischen Brenta u, Ctsch. Besonders hartnäckiger Kampf nordöstl. des. Monte Rasta, wo der Feind 10 vergebt. Stürme versuchte. Die Linien nördl. des Posina-Talcs standen nnter heftigem Geschützfeuer; am Pasubio feindl. Nacht- angriff abgewiesen. 8. Eins uns. A°Boote vernichtete in der Nordsee einen cngl. Hilfskreuzer von etwa 7000 To. An der engl. Ostküste wurde» durch A-Bootsangrisf drei bewaffn, engl. Vewachungsfahrzeuge versenkt, die Besatzung, gef. gen., I Geschütz erb. — CK, österr.-ung. A- Voot hat in der Otranto-Straße einen ital. Tor- pedobootszerstörer versenkt. Ci» Seeflugzeuggeschw. hat milit. und Bahnhofsanlage» von Padua sehr wirkungsvoll mit Bomben belegt. 4 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 3. ren Untauglichen und j gen Leuten der Klassen und 17 besteht, dre rum größten Teil viel schle^. ausgcbildet sind als Engländer. (Hat der eine Ahnung!) Die legenheit ivar noch nn günstig. Cs wäre unklug, zuviel zu erwarten, viele Zeichen d°" - darauf hin, daß wir dem Ende nähern. „ ist der Anfang vom C» • - Das hoffen «nt # aber in anderem SM. Ein anderer General , den Ungeduldigen zu, i möchten bedenken, daß dem Gelingen der LM sive ohne Zweifel der J - gang des Krieges abh> L — Um so größer wird ab die Enttäuschung - wenn die Offensive, Wh den Anschein hat, crgev los verläuft. Die Taktik des f machcns. Uin die Oefs«» lichkeit zu tröste» w 9, der geringen Erfolge » Massenangriffs, sagt ° leitende englische Zeit"«», man befolge nur deutsche Art des AngrÜ^ auf Verdun. De^ niüsie man sich »nt schrittweisen Erfolgen ^ gütigen. Aus cii' Die Reihe der Karten wird fortgesetzt, sie ist zusammenhängend (die Front- linie rot) für 1 Mk. durch die „Deutsche Soldaten-Zeitung" zu beziehen. Westlicher Kriegsschauplatz. Oberhosprcdigcr D. Drhander hat sich am 14. d. M. an die Westfront begeben, um im Aufträge des Evan- gelischen Obcrkirchenrats die evangelischen Truppen aus der Landeskirche zu begrüßen. Er hat seine Reise in Belgien begonnen, um nach Besuch der hauptsächlichen belgischen Garnisonen die Fahrt zu den Truppen an der französischen Front sortzusehcn. Ein englisches Flugzeug warf nach LZericht aus dem Felde an d. „Münchn. R. 91." für Immelmann einen Kranz aus frischen Blumen mit einer schwarzen Schleife nieder. Das Ganze war wafferdicht verpackt und in eine Blechhülse cingeschlossen. Dabei lag ein Schreiben in englischer Sprache, das überseht folgender- maßen lautet: „Abgeworfcn am 30. 6. 16 über Schloß S. für Herrn Oberleutnant Immelmann, gestorben in der Schlacht am 18. 6., zum Andenken an einen tapferen und ritterlichen Gegner. Vom kämpfenden Geschwader." Eine Stimme aus den Vereinigten Staaten fragt, wozu England, der gegebene Beschützer des europäi- schen Friedens sich mit dem despotischen Rußland und dem heidnischen Japan für einen Krieg in Europa ver- bunden habe? „Nicht für die Freiheit und Unabhängig- keit von Korea; nicht für die Freiheit und Unabhängig- keit Polens; nicht für die Freiheit, Unabhängigkeit und Unversehrtheit Chinas; nicht für die Freiheit der Meere für die neutralen Völker; nicht für die Wahrung der Neutralität Griechenlands; nicht für die Freiheit der Finnen; nicht für die Freiheit der bedrückten Juden. Welchen Ruhen für die Zivilisation, was für die Er- rungenschaften für die Gerechtigkeit, die Freiheit oder die Religion kann ein Land erhoffen, das sich mit Ruß- land und Japan verbündet, um seine Gegner zu bekrie- gen? Wozu führt Großbritannien Krieg im Bunde mit solchen Genossen? Für die Freiheit? Absurd! Für die Gerechtigkeit? Lächerlich! Für die Zivilisation? Un- sinn! Gegen den Militarismus — im Verein mit Rußland und Japan? Widersinnig. Ist es nicht an der Zeit, daß das britische Volk das britische Kabinett fragt, weshalb dieser Krieg geführt wird?" Die Frage lomint ja reichlich spät, nach zwei Jahren, aber sie zeigt doch, daß es endlich dämmert imb das Lügengewebe zu zerreißen beginnt. Die Kongregation der Ordensleute, wirksam unter- stützt durch das päpstliche Staatssekretariat erkundigte sich eingehend über unsere mutmaßlichen Greuel- taten in belgische» Klöstern, zunächst bei belgischen, in Rom ansässigen Generalobcrinnen, dann bei durchreisen- den belgischen Klosterfrauen, die alle einstiminig aus- sagte», nichts von den erwähnten Greueln zu 'wissen. Bischof Hehlen von Ramur, der ebenfalls in Roin ver- hört ivurde, erklärte, die diesbezüglichen Gerüchte ent- behrte» jeder Grundlage; vielleicht sei ohne sein Wissen ei» Ciiizclsall vorgekommcn, aber sicherlich nichts Weite- res. Kardinal Mercier, gleichfalls befragt, äußerte sich über drei Fälle, die ihm vom Hörensagen bekannt seien. Die Kongregation beklagte die Verbreitung übertriebe- ner, grundloser Gerüchte und äußerte sich über den Cr- svlg der Untersuchung durchaus befriedigt. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die Franzosen sprechen von Belgien als von einem Schuhwall gegen Deutschland und' beziehen sich auf das Beispiel der Römer, die vor mehreren Jahrhunderten, oder sagen wir nahezu 1000 Jahren, aus Germanien eine römische Militärprovinz machten zur Verteidigung ihrer Ost- grenze. Ob nicht unser Reichskanzler auch solche ge- schichtlichen Erinnerungen hatte, als er von realen (d. h. tvirklichcn) Garantien (oder Bürgschaften) an der West- front des deutschen Reiches sprach?! Jedenfalls haben doch wir, die wir Belgien in der Hand haben, eher Grund davon zu sprechen, ob Belgien sich nicht zu einem deutschen Schuhtvall gegen Frankreich eigne. Der belgische Rational-Katechismus dient dazu, die Belgier im Schützengraben zu Mut und Ausdauer anzufeuern durch eitle Versprechungen aus Gebiets- erweiterungen nach einem siegreichen Ausgang des Krie- ges. Eine belgische Scheldemündung war immer der Wunsch der Belgier und da liegt es natürlich nahe, sic mit solchen Hoffnungen zu betören, das verpflichtet ja zu nichts und kostet auch nichts. Die hohen Erwartungen, die unsere Feinde auf die allgemeine Offensive setzten, verraten französische Generale durch Aeußerungen in den Zeitungen, wie: „Die englische Offensive hat begonnen. Ihr gegenüber steht nur eine Armee, die zum Teil von Verdun her stark geschwächt ist und deren Rest aus Landwehr, srühc- Verhalten bei Verdu" Gesetz zu machen, ist E Z falsch, denn immerhin M. uns nur durch die *',1 aufgezwungen und lb würden auch wir 9er" schnellerer Gangart arbeiten, wenn es nur ginge. Ioffre erließ an die Truppen von Verdun fdE den Tagesbefehl: „Die russischen Crsolge in Gaw> .ä das Werk von Truppen, die in Erfahrungen herangm^ Eurem war sind, sind nun in voller Verwirklichung begriffen. ~ “' ‘ ~ heldenmütigen WidE' Dieser war die unerlaß»^ baten von Verdun' ist dies zu verdanken. kau uit um>--■*eie Bedingung des Erfolges. Auf ihm beruhen auch um nächsten Siege, und er hat auf dem gesamten päischen Kriegsschauplatz die Lage geschaffen, daß, ,< endgültige Sicgcsjubel unserer Sache sich ergeben >»' Die „Morningpost" berichtet: „Die letzten haben gezeigt, was der Deutsche mit dem MasaMW gewehr erreichen kann. Cs ist wunderbar, wie er ^ Waffe vor den vernichtenden Folgen der vorbcreite' ,, Beschießung schützt. Aus tiefen Unterständen wa.,j„ eine Granate hindringen kann holt der Deutsche Nst Maschinengewehr immer wieder hervor, setzt es am Brustwehr und richtet fürchterliches Unheil unter , heranstürmenden Truppen an. Ich habe noch Offizier oder Soldaten gesehen, der das deutsch" .Np schinengewehr nicht für seinen schlimmsten Feind '1^, Der deutsche Maschinengewehrsoldat stirbt, aber m N gibt sich nicht. Cr bleibt bereitwillig zurück, nachdem N, seine Kameraden schon ausgerückt sind, um seinen liehen Kugelregen hinauszusenden, und niemals heranstürmenden Truppen an. Ich habe noch Beim Melken. Deutsche Soldaten -- Zeitung. 5 -iu - ö"nde hoch. Was ein paar Männer dieser Art dosten imstande sind, das haben die Gordon Highlan- !rc? ^^r Mamcts erfahren. Nur noch 120 Aards sie von den deutschen Laufgräben, aber im üiip|icl, als unser vorbereitendes 'Feuer aufhörte, „F zum Sturm ansehten, cröfsueten die Vcschoffe- h,')! ?hr Maschinengewehrfeuer auf die Highlanders D regten sie hinweg." ben ^ach der „Daily Mail" sind ungefähr 90 v. H. der I» Engländern beim jüngsten Angriff zugefttgten Ver- °urch das Feuer der deutschen Maschinengewehre ^ursacht worden. dtach Erzählungen der in der englischen Hauptstadt tz^vminenen Venvuudetcn sind die zahlreichen von den ^8">ndern hinter der Front und an der französischen dn^crrichtetcn Spitäler vollständig überfüllt, weshalb ^'oerwundetenverladungen jetzt nahezu ausschließlich sin? England gehen. 4000 englische Schwerverwundete diff ^ßerdem in Paris uutergebracht. Cin Holländer, " Haus in Riederländisch-Indien tropische Crzeug- für ärztliche Zwecke »ach England liefert, erfuhr, dj? Ulan in den Kreisen der englischen Sanitätsoffiziere »>ik ^Mfchen Verluste für die ersten drei Angrifsstage "5 000 Mann veranschlagt. Die englischen Verluste betragen nach einem amt- tzyjsu Bericht des Londoner Kriegsamtes bei dem Heer -. der Kriegsflotte vom 1. April bis 30. Juni 5014 und 82 380 Mann. Unter den letzteren gehört " als der vierte Teil zu den Toten. tz^Dlie die Londoner „Daily News" meldet, hat das entschieden, daß ein neunzehnjähriger Deutscher Kropp, Sohn von deutschen Eltern, aber in ^Ä??d. geboren, dessen Vater jetzt im deutschen Heere ttu;“, in die englische Armee eintrcten müsse. Bei Cr- dg.Füg der Volljährigkeit würde der Betreffende die uche Nationalität wählen. >i, russische Generalstabschef, der sich gegenwärtig Iki,»osankreich anfhült, besichtigte gemeinsan: mit dein !>v,u'ufchen Muuitionsminister Thomas die Schlacht- ÄjF. an der Somme, besonders die Artilleriestellungen. sin Lager von Mailly einexerzierten russischen Trup- l>» zsU""» demnächst au die Front geschickt werden, um Cr französisch-englischen Offensive teilzunehmen. 'i»uV Geschütze. Wir nehmen gern Kenntnis von ks^ahlerischeu Mitteilungen der Engländer und Fran- ImO "aß sie nun schwere Geschütze haben sollen, die Si.'f ^.Zentimeter-Mörser in der Wirkung noch über- u Am so größer >vird die Enttäuschung sein, iXkz^Ujrsere Feinde dennoch nicht vermögen uns nicder- Engländer haben ein ganzes Jahr lang Zeit ' sich auf den Angriff vorzubereiten und haben Ms, L^it anscheinend gut ausgenutzt, denn außer der ■.cfchnrltuÖ »euer Geschütze und Bereitstellung gewaltiger ?°»ier Geräte sind 3000 Meilen strategische Eisenbahnen der Front angelegt worden. Der englische ?>>z Fistab muß beim jetzigen Angriffe zeigen, ob er Kämpfen bei Loos etwas gelernt hat. So "in amerikanischer Berichterstatter. M feücr neue französische Flugzeuge meldet „Army [ic>„ "wvv »st,,« eine .cinCr aty) Gazette", daß sie eine größere und eiiu hV',L weisen. Crstere, „Bombakdements-Flug- j ■) M,^Nannt, sind Dreidecker mit 20 Meter Spannung, n>etcr Schnelligkeit und tragen 4 Revolver- Non 4,6 Zentimeter Kaliber und 12 Manu Be- peigL Die kleineren, für Aufklärungsaufgabeu, sind Fist und nur mit einer Revolvcrkanone ausge- Acs - ^ besondere Eigenschaft wird beiden ein Fteigungsvcrmögen, große Rianövrierfähigkcit "'"usachung der Handgriffe nachgerühmt, die in kürzerer Zeit als früher die Ausbildung der Flieger er lauben sollen. Lord Derby äußerte, man könne den jetzigen Vor- stoß der englischen und französischen Armeen unmöglich als einen entscheidenden Angriff bezeichnen. Die Auf- gabe, die Deutschen zu besiegen, sei so groß und so schwierig, daß das Ziel nicht durch militärische Kraft- anstrengungen zu erreichen sei. Cin Zusammenbruch der Deutschen ist nach Lord Derbys Meinung vollständig ausgeschlossen. Der britische Augenzeuge Gibbs meldet von der Eroberung des sogenannten Kruzifix-Schützengrabens bei Fricourt. Als der Schützengraben im Besitz der Engländer war, wurde er noch immer durch das englische Gcschühvolk beschossen, das die Eroberung durch die eigenen Leute nicht wahrgenommen hatte. Cs gelang einem Hauptmanu durch eine Lichtrakete die Engländer zu verständigen, aber auch die Deutschen hatten diese Rakete gesehen und sie richtig gedeutet. Sie begannen jetzt eine Beschießung, der ein deutscher Angriff folgte. Die Engländer konnten weder vor» noch zurückgehen. Von einer englischen Maschinengewehr-Abteilung blieb nur noch ein Mann übrig. Die neuen Herren. An der Westfront ist General Fach der Leiter des französischen Angriffs, und auch an der Tiroler Grenze ist auf italienischer Seite in dem General Pocoro Giraldi ein neuer Führer aufgetaucht. Ob cs den neuen Herren gelingen wird, größere Er- folge zu erreichen? Wir warten es ruhig ab! Der neue englische Kriegsminister. Cs hat lange gedauert, bis nach dem Tode Lord Kitcheners England einen neuen Kriegsminister bekam. Männer von militä- rischen Fähigkeiten sind selten in England und so mußte man auch jetzt seine Zuflucht zu dem Munitionsminister Lloyd George nehmen, der immerhin Befähigung für die Organisation gezeigt hat. Cr verläßt das Gebiet seiner erfolgreichen Tätigkeit, um das dornenvolle und zurzeit recht undankbare Amt des Kriegsministers zu übernehmen. Gute Freunde. Farbige Engländer. Man hält es neuerdings für ratsamer in England, die farbigen Hilfsvölker nicht mehr au die Front, sondern im Lande als Arbeiter zu ver- wenden, am besten als Landarbeiter. Am die Bedenken der Bevölkerung zu zerstreuen, heißt es, daß nur solche Schwarze in Frage künren, die durchaus zuverlässig wären. Zwei deutsche Marineflugzeuge haben nachts vom 9. zum 10. Juli die Hafenanlagen und Küstenwerke von Harwich und Dover, zwei andere in der Nacht vom >0. zum 11. Juli Calais und Truppenlager bei Bray- Dunes mit Bomben belegt. Die Flugzeuge sind wohl- behalten zurückgekehrt. Oeftlichei- Kriegsschauplatz. Rußlands Hilfe für Italien. Nachrichten aus Ruß- land lassen erkennen, daß die russischen Heerführer eigent- lich einen Angriff an der Nordsrout planten, die Vorbe- reitungen gegen Hindcnburg waren schon ziemlich weit vorgeschritten, als der Notschrei Italiens aus Anlaß der österreichischen Angriffe in Südtirol die Verände-' rung zum Wechsel der Augrisfsfront forderte. Der Au- griff aus Beßarabien vornehmlich gegen die Oester- reicher sollte den Druck abschivächeu, der auf Italien lag. Den Russe,: mag er willkommener gewesen sein, denn an Hindenburg haben sie sich schon einige Male die Finger verbrannt. Die Truppenverschiebung nach dem Süden erfolgte auf persönliche Einwirkung des Zaren in Beantwortung des italienischen Wunsches. Was dabei herausgekömmen ist, haben wir zur Zeit Ge- legenheit zu verfolgen. Am wenigstens haben wohl die Russen damit gerechnet, daß sie auch im Süden wieder den verdammten Deutsche» begegnen würden, die ihnen denn auch das Spiel gründlich verdorben haben. Ja das macht die innere Linie und die bessere Anordnung unserer Verkehrsmittel, mittelst deren wir bisher noch immer allen Anschlägen unserer Feinde zuvorgekommen sind. Rur konnten wir nicht verhindern, daß tatsächlich der russische Angriff die Italiener insofern entlastete, als die Oesterreicher ihren Vorstoß aus Südtirol zunächst nicht weiter fortsehten. Das darob sich erhebende Iubel- geschrei der Italiener und Franzosen verstummte aber bald wieder, als die Italiener ihrerseits gegen die in den Bergen feststehenden Oesterreicher nichts auszu- richten vermochten. Von der Hindenburgfront wird nun auch ein Massenfeuer der russischen Artillerie gemeldet. Cs scheint, mau will doch die dort für den geplanten An- griff aufgespcichcrten Geschosse nicht nutzlos lagern lassen, nachdem man sich entschloß, den Angriff nicht im Norden, sondern im Süden zu führen. Die russische Kampfweise war nach dem schwedischen Schriftsteller Nils Lagon Lenquist, der 14 Monate Be- richterstatter an der österreichisch-ungarischen Front war, durch ein wahnsinniges Hinopfern von Menschen ge- kennzeichnet. Nicht einmal die Lage der Karpathen- schlacht hatte etwas ähnliches aufzuweisen. Regiment auf Regiment wurden rücksichtslos geopfert. Der russische Vorstoß in Wolhynien dürfte den Russen 250 000 Tote gekostet haben. Ganz deutlich ermattet Rußlands Angriffskrast mit jedem Tage. Man darf schon heute als das Endergebnis Voraussagen, daß die alte Lage wiederhergestellt wird. Ein merkwürdiger Befehl wurde gegen die Klatsch- sucht in der russischen Armee ausgegeben. Cs wird darin ausgeführt, daß die russischen Osfiziere und Mannschaften ganz kindlich alles ausplaudern und in Feldpostbriefen nach Hause schreiben. Auf diese Weise erfahre die russische Oeffentlichkeit alles, was in den Armeen geschieht. Da sogar die wichtigsten Geheimnisse verraten würden, ziehe der Feind Nutzen aus dieser Klatschseuche. Der Zar hat deshalb verfügt, daß alle Soldaten, die über militärische Ereignisse sprechen oder schreiben, bestraft werden. Cs ist verboten, in Feldpost- briefen den Standort des Regiments anzugcben und ebenso wenig darf über Kampfhandlungen gesprochen und geschrieben iverden. (Cxpr. Korr.) Bei den Russen, die in der Nähe der rumänischen Grenze kämpfen, befindet sich nach einer Meldung aus Burdujeni auch japanische Artillerie. Die Batterien mit japanischen Geschützen werden von japanisch. Offi- zieren befehligt. Drei russische Abteilungen, bestehend außer japanischer Artillerie aus russischer Infanterie und Kosaken, gingen in der Rächt zum 7. Juli durch die Saezawa dicht an der rumänischen Grenze. Das russische Verkehrsministerium hat bei einer Elektrizitätsgescllschast in Tokio Fcrnsprechgeräte und Kabeldraht im Werte von über 6 Millionen Mark be- stellt, die noch in diesem Jahr geliefert iverden sollen. (Cxpr. Korr.) Die unbefreiten Völker Rußlands, die kürzlich eine Bitte an den amerikanischest Präsidenten gerichtet haben, hielten durch ihre Vertreter eine Versammlung in der Schweiz ab, auf der sie ihre Rechte auf Besserung ihrer Lage besprachen. Besonders nachdrücklich wurde die Poleufrage besprochen und der Wunsch der Polen nach Sichtung ihres Schicksals anerkannt. Einstimmig war man sich über die Wichtigkeit dieser internationalen Aufgabe. Ebenso einstimmig wurde Polens Anab- hängigkeit von Rußland gefordert. Man war Zeuge des geschichtlichen Augenblicks, wo alle unterdrückten Völker des russischen Reiches gemeinsam mit den Polen den Wunsch der Vefreiuuug vom Zarismus bezeugten. Die Finnländer, Littaucr und Weißrussen verlangten eben- falls ihre politische Anabhüngigkeit und da, wo sie von ihrem Stamme losgelöst unter den Großruffen wohnen, die staatliche Selbständigkeit ihrer Gruppen ivie bei- spielsweise die Tartaren in Kasan. Alles in allem hat die Zusammenkunft die Tatsache erwiesen, daß die Ver- Ienny an der' Front im Westen. Deutsche Soldaten -- Zeitung. Nr. 3. trctcr aller nicht großrussischen Stämme in Rußland mit Willenskraft die Herrschaft der russischen Regierung ab- lehnen, welche alle Völker unterdrückt, sie ihres Volks- tums beraubt und gleichzeitig den Versuch macht, sie zu entnerven. Es ist eine Bewegung der amerikanischen Juden im Gange, die sich gegen die Iudenversolgungen in Ruß- land wendet, besonders gegen die Behandlung der aus Ostpreußen verschleppten Geißeln, von denen 2000, d. h. die Halste gestorben sind. Cs ist ein Beschluß gefaßt worden, nach dem von dem Präsidentschaftskandidaten die feierliche Verpflichtung gefordert wird, daß Amerika eingreife. Cs ist eine Sammlung von Antcrschristen im Gange, zu einer Vorlage an Wilson, daß er die Be- seitigung dieser Mißstände zur Bedingung der russischen Anleihe mache. (Cxpr. Korr.) Dem russischen Ministerium liegt ein Gesetzentwurf über die allgemeine Schulpflicht vor, da der Weltkrieg gezeigt hätte, daß Bildung die beste Masse für die nationale Einheit darstellc. „Retsch" sieht der Lösung dieser Frage mit einigem Mißtrauen entgegen, da der niedrige Bildungsgrad und die Allwissenheit einiger Gegenden die völkischen und religiösen Cigcntümlich- keiten und die Trägheit der Bevölkerung im ganzen gewaltige Schwierigkeiten darstellen. Außerdem müßte die Zahl der Volksschullehrer verdoppelt werden, was in absehbarer Zeit unmöglich ist. Die Meldung von verheerenden Viehseuchen, die in diesem Frühjahr infolge des Futtermangels in Ruß- land ausgebrochen sind, war bisher von der Zensur unterdrückt. Seeschisfahrt tief einschneidende Neuerung zu schaffen.' „Deutschland" und „Bremen" heißen die ersten Boote, mit denen Englands Aushungerungskrieg und die rechts- widrige Handelsblockade der gesamten Nordsee, die der bisherigen Handhabung des Völkerrechtes widerspricht, durchbrochen wird. Man glaubt, daß die Ankunft des A-Bootes in Amerika die amerikanische Regierung nun- mehr endgültig vor die Entscheidung stellen wird, wie sic sich in Zukunft Deutschland gegenüber verhalten wird, insbesondere, ob sie sich wirklich neutral zeigen wird. Die Engländer haben schon verschiedene Winkelzüge unternommen, um den Erfolg in Frage zu stellen. Daraus zielt besonders der Rechtsstreit ans Patentraub hin, den eine amerikanische Linie anhängig gemacht hat. Man will die deutschen A-Voote beschlagnahmen laffen und sie verhindern, ihre Waren auszuladen und andere wieder zurückzubringen. Die Wirksamkeit des U-Bootkricges beleuchtete der englische Nationalökonom I. Foxon Mills in der Pall Mall Gazette: Wir sind nicht durch Hunger zur Unter- werfung gebracht worden und haben keine wirklichen Angstpreisc gehabt. Des Feindes A-Boote haben aber schweren Zoll erhoben von unseren Handelsschiffen und denen der Neutrale»/ die trotz verborgener Gefahr uns bei der Versorgung unserer Insel geholsen haben. Wir können uns wohl vorstellcn, was das Ergebnis ge- wesen wäre, wenn die A-Bootsangrisfe ein wenig wirk- samer gewesen wären, oder wenn wir auch nur auf kurze Zeit die Aussicht zur See verloren hätten. Wir sind uns vollkommen bewußt, daß selbst eine Unterbrechung der Sceverbindungcn aus ein paar Monate uns die Das Ergebnis einer Raiien/agd in einem französ/scfje/? Laufgraben Seekrieg. Dem Korvettenkapitän Prinz Adalbert von Preu- ßen, dem drittältesten Sohne unseres Kaiserpaares, ist das Eiserne Kreuz l. Klaffe verliehen worden. „Deutschland", ein deutsches U-Boot, ist mit einer wertvollen Ladung Farbstoffe in Baltimore angekommen. 20 Meilen von der Küste wurde cs von britischen und französischen Kreuzern verfolgt, wodurch seine Ankunft um vier Tage verzögert wurde. — In aller Stille ist in Bremen der Gedanke, das Tauchboot in den Dienst des überseeischen Handelsverkehrs zu stellen, zur Tat geworden. Cs war bereits im letzten Jahr Tauchbooten unserer Marine gelungen, ohne Schwierigkeit von Wil- helmshaven nach Konstantinopel und zurück zu fahren. Wochenlange Fahrten in den Atlantischen Ozean und zurück sind ausgesührt worden, quer über den Atlanti- schen Ozean war bisher aber noch kein Tauchboot ge- fahren. Im Herbst des letzten Jahres ist in Bremen ans Vcranlaffung von Herrn Alfred Lohmann, damals Präsident der Bremer Handelskammer, eine besondere Reederei gegründet worden, um den Verkehr mit Handels-Tauchbooten mit Aebersce auszunehmcn. Cs sind verschiedene Unterseeboote in Vau. Die beiden ersten, die „Deutschland und „Bremen", schwimmen be- reits aus dem Ozean. Die Größe der Boote beträgt etwa 2000 Tonnen. Die Erbauerin der „Deutschland" ist die Germaniawerft in Kiel. Deutschen Schifss- baucru war es Vorbehalten diese in die Geschichte der Kio$ Cigaretten v Kurprinz 3Pfg. Fürsten ff „ Welt-Macht 5 « Auto-Klub 6 » Aushungerung und Aussicht auf demütige Kapitulation nahe gebracht hätte. In Priok (bei Batavia) lief der 7000 Tonnen große deutsche Hansadampfer „Marie" ein, schwer durch Gc- schühseucr beschädigt. „Marie" lag bei Kriegsausbruch im Sulisluß in Ostafrika und blieb dort lange versteckt, wurde jedoch plötzlich durch die Engländer entdeckt und zwei Tage lang schwer beschoffen. Kapitän Sörrensen beschloß, die Vernichtung durch die Flucht zu verhindern. Das glückte, er verstand cs, in der Nacht die Wach- samkeit von 5 engl. Kriegsschiffen zu überlisten und ent- kam. Cr erreichte Java nach 20 Tagen. „Marie" ist ganz ohne Ladung, das Deck ist ein Trümmerhaufen und über sowie unter der Wafferlinie befinden sich mehrere Löcher, welche mit Holz abgedichtet sind. Aus jeden Fall bedeutet die Ankunst der „Marie" ein kühnes Sec- mannsstück. Die Behörde» untersuchen augenblicklich, ob das Schiss kein englisches Prisenschiff ist. Ein fetter Fang. Mit der Ausbringung der „Brüssels" ist cs einem deutschen Patrouillenboot ge- lungen, den Engländern einen fetten Bissen von dem von ihnen doch beherrschten Meere — und sogar im Aermel- kanal — wegzuschnappen. Ein rechter Husarenstreich zu Wasser war es, der 390 Tonnen an menschlicher Nah- rung dem Feinde wegnahm, lauter gute Dinge, die wir selbst gebrauchen konnten, natwendiger denn je: Marga- rine, Butter, Fische, Geflügel, Kalbfleisch, Speck, Krabben und für 100 000 Mann Schweinebraten für 8 Tage genug! Da wird einem ordentlich der Mund wässerig, wenn man's nur liest. And den Engländern muß mau es nachsagen, sie haben Geschmack und Geschick in der Lebensmittelversorgung, die wir ihnen ja nicht mehr zu stören versprochen haben — d. h. Amerika versprachen wir cs, aber nur „unter Wasser". Diesmal hatten die Großmäuler Pech, denn wir kamen auf dem Wasser. Cs geht auch so, nur ist dabei mehr Gefahr für den kühnen Jäger, aber die Sache um so ruhmvoller. Gleich danach wurde der aus Liverpool kommen/ Dampfer „Lestris" unweit der englischen Küste in v"/ den durch Teile unserer Hochseestreitkräfte aufgcbra, und als Prise vereinnahmt. Der englische Dampfer „Peudcnnis" aus Falmouth, welcher mit einer Ladung Grubenholz von Goteiw» 8 nach Hüll unterwegs war, ist an der norwegischen KM aufgebracht. Cr hat unter deutscher Kricgsslagge a der Vorkum-Reede geankert. Der englische Bericht über die Seeschlacht vorde>" Skagerrak ist nun doch gekommen, natürlich ein Lüg bericht sondergleichen, der die Tatsachen unseres Flotte berichts aus den Kopf stellt, der Welt den engliM Sieg verkündet und uns unverhältnismäßig große luste zuspricht, während die eigenen verkleinert werv - Das Hilst nun einmal aber nichts. Man fragt sich falls, warum denn die überlegene und schneller fahren englische Flotte nicht die „schwergezüchtigte" bcutl, Flotte ans der „Flucht" eingeholt und mit Hilf/ % aus dem Aermelkanal hcrankommcnden Geschwaders v ständig vernichtet hat. Ans die Vernichtung der de scheu Kräfte zur See war es doch abgesehen, die w ja eigentlich von rcchtswcgen schon seit 2 Jahren von Vildfläche verschwunden sein. And warum hat die c> J lische Flotte, die noch am l. Juni „ganz in der Rghe • Schlachtfeldes" geblieben sein will, nicht einmal die neu Schiffbrüchigen gerettet? Auch das besorgte N fliehende deutsche Flotte; wie sie das nur gemacht y - Wo die englische Flotte hin ablief, hat eines untz. Luftschiffe übrigens einwandfrei scstgcstellt. Anderse gibt unsere Admiralität noch einmal die tatsachn"' j deutschen Verluste an, über die der englische AoM' längst hätte unterrichtet sein können im Gegensatz « seinem Lügenbericht. Der Gesamtverlust der deutm). Hochseestreitkrästc während der Kämpfe am 31. }\. f und 1. Juni, sowie in der darauf folgenden Zeit bett s einen Schlachtkreuzer, ein älteres Linienschiff, vier »e Kreuzer und fünf Torpedoboote. , Ersah aus dem Mittelmeer sah sich die englnA Admiralität genötigt nach dem Siege (?) am SkageP,, heranzuziehen, an Schissen und an ausgebildeten ® (eilten, wie ja auch der neue Panzergeschwadcr-Che! ^ Mittclmcerflotte entnommen wurde. Seit der SchmN am Skagerrak sind keine englischen Kreuzer mehr an türkischen Küste gesehen worden. Kommandowechsel in der englischen Flotte. ~ Führer des englischen Kreuzergeschwaders, der 11 reiche (?) Admiral Bcatty ist in seinem Kommando ow. den aus dem Mittelmeer herbeigerusenen Admiral. Robck erseht worden. Warum wohl? Cs sollen a noch andere Kommandostelle» in der englischen Ria neu beseht werden. Alles eine Folge des Sieges dem Skagerrak! , j Aus der Fahrt nach Swinemünde südlich der Ocland wurde ein Gelcitzug von neun dein!" Handelsdampfern durch ein feindliches Antcrseeboot w vorherige Warnung unter Wasser angegriffen, Torpcdolaufbahn wurde deutlich gesichtet, auch. 3^ starke Wafferströmungcn, die durch den Ausstoß ‘ ^ Torpedos verursacht waren. Der Torpedoschuß 9 ^ glücklicherweise zwischen den Handelsdampfern hi"""^.,, Die bewaffneten Vegleitsahrzeuge drehten sofort am ^ vermuteten Ort des Antersecbootes zu und verjagtes' Der Gcleitzug ist unversehrt in Swinemündee^ laufen. — Cs wird deutsche Handclsdampfer von einem feindlichen ohne vorherige Warnung unter " wurden. hiermit festgestellt, daß fri^ot rer von einem feindlichen A'^. „ Wasser angegN" Die japanische Marine hat zwei Panzcrschis^ lÄ, einen Kreuzer an Rußland abgetreten. Cs handelt i,,^ wohl um seiner Zeit von den Russen erbeutete Sa) Pack schlägt sich. Pack verträgt sich. Der große Kreuzer „Gäben" hat nach Beruh ans Odessa ans einer völlig unerwartet koinme'.^ Kreuzfahrt im Schwarzen Meer de» Dampfer ,/• ;,jC Obolenski" versenkt. Der Dampfer hatte eine öchst, Anzahl von Truppen an Bord, die zum Kricgssch"'N-„ gebracht werden sollten. Cr war von einem russt!?^ Torpedoboot begleitet. Cr wurde durch Warnung-', zum Stoppen gezwungen. Das Torpedoboot crgrlll Flucht. „Gäben" dämpfte darauf vor Tuapse, kleinere Stadt im Kaukasus, die starke Hafenbatt^„v hat und ein wichtiger Verladeplah für Truppe" Kriegsbedarf ist und beschoß anderthalb Stunde" ,r Hafen und die Batterien. Der Hafen ist vollstä»d>SL^si stört, die Batterien sind zum Schweigen gebracht- zur gleiche» Zeit beschoß der kleine Kreuzer pc» die Stadt Sotschi und die Hafenanlagen. Zwischjch Küstenbatterien und dem Kriegsschiff entspann 1"/^-» lebhaftes Feuergefccht. Schließlich wurden die Ba" .^i> znm Schweigen gebracht. Später stießen die Kriegsschiffe wieder zu einander und kehrten 3"■ J c- Ausgangsstellung zurück. — In Petersburg ^Hlc"' .wviju'iyvimumy 0"»""' e/ .n,,.- (gemein Verwunderung, daß sie trotz der. s pi-r ästigen Aeberlegcnheit der russischen Flotte c""' 3" rtig ausgedehnte Fahrt unternehmen konnten- ^ Trapezunt befand sich zur selben Zeit ein nicht sck" xck russisches Geschwader, das nicht den Versuch /ff >' feindlichen Schissen den Weg abznschneiden. .'csit " Petersburg überzeugt, daß die Crkundungstätlg der russischen Schwarzmeerflottc elend sein n"1'"' Nr. 3. Deutsche Soldaten-Zeituug. 7 Bei öen Mvölims. dtach erbittertem Kampfe westlich von Kermanschah SP sich die Russen zurück; sie konnten sich in Ker- < NIchah nicht behaupten, worauf die Türken die Stadt ^sichten. Die „Times" berichtet dazu aus Petcrs- Die Türkei habe im Kaukasus ihren Angriff gut durchgeführt. Sie habe aus Europa erhebliche Ver- "lrkungen erhalten. Cs ist ihnen ferner gelungen, die "^geschobenen russischen Abteilungen in einer Ausdch- uuig von 27 Meilen südöstlich über Kermanschah zu- uckzudrängen. Die Russen behaupten sich noch in ihren Stellungen auf der Hochebene. „ Pie Rückeroberung von Kermanschah erinnert an >och eine Absonderlichkeit des Weltkrieges. Das ist die ^olle, die Persien darin spielt. Rußland und Cng- o^d hatten sich untereinander über die Austeilung des --andcs geeinigt. Cs war das von Seiten Englands vcr Kaufpreis an Rußland für dessen Beistand im Kriege gegen Deutschland. Die daneben hergchendcn ckvmachungcn mit Deutschland selbst über die Bagdad- Mn waren eitel Lug und Trug und nur auf Täuschung Deutschlands berechnet. In Persien fühlten sich Cng- and und Rußland als Herren, >vobei dann aber Ruß- o»d doch wohl für englische Begriffe zu weit ging, wenn cs im jetzigen Kriege über Kermanschah vorgehcnd «ns Bagdad zielte. Dort hätte England die Russen uuht gern gesehen. Run, die Türken haben es ja auch uicht dazu kommen lassen; weder die Russen noch die Engländer sind in die Mauern Bagdads eingezogen, und nun haben die Türken ihrerseits die persische ^>tadt Kermanschah besetzt. Krieg hat Persien nie- manden erklärt, man führt aber in seinem Lande Krieg und das mit viel weniger Schwierigkeiten als in Grie- Pnland, auf Grund der Abgrenzung russischen und ^Uglischen Cinflußgebietcs. England kennt keine Rechte, uur Macht, und in Persien hat cs, ebenso wie in Ruß- end, die Macht, zu schalten und zu walten nach Gut- viinken — nur machen beiden die Türken, wie es scheint, c'ticn Strich durch die Rechnung. Auf dem Balkan. Die bulgarische Regierung hat die rumänische Re- Aicrung verständigt, daß die Grenze für den Warcn- und Leutevcrkehr wieder geöffnet worden sei. Die Men Ziige gingen mit vielen Reisenden in beiden Dichtungen ab. ^ Rumänien hat die russische Grenze durch ein starkes ^ruppenaufgcbot gesichert; das auf Kriegsfuß gesetzte Armeekorps sott am Pruth eingerückt sein. Auch die Bukowina-Grenze, soweit russische Truppen die Buko- wina besetzt halten, ist von rumänischem Militär be- sitzt worden. Cs verlautet, daß diese Truppen ein Überschreiten bewaffneter Truppen unter allen Umstän- de» verhindern sollen. Die Regierung hat eine Unter- suchung über die russischen Grenzüberschreitungen angc- "rdiuP Die Offiziere, die sich dem russischen Ein- Marsch nicht widersehten, werden möglicherweise vor ei» Kriegsgericht gestellt. Die Schuhmächte Griechenlands sind immer noch bemüht, das Land mit allen Mitteln auf ihre Seite öu bringen. Sic finden nun schon selbst bei den An- yängern ihres Mittelmannes Vcnizelos keine Gegen- uebe mehr, und besonders sind es die entlassenen Rcser- mstcn, die dem auf den Bürgerkrieg hinwirkenden ehe- maligen Minister und Freund der Verbandsmächte das Spiel verderben. Das Heer hält zum König, der gegen den Krieg an der Seite Englands ist. Aber der sichj bereits wie ein Präsident der Republik gcberdende Vcnizelos bat den General Sarrail, den Kommandeur der Verbandstruppcn, um bewaffnete Hilfe gegen seine politischen Gegner an den Wahltagen. Den Unglttcks- fall des griechischen Generalstabschefs Dusmanis schiebt man auch dem Anhang Vcnizelos in die Schuhe. Aber trotz allem sind die Aussichten für einen Anschluß Grie- chenlands an unsere Feinde nicht groß, und es dürften sich deren Hoffnungen auf die Neuwahlen in Griechen- land kaum erfüllen. Das zeigt auch die Huldigung alter Soldaten an ihren König: „Wir entlassenen Reservisten drücken Dir, Stühe und Retter der Nation, achtungsvoll unsere Hingebung aus. Sei groß im Un- glück I Wir sind bereit, Deinem Ruf zu folgen. Dir, großer König, gehören wir an gegen Deine und des Vaterlandes Feinde!" In allen Provinzen herrscht Erbitterung. Der Berichterstatter des „Journal" glaubt, es bereite sich in der Armee eine Verschwörung gegen Vcnizelos vor; die Garnison Athen sei mit besonderer Sorgfalt ausgewählt worden." Das Reuter-Bureau veröfscntlicht in einer Son- Verdrahtung aus Saloniki einen Witterungsbcricht nach Cadorna'schem Muster, der augenscheinlich als Crll^- rung für die Ruhe an der mazedonischen Front dienen sott. In Saloniki herrscht danach eine tropische Hitze, die die Aufklärung empfindlich behindert und die Mili- tärflieger bei Crkundungsflügen stark gefährdet. In den Mittagsstunden ist der Aufenthalt im Freien qualvoll und gefährlich und die Truppen haben unter der In- sektenplage schwer zu leiden. Im merkwürdigen Ge- gensatz zu dieser Schilderung steht der Schlußsatz, in dem behauptet wird, daß sich die Truppen in einer „außer- gewöhnlich guten Verfassung" befinden. (Drahtm. d. Cxpr.-Korr.) Die englische Schule. Französische Flieger zünden durch Brandbomben die Ernte im Strumihatal an; sic wollen nach englischem Muster die Bulgaren durch Hun- ger bekämpfen. Dafür haben die Bulgaren sie aber mit Waffen gestraft und ihnen bei Pctka einen ordentlichen Denkzettel gegeben. Von einem Vorgehen des von .Un- geziefer und Witterunqseinslttssen geplagten Heeres von Saloniki hört man nichts. Ein früherer serbischer Finanzminister teilt in den „Belgrader Nachrichten" mit, daß er am 23. August 1915 in Kragujevac dem serbischen Kronprinzen erklärt habe: Serbien müsse sich an die Zentralmüchte halten. Cs sei der letzte Augenblick gekommen für solche politische und militärische Wendung, sonst wären Thron und Mazedonien zweifellos verloren. Die Zentralmächte versuchten, mit der Türkei in Fühlung zu kommen, was sie am schnellsten und leichtesten durch serbisches Gebiet erreichen können. Würde den deutschen und österreichi- schen Truppen freier Durchgang durch Serbien gewährt, wäre der Eintritt Bulgariens in de» Krieg überflüssig. Der Kronprinz antwortete: „Fürchten Sie sich nicht. Wir und unsere Verbündeten werden zweifellos aus dem Kriege siegreich hervorgehen. Cs liegt kein Grund vor, unseren Verbündeten untreu zu werden. Sic wer- den uns niemals verlassen." Die Angehörigen der königlichen Häuser von Ser- bien und Montenegro scheinen sich die Verbannung so angenehm wie möglich zu gestalten. So gefüllt cs dem König Nikolaus offenbar in dem ziemlich einsam ge- legenen Landhaus bei Bordeaux recht wenig, er ist dieser Tage nach dem weit lustigeren Vichy abgereift. Der tapfere Tommy im Kampf gegen die Natten in englischen Schützengräben. Tommys Zeitvertreib. Prinzessin Militza unternahm mit ihrem Bruder, dem Erbprinzen Danilo, eine Reise nach Nizza. Prinz Georg von Serbien endlich, berüchtigten Andenkens, zieht cs vor, sich in der Welt umzusche», anstatt bei seinen serbischen Brüdern auszuhalten, die von den be- freundeten Engländern und Franzosen demnächst wieder ins Feuer getrieben werden dürften. Cr traf in Madrid ein, wo er dem König einen Besuch machte. Bei öen Neutralm. Englands Krieg ist vornehmlich auf die Vernichtung des deutschen Handels und Wettbewerbs bedacht. Wenn daneben auch noch andere Nebenbuhler im Welthandel, gleichviel ob Verbündete oder Neutrale, Einbuße er- leiden und ins Hintertrcsse» kommen, ist cs England eben recht. Von Frankreich kann man das heute schon annehmen, ebenso von Italien und Griechenland. Aber nun wendet sich England auch Holland und den nordi- schon Staaten zu; auch deren Handel muß vernichtet werden, alle sollen in Abhängigkeit von England kommen unter der heuchlerischen Maske, als gelte es, nur Deutschland zu treffen. Der Druck ist derart, daß ein Ausgebcn der Neutralität ihnen alle» als die alleinige Rettung, der einzige Ausweg, erscheinen soll. Schnöder Rechtsbruch und Raub sind die Waffen, zu denen Eng- land mangels kriegerischer Erfolge greift, um endlich das verhaßte Deutschland niederzuzwingen, mag dabei mitleiden, wer es auch immer sei, oder um so besser, wenn es recht viele sind. Dann bringt der Krieg auch ohne rühmliches Ende immer noch etwas ein! Die Grenzen englischer Vergewaltigung. Wohl mit eine Folge des deutschen Seesieges ist es, daß endlich die Neutralen sich gegen die englische Bedrückung im Handel auslehnen. Sie erkennen die Schadhaftigkeit der in die Welt hinausgeschrienen englischen Herrschaft zur Sec und möchten nicht dem Schicksal Griechenlands ver- fallen, das Schritt um Schritt vergewaltigt wurde, nach- dem cs sich nicht gleich zu Anfang der englischen Ueber- hebung und Bedrückung unversetzt hatte. In dein Be- streben, Deutschland zu schaden, seht England sich über alle Rücksichten den Neutralen gegenüber hinweg. Der Erfolg in Griechenland ermutigt es zu einem schonungs- losen Vorgehen gegen die Schweiz, um sie zu hindern, weiter Waren nach Deutschland durchgehen zu lassen. Dazu muß Frankreich Schergendienste leiste» in einer Absperrung zu Lande. Holland, Dänemark und Schwe- den sehen in dem Ausgeben der Londoner Abmachungen seitens Englands ihre letzten Rechte schwinden und ver- langen Vergeltungsmaßregeln wegen der ihnen durch England zugefügten Schäden. Allzustraff gespannt zer- springt der Bogen! Das gilt auch für Englands See- räuberei! Holland will sich auch nach der Preisgabe der Lon- doner Seerechtserklärung keinem der englischen Macht- gebote fügen, das es zwingen sott, seinen Handel mit Deutschland einzustellen. Jede derartige Maßnahme Englands müsse zu Gegenmaßregeln Hollands, in letzter Linie zu einem Streitfall führen. Bei all dieser Ungerechtigkeit gegen friedliche Völker fragt man: „Wo bleibt Amerika, dessen Regierung doch angckiindigt hat, daß sie die Schttheri» der Rechte der kleineren neutralen Staaten sei» wolle?" Die bittere Antwort auf diese Frage werden sich die genannten Neu- trale» schon selbst gegeben haben: Amerika bleibt wo England es wünscht. Und an die Stelle eines er- wartungsvollen: „Run also, Amerika!", wie es aus Grund jener Ankündigung der amerikanischen Regierung sicher in manchem laut geworden war, dürste ein resigniert-spöttisches Wort getreten sein: „Ra ja, Amerika.. ." schreibt die in Berlin für die Amerikaner in Deutschland erscheinende „The Continental Times". 8 Deutsche Soldaten * Zeitung. Nr. 3. KriegsfllrfvrW und KnegswirttchaN. Von Dr. Alfons Goldschmidt. Deutscher W'rtfchastögeist. Cs war von vornherein klar, daß Deutschlands wirtschaftlicher Unternehmungsgeist durch den Krieg nicht zugrunde gerichtet werden konnte. Schon bevor der Krieg begann, in den Tagen der Krisis, habe ich in der Presse zur Zuversicht gemahnt. Ein Antergehen der deutschen Wirtschaft, so meinte ich, sei nicht möglich, denn diese Wirtschaft werde von einer großen und | fleißigen Bevölkerung betrieben. Sie sei viel mehr ; eine Zukunfts- als eine Vergangenheitswirtschast, und i die Zukunstskraft, die werbende Macht einer Volks- wirtschaft, lasse sich auch durch den schwersten Mmpf nicht unterkriegen.! Die Tatsachen haben mir Recht gegeben, wie es nicht anders zu erwarten war. Nachdem bie ersten An- sicherheitstagc vorbei waren, kam die deutsche Volks- wirtschaft bald ins Gleise und wußte sich dem Kriegs- zweck in einer nie geahnten Weise anzupaffen. In ihr wirkte jener frische Geist, der sie in Friedenszeiten übers Meer getrieben hatte und der im Inlande von Monat zu Monat die Werke vermehrte und den Handel be- j förderte. Jener Geist, der nicht etwa nur auf Gewinn gestellt ist, der vielmehr ein Teil des Volksgeistes ist,1 des Geistes, der auch die großen Erfindungen hervor- , bringt. And dieser Crfindungsgcist gerade war es, von dem die deutsche Volkswirtschaft besonders bestimmt wurde, der ihr immer neue Lebhaftigkeit und neue Hoff- nungen gab. Als von wissenschaftlicher Seite Ende 1915 die Summe der deutschen Wirtschaftserfindungen ge- zogen wurde, war man erstaunt über den Reichtum an Geist und Kühnheit, der in ihnen steckt. Während der Krieg draußen unendliche Opfer forderte, während viele Geister für ihn dahingehen mußten, hat der deutsche Geist im Innern keine Krafteinbuße erlitten, er trat im Gegenteil mächtiger und angespannter als je auf. Cs war, als ob er den Verlust an geistigen Helfern wieder wettmachen wollte, als ob er zeigen wollte, was er auch in wenigen deutsche» Köpfen vermag. So machte er sich daran, die Gesetze von den Rohstoffen umzuwandeln, das Wort zu beschleunigen, die Lust zu besiegen, die! Mecrestiefen rasch zu durchkreuzen. And in der Volks- tvirtschaft bewirkte er eine Acndcrung der Anschauungen, eine Erhöhung der Triebkräfte, eine Vermehrung der Sparsamkeit und der Nutzungsmöglichkeitcn, die uns auch nach dem Kriege noch lange Zeit zustatten kommen werden. Wir sind jetzt noch gar'nicht imstande, die Wirkungen all der Erfindungen und Geschehnisse, der Anregungen und Einsichten, völlig zu erkennen. Wir haben nur das Gefühl, daß der Wirtschaftsgeist An- mögliches möglich machen kann, daß er auch große Schwierigkeiten besiegen wird, >vie sie uns der Vierver- band nach dem Kriege entgegensetzen möchte. Wir haben vor allen Dingen das Gefühl, Schranken durchbrechen und unsere einzelnen Kräfte durch Organisation derart znsammenfaffen zu können, daß sie sich vervielfachen. Man hat des öfteren die deutsche Innenwirtschaft zu den Außenkämpfen in Gegensatz zu bringen versucht. Aber beide gehören einem Geiste an, sie sind untrenn- bar, sie sind wie die Glieder eines Körpers miteinander verbunden. Kühnheit herrscht hier wie dort, sie zeigt nur andere Wirkungen. Ist es nicht Kühnheit, wenn ein deutsches Antcrseeschisf von Bremen nach Baltimore fährt? Anterseeboot kann man dieses Fahrzeug schon nicht mehr nenne». Wer je zur See gefahren ist, der weiß, daß ein Schiff von 2000 Tonnen Tragfähigkeit schon eine recht stattliche Größe hat, daß es den Am- fang eines Bootes, auch wenn man den Begriff „Boot" noch so weit zieht, erheblich übertrifft, Der Bremer Großreeder Lohmann, der ein geistvoller und kühner Mensch ist, von dem man schon immer viel erwartete, hat dieses Schiss mit dem Namen „Deutschland" durchs Meer gehen lassen. Cs verdient diesen Namen, denn es hat sich der deutschen Kraft und des deutschen Geistes würdig erwiesen, cs hat gezeigt, daß von einer weltwirt- schaftlichen Lähmung Deutschlands nicht die Rede sein kann. Die Engländer, die mit Neid auf diese Leistung blicken, wollen sie dadurch verkleinern, daß sie sagen, die Versorgung Deutschlands könne durch ein solches Schiss und auch durch mehrere solcher Schiffe nicht nennenswert gefördert werden. Einmal bleibt die Beantwortung dieser Frage der Zukunft Vorbehalten, dann aber kommt cs darauf gar nicht an. Worauf cs ankommt, das ist, da» der deutsche Erwerbsgeist eine Prüfung für seinen ^ürllen abgelegt hat, die erstaunlich gut ausgefallen ist. In Deutschland herrscht der Witte, der im Vierverbande nicht herrscht. Wille ist schließlich alles, Wille ist Durchhaltcn, ist Sieg, ist Ruhm und Ansehen. Wer den Willen hat, der hat auch endlich einmal die Welt für sich, mögen noch so viel Feinde sich ihm entqegen- stellen. Denn die ganze Menschheitsgeschichte lehrt, daß es immer wieder der Wille war, der die Völker zur An- erkennung gezwungen hat, so oft und so kräftig sie sich auch dagegen sträubten. Dieser deutsche Wille' ist aber kein Zerstörungswille, kein brutaler Wille, es ist ein Wille zum Ausbauen. Wie kann man behaupten, daß der deutsche Wille der Zerstörung zustrebe, wenn er immer wieder Dinge schafft, die dem Aufbau nützen'-' Wie kann man ferner behaupten, daß der deutsche Wille nur die schrankenlose deutsche Vorherrschaft in der Welt beabsichtige, wenn dieser Wille immer wieder der ganzen Welt Kulturcrzeugnisse gibt, von denen alle' ihren Nutzen ziehen können? Dieser Wille ist keine Wut, ist keine Vernichtung, er ist Volksförderung und Welt- sördcrung. Man mag über Einzelheiten streiten, mag dieses oder jenes befferungsbedürstig finden, aber das Ganze wird man anerkennen müssen. Kritik muß sein, Kritik ist gesund, aber unsere Volkskraft als solche bedarf keiner Kritik, sie hilft sich immer wieder, sie zeigt immer wieder, daß sie da ist und überwinden kann. Sei es als Armee, als Schiffbau-Industrie, als Farbcnerfin- dung, als Ersparnis. Die Kraft tritt an allen Orten auf und in ihrer Gesamtheit ist sie unüberwindlich. Sind wir uns dessen bewußt, so werden wir auch die Klein- lichkeiten fallen lassen, die einer solchen Kraft nicht würdig sind. Wir werden im Frieden sowohl wie im Krieg zusammenhaltcn, da wir ja gesehen haben, daß nichts so sehr uns weitcrbringt wie Einigkeit. Das Verständnis, das wir der Not des Vaterlandes cnt- gegenbrachten, müssen wir, wenn der Krieg vorüber ist, den Nöten der Einzelnen entgegenbringen, wir müssen lernen, uns gegenseitig zu verstehen. Die Volkswirt- schaft hat dres'c Gegenseitigkeit schon bis zu einem gewissen Grade aufgezüchtet, denn sie kann ohne sie nicht leben. Aber sie muß auf allen ihren Gebieten noch vervollkommnet werden und ein größeres Entgegen- kommen muß sie beherrschen. Dann werden wir auch eine Zeit des Kraftnachlaffens nicht zu befürchten brauchen, da ja ein Jeder die Kraft des andern so hoch einschätzen wird, daß er ihr den besten Arbeitsplatz unter den bestmöglichen Arbeitsbedingungen sichert. In dieser Gegenseitigkeit liegt das Geheimnis einer großen Volks- wirtschaft, sie ist recht eigentlich ihr Geist,'der stets nach stärkerer Kundgebung drängt. * Die Niesengewinne der neutralen Schiffahrt. Die neutrale Schiffahrt hat aus dem Frachtverkehr in diesem Kriege ganz außerordentliche Gewinne ge- zogen. Das Geschäft war so gut, daß eine große An- zahl neuer Schiffahrtsfirmen und Werften entstanden ist. Einzelne Schiffe haben das Mehrfache ihres Wertes erbracht. Infolgedessen sind die Preise der Schisse un- geheuer gestiegen. Wer in neutralen Ländern jetzt ein Schiss kaufen ivill, muß tief in die Tasche greifen. Bei- spielsweise erbrachte ein einzelnes Schiff einer dänischen Schiffahrtsgesellschaft, das einen Wert von noch nicht ein- mal 200 00 Kronen bei Kriegsbeginn hatte, im Jahre 1915 ans dem Frachtgeschäft einen Aeberschuß von rund 470 000 Kronen.' Die skandinavische Walfängcrflotte ist fast völlig voin Walfischfang abgckommen und hat sich dem Frachtgeschäfte zugewcndct. Die Kurse von Aktien der Schiffahrtsgesellschaften haben in den neutralen Ländern eine früher nie gekannte Höhe erreicht. Cs ist keine Seltenheit, daß der Kurs einer Schiffahrtsaktie auf 500 Prozent und darüber geklettert ist. Am nur einige Beispiele zu nennen, so stieg der Kurs der Aktien des Schwedischen Lloyd, der vor dem Kriege 600 Kronen betrug, auf 6200 Kronen, hat sich also verzehnfacht. Der Kurs der Aktie der Stockholmer Reederei „Svca", der vor dem Kriege auf 100 stand, beläuft sich augenblicklich auf über 1200 Kronen. Das ist eine ganz unnatürliche Entwicklung, die die Gefahr eines scharfen Rückschlages in sich birgt. So sind denn auch die Inhaber der Sch'isf- sahrtsfirmen, die Verwaltungen und Aktionäre, in großer Sorge, daß es so nicht mehr weitergeht. Sie müssen sehr hohe Kriegsgewinnsteuern bezahle» und wissen nicht, was die Zukunft bringen wird. Zudem steigen natur- gemäß die Löhne der Arbeiter und Angestellten, die begreiflicherweise von den riesigen Einkünften der Firmen und Gesellschaften mit genießen wollen. Die außer- ordentlichen Gewinne sind in der Hauptsache als eine Belastung Englands anzuschen, dessen Handelskrieg ja die Frachtteuerung verursacht hat.'. Auch die Errichtung neuer Schiffahrtslinien vom neutralen Auslande nach fernen und näheren Ländern hat bisher nicht die erwarteten Erfolge gebracht. Wohl hat man zu Anfang diese Linien stark benutzt, aber cs hat sich gezeigt, daß man den Verkehr doch überschätzte. So hatte sich Schweden große Hoffnungen auf einen starken Frachtverkehr mit Finnland gemacht, aber diese Hoffnungen scheinen jetzt schon enttäuscht zu sein. Cs zeigt sich eben immer wieder, daß unnatürliche Zeiten und unnatürliche Gewinne nicht von Dauer sind. Der Kaufmann muß vorsichtig sein und sich sagen, daß es auch einmal anders kommen kann. Wir haben hoffentlich durch den Krieg gelernt, Wirtschastsvorsicht zu üben. Wenden wir diese Vorsicht im vielleicht nicht mehr fernen Frieden an, so werden wir auch unsere Volks- wirtschaft schneller wieder aufbanen können als jene Leute glauben, die nicht schwarz genug sehen können. Daheim. Des Reichskanzlers Kricqszicle sieht das Regie- rungsblatt, die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", in der Behauptung des Deutschen Reiches gegen' eine Welt von Feinden und in der Sicherung seiner Zukunft und Freiheit nach West und Ost. „Wenn die Cinfallstore in das Herz Deutschlands dem fremden Einfluß entzogen sind, wen» Rußland i;mfcr btc Flusse zurückgeworfen sein wird, die als kür- ze»e Grenze Deutschland eine» besseren Schuh geben und wenn die ivirtschaftliche Entfaltung Deutschlands in der ganzen Welt gesichert sein soll, — ist das kein großes Ziel?" — Gewiß ist es an sich ein Erfolg, dass wir uns der überlegenen Feinde erwehren konnte» und noch vieles darüber hinaus errungen haben; Crobe- rungsziele hatten wir uns bei der Verteidigung des räuberischen Aeberfalles 1914 ebensowenig gestellt, wie in der Abwehr des französischen Angriffs 1870. Aber auch damals trugen wir Gewinn davon und machten uns für unsere Opfer bezahlt. In wieweit der zu er- wartende Friede für die heutigen, unvergleichlich grw ßcren Opfer eine Sühne sein 'kann, darüber geht zw Zeit der Streit der Meinungen über das Maß hinaus, das der Leiter der Staatsge'schäfte für angemessen halt. Deshalb mahnt die „Norddeutsche", daß wir unsere inneren Kräfte nicht schon, während wir noch unter Waffen stehen, durch voreiligen Streit über die Gren- zen des Möglichen und Nützlichen bei den Friedensver- handlungen zersplittern sollen. Sie schrecken uns nicht. Nachdem unsere Feind«! nachgerade haben einsehcn müssen, daß sie uns militä- risch nicht niedcrzuringen vermögen und selbst der Aus- hungerungsfeldzug nicht den erwünschten Erfolg er' zielte, wollen sie' uns nach dem Kriege doch möglichst wirtschaftlich Niederhalten. Cs muß deshalb als eine Erweiterung unserer Kriegszicle die Forderung ge' stellt werden, die Verbandsmüchte an der Durchführung solcher alle Berufe unseres Volkes in gleicher Weste schädigenden Absichten zu hindern. Dazu gehört Macht und Seegewalt, die uns ermöglichen, unseren Willen in der Secgcltung und im Handel durchzusetzen. Daß wir auch dieses Ziel zu erreichen hoffen, dafür 0> die Tätigkeit unserer großen Schiffahrtsgesellschaften im Ausbau der Handelsflotte ein Beleg. Sie schrecken die Beschlüsse der Pariser Wirtschaftskonserenz nicht und halten sie nicht ab, sich auf die Wiederaufnahme des Handels nach dem Kriege einzurichtcn. Dieses Beispiel des Vertrauens in den Sieg der deutschen Waffen sollte vorbildlich auch auf andere Kreise wirken, vorbildlich im Durchhaltcn und in der Bekämpfung etwa aufkommender Kriegsmüdigkeit. Wir müssen einen Frieden erkämpfen, der uns die Bürgschaften für eine Zukunft mit vollster Sicherung unserer wirtschaftliche» Entwicklung bietet. — Mitteleuropa kann uns nicht ge' .nügcn, wir brauchen die tatsächliche Freiheit der Meere I Gute Aussicht für die nächste Kriegsanleihe. Noch nie hat in Deutschland eine solche Zunahme der Spas' kaffenbücher und Sparkasseneinlagen stattgesunden, wie in diesen Kriegsjahren. Die Einlage» haben sich trotz der umfangreichen Zeichnungen aller Sparkassen wah- rend des Krieges um rund VA Milliarden vermehr» Die Sparkassen der Großstädte sind natürlich am er- heblichsten beteiligt, dann kommen die Kassen der In- dustriegebiete, besonders der Schwerindustrie, Hast» und K'ohlcnbczirke. In diesen Städten und Bezirke» ist die Zahl der Sparkassenbücher im letzten Jahre »»’ 288 000 auf 6,28 Millionen am 1. Januar 1916 gestie- gen. Trotz der Schwere der Zeiten haben danach Kreise ansehnliche Summen zurücklegen können. Da- Geld ist heute flüssiger denn je zuvor. Die Einlage» bei den Depositenkassen beweisen es. Für tägliches Geld vergüten diese nur noch \A v. H. Zinsen. Die Ernährungssrage spielt zur Zeit natürlich eiw nicht unbedeutende Rolle, ist doch der Aushnngerungs' gedanke nach englischer Ausfaffung das letzte Msttetz Deutschland niederzuwerfen. Wir sollten deshalb be- denken, daß wir Maß halten müssen in Wort »»» Schrift bei der Erörterung der mit der Knappheit de Lebensmittel zur Zeit noch verbundenen Anbegnenuictz' keilen. Denn ob es nun wahr ist oder nicht, was w» an Klagen öffentlich Vorbringen, es lvird dem Fe>»^ immer als Waffe dienen, indem cs ihn bestärkt in der Auffassung, uns durch die Absperrung tatsächlich »«■' zwingen zu können. Cr darf aber nicht die Aeberzew gung gewinnen, als könnten Nahrungssorgen in irg^»»- einer Weise unsere Kriegshandlungen beeinflussen. Das würde ihm immer nur neue Kraft zum Durchhaue geben. Wir erkennen cs schon aus den Lügenberichten, die unsere Feinde ihren eigenen Kämpfern auftischen, die dann freilich sehr überrascht sind, wenn sic bei» Sturm gegen die deutschen Stellungen wohlgenährt und recht kampflustige Gegner finden. Durch die Lug von der Hungersnot in Deutschland halten sie im eM' nen Volke noch Opferfreudigkeit und den Willen -»» Siege aufrecht; es müssen also alle Mitteilungen, d» ihnen tatsächlich aus Deutschland über vorhandene Mangel zugchen, als Hilfsmittel dienen, die eigen»- Sorge» vergessen zu lassen und an den endgültigen yl folg zu glauben. Seien wir deshalb vorsichtig in 1» , chen Aeußerungen und wäre es auch nur im Schwe- Sie machen drüben Ernst daraus und stärken sich f dem Gedanken, wir hätten niccht mehr satt zu esse»- Wollen wir mithclfen an der siegreichen Veendign»? dieses Krieges, so tragen wir still, waS er uns bring > cs kann jeder einzelne dazu beitragen, indem er »»' verhütet, daß solche Nachrichten in die Hände »c Feinde gelangen. Daß im übrigen viel mehr gered wird als wirklich Wahres an unserer Lage ist, diirl bekannt sein; und die Entsagung, die wir uns him» der Front auserlegen müssen, steht jedenfalls in kciw, Verhältnis zu dem, was unsere Helden in der Fro> zu ertragen haben. Solchen Leistungen aegenuv müßten gerade jetzt alle Klagen daheim'schweigen! Der Ausschuß für auswärtige Angelegenheit^ Don unserer Verfassung dürften viele Deutsche dren^ etwas mehr wissen; wir sind im allgemeinen keine grvsbG Politiker und staatsbürgerlich recht unerfahren. a Deutsche Soldaten - Zeitung. 9 Nr. o. Kätzchen in einer flämischen Bauernstube. Elfsen, um nur ein Beispiel zu geben, wenige etwas von einem Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten und s'och wird diesem nach der Verfassung des Deutschen Deiches gerade jetzt, wo cs sich um die Kriegsziele handelt, eii'.e erhöhte Bedeutung zuzusprechen sein. Der Absatz 8 des Artikels 8 der Verfaffung des Deutschen Deiches lautet: Auherdem wird im Bundesrat aus den bevollmächtigten der Königreiche Bayern, Sachsen und Württemberg und zwei, vom Bundesrat alljährlich zu Zahlenden Bevollmächtigten anderer Bundesstaaten, ein Ausschuß für die auswärtigen Angelegenheiten gebildet, "> welchem Bayern de» Vorsitz führt." ^ Fürst Vülow weicht in seinem neuen Werk „Deutsche Politik" in mehreren Punkten von den Ansichten, die ^ kurz vor dem Kriege in seiner Einleitung zu dem Sammelwerk „Deutschland unter Kaiser Wilhelm II." Zertreten hatte, auf Grund der Erfahrungen des Krieges besonders in der inneren Politik, und hier besonders 111 seiner Stellung zur Sozialdemokratie. Damals hatte ^ sie als zu bekämpfenden inneren Feind betrachtet, jetzt Pennt er an, daß sie vom Anfang des Krieges an 'hre nationale Pflicht voll erfüllt hat, und sagt weiter: ?Daß die Sozialdemokratie den mit ihrer Haltung in Mem Kriege gewonnenen gleichberechtigten Platz unter deutschen Parteien durch ihre eigene Maßhaltung, ^esonnenheit und ihr Verständnis für kommende natio- >ale Forderungen behauptet, das liegt, wie im gesaint- Zütschen Interesse, so auch im Interesse der Arbeiter- ichast. Es wird aber auch eine der bedeutsamsten Aus- 8aben der Regierung und der anderen Parteien sein, ~.ev im Kriege für die nationale Sache gewonnenen Sozialdemokratie im Frieden das Cinleben in das Paatsleben zu erleichtern. Der Staat muß dem Arbeiter . orurteilslos und gerecht begegnen, auch dem sozial- emokratischen. Cr muß cs ihn» erleichtern, sich als A>llbürger zu fühlen. Oeffentlich sowohl wie gesell- shaftlich. Lind eine geschickte und weitherzige Staats- ^waltung wird viel in dieser Richtung tun können, lieber Militärurlaub und Verpflegungsgeld hat Kriegsministerium dem Reichstagsabgeordnetcn d->s Porquart mitgeteilt, daß bei Beurlaubungen von Mannschaften und Unteroffizieren Löhnung und Vcr- .ÜPlungsgeld diesen zustehen, gleichgültig, ob cs sic" ocümat- oder Erholungsurlaub handelt. Dagegen s sich rmr wer- m Der heutige» Nummer liegt ein Versicherungsschein ,1, Kriegs-dlnfall-Versicherung der in Deutschland kon- Monierten Versichernnqs-Gesellschaft Providentia rn bei. fick, ^urch Abschluß einer solchen Versicherung bietet chh! bem Kriegsteilnehmer die Möglichkeit, eine ausre»° tu '“!-’ Ergänzung der ihm zustehcnden staatlichen Z»- wrtätsbezüge zu sichern Neben seiner vollen staatlichen Rente erhält er >»> »ick? 'bitütssall ein Kapital, das hinsichtlich der Hohe bct‘; "äch militärischem Dienstrang abgestust >stz bas» persönlichen Verhältnissen'des Einzelnen cwge- Mi^ ü'erden kann. Der äußerst mäßig bemessene Pra- IMoeirag (Versicherungsbeitrag) von 24 Mk. für je l°i!n ■ Versicherungssumme ermöglicht jedem Kricgs- te!??^wer von dieser' eben so zeitgemäßen wie segens- Einrichtung Gebrauch zu machen. »»d „ Abschluß der Versicherung ist denkbar einfach sicher, s bei» Erläuterungen des Formblattes zum Ver-' "eh„,!"'^sibein sind alle' notwendigen Angaben zu ent- den bei häufig wiederkehrendem Urlaub — Sonntags- urlaub und dergl. — sowie bei Beurlaubungen zu Hilfe- leistungen in fremden landwirtschaftlichen und gewerb- lichen Betrieben keinerlei Gebtthrniffe gewährt. Wir lesen schon viele Monate die Verordnungen der Behörden, die in das Wirtschaftsleben jedes Haus- halts tief eingreifcn und dadurch den Sprachgebrauch unseres Volkes stark beeinflussen. Namentlich hat das reine Deutsch dieser Verordnungen manchem heimischen Worte im Kampfe gegen die Fremdwörter zum Siege vcrholfen. Wer spricht heute noch von Maximalpreisen statt Höchstpreisen? Die Konsumenten und Produzen- ten, der Konsum und die Produktion weichen vor den Verbrauchern und Erzeugern, dem Verbrauch und der Erzeugung oder Herstellung. Der Rohstoff treibt das Rohmaterial oder Rohprodukt siegreich zurück. Sehr viele hielten es bis zum Kriegsausbruch für geziert, an- statt von Delikatessen und Delikatessenhandlung von Feinkost und Feinkosthandlung zu reden, aber die Ver- ordnungen haben auch diese Äörter annehmbar gemacht. Vor Jahren waren viele Kauflcute darüber empört, daß man von einem Kleinhandel sprach, weil sie die deutsche Bezeichnung als eine Erniedrigung ihres Standes an- sahen, jetzt haben die Erlasse das Wort zu Ehren ge- hracht. Die neuen Wörter haben sogar schon frische Triebe erhalten wie Feinkostware, Feinkostwurst, Klein- Handelszuschlag, Llebcrverbrauch, rohstoffarm — ein treff- licher Beweis ihrer Lebenskraft. Baden Ein Ossenburger Kaninchenzüchter wollte neulich seine beiden langohrigen Lieblinge füttern. Rach Oesfncn der Stalltttrc wurde ihm eine unangenehme Aeberraschung: die beiden Tiere waren gestohlen. An ihrer Stelle aber hatte der Dieb — zwei Flcischkarten nicdcrgelegt. Bayern. Der Ehrenbürger Lindaus Gras Zeppelin weilte kürzlich in der Bodenscestadt, um einen goldenen Nagel in das Kriegswahrzeichen einzuschlagcn. Dabei betonte Graf Zepperin in längerer Rede, daß es heute für uns alle gelte, durchzuhalten, bis zu einem ehrenvollen Frieden, der die Bürgschaft dauernder Sicherheit des Reiches gebe und die schweren Opfer des Krieges lohne. Cr erinnerte an die Pflichten der Daheimgebliebcnen und schloß mit einem Hoch auf König Ludwig. Rach dem Festakt machte er einen Besuch in der Villa Amsce bei Prinzessin Therese und folgte dann einer Einladung des Bürgermeisters zu einem Imbiß im „Pulverturm", dem Sommersitz des Bürgermeisters. Hansestädte. In einer umfangreichen Denkschrift an den Reichs- tag: „Handlungsgehilfenforderungen für die lleber- lcitung der Kriegswirtschaft in die Friedcnswirtscha't" fordert der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Ver- band u. a. als ersten Baustein zu einer großen Cltern- schaftsversicherung, die uns die Zukunft bringen muß, eine Reichs-Wohnungs-Versicherung. Durch die Ange- stelltenversicherung sollen von allen ledigen Versicherten Beiträge eingezogen werden und die versicherten Fami- lien mit mindestens drei Kindern sollen Wohnrenten uusgezahlt bekommen, die mindestens so hoch sind, daß davon die Miete für den durch die Kinder entstandenen Mehraufwand an Wohnräume» bestritten werden kann. Diese Renten sollen aber auf dem Wege des Kapitalab- findungsversahrcns auch vorweg als Kapital ausgezahlt werden können und dann als Anzahlung auf ein Eigen- heim dienen. Der Antrag des Deutschnationalen Verban- des verwertet die Erfahrungen, die bislang in Deutschland auf dem Gebiete der Sozialversicherung, der Wohnungs- reform und Heimstüttcnbeschaffung gemacht worden sind. Cs ist zu erwarten, daß sich seiner Forderung bald auch weitere Kreise anschließen. Hessen. Prinz Adolf von Schaumburg-Lippe, der Schwager des Kaisers, ist in Bonn infolge einer Herzlähmung gestorben. Der Prinz war vor einiger Zeit im Felde an einer Lungenentzündung erkrankt. Breutzen. V r a n d e n b u rg. | Anläßlich des 10jährigen Geburtstages des Prinzen Wilhelm richtete der Kaiser an die Kronprinzessin folgenden Drahtgruß: „Mit den herzlichsten Glück- und Segenswünschen zu Wilhelms l0. Geburtstage gedenke Ich Eurer heute. Auch für Mich ist dieser Tag, an welchem Mein ältester Enkel in die Reihen Meiner ge- liebten tapferen Armee cintritt, von ganz besonderer Be- deutung. Wilhelm." Bleibt auf dem Lande! Großstadtsucht und Land-! flucht haben sich nach den Erfahrungen der Gesellschaft zur Fürsorge für die zuziehende männliche Jugend leider s noch immer nicht verringert. Seit Kriegsausbruch sind j etwa 40 000 evangelische junge Männer nach der Reichs-! Hauptstadt gezogen. Ein großer Teil von ihnen hatte s in der Provinz Beschäftigung und auskömmlichen Ver- dienst, hoffte aber, durch Einberufungen zum Heeres- dienst würden in Berlin Arbeitsstelle» mit noch besseren» Verdienst zu finden sein. Die genannte Gesellschaft wird fast täglich voi» obdach- und mittellosen jungen Männer», die in ihrer Hoffnung getäuscht worden sind, ,'„»» Rat und Hilfe gebeten. Ans Grund ihrer Erfahrun- gen ruft sie allen, die nach Berlin ziehen »vollen, zu: Bleibt aus dem Lande! Dort ist nicht nur ein sicheres Brot, sondern es ist die einfachste vaterländische Pflicht! Leichtfertige Landflucht ist heute, besonders angesichts der bevorstehenden Ernte, gleichbedeutend mit Vater- landsverrat! O st - u. W e st p r e u ß e n. Der jüngste Ritter des Eisernen Kreuzes 1. Klasse ist der erst 16 Jahre alte Vizefeldtvebel Max Räther aus Wiese,rthal bei Münsterberg. Als Landwirtschasts- schüler meldete er sich vor etlva Jahresfrist als Kriegs- freiwilliger, »vurde bald zum Gefreiten ernannt und dann zum Unteroffizier befördert. Im September v. I. erwarb sich der Sechzehnjährige durch eine schneidige Beobachtung des Feindes das Eiserne 2. Klaffe, und bald darauf erfolgte seine Beförderung zum Mzefeld- webel. Jetzt hat er für besondere Tapferkeit auf dem östlichen Kriegsschauplätze das Eiserne Kreuz 1. Klaffe erhalten, nachdem ihm kürzlich eine österreichische Kriegs- auszeichnung verliehen »vorden »var. Posen. Die Wanderausstellung „Die Kunst im Kriege", veranstaltet vom Deutschen Museum für Kunst in Han- del und Getverbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen), auf der die „Vaterlandsspende" auch einen von Herrn Architekten Cndell-Berlin gefertigten Cntwurs eines Erholungsheims ausgestellt hat, befindet sich in Posen und »vird von hier aus im Monat August nach Rüst- ringen verlegt. Sachsen- Achtung Brennessel! — heißt es jetzt im guten Sinne, lieber die Erfahrungen, die ein Spinnereibetrieb mit der Verarbeitung der heimischen Brennessel zu Faserstoff gemacht hatte, wurden in der letzten Sitzung der Zittauer Handelskammer beachtliche Mitteilungen gegeben. Danach hat die Norddeutsche Iutespinnerei und Weberei in Ostritz im Sommer vorigen Jahres mehrere tausend Kilogramm frische Brennessel» sammeln lassen. Aus 100 Kilogramm erzielte sie in getrocknetem Zustande 10 Kilogramm Fasern, die dunkel und grob »varen. Die Verarbeitung in Mischung mit Flachs und Jute lieferte ein gutes Ergebnis. Für 100 Kilogramm »vurzelfreie trockene Brennessel» zahlte die Äeberci 10 Mark. Cs »vurde darauf hingewiesen, daß die Resseln entweder jetzt oder in» November gesainmelt »ver- den müßten. Die gesainte Baumwollspinnerei habe Ruhen davon, da sie die BrenrUffelsasern übernehmen solle. Für Kinder würde das Sammeln bei einein Preise von 5 M. für 100 Kilogramm Resseln eine recht lohnende Beschäftigung sei». Thüringen. Herzog Karl Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha, Herzog v. Älbany, vollendet ain 19. sein 32. Lebensjahr. Bei unserem Bundesgenossen. In Obcr-Wiko>v, Bezirk Radauh erschien vor kurzem spät, »»achts beim Koinmiffar Lit»viniuk eine Bäuerin und verlangte, von ihm empfangen zu werden. Da dieser annehmen »nußte, daß es sich uni eine dringende Angelegenheit handle, empfing er die Frau trotz der vorgerückten Stunde. Der Kommissar »var sehr angc- nehint überrascht, als ihm die Bäuerin z»vei Tausend- kronenscheine, die sie in einen» Tuch sorgfältig ver- wahrt hatte, »nit de» Worten überreichte: „Ich habe gehört, daß der Kaiser sich in Geldverlegenheit befindet. Ich.»vill daher unserem guten, alten Kaiser, so viel ich kann, helfen und ihm diese 2000 Kronen leihen." Hmidewilsche. 10 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 3. Briese Roger Lasements. Neuyork City, 10. August 1914. Mein lieber Vigclow! Ich fürchte. Sie werden mich für ein rechtes Irrlicht halte» — aber ich kann Sie jetzt nicht besuchen. Dieses schreckliche Unheil in Europa hat alles durch- einander geworsen — all meine Pläne, Gedanken, Hvsf- »ungen... Cs ist eben das Arvcrbrechc» seit Alters her — und ich tadle nicht etiva den deutschen Kaiser — wähl aber England, das dafür Pläne und Ränke geschmiedet hat seit der Kiellegung des ersten deutschen Schlachtschisses. Ich bin hier mit John Quinn (dem Rechtsanwalt), einem irischen Freund, zusammen; wir suchen eine An- zahl Irländer und andere Leute für die Sache der iri- schen Freiwilligen zu erwärmen — aber was kann man sagen oder tun angesichts dieses verbrecherischen Schlach- tcns und Mordens in Europa! Ich bete Tag und Nacht: „Gott schütze Deutschland!" Gestern besuchte ich übrigens Noosevelt in der Oyster Bay, wobei es zu einem längeren Meinungs- austausch kam. Mit Major Michel werde ich morgen zum selben Zweck zusammcntresfcn; sonst sammle ich Tag für Tag Gelder, um meine irischen Jungen bewaffnen zu können, damit sie eines Tages — wer weis; — für Irland kämpfen können. Meine Anschrift bleibt dieselbe. Ihr R. C. 58 Central Park West Neuyork City, 25. August 1914. Mein lieber Bigclow! Wir sind nicht einer Meinung. Ich kann in der Behauptung, das; Deutschland 1898 die Vereinigten Staaten zu Grunde zu richten suchte, nichts anderes als eine englische Lüge sehen. Das; Deutschland so etwas plante, ist nie und nimmer bewiesen worden — wohl aber gibt cs eine Fülle von Beweisen dafür, das; Eng- land in vergangenen Zeiten alle möglichen Anstrengun- gen machte, dies Land hier zu Boden zu zwingen. Doch Vergangenes soll vergangen sein — wenn aber die eng- lische Feindseligkeit gegen Amerika vergeben und ver-. gesscn ist, warum will man gegen Deutschland einen be- sonderen Haß nähren, während doch gerade jeder Grund für einen solchen Haß völlig aus der Lust gcgrissen ist! England aber hat Irland tatsächlich zu Grunde gerich- tet'— sittlich, geldlich, körperlich. Cs hat das ganze Volk erniedrigt und entsittlicht, hat ihm seine Sprache, seine Kultur, seine Musik genommen, all das, was gut und edel ist in der Seele eines Volkes. Im Lause der Jahrhunderte und besonders im letzten hat England aus Irland wenigstens 320 Millionen Pfund herausgepreht, wie Lord Mc.Donnel sich ausdrückte, und hat die Ire» übers Meer gejagt. Englands gegenwärtiger Kampf gegen Deutschland ist scheinheilig und verlogen — es zielt nur auf eines ab — den deutschen Wettbewerb, den friedlichen deutschen Wettbewerb zu vernichten England will sich einfach das einzige, große Handelsvolk Europas aus dem Wege räu- men, dessen Ehrlichkeit, Tatkraft und Leistungsfähigkeit es fürchtete. Zu diesem Zweck hat cs sich schon vor sieben Jahren in ein unheiliges Bündnis mit zwei bewassnctcn Wege- lagerern eingelassen. Unfähig, selber allein den Schlag auf den großen und ruhiaen Gcancr zu führen, dingt cs sich für seine Tat zwei Mörder, zwei militärisch Söldner. Als Bezahlung erhielt Frankreich dafür unter Bruch des Algeciras-Vertrags Marokko, das England gar nicht gehörte, und den Russen wurde Nord- und Mittelpcrsicn ausgelicsert, über die es ebensowenig zu verfügen hatte. So geht England an das größte Ver- brechen seit Mcnschcngedenken: Die Zivilisation Mittel- europas soll vernichtet und deutsche Kultur durch rus- sische Unwissenheit und Tyrannei verdrängt werden. England, das selber gar keine europäische Macht im eigentlichen Sinne ist und nur an seine Geschäfte und seinen Welthandel denkt, zettelt eine Verschwörung au, die Europa dem russischen und französischen Militaris- mus ausliefern muß, nur zu dem Zweck, das; es das ganze überseeische Geschäft Europas allein in die Hand bekommt./ Cs ist ein nichtswürdigcr Handel! Mas mich betrisst, so sitze ich nicht hier in Neuyork herum, um mit Politikern zusammen zu kommen — ich null nur mit Hilfe meiner ehrlichen irischen Landsleute versuchen, die irischen Freiwilligen zu bewaffnen, die ich habe zusammentrommeln können. i Irland hat sich keinerlei Aebergriffe gegen schwä- chere Völker vorzuwcrse» — und wenn die Irländer einmal bewaffnet und eingeübt sind, dann mögen wir! mit Gottes Hilfe endlich Herren im eigenen Haus wer- den und einzig einen Kampf kämpfen, den der Selbst- verteidigung. Zu lange mußten wir mithelfen, andere Völker aus- zubeuten und auszuplündcrn, zu Gunsten der Macht, die i uns schonungslos und eigennützig in Fesseln hält. Ich wiederhole: aus ganzem Herzen bete ich, das; Deutschland obsiegen möge über englische Gier, sranzö-' fische Rachsucht, russische Gewalttätigkeit, serbische Meuchelmörder und japanische „Ritterlichkeit". Für ein Land, das immer behauptet, sich mit seiner Politik nach der Bibel zu richten, hat England hübsche Genossen. Die Mordtaten Cromwells gehören in dies selbe Begebenheit in Kurland. (Nach einem Eingesandt aus dem Felde.) Ein Bauernhof auf Kurlands weiten Flächen — daselbst hat unser Zug Quartier bezogen und läßt sich — für wie lange? — häuslich nieder. Der Bauer war auf und davongeflogcn. So griffen wir, nicht faul, zu Pflug und Rechen. Frisch ward geschasst beim Klange deutscher Lieder. And abends, wenn des Tages Schein entschwunden, in niedrer Stube saßen wir beisammen, — ward sacht erzählt, wie wir uns durchgewunden durch Polen, her nach Kurland uns gefunden, ach! wieviel Mcnschenwerk sahn wir in Flammen! Da gab es ernste, doch auch heitre Stunden. Seht! Plötzlich stürmt herein vom Stall in Hast die Wache: „Die Cmmy fohlt!" Jetzt heißt cs: Zu- gesaßt! Den Dienst der weisen Frau versah» an unscrm Tiere mit Sorgfalt Fahrer nun und Kanoniere. Cs fehlte nur: 's hätt einer dran gedacht und hätte einen Kaffee ihr gemacht. And endlich reckte sich im lockrcn Stroh ein braunes Fohlen. Ah! Was warn wir froh! Ei, wie's den Kopf, und wic's die Beine regt, und wie's den Stumpf von einem Schwanz bcivegt! Das war ein Schau», ein Zeigen und ein Lachen; kein neugcborner Prinz kann größre Freude machen. Nur einer zog ein flämsch Gesicht. Anserm Peter paßte der Stiebet nicht. Denn — seine Stute, auch Cmmy geheißen, sollte das erste Fohlen schmeißen. Cr, sonst der Lustigste von uns allen, fand an dem „Prinzen" kein recht Gefallen. Cr blickte wahrhaftig trüber und trüber und schlich zu seiner Cmmy hinüber. Cr konnte kaum drüben sein, der Peter, da tönte schon atemloses Gezeter: „Hier geht es auch los." „Mach keine Geschichten!" Der Kuckuck! Wir sollten, was sonst die Frauen, im Notfall nur, Männern anvertrauen, zum andern Mal die Nacht verrichten. — Ein schweres halbes Stündchen vergeht: ein junger Hengst im Stalle steht. Da staksten nun zwei im Stroh herum mit langen Beinen, die Rücken noch krumm. Das gab ein Schmunzeln und ein Hegen und ein Bcmühtsein und ein Pflegen. Wie wir besorgt um die Tiere waren! And einer strich sich brummend den Bart und knurrte was von deutscher Art imb von — ja, von — „Barbaren". Kapitel, und ich kann mir recht gut vorstellcn, daß c- derselbe Geist ist, der noch zu allen Zeiten die britischen Wafsentaten eingehaucht hat, sei es früher gegen ame- rikanische Anabhängigkeit, gegen Iren, Hindus, gurken, Tataren oder — wie jetzt gegen die „Teutonen". Daß Deutschland protestantisch ist, nützt ihm nichts wenn John Bull ein Absatzgebiet gewinnen will. Darum hoffe ich, daß England sein Teil abbekom- men wird und das; es lernt, was es heißt, anderen DM- kern einen Krieg auf de» Hals hetzen. Denn bis jetzt cs noch nie die Leiden des Krieges im eigenen La»o verspürt und war die einzigste Macht, die ihre Krieg (wie jetzt wieder) im fremden Lande führte und Schrecknisse des Krieges immer den anderen ausbürdere. . Wen» England endlich einmal in seinen eigene geplünderten, verwüsteten und beschossenen Städten, m> vernichteter Gewerkstätigkeit und Millionen veryun' gerader Menschen erfahren haben wird, was es Wr' selber den Krieg zu erleiden, dann erst werden >vir Frie- den haben in der Welt. Alle Menschen, die den Friede ersehnen, müssen hossen, das; die einzige Macht, fr immer Krieg geführt hat, endlich einmal die Schrecknis! des Krieges am eigenen Leibe kennen lernt. _ , Wenn der Allmächtige nur ein wenig wirklich protz' stantisch fühlt, dann muß er mit Deutschland sei», "i dem sricdlicbendstcn Volk Europas, das für sei» natw- nales Dasein kämpft, für seine Gcwerktütigkcit, sür K1' neu Handel und für sein Dasein als große Nation. Nu», mein lieber Bigclow, wissen Sie, wo ick M' Wie immer' Ihr R. C. Die Bannei-träger der Zivilisation und wir „Barbaren". Ein französischer Funkspruch vom 28. Juni, »ach mittags 5 Ahr, meldet folgendes: „Ein deutsches Radiotclegramm meldet die schrei liche Wirkung des von unseren Fliegern am 22. I"", ausgeführtcn Bombenwurfs, der Stadt Karlsruhe- Das ausgeführten Bombenwurfs. 257 Personen wurden getötet oder verwundet. Radiotclegramm brandmarkt das Verbrecherische dies Bombenwurfs einer feindlichen offenen Stadt oym jeden militärischen Zweck. Cs muß daran erinnert wc den, das; der Bombenwurf Karlsruhes, wie es in c" amtlichen sranzöstschc» Bericht vom 22. Juni abeno hieß, als Vergeltung für die deutschen Bombenwmi der ofsenen Städte Äar-le-Duc und Lunsvillc anbeso^ len worden war, die cbensalls zahlreichen Opfern, 77 Richtkämpfcrn — das Leben gekostet hatten. Wir 1* entschlossen, eine» Feind zu züchtigen, der keines oe Kricgsgesehe achtet. Wir haben diese Cntschcidu erst getroffen, nachdem die Zahl der von ihm bcgaug ucn Mordanschläge jedes Maß überstieg. Vom 3. J bruar 1916 bis zum 19. Mai 1916, während welcr Zeit wir keine Stadt hinter der feindlichen Front > Bomben belegt haben, haben die Deutschen Vethu" sechsmal, Amiens sechsmal, Hazebrouck dreimal, 4, < le-Duc zweimal, Cpernay viermal, Fismcs dreim' St. Diö dreizchnmal (durch weittragende Geschütze" Flieger), Gürardmcr fünfmal, Lunsville neunmal, Da carat fünfmal, Raon l'Ctape fünsmal usw. mit Do den beworfen. Wir wollen de» Deutschen die <5rCl., nicht gönnen, die Zahl ihrer Opfer kennen zu lerne- aber nur sind der Ansicht, daß unsere lange Enthalt" ■> genügt \)ai, um der Welt zu zeigen, ivie weit »nie Geduld geht und unser Bestreben, der friedlichen ^ völkerung die Schrecken des Krieges zu ersparen. ~ unseren Gegnern gezwungen, über das Mas; hinausz, gehe», sind wir für die Zukunst entschlossen, unsere v tung nach der ihrigen zu richten." bcr Die französische oberste Heeresleitung, vo» - zweifellos dieser Funkspruch ausgeht, hat ganz vero1 sen, darauf aufmerksam zu machen, welch großer, terschicd zwischen der Beschießung der sranzöstl"^,^ Städte, die samt und sonders unmittelbar hinter Front oder im Kampfgebiet liegen, durch uns und " Beschießung Karlsruhes ist,' welches weitab ,0(111 vUiily it'yt’i* uuu yuuimußiy tue iiuuo^i^ Städte im deutschen Stellungsgcbict mit Bomben greifen. ^ ,, Wie aus den inzwischen i» Deutschland einges gencn französischen Zeitungen klar zu ersehen ist, 0"* £]1 französische Prcssczcnsur weder den Abdruck des % angeführten Funkspruchcs noch eine eingehendere r., sprechung des Fliegerangriffes auf Karlsruhe u» .Ar ne» Lande gestattet. Der Grund hierfür liegt au! " „ Hand: Die hohe Anzahl von Toten, die dein »ich.' rechtfertigenden Angriff auf die außerhalb des Krirw„ gebietes liegende, unbefestigte Stadt Karlsruhe 3‘£), Opfer gefalle» sind, würde zweifellos auch aus % rechtlich denkenden Teil des französischen Volkes ,j tiefen Eindruck gemacht haben, der vermieden wer'^ muß. Dem Ausland gegenüber aber soll die tzAgt durch den eingangs erwähnten Funkspruch entsag" werden.' Cs ist offenbar kein Zufall gewesen, das; die DA» zosen sich gerade den Fronleichnamstag sür '^ß Aeberfall auserwählt hatten. Sic wußten genau- an diesem hohen katholischen Kirchenfest ein Stlw"' „ licht- und luftbedürstigcn Menschen über die Str"^, >ind Plätze fluten würde. And auf Menschenleben te» sie es abgesehen. Das beweist die Art der benuv^ Abwurfgc schösse. Vrandbombeu sind gar nicht, M schwere, zur Zerstörung bestimmte Geschosse nur.'" Nr. 3. Deutsche Soldaten-Zeitung. 11 2ahl verwendet worden. Bei weitem die ^OEen Bomben hatten nur kleines Kaliber, dafür aber deren besonders starke Sprengkraft die aus ?^de Ziele berechnete Splitterwirkung erhöhen und vendrein vergiftende Gase entwickeln sollte. . Den Vorbereitungen und der Absicht hat der Cr- 0 8 nur allzusehr entsprochen. c^. Auf dem Karlsruher Festplatz, wo Hagenbecks >Alchau ihre Zelte aufgeschlagcn hatte, wogte eine L, i* gekleidete Menge, darunter zahlreiche Kinder, s^chemander. Plötzlich tras die Meldung ein, dass südliche Flieger nahten. Noch ehe es möglich war, ’? Bevölkerung in Sicherheit zu bringen, schlugen be- ersten Geschosse ein. In großer Höhe kreisten, n^ch leichten Dunst fast ganz der Sicht entrückt, die srderbcnbringenden Sendboten feindlicher Mordlust w.cr b.cr friedlichen Stadt. Schlag auf Schlag zerbarst M mit dröhnendem Krachen Bombe aus Bombe. Ein P" der Geschosse traf die Stadtviertel, wo kleine Vür- »?r und Arbeiter wohnten. Auch nahe beim Schloß, wo ?’e Königin von Schweden auf dem Krankenbette lag, klugen einzelne Bomben ein. Die schlimmsten Ver- irrungen aber richtete der Feind in der Nähe des ^Nplatzes unter den kurz zuvor noch so fröhlichen Kin, . Als die französischen Flieger nach einer Viertel- nde wieder verschwanden, konnten sie sich des trauri- ?e" Erfolges rühmen, daß sie 117 wehrlosen Menschen, Drunter 30 Männern, 5 Frauen und 82 Kindern, — Mten heraus aus dem blühenden Leben einen schrcck- Ichcn Tod bereitet hatten, und daß weitere 140 Anglück- "chr, darunter 48 Männer, 20 Frauen und 72 Kinder, "krwundct in ihrem Blute lagen, y. Verzweifelt irrten Mütter unter verstümmelten ^>chen umher. Drei blühende Kinder hatte eine von Men verloren; eine andere, die Wit>ve eines gefallenen Negers, den einzigen Sohn. Die französische Nation, die sieb so gern als ritter- und vornehm rühmt, kann in ihrer Geschichte ein ^"es Heldenstück verzeichnen. ,, Cinhundcrtvicrundfünfzig deutsche Kinder haben [‘Weit und zwciundachtzig von ihnen haben sterben müs- damit die Flieger des stolzen Frankreich sich eines ^'Unnphes rühmen konnten, der ihnen im Kampf mit wehrhaften deutschen Beherrschern der Luft bisher DcrlQgt geblieben war. ,. And das deutsche Volk? Wird lähmender Schreck schein ferneren Kampfesmut Eintrag tun? Die Fran- kennen uns schlecht, wenn sie das erwarten! Aus der tiefen Trauer um die dahingemordete Iu- Md und aus dem innigen Mitleid mit den klagenden füttern wird unserem' festen Willen zum Siege nur zornige Kraft erstehen. Auch die schuldlosen >pfcr, die auf dem Friedhof in Karlsruhe frischer Ra- ,cn deckt, sind nicht umsonst für das Vaterland gefallen. Weiter! In einem der „Voss. Ztg." zur Verfli- eg gestellten Briefe schreibt ein Schweizer Architekt: Lpch bin bei den Empfängen der deutschen und franzö- flchcn Austauschgcfangencn in der Schiveiz zugegen ge- ilen; ich habe einen solchen Unterschieb in Aussehen deutschen und französischen Soldaten nickt für mög- A gehalten. Der deutsche Soldat erschien finster, ver- ^wffen, scheu, zerlumpt, zerrissen, ^ mit dem Stempel ,.ib Leidens und der Entbehrung aus der Stirn und mit !'"c,n tiefen Grimm im Herzeii, der >vohl sein Lebcu- Mg festgewurzelt bleibt. Diese Leute, die inzwischen zVch die deutsche Regierung neu eingerleidet sind, ha- W einen tiefen Eindruck aus alle Anwesenden gemacht. r% Schweigen sprach Bände von französischer Scham- .Fgkeit. Als Gegenstück erschien der französische Aus- v"!chgcfangcnc, gesund, gut gekleidet, sauber, voll des über die Behandlung in Deutschland, lebhaft Zechend, die Zigarette im Munde, ein Bild deutscher Kultur und Menschlichkeit, wenn auch in französischem Etwas zum Nachdenken. Zur Sonne?) V.So komme ich jetzt mit jungem Herzen in dem tz^ch, du Jüngling mit den hellen, lcbcnsmutigcn "gen. n And ich erkenne, daß all deine Rauheit und deine ^"st, die sic an deiner Art zu tadeln haben, nur ""den und Narben sind aus deinem Kampfe. I., Denn im Kampfe sehe ich dich stehen jetzt in den drei, der Trennung von deiner Kindheit. 8tn r n heimlicher, stiller Kampf ist cs, aber hart und ""!a,n und unerbittlich. And du wirst Sieger sein. h Halte den Kopf hoch, mein Sohn, halte hoch dein idi" und alle deine Sinne, und laß den Himmel sich eh^An^in deinen Augen, daß dein Sieg stark sei und f>e>, ^"d krieche nicht an der Erde mit deinen Blicken; sich. leicht könnten sieche Keimlinge deines Ringens "ich.") dich hineinschlcichen, und dann werden sie dich loslaffcn, solange du lebst. Hil ^lcl) die vielen Greise, die sich noch herumquäleu ^ °c» Schlacken aus ihrem Trcnnungskampfe. Aus dem Buche „Der lebendige Baum" von Lehmann (Verfasser der Äkabjah-Vüchcr), ocrr„ '■‘«mann (genauer oer „Otto Hcndcl-Hallc, gcb. 3. Mk., kart. 2 Mk., Sn jo i in einer sehr ansprechenden Volksausgabe - Wk. neu erschiene» sind. And haben keinen Vater und keinen Freund ge- habt, die sic retten konnten zur rechten Zeit. Das ist das Los des werdenden Jünglings, der aus seiner Knabenhaft flieht, daß er den Kampf zur Freiheit einsam kämpfen muß mit der eigenen Kraft. Darum, ihr Väter und Mütter, habet Mitleid mit euren Söhnen, lasset sie nicht allzu früh von eurer Hand, haltet sie fest und stützet sic, solange cs eure Kraft erlaubt. Wohl dem Jüngling, dessen Vater hellsehendc Augen hat, daß er sich hinstcllt und spricht: Komm her, mein Sohn, und lehne dich an mich in deinem Kampfe und ruhe dich aus an mir, wenn dich die Anrast zer- mürbt, wenn du fliehen möchtest, wenn du wähnst, daß Eltern und Lehrer dir Feinde seien, wenn du dich ein- sam und krank und verlassen fühlst. Wenn du bewußt dich stellst — als Bettler vor die Pforten seines Heiligtums. Kriegsschund. Auch der soll gesammelt werden, als ein wenig rühmliches Zeichen der Verirrungen in gro- ßer Zeit, zum abschreckenden Beispiel. Cs ist ja be- dauerlich, wie besonders die Gewinnsucht dazu führt, den Kriegsgeist geschäftlich auszubeuten. So entstehen namentlich 'Bilder, Postkarten, Geschüftsanzcigen von großer Geschmacklosigkeit unter Mißbrauch der Gefäl- ligkeit volkstümlich gewordener Heerführer, von denen Hindcnburg wohl der geplagteste ist. Der Feldmarschall sicht sich, wo er geht und steht, und neulich soll er sogar in einem Gasthof sich die Füße in seinem eigenen lichcm Vorteil erfolgt, wie denn überhaupt die Gewinn- sucht böse Blüten gezeitigt hat in diesem Kriege — bis zum Wucher! Davor und vor dem Kriegsschund auf allen Gebieten, der Kunst (?), wie des Geschäfts, muß unser Volk und Heer beschützt werden! Etwas zum Lachen. Ritter Georg. Nicht lange nach dem letzten Fcst- landsbcsuch des englischen Königs stürzt eines Morgens der Beobachter am Scherenfernrohr mit allen Zeichen höchster Erregung in den Antcrstand und schreit: „Herr- schaften, kommt schleunigst! Der König von England muß wieder drüben sein." Der erste, der den Platz am Sehrohr erwischen konnte, sah' auf der hinter der feind- lichcn Front entlangsührenden Kunststraße — ein reiter- loses Pferd dahinjagcn. Iofsre als Grctchen mit dem Gänseblümchen zupfend: Sie kommt, sie kommt nicht — — — — die allgemeine Offensive! Jetzt soll sie bis zum September verschoben sein, aber bis zu diesem Zeitpunkt haben sich die Kräfte Rußlands und Italiens bereits ver- zehrt — und Frankreich dürfte erst recht am Ende seiner Kraft sein! Armer Iofsre! Russisch! Anscr Major zeigt aus eine Auszeich- nung, die die Brust eines gefangenen Russen schmückt: „Woher?" „Erinnerungs-Medaille, erhalten nach dem Russisch-Japanischen Feldzüge." „Wie lange mitgc- Zu: Begebenheit in Kurland. Bildnis haben abputzcn müssen. Das geht doch zu weit, und cs muß gewiß als Kricgsschund bezeichnet werden, wenn Künstler zweifelhaften Rufes sich in Aushängeschildern und auf Werbegcgeustände» aller Art mit fremden Federn schmücken. Anschön sind auch die Postkarten, die unsere Söhne in Waffen in allen möglichen Verzerrungen zeigen. Sic eifern aber nur einer großen Zahl von Witzblättern nach, die sich darin gefalle», den deutschen Soldaten, der jeden Tag und jede Stunde bereit if<, sein Leben für das Vater- land zu opfern, als Zerrbild in den unglaublichsten Darstellungen zu bringen. Dem Humor kann sein Recht werden auch ohne Beleidigung des Geschmacks und unter Würdigung der heiligen Sache der Vater- landsverteidigung. Man soll sich freuen, wenn über all dem Ernst der schweren Zeit der Sinn für Humor nicht ausstirbt, aber alles hat seine Grenzen, und wir dürfen uns schon um des Ansehens bei unseren Feinden willen nicht über unsere Feldgrauen lächerlich machen und um derer selbst willen! Sic haben Anspruch aus eine unter allen Amständen würdige Behandlung. Das Gleiche gilt von den schriftstellerischen Leistungen, deren Iubalt oft niederziehend ist, ganz abgesehen von der Fülle von Gedichten, deren eine große Zahl besser un- gedruckt geblieben wäre. Cs soll das alles gesammelt werden, damit wir in ruhiger Zeit darüber Nachdenken können Vielleicht wirkt solch eine Sammlung doch er- zieherisch. Wir selbst können zu unserer Genugtuung nur mit wenigen Stücken auswarten und haben es ver- mieden, unsere Soldaten im Felde im Zerrbilde zu zei- gen, wie wir auch keine Verzerrungen aus dem Felde erhalten haben. Wir vertreten den Standpunkt, daß mau cs nicht dulden soll, wenn jemand sich, sei cs in Wort, Schrift oder mit dem Zeichenstift, über unsere Söhne oder Brüder im Felde lustig machen will. Das Häßlichste dabei ist dann »och, daß cs aus geschäft- macht?" „Zwei Tage." „Verwundet?" „Nein, ich wurde gefangen genommen." „Wie lange sind Sic jetzt an der Front?" „Zwei Tage". Als der Russe unser Erstaunen bemerkt, lacht er pfiffig und bricht in die denkwürdigen Worte aus: „Den Krieg möchte ich sehen, den ich länger mitmachte als zwei Tage!" („Münch. Jugend".) Etwas zum Noten. Mit u erhält es, >ver zusammenzicht, und aus die Rechnung kommt es untern Strick. Mit o ist cs ein Fluß im Kampfgebiet, als großer Rcchnungsstrich erweis' er sich! Auflösung in der nächsten Rümmer. Auslösung des vorigen Rätsels: Linsengericht, Linsingen. Etwas zum Merken. Die faule Linke nur schmückt sich mit goldnen Ringen: Die starke Rechte muß für sie das Eisen schwingen. Wilhelm Müller. Vom Hörensagen und Wicdcrsagen _ Ward mancher schon anss Maul geschlagen. Sprichwort. Sein ich, sei» mich, sein mir, sein mein Den Menschen bringt in große Pein. Sprichwort. 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 3- Mitteilungen an unsere Leser! Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführten Firmen angehören, zur Nachricht, das) die Zusendung im Aufträge ihrer Firma erfolgt: Carl Berbcrich, Heilbronn 30 — Zuckerfabrik Tuczno, Tuczno 25 — M. u. F. Liebholt, Heidel- berg 4 — Gebrüder Vossen G. m. b. H., Aachen 10 — Cmil Schwandcr it. So., Chemnitz-Furth 5 — T. Crtel u. Sohn G. m. b. H., München 6 — Arthur Krehschmar, Burgstädt i. Sa. 5 — Z. Müller, Küllstedt 5 — Maschinenfabrik Germania, Chemnitz 5 — Ruhrtal- Vrauerci F. Brinkmann, Herbede 11 — Dr. L. Rau- mann, Dresdcn-Plaucn 25 — Linke-Hosmann-Werke, Breslau 25 — Clsässische Gesellschaft für Jute-Spinnerei und Weberei A.-G., Vischwciler 1 — Max Rollau, Hamburg 5 — Th. Lappe, Neudietendorf 25 — Cisen- Zndustrie zu Menden u. Schwerte A.-G., Schwerte- Ruhr 25 — Johannes Haag A.-G., Augsburg 10 — Mechanische Lcincnspinnerei u. Weberei A.-G., Mem- mingen 10 — Berliner Bierbrauerei A.-G. vorm. F. W. Hilsebein, Berlin 2 — Akticnbrauerei Zahn-Böblingen 3 — Apparatebauanstalt Fischer G. m. b. H- 25 — H. F. Voldt, Lübeck 4 - Vankdirektor W. Zötten, Essen-Ruhr 50 — Dr. C. Glaser, Heidelberg 10 — Haussen u. Studt, Hamburg 25 — Hauptmann Bruno Schroeder, Ham- burg 25 — Landesausschuß vom Roten Kreuz, Alten- burg 50 Stück. Zn der abgelaufenen Woche stifteten: a) Für ihre Leute im Felde: C. F. Weber A.°G. Leipzig-Pl. 20 — C. Thywiffen, Neuß a. Nh. 25 — Vereinigte St. Georgen- u. Feld- schlvßchen-Vrauerei A.-G., Sangerhausen 25 — Juch u. Dittmar, Hannover-Wülfel 10 — Marmor-Industrie A.-G., Kiefersfelden 1 — Gusswerk Aachen G. m. b. H., Aachen 1 — Siegencr Eisen-Industrie A.-G., Weidenau 20 — Gebrüder Draeger, Pritzwalk 25 — Zuckerfabrik Lützen G. m. b. H., Lützen 5 — Jung u. Simons, Elberfeld 25 — M. Baffermann u. Cie., Schwetzingen 25 — Lothring. Cisenbahn-Akt.-Ges., Hayingen 25 — Reichelbräu A.-G., Kulmbach 40 — R. Dolberg A.-G., Hamburg 30 Stück. d) Zur allgemeinen Verbreitung: Spinn- und Weberei Haußmann, Logelbach 10 — Anion Special Maschinenfabrik, Stuttgart 25 — Zucker- fabrik Culmsce, Culmsec 15 — Gebr. Weismüllcr, Frank- furt 5 — Pantherwerke, Vraunschweig 12 — Aktien- gesellschaft für Petroleum-Industrie 5 — Maschinen- fabrik Prometheus G. m. b. H., Reinickendorf 5 — Herdkeffel-Industrie A.-G., Berlin 2 — Gebr. Stiemkc, Stettin 2 — Rud. Wolter, Berlin 5 — Jacob Mahler sen., Flensburg 5 — Allgemeine Speditions-Gesellschaft A.-G., Duisburg 25 — Gelsenkirchcner Gußstahl- und Eisenwerke, Gelscnkirchen 50 — Noble u. Thörl Rachf. G. m. b. H., Harburg a. C. 12 — S. Pringsheim Rachf. Oppeln 10 — Stettiner Chamottefabrik A.-G. vorm. Didier, Stettin 12 — L. Wolfs, Hamburg 2 — Diener u. Voldt, Breslau 5 — C. T. Gleitsmann, Dresden 2 — Ernst Stahmcr, Gcorgsmaricnhütte 50 — Bonner Berg- werks- und Hüttenverein A.-G., Obcrkaffel 12 — Max Ohler, Berlin 3 — 21. Wunderlich Rachf., Berlin 25 — Hermann Sander, Neukölln 3 — Dommihscher Thonwerke A.-G. 12 — Maschinenfabrik H. 2l. Wald- rich G. m. b. H., Siegen 25 — Brauerei Weißcnburg, Lippstadt 25 — Cschweiler Vcrgwerksverein, Kohlschcid 25 — Goldschmidt u. Locwenick, Frankfurt a. M. 5 — Grüter, Grage u. Co., G. m. b. H., Soest 5 — Geraer Filztuchfabrik, Gera 5 — I. Garbäty-Roscnthal, Berlin-Pankow 25 — Gebr. Zoepprih, Mergelstetten 12 — Maschinenfabrik Ing. A. Sttegler, G. m. b. H., München 25 — Ioh. Ludw. Reiner, Heilbronn 25 — Clcktrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Schlickert >u. Co., Nürnberg 25 — F. C. Metzler A.-G., Apolda 25 — Zuckerfabrik Niezychowo G. m. b. H., Niezychowo 12 — Konserven- fabrik Vraunschweig A.-G., Vraunschweig 25 — Wil- helm Meyer, Wicseck 2 — Vereinigte Farbwerke A.-G., Kassel 5 — Deutsche Kunstlcdcr-Äkt.-Ges., Kctttz 5 — Bruno Lampel, Cöln-Chrcnfcld 5 — Vereinigte Mag- nesia Co. und Ernst Hildebrandt A.-G., Berlin- Pankow 12 — Habcrmann u. Guckes A.-G., Kiel 25 — R. Weichsel u. Co., Hamburg 10 — Kassner u. Mönch, Görlitz 3 — Häring, Chrenberg u. Co., Halle a. S. 2 — M. F. Küchenmeister, Chemnitz 1 — Besteck u. Schultz, Hannover 2 — Oscar Wender u. Co., Dresden 1 — Lenk u. Seifert, Lcngcnfcld i. V. 2 — Schwarz u. Große, Leipzig 2 — Louis Lindenbcrg G. m. b. H., Köln 5 — I. L. Toczck Rachf., Berlin 2 — Hüttendirektor Drcch"' Kreuztal 2 — Heidelberger Zigarrenfabrik Gebr. -w0N, Heidelberg 3 — Alexander Coppel, Solingen 25 -- 4«' baltische Farbenwcrke Dr. Augustin u. Co., Coswig Anh. 5 — Maschinenfabrik Hiltmann u. Lorenz A.-u-, Aue 10 — Paul Franke-Augustin, Leipzig 25 — brüder Stumm, G. m. b. H., Neunkirchen 25 -7 Grciner, Zweibrücken 1 —Ernst Würtz u. Cie., Psor»' heim 3 — Past u. Felgner, Dresden 3 — von Astcn • Lynen G. m. b. H., Stolberg Rhld. 25 — Stahlmu:- Thyffen A.-G., Hagendingen 25 — Zündhütchen- un^ Patronensabrik vorm. Seluer u. Vellot, Schönebeck 0 ^ Ad. Bodenburg Rachf., Halberstadt 6 — Kleutgcn l_ Meier, Godesberg 2 — Kuhn u. Adler, Ludwigshast a. Rh. 5 — Julius u. August Crbslöh, Varmen-Wlpp^' seid 12 — Hch. Schwerter, Menden i. W. 12 — Jute-Spinnerei und Weberei, Weida 25 — Knippcnverg u. Linden, Karlsruhe 25 — I. G. Nicolai, Calbe a. 12 - Geh. Rat Wolfs, Erfurt 25 - Fr. Rietbroa- Lengerich Wfl. 5 - C. Martens, Plathe i. Pommern 1 —H. von Riebelschüh, Mctschlau 2 — Dr. Huchzermeie' Rcthcl 5 — Goeppinger Gelatinesabriken Paul KoepM Goeppingen 5 — Albert Heineberg, Hannover 5 -- M. Fleischer, Goeppingen 5 — von Cnckevort, Watt' 5 — R. Giescmann, Hamburg 5 — Magistrat pel i. Holst. 5 — Sächsische Waggonfabrik Werdau 50 '' Direktor Kozlowski, Werdau 5 — Fr. Christian G- ^ b. H., Wächtersbach 5 — Albert Münch, Jessen' Gaffen 5 —W. Grallert, Hamburg 5 — Kom. 9*®' Mamroth, Berlin 12 — Th. Berger, Holzkirchcn 10 77 H. Schnepfe, Magdeburg 9 — C. Großmann, Fra"i>N 5 — Geh. Reg. Rat Schmidt, Dresden 5 — Rudmpv Schlegelbcrger, Königsberg 5 — Dr. Körte, Könfö berg 5 — Erich Thilo, Berlin 5 — Oscar Gärtn^ u. Co., Hamburg 5 — Joseph Kahlert, Breslau f; T" A. Beuttenmüller, Laichingen Wrttbg. 5 — SächsilA Wollgarnfabrik A.-G., Leipzig 5 — C. Steinbrech' Marienburg (Wcstpr.) 5 - H. C. Meyer, Kl. Hervor» 5 — Graf von Platen, Berlin 10 — L. Pagcnstech^ - Co., Hamburg 12 — Frau C. v. Borsig, Berlin-TeSL 25 - Ad. Gätcke, Altona-Bahrenseld 10 — CmaiE Fränkel, Neustadt O.-S. 7 — Julius Nemy, Ne»w> 5 —F. Schade u. Co., Dresden 5 — C. N. Keding,°' Walmsdorf 5 — Graf Kanih, Saskoschin 5 Stück. X4BLETTEli schützen bei Wind und Wettervor Erkältungen u.lindern Husten u. Katarrh. 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FUr Soldaten bei Sammelbestellung *. — Die Mitglieder der Vereine «Vaterländischer Frauen-Verein" und ,,Vater!.,ndsspcnde zur Errichtung vierteljährlich. liebende Landsturm-Spielleute in den Vogesen. Phot. Max Wtpperllng, Elberseld 2 Deutsche Soldaten -- Zeitung. Nr. 4. Vaterlanösspende zur Errichtung Deutscher KriegsbeschSdigten-Erholungöheime Eingetragener Verein. .Zweck des Vereins: Sammlung von Mitteln, um damit den ins bürgerliche Leben zurückgelretenen, weniger bemittelten Teilnehmern dos Weltkrieges eine kräftigende LcholungsM zu gewähren und dem deutschen Volke auf diese Weise für Erfüllung seiner Aufgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeitskräfte wieder;ugeben. Die Mittel worden möglichst für Angehörige der Bundesstaaten oder Provimen verwendet werden, die sie auf- gebracht haben. Zeder Deutsche sollte daher Mitglied des Vereins werden und ihm reiche Beiträge und Spenden Muhren helfen. t Leitende Gesichtspunkte für die Vcreinsarbcit: Vateclandstreue und Näch- stenliebe ohne Rücksicht auf Bekenntnis und Parteistollung. Enge Zusammen- arbeit mit den Organon der behördlichen Kriegsboschädigtenfürsorgo unter strenger Befolgung der von der Neichsregiorung gebilligter! neuzeitlichen Zordo- rungen auf diesem Gebiete. '. Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Voreinssammlungen ist in Preußen sowie in anderen Vundesstaaton erteilt worden. Die Vater- landsspende hat die Nechte einer „Milden Stiftung". « Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in voller Höhe für die Kriegsbeschädigten verwenden zu können, werden wir diese | als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, wo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- beschädigtenfürsorge und die Unterstützung der Väderfürsorge des Noten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Verfügung stehen. Auf diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. 5. Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsspende wird in erster Neihe leichtkranke bezw. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemäß von anderer Seite weniger gesorgt zu werden pflegt» berücksichtigen, also z. V. mit Neurasthenie, Nhoumalismus, leichten Zormen von Herzleiden oder Störungen der Bordauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl steyr der bürgerlichen KriegsbeschädigteNfürsorge zu. Unternehmungen» die mindestens 20 Freistellen zu je Mk. 150.—zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Zahl in Vorschlag bringen. 6. Schatzmeister: Or. E. M o s l e r, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W. S. Unter den Linden 55. Syndikus des Vereins: Nechtsanwalt Or. N i t 1 h a u f e n, Berlin Budapester-Slrahe 2-5. ,. mflnk 7. Bankkonten: Neichshauptbcmk und sämtliche Nebenstellen, Deutsche \ Diskonto-Gesellschaft, Eommerz- und Diskontobank, Bank für Honoe Zndustrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, sowl Heimann-Vreslau, Postscheckkonto Berlin NW. 7, Nr. 22 565. ~ L. Vereinszeitfchrift: Die „Deutsche Soldaten-Zeitung", Berlin SW.!29, mannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Vezugsvergünstigungen für Verein glieder: Vierteljayrspreis Mk. 1.— statt Mk. 1.50. ^ c,rnnn 9. Die Geschäftsstelle des Vereins: Berlin W. 57. Vülowstr. 100. 0. Lützow592 Telegrammadresse: „Baterlandspendo". Geschäftszeit: Won> samten Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle zu richten. 10. Milgliedsbeiträge: Mindestjahresboitrag für Einzelmitglieder: l? itf körperschaftliche 10 Mk. Mit Nllcksicht auf den vaterländischen Zwe ^ Vereins ist ein Hinausgehen über die Mindestbeiträge und Spenden einmaligen größeren Beträgen für den Verein dringend erwünscht. Der Vorstand: Generalleutnant v. MUlmann, Eharlottenburg, Erster Vorsitzender. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Eilenburg, Geschäftsführonder Vorsitzender. Königlicher Vaurat Hermann Duerdoth-Verlin, Stellvertretender Geschäftsführung Vorsitzender. Dr. F. O. Karstedt, Vln.-Steglitz. Nechtsanwalt Dr. H. Müntzel, Berlin. Generalkonsul Stobwasser, Berlin. Universitätsprofessor Dr. med. Strauß» Berlin. Quittungöleiftungen. Weihwasser 1 M. (S). Wongrowitz 5 M. (B), 10 9)2. (S). Wachtendonk 2 M. (6). Wiebelskirchen 10 M. (6). Wihcnhauscn .3 M. (©). Waldenburg 23 9)2. (S). Wilhelmshaven 103 9)2. (S). Wusterhausen 5 9)2. (©). Wittingen 7 9)2. (©). Wiesbaden 55.50 M. (©). Werden 10 9)2. (©). Wareiidors 2 M. (23), 375 M. (S). Wandsbek 13 M. (23), 26 M. (©). Wilsnack 5 M. (S). Kreisausschuh des Greises ülngerburg 10 M. (23). Berlin 19 M. (S). 23erlin-Friedcnaü 10 M. (©). Berlin-Pankvw 2 M. (©). Bielefeld 1 M. (©). Bornig-Marienhansen 195 M. (S). Bres- lau 7.50 M. (S). Bremen 1 9)2. (23). Bad Salzuflen 20 9)1. (S). Berneck 3 M. (©). Düsseldorf-Derendorf 2500 M. (S). Frankenstein 5 M. (©). Frankfurt am Mai» 2 M. (B), 50 M. (©). Hannover 18 M .(©). Halle a. ©. 60 M. (©). Höchst a. M. 5 M. (B). Hohenbocka 3 M. (B), 2 M. (©). Korschen 1 M. (©). Lippstadt 10 M. (S). Laucnburg 5 M. (S). Linden- Hannover 5 Al. (B). Magdeburg 2 M. (B), 36 M. (©). M.-Gladbach 1 M. (S). Nordhauscn 2 M. (S). Osterode 20 M. (S). Ostronw 2 M. (©). Rudolstadt i M. (S). Salzungen 2 M. (23). Thor» 2 M. (S). Torgau 5 M. (©). Vohwinkel 2 9)2. (©). Wolsskirch 5 M. (S). Wiesbaden 5 9)2. (23). Worms 2 M. (23), 1 9)2. (S). Zielenzig 10 932. (S). Aachen 1 M. (©). Allstedt 78,50 9)2. (S), Allstedt, durch Herrn Ob- mann Unrein 248,50 M. (B), 683,90 M. (©), Altona 32 9)2. (23), Apolda 5 9)2. (23), 5 9)2. (©), 231».- Rcinickendorf 20 9)2. (©), Vln.-Weihensee 10 9)2. (©), Bln.-Lichterfeldc 4 9)2. (S), Bln.-Halensee 5 9)2. (S), Vln.-Steglitz 3 9)2. (©), Bln.-Schöneberg 5 9)2. (23), 16 9)2. (©), Vln-Friedenau 5 9)2. (23), 3 M. (©), Bad Schönfließ 2 9)2. (S), Breslau 14 9)2. (©), durch Herrn Obmann Berger-Breslau 143,50 9)2. (S), Berlin 37 M. (B), 125 M. (S), Bochum 5 9)2. (B), 5 9)2. (©)> Biel-' selb 12 9)2. (©), Barmen 10 9)2. (©), Brilon 3 9)2. Bojanowo 3 9)2. (©), Charlottenburg-Wcstend 10 iy (23), Cöln 10 9)2. (23), Eharlottenburg 4 9)2. Düsseldorf 26 M. (S), Danzig 1 9)2. (©), Cdenkovcn 2 9)2. (23), 3 9)2. (©), Frankfurt a. 9)2. 2 9)2. (?>' 15 9)2. (S), durch Frau Obmann Oberlyzcaldirek 9)2ert»er°Flensburg 459,50 9)2. (B), 2334 9)2. (S), 5'f’ 5 9)2. (©), Freiburg (Breisgau) 50 9)2. (S), ©K 3 9)2. (©), Glatz 5 9)2. (©), Graudenz 5 (©), Halber, 1 9)2. (S), Hannover 10 9)2. (B), Hiddesen 25 9)2. Of'' Heydekrug 20 9)2. (23), Hermsdorf 10 9)2. (©), SE Hameln 2,50 9)2. (©), Königsberg, Neumark 1 9)2. (^7 Kiel 5 9)2. (B), Königsberg i. Pr. 15 9)2. (B), E 20 9)2. (©), Kohlfurt 12 M. (S), Koselau b. I« 1 9)2. (23), Kattvwitz 10 9)2. (23), Leer in 5 9)2. (©), Lübben 1 9)2. (S), Metz 10 9)2. (S). „Das werde ich me vergessen!" Wie oft hört man diesen Ausspruch von Hei- matsurlaubern aus dein Felde, wenn sie Abschied nehmen von ihren einstigen Arbeitgebern, nach-- dem sie gesehen haben, wie diese für die Lieben daheim sorgen. Das bindet über den Krieg hinaus und gibt Kraft zum Aushalten, Opferfreudigkeit fürs Vaterland. Ja wahrlich, es ist großartig, wie alle Berufe daheim ivetteifern in dein Bestre- ben, diejenigen von Sorgen zu befreien, die für uns in dem furchtbaren Kampf stehen und jeden Tag bereit sind, ihr Leben für uns einzusehen. Wer wie wir von der „Soldaten-Zeitung" einen Einblick bekommen hat in die Liebestätigkeit der Arbeitgeber in Stadt' und Land, der weiß die Opfer zu würdigen, die da gebracht werden. Nicht in selbstsüchtiger Absicht, um die Arbeiter an das Werk zu fesseln, die kämen ja alle gern zurück, denn wo sollten sie auch bleiben, sondern aus reinster Nächstenliebe. Als eine selbstverständliche Pflicht erschien es den in sozialer Fürsorge groß- gewordenen Arbeitgebern in Deutschland, für ihre ins Feld ziehenden Angestellten einzutreten. Mit der Last des Arbeiterinangels übernahmen sie nicht nur, den Ersatz zu stellen, sondern auch die Sorge um die daheim gebliebene Familie. Cs sind 9)2illiardcn, die da für das Wohl der Arbeiter- familien und an Unterstützungen durch Lohnzah- lungen auch an die im Felde Stehenden, sowie für Liebesgaben aller Art, ausgegeben sind. Die Lei- stungen übersteigen bei der Dauer des Krieges vielfach das Vermögen. Man hatte im Eifer der Begeisterung bei Kriegsausbruch und in überströ- mender Herzensfreundlichkeit mehr getan, als kühle Berechnung vielleicht erlaubt hätte. Und wer dachte denn auch an die lange Dauer des Krieges! Wir waren aller Orten Verschwender im ersten Kriegsjahr — im guten Sinne ist es gemeint! Und nun ist es dem, der es irgend kann, Ehren- sache, sein Versprechen zu halten. Da werden Vermögen aufgewendet, um der Ehrenpflicht nach- zukommen. Die draußen sollen es nicht empfinden,- ihre Schlagfertigkeit, und hingebende Pflichterfül- lung soll nicht leiden tinter den Sorgen und Kla- gen, die von Haus kommen könnten. „Für die Meinen daheim sorgt der Staat und der Arbeit- geber, da fehlt nichts!" Das gibt Mut zur Aus- dauer und Kraft zum Dreinschlagen. Wie könnte auch anders unser Volk so groß dastehen in dieser Bedrängnis durch eine Welt von Feinden und gegen Lüge, List, Trug und Bedrohung mit Hun- ger und Elend! Wir' danken den Opfermut unse- rer Helden nächst Gott, der das Vertrauen in un- sere Herzen gesenkt hat, der Fürsorgetätigkeit der Begüterten daheim und auch der weniger Bemit- telten. Wir wissen, daß jeder gibt, was er ent- behren kann. Das mag selbstverständlich scheinen in einer Zeit, wo jeder sich sagen muß, es geht auch dich an. Man ist doch nicht bloß Ich, son- dern ein Teil des Volkes, zu dessen Vernichtung die anderen sich vereinigt haben! Aber die Emp- fänger solcher Wohltaten wissen sehr wohl, daß nur alle nur Menschen sind, und deshalb danken sie aus innerstem Herzen für das, was man daheim an den Ihren gut tut; sie werden es nie vergessen! SeittaM der Rrlegserelgnlsse. 15. Juli. W. Nach erster blutiger Abweisung fortgesetzte engl. Angriffe nördl. der Somme führten zu schweren Kämpfen. Zwischen Pozisrcs u. Longueval gelang es dem Gegner mit hier zusammengefaßtcn Kräften trotz stärkster Verluste in unsere Linien einzudringen u. Boden zu gewinnen, sowie sich im Trünes-Wäld- chen festzusetzcn. Der Stoß ist aufgefangcn, der Kampf wird fortgesetzt. — Sonst ergebnislose Unter- nehmungen kleinerer engl. Abteilungen südöstl. Armcntiörcs, bei Angres, Neuville und nordöstl. Arras. 0. Heeresgruppe Hindenburg. Ruff. Abteilungen, die bei Lennewaden (nordwestl. Fricdrichstadt) die Düna zu überschreiten versuchten, abgewiesen. — Auf die mit starkem Verkehr belegten Bahnhöfe, Strecke Smorgon—Mvlodcczno, wurden zahlreiche Bomben abgcworfen. — Heeresgruppe Prinz Leo- pold: Bei Skrobowa wurden Teile der vom 3. Juli noch gehaltenen Stellen der ersten Verteidi- gungslinie im Angriff zurückgewonnen, 1 > Osf., über 1500 Mann gef. — Heeresgruppe Linsingen: Gegen Truppenverkehr auf Bahnhof Kiwcrcy (nord- östl. Luck) erzielten unsere Flugzeuggeschwadcr gute Treffergebnisse. — Siidwestl. Moldawa ruff. Ab- teilungen, die sich gegen österr.-ung. Stellungen vor- wagten, zersprengt?— Bei Iablonica, südöstl. Zabic, 200 Ges. — Bei Delathn erhöhte Gcfechtstätigkeit. Feindl. Vortruppen, die in die Stadt eingedrungen waren, wurden an den Südrand zurückgeworfen. Ci» von den Russen siidwestl. Delatyn versuchter Angrisf brach im österr.-ung. Feuer zusammen. Abteilung, die einen vorgeschobenen bulg. Posten siidwestl. Gjevgjeli angrisf, abgewicsen. Durch Feuer auf Gülemenli (nordöstl. des Dojran- Sccs) wurden 7 griechische Einwohner, darunter 4 Kmdcr getötet. 1. Ital Vorstöße nördl. des Posina-Tales und ein größerer Angriff gegen den Borcola-Paß abqc- iviesen. 16. Juli. 3V Berbers. der Somme starke Gcschtitztütigkeit. Im Lause des 92achmittags brachen 4 starke engl. An griffe im Abschnitt Ovillers—Bazentin-le-Petit unseren Linien ebenso restlos zusammen wie ____ Vormittag ein östl. Bazentin angesetzter Angsw-, - Südlich der Somme abends lebhaftes Gefecht und südl. Biaches. Ein Teil des Dorfes wieder \. uns beseht, über 100 Gef. Franz. Angriffe Barleux, Cstrüs u. westl. davon, diese bereite Sperrfeuer unter großen feindl. Verlusten, avt wiesen. -- Ocstl. der Maas setzten die Franz. starke Kräfte gegen „Kalte Erde" Fleury an; L hatten keine Erfolge. Bei ihrem abends wievs. ^ Anlauf drangen sie siidwestl. Thiaumont in,kh ^ Teile unserer vordersten Linie ein. Sonst 1^"^ Streisunternchmungen, nördl. Oulches—Craonn, auch der Angriff größerer Abteilungen, abgestvP gen. — Nördl. Chilly brachte deutsche Str-. A 24 Franz, u. 1 9)2.-Gewehr ein. — Westl.^-v feindliches Flugzeug durch Fußvolk abgesch^lsL., Cs stürzte in unser'Hindernis ab; durch Abw«-- feuer beschädigter D.-Decker siel bei Nesle in n>N . Hand.' .. 0. Heeresgruppe Prinz Leopold: 92nss. GegenangtN^ gegen die wiedergewvnnenen Linien bei Skrovo ergebnislos. 6 Off., 114 9)2anu gef. — 6{CL|i gruppe Linsingen: Südwcstl. Luck deutsche Tr»p^„ im Gegenstoß gegen angreifende russ. Kräfte der Bukowina griff der Feind österr.-ung. gen auf der Höhe Capul und beim Gestüt ^ neuerdings an. Cr wurde inr Handgemenge L, worfen. Die Zahl der bei Iablonica brachten Gef. auf 3 Osf., 316 Mann erhöht, r" Nowo-Poczajew scheiterte ein nächtlicher 2>v > der Russen. Westl. Torczyn schlugen k. u. k. ~ .. pen einen nach heftiger Geschützvorbcrcitung o führten russ. Angriff zurück. I. Beim Borcola-Paß andauernd schweres feuer. Feindl. Flieger belegten Vielgereuth ttl s los mit Bomben. Im Gebiete des Tofa>« ^ brachen wiederholte Angriffe der Ital. zusa" qc. Bk. An der unteren Vojusa Geschützkümpfe und plänkel. 17. Juli. .. V/. Zwischen 9)2eer u. Ancre steigerten die Engllsi^,, an mehreren Stellen ihr Feuer zu größerer sAPjt feit. Im Somme-Gebiet die Geschütz!" beiderseits sehr bedeutend. Die Engl, drang ste Ovillers weiter ein und südl. Biaches W >.)lt. Kämpfe. Zahl der im Kampfe um Diach^ Gef. aus 4 Offiziere 366 9)2ann erhöht. — ~ ,rl< östl- Der Gegner büßte stellenweis Boden ern. Vorstoß im Anschluß an Sprengung nördl. ~' aUi vyt|. u«| *1- I ouu Glutin .'s. 15. Juli eingeleiteten größeren franz. Angnltt^ht. der 9)2aas wurden bis heute morgen abgewiese». Wir sprengten mit gutem E^fo g der Combres-Höhc. Deutsche Streife Lanfroicourt (Lothringen) Gef. ein. — ^ >'J seindl. Flugzeuge außer Gefecht gesetzt, D, Lustkampf hinter der seindl. Linie südl. der ,C£iWrI eins durch Abschuß von der Erde bei Dre» (Oise) in unserer Front. Nr. 4. Deutsche Soldaten ° Zeitung. b J' Heeresgruppe Hindenburg: Verstärktes Feuer leitete westl. u. südl. Riga wie an der Dünasront rusi. Unternehmungen ein. Bei Katarinenhof (südl. Riga) griffen stärkere feindl. Kräfte an; hier leb- haftes Gefecht. — Heeresgruppe Linsingen: Süd- laestl. Luck durch unfern Gegenstoß der feindl. An- griff angchaltcu. Die Truppen wurden daraufhin öw Verkürzung der Verteidigungslinie ohne Be- lästigung durch den Gegner hinter die Lipa zurückge- stihrt. An anderen Stellen die Russen glatt abge- wiesen. — In der Bukowina erneute Vorstöße der Russen gegen österr.-ung. Stellungen südl. u. süd- Gefreiter .heinzel formt das Vrustbildnis zum Hindenburg-Denkmal. westl. Moldawa. Der Feind erlitt große Verluste. 3m Waldgebict nördl. des Prislop-Sattels Nach- richtenabteilungen und Streifkommandos im Gefecht. Del Zabie und Tatarow russ. Vorstöße zurückge- wiesen. — Nordwestl. Burkanow vereiltelten k. u. k. Vorposten den Versuch des Feindes, seine Gräben borzutreiben. Das feindl. Geschühfcuer gegen die Borcola-Stel- lungen hält an. Auf dem anschließenden Llbschnitt Ws zum Astach-Tal der Gcschiihkampf recht lebhaft. An der Dolomitcn-Front die österr.-ung. Stellungen nördl. des Pellegrino-Tales und im Marmolata- Gebicte an der Kärtner Front der Secbach- und Raibler Abschnitt, unter heftigem Feuer. Ital. Fußvolk-Abteilungen, die im Seebach-Tal vorgin- gen, zurückgewiescn. ^in Geschwader von Seeflugzeugen hat in der Nacht bom 16. auf den 17. Juli die Vahnhofsanlagen und wilitärische Punkte von Treviso sehr wirkungsvoll wit 90 schweren und leichten Bomben belegt. Cin Flugzeug vermißt. r3uli. ' Auf dem nördlichen Teile der Front zahlreiche feindl. Streifen vor unseren Hindernissen abge- wiesen. Eine unserer Streifen nahm im engl, graben östl. Vermclles 1 Off., 4 Antcrofs. und A Mann gef. — Zu beiden Seiten der Somme Feuervorbereitung der Gegner. Starke Angriffe, me sich abends und nachts gegen Poziäres u. die Stellung östl., gegen Viaches—Maisonnette— Varttux u. gegen Soyecourt richteten, unter großer Einbuße des Feindes zum Scheitern gebracht. — 3m Maasgcbiet zeitweise lebhafte Feuer- und ueinere Handgranatenkämpfe. ' Heeresgruppe Hindenburg: Die Russen setzten südl. 11 • südöstl. Riga ihre starken Angriffe fort, die vor buseren Stellungen blutig zusammcnbrechen oder da, Wo sie bis in unsere Gräben gelangten, durch Gcgcn- uöße zurückgcworsen werden. — Heeresgruppe Ensingen: Ruff. Angriffe westl. u. südwestl. Luck Mit abgcwiesen. — Bei Zabie und Tatarow öH’,Russen vorgeschobenen österr.-ung. Angriffe aus die Haupfstellung großen feindl. Verlusten. Nördl. idl. Vorstöße abgeschlagen. . ein feindl. Angriff aus das Thur- v>cser Joch abgewiesen. Die Stadt Riva, die . Iwrr.-ung. Front zwischen Borcola-Paß u. Astach- ,, sowie einzelne Abschnitte in den Dolomiten »ter lebhaftem Gcschützfeuer. An der Kärntner R'out dauern die Gcschühkämpfc im Fella- und wrblcr-Abschnitt fort. Auch Malborgeth nachts ital. Geschütz beschossen. Im Frattengraben lv>0bdu>estl. Pontebba) abends starker Gefechtslürm kei, «r- Von österr.-ung. Seite befanden sich dort Truppen im Kampf. An der Isonzofront ent- Gvf. e feindl. Geschütz namentlich gegen den ^w'zer Brückenkopf regere Tätigkeit. Kosten zurück. Vmterten unter ^mdziwillow fei 19. Juli. W. Im Somme-Gebiet Dorf Longueval und das östl. anstoßende Gehölz Delville vom Magdeburger Jus. Regt. 26 und dem Altenburger Regt, in hartem Kampfe den Engl, wieder entrissen, die neben großen bluttgen Verlusten 8 Off., 280 Mann an Gef. einbüßten u. eine beträchtliche Zahl M.» Gcwehre. — Feindl. Angriffe gegen unsere Stel- lungen nördl. Ovillers wie gegen den Südrand von Poziöres bereits durch Sperrfeuer unterbunden, hatten nirgends Erfolg. — Südl. der Somme scheiterten Franz. Tcilangriffe nördl. Barlcux und bei Belloy. — Rechts der Maas vergebl. franz. Anstrengungen gegen „Kalte Erde". Nördl. Ban de Sapt war deutsche Streifuntcruehmung erfolg- reich. 0. Heeresgruppe Hindenburg: Südl. u. südöstl. Riga ließen unsere tapferen Regimenter die wiederholten, mit verstärkten Kräften geführten russ. Angriffe unter ungewöhnlich hohen Verlusten für den Feind zu- sammenbrechen. — Auf die Bahnhöfe Horodzieja und Pogorjelzy der mit Truppensrachten belegten Strecke Minsk—Richtung Baranowitschi wurden von unseren Fliegergeschwadern erfolgreich zahlreiche Vömben abgeworfen. — Heeresgruppe Linsingen: Teilweise lebhafte Feuertätigkeit des Gegners, be- sonders am cstochod wie westl. u. südwestl. Luck. — Südwestl. Moldawa russ. Vorstöße abgeschlagen. Im Berg- und Waldgebict von Iablonica und Zabie zahlreiche Cinzelgefechte. Südwestl. Delatyn trieben österr.-ung. Truppen russ. Abteilungen, die auf das Westufer des Pruth vorgedrungen waren, über den Fluß zurück, 300 Gef. u. 2 M.-Gew. erb. 1. Die Italiener griffen die Stellungen südöstl. des Borcola-Paffes dreimal mit starken Kräften an, sie wurden mit Handgranaten, M.-Gcwehrfeuer und Steinlawinen blutig abgewiesen. An der Kärntner Front lcbh. Geschützfeuer im Fella- und Raibler- Abschnitt. Cin Nachtangriff von Alpiniabteilungen am Mittagskofel scheiterte nach hartnäckigem Kampf an der Zähigkeit der Verteidiger, die cin feindl. M.-Gewehr nahmen. Tarvis stand abends unter Gcschützfeuer. An der Isonzofront wirkte ital. Geschütz gegen die Hochfläche von Doberdo. 8. Am 18. Juli früh griffen deutsche Seeflugzeuge die im Kriegshafen von Reval liegenden feindlichen Kreuzer, Torpedoboote, A-Boote und dortige mili- tärische Anlagen mit Bomben an. Zahlreiche ein- wandfreie Treffer auf feindl. Streitkräften erzielt, auf ein A-Boot allein 4. In den Werst-Anlagen große Brandwirkungcn. Trotz starker Beschießung von Land u. versuchter Gegenwirkung durch feindl. Flugz. kehrten unsere Seeflugzeuge sämtlich unver- sehrt zu den sie vor dem Finnischen Meerbusen er- warteten Seestreitkräften zurück. Obwohl letztere infolge großer Sichtigkeit sehr frühzeitig von Land beobachtet und durch feindl. Flugzeugaufklärung scst- gestellt waren, zeigten sich keine feindl. Seestreit- kräftc. 20. Juli. W. Zw. Meer u. Ancre lcbh. Feuertätigkeit und zahl- reiche Streisunternehmungen. Mit erheblichen Kräften griffen die Engl, nördl. u. westl. Fro- melles an; sic sind abgewiesen u. durch Gegenstoß zurückgeworfen. lieber '300 Gef., darunter eine An- zahl Offiziere. — Beiders. d. Somme neue schwere Kämpfe, nördl. des Flusses durch starke engl. An- griffe gegen Longueval Gehölz Delville eingeleitet, in die'der Gegner cindrang; unserem Gegenangriff mußte er weichen, er hält' noch Teile des Dorfes und des Gehölzes. Auf der Front vom Fou- rcaux-Wäldchen bis zur Somme setzten engl.-franz. Angriffe cin; der erste Ansturm gebrochen. — Südl. des Flusses griffen die Franz, b. Belloy zweimal ver- gebl. an und sind im Abschnitt Cstrscs—Soyecourt dreimal blutig abgewicscn; aus vorspringendem Graben bei Soyecourt wurden sie im Bajonett- kampf geworfen. Das Geschütz entfaltet auf beiden Somme-Ascrn größte Kraft. — Auf Teilen der Champaqnesrvnt zeitweise lebhaftere Geschütz- tütigkeit, in den Argonnen Minenwerferkämpfe, im ■ Maasgcbiet keine besonderen Ereignisse, aus der Combres-Höhe erfolgreiche Streifunternehmung. — Bei Arras, Psronne, Biaches u. Vcrmand feindl. Flugzeuge abgeschoffcn durch Leutn. Wintgens und Höhndorf. Höhndorf erhielt den Pour le Monte. 0. Heeresgruppe Hindenburg: Der Feind hatte mit seinen 'erneuten Angriffen beiderseits der Straße Cckau—Kekkau (südöstl. Riga) keinerlei Erfolg, Hat nur seine großen Verluste erhöht. Russische Streif- ». stärk. Aufklärungsabteilungen überall abgewie- sen — Heeresgruppe Prinz Leopold: Rach Hand- granatenkämpfen bei Skrobowa griffen die Russen an und wurden glatt abgewiesen. — Heeresgruppe Linsingen: Im Stochod-Knie nördl. Sokul unter- nahmen österr.-ung. Truppen einen kurzen Vorstoß, warfen die Russen aus der vordersten Linie und kehrten planmäßig in ihre Stellung zurück. — Süd- westl Luck haben wir die Stellung in die allgemeine Linie Tereszkowiec—Iclizarow wieder vorgescho- ben. Der Feind steigerte an der unteren Lipa bei Werben sein Feuer. - , Bk. An der unteren Vojusa Geplänkel. — Die Be- satzung einer süd-dalmatinischen Insel schoß einen ital. Flieger ab. Flugzeug verbrannt; Insassen ge- sängen. Wie es nicht kam. Vor Jahresfrist war Italien in atemloser Span- nung ob der erwarteten und ohne Zweifel bevorstehen- den Einnahme von Triest. Der „Matin" schrieb am 14. 7. 15: „Morgen wird vielleicht Amerika seine Stimme hören lassen; das wird das endgültige Halali für das deutsche Stinktier sein." Die Engländer rechneten gleichzeitig bestimmt aus den Anschluß Rumäniens an den Verband. And von dort meldete ein Berichterstatter, daß die Deutschen fluchtartig Konstanttnopcl verlassen und ihre Gelder in Sicherheit gebracht hätten. Als die Italiener immer noch nicht in Triest ein- zogen, beruhigt der „Temps" seine Leser damit, es sei nicht ihre Absicht, auf Triest loszugehen, sondern nach Angarn oder gegen Wien. Daß vor einem Jahre eine unmittelbare Gefahr für Warschau bestanden hätte, wurde von französischer und englischer Seite bestritten, dagegen das Mißlingen aller deutschen Anternehmungen in Polen vorausgesagt. Zusammenfaffend sagte cin englischer Militärfchrist- steller im vorigen Juli den vollständigen Zusammen- bruch der deutschen Angriffe vor dem Jahresende 1915 an. Die Erzwingung der Durchfahrt durch die Meer- engen von Konstantinöpcl sollte schon im September 1915 erreicht werden usw. Wir brauchen wohl kaum daraus hinzuweisen, wie cs dann wirklich kam, behalten uns aber vor, zum Ein- tritt in das dritte Kriegsjahr einen Rückblick aus die zwei Jahre Weltkrieg zu werfen. Viel Verstand und Geschmack beweisen die Prophezeihungen unserer Feinde nicht! Europa nach dem Kriege. Auf verschiedene Pressestimmen der Dutzendver- bandsmächte, die sich in Träumereien über den para- diesischen Zustand Europas nach dem Kriege ergehen, antwortet Avanti mit bitterem Spott: Die Rieder- zwingung Deutschlands, die Vernichtung des Militaris- mus, der natürlich nur eine deutsche Einrichtung ist, geben eine herrliche Aussicht auf die Zukunft. Frank- reich wird sich dann zu seiner bevorzugten Beschäftigung als Pionier der Zivilisation zurückwenden. England wird sich zweifellos mit doppelter Menschenfreundlich- keit dem Glücke und Wohlstand seiner indischen und afrikanischen Antertanen widmen. Rußland wird nur das eine Ziel kennen: die Verbreitung des demokra- tischen Gedankens unter seinen Völkern.' And auch die Balkanländer, die nicht mehr von dein treulosen Oester- Hindenburg-Denkmal von Mannschaften der 10. u. 11. Komp. 151.Rgt. (Reservestellung) errichtet. reich gum Bruderkriege ausgeheht werden, geben sich unter der überlieferten nie an sich selbst denkenden Freundschaft Frankreichs und Englands ihrer Aufgabe hin, die Pioniere europäischer Gesittung im Orient zu sein. (Cxpr.-Korr.) Ehrenvoller Friede. Davon hört man jetzt immer sprechen. Als wenn das nicht selbstverständlich wäre! Einen ehrenvollen Frieden haben wir uns durch unsere Siege zu Lande wie zu Wasser und durch den tatsäch- lichen Landgewinn auf jeden Fall erkämpft. Am die Ehre handelt es sich nicht in dem Werk der Diplomaten, die Ehre hat der Soldat aller Mittelmächte doch nie 4 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 4. verloren, sondern zum höchsten Glanze erhoben in diesem Weltkriege. Was die Nacharbeit des Diplomaten brin- gen soll, hat mit der Ehre wenig zu tun. Das muß ein gutes „Geschäft" sein, das uns Sicherheiten für die Zukunft bringt. Vor dem Kriege hieß es wohl, tvir Deutsche müßten mehr amerikanisch — soll heißen groß- zügig — denken lernen. Vorbildlich haben nun eben die Amerikaner für den so rechtlich denkenden Deutschen nicht in diesem Kriege gehandelt, aber doch wohl als gute Geschäftsleute. Also lernen wir von ihnen, ohne Rück- sicht nur den eigenen Vorteil wahrzunehmen. Dieser Vorteil gebietet uns nach mehr als einem „ehrenvollen" Frieden zu streben. Das meinte wohl auch der Reichs- kanzler, wenn er von Bürgschaften sprach. Solche kön- nen niemals in Verträgen bestehen; lehrten uns doch die Engländer, was das Völkerrecht im Kriege bedeutet. Für sie besteht cs einfach nicht im Kriege. So wird jedes Papier im Kriege in Fetzen gcriffen, wenn es an der Ausübung der Macht hindert. Rur wir Deutsche denken darüber anders, weil wir um unseren Nachruhm besorgt sind. Cs geht aber in der Weltgeschichte nicht um das gute Gewissen, sondern um Macht. Deshalb muß ein „ehrenvoller" Friede unsere Stellung in der Westlicher Kriegsschauplatz. Der Kaiser weilte kürzlich wieder im Kampfgebiet an der Somme. Cr nahm vom Oberbefehlshaber des Heeres die Meldung über die stattgchabten Kämpfe ent- gegen und hatte unterwegs eine Besprechung mit dem Chef des Generalstabes des Feldheeres. Bei dem Be- such in Lazaretten zeichnete er Schwcrverwundete mit dem Eisernen Kreuz aus. — Wie mehrfach anläßlich seiner Anwesenheit bei den Kümpfen an der Maas in letzter Zeit sprach er auch an der Somme den tapferen Truppen seine Anerkennung und seinen Dank aus. In dem bald zwei Jahre währenden Kriege haben unsere Kampfflieger Hervorragendes geleistet. Anter ihnen steht Hauptm. Boelcke mit 19 vernichteten feind- lichen Flugzeugen an der Spitze. Ihm folgte Oberleut- nant Immelmann mit 15. Je 8 Flugzeuge wurden von den Leutnants Mulzer und Parschau außer Gesecht gesetzt und mit je 7 folgt das aus Obcrleutn. Freiherr» von Althaus und den Leutnants Wintgens und Walter Hölmdors bestehende Dreigcstirn. Die beiden Leutnants Rudolf Verthold und Lesfers setzten je 5 Flugzeuge außer Gefecht und die Oberleutnants Walz und Gerlich Die Reihe der Karten wird fortgesetzt, sie ist zusammenhängend (die Front, linie rot) für 1 Mk. durch die „Deutsche Soldaten-Zeitung" zu beziehen. Welt verstärken, daß wir in Zukunst in Frieden leben können. Nicht lieben sollen uns unsere Feinde, sondern fürchten, dann haben wir Ruhe vor ihnen! Verkehrte Welt. Der Krieg zeitigt so nmncherlci; ganz merkwürdig ist auch Englands Vetüiigung als Landmacht, während die ausgesprochene Landmacht Deutschland — freilich neben ihrem machtvollen Auf- trctcn als solche — doch auch gerade zur See so Her- vorragendes leistet, und zwar, „auf" wie „unter" dem Wasser. Dabei scheint Deutschland in dem ihm — nach englischer Auffassung — fremderen Clement jedenfalls glücklichere Fortschritte zu machen als England zu Lande. Der Militarismus, den England so plötzlich bei sich zu Ehren bringen wollte, will doch erlernt sein, und der Marinismus, aus den man sich als Inselvolk so viel zugut tat, kann von einer aufstrebenden Macht übcrbotcn werden. Einstweilen hat Deutschland gezeigt, daß es in Wettbewerb treten kann, mag England das auch als die verkehrte Welt ansehen. je 4. Vizefeldwebel Franke hat bereits 4 feindliche Flugzeuge vernichtet und wurde zum Leutnant bc- fördert. Eine stattliche Anzahl von Flugzeugen hat der in türkischen Diensten stehende deutsche Oberleutnant Vuddecke vernichtet. Hiermit ist jedoch die Liste der er- folgreichen Flieger nicht erschöpft. Aus über 425 be- läuft sich die Zahl derjenigen die mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse ausgezeichnet sind. Außerdem haben den höchsten preußischen Kricgsordcn, den Pom- I» Merite verliehen erhalten: Hauptm. Boelcke, die Oberleutnants Immelmann und Vuddecke, sowie die Leutnants Wintgens, Mulzer und Parschau. Der amerikanische Flieger Chapman, welcher bei Kriegsausbruch in französische Dienste trat, ist im Lust- kamps von Boelke abgcschosscn worden. Ehapmann ist tot. An der französischen Front im Ober-Elsaß sind Meldungen Baseler Blätter zufolge bedeutende eng- lische Strcitkräfte eingetroffen. Man erwartet nächtige Ereignisse, zumal umsaugreichc Truppenvcrschiebungen im Fcstungsgebict von Belsort stattfindcn. Bekanntlich stehe auch die russische Hilfsdivision im Sundgau. Russische Taktik im Westen. Mit den russischen Truppen, die eine Gastrolle aus dem westlichen Kriegs- schauplatz geben, scheint auch die russische Taktik dort Eingang zu finde». So traten iu den Kämpfen an der Somme, ganz wie in der Bukowina, englische Reiter- regimenter auf. Freilich waren es nur farbige Eng- länder, die noch eben gut genug waren, sich für ihre Zwingherren nutzlos zu opfern. Die mit Lanzen und Säbel bewaffneten Schwarzen wurden das Opfer deut- scher Maschinengewehre. Der „Temps" bemerkt zu den Angaben der „Times' — wonach wir vor Verdun 2000 Feuerschlünde, darunter große und schwerste Kaliber in Stellung gebracht hätten — die französische Heeresleitung könne diesem Geschützaufgebot kein gleichwertiges gegenüberstellen. Ferner sei die Gcschoßspeisung einer so großen Geschütz' maffe für die Franzosen im Abschnitt von Verdun m» außerordentlichen Schwierigkeiten verknüpft, da die Eisenbahnlinie Lerrouville—Verdun unter dem Feuer des von den Deutschen besetzten Forts Camp des Romains liegt. In Le Havre sollen zur Zeit unbeschreibliche Zu- stände herrschen. In ununterbrochener Folge kommen von der Front Züge mit englischen Verwundeten. Aue öffentlichen Plätze und Anlagen sind mit Verwundeten angesüllt, die größtenteils unter freiem Himmel liegen müssen. Beständig lausen Schiffe mit Verwundeten nach England aus. Die Verwundeten treffen teilweise ohne jeden Verband und vollstän- dig mit Schmutz und Blut bedeckt ein. _ um die Kunde von diesen üblen Zuständen nichr in die Welt dringen zu lassen, verboten die eng- lischen Behörden jede» Verkehr zwischen bcr Bevölkerung von ~L’ Havre und den M»»»' schäften der im Hase" befindlichen Schisse._ In Frankreich tt»n am 1. August ein »euer Teil der Iahresklafst 1888 einberufen, ah" Leute, die im 50 bensjahre stehen. Die Angst vor 5er Wahrheit erlaubt unse- ren Feinden in 0st- und West nicht, unsere» Heeresbericht unver- kürzt und unverändert zu veröffentlichen. Sie fälschen ihn unverfro- ren, wie sie ja auch ‘nC eigenen Nachrichte» vom Kriegsschauplahe fälschen, um die Wahr- heit nicht sagen 3" müssen, die man »ich- .zu sagen wagt. D>e Fälschung unserer Heeresberichte ist sog»^ ein Mittel, die eigene» gelogenen Siegcsnach' richten zu bekräftige»- Wir haben keinen«» Grund, über das Ver- fahren unserer Fein^ ärgerlich zu sein, s»'" der» können es im Ge- genteil mit umso grüße' rer Genugtuung ge- grüben, als es am- neue alle Welt in he» Stand seht, mit der öffentlich zugäng- lichen Belegstücke nach' zuprüfcn, was h» der Kricgsbcrichtcrstar tung des Dutzeuh Verbandes zu halten ist. Je nach Geschmack und G- schicklichkcit benutzen die Verbündeten ja zwar ver- schiedene Mittel, um die Tatsachen zu entstellen,,'h Handeln geht jedoch, gleichviel ob sic mit französisch^ List oder russischer Plumpheit lügen, doch stets von g»»» denselben Beweggründen aus: Die Angst vor der Wahr heit ist in Ost und West genau die gleiche... Die deutschen Reserven erscheinen unseren Fciws- rätselhaft. Man unternahm die Offensive, um d»r den gleichzeitigen Angriff auf allen Fronten die De» schcn zu binden. Nun melden aber alle Heerführer Ost und West überall frische Truppen der Deutsche» >», sogar die Angriffslust vor Verdun ist ungeschwhchj Also nicht einmal rein örtlich hatte der große cngl'1^ französische Angriff eine Entlastung der Franzose» 3 - Folge. Einzig die Italiener glaubten gewonnen zu pa»' holen sich aber auch schon wieder an der neuen »!*',„ rcichischcn Front in Siidtirol blutige Köpfe. Wo va%c die Deutschen nur die Reserven hergcnommcn? .-"L- Frage beantwortet sich viel leichter, meinen. Freilich plaudern tvir nicht wie die ~7,.„ „Times" und der Philister „Temps" unsere ÄbsiE,, monatelang vorher aus. Aber auf den Angriff „ wir wohl vorbereitet, ivir erwarteten ihn uut> Hs" „ deshalb nicht nur Geschosse —sondern auch Solm' ^ bcreitgestellt. Wir waren durchaus nicht, >vie >»»» ,„l vorredete, am Ende unserer Kraft; es müssen also » » uch unsere Verluste nicht so übertrieben gewesen sein, >e die Feinde angeben. Der Rechenfehler ist durchaus u>>> Seiten unserer Gegner, und ihre Rechnung wird joicbcr nicht stimmen, wenn sie unsere Verluste nach wie vr vergrößern, die ihrigen aber nicht eingestehcn wllen. Der Crschöpsungskricg erschöpft wohl auch de», -? ihn durchführen will, zumal wenn er der Angreifer 'e,n muß. Das erfahren die Engländer jetzt am eige- "C1> Leibe. Mit den deutschen Reserven aber geht es llrchaus mit rechten Dingen zu. ^ Die Hundstage lassen sich bei uns kühl an, aber in Frankreich erzeugen sie schon vollwertige Gehirnsstöruu- wovon wir in Nachfolgendem einen Beweis bringen: Kriegsentschädigung, welche -er Vicrverband bei dNedensschluß Deutschland wird auferlegen müssen, be- sagt mindestens 20 Milliarden zur Entschädigung Bel- sens und des besetzten Gebiets und 100 Milliarden Deckung der Kriegskoste», die allein Frankreich ge- igen hat. Deutschland ist hierzu sehr wohl imstande, ",0 aus den dem Reichstage vorgclegten amtlichen Bc- Mtcn zu ersehen sei. Die Verbündeten werden sich als Isand sichern: 1. den beweglichen Besitz Deutschlands, der U 350 Milliarden geschäht wird; 2. die Eisenbahnen * Werte von 250 Mil- ‘larbcn; 3. die Kohlen-, fat>" und Mangansalz- "rrgwerkc und Pctrolcum- Men im Werte von W Milliarden (die Kati- onen im Ober-Elsaß ,chNn werden auf 40 Mil- 'nrden geschäht); 4. Do- .,n»engüter, Schisfswcrf- °n und dergleichen, die M 80 Milliarden im iwHsbudget angcseht 5. den persönlichen .bMil) des Kaisers und der ,7 den Krieg verant- ?^ktlichen Persönlichkeiten Um kaiserlichen Besitz ge- 300 Schlösser, Mcreicn, Porzellan- Ufiken, der größte Teil ar Kruppwerkc); 6. die P,0.gsmarine und Han- .Pslotte im Werte von ? LNilliarden zum Ersah ..Cc versenkten Schisse ist U Teil der deutschen Mndelsschiffe selbst zu Wern); 7. die deutschen Museen (die sich seit 100 "'wen durch Diebstähle Deutsche Soldaten - Zeitung. indessen die eigene Industrie an Unternehmungsgeist mangels genügender Kapitalkraft einbüßte. Jetzt muß der Bankier betteln gehen und Amerika bewertet den französischen Staatskredit schon geringer als den der französischen Gläubiger-Staaten. Schon einmal hat Frankreich bei Anele Sam borgen müssen. Jetzt hat es sich wieder dorthin gewandt. Wie nunmehr fcststeht, ist auch wieder eine neue Hundertmillionen-Dollar-An- lcihe dort zustande gekommen. Aber die Bedingungen, unter denen sie abgeschlossen werden mußte, werden sicher nicht dazu beitragen, das Behagen der Franzosen zu erhöhen. Frankreich erhält jetzt einen schlagenden Beweis dafür, wie man im Dollarlaude seinen Kredit einschäht; denn unser westlicher Nachbar muß jetzt ein Pfand hintcrlcgen, dessen Wert den Anleihckredit jeder- zeit sicherstellcn soll. Eine amtliche Note des französischen Finanz- ministers Ribot verkündete triumphierend, daß ihm zu seinen bekannten Devisenoperationen in Amerika, Eng- land, Holland, Skandinavien und Spanien, welche die Hebung des Frankenkurses zum Zwecke habe, bis zum I. Juli 1916 1000 Millionen zur Verfügung gestellt worden seien. Derselbe Herr Ribot hatte vor etlichen Monaten im Parlament ausdrücklich festgestellt, daß die der Stadt gesichert sei. Paris werde für den Winter- bedarf 100 000 Tonnen englische und 100 000 Tonnen französische Kohlen erhalten, mit deren Lieferung bereits am 1. August begonucu werde. (Cxpr.-Korr.) Der englische Ausschuß für die Frage eines Tun- nels durch den Kanal hat neuerdings eine Sitzung ab- gehalten, in der mitgeteilt wurde, sowohl Kitchener wie Roberts seien Anhänger des Kanalplanes gewesen. Der Ausschuß, dem 60 Liberale und 60 Konservative und 15 irische Nationalisten angehören, empfiehlt dem Unter- hause einen Beschluß zugunsten des Tunnels. Die Ar- beiten müßten bald nach dem Kriege in Angriff genom- men werden. Durch einen solchen Tunnel könnten täg- lich 30 000 Mann und 30 000 Tonnen befördert werden. Wenn ein solcher Tunnel schon vorhanden wäre, würde er im jetzigen Kriege großen Nutzen gewähren können. Englische Antwort an Amerika auf die Postnote. Die Behörden in Kirkwall haben aus dem dänischen Amerikadampfer „Unitedstates", der von Reuyork nach Kopenhagen fuhr, die gesamte 148 Säcke zählende Post beschlagnahmt. England wird nun doch auch von den Weltbeglücker» in Deutschland als die treibende Kraft dieses surchtbaren Krieges erkannt, dem Verschulden Englands an den & .dah. ß J | !">d im Kriege bereichert ^ben) im "Werte von 10 Milliarden. — 5° sprach der ehemalige Putsch.Elsässer Wetterte “u der Pariser Vereini- MNg für Handel und In- jurie, die ihm hoffentlich Ue Eisblase verordnete. Frankreichs Enttüu- Aung. In der bewußten Meimsitzung der sranzö- ^!chen Kammer vor Be- Mn bCr Offensive rettete P>and die Regierung fi'vch bcj, Hinweis aus die ^vorstehenden Leistungen Engländer in der gc- Pwsamen Osfcnsive. Cr Pste selbst in das englische .PUptquarticr und über- ^gte sich von den Vor- Peitnngen und dein ^»sl der Absicht zum Uveckte in Paris einen u u Die Front im Osten. t) Dniester-Front Nichtamtlich. Mutmaßliche Stellungslos. W.JB. 27W Angriff. Sturm Sein Bericht der Begeiste- ^"8 und allgemein feierte man schon im voraus r °cht französisch! — den unausbleiblichen Sieg an (J Seite Englands. Die Enttäuschung über den wirk- ,.R'n Erfolg der Offensive, namentlich auf der eng- if9)0,1 Front, ist dementsprechend um so größer. Man ^.unzufrieden mit England und tvagt, dies offen aus- ch uvechen, sicht auch in den Riesenverlusten, tvclche die tz Lländcr erlitten haben, keine Entschuldigung. Die ch Münder bleiben nun einmal hinter den Franzosen zu- A,' das ist zugleich eine willkommene Cntschuldi- ^"3 für den eigenen ungenügenden Fortschritt. Alle r.Md auf England, das die "Sache des edlen Frank- verraten hat! iaQ ®cr Bankier der Welt >var einst Frankreich. Cs to» bolz, diese Rolle zu spielen, die ihm bequeme, aber, °°r Krieg lehrte, auch unsichere Einnahmen brachte. Franzosen 20 Milliarden neutrale Werte besäßen, von denen ihm, wie er hoffe, drei Viertel ausgeliesert wcr- den würden. Statt der erwarteten 15 Milliarden hat er nur eine einzige bekommen und trotzdem posaunt er dieses äußerst magere Ergebnis als einen Finanzsieg in die Welt hinaus. Die aus der Pariser Wirtschastskonserenz gefaßten Beschlüsse sind, tvie aus London gemeldet tvird, aus Er- suchen Frankreichs und Rußlands aufgehoben worden, da maßgebende Stellen in diesen Ländern durch Ver- wirklichung der Beschlüsse große Gefahren für den Han- del Neutraler befürchteten. Die Kohlenvorrüte der Stadt Paris haben infolge der geringen Zufuhren in der letzten Zeit stark abgenom- wen, so daß sich in der Bevölkerttng eine gewisse Be- unruhigung wegen der für die Wintermonate erforder- lichen Brennmittel geltend tnacht. Der Seinepräfekt hat daher bekannt gemacht, daß die Kohlenvcrsorgung 1 Ci 01 1AI CI ILI L MÖNCHEN beispiellosen Opfern kann sich niemand mehr verschließen. Im dritten Kriegsjahre endlich erkennt man allgemein, daß der Krieg gegen England geführt wird, als den kalt berechnenden, schonungs- und getviffenlosestcn Feind, den Deutschland je in der Weltgeschichte gehabt hat, den Feind jeder Kultur und Völkerfreiheit, dem auch das Schicksal seiner Bundesgenossen und der von ihm in heuchlerischer Weise in Schutz genommenen kleinen Staaten nichts gilt. Irland, Aegypten und Griechen- land sollten allen als Warnung dienen. And wir selbst? — Wir haben nur einen Feind England! Sir Edward Greys Aebertritt ins Oberhaus, sagt „Mattchester Guardian", sei tatsächlich das Ende einer großen politischen Laufbahn. Der Krieg habe ihn sehr stark mitgenommen. Wenn er nur seinem eigenen Vesten folgte, würde er die wohlverdiente Ruhe suchen. Aber wenigstens für eine gewisse Zeit werde er die Bürde seines Atntes noch weiter tragen. Sir Roger Cascment ist für den gewöhnlichen Mann eine Art von Held geworden. Seine Verteidi- gungsrede hat Bewunderung erregt. Leute, die ihn unter dem unmittelbaren Eindruck der Ereignisse der Ostertvoche verwünschten, verherrlichen ihn jetzt als Patrioten und Märtyrer. Cs verbreitet sich eine zor- nige Stimmung, und wenn diese nicht infolge der Er- richtung einer Sclbstrcgierung vergeht, tvird sie nur mühsam ttuterdrückt tverdcn können. Im Westen Irlands beginnt wieder die Aebung des Viehwegtreibens, wodurch die Pächter die Grund- Herren wiederholt zu zwingen versuchten, die Grundherr- 6 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 4. Zivi! gerichtet,/fz.unq /n einemStere/fchen /rer Osfe/7. .... .1.'. sJ.*.— c- /U»,« U 'l tSi-t'/r,icrn?r is-hfxrslf- ft tZatttnl hv* icf/is) Die F&rf-eicn mii dem fni/ii&r&c/ien S". Oberrabbintr /. Kncgscjef ic/ftstej/'\ SKafho/.öc/sb//c/?vie deutscher Crfindungsgeist' Schwierigkeiten überwindet, die das seebeherrsche>P England uns bereitet. Beherrschen wird England in kunft die See nur, wenn es auch „unter" See die D-r »der walt ausüben kann. Wir trauen ihm das nicht zm c .• vertrauen weiter auf die deutschen Fortschritte im Ka>>^ um die Seebeherrschung. Halten wir nun diese mst neuen Erfindung — vgl. auch die folgende Mitten ^ über Krupp! — in Händen, so haben wir eben doch " mit nur ein Mittel gewonnen im Kampf um die ote heit der Meere. Das versteht England auch und VfO/ deshalb die Antersee-Handelsschiffe als Kriegsschiff i handelt wissen. Sie machen ja das englische KN°S- ziel der Vernichtung deutschen Handels zu scha"" ck ohne aber damit die Freiheit der Meere errungen», haben. Darum müssen wir mit anderen Waffen kämpft'' Krupp von Bohle» und Halbach drahtete der maniawerft: Zu dein schönen und bedeutungsvollen. folge, den die Ankunft der „Deutschland" über See ersten Antersce-Frachtbootes der Welt für die ^ maniawerft gezeitigt hat, sende ich Ihnen meiner oP und meine herzlichsten Glückwünsche. Wir 0?^" dankbarst des Zusammenarbeitens aller Kräfte Werft, dem das Gelingen des Entwurfes wie der ö führung in beispiellos kurzer Zeit zuzuschreiben ist- Amerikanische Zeitungen veröffentlichen folgen^ Auslassungen des Kapitäns König, des Führers „ „Deutschland": „Mein Unterseeboot „Deutschland das erste Handelsunterseeboot der Welt und sein» folgreichc Reise nach Amerika mit einer für die gw» kanische Volkswirtschaft wertvollen Ladung von 9'“*, stoffen bedeutet das Wiedcranknüpscn von unmittelbar^ Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika. ^ Seit mehr als einem Jahre hat England gegen a» Völkerrecht und Secrecht eine Papierblockade erkm' lim den englischen Kanal und die Seefahrt nörm Schottland bis Island zu sperren und daher^ rn Blockade auch über die neutralen Häfen Hollands r , Skandinaviens verhängt. — Welchen Vorteil/ Deutschland, wenn es für die amerikanische Werktag keit Farben liefert? Jedenfalls für den Ausgang Krieges gar keinen. And doch hat England auch ". über die Sperre verhängt! Cs wirst sich die Frage «Z ob dieses nicht geschehe, um Amerikas Webereien inöS' einen Vorteil zukommen zu lassen, der es ihnen er« lichen würde, den Wettberwerb von Manchester wahres des Krieges in Südamerika und Ostasicn zu verdräng, — Ansere neuen Tauchhandelsschisfe haben den Den jetzt ausgenommen und Amerika trotz Englands 9 schristen und Behinderungen die so nötigen Farben andere für das amerikanische Wirtschaftsleben ZFs.'v a ~A'oseyoe'jpsf/e - Sc/r/~e/Zrs7ryZ>e. Nr. 4. Deutsche Soldaten - Zeitung. 7 gjcugmiie zugesührt. — Was England mit den stolzen ^ ch „Britannia rules the Waves" zum Hohne der o bsliett und Gleichheit aller Nationen auf dem Meere b.^pncht, ist an einer kleinen Stelle als Anfang ge- li^ferc Handclstauchboote werden den fried- . Verkehr mit unseren amerikanischen Freunden «Z -Blockade aufrechterhalten. Ein zweites Vöot, die Li!?'!”' bin Schwesterschiff meines Bootes, folgt - Unsere Hausflagge: Der blaue Bremer Schlüffel ^ Bremer Flagge — des rot und weiß gestreiften iiiÜs ~ 'st das Zeichen, daß wir uns jetzt den Schlüffel ' l öcn un^ zugedachten Kerker selbst schmiedeten und iwrauchcn. Nicht fortnehmen kann ihn England, denn . 'st wie so vieles Große, was in dem Kriege in Deutsch- ^no erstand, das Zeichen der Freiheit aus eigener Kraft! "' Die tausend Fahre alte Bremer Flagge mit ihren wten und weißen Streifen will unsere amerikanischen L^unde daran erinnern, daß es Deutschland war, das le ^reinigten Staaten auch zur Zeit ihres Kampfes ^ die Freiheit von englischer Herrschaft vor hundert- :Mg Fahren unterstützte. Die entstandene amerika- ."lche Flagge ist der Bremer ähnlich und ähnlich auch er Drang beider Völker nach Gleichheit und Freiheit bhf dem Meere. — Wir Deutsche von der Wasserkante Ms unseren hundertjährigen Beziehungen zu diesem ^>onen Lande, mit dem uns engste Bluts- und Vcr- Mndtschaftsbande verbinden, halten unerschütterlich fest dieser Freundschaft. — Wenn dieser uns aufge- Muugene Krieg um das Dasein Deutschlands und seiner Verbündeten siegreich beendet ist, wird man aufhören sagen: Britannia rules the Waves" und dann Men? Equality and Freedom for all nations on the ''aves". — Dann können amerikanische sowohl als putsche Schiffe und die aller Rationen der Welt frei °em Verkehr und der Zivilisation dienen!" Kapitän König erzählte: Das mit 29 Mann be° MUnte Boot tauchte jedesmal unter, wenn Schiffe in Nähe waren. Einmal war es nur 500 Meter von Mein französischen Kreuzer entfernt. Cs führte Benzin Md Lebensmittel für die doppelte Zeit, wie sie für die Überfahrt berechnet war, mit sich. „U-Deutschland" ist von bezaubernder Schmuckheit Md wahrlich ein schiffsbauliches Wunder, das seine Meisterin, die Gcrmaniawerft, laut lobpreist. Cs ragt Ml seinen 68 Metern Länge ausfallend hoch aus dem Aaffer heraus, gleicht im übrigen aber der hergebrachten Muchlwotart mit dem Beobachtungsturm als einzigem Agenden Aufbau. Die Tauchfähigkeit paart sich mit dielend leichter Vornehmheit, wie die Probefahrten, stlbst unter ungünstigen Bedingungen, erwiesen. Wenn .* über Wasser fährt, verleihen ihm die Dieselmotoren Ve ungefähre Geschwindigkeit von 14 Seemeilen. Unter Gaffer geben, wie immer bei Tauchbooten, elektrische Akkumulatoren die Antriebskraft. Im Innern ist jeder Kinkel ausgenutzt. Geradezu lächerlich ist die Behaup- tung feindlicher Blätter, es handele sich um ein richtig- gehendes Marine-U-Voot, dem nur die Armierung ge- vinmen sei. Ein solches Marineboot, das ganz anders "^rechnet ist, wäre vollkommen ungeeignet zur Beförde- rung solch großer Frachtmengen, und umgekehrt könnte Zs deutsche U-Ftachtboot niemals den Einbau und die Mtütigung einer Kriegsarmierung vertragen. Davon Wen stich ja inzwischen auch schön die amerikanischen Behörden selbst überzeugt. , 50 000 Dollar für eine Fahrt mit der „Deutsch- st»d" bot ein Amerikaner. Der Vertreter des Nord- Putschen Lloyd erklärte, daß die „Deutschland" keine Mexikanischen Fahrgäste an Bord nehme. Die „Dcutsch- M" hat ihre Ladung gelöscht und nahm Kautschuk und Zickel an Bord. Sie ist nach Norfolk abgefahren und «artet dort Gelegenheit zur Ueberfahrt durch den Auantic ab. — Der Tilsiter Kaufmann Rosenkranz Zendete 500 Mark zur Verteilung unter die Mannschaft, ^rr Neuyorker Großbetriebsherr Hcckscher 10 000 Dollar. ^ England und Frankreich haben die Regierung in Msishington amtlich in Kenntnis gesetzt, daß sie sich Migern, die Entscheidung Amerikas, daß die „Deutsch- Mio" als Handelsschiff zu betrachten sei, anzuerkenncn. W machten daher Amerika verantwortlich für den Schaden, den das Tauchboot etwa Schissen des Vier- rrbandes nach seiner Ausreise zufügen sollte. :. Die Kriegsschiffe des Vierverbandes haben bereits ft'k längerer Zeit einen scharfen Ueberwachungsdienst Z'igst der amerikanischen Ostküste eingerichtet, um Maschen Unterseebooten die Einfahrt in amerikanische tovlcu *u verlegen. Wie die „New Pork World" mit- kreuzt ein aus zwei Schlachtschiffen und drei Luzern bestehendes französisches Geschwader zwischen dZDork und Baltimore, daß die Aufgabe hat, aus striche Tauchboote Jagd zu machen. Die französischen . -gsschisfe, die mit Stahlnetzcn gegen Torpedoangrisfe ivstöerüstet sind, halten die Handelsdampser an und er- fte um Auskunft, ob deutsche Tauchboote gesichtet "den seien. !>lck^"0lische Zwischen-Kriegführung. Mit allen Mitteln DM England Verstimmung zwischen Amerika und DstZchlaud hervorzubringen? Bald spricht es von dem MlN'ch des Wiederauflebens des Untersecbvotskrieges, di-,., von Noten Amerikas wegen zurückliegender Torpe- la,Z'ugcn. And dann mußte natürlich die „U-Deutsch- herhalten, um de» Amerikanern die ganze Hinterlist d Kurprinz 3Pfg 'fürsten 4 » Welf-Macht 5 »' Auto-Klub 6 « der Deutschen zu zeigen, die mit dem Untersee-Handels- schisf nichts anderes bezweckten, als die amerikanische Küstcnverteidigung und Minensperre unschädlich zu machen. Am liebsten sähe man es, wenn Amerika die Untcrsec-Handelsschiffe, wie England selbst das tut, als Kriegsschiffe ansprächc und danach behandelte. Eins unserer U-Boote hat in der Nordsee einen englischen Hilfskreuzer von etwa 7000 Tonnen ver- nichtet. An demselben Tage wurden an der englischen Ostküste durch U-Boot-Angriffe drei bewaffnete englische Bewachungsfahrzeuge versenkt. Die Besatzungen wur- den gefangen genommen und ein Geschütz erbeutet. Die Besatzung des im Bottnischen Meerbusen süd- lich Umea versenkten deutschen Dampfers „Dorita" ist in Saßnitz cingetroffen. Der Steuermann und der erste Maschinist berichten, daß nachts 2 Uhr bei Skag Udde in ungefähr 2 bis 3 Seemeilen Entfernung vom Lande ein U-Boot in etwa zwei Seemeilen Abstand achteraus in Sicht kam und ohne Warnung Feuer auf den Dampfer erösfncte. Der an Deck kommende Kapitän ließ stoppen, worauf das U-Boot näher kam und durch Winke zu verstehen gab, daß die Mannschaft des Dampfers in die Boote gehen sollte. Der Kapitän erhielt den Befehl, die neuesten Seekarten und nautischen Instrumente mit- zunehmen und wurde mit ihnen an Bord des U-Bootes zurückgehalten, während die Mannschaft des Dampfers an Land fahren durste. Das U-Boot hieß „Boulong" und war osfenbar russischer Nationalität. Cs hat im ganzen etwa 50 Schuß auf den Dampfer abgegeben, von denen vier bis fünf Treffer waren. Aus den Berichten englischer Teilnehmer an der Seeschlacht vor dem Skagerrak geht hervor, daß der größte Teil, wenn nicht sämtliche in der Schlacht ge- fallenen Engländer am 1. Juni, also am Tage nach der Schlacht, von ihren Schiffen aus der See bestattet worden sind. Bekanntlich sind die deutschen Toten der Seeschlacht von unseren Schiffen mit in die Heimathäfen zurückgenommen und dort beigesetzt worden. Da Ad- miral Iellicoe sofort nach der Schlacht nach England zurückgekehrt ist — wie aus seinem von der englischen Admiralität selbst bekannt gegebenen Eintreffen in den englischen Heimathäfen am 2. Juni hervorgeht —, er- scheint das Verfahren der Engländer mit ihren Toten sehr ausfällig. Entweder waren es ihrer zu viele oder sie haben der heimischen Bevölkerung das Schauspiel der Beerdigung nicht zutrauen wollen, oder schließlich hat man vermeiden wollen, durch die Errichtung von Grä- bern ein dauerndes Andenken an eine britische Nieder- lage zur See zu schassen. Aus den Kolonien. Deutsch-Ostafrika. Aus einem Bericht des Miffio- nars Gleiß aus Wuga in Deutsch-Ostafrika entnehmen wir: „Wohl drückte im Anfang des Krieges das Be- wußtsein, vollkommen von der deutschen Heimat abge- schnitten zu sein, schwer auf die Gemüter unserer Lands- leute, aber die deutsche Tatkraft hat sich auch unter der glühenden Sonne Afrikas bewährt, und wenn wir jetzt £/n Blode/fsc/s in OsteFrih^ t wie sie dort -zu Kriegs*. Zwecken gebaut werden. Der Schiffsverlust der russischen Handelsflotte durch Torpedierung, Geschützfcuer und Minen ist weiter ganz außerordentlich gestiegen. Besonders beträchtlich sind neuerdings die Verluste im Schwarzen Meer. So hat Rußland bis zum 1. Juni nicht tveniger als 59 Handels- schisse mit 82 000 Tonnen verloren. Hierin sind nicht eingerechnet die durch Unfälle verloren gegangenen Schiffe und die bei Kriegsausbruch in russischen Häfen eingcschloffenen Verbttndcten-Handelsschisse, die später in den Dienst des russischen Handels gestellt wurden. Der größte Teil der versenkten Schisse entfällt auf den Be- stand der Schwarzmecrhäfen. In russischen Rceder- kreisen beurteilt man die Lage der russischen Handels- flotte nach dem Kriege außerordentlich finster, da eine längere Dauer des Krieges verbunden mit einem gleichen Fortgang der Schisfsverluste, zu einer Zertrümmerung der russischen Handelsschifsahrt führen muß. Admiral Akijama, der Chef des japanischen Marine- stabs, ist auf seiner Rundreise durch die Mervcrband- länder in Paris cingetrossen. Der Admiral erklärte Zeitungsberichterstattern, daß der Ban von Kriegs- schiffen in Rußland in letzter Zeit große Fortschritte ge- macht habe. In erster Linie seien Dreadnoughts, Tor- pcdojäger und Unterseeboote gebaut worden, so daß sich der Bestand der russischen Flotte innerhalb Jahresfrist verdoppelt habe. (Cxpr. Korr.) Aus Eonstanza wird der „Times"« gemeldet, daß von allen Seiten die Anwesenheit deutscher U-Boote in den türkischen Gcwäffern gemeldet wird. Zwei davon sollen je 2000 Tonnen messen. aus den Kriegsberichten ersehen, mit welchem Opfermut, mit welcher Tapferkeit die weißen und die schwarzen Soldaten Dcntsch-Ostafrikas im Kampfe für das deutsche Vaterland stehen, so kann das gleiche Zeugnis der Bür- gerbcvölkerung nicht versagt werden. Die ersten beun- ruhigenden Nachrichten, die sich leider bewahrheitet haben, daß England in Britisch-Ostafrika die deutschen Miffionslcute nach Bombay verschickte, daß sie ihr Hab und Gut im Stich lasten mußten, hatten schließlich nur den einen Erfolg: den festen Willen zum Durchhalten. Und das ist seither redlich getan worden. Eine große Opfcrwilligkeit beseelte die weiße und schwarze Bevölke- rung, namentlich die schwarzen Christen. Sämtliche schwarzen Lehrer und Evangelisten willigten freudig ein, sich ihr Gehalt wesentlich kürzen zu lassen, als man bc- sürchtete, daß eine Geldknappheit eintreten könnte. Dies ist nicht der Fall gewesen, denn es kam allen, die arbeite- ten, reichlich Bargeld in die Hände. Cs zeigte sich in mancherlei Hinsicht, daß die so oft geschmähten Neger Ostafrikas unter sachgemäßer Leitung auch selbständig arbeiten lernen. Mancher Betrieb, der zu Kriegsbeginn erlahmt war, lebte mit der Zeit wieder auf. Dazu ver- anlaßte die Regierung die Miffionsstattonen, von den Eingeborenen Lebensmittel für die im Felde stehenden Truppen aufzukausen. Die Beförderung der Lebens- mittel mit Trägern und Ochsenwagen gestaltete sich äußerst schwierig, aber die Arbeit wurde bewältigt, und vor allem: die Leute bekamen Geld. Die Eingeborenen wurden dadurch in die Lage versetzt, ihre Hüttensteuer ohne Schwierigkeit zahlen zu können. In Tanga, das 8 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 4. Leutn.d. R. Theod. Idel. Untssz. Maul. Eine aus den bewundernswerten Kampfleistungen unserer Flieger noch besonders hervorragende und des- halb einstimmig zur Belohnung mit der Goldenen Me- daille begutachtete Tat verdient der Nachwelt überliefert zu werden, obwohl ein grausames Geschick den Helden kurz vor der Verleihung ereilte, ihm nicht vergönnte, sich der wohlverdienten Auszeichnung zu erfreuen. Am 25. September 1915 morgens wurden der Flieger- abteilung Nr. 9 drei feindliche Flieger aus südlicher Richtung gemeldet und kurz daraus am Flugplätze wirk- lich gesichtet, worauf der kriegsfrciwillige Antcroffizier, nachmals Vizefeldwebel Eduard Bochme, ein Landwirt aus Herold bei Aunaberg in Sachsen, der sich durch seine kühnen Flüge bereits das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klaffe erworben hatte, aus eigenem Antriebe mit einem Fokker- Flugzeug ausstieg und die Verfolgung selbständig über- nahm. Um die Franzosen nicht aus den Augen zu ver- lieren, gewann er die Höhe durch Steilanstieg in ge- rader Richtung auf seine Gegner, die eben nördlich von C. nach Osten abschwcnktcn. Ueber dem Schwarzwalde erreichte Bochme eine Höhe von 3000 Meter und holte die etwa 500 Meter tiefer fliegenden Franzosen ein. Kaum hatte er einen der drei mit je zwei Mann besetz- ten Doppeldecker angegriffen, als ihn die übrigen selbst ansielen. Boehme ging bald aus einen, bald auf den andern los, packte sie von vorne und überschüttete sic auf ganz nahe Entfernung mit Lagen von 50 bis 150 Schuß. So gelang es ihm, zwei Doppeldecker zum Ab- stürze zu bringen, während das dritte, ebenfalls bereits beschädigte Flugzeug nur deshlab entkam, weil Bochme erst beim Ansätze zu einem neuen Angriffe merkte, daß er seine gesamte Munition verschossen hatte. Cr ging deshalb in der Nahe der abgestürzten Fahrzeuge nie- der und fand von beiden je einen Insassen tot; die an- dern zwei gerieten in Gefangenschaft. Beide Doppel- decker waren mit vorzüglichen amerikanischen Maschinen- gewehren ausgerüstet und führten 24 Granatbomben schwersten Kalibers an Bord, die man einem großen militärische Betriebe zugedacht hatte. Durch Boehmcs erfolgreiche Tat wurde dieser Anschlag vereitelt und ein Gegner vernichtet, der durch seine zahlreichen Bomben- würfe auf offene Städte und durch das Beschießen von Cisenbahnzügcn viel Schrecken verbreitet hatte. Seit- dem blieb das deutsche Hinterland von ähnlichen An- griffen verschont Im Berichte der Obersten Heeres- leitung vom 26. September Erscheint die Tat unseres Helden ausdrücklich erwähnt, .er selbst aber wurde am 24. Januar 1916 durch eine» jähen Tod dahingerasft. Prinz Adalbert v. Preuße während der Schlacht von Tanga im November 1914 von Granaten heimgesucht wurde, mußten zwar die öffentlichen Gebäude geräumt werden, aber im allge- meinen hat der Krieg weniger Einfluß auf das Leben in der Stadt gehabt, als man annehmen könnte. Die Stadt hat den gefallenen Helden eine würdige Grabstätte be- reitet. Antcr dem großen Mangobaum vor der Stadt, am Rande rauschender Kokospalmen, liegen sie, mit ihnen der gefallene Führer, Hauptmann von Prince. Der Heeresdienst wickelte sich genau so ab, wie in der deut- schen Heimat, und eine Anzahl Missionare, die, soweit sie nicht Waffendienst leisten, als Fcldprediger tätig sind, halten auf Bahnstationen, in Hospitälern und Feld- lagern Gottesdienste ab. Die christlichen Schwarzen unserer Kolonie haben sich, wie gesagt, große Verdienste um die deutsche Herrschaft erworben und den Krieg als eine große, heilige Sache einzuschätzen verstanden. An- ders die noch heidnischen Stämme, vor allem das Scham- balvolk. Zu Beginn des Krieges wurden in ganzen Landstriche» den Kindern die Ohrläppchen durchstochen und die Kinder beschnitten, um sie gegen böse Folgen der Kriegsgefangenenschaft zu schützen. Im großen und ganzen aber können wir, wie sich die Dinge in Deutsch- Ostafrika auch entwickeln mögen, auf diese Kolonie stolz sein, auf ihre Truppen, auf die weiße Bevölkerung und auf die Eingeborenen." Ueber cm siegreiches Gefecht unserer ostafrikanische! Schuhtruppen bei Condoa Irangi über die Buren brigade des Generals von Deventer vom 9. bis 11. Mo wird berichtet. Danach führten die äußerst erbitterte Kampfe zur Eroberung der gesamten englischen Stellun gen. Die Engländer zogen sich mit großer Schnelligkei etwa zehn Kilometer nordwestlich zurück, wo sie ciligi Verschanznngcn anlcgten. Unsere siegreichen Abteil»» gen konnten den zurückgehenden Gegner leider nicht ver folgen, weil ihnen die Pferde fehlten. Die Buren brigade verlor in dreitägigen heftigen Kümpfen 120' Mann, von denen über die Hälfte tot am Platze bliel Mehrere leichte Geschütze und Maschinengewehre wur den erbeutet. Auf dem Balkan. In der Lage an der mazedonischen Front ist keine Veränderung zu verzeichnen. Die schwache beiderseitige Geschühtätigkeit und häufige Scharmützel zwischen den Streisscharen und Crkundungsabtcilungcn dauern fort. Am 9. Juli versuchte eine französische' Abteilung einen Bcobachtiingsposten im Süden des Doiran-Sees anzu- greifen. Der Posten empsing den Feind aus geringer Entfernung mit heftigem Feiler und Handgranaten und zwang ihn, in Unordnung die Flucht zu ergreifen uutcr Zurücklassung von vier Toten, vielen Gewehren, Aus- rüstiings- und Vewafsnungsgegenstünden. Der Feind ist hartnäckig daraus erpicht, die Früchte der Arbeit der friedlichen Bevölkerung im unteren Tale der Mesta zu zerstören, indem er täglich Brandbombe» abwirft, um die schon abgemähtcn Felder in Brand zu stecken. Infolge der von den Bulgaren ergrisfenen wirksamen Maß- regeln erzielt er aber kein Ergebnis. Der von bulgari- schen Fliegern entfaltete Erkundungsdienst nimmt täg- lich zu. Sie legen Proben lobenswerter Rührigkeit ab. In Bukarest haben die russischen Anhänger auf die Siegesmeldungen der Russen hin geflaggt. Als daraufhin ei» rumänisches Polizeiverbot erfolgte, erhob der rus- sische Gesandte bei Bratianu Einspruch. Dieser aber erwiderte, Rumänien sei ein neutraler Staat und er habe die Pflicht, störenden Straßenkiindgcbungen vor- zubeugen. Was uns alles schrecken soll. England soll die rumänische Ernte aufgekaust haben und gleich alle ver- fügbarcn Schiffe dazu, um sie fortschaffen zu können. Auf welchem Wege wird nicht gesagt, oder seht man voraus, daß sich die Dardanellen und die Donau der englischen Schisfahrt öffnen werden aus Anlaß der eng- lischcn Offensive? Sie schasfcn's nicht allein! Erneute gewalttgc An- strengungen durch Geld, Lüge und diplomatische Kniffe sollen noch in letzter Stunde Rumänien zum Anschluß an die Verbandsmächte bewegen und auch Italien wird gedroht, es würde beim Frieden zu kurz kommen, wenn es nicht endlich auch an Deutschland den Krieg erkläre. Aber es scheint doch alles nicht zu helfen. Rumänien hält an seinen Erfahrungen vom Balkanfeldzug fest, in dem es auch schließlich ohne blutige Opfer sein Schäflein Gasmasken im Gebrauch. ins Trockene brachte, und Italien hat gerade mit Oesterreich zu tun. Cs weiß auch wohl, daß nach dem Frieden mehr wie je auf die Verbind«'. mit dem Norden angewiesen sein wird. In Odessa soll nun eine dritte serbische Divisi«"' neu ausgerüstet, eingetroffen sein, so daß jetzt 66, Serben im Heere des Zaren einvcrleibt seien. ~ die Serben dorthin gekommen sind, wird nicht. 0 sagt. Sollen sie als kühne Seefahrer Archangelsk c reicht haben? Von Saloniki aus hätten sic keine e«tV Gelegenheit, zur Zeit den russischen Boden zu betrete ■ In dem Walde, der das König Konstantin gehörtß. , loß Tatoi umgibt, brach ein Brand aus, der }\aj, einigen Stunden auf das Schloß Übergriff. Das und'die benachbarten Kasernen brannten nieder. LM, rere Menschen, darunter Offiziere, kamen um. ~ j Königin flüchtete, die kleine Prinzessin Katharina « den Armen tragend. Der König verblieb bis zui« “ tc» Augenblick von den ihn umgebenden Flammen « droht. Als er dann über eine Brücke eilte, stürzte hin und wurde von Soldaten aufgehoben. Der Br« ist auf einen Ans., „g zurückzuftthren. Seine ArhetzP sieben aus der Türket geflüchtete Griechen, sind vcrya'. worden. Entgegen ven bisherigen Meldungen betrag die Zahl der Opfer mehrere Hundert. Zwanzig Sou^ ten mit dem Kommandanten Mctaxax waren^i».0 Flammen förmlich eingehüllt. Der Palast der D'° Mutter Olga war von jeder Hilfe abgeschnittcu. Bahnlinie Athen-Larissa ist auf sieben Kilometer i stört. In Athen herrscht gewaltige Erregung. Alle e. sandten haben dem König ihr Beileid ausgcsproches; Ueber eine Reise der griechischen Prinzen laus und Andreas, die angeblich nur ihre Mutter, Königin-Witwe Olga in Petersburg besuchen nw' ^ V; verlautet, daß Prinz Nikolaus Handschreiben Königs Konstantin an Kaiser Wilhelm, den ■ Georg von England und den Zaren mitgenommen V , Viele griechische Soldaten aus den bulgarn". Dörfern Mazedoniens bei Boiran sollen die ore ^ überschritten haben, um sich in das bulgarische einreihen zu lassen. Bel den Moölims Ein Schütte-Lanz-Luftschisf kreiste kürzlich. ,"2-'.. mittags zwei Stunden über Konstantinopel. 2?'*. ,„jt völkerung folgte dem ungewohnten Schausptt^ * „ Staunen und Freude. Das Luftschisf war mit de" und türkischen Fahnen geschmückt. Zu unseren Bildern haben wieder einmal Leser ein gut Teil beigcstcuert. Wir bitten um K1 Zusendungen. Nr. 4. Deutsche Soldaten - Zeitung. 9 Die Russen geben zu, daß ihre auf Bagdad äuge- I" Truppen nach der Einnahme von Kcrmanschah w«) die Türken den weiteren Rückzug nach Osten angc- atten haben. Zu der russischen Meldung, daß die russischen Trup- ps m Persien sich auf höhere Stellungen zurückgezogen ad%' der Berichterstatter des „Rußkoje Slovo" us Kermanschad, daß der Schauplatz der gegenwärtigen wmpfe eine wahre Hölle sei, angesichts der unerträg- Glut der Sonne, der unzähligen Schwärme von Moskitos und giftigen Mücken, der Schlangen usw. ^»de Mai war das Gras schon von der Glut versengt. Augenblicklich können keine Thermometer mehr benutzt ^rdcn, da die Skalen nicht für eine solche Temperatur ^gerichtet sind. Die Truppen werden Arabern und Hegern immer ähnlicher. Kein Mensch über 45 Jahre m n> der Gegend zu finden, das Durchschnittsalter be- stugt nicht mehr als 35 Jahre. Das sollen sich alle die- Migen vor Augen halten, die in dem Zug nach Bag- "ud einen Spaziergang sahen. (Cxpr.-Korr.) Der italienische Krieg. ,. Die italienischen Verluste an der Tiroler Front Angriff der Oestereicher betrugen mehr als 45 000 Zan» und 300 Geschütze. Jetzt ist dort der Angriff auf Seiten der Italiener, aber sie vermögen nicht die in ^Ue für die Verteidigung vorteilhafte Stellung zurück- ^gangenen Oestcrreicher, die noch auf italienischem ^uden liegt, weiter zurückzudrängen. . Auf Umwegen wird jetzt bekannt, daß bei dem in w italienischen Presse nur ganz kurz erwähnten Spreng- Mag in Spezia in Wirklichkeit nicht eine Kiste Pulver, pudern ein großes Geschoßwcrk in die Luft geflogen ist von dessen 480 Arbeitern kein einziger am Leben Wieben ist. Außerdem sind noch zahlreiche andere Wer zu beklagen. Am Strande badeten viele Kinder Und Erwachsene, von denen mehr als 300 getötet wur- :£». Der „Secolo" sucht das Ungliick als deutschen An- chlag hinzustellcn, um die Kriegserklärung an Deutsch- Z»d endlich zu erreiche», ohne natürlich eine Spur von ^weisen erbringen zu können. Bei den Neutralen. , Von einem neuen Liebeswerk des Papstes berich- , * die „Köln. Volksztg.". Danach sollen alle Familien- ^uter, die länger als 10 Monate gefangen und Väter drei und mehr Kindern sind, ohne Rücksicht, ob »mpssahig oder nicht, nach der Schweiz gebracht und bis W Kriegsende festgesetzt werden. Von den kriegfüh- endeu Staaten hat Deutschland sofort und ohne Vor- I wlt zugestimmt. Die Zusage Frankreichs ist eben- es sicher; von den übrigen beteiligten Staaten steht 1 c noch aus. , Amerika soll aus allen Kricgsländern von Ver- .wuensleuten genaue Auskunft über die inneren Zu- UMde und vornehmlich den Friedenswillen der Völker ^gefordert haben. Cs soll die Grundlage für ein nriedensunternehmen der neutralen Staaten bilden. Der Krieg ist eine solche Quelle der Bereicherung 11 die besitzenden Klassen der neutralen Länder ge worden, sagt die „Berner Tagwacht", daß es vom Standpunkte dieser Besitzenden aus durchaus natürlich erscheint, wenn sie sich eine recht lange Ausdehnung Vie- ser goldenen Zeit herbeiwünschen. In Kopenhagen ist das Durchschnittseinkommen 1915 um 20 v. H. größer gewesen, als 1914. Die Zahl der Millionäre und die Summe des flüssigen Kapitals in Dänemark haben sich in einem Jahre um 25 v! H. vermehrt. Der Preis des Landes ist heute in Jütland um 57 v. H. höher, als vor zwei Jahren. Die Einnahme der schwedischen Staatsbahn war im letzten November um 300 v. H. grö- ßer als im November 1913. Norwegische Blätter be- rechnen, daß Norwegen infolge der Erhöhung der Schiffsfrachten und Schiffswerte allein eine Summe ge- wonnen hat, die gleich ist dem sechsten Teil des Natio- nalreichtums des Landes vor dem Kriege. Das ist das Bild, das die neutralen Länder im Norden Europas zurzeit bieten. Kann man von ihnen hoffen, daß sie ernsthafte Anstrengungen machen, einen baldigen Frie- der hcrbeizuführen? Militärbevollmächtigte der neutralen Staaten be- reisen jetzt Deutschland. Cs sind Offiziere aus Bra- silien, Argentinien, Chile, Rumänien, Spanien, Schwe- den, den Vereinigten Staaten von Nordamerika, Däne- mark, Peru und China. Die Herren besichtigten unter sachverständiger Führung militärische und Großbetriebs- anlagcn. Deutschlands Verhältnis zur Schweiz beruht im wesentlichen auf der Lieferung von Kohle und Eisen, die Deutschland abzugeben vermag und gewillt ist, der Schweiz gegen eine entsprechende Nahrungsmittelaus- suhr zu überlassen. Dagegen werden auch alle fran- zösischen Blockadeversuche zu Land nichts vermögen, denn die schweizerischen Grenzen gegen Deutschland bleiben offen und die Schweiz weiß, an wen sie sich zu halten hat. Im Kriege kennen wir kein Völkerrecht. Das hat der ■ englische General Frcnch offen ausgesprochen, und die Tatsachen beweisen es durch die beispiellosen Ver- letzungen des Völkerrechts, die sich England täglich zu- schulden kommen läßt. Seine Bundesgenossen folgen ihm nach. In letzter Zeit hatte vornehmlich Schweden unter solchem Völkerrechtsbruch zu leiden, doch geschah alles immer in dem Bestreben, Deutschland leiden zu lassen. Die Mitleidenschaft neutraler Staaten ist England ein Mittel, diese zum Anschluß oder doch zur Dienstwillig, keit für die Verbandsmüchte zu bestimmen. Gewalt geht England vor Recht! Cs kommt damit auch entschieden weiter wie wir mit unserer Rechtlichkeit, besonders aber dann, wenn die verletzten neutralen Staaten ohnmächtig sind, Gcgenmaßregeln anzuwenden. In Spanien ist ein Ausstand der Eisenbahner aus- gebrochen. Der Betrieb wird teilweise aufrecht erhalten, die Züge werden von Ingenieuren geführt und von Militär beschützt. Hunderte von Eisenbahnern sind ein- gezogen oder verhaftet worden. Die Kammern werden sich, wie verlautet, vertagen. Die Zivil- und Militär- behörden hielten eine Beratung ab. Der spanische Dampfer „Iadiba" hatte im Genu- eser Hafen eine Weinladung zu löschen, als plötzlich einige Müßiggänger auf einem Fahboden die Aufschrist „Viva ei Kaiser" sahen. Cs brach ein Geheul aus, man begehrte vom Kapitän die Niederholung der spani- schen und Hissung der italienischen Flagge, ja, man begann Fässer ins Meer zu werfen und die spanische Flagge herunterzureißen. Es mußte Polizei und Mili- tür geholt werden. Der spanische Konsul berichtete die Beschimpfung der spanischen Flagge an die spanische Botschaft in Rom, und diese erhob im Aufträge der Madrider Regierung ernste Vorstellungen. Dänemark soll seine westindischen Kolonien an die Vereinigten Staaten verkauft haben. Aeber den Wert dieser Kolonien stritt man in Dänemark schon seit langen Jahren. Cs war auch früher schon die Rede voll dem Verkallf. Die Bedeutung der Inseln liegt für Amerika in ihrer Lage vor dem Panama-Kanal begründet, dem sie in amerikanischer Hand Schuh gegen feindliche Unter- nehmungen bereiten würden. Rach dem Eintreffen der „U-Deutschland" in Balti- more werden sogar die Nicht-Vindcstrich-Amerikaner vielleicht ihre Ansichten und Cnrpfindungen uns gegen- über etwas ändern. Trotz ihrer Liebe für England, die allerdings einen stark metallischen Beigeschmack in Rücksicht aus den Gewinn aus den Geschoßlieserungen hat, werden sie sehen, daß auch mit Deutschland gute Geschäfte zu machen sind. Gerade in der letzten Zeit wurde berichtet, daß in Amerika die Not an Farb- stoffen außerordentlich groß geworden sei, und die Ge- fahr herbeigcstthrt habe, daß wichtige amerikanische Web- und Wirkbetriebe zum Stillstand kommen wür- den, Industrien, mit deren Erzeugnissen Amerika wäh- rend des Krieges erfolgreich Manchester und Yvrkshire aus den südamerikanischen und ostasiatischen Märkten verdrängen konnte. In Mexiko ist nach wie vor der Teufel los. Villa befindet sich »ach wie vor an der Spitze starker Streit- kräfte im Marsch gcgcli die Grenze. Wenn General Pershing nicht Befehl erhält, sich mit den Truppen der Vereinigten Staaten vom mexikanischen Gebiet zurück- zuziehen, sei eine große Schlacht uirvcrmeidlich. Cs verlautet, daß Carranza zurückgetrcten sei. Voll anderer Seite wird gemeldet, Villas Unterführer Hütten ihn er- sucht, sich wieder zum Präsidentschaftskatididaten aus- rufen zu lassen; Villa habe das aber abgelehnt, da seine , Hauptaufgabe jetzt die Vcrjagung der Amons-! truppen fei. Zur Beförderung der Last des Goldes, das in jeder Minute des Weltkrieges verausgabt wird, sind drei Männer erforderlich. Ein neuer Krieg soll in Süd- und Mittelamerika zu erwarten sein, zwischen Peru und Venezuela einer- seits und Columbien und Ecuador andererseits. Der Geheimvertrag zwischen Venezuela und Peru, in wel- chem die Erwerbung bedeutender Gebietsteile an der Grenze von Columbien und Ecuador vorgesehen wird, wird von diesen beiden als eine seindliche Handlung angesehen. Der frühere Diktator von Venezuela, Castro, ist nach Neuyork abgereist. Man glaubt, daß er von dort ausgewiesen wird. Lustschraubenboote versehen auf dem Magdalencn- ström in Columbia den regelmäßigen Postdienst. Der Magdalenenstrom ist flach und stark verkrautet. Das Luftschraubenboot besteht aus einer Plattform, die aus zylindrischen Hohlkörpern gebildet ist, so daß der Tief- gang 10 Zentimeter nicht überschreitet. Das Boot ver- sorgt die 1000 Kilometer lange Strecke von Bogota bis Baranquilla. Während früher die Post 12 Tage ging, ist jetzt die Beförderung in 3 Tagen möglich. In Baltimore ist ein Getreidespeicher, der 300 000 Hektoliter dem Vierverband gehörigen Korns enthielt, in Flammen aufgegangen und völlig vernichtet. Krirgsiuriorge und Kriegswirtschon Von Dr. Alfons G o l d s ch m i d t. Die Kriegswirtschaft der Frau. Je länger der Krieg dauerte, um so selbstverständ- licher wurde die Teilnahme der Frau an der Kriegs- arbcit. In früheren Kriegen kannte man eigentlich nur die Frauenhilfe bei der Verwundeten- und Kranken- pflege. Von einem umfangreichen Ersah der Männcr- arbeit durch die Frau war nicht die Rede. Auch in diesem Kriege haben sich die Frauen in großartiger Weise der Hilfs- und Liebcstütigkeit gewidmet. Darüber hinaus aber sind sie auf mannigfachen Gebieten tätig geworden. Eie haben direkt in das Wirtschaftsleben eingegrisfen und zwar auch auf Gebieten, die man früher den Männern Vorbehalten glaubte. Sie erscheinen heute als Straßenbahnschassnerinncn, als Arbeiterinnen selbst bei der schweren Muskelarbeit, an allen Stellen der Landwirtschaft, in vermehrtem Maße als Be- amtinnen bei Behörden und bei Privatbetrieben, als selbständige Vertreterinnen ihrer Männer usw. Sie treten ferner als Kriegslehrerinnen ihres Geschlechtes auf, als Anleiterinnen beim Aebergang kriegsbeschädig, ter Soldaten in den alten oder in einen neuen Berus, als Mitarbeiterinnen an Zeitungen und Zeitschriften. Diese letztere Tätigkeit hat im Kriege außerordentlich zugenommen. Die deutsche Frau gehört heute mit ge- wichtigen Worten und in großer Zahl zu denen, die regelmäßig auf Druckpapier zum Volke sprechen. Eine ihrer Hauptaufgaben liegt aus dem Lebens- mittelgebiete. Außerordentlich viele Verordnungen sind im Lause dieses Krieges zur Regel der Lebensmittelvcr- hältniffc erfolgt. Sie wurden von Männern ausgc- arbeitet und erlassen, den Frauen aber war es Vorbe- halten, diese Bestiimnungen auszuführen. Ohne die Frauen wäre es gar nicht möglich gewesen, mit unseren Nahrungsmitteln hauszuhalten. Sie mußten sich damit einrichten, mußten das ihnen zur Verfügung stehende Wirtschaftsgeld den gestiegenen Preisen 'anpassen und darauf Acht haben, auch das zu verwerten, was früher beiseite geworfen wurde. Die Haushaltswirtschaft war die Grundlage der Lebensmittelwirtschaft. Manche schwere Stunde hat die deutsche Frau bei der Führung ihres Haushaltes durchmachen müssen, aber sie hat sich tapfer und erfinderisch erwiesen, immer wieder hat sie cs verstanden, die Nöte des täglichen Lebens zu über- winden. Dabei hat sie nur selten die Lust an der eigenen Wirtschaft verloren. Vor einiger Zeit wurde der Ge- danke der Massenspeisungen in Deutschland verbreitet. Dieser Gedanke wurde schnell ausgenommen und ist auch schon vielfach in die Tat umgesetzt. In Berlin bei- spielsweise gibt cs jetzt sehr ausgedehnte Küchen und Hallen, in denen für viele Tausende täglich gekocht und das Essen verabreicht wird. Auch in anderen Städten bestehen solche Einrichtungen. Mit diesen Massen- 10 Nr. 4. Deutsche Soldaten - Zeitung. speisungcn will man vor allen Dingen den Haushaltun- gen die Sorge um die Beschaffung der teueren Lebens- mittel nehmen. Das ist ein Zweck, der durchaus zu billigen ist. Die Küchen sind denn auch nicht erfolglos geblieben, aber der Erfolg war doch nicht so groß, wie man wohl erwartet hatte. Der Grund ist in der Ab- neigung der deutschen Frau gegen die Aufgabe ihrer eigenen Wirtschaft zu sehen. Selbst Frauen, die schwer arbeiten muffen, um'in dieser Kriegszcit sich selbst und die Kinder durchzubringen, bleiben lieber bei ihrem eigenen Kochtopfe, als daß sic sich von anderer Hand das Cffen bereiten lassen. Das ist ein schöner Selbständigkeitszug der deutschen Frau, den man gar nicht hoch genug ein- schähen kann. Nachdem die deutschen Frauen sich bei der Lebens- mittelversorgung so sehr bewährt haben, war es nur natürlich, daß sie auch zu der öffentlichen Regelung des Lebensmittelmarktes hinzugezogen wurden. Der Präsi- dent des Kriegsernührungsamtcs hat daher kürzlich einen Frauenbeirat geschaffen, der, wie es heißt, aus 25 weiblichen Mitgliedern besteht. Dieser Beirat soll jetzt schon sehr bemerkenswerte Anregungen gegeben und Vorschläge gemacht haben. Auch an dieser Stelle ist schon vor Monaten darauf hingcwiescn worden, daß man die Frau zur Lebensmittelregelung hinzuziehen müßte. Da sie Trägerin dieser Regelung ist, so hat sie auch die besten Erfahrungen. Sie weiß genau, wie die Preise sein müffen, damit ein Haushalt bestehen kann, sic kennt sich in der Zusammensetzung der Speisen aus, und hat ein sehr seines Gefühl für den Lebensmitlcl- wucher. Sie hat ja tagtäglich mit den Lebensmitlel- händlern zu tun, und kann daher die Bewegung der Preise genau verfolgen. Sie weiß, wieviel Fett und Butter dieser oder jener Haushalt nötig hat, wieviel Kartoffeln bewilligt werden müssen, welche Ersatzstoffe man verwenden kann. Deshalb ist es eigentlich vcr- Felde sind. In England hat kürzlich eine Besprechung einer Reihe von Arbeiterorganisationen stattgefundcn, auf deren Prograrnm auch die Fraucnarbeitssrage stand. Man hat noch nicht gehört, welches Ergebnis diese Be- sprechung gehabt hat, es geht aber aus der Tatsache der Versammlung hervor, welchen Wert man dieser Frage beimißt. Die Kriegssrauenarbeit hat dem Arbeits- markte ein ganz neues Gesicht gegeben. Cs hat keinen Zweck, sich dem zu widcrsetzen, man muß mit den Ver- hältnissen rechnen, wie sie sind und muß unter allen Umständen die heldenhafte Arbeit der deutschen Frauen in Kriegszciten anerkennen. So sehr man aber auch für die Berücksichtigung der Frauenansprüche auf dem deutschen Arbcitsmarkte ein- trctcn wird, so darf man doch die weibliche Aufgabe der Frau nicht vergessen. Die Frau soll auch nach dem Kriege Weib sein, sie soll es noch mehr sein, als vor dem Kriege, denn die Welt hat das Weib dann noch nötiger als früher. Die Männer konimen mit schweren Ge- danken von den Schlachtfeldern, mit schlimmen Ein- drücken und oft umdüstert. Die Frau muß ihr Gemüt wieder licht machen und dadurch ihre Arbeitslust anrcgcn. Sie hat in noch höherem Maße als im vergangenen Frieden eine Gefährtin des Mannes zu sein. Sie muß ferner dafür sorgen, daß das Glück, den Mann wieder an ihrer Seite zu haben, nicht in eine schädliche Lebens- auffassung ausartct. Vor dem Kriege war die Frau sehr oft derjenige Teil, der den Mann zu hohen Aus- gaben und zu einer leichten Auffassung des Lebens ver- lockte. Sic muß im Gegenteil von nun an die Führerin des Mannes zn ernstem Streben sein, zur Sparsamkeit, zur vernünftigen Erziehung der Kinder, zu einer hohen Betrachtung des Lebens. Die Welt bedarf der Durch- setzung mit edler Frauenbildung. Die Frau kann Unend- liches schaffen, wenn sie nur will. Das hat sie in diesem Kriege bewiesen. Man wird ihr von Herzen die Cnt- Darstellung der Mcnschrnverlnste der in den Weltkrieg verwickelten Völker. wunderlich, daß man die Frau nicht früher schon zu dieser wichtigen Aufgabe hinzugezogen hat. Man kann versichert sei», daß sie die an sie gestellten Anforderungen recht gut erfüllen wird. Die deutsche Lebensmittelrege- lung wird von ihren Ratschlägen großen Ruhen haben. Eine Frage, die bisher praktisch noch fast gar nicht angcsaßt ist, ist die Frage der Frauenarbeit. Während des Krieges löst sie sich ja recht einfach. Die Männer sind fort und daher müssen die Frauen an ihre Stelle treten. Das ist in außerordentlich weitem Maße ge- schehen. Die Zahl der arbeitenden Frauen in Deutsch- land steigt von Monat zu Monat erheblich. Die große Frage ist nun, wie sich die Männerarbeit zu der Frauen- arbeit nach Friedensschluß verhalten soll. Cs ist natür- lich, daß sehr viele Frauen, die vor dem Kriege nicht gearbeitet haben, durch den Krieg aber zur Arbeit ge- zwungen wurden, auch nach dem K'riege ihre Arbeit bei- behalten wollen. Hinzu kommen die vielen Frauen, deren Ernährer gefallen sind und ferner ist die Wirkung der guten Erfahrungen, die man mit der Frauenarbeit ge- macht hat, nicht zu unterschätzen. Mancher Arbeitgeber wird auch dann die Frauenarbeit weiter behalten wollen, wenn wieder genügend Männer da sind.' Cs ist not- wendig, diese Frage recht ernstlich zu behandeln. Viel- sach befürchten die männlichen Arbeiter infolge des Fraucmvettbcwcrbcs einen scharfen Lohndruck und auch wohl Arbeitslosigkeit. Die Rückkehr der männlichen Arbeiter nach Kriegsende soll ja durch eine großzügige Organisation auf dem Arbcitsmarkte geregelt werden. Cs ist durchaus notwendig, daß diese Organisation auch die Frage der Frauenarbeit und das, was damit zu- sammenhängt, berücksichtigt. Das kann geschehen, ohne daß man den Frauen zu nahe tritt. Aber die Männer müssen die Gewißheit haben, daß sie aus dem Arbcits- markte lohnende Beschüstigung finden und nicht durch Wettbewerb brotlos werden. Die Arbeiterorganisa- tionen haben sich dieser Angelegenheit schon des öfteren angenommen, ihre Anregungen und Beschlüsse haben jedoch in dieser Zeit nur bedingten Wert, da 'gerade die Männer, die von der Frauenarbeit berührt werden, im spannung ihrer Nerven bei Friedensschlnß gönnen, aber man wird nicht wünschen, daß diese Entspannung sich in einem billigen Jubel äußert. Die Frau sei würdig, sei edel, heiter, sei stolz und betriebsam, sie sei das Glück des Manneslebens und damit des deutschen Volkes. Bayrrm. Vor den Inhabern des Eisernen Kreuzes erster und zweiter Klaffe haben die militärischen Posten mit „Gewehr über" still zu stehen, sofern das Kreuz selbst getragen wird, gleichgültig, ob am schwarz-weißen oder am weiß-schwarzen Bande. Weiter hat der Kriegs- minister bestimmt, daß alle mit dem Besitz des Mili- tär-Ehrcnzeichens erster und zweiter Klaffe verbundenen Vorschriften — vorbehaltlich einer verfassungsmäßigen Regelung der Frage einer Chrenzulage — auf das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klaffe von 1914 über- gehen. An Stelle der weißen Mütze und Feldmütze für An- gehörige der freiwilligen Krankenpflege tritt eine solche aus grauem Tuch in der Farbe des Rock- oder Litewka- tuchs. — Der weiße Mützcnübcrzug für Abgeordnete der freiwilligen Krankcnpslcge, die Offizieruniform oder die Fclduniform der Johanniter- oder Maltescrrittcr tragen, kommt in Fortfall. — Das zur Unisorm der Freiwilligen Krankenpflege an der Mütze zu führende Rote Kreuz auf weißem Grund , ist künftig auf einem im Durchmesser etwa 2,5 Zentimeter großen, kreisrunden weißen Cmailleschild über der Kokarde am oberen Mühenteil zu tragen. — An Stelle der bisherigen weißen Tuchspiegel am Litewka- und Mantelkragen der männlichen sreiwilligen Krankenpslegcr tritt ein im Durchmesser etwa 4,2 Zentimeter großes weißes, kreis- rundes Cmailleschild mit dem Roten Kreuz. Die Mannschaften der Armierungsbataillone er- halten an Stelle der Feldmütze eine Dienstmütze mit Schirm und Kinnriemen, wie solche für Sanitätskom- pagnien und Trainfahrer vorgeschrieben ist. Die Schirme und Kinnriemen werden von der stellvertretenden 3"' tendantur den Armierungsbataillonen überwiesen. o" die Befestigung der Schirme an den bis jetzt zur äw' stattung gehörenden Feldmützen sorgen die Armierung' bataillone selbst. Für die aus dem Felde beurlaubten und dienstlich entsandten Mannschaften gilt als Ausweis zur Abforo«-' rung postlagcrnder Wert- und Einschreibesendung«", Postanweisungen und Pakete das Soldbuch, in dem z diesem Zweck aus Seite 2 die eigenhändige Unterschrn des Inhabers durch den Truppenteil zu beglaubigen n • Die amtlichen Einrichtungen der Kriegsbeschädi^ tenfürsorge im Deutschen Reiche sind bei den krieget-«■ schädigten Soldaten, bei den Kriegcrwitwen und -walst nur wenig, fast gar nicht bekannt. Cs wird dadurch vo> den Behörden bei den Unterstützungs- und Beratung»' gcsuchen viel unnötige Schreibarbeit geleistet und v> Erledigung derartiger Gesuche verzögert. Das Krieg»' Ministerium hat deshalb in Rr. 30 der „Anstellung-' Nachrichten" die genauen Anschristen der Einrichtung^ der Kriegsbeschädigtenfürsorge veröffentlicht. Die R»n' mcr kann einzeln zum Preise von 15 Pf. vom Verlag der Zeitschrift, Berlin W. 35, Flottwellstraße 3, de' zogen werden. Daß die preußischen Verluste, vielleicht aus niib' tärischen Gründen, in den amtlichen Angaben nicht.mey vollzählig gemeldet würden, berichtete der „Rreuw Rotcrdamsche Courant". Diese Annahme ist unzutrck' send. Die Verlustlisten werden nach wie vor geh" nach den eingehenden Truppcnmeldungcn veröffentlich Irgendeine Verheimlichung unserer Verluste M■ ’ mals stattgefunden. Selbst Verluste aus dem 3h, 1914, die nachträglich bekannt geworden sind, jetzt noch in den Verlustlisten unter „Nachtrag Aus' nähme gefunden. Schon der Amstand, daß auch & Veröffentlichung aller Vermißten stattfindet, &cr‘' Zahl — wie aus den letzten Verlustlisten zu ersehen ^ bei einzelnen Truppenteilen nicht gering war, läßt c" wandfrei erkennen, daß von einer Verheimlichung *cl,1L Rede sein kann. Unsere Biederkeit, der Oeffentlichkeit in dem seA" Glauben an die eigene Urteilskraft der Lttgenbcrichi unserer Feinde ungekürzt zugehen zu lassen, hat diest eine Gelegenheit geboten zu einem neuen Versuche ihrem Lügenseldzuge. Sie lügen jetzt das Blaue vo Himmel herunter und meinen, mit ihren märchenhaw" Siegen, die sie nicht von der Stelle bringen, und Gefangenenzahlen, die selbst die Stärke der Heere gruppen übertreffen, die ihnen gegcnüberstandcn, 0" druck hinter der Front zu machen. Cs gibt ja sch"h^ ver> Seelen, die erst den feindlichen Heeresbericht lesen, sich ein „richtiges"? Urteil über die Kriegslage zu schaffen. Im "allgemeinen aber dürfte doch in Dentis land das Vertrauen in den eigenen Heeresbericht seiner knappen, nüchternen Darstellung, selbst den zcndsten Waffentaten gegenüber, unerschüttcrt sein die zu geschichtlichen Tatsachen gewordenen ErshS sprechen dafür. Und so wird denn auch in Zukunft d Versuch scheitern, uns durch Lügen in unserem Sieges glauben zu erschüttern. Die umfangreichen Heh^. berichte der Feinde nehmen wir als das, was sie s'N sie sollen unsere Standhaftigkeit nicht erschüttern unfern Willen zum Durchhaltcn nicht untergraben. J l Heimarmee wetteifert darin mit der Front, sie ni>>" auch die neue Seite des Lügcnfeldzuges gelassen auf- Vorsicht bei Gesprächen und in Briefen! wieder wird die Wahrnehmung gemacht, daß DeuW in Gesprächen, Vriesen und dcrgl. Tatsachen mitten oder Urteile aussprcchen, deren Verbreitung Kriegsvorteile empfindlich zu schädigen geeignet ist. Mitteilsamkeit beruht zumeist nicht ans böser OT' oder auf dein Mangel an vaterländischer Gesin""R. sondern auf unbedachter Sorglosigkeit, vielfach auch aus einer gewissen Eitelkeit. Cs ist vatcrlündN ) Pflicht eines jeden, in Acußerungen, die unsere Krieg' gcsichtspunkte berühren können, Unbekannten 0c0clUL„ strengste Zurückhaltung zu üben. Vor allem gitt 11 ses bei einem Aufenthalt im Ausland, und zwar ßc^,t über jedermann. Der feindliche Nachrichtendienst WZ, namentlich deutsche Staatsangehörige, die sich auf Reib. islande aufhalten, über deutle chaftliche Verhältnisse an benutzt dazu Mittelspersonen der verschiedenste vorübergehend im Auslande aufhalten, über dem militärische und wirtschaftliche Verhältnisse ans & Rati,»,' nalitüt, die sich dem Auszuforschcnden gescllsch"sih^ nähern und ihm unter Vortäuschung deutschsreundUw, Gesinnung die ihnen wünschenswerten Mitteilung«-'" “f, entlocken suchen. So wird gesprächsweise gefragt/ ^ und wann der Verwandte oder Bekannte, auf t*011 cp Rede gekommen war, militärisch einberufen ist, chem Älter er steht, welchem Truppenteil er angei" wo sich der Truppenteil befindet oder befunden h"r x dgl. Cs muß deshalb Grundsatz sein, im Ausland " militärische Dinge, die sich auf die Gegenwart Vergangenheit beziehen, überhaupt nicht zu sphsich- ebensowenig über wirtschaftliche Verhältnisse i",®cl gr land, da ja auch nur die geringste Klage über (Ci schwenmgen, die der Krieg naturgemäß mit sich dr ek den Feind in seiner irrigen Annahme bestärkt, uns wirtschaftlich erdrosseln könne. i"d' Dem Nationalbund zur Vertiefung des Ve>Ä niffes für einen ehrenvollen Frieden möchte Stammbuch schreiben, was Moritz Busch als Äe"B sto' gen Bismarcks über die Angliederung fremder XL,),» nalitätcn - - Bismarck sprach von Nationalitäten^ ^iit bet bezeichnet«:. Die Aufzeichnungen rühren st„fi 30. September 1870: „Bamberger, der seinen o Nr. 4. Deutsche Soldaten - Zeitung. 11 Im Schützengraben 60 Meter vor den Russen. »> der Presse im Sinne des Kanzlers geltend macht, wird Ödeten, gegen den Anfug auszutrcten, daß deutsche Jour- ^allsten schon jetzt, wo wir noch im Kriege und kaum aus Gröbsten fertig wären, schon mit Eifer der Mäßi- Mng das Wort reden. Die Aergste ist die „Kölnische", der sich der Gedanke, daß Metz nicht deutsch wcr- dürfe, weil cs französisch spreche, fast wie eine Monomanie äußert. Die Herren brächten schon ihre chatschlüge zu Markte, wie weit man deutscherseits in chinen Ansprüchen gehen könne und dürfe, und plädier- est so zu Gunsten Frankreichs, während sie doch viel 'liigcr täten, hohe Forderungen zu stellen. „Damit man", ^gt der Minister, „wenigstens was Ordentliches be- winmt, wenn auch nicht alles, was man fordert. Sie Werden mich noch zwingen, die Maaslinie zu verlangen." Aan könnte hinzuschen: „Bescheidenheit ist eine schöne ^icr, doch kommt man weiter'ohne ihr!" So sagt ja Wohl der Berliner? Die in diesem Jahre in vielen Teilen Deutschlands häufigen Regenfälle lassen in der Bevölkerung, bcson- ^rs in den großen Städten, oft die Sorge laut werden, ^aß die Ernte schädlich beeinflußt tverden könnte. Da der Erfolg der Ernte uns allen diesmal noch mehr am Derzcn liegt als sonst, wäre eine solche Sorge an sich dsrständlich, wenn die herrschende Bodenfeuchtigkeit tat- l^chlich eine Gefahr für die Crntcverhültnisse bergen würde. Daß dies aber in keiner Weise der Fall ist, ^weisen die aus den verschiedensten Bezirken gemelde- w» Beobachtungen der sachverständigen Landwirte. Tat- "chlich macht man in diesem Jahre mehr als je die ^>on in der jüngsten Vergangenheit immer merklicher dervorgetrctcne Beobachtung, daß ein regenreicher Som- Wer keineswegs so hindernd für eine gute Ernte ist, ?>e man früher glaubte. Inwiefern man die Gefahren Bodenfeuchtigkeit überschätzte und warum diese Ge- Whren heute auf ein Geringes beschränkt sind, ist aus Idem höchst lehrreichen Aufsatze über Aeberfluß und Mangel an Bodenfeuchte von Adolf Mayer in der putschen Landwirtschaftlichen Presse zu ersehen. Wie ,.w landwirtschaftlichen Verhältnisse in unserer Zeit swgen, kann das alte Sprichwort „Die Sonne hat noch stwem Bauer zum Lande hinausgeschienen, wohl aber Zw Regen manchen zugrunde gerichtet," nicht mehr recht Anwendung finden. Während wir im Vorjahre erfahren wußten, daß die Sonne der Ernte ernste Schädigungen Pjigt, wenn sie es allzu gut meint, wissen wir heute, ®aB die Bodenfeuchtigkeit in weitaus geringerem Maße U, fürchten ist. Die Erklärung hierfür liegt in ^ tcch- Nchen und physiologischen Gründen. Aus technischen Sünden sieht man sich heute einem Verregnen der noch whendcn oder auch schon geschnittenen Ernte nicht so hils- gegenüber wie früher, da uns verschiedene Hilss- tel zum Bergen und Aufbewahrcn der Ernte bei un- eWftigem Wetter zur Verfügung stehen. Besonders zu Zuchten sind in diesem Zusammenhang die Trommcl- 4*° Ialusien-Trockenapparate. Wenn aber technische »?wungenschasten uns dem Rcgenwettcr gegenüber un- ,.Mngiger gemacht haben, so darf man nebenbei auch ZHt die heute bekannten physiologischen Tatsachen vcr- ti»,", aus denen hervorgcht, daß Aeberfluß an Feuch- jL^it niemals so schädlich sein kann wie Trockenheit % selben Maße. Am dies zu erläutern, erinnert Adolf sZuyer daran, daß die Erzeugung von organischen Stof- ss,„ ^urch die Pflanzen stets mit einer Wasservcrdun- der Pflanzen zusammcnhängt, da die nötigen di^Upfse, die aus dem Boden gezogen werden, eines entfließenden Wafferstromcs benötige», damit die auch den obersten Pflanzcnteilcn zugeführt „jZuu. Das Wasser spielt demnach bei der Pflanze Uur zum Aufbau organischer Stoffe eine wichtige bi,, Z/ fondern es ist aiich ein Waffcrstrom nötig, der »ii„,»?fördcrling der Nährstoffe ans dem Boden unter- »Zwt. Tatsächlich hat sich die Furcht vor Regenzeiten derri, Landivirtcn in den letzten Jahren immer mehr ej», w3ert. And da die heutige Kultivierung des Bodens ic^uw'glichst starke Ausnutzung vorsieht, ist die Bodcn- Z»Z,!Akcit, wenn sie nicht allzu sehr ausartet, mehr zur Tr„I0cht berechtigend als eine längere Dauer von ueiiheit. Baden. Ein Wohltäter, der nicht genannt sei» will, hat dem badischen Ministerium des Innern den Betrag von 50 000 Mark für die Opfer des Fliegerüberfalles auf Karlsruhe zur Verfügung gestellt. Bayern. In Münchc» fand die Gründung der unter Füh- rung der Firma Krupp ins Leben gerufenen Geschütz- fabrik unter dem Namen Bayerische Geschühwerke, Friedr. Krupp Kommanditgesellschaft mit dem Sitz in München statt. Die Fabrikanlagen sollen auf dem der Firma Krupp gehörigen Gelände im Norde» Münchens bei Freimann, und zwar unmittelbar westlich dieses Ortes errichtet werden. Der Vau, der durch die Firma Krupp selbst ausgeführt wird, soll in allerkürzester Zeit begonnen und voraussichtlich im Lause des Jahres 1917 vollendet werden. Das Werk wird in erster Linie den Heeresbedarf für Bayern liefern. Cs ist aber auch gedacht, Lieferungen für die kaiserliche Marine und für. das befreundete Ausland zu übernehmen. Die Heuernte in der Oberpfalz, die immer etwas später einseht als in anderen bayerischen Kreisen, ist etwa zu drei Vierteln eingebracht. Die diesjährige Ernte lieferte einen ungemein reichen Ertrag, fast doppelt so viel als im Vorjahr. Was die Güte betrifft, so ist diese vorzüglich zu nennen; auch die Aussichten für das Grummet sind sehr günstig. Dreußen Brandenburg. Dem Arbeiter Theodor Kubein in Guben wurde das 14. Kind geboren, und zwar ein munteres Mädchen nach 13 Knaben. Der Kaiser hatte die Patenstelle bei dem letzten Knaben übernommen, und jetzt hat die Frau Kronprinzessin bei dem Mädchen die Patenschaft ange- nommen. Die ältesten Söhne flehen zurzeit im Felde und haben sich schon ausgezeichnet. Hauptmann Frhr. v. Autenried — nationaler j Redner, im Felde Bataillonskommandcur — befindet! sich zurzeit wieder in der Heimat, Friedenau-Bcxl m, Handjerystraße 73, und stellt sich für Lichtbildervortrüge! zur Verfügung. Cr ist Mitkämpfer an beiden Fronten gewesen und' weiß außerdem Fesselndes und Beleh- rendes von Land und Leuten aus aller Welt zu erzählen, Ergebnisse aus mehrjährigein Tropenaufenthalt und größeren außcr-europäischen Studienreisen. H e s s e n - N a s s a u. Admiral Scheer, der Sieger vom Skagerrak, ist von der Stadt Hanau, wo Scheer seine Jugend verlebte, zum Ehrenbürger ernannt worden. Die Hessische Siedelungsgesellschaft mit beschränk- ter Haftung, den Geschäftsbczirk Kurheffcn und Waldcck umfassend, beschloß ihre Fürsorge der Ansiedelung von Kriegsbeschädigten und Kriegerwitwcn zuzuwenden. Der preußische Senat hat eine finanzielle Beteiligung zugesagt. Ost- und W e st p r e u ß e n. Die erste ostpreußische Stadt, die völlig neu aus der Asche entsteht, ist Domnau im Kreise Friedland. Domnall war fast völlig zerstört Ganze Sttaßcnzüge sind nach dem neuen Bebauungsplan in Angriss ge- nommen. Der wichttgste Vau ist wohl das Rathaus, das im nächsten Jahr benutzbar werden dürite. Das Amtsgericht ist schon fertig, ebenso eine große, höchst neuzeitlich anmutende Dampfmühle. Aebcr 30 Wohn- häuser sind fertig oder im Rohbau schon recht weit ge- diehen, bei 12 anderen hat man mit den Grundlagen begonnen. Erwähnenswert sind von den Neubauten noch das städtische Schlachthaus, die Post, die Apo- theke, ein Gasthof usw. Bis zum Herbst 1917 dürfte die ganze Stadt neuer, schöner und größer als früher stehen. Posen. Die Wanderansstellung „Die Kunst i»i Kriege", veranstaltet vom Deutschen 'Museum für Kunst iii Han- del und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen), auf der die „Vaterlandsspende" auch einen von Herrn Architekten Endell-Verlin gefertigten Entwurf eines Erholungsheims ausgestellt hat, befindet sich in Posen und wird von hier aus im Monat August nach Rüst- ringcn verlegt. Rheinland-Westfalen. In Düsseldorf fand kürzlich im Rathaus eine Ehrung von 38 Frauen statt, die mehr als 7 Kinder ge- boren und erzogen haben. Jeder wurde ein Sparkassen- buch über 100 Mark vom Oberbürgermeister ausgehän- digt. Die Mittel entstammen einer dem Regierungs- präsidenten überwiesenen Stiftung. Provinz Sachsen. Rach einer größeren Schlacht Ende 1914 traf in Schwarz bei Calbe a. Saale die amtliche Nachricht vom Tode des Landwirts Teckelborn ein^ Die Ehefrau glaubte, dem landwirtschaftlichen Betriebe nicht mehr vorstehen zu können, verkaufte den Wirtschastsbestand und ging nach llijähriger Trauer eine neue Che ei». Dieser Tage teilte ihr der Totgesagte mit, daß er sich wohlauf in russischer Gefangenschaft in Sibirien befinde. Schlesien. Die Schule in Cranz (Kr. Wohlau) hatte Blau- beeren gesammelt und den Erlös in Höhe von 10 Mark an Admiral Scheer gesandt. Darauf erhielt der Lehrer folgendes Schreiben: „Verehrter Herr Lehrer! Ihre schöne Spende, stammend aus dem Erlös von Blaubeeren, welche die Kinder Ihrer Schule gesammelt haben, hat mich tief gerührt. Die Kinder haben, indem sic ihre schwachen Kräfte in den Dienst des Vaterlandes stellten, auch zur Volksernährung beigetragen. Möge das Beispiel Ihrer Schule zahlreiche Nachahmung fin- den. Die Spende wird für die Hinterbliebenen der in der Seeschlacht vor dem Skagerrak Gefallenen und für bedürftige Mitkämpfer eine höchst willkommene Ver- wendung finden. Ihnen und den Kindern spreche ich für die Segenswünsche und die Spende im Namen der ganzen Flotte meinen herzlichen Dank aus. In vor- züglicher Hochachtung Scheer, Admiral." Sachsen. Eine Kriegerheimstättenanlage ist in Reichenberg i. V. in Entstehung begriffen.' Der Großindustrielle Baron Theodor von Liebig hat für diesen Zweck eine größere Grundfläche zur Verfügung gestellt und wird aus eigenen Mitteln dreizehn solcher Kriegerheimstätten zur Ausführung bringen, von denen sieben im Rohbau beinahe fertig und zwei weitere im Bau begriffen sind. Ein gewaltiger Felssturz hat sich in dem Steinbruch am Griesgrund nahe der Stadt Wehlen in der Sächst- scheu Schweiz ereignet. Anter donnerähnlichem Getöse ging eine ganze Wand mit einer großen Zahl darauf wachsender Bäume in die Tiefe; riesige Stcinmaffen im Gewicht von Tausenden von Zentnern bedecken das Trümmerfeld. Rach dem Niedergang war das Clbtal auf eine weite Strecke mit einer dichten Staubwolke um- hüllt. Menschenleben sind nicht zu Schaden gekommen. Viele lose Gcsteinsmassen hängen noch an der Abbruch- stelle. Württembki-g. Die Nutzbarmachung von Brauereien zum Trocknen von Getreide, Obst und Gemüse hat sich vielfach mil- gutem Erfolge eingeführt. Einen wohlgelungenen Vcr- such hat die Stadt Alm mit der Verwendung der Malz- darre einer Brauerei gemacht. Das Rohmaterial war Mostobst. Die Aepfel blieben meist ungeschält, wurden gewaschen, entkernt und in 6—8 Millimeter dicke Schei- ben zerlegt. Die Darre nahm 10 Zentner Apfelschnihe auf. Sie waren innerhalb eines Tages vollkommen trocken und gaben im Durchschnitt ungeschält 88, geschält 82 Kilogramm trockene Ringäpfel. Die Ringüpsel haben ein leckeres Aussehen und einen guten Geschmack. Der Darrbodcn hat bei der Verwendung von gutem Obst nicht gelitten, nur die überreifen Früchte setzten sich etwas an; die Darre konnte aber in tadellosem Zustande ab- geliefert werden. Das deutsche Erzeugnis kamt immer zu Ehren. Der Krieg hat manchen, der es nicht glauben wollte, gelehrt, daß cs der deutschen Industrie nicht an der Fähigkeit fehlt, Erzeugnisse herzustellen, die den Fabrikaten des Auslandes nicht allein gleichwertig, sondern in den meisten Fällen an Qualität überlegen, trotzdem aber zu billigerem Preise erhältlich sind. Wie überall, so ist es auch in der Spirituosen-Industrie und der Raine von Firmen, wie der bekannten Cognac-Brennerei vorm. Gcbr. Macholl A.-G. in München bürgt dafür, daß derjenige, welcher manchmal vielleicht zaghaft eine Flasche deutschen Kognaks erwirbt, entzückt sein wird über den vorzüglichen'Tropfen, der ihm in der Gestalt von Cognac Macholl dargcboten wird. Insbesondere bringt die Firma in ihrer Spezial- Marke Cognac Macholl „Gold" eine Qualität aller- ersten Ranges in den Handel, die einen vollwertigen Ersah für französischen Kognak darstellt und daher den verwöhntesten Gaumen befriedigt. Eigener Vallonschattcn über Hansrninen. 12 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 4. Ffiedenöbttöei- aus dem Kriege. Gesammelt von A. H. Lange hat es standgehalten, das kleine Neue Testament, von liebender Hand dem Ausziehenden mit- gegeben. Endlich war seinem Einband doch zuviel zuge- mutet worden. Ein Nahkampf im Schützengraben, viele Nächte im Freien. Beim letzten herbstlichen Platz- regen war es gänzlich durchweicht. Und von den Blät- tern war nur eins noch vollständig, als der Eigentümer in Rußland verwundet wurde. Das eine Blatt aber hatte er noch, als er in der Nacht nach dem Gefecht ins Feldlazarett gebracht wurde. Da lagen sic auf Stroh, ein Verwundeter dicht neben dem andern. Wie sie sich nach Trost sehnten, alle die schwer leidenden Menschen in dunkler Nacht, so fern von der Heimat! Und sie fanden Trost! Einer hatte einen Lichtstumpf. Und ein anderer besaß das kostbare Blatt aus dem Neuen Testament. Nur e i n Blatt, doch stand genug von der ewigen Liebe daraus, um das dunkle Tal hell zu machen, denn es war das Blatt vom Sterben unseres Herrn. Von Hand zu Hand ging es, das Lichtstümpschen und das zerlesene Blatt. Und wo es gewesen war, da zog's wie Frieden über ein schmerzdurchfurchtes Antlitz.' * In einem kleinen deutschen Gebirgsdorf, weitab von den stattlichen Bauernhöfen, steht ein Hüttchen, wind- schief und verfallen. Seine Bewohner sind von schwerer Sorge bedrückt. Der Zins ist fällig und kein Gro- schen im Kasten. Seit Wochen liegt der Hausvater auf dem Krankenlager. Wo soll da der Zins Herkom- men? Der Besitzer ist hart. Wird er die armen Leute hinaussehen im Winter — in Kriegszeiten? Die Not geht an die Seele. Noch größer als die äußere Not ist das Herzeleid. Wo ist der Willi? Ist er schon verwundet oder tot? „Schreiners und Schusters bekommen so viele Kar- ten von ihren Jungen alle Wochen, und wir noch keine!" „Vater, du hättest vor drei Jahren nicht so scbarf sein sollen, als er beim Bauer sortgeschickt würbe r „Du hättest ihm damals nachlaufen sollen, bist doch sonst so schnell, Mutter — daß er nicht so im Zorn sortgelaufen wäre." '„Ja, du hast recht, Vater, 's ist schon schwer ge- nug, wenn man den Jungen im Krieg hat und nicht weiß, wie bald eine Kugel kommt. Aber ich tvollt' alles ertragen, wenn er uns noch lieb hätte, der Willi. Ach Gott, nun tveint der Vater! Wäre ich doch lieber still gewesen!" „Frau Schmidt — ein Feldpostbrief!" „Vater, hast du's gehört? Der Briefträger! Ein Brief von unserem Jungen!" Jetzt kann sie aber nicht weitersprechen, und cs bauort lange, ehe die Mutter fähig ist, dem Vater den Brief vorzulesen, während er aus seiner Bettdecke die Scheine streichelt, die der Junge zur Miete geschickt hat — erspart im Felde. „ftnser Junge! Wenn er nur erst wieder da wäre!" schluchzt die Mütter. „Dann backe ich Eierkuchen, die sich sehen laßen können." „Gott segne unseren Jungen!" flüstert der kranke Vater. „Cr bittet ab. Cr verstcht's jetzt, daß ich's damals gut meinte. Gott sei Dank, nun ist alles wieder gut." * In das Spielsachenqeschäst neben dem Markt tritt ein Feldgrauer ein, die Uniform abgetragen, die Augen ernst vom Schauen grauenvoller Bilder. „Ein kleines Pferd mit braunem Fell" verlangt er. Der Feldgraue ist offenbar Pferdekenner, denn er nimmt cs mit der Auswahl nicht leicht. Endlich hat er das rechte gefunden. Sorgfältig, säst mit Zärtlich- keit, nimmt er das Paket in den' Arm. „'s ist für den Kleinen," sagt er entschuldigend. „Cr hat so ge- weint, tvie der Papa fortging. 'Wir konnten ihn gar nicht trösten. Erst wie ich sagte: „Ich bring' dir ein Pferd mit aus dem Krieg," wurde er wieder stumm. Nun hat er daraus gewartet ein ganzes Jahr. Da muhte ich doch beim Urlaub gleich hier den Zug über- springen. Bei uns auf dem Dorf gibt's so was nicht. Nun geht er fort mit. seinem großen Paket, und seine Augen scheinen jetzt andere Bilder zu sehen als die grauenvollen Bilder des Schlachtfeldes, denn sie leuchten hell aus. Nicht lange danach kommt wieder ein Feldgrauer ins Spielsachengeschüft. Diesmal tadellose Uniform. Man sicht cs: neu cingeklcidet. „Ich möchte einige Weihnachtselnkause machen," sagte er. Cs ist aber cm glutheißer Augusttag. „Die Kinder sollen etwas zu Weihnachten bekom- men, auch ivcnn ich dann noch in Frankreich bin, oder —". Cr stockt. Dann nennt er das Alter der Kinder, und er kennt von jedem die besondere Eigenart. Alle im Geschäft holen mit herzu, und cs wird manches Auge dabei feucht. Mag sein, daß auch manche Bitte hinaussteigt in die obere Welt: „Lieber Gott, laß cs gut um den Vater stehen, wenn zu Weih- nachten das Paket ausgcpackt >vird." ->- , Sechs Marschtage — bei der Ankunft sofort ins Gefecht. Nach dem Gefecht tvieder acht Stunden mar schieren bis zu den Unterständen — das ist eine Leistung, von der der kräftigste Mann müde wird. Daß man so todmüde sein kann, hat der Landsturm- mann früher nie gedacht. Cr sinkt hin aufs Stroh. Gott sei Dank, daß man endlich schlafen kann. Wenn Mutter wüßte, wie müde er ist! Ja, Mutter! Die beult wohl jede Stunde an ihn, ängstigt sich. Am Ende denkt sie gar, daß er tot ist, weil sic so lange auf Nachricht warten muß. Mühsam erhebt der Landsturmmann sich wieder, holt aus dem Tornister eine Feldpostkarte. Der Tin- tenstift will der müden Hand kaum gehorchen. Ein deutscher Soldat kann aber manches erzwingen. Nun aber vorwärts zur Feldpost. Cs ist noch ein gutes Stück. Dunkel ist's, und eine Straße, die aller Beschreibung spottet. Aber er kämpft sich durch, der müde Landsturmmann. Mutter darf nicht länger warten. Auf dem Rückweg hört er ein donnerndes Krachen. Eine Bombe hat seinen Unterstand getroffen. Cr findet nur noch Trümmer. Daß er selbst nicht unter den Trümmern begraben ist, verdankt er seiner Mutter. Etwas zum Nachdenken. Aus eine«- Vfingstpredlgt des Clgersburger Pfarrers Karl Ortleb. I. Und Jesus sprach zu ihnen: „Ich bin gekommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden. Was wollte ich lieber, denn es brennete schon!" Amen l Evangelium nach Lukas: 12, 49. Liebe Gemeinde! — Von dem Heiligen Geist, der vor bald 1900 Jahren der Welt neuen Inhalt und neues Gepräge gab, redet zu uns alle Jahre das Pfingstfest. Hineingebettet in die Vliiten des Frühlings, umgeben Aus Feldwache nach emem Gefecht. Nacht! — in Harm, — tieshehr, tiefweit. Wie ich voll Verlangen bin! Unter den Gestirnen breit Wandert meine Sehnsucht hin. Meine Sehnsucht groß und hehr, Tief und weit, o Nacht, wie du. Kennt kein Sichverhalten mehr. Schreitet ihrer Heimat zu. Ihre Heimat irgendwo, Ihre Heimat irgendweit Stattet bunter Währnis froh, Seligkeit und Ewigkeit. Otto Bahn, Garde-Schützcn-Batl. von Waldesgrttn und Saatenwachstum, redet es von jenem Friihling der Welt, den einst Jesus Christus vom Himmel segnend auf die Erde hernicdergetragen hat, der unter dem Schritt seiner Füße überall aufsproßte und unter dem Hauch seiner Seele Licht und Liebe rmd Leben in die Herzen der Menschen brachte. Alle Jahre wieder gedenken wir dieses ersten Aufleuchtens des christlichen Geistes in der Welt, wie er die Menschen ergriff und erfüllte dort,- wo kurz zuvor noch sündhafte Verblendung den Weltheiland gekreuzigt hatte. — Aber so wenig wir am Weihnachtsfest stehen bleiben dürfen bei dem Lichterglanz am Tannenbaum, sondern von Jesu Nähe etwas spüren müßcn, und so tvcnig wir von Ostern hätte», wenn wir nur etwas von einem Ncu- werden der Natur, aber nichts von dem Neuwerden Jesu Christi in uns wüßten, so wenig würde Pfingsten unserm Leben bedeuten, wenn wir nicht zwischen jenem Geist, der damals kam, und uns Menschen von heute eine lebendige Beziehung zu gewinnen vermöchten. So ist'es heute wieder Pfingsten geworden wie immer. Änd doch ists ganz anders wie sonst. Cs ist Pfingsten in Kriegszeit. Wenn ich die bunten Pfingstblumen in de» Gürten sehe, muß ich daran den- ken, daß auf den fernen Schlachtfeldern viele Blumen besprengt sind mit e d l e m , rotem Kriegerblut. Das gibt heute allen Pfingstgedankcn eine andere und viel ernstere Richtung wie sonst. Das läßt uns alle auch die Bedeutung des Pfingstfestes besser verstehen. Wir feiern heute zu Pfingsten das Fest des Heiligen Geistes. Das war in früheren Jahren vielen etwas, von dem sie sagten: Das verständen sie nicht. Ja, an Gott wollten sie glauben und von Jesus wollten sie reden. Aber eine» Heiligen Geist; ja, davon wollten sie nichts wissen. Ein Gang in das blühende Feld, in den grünenden Wald gab ihren Herzen größere Weine und Erquickung. -- Jetzt ist es anders geworden. Jetzt geben wir nicht so an dem Psingstsest,' dem Fest des Heiligen Geistes, vorüber. So er n st und g e >v a l - t i g hat Gott noch nie zu Pfingsten zu uns geredet. Auch war sein Geist uns nie so nahe. Wir erleben jetzt ein d e u t s ch e s Pfingsten. Deut • ! ch c r Heldengeist leuchtet in die 'Welt wie ein heiliges Feuer und flammt empor bis zum Himmel. Jetzt, so fühlen wirs, im Sturmgebraus des Krreges rauscht und raunt Gottes heiliger Geist uns ins Tin und Herz: „Jetzt, deutsches Volk, ist die Zeit, wo da-.- Gute und Wahre den Sieg gewinnen muß über Luge und Bosheit, wo des Evangeliums heilige Macht wtt- der helfen und heilen, bauen und segnen kann, was der Kriegssturm zerschlagen und zerrissen hat." Darum denke ich, verstehen wir auch in diesem Jahr viel tiefer und besser, tvas uns das Pfingstttn von dem Heiligen Geist zu sagen hat. In solcher Stim- mung wollen auch tvir den heutigen Tag feiern uno miteinander bekennen: Der P f i n g st g e i st soll sein w i e ein Feuer Gottes. Cs schafft: Seelen voller Licht, Herzen voller Liebe, Menschen voller Leben. „Ich bin gekommen, daß ich ein Feuer anzünde au! Erden. Was wollte ich lieber, denn cs brennete schon- So hat Jesus in die Welt hineingerufen. Äird H klingt sein Ruf auch heute wieder durch die Mensche'»' welt. Das Feuer, das er auf Erden unter den Me»' schcn entzünden wollte, war nichts andres als das, was wir den Heiligen Geist nennen. Der alte, »»' heilige Geist des Unglaubens und des Kleinglaubew-n der Verzagtheit und der Hoffnungslosigkeit sollte hs^ aus aus den Seelen der Menschen und dafür sollte Hw' ein ein Geist des starken Glaubens, des festen Muten- der die Seelen hell und licht macht. Wte die Sonne leuchtet am Himmel, so soll hell und warm ein heiligen Feuer die Seelen der Menschen durchglühen. ., Und tvas Jesus gewollt hatte, es ist erfüllt. Sc» jenem ersten Psingstsest in Jerusalem ist die Lcbensma^ des heiligen Gottesgcistes von Sieg zu Sieg fortg>-'° schritten. — Als die Apostel das Evangelium predig»» in aller Welt, da drang des Heiligen Geistes Licht n die Seelen der Heiden. Als Dr. Martin Luther, vor* folgt und geächtet, aller Welt zum Trotz den evangeu' schen Glauben bekannte, da wars der Heilige Geist, der ihn trieb, zu bekennen: „Hier stehe ich. Ich kann aitders. Gott helfe mir!" Und vor hundert Jahre»' 1813, war cs da nicht ein heiliger Geist, der unser deutsches Volk durchglühte? Wie Feuersturm erwach» die Begeisterung und Licht wurde es wieder nach >»»' ger Nacht der Knechtschaft. Und 1870-71! Wars o» nicht auch das Feuer heiliger Begeisterung, das unsere Väter aufrief gegen den Erbfeind? Und wars »uv auch ein heiliges 'Feuer, das unserm Bismarck aus de Seele leuchtete, als er das Wort sprach: Deutsche fürchten Gott, sonst nichts in der Welt!" Und als am 1. August 1914 die Kriegserklärung ka»' da kam mit ihr der Geist. Wer nicht jene Tage du ratz lebt hat, dem kann man es gar nicht mit Worten klc»' machen. Denn Geist will nicht erzählt, Geist will el‘ lebt sein. Unser ganzes Volk war ein andres. Durtz Hunderttausend zuckt es schnell und aller Augen blitz»» hell. Cs tvar tvie eine neue Ausgießung eines Feuer' geistcs über unser deutsches Volk. r Aber versteht cs recht! Das ist wohl ein g»» und schöner Geist, ein echt deutscher, kriegerischer Ge»I • Doch der Heilige Geist, den jedes Pfingstfest uns E digt, ist noch unendlich mehr. Und Gott sei dank! ^ haben in dieser Kriegszcit auch den heiligen, göttliche Geist wehen hören wie nie zuvor, so daß im Felde »’ in der Heimat die Seelen licht und hell gemacht u> zu Gott geführt worden sind. Was hat uns denn in diesem Krieg gegen W halbe Welt zu so glänzenden Erfolgen geführt? Ta» hat uns durch alle Not so sieghaft hindurchgetragcj» Wars die Gewalt der Waffen, die Stärke der M»» nenheere allein? — Ja, dafür danken wir Gott. A» ohne den rechten Geist nützen Gewehre, Kanonen 11. Panzerschiffe nicht viel. Und alles Kämpfen und Str ten, alles Bluten und Sterben wäre umsonst gew?> ohne den Geist, der die Menschen beseelt, die Hrlc» schafft und die Waffen führt. Der pariser. Von F. S ch r ö n g h a m e r - Heimdal. Der Postbot' kommt grad' über d' SchwendrP herauf zum Brummbauernhof. „Was tvill denn rj„ denkt sich der Brummbauer. Seit Jahr und Tag is »cr Postbot' mehr auf d' Brummerhöh' kommen, fttt Bub vom Militär weg is und seit's Dirndl, d lt ausg'heirat hat. Is das a Schreiberei g'wesen » h selbigen Zeit — hin und her. Wenn der g'schrieben hat, na, da hab'n s' ihm halt a Geld g itiib a G'selcht's. Aber hübsch oft hat er schon gwlPBr der Alisi. Änd beim Dirndl is 's scho' ganz aus ^ Weis' g'wescn — alle Tag' a Bricferl, a rosarot s „ au Äeigerlgcruch, bis 's dem Postboten selber S f i, worden is: „Jetzt Heirat's aber amal," hat er g'!4>'»P-r „glaubt's, i lauf' mir d' Haxen stümpert wegen Lieb', eurer saudummen!" Nacha ham s' g'heirat seitdem is der Postbot' nimmer aus Bruminer i Grund und Boden koinmen.. B Aber tvie er heut' dahcrschnauft! Was wir „? heut' hab'n? Etwa gar a Klag' voin MichwjW per Hab'n neuli a G'haklet g'habt beim Wastlivirt, ah.^i, Wastlwirt hat's noch g schwind auscinanderg'.e zg wies Maulwerk i'.immer g'langt hat, und w» Nr. 4. Deutsche Soldaten - Zeitung. 13 'griffen hab'n. Und richtig, es is was a„n, ""chlbaucrn, aber keine Klagschrift, sondern a d-.o, ^uifache Postkarte. Und gar net amal viel steht An ^rr Postkarte. Auf der einen Seite d' Adress': ^...N^rrn Johann.Brummer, Oegonom aus der Vrum- n.l.issvfranko — mit an' Mordsschnörkel. Und da- bä,,-" ’^er Absender: Kasper Rainmoser, Michel- rr.^r von Rauneding, wieder mit an Mordsschnörkel, fl'" rann er's Schreiben, der Michlbaucr, das muß d.u,iv Neid lassen. Aber was steht auf der andern ^in: Zwei Wörtl bloß: „Du Phariser!" "Au Pariser!" liest der Brummbaucr. Und wieder: rL,u pariser". Dann seht er d' Hornbrill'n auf uud D > buchstabiert: „Du Pe—ha—a—er—i—es—e—er! ».u Pariser!" Frei schwitzend wird er schon, der ummbauer, aber er bringt nix anders 'raus allemal ""°der: , „Du Pariser!" . „Bäuerin!" schreit er nacha in d' Kuchl, „geh' a außa. A Postkart'n is komma!" Nad?" ß ^k>rand — a Postkart'n, von wem denn „Vom Michlbauern!" „Vom Michlbauern? Was.will denn der?" „Ich werd' ’n anzeig'n, beleidingt hat er mi' — ^'ver! Da lies!" And jetzt buchstabiert d' Bäuerin: „Du Pe—ha— ^ T'si^es—e—er! Du Pariser!" Uud sagt: „Dös dir net g'fall'n lassen, Bauer! der wird anzcigt. ^.0 is a hundsgemeine Beleidigung. An Pariser gibst (i™ Michlbauern noch lang net ab. Und wenn i am ^?>nta zu der Michlbäuerin kimm, nacha sag' i ihr v» ..Meinung schon, aber deutsch, net französisch oder irisch. Mär' mir gnua!" k „Was gibt's denn?" mischt sich der Großknccht ein, 8'rad' in d' Stub'n kimmt. „Was will cnk denn der si"chlbauer? I Hab' aa zwoa guate Fäust', Bauer, und ^ a Beleidigung is, nacha brauch ma koa G'richt j koan Federfuchser von an Advokaten. Nacha red' ,®a a Wörtl mit 'nein Michelbaucr, aber a deutsch's, »et mit'n Mäu'." h,. „Da lies!" sagt der Brummbaucr wieder, und jetzt ^Hstabiert der Knecht, der lang' Löisl: „Du ^iFha—a—er—i—es—e—er. Du Pariser! Aber an' R'eibfehler hat er g'macht, der Michlbauer. Dös "l „hinterm „P" g'hört weg. Heutzutag' hat man die L,. nimmer so in der Schrift — der Kaiser, glaub' i, im« abg'schasst. Ra, dös „ha" reib' i dem Salti schon d' Ras'n, weil er sich gar so g'schcit macht alleweil; Q ?< wenn mir recht is, schreibt man „Pariser" mit ioh ^Achen „b" statt mit dem harten. Dann d' Pariser ^ feine Leut', soviel i g'hört Hab' von die Feldzügler halt aus, Bauer, jetzt fallt mir was ein!" „Was denn?" „Ob's überhaupt a Beleidigung is, dös „Pariser" .." „Koa' Beleidigung, moanst?" ..„Wart' an' Augenblick, ih hol' an' Veitlwebcr, der ja!,c'bjig selber in Paris g'wes'n und kann dir's genau "a ob Pariser a Beleidigung is oder net." ^ „Waar' mir z' dumm," sagt der Brummbaucr, jJ der lang' Loisl um den Veitlwebcr rennt, „wenn's ""f einmal wieder koa' Beleidigung wär'. Heut' ^ geh' i zum Advokat'n mit dera Kart'n.. ." ^ „And i Hab' mi' aa g'frcut, daß i der Michlbäuerin si. er amal über's Mäu' fahr'n kann," meint d' j^herin. „Aber wic's oft so geht: große Freud' — "Ngt — „et weit!" And wirklich is's wahr. Der Veitlwebcr kimmt C sagt's aa: „Pariser" is koa' Beleidigung, im ejA°Nteil. „I bin siebazgö," sagt er, „sclm in Paris dsi^gn und muaß sag'n, Paris is die feinste Stadt auf J 9anj’n Welt, und der Pariser is a Kawalicr, wie sonst koan finden tuat. Wenn di' der Michlbauer Pariser g'nennt hat, derfst dir was cinbilden, h,Mvar. Dös is koa Beleidigung net. Außastechen !sg7,°r di' — auf deutsch, du bist a feiner Mann, a si ^lier, a Gentleman, vor dem ma all'n Respekt hab'n A so hat's der Michlbauer g'moant und net °Cr3- And darauf kannst Gift nehmen, Brummbaucr." L „Moanst d'?" fragt der, und sein G'sicht geht in d' litten, wie wenn der Vollmond aus finsterm Gewölk so is und net anders," sagt der Vcitlwcber und " wieder. zlxj "Wenn dös Ding a so is, nacha is- 's mir scho' lieber wie a Prozesserl," meint der Bauer, dost ^And i werd' der Michlbäuerin am Sunnta a Körbl Akiihbirn' bringen, wenn die G'schicht a so is, wie Beitlwebcr sagt," meint d' Bäuriu. Lvjs'f^atürli' is 's a so," sagt der Knecht, der lang „Wenn man alles genau betracht', hat er aa i'uJ recht, der Michlbauer. Du bist der größer' Bauer 3% "wadum, hast an' Haus'» Geld, an Statt ^ voll find Burgcrmoasta hätt'st aa scho' wern könna, o mit Lesen und Schreib'» mehra Freud' hätt'st. u,'b guat, a Pariser is a Kawalicr und du bist aa And erst recht, wann di' der Michlbauer a so lang' Loisl kriegt a paar Maß Bier für sei' 9o(,n' schlaue Red' und der Brummbauer hält's da- ?.ur nimmer aus. legt'^Vnt' geh' i um a Stünderl eher zum Wastlwirt," r, woaßt, als Pariser, als Kawalier." -^ich,„rh' nur," sagt d' Bäuriu, „und grüß' mir den Ulanen, schön." "d von mir aa!" schreit der Knecht. „Is scho' recht," sagt der Bauer und geht bei der Tür »aus wie nochmal a Kawalier, und wie er über seine Gründ' stapft, kimmt er sich für wie nochmal a Graf. A so a Freud' hat ihm der Michlbauer g'macht mit der Postkart'n, um den Hals könnt' er ihm fall'n — wenn sich das schicken tat für an' Kawalier, für an' feina Pariser. Richtig, da sitzt der Michlbauer scho' beim Wastl- wirt, 's Hütl im G'nick, und schaut in den Maßkrug. Kein Mensch is sonst noch da — heut — außer'm Wirt. And a so paßt's dem Brummbauer grad'. „Michlbaucr!" sagt er feierlich. Der dreht sich um und dersieht sein' Widersacher vom letztenmal. „Was willst nur?" sagt der grob. „Schön' Dank für die schöne Kart'n und an' Gruß von meiner Büurin, vom Loisl aa oan'. And was du mir g'schrib'n hast, dös bis du selber — a Pariser, a Kawalicr, a Ehrenmann durch und durch. Da, schlag' ei, san wir wieder die Alten." „Pariser, Kawalicr?" stottert der Michlbaucr und steht auf. And langsam legte er seine Hand in den Brummbauer seine: „Von mir aus." Auf einmal geht ihm a Licht auf, wie a Stalllatcrn'. „Geh'," sagt er, „Brummbaucr, laß mir die Kart'n noch- amal lesen." And wie er's g'lesen hat, steht er aus und geht naus. Wie der Wastlwirt a Zeit! drauf auch naus- kommt, sitzt der Michlbauer auf an' Vierfaßl und halt sich an' Bauch vor Lachen. sie mit Euch ackern und an die Wagen anspannen; auch soll man Euch schlachten, der Reihe nach, und dieses Fleisch Euch zu essen geben." — Cineni anderen Kriegs- gefangenen wird mitgetcilt: „... Ferner soll man Euch im Dunkeln mit Menschenfleisch füttern, die Arbeit muß fürchterlich sein, ist es wahr?" — Auch aus Row- gorod liegt ein Brief vor, in dem die Frau eines Kriegs- gefangenen unterm 25. Januar schreibt: „... Hier wird gesagt, daß Ihr mit Mcnschenfleisch gespeist wer- det, jeden Tag wird einer von den gefangenen Leuten gekocht." — Briese ähnlichen Inhalts sind zahlreich ein- gegangen. Sie sind Zeugnis des unglaublichen Tief- standes ihrer Absender und des ganzen Rußland. Charleton, der Gründer und Leiter der berüchtigten antideutschen Liga, der über die deutsche Kolonie in England schrecklich viel Elend brachte, wurde kürzlich als gemeiner Betrüger zu 6 Monaten Gefängnis mit schwe- rer Arbeit verurteilt. Cr war vorbestraft wegen Ver- breitung unzüchtiger Schriften. Cr und sein Werk er- freuten sich des besonderen Wohlwollens der aristokrati- schen „Morning Post" und mancher vornehmen Eng- länder. Cr ist nicht der einzige Engländer, der aus der Schürung des Deutschenhasses Gold preßte. Cr war nur plumper als z. B. der berüchtigte Herausgeber „John Bulls". Brief eines sranz. Artilleriehauptmanns im „Petit Journal": Im Oktober 1914 fand ich in einem Bach die Leichen von zwei Soldaten, denen ich ihre Papiere und Erkennungsmarken abnahm und die ich dann beerdigen ließ. Die abgenommenen Sachen wurden durch den Feldgraue beim Fischfang. „Was hast d' denn?" fragt der Wirt, aber der Michlbaucr kann nix sag'n vor lauter Lach'n. Cndli' gibt er Antwort: „Woaßt, Wirt, wie wir neul' die Gaudi g'habt Ham, i und der Brummbaucr, Hab' i eatzm a Postkart'n zug'schriebcn, ganz offen, damit's der Post- bot' und alli lesen können. And auf die Postkart'n Hab' i g'schrib'n: „Du Pharisäer" — und der Brummbauer liest: „Du Pariser". Cs kann schon sein, daß i 's net ganz richtig g'schricb'n Hab, dös Wörtl... Aber du, halt's Mäu'!" _ „Ra, Gott sei Dank," sagt der Wirt, „daß dö Gaudö so 'nausganga is. Sieghst, so is oft a Glück, wenn der eine net g'scheit schreib'» und der ander' net g'schcit lesen kann. O, ös Lalli, ös malcfizischen." Wie die zwei hineinkommen, sagt der Brummbaucr: „Michlbauer, lieber Freund, heut' zahl' i und d' Wirtin soll schaun, daß s' a Riernbratl aus'» Tisch bringt. Mir sau Pariser, Kawalier." Am andern Tag in der Früh', wie der lang' Loisl aussteht, liegt der Bauer im Gras uud halb auf'm Misthauf'n und schnarcht wie a Rah'. ' „Bäuerin," sagt der Knecht, „im Hof drauß' liegt der Bauer mit an' Saurausch." „Laß 'n lieg'» und ausschlafen/ sagt sie, „a Kawa- licr is er doch, mei Pariser." Die Bannerträger der Zivilisation und — wir „Barbaren". Die Wirkung des Lügenfeldzuges unserer Feinde spiegelt sich in Briefstellen von Angehörigen russischer Kriegsgefangener. Da wird aus Orcnburg vom 23. Fe- bruar 1916 geschrieben: „Cs wird hier gesprochen, daß Major der Division übersandt. Vor kurzem nach Hause zurückgekehrt, schrieb ich den Familien und stellte mich ihnen für nähere Auskünfte zur Verfügung, wobei ich vorsichtigerweise die Tatsache des Todes selbst nicht er- wähnte. Von beiden Familien erhielt ich die Antwort: „Wir sind seit Juli bezüglich August 1914 ohne jede Nachricht von unser» Kindern und wären glücklich, etwas zu erfahren." Können Sic sich in meine Lage versetzen? Wie soll ich den Familie», die noch voller Hoffnung sind, die Anglücksnachricht beibringe»? Cs ist unbegreiflich, daß der Bericht über die ordnungsmäßige Bestattung nicht an das Kriegsministerium gelangt ist', und daß von dort aus die Familien nicht in schönender Weise be- uachrichtigt wurden. — Das „Petit Journal" fügt hinzu: Der Vorgang ist wirklich ganz unbegreislich. Man sagt den Familien: „Verzweifelt nie!" Sehr schön; man darf sie hoffen lassen, solange noch Grund zur Hoffnung vorhanden ist. Aber man ist ihnen die Wahrheit schul- dig, so traurig sie auch ist, sobald der Tod sicher bestätigt ist. Die Nachricht muß dann sofort übermittelt werden. Trügerische Hoffnungen zu nähren, ist die schlimmste Grausamkeit, die ma» begehen kann. Der sranzösische Schriftsteller Clias Dautrin hat ein Buch veröffentlicht mit der Aufschrift: „Ansere Kleinen im Kriege." Hier nur eine einzige Kostprobe daraus: Ein sechsjähriger Knirps sagt zur Mutter: „Mama, ich möchte gern ein Engel sinn." „And warum das, Liebling?" „Damit ich dann von oben Bomben aus die Deutschen werfen kann.". Diesen und ähnliche Aus- sprüche aus Kindermund führt der „Figaro" als Bei- spiele für die geistige Aeberlegenheit des französischen Volkes über die boehos an. Der bekannte amerikanische Richter Rippert von Ohio, der im Aufträge der „Ostpreußenhjlse Amerikas" eine achtwöchige Rundreise durch Deutschland gemacht 14 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 4. Aebermut tut selten gut — hat, und auch Ostcrrcich-Angarn, Serbien, Belgien und die Türkei besuchte, hat einem Vertreter der Berliner „Continental Times" gegenüber von der Volksstimmung, der er überall begegnete, gesagt, das; er in Oesterreich- Ungarn und Deutschland die zuversichtliche Hoffnung in einen siegreichen Ausgang des Krieges angetroffen habe. Jeder sei bereit, die größten Opfer zu bringen, weil er überzeugt sei, daß sein Land für immer vor neuen Kriegen bewahrt werden müsse. Im Gegensatz zu der in Amerika vorherrschenden Meinung, als ob in Mittel- europa Hungersnot oder doch Mangel herrsche, könne er feststcllen, daß dies nicht der Fall sei. Die kleinen Entbehrungen, die die Verhältnisse auferlegten, trüge man mit heiterer Ruhe. Run aber stehe eine gute Ernte in Preußen, die beste seit 14 Jahren, bevor; in Serbien, das unter deutscher Aufsicht bebaut werde, ebenfalls, und nicht minder in Ungarn und Süddcutschland. Rippert wandte sich dann den Verwüstungen zu, die die Kosaken in Ostpreußen angerichtet haben, da er dem Präsidenten Wilson hierüber berichten wolle, und erklärte, diese hätten schlimmer gehaust als Rothäute. Ohne Zweck hätten sie Tausende von Weibern, Kindern und alten Männern nach Rußland verschleppt und dort ihrem Geschick überlassen. Die Verwüstungen in Bel- gien seien nichts im Vergleich zu den Untaten der Kosaken in Preußen, zumal, wenn man berücksichtige, daß in Belgien die Freischärler nötigten, Vergeltung zu üben. Löwen z. B., über dessen Zerstörung soviel ge- schrieben werde, sei in Wahrheit nur der zehnte Teil der Stadt zerstört, und selbst das sei nur in Erwiderung des Feuers aus dem Hinterhalt und zur Bekämpfung von Brandstiftung geschehen. Die berühmte Kathedrale habe nur sehr wenig gelitten, die Stadthalle nicht eine Schramme, und die Bibliothek sei nur deshalb in Flammen aufgegangen, tveil die Markthändler ihre Zelte und Schuhdecken in den Kellern untergebracht hatten. Im übrigen hat Rippert für die Tätigkeit der deutschen Behörden in Belgien Worte hoher Anerken- nung. Sie sorge in Zusammenarbeit mit dem ameri- kanischen Hilfsausschuß für die Verpflegung der Be- völkerung. Die soziale Lage der Belgier sei besser als vor dem Kriege, und die Männer würden besser bezahlt. Die Frauen beschäftige man in der Spitzcn- klöppelei, und auch sie erhielten höhere Löhne, weil die deutschen Behörden die Betriebe beaufsichtigten und nicht mehr gewissenlose Unterhändler, wie vor dem Kriege, die Arbeiter ausnühten. Zum Schluß erwähnt Rippert, daß er bei Prüsi- denk Wilson die Frage der Verschiffung der ärztlichen Hilfsmittel des amerikanischen Roten Kreuzes zur Sprache bringen _ werde, da ja amerikanische Frauen das Geld für diese Sendungen aufgebracht hätten. Cr werde alles aufwenden, daß England nicht länger mehr die Bcsörderung der Gaben, die für verwundete Krie- ger bestimmt seien, verhindere. Das widerspreche der Gcnscr Aebereinkunst, dem Völkerrecht, ja jedem mensch- lichen Empfinden. Pariser Blätter veröffentlichen einen Brief des gefangen genommenen Majors Raynal aus Mainz, worin es u. a. heißt: „Gewiß kann ich mein Anglück nicht vergessen, als Befehlshaber des Forts Vaux gc- sangengenommen worden zu sein, allein die Behandlung, die mir die Deutschen angedeihen lassen, verschafft mir doch eine große Erleichterung. Nunmehr bin ich in Mainz, dem Ende meiner schmerzlichen Wanderung an- gekommen. Ein Hauptmann begleitete mich, man be- ließ mir meinen Burschen, einen echten Pariser, und >oaar meinen kleinen Hund aus dem Fort durfte ich mit- nehmen. Der deutsche Kronprinz wollte mich sehen. Cr war sehr freundlich zu mir, überreichte mir meinen Degen sowie eine Abschrift des Lobes, daß der Gene- ral Iossre mir und meiner Garnison für die Verteidi- gung von Vaux mittels Funkspruches gesandt hatte." Ein Leichenbegängnis seltsamer Art hat kürzlich aus dem Truppenübungsplatz H. stattgefunden. Der Führer einer der Kricgsgcfangcnen-Kompagnien des dortigen Lagers war durch einen Anglückssall ums Leben gekommen. Die Leiche wurde nach einer kurzen Feier vom Reservclazarett zur Bahn verbracht. Die Kriegsgefangenen der betr. Kompagnie — diese besteht ausschließlich aus Franzosen - hatten die Bitte ge- stellt, hierzu einen Kranz stiften und sich durch eine Ab- erdnung beteiligen zu dürfen. Dies war ihnen gerne gestattet worden. So kam ein merkwürdiger Trauerzug zustande: Voraus die Kapelle und eine Kompagnie eines Infanterie-Ersah-Vataillons, dann der Leichen- wagen, gefolgt von drei Kränze tragenden Soldaten. Von diesen war aber einer ein französischer Alpenjäger, der einen mit einer großen blau-wciß-roten Schleife gezierten Kranz hinter der Leiche des deutschen Osfiziers hertrug. Dann kam ein General mit dem Pfarrer und zahlreichen Offizieren und zum Schluß eine Kolonne von etwa hundert Franzosen. — Dadurch, daß diese voll- kommen freiwillig ihrem deutschen Kompagnicführcr eine letzte Ehre erwiesen haben, haben sie gleichzeitig sich selber ein ehrendes Zeugnis gegeben und jedenfalls gezeigt, daß doch noch nicht überall bei unser» Fein- den alle anständige Gesinnung in der Flut blinden Hasses völlig erstickt ist. Bücherbesprechung. Der Hauptmann von Armin Steinhart. Verlag I. G. Cottasche Buchhandlung Rachs., Stuttgart und Berlin. — Ein kostbares Stück ist mit dieser Arbeit der unerschöpflichen Schatzkammer unserer geistigen Güter einverlcibt worden: Der Hauptmann bricht im Kampf nicht weit vom feindlichen Graben zusammen. Die Seinen wollen ihn bergen, koste cs, was es wolle, die Engländer suchen cs mit zäher Wut zu hindern. Rach tagelangcm Ringen gelingt die Bergung. Das ist kurz der Hergang der Erzählung. Wer sich einmal klar ge- macht hat, was zwischen den Kriegsberichten und dem wirklichen Geschehen auf den Schlachtfeldern liegt, der U-Deu'schland. Ha Löwe! Das hast du fein gemacht! Hieltest so brav auf dem Occan Wacht, Daß nicht die Deutschen, die kühnen, frechen Heimlicherweis' die Blockade durchbrechen. Doch als tief unten die Wogen sich teilten, Als lautlos wir nach Amerika eilten And dir wie in Möve- und Emden-Tagen Wieder ein tollkühnes Schnippchen geschlagen. Erwachtest du jählings aus deiner.Ruh And sperrtest das Maul auf! Ja, schnappe nur zu! Diesmal beißt du ganz sicher daneben, Ci» Löwe kann nicht unter Wasser leben! Bewach' nur die Seemacht die: „England" heißt, Wir sind dir über! Wir haben den Gesst! Lena Bonta. hat einen Begriff von dem, was zwischen diesen Zeilen und dem Buch steht. Was sind das für prächtige lebens- wahre Gestalten vom Burschen des Hauptmanns bis zum kommandierenden General hinauf. Männer, deutsche Männer einer wie der andere, nicht wie sie im Buch, nein, wie sie im Leben stehen. Wir haben deines Geistes einen Hauch verspürt, mein deutsches Hccrvolk, beim Lesen dieses Buches. Möge er recht, recht viele deutsche Herzen durchwehen! G. P. S. C. Wilhelm Müller-Rüdersdorf, Heldentascln. Dich- tungen. Mit Vollbildern von Professor Karl Bauer. 80 Seiten. Verlag von Friedr. Burchard, Clberfeld- Sonnborn. l916. In vornehmerem Geschenkband. Preis 2,50 Mk. — Ein neues Werk deutscher Hel- denverehrung! Wilhelm Müller-Rüdersdorf, dem wir dann aber um so besser. schon mehrere gute Buchgaben zu verdanken haben, uns»' älteren Leser kennen ihn aus manchem schönen Merk' wort, hat hier eine Reihe kurzer Gedichte zu packender und geschloffener Einheit zusammengestellt. Die bedeu- tendsten deutschen und österreichischen Helden und Hcersiihrcr des Weltkrieges werden uns nach Tat und Wesenheit nahegeführt.' Viele der knapp und volks- tümlich gefaßten' Gefüge haben bereits eine weite Ver- breitung'gesunden. — Erhöht ivird der Wert des Bu- ches durch die vielen Bildbcigaben von Meister Kurl Bauer. Die Ausstattung des Bandes ist durchaus gr- diegen. Etwas zum Lachen. Angeheurer Erfolg des englischen Angrisfs. Reuter berichtet: Am 1. Juli begann der englische Angriff, tz»» am 4. Juli sah sich der Deutsche Kaiser infolge riesen- hafter Verluste bereits gezwungen, seinen eigenen, a»> 4. Juli 1906 geborenen Enkel Wilhelm als Leutnant in das Erste Garde-Regiment zu Fuß eintrcten 3" taffen! Also Zehnjährige werden bereits in Deutschland einbcrufcn! Diesen überraschenden Erfolg des. ena- lischen Angriffs werden die Neutralen hosfenlich 3" würdigen wissen! Englischer Feldpostbrief. My Darling! Äff haben einen großen Sieg errungen, am 31. Juli. Anserd Oxforder Mannschaft hat die Cambridger im Fußball 10 : 0 geschlagen! Leider hat unser Match mit de» Germans nicht den gleichen Erfolg. Ansere Stürmer haben mit Mühe und Rot ein paar Goals gemacht, aber sie haben rasch wieder ausgeglichen, und wir haben jem bei Halbzeit wenig Hoffnung auf weitete Goals; den» ihr Torwart — hol mich der Teufel! — ist ausgezeichnet Dein Fred. („Kikeriki".) D' G'rechtigkeit. Der Lupfingcr Aaverl hat seine» Freund Hintermaier anläßlich einer Meinungsdisferc»3 verprügelt und ist deshalb vom Amtsgericht wegs» Körperverletzung zu zwanzig Mark Geldstrafe verurteil' worden. Bei dem der Verhandlung solgendcn Vcr- söhnungstrunk bemerkt er nun zu seinem Freunde! „Siegst, a so ung'recht gchts zua in der Welt! Bei a» Kriag muaß der zahl'», der wo Prügel kriagt ha» Beim Amtsg'richt soll der zahl'», der wo's austcu-- G'rccht is des amal nett!" („Münch. Jugend".) Etwas zum Raten. Die Feinde Haffen seinesgleichen offen, dieweil's, ein scharfes Kricgswerkzeug, sic mit Vernichtung hundertmal getroffen. Dies Haffen sie, weil es aus neuen Wegen, ein rechtes, echtes Friedenswerkzcug, uns und auch andern dienen soll zum Segen. Heil ihm und dem, das Namen ihm gegeben! Groß wie im Kriege, zeig es sich im Frieden! _ ,Ä And „über Alles", nicht im Lied nur, wollen w»' - erheben. (Auslösung in der nächsten Nummer.) Auslösung des vorigen Rätsels: Summe, Somme. Etwas zum Merken. Einst und jetzt. Was Ernst Moritz Arndt nach 'Befreiungskriegen sprach, dürste zur Zeit im Huch „ aus den Streit über die Kriegsziele von besonder Wert sein: „Wir hatten mit Gott und mit dem En das Land wicderaewonnen, und die altgepriesene demi > Treue und Tapferkeit hat sich wieder auf das gf» zcndste erwiesen. Wir hatten auch die alten Grens » des Reichs wiedcrgewonnen und hätten sie können, wären wir bei den Anterhandlungen nicht b „ los verlassen gewesen wie immer. Da sind w>» gc, den alten, listigen Reichsfeinden wieder wie die ^ trogenen ausgelacht, und das wird leider auef) künftig so sein. Reineke Fuchs hat seine Galgen', „ predigt wie ein Meister gehalten itnb den. Km • Nobel die Herzen entwendet." Nr. 4. Deutsche Soldaten - Zeitung. 15 Mitteilungen an unsere Leser! Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführten Firmen angehören, zur Nachricht, daß die Zusendung im 2luftrage ihrer Firma erfolgt: - Metallwcrke A.-G., Hamburg 12 — Rcitsema 2;°.^ Parker, G. m. b. H., Kreuz 10 — Salzwerk onlbronn A.°G., Hcilbroun a. N. 100 — H. Korn- °°Ner, Schiltach i. B. 10 - Carl Goldschmidt, Lucken- walde 25 — C. Vrockhaus u. Co. G. m. b. H., Wiesen- E ^5 — Metallpapier-Bronzefarbcn-Vlattmctallwerke akt.°Gcs. München W. 25 — Wilhelm Remmcr. Vre- wen 25 — Kraftwerk Altivürtteemberg A.-G., Ludwigs- °urg 5 — Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-A.°'G., Merlin 79 — Fr. Curtius u. Co., Duisburg 25 — Otto Lschl, Varmen-R. 20 — Paul Deppe u. Co., Hannover- Ähren 4 — Frau Ock.-Rat Jansen, Gut Lübbersdorf " x- Fabrik explosionssicherer Gefäße, Salzkotten 10 7 ™. Möbius, Hartha i. Sa. 10 — Mülheimer Seifen- robrif 3. H. Feldmauu, Mülheim-Ruhr 4 — Meyerotto Co., Neusalz a. O. 3 — Eugen Rosetti, Hamburg 4 7~ W. Hinke, Lingcn a. Cms 2 — Heinrich Roth, Zcu- Vroda 4 — L. Meier, Wadern 1 — Ioh. Meißner, Meißen a. C. 2 — Gebrüder Leffcr, Beuthen O.-S. 5 In der abgelaufenen Woche stifteten: a) Für ihre Leute im Felde: Carl Schwanitz, Gummiwerk, Berlin 12 — Robert Anger, Pößneck 10 — Wolf u. Co., Walsrode 100 — )r- ®. Wille, Guben 25 — Vereinigte Fränkische Schuh- Aichinen-Fabriken, Berlin 25 — Cau de Cologne- u. Alrfümerie-Fabrik F. Mülhens, Köln 30 — Ernst Wagner, Schuhmaschinen-Fabrik, Arnstadt 5 — Tan- Mbaum, Pariser u. Co., Luckenwalde 10 — Berger u. Anrth, Leipzig 40 — Richard Hilger, Düffcldorf 4 — Ä- Krämer, Dortmund 4 — Portland-Cement-Werk Embach 21.-©., Rombach 20 — Krcisausschuß des Landkreises 2lachen, 2lacheu 5 Stück. d) Zur allgemeinen Verbreitung: ^ Dr. Deckers u. Cie., G. m. b. H., 2lachen Zasuritwcrke M. Winkelmann 2l.°G., Hamburg ^n»st Hofmeister, Halle a. S. 2 — Zuckerfabrik S H., 2lachen 3 — ... , ., Hamburg 25 — — Zuckerfabrik Staven- Men 2I.-G., Stavenhagen 5 — Gebrüder Rohte u Aolff, Walsrode 5 — Direktor Oscar Höhle, Bebih ^777 2lutomobil°Fuhrwcsen Kandelhardt A.-G., Berlin Ä. gl 12 — Hermann Werner u. Co., Zittau 6 — oniedr. Speitel, Neustadt a. Reuusteig 25 — Horst- Unn u. Hafter, Mannheim 2 — Höpuer u. Zeuthoser, Königsberg i. Pr. 2 — Badische Holzwerkzeugfabrik, yog 12 — Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck Co. A.°G., Leipzig-Reudnitz 25 — Westfälisch-2ln- ?altischo Sprengstoss-A.-G., Berlin 21 — Gewerkschaft n(er Braunkvhlcngrube „Concordia", Nachterstcdt 50 — der Eisen- u. Stahlwerke vorm. G. Fischer, Sin- ns" 25 — Brendecke u. Nahde, Brauuschweig 4 — C. i?; Fesca u. Sohn, Lichtenbcrg 4 — Carl Frese, tletcr- n 4 I»s, Drügg, Essen 4'— Aug. Görts, Kronen- M 2 — Carl P. Fues, Hanau 4 -- Eisenwerk L. Reyer jun. u. Co. 2l.°G. 4 — Cd. Groedel, Frankfurt r M. 4 - Frihsche u. Rösler, Görlitz 4 - Diezcr Mbensabrik, Diez a. Lahn 1 — Berghauseu u. Gold- Anidt- Büren 4 — Gummiwerke Fulda, Fulda 10 .— . Nlkener BaiimmMsoiinu'rei 2l.-K. Dülken 4 — Ein -neuer Baumwollspinnerei 2t.»©., Dülken 4 - tm- fo Verkaufsgenoffenschaft, Bremen 4 — Danco Erben m. b. H., Dow ^ s'M-Clektron 50 t •. >». b. H., Dortmund 5 — Chemische Fabrik Grics- . >M-Clektron 50 — Emil Guudelach, Gehlberg i. Th. Ioh. Großkopf, Dirschau 4 — C. R. Häberle, ^>ttge„dorf 20 — Deutsche Kohlenhandelsgcsellschaft, ^csden 20 — Eisenhüttenwerk Thale 2l.-G., Thale 100 Duisburger Brauerei 2l. G., Duisburg 2 — Mctall- ^^enfabrik Strehla, Strehla 4 — Gebr. Verkeukamp, ^esel 4 — Gcorgi u. Bartsch, Breslau 2 - Dümpker Eugen u. < 2 Qc9cr, Schalksmühle 10 " " ~ ‘ Ce w -v - Proseffor Dr. W. Erb, Hcrdcl- --rg 20 ~r. u ~ • ■ - ■0>ie ^ ^ ^ v' a ^ Nr. 4 — Gg. R. Grammling, Saarbrücken 2 — Con- ( ^vnuner, Lübeck 4 — Cramcr u. van Vaerle, 2lachen >Z- Eugen Hocffch u. Orthaus, Düren 10 — Gebr. z"Pcr, Schalksmühle 10 — Dresbach u. Cie., Halver W. 2l. Iardon u. Co., Minden 2 — Bankdircktor b»,'oni, Barmen 20 — Proseffor Dr. W. Erb, Hcidcl- 39 20 — Josephs u. Ahreus, Parchim 2 — Frau v. 1 Meinaun, Berlin 20 — F. A. I. Iünke, Königsberg c, > " Franke, Charlottcnbrunn 10 — Emil Hauptmann Z, ^olckmär, Hamburg 10 — R. Baetke, Hamburg 2 tzgPU'sch, Jaule u. Eo. A.°G., Weihwasser 4 — A. ^ bpari, Trier 10 — Ludwig Binder, Trochtelfiugen 1 Fabarius, Breme» 20 — H. 21. Inselmann, 30 - Max R. Weißbach, Oberfrohna 4 - lf Heier, Roßla (Harz) 4 — Kadner u. Co., Roß- l- Sa. 2 — Dürstein u. Co., Dresden 10 — P. d^.9rrr, Osterode, Opr 4 — Hermann Bcrstorsf, Hanno- ver«, M tl. Dreher, Magdeburg 2 — C. H. Friedrich- 2 Schleustnqen 4 — Max Gerhardt, Dresden R. 23 E>amr, ^mburg-Altonacr Kohlcn-Import G. m. b. H-, ly 'ssvura 2 - Deutsche Sprengstosf A.-G., Hamburg 1 ^ebN olse Bergbau A.-G., Grube Ilse 20 - Karl U'vth, Magdeburg 4 — Gewerkschast von Schür bank u. Charlottenburg 4 — Fr. Heselmann u. Co., Dresden 4 — Friedr. Haver, Thiergarten 4 — Fitz- ncr'sche Schrauben- u. Nietcnfabrik, Laurahütte 4 — Corucl Grzimek u. Herzog, Breslau 20 — Arthur Haendler, Berlin 4 — Hermann Flügge, Hamburg 4 — Kageler u. Rolfs, Bremen 10 — O. Jonas, Hamburg 4 — Chemische Fabrik Pluder G. m. b. H., Pluder 10 — Richard Just, Berlin 1 — v. Borries, Ratzeburg 10 — Jost u. v. Almelo, Hamburg 4 — Grevenbroicher Mühlenwerke G. m. b. H., Grevenbroich 10 — Henchert u. Kasten G. m. b. H., Stettin 4 — Frau P. Harkort, Caffcl 100 — Funcke u. Hucg, Hagen i.W. 20 — Her- kommer u. Bangerter, Stuttgart 20 — „Glückauf", Caffel 20 — Robert Kaiser, U.-Barmen 10 — Carl Kaftan u. Söhne, Kaldenkirchen 4 — Frau Goltz, Sagard 2 — Ernst Grüner, Feuerbach b. Stuttgart 2 — Jos. Heng u. Co., Bingen 4 — L. Hastedt, Buxtehude 10 — Cmil Brostowski, Königsberg i. Pr. 8 — Con- tinental-Bodega-Co., Frankfurt a. M. 10 — Maschinen- fabrik Baum A.-G., Herne 10 — Gewerkschast Maria- Glück, Brühl 20 — Maschinenfabrik Turner, A.-G., Frankfurt a. M. 50 — Reue Photographische Gesell- schaft, Berlin-Steglitz 10 — Louis Benzian, Ham- burg 5 — Geh. Kommerzienrat C. Lahusen, Delmenhorst 60 — C. Hoff, Straßburg i. C. 4 — Otto Bernsau Nachf., Düsseldorf-Heerdt 4 — A. Hermenau, Fisch- hausen 4 — C. Lebenheim, Berlin C. 25 2 — Hof- wolt, Rostock i. M. 1 — Loche u. Hoffmann, Danzig 2 — P. Kocsoed, Hamburg 4 — P. Kosterlih u. Co., Berlin 4 — H. Klcwitz, Hamburg 10 — 2ld. Helmer, Elze 2 — H. Kamp, Berlin-Grunewald 4 — G. Engel- hardt u. Co., Caffcl 20 — K. Kahle, Eisenach 4 — Kgl. Preuß. Landgericht, Bochum 2 — Georg Schmidt- hals sen., Rügenwalde 5 — C. Jung, Kirchhain Bez. Kaffel 5 — W. Bürhaus, Düffeldorf 5 — Deutsche Nationalbank, Minden 5 — Oberst Claus von Heyde- breck, Markowitz 25 — v. Stieglcr, Sobotka 25 — Geh. Kommerzienrat A. Lange, Auerhammer 7 — Beit v. Speyer, Frankfurt a. M. 50 — O. Neynaber, Geestemünde 12 — Karl Prinz zu Bentheim, Hohen- limburg 10 — Carl de Gruyter, Duisburg 25 — Forst- meister Schäfer, z. Zt. Bad Nauheim 2 — H. Meyer, Geestemünde 2 — Konsul Arthur Sievert, Frankfurt a. M. 5 — Frau Landgraf Rospentek, Cxin 5 — Trost u. Comp., Caffcl 5 — A. Schmidt, Stralsund 5 — Dr. Hermann Gruson, Magdeburg 50 — Königsberger Zell- stoffabrik A.-G., Königsberg i. Pr. 50 -■ Chr. Lampert, Hamburg 15 — F. B. Stöddart, Zoppot 10 — Zander u. Co., Erfurt 5 — Geh. Rat von Rümkcr, Nikolassee 5 —Chrestin, Rostock 1 — Frau Stever, Neuenkirchen 5 — Pinkus, Neustadt O.°S. 5 — L. Roland-Lück, Sonnenburg 5 — Hans von Koenig, Hof Etscheid 5 — Proseffor Leonhard, Breslau 2 — Dr. Paul Wagner, Oschatz 5 — Geh. Kommerzienrat Hülsemann, 2llten- burg 5 — Frau Helene Schwanhäuser, Nürnberg 3 — von" Schalscha, auf Frohnau 1 — Paul Tettenborn, Pyrih 5 — Braunkohleuwerk Hermine, Bittcrfeld 5 — I. Otrembski, Allenstein 2 — Forstmeister Sachtler, Grimma 5 — P. Körting, Hannover, 5 — Bergrat Funcke, Kamen i. W. 10 — Ilse, Bergbau Akt.-Ges., Grube Ilse 50 — W. Weber, Harburg a. C. 10 — H. v. Tiedcmann-Seeheim, Berlin 50 — Gewerbebank Alm, Alm 25 — F. Röders, Soltau 10 — v. Alvcns- leben, Wittenmoor 5 — Gräfl. Rentamt, Löwitz i. Pom. 5 — B. Fehrmann, Charlottenburg 2 — Direktor Dr. Karsten, Charlottenburg 5 — Kommerzien-Rat Ioh. Klein, Frankenthal 2 — Berliner Speditions- und La- gerhaus Aktien-Gesellschaft, Berlin 2 — Düffeldvrser Brotfabrik Franz Scherhag, Düsseldorf 5 — Adolf Leh- mann, Ruhrort 5 — Rosenthal u. Sohn, Duisburg 5. — M, Krause, Bln.-Lichterfclde 6 ~ San. Rat Dr. Ketel Hansen, Niebüll 5 — Forstmeister Grapow, Lüttcn- hagcn 5 —Dr. Ernst Kraft, Bad Kissingen 5 — Gustav Samson, Berlin 5 — C. F. Rolle Nachf. Zeih 1 — Dr. Heitsch, Bcrlgcrn 5 — Dr. W. Heraeus, Hanau 10 — Dr. Iug. Ivs. Hallbauer 10 — Eugen Ritter, Köln- Chrenfeld 25 — Julius Ianhen, Berlin 1 — Gewerk- schaft Heimboldshauseu, Philippsthal-W. 15 — Eisen- tverke Gaggenau A.-G. 25 — Edmund Zimmcrmann, Thannhausen 3 — Killing u. Sohn, Hagen i. W. 25 — C. A. Krüger, Spremberg 25 — Zigarcttensabrik „Job", Straßburg-Reudorf 5 — Straßburger Straßenbahn- Gesellschaft, Straßburg i. E. 6 — Dir. Franz Fabricius, Frankfurt a. M. 1 — Clektrizitäts-Gesellschaft Richter, Dr. Weil u. Co., Frankfurt a. M. 5 — Adolph Graß Nachfolger, Forst i. L. 2 — Bayerische Clektrizitäts- Lieferungs-Ges. A.-G. Bayreuth 12 — F. Wcstram, Cöthen 2 — C. Vieler, Merbitz 25 — Chemische Fabrik „Isaria", München 2 — Dreyse u. Collenbusch, Svemmerda 12 — C. L. Werner u. Söhne, Großröhrs- dors 10 — Dir. Nippold, 2lkt.°Gcs. f. Erwerb u. Ver- Wertung von Industrie- und Hafengcländen, Neuhof 25 — Carl Almih, Berlin 25 — C. W. Lohmann, Hameln a. W. 5 — Gebr. Gottfried, Luckenwalde 25 — „Königsborn" A.-G., Königsbor» 12 — Hugo Schnei- der 8lkt.-Ges., Leipzig 37 — Flachsgarn-Maschinen- Spinnerei Adalbert Schneider, Myslowih 10 — Fr. Vraselmann u. Sohn, Schwelm 2 — Nickel u. Müller, Aachen 5 — T. Crtel u. Sohn G. m. b. H., München 6 — Zuckersabrik Georgcndorf, Steinau-Od. 2 — Gewerk schaft „Vraunkohlenwerke Borna" 6 — Carl Scherf, Limbach i. Sa. 12 — Dr. L. C. Marquart, Beuel a. Rh. 12 — Papierfabrik Sebnih A.-G., Sebnih 25 — Potsdamer Credit-Bank, Potsdam 12 — Hatn-Gummi- werke, Hartmann u. Tuphorn G. m. b. H., Erfurt 2 — Max Thomas, Bismarckhütte 5 — Fritz Pannier, Cleve i. Rhld. 5 — Alexander u. Cie., Rosheim 1 — I. G. Vleißner, Ncudamm 12 — I. Große-Crdmann, Everswinkel 3 — C. Paulus, Posen 12 — Gebr. Giith, Gütersloh 2 — C. Ahlich, Bernsdorf 2 — Hch. Kalbs- köpf, Münchberg 2 — Maschinenfabrik Eßlingen, Eß- lingen 37 — Stahlwerk Becker A.-G., Millich, Rhld. 50 — Gesellschaft für Baumwoll-Industrie, Hilden 25 — Pfalz. Chamotte- u. Thoniverke A.-G., Grünstadt 25 — August Grcim u. Co., Mühlhausen i. Thür. 2 — Zucker- sabrik des Kreises Cosel G. m. b. H., Cosel 25 — Nawack u. Grünfeld A.-G., Charlottenburg 25 — Carl Kellner, Arlesberg i. Th. 3 -- Osnabrücker Brotfabrik Wischmeyer 8l.-G., Osnabrück 12 — Wilh. Moths, Worms a. Rh. 2 — Louis Klaus, Varel i. O. 5 — Zinkhütten- u. Vergwerks-A.-G., Kattowitz 5 — Carl Müller, Spremberg N.-L. 1 — Schippers u. Daniels, M.-Gladbach 5 — Daimler-Motoren-Gesellschaft, Stutt- gart 75 — Isergebirgsbahn A.-G., Walkersdorf 2 — Actien-Zuckerfabrik, Greußen 12 — Cduar Schmidt u. Comp., Elberfeld 1 — August Rehn, Melsungen 5 — Schief. Textilwerke Landeshut, Schl. 25 — Heffenwerke Deka G. m. b. H., Darmstadt 2 — Max Neitler, Mittelbach 1 — Carl Kühne, Reinickendorf 2 — „Ceres" Akt.-Ges. für chem. Produkte, Ratibor 6 — Königs- berger Lagerhaus A.-G., Königsberg 25 — Friedrich Hcckmann, Berlin 12 — Bruns u. Schreycr, Bünde i. W. 2 — Albert Levin, Sommerfeld 12 — Jos. Koepfer u. Söhne, Furtwangeu 25 — Sondheimer u. Schulider, Ilmenau 2 — A. Rechberg, Hersseld 25 — Rhein. Wests. Gußwerk Albert Eberhard u. Co., Köln 6 — Actien-Zuckerfabrik Peine 4 — Cmil Bacge u. Nierbauer, Pirna 4 — Die Angestellten der Deutsch- Amerik. Petroleum°Ges. Hannover 4 — Martin Axelseu u. Co., Hamburg 25 — P. Adelberg, Leopvldshall 1 — Amerikanische Petroleum-Anlagen 4 — Frau Kom- mcrzienrat Arnold, Schorndorf i. Wttbg. 2 — Dr. K. Beysen, Berlin-Schöneberg 1 — Akt.-Ges. f. Leinen- garn-Spinnerei u. Bleicherei, Röhrsdorf 4 — Akt.-Ges. H. F. Eckert, Berlin-Lichtenberg 20 — Max Buggisch, Berlin 2 — Arndt u. Herrschaft, Fricdland 2 — Aktien-Gesellschaft Bremerhütte, Weidenau (Sieg) 20 — Ernst Voß, Hamburg 20 — Th. v. Bake, Neudorf bei Wronke, 20 — Wilh. Alt Nachf., Hamburg 4 — Aug. Borkowitz, Braunsberg 1 — Wilh. Deumer, Lüden- scheid 4 — Iohs. F. Breyer, Hamburg 4 — Berliner Präcisious-Werkzcug- u. Maschinenfabrik Fleck u. Co., Berlin 1 — Fritz Brandt, Woltersdorf b. Magdeburg 4 — Carl Becker, Dortmund 4 — Akt.-Ges. Ciswerke, Hamburg 4 — Max Dameh, Zeitz 2 — von Vary u. Co., G. m. b. H., Leipzig 4 — Veckey u. Miehe, Han- nover 4 — C. Bullermann u. Co., Nachf., Hamburg 8 — Sprengstoff A.-G. Carbonit, Hamburg 20 ^ — Deutsche Kohlenhandelsgesellschaft m. b. H., Dresden 20 — Wilh. Eckhardt, Braunschweig 20 — Hauptmann Diers, Wittenberg 2 — Voudi u. Pascheles, Ham- burg 2 — Ioh. Busenitz Nachf., G. m. b. H., Danzig 4 — Otto Baum, Elberfeld 4 — Stadtrat Deppe» Stettin 4 — Maschinen-Fabrik, Neustrelitz 1 — C tinho, Caro u. Co., Hamburg 4 — Paill Dietrr. Berlin 4 — C. Firjahn, Schleswig 10 — Carl Catn, Geldern 4 — I. Beckmann Nachf., Bocholt 4 — Vrasel- mann u. Stamm, Beyenburg 10 — Gebrüder Eickhoff, Bochum 4 — Deutsche Vereinigte Schuhmaschineu-Ges., Frankfurt a. M. 10 — Dormann u. Thomas, M.-Glad- bach 4 — Drewsen, Laihendors 1 — F. W. Fischer jr., Dortmund 4 — Robert Vücklers, Düren 50 — Staats- minister Frhr. v. Disch, Karlsruhe 40 — Geh. Rat Belker, Heidelberg 6 — Edler u. Krische, Hannover 4 — Cramer u. Buchholz, Hannover 40 — Äoston-Blackinx Co., G. m. b. H., Oberursel 20 — Frau Faber von Ilsenburg, Wolfenbüttel 20 — Hans Eichel, Hainichen 5 — Klebstoffwcrke „Collodin", Frankfurt a. M. 4 Fritz von Delden, Leer 4 — L. Borinski, Kattowitz 10 — Bernhard Braune, Danzig 1 — Faserstoss-Zu- richterei, Bergedorf 4 — Bierbrauerei Glauchau A.-G., Glauchau 4 — M. Bayer, Breslau 2 — Gerb- u. Farbstoffwerke H. Nenner u. Co., A.-G., Hamburg 10 — Haedge u. Richter, Hannover 10 — Haarmana u. Reimer, Holzminden 20 — Central-Cin- u. Verkaufs- genoffenschast, Corbach 10 — Max Fränkel u. Runge, Spandau 10 — Dyckerhoff u. Söhne, Mannheim 4 - Altmünstcr Brauerei A.-G., Mainz 4 — Deutsche Asbest-Gesellschaft, G. m. b. H., Duisburg 4 — Frau Clara Huldschinski, Berlin 4 — Aschkeuasy u. Cdcre - heim, Cöln 4 — Gewerkschaft Wilhelmshall-Oelsbur: 4 — Max Cisemann, Berlin 4 — von Flotow-Stüer, Jena 10 — Wilhelm Halberstam, Berlin 6 — Iohs. Dröse, Stettin 1 — W. Frey ». Co., Hamburg 4 - Hamburger Teehaus, Hamburg 2 — Heinrich Vriegcr, Hamburg 4 — Johann Christian Freygang, Leipzig 4 Stück. 16 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 4. Bücherbesprechung. Das Militärversorgungsrccht im Heere, in der Marine und in den Schutztruppen. Ein Handbuch der Kriegs- und Friedcnsvcrsorgung für Militär- und Zivilbehördcn, sowie für Offiziere, Beamte, Unter- offiziere, Mannschaften und deren Hinterbliebenen. Zusainmcngestellt und erläutert von H. Adam, Rech- nungsrat in der Vcrsorgungsabteilung des Preuß. Kriegsministcriums. Vierte vermehrte' und verbesserte Auslage. Preis gcb. 3 Mk. Verlag Kameradschaft Berlin W. 35. —'Das Buch bedarf kaum einer neuen Empfehlung. Eine 4. Auflage ist schon Empfehlung an sich. Selbstredend hat das Buch wiederum eine Ver- mehrung des Stoffes erfahren und ist bis zur neuesten Zeit ergänzt worden. Cs dürfte heute kaum eine Be- hörde geben, die dieses Nachschlagebuch des Versor- gungsrechts entbehren möchte, und' kein Kriegsteilneh- mer wird cs ohne Gewinn aus der Hand legen. In schier unerschöpflicher Fülle gibt es einen umfassenden und doch bis ins kleinste gehenden Aeberblick über das ohne ein solches Hilfsmittel kaum noch zu übersehende Gebiet des Kriegsversorgungswesens. Besonders her- vorzuhebcn ist, daß sämtliche Gesetze, Verordnungen und Bestimmungen im Wortlaut wicdergegebcn und ausführlich erläutert sind. Reben der eigentlichen Mi- litärvcrsorgung für Offiziere, Beamte und Mann- schaften ist das soziale Versorgungsgcbiet behandelt (Vetcrancnbeihilfen, Verufsfürsorge und Wohlfahrts- einrichtunqen für Kriegsbeschädigte, Familienunter- stühung, Aufwandsentschädigung, Wochenbeihilfen, In- validen-, Kranken- und Angestelltenversicherung der Kriegsteilnehmer). Wir können das Werk nur warm empfehlen. „In der fliegenden Division" und „Zum Sturm! Gewehr — rechts!" Kriegserlebnisse von Paul Dahms. Hesse u. Becker Verlag. Leipzig. Je 20 Pfg. — Wir haben unfern Lesern mehr als einmal eine der hübschen Schilderungen von Paul Dahms vorgesetzt. Der eine und andere wird sich gern der schlichten klaren Erzäh- lungen entsinnen, die uns die Erlebnisse eines Mit- kämpfers auf dem Schlachtfelde nacherleben lassen. And wer nähme nicht gern teil an den Leiden und Freuden unserer Braven da draußen! G. P. S. C. Die Versorgungsansprüche des Kriegsteilnehmers (vom Feldwebel abwärts) und seine Familienangehö rigen. Gemeinverständliches Auskunftsbuch über Rechtsansprüche auf Grund der kricgsrechtüchen sozialpolitischen Gesetzgebung mit vielen Betzpn - Tabellen u. Mustcreingaben von Gustav Stroy selb, Kanzleirat. 3. vermehrte Auflage, geh. öü Albert Auer 's Vuchverlag, Stuttgart. — 3” W ä Zeit ist von diesem beim Krieger- wie beim Bürgte das in stand gleich beliebten Auskunstsbüchlein, das zwischen unter die amtlichen Belehrungs- und 8 mittel für die Berufsberater in den Lazaretten am» nommen wurde, die dritte Auflage notwendig gew den. Sein Amfang ist erheblich vermehrt, sodatz i jeder Kriegsteilnehmer über die gesetzlichen un , stützungsrechte seiner Familie, über eigenen Renten zug, über bürgerl. Versorgung als Kriegsbcschams[ usw. rasch belehren und Rats erholen kann. ^ sichtigt sind alle bisher ergangenen gesetzlichen uiw , hördlichen Bestimmungen. Von großem Wert für ^ Verständnis sind die zahlreichen'Beispiele von PP , und Muster von Eingaben. Der spröde Stosf tl* geordnet und leichtverständlich vorgetragen. Em treffliches Sachregister erleichtert das Rächschlagen.. geeignet für Schützengräben ° """ Büchlein warm empsohlen. wie Lazarette sei siik 'Mss-EkiMkiiW-Miiiiiül Ring, schwer massiv, natürl. Grösse, Zarbcn- email, Silber 800 gesetzl. gestempelt Mk. 1,85. Katalog mit Preisliste jeder Art Lrinnerungs- Schmuck wird unverbindlich Mgesandl. Gesuchte lohnende Wiederverkaufsartikel. Larl Flühr, Lchmuckwaren-Cenlrale — , —= Pforcheim, (Baden) --------------------- 3 kür den praktischen Gebrauch 6er Soldaten im Felde konstruierte elektrische Ärmeelampen Nr. 1' Nr. 2 Mk. I85 und Mk. I401 Mk. I701 Nr. 3 nur Metall mit Anhängebügel Ia. Batterie Lampe (Ladenpreis Mk. _,95 und höher) nur Metall mit Lcderschlaufen Ia. Batterie und Lampe (Ladenp eis Mk. 2,50 und höher) nur Metall gehämmert mit Lederschlaufen Ia. Batte- rie und Lampe (Ladenpreis Mk. 2,90 und höher) I Die Preise verstehen sich netto Kasse franko Verpackung ab Dresden. 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Mitglieder, obwohl die Beitf*® pflicht erst nach Beendigung der Dienstzeit beginnt * Kein trittsgeld * Stellenlosengeld nach zweijähriger Mitgliedsch» Den unter den Fahnen stehenden Verbandsmitgliedern wird zur Vermeidung von Nachteilen empfohlen, rückständige Beiträge ein» schließlich des Vierteljahres der Einberufung nachzuentrichterj und ihre heeresanschrift sowie eine ständige Heimatanschrift zur Uebermlttelung wichtiger Nachrichten dem Verbände anzü- geben. Krankenkassenmitglieder können ihre Ansprüche au* Sterbegeld und die Familienversicherung auf Grund besonderer Bestimmungen aufrecht erhalten. Die aufklärende Schrift: „Die Kriegsrüstung des Verba*1'g(J Deutscher Handlungsgehilfen" wird auf Wunsch unentgeltlich alle Kriegsteilnehmer versandt, (Jemand Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig Berulsuereinigung der Kaufmännilchen Angestellten ln Handel und indui»1 Leipzig, HarHortstraBe 3. des Die besten Armee-Uhren Vorzüglich bewährte Kriegsuhren Taschenahr, schweizer Ankerwerk mit Ra- diumleuchtblatt M. 7,50 Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen „ 9f~ Taschenweckeruhr mit Radiumleuchtblatt „ 19,50 Armbanduhr (kleines Format), mit Leucht- blatt ... .. 7,50 Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen „ 9,— Armbanduhr, vorzügliches schweizer Werk mit Leuchtblatt M. 14,— u. „ 18,— Armbanduhr, feinstes schweizer 8-Tage- Gehwerk mit Leuchtblatt „ 25,50 Taschenuhr, ohne Leuchtblatt „ 3,50 Kapseln für Taschenuhren 50 Pf., f. Armbanduhren 75 Pf Jede Uhr Ist genau geprüft mit Sjahr. schrlftl. Garantie. Versand ins Feld nur gegen Vorauszahlung (p. Postanw. nicht im Brief). 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Einzelnummer 10 Pf. scheint wSckentlich. - Durch jede Postanstalt zu beziehen. — Bezugspreis: vierteljährlich 1,30 M. monatlich 45 Pf. auslchlirtzlich Bestellgeld. !?Ur Soldaten de, -- „ ^»zugspreis zu erfrage» unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Vertretern. — Die Mitglieder der Vereine «Vaterländischer Frauen-Vcrein" und SBotMlÄt«. Sammelbestellung 1,- M. vierteljährlich "^"Ecrlundsspende zur Errichtung Der Kaiser an fein Volk! , Der Kaiser hat an den Reichs- adler folgenden Erlaß gerichtet: ^.Zum zweiten Male kehrt der ^ag wieder, an dem mich die Feinde zwangen, Deutschlands ^öhne zu den Waffen zu rufen, An Ehre und Bestand des Deiches zu schützen. Zwei Jahre beispiellosen Heldentums in >aten und Leiden hat das deut- le Volk durchmesten. Heer und Flotte haben im Verein mit "euen und tapferen Bundesge- nossen in Angriff und Abwehr An höchsten Ruhm erworben. Mle Tausende unserer Brüder Aden ihre Treue gegen das Saterland mit ihrem Blute be- segelt. In West und Ost be- uchen unsere heldenmütigen Feld- S?QUen in unerschütterlicher Ästigkeit den gewaltigen An- Mrm der Gegner. Unsere junge Flotte hat am ruhmreichen Tag 011 Skagerrak der englischen Ar- einen harten Schlag ver- . Leuchtend stehen mir die Taten !*e ermüdenden Opfermuts und ^euer Kameradschaft an der stsvnt vor Augen. Aber auch da- ?s>n ist Heldentum: bei Mann .5° Frau, bei jung und alt, bei die Trauer und Sorge still tapfer tragen, die ordnen und ?sten, um die Leideil des Krie- j'b zu mildern, in der Arbeit ^ser, die Tag und Nacht uner- müdlich schaffen, um lmsere ?"wfenden Brüder im Schützen- q,?ben und auf der See mit notwendigen Rüstzeug zu Fergen. Die Hoffnung der be*nbe, uns in der Herstellung 8{In Kriegsmitteln zu überflü- >tz^' wird ebenso zu Schanden y. rben, wie ihr Plan, durch tz^ger zu erzwingen, was ihr ^Mvert „icht erreichen kann. Auf txz ^chlands Fluren lohnt Got- ®>iabe des Landmanns Fleiß hvss weicherer Frucht als wir zu wagten. Süd und Rord ^ wzfern darin, die reckten stj^e stir eine brüderliche Ver- c? von Nahrung und ande- ^.^ebensbedarf zu finden, ftzr ^v, die draußen und daheim ,, lk und Heimat kämpfen he,s, "'eiten ihnen allen gilt mein Dank. C)\ 4>vg0ch liegt Schweres vor uns. * regt sich nach den furcht- Kaiser Wilhelm bei seinen Truppen. 2 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 6. Vaterlandsspenve zur Errichtung Deutscher Kriegsbefchädigten-ErholungShetme Eingetragener Verein. .Zweck des Vereins: Sammlung von Mitteln, um damit den ins bürgerliches Leben zurückgetretenen, weniger bemitrelten Teilnehmern des Weltkrieges eine kräftigende Lrholungszeil zu gewahren und dem deutschen Volke auf diefe Weise für Erfüllung feiner Aufgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeitskräfte wiederzugeben. Die Wittel werden möglichst für Angehörige der Vundesflaaten oder Provinzen verwendet werden, die sie auf- gebracht haben. Seder Deutsche sollte daher Mitglied des Vereins werden und ihm reiche Veiträge und Spenden zuführen helfen. r. Leitende Gesichtspunkte für die Vereinsarbeit: Vaterlandstreue und Näch- stenliebe ohne Rücksicht auf Vekenntnis und Parieistellung. Enge Zusammen- arbeit mit den Organon der behördlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge unter strenger Befolgung der von der Reichsregierung gebilligten neuzeitlichen Forde- rungen auf diesem Gebiete. 3o Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Vereinsfammlungen ist in Prenhen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- landsspende hat die Rechte einer „Wilden Stiftung". 4. Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Wittel in Der Vorstand: Generalleutnant v. Wülmann, Eharlottenburg. Erster Vorsitzender. Vorsitzender. Dr. Z. O. Karstedt, Vln.-5teglitz. .. voller Höhe für die Kriegsbeschädigten verwenden zu können, werden wir diese als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, ivo uns durch die Susammenarbei't mit der behördlichen Kriegs- belchädigtenfürsorge und die '.interstützung der Bäderfürsorge des Roten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Veriügung stehen. Auf diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. 5. Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsspende wird in erster Reihe leichtkranke bezw. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemäh von anderer Seite weniger gesorgt zu werden pflegt, berücksichtigen, also ;. V. mit Reurasthenie, Rheumatismus, leichten formen von Herzleiden oder Störungen der Verdannngsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl steyr der bürgerlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge zu. Unternehmungen, die mindestens 20 Freistellen zu je Wk. 150 —zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Sah! in Vorschlag bringen. 6. Schatzmeister: Or. E. W o § l e r, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W. 8. Unter den Linden 55. Erster Bürgermeister Dr. Velian, Eilenburg, Geschäftsführender Vorsitzender. Sgndikur des Vereins: Rechtsanwalt vr. R i 11 h a u f e n, Berlin W. Budapester-Stratze 2-Z. m„„i. 7. Bankkonten: Reichshauptbank und sämtliche Rebenstellen, Deutsche^ Diskonto-Gesellschaft, Eommerz- und Diskontobank, Bank für Handel u Industrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, sowie Heimann-Vreslau, Postscheckkonto Berlin RW. 7, Rr. 22 565. S. Veroiuszeitfchrifl: Die „Deutsche Soldaten-Zeitung", Berlin SW. 29, 'Oe s mannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Vezugsvergünstigungen für Veremsw. ‘ glieder: Bierteljahrspreis Wk. 1.— statt Wk. I.Z0. 9. Die Geschäftsstelle des Vereins: Berlin W. 57, Vülowstr. 100, 5er' J Lützow 592 Telegrammadresse: „Vaterlandspende". Geschäftszeit: Wochem ö von S1/, Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den S samten Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle zu richten. ^ 10. Witgliedsbeiträge: Windestjahresbeitrag für Einzelmilglieder: 1 L« körperschaftliche 10 Wk. Mit Rücksicht auf den vaterländischen Owe« Vereins ist ein Hinausgehen über die Mindestbeiträge und Spenden einmaligen größeren Beträgen für den Verein dringend erwünscht. Königlicher Vaurat Hermann Duerdoth-Verlin, Stellvertretender Geschäftssührendei Rechtsanwalt Dr. H. WUntzol, Berlin. Generalkonsul Stobwasfer, Berlin. UniveUitätsprofeffor Dr. med. Strauß, Berlin. Die Obmannschaft für die Vaterlandsspende nahmen an: Cüstrin: Nicol, Stadtrat. Königsee i. Thür.: Nicolai, Rechtsanwalt. Neukölln: Lange, Magistratsrat. Hecklingen: Newa, Bürgermeister. Gartz: Sonneberg, Bürgermeister. Grottkau i. Echtes.: Grallcrt, em. Pfarrer. Saarbrücken: Carl Kor n. Wilna: Dr. C i ch l e r. Pr. Holland: Stark, Bürgermeister. Wirsih: G. Kunz. Lübeck: W e g r o w i tz, Rechtsanw. u. Hanptm. d. L. Deutschen: Butz, Bürgermeister. Blomberg i. Lippe: P ö n i h s ch, Bürgermeister. Wetter ci. Ruhr: Winkelmann, Bürgermeister. Rogowo, Kr. Znin: Hübner, Bürgermeister. Auma: Floel, Diakonus. Lübbecke i. W.: Putz, Bürgermeister. Gerdauen: Plewka, Bürgermeister. Bernburg: Wragge, Bankdirektor. Clausthal: Augustin, Oberlehrer. Hoym i. Anh.: A. Ehlers, Stadtrat. Ncuhaus-Leitzkau: Dr. jur. Frhr. v. M ii n ch Haus e n. Lobsens: Bürgermeister. Nawitsch: Krakau, Bürgermeister. Ostrowo: Bessert, Bürgermeister. Mewe: Fanelsa, Bürgermeister. Calbe: Schütze, Bürgermeister. Dyhernsurth: N erlich, Bürgermeister. Berlin: Georg Streiter, Gcwerkschaftsvorsitzendcr. Frankfurt a. M.: Dr. B r och n i tz, Sanitätsrat. Berlin: V. H. Seifert, Bildhauer u. Architekt. Aachen: H. F o l k e r t s, Oberingenieur, Privatdozent. Cöln-Mülheim: Frau A. Berlandeux. Demerath: Hein, Pastor. Breslau: Eugen Gießer, Kaufmann. Magdeburg: C. Stark, Stadtverordneter. Sampohl: G. Ende mann, Pfarrer. Breslau: A. Berger, Kulturingenicur. Medingen: F u n ck, Forstmeister. Blankenese-Dockenhuden: F. Busse. Flötenstein: Mayer, Pfarrer. Cöln a. Nh.: Max Hermanny. Jena: Engelhardt, Amtsrichter. Burg b. Magdeburg: Prof. Dr. Brinkmann. Insterburg: Ioh. Schlo bi es, Rektor. Zeven i. Han.: B e l l e r m a n n. Altenburg: Dr. K u h s u ß , Rechtsanwalt. Wohlau: Eugen G i m m l e r, Kaufmann. Münster i. W.: A. Magnus. Himmelwitz O.-S.: Josef Grund, Pfarrer. Kletzko: Abcndroth, Bürgermeister. Frohnau i. Mark: Wilh. Zachar, Generalsekretär. Heiligenbeil: Schröder, Bürgermeister. Züllichau: Hassenroth, Professor. Ostramondra: Richard B c y s e, Rittcrgutspächtcr. Lesum: Hermann Bade, Amtsgerichtssekretär. Bad Harzburg: L a ch m u n d, Pastor. Crossen a. O.: Dr. A. H e n s ch k e. baren Stürinen zweier Kriegsjahre die Sehnsucht nach dem Sonnenschein des Friedens in jedem »lenschlichen Herzen. Aber der Krieg dauert fort, weil die Losung der feindlichen Machthaber auch heute noch Deutschlands Vernichtung ist. Auf un- sere Feinde allein fällt die Schuld des weiteren Blutvergießens. Niemals hat mich die feste Zuversicht verlassen, daß Deutschland trotz der Ueberzahl seiner Gegner unbezwingbar ist, und jeder Tag befestigt sie aufs neue. Das deutsche Volk weiß, daß es um sein Da- sein geht. Cs kennt seine Kraft und vertraut auf Gottes Hilfe. Darum kann nxchts seine Entschlos- senheit und Ausdauer erschüttern. Wir werden diesen Kampf zu einem Ende führen, das unser Reich vor neuern Ueberfall schützt urrd der fried- lichen Arbeit deutschen Geistes und deutscher Hände für alle Zukunft ein freies Feld sichert. Frei, sicher und stark wollen wir wohnen unter den Völkern des Erdballs. Dieses Recht soll und wird rrns niernand rauben. Ich beauftrage Sie, diesen Erlaß zur öffent- lichen Kenntnis zu bringen. Großes Hauptquartier, den 31. Juli 1916. Wilhelm 1. R. * An die deutsche Wehrmacht zu Lande und zur See. Kameraden! Das zweite Jahr des Weltkrie- ges ist vollendet. Cs war, wie das erste, für Deutschlands Waffen ein Ruhmesjahr! Auf allen Fronten habt Ihr dem Feinde neue, schwere Schläge verseht. Ob er niedergekämpft der Wucht Cures Angriffs wich oder ob er, durch fremde, aus aller Welt zusammengeraffte und erpreßte Hilfe verstärkt. Euch den Preis der bisherigen Siege wieder zu entreißen suchte: Ihr habt Euch ihm stets überlegen gezeigt. Auch da, ivo Englands Gewaltherrschaft unbestritten ivar, auf den freien Wogen der See, habt Ihr siegreich gegen er- drückende Uebermacht gefochten. Die Anerkenniing Eueres Kaisers und die stolze Bewunderung der dankbaren Heimat sind Euch für diese Taten unerschütterlicher Treue, küh- nen Wagemutes und zäher Tapferkeit gewiß. Wie das Andenken an die gefallenen Helden, so wird auch Euer Ruhm bis in die fernsten Zeiten wirken. Was die Wehrmacht vor dem Feinde an Lor- beeren pflückte, trotz Rot und Gefahr stets hoch- gemut, weil ihr das stolzeste Los des Soldaten beschert war, ist unzertrennlich verknüpft mit der hingebungsvollen und unermüdlichen Arbeit des Heimatheeres. Immer frische Kräfte hat es den fechtenden Truppen zugeführt, immer wieder das Schwert geschärft, das Deutschlands Zuversicht und der Feinde Schrecken ist. Auch dem Heimatheer gebührt mein und des Vaterlandes Dank! Roch aber sind die Macht und der Wille des Feindes nicht gebrochen. In schwerem Streit müs- sen wir weiterringen um die Sicherheit unserer Lieben, um des Vaterlandes Ehre und für die Größe des Reiches. Wir werden in diesem Cut- scheidungskampfe, gleichviel ob der Feind ihn mit Waffengewalt oder mit kalt berechnender Tücke führt, auch im dritten Kriegsjahr die alten bleiben. Der Geist der Pflichttreue gegen das Vater- land und der unbeugsame Wille zum Sieg durch- dringen heute, wie am ersten Tage des Krieges, Wehrmacht und Heimat. Mit Gottes gnädiger Hilfe, dessen bin ich gewiß, werden Euere zukünf- tigen Taten der vergangenen und der gegenwärti- gen würdig sein! Großes Hauptquartier, den 31. Juli 1916. Wilhelm I. R. Zwei Zähre Weltkrieg. II. Ziehen wir das Ergebnis des zweijährigen unge- heuerliche» Krieges, so erkennen wir, daß der englische Plan, Deutschland durch eine erdrückende Aeberlegcnheit der verbündeten und von Amerika mit Kriegsliescrungcn unterstützten Staaten zu vernichten, nicht nur nicht ver- Corbach: Sta inrück, Bürgermeister. Wilsnack: Geh. San.-Rat. Dr. Dreibholz. Reinfeld: Witt, Bürgermeister. Nieukerk: San.-Rat. Dr. H a s s e l i n g. Ostrowo: I o s e p h i, Stadtrat. Osterode: P. Doherr. Witzenhausen: Carl C oll mann. Annaburg: Frau Oberförster Haack. Ziegenhals: Otto Chohen. Buxtehude: Sanitätsrat Dr. Büttner. Marburg a. L.: Professor Dr. Elze. Hochemmerich: Dr. med. Budde. Köslin: Magistrats-Kriegssürsorge-Kommission. Bad Kreuznach: Frl. Cvcline v. Mlllmann. Gr. Pcterkau: Papenfuß, Pastor. Freystadt: Guzy, Pfarrer u. Kgl. Kreisschulinspekw'- Magdeburg: Miller, Fabrikbesitzer. Werden a. Aller: Cordes, Rektor. Lcubus: Dr. Dinter, San.-Rat u. Anstaltsdirekim- Wchlau: Hardt, Pfarrer. Mettlach: Felten, Geschäftsführer. Graefrath: F. v. Bros y. Reindors: Dr. Brandes. Dobrzyea: Dr. med. Wilhelm Brutzer. Breslau: Dr. W. Herz, Aniversitütsprofessor. Gardelegen: Beck, Bürgermeister. Jöllenbeck: Dr. med. Christlieb. Berlin: Dr. Röper, Hauptmann. Lauenburg: Ernst Braumüller, Fabrikbcsih^- !€€€€€€€€€#€€€€«««♦ wirklicht werden konnte, sondern daß die bei wciE größere Einbuße an Menschen, Kriegsmaterial »» Landbesitz auf Seiten der Gegner ist. Verfolgen wir nun jetzt noch einmal die 3^* der einzelnen Staaten, die gegen uns zu Felde zöge», I ist allein Japan voll auf seine Kosten gekommen, av nicht allein auf unsere Rechnung, sondern Rußland >» England haben in gleicher Weise ihren Tribut zahw müssen durch Verlust ihres Einflusses aus den O!» Asiens, besonders in China. Außerdem ist Jap»'' Stellung im Stillen Ozean und Amerika gegenüber s. stärkt. Das ist der Erfolg des Bündnisses, das Engl» seinerzeit mit Japan geschloffen hatte, um dieses d»» für den Anschluß an die Westmächte gegen Deutschi» zu gewinnen. Die Einbuße, die England in W»!* erlitten bat, wird keine Wirtschaftskonferenz und Knebelung verbündeter und neutraler Staaten in: Ö»-„ dcl wieder gut zu machen vermögen. Das Ziel lands, Konstautinopcl, ist nicht erreicht, die russti^, Absperrung ist sogar vollkommener als je, und ov drein hat Rußland selbst nun Japan eine Kontrolle Wladiwostok, seinem östlichen Ausgangshascn, räumt — als Zoll sür die von Japan erbetenen HccR^, lieferungcu. Was Rußland sonst verloren hat, zeig' R. Karte, doch wir müssen den Verlust an Mcnschc» 1 Vermögen hinzunchmcn. Italien konnte die Italic» durchsetzten, österreichischen Gebiete, die es bcanspr»»R durch alle Menschenopfer, die cs im Dienste Engl»', brachte, nicht erlösen und empfing obendrein von, land noch schlechten Lohn in mangelhafter Kohlcn und Lebensmittel». Frankreich hat Lothringen nicht wieder erobern können und ist ,,^,1 Ende seiner Mcnschcnkrast; es büßte auch wertvv" ^ Landbesitz ein, dem gegenüber seine Besetzung Stückchen Ober-Elsaß nichts bedeutet; das Schu>»>^ aber ist die Verwüstung französischen Gebietes >»,,,. Zone des Stellungskrieges, in der Engländer u>rd 3 zoscn gleich schonungslos wüteten. And England selbst, das den ganzen Krieg a»ö'^,„ tclt hat, aus Geldgier und Handelseisersuchr-.^l' Deutschland vom Wettbewerb in der Welt auszm l'lir tcn, cs mußte sehen, wie Deutschland sich nicht »»R^it abhängig vom Weltverkehr zu machen wußte, daß es ihm sogar die Herrschaft zur See streitig Nicht einmal die eigenen Küsten vermochte cs l> fcindliche Unternehmungen zur See zu schützc»-, (fc» schweige denn seine Werkstätten und Verkehrsaw' ^c. auf dem Lande gegen die deutschen Lustsahw Nr. 6. Deutsche Soldaten-Zeitung. Dem Hungerelend, das cs sogern Deutschlands unschul- 'gen Frauen und Kindern bereitet hätte, entging Cng- nur dank des Einspruches seines in Not und Tod ^richworcncn Gcschästssreundes Amerika, aber dennoch ?. es durch den U-Vootskricg ungeheuren Schaden an Wsr Handels- und Kriegsflotte erlitten, sodaß die ^cyiffsraumnot groß ist Ein vollständiges Fiasko “0er hatte seine ruhmredige Kriegsflotte, die ausgezo- Nn war, um die längst prophezeite Vernichtung der ^ut>chen Flotte zu bewerkstelligen und dann selbst so aerpstückt die heimischen Hafen erreichte, daß sic Ersah aus dem Mittclmcere hcrbcirufen und die Verbündeten aaa Hilfsleistungen in der Nordsee angehcn mußte. ir0,» einer Beherrschung des Meeres kann aus Englands ^ellc am Schluß des zweiten Kriegssahres weniger die -^ede sein, als zu Beginn des Krieges, da England peahlte, unsere Flotte mit einem Schlage vernichten zu wollen. Am kläglichsten hat England seine heuch- erpche Nolle als Beschützerin der kleinen Staaten ge- lpiclt, Belgien, Serbien und Montenegro sind die ^pser seiner Betätigung. Aber England hat es bisher Erstanden, durch Geld und Gewalttätigkeit gegenüber Verbündeten und Neutralen den Verband gegen die Mittelmächte noch zwangsweise aufrecht zu erhalten, wobei Amerika ihm beistand. Das ist ein Erfolg an ach, der aber auch ein Ziel zu haben scheint; schon mußte England seine Flotte cinschcn und nun auch im ver- markten Maße seine Landhecre. Mit dem Mißerfolg beider und der zunehmenden Ebbe in der Staatskasse, K auch Amerika vorsichtiger wird, schwindet _ das .cn des bisher führenden und immer kriegstreibcn- ?rn Staates. Von dem Schwinden des englischen Cin- "uffes im Orient bei Türken und Indern brauchen wir Zcht zu reden, obwohl die Ursachen — Galipoli, Kut el sMara und Saloniki — gewiß auch uns und den Tür- stn, vor allem aber unserer Verbindung mit diesen und A Vulgaren, zugute kam. Trotz Treulosigkeit, Hen- Mei, Selbstsucht und Rücksichtslosigkeit und wie die Hassen alle heißen, deren England sich bedient, neben leiner anerkennenswerten Umwandlung zum Militär- maat, hat es einen militärischen Erfolg noch nicht er- äugen können; wir widerstehen zur Zeit auch seinem Mewiß nicht zu unterschätzenden Druck, den es mit einem -Naffengewicht amerikanischer Granaten vorzubcreiten wußte. ^ So sehen wir den Erfolg überall auf der Seite der Mttelmächtc, deren Erschöpfung nur in der Einbildung Gegenseite besteht. Unsere'Siegeszuversicht ist un- ^schüttert, und wir gehen in das dritte Kriegsjahr mit alten Geiste von 1914, nur reicher an Erfahrungen Jegcnüber der Kriegführung unserer Feinde, die Völ- 'Irecht und Menschlichkeit außer Acht lassen und sich Wcht wundern sollen, wenn auch wir die Sentimentali- wt wirklich vergessen sollten in der Anwen- dung unserer überlegenen Kricgsmittcl, um endlich ein ^nde zu machen — so oder so! Cs gibt nur eine Pa- ^le: Siegen! und ein Feldgcschrei: Vorwärts! . Davon sind unsere Heere in West und Ost durch- Iungen; der gleiche Wille zum Siege erfülle auch uns Mter der Front! Cs dars keine Kriegsmüdigkeit aus- a»»ncn, auch gleichgültig dürfen wir nicht werden in Zewohnter Siegeszuversicht. Das Vaterland braucht Hch immer und zur Zeit mehr als je die ganze Krast w>d Hingabe jedes Einzelnen von uns. Der Kampf 8cht aufs Messer. Das zeigen die gewaltigen Anstren- gungen unserer Feinde im Monat Juli, dem letzten des zweijährigen Ringens. Sie ließen den Stellungskampf Schlachten auswachscn von unerreichter Ausdehnung ^ Heftigkeit, wie die Geschichte sie nicht kennt. Noch wollen unsere Feinde das Vergebliche ihrer Vemühun- H nicht einsehen, deshalb wird auch das Acußcrste M unseren Söhnen, Brüdern und Vätern verlangt. Hollen wir sie im Stich lassen, indem wir daheim die Hunde in den Schoß legen? — Größer noch müssen wir °>n, als zu Beginn des Krieges, als die Begeisterung Hs trug! Jetzt heißt es, nach großen Opfern und Ent- jungen durchhaltcn, wie in den Befreiungskriegen Here Väter cs taten, denn einen Befreiungskrieg süh- wir auch heute; es gilt die Befreiung vom eng- Achen Joch, das uns beschieden wäre, wenn wir nicht vollen Sieg davontrügcn! Groß ist die 'Zeit und Hst die Stunde; wir stehen aus der Schwelle des wtten Kriegsjahres vor der Entscheidung. — Würdig >>w vertrauensvoll wollen wir ihr cntgegensehen, nicht in Hossen und Harren, sondern im Vollbringen Mbrsreudiqer Mitarbeit aller für die heilige Sache des Vaterlandes I W. Zeittafel der Krlegöereignlffe. Juli. Strcifvorstoß brachte bei Reuve Chapelle 30 Gef. mit 3 Osfiz. u. 2 M.-Gewehre ein. — Nach aller- hastigstem engl. Feuer nördl. d. Somme starke An- ö.risse, die bei Poziöres, am Foureaux-Walde u. stidöstl. von unseren Stellungen zusanunenbrechen. In Longueval u. im Delville-Walde erbitterte Nah- winpse. Südl. d. Somme sortgcs. Gcschühk. bei Hoyecourt Vorstöße seindl. Händgranatentrupps Mew. Oestl. d. Maas franz. Vorgehen gegen Hark Thiaumont erfolglos. Deercsgruppe Prinz Leopold: Die Russe» er neuerten ihre Angrisse mit starke» Kräften WHsmal gegen Skrobowa—Wygoda (östl. Goro- Zlchtschch mit zwei Armeekorps vergebt. Mehrmals nuteten Angriffswellen zweier Divisionen vor unse- Schtschara-Stellungen nordwestl. Ljachowitschi zurück. Verluste des Gegners sehr schwer. — Heeres- gruppe Linsingcn: Nordöstl. Swiniuchy gewannen russ. Angriffe zunächst Boden. Bei Postomyty warscn östcrr.°ung. Truppen die Russen aus Vor- stellungen im Sturm zurück. — Mit ungeheuren Opfern hat der Feind in Wolhynien ein 80 Kilo- meter breites, 15 tiefes Frontstück errungen. I. Bei Pancveggio starker Geschützkampf. 8. Deutscher Hilfskreuzer nimmt 15 Seemeilen südöstl. Arendal d. bew. engl. Dampfer „Eskimo" nach Ge- fecht. — Unsere Secflugzeuggeschwader bewerfen die russ. Flugzeugstelle Lebara aus Zeral mit gutem Erfolg. — Ocsterr.-ung. Geschwader bewarfen vielfach ital. milit. Anlagen u. Werke. Bk. Nordwestl. u. nördl. Vodena kleinere, für den Gegner verlustreiche Gefechte im Vorgelände der bulg. Stellungen. 29. Juli. W. Im Somme-Gebiet lebh. Geschützkämpfc. Bei Poziöres scheiterten starke engl. Angriffe. Hart nördl. der Somme Angriffe durch Feuer unter- drückt. Engl. Feuer aus Franz.-Eomines brachte Verluste unter der Bevölkerung und großen Sach- schaden, keinerlei milit. — Fcindl. Flugzeug bei Noelincourt (nördl Arras) durch Volltreffer der Abwehrgeschütze abgeschossen. O. Heeresgruppe Hindenburg: Unsere Flieger griffen mehrfach mit Erfolg seindl. Truppensörderzüge und Bahnanlagen an. — Heeresgruppe Prinz Leopold: Kämpfe vor Skrobowa—Wygoda völlig zu unseren Gunsten entschieden. — Heeresgruppe Linsingen: Die Russen dehnen ihre Angriffe auf Teile des Stochod-Abschnittes und nordwestl. Luck aus. Nord- westl. Sokul angesehtcr starker Angriff mit schweren russ. Verl, abgew.; schwächere Vorstöße an der Truppen aus dem nach Osten vorspringenden Stochod-Boden nördl. der Bahn Kowel—Rowno auf die kurze Sehne ohne Störung durchgeführt. — Russische, zum Teil starke Angriffe nordwestl. u. westlich Buczacz ohne Erfolg. I. Bei Pancveggio Angriff ein.' ital. Vataill. abgew. 31. Juli. W. Engl. Unternehmungen bei Poziöres und Longuc- val sortges. Sie leiteten neuen, großen engl.-franz. Angriff ein zwischen Longueval und der Somme unter Einsatz von mindestens 6 Divisionen. Der Feind gewann bei schwersten blutigen Verlusten keinen Fuß Boden. Alle Nahkämpse dank dem schneidigen Draufgehen bayr. u. süchs. Res.-Truppen wie tapferer Schleswig-Holsteiner zu unseren Gunsten entschieden. 12 Offiziere, 769 Mann ges., 13 M.-Gewehre erb. — Südl. der Somme Geschütz- kämpfe. — Bei Prunay (Champagne) brach schwächerer franz. Angriss im Feuer zusammen. — Oestlich der Maas verstärktes Geschützfeuer mehr- fach von größerer Heftigkeit; südwestl. des Werkes Thiaumont kleine Handgranatenkämpfe. — Feindl. Fliegerangriff aus Conflans mit Feuer aus Pont-L- Mouffon beantwortet. Ein aus Müllheim i. V. angesehtes franz. Flugzeuggcschwader bei Neuen- burg a. Rh. von unseren Fokkern gestellt, in die Flucht geschlagen und verfolgt: das seindl. Führer- slugzcug nordwestl. Mülhausen zum Absturz ge- bracht. Leutn. Höhndorf seht bei Vapaumc den 11., Leutn. Wintgens östl. Pöronne den 12. Gegner außer Gefecht. Je ein franz. D.-Decker westl. Pont-ä-Mousson und südl. Thiaucourt (dieser durch Abwehrfeuer) abgeschossen. 0. Veiders. Fricdrichstadt russ. Aufklärungsabteilungen abgew. Angriffe gegen unsere Kanalstellung westl. König Ludwig und der deutsche Kronprinz auf dem westlichen Kriegsschauplatz. Stochodfront ebenfalls gescheitert. Nordwestl. Luck drang der Feind nach mehrs. vergcbl. Anlaus in unsere Linien bei Arysten ein. Wir gaben die vorwärts des Stochod gehaltenen Stellungen auf. Westl. Luck der russ. Angriff durch Gegenstoß zum Stehen gebracht. Bei Zwiniaczc (östl. Gorochow) der Feind glatt abgewicsen. Ruff. Flugzeug südl. Perespa im Lustk. abgeschossen. — Heerbann Gras Bothmcr: Mehrfach wiedcrh. russ. Angrisse bei Monasterzyska brachen unter großen Verlusten für den Gegner zusainmen. r Bk. lieber dem Dojran-See stürzte fcuidl. Fueger un Luftkampf ab. 1. Juli. W Das fcindl Feuer zw. Ancre-Vach und Somme zu größter Heftigkeit gesteigert. Engl. Teilangriffe bei Poziöres und Longueval ergcbmslos. Sudl. der Somme und östl. der Maas lebhafte Geschütz- kämpfe. — Bei La Chalade (Westargonnen) setzte Leutn Valdamus seinen 5. Gegner im Lustk. außer Gefecht, ein feindl. Flugz. am Ostrand der Argonncn, eins östl. Sennheim abgeschossen 9 Stärkere feindl. Streifen durch Feuer. am Ueber- ' schreiten der Düna gehindert. Bahnanlagen an der mit Truppcnfrachten belegten Strecke Wilejka— Molodcczno—Minsk, wie Bahnhöfe Pogorjelzy und Horodzieja erfolgreich mit Bomben belegt. — Am Abend brach ein russ. Angriss südl. Skrobowa in unserem Feuer restlos zusammen. — Die seindl. Angriffe haben an Ausdehnung u. Stärke noch zugcnommcn. Sie erstreckten sich von Stobychwa (am Stochod nordöstl. Kowel) bis westl. Verestcczko. Sie sind unter ungeheuren Verluste» für den An- grcifcr meist im Sperrfeuer gescheitert. Nachts wurde -die längst beabsichtigte Zurücknahme der Logischin und bei Nobel (am Strumien südwestl. Pinskj gescheitert. — Die gegen Heeresgruppe Lin- singen sortges. starke» Anstürme der Ruff, siegreich abgewehrt bei größten Verlusten der Angreifer. Ein wohlvorberciteter Gegenangriff warf den bei Zarecze (südl. Stobychwa) vorgedrungenen Feind zurück. 1889 Russen, mit 9 Ostiz. ges. — Unsere Fliegergeschwader haben dem Gegner durch Angriffe auf Unterkunstsorte, marschierende u. lagernde Truppen, wie auf rückw. Verbindungen erheblichen Schaden zugefügt. — Bei den Angriffen nordwestl. u. westl. Buczacz gelang es den Russe», an einzel- nen Stellen in die vorderste Verteidigungslinie cinzudringen. Sie sind zurückgeworscn, alle An- grisse sind siegreich abgcwchrt. 1. In den Dolomiten Angriff mehrerer Alpinibataillone blutig abgew. 135 Ges. mit 9 Ofsiz., 2 M.-Gewehre erb. An der Isonzofront unterhielt das seindl. Geschütz heftiges Feuer gegen den Tolmeiner und Görzcr Brückenkopf wie gegen den Monte San Michele. 1. August. 3-V. Nördl. der Somme -räumlich begrenzte, aber er- bitterte Kämpfe. Westl. des Forreaux-Waldes eingedrungene Engl, hinausgcworsen. In 8 Wellen vorgctr. feindl. Angriss bei Matrepas glatt abgew. Hart nördl. der Somme abends vorbrechende Franz, nach erbittertem Kampf am Gehöft Monacu restl. zurückgeschlagcn, südl. der Somme lebhafter Ge- schühkämps. Ebenso rechts der Maas, besonders vor Thiaumont—Fleury und östl.; hier Vorstöße feindl. Handgranatentrupps abgew. Durch umfang, reiche Sprengung zerstörten wir die franz. Stellung nördl. Flirey etwa 200 Meter; unsere nachstohen- den Streifen machten Ges. — Unternehmungen 4 Deutsche Soldaten-Zeitrmg. Nr. 6. seindl. Crkundungsabteilungen westl. La Basso, nördl. Hulluch, südl. Loos und slldöstl. Reims ge- scheitert. — Durch Bombenabwurf auf Wercicq, Belgisch-Comines und andere Orte hinter unserer Front unbedeutender milit. Schaden angerichtet; Opfer der Bevölkerung zahlreich. — 2 feindl. Flug- zeuge durch Abwehrfeuer im Somme-Gebiet, eins im Luftkampf bei Lihors abgeschoffen. 0. Einzelne gegen Wulka (am Oginsky-Kanal) vor- gehende ruff. Kompagnie durch Vorstoß deutscher Abteilungen vernichtet. Westl. Logischin 70 Gef. eingebr. Verschärfter Geschühkampf beiders. des Nobel-Sees; der Angriff eines feindl. Bataillons östl. des Sees blutig abgewiesen. — Gegen die Stochod-Front erschöpften sich die Russen ergebnis- los. Zw. Witoriez u. Kisiclin stürmten sie 6 mal vergeblich. 5 Offiz., über 200 Mann gef. — Südl. der Turya Handgranatenkämpfe. — Heerbann Lin- singen hat im Juli 70 Offiz., 10 998 Mann gef. und 53 M.-Gewehre erb. — Oesterr.-Angarn brachten 90 Offiz., 13 000 Mann und 70' M.-Gewehre ein. — Beim Heerbann Graf Vothmer brach ein feindl. Vorstoß südwestl. Vurkanow im Sperrfeuer zus. Am Koropiec-Abschnitt westl. Vuczacz rege Gescchtstütigkeit. 271 Ruff. gef. 8. Mehrere Marinelustschifsgeschwader haben London und die östl. Grafschaften Englands erfolgreich an- gegriffen u. Küstenwerke, Abwchrbatterieu sowie milit. wichtige Anlagen ausgiebig mit sichtbarem Erfolge mit Bomben belegt. 2. August. W. Nördl. der Somme griff der Feind mit sehr starken Kräften vergebt, von Maurepas bis zur Somme an, nachdem er nachmittags bei dem Gehöft Monaco eine blutige Schlappe erlitten hatte. An der Straße Maricourt—Clery drang er bis zu unserem völlig eingeebneten Graben vor. Südl. der Somme bei Belloy und Cströes örtliche Kämpfe. Nordwestl. ü. westl. Werk Thiaumont Fortschritte, wir ge- wannen die Bergnase nordöstl. Feste Souville und drückten den Feind im Bcrgwalde u. im Lausüc- Walde wesentlich zurück. Ges. 19 Offiz., 923 Mann, 14 M.-Gewehre erb. Engl. Streifen, vor Bpern— Armentivres abgcw. — Feindl. Fliegerangriffe gegen Ortschaften hinter dem nördl. Teile unserer Front wiederholt. Von milit. Schaden ist kaum zu reden. Die Verluste unter der Bevölkerung mehren sich. Arlon i» Belgien angegriffen. Iesuitenkloster u. Kirche getroffen. Durch Abwehrfeuer 3 feindl. Flugz. nördl. Arras, südwestl. Bapaume u. bei Poziöres, im Luftkampf eins bei Monthois abge- schoffen. 0. Südwestl. Pinsk wiederholte ruff. Unternehmungen beiders. des Nobel-Sees mit verstärkten Kräften bis Lublieszow (am Stochod) glatt abgewchrt. Mehrf. Angriffe im Stochod-Vogen (nordwestl. Kowel— Rowno) brachen im Sperrfeuer zus. Immer wieder lief der Gegner ohne Rücksicht auf seine großen Menschenverluste gegen unsere Stellungen zw. Witoriez u. der Turya erfolglos an. — Feindl. Teilangriffe westl. Wisniewozyk (an der Strypa) und bei Welesniow (am Koropico) gescheitert. 3. August. W. Zw. Ancrebach u. Somme entscheidender Angriff erwartet, infolge unsres Sperrfeuers verzettelte er sich. Starke engl. Angriffe beiders. d. Straße Bapaume—Albert u. beim Troncs-Wald brachen zus. 7 franz. Angriffe zw. Maurepas u. d. Somme abgeschlagen. Beim Gehöft Monacu drang d. Feind in ein Grabenteil. Bei Barleux u. Cstrees franz. Vorstöße abgew. Gegen d. Psefferrücken u. zw. den Werken Thiaumont u. Laufee setzte d. Feind starke Kräfte an u. gewann verlorene Gräben zurück. Bei Thiaumont u. südöstl. Fleury wurde er glatt abgew., im Bergwald durch Gegenstoß unter großen Verlusten für ihn geworfen. In Midbclbcke, südl. Gent, 16 Leute, dabei 9 Frauen durch seindl. Bom- ben getötet oder schtvcr verl. Unsre Flieger ver- jagten die Geschwader. Eins entwich über Holland. Leutn. Wintgcns schoß bei Peronne sein 13. Flugz. ab. Südl. Roulers engl. D.-Decker im Luftk. bei Bocsinghe u. nördl. Arras je ein Flugz. durch Ab- wehrfeuer heruntergeholt. 0. Ruff. Vorstöße am Nobelsee gescheitert. Im Wald bei Ostrow 100 Gef. Bei Brody feindl. Angriffe ge- plant, nur bei Ponikowica ausgeführt u. abgew. Bei Rozysce u. Torczycu ruff. Flugz. abgesch. Südw. Welcsciow kl. Ruffennester gesäubert. 8. Neuer Luftschiffangriff auf London, FlottenstühpuiM Harwich/Vahn° u. milit. wichtige Wcrkanlagen 'i.w. Grassch. Norfolk. Der Aufklärung bedürftig. Bekanntlich hat sich der sogenannte „Nationalaus- schuß" die Ausgabe gestellt, durch Vorträge in vielen deutschen Städten das deutsche Volk über die Grenzen der Kricgszicle aufzuklären. Cr will Uebcrtrcibungcn bekämpfen, die sich aus der Kriegslage nicht rechtferti- gen lassen — nach seiner Auffassung!' Das ist an sich nicht leicht zu beurteilen. Allzuviel Zuversicht aus den Endsieg atmet das Vorhaben aber nicht, und jedenfalls bedürfte zunächst einmal der Rationalausschuß der Auf- klärung darüber, was man in militärischen Kreisen von der Kriegslage denkt. Ansere Gegner kümmern 0$ wenig um die Kriegslage, wenn sie ihren Völkern Kriegsziele versprechen, die sie nie erreichen können. Ihnen dienen aber solche und die Versprechungen, die sie obendrein noch den Neutralen machen, zum Ansporn. And deshalb üben sie nicht die Tugend der Bescheiden- heit, verteilen glatt draus los das Fell des deutschen Bären, den sic nie erlegen werden. Von ihrem Stand- punkt aus ist das entschieden praktisch und wir könnten eher von diesem Verfahren unserer Feinde lernen, als daß wir uns bemühen sollten, unsererseits Maß 511 halten im Aussteller, von Kricgsziclen. Der National- ausschuß. suche lieber das deutsche Volk über die Kriegs- ziele unserer Gegner aufzuklären, damit wir erkennen, daß es um „Sein oder Nichtsein" geht. Die Vernich- tung Deutschlands fordern unsere Gegner nach wie vor, so lächerlich das auch klingen mag. Gibt es solchen Ab- sichten gegenüber noch Grenzen für unsere Forderungen und ist es nötig, uns aufzuklären, wie weit wir gehen dürfen, wenn wir diesen uns aufgezwungencn, unge- heuerlichen Krieg endlich siegreich bestanden haben?! Sic werden schon amtsmüde, all die Hetzer des Welt- krieges, selbst Grey und Asquith tragen sich im Hin- blick auf die Hossuungslosigkeit der Lage mit Rücktritts- gedanken. Klären wir die neuen Männer alsbald auf, welche Forderungen Deutschland zur Sicherung seiner Zukunft stellen muß; an diese Anschrift weisen wir den Nationalausschuß mit seiner Aufklärungsarbeit! Zahlen beweisen! 1. Die Mittelmächte haben auf europäischem Boden vom feindlichen Gebiete besetzt: In Belgien rund 29 000 Quadratkilometer, in Frankreich 21 OO'Ö, in Ruß- land 280 000, in Serbien 87 000, in Montenegro 14 000, im ganzen rund 431 000 Quadratkilometer. Der Feind hat beseht: Im Elsaß rund 1000 Quadratkilometer, in Galizien und der Bukowina 21 000 Quadratkilometer, im ganzen 22 000 Quadratkilometer. — Am Ende des ersten Kriegsjahres war das Zahlenverhältnis gewesen: 180 000 zu 11 000 Quadratkilometer. 2. Die Gesamtzahl der Kriegsgefangenen betrug gegen Ende des ztvciten Kriegsjahres: In Deutschland 1 663 974, in Oestcrreich-Angarn 942 489, in Bulgarien rund 38 000, in der Türkei 14 000, im ganzen 2 658 283. Vor einem Jahre hatte die Gesamtzahl der Kriegsge- fangenen in Deutschland und Oesterreich-Angara be- tragen: 1 695 400. — Von den russischen Kriegsge fangenen befinden sich in Deutschland 9019 Offiziere und I 202 872 Mann, in Oesterreich-Angarn 4242 Offiziere und 777 324 Mann, in Bulgarien und der Türke, 33 Offiziere und 1435 Mann, im ganzen 13 294 Ofsiziere und 1 981 631 Mann. — In deutsche Kriegsgefangen- schaft sind bisher geraten: Franzosen: 5947 Offiziere und 348 731 Mann, Ruffen: 9019 Offiziere und 1 202 872 Mann, Belgier: 656 Offiziere und 41 752 Mann, Eng- länder: 947 Offiziere und 29 956 Mann, Serbien: 23 914 Mann, im ganzen 16 569 Offiziere und 1 647 225 Mann. 3. In Deutsch, and ist folgende Kriegsbeute bisher festgcstellt worden: 11 036 Geschütze mit 4 748 038 Ge- schössen. 9096 Munitions- und andere Fahrzeuge, 1 556 132 Gewehre und Karabiner, 4460 Pistolen und Revolver und 3450 Maschinengewehre. — Hierbei muß bemerkt werden, daß nur die nach Deutschland zurim- gcführte Beute angegeben ist, während eine nicht an- nähernd zu bestimmende Anzahl von Geschützen, M„- schincngewehren und Gewehren mit Munition im Felde sogleich in Gebrauch genommen worden ist. 4. Von den in den Lazaretten des gesamten deut- schen Heimatgebietes behandelten Angehörigen des deutschen Feldheeres wurden nach der letzten vorliegen- den Statistik 90,2 v. .H wieder dienstfähig, 1,4 v. ö- starben, 8,4 v. H. blieben dicnstunbrauchbar oder wurde» beurlaubt. Infolge der hygienischen Maßnahmen, be- sonders infolge der streng durchgcsührten Schuhimpfuch gen, ist die Zahl der Erkrankungen an Seuchen im Heere erhielt d. Orden Pourle Men ha Nr. 6. Deutsche Soldaten-Zeitung. 5 niegerteutn. Offo farsc/7<3(s gef<3lLen hwindend gering geblieben. Stets hat es sich nur um Cinzclerkrankungen gehandelt, und niemals sind die unlitärischen Maßnahmen durch Seuchen gestört worden. Westlicher Kriegsschauplatz. Die oberste Heeresleitung sagt: Nachdem seit Be 9}»» der englisch-französischen Offensive im Somme Gebiet — in England „tho great sweep", auf deutsch: 'Mä große Auskehren" genannt — nunmehr ein Aonat verflossen ist, während dessen nach den früheren Ankündigungen unserer Gegner die Entscheidung unter ullen Umständen erkämpft werden sollte, lohnt es sich mrz zu prüfen, was von ihnen tatsächlich erreicht wor- ocn ist. Zwar haben sie auf einer Strecke von etwa ^8 Kilometer eine Einbuchtung der deutschen Front von durchschnittlich 4 Kilometer Tiefe erreicht, aber sie werden !>ach ihren Erfahrungen vom 20., 22., 24. und >40. Juli ^'lbst nicht behaupten wollen, daß die deutsche Linie ^shalb an irgendeiner Stelle auch nur erschüttert sei. Dieser „Erfolg" hat die Engländer nach sehr vorsichtiger Schätzung mindestens 220 000 Mann gekostet. Für die Schätzung der französischen Verluste stehen uns in diesem ttalle keine sicheren Grundlagen zu Gebote; sic werden "ber, da die Franzosen die Hauptarbeit zu leisten hatten, roh deren größerer Gewandtheit im Kampf auch stark H'iu. Der Gcsamtverlust unserer Gegner wird sich also ?"f etwa 350 000 Mann belaufen, während der unsrige, J° beklagenswert er bleibt, zahlenmäßig hiermit über- haupt nicht zu vergleichen ist. Dabei haben wir infolge oes langsamen Fortschreitens der Offensive vollkommen 3eit gehabt, hinter unserer jetzigen vordersten Linie die Stellungen wieder anzulegen, die uns vor ihr verloren begangen, sind. Um diese Angaben in das rechte Licht rücken, wird noch angeführt, daß der erste Monat Kämpfe im Maasgebiet bei Verdun uns einen mehr ms doppelt so großen Gcländegewinn mit einem Ver- jäjff von etwa 60 000 Mann gebracht hatte, während die Hanzosen dort in der gleichen Zeit mindestens 100 000 "tann cinbttßten. ^ Der Orden ?our le merite ist dem Hauptmann Mlau vom Hofe, Führer des 1. Bataillons des Gren.- Qc9t3. „Prinz Karl von Preußen" (2. Vrandcnburgi- Aes) Nr. 12, fiir die heldenhafte Verteidigung der. "este Douaumont (im Mai d. I.) verliehen worden. > Fliegerlcutnant Otto Parschau, Führer einer gerstaffel, der erst jüngst fiir den Abschuß des achten Endlichen Flugzeuges mit dem Orden Lour Io merite ^gezeichnet wurde, ist im Luftkampf gefallen. Die in Bergen eingetrofscne Mannschaft des ota« öitgcr Dampfers „Krosfond" berichtet: Während das ^)ifs in der Nacht zum 28. Juli in Hnll lag, wurde die Vssdt von einem großen Zeppelin unter furchtbarster tt>ekung mit zahlreichen Bomben belegt, die viele Men- Mn töteten oder verwundeten. Einige Anlagen von ">t. Bedeutung, sowie Waffen und Geschoßsabriken j. m zerstört worden. Der verursachte Sachschaden geht § die Millionen. Das Luftschiff bombardierte die |JQ8t aus solcher Höhe, daß die Landbatterien völlig, >vo ungslos blieben. Englische Flieger konnten ebcnso- z.?ng ausrichten, da der Zeppelin sich derartig geschickt jh , ogtc, daß auch nicht ein Flieger in Schußnähe über bs,' kommen konnte. Nach wohl einstündigem Vom- itzPöiuent flog er, der in dem Höhennebel verschwand, ^ Nwärts. Die Verfolgung war ergebnislos. Fm wurden ebenfalls einige Volltreffer fcstgestellt. der Bevölkerung brach Entsetzen ans, als sie kg^mh, daß die Landbatterien gegen den Zeppelin voll- ”c» ohnmächtig waren. Sfiins111’ Zeit wird eine Liga englischer Männer be- »» dem Zweck, de» Deutschen Kaiser und seine T>(y.!^uldigen vor Gericht zu bringen und wegen ■tfi* Mo, das hcn _ .... .. ^reder --»n, .müssen sich gegenseitig feierlich verpflichten, bei ii jegliche Regierung zu bekämpfen, die sich ^chn>e.' .m den Fricdensvertrag die Klausel aufzu- !cheu^^/?llcii. Die persönliche Bestrafung der dcub -ulitärkaste solle für immer eine Warnung für dem Kapitän Fryatt und anderer Berge Völkerrecht zu bestrafen. Die Mitglie ,-h>iie,,'?" den Fricdensvertrag - '«»d .'daß alle verantwortlichen Personen in Deutsch- ?>cvb<'„L cJrcn Schuld bewiese» werden kann, verurteilt die ganze Welt bilden. Wahnsinn, du siegst wenigstens in England! Im Gegensatz zu Frankreich, wo man an einen Wintcrseldzug anscheinend nicht glauben will, treffen Rußland und England umfassende Vorbereitungen da- zu. In Rußland sind die Nomadenvölker aufgeboten worden; in England will man es mit der Munition schaffen; auch Amerika hat wieder Aufttäge für Maffen- lieserungen erhalten. Fünf Millionen Granaten sollen die Engländer in ihren vergeblichen Angriffen gegen die deutsche West- front verschossen haben. Nachdem schon 1915 die Stärke der Bataillone in Frankreich von 1000 auf 800 Mann herabgesetzt wor- den ist, ist letzthin beim gesamten französischen Fußvolk Oeftlicher Kriegsschauplatz. Während der Anwesenheit des Kaisers an der Ost- front hat in Uebereinstimmung mit Kaiser Franz Joseph eine neue Regelung der Vesehlsverhältniffe dort statt- gefunden, die der durch die allgemeinen russischen An- stürme geschaffenen Lage Rechnung trägt. Unter Generalseldmarschall v. Hindenburg wurden mehrere Heeresgruppen der Verbündeten zu einheitlicher Ver- wendung nach Vereinbarung der beiden obersten Heeres- leitungen zusammengefaßt. Wo sich die türkischen Offiziere und Soldaten in Galizien zeigen, sind sie überall der Gegenstand herz- licher Zuneigungskundgebung. Die Beförderung der türkischen Truppen ist in vollem Gange. Sie sind erstklassige Soldaten und vorzüglich ausgerüstet. Trotz und bei den Jägern bei jedem Bataillon eine Kompag- nie aufgelöst worden, um als Ersah bei den anderen zu dienen. Mali scheut sich, die Rekruten des Jahr- ganges 1917 schon jetzt an die Front zu bringen. Die Verluste belaufen sich vor Verdun ans mindestens 250 000 und an der Somme auf 50 000 Mann. Frau- zösischerseits ivcrden die Verluste der Engländer an der Somme ans mindestens 150 000 Mann geschäht. In Vincennes bei Paris fand ein Versuchsschießen mit einem neuen französischen Ricsengeschüh, wahr- scheinlich Kaliber 41,5, statt. Beim zweiten Schuß zersprang das Geschütz vollkommen. Die Splitter töte- tcn drei Soldaten- der Vedienungsmannschast und ver- wundeten 15 schwer. Das Geschütz ist von Schneider- Creuzot nach den Plänen eines französischen Marine- Ingenieurs hevgestellt. ■ der weiten Reise, die die Leute hinter sich haben, ist ihre Stimmung ausgezeichnet. Die Bukowina ist der Brennpunkt der Ereignisse an der Ostsront. Das wissen wir, aber nicht viele wissen, worum es sich dort, abgesehen von Sieg oder nicht Sieg, handelt. Die Bukowina geht auch uns Deutsche an, denn das Deutschtum hat dort einen viel größeren Einfluß gewonnen, als man glaubt. In dem Völker- und Sprachengewirr in der Bukowina war eine Verständigung schwierig. Deshalb einigte man sich auf eine Verkehrssprache und wählte die deutsche. So kommt es, daß man in L. glaubt, in einer deutschen Stadt zu sein. Deshalb versucht aber auch Rußland Kios Cigaretten |\ Kurprinz 3 PTg fürsten M „ Welf-Macht 5 Auto-Klub 6 " , 6 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 6. in seinem rücksichtslosen Vorgehen gegen die Bevölkerung nicht nur Rache zu nehmen, sondern es will das Deutsch- tum, das aus diesem vorgeschobenen Posten steht, aus- rotten mit Stumpf und Stiel. Und Oesterreich-Ungarn wehrt sich gegen die russischen Crobcrungsgelüste in der Bukowina nicht nur, um seine ungarische Grenze zu schützen, sondern weil es stolz ist auf das, was es in kurzer Zeit dort unter dem Einfluß des Deutschtums ge- schasfen hat. Die Preisgabe der Bukowina würde für Oesterreich immerhin ein Opfer bedeuten und hieße dem Slawentum einen Erfolg deutscher Kultur ausliesern. Nachdem die Russen sich wegen Mangels an Nach- schub veranlaßt gesehen hatten, sich in der Bukowina zu verschanzen, ist der russische Angriff dort nicht nur zum Stehen gekommen, sondern es haben sogar die Ocsterreicher schon wieder Gelände gewonnen. Bei den russischen Angriffen haben die Russen übrigens wieder- holt bukowinaer Bauern, die kleine Tannenstämme vor sich halten mußten, vor ihren Reihen .Hergetrieben. Dieser völkerrechtswidrigen Kriegslist sielen ebenso wie seinerzeit in Galizien die Juden, diesmal bukowinaer Bauern zum Opfer. Die Bauern wurden auch zum Schleppen der Frachten verwendet und müssen oft schwer- bcladen 50—60 Kilometer lange Strecken ohne Rast Entlassung 1914 bevorstand, ist drei Monate länger unter den Fahnen geblieben. Am 24. Juli wurde die rasche Rückbcorderung der Truppen aus den Lagern in die Standorte angeordnet. Petersburger Reiterei u. Geschüh- volk gingen nach der Westfront ab. Am 24. und 25. Juli kam Fuß-, Reiter- und Geschützvolk durch Krasnoje- Sselo, zur Verstärkung der Grenztruppcn. Am 24. Juli beförderte der Zar in Krasnoje-Ssclo alle Junker zu Offizieren, deren Beförderung sonst Ende August zu erwarten war. Am 26. Juli wurde die Mobilmachung der Ostseeflotte angeordnet, ebenso verschiedene Maß- nahmen zur Vorbereitung der allgemeinen Mobil- machung. Infolgedessen standen bei Anordnung der all- gemeinen Mobilmachung bereits drei Viertel des Kriegsstandes unter Massen. So trisst also auch Ruß- land' die Hauptschuld am Ausbruch des Weltkrieges, den England gut vorbereitet hatte. Der neue russische Kanzler, auf den schon unsere Unverbesserlichen die kühnsten Hoffnungen setzten, hat uns gleich seine Meinung gesagt. Auch er vertritt die Auffassung, daß Deutschland den Krieg hcrvorgerusen habe und daß es jetzt für Rußland nur den „Krieg bis zum endgültigen Siege" gibt. Das wagt er zu sagen, während gleichzeitig in Serbien Leute,'die es wissen Zwischen Japan und Rußland ist ein Aebereni- kommen über den Kaufpreis für die Strecke Eharbm- Tschangtschin der chinesischen Ostbahn getrosfen worden. Dieser Verkauf ist im Zusammenhänge mit dem jüiM geschloffenen Bündnisvertrag erfolgt, um mit dem Er- lös die ungeheueren Schulden zu decken, die Rußland in Japan für Kriegsvorräte gemacht hat. So bezahlt Rußland seine Geschosse. Der Mangel an Nahrungsmitteln in der russische Hauptstadt hat sich derartig verschärft, daß die Er- nährung der Bevölkerung mit unüberwindlichen Schwie- rigkeiten verbunden ist. Deshalb sollen 100 000 Flücht- linge aus Petersburg ausgewicsen und in das Innere Rußlands abgcschoben werden. Die russischen Zukunftsplüne scheitern an dem llw vermögen und werden zu leeren Worten. Man planst' eine große Schulneuordmtng und hat nicht einmal die Mittel, den Vau längst bewilligter Schulen zu vollen- den. Ebenso scheitern die geplanten Erweiterungen des russischen Eisenbahnnetzes an dem Mangel an Ron- stoffen. And welchen Ruhen könnte doch gerade Rum land im Kriege aus den gesteigerten Vcrkehrsmöglich' leiten ziehen I j? Die Front auf dem Balkan 6 —...Fronfi/nip MttteMt9/s —Frmf/imeM//?eJu///9/6 SBisMi/feJtt/tWö brsrte/p/eM/.ümBiv/e/ilr zurücklegcn. Diejenigen, die ausruhcn wollten, wurden von den Kosaken einfach niedergeschossen. Die serbischen Hilsstruppen in Rußland, die in Odessa aufgestellt wurden und sich aus serbischen Flüchtlingen zusammensetzten, haben in den letzten Kämpfen in der Bukowina sehr schwere Verluste er- litten. Das etwa 20 000 Mann starke Hilsskorps ist bis aus rund 6000 Mann zusammengeschmolzen. Ein nicht unerheblicher Teil ist in Gefangenschaft geraten. Die serbischen Truppen wurden fast ausschließlich beim Fußvolk verwendet. — Außerordentlich beträchtliche Verluste hat scrncr die russische Reiterei, vorwiegend sibirische Kosaken und Husaren, erlitten. So wurde in der Gegend der Rokitnosümpse die Transamur-Kosakcn- division, die sich in den großen Bctvegungskümpsen in Polen ausgezeichnet hatte, zum überwiegenden Teil durch Maschinengewehrfcucr vernichtet. Mit Ausnahme des Stabes hat die Division sämtliche Offiziere verloren. Auch eine Husarendivision des Priamurschcn Militär- bezirks wurde dort bis auf etwa 20 Mann vernichtet. Rußlands verbrecherische Schuld am Kriege wird in der „Kambana" festgestellt. Die führenden Kreise Rußlands sahen im österr. Thronfolger einen ernsten u. starken Gegner ihrer imperialistischen Bestrebungen. Der Mordanschlag in Scrajewo gehört zu den Vorbereitun- gen des Weltkrieges, wozu auch die Begegnung in Konstanza sowie die Besuche Poinearüs und Beattys in Petersburg zählen. Von militärischen Vorbereitungen werden folgende hervorgehoben: Der Jahrgang, dessen können, aus der Schule schwatzen, wie Rußland Ser- bien zur Ablehnung der österreichischen Vcrmittelungs- vorschläge gedrängt habe, um den Krieg hcrbeizusühren. Aber der neue russische verantwortliche Minister kommt über das alles mit Redensarten hinweg; so lange er noch Geld von England bekommt, bleibt er der treue Gefolgsmann und kostete es ihm noch Hundcrttausende seiner russischen Bauern! Cr stützt sich auf die Vorbild- liche Kanzlerschaft des Athanasius Ordinnattschkui aus dem 17. Jahrhundert, der sagte: „Die Kanzlerschaft ist das wachende Auge des allmächtigen großen Rußland, das überall, ohne nachzulaffen, mit Hilfe des allmächti- gen Gottes die Größe und das Heil des Staates be- hütet." Dieser Grundsatz soll nach „Stürmer" all seine Kraft auch in der Gegenwart behalten; nur.ist mit solchen Redensarten allein gegen die Macht der Verhältnisse besonders aber gegen die vereinigten Massen der Mittelmächte nicht viel auszurichten. Seekrieg. Kriegsschisfsverluste: (Linienschiffe, Panzer schützte und Kleine Kreuzer). England und seine Bundesgenossen Wasserver- Zahl drängung t 1. Kriegsjahr 27 295 930 2. „ 22 266 320 insgesamt davon Gc- Deutschland u.fci»c Bundesgenossen Wasserver' Zahl drängung 20 1 09 321 10 82210, 49 562 250 30 191531 England allein Deutschland alle« 40 485 220 25 162 b/v^ Die englischen Verluste sehen sich zusammen a"' II Linienschiffen, 17 Panzerkreuzern, 12 geschützt'. Kreuzern. Bei den 11 Linienschiffen sind mitgerech/u der von der britischen Admiralität bis heute noch >»9 bekanntgegebcuc Verlust des „Audacious" sowie Verlust eines Schisses der „Queen Clizabcth"-KlE Bei den Panzerkreuzern sind mitgezählt der wn *% Engländern noch heute bestrittene Verlust des „Tigs-, sonne eines Panzerkreuzers der „Crcssy"-Klassc, dein Sinken in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni tfl,‘ von der gesamten deutschen Hochseeflotte sestgestellt u'0>^ den ist, bei den Geschützte» und Kleinen Kreuzern - in der Seeschlacht vor dem Skagerrak gesunkene Klew Kreuzer. Im übrigen sind nur die von den Engländer selbst zugcgcbcncn Verluste in Anrechnung gebracht , In dem verflossenen Kriegsjahr (gerechnet W 1. 7. 15 bis cinschl. 30. 6. 16) sind durch kriegerN^ Maßnahmen der Mittelmächte ferner insgesamt feindliche Handelsschiffe mit 1 816 782 Br. R. T, Va- loren gegangen. Insgesamt sind seit Kriegsbeginn d zum 30. 6. 16 durch kriegerische Maßnahmen ^ Mittelmächte 1303 feindliche Handelsschiffe mit 2 574 - Dr.-R.-T. vernichtet worden, wobei die in den HwF. der Mittelmächte beschlagnahmten feindlichen Hande>'' schiffe nicht mitgercchnet sind. Während im ersten Kriegsjahr insgesamt 20 weisbare Verletzungen des Völkerrechts durch st'ss. liche Handelsschiffe (Feuern aus deutsche Antersecboe^ Versuche, sie zu rammen usw.) begangen worden waren im zweiten Kriegsjahr 38 solche Fälle zu d zeichnen. Insgesamt haben die Handelsschiffe Alliierten in den beiden Kriegsjahrcn also nicht wenw^ als 58 mal nachweisbar in grober Weise die Rege des Völkerrechts gegen unsere A-Doote verletzt. „g Von den Kriegsschiffen der Feinde Deutschs' ist im Laufe des Krieges insgesamt 3 mal das Dolu^ recht in besonders schwerer Äcise verletzt worden. sind dies die Fälle „Kaiser Wilhelm der Grolls „Dresden" und „Albatros". Nicht nur als Bruch £„ Völkerrechts und als ein Bruch mit den einfachsten boten der Menschlichkeit, sondern als gewöhnUw ^ Mord müssen die beiden Fülle „Varalong" und rK Stephan" bezeichnet werden '■KV'-*“ vvgvmynv* .v-vvv-w». fc/jrffr Nicht zusammcnstellcn lassen sich die zahllosen ».‘L., in welchen englische Kriegsschiffe unter Bruch des , rechts gegen Handelsschiffe der Mittelmächte und 9l- Handelsschiffe der Neutralen vorgegangen sind. jfrf Als Gesamtergebnis der beiden Kriegsjahre c^ycj„ sich für die Flotte Englands und seiner Verbündeten J|t nicht wieder gut zu machender Verlust an Gerät n> gutem Ruf. ( pg» Dieser große, zu Beginn des Krieges woy' niemand erwartete Erfolg der deutschen Flotte >»" Scestreitkrästc der Verbündeten Deutschlands nun» so höher gewertet werden, als die Gcsamtstaru Deutschland und seinen Verbündeten gegenüberstetz feindlichen Flotten zu Beginn des Krieges in b MÜNCHEN Deutsche Soldaten-Zeitung. 7 Nr. 6. Ein erfrischendes Bad in einer Kuhtränke in den Vogesen. Ad im Bau befindlichen Schiffen aus nicht weniger als A3 Kriegsschiffen von 5 428 000 Tonnen Wafferver- Mngung bestand, (ungerechnet Hilfskreuzer, Torpedo- Aotszerstörer, Antersceboote und sonstige bewaffnete Fahrzeuge, von welch letzteren England allein weit über ^000 in Dienst hat). Die gleichartigen Scestreitkräftc Deutschlands und seiner Verbündeten betrugen hingegen Ai Beginn des Krieges nur 156 Schiffe mit 1 651 000 Donnen Wasserverdrängung. Einem 3'A mal so starken Aegncr brachten also die Mittelmächte bisher fast genau dreimal so starke Verluste allein an großen Kriegsfahr- örugen bei, als sie selbst erlitten. Nördlich Zeebrügge wurde ein englischer Doppel- decker von einem unserer Unterseeboote abgcschoffen und ium Niedergehcn auf das Wasser gezwungen. Die In- 1Qffcn, zwei Offiziere, wurden von einem unserer Flug- zeuge gefangen genommen, hierauf mitsamt ihrem Flug- zeug an Bord eines Torpedobootes befördert und nach Zeebrügge eingcbracht. . Der Kreuzer „Midilli" traf südlich Sebastopol auf uarke feindliche Scestreitkräftc. Da man der „Midilli" A» Weg abzuschnciden versuchte, muhte sie sich vier stunden lang auf einen Kampf gegen ein neues ruffi- jSes Schiff von der Art „Kaiserin Marie" und vier Dvrpcdobootszerstörcr, ebenfalls von neuer Bauart, ein- Alsen. Trotz des Angriffes und trotzdem die feindlichen Schiffe unaufhörlich Verstärkungen herbeiriefen, durch- wach die „Midilli" dank der Geschicklichkeit ihres Füh- wrs die feindliche Einkreisung und kehrte unversehrt zurück. Der deutsche Dampfer „Elbe" ist auf der Fahrt ?v» Sundswall nach Lulea in Nähe des Hafens Ratan A einem Abstand von einer halben Seemeile von Land Arch ein feindliches Unterseeboot ohne jede Warnung ?» Torpedo angegriffen worden. Cs gelang dem Kapitän durch hart Vackbordrudern dem Torpedo aus- zuweichen, der in 20 Meter Abstand an der „Elbe" Abeiging und an den Klippen der Küste platzte. Die 'Albe" konnte in Ratan unbeschädigt Einlaufen. And Ws sagt Amerika zu all diesem Völkcrrcchtsbruch der ueinde Deutschlands!? In Brügge fand die Verhandlung des FAdge- vchts des Marinekorps gegen den Kapitän Charles BYatt von dem als Prise eingebrachten englischen Ampfer „Brussels" statt. — Der Angeklagte wurde Am Tode verurteilt, weil er, obwohl nicht Angehöriger .ur bewaffneten Macht, den Versuch gemacht hat, bei c»t Maasfeuerschisfe das deutsche Unterseeboot „U 33" W rammen. Der Angeklagte hat ebenso, wie der erste -7/fizier und der leitende Maschinist des Dampfers B»erzeit für sein „tapferes Verhalten" bei dieser Ge- aen^^it von der britischen Admiralität eine goldene Sls Belohnung erhalten und war im Unterhausc erwähnt worden. Bei der damaligen Begegnung i'h/ cr' ohne sich um die Signale des U-Bootes, das A"zum Zeigen seiner Nationalflagge und zum Stoppen , ''Aderte, zu kümmern, im entscheidenden Augenblick Uur?oher Fahrt ans das Unterseeboot zugedreht, das Da« urch sofortiges Tauchen »m wenige Meter von dem st» wpsrr freikam. Cr gab zu, hiermit nach den Wei- st,.,^?» der Admiralität gehandelt zu haben. Das de,, >.st bestätigt und durch Erschießen vollstreckt wor- [„„■ Eine von den vielen ruchlosen Freischärlcrhand- ber englischen Handelsschifsahrt gegen unsere Ejn^^kahrzenge hat so eine zwar späte, aber gerechte sqg.Ae gefunden. Morob in England das — wollte - '' der Mund sperrangelweit aufgerissen wird. >,Ae amerikanische Behörde hatte die Funkspruch V.„.,VVV -vVV»v-v y«iVV Viv w r ^ic der „Deutschland" unter Siegel gelegt Besatzung der „Deutschland" nahm an Bord des festgenommenen deutschen Dampfschiffs „Neckar" am Gottesdienst teil. Der Kreuzer „North Carolina" Und zwei Zerstörer begaben sich außerhalb der Vir- qinia-Vorgcbirge, um dort dafür zu sorgen, daß bei der Ausfahrt der „Deutschland" die amerikanische Neutrali- tät nicht verletzt werde. , Das U-Frachtboot hat die Heimreise angctretcn. Heil ihm! Das amerikanische Prisengcricht hat erklärt, daß ein als gute Prise bezeichnetes Schiss in neutralen Ge- wässern nicht ohne Geleitschiff eingebracht werden kann. Die Art und Weise, wie die „Appam" eingebracht wurde, stand nach Ansicht des Gerichtshofes im Widerspruch mit der Secfreiheit der Vereinigten Staaten. Danach müßte die „Appam" an ihren Besitzer zurückgegcbcn werden. Der italienische Krieg. Die Italiener in Tripolis sind überall geschlagen und bis an die Küste getrieben. Die Engländer haben im Herbst 1914 und im Frühjahr 1915 die Senuffcn gegen Italien offen unterstützt. Für diesen Fehler mußten sie später büßen, als sich die Senussen auch gegen England gewandt hatten. Die Italiener zogen mit 4000 Mann eingeborener Askaris und eigenen Leuten gegen das Äufrührcrlager von Kasr Vuhadi ab, wurden aber völlig geschlagen, aufgcrieben und bis an die letzten Dünen der Meeresküste verfolgt, die darauf Misurata, Beni Ulid, Tarhuna, Zuara und Slittcn einschloffen und belagerten, so daß die Italiener nach der bereits erfolgten Räumung aller inneren Stand- orte auch Misurata und Tarhuna aufgeben mußten. Der letzte Ausfallversuch aus Tarhuna bedeutete für die Italiener einen neuen äußerst traurigen Tag. Zur Zeit halten die Italiener nur noch Tripolis, Homs und Zuara. Auf dem Balkan. Die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung Mon- tenegros ist durch die östcrr.-ung. Militärbehörden ge- sichert worden. Jeden Monat gehen gesonderte, für die Bevölkerung bestimmte Verpflegungssrachten nach Mon- tenegro ab, die den Monatsbedars an Mais, Gemüse, Mehl, Salz und Zucker für 150 000 Menschen bringen. (Schweiz. Tel. Ins.) Unmenschliche Grcueltaten verüben die englisch-fran- zösischen Truppen der Saloniki-Armee, unterstützt durch serbische Komitatschis, gegen die Bevölkerung in Maze- donien. Die ganze Gegend steht in Flammen, in vielen Ortschaften sind die Bewohner lebendig verbrannt. Vor den Augen des Kommandeurs des zweiten Zuavenregi- ments wurden Bewohner der Dörfer Sborski und Trnptno niedergemehelt, während anderen Einwohnern Hände und Nasen abgeschnitten und Augen und Ohren durchbohrt wurden. Die Bedauernswerten haben sich unter unsäglichen Schwierigkeiten in die bulgarischen Feldlazarette geflüchtet, wo sie sorgfältig gepflegt und behandelt werden. Nach zuverlässigen Aussagen sind bei den französischen Kavallerieregimentern besondere Abteilungen gebildet worden, die den Auftrag haben, in die Felder und Berge geflüchtete Kinder, deren Eltern erschlagen worden, zu ermorden. Die Truppen haben an vielen Orten große Vorräte von Kalk aufge- stapelt, den sie auf die Leichen der Ermordeten und Verbrannten schütten, um jede Spur ihrer Greueltaten zu vernichten. Es heißt, daß General Sarrail bald über genügende Truppenmaffen verfügen werde, um zum Angriff schrei- tcn zu können. Da Lloyd George noch immer für das Saloniki-Unternehmen eintrete, werde auch Groß- britannien sich tatsächlich beteiligen. Außerdem sollen die portugiesischen Truppen, die ursprünglich für die französische Front bestimmt waren, auf Veranlassung Englands nach Saloniki befördert werden. Die in Brest ausgeschisften russischen Soldaten werden gleichfalls den Truppen in Mazedonien zugcteilt werden. Die französischen Truppen an der Wardarfront haben nicht nur unter der Ruhr zu leiden, sondern nach zuverlässigen Berichten sollen viele Soldaten die Cholera haben. Die Seuche sei von den früher ans Korfu untcrgebrachten serbischen Soldaten cingcschleppt worden. Ein weiteres Umsichgreifen ist zu erwarten, denn die gesundheitlichen Maßnahmen lassen im Heere Sarrails viel zu wünschen. Bel den MosllmSo Die Geschichte dieses Weltkrieges wird sehr um- fangreich, in doppelter Beziehung, konnte man sagen — nach Umfang des Inhaltes und nach der Ausdehnung des Kriegsschauplatzes. Man kann die einzelnen Kriegs- schauplätze wohl gesondert behandeln, aber man muß sie doch zu „einem" deutschen Eeschichtswerk zusammen- fassen, denn überall waren wir Deutschen dabei, und nicht nur die vom Landhecrc, sondern auch die blauen Iungcns von der Flotte. Im Westen sind sie in Flan- dern; im Osten halsen sie bei Libau und vor Riga; ihre Tätigkeit ans der Gallipoli-Halbinscl ist rühmlichst be- kannt; der Landungszug der „Emden" durchzog die Küstenstriche von Arabien; und auf dem Euphrat setzte eine Marine-Abteilung die von den Engländern durch die Türken südlich Bagdad,, bei Ktesiphon erbeuteten Kriegsfahrzeuge instand, um daraus eine Irak-Flottille zu bilden, die den Engländern viel zu schaffe» machte und einen wesentlichen Anteil,an dem Erfolge von Kut > el Amara hatte. Die deutsche Marine hat auch die Cuphratschifsahrt verbessert und in den Dienst des Nachschubs gestellt, so die unfertige Bagdadbahn ergän- zend. Eine deutsche Marinewerft am Endpunkt d?r Bahn wurde angelegt und Motorboote gebaut, so daß achtfache Ladung in halber Zeit gegen früher befördert werden konnte. Auch in Mesopotamien hat unsere Ma- rine ein Ruhmesblatt aufzuweisen. Bel den Neutralen. Man lächelt. Indessen wir uns unserer Menschlich, feit in der Kriegführung und gegen die Gefangenen rühmen, ja auch die neutralen Staaten in rücksichts- vollster Weise nach dem Völkerrecht behandeln, fahren die Feinde fort, rechtswidrigen Zwang auszuüben als Druckmittel uns und den Neutralen gegenüber. Sie haben damit Erfolg und die Neutralen, weit entfernt unser» Edelmut anzuerkennen, lächeln — über uns — und fügen sich dem Zwang, ohne Rücksicht darauf, ob sie unfreundlich gegen uns handeln. Die englische Negierung soll die gesamte für die Ausfuhr verfügbare holländische Kartoffelernte aufge- kauft haben, um zu verhindern, daß die Kartoffeln der diesjährigen Ernte nach Deutschland ausgeführt werden. Das haben die Engländer mit dem rumänischen Ge- treide und mit den norwegischen Fischen nicht anders gemacht, und doch haben wir in Deutschland noch satt zu essen. Wir lachen angesichts der reichen Ernte über die verbrecherischen Absichten der Engländer, aber Zorn und Rache fordern sie nur um so mehr heraus! Deutschlands Seehandel mit Norwegen hat sich seit dem Frühjahre wieder wesentlich gebessert. Deutsche Handelsschiffe sind an der norwegischen Westküste wieder häufiger anzutreffen, auch der Handel über Land hat sich wieder bedeutend gebessert; besonders findet wieder eine bedeutende Einfuhr aus Deutschland in Maschinen und anderen Werktätigkeitserzeugniffen statt. Auf den hie- sigen Eisenbahnstationen sieht man häufig deutsche Eisen- bahnwagen, die hier aus Deutschland mit Waren an- kommen. Die amerikanische Regierung hat den niederländi- schen Vorschlag in Erwägung gezogen, gemeinsam gegen bestimmte Blockademaßregeln der Verbündeten, nament- lich gegen das Anhalten der Vricfpost, vorzugehen. Wie gemeldet wird, sieht sich die amerikanische Regierung in der Lage, den niederländischen Standpunkt anzunehmen. Eine gewaltige Dynamitentladung in der Neu- yorker Bai hat die Packhäuser der National-Storage- Company vernichtet; sie war nicht nur in Neuyork, sondern auch in den angrenzenden Städten schwer zu spüren. In Manhattan (New Jersey) und aus der Cllis-Inscl flogen von vielen Häusern die Dächer in die Luft. In Brooklyn wurden viele Menschen durch die Erschütterungen aus ihren Betten geschleudert. Zehn- tausende von Fensterscheiben sprangen in Stücke. Die Scherben bedecken sämtliche Straßen von Neuyork. In Neuyork ist der Verkehr durch den Schreck wie ge- lähmt. Cs ist anzunchmen, daß der Schaden 50 bis 55 Millionen Dollar erreicht. Cs sind über 200 000 Granaten und 25 000 schwere Lydditbomben, ferner 25 000 oder 30 000 Kisten Infanteriemunition in die Lust geflogen, außerdem wurden 42 Millionen Kilo Rohzucker, 1 500 000 Kilo gesalzenes Schweinefleisch vernicht., 26 Eisenbahnwagen, 30 Packhüuscr sind schwer beschädigt, sechs Elevatoren außer Betrieb gesetzt. i. Kraftprobe: Ein Bayer trägt zwei Mann mit den Zähnen. 8 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 6. KnegsBrrome und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons G o l d s ch m i d t. Durchhauen! Das Kricgsernährungsamt hat am 1. August einen Ausruf erlassen, dem wir Folgendes entnehmen: „Neben dem wütenden Kampf gegen die lebende Wehr, die Heimat und Herd des deutschen Volkes schützt, führt der Feind einen schmählichen Krieg gegen Frauen und Kinder. Was die Waffengewalt auf dem Schlacht- selde nicht vermag, das soll der Hunger erzwingen. Wir sollen mürbe gemacht, der zähe Widerstand unserer Heere in der Heimat gebrochen werden. — Das wird nicht ge- lingen. Auf den heimischen Fluren reift uns eine Ernte entgegen, die reicheren Ertrag verspricht als die vor- jährige. Sie gibt uns die sichere Gewähr, daß bei richtiger, die Mängel der bisherigen Regelung ver- meidender Verteilung, die hingebende Opferwilligkeit unseres Volkes keine seine Kräfte übersteigende Be- lastungsprobe erfahren wird. Das Kriegsernährungs- amt wird alles daranschen, daß die Nahrungsmittel gerecht und gleichmäßig verteilt werden, und daß die Preise nicht über die durch die Kriegsverhältnisse ge- botenen Grenzen hinausgehcn. Soweit sich ohne lAe- sährdung der Vcdarfssicherung eine Senkung des Preis- standes der Nahrungsmittel ermöglichen läßt, wird darauf hingewirkt werden. Auch bei Durchführung dieser Grundsätze muß sich das deutsche Volk Beschränkungen aufcrlcgen; sie sind aber gering anzuschlagen gegenüber den Entbehrungen und Opfern, die unser Heer seit zwei Jahren willig trägt. — Unermeßlichen Dank schul- den wir in der Heimat den Tapseren da draußen, die unsere Grenzen schützen. Ihr Vorbild soll uns leiten bei der Anpassung an die Kriegscrnührungsverhältnisse. So erfüllen wir einen Teil unserer Dankespflichten und bekunden den unerschütterlichen Siegeswillen des deut- schen Volkes durch die Tat." Dieser Erklärung des Vorstandes des Kriegsernährungsamtes hat sich eine Reihe wichtiger Organisationen angeschloffen. Cs sind das der Bund der Industriellen, der Bund der Land- wirte, der Zentralverband deutscher Industrieller, die Vereinigurw der christlich-deutschen Bauernvereine, der Deutsche Bauernbund, der Deutsche Handelstag, der Deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag, der Deut- sche Städtetag, der Deutschnationale Handlungsgehilfcn- verband, die Gencralkommission der Gewerkschaften Deutschlands, der Gesamtverband der christlichen Ge- werkschaften Deutschlands, der Hansabund, der Reichs- deutsche Mittelstandsverband, die Soziale Arbeitsge- meinschaft der Kaufmännischen Verbände und der Ver- band der Deutschen Gewcrkvereine. Damit hat sich der größte Teil des wirtschaftlichen Deutschlands mit der Aufforderung des Kriegsernührungsamtes einver- standen erklärt. Das konnte umso eher geschehen, als das Amt verspricht, daß die Nahrungsmittel gerecht, und gleichmäßig verteilt werden und daß die Preise nicht über die durch die Kriegsverhältniffe gebotenen Gren- zen hinausgehen werden.' Cs wird eine Senkung des Preisstandes in Aussicht gestellt. Das ist freudig zu be- grüßen. Denn es kommt nicht nur aus die vorhandenen Vorräte und deren Verteilung an, sondern auch auf die Preise dieser Vorräte. Besonders die mindcrbemittel- ten Schichten hängen in ihrer Lebenshaltung sehr er- heblich vom Preise ab. Cs ist außerordentlich wün- schenswert, daß gerade mit Rücksicht auf sie die Preise der Lebensmittel nach Möglichkeit heruntergesetzt wer- den. Die Tatsache, daß das Kriegsernährungsamt eine solche Ermäßigung in Aussicht stellt, wird viele unserer tapferen Krieger beruhigen. Beruhigend wird auch die Feststellung 'wirken, daß aus unseren Fluren eine reichere Ernte als die vorjährige hcranreift. Im vorigen Jahre hatten wir eine schwere Mißernte, diesmal ist der Himmel dem Fleiß und der Arbeitstreue des deutschen Volkes gnädig gewesen. Unser Kaiser hat in seinem Erlaß vom 1. August vom Heldentum in der Heimat gesprochen. Cr sagt: „Auch daheim ist Hel- dentum: bei Mann und Frau, bei Jung und Alt, bei allen, die Trauer und Sorge still und tapfer tragen, die ordnen und helfen, um die Leiden des Krieges zu mildern, in der Arbeit derer, die Tag und Nacht un- ermüdlich schaffen, um unsere kämpfenden Brüder im Schützengraben und auf der See mit allem notwendigen Rüstzeug zu versorgen. Die Hoffnung der Feinde, uns in der Herstellung von Kriegsmitteln zu überflügeln, wird ebenso zuschanden werden, wie ihr Plan, durch Hunger zu erzwingen, was ihr Schwert nicht erreichen kann. Aus Deutschlands Fluren lohnt Gottes Gnade des Landmanns Fleiß mit reiferer Frucht als wir zu hoffen wagten. Süd und Nord wetteifern darin, die rechten Wege für eine brüderliche Verteilung von Nahrung und anderem Lebensbedarf zu finden." Also auch der Kaiser spricht von einer gerechten, von einer brüderlichen Verteilung der Nahrung. Das ist ein schönes, in die Tiefe klingendes Wort. Wer in diesen Tagen Gelegenheit hatte, durch Deutschland zu reiten, der konnte helle Freude haben. Cr sah überall segen- reiche Fluren, er sah Weizen und Roggen in guter Ent- faltung, er sah weite Rübenfelder, riesige Kartoffeläcker, fette Wiesen, mit Liebe gepflegte und nutzbringende Gürten. Cr sah das Kernobst auf den Bäumen, das Vieh ruhig und wohlgenährt auf den Weiden, er sah die Frucht eines jahrelangen Kriegsmühens der Heimat. Man hatte sich nicht damit benügt, das bisher bebaute Gebiet wie- der zu bebauen, der Fleiß hat Ocdländcrn die Kraft abgerungcn, so daß heute die Aecker außerordentlich ver- mehrt sind. Cs kann jetzt kein Zweifel mehr sein, daß »wir das dritte Kriegswirtschaftsjahr überstehen können, daß wir imstande sind, falls der Friede in diesem Jahre noch nicht kommen sollte, uns ausreichend zu ernähren. Wohl werden die Lebensmittel auch im dritten Kriegs- wirtschaftsjahre nicht so reichlich sein wie im Frieden, denn wir sind ja rings von Feinden umstellt, vom Welt- verkehr abgeschnitten, so daß nur wenig Nahrungs- mittel hereinkommen können. Aber wir haben unermüd- lich dafür gesorgt, daß die eigene Kraft uns genügend Nahrung gibt. Wir können ein hohes Lied der Arbeit und des Dankes singen, wenn wir diese Früchte sehen. Darin sind die Sehnsucht und die Treue, die in Deutsch- land nicht verwelken können. Darin ist die Liebe zum Boden und zum Lande, jene Vaterlandsliebe, die den eigenen Grund so teuer hält, daß sie ihn gern mit Blut und Entbehrungen verteidigt. Besonders müssen wir jetzt der Landfrau gedenken, die einen großen Teil der schweren Arbeit getan hat. Sie hat den Acker gepflügl, die Saat gesät,' die Entwicklung der Früchte beauf- sichtigt und hat dabei noch den Haushalt 'geführt und die Kinder betreut. Das sind Taten, die nie vergessen werden können. Jetzt hilft sie, die Ernte cinbringcn. Schon fällt der Roggen. Schon stehen die Garben auf den Feldern. Bald wird auch der Weizenschnitt reif sein und die anderen Früchte werden ihrer Bestimmung zu- gcstthrt werden. Wie Friedcnssegen liegt es über dem Lande, wie ein starkes Vertrauen zur Sache Deutsch- lands. Wohl haben alle Völker die Sehnsucht nach Frieden, aber Deutschland verzagt nicht. Cs kann nicht verzagen, da cs solche Arbeitskraft und solchen Opfermut in seinen Grenzen hat. Was man auch im zweiten Kricgswirtschaftsjahre gegen einzelne vorzubringen hatte, gegen Verfehlungen, Spekulationen, Verkennungen der schweren Zeit, dcis Ganze hat standgehalten, die Heimat hat sich bestrebt, des Heeres würdig zu sein. Wer jetzt die Felder sieht, der hat den rechten Eindruck von diesem Kriege als von einem Volkskriege. Der weiß, daß in Deutschland Arbcitseinigkcit herrscht. Arbeits- einigkeit aber ist die Voraussetzung der Opscreinig- keit. Wir dürfen erwarten, daß im dritten Kriegsjahre ein jeder in der Heimat an den anderen denkt. Wir dürfen hoffen, daß die Geschlossenheit der Armee sich im Volke wiederholen wird, Denn Heer und Volk sind ja in beständiger und lebendiger Wechselwirkung, sie sind ein Organismus. Die Einheitlichkeit des Organis- mus fordert aber mit Naturnotwendigkeit auch die Ein- heitlichkeit im Opfern. Je mehr draußen und drinnen zu einander stehen, je mehr der eine Teil sich auf den anderen verlassen und stützen kann, umso größer ist unsere Widerstandsmacht. Noch wissen wir nicht, ob im dritten Kriegsjahre der Friede kommt. Wir hoffen cs, aber wir müssen auf alles vorbereitet sein. Gerade jetzt dürfen wir nicht Nachlassen, müssen unseren Widerstandswillen stählen, denn der Feind macht die größten Anstrengungen, das vergeblich ersehnte Ziel zu erreichen. Trifft 'er auf einen Block der Heimat und des Heeres, so wird er sich immer wieder den Kopf zerschellen. Cr kann nicht durchdrungen. Ein einiges Deutschland ist wie Granit und seine Feinde sind dagegen wie ein Rcgcnsturz. Sie können den Granit nicht zermürben. Pas hat das zweite Kricgs- jahr deutlich erwiesen, das dritte Kriegsjahr wird es noch deutlicher erweisen. .Je geschlossener unser Gesamt- widcrstand ist, umso kräftiger wird auch unsere Friedcus- stimme sein. Denn nichts imponiert in der Welt so sehr als Zähigkeit und Hartnäckigkeit eines ganzen Volkes. Das lehrt die Geschichte immer wieder. Seien nur ^ halb weiter zäh und hartnäckig, seien wir weiter ö schloffen, lassen tvir inneren Streit und Vorwürse, oi wir nur an unseren Daseinskampf und trachten wir w. nichts anderem als mit diesem Kampfe bic Feuwe T immer abzuwehren. Dann können wir mit Ruye unsere Kulturarbeit gehen, können wieder im ,VrK ß den Acker bebauen, können unseren Geist pflegen schürfen, die Traulichkeit der Familie erhallen fördern. Denn schließlich ist ja dieser Krieg >nr nichts anderes als ein Ringen um unsere Ruhe, j}■ > eines Volkes aber, das heißt die Möglichkeit sncvnly Kulturfortschrittes, ist das Leben. Ein Volk kann leben, wenn der Respekt vor ihm ihm die dauernde' verschafft. Da dieser Respekt nun einmal an der Al mit den Massen, in der Heimat mit her Arbeit/ zwangen.werden kann, so halten wir mit den Pap und mit der Arbeit durch bis zu einem siegreichen U Dahelm. An der Schwelle des dritten Kriegsjahres durP" wir uns am Todestage Bismarcks, dem 31. 3ul1' * das Andenken des großen Deutschen versenken, j im Rückblick auf unsere Cinigungskämpfc immer.wieo zu Dankbarkeit und deutscher Mannestrcue crmay - Im Aufblick zu diesem eisernen Kanzler finden " Trost und Stärke in den Prüfungen des jetzigen irr ges und wollen uns seine „Gedanken und Erinnern gen", die er uns schriftlich hinterlaffen hat, als » weiser dienen lassen in den Forderungen unserer In seinem Geiste wollen wir der Entscheidung cntW sehen, die dieser Weltkrieg bringen muß. Cs ist r Weltkrieg, denn im Gegensatz zu den Kriegen aus - marcks Zeit, die wir führten zur Befestigung des W schen Reiches, handelt es sich heute um die Stell» » dieses, durch Bismarck wieder aufgerichtcten DeurljvO Reiches in der Welt. Cr, der treue Ekkehard Volkes, hat diesen Kampf kommen sehen, er ist : heute mit uns, sein Geist erfüllt die Herzen Tapferen in Ost und West, er gebe uns auch und Einigkeit daheim zu aufopfernder Hingabe an? heilige Sache des Vaterlands! Blickt auf, alle w Deutschen, zu diesem Eueren Volkshclden, wenn 'P schwach tverden solltet, und bleibt seiner würdig fürchtet Gott und sonst nichts auf der Welt!. Worin wir unseren Gegnern unterlegen sind, ^a ist mit dem Munde und mit der Feder. Damit lein wir wirklich nicht Ebenbürtiges. Sind schon unn Heeresberichte so knapp gefaßt, daß sic uns ^elegenü geradezu nüchtern erscheinen, so verzichten wir vollen auf die Kunst des Viervcrbandes, die Welt mit erd>) tctcn Erfolgen in Atem zu halten. And auch die o stände in Heer und Volk, in wirtschaftlicher Beziehw - und was die Stimmung angeht, werden im feindlich- Lager immer im rosigsten Lichte geschildert, um so ®.{ die Neutralen einwirkcn zu können. Siege müssen » Munitions- und Gcldliefcrcr bei guter Hossn"^, halten, den eigenen Kredit stützen und das Volk - Durchhalten anspornen. Gewiß, das haben wir au^ nicht nötig, und Siege brauchen wir nicht zu ersind^j wenn die' Tatsachen — vergleiche die Kriegskarte so deutlich und überzeugend für uns sprechen. - u das Gegenteil brauchten wir eben doch auch nicht a tun. Wir stärken nur den Feind in seinem Willen Siege, wenn wir jammern und uns untereinander würfe machen über die mehr oder weniger Opferfreudigkcit und Hingabe. In dem Punkte so» Aber wir allerdings besser so wenig wie möglich von ^ Feder und dem Munde Gebrauch mache». Da 9cl|, es den Zuruf aus dem Schützengraben befolgen: halten, Haushalten und's Maul halten! ,vit Das Recht derer hinter der Front. Ja, haben hinter der Front eigentlich ein Recht, mitzusprcchW Zerbrechen uns da den Kopf über die Kriegszicle » die Zukunft Deutschlands, als wenn cs keine grauen gäbe, die doch wohl auch ein Wort niM sprechen haben und wie wir meinen-, sogar das, c.c scheidende. Hier reden wir von „realen Garantien ,- erkämpft werden müssen; von wem denn? Im Kassi haus — sagte neulich ein Witzbold — wird der Ks- nicht zu Ende geführt! Im Trommelfeuer schwer! englischer Geschütze muß der Sieg erkämpft w der uns das bringen soll, was unsere Leisetreter wagen, mit deutschen Worten auszudrückcn. Ein scher" Friede weiß nichts von „realen Garantie ^ lich machen, oder auch nur zufriedenstcllen wollen. „ da gehen doch jetzt tatsächlich Leute bei uns day.^ an die Arbeit, um „unsere Begehrlichkeit" zu äu9ic,t Man hat an der Front keine Zeit, sich mit J° ^an Albernheiten zu beschäftigen, denn dort ^ Wirklichkeits-Grundlagen (reale Garantien) mit. ^lqcit des eigenen Lebens. Tausende bringen sich_ zur zum Opser für das Deutschland, das aus biesil»mnN erhörten Blutvergießen hcrvorgehen muß. Wer gegen diese Helden ausstchen, um zu entscheiden, ^ weit wir unsere Kriegsziele stecken müssen!< §,ss Kriegszicl ist der „Sieg" und den holen wir »ns ^ dem Schlachtfelde und nicht im Kamps der Mein» o oder in der Redeschlacht! cit Aus neuartige städtische und staatliche Stell"^^- sür Kriegsteilnehmer weist die soeben erschP, Nr. 3 der „Fürsorge für Kriegsteilnehmer", des J Nr. 6. Deutsche Soldaten-Zeitung. 9 für das gesamte Kriegstcilnchmer-Fürsorge- k„^^.ohlfahrtswesen hin. „Hilfe an Kriegsverletzte Organisation und Maschine" verlangt Dr. Th. ' Jc r * Steglitz, indem er daraus ausmerksam < daß bestimmte Arbeiten von öffentlichem Be- wie beispielsweise die Bekämpfung der Staub Plage, mit Hilfe von Kriegsteilnehmern städtischerseits "^geführt werden können. „Die Versorgung von teilnchmern in der Jugendpflege" behandelt Dr. , .?ls Schmidt- Charlottcnburg und verlangt als iim* c stellen für die Jugendpflege staatliche Iugend- burA'* .®’e Tätigkeit der Freien Verbände soll da- $9 keineswegs eingeschränkt werden. Aber ein großer B/s?ar Jugendlichen und gerade der, der es am Mussten bedarf, unterzieht sich freiwillig keiner h. Mstchtigung. Gerade für sie sollen die mit kriegs- . Madigtcn Üfsizicrcn zu besetzenden Jugendämter ge- aasten werden. sL, Die Fahrpreisermäßigung für deutsche Kriegsbe- Nmgte ist weiter ausgedehnt worden aus Reisen zu giratungsstellen, die von der amtlichen bürgerlichen -i» 2sbeschädigtensürsorqe oder von den Gewerkschaften »»^richtet sind, zum Arbeitgeber zwecks Vorstellung, zum Stellenantritt. L, 3um Vesten der Landesverteidigung und mit 9?iid- gW auf die militärischen Unternehmungen müssen die i, oa>Mandobehörden zeitweise eine vorübergehende dbi sWchung des Feldpostbriefverkehrs anordnen. Auf ./^ Maßnahme kann aus rein militärischen Rücksichten c3eit nicht verzichtet werden. — Der einzelne Mann hfsmt trotz mehrfacher Belehrung oft nicht zu dem Bewußtsein, wie gefährlich auch schon die kleinste Hutung militärischer Absichten in Familicnbriefen und wie sie im Heimatlande von heimlich unfern fjnern nahestehenden Leuten ausgcbeutet werden g, -- Cs ist dringend nötig, daß sich jeder Hceres- ^Dörjge dieser Gefahr bewußt wird und daß er Cr kn solchen Augenblicken der Postübcrwachung dem eZttlandc das Opfer bringt, seine Briese so abzu- !ön' ^af) sie von seinen Vorgesetzten gelesen werden |3C«, als daß er sich durch diese Maßnahme behindert ..bedrückt fühlt. — Soweit der Dienst und die mili- js?>chc Lage es irgend gestatten, wird bei dieser Post- i?sb>achunq dem Empfinden der Hceresangchörigen ^ ^dcr Weise entgegcngckommen und die Äbscndung ^Briefe ohne Verzögerung durchgcführt. — Cr- ^Mcht wäre es auch, wenn alle Angehörigen daheim Ä die Wichtigkeit solcher Anordnungen klar machten, ki/c» streben lediglich den endgültigen Sieg und damit Beendigung des Krieges. kj» Die Anfeuerung unserer Feinde. Ja, sie bedürfen IjszE Antriebes, und so erfindet man die ungeheuer- Öcn Märchen über die Zustände im Deutschen szN. Zu den letzten Anstrengungen peitscht man die twi^r auf, indem man ihnen vorredet, dann, käme im°' h Cl>'uflid) das Ende, denn der Zusammenbruch n^üchlands sei unausbleiblich. Demgegenüber kön- iei‘ svir mit Schadenfreude, die ja die reinste Freude ^ wll, feststellcn, daß Mangel und Rot bei unseren . ‘tben kcinenfalls geringer sind, ja wenn es den Vertrauensvollen unter uns zum Trost ge- können wir sogar sagen, daß es in Rußland, /Weich und Italien recht schlimm aussicht und man ' ^bgland nichts weniger als im Ueberfluß lebt. Baden. se/i» tapferes Kirchcnpcrsonal hat die katholische e? Oos in Baden; dort haben Pfarrer, Vikar, !art'ff und Mesner das Eiserne Kreuz. Bayern. ^l,.^"ig Ludwig weilte auf der Rückreise von einem -so * der Hochseeflotte einige Stunden in. Hamburg, ifc/jf vom Senat herzlich begrüßt wurde, in Vraun- wo er zwei Tage der Gast des Hcrzogs- k/^.war, und einige Stunden in Leipzig, wo er mit ^önig von Sachsen zusammentraf. Flachsbau hat im landwirtschaftlichen Mander- •''Ürf Rcumarkt im Kriegsjahr 1916 gegen die Zeit yetn Kriege eine ganz wesentliche Vermehrung cr- Im ganzen sind 50 Tagwerk angcbaut. Nürnberg werden seit kurzem im Briefbeför- ><.. am'Briefpostamt 2 35 diesjährige Mittel- , ituricntcn gegen ein Taggeld von 3,70 M. ver die jungen' Leute haben sich bisher sehr. gut vibiil*1 Ferner sind im Bricfzustclldicnst 50 weitere Arbeitskräfte eingestellt worden, so daß beim Zvostamt 2 jetzt 160 solche in Verwendung sind; Ücn erst 2,50 M., nach einem Vierteljahr 2,70 Taggeld. Im Zcitungsabsertigungsdicnst der 'tutj" Beamten werden jetzt 8, im Zeitungskasscn- ütjfg im Schalterdienst noch 4 weibliche Arbeits- )Ur Einstellung gelangen. iss/f 21. Juli y,ll Uhr nachts hörte man aus dem bei Tegernsee deutlich Kanonendonner. / in , ^aren die einzelnen Schläge wahrzunchmen, Ntzesz/"rzen Zwischenräumen aufeinandcrsolgte»; nach /il "^ 10-15 Schüssen folgte immer eine längere dex ®CF Kanonendonner stammte unzweifelhaft r italienischen Grenze. % Hansestädte. Lvste» Tragbücherschrank im Felde hat die Dichter-Gedächtnis-Stiftung, Hamburg-Groß- deren Kricgsbuchtütigkcit wir wiederholt am Machten, baue» lassen, er enthält 20 Bücher und wird ohne weitere Verpackung, mit einem Vor- legeschloß versehen, durch die Post befördert. Stellt man ihn aufrecht, fällt der Deckel zurück und zeigt innen das gedruckte Verzeichnis der „Feldbüchcrei". Auch kann er als Schreibpult dienen. Ferner sind jedem Schrank 2 Oescn zum Aushängen des Schrankes mit der nötigen Anzahl Schrauben beigegeben. Mit einem Griffe kann er geschloffen werden; man trägt ihn an einem starken Bügel. — Der erste „Tragbücher- schrank" ist nach Mazedonien abgegangen, wo unsere Tapferen gegen die feindlichen Truppen i» Saloniki kämpfen. Soweit cs der Stiftung möglich ist, soll der „Tragbüchcrschrank" mit der darin enthaltenen Feld- büchcrei, die zum größten Teil launigen Inhalts ist, an eine größere Anzahl von Truppenteilen verteilt werden. Bewerbungen sind an die Deutsche Dichter- Gedächtnis-Stiftung i» Hamburg-Großborstel, Abtei- lung Kriegsbuchtätigkeit, zu richten. Mecklenburg und Oldenburg. Die Wanderausstellung „Die Kunst im Kriege", veranstaltet vom Deutschen Museum für Kunst in Handel und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen), auf der die „Vaterlandsspcnde" auch einen von Herrn Architekten Cndell-Verlin gefertigten Entwurf eines Erholungsheims ausgestellt hat, befindet sich in Rüstringen und wird von hier aus im Monat September nach Altona verlegt. Vreutzen H e s s e n ° R a s s a u. Hinterbliebencnfürsorge. Die Anregung, in Testa- menten der Nationalstiftung für die Hinterbliebenen Genesende Soldaten im Luftbad des Deutschen Museums, München. der im Kriege Gefallenen zu gedenken, ift bereits auf fruchtbaren Boden gefallen. So hat der in Frankfurt a. M. verstorbene Gerichtsaffeffor Dr. Arthur Kauf- mann sein Cfsektcn-Depot in Höhe von etwa 200 000 Mark laut Testament der Nationalstiftung vermacht. Möge diese wahrhaft edle Tat des Verstorbenen reiche Nachahmung finden und seien hiermit alle Deutsche» gebeten, das Andenken iinserer im Kampfe für das Vaterland gefallenen Helden durch reiche Zuwendungen bei der Abfassung ihres Testamentes zu ehren. Wir erinnern dabei auch an unsere Vatcrlands- spcnde, deren Mittel nahezu die Viertelmillion erreicht haben, und nun auch schon ihre Fürsorgetütigkeit begon- nen hat. Groß ist der Opfersinn unseres Volles immer noch, er wird auch derer gedenken, die bei Wiederaus- nähme ihres Berufes nach den Anstrengungen dieses aufreibenden Krieges in Siechtum verfallen und einer Unterstützung zur' Wiederherstellung ihrer Gesundheit Dem in ärmlichen Verhältnissen lebenden Webcr- aesellen Heinrich Franzke in Neustadt (Posen) wurde das zwanzigste Kind geboren. Rheinland-Westfalen. Der Kaiser besuchte aus seiner letzten Durchreise durch Köln den Dom, wo gerade Kriegsandacht gehalten wurde. Obgleich er Mütze und die gleiche schlichte feldgraue Uniform trug wie die in seiner Begleitung befindlichen Offiziere, hatte ihn ein Herr erkannt. Mit Windeseile verbreitete sich der Ruf: „Der Kaiser ist im Dom!" Von allen Seiten strömte die Menge herbei. Als der Kaiser aus dem Dome trat, erfolgte zuerst eine kurze, stürmische, begeisterte Begrüßung durch brausende Hochrufe und dann eine feierliche, alle er- greifende Stille. Verstummt aller Straßcnlärm, alle Männer, ob reich ob arm, entblößten ihre Häupter, die Frauen, ohne Unterschied des Standes, begrüßten den Herrscher mit dem Taschentuch oder winkten ihm mit den Händen in seelischer Ergriffenheit zu. Auch der Kaiser war offenbar von dieser eigenartigen, aus der Tiefe des Herzens kommenden Begrüßung im Innersten bewegt und dankte der Menge. Während der langen Zeit seiner Regierung ist ihm, wo er erschien, immer stürmischer begeisterter Empfang zuteil geworden, ein ergreifenderer, alle Schichten der Bevölkerung um- fassender gewiß noch nie. In der letzten Stadtverordnetenversammlung zu Düsseldorf teilte der Oberbürgermeister mit, daß, nach- dem kürzlich aus städtischen Mitteln 56 Mütter mit 9 und mehr Kindern mit Ehrengaben ausgezeichnet worden seien, er erfreulicherweise' wiederum in der Lage sei, den Antrag auf Bewilligung weiterer Mittel zu stellen. Nach der ersten Ehrung habe sich noch eine sehr große Anzahl von Müttern mit mehr als 9 Kin- dern gemeldet. Die Versammlung bewilligte die hier- für erforderlichen Mittel. Schlesien. Daß der Krieg für manche Französin unerwartete Nachwirkungen haben kann, zeigt die Aeußerung eines bei einem Bauern in Krummöls in Arbeit stehenden Kriegsgefangenen. Dieser hatte mit Staunen be- obachtet, wie die deutschen Landwirtssraucn von früh bis abends spät tätig sind, und äußerte eines Tages: „Wenn ich nach Hause komm, ich meine madams bei Haaren ziehen und auf onl hauen; deutsches madamo arbeitet, francaise madame faulenzt." Sachsen. Dem „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel" zufolge sind in der Reichsbuchwoche Bücher, Zeitungen, Zeitschriften usw. im Gesamtgewicht von 87 000 Kilo- gramm gesammelt worden. Dem Verein Heimatdank für die Stadt Chemnitz überwies der verstorbene Fabrikbesitzer Arno Loose in Chemnitz durch lehtwilligc Verfügung den Betrag von 10 000 Mark in Wertpapiere». . Dem Totenbettmeister Schüßler und dem Land- wirt Hossmann in Claußnitz bei Burgstedt ist das Vaterland zu besonderem Danke verpflichtet: elf Söhne und einen Schwiegersohn hat der erstere an die Front ziehen sehen; bis aus einen, der auf dem Felde der Ehre gefallen ist, stellen sie noch tapfer ihren Mann. Hosfmann hat dem Kaiser zehn Söhne und einen Schwiegersohn zur Verfügung gestellt, sie sind noch alle am Leben. Ein sächsischer Bauer ließ an seiner Wiese folgende Warnungstafel anbringen: „Wer in die Wiese läuft, zertritt Fleisch und Butter und unterstützt den Feind. Cr wird gepfändet und bestraft, entweder sofort mit ungebrannter Holzasche oder durch Anzeige und Buße von 3 M. sür's Rote Kreuz. Bei Felddiebstahl er- folgt Strafantrag. Wer Hunde in die Wiese lausen läßt, wird gleichfalls bestraft. Der Besitzer." Maler Otto Vaumgärtel, ein sächsischer Kiinster, der an der Westfront schwer verwundet wurde und jetzt in seiner Heimat Hohenstein-Crnstthal zur Genesung weilt, soll den Chrenbürgcrbries, den die Stadt Dohna dem tapferen Kommandanten der „Möwe" überreichen wird, ausführe». Vaumgärtel weilte bereits vor kurzem in Dohna, um dort zeichnerische Entwürfe an Stadt und Burgruine vorzunehmen. Bei unserem Bundesgenossen. Bei der Sammclstelle für das Ungarische Rote Kreuz in Lelle, am Pcter-Paulstage, kam auch ein kriegsgesangencr Russe zur Sammclurne. Cr legte eine» Zehn-Kroncnschein hin. Die Sammlerin fragte ihn, wieviel man ihm auf den Schein zurückgebcn solle. Der Russe schüttelte den Kops und erwiderte in gebrochenem Deutsch: „Wenn ich hundert Kronen hätte,' würde ich auch die gern dem Ungarischen Roten Kreuz geben, für die Sorgfalt, mit der ich bei der Gefangennahme behandelt wurde." Cr legte die Note mit einer raschen Handbewcgung in die Urne und ging seiner Wege. Im Gefangenenlager zu Grödig bei Salzburg träfen 250 russische Flüchtlinge ein, die vor den Horden des Zaren geflohen waren. Kriegsgefangene Russen, die im Garten des Lagerkommandanten arbeiten, sahen dem Eintreffen zu, als plötzlich zwei von ihnen aus den Flüchtlingszug mit lautem Schrei zueilten. Aus einem Wage» stiegen die Frau und die Kinder des einen, soivie die Eltern des andern Kriegsgefangenen. Cs gab ein ergreifendes Wiedersehen. Während des Aufenthaltes der Flüchtlinge in Grödig durften die beiden Kriegs- gefangenen ihre Aiigehörigcn täglich besuchen. Die Flüchtlinge sind russische Untertanen, die von ausge- wandcrteii Deutschen abstammen. Die meisten sprechen noch ganz gut Deutsch. 10 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 6. Frkedenöbttder aus dem Kriege. Gesammelt von A. £>. Ein neu eingerichtetes Kriegslazarctt im Osten, in dem cs noch an allem fehlt. Die barmherzigen Schwestern eilen hin und her zwischen den Betten ihrer Pfleglinge, oft ratlos, oft aber auch freudestrah- lend, wenn sie ein Huhn oder einen Krug Milch er- beutet haben, oder wenn die Feldpost ein Paket aus dem Mutterhaus bringt, das die geheimsten Wünsche erfüllt. Ein Mangel bleibt aber doch, den die Schwestern recht schmerzlich empfinden, Antcr all den leidenden Menschen, den vielen Sterbenden kein Feld- geistlicher. Da kommt unerwartet. Hilfe. Der einzige Geist- liche, der in Suwalki geblieben ist, ist der Rabbiner, ein frommer Mann, der in den Verheißungen der Propheten zu Hause ist. Jetzt geht er von Bett zu Bett, und tröstend klingen die alten Verheißungswortc: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöset. Ich habe dich bei meinem Namen angerufen, du bist mein. ■ Ich habe dich je und je geliebet, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. — Herr, ich warte auf dein Heil." Das hilft leiden und sterben. Aber der alte Rabbiner fühlt doch, daß den christ- lichen Soldaten noch etwas fehlt. „Ich muß das Vater- unser mit ihnen beten können," sagt er eines Tages zu den Schwestern. „Ich habe mir's abgeschricben, aber möchte es Ihnen erst vorlesen, damit meine Aus- sprache gewiß richtig ist." Run steht an " manchem Sterbebett der fromme Jude und betet das Gebet des Herrn mit sterbenden Christen. Vor kurzem tobte der Kampf hier im galizischcn Wald. Jetzt ist's still, totenstill. Ein junger ungarischer Iägerleutnant liegt schwer verwundet im tiefen Waldesschättcn, umgeben von ge- fallenen Feinden. Ein mutiger Melderitt, ein kurzer Kampf. Ist nun sein junges Leben schon am Ende? Wer soll ihn hier im Dickicht suchen? Das Blut strömt aus der Wunde. Mit ihm die Lebenskraft. Cr vermag nicht einmal nach Hilfe zu rufen. Schon sinkt es wie Nebel über ihn herab. Das Bewußtsein schwindet. Da fühlt er einen warmen Atem. Noch ist er zu schwach, die Augen auszuschlagcn. Wohltuend empfindet er nur, daß er nicht verlassen ist. Ein feuchtes Etwas kühlt die brennende Wunde. Wie gut das tut! Ein Rütteln an der Schulter. Da weicht die Be- wußtlosigkeit. Der Leutnant schlägt die Augen auf und sieht — sein treues Pferd, das mit dem Vorderfuß an seiner Schulter rüttelt. Die ganze lange Nacht hindurch und auch den nächsten Tag bleibt das treue Tier bei seinem verwun- deten Herrn, die Wunde kühlend und von Zeit zu Zeit ein schmerzliches Gcwicher ausstoßend. Endlich hören galizische Bauern die Klagetönc und sorgen dasür, daß der Verwundete nach Lemberg ge- bracht wird. * Der Sturmangriff war abgeschlagen. Hart hatte der Kampf getobt, aber doch 'war es den Franzosen nicht möglich gewesen, irgend eine Position zu ge- winnen. Die Kompagnie lag wieder in den Unterständen, nur von jeder Gruppe stand ein Mann draußen. Cr mußte horchen, aufpaffen, ob der Feind nochmals ver- suchen würde, einen Angriff zu machen. Wir zwei, mein Freund und ich, gingen noch ein- mal durch den Graben. Die Nerven anußten erst wie- der beruhigt werden, das Blut langsamer gehen; dann dachten wir an Ruhe. Heimlich-unheimliche Ruhe war um uns her. Kein Schuh fiel und durch die Schießscharte konnte man bei dem hellen Mondschein jeden Gegenstand, das Draht- verhau wie den gegnerischen Schützengraben erkennen. — Und in diese 'Ruhe hinein fiel' mit einem Male ein Schrei. „Camerade allemand, pardon I — Pardon, deutscher KameradI" so schrie es zwischen den zwei feindlichen Gräben heraus, und wir lauschten gespannt. Und immer wieder ertönte dieser Ruf. — — Wir folgten dem Rus nicht, denn nur zu gut wußten wir, daß der Feind damit unsere Leute ange- lockt und sie dann niedergeschoffen hatte. Hernach wurde es ruhig; es wurde Tag, und tagsüber hörten wir keinen Ruf... Der Abend sank wieder herab, Mond und Sterne leuchteten hell aus die weite Ebene. Dann begann auch wieder das Rufen, nicht einmal, sondern viele Male. Und immer hallte es auf der weiten Ebene wieder: „Oamsrado allsmaiid, par- don!" Wir, mein Freund und ich, hielten es nicht mehr aus. Wir muhten nachschauen, ob Lüge und Betrug vorlag, oder ob wirklich ein Mensch der Hilfe bedürftig war.' Die Erlaubnis vom Zugführer war bald erwirkt, Koppel, Patronentasche, Schanzzeug und alles übrige wurde abgeschnallt, und lautlos kletterten wir über die Deckung. — Lautlos, möglichst lautlos mußten wir sein. Sech- zig Meter entfernt befand sich der feindliche Schützen- graben, und sicher spähte auch der Feind nach jedem lebenden Ziel, das sich ihm bot. Eine Weile ging es still dahin, unter dem Drahtverhau hindurch, immer auf dem Bauche kriechend. Roch einmal ertönte der schaurige Ruf durch die Nacht, und wir fühlten die Stimme ganz nahe bei uns. — Als wir bei ihm waren, krampfte sich unser Herz zusammen. Inmitten von einigen Toten lag der Ver- wundete — ein Granatsplitter hatte ihm den Ober- schenkel zerschlagen. Cr hatte die Tornister seiner toten Kameraden geöffnet und daraus alles Eßbare ge- nommen. Im stillen Einverständnis nahmen wir ihn unter den Arm und kriechend wurde der Weg wieder zurück- gelcgt. Kugeln, aus Maschinengewehren abgcfeucrt, pfiffen über uns hinweg, aber sie taten uns nichts. Glücklich erreichten wir den Graben, wo die Sanitäter den Schwerverwundeten in ihre Obhut nahmen. Cr wurde schnell verbunden, bekam einiges zu trinken und zu essen, eine Zigarre in den Mund gesteckt, und wurde dann auf einer Trage sortgebracht. - * Ob sie daheim gerade beten? Wenn sie wüßten, daß ihr Hans jetzt'hoch oben auf einer französischen Buche sitzt! Cr hat Befehl erhalten, das Gelände zu überblicken und Bericht über die Stellung des Feindes zu bringen. Abenddämmerung liegt über dem Tal. Den Späher auf der Buche kann kein Feind entdecken. Da plötzlich bricht die Abendsonne noch einmal durch die Wolken, groß und leuchtend. Jetzt haben scharfe Augen den Beobachtungsposten entdeckt. Feindliche Geschütze werden auf die Buche eingestellt. Ein Geschoß schwersten Kalibers pfeift durch die Luft. Aber der starke Luftzug, der jedem Geschoß vor- angeht, trifft zuerst das Geäst der Buche. Als das Geschoß einschlägt, kann cs den einsamen Posten nicht mehr treffen. Der Luftzug hat ihn mit Gewalt aus dem Geäst geschleudert in das Waldgc- strttpp am Boden. Cr ist gerettet. * In der Welt draußen tobt der Kamps. Und hier in der Blindenanstalt ist es so still. Schon früher klopfte die Sehnsucht oft an das Herz der jungen Blinden. Die meisten unter ihnen haben ja nicht einen einzigen Blick in die Welt tun können. Jetzt aber ist die Sehnsucht übermächtig geworden. Das Vaterland ist in Gefahr, an allen Grenzen be- droht. Da fühlen auch die jungen Blinden ihre gesunden Glieder und sehnen sich hinaus in den Kampf. Die Stille der Blindenanstalt tut ihnen fast weh. Die Arme sind stark, die Herzen mutig, die Ge- danken sind an der Front und kämpfen mit. Gibt es denn keinen Vaterlandsdienst für die Blinden? Der Fernsprecher klingelt. Ein Lazarett bittet für den Gottesdienst um den Gesang der Blinden. Haben die Blinden schon jemals so gesungen, so wunderbar schön, so glockenrein? Die ganze Seele liegt in ihren Liedern.' „Ich hebe meine Augen aus zu den Bergen — zu den Bergen, von denen mir Hilfe kommt." Der junge Bayer, der Bergführer, dem das Heim- weh nach den Bergen das Herz abdrückt, er siihlt wie- der die freie Luft der Berge. Ja, er ahnt jetzt, daß es noch andere Berge gibt, wo es einem wohl wird, Berge, zu denen man auch mit zerschoffenen Gliedern hinaussteigen kann. „Ich Hab' von ferne, Herr, deinen Thron er- blickt" — Den Sterbenden wird so leicht zu Mute. Flügel der Sehnsucht heben sic empor über Qual und Schmer- zen des letzten Kampfes. Die Erde versinkt mit ihren Schatten. Der Himmel ist ganz nahe. Von dem Tage an wird in allen Lazaretten jener bayerischen Stadt der Chor der Blinden begehrt. In manche dunkle Stunde bringt der' ergreifende Gesang der Blinden Trost. Die Blinden aber sind glücklich, daß auch sie ihren Vatcrlandsdicnst gefunden haben. Etwas rum Nachdenken. Aus einer Vfingftprkdigt des Clgersburger Pfarrers Karl Ortleb. III. „Ich -bin gekommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden." So sprach Jesus. And wir sprechen's ihm nach besonders , heute am Pfingstfest. Ja! Wohl kann des heiligen' Gottesgeistes Walten vieler Menschen voller Licht und vieler Menschen Herzen voller Liebe machen. Aber was Hilst alles Licht und alle Liebe, wenn das heilige, glühende, begeisterte Leben fehlt? Pfingstzeit — Frühlingszeit! — Flog nicht mit Brausen der Frtthlingssturm übers Land? Ist's auch solche Frühlingszeit iin Leben der Christenheit? Lebt noch Begeisterung in den Mcnschengemütern oder sind sic kalt und tot geworden? Gott sei Dank. Gerade heute zu Pfingsten in der Kriegszeit wissen wir's, daß heiliges Leben noch in deutschen Herzen glüht. — Denkt nur daran, was unsere Krieger uns erzählen können, die draußen gekämpft haben. Stark an Kraft und fest an Gesundheit sind sie hinausgezoaen. Aber des Krieges Last und Rot drohte mehr als einmal, ihnen säst die ganze Lebenskraft aus den Adern zu saugen. Dort in Feindesland hat eine Abteilung ein feind- liches Dorf beseht. Der Feind ist geschlagen. Der! Abend naht. Die Wachen ziehen auf. Alles 1 Schweigen ringsum. — da horch! Da füllt ein SaM Wie ein Ruck geht cs durch die ganze Abteilung. '-i paar scharfe Kommandoworte, eine schnelle Schwemmi , die Gewehre raffeln und schon steht die Truppe kampr bereit, jede Sehne gespannt, jedes Auge blitzend. „ In ein paar Minuten, welch wunderbare Verano-' rung! Da war Geist hineingefahren wie ein Dlrtz >"> hatte Feuer und Leben hineingebracht. Das ist der G>ct ■ Wir können ihn wohl nicht mit Worten bcschreüss , diesen Geist. Aber wir spüren es, wenn er da n- Wenn wir hören, wie todesmutig unsere Krieger den Feind entaegenstürmen, dann wissen wir: da ist ©c"' Geist ist Leben, heiliges, inwendiges Leben. Ich höre heiliges Brausen vom deutschen Rlecr Hei, wie sie dahinslogen unsere deutschen Hochsccschw-' Nicht Wogcnbraus, nicht Feindcssturm, nicht Englano starke Macht fürchteten sie. In den Herzen der deutsche Seeleute war Leben, deutsches Leben voll Mrst un Kraft. Vorwärts mit Gott! So ging's in den Kamp!- And Gottes Geist war bei uns Deutschen. Cr ließ deu' sches Leben Heil und Sieg gewinnen. Nun zu Psingsten, da braust ein Ruf wie Donne' hall, wie Schwcrtgeklirr und Wogcnprall! Dort Verdun das deutsche Schwert, dort auf dem Meer da- deutsche Schiff: — das ist Leben, Leben und Kämpfe"' treu bis zum Sieg, treu bis zum Tod!. Wenn so schon menschlicher Geist Leben ist, muß da erst der Geist des lebendigen Gottes, der &c! l-L Geist, Feuer und Leben sein! — Heiliges Feuer, Begeisterung für Wahrheit u. Recht, heiliger Zorn gegs Falschheit und Lüge, gegen alles Schlechte, auch eignen Herzen: — das ist der Heilige Geist, an den zu Pfingsten denken, das ist das Feuer Jesu, das ^ res, heiliges Leben in uns Menschen wecken soll. ^ wenn wir denken an den heiligen Geist, der jetzt st"' Flügel wieder über unserm Vaterland rauschen lässt,' daß neue Kraft und neues Leben erblühen soll, muß ^ nicht auch der Pfingstrus in uns wiederklingcn: * komm'. Heiliger Geist, erfülle die Herze» deiner G>a bigen!" Gottes Geist ist nicht Ruhe, sondern Kampf; E. Müdigkeit, sondern Freudigkeit; nicht Stillestehen,!?, der» Äorwärtsstrebcn. Mit Gemütsruhe wird im Kr>w keine Festung erobert. Begeisterte Menschen gewiss" die Welt; Menschen, deren Inneres nur von eim großen Gedanken erfüllt ist, dem sie ihr Leben wEL Kennst du solche Menschen, mein Christ? Gehen du vielleicht zu ihnen? — Wohl dir! Dann weifst "' warum du Pfingsten scierst jetzt in der Kriegszcit. ©a fühlst du, wie in dir glüht ein Feuer der Begeistern! s nicht nur für dein deutsches Volk und Vaterland. R<"' Deiner Seele Feuer glüht auch für Glaubensmut " Christentum, für Gottes Reich und Jesu Geist, Wahrheit und Recht, für alles, was gut ist bei Gott " Menschen. Laß Pfingsten dich mahnen, zu bewahr^ diese Flammen, die dir die Gegenwart im Herzen vt.v v/wyuuvuu, ihi j/vigv.-. zündet hat, und sprich: „Glüh', heilige Flamme, öItl” ’ Glüh' und verlösche nie!" , Wohlan denn, liebe Gemeinde! Ansere ®cCjj. voller Licht; unsere Herzen voller Liebe; wir selbst "ss- Menschen voller Leben: — das gebe uns Gott " heiliges Pfinggeschcnk in dieser Kriegszeit! Amen! Elgersburg, Pfingsten 1916. Unsere Feinde und — wir. Aus dem Brief einer Schweizerin über die Austaus^ gefangenen. Wir verteilen an die Gefangenen alle Arten LielP gaben, Blumen, Zigarren, Obst usw., natürlich jeder " eigene Kosten. Die Freude, die Glücklichkeit, die ^ssu^, aus den Augen leuchtet! Ich spreche hier von de" " Gefangenen. Die meisten ^on ihnen kommen aus aus den Augen leuchtet! Ich spreche hier von deutsa» Gefangenen. Die meisten von ihnen kommen aus du^, todbringenden Kolonien Frankreichs, Marokko, P ^ usw. Man liest in den Zeitungen ja so viel über ^ Qualen, die diese Gcsangcncn dort auszustehen Die Zeitungen sagen nicht genug. Cs ist herzzcrrenst f; wenn man diese Jammergestalten hier ankommcn -'PP Die armen Leute sind gebrochen an Leib und Rach ihren Erzählungen zu schließen, müssen sw un- menschliches ertragen haben in französischer Gefa"»,^ schast! And daß ihre Erzählung Wahrheit rst, sssss^i bürgt ihr elendes, todkrankes Aussehen. Vielen "sschste, die Knochen nur noch zusammen! Schmerzzerw hohlwangige Gesichter blicken einen an, vielen lieg ö,,, den Tod aus den Augen! Cs ist nicht zu beschr welch herzzerreißenden Eindruck die armen Gcsa>m l(„£ machen. Mit Tränen in den Augen danken Iw jeweils für unsere Gaben! Eine solche Veya>> kommt ihnen meistens zu überraschend nach dem den Qualen, die sie zu dulden hatten in Gefangenschaft. Viele sind durch die Mißha" oKM' direkt menschenscheu geworden, und es ist kaum er> aus ihnen herauszubekommcn. ,, Äcugierdchalber bin ich auch einmal ""Pvestss.' französischen und einem englischen Empfang ö me!/ Leute sieht. Wie wohl, wie gesund sehen sie " Po'"' Man könnte meinen, sie käme» bereits aus der uche" mcrsrische! Wie vorbildlich werden sic i» de» Gesangcncnlagcrn behandelt — und unsere ""'s'ckster Landsleute würden von den Franzosen sch^ gper ^ Tiere behandelt. Sehr geärgert habe ich m>cy Nr. 6. Deutsche Soldaten-Zeitung. 11 ^anzoscn, wie gemein, wie schlecht haben sic über die putschen gesprochen, besser gesagt, gelogen. Daß diese -b nicht schlecht hatten, davon zeugt ihr frisches Aus- ten. Gott sei Dank überzeugten sich davon auch die ,°ttschiedeucn Dcutschenhasicr. Vielen wurde die Crzäh- ch'g direkt abgeschnitten, weil wir Schweizer schon zu Wahrheit gesehen haben in diesem Krieg, und nicht flllc mehr diese Lügereien der Franzosen glauben. (Lok. Anz.) Völkerrecht? Pah!" , Den staatsrechtlichen Auffassungen des Dutzendver- a?udcs liegt zweifellos Plan und Vorschrift zugrunde. englische Marschall Frcnch hat kürzlich einem amc° Ionischen Kriegsberichterstatter gegenüber erklärt: „Im I^ge kennen wir Engländer kein Völkerrecht." And j*® jüngst einem Mitg'licde der russischen Gesandtschaft " Stockholm gegenüber von einem schwedischen Herrn I^geführt wurde, cs gehe völkerrechtlich doch nicht au, - den schwedischen Gewässern zwei deutsche Handels- (es handelte sich um die deutschen Dampfer Bwn" und „Worms") mit russischen Torpedos an- cn und den an Bord befindlichen schwedischen gar nach Rußland zu verschleppen, da antwortete Iler höchst eigcngeartcte Diploniat wörtlich: „Ruß- K'w ist Großmacht genug, um sich nicht an Haager Inventionen und andere Papicrfehen ängstlich klam- zu müssen." Warum er sich anwcrbcn ließ... »■ Cs sind nicht immer die edelsten Beweggründe, die Atkins veranlassen, der glorreichen britischen I>Nec beizutrctcn. In einer englischen Wochenschrift c’n Feldpostbrief veröffentlicht, worin einer er- Un, wie er zwei Söhne Albions belauschte, als sie c$. gegenseitig befragten, weshalb sie nun statt im ""lelreich aus dem Festlande stünden. Id, »Ja, — sagte der eine, ein noch junger Mann, ■K bin Doppelwaise, habe niemanden auf der ganzen Mt, dem an mir gelegen ist, niemanden, der an mich ijdkt, niemanden, an den ich denke, bin außerdem noch klein wenig abenteuerlustig, um nicht zu sagen S^slustig, — * also warum sollte ich mich nicht an- °rben lassen?" Der andere pflichtete ihm bei. ^ »Du hast recht. Sichst du, ich bin Witwer und qjip zweite» Male verheiratet: ich habe siebe» Kinder, te$ Angehörige des sogenannten schwachen Geschlech- z^'bier aus erster, drei aus zweiter Che, besitze ferner sehr lebendige Schwiegermütter, und siehst du, da tvn° ich mich anwerben lassen, nicht aus Kriegslust, °u, sondern einfach aus Friedensliebe, einfach aus ^denslidbe, verstehst du?" Der andere verstand... skg-."Nd als einer der Gefangenen an der Somme gc- Wurdet „Sie sind auch'Kriegsfreiwilliger?" ant- er: „Run ja, sozusagen. Was blieb einem lib^des übrig. Stellung fand man nicht und wurde fteW'7, ichicf angesehen, da wurde inan eben Kricgs- °uliger." Der Wert eines deutschen Soldaten. T ^inion W. Hanauer, vorm, amerikanischer Vizc- ^Uk°?^Konsul in Frankfurt a. M., schreibt im „Mül- ^Tageblatt": MjNj w kommt es, daß Deutschland mit seinen 68 wUen Menschen sich siegreich behaupten kann gegen erschreckende Aebcrmacht des Duhendverbandes | (Großbritannien 400, Rußland 160, Frankreich 86) mit insgesamt 646 Millionen Bevölkerung? ' Man ist da geneigt, eine Schätzung des Kampf- wertes der Einzelnen änzustellen, wie z. B.: der deut- sche Soldat gilt so viel wie 20 Gurkhas, Sikhs, Turkos oder Marokkaner, oder wie 10 Kanadier, Australier, Russen, oder wie 6 Engländer oder 3 Franzosen; jedoch würde der Versuch einer derartigen Gütemessung gleiches Ergebnis wie eine Frage an die Sphinx haben. Immerhin sind hierzu die Ausführungen fesselnd, die ein kanadischer Ossizicr einem Berichterstatter des „Cincinnati Cnquirer" machte. Dieser Ossizicr, Major Ruffct, wurde in dem Treffen bei Zillebeke-Hooge verwundet und kehrte nach seiner Heimat Kanada zurück. In besagter Anterredung erklärte der Major: „Zehn deutsche Soldaten sind so viel wert wie 50 irgendeiner anderen Nation der Kriegführenden. Von den 50 000 kanadischen Soldaten, die nach der Alten Welt gesandt wurden, werden keine 5000 wieder nach ihrer Heimat zurückkehren. And wenn wir 200 000 dort in die Schlachtfelder einstellcn, so werden, nach meiner Erfahrung, nicht 10 v. H. von ihnen je ihre Heimat Wiedersehen. Cdelsinnig, jedoch von wenig Wert ist es, wenn Amerikaner und Engländer uns Kanadiern und kanadi- schem Heldentum Lob spenden, aber was nützt das gegen den deutschen Soldaten. Entgegen der deutschen Pflanzkrast werden wir nie vorwärts kommen. Ich war gegen die Deutschen und Deutschland eingenom- men und sühlte Geringschätzung gegen sic, als ich nach Europa zum Kampf zog. Doch meine Ansichten und meine Gefühle sind durch den heldenhaften Mut der Deutschen gründlich geändert. Cs ist mir herzlich leid um die armen Teufel von Kanadiern in Frankreich und Belgien, wenn ich daran denke, wie cs ihnen er- gehen wird, wenn die Masse der deutschen Kriegsmacht frei sein wird nach Bekämpfung der Russen und als- dann gegen die westliche Front geworfen wird. Cs ist eine Schande, daß die Presse des Verbandes versucht, durch Lügen und falsche Vorstellungen die höheren An- lagen des deutschen Volkes und die unvergleichliche Tapferkeit des deutschen Soldaten zu verkleinern. Doch werden diejenigen ihrer Gegner, die aus den Schlacht- feldern als Krüppel nach Hause kommen, die Wahrheit ans Licht bringen. Auch seine Feinde müssen Deutsch- land Anerkennung zollen." Bücherbewrechung. Akabjah und Akabjahs Ruf von Paul Lehmann. Verlag Otto Hendel, Halle a. S. Taschenausgabe in Leinen gcb. je 2 Mk. Eine hübsche Sage erzählt, wie der Teufel einmal sein Bild im Spiegel erblickt und, sogleich erkennend, wie abscheulich er dreinschaut, hin- gc'ht, sein Acußercs annehmbarer zu gestalten. Akabjah hält uns allen den Spiegel vor, und wenn wir recht Hin- schauen, erkennen >vir uns auch wohl darin und sehen, was unser Scelenbild schändet, denn Akabjah hat auch Bilder zur Hand, die uns den Menschen zeigen, wie er schön und aufrecht daherschrcitet, und wir können hin- gehen und — uns ändern. Wer wollte denn dümmer, als der Teufel sein?! — Wir gaben erst kürzlich wieder unser» Lesern ein Stück aus des Verfassers „Lebendi- gem Baum". Wer cs recht gelesen hat, wird erkannt haben, daß cs in der schönen, schlichten Sprache Luthers zu uns redet, daß es uns ohne alle Aeberhcbung zu Andacht und Frieden, zu stiller Feierstunde führt. Cs ist jahrtausendaltc Weisheit, was uns Llkabjah predigt. And er predigt so, daß sowohl der, dem die Bibel einzig und allein das Andachtsbuch ist, wie der, der zum Faust greift, um sich aus dem Alltag herauszuheben, Freude daran haben können. Ich meine, wenn einer unserer Feldgrauen in der Gefcchtspausc geistig aufatmen möchte, dürste er es gern in der Lust tun, die uns aus dieseu Taschenbüchern cutgegenströmt. G. P. S. C. Tirpih, von Ernst B a s s e r m a n n, Mitglied des Reichstags. 1916. 8°. Preis 75 Pf. Eine von dem nationallibcralcn Führer geschriebene kurze, sehr lesenswerte Schrift, in der ein kurzer Lebenslauf des leider von seinem Amt zurückgetretenen Staatssekretärs gegeben wird und seine Verdienste um den Ausbau der deutschen Flotte gebührend dargelegt werden. Sie schließt mit den Worten: Das deutsche Volk hat die feste Zuversicht, daß wir als Sieger aus diesem Kampf gegen eine Welt von Feinden hervorgehen werden. And wenn dann das größere und stärkere Deutschland unser» Kindern und Enkeln den Frieden verbürgt, und wenn man fragen wird nach denen, die die Grundlagen schufen, daß wir das Reich gegen Haß und Feindschaft erhalten, daß wir siegen konnten, dann wird unter den besten Namen ein Name genannt werden, dann wird vor unser», geistigen Auge ein echt deutscher Manu stehen voll Schöpferkraft und Willensstärke, dann werden Begebenheit aus Mazedonien: Der „Glockenschmicd" bringt von einer Streife eine Glocke und einen jungen Hahn ein. Ob er nun wohl, wenn das Hähnchen bessere Verwendung finden sollte, wird feststellcn können, was die Glocke geschlagen hat? wir an ihn denken, der als Schöpfer der deutschen Flotte eingegraben ist in die Taseln der deutschen Ge- schichte, an T i r p i tz. Etwas zum Lachen. Auf dem Hauptplatz in Liverpool sanrmeln sich eine Menge von Menschen und alles starrt nach zwei leuch- tenden Punkten über den Dächern. Die Leute bestaun- ten die zwei englischen Luftschiffe, die gemäß den Ver- sprechungen der Regierung die Stadt gegen feindliche Angrisfe schützen sollten. „Mein Gott," sagte da plöh- lich ein Herr zu seinem Nachbar, „die Leute halten die Sterne Venus und Jupiter für Luftschiffe!" — „Ich weiß," erwiderte der andere ängstlich, „aber sagen Sie es nicht so laut, sonst werden wir als Deutschenfreunds verhauen!" Unter der Uebcrschrist „Eine wahre Geschichte" gibt der „Labour Leader" folgendes Zwiegespräch zwischen dem Vorsitzenden eines Grafschaft-Bcrufungstribunals, der zugleich etwas wie ein Regierungspräsident ist, und einem Dicnstverweigcrer aus Ge'wiffcnsbedenken wieder: „Ich höre, daß Sie Tolstois Werke gelesen haben. Ist das wirklich wahr?" „Gewiß." „Aber dieser Tolstoi war doch ein Deutscher." „Nein, er war ein Russe." Ein Mittel. Admiralitätslord Balsour hat ver- fügt, künftig die Dreadnoughts und Aeberdrcadnoughts in Torpedoboote, bzw. Zerstörer umzubcncnnen, 'das Gewicht einer Tonne auf 10 Kilo herabzusehcn und die Iahresklaffen der Schiffe um 20 Jahre zurückzudatieren. So wird cs der deutschen Flotte fortan nur möglich sein, alte Schisse von ganz geringer Tonnage zu ver- senken! (Jugend.) Etwas zum Raten. Ans steht im Feld ein greiser Held, der eine — Hauptstadt nahm. Nicht wunderlich bedünkt es mich, daß er just dazu kam. Denk an, mein Sohn, sein Name schon umfaßt drei Fünftel vom Namen des Lands, in das er und sein wackeres Heer mit fliegenden Fahnen kamen. (Auflösung in der nächsten Nummer.) Auflösung des vorigen Rätsels: Hand, Granaten; Handgranaten. Etwas zum Merken. Das, was man so für gewöhnlich böse Zeit nennt, ist doch immer diejenige, die den inneren Menschen am meisten fördert. L. Richter. Drei schöne Dinge gibt cs mit G: Geist, Gesund- heit und Geduld. Das Schönste au ihnen ist, daß sie sich mit dem vierten G: Geld, nicht erkaufen lassen. O. v. Leixner. Eine der zweifellosen und reinsten Freuden ist Ruhe »ach der Arbeit. Kant. Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 6. 12 Mitteilungen an unsere Leser! Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführten Firmen angehören, zur Nachricht, daß die Zusendung im Aufträge ihrer Firma erfolgt: Bohlen u. Hirst Nachf., Hamburg 5 — Gebrüder Puricclli, Rheinböllerhütte 9 — Carl Cohen u. Co., Hamburg 5 — Fischer u. Comp., Leopoldshall-Staßfurt 5 — Zigarren-Versandhaus „Mecklenburger Stolz", Schwerin 1 — Gebrüder Lenk, Rodewisch 25 — Fritz Vornheim, Leopoldshöhe i. Lippe 5 — G. Härtner, Ebingen 25 — H. Vrunnengräber, Schwerin 9 — C. F. P. Volbrügge, Grabow i. M. 5 — Abratzky u. Rcubcrt, Vcrnburg 1 — C. F. Ahn, Lübeck 5 — A. Gähringcr, Duisburg-Hochseld 5 — Ruhrtalsperren-Ge- sellschast G. m. b. H. 10 — Otto Wille, Harber 3 — Otwi-Werke m. b. H., Delmenhorst 5 — August Scheere, Lübeck 5 — Cmil A. Billig, Chemnitz 5 — Peter Rcy, Aachen 5 — Hubert Alt, Aachen 5 — Zuckerrasfinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn 125 — R. Holpap, Dargun 1 — Maschinenfabrik „Rothe Erde" Wilh. Pott, Aachen 5 — Franz Perlia, Aachen 1 — Dr. Dellien, Lübz 3 — Cmil Schwach i. Fa. Cd. Schwach, Aachen 5 — Wans u. Fischer, Dülken 5 — Aug. Kallauer, Malchow i. M. 5 — H. P. Niemann, Lübeck-Schlutup-5 — Deutsches Kohlen-Depot G. m. b. H., Hamburg 25 — Conrad Iürges, Rostock 5 — H. Ascher u. Co., Hamburg 10 — Carl Heindl, Trier 1 — Hambach u. Cie. Inh. Gottfr. Schmidt, Bonn a. Rh. 1 — Carl Koch I, Ofsenbach a. M. 5 - Rich. Dungs Inh. v. Dungs u. Co., Barmen-R. 2 — Wil- helm vom Rath u. Co., Duisburg 3 — C. H. Mager- fleisch, Wismar a. O. 2 — Zilling u. Voigt, Döbeln i. Sa. 2 — Kober, Bachem u. Cie. G. m. b. H., Duis burg 5 — Bernhard Pfihner, Crimmitschau 25 " Reinhard Strauß, Crimmitschau 3 — Fröhlich u. Lip- mann, Düsseldorf 10 — Georg Otto Cmbden, Hamburg 25 — George H- Fischer, Großenhain i. Sa. 1 " Dscar Aßmann, Hamburg 1 — Anton Kern, Chem- nitz 3 — Hugo Tschentscher, Güsten i. Anh. 1 - Theo^ dor Fürer, Barmen 1 — Gebrüder Sttack, Düffeldors 3 - Fricdr. Stoffel jr., A.-Varmen 5 — H-innch Theodor Becker, Düffeldors 5 — Senzig u. Melns, Cöln 1 — Kasfee-Großrösterei „Zum Spaten", Düffel' dorf 5 — Kasfee-Import und Großrösterei, Düffeldors 1 — Simon Hammel, Straßburg i. C. 1 — Robert Dille, Hamburg 20 — Wilhelm Schraepler, LeipzigJ — Fr. Vramlage u. Co., Lohne i. Oldenb. 1 — o- Lederhauscn, Hamburg 25 — Wilhelm Fischer, Freiberg i. Sa. 1 — C. C. Werner, Drcsden-R. 2 Stück. Man verlange ausdrücklich: Underberq ■Boonekamp Semper idem oder einfach: ^Uederbcrüj 1 Bconekamp ■ Maag-Bitter, „ Camper Wes». Afl tr Vonuhni und Orfr** HiV; pr a Mt**'-*- .ilnderberg Mein „Underberg“ wird nach wie vor in der alteil anerkannt vorzüglichen Qualität versandt. H. Underberg-Albrecht Hoflieferant Sr. Maj. d. Deutschen Kaisen, Königs v. Preussen. RHEINBERG (Rhld.) o Gegründet 1846. Kammerlieferant Sr. Maj. d. Kaisers v. Oesterreich» Königs v. Ungarn. 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S, Cabanis, Berlin SO., Köpenickerstt. 21. - Druck: Gustav Ziemsen, Berlin. > Verlag Gustav Fiemsen,Berlin SW.24,B»rgmaonftr. »02 Zkrnjprccher: Ami Lijtzow An dieje Adresse alle Sendungen erbeten. IlklMerLe- KschMstmMr Herausgeber: Generalleutnant j. B. v. Mülmann. DmMlsnds ÜBM ilkk.MklsMylMW EkkWllö NMkk WMlSWW.AWWlM"E.L 4. Jahrgang. Nr. 7. Berlin, den 16. August 1916. Einzelnummer 10 Pf. scheint wSchentlich. — Durch jede Postanstalt zu beziehe«. —' ^'kzugsprris zu erfrage» unmittelbar beim Berlag oder bei oeffe Deutsche» Kriegsbeschädigten-«- Bezugspreis: vierteljährlich 1,80 M. monatlich 48 Pf. ausschlietzlich Bestellgeld. Für Soldaten bei Sammelbestelluno eu Bertreter». — Die Mitglieder der Vereine „Vaterländischer Frauen-Berein" und „Baterlandssprnde zur «rrichtun, Deutsche» Kriegs"beschädigten-«rholungsheime" erhalte« die Zeitung zum Borzugsprrike von 1,— M. vierteljährlich. Feldgraue bei friedlicher Arbeit. ^ie wir es halten wollen. wieder sprach der Kaiser. Aus dein Höllen- der Wcstsroiit zuriickgekehrt, hat er die kurze Wfnr *m Sonderzug benutzt, drei Kundgebungen zu ^.'ussen, die dem deutschen Volke ans Herz greisen, iscr keimt die Volksseele und weiß mit glück- stisf die Worte zu wählen, die der Stimmung lcnblicks Ausdruck geben. Cs war ein ge- »cr Augenblick, die Wiederkehr des Tages, da 'denskaiser sein Volk vor zlvei Jahren zu den Mer'" rufen umhte. Zwm der Kundgebungen brachte fvlgH vorige Nummer. Die dritte lasten wir hier »Ns^'^ber der unauslöschlichen Dankespflicht gegen ^ird todesmutigen Kämpfer draußen werde Ich und ganz Deutschland niemals derer vergessen, die in der Heimat in treuer Pflichterfüllung rastlos tätig waren und tätig sind, alle Strcitmittel in vorbildlicher Vollkommenheit zu schaffen, die Heer und Marine zur Erfüllung ihrer gewaltigen Aufgaben Tag für Tag ge- brauchen. ^ Cs drängt Mich, Meinen und des Vaterlandes besonderen Dank allen denen auszusprechcn, die in nimmer ruhender Geistesarbeit oder an der Werkbank, am Schmiedefeucr oder im tiefen Schacht ihr Bestes hergaben, um unsere Rüstung stahlhart und undurch. dringlich zu erhalten. Gleicher Dank gebührt auch den tapferen Frauen, die, dem Gebot der Stunde ge- horchend, zu ihren in dieser Zeit wahrlich nicht leichten Frauenpflichten gern auch die harte Münncrarbeit aus fick) genommen haben. Sic alle dürfen mit Recht das stolze Bewußtsein in sich tragen, an ihrem Teile mit- gewirkt zu haben, wenn die Anschläge der Feinde ver- eitelt wurden, der Sieg auf unserer Seite war. Daß diese Männer und Frauen fortfahrcn werden, in der Zeit schwersten Ringens mit dem bisher bezeug- ten Opfermut und mit treuester Hingabe dem Vaterlands bis zum siegreichen Ende zu dienen, dessen bin Ich gewiß." Wir fügen hier noch die Rede hinzu, die der Kaiser am 1. August 1914 vom Söller über Tor 5 des Berliner Schlosses vor einer großen Volksmenge um 6‘A Ahr abends gehalten hat. Sie ist wortgetreu von Ernst Pfeiffer ausgezeichnet und mit der Nachschrift eines anderen Ohrenzeugen verglichen worden. Der Kaiser sagte: „Ich danke euch für den Ausdruck eurer Gefühle, die mir in den schicksalsschweren Stunden ein wahres Labsal sind. Sie zeigen mir, daß ich mich auf die Treue, Opferfreudigkeit und Liebe meiner Untertanen ver- lassen kann.' Wir sind im tiefsten Frieden in der un- erhörtesten Weise infolge des Neides anderer Völker überfallen worden, (stürmische Pfuirufe.) In ge- 2 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 7. Vaterlandsspende zur Errichtung Deutscher Krlegöbeschädigten-ErholungSheime Eingetragener Verein. Zweck des Vereins: Sammlung von Mitteln. um damit dm ins bürgerliche Leben inrückgelretenen. weniger bemittelten Teilnehmern des Weltkrieges eine kräsligende Trhoiungs;ei1 ;n gefahren und dem deutschen Volke auf diese Weise für Lrsiiiiung seiner Ausgaben einen Seil der durch den Krieg verioren gegangenen Arbeitskräfte wiedeczugeben. Die Miltei werden mögiichst siir Angehörige der Bundesstaaten oder Provinien verwendet werden, die sie auf- gebracht haben. Zeder Deutsche soilte daher Mitglied des Vereins werden 5. und ihm reiche Beiträge und Spenden zuführen helfen. ' Leitende Gesichtspunkte für die Vereinsarbcit: Vatcriandstreue und ALch- stenlisbe ohne Rücksicht auf Bekenntnis und Parleisteiiung. Lnge Zusammen- arbeit mit den Organen der behördlichen KriegsbeschLdsgtensürsorge unter strenger Vesoignng der von der Aeichsregierung gebilligten neuzeitlichen Sortie- rungen auf diesem Gebiete. ' Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Vereinssamminngen ist in Preußen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- iandsspende hat die Rechte einer „Milden Stiftung". 4. Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in Der Vorstand: Generalleutnant v. Miilmann. Lharlottenburg. Lrster Vorsitzender. Vorsitzender. Dr. S- O. Karstedt, VIn.-Steglitz.. voller Höhe für die Kriegsbefchädigten verwenden zu können, weiden wir diese als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, wo UNS durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- besrhädigtenfürsorgs und die Unterstützung der Bädersürsorge des Roten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Beringung stehen. Aus diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Lrbauung eigener Gebäude. . Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsspende wird in erster Reihe leichtkranke bezw. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die ersahrungs- gemütz von anderer Seite weniger gesorgt zu werden pflegt, berücksichtigen, also z. B. mit Aeurasthenie, Rheumatismus, leichten Sormen von Herzleiden oder Störungen der Verdauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl steyr der bürgerlichen Kriegsbeschädigtenfiirsorge zu. Unternehmungen, die mindestens 20 Sceiftellen zu je Mk. 150.— zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Zahl in Vorschlag bringen. '. Schatzmeister: vr. L. M os i er, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin BZ. S. Unter den Linden 35. Sgndikus des Vereins: Rechtsanwalt Dr. Ritthaulen, Derim W.. Budapelter-Strotze 2-3. 7. Bankkonten: Reichshauptbank und sämtliche Nebenstellen, Deutsche -ü. Diskonto-Gesellschaft, Lommerz- und Diskontobank, Bank für Handel Industrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, sowie Heimann-Breslau, Postscheckkonto Berlin RW. 7, Ar. 22 303. r. Vereinszeitschrist: Die „Deutsche Svidalen-Zeitung", Berlin SW. 25, o - mannstr. 102. Lrscheint wöchentlich. Bezugsvergünstigungen für Beremrn, - giieder: Vierteljahrspreis Mk. I.— statt Mk. 1.30. 9. Die Geschäftsstelle des Vereins: Berlin W. 57, Bülowstr. 100, ■ Liitzow 392 Telegrammadresse: „Baterlandspende". Geschästszeit: Wochein e von S>/i Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags. Gs wird gebeten, den « samten Schriftwechsel nur an die Seschäftssteile zu richten. 10. Mitgliedsbeilräge: Mindestjahresbeitrag für Linzeimitgiieder: 1 «Ick„ i, körperschaftliche 10 Mk. Mit Rücksicht auf den vaterländischen Zweck Vereins ist ein Hinausgehen Uher die Mindestbeiträge und Spenden o einmaligen grösseren Beträgen für den Verein dringend erwünscht. Erster Bürgermeister Dr. Beiian, Gilenburg, Seschäftsführender Vorsitzender. Königlicher Baurot Hermann Duerdoth-Veriin, Stelivertretender SeschLstrsühie"^ Rechtsanwalt Dr. H. Müntzei, Berlin. Generalkonsul Stobwasser, Berlin. Univeriitäisprosessor Dr. med. Strauß, Berlin. Quittungöleistur;gen. Düsseldorf 11 M. (S), Danzig 55 M. (B), Duisburg 15 M. (G), Dillenburg 5 9)1. (G), Delitzsch 20 M. (23), Dortmund 2 9)2. (G), Cileuburg 3 M. (23), Cffen-Ruhr 1 M. (G), Cisleben 2 M. (G), Erfurt 2 9)2. (23), 20 M. (G), Fühlen 100 M. (G), Freren 1 M. (23), 5 M. (G), Frankfurt a. 9)2. 2 M. (B), Freysa 10 9)2. (G), Göttingen 20 9)2. (23), 150 M. (G), Goerschcn 5 M. (G), Görlitz 148 9)2. (B), 1352 M. (G), O.-Glogau 5 M. (G), Gousawa 3 9)1. (G), Gr. Gamoklensk 5 M. (G), Görlitz 1 9)2. (G), Hannover 5 M. (G), Holle b. Derneburg 15 9)2. (G), Hess.-Lichtenau 3 M. (23), 20 M. (G), Halle a. G. 50 M. (G), Hohnstedt 20 9)2. (G), Hamburg 4 9)2. (23), Holzminden 10 M. (G), Hohen- salza 2 9)2. (G), P.-Innien 10 971. (G), Jessen 10 M. (G), Köln-Mühlheim 50 M. (u,, Konstadt 10 M. (G), Kahren 6 M. (G), Kiel 3 9)1. (G), Kars 10 9)1. (G), Kattowitz 10 9)1. (23), Linz 1 9)1. (23), Lübbenau 3 9)1. (23), Lcipzig-Liudeuau 6 9)1. (23), 15 9)1. (G), Lüden- scheid 3 9)1. (G), Lipine 5 9)1. (.©), Lauban 10-9)1. (G), Lauterburg 5 9)1. (23), 20 9)1. (G), Magdeburg 5 9)1. (G), Münster i. W. 3 9)1. (G), Malente-Eremsmühlen 1 9)1. (23), Malmedy 10 9)1. (23), Mühlhausen i. Th. 10 9)2. (G), Mannheim 2 9)1. (23), Neudamm 50 9)1. (G), Niederbjelau 1 9)2. (G), Nimptsch 100 9)2. (G), Nien- burg 2 9)2. (G), Neustadt (Orla) 5 9)2. (6), Naumburg a. G. 11 9)2. (23), Osnabrück 20 9)2. (G), Olpe 20 9)2. (G), Oberwiehl 100 9)2. (G), Ottwciler 3 M. (G), Ohligs 10 9)1. (G), Oliva 3 9)2. (G), Oldenburg 5 9)2. (G), Ostroppa 20 9)1. (G), Ortelsburg. 10 9)2. (B), Powitzko 1 9)2. (23), 1 9)1. (G), Paderborn 2 9)2. (G), Puryia-Wolgast 3 M. (G), Parchwitz 30 9)2. ®' Peitz 20 M. (G), Posen 21 9)1. (G), Prenzlau 2 9)2.' Potsdam 2 9)2. (G), Pr.-Hollaud 50 9)2. (23), PaU' heim 20 9)1. (G), Pritzwalk 20 9)1. (23), Pletz 3 9)2. ~' Peine 5 9)2. (23), 92ybnik 4 9)1. (23), Rositz 10 9)2. (*' Reinfeld 20 9)1. (G), Remscheid 6 9)2. (G), SE 5 9)2. (23), 8 9)2. (G), Schleswig 10 9)2. (23), 3 9)2. (G), Gchönbrunu 5 9)2. (G), Gtettin 1,50 9)2. Gegefeld 2 9)2. (G), Gchwientochlowih 3 9)2. (G), ß01’1! gen 6 9)2. (G), Güchteln 10 9)2. (G), Gchlachtens-e ^ Berlin 10 9)2. (G), Gchwusen, Kr. Glogau 20 R2. l Gommerseld 5 9)2. (B), Gimmern 10 9)1. (B), » 5 9)2. (G), Torgau 1 9)2. (G), Lchtspriuge 5 9)1. Wilhelmshaven '20 9)2. (23), 25 9)2. (G), WiesbE" 1 9)2. (G), Weimar 5 9)2. (G), Wandsbek 5 9)2. (J'' ?<•€ €€€€€€€€% rechter Verteidigung unserer Interessen wird mir, der ich füufuudzlvauzig Jahre den Frieden ausrechterhaltcn habe, das Gchwert in. die Hand gedrückt. Ich hoffe zu Gott, mit seiner Hilfe das Gchwert so führen zu können, dass ich es einst mit Ehren wieder einstecken kann. Cs wird dieser Kampf meinem Volke enorme Opfer auf- erlegen an Gut und Blut. Wir werden sie aber ge- meinsam bringen als ein einig Volk von Brüdern, und wir werden zeigen, was es heisst, die Deutschen i» ihrer friedlichen Entwicklung in dieser niederträchtigen Weise aufzuhalten. And nun empfehle ich euch, da wir eine gute Gache vertreten, geht in die Kirche und kniet vor Gott nieder und bittet ihn um Hilfe für unsere Waffen und unser braves Heer!" Eine kraftvolle Antwort - gab das deutsche Volk auf die Worte seines Heern und Herzogs damals, eine kraftvolle Antwort gab es auch jetzt. Werktätigkeit und Landwirtschaft, Handel und Gewerbe, Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben sich in dem einmütigen Entschlüsse zusammengefunden, dem englischen Aushungerungsplan mit dem gleichen unerschütterlichen 9)2ute zu begegnen, wie unsere tapferen Krieger an der Front es gegenüber einer Welt in Waffen tun. Wie Stadt und Land, so sind in den Unterzeichnern des Aufrufs alle Teile unse- res weiten Vaterlandes, Nord und Güd, Ost und West, i» dem gleichen Willen und zu dem gleichen Ziele ver- einigt. In Einzelheiten gibt es auch hier McMungs- unterschiede, die ihre natürlichen Gründe haben; aber dieser Ausruf mit seinen Unterschriften bürgt dafür, daß diese Meinungsverschiedenheiten nicht so gross sind und auf keinen Fall dazu führen können, daß durch sie der geschloffene und entschlossene Wille zum Durchhalten auch im Wirtschaftskriege beeinträchtigt wird. Diese Antwort wird unseren Feinden belveisen, dass das deutsche Volk auch weiterhin einmütig hinter seinem Kaiser steht, dass es in seiner Gesamtheit ebenso un- erschütterlich durch alle Kriegsuötc durchzuhalten ent- schlossen ist >vie unsere Feldgrauen an unseren Fronten. Sie mag insbesondere unserem englischen Erzfeinde zeigen, daß auch seine schändliche Spekulation auf die Wirkungen des Hungerkrieges eine falsche Rechnung ist. * Der Nationalausschuß — der hinter der Front! — hat auch gesprochen; wenn auch nicht in 75, oder 50, so doch in 30 Versammlungen, die stattfanden am Jahres- tage der Kriegserklärung. Das Erfreuliche an diesem Ereignis war der Widerspruch, den die Betätigung des vermeintlichen Nationalausschuffes im deutschen Volke gesunden hat und der Widerspruch der Redner in sich, die also einen offensichtlichen 9)2isscrsolg erzielten. Gie wollten eine Klärung über die Kriegsziele herbeiführen und waren sich selbst nicht klar darüber — geht sie ja auch garuichts an! Aber sie fanden überall da lebhafte Zustimmung, wo sie von einem „Kampf gegen England mit allen Mitteln" sprachen, von den Aussichten auf einen starken Frieden, den zu bekämpfen in ihrer, der Absicht lag, die Zuhörer für einen Frieden auf der mittleren Linie zu erwärmen. Nein, der Geist von 1914 ist noch nicht erloschen, und eben zur rechten Zeit kommt ja auch der Manu wieder zur Geltung, der als l Mahner seinem Volke immer zugerufen hat, sich diesen Geist zu erhalten — Hindenburg. Cs war Gefahr im Verzüge, daß wir Nachlassen würden, aber wider Willen hat der Nalionalausichuß uns gestärkt in dem Willen zum Giege. 9)lan mache die Gegenprobe, und die Herren vom Nationalausschuß müssen sich verkriechen vor dem Gturm der Begeisterung, der getragen-wird von der festen Zuversicht auf den Endsieg im Vertrauen auf die Männer wie Hindenburg, wenn sie wieder zur Tat kommen. Daß wir die Vereinsmeierei und das 92eden nicht lassen können im lieben Deutschland! Gelbst zu einer Zeit nicht, in der nur Taten gelten, müssen wir der Welt, im Gegensatz zu den Tate», das Gchauspiel des Meinungsspaltes gebe» in rednerischer Recht- haberei, als wenn wir den Feinden zurusen wollten: „Fürchtet Euch nicht, wir sind gar nicht so schlimm, wie wir nach unseren Heldentaten scheinen, mit uns ist ganz gut verhandeln, reicht uns nur die Hand." Wie töricht ist doch solches Beginnen! Nur die Furcht kann diesem Kriege ein Ziel sehen, die Furcht vor Deutschlands Macht und vor seinem Willen zum Giege. Dieser Wille lebt auch noch, wir haben Beweise davon erst neuerdings wieder gegeben, auch an Englands Adresse, und des- halb schweige der Nationalausschuß' hinter der Front und lasse den „bewaffneten" reden, in West und Oft zu Lande, aus, unter und über dem Wasser! Die Entscheidung ist bereits gefallen. Dies schöne Wort spricht die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" in ihrem Leitaufsah zuni Jahrestag des Kricgsbeginns aus. Die Entscheidung ist keine offene Frage mehr; es handelt sich nur darum, ob unsere Feinde in der Lage sind, uns die Größe des Gieges zu verkümmern. Das Regierungsblatt sagt auch, dass de» Kaiser niemals die feste Zuversicht verlassen habe, daß Deutschland trotz der Aeberzahl der Gegner unbezwingbar sei, und jeder Tag befestige diese Zuversicht aufs Neue. Solche Zuversicht des Führers mag auch das Vertrauen des Volkes auf den Endsieg unserer gerechten Gache stärken und es be- fähigen, auch das Schwere zu ertragen, das uns nach des Kaisers Worten noch bevorsteht. Cs kann gegen das, was >vir schon geleistet haben, nur gering sein, haben lvir doch nach den Leistungen und dem Ver- mögen unserer Feinde den Höhepunkt schon überschritten. Go schreiten wir denn getrost voran auch im dritten Kriegsjahr, des endgültigen Gieges gewiß. Zwei Äahee Weltkrieg. III. Cs liegt im Wesen des Geekrieges, daß seine Fortschritte und Erfolge nicht auf der Karte, festgelegt werden können. Die Gcckricgs- creigniffe hinterlaffen keine greifbaren oder sichtbaren Spuren, wenn sie nicht gerade gegen die Küsten des Feindes gerichtet waren. Auch die Folgen kriegerischer Unternehmungen zur Gee auf die zu Lande treten meist erst später hervor wie beim Landkrieg selbst. Die Gee- ist eben nur so-lange Kriegsschauplatz, als Cinzelunter- nchmungen unternommen und ausgesührt werden, um danach wieder von den Gegnern geräumt zu wc^'N da das Gtaffelwesen sich nicht auf die hohe Gee hissLN verlegen läßt, sondern im Kampfstützpunkt ans dem ic!tl Lande begründet ist. „ Von einem eigentlichen Geekriegsschauplatz ka. heutzutage im Zeitalter des Unterseeboots kaum >' i( gesprochen werden, da durch die neue Waffe ein sEs selbst durch Gecsperreu nicht mehr umgrenzt werden *flI' Wohl aber können nach jetzt zweijähriger Dauer O wisse Schichten des Geekrieges erkannt werden, die 1 , daraus entwickelt haben. Diese traten sowohl in. l,‘, europäischen Gewässern ein wie in den ausländisch! In der 92ord- und Ostsee waren es zunächst U. klärungsfahrten, die jedoch schon sehr bald mit LE, seebootsangrisfen durchsetzt wurden und dem Feind - Letztere gipfelten in Weddigcns »E. gleichlichcm Erfolg, der die Wirkung hatte, daß i "jj". Vorgehen der Ausklärungsfahrten auf feindlicher ß- erhebliche Aendcrungen erfuhr. Fortan ivurden vor nehmlich nur leichte Streitkräfte, wie kleine Kreuzer Torpedobootszerstvrer, dazu hcrangezogcn, während. Hauptstreitkräfte in geschützte die feindlichen zurückzogen. ^ , Unsere Auslandskreuzer und Hilfskreuzer einen verhältnismäßig langwährenden und erfolgrei^.s Handelskrieg, überdies streng nach den Negeln ^', Völker- und Seerechts, der ihnen Hochachtung und selbst im englandfrcundlichcn Ausland einbrachte, ch, dieser ersten Spanne des Handelskrieges schlug ^ „ unser deutsches Krcuzergeschwader das erfolgreiche gefecht bei Eoronel gegen die Engländer. Der 5^' krieg fand aber eine ausgedehnte Fortsetzung durch ‘ Unterseeboote, sowohl in der Nordsee und in den ^ wässern rings um England, als besonders auch 9)2ittelmeer. Fast schon unermeßlich ist der ß“Ä(li den unsere Feinde an Schiff und Gut durch ihn erl>> haben, und die Zahlen mehren sich täglich. Als Folge der Aufklärungsfahrten, oder unnn bar mit solchen zusammenhängend, entwickelte sich. ,L„> ganze Reihe von Flottenangrisfen auf englische Km> ,, Plätze, denen auch die zahlreichen Zeppelin- und zeugangriffe hinzuzurechnen sind. Selbst unsere UM ^ secboote haben sich wiederholt darin betätigt. Jahrhunderten ist es das erste 9)2al wieder, daß IN.-' liche Schiffsgeschtttze gegen Albions „unangrcrst'l^,, Küste donnern. Neue gefährliche Feinde aber si>w jsjc in den Luft- und Untereseefahrzeugen entstandew^^^ im Verein mit der deutschen schwimmenden A.ffeH - * ■ * ~ rtDr1 ebenso unaufhaltsam wie erfolgreich an den Gru> seiner Seemacht rütteln v..., Das Gefecht an der Doggerband brachte Exi»' zum ersten Male neuzeitliche Hauptstreitkräfte gu« ander, und sein Ausgang ließ uns mit berechtig, ^jch verficht der Zukunft entgegensetzen. Nach dcch ß' V'ii' lungsschichtcn des Kreuzerkrieges und des Dorp^,„ii dienstes sowie der Aufklürungsfahrten kam os arit endlich zu einem Hauptschlag, der großen Seeschümj.^ch Skagerrak, am 31. Mai d. Is.,'welche die De» Ajc gung vertrauensvoller Zuversicht vollauf bcstätGsN^cs wird ein 9)2crksteinFn der Geschichte dieses Wel> überhaupt bleibe». Deutsche Soldaten-Zeitung. 3 Nr. 7. IiA ^^benerscheinung des Seekrieges wäre schließ- noch der Unterstützung der L .ndheere durch Teile der e9SfIottcn zu gedenken. Auf dem östlichen Kriegs- Kauplatz unserer Flotte eine solche Ausgabe bei der mnahme von Li bau zu, wie sie dort überhaupt den 1°nkenschuh des Hindenburg-Heeres ausübt. Nicht ^i^lantliche Dienste hat auch die österreichisch-unga- Flotte in der Adria bei der Erstürmung des rovceii geleistet, und das Dardanellen-Anternchmen der Engländer, die selbst nicht wußten, ob dies mehr ein owttcnunternehmcn sei oder nur durch ein Landungs- ^erzum Gelingen gebracht werden könne, ist schließlich urch das Eingreifen Verbündeter Anterseestreitkrüfte ^gehoben worden. Die englisch-französische Flotte hUrbe dadurch ebenso ihres Stützpunktes beraubt, wie (ü ^andungsheer des Nachschubs und der Staffel, welch 'Mcrc die Flotte darstellt. i Aus unsere deutschen Küsten an der Nord- und an . Ostsee ist indessen kein feindliches Geschoß nieder- mallen. Unsere Flotte schützt unsere Seegrenzen als ;wurchdringlicher Wall, wie unsere Heere gleich stahl- st die weitergeschobencn Grenzen in Ost und West. Wx Seekrieg aber spielt in diesem Kriege eine Rolle, trotz der scheinbaren Untätigkeit der großen See- alten in ihrer Gesamtwirknng mehr entscheidende Be- ttung innewohnt, als es die tagtäglichen kleineren oder Swßeren Cinzelbcgebenheiten ahnen lassen. . Zeittafel der Kriegüereignifse. August. Geschützkampf von großer Stärke zwischen Ancre und Somme. Kräftige feindl. Angriffe nördlich Ovillcrs, südwestl. Guillemont u. nördl. des Ge- höftes Monacu abgewiesen. Südlich der Somme scheiterte nachts feindl. Angriff bei Varleux. — Die Franzosen besetzten unsere Stellungen am Dorf Fleury und südlich des Werkes Thiaumont. Gegen- angriffe brachten uns tvieder in den vollen Besitz des Dorfes Fleury und der Gräben westl. und nordwestl. Feindl. Angriffe nordwestl. des Werkes Thiaumont und gegen unsere Stellungen im Cha° Pitre- und Bergwald bei großen Verlusten des Fein- - des abgcwicscn. 7 Flugzeuge hcruntergeholt, von ^ Leutn. Mulzer das 9., von Leutn. Franke das 6. ^ Hindenburg-Front: Nordwestl. Postawy zwangen wir durch Feuer deir Feind zur Aufgabe vorgescho- bener Gräben und wiesen bei Spiagla (zw. Narocz- und Wießniew-See) Vorstöße gegen unsere Feld- wachstcllungen ab. — Am Serwctsch, östl. Goro- dischtsche und an der Schtschara, südöstl. Varano- witschi, lebhafte Handgranatcnkämpfe. — Bei Ln- bicszow scheiterten starke seindl. Angriffe. — Im Ab- schnitt Sitowicze—Wielick Heft. Kämpfe, Gegner drang in das Dorf Rudka—Mirynska und die an- schließenden Linien ein. Im Gegcnangrisf gewan- nen unsere und österr.-ung. Bataillone wie Teile der polnischen Legion den verlorenen Boden rest- los zurück. 361 'Gef., mehrere Maschinengewehre erb. Erneute russ. Angriffe glatt abgcwiesen. Wei- ter südl. bei Ostrow und östl. Swiniuchy kamen seindl. Unternehmungen nicht über erste Ansätze hinaus. — Front Erzherzog Karl: In den Kar pathen beim Kopila gewannen unsere Truppen p Boden. Vor den Stellungen südl. Vitolja fanden für die bulgarischen Vorposten erfolgr. Gefechte mit serb. - Abteilungen statt. ^August. Im Abschnitt von nördlich Ovillers bis zum Fonreaur - Walde vorbrechende Engländer unter großen Verlusten für sie, an einzelnen Stellen nach hartnäckigem Nahkampf zurückgewiesen. Neue Kümpfe bei Poziöres. Ein sranz. Teilvorstoß südl. Dlaurepas abgeschlagen. — Im Aisne-Gebiet zahl- reiche feindl. Streifunternehmungen überall erfolg- los. Bei Fleury 468 Gef. von 4 verschiedenen Divisionen cingcbracht. Beim Werk Thiaumont Neue erbitterte Kämpfe. — Im Somme-Gebiet i, 2 feindl. Doppeldecker im Luftkampf abgeschossen. ■ öindenburg-Front: Acbcrgangsversuche der Russen über die Düna bei Dwcteii vereitelt. Zahl der bei Nudka-Mirynska eingebrachten Ges. auf 561 ge- stiegen. — Am Scrcth, nordwestl. Zalosze mehrf. ^indl. Angriffe abgewicsen; bei Ratyscze über den Sereth vorgedrungene russ. Abteilungen weichen Anem Gegeiistoß, bei Miedzygory und Czystopady Mt sich der Gegner noch auf dem Südufer. — ^ront Erzherzog Karl: In den erfolgreichen Kar- pathenkämpfen bisher 325 Russen gef., 2 Geschütze l. -Deutet. ' fischen Monte dei sei Bus! u. Monfalcvnerückcn 7 ital. Regimenter abgeschlagen. 230 Man» gef., 7 Maschinengewehre erb. Görzer Brückenkopf unter , best. Geschühfeuer. — Auf d. Plöcken, 3 ital. Kom- pagnien, nördl. Paneveggio eine Brigade blutig ab- Rwiesen. Bassano v. österr.-ung. Fliegern mit 8 »,'oainben belegt. August '7^se Kümpfe bei Poziöres dauern an. Abends ^starten feindl. Teilangrisfe am Foureaux-Walde r w hart nördl. der Somme. — Im Maasgcbict, ^ miders rechts des Flusses, starke Geschütztätig- P': Am das ehemalige Werk Thiaumont erbitterte wbolkkämpse. Gesangencnzahl im Flcury-Ab- schnitt guf 16 Offiz., 576 Mann gestiegen. Im Chapitre-Wald weitere Fortschritte, hier an Ges. 3 Offiz., 227 Mann. Nordöstl. Vermelles, in den Argonnen und auf der Combres-Höhe haben wir mit Erfolg gesprengt. Feindl. Streifen an mehreren Stellen abgcwiesen, Unternehmungen bei Craonelle und auf der Combres-Höhe geglückt. — Durch Ab- wehrfeuer ein feindl. Flugzeug nördl. Fromelles, im Luftkampf eins nordwestl. Bapaume abge- schoffen. 0. Hindenburg-Front: Eine südl. Zarecze (am Stochod) vom Gegner noch besetzte Sanddüne ge- säubert. Gegenangriffe abgewiesen. 4 Offiz., 300 Mann gef., 5 Maschinengewehre erbeutet. Bei und nordwestl. Zalocze gewannen die Russen das westl. Screth-Afer. — Front Erzherzog Karl: Beim Heerbann Graf Vothmcr Vorfeldkümpfe ohne be- sondere Bedeutung. Unsere Erfolge in den Kar- pathen erweitert. 1. Starkes Geschühfeuer gegen den Görzer Brückenkopf und die Hochfläche von Doberdo. Vereinzelte Vor- stöße gegen die österr.-ung. Stellungen östl. Re- dipuglia und bei Selz abgewiesen. Das Spital der Barmherzigen Brüder in Görz durch Voll treffer zerstört. Höhenstellungcn bei Paneveggio andauernd unter heftigem Geschühfeuer. Einzelne Vorstöße ital. Bataillone scheiterten unter den schwersten Feindverlusten. Südl. der Val Sugana brachte ein kurzer Vorstoß 2 Offiz., 76 Ital. und 5 Maschinengewehre ein. 8. Von Südwest kommendes feindl. Luftschiff fuhr in großer Höhe gegen die Insel Lissa. In der Nähe fiel cs brennend in die See und sank. Eine Tor- pedoflottille konnte nur mehr einige Trümmer, dar- unter Reste der Ballonhülle und einen Rettungs- schlauch, bergen. Trotz langen Euchens von der Besatzung niemand gerettet. 7. August. W Bei Poziöres von den Engländern gewonnene Grabenteile zurückgewonnen. Neue Kämpfe zw. Thiepval und Vazentin-lc-Petit im Gange. Nörd- lich des Gehöftes Monacu abends ein schwächerer, früh ein sehr starker französischer Angriff glatt ab- gewicsen. — Kämpfe auf dem Thiaumont-Rücken, ohne dem Feinde Erfolge zu bringen, zum Stehen gekommen. Am Ostrande des Bergwaldes wiesen wir einen französischen Angriff ab. — Mehrfache Angriffe feindl. Flieger im rückwärtigen Gelände ohne besondere Wirkung. Wiederholter Bomben- abwurf auf Metz verursachte einigen Schaden. 0. Hindenburg-Front: Gegen die gesäuberte Sand- düne südl. Zarecze (am Stochod) vorbrechende seindl. Abteilungen durch Gegenstoß zurückgeschla- gen. Nordwestl. und westl. Zalocze russische Angriffe ergebnislos. Auf dem rechten Sereth-Llfer wird gekämpft. — Anscre Fliegergeschwader warfen mit Erfolg zahlreiche Bomben auf Truppenansammlun- gcn an und nördl. der Bahn Kowcl—Sarny ab. — Front Erzherzog Karl: In den Karpathen gewan- nen uns. Truppen die Höhen Plaik u. Dereskowata (am Czeremosz). I. Heftiges. Geschühfeuer vom Tolmeiner Brückenkopf bis zum Meer. Nach vielstündiger äußerst heftiger Beschießung griffen die Ital. am Görzer Brücken- kopf u. der Hochfläche von Doberdo an; am Monte Sabotino, bei Pevma und am Monte San Michele erbitterte Kämpfe die ganze Nacht hindurch. Gegen- angriffe der Oestcrr.-Ang. brachten den größten Teil der zuerst ausgegebenen ganz zerschossenen vorder- sten Stellungen wieder in ihren Besitz. Am ein- zelne Gräben wird noch heftig gekämpft. Zunächst 32 Offiz, und 1200 Mann gef. Görz andauernd unter schwerem Geschühfeuer. Mit weittragenden Geschützen auch Sistiana beschossen. — Wiederholte ital. Vorstöße nördl. Paneveggio scheiterten. 8. Leutn. Vanfield schoß auf Sceflugzeug ein ital. Großkampfflugzeug (Caproni) nach längerem Luftkampf in 2700 Mtr. Höhe über Triest ab. 8. August. IV. Südlich des Kanals von La Vassee bis bei Loos lebhafte Fcuer- tätigkeit. — Zwischen Tiepval u. d. Somme, besonders bei Poziöres, Bazentin-Le-Petit und südl. Maurepas setzte der Feind seine heftigen Angriffe fort; an einzel- neu Stellen erbitterte Nahkümpfe, im wesent- lichen zu unseren Gun- sten entschieden, bei Po- ziöres ii. östl. Hem noch unentschieden. — Südl. der Somme Vorstöße franz. Handgranaten- abteilungen bei Cströcs ». Soyücourt abgewie- sen. — Der Geschütz- kampf beiderseits der Maas sehr lebhaft. Nordwestl., westl. und südwestl. des früheren Werkes Thiaumont bra- chen feindliche Angriffe in unserem Feuer zu- sammen, weiter südlich Angriffsabsichtcn im Keime erstickt. Mehrere Hundert Gef. o 0. Hindenburg-Front: Am Serwetsch-Äbschnitt u. südl. davon die Feuer- tätigk. lebhafter; seindl. Cin'zelangrisse abgeschla- gen. — Wiederholte Bemühungen der Rus- sen, bei' Zarecze (am Stochod) Boden zu ge- winnen, erfolglos. Der Feind erlittschwere Ver- luste. — Westlich Luck neue Kämpfe. Nord- westlich Zalocze feindl. Angriffe gescheit. Südl. Zalocze im Verein mit Truppen des Grafen Vothmer dem russischen Vordringen durch Gegen- angriff Halt geboten; hier 9 Offiz., über 700 Mann gef., 5 Maschinengewehre erbeutet. — Front Erz- herzog Karl: Siidl. des Dnjcstr starke russ. Kräfte gegen Tlnmacz—Ottynia zum Angriff vorgegan- gen. Die verbündeten Truppen bezogen vorbereitete rückwärtige Stellungen. — In den Karpathen bei- derseits des Vialy-Czcremosz-Talcs die errungenen Vorteile erweitert. Bk. Vorpostengefcchte bei Ljumnica (westlich des Vardar). I. Die erbitterten Kümpfe im Görzischcn dauern un- vermindert heftig fort. Die im Görzer Brückenkopf kämpfenden Truppen schlugen zahlr. weit über- legene feindl. Angriffe blutig ab. 2932 Ital., dar- unter 72 Offiz., gef. Die tapfere Besatzung des Vrückenk., um sie vor großen Verlusten zu bewah- ren, auf das östliche Isonzo-Afcr zurückgenvmmen. Am Monte San Michele und bei San Martina scheiterten alle seindl. Angriffe unter schwersten ital. Verlusten. Ebenso weiter südl. An der Kürntnpr- und Tiroler Front stellenweise lebhafte Geschüh- känipfe. 8. Ein Sceflugzeuggcschwader belegt die feindlichen Vatteriestellungen an der Isonzo-Mündung und die feindl. Seeflugstätten Gorgo mit schwersten, mittleren und Brandbomben ausgiebig und erfolg- reich. /7zs von uns eruözrfz Geü/eftif/ S/f/zze 7 \ Cerf7PP/7yoyP fzannes 1-. SOD D0O q. } ,o ,5 ,10 nm. V franz. fronf rerzfem y Zrrerfff —.. neufe ’Jmn/-arr7rt/t:/7 w.r.g. 311Q 77zs zurr uns i/erforene Geff/ef zrr z/zrSa/n/np. e/jq/. frenz. ffo/7 Z rerUe/n/Inqr/ff „ z - " Ueufe * /Z/CfZemf/zcU tV T.B 3HS Wtffsoneffe ferme 4 Deutsche Soldateu-Zeitung. Nr. 7. 9. August. W. Cngl.-sranz. Angriffe vom Foureaux-Walde bis zur Somme gebrochen. 10 Offiz., 374 Mann gef., 6 Maschinengewehre erb. Starker engl. Angriff vor Üvilliers—Vazentin-le-Petit gescheitert. — Bei Thiaumont und Fleury, im Chapitre- und Bcrgwald wichen die Franz, unserem Feuer, teils unseren Bajonetten. Zahl der Gef. auf 350 ge- stiegen. — Im Juli verloren wir im Luftk. '17, durch Abschuß 1, vermißt 1, im Ganzen 19 Flug- zeuge; die Cngl. u. Franz, verloren im Luftk. 59, durch Abschuß 15, durch Landung bei uns 7, im Ganzen 81 Flugzeuge, von denen 48 in unserem Besitz sind. 0. Hindenburg-Front: An der Nordspitze Kurlands schädigte unser Feuer eine größere Zahl Torpedo- boote, Dampfer und Segler und vertrieb sie. Ruff. Acbergangsversuche östl. Friedrichstadt vereitelt. Stärkere Streifen zw. Wiszniew- u. Rarew-See abgewiesen. — An der Scrwetsch- und Schtschara- Front verschärfter Geschützkampf; feindl. Angriffe bet Skrobowa gescheitert. — Viels, ruff. Angriffs- wellen südl. Stobychcva, im Stochodbogcn, östl. Kowel und nördl. Kiffelin fluten in unserm Ge- schütz-, Fußvolk- und Maschinengewehrfeuer zurück. In schwerem Nahkampf bei Kuchary und Porskaja Wolka, nordöstl. der Bahn Kowel—Luck bleiben wir Sieger. — Kämpfe wcstl. Luck zu unseren Gunsten entschieden. Verlorene Stellungen östl. Szelwow durch entschloffenen Gegenangriff der Oesterr.-Ang. westl. Welesniow starke ruff. Angriffe, teilw. im frischen Gegenstoß, zurückgeschlagcn. Hier u. südl. des Dnjcstr die befohlenen neuen Stellungen plan- mäßig eingenommen. I. Die völlig zerschoffene Stadt Görz v. d. Oestcrr.- Angarn aufgcgeben. 8. Arsenal, Bahnhof, Kriegs- u. Werkanlagen von 21 österr.-ung. Sceflugzeugen mit Bomben im Gesamt- gewicht von Z'A So. wirkungsvoll belegt. Westlicher Kriegsschauplatz. Der Kaiser nahm auf der Durchreise von der Ost- zur Westfront kurzen Aufenthalt in Berlin. Cr sprach beim Reichskanzler vor und nahm deffen Vortrag ent- gegen, sowie daran anschließend Vorträge der Staats- sekretäre Helsferich und Graf Roedcrn und des Präsi- denten des Kriegsernährungsamts v. Batocki. Kronprinz Rupprecht von Bayern, Königliche Hoheit, Königlich Bayerischer Generalfeldmarschall, L I. s. des Leib-Kürassier-Regiments Großer Kürfürst (Schlesischen) Nr. 1 und des 2. Seebataillons, Ober- befehlshaber einer Armee, Prinz Leopold von Bayern, Königliche Hoheit, Königlich Bayerischer Gencralseldmarschall, Chef des Infanterie-Regiments von Alvenslebcn (6. Branden- burgischen) Nr. 52 und des Westfälischen Dragoner- Sc/rwerefie/rferse/Ss rferSom/ne restlos zurückgewonnen. 350 Ges. und mehrere M.- Gcwehre. — Front Erzherzog Karl: Südl. Zalocze Zahl der Gef. auf 12 Offiz., 966 Mann gestiegen. Südl. des Dnjcstr verbündete Truppen über die Linie Nizniow—Tysmienica Ottynia zurückge- nommen. I. Die heftigen Kämpfe bei Görz dauern fort. Feindl. Abteilungen erreichten die Stadt. Am Monte San Michele und bei San Martina wiederh. Angriffe unter schwersten ital. Verlusten abgewiescn. 8. Erfolgreicher Luftschiffangriff auf (England. Marine- stützpunkte an der Ostküste, Großbetriebe von milit. Bedeutung in Northumberland u. Norfolk ausgiebig mit schwersten Spreng- und Brandbomben mit her- vorragendem Erfolge belegt. — Oesterr.-ung. See- slugzeuggeschwader griff, eine Batterie am Isonzo- Ausfluß und die Seeflugstätte Gorgo bei Grado sehr wirkungsvoll an. 10. August. W. Geschützkampf zwischen Ancrebach u. Somme mit großer Kraft fortgesetzt. Cngl. Anqrifssabstchtcn bei Vazentm-le-Petit durch Feuer unterbunden. Zahl der seit 8. ^ges. Cngl. auf 13 Off., 500 Mann er- höht. Zw. Maurcpas u. Somme scheiterten abends u. nachts 8 Heft, franz. Angriff. — Rechts der Maas kleine Handgranatcnkämpfe. — 5 feindl. Fluqzeuqc abgeschossen. 0. Hindenburg-Front: Südl. Smorgon lebhafte Feucr- u. Streisschaar-Tätigkeit. — Mehrf. ruff. Angriffe am Strumien bei Dubczycze, am Stochod bei Lu- bieszow-Berezycze, bei Smolary-Zarccze und bei Witonicz blutig abqewiesen; bei Zareczc 3 Off., 340 Mann gef. Kleinere feindl. Unternehmungen u. ein Aeberrumpelungsversuch im Stochodbogcn östl. Kowel ergebnislos. — Südl. Zalocze neue Kämpfe. — Front Erzherzog Carl: Bei u. süd- Regiments Nr. 7, Oberbefehlshaber einer Armee, — zu Generalfeldmarschüllen in der Preußischen Armee ernannt. Herzog Albrecht von Württemberg, Königliche Hoheit, Generaloberst k I. s. des Kürassier-Regiments Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (Wcstpreußi- schcn) Nr. 5 und des 2. Seebataillons, Oberbefehlshaber einer Armee, zum Generalfeldmarschall ernannt. Kronprinz von Sachsen, Herzog zu Sachsen, König- liche Hoheit, Hauptnmnn k I. s. des Garde-Schützen- Bataillons, zum Chef dieses Bataillons ernannt. Großadmiral v. Tirpitz warnt mit dem ganzen Ge- wicht eines Mannes, der sein Vaterland befähigt hat, in diesem Riesenkampfe zu bestehen, daß wir doch er- kenne» möchten, was auf dem Spiele steht, wenn wir nicht die Vormacht in Flandern behaupten. Umsonst werden alle unsere Opfer und Anstrengungen sein, wenn England-Amerika dort die Herren bleiben und Deutsch- lands, ja Europas Wirtschaft in Knechtschaft bannen. Nur durch eine beherrschende Stellung in Flandern kön- nen wir die von unserem Kaiser als das Ziel unserer Zukunft hingestellte Freiheit des Meeres erkämpfen. Darauf hat unser Flottenbildner v. Tirpitz sein ganzes Leben hingewirkt, er hat die Flotte befähigt, den mächti- gen englischen Seestrcitkrästen die Wage zu halten und in den Unterseebooten das Mittel geschaffen, England unseren Willen aufzwingen zu können. Deshalb ist niemand so berechtigt, wie Tirpitz, im deutschen Volke das Verständnis für die Lebensfrage wachzurufen, die unsere Stellung an der flandrischen Küste bedeutet. Wir hoffen, daß seine Stimme diejenigen übertönen möge, die Deutschland die Schmach antun, zu behaupten, es könne aus Belgien ein zweites Irland machen wollen. Wre mögen die Engländer frohlocken, daß man in Deutschland so etwas auszusprechen wagt. Immer frecher nur wird Englands Hochmut, immer sicherer werde diese Seeräuber, wenn sie sehen, daß in Deutschland wahre Feind immer noch nicht erkannt ist. Der jl England im Bunde mit Amerika, nicht nur zur Ze>, sondern noch mehr in der Zukunft, in der es sich um de wirtschaftlichen Kampf handelt! Wir müssen in diest" Kriege uns auch die Sicherheiten für unseren' Handel erkämpfen, auf den wir als Binnenland nn wachsender Bevölkerung mehr wie je angewiesen werden, England ist der Feindl Der redselige, ernsng englische Marineminister, erklärt es zur rechten Stuno noch einmal ganz offen, daß England seit acht Iaytt» auf diesen Krieg in ernsten Vorbereitungen hingearbem hat, daß es zu Waffer und Lande vorbereitet war, »my dem mit den Bundesgenossen getroffenen Aebereinkoinnn zu handeln, und daß, als die Stunde geschlagen W' die Ausführung des Planes in genauester Weise ersW fei, wie vorgeschrieben war. , And da gibt es in Deutschland immer noch Leure, die nicht erkennen wollen, daß England die Gefahr vc- deutet! Der Großadmiral v. Tirpitz hat es immer wußt; deshalb warnt er auch, obwohl fern von den 6 schäften, noch einmal sein Volk in letzter Stunde un will deffen Blick nach Westen richten, von wo die Knech>' schaft droht. Sein Mahnruf dringe in alle deutM Herzen! „Gott strafe England." Wir haben den Stai».' Punkt nie vertreten, daß wir Gott anrufen sollen }UT Rache gegen England. Das wollen wir selbst straft"' die Mittel haben wir ja dazu! Cs grenzt überhaup an Gotteslästerung, den Himmel anzurufen bei all de Schändlichkeiten, die dieser Krieg hervorbringt. hat mit diesen Gemeinheiten wie Meuchelmord, tierisch^ Verrohung der Gefühle, Aushungerung unschullE. Frauen und Kinder nichts zu tun. Im übrigen: dir selber, so hilft dir Gott!" Das ist ein gut deuWE. Wort, ebenso wie das des Prinzen Friedrich „Laßt Euere Herzen zu Gott schlagen und Euere Fäull auf den Feind!" In dem Sinne sprach auch Kaiser: „Nun wollen wir sie verdreschen!" Ja, dra»> auf die Engländer mit all dem Ekel, den ihre gemen>' Kampfesweise in uns erregt hat. Das ist nicht sondern heiliger Zorn, gepaart mit Abscheu, den ftvs. empfinden muß, der dabei gewesen — natiirlich nw die Weltbeglücker, die sich als „Ausschuß des deutsch" Volkes" fühlen. Vergeblich sucht man drüben unseren Feinden nach solcher Gefühlsduselei, bei ihne« ist der Vcrnichtungswille bis zur Raserei gestriger und noch mehr hinter der Front, als bei dem' Man lese nur ihren Wutausbruch aus Anlaß der schießung des Kapitäns Fryatt. Etwas mehr Leide« schastlichkeit würde unserer Lage wohl entsprechen! Treppenwitz der Weltgeschichte nennt sich ein 23iwj eines preußischen Generals mit dem schönen Rann Z)ork. Graf Pork, ein Nachkomme des Helden Befreiungskriege, war ein Kenner und Schreiber d'> Weltgeschichte, er starb an Kohlcngasvergiftung wahres der ostasiatischcn Unternehmung. Hätte er diesen jetzig^ Krieg erleben können, welche Fundgrube wäre der, ncvc all dem Elend und dem Jammer, siir ihn gewesen der Seite des Humors! Sollte man es denn all dem Elend und dem Jammer, für ihn gewesen der Seite des Humors! Sollte man es denn wirklich für möglich halten, daß noch am 29. Juli in einem führenden englischen Blatt zu lesen w"' „England ist weder dem Buchstaben, noch dem Sitte gesetz nach verpflichtet, Serbien zu verteidigen, 111 auch keinerlei Vorsichtspolitik würde uns dazu vek» laffcn können. Wenn Serbien morgen von der La>> karte weggcwischt würde, so hätte das für uns nicht Geringste zu bedeuten. .Wir sind auch keinesfalls, wie Sir Edward Grey uns oft versichert hat —,. * wie verpflichtet, Rußland zu helfen, wenn cs Krfle anfängt. Wenn es Serbiens wegen zu einem 1'^" Kriege kommen sollte, so liefe das unseren Neigung^, und unserem Besten durchaus entgegen. Oesterre ist immer gut mit uns befreundet gewesen, und wir w) den einen Angriff, der es hindern soll, seine rechtmay^ gen Gesichtspunkte zu verfechten, sehr bedauern', " - am 1. August in „Nation": „Serbien ist ein Land, a der europäischen Kultur nichts gegeben hat. Sein R,uy beruht auf einem Fürstenmord und seine Siege auf cltJ Bruderkrieg. And doch droht eine Verwicklung, dieses halbzivilisierte und keineswegs unschuldige chcn durch seinen eigenen Wahnsinn und Chauvin'»» auf sich geladen hat, den ganzen Erdteil mitzurerch'h. Am 1. August schrieben „Daily News and Leade^ „Alles hängt von Rußland ab. Rußland allein H mutigen wir oder entmutigen wir durch jedes durch jede kleinste Aeußerung. Rußland allein hat h^„ die Entscheidung über Krieg und Frieden, und als ". unsere Flotte von Portland abfahren ließ, vcrstä) es, „daß dadurch sein Entschluß gestärkt würde, ■ auf seine Kanonen zu verlaffen." Aber wir haben Verpflichtung, es sei denn die, England nicht zum ~ nehmcr eines Verbrechens werden zu laffcn Verbrechens, das Europa zu vernichten droht, der Minister Englands meinte doch einst, England V0( im Kriege nicht mehr verlieren, als wenn cs bliebe! Ist es nicht mehr als der ärgste Hintertr^/^,, witz, jetzt England so leiden zu sehen und das fl , verlorenes Serbien — wenn auch nicht dafür das cs noch im Jahre 1914, unmittelbar vor A" des Krieges so leichten Herzens von der La> e hätte verschwinden sehen können! Oder war an - alles Heuchelei, um uns glauben zu machen, stehe abseits, damit wir um so sicherer in die K ge' gehen sollten, die England seit 10 Jahren für 1 dreht hatte?! Nr. 7. Deutsche Soldaten-Zeitung. 5 oej3*We Stimmen sind nicht immer ablehnend einten Deutsche. Wir entnehmen der Wehr aus „i , Besprechung des F. Rorden'schen Buches „Vel- Nin .^d Deutschland" folgende vorurteilsfreie Schilde- ' »England war zu gewandt, um Belgien offen zum s,-""9ertode zu verurteilen. Aber es machte seine Zu- lmwung zur Ernährung durch die Vereinigten Staaten /'"er Bedingung abhängig, von der alle zunächst sL«in' ^"6 s'^ der Sieger nicht annehmen könne. ../"Wand mußte die Verpflichtung übernehmen, selbst l " Schaden seines Vesahungsheeres kein Körnchen Ge- ude für sich zu beanspruchen, dessen Einfuhr das cdel- f, "9e England seinen eigenen Verbündeten dann ge- wollte. Wider alles Erwarten hat Deutsch- ii-, Verpflichtung selbst gegenüber seinen eige- A. Zivilarbeitern zugestimmt, die arbeiten und das ' sssösbrot essen, während die nichtstuendcn Belgier, die J9 häusig gar nicht arbeiten wollen, sich von Weißbrot "yren. Jeder Kommentar ist überflüssig." (( Frankreich leugnet seine Kricgsvorbereitungen, der -Ueberfall" Deutschlands soll das friedliebende Land ^»zlich „unvorbereitet" getroffen haben. Wie könnte ^a" sich auch anders den Mißerfolg erklären! Dabei 6,a.re" aber die französischen Hecresausgaben vor dem höher als die deutschen. Von 1873 bis 1912 /' Frankreich für das Heer 28, Deutschland 27 Mil- ,Men ausgegebcn und einschließlich der Flotte 38 gegen /FVkilliarden in Deutschland. Rechnet man zu den /Milliarden die Militärausgaben der Jahre 1872, und 1914, die nicht darin enthalten sind, rechnet vor allen Dingen die Ausgaben für die Kolonial- /">ee dazu, um einen genauen Vergleich zu ermöglichen, , ergibt sich, daß Frankreich in der Zeit zwischen den /'den Kriegen gegen Deutschland mindestens 50 Mil- /"dcn für Heer und Marine aufgewendet hat. So Zidlich es auch war, hat es sich also doch aus jeden vorher mit dem Kriege beschäftigt. 1870 schrie man j^trar, jetzt soll die mangelnde Vorbereitung schuld . „Wenn zwei dasselbe tun.. ." Ja und doch /den die Franzosen und Engländer nicht einmal das /echt aus ihrer Seite, wenn sie sich an dem Leben der /'hre Hand gefallenen Deutschen vergreifen. Und nun /'"achte man einmal das Gezeter der Engländer über k'c in Deutschland voll zu Recht erfolgte Erschießung Freibeuters Fryatt, während sie doch kein Wort «rüber verloren, als die Franzosen eine Frau Pfadt /S Metz erschossen hatte», nur wegen des Verdachtes (>’r Spionage. — Völkerrecht gibt es e> Ueber die Verwendung der farbigen Engländer scheint man in England geteilter Meinung zu sein. Mit Ein- tritt der kälteren Jahreszeit fallen sie ohnehin aus, und mit dem indischen Aufgebot hat man schlechte Erfah- rungen auch in der Rückwirkung auf Indien selbst ge- macht. Run kommen sie selbst. Das ist auch viel an- ständiger von den Amerikanern, als immer nur vom sicheren Hafen aus Geschosse zu schicken. Kanadische Blätter melden amtlich die Teilnahme einer amerikani- schen Legion an dem neuen Truppenteil, den Kanada demnächst nach Europa schicke. Die Legion werde sich aus Bürgern der Vereinigten Staaten zusammensetzen. Das macht alles nichts, Amerika ist neutral, trotz seiner freundschaftlichen Hilfsstellung zu England. Run kom- men sie selbst und stellen sich zum Kampf; nzag das eine Freude sein für unsere tapferen Feldgrauen an der Westfront! Chinesische Arbeiter hinter der seindlichen Front. Nachdem Rußland schon 500 000 chinesische Arbeiter in diesem Jahre eingestellt hat, hat nun auch die Werbung solcher für Frankreich begonnen. Der deutsche Konsul, der Einspruch erhob, weil er darin eine Verletzung der Neutralität sah, konnte die Abbeförderung nach Mar- seille nicht hindern, aber vielleicht erreichen sie das Ziel ihrer Reise doch nicht, da im Mittelmeer unsere A- Boote auf der Wacht liegen. Aeberall erkennen wir Ncutralitätsbruch, aber ehrlich, währt am längsten, der Sieg unserer gerechten Sache muß kommen, wenn wir bracht werden. Jetzt sende sie säst alle ausgebildeten Flieger sofort an die unersättliche Front nach Frank- reich, zu dessen Schuh England immer neue schwere Opfer bringen müßte. — Auf dem Hinmarsch über den Hoofden versuchte ein plötzlich aus einer Wolkenschicht heraus- tretendes feindliches Wafferslugzeug dreimal eines unserer Marineluftschifse anzugreifen. Das Flugzeug wurde jedoch jedesmal durch Maschinengcwehrseuer zum Abdrehcn veranlaßt und verschwand dann in westlicher Richtung. Auch vor Parmouth traf eines unserer Luft- schiffe aus einen englischen Wasserslieger, der ebenfalls in die Flucht geschlagen wurde. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Front Hindenburgs erstreckt sich nach der neuen Regelung von der Küste der Ostsee bis zu der Armee- gruppe Vöhm-Crmolli, einschließlich dieser Armee west- iich von Tarnopol. Der Rest der Ostfront untersteht dem Erzherzog Thronfolger Karl Franz Joses, in den amtlichen Mitteilungen jetzt gewöhnlich Erzherzog Karl genannt. Der Befehlsbereich des Erzherzog-Thron- solgers umfaßt die deutsche Südarmee, die Armee Koeveß und weitere deutsche und österreichische Truppen in den.Karpathen. Die norwegische Presse hebt Hindenburgs Er- nennung zum Oberbefehlshaber an der deutschen Ostfront durch große Aeberschriften und in den Leitaussähen als ith- ^.„».v.vv.Vv .. , d ®eutid>cn' die sind rechtlos. Ein Völkerrechts ^"ch ist es auch, wenn wie erwiesen, die Engländer ihren ^wkehr ztvischen Frankreich und England durch das - °'e Kreuz schütze». Dieser Vorgang ist beweiskräftig i0’trV’ULU<3 Iw"w-»- ~vv,vv — , y /"gestellt worden — cs handelt sich natürlich nicht um ^wwundetenbeförderung. &.. Verlogen an Happt und Gliedern. Der englische i/nig hat der Witwe des Kapitäns Fryatt einen Brief /"eiben lassen, in dem er neben seiner Teilnahme auch ,"teilt, daß die Freischärlersahrt Fryatts von ihm als «renhaft anerkannt wird. Minister Asquith benutzt die Erschießung des eng- Freibeuters Fryatt, um in seinem Lande von /"rni gegen Deutschland zu Hetzen. Cr versteigt sich zu //ohnngen mit Vergeltungsmaßregeln, von denen die Merlichste ist, daß er das deutsche Volk nicht länger ^"»nnschast bcr Nationen dulden wolle. Viel- st haben die neuen Luftangriffe auf England und ,/ Hauptstadt des Landes den Herrn Minister in- ^sichen wieder zur Besinnung gebracht. ,, Eine Voraussetzung für all das Fürchterliche, das Asquith audroht, ist nach seinem eigenen Aus- ciim^, England den Krieg gewinnt. Da hat er jj?lich mal ein wahres Wort gesprochen und dem gegen- [c°r sind alle anderen Gemeinheiten, Lügen und Ver- , ""düngen — auch die Drohungen! — in seiner Rede „5/3 Geschwätz, entstanden aus ohnmächtiger Wut an- , "chts des unfruchtbaren allgemeinen Angriffs Cng- und seiner Verbündeten. , Earson sagt in einer Erklärung zu seiner von As- W gebilligten Forderung eines Gesetzes zur Aus- N/ßung Deutschlands aus der Gemeinschaft der Mionen: Wir dürfen diese Sache nicht ruhen lassen, t F müssen bestimmte Schritte tun, um sicher zu stellen, L" "ach dem Krieg zwischen uns und Deutschland /"/rlei Verkehr stattfinden kann, bevor diese Ver- j.Aen gegen Menschlichkeit und Zivilisation gesühnt ct— „Daily Chronicle" und „Birmingham Post" "»>, r ", diese Sühne erheische unbedingt die Absetzung ^lebenslängliche Cinsperrung des Kaisers. Die Ver- tz"deten müßten sie durch eine feierliche Erklärung zur tz^dedingung jedes Friedensschlusses machen. — Wir z„.''"her sagen: Wenn einer verrückt wird, wird er !' im Kopf verrückt. 5^ es klug war von England, den irischen Volks beJ,e" Roger Casement hinzurichten und noch dazu mit dj„ Strang? Wir möchten es bezweifeln. Jetzt haben /ter " Großbritannien und in Amerika einen Mär- Ez. js"d den haben ihnen die Engländer erst gegeben. Stirnarc "erfehlt, wollten wir aus die cnglandfeindlichc «box "?""g der Iren irgendwelche Hoffnungen sehen, len„„, sn Engländern selbst kann sie immerhin Vcr- . ^>iten bereiten. sich Schwierigkeiten des englischen Ersatzes mehren "vq werden jetzt die militärisch ausgebildeten Leute "Hi1 dis zu 60 Jahre» zum Kriegsdienst aufgerufe», "wentlich dem Mangel an Vorgesetzten abzuhelfen. Ein Gasangriff aus der Vogelschau gesehen. sie mit alle» uns zu Gebote stehenden Mitteln ver- fechten. Die englischen Landwirte sind wegen der heurigen Ernte überaus besorgt. Der Weizen gedeiht infolge des andauernd feuchten Wetters schlecht und muß daher mit ungewöhnlich großen Mengen ausländischen Weizens vermischt werde». Dadurch kann der Markt in die Hände der ausländischen Geschäftemacher geraten. Aehnlich stehen die Verhältnisse in Frankreich? Dort findet jetzt die Ernte statt, jedoch unter sehr unvorteil- haften Amstünden. Die Bcschasfenheit scheint weit ent- fernt von gut. Hierzu kommt, daß die bestellte Fläche ungefähr um 12 v. H. hinter der üblichen zurücksteht. Im übrigen sind in England die Preise, besonders für Butter und Eier, bedeutend gestiegen. Der Adjutant des Königs der Belgier, Major Davrcux, wurde an der Seite des Königs durch eine Granate getroffen und auf der Stelle getötet. Der Lustschisfangrisf in der Nacht zum 3. August aus England wird als der größte bezeichnet, der bisher je von uns unternommen wurde. Angemein zahlreiche Bomben wurden abgeworfen. Den Amfang des Scha- dens verheimlicht man. Anter der Bevölkerung Ost- enalands herrscht größte Erbitterung gegen die Regie- rung, der vorgeworfen wird, den Luftabwehrdicnst Ost- englands dadurch geschwächt zu haben, daß ein großer Teil der Flieger an die Front nach Frankreich abge- sandt wurde. Das Volk macht es der Regierung zur Pilicht, vor allem Englands Küsten gegen Aeberfälle zu sichern. Die Verteidigung Frankreichs komme für die Engländer erst in zweiter Reihe in Betracht. Der Re- gierung müsse diese Pflicht erst zum Bewußtsein ge- das wichtigste gegenwärtige Kriegscreignis hervor. Hindenburg Hab? hervorragende Püchtigkeit als stark im Angriff angelegter Heerführer, 5er keine Schwierig- keiten kenne, gegeben, und verstehe seine Sache gründ- lich. Die Neuordnung der Befehlsverhültniffe wird als eine wesentliche Stärkung der Stellung der Mittel- mächte bezeichnet, so daß eine Veränderung der Kriegs- führung der Mittelmächte aus dem östlichen Kriegsschau- platz zu erwarten sei. Denn Hindenburg sei jetzt in der Lage, Streitkräste zu einem entscheidenden Gegen- stoß an den Punkten zu sammeln, wo er den vernichten- den Schlag gegen seine Gegner, vor allem gegen seinen Hauptgegner Brussilow, zu führen beabsichtigt. Die Stimmung an der Front ist stark und gewiß. Generalseldmarschall von Hindenburg und'sein General- ' statisches Ludendorff sind auf dem Wege entlang der wolhynischen Front von den Truppen jubelnd begrüßt worden. Seine Eindrücke von einem Besuche im russischen Hauptquartier schildert ein amerikanischer Zcitungs- niann folgendermaßen: „Der Zar empfing mich, um geben von seinem Stabe. Cr betätigte sich bei der Ge- legenheit als der Höchstkonnnandierende und man sagt mir, daß er sich nicht nur mit seinen Generälen berät, sondern auch aus eigene Faust wichtige Beschlüsse saßt, die jedoch nicht alle verwirklicht werden. Die russischen Offiziere erklären ganz osfe», seine militärische Be- gabung sei ganz unbedeutend, indessen zeigt er viel Ver- ständnis für die Ausbildung der russische» Soldaten- Masse und besitzt auch die Gabe, sich bei seinen Kriegern beliebt zu machen. An Soldaten eines sibirischen Regt- ments, die sich in den Kämpfen in Polen besonders aus- 6 Deutsche Soldaten-Zeitung. 9t r. 7. gezeichnet hatten, schrieb er z. V. eigenhändige Feldpost- karten. Soldaten, deren Aussehen ihn fesselt, pflegt er über ihre Verhältnisse zu befragen, und es kommt vor, daß er sie persönlich befördert. Cr ist höchst aber- gläubisch. Cs kommt oft vor, daß er wichtige Sachen von einem Tage zum anderen verschiebt, nur weil er in der Nacht vorher böse Träume hatte. Jedem Er- lebnis legt er gute oder schlechte Bedeutung bei; er glaubt an Gespenster und klagt oft darüber, daß er sogar an Hellen Tagen von allerlei Spukgcstalten heimgesucht würde. An solchen Tagen ist er vollkommen teilnahm- los. Seine Haut ist dann ohne Farbe, er spricht un- zusammenhängende Worte und gibt auf Fragen ver- wirrte Antworten. Dann zeigt er sich wenig, erteilt auch keine Befehle; er liegt statt dessen stundenlang vor einem Heiligenbild, das er immer mit sich führt, und betet. Als er eines Tages ein Krankenhaus besuchte, wurde er zufällig Zeuge eines Todcskampfes. Der Sterbende warf sich plötzlich mit Aufbietung seiner letzten Kraft aus den Zaren, der erschrocken zurücktaumelte. Der Soldat hatte sich so fest an den Zaren angeklammert, daß man ihn mit Gewalt zurückreißen mußte. Die Aerzte gaben die natürliche Erklärung, daß dieses Er- eignis, unbewußt für den Sterbenden, durch den schwe- ren Todeskampf verursacht worden sei, aber der Zar nahm es als eine böse Vorbedeutung und will seitdem kein Krankenhaus mehr besuchen. Zum Abgang Ssasonows sagt das bulgarische Regierungsorgan „Rarodni Präva": Ssasonow hatte fünf Tage lang das Schicksal Europas und den Welt- krieg in seiner Hand, und entschied sich für die Ver- teidigung des Belgrader Verbrechens. Wir freuen uns über den Rücktritt Ssasonows, der das Unglück Bulgariens im Jahre 1913 verschuldet, den tripolitani- schen Krieg gntgehcißen und dann das entsetzliche Un- glück über alle 'Völker gebracht hat. Ganz Rußland die neuausgebildeten Gardeoffiziere, die unlängst in Zarskoje Sselo verabschiedet wurden, bereits ins Ge- jccht gcsührt worden sind. Cs bestätigt sich, daß poli- tische' Häftlinge aus Sibirien bereits zur Front ge- bracht worden sind. Sie kämpfen zum erheblichsten Teil in den Verbänden der Armee Kaledin. Demnächst sollen auch gemeine Verbrecher eingereiht werden. Durch Armeebefehl ist diesen „Soldaten zweiter Klasse" mit- geteilt worden, daß sie wieder in die Rechte der bürger- lichen Freiheiten zurückversetzt werden, falls sie sich mit Auszeichnung schlagen. Im übrigen ist auf Antrag des Kriegsministeriums ein Gesetzentwurf in Ausarbeitung, der den sibirischen Strafsoldaten die weitere Strafzeit erläßt. Russische Ueberlüuscr aus Turkestan erzählen, daß die zahlreichen Nomadenvölker im asiatischen Rußland sich weigern, dem Mobilisierungsbcschl nachzukommen. Obwohl die Regierungsbeamten den Führern der ein- zelnen Stämme versprechen, daß die Leute nur zu Crd- arbeiten hinter der Front gebraucht werden, flüchten sie vor den militärischen Ausrüstungen, die sie mit Ge- walt einfangen und an die Bahnhöfe bringen. Die Nomaden werden in vergitterten Gefangenenwagen, wie sie für die nach Sibirien Verschickten üblich sind, an die Front gebracht. Die englandsrcundliche Zeitung „Verdensgang" veröffentlicht aufsehenerregende Mitteilungen über die Behandlung russischer politischer Flüchtlinge und russi- scher Juden, die seit Jahren glaubten, in England eine sichere Zuflucht gesunden zu haben. Danach hat die englische Behörde von 300 000 Flüchtlingen, die in London weilen, 25 000 Juden ausgewählt'und sie vor die Wahl gestellt, entweder nach Flandern als Soldaten zu gehen oder an Rußland ausgcliefert zu werden. . Diese 25 000 Mann stehen, wie ein entkommener Flücht dcr Erzeugung entfiel auf die im Besitze von deutschen Mennonitcn und anderen deutschen Siedlern besind- lichen Betriebe Südrußlands. die von den Besitzern nach Veröffentlichung des von dem inzwischen fortgejagten Minister des Innern Chwosiow erlassenen Cnteigmmgs- gesetzes stillgelegt worden waren. Cs wird zwar neuer- dings berichtet, daß der Handelsminister Schritte getan habe, um die Wiederaufnahme der Arbeit durchzusiihren doch ist der Erfolg sehr fraglich. Bei einem Brand in Archangelsk wurden riesige Warenlager von Oel, Maschinen und Kolonmlwar.» im Werte von mindestens 15 Millionen Rubel zerstört. Anläßlich des ersten Jahrestages der Eroberung von Warschau spendete der Generalgouvcrncur von Warschau, Exzellenz v. Beselcr, 5000' Mark für die Stadtarmen. Seekrieg. Dem Prinzen Heinrich von Preußen, Befehlshaber der Ostseestreitkräfte, ist der Orden Pour le merite ver- liehen worden. Die Wiederaufnahme der Luftangriffe hat Deutschland höchste Befriedigung hcrvorgerufen. 9 England leugnet man jeden Erfolg, doch wird ftch'. von Augenzeugen einwandfrei festgestellt. Die 0' länder meinen, sie könnten uns von weiteren ftnterm'"' mungen gegen London abhaltcn, wenn sie schreiuc»- unsere Lustfchisse h>' tten London überhaupt nicht gcfn'/* den. Sanftmütige Deutsche behaupten anderseits, "'0 erregten durch die Luftangriffe nur noch größeren bei den Engländern. Als wenn wir noch größere ‘ meinheitcn von dort, wie den Hungerkrieg, den -g'l chelmord, Lüge und Verleumdung,' erwarten könnest' Nein, sie können sich garnicht mehr bieten, und zu fürchten haben wir »Es von England, wohl aber zu entgel»' Deshalb sind die Luftangriffe iniinett^ ein Ersatz für die freilich wirksameren, leider noch ausgeschalteten rücksichtslab Anterseeangrisse gegen Englands stellung. Die Verantwortlichen da dr»»" dürfen sich nicht zu sicher fühlen I. , Die englische Admiralität erließ! gende recht bezeichnende Bekanntmach»? ->' !,Am 29. Februar fand in der Norst! zwischen dem bewaffneten Hilfskreuz. „Greis", der als norwegisches Kausfahü^ schiss vermummt war, und dem englE, Hilfskreuzer „Alcantara" ein Kampf!»»' Das Gefecht hatte den Verlust fed® Schiffe zur Folge. Der „Greif" mm von dem englischen Artillericseuer versen - „Alcantara"' vermutlich durch ein -~l , pedo." Eine Reuterschc Privatmelo» fügt hinzu: Das Gesccht war außerordf lick, erbittert, die „Alcantara" war »nn.. legen bezüglich der Artillerie, aber v Tüchtigkeit' der Kanoniere und Seen glich diesen Nachteil aus. Der ,,©rf «. ging zuerst unter, dann die „Alcanta» Qss •Händcls-Unherseeboof-„D&ijt-schLarrd’in BaLtimorc ■ Englische Torpedojäger eilten zu Hilfe: nahmen die Verwundeten aus. ©st!.?, zeitig wurde, wie gemeldet, ein ll-Boot versenkt." Diesen Verdreo»-^ & gegenüber sei nochmals fcstgcstellt, , N, richtet seine Flüche gegen ihn, weil er seine Söhne auf die Schlachtbank geschickt hat. Finanzminister Bark erklärte, daß die zwischen ihm und dein sranzösischcn Finanzminister Ribot getrossenen Vereinbarungen, Rußland bis zum Kriegsende Gutsagcn für die in Frankreich gemachten Bcdarssbestellungcn und zur Bezahlung der Zinsen für alle von Rußland bis heute mit Frankreich vorgenommenen Finanzunter- nehmungcn sicherten. Man schont die Menschen nicht in Rußland, Men- schen scheinen immer noch billig dort, sie fallen nicht nur den Kugeln, sondern auch tückischen Krankhciteil zum Opfer. Dennoch sollen die Opfer fortgesetzt, der Cr- solg mit allen Mitteln versucht werden. So wollen es die Verbündeten, will cs vor allen Dingen England, das den Kamps der geschloffenen Front predigt, des einheitlichen Angriffs auf allen Fronten bis zur Er- schöpfung des Gegners — oder der eigenen I — Uebcr- einstimmcnd wird'die geschickte Bedienung der deutschen Maschinengewehre und der Heldenmut der Bedienungs- mannschaften anerkannt, die Wirkung sei ungeheuer! lieber die Schlacht von Vrody sagt ein russischer Be- richterstatter, daß die unsichtbaren deutschen Maschinen- gewehre Verderben gespien hätten. Die Russen kämpften nicht nur gegen Menschen, sondern auch gegen Maschinen, die mit unheimlicher Genauigkeit arbeiteten. Das erschwere den Fortgang des Angriffs gewaltig. — Wir wollen hoffen, daß wir ihn bald überhaupt zur Umkehr bringen! Die russische Armee muß geradezu entsetzliche Ver- luste erlitten haben. Einschließlich des Kuropatkinschen Ansturms haben sie sich (nach der Liste des Zentral- erkennungsdienstcs) aus insgesamt 502 865 Mann ge- steigert. Die Zahl der aufgesührten Offiziere beträgt 36 227. Ausfallcnderwcisc fehlen diesmal sämtliche An- gaben über die hohen Ossizierc. Nicht ein Oberst oder General ist aufgesührt, wohl aber zahlreiche Namen aus dem Hochadel. Cs wird hieraus ersichtlich, daß ling in „Verdensgang" erzählt, Tag und Nacht unter Polizeibewachung. Die politischen Flüchtlinge würden jedoch kaum nach Flandern, sondern wie es tatsächlich bereits geschah, der russischen Knute oder dem Galgen ausgeliefert. Rußland schlage so zwei Fliegen mit einer Klappe. Cs erhalte 25 000 verhaßte Juden als Kanonenfutter, und die jungen russischen Akademiker, die aus politischen Gründen zu Tausenden dem Zaren- reiche den Rücken gekehrt haben, werde Rußland an die Front sicher auf Ariasposten stellen, um sie so schneller los zu werden. Noch wahrscheinlicher sei, daß man sie sofort an den Galgen knüpfen oder nach Sibirien senden werde. Mit dem als Nüsse entschieden bedeutenden Dichter Maxim Gorki wäre sicherlich ein gleiches ge- schehen, falls man nicht Europas Entrüstung befürchte. All die jungen Menschen, die man jetzt aus London gewaltsam den Russen in die Arme treibt, Studenten, Juristen, Ingenieure, Schriftsteller und die verhaßten Juden, die schon in Friedcnszeiten in Rußland wie in der Hölle lebten, seien jetzt mit einem Male gut genug, um für ihr Vaterland in den Kampf zu gehen. Wie Negersklaven stopfe man sie in London an Bord von Segelschiffen, die nach Archangelsk und Alexandrowsk gehen. Seit mehreren Wochen fahren täglich ein paar solcher Sklavenschiffe von England ab, und so werde es weiter gehen, bis alle „Landesverräter" auf russischer Erde „in Sicherheit" gebracht seien. Von ihrem Vater- land hätten sie eigentlich wohl eine andere Behandlung erwartet, aber — so schließt der Bericht — hätte man nicht von England, dem großen „Beschützer der Kleinen und Unterdrückten" mehr Menschlichkeit erwarten müssen? Einen besonderen Abschnitt des russischen Maschi- nenbaus im Kriege bildet die landwirtschaftliche Maschine. Bisher wurde etwa die Hälfte des Bedarfs aus Deutschland eingcftthrt und nur die zweite Hälfte durch russischen Maschinenbau gedeckt. Aber auch diese zweite Hälfte ist nun um 80 v. H. zurückgegangen, und es herrscht allerorts großer Mangel. Ein großer Teil | v. k uvviytiiviw | v i. vjv , , -p» .Greif" sich mit drei englischen schiffen, den Hilfskreuzern „Alcantara" und ,.,jt und dem Kleinen Kreuzer „Comus" sowie! ,r zwei Zerstörern im Gefecht befand, daß er von V eigenen Besatzung, nachdem alle Geschütze und so»!% Kampfmittel außer Gefecht gesetzt waren, gesprengt > versenkt wurde, und zwar lange, nachdem „Alcanta ^ i» den Fluten verschwunden war, und schließlich, kein deutsches ll-Boot auf dem Kampfplätze cmwcb war. Folgender Befehl ist auf einem durch ein deutsch ^ Joot versenkten englischen Vorpostenboot aufges»»»> worden: „Geheim. Rear Admirals Office, Petery°»f 5. Juli 1916. Segelorder. Eine Abteilung hat Donnerstag morgen anstatt Freitag nach Aberdeen » rückzukchren. Vorläufig sollen keine hollündig^., Fischcrfahrzcuge mehr nach Peterhcad cingcbracht » ( den. gez. C. H. Simpson, Near Admiral. Anst»» < C. Asquith R. N. R. H. M. T. „Anward". - ®atZi folgt, .daß die englische Regierung den Befehl MN» hat, alle holländischen Fischcrsahrzeuge, deren "g.i Habhast werden konnte, nach England cinzubringen. war der englischen Regierung also gleichgültig, ob die einzelnen eingebrächten Fischcrsahrzeuge e»n ~fC, dacht vorlag, der die Ausbringung gerechtfertigt oder nicht. Cs kam ihr offenbar' allein daraus durch nackte Vergewaltigung Mittel in die bekommen, um die beabsichtigte Erpressung lstG der holländischen Regierung gegen die holla» Fischerei durchdrückcn zu können. In der englische» Bevölkerung verbreitet sist> fjpec und mehr die Erkenntnis, daß der deutsche Der>ck>^ ..g, die Seeschlacht vor dem Skagerrak richtig ist, *LcV coe'sche Bericht dagegen zure'chtgemacht war. 3» ,„g Erkenntnis hat besonders beigetragen die 2lw» 'gg- an die englische Presse, die Antwort der deutscye^.^e» miralität auf den Bericht Icllicoes weder z» »oll noch zu veröffentlichen, sowie das kürzlich erlaw» gicrungsvcrbot einer vom englischen Volk beavl'^g Dankanschrift an die Admirale Icllicoe und Bca Nr. 7. Deutsche Soldaten-Zeitung. 7 tr , 3m englischen Unterhaus gab Valsour einen imht. * die zweijährige Dauer des Seekrieges " hob hervor, daß seit der Skagerrak-Schlacht eine ^Aand günstige Strömung vorhanden sei. Die >'Mcht habe an der Lage zur See nichts geändert, sie habe vielmehr bestätigt, daß die deutsche awtte eingesperrt sei. Die Nordseeschlacht sei ein ;7i?ru* gewesen, die Ketten zu sprengen. Cr sei aber >eylgeichlagen, sodaß die deutsche Flotte zur Untätigkeit ,"Urbeilt wäre. Wenn Deutschland sich auf dem Wege »ur Gleichberechtigung auf See fühle, warum erhebe es ann ein derartiges Geschrei über das Handels-A-Voot, os 280. Tonnen Ladung berge? Balsour versuchte ^ann weiter hcn Wert der unterseeischen Handelsboote r dorkleincrn und äußerte sich noch über den Tauch- ,ootkricg und die Hinrichtung Kapitän Fryatts. Die mecheit der Meere werde von Deutschland so ausgc- -?i, daß cs die, welche keinen Widerstand leisten, cr- »>kcn lasse, während die, die sich widersctzcn, erschossen ocrdc». — Solche Sprache wagen die Mörder der Karalong" und des Marineluftschiffs „L. 19" zu »ihren! . Die Abfahrt der „Deutschland" aus Baltimore Waltete sich zu einem ergreifend: n Schauspiel. Das . aot machte erst eine Rundfahrt durch den Hafen, ge- legt von Dampfern, die mit Berichterstattern mit Fe- ?£t und Lichtbildplattcn besetzt waren. Bei Einbruch V Dunkelheit fuhr unser A-Boot ab, nachdem sich die Mannschaft vollzählig auf Deck versammelt und rTcutschland, Deutschland über alles" sowie das ameri- kanische Nationallied gesungen hatte. Anunterbrochcn ^tönten die Sirenen. Die Besatzung der „Dcutsch- Md" war Gegenstand begeisterter Zurufe von den im Wen liegenden Schissen. Eine große Menschenmenge Mute von Kraft- und Ruderbooten der Abfahrt zu. Me „Deutschland" wurde von dem gleichen Lotsen ge- schärfenden Bestimmungen für Bannwaren natürlich gegen den Feind. Daß darunter auch die Neutralen zu leiden haben werden, ist unvermeidbar, diese sind im übrigen an die Folgeerscheinungen des Seekrieges schon gewöhnt und leiden jedenfalls unter den englischen Be- stimmungen mehr als unter den deutschen. Aebcr das ruhmvolle Ende Weddigcns verlautet aus London in gewissem Gegensatz zu den bisher be- kannt gewordenen Meldungen folgende Lesart: Weddi- gen hatte mit seinem „£l 29" einen Angriff auf die bei Scapa Flow, dem englischen Stützpunkt auf den Ork- neyinseln, versammelte britische Flotte unternommen. Cs war ihm gelungen, unbemerkt zwischen die englischen Kriegsschiffe zu gelangen und zwei Torpedos' abzu- feuern. Darauf 'wurde sein Schiff von den Engländern in Grund gebohrt. Rettungsversuche, die von den Eng- ländern angestellt wurden, blieben ergebnislos. Die britische Admiralität bewahrt über diese Vorgänge das strengste Schweigen, da sie fürchten muß, die Tatsache, daß ein deutsches U-Boot bis in die Schlupfwinkel der Flotte hineingelangen konnte, werde im Lande die größte Unruhe hervorufen. Das deutsche Dampfschifs „Marie", das die Sperre der englischen Schisse vor Deutsch-Ostafrika durchbrach und glücklich in Tandjong Prick ankam, ent- schlüpfte während der Rocht den Engländern, die glaubten, es in den Grund gebohrt zu haben. In der Snndastraße begegnete es einem englischen Kreuzer. Der deutsche Dampfer hißte die englische Flagge und fuhr gerade auf den englischen Kreuzer zu, der sich täuschen und das Schiff ruhig vorbeifahren ließ. Kaum war die „Marie" in Tandjong Prick angekom- mcn, als der englische Kreuzer wieder erschien, aber es war bereits zu spät. Jede» Tag kommen nun die Eng- länder und sehen nach, ob die „Marie" noch im Hafen von Tandjong Prick liegt. Abschied." — Der gesamte Fund mit der Flaschenpost ist dem deutschen Konsul in Göteborg übergeben worden. Rach einer zuverlässig geführten Ausstellung sind durch deutsche und österreichisch-ungarische A-Boote vom 1. August 1915 bis 1. August 1916 rund tausend feindliche Schisse, darunter 630 englische, vernichtet worden. Bei den Moölims. Siebzig indisch-mohammedanische Offiziere vom Heer des Generals Townshend, die in Cskischchir (Klein- asien) festgesetzt sind, wohnten dem Bairam-Cmpfang bei Hofe bei. Sie drückten dem Padischah ihre Reue über den Kampf gegen das Khalifat aus. Der Sultan befahl, ihnen die Säbel zurückzugeben. Die Offiziere hatten eine längere Unterredung mit dem neuen Schcich-ül- Islam über die Pflichten der Mohammedaner gegen- über dem Khalifen. Langsam aber sicher schreiten die Türken gegen den Suezkanal vor. Die Engländer machten aus den Vor- kämpfen eine Hauptkricgshandlung, die natürlich für sie siegreich verlaufen ist. Die Türken sprechen nur von Zusammenstößen ihrer Aufklärungsabteilungen. Am mehr als Aufklärung wird cs sich auch wohl in der jetzigen Jahreszeit kaum handeln. Aber wertvoll bleibt auch diese Regsamkeit, zeigt sie doch, daß England nach wie vor an empfindlicher Stelle bedroht ist. Cs muß auch gegen den Sudan und zur Unterstützung der Italiener in Tripolis aus der Hut sein, also nach drei Seiten mit nicht gerade besonders zuverlässigen Truppen in Aegyp- ten frontmachen; der Suezkanal aber ist ihre vor- nchmste Sorge! Nacke-Lastwagen, legte die 747 Kilometer lange Strecke Coswig—Breslau—Krakau— Kielcc—Radom (Russisch-Polen), in 3A Tagen trotz schlechter Wege glatt zurück. Es war einmal. Menschliche Wohnstätten hinter der gegen die Engländer gerichteten Front. ü'.'tt, der sie aus der Einfahrt begleitet hatte. Zum ,4a,tze gegen Angrifse war das Tauchboot von Be- ■ und Polizcibootcn umgeben. Die Ladung Mihält außer Nickel noch Kautschuk, der, um Platz zu Jr’fcn, ohne Verpackung cingclagcrt ist. Sobald das M'nchboot beim Leuchttürm am Cap Charles angckom- , 91 war, übernahm ein amerikanischer Torpcdozerstö- der dort seit einer -Woche ankerte, die Begleitung, Ehrend sich bereits die Kriege schisse der Verbündeten W» Cap Henry her näherten. Der Dampfer der <>essevertrctcr begleitete die „Deutschland" bis in die -jähe des Cap Virginia wo das Schiss uutcrtauchte ?dd verschwand. Die amerikanische Presse bringt 9-ge Aussätze über die Heimfahrt des unterseeischen MNdelsdampsers und drückt der kühnen Besatzung offen ^ Zuneigung aus. ,,, Als „U-Deutschland" ruhig im Hasen lag, ließ ein Wcr britischer Danp.öer eines Tages, nachdem er nahe bei ihr hatte verankern wollen, die Anker- We kappen und wäre beinahe mit voller Kraft in das Aandclsuntersceboot gerannt, wenn sich der Kapitän W Schleppers „Thomas F. Timmins" nicht schnell in Mittel aelcgt hatte. Cr suhr dem britischen ainpfcr in eie Franke und verhinderte so den Zusam- '°'>stoß mit dem Antcrsceboot. an, .Ein Schauspiel zur See ist die lächerliche Jagd ^Mer feindliche^ Geschwader nach der „A-DeuWland". >v/°- Beherrschung des Meeres soll vor aller Welt be- Ij.-Ze» werden durch den Versuch, mittelst eines eng- und eines französischen Geschwaders das eine q,"9che Antcrscchandelsschisf aufzubringen. Man kann dcii- Wünschen und hosfen, daß cs ihnen nicht gelingt; z^ü.ue darüber wichtigere Aufgaben versäumen, ist Rellos. Antcrsce-Handelsschiffe können nur ausnahms- fcctl, ganz besonders wichtige, leichte Postsachen beför- ei»‘; In Rücksicht auf den Zweck der Schisse muß von üciin, eigentlichen Postbesörderung über See Abstand werden. neue Prisenordnung richtet sich mit den vcr- Vor Batavia liegt ein englischer Kreuzer, der alle Schisse, die ihm verdächtig erscheinen, und vielleicht Deutsche an Bord haben könnten, anhält. Zwischen Astahan und Dcli kreuzen jortwährcnd zwei japanische Kreuzer hin und her. Ein Fischer aus Marstrand fand im Skagerrak eine flasche, die den letzten Bericht des Kommandanten öwc von dem am 2. Februar 1916 in der Nordsee ver- unglückten Lustschisse „L. 19" enthält. Der Bericht, der an Korvettenkapitän Straßcr gerichtet ist, lautet: „Mit >5 Mann aus der Plattsorm von „L. 19", unter drei Grad östlicher Länge, schwimmt die Hülle ohne Gondel. Ich versuche, einen letzten Bericht zu erstatten. Dreimal Motorhavarie; leichter Gegenwind aus dem Rückwege verzöge: te die Reise und führte mich im Nebel nach Holland, wo wir aus Gewehren beschossen wurden. Drei Motorc versagten gleichzeitig und mach- ten unsere Stellung schwieriger. Nachmittags ungesähr um eins ist unsere letzte Stunde angebrochen. Löwe." — Die Flasche, eine gewöhnliche Bierflasche, enthält ferner einige Postquittungen und außerdem 15 letzte Kartengrüße der Besatzung au ihre Angehörigen. Löwe schreibt an seine Gattin: „Die letzte Stunde auf der Plattsorm mit meinen Leuten! Lange denke ich an Dich Vergib mir alles! Erziehe unser Kind!" — Obcrmaschinist Flade schreibt: „Meine innig geliebte Martha und Kinder! Jetzt ist also der Augenblick ge- kommen, wo ich mein Leben lassen muß. Auf Hobe- See auf dem Wracksckist unseres Luftschiffes, sende ich Dir die letzte» Grüße. Es muß aber so sein. Grüße auch die Eltern und Geschwister. Die letzten herzlick' Grüße und Küsse von Deinem treuen Manne." — In einem anderen Schreiben »cißt es: „11 Ahr vormit- tags am 2. 2. 16. Wir leben noch alle, haben aber nichts zu essen. Früh war hier ein Fischdampfer, ein englischer, er wollte uns jedoch nicht retten. Cr hieß King Stephen" und war aus Grimsby. Der Mut sinkt,' der Sturm nimmt zu Euer an Euch noch im Himmel denkender Hans. Am halb 12 Ahr hatten wir ein gemeinsames Gebet, dann nahmen wir von einander In Tiflis ließ der Gouverneur, Flügcladjutant Mandryka, Maueranschläge anhesten, die in wörtlicher Aebersetzung lauten: „Heute hat das altertümliche Tiflis sich mit unabwaschbarcr ewiger Schande bedeckt. Im Laufe des ganzen Tages herrschte in der ganzen Stadt Raub und Mordschlag, wobei zur Schande der Tifliffer selbst intelligente Kreise geraubt oder aber den Meuterern geholfen haben. Bedenkt, was für eine Freude ihr damit den Deutschen bereitet habt! In der Hauptstadt des Kaukasus, in der Residenz des Statt- halters herrschte unbändiger Raub, während unsere tapfere Armee alle Kräfte anspannt, um die Energie des Feindes zu brechen. Anstatt dieser Armee moralisch zu helfen, helft ihr deren Feinden. Kommt zu euch. Höret auf, den Deutschen zu dienen. Ich hosse, daß die Ein- sichtsvollcren sich beruhigen und ihre Sünden bereuen werden. Für alle anderen bleibt mir aber auch fernerhin nur ein Mittel übrig: Militärische Gewalt. Jeder weitere Ausruhrversuch wird durch die Gewalt der Waffen unterdrückt werden. Kommet zu euch, ehe cs zu spät ist." Zwischen dem russischen Heerbann Barätow und starken aufständischen Kräften entbrannten schwere, zu- nächst für beide Teile sehr verlustreiche Kämpfe in der Amgebung von Ispahan. Die Aufständischen drangen wiederholt in Ispahan ein, welches sie ernstlich bedrohen. Die Ferndraht-Verbindung zwischen Ispahan und Kirman, wo englische Truppen stehen, wurden von Auf- ständischen zerstört. Italien und Großbritannien haben einen Vertrag abgeschlossen, der die Grundlagen für ein gemeinsames itälienisch-englisches Vorgehen gegen die Senussi festlegt. Die Zeitung „John Bull" teilt mit, daß die eng- lischen Soldaten, welche in großer Zahl bei einer Cisen- bahnfahrt in Indien durch Hihschlag starben oder er- stickten, Leute waren, die zur Bestrafung von der West- front nach Indien verschickt worden wären, weil sie von ihrem Arlaub in England nicht zur Front zurückgekehrt, also Fahnenflüchtige waren. Die viertägige Eisen- Deutsche Soldaten-Zeituna. Nr. 7. 8 Kahnfahrt erfolgte ohne Mitgabe von Wasser oder Eis, außer den kleinen Mengen Getränk, welche die Soldaten in ihren Feldflaschen mitführen konnten. Die Offiziere und Militärärzte, die den Zu^ begleiteten, waren selbst erst vor einigen Tagen aus England angekommen und mit de» klimatischen Verhältnissen gar nicht vertraut, so daß sic nicht imstande waren, irgendwelche Hilfe zu leisten. Auf dem Balkan. Der König von Rumänien empfing kürzlich den rumänischen Gesandten in Belgrad, der zurzeit in Korfu weilt, wobei der König in Besprechung der Balkanlage die Handlungsweise des Merverbandcs Griechenland gegenüber als Schmach bezcichnete, an die man sich in der Geschichte erinnern werde. Als der Gesandte das Gerücht erwähnte, daß die Russen in die Dobrudscha cinzudringen beabsichtigten, erhielt er die Antwort: „So- lange ich hier bin, wird meine Armee dazu dienen, jeden Eindringling in mein Land zurückzuschlagen; ich werde auf jede Weise einen solchen Versuch zu ver- hindern wissen." — Wir sollten auch meinen, daß, wenn die Russen durch die Dobrutscha marschieren tvürden, die Deutschen ebensogut durch Rumänien rücken könnten. Der Beßarabier Alexi Rur veröffentlichte eine Werbeschrift zur Rückgewinnung Beßarabiens durch Rumänien. Trotz der Russifizierung sind nach sicheren Annahmen von 3 Millionen Einwohnern in Beßarabien mehr als 2 Millionen reine Rumänen, Russen dagegen zählt man dort nur 85 000. Rumäniens Haltung wurde von jeher durch die Kriegslage bestimmt. Galt es den leitenden Persön- lichkeiten' noch nicht einmal für wahrscheinlich, daß die Russen siegen würden, als sie Galizien beseht hatten und vor den Grenzen Schlesiens standen, so werden sie erst recht nicht den mit Riescnopsern erkauften Erfolg des russischen Angriffs, der ihnen selbst die bescheiden- sten Ziele nicht gebracht hat, als die Gelegenheit be- trachten, sich den' Verbandsmächten, unseren Feinden, anzuschließen. Cs hat selbst der große Schreier Ionescu neuerdings der Einsicht des Königs Ferdinand gehul- digt und die Verdienste der Hohenzollern für das Donaureich ausdrücklich anerkannt. Ja der König weiß, >vas seinem Lande frommt, er sicht an Griechenland, Belgien, Serbien und Montenegro, wohin der Anschluß an England führt. Mit dieser Macht zu gehen, wäre Selbstmord, aber man kann sich anscheinend auch nicht entschließen, gegen England und seine Verbündeten zu kämpfen, obwohl dann' die Sehnsucht Rumäniens nach Beßarabien sich erfüllen könnte. Dem Mutigen allein gehört die Welt, nicht dem Zaghaften! Mit'dem Ab- warten könnte Rumänien seine Schicksalsstunde unge- nutzt vorübcrgehen lassen. Die Mittelmächte halten den Sieg in ihrer Hand, daran wird auch der zögernde Sarrail von Saloniki nichts ändern, und nur die Mittel- mächte bestimmen die Grenzen der Balkanstaaten! In London erwartet man, daß der Saloniki- Heerbann in den nächsten Wochen zum Angriff über- gehen werde. In Saloniki sind große Geschoßmengen cingetrofsen, zahlreicher Lazarettbedars und Feldlazarette sind unterwegs. General Sarrail hält allerdings den Augenblick noch für wenig geeignet und hat nach Paris gemeldet, daß er erst das Ergebnis der griechischen Wahlen abwarten möchte. Ioffre hat ihm jedoch mit- gcteilt, daß nach den Plänen des Verbandes der Vormarsch in Mazedonien unverzüglich stattsinden müsse. Cs hänge viel davon ab, dort die feindlichen Heere zu binden. Aus dem Rachrichtenwechscl mit General Sarrail geht hervor, daß der jüngst von den Serben unternommene Angriff nur Blendwerk gewesen ist, um die Bulgaren glauben zu machen, daß der Angriff bc- ginne. Sarrail verfügt über schlechte Truppen, da seine frischen Truppen fast alle gegen erschöpfte Abteilungen von anderen Kriegsschauplätzen ausgctauscht worden sind. Deshalb suchte er den Vormarsch immer noch hinauszuschieben. Aus Iosfres dringende Anweisung hat er jetzt einen Kriegsrat aller Generäle einberufen, um zu entscheiden, ob ein allgemeiner Angriff mög- lich ist. Wie italienische Blätter melden, hätten die Serben einige Höhen beseht. Der Feind verfüge aber über ein glänzendes und zahlreiches Geschützwesen, das mit größter Genauigkeit arbeite. Die bulgarischen Stellun- gen seien sehr gut ausgebaut, ein Angriff daher sehr schwierig.' Auf einem ungarischen Gute, wo serbische Gefangene als Schnitter angestellt sind, verlangten die Serben, vor den Kontrollosfizier geführt zu werden. Sie baten, der Offizier möge sie, weil sie Heimweh hätten, nach Serbien zurücklaffen. Für den Fall ihrer Befreiung erboten sic sich zu einem großen Gegendienst. Sic er- zählten, bei dem großen serbischen Rückzug hätten die Serben 61 Kanonen vor den österreichisch-ungarischcn Truppen vergraben. Der Kontrollosfizier erstattete Be- richt, und nach einigen Tagen wurden die gefangenen Serben nach Serbien gebracht, und zwar an jene Stel- len, die sie als Versteck der Kanonen bezcichnete». Tat- sächlich wurden in Scmendria fünf und am Ufer der Morawa 55 Kanonen vergraben gefunden. Auch in Risch wurde in einem verschütteten Brunnen ein fran- zösisches schweres Geschütz aufgefunden. Längs der ganzen mazedonischen Front finden täg- i Gardeschühen bei Wiedergabe des von uns veröffentlichten Liedes „Marschieren, immer marschieren!" von Schulze-Buch. lief) schwaches Gcschühfcuer und Streifschargcfechte statt, die für die Vulgaren günstig verlausen. Ein mit Ma- schinengewehren' ausgerüstetes feindliches Bataillon versuchte, von einer Gebirgs- und Haubihenbatterie un- terstützt, die vorgeschobenen bulgarischen Abteilungen an der Front Bahovo—Shorsko (ungefähr 25 Kilo- meter nördl. Bodena) anzugreifen. Alle Angriffe wur- den mit großen Verlusten für das feindliche Bataillon abgeschlagen. Die Vulgaren schritten sodann zum Gegenangriff und bemächtigten sich der feindlichen Schützengräben. — Mehrere Kompagnien der serbi- schen Schumadia-Pivision versuchten die Höhen nörd- lich vom Dorse Pozar (ungefähr 25 Kilometer nordwest- lich Bodena) zu gewinnen und sich festzusehcn, wurden jedoch durch vorzeitigen Gegenangriff in die Ebene zu- rückgeworfcn, nachdem sie bedeutende Verluste erlitten hatten. Die Bulgaren lasen 84 feindliche Leichen auf, darunter die eines Hauptmanns. Drei Mann wurden gefangengenommen. Die bulg. Verluste sind ganz gering. Der italienische Krieg. Italiens Abhängigkeit von England wird durch das neueste Darlehengeschäft noch mehr besiegelt. England verlangte nichts weniger als eine Verpfändung der italienischen Zollcinnahmen und zwar unter dem Vor- behalt, daß das italienische Parlament und die öffent- liche Meinung in Italien nichts davon erführen. Die „Reue Züricher Zeitung" plaudert cs aber aus, daß das Geschäft ohne Vorwissen der italienischen Volks- vertretung gemacht ist. So etwas wagt England dem italienischen Volke zu bieten! Italien wird von seinen Verbündeten immer tiefer auf die schiefe Ebene, die zu seinem Verderben führen muß, hinabgeschoben. Cs ist der Fluch der bösen Tat seines Treubruchs aus Torheit und Mangel an sittlichem Halt. Jetzt drängen England und Frankreich — man möchte fast sagen — das unglückliche Land zur Kriegs- crklüruug an Deutschland und natürlich sollen wir an Der älteste Aktive Deutschlands, der 1829 geborene Lazarettoberinspektor Ferd. Engel, z. Zt. in Thale im Harz. der Zuspitzung des Verhältnisses die Schuld tragen. L- hat aber nicht Deutschland, sondern Italien den Handec^ vertrag gebrochen und die Verständigungen vom •W«! 1915 außer Acht gelassen. Wenn man in Italien du Sache anders darstcllt, so folgt man darin nur dem eng- lischen Beispiel böswilliger, heuchlerischer Irreführung Das ist auch durch eine Erklärung der deutschen Regu- rung richtig gestellt, nicht um die italienischen Um- schließungen zu beeinflussen, sondern, um das deutsch Volk aufzuklären. Im übrigen können wir diesen Ent- schließungen mit Ruhe entgegensetzen, denn eine Krieg»' erklärung Italiens könnte uns wenig ausmachen, Isi würde aber die Schwierigkeiten der Lage Itane»--- wesentlich erhöhen. In Neapel ist eine geheime Gesellschaft entdeckt worden, die mit der Herstellung falscher Pässe gE Summen verdiente. Mit diesen' für teueres Geld er- worbenen falschen Pässen sind eine erhebliche Anzag von Soldaten, die vom Kriege genug hatten, und an- dere, deren Einziehung nahe bevorstand, dem unsicheren Boden Italiens, der ihnen unter den Füßen brannte, entflohen. Ja, ja, die Kbiegsfreudigkeit ist groß Italien! Aus den Kolonien. Aus Afrika kommen schon Nachrichten, daß ^ Schwarzen im englischen Niggergebiet sich die Herr- schaft über die Weißen anmaßen. Das hat man sie 1" auch so schön gelehrt in Togo und Kamerun, als die Schwarzen über die weißen Deutschen zur AuM stellte. Ueber eine Million Schwarzer soll von Ausstandsbewegung erfaßt sein und bereitet den E»Ss ländern neue Sorge. In einer Versammlung ein Anführer erklärt, die ehemalige Herrschaft Weißen gehe jetzt auf die Schwarzen über. So rf; es aber kommen! Die Geister, die ich rief, die wer ich nun nicht los!" Ein erst kürzlich eingetrosfener Brief eines Kriegs tcilnehmers aus Kamerun erzählt: „ haben wir es mit Feinden zu tun gehabt, welche in ®c Wahl ihrer Mittel, uns zu vernichten, völlig skrupeu.^ waren. Anstand und Völkerrecht waren für die Engm^ der wie die Franzosen im Kampf gegen uns unbekannsi Begriffe. Richt nur unsere Frauen und Kinder, die w> zurücklassen mußten, sind von ihnen in einer ic®c Menschlichkeit hohnsprechenden Weise behandelt >vof' den, auch unsere Gefangenen und Verwundeten. ®c( Gebrauch von Dumdumgeschossen war bei unseren Fe>"' den an der Tagesordnung, davon konnte ich micb g Rsc.nakang, wo uns Engländer gegenüberlagen, überzeugen. Auch Giftpfeile fanden gegen uns Verwew düng. 'So hat M. bei Vongere festgestcllt, daß Franzosen zu Aufklärungszwecken und zum Uebersall a>n einzelne Posten Eingeborene verwendeten, welche J1” Giftpfeilen ausgerüstet waren. Das Gift war osstN' sichtlich ganz frisch auf die Pfeile aufgetragen. ?•!(! welcher Art von „Kriegslisten" der Feind umging, dasm hier noch ein Beispiel. Während einer Zeit Verhältnis mäßiger Waffenruhe hatte sich an der Cdea-Iaund^ straße eine Art Postverkehr, zumal für die bei uns $■' fangenen englischen Offiziere hcrausgebildet. Feindlickb Patrouillen legten die Bricspakete auf die Straße »n der, von wo sie dann von unseren Patrouillen abgetan wurden. Das ging eine Zeitlang ganz ruhig, bis ci«c| Tages eine von meinen Patrouillen wieder ein solch^ Paket auf der Straße liegen sah und, als sie im Wj' trauen auf die bisherige Üebung hinging, plötzlich heW beschossen wurde. Gottlob hatten die Feinde so rabcl geschossen, daß nur ein Mann von meiner trouille verwundet wurde... ." Aus Ostasien. Japans Schadenfreude. Seit dem Fall Warschau haben die Japaner als erstes und einzige-' Kriegs-Sonderblatt das über die Seeschlacht vor de Skagerrak hcrausgebracht und zwar mit sichtbare Wohlgefallen in der deutschen Darstellung. Vertreter des japanischen Handels führen Verhäng lungen in Australien, um die Märkte, die bisher v ■ dem Feinde versorgt wurden, an sich zu reißen. wünschen nach Australien Erzeugnisse zu schicken, ° gegenwärtig dort nicht erzeugt werden und eine m japanische 'Dampferlinie nach Australien einzurichte"- Billige Rache. In China haben die Cngläu^ in ihrer Dcutschcnhehc einen billigen Erfolg zu, , zeichnen, indem sie eine Bewegung zur Beseitig ■. des deutschen Iltis-Denkmals in Schanghai 3U',«cii gebracht haben. Auch in Hankau kam es zu crlg|1i- Unruhen. Dort ist ein großer Teil des neuttl. nesenviertcls und der angrenzenden deutschen Ru lassung abgebrannt. Völker Europas — mahnte einst unser Kaiser flllj wahrt euere heiligsten Güter! Cr >vies damit h>" gp. die Gefahr, die von der gelben Raffe drohend am .^ licken Horizont ausstieg. Sie ist durch die zeit^^n Ohnmacht Chinas nicht gebannt. England hat 1'K j,sc neuem heraufbcschworen, indem es Japan zur rief in diesem Kriege, als seinen Verbündeten im um die Vernichtung Deutschlands. Um die Ausscya Deutschlands iin Welthandel geht der Kampf E»g c Nr. 7. Deutsche Soldaten-Zeitung. 9 ^utn. u. Kompagnieführer Maurer. Hauptm. d. R. Dr. Hermann Wagner. Oberleutnant v. Schack. Vizefeldw. Max Näther. Der jüngste Ritter des E. Kr. Offizier-Stellvertreter Flick. Wie ich das Eiserne Kreuz 1. Klaffe erwarb! Am 9. Oktober 1914 erhielt ich 9 Ahr 45 Min. Aus- 5% mit 20 Mann über 23.—2t. auf L. aufzuklären. Ae ... K. D., der ich angehörte, stand westl. Z).—P.— Den Aebergang über die Lys zur A.—N., der von ifhem französischen Posten beseht war, mußte ich cr- 'ampfen. Durch das wie ausgestorbene A. kam ich ^gehindert. Kaum hatte ich die letzten Häuser passiert, ich daraus ohne Wirkung beschoffen wurde. Bei L. die Eisenbahn von starken Postierungen beseht. Ashalb vereinigte ich mich mit einer Patrouille meines Agiments, die auf St. 2l. angeseht war unter Leutnant j“'/ der inzwischen gefallen ist an der Dubiffa. Da es Mlerweile Abend wurde, besetzten wir für die Nacht abgelegenes Gehöft, nachdem wir über das Geschehene Meldet hatten. Am nächsten Morgen erwischten wir Marktwagen, der aus L. kam. Eine Bauersfrau, ®le daraus saß, sagte uns, daß die Franzosen sämtlich §. abgezogen seien. Am uns davon zu ver- Nwiffern, entschlossen wir uns, aufs Rathaus zu reiten, uns die Stadt übergeben zu laffen. Am 10. Oktober ( /Ahr vormittags ließ ich mir vom Oberbürgermeister Uder Mairie die Stadt übergeben. Die Sache war ziem- !ch komisch, staubbedeckt, vor uns die Stadtväter, feier- "ch angezogen. Die beiden Ausgänge des Rathauses hatte ich besetzen laffen. Auf dem Platz davor war es schwarz von Menschen. Angenehm war die Situation nicht. Karabiner im Arm gings wieder hinaus. Er- leichtert atmete ich auf, als wir die Stadttore hinter uns hatten. Gut war es, daß wir nicht länger geblieben waren: In der Nähe von C. ttafen wir den Stab der ... K. D. General von S. ohne besondere Bedeckung. Als ich ihm eben Bericht erstattete, versuchte uns eine franz. Husarcn-Csk. zu attackieren. Abgeseffen wurde sie mit einer Salve empfangen, worauf einige stürzten und das Acbrige kurz Kehrt machte. Da jetzt das ... Iäger-Regt. z. Pf. der ... K. D. eingriff, konnten wir weiter reiten, um bei S. wieder zum Regiment zu stoßen. v. Sch., Oblt. u. Cskadronführer. Das Eiserne Kreuz erster Klaffe in vier Geschlech- tern. Der seltene Fall, daß das Eiserne Kreuz 1. Klaffe durch vier Geschlechter erworben wurde, ist — wie die Kgsb. Allg. Ztg." berichtet — in der Familie von Gayl cingetreten. Zuletzt hat die hohe Auszeichnung der Leutnant Freiherr von Gayl bei einem Garde-Regi- ment zu Fuß erhalten, kurz bevor er den Heldentod im Fliegcrkampf vor Verdun fand. Sein Vater, General der Infanterie, jetzt Kommandeur des stellvertretenden Generalkommandos des 7. Armeekorps, hatte das Eiserne Kreuz erster Klaffe schon 1871 für Auszeichnung in der Schlacht an der Lisaine erhalten, während der Großvater als Generalmajor und Kommandeur des Belagerungskorps vor Verdun damit für die Eroberung dieser Festung belohnt wurde. Der Argroßvatcr er- warb die Auszeichnung als Hauptmann für seine Tapferkeit in der Völkerschlacht bei Leipzig. Außer dem Vater des gefallenen Leutnants haben auch noch zwei Brüder von ihm das Eiserne Kreuz erster Klaffe erworben, und zwar General der Infanterie Georg Freiherr von Gayl, Kommandeur einer verstärkten Division im Westen, und Generalmajor Franz Frei- herr von Gayl als Regimentskommandeur im Osten, der als ältester General dem Dienstalter nach an der Front durch einen Granatsplitter am Kopf leicht ver- wundet wurde, während er bereits 1870 eine schwere Verwundung davongetragen hatte. Der obengenannte Eroberer von Verdun zog im Jahre 1870 mit fünf Söhnen ins Feld. Cr erhielt ebenso wie sein ältester Sohn das Eiserne Kreuz erster Klaffe, während drei andere Söhne mit dem Kreuz zweiter Klasse dekoriert wurden. Der fünfte Sohn war bei Metz am Typhus gestorben. Aber auch die Gattin des Generals wurde für Verdienste um die Verwundeten mit dem Kreuze für Frauen und Jungfrauen ausgezeichnet, und so ftcA der bemerkenswerte Fall ein, daß in einer Familie acht Kreuze erworben wurden. Ritter des Eisernen Kreuzes i. Klaffe. Wer dazu gedörl, wird gebeten, fein Bild »tnzufenben, domll wir Ihn den Kameraden vorfteNen könne». Ur schon hat es zwei neue Nebenbuhler großgezogcn „ui dem ostasiatischen Handelsmarkt — Japan und Merika —, während es selbst seine eigene Stellung n der Welt zu verlieren im Begriff steht. Die Geister, ,?? England als der vermeintliche Führer der wcst- "chen Welthälfte, als die seebeherrschende Händels- ucht, rief, wird es nun nicht los. Die gelbe Raffe, ?’e Japan unter seiner Vorherrschait bei seinem steigen- Einfluß auf China zusammcnschließen wird, wendet B dann gegen Europa und damit gegen England. Das A.der Fluch der englischen Selbstsucht, der Fluch der Men Tat, die Europa der gelben Raffe auslieferte c"d aucb nicht davor zurückschreckte, die Schwarzen als Herren über Weiße zu sehen. Japan, Korea, China und weiteren einst vielleicht Indien unter Japans Füh- Ug, das ist das Bild, welches unser Kaiser uns vor Kgen führte in der Gestalt Buddhas in der schwarzen ^olke, die sich von Osten gegen Europa, das nun durch Uglands gottlosen Krieg geschwächte Europa, heran- "cht! Wehe England! Bei den Neutralen. , Für die Wiederherstellung des Weltfriedens ließen ^ 1. August im ganzen Dänenlande eine Viertel- ende lang die Kirchcnglocken ihre Stimmen erklingen. ,wc weiften Kirchen waren für die Andächtigen geöff- j Cs wurden zahlreiche Versammlungen abgehal- in denen Tagesordnungen für einen baldigen ' t,cbcn angenommen wurden. v Dänemark unter die uns unfreundlich gesinnten dixUralen zu zählen, entspricht nicht den Tatsachen; auch gewisse Antcrströmungen, wie vor dem fi.M, gegen Deutschland gerichtet sind, so hat doch Regierung solche nicht gestärkt. w Ait welchen Mitteln England arbeitet. Belgien z„ p Griechenland!, der Völkerrechtsbrnch zur See und allos "de, die Verletzung der Rechte neutraler Staaten, s f , •^cii ""ch nicht genug! Nun kommt Spanien an die lichte. Cs muß gestraft werden für seine deutschsrennd- Pc'sinnung. Deshalb hat man den Ausstand der !ti(.„'et angczettclt, nur um der Regierung Schwierig- keit bereiten. England steckt überall dahinter und cu,/" kein Geld. Deshalb wachsen auch seine Kriegs- 1"bcn ins ungeheure. Cen^wi/Nla schwimmt im Golde des Vicrverbandes. chstn, ^'riegsbeginn sind nicbt tvcniger als rund 060 PcijMNen Dollar, oder 2'A Milliarden Mark, curo- "U Goldes nach de» Vereinigten Staaten abge- floffcn. Vor 12 Jahren erreichte der gesamte Goldbe- stand Amerikas kaum die Höhe von 650 Millionen Dollar. Bei solchen Zahlen dürften den Herrschaften in London, Paris, Petersburg und Rom doch wohl bald die Augen darüber aufgehcn, daß endgültig der Mittelpunkt des Geldmarktes von Europa, d. h. von London, nach Neuyork verlegt ist. Diese Zahlen er- hellen aber auch mit blitzschneller Deutlichkeit die dunk- len Stellen in den Bankausweisen, mit denen die Finanzpolitiker von London und Paris, Petersburg und Rom der übrigen Welt Sand in die Augen zu streuen bemüht sind. Nächst den Vereinigten Staaten ist es vor allem Kuba, das von dem Krieg reichen Vorteil zieht, dank dem Hunger der Verbündeten nach Zucker, der um jeden Preis befriedigt werden will! Am das Glück voll zu machen, ist die Rohrzuckercrnte Kubas in diesem Jahre obendrein so groß, wie sie noch nie gewesen ist. Die Ernte wird nämlich auf 3 200 000 Tonnen Zucker ge- schäht, und da sich der Zuckerpreis wegen des starken Bedarfs in Europa verdoppelt hat, so erbringt diese Ernte den glücken Kubanern den hübschen runden Ge- winn von annähernd 2 Milliarden Mark. Der Verkauf der Antillen. Das Geschäft zwischen Dänemark und Amerika schwankte lange hin und her; endlich haben sich die Vereinigten Staaten dazu ent- schloffen, die Inselgruppe der dem Panama in strate- gisch günstiger Lage vorgelagerten Antillen für den Preis von 25 Millionen Dollars zu erwerben. Die Bedeutung des Ereignisses liegt in dem Wert, den die Antillen für die Sicherung der Einfahrt in den Panama-Kanal haben. Der bleibt der gleiche, auch wenn man den Panamawcg vertauschen muß mit dem über Nikaragua. Llbcr teuer kommt den Amerikanern diese Verbindung des Atlantischen mit dem Stillen Ozean. Dafür haben sie auch in dein Weltkriege so gute Geschäfte mit ihren Munitionslieferungen ge- macht, die dann doch wenigstens noch eine gute Neben- wirkung gehabt haben, die Ausführbarkeit und Siche- rung des neuen Schisfahrtsweges. Ein nettes Pröbchen blinder Gehässigkeit liefert die „Ncw-Pork-World", indem sie sich über diejenigen Deutschen lustig macht, die sich einbilden, daß ein etwai- ger Krieg zwischen Amerika und Mexiko die Versen- dung von Geschossen nach Europa beeinttächtigen könnte, was sie zugleich als eine weitere Probe altgc- wohntcn deutschen Mangels an Feingefühl bezeichnet. I» der Spalte daneben schreibt sie: „Sechszehn Eisen- bahnwagen mit Kriegsgerät, die zur Verschiffung an den Vierverband nach Neuyork unterwegs waren, sind von amerikanischen Atmceoffizieren nach dem Arsenal von Sa» Llntonio geleitet worden. So kommt die l durch den europäischen Krieg veranlaßte Kriegsbereit- schaft der amerikanischen Geschoßwerke für Onkel Sam gerade recht." Das nennt man doch folgerichtig: „Spottet seiner selbst und weiß nicht wie." Von großer Wichtigkeit sagte das Amsterdamer Blatt „Nieuws van den Dag, ist der Sprengschlag im Geschoßvorrat auf der kleinen Insel in der Nähe von Neuyork. Das bringt den Deutschen vielleicht nicht weniger Vorteil, als ein Sieg auf dem Schlacht- felde. Die Anfertigung von Geschossen in den Ver- einigten Staaten für den Viervcrband war in der letzten Woche seit dem Beginn des großen Ansturms wieder gewaltig, und die Geschosse auf den amerika- nischen Schiffen und in den Bahnwagen waren sicher- lich bestimmt, deutsche Soldaten zu verlvundcn oder zu töten. Die amerikanische Handelskammer in Berlin hat an das amerikanische Staatsdepartement in Washing- ton gefunkt: „Postbeschlagnahme unerträglich, weder Briefe noch Drucksachen kommen an. Wir schlugen vor, die Post in Washington prüfen zu lassen und in ver- siegelten Beuteln nach fremden Ländern zu senden. Sofortige Hilfe dringend nötig." Das deutsche Seemannsheim in Neuyork unter Leitung des Pastor Brückner begann die Beschäftigung zahlreicher durch den Krieg brotlos gewordener Schütz- linge mit der Fertigung von Bleisoldaten. Im Winter 1914 waren bereits 7000 Schachteln abgcsctzr. Dies erfreuliche Ergebnis sollte noch übertroffcn wer- den durch den Verkauf von „Cmden"-Nachbildungen, die in demselben Seemannsheim aegoffcn und fein be- malt wurden und Ende April 1915 zuerst aus de» Markt kamen. In kurzer Zeit waren über das ganze Gebiet der Vereinigten Staaten hin 30 000 Stück ab- gesetzt, und immer weitere Bestellungen laufen noch ein. Zusammen mit der Bleisoldacn-Crzeuaung gelang es auf diese Weise, 50 Leute, die anderweitig nicht un- terzubringen waren, bei vollem Lob» zu beschäftigen, ihnen statt milder Gaben die gewünschte Arbeitsgelegen- heit zu geben. So wirkt der Ruhm der „Emden" segenspendend fort noch über ihr Ende hinaus. Die Mechaniker der Neuyorker Straßenbahnen sind in den Ausstand getreten, weil die Gesellschaften sich weigerten, ihre Gewerkschaft anzuerkennen. Der Aus- stand machte sich im Verkehrsleben sehr unangenehm bemerkbar, da täglich 150 000 Personen mit den Straßen- bahnen befördert wurden. Die Antcrgrundbahn und die Hochbahn wurden von den, Ülusstand nicht berührt. 500 Menschen sind in Ontario bei Waldbränden umgekommen. Der Schaden betrügt mehrere Millionen Dollar. 10 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 7. Mitteilungen an unsere Leser! Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführten Firmen angehören, zur Nachricht, das; die Zusendung im Aufträge ihrer Firma erfolgt: Jul. Tcnhaeff, Wesel 2 - Rheinisch-Westfälische Zündholz-Industrie, Düsseldorf 5 — Cmil Fiedler, Buchholz 5 — Fehling u. Fiukcnsieper, Elberfeld 2 — Jordan u. Timaeus, Dresden 5 — Allgemeine Larbid- Vcrkaufs-Ges. m. b. H., Magdeburg 10 — Dr. Krey u. Vigcncr,, Düsseldorf 5 — Paul Ruff, Magdeburg 3 - Gustav Fuhrmann u. Co., Magdeburg 5 — Karl Tempel, Babenhausen, Hessen 1 — Flicker u. Co., Elber- feld 2 — Bruno Müller, Dittersdorf i. C. 5 — Weise u. Reihe, Döbeln 4 — Sächsische Gasmesser- und Me- tallwarenfabrik Döbeln 4 — Wilhelm Zurbuch, Gießen 2 — Carl W. Mellinghosf, Mülheim a. Ruhr 5 — Gcbr. Körte, Crefeld 2Fr. Kimme, Bremerhaven 5 - F. Winter jr., Fährbrücke Sa. 12 — M. Reuter, Euskirchen 2 — Zimmermann u. Cie., G. m. b. H., Cöln-Mülhcim 6 — Gebrüder Diel, Cöln 5 — Ludwig A flach er, Düsseldorf 3 — Wilhelm Weisweiler, Cöln- Delbrück 2 — Chemische Fabrik Ottmann G. m. b. H., Amöneburg 5 — Peter Dinckels Sohn G. m. b. H., Mainz 5 — Ehr. Weidemann, Glctschendorf 5 — Bill- wärdcr Seifen- und Glycerinfabrik, Hamburg 3 — Iac. Vröcker, Elberfeld 11 — C. Koch, Saarbrücken 5 — Ficsclcr u. Schulteis G. m. b. H., Mülheim 3 — Holz- stosfabrik Toelle u. Co., Auerhammcr 3 — Eisenwerk Waren G. m. b. H., Waren 5 — I. V. Register, Straßburg^i. C. 5 — Chemische Fabrik „Bram", Oelz- schau 5 — I. W. Klawitter, Danzig 20 — H. Bade u. Comp., Schlutup 5 — Maschinenfabrik Imperial G. m. b. H., Meißen 28 — H. Lippcrt u. Co., Dresden 1 - Gebrüder Reichert, Trier 1 — Gebr. Heidenheim, Cöln 3 — Adolf Frickc, Hannover 4 — Paulmann u. Kcllermanu, Elberfeld 5 — Max Lehmann, Dresden 1 Robert Steinmetz, Halle a. S. 1 — Otto Schilbach, Auerbach i. V. 3 — W. Kclling, Bautzen 5 — M. Hoffmann, Essen I — Hcnncs u. Eo., Bonn 2 — Herm. Cngclmaun Rachf., Limbach 5 — Rudolf Brock, Duis- burg 2 — Heinrich Vorberg, Elberfeld 5 — Papier- fabrik Zerkall, Zerkall II — I. F. I. Wöllcr, Essen- Ruhr 5 — Pohlig u. Schmitz, Solingen 1 — August Kirberg, Elberfeld 1 — Gebrüder Trier, G. m. b. H., Darmstadt 5 — Josef Dcrfelt, Friedberq i. Hessen 1 — Bruno Wilde, Dresden 10 — C. H. Crbslöh, Düs- esldorf 5 — H. Locser u. Cie., Trier 11 — C. Lindau, Berlin-Wilmersdorf 4 — Zuckerrafsincric Hildcsheim G. m. b. H., Hildcsheim 47 — Wilhelm Fclsche, Leip- zig-Gohlis 100 — Stiel u. Rindskopf, Elberfeld 5 — G. W. Kluge, Deutschneudors 2 — Iac. Lewy, Essen 2 — Fr. Seegers Sohn, Steinhude 1 — Cigarrettenfabrik „Sar Alain", Dresden 13 — F. W. Erbes, Neuwied I — C. v. Reuter, Mainz 3 — Otto Dinger, Höhscheid 5 — C. F. Beer Söhne, Cöln 5 — Wilh. Becker, Mett- mann 1 — Heinrich Plönjes, Varel i. O. 2 — Bank- verein zu Osscnbach a. M. 8 — Adolf Troost, Düssel- dorf 5 — Sächsische Mctall-Brikett-Wcrke G. m. b. H. 5 — Mettmanner Brotfabrik, Mettmann 5 — Carl G. Herrmann, Dresden-Fr. 3 — Betty Wille, Gra- bow i. M. 5 — Franz Rttbel, Godesberg a. Rh. 5 — Franz Weimann tt. Co., G. m. b. H., Düsseldorf 4 — Koch u. Becker, Cupcn 2 — Wilhelm Hohmann, Magdeburg 5 — Martin Vayertz jr., Düsseldorf 1 — Oberbürgermeister Scholh, Danzig 10 — I. G. Devant, Baden-Baden 4 — Hermann Kirchner, Düren Rhld. 3 — Kammcrschcid u. Stumpf, Zül- pich 1 — Eugen Oslander, Mannheim 4 — G. Leon- hardi, Wurzen 2 — Felix Bomann, Essen 5 — Heindt, Trier 2 — Richard Schcibenhauer, Dresden 9 Gebrüder Schlippe, Leipzig-St. 5 — Cahcn u. Baer- maun Rachf., Aachen 1 — Heinrich Stern, Offenbach a. M. 1 — Gcbr. Arnold, Dresden 4 Stück. Zn der abgelaufenen Woche stifteten: a) Für ihre Leute im Felde: Gustav Denker, Lübeck I — Joseph Icnke, Teterow 1 — Zuckerrassinerie Tangermünde Fr. Meyers Sohn A.-G. 1 — R. Holpap, Dargun 1 — Christcnscn, Schwarh u. Co., Hamburg 3 — H. C. Drecoll, Malchow 2 — Elektrizitäts-Gesellschaft „Colouia" m. b. H., Cöln- Zollstock >0 — Theodor Krampf, Erbau i. Sa. 5 — Albert Rchse Sohn, Hannover-Wülfel 2 — Ccrvinghaus u. Herbencr, Barmen 2 — h. Grüter, Röbel 1 — Bernhard Hiltmann, Aue 1 — Knigge n. Lindloff, Ohrsen i. L. 1 — Anton Kroeber, Haselünne 5 — Quambusch u. Meyri, G. m. b. H., Ofsenbach a. M. 5 — Oberweser Privatschisfer-Vcreinigung, Bremen 1 — Potting u. Becker, M.-Gladbach 5 — Gebrüder Schenk, Pcnzlin 4 — Rcnckhoff u. Co., Mülheim-Ruhr 1 — Fr. Vramlage -u. Co., Lohne i. Oldenb. 1 — Proeßdors u. Koch Rachf., Leipzig 5 — Gustav Köhler, Dresden 5 — Carl Hcindl, Trier 1 — Reinhard Lehner, Deu- ten I — Richard Schcibenhauer, Dresden I — I. M. Hoff Söhne, Viersen 1 — Robert Mcisch, Hohenstein- Ernstthal 5 — Adolf u. Bruno Littmann, Leipzig 1 — Gcbr. Ving Söhne, Cöln 20 — R. Bach u. Comp., Stöbnitz 25 — Gebr. Arnhold, Dresden 1 — Gebr. Hagedorn, Remscheid 1 — Rudolf Wilhelm, Alteneffen 5 — Ernst u. F. Wicbel, M. Gladbach 1 — Carl Stacker, Dresden R. 10 — G. Gaudig u. Blum, Leip zig 10 — C. F. Vieweg, Chemnitz 5 — Weise u. Reihe, Döbeln 1 — Dr. Otto C. Strecker, Darmstadt 1 — Moritz Mädler, Leipzig-Lindcnau 5 — L. Lem- beck jr., Löningen i. O. 1 — C. Christophe, Barr i. C. 1 — Mitteldeutsche Cisenhandels-Gescllfchast m. b. L. Magdeburg 10 — Cmil Heidel, Hohcnstein-Crnstthal 4 — Delafa Lackfabrik Carl Iuckenack, Detmold 1 Franz Küstner, Dresden R. 1 — Eduard Müller, Halle a. S. 5 — Matheus van Delden u. Zoonen, Cöln-Kalk 1 — Cigarcttcnfabrik „Suchum", Dresden 1 — Hugo Albert Schoeller, Düren 6 — M. L. Kabakcr, Lemgo 5 — H. Locser u. Cie., Trier 1 — Zuckerrafiinerie Hildesheim G. m. b. H., Hildesheim 3 — H. Ficinus Wwe., Dresden 1 — Hermann Schwarz, Magdeburg 10 — Hassenpflug u. Schmidt, Elberfeld 8 Knauth u. Bachmann, Meißen 2 — Georg Krahmcr, Leipzig 1 — Robert Picring, Adorf i. V. 1 — Richard Reuter. Bärcnstein 1 — F. W. Gülich, Cöln-Rippes 5 -- Wilhelm Dorn, Dresden 1 — Fr. Cmil Metz, Han- nover 5 — Heinrich Paas, Essen-Ruhr 10 — Cigaret- tenfabrik „Sar Alam", Dresden 1 — Bankverein zu Offenbach a. M. 2 — I. Hauff u. Co., Fcuerbach 10 — Steriler u. Co., G. m. b. H., Coblenz 20 — Georg Hermann, Dresden 1 — Franz Rübcl, Godesberg 1 — Cd. Züblin u. Cie., Straßburg i. C. 20 — Johann Opderbecke, Köln-Mülheim 1 — Ernst Rcumärker, Düs- seldorf 6 — Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Ofsenbach a. M. 50 — Zimmermann u. Cie., G. m. b. H., Cöln-Mülhcim 9 Stück. b) Zur allgemeinen Verbreitung: S. Beißel Ww. u. Sohn, Aachen 5 — L. Possehl u. Co. m. b. H., Lübeck 12- — I. F. Oltrogge Wwe., Bremen 2 — Hans Heller, Bremen 5 — Menke u. Kulcnkampf, Bremen 5 — Vromv^rkaufsvcreinigung Leopoldshall Anh. 2 - Paul Karstadt, Lübeck 2 - Paul Chrenbaum u. Co., Hamburg 5 — H. Kloke, Aachen 2 — Chemische Fabrik „Vahrenwald" G. m. b. H., Hannover 5 — „Marina" Dt. Schisfsbedarf- und Export-Ges. m. b. H., Bremen 12 — Arn. Herren, Aachen 10 — Gebr. Querinjean, Aachen 25 — Dr. Otto Venöhr, Hamburg 1 — Louis David, Bonn 5 — G. Homann, Stavenhagen 5 — Otto Wilke, Harber 2 — Jos. Bruhm, Hiedestorf 10 — H. Martens u. Co., Schwerin 5 — Heinrich Gretsch G. m. b. H., Ofsenbach a. M. 10 — Heinrich Voß, Güstrow 1 — Trautwein, Meyer u. Pflüger, Vurgdamm 2 — Bäcker-Einkauf, Hamburg 10 — Chemische Fabrik, Stavenhagen 1 — Gebr. Albrecht, Stavenhagen 1 — Ratermann u. Hurm, Bremen 5 — Lcop. Hugo Zell, Barmcn-R. 1 — Ioh. Wilh. Schürmann, Barmen 5 — Fr. Aug. Mühlcn- seld G. m. b. H., Barmen 5 — Gebr. Schefer, Rachf., Aachen 5 — Martin Axelsen u. Co., Hamburg 25 — R. Veerkamp, Hannover 5 — Lübecker Marzipan- fabrik v. Minden u. Bruhns, Stockelsdorf 5 — W. Buschbaum u. Co., Hannover 5 — Köhler u. Willecke, Hannover 5 — Schneider u. Berger, Freiburg Sa. 2 — Bcckcrt u. Mclh, Hamburg-Eppendorf 1 — Baum, Mctelmann Rachf., Hamburg 5 — Arminiuswerke Wil- helm Vick, Rostock 5 — Fr. Äwe, Gnoien Mecklbg. 1 — Vrockhoff u. Comp., Osnabrück 3 — Ad. Meinhard, Mirow 3 — Florenz Vögeding, G. m. b. H., Barmen 1 — Schlee u. Franke G. m. b. H.- Pirna 10 — Chemische Fabrik Coswig-Anhalt G. m. b. H., Coswig 12 — Kohlen- und Brikett-Vertriebs-Gesellschast m. b. H., Dresden 5 Kartoffelstärkcsabrik Friedland G. m. b. H. 5 — Carl Keutmann u. Co. 2— Herm. Gerlach u. Sohn, Döhlen 2 — Mohr u. Speyer, Straßburg i. C. 5 — Jausten u. Vechly, Neubrandenburg 5 — Walter Titz, Kiel 1 — Cmil Weißheimcr, Andernach a. Rh. 5 — Richard Strohmenger, Doebeln 5 — Äser u. Gericke, Varmen-Rittershausen 1 — Friedrich Schnitze, Brake i. Oldenburg 1 — Landgraf u. Melzcr, Chemnitz 1 — Aug. Kirchberg, Duisburg-Beeck 3 — Fr. Cddelbuttcl, Harburg 5 — Bochmann u. v. Stein, Aue i. Sa. 5 — Gerhard Becker, Aelzeu 2 — Gustav Rüther, Elstra Sa. 2 — Heinrich Münch Rachf., Leipzig 2 — Hub. Simons, Aachen 2 — W. Fickert u. Co., Ofsenbach a. M. 1 — Franz Hantel u. Cie., Duisburg-Ruhrort 25 — C. Reu- mann u. Söhne, Barmen 5 — I. Wichclhaus u. Sohn, Elberfeld 5 — Emil Reu u. Co., Strahburg i. C. 5 — Peter Fix Söhne vorm. Peter Fix G. m. b. H., Meide- rich 5 — I. O. Schuchärd, Barmen 1 — H. Stroinck jr. Nordhorn i. H. 25 — Corundin-Gcs. m. b. H., Alsdorf 2 — Rheinische Kreidcindustrie G. m. b. H., Alsdorf 2 — Carl Tiedcinann, Coswig-Dresden 12 — Julius Großmann Hamburg 5 — Theodor Zink Rachf., Dres- den 3 — Duisburger Seifenfabrik, Duisburg 5 — Gustav Mcyerstcin, Leipzig 2 — Gerhard Pascher, Ober- hausen Rhld. 5 —Curt Krause, Leipzig 5 — Fritz Elbs, Metz 5 — Robert Dille, Hamburg 5 — Walter Boyc, Magdeburg-Friedrichstadt 10 — H. G. Lüder, Dresden R. 10 — Julius Schönfeld, Leipzig-Gohlis 3 — Zigarettenfabrik Sarasvati G. m. b. H., Dresden 19 — G. A. Schlechtcndahl, Barmen 12 — L. W. Crctschmar, Düsseldorf 5 — Gebr. Heitmüller, Hannover 7 — F. Weidenmüller, Crimmitschau 5 — Cdmuud Wirth, Sorau R.-L. 1 — F. Weinoldt u. Lange, Leipzig 3 — Tapkcn u. Weise, Düsseldorf 1 - Friede. Meyer, Düsseldorf 5 — Gustav Fräukel, Hildcsheim 5 — Friede. Meyer, Elberfeld 5 — Mech. Buntweberei u. Spinnerei Crimmitschau 1 — Hcinr. Maro», Clster- berg Vgtl. 2 — Willy Loreuz, Bockau 1 — Carl Leutemann u. Co., Dresden 2 — I. G. Leistncr, Chem- nitz 2 — Kalderoni u. Lapp G. m. b. H., Rheydt 1 Gebr. Heincmann, M.'-Gladbach 1 — Theodor Ha»' wig, Dittersdors 5 — Gall u. Seih, Hamburg 10 W. Brandenburg, Ohligs 1 — Anselm Cahn u. Eie., Straßbura i. Elf. 2 — Carstens u. Stucwcr, Hamburg 5 — R. Fink, Dresden 1 — Löwenthal u. Cie., Ko> 5 — Veindorf u. v. Beckcrath, Crefeld 3 — Herman Otto Caesar, Cöln 5 — Otto Stadler, Coblenz 5 Ernst u. F. Wiebcl, M.-Gladbach 4 — Wilhelm KauY, Ofsenbach a. M. 5 — Gebr. Terteggcn, Crefeld b Ernst Stendcr, Glashütte 12 — Crämer u. Mcrmam, Essen 5 — Leopold Seligmann, Coblenz 5 — Schuimg u. Co., Dresden 5 - Friedrich Mühledc,. Elberfeld — Dr. Cmil Jacob, Kreuznach 5 — Carl Voß, Tetero 2 — I. H. L. Hossmann, Parchim 10 — Dingel m Co., Magdeburg 25 — Paul Knaur, Leipzig 12 7: Kupscrwerk Trotha G. m. b. H., Halle a. S.-Trotha - — Chemische Fabriken Dr. Kurt Albert, Amöneburgs Ioh. Heinrich Prang, Ratingen 2 — F. W. Clberseld 1 — F. O. Richter, Lcipzig-Schl. 5 — Wich- Rodewald G. m. b. H., Barmen-R. 1 — Fr. Rothsch"^ u. Co., Cöln 5 Rheinische Lederfabrik vorm. Heusch G. m. b. H., Cschweiler 1 Hermann Schulz Elisabethfehn 1 — B. Simons u. Co., Düsseldorf 1» W. Vohs, Mülbeim Ruhr 3 — Gerhard Nouwem Dctmold 1 — Loewenstein u. Marum, Cöln 3 — KfuC u. Comp., Magdeburg 1 — Robert Klaas, Ohlig? „ — Cmil Deutgeu, Düren 3 — Gebr. Hcrhmann, C»' feld 8 — Bürgerliches Brauhaus G. m. b. H., Franke berg Sa. 2 — Vrikctt-Vertrieb G. m. b. H., Erfurt f — C. Bloch, Saargcmünd 1 — Bremer Schokolade sabrik Hachcz u. Co., Bremen 2 — Friedrich SKW',' Magdeburg 2 — Die Landwirtschaftskammcr Lübeck - — Carl Padberg, Düsseldorf 5 — Friedrich u. Ca Hessel, Dresden 1 Zimmermann u. Cie. G. m. t>. Cöln-Mülhcim 10 — C. Marioth u. Co.. Düffcldor, £ — Wilhelm Wcisweilcr, Cöln-Delbrück 1 — D. Hne^ stetter, Brumath 5 — Jacob Hcnnigc, Magdeburg f — P. Koste! u. Co., Bremen 50 — Gewerkschaft Hohe" zollcrn, Freden 5 — W. Kührmeycr, Franke u. Kle»e G. m. b. H., Magdeburg 12 — I. A. Ochtcrbeck, Os»a brück 8 — Georg Miech G. m. b. H., Dresden 5 ^ Wilhclmina Honigkuchenwcrk G. m. b. H., Cleve b P Dresden-Kadiher Dachpappenfabrikcn Hans Kirsch"?' Dresden 1 — Fritze u. Co. vorm. Bode u. Co., Mägde bürg 2 — Zuckerfabrik Görchen G. m. b. H.. Cb' chcn 25 — Carscg u. Kleestadt, DüPldorf 5 —- Wolfs u. Co., Kreuznach 2 — Carl Wenzel, Oldenburg 2 - M. Weill, Straßburg i. C. 1 — Wilhelm ©MV Magdeburg 10 — Villbrandt u. Zehndcr, Elberfeld — Albricht u. Kern Rachf., Chemnitz 2 — Carl vo Toczylowski, Köln 3 — Robert Steinmetz, Halle a. 1 — Otto Schilbach, Auerbach i. V. 2 — Rostock • Roeger, Coblenz 2 — Gustav Adolph Roever, MaE bürg 5 — Gustav Overhoff, Mettmann 2 — F- *9 Munckclt, Leipzig 3 — Ioh. Heinrich Müller, Aachen — Otto Kukc, Dresden 1 — Kanncngicßer u. SchrchM' Annaberg i. C. 1 — A. Hückinq, Elberfeld 1 — Siwo Hirschland, Essen 12 — Cmil Hildebrandt u. Cie., ^ * lingcn 1 — Marcus Harmelin, Leipzig 1 — Friech' H. 'Fischer, Leipzig 2 — L. Cstelmaun, Straßburg?' 1 — Cngclmaun u. Co., Leipzig-Plaawih 2 - Cmsck)^ thaler Holzhandlung G. m. b. H., Dinslaken 1 Doctsch u. Cahn, Hännover-Wülscl 1 — Louis Dechd Magdeburg 3 — Cigarcttcnfabrik „Suchum", Dreod■ 1 — 3. ch mann u. Schröder, Vogelsmühle 5 — I. Gcntzbourg^ Straßburg i. C. 5 — Cschweiler Bergwerks-->er^ ^ Kohljcheid 25 — H. L. vou Beckcrath G. m. P Crefeld 5 — Hermann Busching, Limbach Sa. 1 tj Oswald Brixius, Llachcn 2 — I. W. Clcff, Düssctn 12 — Dahlhofs u. Reck, Saarbrücken 3 — ©c*j' 5 Dcmaffencr, Trier 1 — Dindorf u. Hache, Dreso» ^ ~ " " " Günther Cndcrs,Vi^ Clcs u. Co., Remscheid 5 1 — Friedrich u. Bauer, Halle a. S. 5 — Hugo ^ Düsseldorf 5 — Gustav Hobraeck, Neuwied 1 Ionaß Hossmann, Neuß a. Rh. 1 — Kohlcr-Rfd ~ Colmar i. C. 1 — Ioh. Lchmacher, Cöln-Mülh^o — H. Mühlen u. Co., Rheydt 5 — Curt Rc«n' ^ Dresden 1 — S. M. Simon Söhne, Magdeburg ^ A. C. Schüßler, Magdeburg 1 — Stahlwerk AuguvI..^. 5 — Ludwig Weinstock, Cöln I — Gebrüder heim 1 — Wctzel u. Hclbiq, Chemnitz 2 emnitz Kanne, Lage i. Lippe 5 — Otto Berater, Chen ^ — Dclmenhorster Mühlcnwcrke, Delmenhorst - F. 8l. Horstmann, Ofsenbach a. M. 5 — V.cband westdeutscher Brauereien m. b. H., Hamburg 1 Lewy, Essen 3 — Gustav Fastrich, Miilhcim-R"V ^ — Crleukötter u. Voß, Remscheid 3 — Adolf Sc Clberseld — Gcbr. Antoine, Saarburg Stück. Nr. 7. Deutsche Soldaten-Zeitung. 11 Knegsfürsorge und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons Goldschmidt. Vom Wesen der MilitäkFkNte. Ein Reichstagsabgeordneter arbeitet seit längerer oert daraus hin, daß die Entlohnung der Kriegsbe- >a>ad,gten nicht durch den Rentcnbezug beeinflußt wird. Reichskanzler hat kürzlich an diesen Abgeordneten ?"! seine Eingaben und Vorstellungen folgendes Schrei- en gerichtet: ■ „Die von Euer Hochwohlgeborcn vertretene Auf- !d>>nng, daß der Lohn der in öffentlichen Betrieben be- lästigten Militärrcntenempfänger, insbesondere also er Kriegsbeschädigten, nicht mit Rücksicht auf den eentenbezug gekürzt werden dürfe, wird auch von mir Ereilt. Der Grundsatz, daß der Lohn auch dieser Klaffe Beschäftigten lediglich nach ihrer A r - "eitsleistung bemessen werden soll, ist sowohl von er Reichsleitung wie vom Königlich preußischen Staats- "unisterium und anderen Bundesregierungen als mah- nend anerkannt worden und hat sich auch im gewerb- Uen Leben, soviel mir bekannt, ganz überwiegend ^ahn gebrochen. Ich glaube annehmcn zu können, daß Wjenigen öffentlichen oder privaten Stellen, welche etwa "lsher eine abweichende Lohnregelung befolgt haben, ]}* dem Cinsluffe der herrschenden Anschauung und des Reich und Staat gegebenen Vorbildes nicht werden ^ziehen können. Eines Eingehens aus die Frage, die städtischen Verwaltungen bisher die Rente aus Lohn ganz oder teilweise angerechnet haben, wird ?? nicht weiter bedürfen. Dem Deutschen Städtetage E von der amtlichen Stellungnahme Kenntnis gegeben ?°rden. Auch wird die Angelegenheit weiter im Auge "Halten werden; etwaige "Wahrnehmungen aus dem A Rede stehenden Gebiet stelle ich ergebenst anheim, zur ^nntnis des Herrn Staatssekretärs des Innern zu Gingen." Schon vorher war sowohl von der Regierung wie l Parlamente des öfteren anerkannt und betont wor- den, daß die Rente keinen Einfluß auf die Entlohnung bürgerlichen Berufe haben dürfe. Sicherlich wird "unmchr von allen den amtlichen Stellen, die Kricgs- ^ichädigtc beschäftigen, nach der Auffassung des Reiches verfahren werden. Cs ist ferner zu wünschen, daß auch sämtlichen Privatunternehmungen, die Kriegsbe- Ichädigte anstellen, der Lohn bezw. das Gehalt lediglich "ach der Arbeitsleistung bemeffen werden, und daß man ?uch nicht etwa die Arbeitsleistung, abweichend von Wem wirklichen Wert, niedriger cinschützt, weil der stressende Rente bezieht. Die Arbeitsleistung ist ein Ding für sich und die Rente ist ein Ding für sich. Cs 'st eigentlich eine Selbstverständlichkeit, daß ein Arbeit- 3sber den Arbeiter oder Angestellten nach dem bezahlt, Aas er leistet. Die Gewerkschaften haben mit einer Wihe von Arbeitgeberverbänden schon Tarifgemein- 'cwftai geschloffen, die von dieser Voraussetzung aus- Mcn. Wir haben vor längerer Zeit einige solcher ^arjfgemeinschaften hier als Beispiele angeführt. In- dischen werden wohl noch mehr abgeschlossen worden A>n. Cs ist erfreulich, daß der in dem Schreiben des Reichskanzlers zum Ausdruck gelangende Grundsatz auch dem Ilebercinkommen der Arbeitgeber- und Arbeit- "ehmerverbände sich Geltung verschafft hat. Cs ist von Ewigen Seiten eine entsprechende Gesetzgebung in An- 'Pung gebracht worden, man wird jedoch hoffen, daß solcher gesetzlichen Bestimmungen nicht bedarf, daß >l,nehr die Selbstverständlichkeit der Entlohnung nach Cet Leistung überall zum Durchbruch kommt. Die Rente der Kriegsbeschädigten ist ihrem Wesen !j?ch ein Ersatz für die Einbuße an Crwcrbsfähigkeit. Mützer hat man die Rente für Einbuße an Kriegsdienst- Mgkeit gewährt. Das ist heute nicht mehr der Fall, Md es ist gut so, denn die Entschädigung für mangelnde Wwerbsfähigkeit ist viel zeitgemäßer als die Cntschüdi- ?stüg für den Ausfall an Militärdienstfähigkeit. Wie ,e Rente keinen Einfluß auf das Arbeitseinkommen lssben soll, so hat umgekehrt das Arbeitseinkommen mnen Einfluß auf die Rente. Beide sind voneinander Iabhüngig. Die Behörde richtet sich lediglich nach dem Ärgerlichen Zustande des Kriegsbeschädigten, nicht aber "ach dem, was er im bürgerlichen Leben verdient. Da- "?ch soll gar nicht gefragt werden. Jemand kann heute f" Arbeitseinkommen von 3000 oder 5000 M. jährlich -Aden, in einiger Zeit aber hat er dieses Arbcitscin- ^">men verloren. Die wirtschaftlichen Verhältniffe r, stüen das Einkommen gemindert haben, es kann Ar- s-)'slosigkeit eingetreten sein usw. Die Rente richtet iw 'veder nach der Erhöhung des Arbeitseinkommens w bürgerlichen Erwerbe noch nach dem Verluste an d.Witseinkommen. Sie bleibt gleichmäßig auf Grund tl 0 Mangels an Crwerbsfühigkeit. Wenn eine Aendc- der Rente eintritt, eine Ermäßigung oder eine V/'aussetzung, so geschieht das lediglich, weil nach dem exL?bnis der Untersuchung die Crwcrbsfähigkeit sich icde- gemindert hat. Allerdings auch nicht bei q Erhöhung oder Minderung. Innerhalb eines "''ffen Prozentsatzes bleibt die Rente dieselbe. Auch Xurprmr JPfg Fürsten M. Welt-Machl 5» Auto-Klub 6» kann die Rente nicht von heute auf morgen herunter- gesetzt werden. Che die Herabsetzung in Kraft tritt, vergeht ein so langer Zeitraum, daß der Betreffende genügend Gelegenheit hat, die Minderung der Rente durch vermehrte Arbeit wieder cinzuholen. Diese ver- mehrte Arbeit kann er aber im Minderungssalle leisten, weil ja die Herabsetzung der Rente nur dann erfolgt, wenn die Arbeitsfähigkeit bezw. die Crwerbsfühigkeit gestiegen ist. Vielfach herrscht die Anschauung vor, daß die Behörde leicht die Rente heruntersehen wird. Das ist aber nach den Grundsätzen der neueren Rentengesetz- gebung nicht zu befürchten. Cs tritt nur dann eine Rentenminderung ein, wenn eine wesentliche Erhöhung der Crwerbssähigkeit festgestellt werden kann. In einem solchen Falle ist aber das Los des Kriegsbeschädigten gewiß nicht zu beklagen. Cr kann im Gegenteil glücklich sein, daß er nun imstande ist, wieder mehr als früher an der Arbeit teilzunehmen. Cs ist übrigens zu bemerken, daß die Rentengesetz- gebung noch keineswegs abgeschloffen ist. Reichstag und Rcichsregierung find sich einig darüber, daß nach Friedensschluß noch Aenderungen am Rentengesetz vor- genommen werden müffen und zwar zugunsten der Rcntenempsänger. Die Verhältniffe haben sich ja gegen die Zustände 'in früheren Kriegszeiten wesentlich ge- wandelt. Auch nach 1870/71 war Deutschland in der großen Hauptsache noch ein landwirtschaftliches Land. Die Arbeitseinkünste, die Möglichkeiten des Unter- haltes, waren nicht so starken Schwankungen unter- worfen, wie heute, wo ein großer Teil der Kriegsbe- schädigten in der Industrie Beschäftigung suchen muß. Auch bestand damals viel eher die Möglichkeit, mit ge- ringen Mitteln auszukommen. Heute liegen die Dinge so,' daß viele Haushaltungen nur sebr schwer ihren Lebcnsstand zurückschrauben können. Man _ denke bei- spielsweise an die Erziehung der Kinder, die unter dem Mangel an Crwcrbsfähigkeit des Vaters nicht leiden sollen. Daher wird man in Zukunft das frühere Ar- beitseinkommen des Kriegsbeschädigten berücksichtigen und zwar bis zur Höhe von 3600 Mark jährlich. Die Rente wird sich also auch nach dem Cinzelfall richten, und wird damit den beutigen Anforderungen des Lebens gerechter werden. Allerdings muß diese Aendcrung der Rcntenaesetzaebung hinausgeschoben werden, weil man vor Friedensschluss das Ausmaß nicht übersehen kann. lieber die Höhe der Rentenbezüge herrscht noch vielfach Unklarheit. Die Rente ist zunächst eine allge- meine Militärrente, die für eine Dienstbeschädigung, die einen Verlust eines Teiles oder der ganzen Cr- wcrbsfähigkeit zur Folge hat, bewilligt wird. Sie ist gleich hoch im Frieden wie im Kriege. Zu dieser Grundrente kommt dann die Kriegszulage und in Fällen schwerer Beschädigung die sogenannte Äerstümmelungs- zulage. Die VoÜrente, d. h. die Grundrente bei völli- ger Erwerbsunfähigkeit beträgt für einen Feldwebel §00 Mark, für einen Sergeanten 720 Mark, für einen llnterofsizier 600 Mark und für einen Gemeinen 540 Mark jährlich. Das ist also der Grundbezug bei völliger Erwerbsunfähigkeit, von dem, je nach dem Grade der Erwerbsunfähigkeit, ein höherer oder niedri- gerer Prozentsatz gewährt wird. Hierzu kommt die Kriegszulage mit 15 Mark pro Monat, die gezahlt wird, solange die Rente läuft und nicht abhängig ist von der Höhe'der Rente. Die Verstümmelungszulage richtet sich nach der Art der Beschädigung, sie kann beispielsweise 27 Mark im Monat betragen, in besonders schweren Fällen 54 M. monatlich. Im Augenblick ist mir nicht gegenwärtig, ob sie noch weiter erhöht werden kann. Doch wurde mir gegenüber kürzlich die Behauptung ausgestellt, daß diese Möglichkeit besteht. Jedenfalls kann man versichert sein, daß die massgebenden Stellen daraus hinarbeiten, dass keine Engherzigkeit bei der Vcmeffung der Rente und der Zulagen vorwaltet. Wenn die Rente nach dem Prozentsatz des Mangels an Crwcrbsfähigkeit bemeffen wird, so geht schon daraus hervor, dass die Arbeit in den Mittelpunkt der Renten- gesctzgebung gestellt wird. So sehr diese Gesetzgebung auch darauf abzielt, den Beschädigten nicht der Rot auszusehen, so wenig man auch den Beschädigten in seinen berechtigten Ansprüchen kürzen will, so ist der Sinn der Rente doch auch, daß die vorhandene Ar- beitskraft ausgenüht werden soll. Schon emmal habe ich an dieser Stelle darauf hingewiesen, wie notwendig es ist, daß jeder Kriegsbeschädigte, von dem Augen- blicke an, wo sein körperlicher Zustand es gestattet, an seine alte Arbeit oder an eine neue Arbeit herangeht. Die Freude am Leben wird nur durch Arbeit erworben. Wer nicht arbeitet, verkümmert, wird geistig lahm und unlustig. Cs hat daher ein jeder das größte Intcreffe daran, möglichst die ihm gebliebenen Kräfte anzu- spannen und sic wieder der früheren Arbeitsfähigkeit anzupassc». Cr muß das auch im Hinblick auf das Wohl des Vaterlandes tun, das nach dem Kriege noch mehr als früher jede Arbeitskraft gebraucht. Der Leser wird wissen, daß unsere Feinde unter Führung Englands nach Friedensschluss den Wirtschaftskrieg gegen uns weiterkämpfcn wollen. Dagegen müffen wir uns mit allen vorhandenen Kräften wehre». Gerade der Kriegs- beschädigte kennt ja das Wesen des Kampfes, und weiß, was die Abwehr eines Feindes erfordert. Cr wird sich also mit ganz besonderer Energie an die Bekämpfung der feindlichen Wirtschaftsabsichten machen, die aus eine wirk chastliche Zermürbung Deutschlands abzielen. Daheim. Der schlimmste Feind des Friedens ist der Glaube an die Möglichkeit, uns aushungern zu kön- nen Au; den Hungerkrieg sehen die Feinde ihre letzte Hoffnung, nachdem sie eingesehen haben, daß sie uns mrt den Waffen, auch mit amerikanischer und ja° pam,cher Unterstützung, nicht bezwingen können. Wir haben den Höhepunkt selbst der letzten gewaltigen An- strengungen unserer Feinde überschritten, der Sieg ist unser, die geschwächten Engländer, Franzosen und Puffen können ihn uns nicht mehr rauben, von den Italrenern garnicht zu reden. Run haben wir eine gute Ernte und unsere wirtschaftliche Organisation durch Erfahrung wirksamer geworden, auch in den be- ichten Gebieten ernten wir die Früchte eigener Arbeit und überwinden so alle Schwierigkeiten. Ein Mißver- hältnis ist nur, daß, wie auch'die dänischen Sozial- demokraten auf ihrer Reise durch Belgien fcststellten, die dortige Bevölkerung in besseren. Crnährungsverhält- mffcn lebt als die Berliner. Deutschland überall! Wir zeigten kürzlich, wie wir Deutsche aus allen Fronten den Sauerteig abgeben, woraus sich das „Deutschland überall" bildete. Ein witzig sein wollender Engländer hat dementgegen, aber angesichts des Erfolges der „1l°Deutschl'and" das Wort geprägt: „Deutschland unter alles". And wenn dann erst die Handelszeppeline in friedlicher Fahrt nacb Amerika fliegen, dann heißt es mit Recht auch „Deutschland über alles"! Von den Kriegszielen. Während wir in heißen Redeschlachten streiten, ob wir nach Osten erobernd, Westen verträglich unsere Kriegszicle erstreben sollen, sprechen unsere Feinde es mit wenig Worten klar auß, daß sic nur ein Ziel dieses Krieges kennen: die Vernichtung Deutschlands. Demgegenüber sollten auch wir endlich aufhörcn, etwas anderes zu erörtern als die Notwendigkeit, den Siegeswillen dem Ver- nichtungswillen entgegenzusehen. Alles andere findet sich dann ganz von selbst. Unsere Feinde haben in die- scm Kriege so unendlich viel von uns gelernt, lernen wir von ihnen wenigstens die Cntschloffenheit, den Kamps zu dem von uns gewollten Ende zu führen. Dazu gehört neben unseren Heeren in Ost und West auch, daß man sich in der Heimat darüber klar wird, was auf dem. Spiel steht — unser Kaiser wiederholte cs am Jahrestage der Kriegserklärung: Cs geht um Sein oder Nichtsein! Ob sie uns brauchen? Amerika jammert um Far- ben und alle möglichen deutschen Waren, die es ent- bchrt und Rußland klagt über den Ausfall in land- wirtschaftlichen Maschinen, ohne die seine Ernte in Frage steht. Was soll da das englische Gehabe von der Abschließung gegen Deutschland? Rußland kann garnicht die deutsche Zufuhr entbehren, auch Italien nicht, und Rumänien sieht sich trotz aller Zuneigung nach der Seite unserer Feinde gezwungen zu einem lebhaften Handelsverkehr mit Deutschland noch wäh- rend des Krieges. Amerika jubelt den Untersce-Han- delsschiffen als den Blockadebrechern zu, weil sie ihm die Aussicht eröffnen, wieder wenigstens das Notwen- digste aus Deutschland beziehen zu können. So sehen wir denn den wirtschaftlichen Absperrungsmaßregeln unserer Feinde nach dem Kriege getrost entgegen, sie werden uns schon brauchen, sie selbst und die Neu- tralen! Ilnd wir richten uns auch schon darauf ein; eine mächtige Handelsflotte ist bereit, sofort nach dem Frieden den Verkehr mit der Welt wieder aufzuneh- men. Cs gibt auch in England Leute, die meinen, der Friede, der kommt, mllffe ein wirklicher Friede sein. Das soll heißen, daß es dann auch keinen Handelskrieg mehr geben dürfe. Denn sie brauchen uns eben! Gegen die Landslucht kann man in der ernsten Zeit der Ernte nicht nachdrücklich genug eifern. Cs ist eine Pflichtverletzung gegen das Vaterland, wenn heute sich jemand der dringenden Arbeit auf dem Lande ent- zieht. Leider aber ist der Zufluß der männlichen und weiblichen Jugend nach den Großstädten noch immer so stark, daß die Zahl der Nichtbeschäftigten in der Stadt zunimmt, während auf dem Lande die Kricasernte- arbeiten notleiden. Cs ist ein trauriges Zeichen für die Genußsucht unserer Jugend, die unberührt geblieben ist von der großen Zeit, daß sie zum Vergnügen und zu leichterer Arbeit vom Lande nach der Stadt strebt. Solche Landflucht kommt der Fahnenflucht gleich, und sic sollte strafrechtlich geahndet werden! Das stellvertretende Generalkommando des 7. Ar- meekorps gibt, wie die „Rheinisch.Westfälische Zei- tung" mitteilt, bekannt: Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, wird ein französisch-englisches Flieger- korps gebildet, das, sobald die Ernte reis ist und l gere Trockenheit geherrscht hat, eine besondere 2lrt Brandbomben auf die Felder abwerfen soll, um diese zu vernichten. Da heißt es: Acht haben! Unsere Flie- ger werden schon aus dem Posten sein. Zehn Gebote für die häusliche Obstverwertung: 1. Das Leichtverdcrbliche nutze zuerst. 2. Meide alle unsicheren Verwendungsarten. 3. Bevorzuge jene Ve- nuhungsarten, bei welchen die Nährwerte am vollkom- mensten erhalten bleiben. 4. Spare an Zucker. 5. Nutze den in den Früchten selbst sich bildenden Zucker. 6. Ver- wende alle brauchbaren Gefäße zum Cindünsten. 7. Ruhe jede Fruchtart in der für sic passendsten Weise aus und gebe dabei der einfachen Herstellung den Vor- zug. 8. Verschmähe zur Kriegszcit auch die Anwen- düng außergewöhnlicher Hilfsmittel nicht. 9. Nutze die entstehenden Abfälle und Kerne. 10. Laß überhaupt nichts unbenutzt. 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 7. Beim Aufpumpen rmd Fertigmachen eines Luftschlauch-Rettungsbootes. Zur Ehrung für gefallene Volksschullehrcr beab- sichtigt der Llntcrrichtsminister den Volksschulen ein künstlerisches Erinnerungsblatt als Wandschmuck für die Schulklasse zu stiften.' Rur Allerhöchsten Orts genehmigte Abzeichen und Auszeichnungen dürfen von den Truppenteilen getragen Kriegsschmuck 1914/16 hämmert, Kreuz und Jahreszahlen in echt, Email, mit echt. 800 Silber ausgclegt. Reklamepreis M. 1.80 Vierbu n dring österreichischen, türkischen, bulga- rischen und deutschen Landesfarben in echt Email, ausgel. Preis M. 2.80 Nr. 2270. Schwerer Ring aus echt 800 Silber mit Eisernem Kreuz und Bänd in echt Email sowie Eichen- laub-Verzierung. Preis M. 3.60 Große Auswahl in zeitgemäßem Kriegsschmück sowie in allen Bedarfsartikeln fürs Feld. Sämtliche Gegenstände sind erst- klassig ausgeführt und von hervor- ragendem Geschmack. Bei Erteilung von Aufträgen bitten wir um gleicn- zeitige Einsendung des Betrages, zu- züglich 20 Pfg. für Porto u.Verpackung, am besten p. Postanweisung oder auch in Papiergeld bezw. Briefmarken. Auf Wunsch erfolgt die Zusendung auch per Nachnahme unter Berechnung der Spe- sen. Nachnahmen ins Feld sind bei der Post nicht zulässig. Als Ringgröße ge- nügt ein Papierstreifen rings um den Finger gemessen. Nicht passende Ge- genstände werden umgetauscht. Wir übernehmen absolute Gewähr für An- kunft der Ware. Bel jedem Einkauf erhalten Sie 20 Prozent Rabatt in Waren. Neue Rabatt-Preisliste von 1916 mit Kriegs-Andenken u. Ringmaß vollkommen kostenlos u, portofrei! Taufende v. Anerkennungslchreiben! Sims & Mayer Berlin O. W. 68 nur Oranienstr. 117-118. werden, denen sie verliehen sind. Auch das Tragen von (Erinnerungszeichen — sogenannten Plaketten' — an der Mühe und am Waffcnrock (Bluse) mangels Allerhöchster Genehinigung ist nicht statthast. — Mann- schäften der Fußartillerie, die während der Zugehörig- kcit zu dieser Waffe den Dienstgrad als Obcrgefrciter erlangt haben und zu anderen Waffengattungen einge- zogcn sind, tragen bei diesen die Auszeichnüngsknöpse der Feldwebel und die Säbeltroddel der Unteroffiziere. Ftir zweckmäßig wird aber erachtet, die Versetzung sol- cher Mannschaften zur Fußartillerie durch die beteilig- ten Dienststellen zu veranlassen. Das Königlich Preußische Staatsministerium bringt in sämtlichen Betrieben des preußische» Staates den Grundsatz zur Anwendung, die Militärrenten- cmpfänger lediglich nach ihrer Arbeitsleistung ohne Be- rücksichtigung des Rcntenbezuges zu entlohnen. Das gleiche Verfahren wird in allen Rcichsbctricbcn cingc- schlagen: der Reichskanzler (Reichsamt des Innern) hat ferner sämtliche Bundesregierungen aufgesordert, die Durchführung des erwähnten Grundsatzes in ihrem Verwaltungsbcreiche zu veranlassen. Soweit dies noch nicht der Fall ist, dürften also wohl in Kürze in allen staatlichen Betrieben Deutschlands Kriegsbeschädigte bei einer Arbeitsleistung, die der gewöhnlichen ent- spricht, den vollen üblichen Lohn — und dazu ihre Mi- litärrcnte — erhalten. Cs wäre zu wünschen, daß diese der Billigkeit entsprechende Gestaltung der Entlohnung der Kriegsbeschädigten auch in den Betrieben der Ge- mcinden und einzelnen Arbeitgeber ganz allgemein Eingang fände. Baden- Der Großherzog von Baden ermächtigte das Justiz- ministerium, ledigen weiblichen Personen die Führung der Bezeichnung „Frau" zu gestatten, wenn sie einem Kriegsteilnehmer in der ernstlichen Absicht der Ver- heiratung verlobt waren, die Schließung aber nur wegen des Todes oder der Verschollenheit des Bräutigams unterblieben ist und der Tod oder die Verschollenheit mit dem Kriege zusammenhängen. Großadmiral v. Tirpitz hat kürzlich in Beantwor- tung eines gereimten Grußes aus Koblenz geschrieben: „St. Blasien, 28. Juli 1916. Herrn Landgcrichtsrat a. D. Otto Hgendlcr in Koblenz. Herzlichen' Dank für Ihr freundliches Schreiben vom 8. v. M. und die poe- tischen Zeilen, die cs begleiteten. Möge das Verständ- nis in unserem Vaterlands zunchmen, daß das Deutsch- tum sich nur erhalten und durchsetzen kan», wenn wir aus diesem Kriege mit einer Stellung dem Anglo-Amc- rikanertum gegenüber hervorgchcn. Wir erlangen diese Stellung, wenn nicht England, sondern wir die Vor- macht von Flandern werden. Ihr ergebenster Lands- mann v. Tirpitz, Großadmiral, Mitglied des Herren- Hauses. Der Reichskanzler ließ aus eigenen Mitteln dem Wohltütigkeitsstock- zur Unterstützung der vom letzten Fliegerangriff auf Karlsruhe betroffenen Familien die Summe von 1000 Mk. überweisen. Hansestädte. Der Direktor der Hamburg-Amerika-Linie, Balli», hat der „Berlingske Tidende^ mitgeteilt, daß außer kleineren Dampfern zurzeit folgende Riesendampser aus Stapel liegen: „Bismarck" 56 000 Tonnen, „Tirpitz" (ein Turbinendampser) 32 000 Tonnen, drei Dampser von je 22 000 Tonnen, vier von je 18 000 Tonne», 12 von 12 000 bis 17000 Tonnen für die Hapag. Der Norddeutsche Lloyd läßt zwei Dampser „Hindenburg" und „Kolumbus" von je 35 000 Tonnen, zwei „Zeppe- lin" und „München" von 16 000 Tonnen und 12 von 12 000 Tonnen bis >8 000 Tonnen bauen. Dazu kom- men »och 24 Dampser anderer Gesellschaften von 9000 bis 13 000 Tonnen. Hessen. Die Familie Opel in Rüsselsheim hat zum Am denken an den gefallenen Dr. Ludwig Opel zur Unter- stützung von Kriegsbeschädigten und' Familien gepue- ncr Krieger in Rüsselsheim eine Viertel-Million Man, zur Verschönerung Rüffclsheims ebenfalls eine Viertel- Million Mark und zur Errichtung zweier Zierbrunnci im Ort 20 000 Mark gesttftet. Mecklenburg und Oldenburg. Die Wanderausstellulig „Die Kunst im Kriege, veranstaltet vom Deutschen Museum für Kunst in Ham» und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen), am der die „Vaterlandsspende" auch einen von Heer« Architekten Cndell-Berlin gefertigten Entwurf eines Erholungsheims ausgestellt hat, besindet sich Rüstringen und wird von hier aus im Monat September nach Altona verlegt. Preußen Brandenburg. Die erste Groß-Berliner Gemeinde, die durchwegs mit allen Fremdwörtern im Haushaltungsplan st" 1916 aufgeräumt hat, ist Berlin-Lankwitz. 'Unter den vom Gemeindevorsteher Bürgermeister Dr. BcyendoN gewühlten deutschen Bezeichnungen finden sich: Re»? cinnahme statt „Bruttoeinnahme", Hausivart sta>> „Kastellan", Dienstkleidung statt „Uniform", Abwalicr- anlage statt „Kanalisation", Unfallhilfsstelle statt fallstation", Postgelder statt „Portokostcn", feste Ent- schädigung statt ^Pauschale", Entseuchung statt ,,®c'' Infektion", Sammclstelle statt „Pumpstation". Best"'' ders bemerkenswert ist, daß mit dem neuen HauE' tungsplan auch die Gemeindebeamten ganz neue, J» deutsche Bezeichnungen erhalten haben. Aus dem Dw reauvorsteher ist ein Verwaltungsvorsteher, aus dem Rendanten ein Kaffenvorsteher, aus dem Obersekretm ein Abteilungsvorstehcr, aus dem Assistenten ein V»' waltungswart geworden. Hannover. Die Inhaber des Bankhauses Ephraim Meyer «■ Sohn in Hannover haben zum Beginn des dritte' Kriegsjahres für das „Rote Kreuz" und and» Kriegsfürsorgczwecke iviedcrum Beträge, und zwar " Höhe von insgesamt 20 000 Mk. gespendet. H e s s e n. R a s s a u. Die Allgemeine Ortskrankenkasse Frankfurt a. hat zur Gewährung von Kuren und ErholungsreO" schwächlicher, kränklicher oder unterernährter Ki»m dem Magistrat der Stadt Frankfurt 50 000 Mk. Verfügung gestellt. O st - und W e st p r e wß c Zur Opfertag-Vcrlosung in Danzig sind vom neralfeldmarschall v. Hindenburg und vom Großadmin' v. Tirpitz Selbstschriftc», vom Gencralstabsches v. ~l; dendorsf sein Bild mit Widmung einqetrosfcn. ®' Hindcnburg-Selbstschrist hat folgenden Wortlaut: F".'„ sorge für die Verivundcten und Hinterbliebenen ’’ eine heilige Pflicht derer, die selbst nicht mitkämpb' können, v. Hindenburg, Gcncralfeldmarschall. — _ Tirpitz-Sclbstschrift lautet: Möge Danzig nach dies"" kulturwidrigsten aller Kriege wieder in eine Stelln'- gelangcn wie zur Hansazcit. Seine alten Prachtba»'^ geben Kunde seiner damaligen Blüte. Für dies» Ziel heißt es nicht „Durchh'altcn", sondern „Siegen • v. Tirpitz, Großadmiral. Auf der Fahrt. Nr. 7. Deutsche Soldaten-Zeitung. « Em Altersheld der Erntearbciter dürfte der Alt- Johann Polzin in Schulzcndorf, Kr. Dt. Krone, [e‘n; Nachdem er seit vielen Jahren nicht mehr gemäht Wst, führte er trotz seiner 87 Jahre diesmal emsig die •?enlc zum Mähen des Roggens; der Krieg hatte sie M wieder in die Hand gedrückt. h. D Peter hat seinen Konak in so großer Eile klaffen müssen, daß es nicht möglich war, den Sil- ?er>chah jn sicheres Gewahrsam zu bringen. Dem In- ^»terie-Regiment Rr. 129, das in Friedenszeiten in "raudenz in Garnison liegt, gelang es, den gesamten ^überschätz zu erbeuten. Da sich dies Regiment, dessen s-hcs Gencralfcldmarschall von Mackensen ist, besonders mvorgctan hat, wurde die kostbare Beute dem Offi- kcrkorps zur Verfügung gestellt und nach Graüdenz Ubracht. Von dort aus soll sie jetzt nach Danzig über- usyrt werden, um in der Deutschen Kriegsausstcllung, N Anfang September dort eröffnet werden wird, zur ^chau gestellt zu werden. Posen. .. In sämtlichen Schulen des Kreises Vomst soll je Granate genagelt werden; für eine Granate sind Wy Nägel zu je' 10 Pfg. notwendig. Der Reiner- ""3 ist für Zwecke des Roten Kreuzes bestimmr. R h e i n l a n d -- W e st f a l e n. ... Die Volksspende für die deutschen Kriegs- und "^gerlichen Gefangenen hat im Kreise Neuwied den greulichen Ertrag von 19 025 Mk. gehabt. Das .Haus I. Hellendall, M.-Gladbach, hat der ihr am 4. August 1914 gegründeten Kriegskaffc zur Ällerstühung der notleidenden' Frauen und Kinder der sMberufenen ihres Betriebes wiederum 1000 Mk. Rate) überwiesen. Von einer vorbildlichen Art, das Jubiläum eines Buches zu feiern, wird uns berichtet. Max Cyths köst- liches Werk „Hinter Pflug und Schraubstock" erlebt in diesen Tagen seine 100. Auflage. Während dieses Er- eignis sonst gern zur Veranstaltung kostbarer Luxus- ausgaben für einen kleinen Kreis von Bücherfreunden Anlaß gegeben hat, schlägt der Verlag des Cythschen Buches, die Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart, einen neuen und unserer Zeit angemesseneren Weg ein, um Das Buch und seinen Verfasser zu ehren. Cr wid- met die ganze 100. Auflage, die nicht in den Buchhandel kommen wird, unseren Truppen im Felde und hat die Verteilung dieser Iubiläumsspende dem „Gesamtaus- schuß zur Verteilung von Lesestoff im Felde und in den Lazaretten" und der „Deutschen Christlichen Stu- dcntenvereinigung" übertragen. Bei unserem Bundesgenossen. „Er fiel in den Karpathen" singt ein hübsches Sol- datenlied. Mit dem Bcgriss „Karpathen" mußte sich mancher bisher abfinden, der an die Ruhestätte eines lieben Toten dachte. Nun sollen alle die Genugtuung haben, daß auch von staatsweaen der Ruhestätten unse- rer Karpathenkämpfer fürsorglich gedacht wird. In Kaschau ist ein Militärausschuß gebildet worden unter Leitung des preußischen Hauptmänns Langendorss, der mit der Aufsuchung der Gräber in den Karpathen- kümpfen gefallener deutscher Krieger betraut ist, deren Ruhestätten mit Inschristen versehen und erhalten wer- den sollen. Der Ausschuß hat den Bischof von Kaschau ersucht, seiner Geistlichkeit Anweisung zu geben, diese Arbeit zu fördern und zu unterstützen, zumal die deutschen Truppen in treuer Waffenbrüderschaft mit Sünden vor, in denen wir auch einen Grund für den Weltkrieg sehen müssen: „Sprüche uns nicht unser Ge- wissen rein, lvir müßten unter dem Schwall von Haß, Mißverstehen und — Neid zusammenbrechen. So aber wissen wir: Cs ist ein Naturgesetz, daß ein starker Baum, je besser er wächst und gedeiht, um so fühlbarer den Nachbarn Licht und Luft beengen muß — mag er wollen oder nicht. And das eben ist unser Hauptver- brechen gegen die wider uns „vereinigte Zivilisation". Wir gründeten ein Reich, bauten es aus, machten es stark gegen jeden Sturm und wollen nun miteffen an der Tafel, da sie alle sitzen. Ein neuer Gast am Tische der Welt. Ein armer Vetter, der über Nacht reich wurde und nun gleichberechtigt mit den'anderen leben will." Andere deutsche Fehler sind die,, welche in der großen Jugend und gcsellschastlich-großpolitischen Anreise des Volkes, im ganzen genommen, ihre. Begründung finden und sich im Laufe der weiteren Entwicklung von selbst ausglcichcn werden! Viel Gutes hat hier der Krieg gewirkt. Schützengraben und Trommelfeuer sind harte Erzieher, Mühseligkeiten und gemeinsame Not ein fester Kitt; und selbst die uns endlos erscheinende Kriegsdaucr hat ihr Gutes: sie wendet den Blick der deutschen Massen mit bezwingender Eindringlichkeit aus das Gebiet der Politik, was auch seine Früchte tragen lvird. Nicht nur die Menschen, auch die Völker wachsen ja mit ihren höheren Zwecken, und die uns vom Schicksal Auswerfen. Landung. Provinz Sachsen. w Die A. Riebeckschen Montanwerke zu Halle a. S. /rdcn im Hinblick auf die Worte des Kaisers in sci- Erlaß an das schaffende Volk an ihre Arbeiter , Ängestellten den Betrag von 103 000 Mk. zur Llus- wf>umg bringen. Schlesien. r Kommerzienrat Dr. jnr. Georg Hcimann in Brcs- &1! hat seiner Spende von 50 000 Mk. zu Beginn des K^ges und einer größeren Stiftung im zweiten l/!^gsjahre aus Anlaß des Beginns des dritten ^^gsjahrcs eine neue Spende von 30 000 Mk. für das chOte Kreuz in der Provinz Schlesien und von 20 000 z,"rk für die Nationalstistung für die Hinterbliebenen ir im Kriege Gefallenen hinzugefügt. (o Neun Söhne und zwei Schwiegersöhne hat der ^"Hausbesitzer Iwanoski aus Vrinih bei Neudeck im ^^schlesischen Kreise Tarnowitz, der selber den Krieg /0/71 mitgcmacht hat, im Felde stehen. Sachsen. fon Die Sammlung zugunsten der deutschen Kricgsge- „gV^ucn in Feindesland hat im Königreich Sachsen düZ vorläufiger Berechnung 530 000 Mk. ergeben, doch sich die Summe noch aus 550 000 Mk. erhöhen. IzöKen hat 80 000 Mk., Leipzig 32 000 Mk., Chemnitz "0 Mk. usw. gesammelt. Württemberg. ist Nj»jstütte Fall, daß ein württembcrgischer Staats- L»d v diesem Kriege einen Sohn für das Vater- ^ej-k-"gegeben hat. Sowohl Ministerpräsident von eine,, "ter, als Kultusminister von Habermaas haben ^oh» im Felde verloren. ihren österreichisch-ungarischen Kameraden bei der Der- tcidigung des ungarischen Grenzwalls den Heldentod gefunden baden. Der Bischof hat die ihm unterstellten Geistlichen in den Bezirken Stropko und Homonna an- gewiesen, den deutschen Ausschuß mit allen Mitteln zu unterstützen und für die Pflege der Heldengräber Sorge zu tragen. Kaiser Wilhelm hat dem Feldmarschall Erzherzog Friedrich im Standorte des k. u. k. Armee-Oberkom- mandos einen Besuch abgestattet. Ein Heldenheim, wie es sich einst unsere „Vatcr- andsspende" so schön erträumt hatte, ist der östcr- eichischcn dritten Armee zum Geschenk gemacht worden. Öer Direktor Amann vom Wiener Karl-Theater, auch >ci uns als Bühnenleiter von Strahburg und Kömgs- >crg bekannt, hat den von ihm geschaffenen hübschen leinen Badeort „Cinöd", in der grünen Steiermark, m Werte von einer Million Kronen, den kranken und rholunqsbedürftigen Offizieren überwiesen. Fürwahr, in Geschenk, das seinen Geber adelt und seinem Na- >en ein dauerndes Denkmal setzt in den Geschichtstafeln er Menschenliebe! — Wir könne» übrigens melden, aß auch unsere „Va-terlandsspcndc" nahezu schon eine Nertelmillion Mark gesammelt hat und an ihrer Or- anisation große Fortschritte macht, sodaß neben dem Scrmögen auch die Jahresbeiträge stetig wachsen, vielleicht findet sich auch einmal bei uns ein Wohl- ätcr, der uns ein „Erholungsheim" stiftet sur unsere Kriegsbeschädigten. Cs sind ja deren schon mancherlei iir abqcqrenzte Berufsgenoffcnschaften und Kreise ge- henkt worden. Die „Vaterlandsspende" bringt jetzt ire Crholunqsbcdürstiqen durch Vermittlung der deut- hen Vereine vom Roten Kreuz für Bäder und An- altsfürsorge unter — Ccntralkomitee Abteilung 9. Die unbeliebten Deutschen. Cs ist nicht gerade der geeignetste Zeitpunkt, zu untersuchen, warum wir Deutschen in der Welt so wenig beliebt sind. Gleichviel der „Türmer" unternimmt es und rechnet iins unsere zugedachte Führerrolle über Südosteuropa stellt uns vor neue gewaltige Aufgaben, deren Amrisse wir heute erst ahnen. Nicht tyrannisch, herrschen sollen wir, son- dern verständnisvoll führen und weiterentwickeln. Nicht Sklaven züchten, sondern freie Männer gewinnen. Sie gewinnen durch eine Politik der Ehrlichkeit, des Ver- trauens, des gegenseitigen Nutzens. Kurz, wir haben nicht bei dem ausbeuterischen England in die Lehre zu gehen, sondern nach Grundsätzen zu verfahren, in denen sich die Zielsicherheit und Verläßlichkeit Preußen- Deutschlands mit der Duldsamkeit und Konzilianz Oesterrcich-Angarns verbindet. Oesterreich-Angarns, das ein Dutzend Nationen unter einem Dache birgt. So muß sich dem fortreißenden Geschwindschritt der äußeren Wandlungen zielbewusst eine innere Wandlung gesellen, sollen wir in dem kommenden Geisterkampsc mit Ehren bestehen und uns aus dem kausmünnischcil Aller- weltsvolk zum großpolitischen Weltvolk herausmausern. Etwas weniger engherzig, bnreaukratisch, schematisch, etivas mehr weltmännisch, großzügig, nachsichtig gegen Nahe wie Ferne wünschte ich mir den künftigen Deut- schen. Dann wird er sich auch im größeren Kreise das erwerben, was dem preußischen Drill- und Zuchtmeister aller Grade bis heute versagt blieb - - Dankbarkeit und Liebe." Anbeliebt oder beliebt, wollen wir keinesfalls je vergessen, daß wir berufen sind, unsere Erdenwelt zur Genesung zu führen, und daß wir das nur vermögen, wenn wir uns den Seelenadel bewahren, der seine ganze Kraft daran seht, hohen Zielen zuzustreben. Zu diesen hohen Zielen gehört das, das Heft fest in die Hand zu bekommen, nicht um die andern Völker zu knechten und auszusaugen nach englischem Muster, sondern um sie zu erziehen und zu erheben. 14 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 7. Wie der Kaspar gestorben ist. Von Leutnant F. S ch r ö n g h a m e r - H e i m d a (.*) Ein Hüttl steht am herbstlichen Waldrand. Die ersten Flocken wirbeln in den dämmerigen Tag. Sonst rührt und regt sich nichts. Nur der Rauchfang bläst Leben und Wärme höhenwärts in das Gleiten und Fallen der Flocken: Schneien von oben, Rauch von unten aus dem braunen Kachelofen in der Stube des Hüttleins wirbeln fricdsam ineinander. In der Stube ist cs still. Eine alte Wanduhr schlägt und zählt jedes Stünd- lein getreu und pünktlich wie ein sorglicher Hausgenosse. Sie ist aber schon so gebrechlich, daß sie manchmal steht und stockt; cs geht ihr, wie alten Leuten, oft der Atem aus. And man merkt erst, >vas sie wert ist, wenn ihr Ticktack plötzlich einhält. Da ist cs so traurig im Stübchen, als war' eins verstorben. And da muß man sie wieder zum Leben bringen. Am Ofen sitzt auf einem Holzschcmel ein altes Weiblein und schält Kartoffeln. Das ist die Häuslerin. Auf der Ofenbank sitzt ein Feldgrauer und schaut ihr zu. Das ist der Kaspar, ihr Bubi Cr trügt deu Arm in der Binde. Seit ein paar Tagen hat er Erholungs- urlaub. War das eine Freude für die Häuslerin, wie der Kaspar aus einmal vor ihr stand! „Grüaß di' Gott, Muatterl", hat er gesagt. And weiter nichts. Denn im Wald wissen die' Leute nichts vom Amarmen und Küssen. Das tun höchstens ledige Leute und auch die nur ganz verstohlen. Auch wenn die Buben nach mehr als einem Jahre vom Kriege heimkommen, weiß ihre verschämte Art nichts Besseres als „Grüaß Gott!" And dazu streckt man die Hand hi». And die Alten sagen dann auch „Grüaß Gott, Bub." And weinen. So hat auch die Häüslerin geweint, wie der Kaspar nach so langer Zeit wiedergckommen ist. And sie weint noch immer, wenn es der Bub nicht sieht. Cs ist ihr wohl beim ersten Anblick gewesen, als müßte sie dem Kaspar um den Hals fallen. Aber zu dem war der Bub schon viel zu groß und auf der Brust hatte er ein kleines schwarzes Kreuzlein, das flößte ihr so viel Ehrsucht ein vor dem Buben. Der Kaspar hat wohl auch gemeint, er müßte die Mutter gleich an sich reißen, wie er aber vor ihr stand, hat er sich nicht getraut, das kleine, gebrechliche Weiblein in die Arme zu schließen. And so blieb es beim „Grüß Gott!" Das ist aber auch das einzige Wörtl fast, das der Kaspar bisher herausgebracht hat. Der Baderbub hat ja auch so viel erzählt, wie er neulich aus Arlaub da war. Der hat in allen Wirtshäusern hcrumgesprochen, wie es draußen zugeht und wie tapfer er ist.' And ein- mal hat er gesagt, das Liebste ist ihm ein Sturmangriff. „Das glaub' ich," hat dann ein anderer Arlauber ge- sagt, der gerade in die Brüustube gekommen ist, „als Sänitätsgcsrciten bei einer Fuhrparkkolonne kann dir ein Sturmangriff schon das Liebste sein. Die Hinteren sind ja allemal die Tapfersten." Da ist der Baderbub rot geworden bis hinter die Ohren, hat ansgetrunken und ist gegangen. And die Leute haben recht gelacht. Aber der Kaspar erzählt gar nichts von draußen. Cr fragt höchstens um daheim: Wie die Kartoffeln ge- worden sind, ob die Rotschwänzel auch heuer wieder unterm Schupfendach genistet hätten oder ob das kleine Lederapfelbüumchcn heuer schon getragen hat. Das sind so seine Fragen. And fortgehen tut er auch nicht. Die Häuslerin tut ihm alles, was sie ihm an den Augen absicht. And wie es jetzt so still ist in der Stube, stöhnt der Kaspar auf seiner Ofenbank. Was ist ihm denn jetzt? „Was hast denn Bub?" fragt die Häuslerin. „Ja," sagt der Kaspar, „mir is jetzt so leicht. So friedsam is s' da, und i Hab' nimmer g'laubt, daß i nochmol hoamkimm. And jetzt bin i doch wieder da. Dös is a Wunder, Muatter, ja a Wunder.. ." „I Hab' alleweil recht bet' für di', Kaspar. Tag und Nacht. And noch." „Ja, Muatter, dös woaß i. Dös Hab' i g'spürt, Muatter. And i Hab' aa recht bet'; mei, draußen lernt's a jeder. Wenn's Beten net g Holsen hütt', Muatter, wär i net davonkemma in dersel'n Nacht, wo i den Schuß kriegt Hab'." „Wie is 's denn da g'wen?" fragt die Häüslerin. „Ja, wie is 's wieder g'wen? I muaß mir's selber erst wieder z'samm'klaub'n, die G'schicht'. Dös hast ja g'hört von der Champagneschlacht, wie 's da zugangen is. Net zum sagen, Muatter, net zum sagen. Aber z'ruck san ma net, dö boarischen Landwehrleut' geh'» net z'ruck, Muatter. Füri san ma, Muatta. And 'naus- g'worfen Ham wir's wieder, ja! Aber a Kamerad von mir, von meiner Korporalschaft oaner, is über'» Grab'n noch hinaus, da schlagt a Granat'» ein und trifft ’n. O mei', hat der g'jammert! Aber koa' Mensch hätt' eahm Helsen könna, weil d' Franzosen wieder her- g'schoffcn Ham wie net g'scheidt. A jeder war' hin- g'wesen, der 'naus wär' aus 'm Grab'n. Aber liegen lassen können wir ihn aa net, denk' i mir, is a ver- heirat'er Mo', hat Weib und Kinder. And du bist a ledig's Mannsbild, denk' i mir, probierst cs halt do', ob's net geht. In Gotts'nam'! And wie i mir's so denk', bin i schon draußen aa iiber'm Grab'n. I kriech', weil ma' im Granatscuer net geh'n kann, Muatter. Da wirst oan' der Luftdruck nieder. And d' Granaten fliegen nur so daher, oane um die andere. I bin scho' *) Siehe: Bücherbcsprcchung. fast dort bei mei'm Kameraden, da reißt's mi' aa. A so, denk' i mir, schaut Dein Sterbstünderl aus. B'hüt di' Gott, schöne Welt. Psüat di' Gott, Muatter. Jetzt Hab' i erst an di' denkt, Muatter. And i muaß 's sag'», dös war 's oanzigc, was mir's Stcrb'n hart g'macht hat. An mir selber wär' mir nix g'leg'n; i Hab' mi' ja scho' lang g'faßt g'macht g'habt d'rauf. And a jeder. Wenn's d' schon sterben muaßt jetzt, denk' i mir, stirbst a so, daß unser Herrgott a Freud hat mit dir. Denn 's Bluat is ganz narrisch aus 'm Aermel g'schoffen. I kriech' no' die paar Schritt' bis zu mei'm Kameraden und frag' 'n, wie 's eahm geht, und er soll sich nur trösten, i bleib' da und bring' ihn z'ruck, wenn's Feuer aushört. I sehg's aber schon, daß er an' Kopfschuß hat und daß er nimmer reden kann. Von dem, daß 's mi' selber schon hat, sag' i eahm nix. I geb' eahm d' Hand — o mei', Muatter, wie mir der d' Hand hcr- druckt hat, dös vergiß i mein Lebtag' net. Nacha frag' i 'n, ob i beten soll. Jetzt druckt er mir d' Hand wieder so her, reden kann er ja nix. Ob's eahm recht is, wenn i an' Rosenkranz bet', frag' i weiter. Denn, wie i woaß, is mei Kamerad protestantisch, und die hab'n 's net mit 'm Rosenkranz, wie man hört. And i kann sonst koa Gebet auswendig. Nlatrosenleed. (De Mariners in Vlandern singt dat as: Anke van Tharau.) Meisje van Vlandern, Du bleuhst as een Roos. Kickst Du no See he» und sochst een Matroos? Sochst een Mariner? O Deern kick mi an: Hier ist dien Brögam und hier ist dien Mann. Meisje van Vlandern, ik tell mol bit dree; Drcihst du den Kopp »ich, denn seil ik no See — Kickst von de Dünen de Oogen di ut, Wärrst in dien Leben, dat glüuf mi, kccn Brut. Meisje van Vlandern, ik mcen dat so god. Loop doch nich weg, Gör, ik biet di »ich dot! Blau as micn Swester ehr Oogen sind dien, Harrst du keen Broder, kunn ik dat ok sien. Meisje van Vlandern, wie sünd jo een Slag, Wi heurt tosome» bi Nach und bi Dag. Snackt doch een Sprook und könt uns verstohn: Kumm man an Bord, Deern, dat Schipp fall woll gohn. Meisje von Vlandern, so wiet as de Diek Reck mol vor Tieden een Land un een Rick. Iungens von Hamborg, de meuken dat so; Schippern no Vlandern un holn sik een Froo. Meisje van Vlandern, weiht wcdder son Wind: Jantje von Hamborg, de grippt sik ecu Kind, Grippt sik een Meisje, as ik di nu gricp. Muß di nu geben, du sittst in de Kniep. Meisje van Vlandern, dat helpt all nich mehr: Gees man de Hannen, den Mund gecf man her. Krigst nu een Seuten — un lachst du dorto, Meisje van Vlandern, denn warst du inin Froo. * Hoffentlich wird dieses Lied in Vlandern eine recht starke Verbreitung finden. Cs dürfte manche Brücke von hüben nach drüben bauen. Der Verfasser ist G o r ch Fock, der am Skagerrak den Heldentod fand. Wieder druckt er mir d' Hand so fest und i woaß 's, daß 's eahm recht is. Bei jedem G'setzl druckt er mi nur grad so her. And wie i bei dem G'setzl bin: „Der für uns am Kreuze gestorben ist", hört er 's Drucken auf. And mir wird auf einmal so leicht, daß i mir denk' mir fehlt nix. Aber dös dauert net lang, dann wird mir so schlecht, und i woaß nix mehr von der Welt. Da bin i g'storb'n, Muatter. Wie i wieder zu mir kimm, bin i wirklich im Himmel. Da is 's so schön weiß und sauber, und d' Cngerl geh'» hin und her. I mach' d' Aug'n glei' wieder zuä und denk' mir, wo wird etwa, dein Kamerad sein? I mach' d' Aug'n wieder aus und schau', da liegt er, grad' neben mir. Die Freud'! Ja, und a Cngerl steht grad bei eahm und schaut ’n recht sreundli an. And dann kommt einer bei der Tür' da herein mit an' langen, weißen Bart und an' langen, weißen Mantel. Dös is der Gottvater, denk' i mir. And Pfeilgrad geht er aus mi' zua und nimmt mi' bei der Hand. And so sreundli' is er! Jetzt seh' i erst, daß er goldene Aug'nglasl hat. „Wo bin i denn?" frag' i; woaßt, Muatter, daß der Gottvater Aug'nglasl hat, dös macht mi' irr', wo er doch allmächtig is. Da huscht glei' dös Cngerl von mei'm Kameraden her und sagt, ich bin in Stuttgart im Lazarett und das ist der Herr Oberstabsarzt. I muaß glei' a Rindsnpp'n trinken, die tnat mir recht guat. Schmerz'» Hab' i gar net, Muatter. Jetzt fallt mir eins nach dem andern wieder ein und i woaß 's, daß 's mit 'm Himmel dösmal no' »ix is. - A paar Tag' drauf kimmt von der Kompagnie das Eiserne Kreuz, für mi' und für mein' Kameraden. And wieder a paar Tag, da kimmt a schöne, seine Frau un a paar Kinder san dabei, eins lieber wie 's ander. Dös is die Frau von mei'm Kameraden. Jetzt lagt ») mein Kamerad ebbs ins Ohr, dann gehen f alle zu m her, d' Frau und d' Kinder, und küssen mir die Das is mir net recht, und dann weinen wir alle. - ■ And jetzt bin i da. , h Jetzt woaßt es, Muatter, wie i g'storben bin uiw wie i g'moant Hab', i bin im Himmel." Lang ist's mäuschenstill in der Stube.. Dann sagt die Häuslerin: „Rcut's di',_ Kaspar, daß d' net im Himmi bist, sondern dahoam beim alten Muatterl?" „Ob's mi' reut?" sagt der Kaspar. „Muatta, bei dir dahoam is ja aa der Himmi." Jetzt weinen wieder zwei. And dann sagt der Kaspar: „Muatta, heut' nach der Supp'n bet '»a an' Rosenkranz mitanander. Racha kemm' ma' amal in 'n Himmi. And noch ebbs, Muatter, vcr- zähl's neamd, die G'schicht. Cs versteht's ja docy neamd. Aber gelt, Muatter, du verstehst es? Scha"- mir is jetzt so leicht, wcil's heraus is. Ja, so frei uiw fricdsam ist mir, daß i woana kunnt'." „Woan' di nur aus, Kaspar," sagt die Häusleritt- „Nacha is 's guat. And i mach' dir jetzt a guat» Süppcrl, und wenn wir 'gessen hab'n, beten wir an Rosenkranz mieinander; aber den glorreichen: „De'> von den Toten auferstanden ist." „Ja, Muatter," sagt der Kaspar. And wieder ist es so still in der Stube. Der Kaiser bei den Feldgeistlichen. Felddivisionspfarrer Dr. Ott teilt eine Ansprache mit, die der Kaiser im Frühling im Westen im Gram" Hauptquartier an die Feldgeistlichen gehalten hat. C« Kaiser sprach: „Cs ist eine Zeit der Sichtung.... Der 2Lew krieg scheidet die Spreu vom Weizen.... Sie, mclw Herren, haben die Aufgabe, daran zu arbeiten, daß deutsche Volk lernt, sich auf sich selbst zu besinnen um diese Zeit als Priisungszeit hinzunehmen. ... Cs gub im Leben die Prüfung zu erkennen.... Wir brauch^' praktisches Christentum, die Cxcmplisizierung unsere- Lebens auf die Persönlichkeit des Herrn. Nehmen Sie ihn nur einfach nach dem, was er gesprochen getan hat. Meine Herren, wie fesselnd und sabelhcw vielseitig ist diese Persönlichkeit. Man muß sich " , gründlich mit ihr beschäftigen. Man muß mit dem Herrn leben. Denken Sie sich, der Herr träte U> einem Augenblicke in die Türe, könnten wir ihm in dm Augen sehen? Mit Spazierengehen in die Kirche, am acht Tage einmal, ist cs nicht getan. Man muß stm täglich mit dem Herrn beschäftigen. Cr muß zum Mach stab für die Praxis des Lebens werden. Nehmen S» sich immer wieder vor, die Worte des Herrn für da- alltägliche Leben nutzbar zu machen.... Die Persau des Herrn, die jetzt ganz entschieden, vielleicht rictstew durch die Welt schreitet, sollen Sie uns sehen lasst'»' Sie sollen dieselbe vergegenwürttgen, neu zeigen. ■ Jedenfalls wird es der größte Gewinn für unser Dm sein, daß es den Blick aus den Herrn zurückgewonm'' hat, daß es begriffen hat, man kommt ohne ihn u>m aus, man muß mit ihm rechnen." ,, Der Kaiser sprach von dem, was das deutstch Volk um den inneren Gewinn des Krieges bringt könnte: „Die Passion zum Nörgeln und Kritisieren- • Ich habe es mir oft durch den'Kopf gehen lassen,^,, dem abzuhelfcn sei. Cs ist nichts zu machen durch vormundung, durch Befehle und Gesetze. Cs muß j'F innen heraus kommen. Von außen kommt es »ich - Man muß innerlich ausgeglichen sein, dann hat man e> Gleichgewicht in schlimmen Tagen, und, was oft nch/ schwerer ist, in guten Tagen. ... Ich habe den GjW' druck, daß die Menschen, die jetzt in den Schützengram liegen, zu Hause anders sein werden.... Prägens ihnen ein, sie sollen das, was ihnen jetzt durch und Herz gegangen ist, in die Zukunft mitnehmen." , Der Kaiser ist voller Stolz auf Heer und Dow „Man muß doch sagen, unser Volk ist groß, daß ohne zu murren oder mit der Wimper zu zucken, ch. für eine große Sache eingesetzt hat und sich das> opfert.. .'. Das ist vom Herrn unserem Volke ch geben.... Grüßen Sie die Leute draußen. Prag Sie ihnen ein festes Gottvertrauen ein." Unsere Feinde und — wir. Aus der französischen Presse..)lt Folgendermaßen sieht ein zensierter Aufsatz „Rappel" aus: Der italienisch-deutsche Streitfall. Ein wichtiges Schriftstück. Lausanne, 21. Juli. A b k o m m e n. Artikel 1 Artikel 4 Artikel 2 Artikel 3 Artikel 5 gcz. R. Volatti. von Iagv,^ (Alles andere ist weißer Raum — von der gestrichen.) * Deutsche Soldaten-Zeitung. 15 Nr. 7. Ein Gegenstück findet man im „Matin": .Ankunft russischer Soldaten im Hasen von Brest. lÄehr liest man von diesem Bericht nicht, der Nest blieb weißer Raum — von der Zensur gestrichen.) ~ Mustergültige russische Berichterstattung. Aeber Hergänge in der deutschen Heeresleitung fabeln die Petersburger „Birshcwija Wjcdomvsti" vom 3. Juli: Per dem letzten deutschen Kriegsrat, der unter dem ^orsih des Kaisers selbst und in Anwesenheit des Kron- prinzen, des Marschalls Hindenburg und des Generals Cmmich (den leider schon seit Monaten der Rasen °eckt. D. Schristltg.) stattsand, wurde in Anbetracht der Notwendigkeit, die Erfolge der Deutschen bei Verdun weiter auszudehnen, beschlossen, Feldinarschall Hinden- ru.r3 zu bitten, an der Westfront zu bleiben. Da aber '"folge der Niederlage der österreichisch-ungarischen Armeen in Galizien und der Bukowina die Lage der Psnge an der Ostfront auch für die Deutschen einen % ernsten Charakter annimmt, so wurde beschlossen, dorthin den tatsächlichen Leiter der Kämpfe vor Ver- tun, General v. Cmmich, zu entsenden. Dieser ist schon w die Ostfront abgereist. Sein Stabsquartier wird ^wmich, wie auch früher Hindenburg, in Wilna haben, für Mitte Juli auch die Ankunft des Kaisers selbst ^wartet wird. Zeitungen! Von einem Gefreiten, der seit Kricgsbeginn im Felde steht. Ich mag keine Zeitung mehr lesen — und stehe mit seinen Anlustgefühlen gegen einen großen Teil der l'resseerzeugniffe nicht allein. Sie sind sei einiger Zeit Ml bcr heftigsten innerpolitischcn Fehden. Da wird "i't großem Aufwand an Worten und Zitaten von den Esstischen Heerführern und solchen, die sich dafür halten, So, wie die Dinge liegen, heißt cs nur: „Abwarten und vertrauen!" And die Zeitungen tüten wahrhaftig gut, solchen politischen Zänkereien nicht dadurch zu Be- deutung zu verhelfen, daß sie ihnen einen so großen Teil ihrer Spalten einräumen. Sie wissen nicht, was sie tun. Bücherbesprechung. Mein Dörfl im Krieg. Von Franz Schrönghamer- Hcimdal. Freiburg 1916, Herderschc Verlagshandlung. 1,80 M.; kart. 2,20 M. Ansere Leser kennen die herz- frische, hcrztiefe Schreibweise Schrönghamcr-Heimdals, und wer sie nicht kennt, braucht nur unsere heutige Er- zählung „Wie der Kaspar gestorben ist" zu lesen. Wie wird einem dabei wohl und wehe, die Augen leuchten auf und Gerden auch wohl feucht, ohne sich des zu schämen, denn Schrönghamer-Heimdal schämt sich dessen auch nicht, er läßt seine Helden auch weinen, wie ja auch die Helden Homers sich der Tränen nicht schämten. Aber Schrönghamer-Heimdal kann auch lachen und lachen machen, recht aus Herzensgründe und von ganzem Herzen. Vor allem spricht er nicht wie der Blinde von der Farbe, denn er ist selbst dabcigewesen, hat selbst mitten drin gestanden in Kamps und Dampf, und was er erzählt, ist erlebt, ist mit Dichteraugcn erschaut und wird mit Dichtermundc wiedergegeben. Auf denn! Steigt hinein in „Mein Dörfl im Krieg"! G. P. S. C. Flämisch für Offiziere, Mannschaften und Beamte, 8°, 112 Seiten, in biegsamem Amschlag steif geheftet 1,25 M.; mit eingestelltem kleinen Phonokricgssprach- führer 1,50 M. — Russisch für Ossiziere und Mann- schaften, 8", 112 Seiten, in biegsamem Amschlag steif geheftet 1,25 M.; mit eingestelltem Phonokriegssprach- An der Vercsina. Molly raucht sein Avendpfcifchcn. ?0tl den Kriegszielcn geredet. Die einen wollen halb -Uropa in die Tasche stecken, die ander» tun, als wären lc Ströme deutschen Blutes nur geflossen, damit die ^bcn Feinde sich zum Schluß geruhsam in ihr altes "?us setzen können, als sei nichts gewesen. And gcgen- Rig bewerfen sie sich mit Spott und Hohn, zeihen sich ^Jenseitig des politischen Schwachsinns, mäkeln an der >?>gen Äcgicrung und greifen den Reichskanzler an. y!,r solche Streitereien fehlt uns das Verständnis voll- "ssdig. Wir haben vom Reichskanzler diese Allgemein- Mstellung: Cr weiß, worauf es ankommt; er spricht was uns ganz selbstverständlich ist: „Abwarten!" Z>>r Soldaten haben einzig das Gefühl: Erst muß eine Mkscheidung da sein, und erst dann kan» befunden und .^uten werden, was zum allgemeinen Besten zu tun sei. Z'd uicht wenige hier draußen meinen: So von einer Künftigen Gestaltung des Reichs rede», wie es jetzt Schicht, kann nur einer, der sich der Furchtbarkeit und , lgenschwere des jetzigen Kampfes nicht bewußt ist. u^ber den Frieden reden wir viel und täglich, ohne rsiUgen über den endlichen Ausgang; aber bei allem Medensbcdürfnis wird ganz selten eine Gruppe Sol- über das Friedcnsziel reden. Mit demselben «rkei, Vertrauen, dcls wir in unsere militärische Lei- U, 2.sehen — trotz vereinzelter, nicht eben sanfter Kritik ^Einzelnen Vorgesetzten — mit demselben Vertrauen Porten wir die Gestaltung der Dinge beim Friedens- ,gMß. Will man uns das nehmen? Vielleicht ist cs .-unklare Gefühl dieser Gefahr, die uns die heftig ^/silierenden Zeitungen mit wenig schmeichelnden Wor- g» m den Winkel werfen läßt. And wenn dabei Reden Lrnc' nicht besonders anerkennend für die politischen ^ »Redner klingen und der Wunsch laut wird, die •Hb r' sollte» gefälligst in die Schützengräben kommen 'eUnt rncn''unö Krieg ist, so mag das nicht logisch sein, ^über meines Erachtens von gesundem Empfinden, vst/ .sicher, daß wir nichts von hoher Politik verstehen; vc>», osten uns damit, daß wir Politik machen. Aber ^eilä v „Notwendigkeit, den Willen eines großen ichli r deutschen Äolkcs kundzutun" (oder so ahn-, 'icscq on 1^ so wollen wir, die wir uns auch ein Teil 0 Bolkcs dünken, auch unsere Meinung kundtun: führcr 1,50 M. — Verlag von Wilhelm Violet in Stuttgart. — Wir nehmen gern Veranlassung, aus diese neuen handlichen Werke hinzuweisen. Wer Angehörige im Feld hat, wir ihnen durch Aebersendung des einen oder anderen gewiß einen guten Dienst erweisen. Sie eignen sich zur.Auffrischung vorhandener >vie auch zur Aneignung neuer grundlegender Sprachkenntniffe in gleichem Maße und sollten in den Feldbüchereicn be- sonders zahlreich vertreten sein. Dem polnischen Sprachführer sehen wir gern entgegen, er verdiente in der Gegenwart dem russischen vorangestellt zu werden. Ein französisches und ein italienisches Bündchen ist schon vor längerer Zeit erschienen. Etwas zum Nachdenken. Stimmungen. Allzuviel soll man darauf nicht geben, und schon oft haben die Stimmungsbilder aus feindlichem Lager bei uns Hoffnungen erweckt, die sich nicht erfüllten. Das ist auf der Gegenseite erst recht so. Denn wenn es nach den Berichten ginge, die gewissenlose Leute zum Bei- spiel über Zustände und Stimmungen bei uns verbreitet haben, wäre Deutschland längst innerlich vor Anlust am Kriege und vor Hunger verfallen, die Grenzen müßten de» feindlichen Heere» in Ost und West offen stehen. Sie rücken aber immer noch nicht ein, sondern machen zur Zeit die gewaltigste» Anstrengungen, um nur die Mauer, die wir ihnen innerhalb ihrer eigenen Grenzen entgegen- setzen, ein wenig zurückzudrücke». So trügerisch also die Stimmungen sind, können wir doch nicht widerstehen, etwas von dem wiederzugeben, was bei unseren Feinden die Stimmung zu beeinflussen wohl imstande ist. Cs diene uns zum Trost, daß sic cs zum mindesten nicht besser haben als wir, und stärke uns in der Opferfreudig- keit und in der Mithilfe an der Erringung des wichtig- sten aller Kriegsziele, dem endlichen vollen Siege. Wir können darin auch hinter der Front sehr wohl unsere tapferen Kämpfer unterstützen, die zur Zeit mit unseren Feinden um die Entscheidung ringen. Cs ist gewiß viel Wahres an den Nachrichten aus Rußland über Krankheit, Mißernte in einzelnen Gouver- nements, schlechte Verpflegung an der Front, Menschen- opfer ohne gleichen und die Folge von allem: Miß stimmung in weitestem Amsange! Auch eine Friedens- partei soll es geben, die nicht ohne Einfluß ist. Noch aber hält rücksichtsloseste Knutcnhcrrschaft und englischer Zwang Rußland an seine Stelle gebannt, nur Mangel an Munition und an Geld kann cs wankend machen. Die Entscheidung liegt bei England. Dieses hat immer größere Ansprüche seiner Verbündeten zu befriedigen, alle fordern von ihm. Aber die fortgesetzte eigene Ein- buße und die beginnende Anzuverlässigkeit und geringere Bereitwilligkeit seines stillen Teilhabers am Geschäft des Krieges — Amerika — ziehen England Grenzen; einmal wird auch cs am Ende seiner Kraft sein! In Frankreich rechnet man damit, zumal man selbst wohl dem Ende näher ist und sich auf fremde Hilfe, namentlich' englische — man wünscht auch die italienische und rumä- nische herbei — stützen muß. Cs beginnt an Menschen und Munition zu mangeln, was nach den beispiellosen Anstrengungen und bei den doch beschränkten Hilfsquellen des Landes kein Wunder ist. Die Schwarzen, über die man während der Sommermonate glaubte wieder ver- fügen zu können, beginnen zu streiken, wenn man sie immer erneut als Sturmblock gegen die deutsche» Ma- schinengewehre verwendet. Die französischen Truppen sind sonst aber immer noch der beachtenswerteste Gegner. Gerade ihre wiederholten Angriffe vor Verdun und an der Somme zeigen, wie wenig man auf Stimmungen geben soll — erzählte man sich doch viel früher schon von der kriegsmüden und durch Mangel und Angeziefer geschwächten Schützengrabenbesatzung in Frankreich. Das Gegenteil zeigten die wahrlich uns ebenbürtigen fran- zösischen Angrisfstruppen, aber sie verbluten sich. In Italien macht sich eine neue Stimmung geltend, die gegen Deutschland gerichtet und wohl mit englischem Geld ge- nährt wird. Sie braucht uns ebenso wenig zu erschrecken, wie daß die Stimmungen bei den anderen Hoffnungen auf ein baldiges Ende erwecken. Wir allein müssen das Ende herbeistthren durch den Sieg, also heißt es weiter kämpsen und siegen bis zum Ende. Etwas zum Lachen. Laut „Times" wurde, so behauptet die „Jugend", eine Engländerin, die die Ansicht aussprach, Graf Zeppelin sei ein Gentleman, zu sechs Monaten Gefüng- nis verurteilt. Ebenso wurde ein alter Herr, der meinte, es könnte doch möglich sein, daß der deutsche Kronprinz bloß Kaffeelöffel und keine Regulatoren gestohlen hätte - vor allem, da solch hohe Herren im allgemeinen nicht gern große Pakete trügen — zu sieben Jahren Zucht- haus verdonnert. Ein anderer, Literaturhistoriker in Oxford, der es vom Lehrstuhl herab als mindestens un- wahrscheinlich erklärt, daß Goethe Wechsel gefälscht habe und Kant bei seinem letzten Einbruch durch den Schuß aus einem Polizistenbrowning gestorben sei, wird lebenslänglich eingesperrt. Zum Tode verurteilt aber wurde ein gewisser Jimmy Fletcher aus London-O., weil er sich dahin geäußert hatte, schließlich seien die Deut- schen auch nicht viel schlimmer als die Russen. Da er jedoch nachwies, seine Aeußerung in sinnloser Trunken- heit getan zu haben, wurde. ihm die. Wahl zwischen Schafott und Eintritt ins Heer gelassen. Im „Echo de Paris" kann man lesen, daß die Deutschen bei dem heldenmütigen Reiterangrisf der.Eng- länder — diesem selbstmörderischen Anternehmen gegen die deutschen Schützengräben — die Deutschen die Beine der Pferde der englischen Reiter flehentlich umklammert und um ihr Leben gewinselt Hütten. — Cs lohnte sich wohl sür einen Schlachtenmaler, so etwas mit dem Pinsel sestzuhalten. Man denke sich, die Beine galoppierender Pferde umarmen! Etwas zum Noten. Kennst du den Vogel, den einst edle Frauen zum Weidwerk nutzten? Weit und schars zu schauen vermag er; aus den Lüften stößt er nieder und packt die Beute, spreizend sein Gefieder. Nicht einen solchen nur, »ein ungezählte führt der im Namen, den der Kaiser wählte, der weite, scharfe Blick bei Tag und Nacht zu sein für unsere deutsche Heeresmacht. (Auflösung in der nächsten Nummer. Auslösung des vorigen Rätsels: Polen, Leopold. Etwas zum Merken. Seht die vielen Völker alle, die sich wider uns ver- schworen, die in dünkelhafter Ehrfurcht völlig den Verstand ver- loren; ustverzagt nur, meine Helden! Trefft sie mit dem Wetterschlage Cures Zornes, Eurer Hiebe, daß die Menschheit künf- tiger Tage diesem Sturmlauf ohnegleichen, diesem Sieg der Minder- zahl wider eine Welt von Feinden türm ein bleibend Ehrenmal. Friedrich der Große. 16 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 7. Man verlange ausdrücklich: Underberg ’Boonekamp Semper idem oder einfach: kUnderberq^ " Boonekamp“^ Maag-Bitter, _ ewnpwr Waa As vr **W| v »rilumHWTiacrdt and CeriK mK & “ «afcTJ'W vtrdteien. \<"ta Jshre **** aund, „Underberg Mein „Underberg“ wird nach wie vor in der alten anerkannt vorzüglichen Qualität versandt. H. Underberg-Albrecht Ä Hoflieferant 6r, Maj. d. Deutschen Kaisers» Küu>£3 v. Preussen. RHEINBERG (Rhld.) ° Gegründet 1846. Kammerlieferant Sr. Maj. d. Kaisers v. Oesterreich, Königs v. Ungarn. 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Vorwärts und durch? n,,, Mit welchem Leichtsinn sind doch alle S’ölfcr in diesen, zum Weltkrieg sich auswach- uuden Kamps eingetreten! Am meisten kann J10» das wohl von dem sonst so kühl berech- !'u>den, kaufmännischen England sagen, trotz- en es eingestandenermatzen den Krieg seit !?chr als acht Jahren vorbereitet hatte. Aber srUgland glaubte nach geschichtlicher Aebcr- ^fernng handeln und andere für sich ins fsUier schicken zu können. In eben englischer Unwissenheit beurteilte man in England günz- "ch falsch die militärische und vor allem die Wirtschaftliche Kraft Deutschlands, das man in ?"ligen Monaten ohne Geld und ohne Le- rnsmittel glaubte. Nun, der Krieg hat be- wiesen, daß man, entgegen früheren Anschau- -wiigcn, noch am ehesten das Geld entbehren pisn. Schlimmer ist es schon mit den Lebensmitteln und mit den für die Kriegfüh- und den Lebenshaushalt benötigten .whstaffen, besonders, wenn der Krieg eine !°'che unerwartete Dauer nimmt. Aber auch u Zeigt sich eben der Leichtsinn; man Hütte M>n nach des Fürsten Bismarck VorauS- ^ Miigcn und Mahnungen annehmen können, fR der Krieg um unser Dasein, der kommen Alle, von nie dagewesener Gewaltigkeit sein Urde. Daß alle daran beteiligten Völker in Fähigkeit der Kämpfenden, in den Fortschrit- 3 der Wassentcchnik, in der Organisation Jtö- Außergewöhnliches leisten würden, hatte Bismarck vorausgcschen. Unser wirtschaft- sv.es und militärisches Aufgebot hat dem- f, lprcchend in diesem Kriege einen ungeahn- 3. Umfang erhalten, denn auch wir waren 3 eine solche Massenwirkung der gegen uns .^kündeten Völker nicht vorbereitet, gc- shlvejge denn auf eine Absperrung, wie sie As England mit Unterstützung seines heim- Bundesgenossen Amerika bereitete. Erst jwicrika hat uns durch den Einspruch gegen U-Bootskricg in die Abhängigkeit von Island gebracht, uns der Freiheit des Mec- beraubt. Leichtsinn brauchen wir uns ^ dieser Hinsicht nicht vorwerfen, wenigstens nf>t in der militärischen Vorbereitung, aber ns haben es doch nicht vermocht, uns für j/clcu Weltkrieg und die »nS entgegcntretcnde yi^rinacht unter Englands Führung einiger- T^wn zu sichern. Erst die Erfolge des be?r°£ttc3, die wir trotz aller Ueberlegenheit op,> Feinde erreichten, haben uns Bundcs- «pfossen geschaffen und Neritralc als solche b1c aber auch für Rußland äußer- te,, auch großen Menschenopfer ertragen kön- aber es wird sie in seinem Haushalt Ueberschwemmter Schützengraben wird mittels Schöpfvorrichtung entwässert. phor.Lcipz. peoffe-Lüro Deutsche Soldaten-Zcitung. Nr. 8. Vaterlanösspende zur Errichtung Deutscher Kriegsbeschäöigten-Erholungsheime Zweck desVereitts: Sammlung von Mitteln, um damit den ins bürgerliche 'Oeben zurückgetretenen, weniger bemittelten Teilnehmern des Weltkrieges eine kräftigende Lrhvlungszeil zu gewähren und dem deutschen Volke auf diese Weise für Erfüllung seiner Aufgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeitskräfte wiederzugeben. Die Mittel werden möglichst für Angehörige der Bundesstaaten oder Provinzen verwendet werden, die sie auf- gebracht haben. Zeder Deutsche sollte daher Mitglied des Vereins werden und ihm reiche Beiträge und Spenden zuführen helfen. ' Leitende Gejichlsprmkle für die Vcreinsarbeit: Vateclandstrene und Näch- stenliebe ohne Rücksicht auf Bekenntnis und Parieistellung. Enge Zusammen- arbeit mit den Organen der behördlichen Kriogsbeschädlgtenfürsorge unter strenger Befolgung der von der Reichsregierung gebilligten neuzeitlichen Zorde- r-ngen auf diesem Gebiete. ' Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Vereinssammlungon ist in Preußen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- lan^sspende hat die Rechte einer „Milden Stiftung". 4. Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in Der Vorstand: Generalleutnant o. Mülmann, Tharlottenburg, Erster Vorsitzender. Vorsitzender. Dr. Z. 0. Karstedt. Vln.-Steglitz.. Eingetragener Verein. voller Höhe für die Kriegsbeschädigten verwenden zu können, werden wir diese als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, ivo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- beschädigtenfürsorge und die '.lnterstützung der Bäderfnrsorge des Roten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Verfügung stehen. Auf diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. . Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsspende wird in erster Reihe leichtkranke bezw. nur eryolungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemäß von anderer Seite weniger gesorgt zu werden pflegt, berücksichtigen, also ;. B. mit Neurasthenie, Rheumatismus, leichten formen von Herzleiden oder Störungen der Verdauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl- steyr der bürgerlichen Kriegsboschädigtenfürsorge zu. Unternehmungen, die mindestens 20 Freistellen zu je Mk. 150.—zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Zahl in Vorschlag bringen. . Schatzmeister: Dr. E. Mosler, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W. 8. Unter den Linden 55. Erster Bürgermeister Dr. Velian, Eilenburg, Geschäftsführender Vorsitzender. Königlicher Vaurat Hermann Duerdoth-Berlin, Stellvertretender Geschäftsfübren^- Rechtsanwalt Dr. H. Müntzel, Berlin. Generalkonsul Stobwasser, Berlin. Univertitätsprofessor Dr. med. Strauß, Berlin. Syndikus des Vereins: Rechtsanwalt Dr. R i 11 h a u f e n, Berlin W. Budapester-Strotze 2-5. k 7. Bankkonten: Reichshauptbank und sämtliche Nebenstellen, Deutsche Bank Diskonto-Gesellschaft, Eommerz- und Diskontobank, Bank für Handel un Industrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, sowie *■ Heimann-Vreslau, Postscheckkonto Berlin NW. 7, Nr. 22 565. 8. Vereinszcitschrift: Die „Deutsche Soldaten-Zeitung", Berlin SW. 29,.Berg- mannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Vezugsvergünstigungen für Vereinsmi' g lieber: Vierteljahrspreis Mk. 1.— statt Mk. 1.50. , 9. Die Geschäftsstelle des Vereins: Berlin W. 57, VUlowstr. 100, 5*rn™ LUtzow 592 Telegrammadresse: „Vaterlandspende". Geschäftszeit: Wochentag von 8V2 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den g samten Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle zu richten. 10. Mitgliedsbeiträge: Mindestjahresbeitrag für Einzelmitglieder: 1 Alk.. 1 körperschaftliche 10 Mk. Mit Rücksicht auf den vaterländischen Zweck or Vereins ist ein Hinausgehen über die Mindestbeiträge und Spenden vo- einmaligen größeren Bettägen für den Verein dringend erwünscht. Bekanntmachung. Vor einiger Zeit richteten wir an unsere ver- ehrten Herren Ausschußmitglieder und Obmänner ein Rundschreiben, in dem wir ihren Rat in Or- ganisationsfragen erbaten. Wir bitten die noch ausstehenden Antworten uns recht bald zugehen zu lassen. Zugleich bemerken wir, daß wir den Empfänger des Rundschreibens selbst bei der Auf- stellung der in der Provinz bezw. dem Bundesstaat regelinäßig vorhandenen Ausschußmitglieder und Obmänner nicht aufgefüh^t haben, er wird aber selbstverständlich in unseren Listen geführt. Berlin, den 13. August 1916. Der Vorstand der „Vaterlandsspende zur Errichtung Deutscher Kriegsbeschädigten-Erholungsheime" C. V. Quittungöleiftungen. Socicdad Vincola S. u. L. Durlackcr Kaufleute Steinwärder 50 M. (S), H. Schacsslei», Hamburg I M. (S), G. Glcichmaun, Hamburg 1 M. (S), Eugen Wiese Hamburg 1,50 9)2. (S), H. Elasen, Hamburg 0,50 M. (S), Fischer, Hamburg' 1 M. (S), Langhein, Hamburg 1 9)2. (S), Zollaufseher Suhr, St. Annen b. Hamburg 1 M. (S), Zollsekretär Stolzenfeldt, St. Austen bei Hainburg 1 9)2. (B), durch Obmann Unrein-Allstedt 258,50 M. (23), 673,90 M. (S), Aachen 10 M. (23), aus dem Felde 2 M. (B), Berlin 3 M. (V), 117 M. (S), Bockeucm 10 9)2. (B), 20 M. (S), Biedenkopf 25 9)2. (B), Bad Kreuznach 6 M. (23), Bämismühlc 20 M. (S), Bordesholm 300 M. (S), Bevensen 1 9)2. (S), Vergheim 105 M. (S), Blasen 10 M. (S), Bres- lau 30 9)2. (S), Veuthen 5 M. (S), Bremen 3 9)2. (S), Barmen 30 M. (S), Biesenthal 20 M. (B), Brombcrg 300 M. (S), Charlottenburg 70 M. (S), Cuxhaven 100 M. (S), Cöln 3 M. (S), Düsseldors 20 M. (V), Dortmund 3 M. (B), Dramburg 4 9)2. (S), Demmin 30 M. (S), Erfurt 5 M. (V), '25 M. (S), Egestorf 5 M. (B), 5 M.' (S), Cberswalde 2 M. (B), Ecken- Hagen 5 9)2. (S), EsenS 15 9)2. (S), Emden 50 M. (S), Essen 3 M. (S), Fürstenhage» 1 M. (S), Falkenburg 50 M. (S), Frankenberq 2 9)2. (S), Friedenau 5 M. (S), d. Obmann Hertrümpf, Görlitz 148 M. (B), Grevenbroich 20 9)2. (B), Gumbinnen 10 M. (B), 30 M. (S), Görlitz 5 M. (S), Gelnhausen 10 9)2. (S), Gclsenkirchen 3 M. (S), Graudenz 10 M. (S), Garh 20 M. (S), Guhrau 10 M. (B), Gommern 25 M, (B), Heidelberg 10 M. (B), Habclschwerdt 100 M. (S), Halensee 5 M. (B), Hamilton Ohio >24 M. (S), Hciligenhascn 5 9)2. ,(S), Harburg a. E. 5 M. (S), Hoyerswerda 2 9)2. (&' Hirschberg 10 M. (S), Haigcrloch 30 9)2. (S), HermS- dorf 10 M. (S), Hannover 20 9)2. (S), Heiligengrab 20 9)2. (S), Herborn 10 M. (B), Hamburg 9 9)2. (A- 150 M. (S), Hechingen 10 M. (B), Hattingen 50 W- (S), Ilmenau 20 M. (S), Iannowitz 3 M. (B), Jütte»' dorf 3 M. (S), Kreuzburg 50 M. (V), Kloster Do»»' dorf 5 9)2. (B), 3 M. (S). Köslin 67,50 M. & Kiel 4 9)2. (23), 1 M. (S), Kölln-Elmshorn 15 9)2. Kattowih 10 M. (23), 30 M. (S), Königshütte 2 $ ■ (23), 10 M. (S), Karthaus 200 M. (S), Klühow 500 (S), Kietpin 10 M. (S), Kieferstädtcl 10 9)2. M' Königsberg i. Pr. 18 M. (V), 646 M. (S), Kiel 5 9» (S), Kolmar 20 M. (V), 100 M. (S), Leubus 1 W (23), 2 M. (S), Lengede 1 M. (V), 2 M. (S), Lichtem»' 3 M. (B), Lötzcn 10 M. (S), Licbstadt 3 M. (M' Labes 50 M. (S), Leer 5 9)2. (S), Lunden 2ms als der neueste, der zehnte Feind, im eigenen Lande kennzeich- nen. Cs darf' keine Nachgiebigkeit England gegenüber geben/wir verlängern dadurch nur den Krieg, der nun schon im dritten Jahre wütet, während unsere Feinde, und ebenso wir selbst glaubten, die Entscheidung würde vjel srüher fallen, Rü» aber mehren sich doch die Zei- chen der Erschöpfung. Da heißt es. frei von Leichtsinn, durchhaltc» bis zum Endsiege. 92un wir eine reiche Ernte eingebracht und uns neue Bezugsquellen, auch sür Rohstoffes erschlossen haben, ist cs kein Leichtsinn mehr, den Kampf gegen die ersterbende klebcrmacht sort- zusühren. Cs muß uns gelingen, England von seinem Führersitz herunterzustoßen. Schwer wird der Kampf noch sein, das. sagte uns schon unser Kaiser, aber woll- ten wir jetzt Nachlasse», so wären alle Opfer an Blut und Gut umsonst gewesen. Vielleicht kostet cs nur noch eine letzte gewaltige Krastanstrengung, um »ns den deutschen Frieden, den wir brauchen, zu erringen. Wir brauchen dazu die ganze Krast des einigen Vol- kes in opsersrcudigcm Siegeswillcn. Gott ist mit uns! Zeittafel öer ZMegsei-eignlfse. 11. August. W. Rördl. der Somme Angriffe farbiger und iveißer .Engl, vereinzelt und ergebnislos. Oftmals wie- derholter Ansturin sranz. Truppen hart nördl. des Flusses gegenüber dem standhaften Festhalsen säch- sischer Reservetruppenteile inißlungen. 0. Hindenburg-Front: Zw. Wisniew-Sce u. Smor- gon, wie nordöstl. Krewo zahlreiche schwache ruff. Angriffe mühelos abgewiesen. — An der Stochod- Front lebhafte russ. Geschütztätigkeit, russ. Tcil- angrifse westl. des Nobel-Sees, bei Lubieszow u. sttdl. Zareze nicht geglückt. — Die südl. Zalocze eingcleiteten Kämpfe nehmen größere Ausdehnung an. Der russ. Angrifs, der zw,' Biaglowy u. Horo- dysczc zunächst Boden gewann, durch Gegenstoß zum Stehen gebracht. Stärke Angrissc des Feindes bei Troscianiec blutig abgewiescu, russ. Versuche, am Sereth südöstl. Horodyscze Vorteile zu errin- gen, restlos gescheitert. — Front Erzherzog Carl: Südwestl. Monasterzyskc, wie im Winkel des Dnjestr u. der Vystrzyca griffen starke russ. Kräfte an. Der Aeberlegenheit des Gegners mußte der tapfere Verteidiger an einzelnen Stellen nachgebcn. Gegenangriffe singen den feindl. Ansturm wieder auf und brachten ihn zum Stehen. — Die Umgrup- pierung der verbündeten Truppen, die den ruff. Kräfteverschiebungen Rechnung trägt, ist in weiterer Durchsührung. -- In den Karpathen bemühte sich der Feind südl. Zablc vergebens, uns die errunge- nen Vorteile wieder zu entreißen. 1. 2in der kttstenl. Front erneuerte ital. Anstrengungen gegen den Abschnitt von Plava u. die neuen Stel- lungen auf den Höhen östl. Görz mit beträchtlichen Kräften abgeschlagen. Ebenso scheiterten Vorstöße des Feindes in den Dolomiten. 8. Oesterr.-ung. Seeflugqcschwader wiederholten den Angrifs aus Venedig. Llrscnal, Bahnhof, die Außenwerke u. Außcnscsten wurd. ausgieb. m. Bom- ben belegt; gute Wirkung u. Brände im Arsenal und in den Bahnhossanlägen trotz Gewitterregens einwandfrei festgcstellt. In die Lustschiffhalle von Campalto ein Volltrcsser erzielt, die Batterien in Grado und an der Isonzo-9)2ündung erfolgreich mit Bomben belegt. Hk. Südl. des Doiran-Sccs unternahm der Gegner mit schwachen Abteilungen Scheinangriffe, die ohne ernstl. Kamps durch unser Feuer abgewiescu wurden. 12. August, W. Zw. Thiepval ». d. Foureaur-Walde, wie bei Guillemont grifscn starke engl, Kräfte an. Nördl. Ovillers u. bei Poziäres würden sie im Nahkampf n. durch Gegenstöße zurückgeworsen, nördl. Bazen- tin-lc-Petit und bei Guillemont scheiterte» die An- grissc im Feuer der Geschütze, des Fußvolks u. d. 9)2.-Gewehre. Zw. Maurepas und der Somme brach ein heftiger Angriss der Franz, zusammen; sss drangen nordöstl. Hem in ein kleines Grabenstück' chen ein. — Südl. der Somme mißlang ein feind» Tcilvorstoß bei Barleux. — Rechts der 9)2»»- nachts Handgranatenangrisfe nordwestl. des Werkes Thiaumont, abends stärke Fußvolkanqrisfe gcg^" das Werk selbst unter schweren sranz. Verlusten w's geschlagen. — Südl. Lcintrey glückte deutsch^' Strcifscharuntcrnchmcn. Cs wurden Gefangene g"' macht. 0. Hindenburg-Front: Bei Dubczycz am Struuü^' westl. des Nobel-Sees u. südl. Zarcczc griffen sUs>' Abteilungen vergeblich an. Im Stochod-Vogen Kowcl bei einem Vorstoß 170 Russen ges, mehrest M.°Gewehre erb. — Starke seindl. Angriffe bcidtt» Troscianiec (westl. Zalocze) abgcwicsen. — l-lnstt^ Fliegergeschwader fanden in den letzten Tagen » der Bahn Kowcl—Sarny u. nördl. in umsangreiatz'» Truppcnlagern lohnende Ziele. Ein russ. Flugzz''» nördl. Sok'ul im Lustk. abgeschoffcn. — Front Ett Herzog Carl: Südl. Zalocze wurde abends n»v lebhaft gekämpft. Die .eingeleiteten Bewegung: vollziehen sich planmäßig. — In den Karpathen' fortschreitendem Angriff' südl. Zabic 700 9)2an» g»' 3 M.-Gcwehre erb. Veidcrs. der Höhe Capul trat« deutsche Truppen ins Gefecht. 1. Zw. Meer u. Wippach-Tal wurden mehrere suche der Italiener, sich d. neuen Stellungen i nähern, durch Feuer vereitelt. Auf den ÖOs.,, östl. Görz schlugen die Ocstcrr.-Angarn wieder c»» starken Angriff ab und nahmen 10' Off., 140 9)2» ges. Der 9)2ontc San Gabriele u. der 9)2onte San ^ unter heftigem Geschützscucr. — 2ln der Ttt'h Front 89 Ges., darunter 5 Ofs., ein 9)2.-Gewehr « ^ 8. Sccslugzeuge belegten die feindl. Batterien an Isonzö-Mündung', die seindl. Flugzeugstütte Gw tuid die 8ldria-Werke bei Monfalconc sehr w>rkl mit Bomben. 13. August. W. Zw. Thiepval und der Somme faßten unsere bündctcn Gegner ihre ganze Krast zu einem lichen Angriff zusammen, der — nach voransge^z: genen begrenzten Kämpscn am Nachmittag "" F>,i schnitt Ovillers—Poziöres — nachts auf der g stzr Linie vorbrach. Änter den schwersten Vcrluslc'> ^ den Angreifer ist der Stoß zwischen Thiepval ^ Guillemont zusammengebrochen. Weiter l"?Z,sc»' zur Somme kam es mit den immer wieder am den Franz, zu schweren Nahkämpfen; sic wurm ^.j ganze Nacht hindurch fortgesetzt und südl- Maurepas und östl. Hem im Gange. — e)»' Nr. 8. Deutsche Soldaten--Zeitung. 3 der Somme scheiterte ein franz. Angriff gegen Biaches restlos. — Unsere Streifen machten nord- östlich Vermelles, bei Combres und südl. Luffe in der feindl. Linie Ges. Unternehmungen feindl. Cr° kundnngsabteilungcn an mehreren Stellen abge- wiesen. — Ein engl. D.-Decker südwestl. Vapaume abgeschoffen. o. Hindcnburg-Front: Ruff. Vorstöße südl. Smorgon u. bei Lubicszow erfolglos. Wcstl. Zalocze feindl. Angriffe abgcwehrt. — Front Erzherzog Carl: Westl. Monasterzyska, wie an der Vystrzyca-Front südwestl. Stanislau die angreifenden Ruffen, zum Teil durch Gegenstöße, zurückgeworfen. Sehr hest. Kämpfe auf den Höhen östl. Görz, wo sieben starke Stürme des Feindes unter schwersten Verlusten scheiterten. Seit Beginn des ital. An- grisfs blieben 5000 Gef., darunter über 100 Off., in Händen der Oesterr.-Unq. 8. Die Luftschiffhallen von Campalto bei Venedig von einem Seeslngzenggeschwader vollkommen zerstört. In einer Halle platzte ein Luftschiff mit 500 Mtr. hoher Stichflamme, die andere Halle brannte nieder. Gleichzeitig belegte ein 2. Secflugzeuggcschwader die Reims stärkere Aufklärungsabteilungen nach aus- giebiger Feuervorbcreitung vor, aber ohne Erfolg. — Oestl. Bapanmc ein engl. Flugzeug im Luftkampf zur Landung gezwungen. 0. Hindcnburg-Front: Bei Skrobowa, sowie am Oginsky-Kanal südl. des Wygorowskoje-Sees feindl. Vorstöße abgeschlagen; wir zersprengten östl. des Kanals russ. Vörtruppen unter erheb!. Verlusten für sie. — Bei Zarecze, am Stochod, ein Gefecht gegen den vorgedrungenen Feind zu uns. Gunsten entschieden. — Starke feindl. Angriffe gegen den Luh- und Graberka-Abschnitt südl. Brody blutig ab- gewiesen; neue Angriffe im Gange. — Front'Erz- herzog Carl: Im Abschnitt Zborow—Koriuchy schei- terten russ. Angriffe. Eingebrochene Txilq des Fein- des durch Gegenstoß zurückgeworscn; über 300 Gef. Westlich Monasterzyska lief der Gegner vergeblich an; er erlitt große Verluste. 1. Starke feindl. Kräfte griffen östl. des Talone-Tales zw. Lokvica n. der Wippach siebenmal an, wurden aber immer wieder vollständig zurückgeschlagen. Die Höhen östl. Görz, der Monte San Gabriele' und der Monte Santo unter heftigstem Gcschützfeucr. — Im Flugzeughalle von Gorgo, die Anlagen in Grado, die Batterien an der Isonzomündung und die Adriawcrke mit sehr gutem Erfolge. Mehrere Volltreffer in die Flugzeughalle und die Batterie- stellnngcn und ein halbes Dutzend Brände einwand- frei fcstgcstcllt. Ein 3. Geschwader erzielte Voll- treffer in den Batterien der Isonzomündung und militärischen Llnlagcn in Pieris und San Canzia. August. Südwestl. der Straße Thiepval—Poziürcs war cs den Engl, sriih gelungen, in etwa 700 Mtr. Breite in unseren vordersten Graben cinzudringen; im Gegenangriff wurden sie nachts wieder hinausgc- worfen. Vor Guillcmont und der südl. anschließen- den Linie Maffenangriffe .unter schwerster serndl, Einbuße abgeschlagen. Ebenso brachen zwei lehr starke franz. Angriffe bei Maurepas bis östl. Hem Zusammen. — Die Franz, griffen nachts das Dorf Clenry inid unsere Stellungen östl. an und wurden glatt abgewiefen. Feindl. Handgranatcnangrisi uordwestl.' des Werkes Thiaumont gescheitert. — Am u. südl. vom Kanal von La Baffüc lebhafte Ge- stchtstütigkeit. Vielfach zeigten die feindl. Streifen größere Regsamkeit, besonders gingen nordivcsll. Suganer-Abschnitt brachen 2 ital. Aiigrifsc auf dem Civaron im Feuer zusammen. 8. Ci» Sceslugzcngqeschwader griff den Bahnhof Ronchi, milit. Anlagen und Stellungen in Pieris, Vermegliano, Selz und San Canziano >vie eine feindl. Batterie an der Isonzomündung sehr erfolg- reich an. 15. August. IV. Die Engl, erneuerten ihre Angriffe aus der Linie Ovillers—Bazentin—Lc°Petit und setzten sic mit großer Hartnäckigkeit bis tief in die Rächt hinein fort. Sie haben am Wege Thiepval—Poziürcs in dems. Teil unseres vordersten Grabens Fuß gefaßt, aus dem sic gestern morgen wieder geworfen waren; im übrigen sind ihre vielen sich in kurzen Zcitabstän- den folgenden Anstürme vollkommen und sehr blutig vor unseren Stellungen zusammengebrochen. — Die Franz, wiederholten zweimal ihre vergebt. Anstrcn- gnngen zw. Maurepas und Hem. Zw. dem Ancre- Bach und der Somme und über diese Abschnitte hinaus ist der Geschützkamps noch nicht verstummt. — Südöstl. Armentiüres, an einzelnen Stellen des Artois und rechts der Maas lebhaftere Gcfechts- tütigkeit. 0.. Hindenburg-Front: Alle ruff. Angriffe gegen den Luh- und Graberka-Abschnitt südl. Brody'geschei- tert. — Front Erzherzog Carl: Der Heerbann Graf Bothmer schlug starke, zum Teil oft wieder- holte Angriffe im Abschnitt Zborow—Koninchy, an den von Brzczany und Potutory nach Kozowa füh- rcnden Straßen und westl. Monasterzyska mit schwersten Verlusten für die Ruffen restlos ab. 1. Die Ital. setzten ihre Angriffe auf der Front Sal- cano—Merna, gegen die Höhen östl. Görz, u. im Abschnitt südl. der Wippach bis Lokvica unaufhör- lich mit großen Massen fort, während sie die an- schließenden Räume unter starkem Geschützfencr hielten. Die Oesterr.-Kng. schlugen alle Stürme blutig ab und blieben — vielf. nach erbittertem Handgemenge — überall im Besitz ihrer Stellun- gen. Auch bei Plava, Zagora u. auf der Eroda dcl Ancona feindl. Vorstöße abgewiefen. 8. Im Monat Juli sind 74 feindl. Handelsschiffe m. rd. 103 000 Tonnen durch A-Voote der Mittelmächte versenkt oder durch Minen verloren gegangen. — Unsere Marincfluggeschwadcr griffen' mit' guter Wirkung die seindl. Flugstättcn Papcnholm und Le- bara bei Oesel an. — Ein Geschwa- der von österr.-ung. Seeflugzcugen hat eine feindl. Batterie an der Isonzomündung, milit. Anlagen von Ronchi, Vermegli und Selz sehr er- folgreich mit Bomben belegt, Voll- treffer erzielt und Brände erzeugt. Bk. Südl. des Doiran-Sees griff ein seindl. Bataillon die bnlgar. Äor«- posten an; cs wurde abgewiefen. 16. August. W. Gefechtstätigkeit südöstl. Armen- tiüres und im Artois lebhaft. — Bei Poziürcs erfolglose engl. Angriffe. Ein nächtl. Angriff nördl. Ovillers gescheitert. — Bei Moulin-sous-Tou- vent (Aisnegebiet) lebte das beider- seitige Feuer im Zusammenhang m. einem erfolglosen franz. Gasangriff vorübergehend auf. Oestl. Reims stärkere feindl. Crkundungsabtcilunq. abgewiesen. 0. Abteilungen der poln. Legion mach- ten bei Hnlewicze einen 'kurzen er- folgreichen Vorstoß. — Deutsche Kommandos hoben östl. Kisielin russ, Vorposten aus, 1 Off., 163 Mann gef. — Nördl. des Dnjcstr griffen die Russen nach dem blutigen Schlappen vom 14. August mir ver- einzelt und mit schwache» Kräften ohne' Ergebnis an. — In den Kar- pathen setzten wir »ns in Besitz der Höhe Stara Mipczyna nördl. vom Capul. !. Im Gvrzischcn wiederholte ital. heftige Angriffe auf die Höhenstel- lungen östlich der Linie Salcano— Vcrtojba und bei Oppachiasclla, fast überall schon durch Feuer abgcwie- scn; wo der Feind in den vordersten Gräben Fuß faßte, wurde er bald hinausgeworfen. 480 Gef., darunter 1 Oberstleutnant und 7 and. Offiz.. 6 M.-Gcwehrc und 2 Minenwerscr genommen. Bei Zagora, an der Ruffreddo-Stellung Angriff abge- wiesen. 8. Ein Scesluggeschwadcr vollführtc einen Angriff gegen Valona. Cs wurden Volltreffer in einer Küsten- battcric, in Barackenlagern, in einem Lagerhaus und auf einem Schiff er- zielt, zahlreiche Brände erzeugt. 7 feindl. Seeflugzeuge, größtenteils franz., unter Schutz von 3 franz. Kampffliegern und gedeckt durch feindl. Torpedoeinheite» und Mo- torboote, N'clchc sich in hoher See hielten, griffen Triest an. Oesterr.- ung. Flugzeuge stiegen zur Bekämp- fung auf.' Linienschiffsleutnant Van- sield zwang im Luftkamps ein seindl. Flugzeug zum Riedergehen mitten im Golf und verfolgte ein zweites und brachte es im Luftkampfc zuin jähen Absturz bei Miramare. Bk. Südl. des Doiran-Sees ein Angriffsversuch franz. Bataillone leicht durch Feuer abgewehrt. 17. August. W. Das feindl. Feuer erreichte westl. Wytschaetc wie am u. südl. vom Kanal von La Vaffee zeitweise große Heftigkeit. Morgens starke engl. Angriffe aus der Linie Ovillers—Poziürcs und westl. des Foureaux-Waldes abgewiefen, abends nach stärk- stem Vorbereitnngsfcu'er mit sehr erheblichen Kräf- ten Sturm der Engl. zw. Pyziürcs ». dem Fou- reaux-Waldc, der Franz, zw. Guillcmont u. der Somme, gescheitert, ebenso wie die mehrs. von den Franz, bis zu fünf Male» versuchten nächtl. Wie- derholungen. Rach hartnäckigem Kampfe wcstl. des Foureaux-Waldes u. südl. Maurepas eingedrunq. Teile des Gegners wieder zurückgeworscn. Die feindl. Verluste groß. — Südl. der Somme bei Vclloy faßten die Franz, in unserem vordersten Graben in etwa 500 Meter Breite Fuß. Oestl. davon u. bei Cstrees Gegner abgewiefen. — Bei- 4 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 8. dcrs. d. Maas die Gcschütztätigkcit wiederholt ge- steigert. Versuch eines feindl. Angriffs im Cha- Pitre-Walde durch Sperrfeuer unterdrückt. — Zahl- reiche sranz. Streifunternehmungen mißlungen. 0. Hindenburg-Front: Heftige bis' in die Nacht fort- gef. Angriffe der Russen gegen Vätkow—Harbuzow westl. Zaloczc) restlos abgewiesen. — Front Erz- herzog Carl: Vorstöße des Feindes nördl. des Dnjeftr bei Toustobay—Konczaki erfolglos. 154 Gef. — In den Karpathen die Höhe Stara Ob- czyna (nördl. vom Capul) genommen. Bk. Südl. des Dojran-Secs warfen schwache bulg. Vortruppcn feindl. 2lbteilungcn, die aus Doldzcli vorsticßen, zurück. Westlicher Kriegsschauplatz« Unser Kaiser besichtigte die an der flandrischen Küste stehenden Teile des Feldheeres sowie der Marine, und begab sich daraus "zunächst in das Sommegebict, um den dort kämpfenden Führern und Truppen seine dankbare Anerkennung auszusprechcn. Cr begrüßte dabei eben aus dem Kampfe zurückkehrcnde Truppen. Auch die Heeres- gruppe des Kronprinzen besuchte er und besichtigte in Gegenwart des Oberbefehlshabers verschiedene Truppen- teile hinter der Kampffront. Dem an den erfolgreichen Luftkämpfen südlich von Bapaume am 9. August beteiligten Leutnant Frankl hat der Kaiser den Orden Pour le mcrite verliehen. Der Kriegsberichterstatter des „Daily Chronicle" schreibt: „Der Deutsche kennt sein Geschäft durch und durch und führt es mit großer Geschicklichkeit, Mut und Manneszucht aus. Cr hat uns gegenüber den großen Vorteil einer riesigen Reserve vorzüglich aüsgebildcter Offiziere und Unteroffiziere, und obgleich dieser Vorteil angesichts der zweijährigen Kriegsdauer,1 biß es uns er- möglichte, eine große Zahl gleichwertiger Leute heran- zuz'ichen, während der Feind sehr viele durch Tod und Verwundungen verloren hat, schnell verschwindet/glaube ich trotzdem, daß er immer noch mehr als genug'Leute dieser Art hat. In den Einzelheiten der Organisation und in der Verwendung der Gcwerkstätigkeit ist das deutsche Oberkommando' Meister, und es gibt keinen Soldaten in des Kaisers Heer, der nicht gut ausgerüstet und put genährt ist. Große Aufmerksamkeit wird der Sittlichkeit der Soldaten zugewcndet. Das Oberkom- mando geht sorgfältig mit den Menschcnmaffcn um, bis der Tag kommt, wo die Soldaten rücksichtslos Welle auf Welle gegen die Geschütze der Verbündeten geschickt werden." Dann beschreibt er noch unsere gut' einge- richteten Unterstände. Ucber die Kriegsstärke der kämpfenden Länder schreibt „Nya Daglight Allehanda": In Frankreich hat man die Achtzehnjährigen ins Feuer geschickt und die nächstjüngeren Iahresklasscn nur dadurch verschonen können, daß man die Frontstärke der Bataillone herab- setzte. Frankreich verbraucht also schon seine Volks- reserven. Die eine Hälfte seines Menschenvorrats muß bereits aufgebraucht sein, während die andere rasch da- hinschmilzt. Deutschland ist das Land der Organisation vor allen anderen. Daher erscheint die Auffassung nicht sinnlos, daß man bedeutende Kräfte in den Kasernen bei friedlichen Beschäftigungen zurückhält, obwohl der Feind aus allen Seiten an'greist. Dieses Angreifen kostet den Feind weit mehr, als den Verteidiger. Somit muß man die Fähigkeit, wirklich neue Armeen aus dem Boden zu stampfen, den Mittelmächten in höherem Grade zucrkennen, als ihren Gegnern." Die amtlichen englischen Verlustlisten vom 1. bis >0. August verzeichnen 1558 Offiziere (darunter 412 Tote) und 31 097 Mannschaften (darunter 6192 Tote). Die Gesamtzahl der in den amtlichen Verlustlisten auf- qeführten Ofsiziere und Mannschaften vom 1. Juli bis 10. August beträgt 179 355. Die englischen Ossiziere kommen angesichts des Ossiziersmangels, der durch die großen Verluste hervor- gerufen ist, sehr schnell vorwärts. Viele, die heute Mit Mückenschleiern im Osten. Horchpostcn belauscht feindl. Minenarbeiter. höhere Führerstellen bekleiden, tvaren noch bei Beginn des Krieges nicht einmal Stabsoffiziere. Der „Globe", der sich häufig mit der zu schnellen Beförderung befaßt, meldet, daß Oberst Spooner, der noch bei Kriegsaus- bruch Hauptmann war, zum Brigadcgencral ernannt worden ist. Die „London Gazette"' teilt mit, daß wie- der ein Oberst, vier Oberstleutnants und ein Major zu Brigadegencralcn befördert wurden. Der Mangel an Arbeiterkrüsten, der sich seit ge- raumer Zeit in englischen Gcschoßwcrken geltend macht, hat sich infolge der immer größer werdenden Anforde- rungen der Heeresverwaltung erheblich verstärkt. Das Munitionsministerium gibt bekannt, daß weibliche Ar- beiter im Alter von 18 bis 45 Jahren in großen Massen eingestellt werden sollen, um für die zum Heeresdienst cinberufcnen männlichen Arbeitskräfte einigermaßen Ersatz zu schassen. Von der Geldklemme unserer Feinde. Enthaltsam- keit ist ein Vergnügen an Dingen, welche wir nicht kriegen. Cs soll'zwar, wie die Finanzleute unserer Zeit sagen, mehr Geist als Geld zum Kriegführen gehören, aber England macht doch die Erfahrung, daß di'e Folg- samkeit seiner Vasallen wesentlich durch die Höhe der Zuschüsse bedingt >vird, die England imstande ist zu leisten. Engl. Geld arbeitete, vielleicht zu wenig von Geist und Einsicht unterstützt, in all den bisher in diesem Kriege zu Grunde gegangenen Staaten, es ist daran, Griechenland zu Grunde zu richten, will Rumänien für unsere Feinde gewinnen und Italien zur Kriegserklä- rung gegen Deutschland zwingen. England braucht Geld, auch um manche Neutrale zu beschwichtigen und Ruß- land zu weiteren Menschenopfern zu bewegen. Woher soll es das Geld nehmen bei den eigenen großen, un- erwartet großen Ausgaben für den Krieg? Seine Unternehmungen auf dem Lande und über See wachsen ins Ungeheuerliche. Sie betragen täglich 2 Millionen Pfund gleich 40 Millionen Mark, die allein an das Ausland gezahlt werden müssen, also außer Landes gehen. Und auch die Franzosen haben schon 50 Mil- liarden Franken ausgegeben; sie können England bei einer täglichen Forderung von 98 Millionen Franken nicht mehr mit Geld unterstützen. Die große ameri- kanische Anleihe ist auch Schwindel gewesen, Amerika denkt nicht daran, den Verbündeten eine große Kriegs- anleihe zu gewähren. Von dieser Weigerimg wird auch Rußland sehr getroffen, das nun schon gezwungen war, Japan alle möglichen Zugeständnisse anstelle der Zah- lung für die gelieferten Geschosse zu bewilligen. Cs scheint also doch, daß das Geld noch eine Nolle im Kriege spielt, oder sagen wir, wenn nicht das rollende Gold, so doch das Papier oder der Kredit. Dieser aber hängt sehr von der militärischen Lage ab. Die Geldklemme unserer Gegner spiegelt also am besten wie- der, wie cs um die in alle Welt geschriencn Erfolge steht. Die deutsche Geldwirtschaft ist gegründet auf d're Zuversicht des Endsieges. Die neuen Luftangriffe auf England verfehlen trotz allen Leugnens der Engländer ihre Wirkung um so weniger, als sie mit viel wirksameren Bomben als früher erfolgen. Cs wird bald der Zeitpunkt gekommen sein, daß England wieder im Namen der Menschheit seinen heimlichen oder vielmehr vor aller Welt ossen- kundigen Bundesgenossen Amerika um Schuh gegen die Luftschiffe anruft, wie seiner Zeit gegen die 'Untersee- boote, wenngleich die Engländer selbst sich gegen alles Völkerrecht selbst an dem Angriff zur Lust gegen offene Städte außerhalb des Gebietes der Kriegshandlung beteiligen. Das ist natürlich ganz etwas anderesI Zweierlei Recht. Franzosen und Engländer be- schweren sich, daß Neutrale über den Frieden nach- denke». Sie, die cs zugelaffen hätte», daß Serbiens Unabhängigkeit verletzt wurde, daß die Deutschen durch Luxemburg marschierten und Belgiens Neutralität nutzt achteten, hätten kein Recht, auf Kongressen über Kneg und Frieden zu sprechen und den Verfechtern von Recht und Freiheit, den Beschützern der kleinen Völker, etwa Vorschriften zu machen. — Von der Bedrückung der Neutralen, der Knechtung der Mitläufer und der Ver- gewaltigung des widerstrebenden Griechenlands ist keine Nedc! „Daily Chronicle" verlangt, die Verbündeten müß- ten als Antwort auf die Hinrichtung Fryatts und die Wegführunq der französischen Bevölkerung aus Nord- frankreich sich verpflichten, ebenso wie keinen Sonder- frieden zu schließen, sich überhaupt auf keine Friedens- Verhandlungen mit Deutschland einzulaffen, solange es vom Hause Hohcuzollern gelenkt würde. Der Kaiser müsse ebenso behandelt werden, wie seinerzeit Napoleon, der mit den Vcrbandsmächten zu verhandeln, sich, ge- weigert hat. Das müsse Deutschland jetzt schon zu wissen bekommen. Der römisch-katholische Bischof von Limerick in Ir- land wendet sich gegen eine Flugschrift über Vaterlands- liebe, die in den Schulen seiner Herde verbreitet wurde. Der Bischof erklärt, daß die Flugschrift ein reines Re- krutierungsmanifcst sei, und wenn man sic den Kindern aufdrängen wollte, so würde das vermutlich uuerwar- teten Widerstand Hervorrufen. „In diesem Augenblick , erklärt der Bischof, „herrscht in Irland größere Erbit- terung, als ich seit langer Zeit erlebt habe. Die jüngsten Ereignisse in Dublin, die Treulosigkeit der englische» Regierung in der Homerulefrage, die Anehrlichkeit, mit der man uns Sclbstregierung versprach als Belohnung für unsere Anterstützung Englands am Kriege, so dal! unser Volk dazu gebrächt wurde, zu glauben, daß es wirklich ein Krieg' für Irland sei, alles das und die vielen andern Beispiele von Zweideutigkeit, die soeben im Parlament enthüllt worden sind, haben das irische Volk in eine Stimmung versetzt, daß cs von England keine Lehren über Vaterlandsliebe mehr annimmt'. Casements Hinrichtung hat in ganz England und Irland das größte Staunen hervorgerufen, da man be- stimmt eine Begnadigung erwartet hatte. Der Mi- nisterpräsident A'squith sowie der König hatten sich für die Begnadigung ausgesprochen, da man richtig anführte, daß Cascmcnt kein größeres Verbrechen v'orzuwcrfc» sei, als das, wegen dessen Christian de Wct in Süd- afrika verurteilt worden sei. De Wet, der Führer des Burenausstandes, der sich ja nicht nur gegen die Regie; rung Bothas, sondern auch die des Reiches richtete, sei schließlich ja auch begnadigt worden. — Der Ober- befehlshaber der englischen Streitkrüfte in Irland je- doch, General Maxwell, soll mit seinem Rücktritt ge- droht haben, falls man Casement gegenüber Gnade für Recht ergehen lassen würde. Nur ein eisernes Regiment unbarmherzigster Art könne sür die Ruhe und Sicher- heit der Insel England gegenüber bürgen. Bleibe Case- ment am Leben, so sei damit der irländischen Sache ein Führer von größtem Cinsluß nicht nur in Irland, son- dern auch in Deutschland gegeben. Eine öffentliche Be- handlung der dortigen Vorkommnisse würde dem Geist des Verbandes nicht zum mindesten in Frankreich und bei den Neutralen schweren Schaden bringen. General Maxwell bat um Entsendung weiterer Trupven, um für die Wiederherstellung der Ruhe, einer Nuhc des Kirchhofs, mit eiserner Hand sorgen zu können. Cr hak dringend davon abgeraten, irische Negimcntcr an der flandrischen Front zu verwenden und das Kriegsamt hat seinem Vorschläge bereits entsprochen. Die irische» Truppen sind aus 'Flandcru zurückgezogen und habe» mit kanadischen und australischen Truppenverbändcn ge° tauscht, die bisher in Aegypten und bei Saloniki läge». — Am Tage der Hinrichtung Casements, der als ge- meiner Verbrecher an den Galgen geknüpft wurde, kam es in London und Dublin zu schweren Anruhen, die namentlich in Dublin von außerordentlicher Schwere waren. Auch die Arbciterkreise, die der irischen Frage vollständig fern stehen, haben ihre Entrüstung über die Hinrichtung unzweideutig ausgesprochen. Einige Ge- Mit den neuen Stahlhelmen. Nr. 8. Deutsche Soldateu-Zeitung. 5 Ichohwcrkstätten mußten ihren Betrieb cinstcllcn, weil am Tage der Hinrichtung die Arbeiter als Einspruch ö.Mn die Regierung streikten. Wie cs in Irland im Augenblick wirklich aussieht, weiß die öffentliche Mei- nuiig in London nicht. Die strengste Absperrung der uifchcu Gewässer ist eingeführt und Paffe werden für Mlischc Staatsangehörige höchst selten und nur beim Rachweis der dringendsten Notwendigkeit erteilt. Aus- länder und Berichterstatter dürfen Irland nicht betreten. irischen Zeitungen dürfen kein Wort über die dor- ugen Zustände melden. Die Hinrichtung Casements wurde i» Irland 24 Stunden später durch militärischen «»schlag auf den Plätzen und unter Trommelschlag be- kauutgegeben. „In Dublin must Kirchhofsruhe herr- schen!" erklärte General Maxwell. Die irische Frage fff augenblicklich der wundeste Punkt der englischen Große Personalveränderungcn in den höheren fran- Mischen Kommandostcllen gibt das „Petit Journal" bekannt. Ein Divisionsgencral und 18 Brigadegenerale wurden in die Rcscrvcscktion verseht. In Lyoner Blättern werden alle in den Bezirken «>n, Isöre, Loire, Savoic und Haute Savoic sich auf- haltendcn serbischen Flüchtlinge im Alter von 18. bis 45 Jahren durch einen Befehl des serbischen Kriegs- Ministers aufgefordert, sich unverzüglich den in Frank- reich tätigen serbischen Militärausschüssen zu stellen. Sie sollen der Ehre teilhaftig werden, sich für Frank- reichs Ruhm zu opfern. Die Mutterpflichten will man in Frankreich immer »och nicht erkennen. Trotz des außerordentlichen Ader- laffes des französischen Volkes in diesem Kriege, höhnt man die Mahner, die cs als Ehrenpflicht der anstän- digen französischen Frau hinstellen, Mutter von so viel Kindern als möglich zu sein. Man will keine Bevöl- kcrungszunahme und fürchtet besonders in den Arbeiter- krcisen mit der Vermehrung der Arbeitskräfte ein Sin- ken der Arbeitslöhne. Viel Anwartschaft auf die Zu- kunft atmen solche Auffassungen nicht. Bei uns sieht man in einem zahlreichen Nachwuchs noch immer eine Mehrung der Volkskrast und auch der Wehrkraft. Oestlicher Kriegsschauplatz. Der Kaiser hat sich an die Ostfront begeben. Während der Reise an der wolhynischen Front be- suchte Generalfcldmarschall v. Hindenburg in Beglei- tung seines Generalstabschcfs Ludcndorf auch die Stadt Wladimir-Wolynsk. Am Bahnhof erwartete ihn der Kommandant der hier stehenden österreichisch-ungarischen Armee, Generaloberst v. Tcrsztyansky, in Begleitung mehrerer Offiziere. Als Chrenkompagnie erschien eine Abteilung des Wiener Landwehrregimcnts Nr. 1 mit der Regimentskapelle. Vom Bahnhof bis in die Stadt bildete die Besatzung Spalier. Die Stadt war mit deutschen und österreichischen Fahnen beflaggt. Von Wladimir-Wolynsk begab sich unser Feldmarschall zum Standort des Armeeoberkommandos des General- obersten Tcrsztyansky. Die Ernennung Hindenburgs zum Oberbefehlshaber auf der Ostfront hat auf die russische Preffe tiefen Ein- druck gemacht. Oberst Schrunski erklärt in der „Bir- schewisa", er hoffe nicht, dass hiervon eine Aenderung der Lage zu erwarten sei. Die „Rjetsch" sagt: Hin- denburg zeigte sich zu Begiu» des Krieges, als unsere Truppen sich Königsberg und Thor» näherten, als tüch- tiger, tatkräftiger Feldherr. Jetzt wird dieser Heer- sichrer an die 'Spitze der deutsch-österreichischen Heere gestellt. Wir hoffen, daß unsere Generale und tapfer» Soldaten die Begabung Hindenburgs nicht in gleichem Maße sich entwickeln lassen wie bei Kriegsbeginn, und auch unsere Nerven müssen sich. stärker als diejenigen Hindenburgs zeigen; denn nach seiner Acußerung wird derjenige siegen, der die stärksten Nerven hat. Die glücklichen Polen. Angesichts der Tatsache, daß Oestcrreich-Angar» mit Deutschland in die Be- ratung über die endgültige Regelung der Verhältnisse in Polen eingetreten ist und wir keine russischen Anter- tancn mehr in Polen kennen, bemüht sich — zu spät, wie immer! — jetzt die russische Regierung auch ernst- lich um die Polensragc. Der neue Minister hat den Entwurf für die selbständige Staatenbildung in Polen ausgearbeitet. Cr besagt'aber nicht viel, ganz abgc- sehen davon, daß er zur Zeit der reinste Hohn ist. Rußland will nicht nur die Vernmltung der strategischen Eisenbahnen, das Zoll- und Finanzwesen von Peters- burg aus leiten, sondern auch das Verfügungsrecht über die Armee, sowie die Leitung der auswärtigen Ange- legenheiten für sich beanspruchen. Viel Eindruck wird Herr Stürmer mit seiner Kundgebung an die Polen nicht machen. Dagegen wird die deutsch-österreichische Einrichtung einer bürgerlichen Verwaltung in Polen wanche Hoffnungen erfüllen. Kowel und Lemberg, die Ziele des großen russi- schen Angriffs, sind nicht erreicht worden. Trotz stellen- weise» Zurllckweichens der Oestcrrcichcr haben sich die .Rumänen nicht bestimmen lassen, zugunsten der Russen den Kampf einzugrcifen und ließen sich auch nicht »«'halten, den Mittelmächten weiterhin Getreide zu ver- chusen. Selbst das Versprechen einer Gebietsabtretung w, Bcßarabicn verfing nicht. Die Not und die Ver- "klegungsschwierigkeiten in Rußland sind groß, die AultztMen. 6 Türkei r e\ dr\-W^J , xderv1 rrartkreich‘ Lebensmittelpreise in Kiew, das jetzt hinter oer eigent- lichen Kampffront liegt, unerschwinglich. Man fürchtet die Pläne Hindenburgs, der sich als Russenbczwinger bewährt hat, und man glaubt nicht mehr an die Mög- lichkeit, Deutschland nicderzwingen zu können. Man wertet selbst den Erfolg in der Bukowina nicht hoch und hält die Widerstandskraft Oesterreich-Angarns durch- aus nicht für gebrochen. Cs soll nur noch das Letzte mit äußerster Anstrengung versucht werden, bevor der Winter hereinbricht, denn allgemein glaubt man, einen neuen Winterfeldzug in Rußland nicht ertragen zu kön- nen. Verschwörungen werden aufgedeckt, die durch Schrecken auf den' Frieden hinzuarbeiten versuchen wollten, der Wucher breitet sich schrankenlos aus und vermehrt die Not und die Unzufriedenheit. Dennoch wird kein Ende werden, ohne das deutsche Schwert. Deshalb setzen wir unsere Hoffnung aus deu neuen Oberbefehl an der Ostfront, wir Deutschen und auch die Verbündeten. Die Russen müssen erst wieder die eiserne deutsche Faust fühlen! Jüngst gefangene japanische Geschützuntcrosfiziere teilen mit, daß cs zwischen dem russischen Oberkom- mando und den im russischen Heer gegen Gehalt ange- stellten japanischen Belchrungsofsizicren und Anterossi- zicren zu offenem Streit gekommen ist, da die Japaner den Frontdienst ablehnten und gleichzeitig Erhöhung ihrer Bezüge verlangten. Nach längeren Verhandlun- gen wurde' den Japanern die Erhöhung des Gehalts bewilligt, aber die zweite Forderung betreffend ihrer Anstellung hinter der Kampffront abgelehnt. Wie die Japaner mitteilen, sollen zurzeit etwa 12 000 Japaner im russischen Heer angestcllt sein. Cs sind dies aus- schließlich Leute, die sich mit Genehmigung der japani- schen Regierung von Rußland anwerben ließen. Ein Teil der Bezahlung dieser Gcschützleute wird von den japanischen Geschoßwerken getragen. Miene, sich an die Seite dieser Anglücklichsten der An- glücklichen zu stellen.. Kürzlich kam'es zu offener Auf- lehnung gegen die Londoner und russischen Polizisten am Hafen. Einzig die russische Knute, die auf dem Rücken vieler Hunderte blutige Striemen schlug und eine Schwadron englischer Dragoner konnten in' jener Nacht die Lage retten. Hauptsächlich waren cs junge Leute, die sich gegen die Polizei wandten, da den älteren Leuten völlig das Temperament fehlt. Der Plan der englischen Regierung, diese Sklavensrachtcn unter dem strengsten Ausschluß der Oesfentlichkcit vor sich gehen zu lassen, mißlang, weil sie sich wochenlang allnächtlich wiederholten. Die englische Presse — die sehr wohl unterrichtet ist, wagt nicht, das Geringste zu melden, da die Behörden mit der größten Strenge Vor- gehen. Ein Arbeitcrblatt. das eine Meldung über diese Sachen brachte, ist für die ganze Dauer des Krieges verboten worden. Seekrieg. Sansibar und Flandern. Die Engländer erinnern sich zur Zeit ihrer Torheit, Helgoland' gegen Sansibar eingetauscht zu haben. Was gäben sic jetzt um den Besitz der Insel, die ein Bollwerk für Deutschlands Seemacht geworden ist! Cs gab seiner Zeit Kurzsichtige genug in Deutschland, die dem fernen Kolonialbesitz Tränen nachwcinten und die weitschaucnden Pläne un- seres Kaisers nicht verstanden. Die Engländer haben sich eine Lehre daraus gezogen. Sic stellten Belgien mit der flandrischen Küste in ihre Rechnung ein,' um Deutschland den Ausweg auf das freie Meer zu ver- riegeln. Nicht genug damit. Für den Fall, daß cs Deutschland doch gelänge, an der flandrischen Küste Fuß zu fassen — und wir beherrschen ja tatsächlich ein gut Zwei Jahre Der russische Finanzminister Bark hat an alle rus- sischen Statthaltercicn ein Rundschreiben gerichtet, das die Geldschwierigkeiten Rußlands treffend beleuchtet. In dem Erlaß werden die Behörden angewiesen, alle in den Statthaltereikaffcn befindlichen Privatgeldcr, die sich länger als 10 Jahre dort befinden, als verjährt zu betrachten und der Reichskaffc zu überweisen. Ferner sollen alle privaten Guthaben, deren Eigentümer seit mehreren Jahren verschollen sind, zu Gunsten des rus- sischen Staates beschlagnahmt werden. Groß ist die Angst der russischen Regierungskreisc vor dem, was nach diesem Kriege kommen wird. Die Millionen Gefangener, die im Ausland aufgeklärt sein könnten, fürchtet man. Da gilt cs, sie ihrer Führer zu berauben, als welche man die politischen Flüchtlinge ansieht, die sich besonders in England befinden. So forderte man denn auf Grund des Bundcsvertrages kurzweg deren Auslieferung, und England willfahrte der ein wenig nachdrücklich gestellten Forderung. So beugt Rußland vor. Die Dinge, die sich nachts im Londoner Hafenviertel abspielen, wo die armen russi- schen Juden und politische Flüchtlinge mit Gewalt von ihren Frauen und Kindern losgerisseu werden, um iu bereit liegenden Segelschiffen, die oft so zerbrechlich sind, daß'man sic als die reinsten Seelenverkäufer be- zeichnen muß, wie Stückgut verstaut zu werden, sind herzzerreißend. Nur Nachts wa'gt die Londoner Polizei diese unter russischer Aussicht stehenden Verfrachtun- gen mit Hilfe der russischen Polizei, die auch die Knute nicht vergißt, durchzuführen. Die Synagogen im Osten Londons halten täglich Bittgottesdienste ab. Man sieht die Aermsten nachts aus den Synagogen in langen Zügen schluchzend nach dem Kai wallfahrten, wo die Segler liegen, die sie nach Rußland bringen sollen. Die Rabbiner segnen die Ausfahrenden, und selbst die von der Polizei ausgegebene Losung, die aus England weggeschasften Armen seien verkappte Freunde Deutsch- lands und Feinde Englands, hat nicht Eindruck zu machen vermocht. Selbst die Hafenbevölkerung macht Kriegskosten. Stück davon! — setzten sie sich in Calais fest. Sie • haben anscheinend die Absicht, dort zu bleiben, ob mit oder ohne Einverständnis der Franzosen.' Für alle Fälle sitzen sie dort fest, denn sie denken auch daran, daß es sich vielleicht wieder um einen Tausch handeln könnte! Flandern gegen von England eroberten deutschen Kolo- nialbesitz! Es gibt wieder viele Deutsche, die heute — unbelehrbar wie sie sind — das umgekehrte Spiel trei- den möchten, ein Bollwerk deutscher Secgewalt einzu- tauschen gegen ferne Palmenhaine. Die Freiheit der Meere aber, ohne die kein Kolonialbesitz bleibenden Wert hat, sichern wir uns nur durch eine Stellung gegenüber England an der flandrischen Küste, dort must hinfort Deutschland die Vorherrschaft behalten, denn sonst kommt sie den Vasallen Englands, das geknechtete Frankreich. Die deutsche Regierung hat in ihrer Erwiderung auf die Erklärungen der britischen Regierung zu der deutschen Denkschrift über den Bara'long-Fall den Standpunkt eingenommen, daß cs für sic im Hinblick aus die empörende Haltung der britischen Regierung nicht möglich sei, weiter mit ihr über diesen Fall zu ver- handeln; sie hatte zu gleicher Zeit angekündigt, daß sic nunmehr selbst die der Herausforderung entsprechenden Vcrgcltungsmaßregeln treffen werde. Eine Vergeltung der Antaten der britischen Seeleute im Baralong-Fall mit Maßnahmen gleicher Art, etwa durch Erschießung britischer Kriegsgefangenen, hat sie selbstverständlich ab- gelehnt. Aber die deutschen Luftschiffe werden das eng- lische Volk davon überzeugt haben, daß Deutschland in der Lage ist, die von den Offizieren und Mannschaften der Baralong begangenen Straftaten nicht »»gesühnt zu lassen. Wenn früher die unvermeidliche Gefährdung der Zivilbevölkerung bei Verwendung der deutschen Zeppeline für militärische Zwecke besondere Berücksichti- gung fand, so konnten angesichts des Baralong-Mordes solche Rücksickten nickt mehr durchgreifen; England gegenüber wird seitdem die Waffe des Lustschiffes innerhalb der Grenzen des Völkerrechts rücksichtslos Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 8. ausgenützt. Bei jedem Luftschiff, das auf London oder auf andere verteidigte oder Anlagen militärischen Cha- rakters enthaltende englische Städte seine zerstörenden Bomben abwirst, soll England sich des Varalong-Falles erinnern. Aeber einen der letzten Zeppelinangrisfe auf Eng- land berichten Fahrgäste des in Bergen eingetroffenen norwegischen Dampfers „Iris": Am 8. August ll Ahr abends wurde Lärm geschlagen, daß Zeppeline im An- marsch auf die Tynemündung seien. Alle Lichter auf Land wie an Bord von Schiffen mußten gelöscht wer- den. Alles flüchtete in die Keller. Plötzlich hörte man furchtbare Sprengschlügc. Die Scheinwerfer von Land fanden die Zeppeline, die in zwei Geschwadern heran- gcrückt kamen, das 1. Geschwader nachts 114 Ahr, das 2. um 4 Ahr morgens. Ein wahrer Vombenregcn ergoß sich über viele Punkte. Eine große Zahl von Häusern wurden zerstört. Die Beschießung war so heftig, daß alle Schiffe, die in Rordsfields Kohlen luden, in Be- wegung gerieten. Die Luftschiffe waren von Schottland gekommen und folgten südlich der Küste. In der Dunkleheit gerieten sic manchmal außerhalb der Küste und warfen Bomben über Wasser nieder, um wohl an- aesammelte Schisse, wahrscheinlich vor Anker liegende Kriegsschiffe, zu beschießen. Ein Gegenangriff von Landbatterien wurde nicht bemerkt. Cs soll namentlich in der Todesstille vor dem Angriff unter der Bevölke schaft der drei Schiffe wurde auf den dänischen Dampfer „Robert" übernommen, der von.dem deutschen Untersee- boot gleichfalls angehalten worden war. Der „Robert" hatte keine Bannware an Bord, so daß er, wie ihm der deutsche Kommandant erklärte, weiter fahren durfte. Als das deutsche A-Boot noch mit dem französischen Dampfer „Marie" verhandelte, kamen die norwegischen Dampfer „Kedo" und „Sora" in Sicht. Sie wurden durch scharfe Schüsse zum Halten aufgefordert. Ebenso erging es drei anderen des Weges kommenden Schiffen und dem „Robert", die aber nach genauer Antersuchung frcigegeben wurden. Der Kapitän des „Robert" sah noch, wie die deutsche Mannschaft an Bord der „Marie" Bomben anbrachte und sie dann in die Luft sprengte. Die Mannschaft der drei versenkten Schisse wurde' in Le Havre an Land gesetzt und dort im Seemannsheim untergebracht. 13 englische Fischdampser und einen englischen Re- gicrungskohlendampfer hat eines unserer Antcrsceboote s» der Zeit vom 31. Juli bis 5. August in der Nordsee versenkt. Ein anderes versenkte im Englischen Kanal vom 2. bis 10. August sieben englische und drei sran- zösische Segelfahrzcüge, sowie drei englische und zwel französische Dampfer. In der Bewaffnung der Handelsschiffe solgt nun auch Italien dem Beispiel Englands, wie cs heißt, um sich gegen Antcrseeboote zu schützen. Cs wird aber wohl rung eine Nervenspannung geherrscht haben, die jedes menschlich erträgliche Maß übersteigt und die bei jedem neuen Anarisf nicht ab-, sondern zunehme. Wie ein dortiger Arzt den Fahrgästen berichtet, sahen die Nor- weger aus der Rückfahrt keine anderen Kriegsschiffe als ein Tauchboot, das nahe dem Schiffe untertauchte. 14 Fahrzeuge, darunter zwei Frachtschifse der Ad- miralität, sind durch Bomben, Feuer und Sprcngschlag der Lustschiffangrisfe an der englischen Ostküste so schwer beschädigt worden, daß sie nicht mehr gebrauchsfähig sind. 6 Schiffe sind gesunken, die übrigen verbrannt, oder mußten auf Strand gesetzt werden, um sie vor dem Sinken zu bewahren. Von einer Batterie Luftabwehr- geschühen wurde ein Geschütz völlig zerstört, drei andere schwer beschädigt. Sechs in einem Betrieb eingestellte Flugzeuge wurden durch den Brand des Gebäudes völlig zerstört. Ein zum Angriff aus die Luftschiffe auf- gestiegenes Flugzeug kehrte sehr schwer beschädigt zurück. Ein weiteres, das die Luftschiffe weit in See verfolgte, wird vermißt. Trotz der scharfen Aeberwachung des Kanals durch die cnglisch-sranzösische Flotte ist cs deutschen Antersee- booten gelungen, eine erfolgreiche Tätigkeit dicht an der sranzösifchen Küste auszutibe». Ein deutsches Antersee- boot hat den französischen Dampfer „Marie" und die beiden norwegischen Dampfer „Kedo" und „Sora" in der Nähe des Hafens Dünkirchen versenkt. Die Mann auch im Angrisf nicht zögern nach dem Beispiel des eng- lischen Kapitäns Fryatt,' der zum englischen Volkshelden gestempelt ist und dessen Frau einen Chrensold von England bewilligt bekommen hat. England deckt also amtlich Freibeuterei zur See und seine Vasallen werden ihm Nachfolgen. In einer Zuschrift an die „Morningpost" schreibt Admiral F. A. Close: Die britische Admiralität kann mit einem Federstrich verhindern, daß weitere Handcls- kapitäne gemordet werden. Man gebe ihnen Offiziers- patente als Leutnant der Royal Raval Reserve mit der Anisorm dieser Klasse und der Erlaubnis zum Führen des Abzeichens. Das wird die Ausrede beseitigen, daß sic Nichtkämpfer und Zivilisten sind. bisher von den Engländern aufgebrachten holländische» Fischdampfer. Die Fahrt unserer „A°Deutschland" bezeichnet „Daily Telegraph" als Blusf. Das Boot sei in kleine» Stücken an Bord neutraler Schiffe nach einem ameri- kanischen Hafen gebracht worden. Dort habe man es zusammengesetzt und mit Farbstoffen beladen. Dan» K1 cs siegesstolz innerhalb der Dreimeilenzone nach Balti- more gefahren. — Demgegenüber meldet „Cvening Standard", die Reise der „Deutschland" sei als Ver- suchsfahrt zu bewerten. Komme nämlich der gefürchtete Augenblick, wo Kaiser Wilhelm gezwungen sein iverde, seinen Degen zu überreichen, so werde er sich dieser De- mütigung und der Gefahr, den Rest seines Lebens aui St. Helena zu verbringen, dadurch entziehen, daß er aus der „Deutschland" nach Amerika flüchte. — Wir legen sanft lächelnd die Spitze des Zeigesingers an die Stirn. Der Drang zum Meere gilt für Rußland schon als eine geschichtliche Aeberlicferung, der eisfreie Hafen wird als eine berechtigte Forderung angesehen, die zur Zeit von den Verbündeten Rußlands im Hinblick ans Konstantinopcl und die deutschen Ostseehäfen gcstützr wird. Spricht man aber von Deutschlands Forderung nach der Freiheit der Meere, so erregt das in denselben Kreisen ein mitleidiges Kopsschütteln. And doch haben wir nach dem ganzen Stande unserer Volkswirtschaft einen ganz anderen Anlaß zu unserer Forderung als Rußland. Das italienische Großkampsschiss „Lionardo da Vinci" ist, nachdem Feuer ausgebrochen war, trotzdem die Gcschoßkammer sofort unter Wasser gesetzt wurde, durch Sprcngschlag in der Bucht von Tarent zw» Sinken gekommen. 300 Mann der Besatzung ginge» dabei zu Grunde. Der italienische Krieg. Die W. T. V.-Karte von der österreichische» Front in Vcnetien ist willkommen, um endgültig »ftt der Auffassung der Flaumacher aufzuräumen, die i» dem Ausweichen der Oesterreicher in eine vorteilhaftere Stellung mehr sehen will als nur den Aebergang zur Verteidigung. Letztere ergab sich aus der Notwendig- keit, die verfügbaren Kräfte zur Abwehr der Russe» z» verwenden, die somit tatsächlich die Retter Italiens wurden— einstweilen, so hoffen wir. And der Erzher- zog Karl mußte gleichfalls seinen Drang zum Draus- gehen in Italien zügeln; er wird um so mehr Gelegen- heit haben, sich gegen die Russen zu betätigen, denen gegenüber er in beit Karpathen ebenfalls als Herr der Berge atiftritt. In Vcnetien aber stehen die Oesterreichcr, wie wir sehen, nach wie vor aus erobertem italienischen Boden, den sie gegen alle Anstürme siegreich behaupten. Bel den Moslims Die russische Streitmacht, die sich infolge der An- gunst der Wege und der Verbindungen sowie der durch die Witterung geschaffenen Schwierigkeiten eine Zeft lang in der Gegend von Vitlis und'Musch einrichten konnte, ist nach' und nach zum Rückztlge gezwungen worden und hat Kanonen, Gewehre und Gefangene >» den Händen der Türken gelassen. — Der Rückzug >1' eine Folge der heftigen Angriffe und des Druckes, de» die auf unserem rechten Flügel kämpfenden Truppe» seit einer Woche mit Erfolg aus die außerordentlich steile Bergkette ausgettbt haben. — Die Bergkette» südlich von Bitlis und Musch, die der Feind bereits vollkommen befestigt hatte, und die er jetzt hartnäckig verteidigte, wurden gleichfalls von den Türken vollstän- dig eingenommen. Diese ergriffen von den Ortschaste» Bitlis und Musch Besitz. Im Nahkampf ergaben sich südlich Musch zwei Kompagnien feindlichen Fußvolks mit ihren Waffen. Die Türken verfolgten den Feind, der in der Richtung auf den Fluß Murad floh.' Die Konstantinopeler Blätter weisen auf die grosft kriegerische Bedeutung der Besetzung von Hamadan h>»' des Kreuzungspunktes der Hauptstraßen Persiens, der die Wege von Teheran, Kaswin und Tübris beherrsch^: Die türkischen Truppen haben auf diese Weise >"»» nur endgültig den Plan einer Vereinigung der Eng- länder mit den Russen vereitelt, sondern bedrohen dw russischen Verbindungen, was besonders dann der F»» wäre, wenn es ihnen gelänge, zwischen Kaswin »» Täbris nach Teheran vorzudringcn, dessen Entfern»»» von Hamadan nach Teheran 320 Kilometer betrügt »» von den Türken rascher zurückgeleat werden könne, die englischen Verstärkungen von Täbris nach Tehera entsandt werden könnten. Die Blätter heben auch » ungeheuren Eindruck hervor, den der rasche Vorntari > der Türken durch Persien aus das persische Volk a» üben werde, das vielleicht gegenwärtig Zeuge der Aus mindestens 500 schützt man in Rotterdam die bereitungen des englischen und des russischen Gesandte' ! CI )U L MÜNCHEN Nr. 8. Deutsche Soldaten-Zeitung. ( ffehen" «?r"dagnie der Aufständischen hat sich mit ihren Waffen jPen. Scheich Achmed el Mansur, der die alljähr- Pilgcrkarawancn geleitet, soll sich unterworfen Der trcugebliebene Scheich von Rabigh hat tz,^?scheddah Zufuhren Husseins erbeutet, dessen meiste zanger sich in die Wüste und in ihre Heimat zurück- ü,,. 3n Aegypten griffen die Engländer mit Reiterei 0 Fußvolk die durch Geschütze und Maschinengewehre Linie gegen die Vulgaren vorzuschicken, während ander- seits der Kronprinz Alexander der begreiflichen Ansicht ist, daß die serbischen Truppen, die den Rest des ser- bischen Heeres und der serbischen Manneskraft aus- machen, nicht nur als Kanonensuttcr für Frankreich und England unter dem Vorwände zu verwenden sind, daß sie auf dem Balkan für das eigene Beste kämpfen. Aus Oftasien. Zn Tschengtschiatung in der Mandschurei, 31 eng- lische Meilen nordwestlich von Mukden, kam es zu einem blutigen Feucrgefecht zwischen japanischen und chinesi- schen Soldaten. Die Sache begann damit, daß ein chinesischer Soldat einen Japaner überfiel. Der ein- zige japanische Polizeibcamte in Tschengtschiatung be- gab sich hierauf nach der Kaserne, wo er Einspruch er- hob. Ein chinesischer Soldat tötete den Polizei- beamten mit einem Gewehrschuß. Das hatte zur Folge, daß eine Abteilung japanischer Soldaten nach der Ka- serne marschierte. Die Chinesen cröffneten auf die Ja- paner das Feuer und töteten 17 Mann, darunter den kommandierenden Unterleutnant. Die chinesische Bevöl- kerung bedroht die in Tschengtschiatung wohnenden Ja- paner. Der Kampf dauerte bis in die Nacht fort. Als der Gouverneur von dem Vorsall crsuhr, besaht er den Chinesen, sofort mit dem Feuern aufzuhörcn; er be- suchte den japanischen Konsul und sprach ihm sein tief- stes Bedauern aus. Aus den Kolonien. General Smuts ist in Dcutsch-Ostasrika an einem schweren Anfall von Malaria erkrankt, und General Botha hat sich deshalb nach Dcutsch-Ostasrika begeben. Voraussetzung, daß die Ernte ohne Schwierigkeiten ge- borgen werden kann. (Cxpr. Korr.) „Morgenbladet" veröffentlicht ein an die norwe- gischen Banken gerichtetes englisches Rundschreiben, demzufolge auch die Geldsperre verschärft werden soll. Cin Entwurf eines Vertrages ist bcigefügsi der die Banken verpflichtet, kein auf der schwarzen Liste stehen- des Haus durch ihr Guthahen auf einer der Londoner Banken zu unterstützen, ebenso soll jedes andere Haus behandelt werden, das irgendwie mit Deutschland in Verbindung stehen könnte. Zwei englische Abgesandte, ein englisches Parlamentsmitglied und der Vänkdirek- tor Hope Simpson sind augenblicklich in Kristiania, um in dieser Angelegenheit zu verhandeln. Bisher hat sich jedoch keine einzige nordische Bank auf dieses Abkommen eingelassen. Man glaubt, daß weder die schwedische Reichsbank noch die norwegische Bank aus diese Bedingungen eingchen werden und verhandelt über ein gemeinsames schwcdisch-norwegisches Vor- gehen zur Gegenwehr, deren Plan von' schwedischer Seite ausgcarbeitet ist. Die amerikanischen Zollbehörden in Manila haben den englischen Dampfer „Chinese Princc" beschlag- nahmt, weil 2000 für auf den Philippinen Ansässige bestimmte Postpakete fehlten. Diese. Pakete waren in Penang von den englischen Behörden von Bord geholt worden mit der Begründung, daß sie an aus der Schwarzen Liste stehende Häuser gerichtet seien. Wie „London and China-Telegraph" meldet, wurde der Dampfer zu einem Schadenersatz von 50 000 Silberpesos verurteilt und erst wieder freigcgeben, nachdem diese Summe bezahlt worden war. Dieser Vorsall zeigt, daß die Amerikaner, wenn sie nur wollen, den englischen Aebcrgrissen gegenüber die Stirn zu bieten in der Lage sind. Amerikanische Geschästssreundschast kennt doch ihre Riesige Geschoßkiste fertig zum Versand in Reuyork. Ilizölliges Geschütz, wie es Amerika massenhaft unseren Feinden liefert. waren, die türkischen Stellungen in der klm-, lj^vg von Katia an. Der Kamps dauerte 13 Stun- Unb endete zu Gunsten der Türken infolge der hcf nr - - - ■■ —" '«i»l I CB. —i—/ , - Achtung aus Roumani LZ Angriffe, die sie auf beiden Flügeln gegen den ih ausführten, der nngehenrc Verluste erlitt und sich zurückzog. Auf dem BaWn° dem Pulver- und Waffenwerk von Dudcst bei ereignete sich cin gewaltiger Sprengschlag. « .^önig und der Kriegsminister begaben sich sogleich HP'N Schauplatz des Anglücks. Cs platzten nachein- zwei Aetherbehältcr. Cin Alkoholbchälter v1»« aus. Die Hauptlager, die große Mengen Äfi enthalten, bliebe» unbeschädigt. Vernichtet Mn 10 000 Kilogramm Aether und 6000 Kilogramm Wot. Der Betrieb wird aufrechtcrhaltcn. V^nschen wurden getötet, >08 verletzt, von denen die V f11. Brandwunden erlitten haben. Anker den To- V^sinden sich der Vorsteher des Werkes, Oberst N und der Betriebsleiter, Hauptmann Savopol. tyf Vierverband soll an die griechische Regierung 9ticJ;.c.r Drohung herangetreten sein, daß er, wenn die siij^llche Armee sich den Truppen des Generals Sar- ^lj., Uus dem beabsichtigten Vormarsche nicht an- S ©i das von ihm besetzte griechische Mazedonien slz ^önig Peter bis zur Befreiung des alten Serbien ZüBo srschaftsgcbiet überliefern werde. Mit diesem bängt die Ankunft des serbischen Kronprinzen Rinder in Saloniki zusammen. Der griechische Ml- ^usident Zaimis soll erklärt haben, daß er erst o» Wahlen eine Antwort geben könne. fischen General Sarrail und dem Kronprinzen cr6ic», der seit kurzem in Saloniki weilt, be- °»ern?3lischen Heres nach Saloniki befördert hatten, ^ayrail hat es eilig damit, sie in der ersten Die Brunnen bei Tschung waren nach einem Reu- terbericht am 11. August der Schauplatz einer Schlacht nach alter Art. Nach einem Marsche von 25 Meilen in tropischer Hitze kamen die englischen Truppen ins Gefecht. Die Hügel von Tschung Hilden einen sich nach Osten erstreckenden Halbkreis, vor dem sich eine weite Ebene ausdchnt. Die deutschen Scharen hatten gute Stellungen besetzt und behinderten mit ihren Sieben- pfündern und Maschinengewehren den Aufmarsch, der abwechselnd durch Dorngcstrüpp und über offenes Land ging. Als die Regimenter der Obersten Hartigan und Montaommery angekommen waren, gab v. Dcventer den Befehl zum Angriff. Cin Panzerkraftwagcn lenkte das deutsche Feuer aus sich und ermöglichte es, die Stel- lung der deutschen Geschütze auszukundschastcn. In- zwischen trat das englische Geschützvolk in Tätigkeit, Cs fand rasch die richtige Entfernung und brachte die deutschen Geschütze znm Schweigen. Die Nacht brach zu früh an. als daß cs möglich gewesen wäre, die Ge- legenheit ganz auszunutzen. Aber die Regimenter von Hartigan' und Mongommery rückten weiter vor und hörten bis 2 Ahr morgens Gewehr- und Maschinengc- wehrfcuer. Hartigan säuberte die Hügel, Montgom- mery besetzte bei Morgengrauen die Waffcrplähc. So berichtet „Reuter". Bei den Neutralen. Auch Dänemark gewinnt. Cs hatte am 1. Juli im Ausland ein Guthaben von 125 Millionen Mark, während es vor dem Kriege dem Auslande gegenüber Verpflichtungen besaß. Die jetzige günstige Lage hat Dänemark dem Amstand zu verdanken, daß es während der letzten beiden Jahre seine Erzeugnisse mit großem Gewinn an die kriegführenden Mächte lieferte. Die diesjährige schwedische Ernte ist so gut aus- gefallen, daß mit einem Höchsterträgnis gerechnet wer- den kann. In gewöhnliche» Zeiten würde die Ernte einen Wert von annähernd 800 Millionen Kronen be- sitzen in diesem Jahre bezisfcrt sieb der Wert auf 1Z00—1600 Millionen Kronen, natürlich unter der Grenzen. Wo cs etwas zu verdienen gibt, ist der Amerikaner selbst dem blutsverwandten Engländer gegenüber rücksichtslos. Das zeigt nicht nur das Vor- gehen gegen Englands „Schwarze Liste" der des Han- dels mit Deutschland verdächtigen Kaufhäuser. Das Geschäft läßt man sich auch von den englischen Freun- den nicht verderben. Aber wo der Amerikaner im Trüben fischen kann, da tut er es. So hat er sich wäh- rend des Krieges daran gemacht, den Chinesen im Spinnercibetrieb von England-Indien unabhängig zu machen durch Einrichtung eigener bisher unbekannter Vanmwollspinncrcien auf chinesischem Boden. Der Panamakanal ist ein Schmerzenskind der Amerikaner, und es ist gut, daß die auch ihre Sorge haben. Das mit Mexiko war ja nicht Ernst, sondern nur cin Wahlmanövcr des Präsidenten Wilson, der zeigen wollte, was er für ein Kerl sei. Aber mit dem Panamakanal steht und füllt die amerikanische Flotten- macht. Das wäre ähnlich so wie mit der unsrigen, deren Stärke zunahm mit dem Ausbau des Kai'ser- Wilhelm-Kanals. Da nun der Panamakanal die Möglichkeit des Wechsels der amerikanischen Kriegs- flotte zwischen Atlantischem und Stillem Ozean nicht zuläßt, >vcgen dauernder Bodenbewegung in seinem Bett, ist der ganze amerikanische Flottenplan hinfällig geworden. Die neuen Bewilligungen für die Flotte erklären sich unter diesem Gesichtspunkte leicht. Man kann auch die Erwerbung der dänischen Antillen ebenso unter dem Gesichtswinkel des Schuhes des Kanals — sei er nun der Panama- oder der Nikaragua-Kanal — betrachten, wie unter dem, daß nun, da der Panama- kanal nichts taugt und der neue Kanal lange Zeit zum Bau brauchen würde, man dort einen Stützpunkt für die Flotte haben möchte. Jedenfalls schweigt sich Amerika über den Reinfall mit dem Panamakanal vollständig ans, handelte aber gewiß militärisch klug, indem es sich der Inseln auf alle Fülle versicherte. Geld hat man ja, darin ist man wenigstens den Japanern über, und so benutzt man diese Waffe. Denn alle derartigen Maß. nahmen sind letzten Endes gegen Japan gemünzt, dessen Stellung zur See mit der Anbrauchbarkcit des Panama- kanals natürlich eine Stärkung erfahren würde. Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 8. Kriegsfürforge und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons G o l d s ch m i d f\ Lehren und Ärrtümer. Wir nehmen heute vieles für selbstverständlich, was wir vor dem Kriege nicht für möglich gehalten haben. Man muß hie und da rückblicken und sich be- sinnen, damit man den riesigen Amfang dieses Krieges würdigen kann. Nur die wenigsten hatten einen Be- griff -von den Menschen- und Gütreansorderungen eines modernen Kampfes. Deutschland war so von Fric- dcnsgefühlen durchtränkt, daß sich nur hie und da je- mand ernstlich mit der Kricgsmöglichkeit befaßte und diese Möglichkeit abmaß. Aber seine Abmessungen waren, von ganz seltenen Ausnahmen abgesehen, falsch. Niemals hätten auch die Kriegszünftigen geglaubt, daß ei» ganzes Volk sich in den Dienst des Krieges stellen müßte. Keiner von uns hat diese Anspannung gesehen, diese Inanspruchnahme jeder verfügbaren Kraft, dieses allgemeine Antcrordnen unter den Kriegszweck. Wer dachte vor dem Kriege an eine Kriegswirtschaft, wie wir sie jetzt haben? Wer machte sich ein Bild von der Festung Deutschland? Jahrzehnte hindurch war der Verkehr ungestört über die Grenzen gegangen, hatten wir die Güter, die wir kaufen konnten, hcreinbckom- men. Anser Reichtum war gestiegen, unsere Bedürf- nisse hatten sich vermehrt und verfeinert und mancher meinte, daß diese verfeinerten Bedürfnisse die Kricgs- krast Deutschlands geschwächt hätten. Nun zeigt sich, daß diese Kraft im Gegenteil gestiegen ist, daß sie von Monat zu Monat wächst. Wir sehen noch viel zu wenig dieses wachsende Deutschland. Viele Leute, denen es an Zuversicht mangelt, ängstigen sich vor dem zukünftigen Einfluß der Menschen- imd Geldverluste und sprechen von einer wirtschaftlichen Brache. Viele auch sehen die Moral am Boden liegen, die Roheit dafür den Menschen beherrschen und für lange Zeit das Ende der Kultur gekommen. Das ist ein Widerspruch, eine Ansinnigkeit, die sich mit stichhaltigen Gründen überhaupt nicht verfechten läßt. Wenn ei» Volk im- stande ist, sich aus der Friedensarbcit, sich aus dem Traum vom unbekümmerten Leben, zu solcher Anspan- nung zu erheben, so ist das ein Zeichen hohen mora- lischen Wollcns. Dieser Wille, der nach oben strebt, wird Deutschland nicht »ach unten gleite» lassen. Cs ist nicht richtig, ein Abebben der Kraft bei Friedens- schluß für lange Zeit anzunehmen. Die menschliche Natur ist nicht wie eine Maschine, die man eine Zeit- lang nutzen kann und die dann in die Wcrkstätte ge- bracht werden muß. Die menschliche Natur ist dauer- haft und verliert nicht gern einen Stand, den sie ein- mal erreicht hat. Ich habe im Gegenteil das Gefühl, daß der Deutsche durch diesen Krieg innerlich insofern gewinnt, als seine Eigenschaften sich verbessern. Da- bei soll nicht geleugnet werden, daß Schmerz und Kleinmut Werte ertöten. Aber das Bewußtsein der Zugehörigkeit zu einer so kraftvollen Volksgcme u- schäft, die Empfindung vollbrachter Taten und erlitte- ner Verluste muß die'Menschen heben. Cs gäbe über- haupt keine Wirkung der Kraft mehr in der Welt, wenn eine solche Wirkung ausbliebe. Kriege haben nur dann die Völker zermürbt, wenn sie mit Kraft- losigkeit geführt wurden, wenn sie die Völker zu einer Zeit des Niederganges trafen. And auch dann haben sie noch oft Kräfte geweckt, die schon eingeschlafen schie- nen, sie haben zur Wiederherstellung des Volkswillens beigetragen. Deutschland aber ist kein Volk des Nie- derganges, cs ist ein Volk des Aufstiegs, ein junges Volk, das unter den Folgen eines Krieges nicht zu- sammenbrcchen kann. Man muß sich abgcwöhnen, die Dinge auf einem kleinen Zeitraum zu sehen. Das persönliche Gesichl stört die Beurteilung. Wer nichts als direkte Folgen sicht, Anmut, Niedergedrücktheit, Schmerz um den Ver- lust von Gütern und'Menschen, der hat nicht jenen ge- schichtlichen Blick, der notwendig ist, um tiefgreifende Entwicklungen zu erfassen. Cr wird allerdings furcht- sam sein, die Zahlen zusammenholen und auf ihre Höhe Hinweisen. Cr wird schon aus dem verschleierten Blick eines schmerzvollen Auges auf die Vernichtung der deutschen Kultur schließen. Cr wird die Entbehrung eines Stückes Fleisch, der Butter und des Huhnes für ein Zeichen abnehmender Kraft ansehen. Cr kann nicht begreifen, daß die Geschicke der Völker sich nicht im kleinen Amkrcis entscheiden, daß die Geschichte Zeit- räume, die wir für Ewigkeiten halten, wie Minuten wertet. Wohl ist es möglich, daß wir an der Le- benszeit einer Generation gemessen, schwer zu seufzen haben werden. Aber was ist die Lebenszeit einer Ge- neration gegen das Leben eines Volkes? Jede große Lehre verlangt das Eintreten für die Gesamtheit. So will auch das Vaterland, daß der Einzelne dem Gan- zen dient, weil das Recht beim Ganzen ist. Ost wird sich der mitlebcnde Mensch vom Schicksal gestoßen fühlen, oft wird er verzweifeln und wird diese Ver- zweiflung dem Gcsamtzustande seines Volkes gleich- sehen. Aber seine Verzweiflung allein ist nicht maß- gebend, so heilig sie uns sein muß. Sie ist innerhalb der Geschichte eines Volkes nur ein leiser Wellenschlag, der von der Gesamtheit nicht gemerkt wird. Wir dürfen nicht vergessen, daß schon wieder die Jungen heranwachsen, ein neues Geschlecht, das aus dem Blute dieses Geschlechtes stammt, das die Probe auf seine Krast bestanden hat. Da es diese Probe bestanden hat, ist auch anzunehmen, daß das folgende Geschlecht einen starken Willen zum Volke hat. Das aber ist die Hauptsache. Verzagen tvir also nicht, seien wir nicht kleinmütig im Gedanken au uns selbst, seien wir groß- mütig im Gedanken an das Ganze. Das wird manchem gewiß schwer fallen, da sein eigener Trieb sich verletzt fühlt. Aber die Erziehung zur Größe eines Volkes, besonders zur inneren Größe eines Volkes, ist nichts anderes als die Erziehung zum bewußten Allgemein- befinden. Wer so denkt, seht sich vielleicht der Gefahr aus, ein Mitgeriffencr genannt zu werden. Cr wird vielen als ein Augeublicksbegeistcrter gelten, es ist aber weiter nichts in ihm als die Erkenntnis einer ge- schichtlichen Wahrheit, die sich immer und überall wie- derholt. Keine Grausamkeit liegt in solcher Erkennt- nis, kein blutiges Hochgefühl und keine Lust zum Kriege. Cr kann der friedlichste Mensch sein, nichts sehnlicher wünschen, als einen dauernden Frieden der Menschen, aber er wird dennoch nicht die Volksfolgen dieser Kriegsanspannung leugnen können. Doch darf dieser Wille für die Gesamtheit, dieses Gefühl des Aufstrebens nicht zur Aeberhebung führen. Wir dürfen nicht im geschichtlichen Anblick des Ganzen unsere eigene Persönlichkeit vergessen. Wir müssen ge- rade im Hinblick auf das Ganze an dieser Persönlich- keit arbeiten. Wir müssen Augerechtigkeiten, Neid und Mißgunst auszumerzen suchen. Nur so werden wir für uns zum Genuß der Opfer kommen, die ein Krieg fordert. Nur so kann der Krieg zu einer Reinigung werden. .Wenn wir auch den Blick auf die Zukunft gerichtet halten, die ja die Hauptgeltung hat, so dürfen wir doch die schmerzvolle Vergangenheit nicht vergessen. Wenn wir für das Ganze leben sollen, so müssen wir uns immer bewußt sein, daß Hunderttau- sende für das Ganze gestorben sind. Wir müssen uns ihren Tod verdienen. Was hätte der Krieg für einen Sin», wenn er nicht den Glauben au diese reinigende Wirkung des Opfers hinterließe? Niemals dürfen wir dieses Opfer vergessen, wir sind verpflichtet, ihm durch die Kulturtat zu danken. Jede Aeberhebung auf Grund der Kriegsleistung kann zur Minderung des Kulturwertes eines Volkes führen. Auch dafür gibt cs iu der Geschichte Beispiele genug. Wenn wir aber die Leistung nützen wollen, so dürfen wir cs an Anerkennung für die Leistung der andere» nicht fehlen lassen. Denn eine solche Anerken- nung ist die Voraussetzung des eigenen Kulturauf- fliegs. Wir haben in diesem Kriege oft genug den Irrtum begangen, den Feind zu niedrig cinzuschähen. Wir haben Bosheiten und Fälschungen verallgemei- nert, haben die Schachzüge der feindlichen Politik nicht selten mit de» Volkseigenschasten verwechselt. Der Soldat im Felde hat immer die Kraft des Feindes geschäht. Dadurch hat er seinen eigenen Widerstand nur geschärft. Aber im Innern des Landes haben viele diese Kraft nicht gesehen. Sie haben von heute aus morgen Zusammenbrüche vorausgesagt, die nicht eingetreten sind. Sie haben nicht erkannt, daß auch die Feinde vom Kriege gelernt haben, daß auch ihnen manches aufgegangen ist, was sic vor dem Kriege nicht wußten. Man darf die Schätzung der anderen nicht verlieren. Vor dem Kriege haben wir fremde Völker überschätzt. Wir haben uns dem Ferulicgendcu nur allzu sehr zugeweudet, haben jedes Fremde bestaunt und versucht, ihm nachzuahmen. Wir wissen heute, daß das ein Fehler war, daß wir einer solchen Nach- ahmung nicht bedurften. Wir Nüssen, daß man wohl die Kulturen anderer Völker anerkennen muß, daß man aber darüber hi» seine eigene Kultur nicht zu verleug- nen braucht. Diese Einsicht wird häufig bei uns über- trieben, aber ein gesunder Kern steckt in ihr und man wird nur hoffen, daß er bleibt. Wenn wir aber Frem- des nicht mehr überschätzen wollen, so wollen wir aum uns nicht durch Acbcrschähung schwächen. Wir wolle» der Kraft der anderen bewußter werden. An solchem Bewußtsein kann Deutschland nur wachsen. Ost genug haben wir in diesem Kriege aus dem Munde unserer Feldherren das Lob guter Eigenschaften der Feinde gehört. Sic haben nicht ihre Schwächen verkannt, aber ste sehen genau die stärksten Angriffs- und Wsdcr- standsflächen. Cs gehört zum Wesen des National- Bewußtseins, des Volksbewußtseins, derart zu werten. Ein Volk, das so urteilt, lvird seine Kraft besser ab- messen können, besser ausnuhcn können als ein Volk, das im Aeberhebungsrausche lebt. Möge dieser Krssg das deutsche Volk zum Studium des Auslandes »i- sofern bewegen, als es das Ausland wirklich kennen lernen will und zwar zugunsten seines eigene» Werdens. Daheim. Bei der jüngsten Tagung des VundcsratsausschuÜi" bcgegnetc sich der Ausschuß mit dem Reichskanzler unerschütterlicher Zuversicht auf den Sieg. Von » gleichen Vertrauen waren auch die Besprechungen K tragen, die der Vertreter der führenden ungarischen tung mit dem Anterstaatssekretür im Auswärtigen « Zimmermann hatte, der zum Schluß auch unseren tre"' Mitkämpfern in Angarn volles Lob spendete und “ eine Befestigung der Freundschaft zwischen Deutichlm und Angarn nach dem Frieden die schönsten Hoffnung knüpfte. Zimmermann erwartet auch neue Erfolge Osten — Hindenburgl? —' if>f Aebcr „Verfrühte Friedensbctrachtungen" ,u der Rcichskommissar a. D. Dr. Carl Peters: erwarten war, läßt das Auftreten des neugegW. Nationalausschusses in den deutschen Zeitungen l»e K örterungen über die sogenannten Kriegsziele wieder Hafter werden. Ich beabsichtige nicht, mich aus^ Gebiet zu begeben. Nur die eine Bemerkung möch»^., dazu machen, daß die Leute, welche meine» und ‘ Haupte», je milder wir unsere Todfeinde bei etwE, Friedensverhandlungen behandelten, um so dauere würde der zu erreichende Friede sein, völlig im Ibr> sind. Gerade das Amgekehrte ist der Fall.' Einen ck. den bekommen wir überhaupt nicht, wenn wir " Gegner — besonders England — nicht vollständig ", Boden schlagen können. Dazu werden wir, meines sicht nach, nur imstande sein, wenn wir das br>> Lj Reich am Suezkanal und Aegypten — welche der lt, gehören — möglicherweise in'Indien, schlagen. Io ^ sicher wir ihnen hernach zu fühlen geben': vae einen um so dauernderen Frieden werden wir erz»^. gen. Jede Schonung wird uns auf der ganze» nur als Schwäche äusgclegt werden, und >vird^. etwaigen Frieden nur zu einem vorübergehenden ^. fenstillstand machen. Wir können demnach alle' ^ hoffen, daß die „sanften Heinriche" und echten „dcmm,§ Michel" garnichts mit den Friedensverhandlunge»^ tun haben werden. Aber vorläufig ist cs verfrüht,'.^ solche auch nur nachzudenken. Roch beherrscht ™ die Stunde." , fC Aufs grellste beleuchtet wird das durch sa^^c Auslassung des British-Weekly. Cs beantwortet (u„ Anfrage eines Soldaten, wie die Schwierigkeiten 5l 0|,i- festigen wären, wen» Christen sich von Angesichtz» ps> gesicht auf dem Schlachtseldc zu tödlichem treffen, also: „Der Fall, den Sie annehmen, tx*»?'jft Christen sich in tödlichem Streite begegnen könne'- in diesem Kriege nicht möglich Denkt an di die Greuel in Belgien, an die aeren Schlachtfelder von Frankreich, an die R,m. ;s fischer, an die „Lusitania"! Dieses ist kein Kneg-^, ist kein Mord, kein Raubzug, es ist offenbar ^em ^ werk. Kein Christ wird dazu seine Hand bieten.^ mit denen wir kämpfen müssen, und sich dabei Gewni bisse zu machen, ist schlimmer als dumm; cs ist A»g gegen Gott und Christus. Jesu Werk ist heute unser Werk. So entsetzt» , auch erscheine» möge: Das Mosaische Gesetz Ü’y ^ das einzige, befriedigende Ziel an. Der Kamp! Gottes Mittel gegen die Gottlosigkeit der Amorster, heute ist es sein' Mittel gegen' eine noch viel Gottlosigkeit."'' gü- Statt „Jesu Werk" muß cs vermutlich heiße» "chi- suas Werk". Mit dieser Aenderung und einige ,>> sähen ist derselbe Abschnitt, etwas anders über>^„p. einer Reihe anderer kirchlicher Blätter DeutI > (auch Hollands) erschienen. ^.[t- Bismarck und der Schuh der Grenzen. Die beglücker, an denen nun einmal Deutschland ^^.,n ist, als jedes andere Land, sind mit ihrem Ende. Sie rufen schon die Toten als Zeuge» " 1>‘ natürlich, da diese sich nicht wehren können, Mißbrauch mit ihnen. So soll unser Bismara die Einverleibung von Elsaß und Lothringen sein, weil dort auch Nichtdcutsche wohnten. ® es doch genugsam bekannt sein, daß gerade seit seiner Jugend die Rückeroberung — etwas ^ war cs doch nicht — von Straßburg und selbstverständliche Krönung des Werkes der ^ozis>»> richtung des Deutschen Reiches ansah. änd war auch ein viel besserer Soldat, als die pcUt,Ä paß strategen von der mittleren Friedenslinie, aie Nr. 8. Deutsche Soldaten-Zeitung 9 1) erkannt hätte, welchen Schuh die alten deutschen SW; vornehmlich die süddeutschen Staaten, durch die war, der Reichslande erhalten mußten. Rur r cln unersättlicher Eroberer und nahm lieber das Ylenbecken nördlich Metz als die Festung Belfort, die uuch nicht im Sturm gcnwnncn hatten. Ohne u l Sentimentalität betrachtete Bismarck die Reichs- reick tt ^ ^us Festungsglacis Deutschlands gegen Frank- und diesem Zweck haben sie ja auch, namentlich ist Pver-Clsaß, gedient. Der Nationalitütenschwindcl i enic Schöpfung'nachbismarckischer Zeit, er würde aber auf einen Staatsmann von der Bedeutung Bis- ^e’ncn Eindruck gemacht haben. Ihm galt der d^r o bcr Grenzen, die Sicherheit gegenüber Angriffen J Zukunft mehr. Aebrigens, wenn es nach ihm ge- ken Ä ?uäre, wären wir auch mit den Französlingen in ^ ^^ichslandcn schneller fertig geworden, die Verant- ^"UNg fnr die dort gemachten Fehler trifft nicht ihn. kJ aber hätte jemand Bismarck nachsagen können, er dJ? Nch vor fremdem Volk im Deutschen Reiche ge- ltet, wenn man es bei der Ausgestaltung der Eren- ^ mit in Kauf nehmen mußte. J /J'ine Vrotsendungen an deutsche Kriegsgefangene / Frankreich! Auf Grund eines Abkommens, durch ,5 Pie Ernährung der deutschen Kriegsgefangenen J"chert wurde, darf den französischen Gefangenen in Pmchland Brot in Sammelsendungcn als Liebesgabe Heimatlandes zugesandt werden. Am einen ) dieser Zubilligung und eine Aeberlastung zu verhindern, mußte gleichzeitig die Versen- von Brot, Zwieback und Biskuit in Cinzel- k "en an französische Kriegsgefangene verboten wcr- Darauf hat nun Frankreich mit einem gleichen für die deutschen Kriegsgefangenen geantwor- tg ^. j „, dringend davor zu warnen, daß gesDe ^ Familien ihren in französischer Kriegs- befindliche» Angehörigen Backware der 6JJ>tcn Arten allein oder in Verbindung mit anderen sofo^nänden schicken, da diese Sendungen in Frankreich dJsch der Beschlagnahme verfallen' würden. Die ^ t u der sie die Angehörigen vor Augen haben. tit,11 aus diesem Grunde ist ein einwandfreies Wie- !^r « nen auf solchen meist schlechten Lichtbildern IC schwer, wenn nicht ganz unmöglich. Bei dieser !,j3enheit wird auch nochmals darauf hingewiesen, d>e Namen aller in französischer Gefangenschaft iichcn deutschen Soldaten dem Zentralnächweise- au des Kriegsministeriums bekannt sind. „Klagebriefe" über mangelhafte Ernährung in ich/che» Gefangenenlagern entstehen, ist aus Rach- ersichtlich: 28. März d. Is. schrieb der Russe Wasili L J» nach Hause: „Ich befinde mich in der Hölle. 'ch «m Leben bleibe, so bist du es, der mir das cJ" gerettet hat, und zwar durch deine Pakete." — \ Äc Tage früher, am ll. März, schrieb der Russe «»LJWonow nach Hause: „Ich habe keine Hoffnung, % miederzusehcn. Cs geht mir hier sehr schlecht." — ^ »N demselben Tage der Kriegsgefangene I. Tsche- H "Af: „Das von bir gesandte Paket ist eine große % Tür mich; denn die Gefangenen, die keine Pakete !%*' sterben hier. Sobald bei uns der Frühling AJ' sterben die Leute den Hungertod. Wir haben % Hoffnung, in die Heimat zurückzukchren. Ans der schreckliche Hungertod." [Ja die Lage der Gefangenen, sowohl was Crnäh- auch Anterkunft anbclangt, einwandfrei ist, drei Briesschreiber über die Gründe für diese Mengen Llngaben befragt worden. Wasili Iuschin »Den Brief habe ich nur geschrieben, um mehr kh ,und Geld von meinen Angehörigen zu erhalten. Landesverteidigung auf diesem Gebiet geleistet ist, kann vorläufig nicht erörtert werden, aber schon die Tatsache, daß cs gelungen ist, Oele aus der Kohle zu gewinnen, ist ein Erfolg, der unsere Volkswirtschaft auch im Durchhalten dieses Krieges stärkt. Aus der Braun- kohle wird Wachs und Fett gewonnen. Man hat auch ein Verfahren gefunden, um die Kohle in eine im Was- ser lösliche Masse zu verwandeln, auf welche Weise sich die Kohle in viel höherem Maße als bisher wird aus- nutzen und in der chemischen Industrie verwenden lassen. So werden durch das Kaiser-Wilhelm-Institut, der eigensten Schöpfung unseres Kaisers, in bisher unge- ahntem Amfange unsere Bodenschätze dem Wohle des Vaterlandes dienstbar gemacht. And daß die For- schung auch während des Krieges nicht ruht, ist wieder ein Beweis für unsere Tüchtigkeit, der gegenüber un- sere Feinde sich heiser schreien mögen von'Barbarismus und Militarismus. Der deutsche Forschergeist durch- dringt nach wie vor die Welt! „Innerhalb 7 Tagen", meldete „Rew-Pork World" aus Berlin, „erfolgte der dritte Luftschiff-Angriff auf England, woran zwei neue Riesenzeppeline teilnahmen. Diese Riesenluftschiffe sollen auch in Handelsluftschiffe verwandelt werden können. Graf Zeppelin hofft da- mit eine neue Verbindung mit Amerika zustande brin- gen zu können, so wie es die deutschen Handelsunter- sceboote getan hatten." Aus militärischen Gründen kann der 'Berichterstatter keine Einzelheiten über diese neuen Riesenlustschisfe geben, er behauptet aber, daß sie einen großen Wirkungsradius und große Tragfähigkeit besitzen. Ihre Geschwindigkeit und ihre Widerstands- kraft gegen Wind sei außerordentlich groß. Eines der Riesenlustschisfe legte bei seiner Rückfahrt aus England in zwei Stunden 510 Kilometer zurück, aller- dings bei günstigem Wind. — Wie „National Ti- dende" aus Neuyork meldet, soll bereits Mitte August versucht werden, ein derartiges Handelsluftschiff von Deutschland nach Amerika zu senden. Wer weiß? Warten wir es ab! alles Erwarten derart günstig aus, daß man sie als Höchsternte bezeichnen kann. Roggen und Gerste wur- den bei schönster Witterung eingebracht, ebenso Wei- zen und Haser; die Druschcrgebn'iffe sowie das gewon- nene Stroh können als sehr gut bezeichnet werden. Die Güte der Fruchternte ist so tadellos, wie dies seit Jah- ren nicht der Fall war. Da auch die Kartoffelernte, vornehmlich die Frühsorten, ein reiches Erträgnis bei guter Beschaffenheit liefert und auch die Obsteinnahmen alle Erwartungen übertreffen, können die Landleute mit der heurigen Ernte recht zusrieden sein. Elsaß-Lothringen. Die letzten Verschleppten aus dem Elsaß konnten kürzlich nach zweijähriger französischer Gefangenschaft in ihre Heimat, die Kreisgcmeinde Rimbach, zurück- kehren, nachdem vor einigen Monaten bereits einige Frauen und Kinder entlassen worden waren. Der früheren Fracht elsäffischer Schulkinder folgte in den letzten Tagen eine weitere aus dem elsäffischen Dorfe Rewenhcim, welche nach dem französischen Grenz- städtchcn Saint Ctienne gebracht wurden. Mecklenburg und Oldenburg. Die Wanderausstellung „Die Kunst im Kriege", veranstaltet vom Deutschen Museum für Kunst in Han- del und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen), auf der die „Vaterlandsspendc" auch einen von Herrn Architekten Cndell-Berlin gefertigten Entwurf eines Erholungsheims ausgestellt hat', befindet sich in Rllstringen und wird von hier aus im Monat Sep- tember nach Altona verlegt. Vreußen- V r a n d e n b it r g. Kürzlich machten die Quintaner des Rathcnower Realgymnasiums unter Führung ihres Klassenlehrers einen Ausflug nach dem benachbarten Semlin. Beim Kriegsspiel im Semliner Forst stöberten sie fünf Rus- Feldgraue bei der Heuernte. Ä vvclu vuti mtuikii tytu ow ..yu...— tz^ve mich im Lager über nichts zu beklagen." — J , "or.ow gab an: „Den Brief habe ich geschrieben, Pakete von meinem Vater zu erhalten, ich °r>g-^>ch hier über nichts zu beschweren." — Tschemo- AtipL blStritt sogar, den ihm vorgelegten Brief gc- Wer ,P, zu haben, und bestätigte ebenfalls, daß er sich z„ beklagen hätte'. Eine ärztliche Anter- ®cr drei hat ihren sehr guten Ernährungszustand Russische und andere Hetzblätter drucken mit f Ä-Lassen Schein des Rechts solche „Klagebriefc' stir ihre Behauptungen über die unhaltbaren { {fl,6?, >n deutschen Gefangenenlagern ab und beuten %cit Lügenfeldzug gegen Deutschland aus. Ausnutzung der Kohle hat auch während des ^ durch das Kaiser-Wilhelm-Institut für Koh- UtHT weitere Fortschritte gemacht. Was für die Für unsere Kriegsbeschädigten werden in allen Cr- werbszwcigcn Beschäftigungen gesucht, die den nicht mehr ganz arbeitsfähigen Männern ohne Beschwerden möglich sind, und dabei wird das Hauptaugenmerk auf die Landwirtschaft und die ihr verwandten Berufe ge- lenkt, um ihnen ein Leben in frischer, gesunder Lust bieten zu können. Einer dieser Crwerbszweige ist der Seidenbau, also die Zucht der Seidenraupen, gewor- den, seitdem cs gelungen ist, diese, die bisher nur mit den Blättern des Maulbeerbaumes ernährt wurden, an ein Crsahsutter zu gewöhnen, das sie gern fressen und das auf die Güte ihres Seidengespinste's von günstigem Einfluß ist. Die deutsche Seidenbau-Gesellschaft hat sich das Verdienst erworben, durch weit umfassende, langdaucrnde Versuche sestzustellen, daß die Raupen des echten chinesischen Seidenspinners sich ebensogut wie mit Maulbccrblättcrn mit den Blättern der Schwarzwurzel füttern lassen. Da aber die Schwarz- wurzel, eine bekannte Gemüsepflanze, sich überall an- bauen läßt, so ist für die deutsche Seidenzucht das große Hindernis aus dem Wege geräumt, das bisher für sie bestand. Bekanntlich suchte Friedrich der Große mit allen Mitteln die hohen Gewinn versprechende Zucht der Seidenraupe in Preußen einzusühren. Viele Hunderttausende von Maulbeerbäumen mußten ge- pflanzt werden, und cs gelang der Willenskraft des großen Königs, für ungefähr 15 Millionen Mark Seide im Lande in einem Jahr herzustellen, aber nach seinem Tode verfiel die Seidenzucht bald vollständig, weil die Maulbeerbäume für unsere Witterung zu empsindlich waren und ihre Anpflanzung sehr häufig fehlschlug. Diesem Acbelstand ist jetzt durch die Ersah- Futterpflanze abgeholfen, und es steht nichts mehr im Wege, ber Seidcnzucht in Zukunft einen Amfang und eine Bedeutung zu geben, wie sie bisher niemals ge- habt hat. Da'sic eine leichte Arbeit ist, die in jedem Hause bequem ausgeführt werden kann, steht unseren Kriegsbeschädigten ein weites Feld lohnender Tätigkeit offen. Bagern. Die Halmfruchternte, die in der Hauptsache eingebracht ist, siel der Anterhaärdt in im allgemeinen über scn auf, die sich in der dichten Kiesernschonung sicher glaubten. Der kommandierende General drückte in einem Schreiben an den Magistrat seine Anerkennung für den Lehrer und die tapferen Quintaner aus und stellte 20 Mk. zur Verfügung, um der Quinta ein Kaiserbild zu überweisen. Hannover. Ein Ehrengrabmal für General von Emmich läßt die Stadt Hannover auf dem Cngeschder Friedhof nach dem Entwurf des Stadtbaurates Ä3olf errichten, der, an die Weise altgermanischcr Hcldenchrung anknüpsend, das Grab des Helden mit Steinblock überdeckt. Eine Hecke aus Hainbuchen soll das Chrengrab von drei Seiten umgeben. Schlesien. Im Gefangenenlager Neuhammer traf zur Besichti- gung eine russische' Großfürstin als Rote Kreuz- Schwester ein. Sie wurde von einem Vertreter des dänischen Roten Kreuzes und drei deutschen Ofsizicrcn begleitet. Württemberg. Ein feindlicher Flieger warf in der Nacht vom 8. zum 9. d. M. mehrere Bomben auf Rottwcil in Würt- temberg ab. Ein Wohnhaus wurde getroffen, mehrere Leute verletzt. Militärischer Schaden entstand nicht. Bei unserem Bundesgenossen. Kaiser Franz Joseph beging am 18. August seineir 86. Geburtstag. Ehrfurchtsvoll stehen wir vor dem greisen Herrscher, dem das Schicksal in seinem langen Leben das Schwerste und Allerschwerste ausgebürdet hat. Möge ihm der Strahlenkranz des Sieges den Lebens- abend vergolden, möge den ihm noch beschicdene» Jahren der Friedensengel lächeln. Unser Reichskanzler und der Staatssekretär von Iagow hatten in Wien, nachdem sie vom Kaiser Franz Joseph empfangen und gehört worden waren, eine zwei- tägige Besprechung mit den Leitern der auswärtigen Politik unserer Bundesgenossen; bezüglich aller zur Er- örterung gelangten Gegenstände konnte volles. Einver- nehmen' seftgestellt werde». 10 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 8. Welikoje Selo. Im Tagesbericht unserer Obersten Heeresleitung war eines Tages Folgendes zu leseu: Bei Welikoje Selo südlich von Widsy nahmen unsere Truppen in einem glücklichen Gefechte den Russen 57 Gefangene und 2 Maschinengewehre ab. hinein, in den wir sie gezwungen. Ausschütten, erhöhen mußten sic den Boden,' um sich halte» zu können. — So vor mir und hinter mir regste Tätigkeit: sic dort, wir hier mächtige Verschanzungen — und dazwischen in trauernder Größe, in banger Einsamkeit der Erlöser am Kreuz, Und im Abendrot war's, als ob seine Wunden bluteten So bist du also in aller Munde gewesen, bist mit ehernen Lettern eiugcgrabcn ins Buch der Weltge- schichte, du meine heimliche russische Liebe, du mein trautes Welikoje Selo. And da du nun einmal ans Licht der Oesfcntlichkeit getreten bist, da es mit unserer Heimlichkeit vorbei ist, kann ich ja von uns beiden er- zählen — die Geschichte einer stillen, seltsamen Freund- schaft. * Als unsere Kompagnie im frühen Oktvbersonnen- glanz begann, ihre Wintcrstellung auszubauen, lagst du vor uns. Roch rauchten die Trümmer deiner Häuser, die tvir augesteckt — eine bittere Notwendigkeit des Krieges. Und dunkel warst du mir da drüben aus dei- ner Hohe an der Straße, die sich mitten durchs Sumpf- land zieht. Noch war deine Schönheit unerkannt, noch ivarst du mir fremd, drohend, feindlich. Noch warst du ein Teil des großen Rußlands, wenn du auch von jenen Pelzmützen unbesetzt warst. So standen wir uns finster, von einander abge- stoßcu, gegenüber. Wie es anfangs so vielen geht, die nachher nicht voneinander lassen können. * Da erhielt ich eines Tages'den Auftrag, vor un- serer Stellung Entfernungen sestzulegeu. Die letzte sollte dein Höhenrand sein. Ich ging mit den bekann- ten 60 Doppelschritten los, die jedesmal 100 Meter sind. Immer näher kam ich dir, bis ich endlich mitten in dir war und 1080 Meter als deine Entfernung fest- stellte. Ich hätte zurückkehrcn können, aber etwas Un- sichtbares zog mich, deine einzige, lange Straße cnt- langzugebcn. Rechts und links Schutthaufen, aus denen sich nur die massigen Oese» noch erhoben. Tiefe Brunnenschächte, über denen die Cimerbalken gespenstig in die Abendlust ragten. Dort ein Spinnrad — hier ein Wagen, ein paar Rüder, ein kleiner Schlitten. Und alles überflutet von dem Rot der Cbcreschen- srüchte, die so lebcnstrotzend in dieser Totenstille leuch- teten.' V * Bald erfuhren wir auch deinen Namen: Welikoje Selo. Wie ein weiches, fließendes Frauengcwand sich beim Vorwürtsschrciten. seiner Trägerin schmeichelnd um die Glieder schmiegt,' so schmiegsam ist dein Name: Welikoje Selo. - Cr füllt ganz aus dem Nahmen der Bezeichnungen deiner Nachbarn heraus, bei denen man, wie ein boshaftes Gemüt behauptet, mindestens zwei- mal niesen und einmal spucken muß: Kjakschty, Smil- giuischki, Kurzischki, Kokasi, Katscheuowschua, Twerctsch, Kljuki, Pitschurki. Wie ich diesen letzten Namen nie- verschreibe, muß ich dran denken, wie ihn unser Kom- pagniehanswurst ausspricht: bei der ersten Silbe kneift er die Augen zu, zieht die Rase kraus und macht den Mund ganz spitz, um daun bei den letzten beiden Sil- ben die letztgenannte Gesichtsöfsnung zu den Ohre» auf Besuch zu schicken. - Dein Name dagegen ist wie Mu- sik in diesem Mitlautreichtum russischer Ortsbczeich- nungen; wie der Sommcrwiud im Aehrenfcld spielt, just'so leicht haucht er sich hin: Welikoje Selo. * Meinem ersten Besuche folgten weitere. Immer mehr bekehrtest du dich zum Deutschtum, immer ver- trauter kamst du uns entgegen, immer reicher beschenk- foft du uns mit deinen Schätze». Was haben unsere Leute alles von dir geholt! Cs gibt wohl im Be- reiche des Regiments keine» Ziegelsteinoscu, und wir haben Prachtstücke davon mit Kochplatten und Heizaus- bau, der nicht aus den von dir geschenkten Steinen er- baut ist. Wenn uns Nägel beim Bau unserer Unter- stände fehlten, du gabst sie uns, wenn wir sie uns auch oft mühsam aus dem Brandschutt hervorsuche» mußten und uns noch öfter ärgerten, daß sic sich verbogen, weil sic im Feuer geglüht waren. Nu» waren die Unter- stände scrtig; da schenktest du uns trockenes Holz, sie zu erwärmen. Und dann die Unmengen von Kartoffclnl Du hattest wohl gewußt, daß wir die gern essen und sic deshalb sorgsam in deinen Crdlvchcrn für »ns aufge- hoben. Wieviele Zentner haben >vir uns geholt und aus de» Oese» gekocht, zu denen du uns die Steine und das Eisen gegeben, und in den Unterständen verzehrt, zu denen du iinS Holz und Nägel geschenkt! Ost haben n>ir cs unh da' ausqcmält, wenn einst die Bewohner deiner verbrannten Häuser zurückkchreu werden, wie sie da in unseren Unterständen Notquartier beziehen werden. Wie ihnen alles vertraut und bekannt Vorkommen wird bloß, daß sic ihren altererbten Schmutz schmerzlich entbehren werden, denn de» dulden wir nicht. In meinen Unterstand aber lud ich stets feierlichst den Schulzen von Welikoje Selo; er wird sich wohl drin fühlen und braucht sich nur die Stange sür die Kindcrwicgc mitzubringcu. Sic hat bei mir gefehlt. -st Mein liebster Gang aber war es, in der Dämmer- stunde nach deinem Ostende zu gehen. Dort halten unsere Jäger als vorgeschobensten Sicherungsposten eine kleine Feldwache. Sinter einer alten knorrigen Linde ließ cS sich gut sitzen. Von hier aus konnte Mau n>eit ins Land hinai^ssehen. Mitten drin in der Ebene stand einsam ein ragendes Kruzisix. Und da- hinter bauten die Russe» ihre Stellungen in den Sumpf .Der Winter kam. Seine weichen, weißen..Schleier überschwebten alle Härte. Sie deckten alles zu, was in dir au das Zerstörungswerk des Krieges erinnerte. Wie ein Mantel erbarmender Liebe war's. — Und cs ging sich gut, dort oben aus der Höhe zwischen den verschneiten Obstgärten, wen» die Sonnenlichter den Schnee in wundervollster Schönheit leuchten ließen. Noch schöner aber war's, wenn Moudeuschcin dich um- geisterte. Die dunklen Stämme reckten sich in das silberne Licht, die schneeüberhangenen Zweige duckten sich tief und neigten sich erbarmend zu den stillen Gräbern, drin unsere Feldwache die zur Ruhe gebettet hatte, die hier der Tod ereilt: Deutsche und Rüssen — im Schoße der Erde, im Bett der Mutter: -I- , Das war ein Wandern zu dir — oft und gern. Und ging meist einer mit mir, den's auch hiuauszog aus der Enge des Grabens, aus der Dumpfheit des Untcrstandes.' Einer, der wie ich, die Weite liebt, weil in der Ebene sein Vaterland. Das waren wohl die schönsten Stunden, wo oft des Lebens tiefste Fragen uns erstanden und uns bedrängten nnb nach Antwort suchten. — Wenn ich aber nicht' zu dir konnte, so habe ich in mancher stillen Nacht bei der Grabcuwachc zu dir hiuübcrgespüht, wo sich nur dunkel deine Umrisse hoben: Welikoje Selo. * Ging aber auch manchmal lustig bei uns zu, war Fröhlichkeit unser Gast. Da haben wir dann oft das Lied gesungen, in dem wir dich verewigt. Haben's ge- sungen nach der Weise der russischen Nationalhymne, der'wir daheim ja die Worte: „Gott sei des Kaisers Schuh usw." unterlegen. Aber wem wir es vorsangen, dem wurde auch die erdichtete Entstehungsgeschichte nicht geschenkt, die ungefähr so ging: Zwei von uns wären in dunkelster Nacht bis ans russische Drahtverhau gekrochen, um endlich einmal zu hören, was die Nüssen uns abends immer vorsangen. Der eine, ein Gewaltiger der Töne, hatte die Nöten ausgeschrieben, der andere,' ei» Gewaltiger des Wortes, den'Text — und beides in dunkelster Nacht! Die Russen sangen aber danach also: Börse czarachraiu, wutki, sacrewo, piwa, kuropatkin, iwauow. kljuki, pitschurki, twerctsch. (Für die richtige Schreibweise wird höchstens bei den vier letzten Zeilen Verantwortung übernommen — bei den ersten drei gänzlich abgelehnt. Die Nacht war zu dunkel.) So ging uns unter Scherz und Ernst der Winter vorüber. Wir hosstcu — und bangten uns allgemach nach dem lachenden Lenz. Sind ich freute mich besonders darauf, dich im Frühliugsgcwaude sehen zu können, neue heimliche Schönheiten auszudecken. Aber — cs kam anders! Ich wurde versetzt. And mußte von meine» märkischen Landsturmleutcn gehen, die ich zum Teil ausgebildct, mit denen ich zu- sammen ins Feld gerückt und nun schon ein halbes Jahr lang des Schühengrabenkrieges kleines Leid und große Lust gctragcss. Mußte von lieben, vertraute» Kameraden gehe», mit denen ich so manche srohe Stunde verbracht. Mußte die Stellung, meinen Unterstand verlassen, dran ich mit Freuden gebaut, die ich liebgcwonnen, drin ich ein gewisses Heimätgcsühl erworben. Mußte auch dich lassen aus deiner stillen Höhe, du mein Welikoje Selo! Wenn auch nicht weit, so doch >vcit genug, um nicht mehr z» dir hinauswander» z» können. Der Abschied ist mir schwer geworden, bitter schwer. Hab's keinem gesagt, wie schwer! Und hätte mich am neuen Platze lauge nicht einqc- wöhut, wenn nicht ettvas gekommen wäre, was alles versöhnt: Heimaturlaub. Da hätte ich beinahe das Torf aus der Höhe vergessen! Aber es ließ mich nicht, es meldete sich. Eine Tages, als ich tvährend der so sang- und klang, u» ergebnislos verlaufene» russischen Vsfensive dahci: eifrig die Zeitungen las, stand stolz im russische Kriegsbericht: Oestlich Tweretsch nahmen wir ii Sturm das Dors Welikoje Selo. Da habe ich zuerst herzlich gelacht. Wußte 0 doch, wie die ganze Lage war. Nachdein die Russe uns einmal tvährend eines nächtlichen Schneegestöber unsere kleine Feldwache in Stärke von einem Obe: jäger und >2 Manu überrauut und gesange» genomme hätten, war diese während der Nacht zurückgezogei Da standen in der Mitte des Dorfes einige Si'ch> rungspostc», die im Morgengrauen wieder bis zui Ostende vorgingeu. Das große Wort: „Welikoje Sel im Sturm genommen" hieß also'nichts anderes als: f batten sich im Ostende des Dorfes während der Nack festgesetzt. Und dabei tvar kein Schuß gesalleu. Dann habe ich mich aber doch ei» klein wenig ge- ärgert. War doch mein liebes Welikoje Selo, das w schon so schön au deutsche Ordnung gewöhnt, wieder tn den Händen dieser Schmierfinken.' Die nun am nächsten Tage fröhlich Wetterberichts- ten: Feindliche Angriffe gcgcu'das Dorf Welikoje Selo schlugen wir blutig ab. Und dann brachten sie am anderen Tage noch eine ähnliche blutrünstige Nachricht. Was war geschehen? — Jedesmal war deutscher- seits ein Erkundungstrupp von wenigen Mann vorge- gangcn und hatte das Feuer eröffnet, um am Gegen- feuer zu sehen, ob das Dorf noch besetzt sei. Kc>>' Mau» tvar verloren gegangen, nicht einer verwundet. Und daraus machten sie: Angriffe und blutige Abwehr. " V-VVVVVVW .»««/VW. pv. WV»»V)«I||V Nußland, Rußland — wie schlecht muß D Kricgskuchcn sein, wenn die paar Nosinen, die mühsam daraus hervorklaubst, so faul und madig!" Jedenfalls war Welikoje Selo in Fcindcshwm Mit dieser sehr wenig tröstlichen Gewißheit kehrte w vom Urlaub zurück. Und sollte doch gleich in der erste» Rächt Zeuge seiner Rückeroberung sein. And die geschah so: , Von rechts näherten sich zwei Gruppen bis !_j>J che» Batterien ein und machten die armen Kerle da drrw. windelweich. Derweil arbeiteten sich von links mm Hauptkräfte in Stärke einer Kompagnie heran, w" ten vor, nachdem die Artillerie ihr Feuer verlegt h"u j und nahmen das ganze Nest aus. Nur wenige 1 kamen. .... .Ihre Kleidung.3^ Wie sahen die Russen aris! risse» und ungleichmäßig; die Stiefel schlecht; ^ hatten als Fußbekleidung nur alte Lappen. — A"M^,- Feldwachhabende, ein Leutnant, machte keinen beso'MF, erfreulichen Eindruck. In seinem Unterstände (die - scn hatten mit Fleiß Drahtverhau und Unterstände^, baut) fand man. eine leere Rumslasche und einen 11 Verlösche» nahen Lichtstumps. Deine Wahrzeichen, Rußland — die leere' das verlöschende Licht! Noch flackert's! Wie lange noch? So konnte unser Heeresbericht kurz und melden: Bei Welikoje Selo südlich von Widsy ntt|2y. unsere Truppen in einem glücklichen Gefechte de» -Vj sen 57 Gefangene und 2 Maschinengewehre ab, “ „ waren sogar bei genauem Zusehen am andern 30 I Offizier und 75 Mann gefangen, während »'» Tote in den Gräben und Unterstünden fanden. Unsererseits war nur ein Mann verwundet, , So war der Ruffeuvorstoß über Welikoje & nach Twerctsch und der Bahn kläglich gescheitert. D0ls Nun bist du wieder fest in deutscher Hand, du auf der Höhe. ,ichi Ich bin ferne von dir; ich werde dich Wiedersehen. ^„»u Andere werden dich besuchen, >venu deine ^ im Blütcnschmuck prangen. Aber vergessen werde ich dich nicht! Du meine einzige russische Liebe! Mein trautes Welikoje Selo! > Helmuth N e u >n a Unsere Feinde und — wir. Der versprochene Sieg! welchen Mitteln die französischen,5^ efehlsHaber a» der Somme-Front die' Mit lischest Bes , , nenb stark gesunkene Zuversicht ihrer Truppen zu und ihren schwindenden Mut neu zu beleben I ^ beweise» folgende in unsere Hand gefallene Anne fehle:. I. Englischer Armee-Tagesbefehl (4. Arm) 12. Juli 1916. ,. ytf, „Der Feind hat bereits die meisten fetitcr rt frti'hl'rtitrfif imS h/if nur invh t'nhv ven angebraucht und hat nur noch sehr UK'nuK bar. Die »och zu durchbrechende» Verteidigung- M sind nicht annähernd so tief, so stark oder ft' g> legt wie die schon eingenommenen, nnb dm. ~ ...... - - - “‘Cl 'V/ifF E'^e'rt uu.d demoralisiert, finb vict ,e wären ^ Mg- als sie cs vor >0 f woiiiwii^^W^!'f( i>ic Scblacht schon mehr als halb H das wöä ""ch zu tu» übrig bleibt, ist leich^ d'irchzufehc.g'" flCfa" lft' nnb u’ir flnb im^" T‘mb (lis 4>i seinem bcstimmlcn , mit dm gleichen Tapferkeit nnb Entschlvm . oftffc durch, wie am 1. Juli. MenÄ Haltet alle gewonnenen Angrifsspbjektc g die anstürmen, wie cs britische Soldaten fu- f pflegten. _ , iveist Es besteht kein Ziveifel, daß einige ^ ."Mlöü'-zii standhafter, entschlossener, vereinter »»ö , ,jF->idc>' F Anstrengungen die Wagschale noch enll«»'' nu*„ ^ unseren Gunsten wenden nnb den Weg.1" ,,„d,n folgen öffnen werden, welche den endgültig^' ständigen Sieg gewährleisten!" H. Ou. der 4. Armee, 12. Juli !9>6. grz. H. Rawliuso», Führer der 4. """ Deutsche Soldaten-Zeitung. 11 Nr. 8. 2lm Narocz-Sec. Französischer Tagesbefehl vom Divisions-Kom- mandeur der 53. Reserve-Division, General Lcbonc vom >8. 7. 1916: ;. „Ihr seid müde, ich weiß es, aber ich weiß auch, der Deutsche noch erschöpfter ift- als Ihr, uud ich , dß auch, daß der Befehlshaber Euch nicht ablösen sa»». Der Deutsche ist ermüdet, weil er sich seit acht Magen nur mit großen Schwierigkeiten verpflegt. Cr ^ demoralisiert, weil er fühlt, daß wir bereit sind, uns ?l|f ihn zu stürzen, sotvohl von Norden wie von Weste» w, ihn so in einer Zange packend. Der Befehlshaber kann Euch nicht ablösen, weil er M Nachstoßen Reserven braucht, um, nachdem Ihr Miecourt eingenommen habt, Cuern Erfolg fruchten zu Mn. Erreicht Ihr dies, so werdet Ihr heute abend Möst. ^ So braucht Ihr denn nur vorzugehen: Der putsche liegt seit 14 Tagen Euch gegenüber in einem '"»g von Feuer, in einer wahren Hölle. ^ Dies wollte ich Euch sagen, denn Ihr wißt, daß ich immer die Dinge sage', wie sie sind. Ihr werdet "!>ch verfluchen, weil ich trotz Eurer Müdigkeit noch Z>c Anstrengung von Euch fordere; aber dann werdet s u- Sieger sein, das verspreche ich Euch, wenn Ihr "he drauf geht wie ein Mann." gez. General Lebouc. Der ungebrochene Widerstand und die crfolg- Fchen Gegenstöße unserer heldenmütigen Truppen an Zs Somme während dreier weiterer Wochen heißen auigcns werde» unsere Feinde inzwischen darüber be- haben, >vie unsere „erschöpften und dcmoralisier- A" Feldgrauen die „schon mehr als halb gewonnene MSlacht" weiter zu führen imstande sind. Der fran- ^Itzchc General hat seinen Soldaten mal wieder die ^'"ge geschildert, wie sie nicht sind. Etwas zum M^chdenken Wohnungssürsorge für kinderreiche Familien. ,, Ein süddeutsches Witzblatt brachte vor einigen Mo- ß"e» einen zeitgemäße» Scherz: Im Schützengraben ^Kt ei» Feldgrauer zu seinein Kameraden: „Du, ^M"st Du, wenn et Friede jibt, denn wohne ick wie- tzM- fällt mir jar »ich innl Denn pachte ick mir n Iemüseland und baue mir 'ngemütlichen Schützen- den rinn." iv Witzblätter haben das Recht der Acbcrtreibung. ix,j f Schützengraben daheim mit dem Wvhnnnterstand ei» Traum bleiben. Aber etwas Wahres liegt ^ in dem Scherz. Die Abneigung gegen die städtische vAnweise ist echt und ebenso wahr ist das Sehnen ’jh? der Natur, die das Blatt den Krieger aus- „H?chen läßt. Wir wissen aus Zuschriften von draußen >»" aus Mitteilungen beurlaubter Freunde, daß die gelange Verbindung unserer Feldgrauen mit Mut- tz... "atur den Wunsch nach Heimstätten mit einem ^Zachen Natur umgeben, geweckt hat. Der Heim- r^ngedanke hat bei unseren Kriegern großen Anhang Luiden und wenn das Bild von'dem Schützengraben Haltung bekommen soll, dann mag es auf die iv>H"ge,l Kriegerheimstätten Llmvendung sinden: Sie Schützengräben für die Erhaltung und Mehrling putschen Volkskraft .werden, ß», ^ns, dem Wege dahin ist jetzt ein erster bedeut ß. ^' Erfolg erzielt worden. Der Reichstag hat ain einstimmig vom Bundesrat die Vorlage eines >» A'utlvurss für die Schaffung von Kriegersiedlungen s>i:,ß?.adt uild Land verlangt. Wohlverstanden: Ein ^rio!u u,'c am großen Tage vom 4. August die ersten Bäutsagen bewilligt wuvden. Fn Beschluß des Reichstages lvird draußen an >>>id^"akschen Schuhwällen ebenso freudigen Widerhall ^i>t v, alle in der Heimat bei allen Freunden dieses ß»,a ^atsche» Heimatgedankens, Nun hat die Regie , Wiui ^i Wort. Sie kann mit der schleunigen Durch- Z>» dieses schönsten Volksdanks an die Krieger viel "CliiiiVu vergessen machen, lvas seit Jahresfrist durch ^»>q Kniffe aus dem Gebiete der Lebensmittelversor >!^ Leu ®c«tütcr mit Anmut erfüllte. Einmal tverden ?'cr tzi^iisinittclnöte überwunden und vergessen sein, i Wohnungsnöte verbittern dem kleinen Man» ^»c,ii v das Leben und rauben ihm die Freude an ^(ii ^erlaube. der reichsgesetzlichen Schassung. von Garten stadtsiedlungen ist natürlich die Wohnungsfrage noch nicht gelöst. Die städtischen Straßenzüge lassen sich nicht ohne weiteres in Gartensiedlungen mit Flachbauten nm- wandeln. Wir haben den Weg vom Kleinhaus zur Mietskaserne in einem halben Jahrhundert zurückgelegt und werden deshalb die städtischen Hochbauten nicht mit einem Schlage beseitigen. Aber eine herzhaft zu- fassende staatlich«? Wohnungsneuerung wird einen Teil der Schäden abschwächen können, die das Masscnmiets- haus für seine Bewohner birgt. Einen Teil, nicht alle. Die Wohnungsdichtigkeit dieser Häuser und Stadtteile wird stets ihre gesundheitlichen und sittlichen Gefahren für die Bewohner im Gefolge haben, besonders für die Heranwachsenden Mcnschenpslünzchcn. Cs ist zu befürchten, daß sich die Wohnungsfrage nach dem Kriege verschärft.. Die Folge wäre ein weite- rer Sturz der Geburtenziffern. Teuerung der Woh- nungen und Wohnungsknappheit erschwert die Kinder- haltung und führt zur Zurückweisung kinderreicher Fa- milien durch volksü'irtschastlich und nationalpolitisch kurzsichtige Hauswirte. Cs muß deshalb die Gesamtheit den Familien mit ausreichendem, gesundem Nachwuchs beispringen. Da- für sind schon allerlei Vorschläge, brauchbare und weni- ger wirksame gemacht worden. Die Steuerermäßigungen allein werden wie bisher unwirksam bleiben. Kinder- zulagen kann wohl Staat und Gemeinde einfilhren, in Einzelbetrieben sind sie dagegen vorläufig kaum denkbar. Da würden sie zur Bevorzugung von Unverheirateten und Kinderlosen bei der Anstellung führen. Wirksam dürften schon Crziehungsbeihilfen vom dritten Kinde an werden. Die in neuester Zeit empfohlene Spar- pflicht könnte ein gutes Mittel zur Erziehung zur An- spruchslosigkeit werden und daneben helfen, die Mittel zur Gründung des eigenen Restes und seiner Aus- stattung anzusammeln. Warum soll der junge Mensch nicht ebenso dafür , sorgen, wie er heute durch bic Bei- trüge zur Sozial- und Krankenversicherung schon für seinen Lebensabend öder für die wirtschaftlichen Schä- den von Erkrankungen vorzusorgen hat? Cs müssen für die jungen Menschen aus dem Volke Verhältnisse gc- schaffen werde», die eine frühere Eheschließung ermög- lichen. Eine wirksame Hilfe für kinderreiche Familien er- wärten wir von der Reichs-Wohn-Versicherung, die der Deutschnationale Handlnngsgehilsen-Verband in seiner Denkschrift an den Reichstag „Handlnngsgehilfensorde- runge» für die Aeberleitung der Kriegswirtschaft in die Friedenswirtschaft" erhoben hat. Diese Versicherung wäre im Anschluß an die Angestelltenvcrsichernng zu schassen und sie würde sich ebenso gut für die gewerblichen Arbeiter an die Invalidenversicherung ansügen lassen. Die Beiträge wären mit dem Beginn der' Beitrags- pflicht - 16. Lebensjahr zu bezahlen. Die Beitrags- pslicht hört mit der Verehelichung aus. Von den Bei- trägen hätten versicherte Familien vom dritten Kinde ab steigende Wohnrcnten zu erhalten, lieber die Höhe der erforderlichen Beiträge und der möglichen Wohnrenten sind versicherungstechnische Berechnungen auzustellen. Vor dem dritten Kinde kann die Leistung von Wohnrenten nicht empfohlen w.erden. Familien, die an der Zwei- oder Einkindersünde festhalten, also ihrem Volke bestensalls nur Platzhalter für die durch den Tod der Eltern entstehenden Lücken stellen, können an einer solchen bevölkerungspolitischen Versicherung nicht teil haben. Mit einer solchen Wohnrente, die die Höhe der Miete-Mehraufwendung für die größere Kinderhaltung erreichen müßte, wäre den kinderreichen Familienvätern eine erhebliche Erleichterung für den Wohnnngsaufwand bereitet. De» Hauswirten würde eine solche zahlungs- kräftigere Familie, trotz der größeren Kinderzahl, recht erwünschte Mieter sein, die nicht mehr wie heute von der Hausschwelle gewiesen werden. Auf diese Weise wäre der Wohnungsnot der durch Rußland. Die letzte» Dorfbewohner. Auf der „Bienen"jagd. Neigung oder Berufspslicht aus das Maffenmietshaus angewiesenen Haushaltungen schon fühlbar abgeholfcn. Gleichzeitig muß aber ermöglicht werden, daß die Wohn- rente auf Antrag in eine Kapitalabfindung für den Er- werb eines Eigenheims umgewandelt werden kan». Die Vorschläge des HauptauSschuffes für Kriegerheimstätten sehen beispielsweise die Veschassung und Einzahlung von 10 v. H. des Werts der Heimstätte vor. Ebenso sor- dern einzelne und gemischtwirtschaftliche Gartenhaus- sicdlungen eine Anzahlung von 10 v. H. der Crwerbs- summe vor. Der Rest ist durch die Heimstättenausgebcr, die Gemeinde oder Siedlungs-Gesellschaft oder durch die Versicherungs-Anstalten zu bekommen. Durch die Ka- pitalabsindung würde demnach die Rcichswohnungsver- sicherung die Seßhastmachung der wirtschastlich schwäche- ren Schichten fördern können und damit erst ihre eigent- liche bevölkerungspolitische Ausgabe ganz erfüllen. Also wieder eine neue Versicherung? Neue Bei- träge? Wir sehen schon wieder etliche. abwehrende Hände. Run diese Bewegungen sind bekannt. Wer erinnert sich nicht der Kämpft die Bismarck für die Ein- führung der staatlichen Arbcitervevsicherung zu führen hatte. And wer möchte ernstlich bestreiten, daß sie unserem Volke die Kräfte mit erhalten half, die im Völkerringen der Gegenwart das Erstaunen und die Be- wunderung der ganzen Welt erregen. Manch einer unter den Angestellten hat auch über die staatliche An gestelltenversichernng gebrummt ehe er sie kannte und hatte doch stets Geld über für nichtigere Zwecke. Wer möchte heute nicht, daß unsere Angestclltcnversicherung zehn Jahre älter wäre, schon um unserer Krieger und dev Krieger-Hinterbliebenen willen. So wird es auch einmal mit einer Wohnnngsversichcrung sein. Sie wird nicht das Allheilmittel gegen die Wohnungsnot sein, aber sic wird uns zu besseren Siedlungsbedingungen verhelfen, sie wird Bestand und Zukunft' des deutschen Volkes, der Vormacht des Germanentums sicherstellen, die edlen Kräfte unseres tüchtigen Volkes auch für den Wettkampf des Friedens erhalten und entfalten Helsen. C u g c ii E l a u ß. Etwas zum Lachen. Weissagungen vom vorigen Jahre. „XXe. Siede" vom 8. August 1915 bringt einen Brief des französischen Marineministers Augagncnr an „Times", worin es unter anderem heißt: „Der Sieg zur See über Deutschland ist verwirklicht; Deutschland hat die Ozeane unserer Herrschaft überlassen. Diese Ergebnisse werden noch glänzender sein, wenn unsere Feinde sich dazu verstehen, eine Seeschlacht zu wagen." And so kam es auch. Siehe: Skagerrak. „Politiken" vom >0. August 1915 berichtet: Aus Reuyork wird an „Daily News" telegraphiert: Der Konstantinopeler Berichterstatter der „Anitcd Preß" meldet, daß eine Verständigung zwischen der Türkei und Bulgarien noch weit entfernt ist. Die Türken fürchten stark, daß Bulgarien ans Seite der Verbandsmächte treten wird. An der Verteidigung von Adrianopel, Lüle-Vurgas und Tschataldscha wird mit fieberartiger Hast gearbeitet, Fefinngsgeschühe, die nach Gallipvli ge- bracht waren, werden eiligst znrückgeschasst, wodurch die türkischen Stellungen ans Gallipvli sehr geschwächt werden. Seither wurden ja auch ivohl englische Geschütze von Gallipolj znrückgeschasst? Etwas zum traten. Ein Wächter zeigt sich dir, bereit mit deutscher Kraft, der Russen wilde Horden vor sich her zu jagen, verknüpsst du mit dem schönen Sinnbild deutscher ■ Kraft, was Wächter einst als Zeichen ihres Amts getragen. Auflösung >» der nächsten Nummer. Auslösung des vorigen Rätsels: Falkenhayn. Etwas zum Merken. Kiihncn und Wagenden steht ungesehen das Glück bei, plötzlich ist etwas geraten. Jakob Grimm. Der Ausgang gibt den Taten ihre Titel. Goethe (nach Aristophanes). 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 8. Mitteilungen an unsere Leser! Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgefiihrten Firmen angehören, zur Nachricht, das; die Zusendung im Aufträge ihrer Firma erfolgt: S. F. Alm, Lübeck 5 — Heinrich Künning, Cöln 25 - G. Wenhler, Münden 12 — I. Scheuer, Neuwied 10 — Moos ». Co., Ofsenbach a. M. 5 — ©. Mar- kurth, Findenwirunshier 2 — G. A. Teichmann, Dö- beln (Sa.) 5 Alfons Schick, Colmar i. C. 2 — Louis Pcrlmann, Leipzig 1 — Brandt u. Loeloff, Halle a. S. 5 — M. Krumbäd, Dresden 1 — G. A. Krause, Mag- deburg 3 - Gebr. Eggers, Coburg 4 — Kurhe u. He- ring, Berlin 15 - Vcnzinwerke Wilhclmsburg, Ham burg 15 — H. Lampert, Saarbrücken 8 — Th. Hein- richs, Grabow 10 — Asphalt- und Tecrproduktcnfabrik „Rhein" 2 Langsdorf u. Weinberg, Inh. F. Roß- bach, Friedberg 1 — Molkerei Lehe' e. G. m. b. H., Lehe 5 - Deutsche Solvay-Werke A.-G., Bernburg 25 - Pabst u. Rinneberg, Leipzig 5 — Heinrich Giesen, Duisburg-Wanheimerort 5 — Th. Marh, Teterow 5 - Ottomar Schmidt, Crimmitschau 2 — Max Holze, Leipzig-Gohlis 3 — Vereinigte Stahlwerke van der Zypen und Wissencr Cisenhtttten-A.-G., Köln-Deutz 751 H. A. Alldag, Stollhamm 1 — Hermann ©rei- ner, Leipzig-Plagwih 5 — Gebr. Heuschen, Elberfeld 5 - Controller G. m. b. H., Düsseldorf 5 — Schloß- branerei Waldniel I — Theodor Kirsch u. Söhne, Gehren i. Thür. 276 — Verein rhcin. Tafelglashütten Saar und Pfalz G. m. b. H., Sulzbach a. Saar 5 — Pfiudel u. Simon, Straßburg i. Elf. 5 — Ernst Lange u. Söhne, Bischofswerda 3 Hoffman» u. Leiscwih, Bremen 5 Moritz Kunath, Bretnig > — Elektrizi- tätswerk Berggeist A.-G., Brühl 40 — Wilhelm Scll- mann, Altenessen 5 — Akt. Ges. für Schlesische Leinen- industrie, Freiburg i. Schl. 180 — Julius Esch, Duis- burg 5 Stück. Zn der abgelaufenen Woche stifteten: a) Für ihre Leute im Felde: Carl Räder, Solingen 1 — Gustav Wagner, Kreuznach 30 , Brauerei Gebr. Ibing, Mülheim a. d. Ruhr-Broich 12 — H. Stephan, Vcrnsbach 2 — S. F. Pctrich, Spremberg i. L. 12 — Langsdorf u. Weinberg, Inh. F. Roßbach, Friedbcrg (Hessen) 1 — Bücherbefprechung. Ideal und Macht. Von Houston Stewart Cham- berlain. Verlag F. Vruckmann A.-G., München. — Der genaue Kenner Englands, Chamberlain ist ja ge- borener Engländer, findet das richtige Wort zur rech- ten Zeit, uns vor den Absichten und Plänen unseres gefährlichsten Feindes zu warnen, denen wir mit Erfolg nur dann begegnen können, wenn wir den wahren See- lenadel Hochhalten, für den wir letzten Endes kämpfen. Bronsart v. Schellendorsf, Afrikanische Tierwelt. Band I V: „Novellen und Erzählungen". 9 Bogen mit Bildbeilagen nach Naturaufnahmen. Geh. 3 Mk., geb. 4 Mk. — Kürzlich brachten wir einen Abschnitt aus dem III. Band von Schellendorffs Afrikanischer Tierwelt, der unfern Lesern zeigte, wie schlicht und fein der Ver- fasser zu schildern weiß. Versteht er es doch, uns seine Erlebnisse so gegenwärtig zu machen, daß wir immer wieder rusen möchten: Donnerwetter! Wärst du doch dabei gewesen! Ordentlich neidisch können wir werden wegen der Weihe- und Andachtsstunden, die dieser Iü- Gebr. Nieteckmann, Mainz 2 — Hugo Leitholf, Crefeld 10 — Deutsche Treuhand-Ges., Berlin 64 — Herz u. Stern, Rheydt 10 — Thurm u. Beschke, Magdeburg 10 — Utzschneider u. Cd. Iaunez, Saargemünd 1 — Veit Wohlfarth, Frankfurt a. M. 5 Stück. b) Zur allgemeinen Verbreitung: Jos. Kontny, Döhlen-Potschappel 2 — C, Sttßmilch G.m.b.H., Lcipzig2 — Fr. Sonderhosf,Köln-Riehl3 — Jos. Schreycck, Düsseldorf 3 — Paul Fischer, Döbeln Sa. 3 — V. Hocks, Trier 2 — Stachclhaus u. Vuch- loh, Mannheim 2 — Straßburger Treibriemenfabrik G. m. b. H., Straßburg i. C. 5 — Schädlich u. Gregor, G. m. b. H., Dresden 5 — Gebrüder Nuffenow, Leip- zig 2 — Gebrüder Langen, Cöln-Braunfcld 5 — Lasse u. Co., Leipzig 2 — Gebrüder Gans u. Co., Saar- brücken 5 — Decker u. Cie., Köln ° Klcttenberg 5 — Brunner u. Schweitzer, Mannheim 25 — Clsäss. Zuckerfabrik, Crstein 10 — Stader Saline G. m. b. H., Campe b. Stade 5 — Heinr. Kemper, Cffen- Altenessen 3 — O. Borchcrt, Güunitz 1 — Vuderus n. Co., Hannover 1 — Franken u. Lüncnschloß, Cöln > — Peter Groß, Ofsenbach a. M. I — Molkerei Heiligcn- loh G. m. b. H., Heiligenloh 5 — Eduard Kühne, Erfurt 25 - Josef Wecker, Düsseldorf 1 - I. Paul Liebe G. m. b. H., Dresden 5 — Rheinische Spreng- kapsel- und Zündhütchcnsabrik, Cöln 5 — I. B. Gros- jean, Markirch 1 — Hugo Hcckert G. m. b. H., Halle a. S. 5 — Johann Reis, Strahburg i. C. 3 — Emil Drache, Dresden 1 — Heinrich Clsncr, Ludwigslust 5 — Eisenwerk Neubrandcnburg G. m. b. H., Neubran- denburg 5 — Elektrische Ucberlandzentrale e. G. m. b. H. , Neubrandenburq 10 — Rölken u. Co., G. m. b. H., Niederdorf 5 — Tabak- und Zigarettenfabrik „Fein- gold", Dresden 2 — Schoos u. Weigel, Erfurt 1 — Otto Schmidt, Düsseldorf 5 — H. Schaper, Hannover 1 — Adolf Ruttcnbcck, Solingen 2 — Ernst Moock, St. Andrcasberg 5 — Molkerei Bergen a. D. D. e. G. m. b. H., Bergen 5 — Fcrd. Lcysicffcr, Lennep 5 — Fröhlich u. Wolfs, Verkaussbüro, Hamburg 25 — Vraunkohlen-Vriket-Vcrtricbs-Ges. m. b. H., Trier 5 — Max Böhm u. Co., Lüneburg 2 — Otto H. Meyer, Aachen 4 — Gebr. Rosemeyer, Straßburg-Königshofen 4 — H. I. Salomon, Altona 2 — Oppenheimer u. Co., K.-G., Hannover 4 — Quarzlampcn-Ges. m. b. H„ Ha- nau 10 — Beugen u. Co., G. m. b. H., Hannover 2 — ger vor dem Herrn bei Beobachtung der so überaus fesselnden Welt der Elefanten, Kaffcrbtiffel, Leoparden und so weiter mit offenen Auge» und warmem Herzen für diese unsere Vettern in der Steppe genießen durfte. - Das Buch ist so recht ein Buch zum Ausruhcn und Vergessen, also wie geschaffen für unsere verwundeten und unvcrwundcten Verteidiger. Von dem „Kriegsalbuin der Woche" (Verlag August Scherl G. m. b. H., Berlin. Preis des hübsch gebundenen Bandes 3 Mk), ist der vierte Band erschie- nen, er führt die Sammlung der Heeresberichte der ver- bündeten Mittelmächte fort und bringt dazu eine große Auswahl guter Bilder — mehrere Hundert — die uns lebendig und anschaulich das Leben und Treiben unserer Helden schildern, so daß wir, was sie an Kriegs- schrccken vom heimatlichen Herd ins Feindesland ver- wiesen haben, an uns voriibcrziehen lassen können. Wir atmen hoch, wir atmen tief. Ins Auge stcigts uns warm. Wir jauchzen aus und schluchzen aus And breiten Brust und Arm. „Hansa", Schisfsbedarf-Ges. ni. b. H., Hamburg 20 Lensing u. van Gttlpcn, G. m. b. H., Emmerich 10 Georg' Osten, Brandenburg a. H. 1 — Otto MuM A.-G.', Berlin 10 — F. Hermann Puhgcr, Rossen va. 10 — Dr. Stürcke, München 20 — SteinkohlemDerg- werks-Zollvcrein, Katernberg 40 — L. Freybe, -orenu‘ 20 — Otto Kraemer G. m. b. H., Kirchen Sieg 1ö Gg. Heinrich Schirmer, Gießen 4 — Friedrich u. vo.' Feuerbach-Stuttgart 2 — Mechanische Weberei, Ra- vensburg 5 — Meyer u. Pollchn, Leipzig 2 — Lantzn u. Probst, Stettin 2 — PH. Pennin Gummiwerk A.-o- Leipzig-Pl. 4 — Oscar Ruperti, Hamburg 30 ^ Steidt'mann u. Roitzsch, Ehemnih-Ältendorf 4 — " Sarfcrt, Zwickau 10 — C. Stoltz, Dricsen 4 — Fr^" - Schmidt, Forst i. L. 10 — Fr. Kunze, Königsberg}' Otto Stosfregen, Berlin 10 — Franz Stark u. Svyua Netzschkau 4 '— v. Groote, Höfen 1 — Carl SteY"- Freiberg i. Sa. 20 — I. F. Steinhaus, Rostock 4 77 K. Str'oedter u. Co., Biebrich a. Rh. 4 — Ludwig Möhling, Schwerte 4 — Pfcrdmenges, Prcyer u. Bremen 20 — Stadthauptkaffe Frankfurt a. M. 40 -7 Seiler u. Co., Geldern (Rh.) 4 — Aug. Erps, Fran,' furt a. M. 4 — C. L. Retter, Berlin 10 — CE ^ Segalowih, Königsberg 4 — Felix Przyskowski, Ras, bor 4 — Jul. Kronheimer, Hamburg 4 — Gust. vs" ling, Leipzig 2 — Senger u. Butz, Konstanz 2 — 7' Leschitzki, Hamburg 4 — P. Krücken, Cöln 4 — 2lm? Petzold, Bärenstein 4 - C. W. Kayser, Köln°M'^ heim 10 — Frau Geheimrat Kümpers, Rheine > F Kraemer u. Co., Trier 4 — Paul Wcyrich, Stralau' - Wilh. Simon, Kirn a. N. 10 - W. StcM' Zwickau i. Sa. 4 — Gebr. Iüneckc u. Fr. Schneewa'! G. m. b. H., Hannover 2 — Thür. Vaeuumröhrensaas, O. Preßler, Leipzig 4 — Gothaer Waggonfabrik Gotha 10 — Wests. Kohlen-Kontor G. m. b. H., ^7, bürg 20 — Wirsing u. Hannemann, Hamburg 4 " We'senfeld, Dicke u. Co., Barmen 2 — Hermann 2vci^ phal, Vergedorf 2 — Siegfried Zadck u. Co., Posen 4 Paul Schmidt, Magdeburg-Südost 10 — Steinkohw bauverein Hohndorf 4 — Kath. v. Kalmitz, Gutwm^ 20 — W. A. Schölten 2l.-G., Brandenburg a. General v. Kleist, Wuffeken 6 — Frau C. H. ^ Ww., Bremen 4 Ioh. Rudelosf, Waren 4 Cmil Ahlmann G. m. b. H., Ch/',„ Voigt, Danzig 2 — unui ityimuiui u>. m. v. jj-, 'rrz.u, nitz 4 — W. Kölln, Hamburg 4 — Jul. Wolfs, Rw rin 2 — Max Lipmann, Bräunschweig 4 Stück. Im Torpedoboot gegen England. Von Graf. Preis geh. 1 Mk. Ebenda.^ Seine Crlebn^ schildert uns hier einer der vielen Tausende, die aller Schwierigkeiten aus weiter Ferne herbeieilten, u ihrer vaterländischen Pslicht im Weltkriege zu genug ^ Der Verfasser war Offizier eines großen Hamburg xjciju||ci iuui ^|| ui eines i}iußeu ,lt(r Handclsdampfers, der, als jede Stunde CntschewNH über Krieg oder Frieden bringen konnte, seine M nach Amerika antrat. Mitten zwischen engnm^. Kreuzern hindurch wird die amerikanische Hoheitsgrr 7 erreicht und, nach aufregender Küstcnfahrt, im unsn willigen Schuhe eines — englischen Kreuzers) der c> White Star-Dampfer begleitet, der Hudson. Der - faffer strebt mit einem holländischen Dampfer ". Deutschland zurück und gerät in französische GefaU»^ schaft in Brest. Cr und ein Begleiter gelangen. waghalsige Flucht auf den Dampfer zurück und' , Vaterland. Zur Torpcdowafse kommandiert, sw"ch^^ er nunmehr den Dienst ans dem Torpedoboots Buch ist ein beredter Zeuge unserer großen Zeit, Zeuge des deutschen Geistes, der immerdar lebe». bleiben soll und muß in unserem geliebten Vaterlu Die besten Armee«Uhren —» Vorzüglich bewährte Kriegsuhren — Taschenuhr, schweizer Ankerwerk mit Ra- diumleuchtblatt Mi Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen Taschenweckerahr mit Radiumleuchtblatt Armbanduhr (kleines Format), mit Leucht- blatt ^ 7,50 19,50 Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen Armbauduhr, vorzügliches schweizer Werk mit Leuchtblatt M. 14,— u. Armbanduhr, feinstes schweizer 8-Tage- Gehwerk mit Leuchtblatt Taschenuhr, ohne Leuchtblatt 7,50 9, 1». Jeiß Uhr Ist genau geprüft mit 3jahr.*chrifti.Garantie. Versand ins Feld nur gegen Vorauszahlung (p. Poßtanw. nicht im Brief). Nachnahme ist bei der Feldpost nicht 25,50 3,50 Preisliste kostenlos, ng (p. r Feldpo zulässig. Portou. Verpackung 35 Pf. — Für Ankunft der Sendung wird garantiert. «■Medeflnd,BerltnSz.,Zorndorferslr.21. aller Art, Dekorationsartikel: Bilder, Sprüche, Guirlanden, Fähnchen usw. Feldbedarf: Spiele, Schreibpapier, Postkarten usw. in Feld- postpackungen. Mundharmonikas. Scherzartikel und Gegenstände für gesellige Heiterkeit. Sämtlicher Vereinsbedarf. Orden- und Ordensdekorationen. Preislisten kosten- und postfrei. Bernhard Richter, cmoh. iiorucf. Cöln a.Rh. itella-Taschenhuch 1914/16 enthält: 1. Kriegskalender seit Kriegsbeginn, 2. Genaue bunte Karte aller Kriegsschauplätze, 3. Tagebuch in Lagen init Selbsteinband, 4. Dauer-Zettelblock (ersetzbar) in. 100 Zettel usw. ersetzt Brieftasche, Schreibmappe und Almanach in Preßspan 2.-, Cobraleinen 3.-, ff. Leder 5.- M. stets elegant u. unverwüstlich postfrei gegen Voreinsendung; Nachnahme 30 Pf. mehr. ’tella-Verlag, Berlin,AlteJakobstr.il,oegr.l ♦♦♦ Protos- Fussfchoner erhöhen die Marschfähigkeit, beseitigen jeden Schweißgeruch, kein Brennen, kein Wundlaufen, eine Wohltat bei fehlender Waschgclegenhelt, einziges naturgemiitSes Mittel gegen Schwelüfull. 10 Paar 85 Pf. gegenEinsendg. v.M. 1,— 12 Paarl als Feld „ „ „ „ 2,— 25 „ /po8tbrw5J: LÖSCHER & BÖMPER BERLIN W.S7, BUlow-Straße 56. Ansichtskarten csl. em»1“' jßQ rAiisnaliiiieiii’eisM.i-^r- •n Kfcl Echt Silbe-' craniU- 'färben' Alll>II(IIIIIIG|ll’t»lö 1»'' auch anstatt Kreuz m. .lahresr-' bar. Porto Feld 10 Pfg- Sam. ^ Gez’ Rabatt. Wiederverkäufen ^Cpapier*Ijaj# E nsendung des Betrages' Jakob Fl* Verantwortlicher Schristleiter: G. P. S. Cabanis, Berlin SO., Köpenickerstr. 21. — Druck: G u st a v Zicmsen, Berlin. Verlag Gustav Ziemfen,Berlin SW.ss.Bergmamiftr. iv2 Sirnlprrdjpr:‘ämtCäfjoro 5699. AndiestAdrelft alle Sendungen «ibelen. KschrichtmMr Herausgeber Generallemnuni j. ‘ü o Mülmann Tmffchlsnds 4. Jahrgang. Nr. 9. Berlin, den 30. August 1916. Einzelnummer 19 Pf. eeMKM Sw..MklMsSkM" (O. m Srailicuno non Wunpton (iic Dtutllt NwdelWM sichern» uiSdjentltrt) — Dnrch jede Postanstalt ,« beziehe«. — «ezugsprei»! vierteljährlich 1,8« M. monatlich 45 Pf. «usschlietzlich Bestellgeld. Für Soldaten bei Sammelbestellun» "Bezugspreis z« erfrage« unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Vertreter». — Die Mitglieder der Bereine „Vaterländischer Fraucu-Verein" und „Baterlandsfpende zur Errichtnn« D-utk-be» Ktrieasbekihädigteu-Erholungsheime" erhalte« di» Zeitung »um Vorzugspreise von 1»— M. vierteljährlich. .Herstellung der Wandbekleidung für Schützengräben aus Weidenruten Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. S. „Vaterlandsspende" (E. V. zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) Zweck des Vereins: Sammlung von Mitteln, um damii den ins bürgerliche | Leben ;uriickgetretenen, weniger bemittelten Eeiinehmern der Weltkrieges eine Krästigende Lrholungszeit zu gewichien und den, deutlchen Volke auf diese Weife für Erfüllung feiner Aufgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeitskräfte wieder>ugeben. Die Mittel werden möglichst für Angehörige der Bunderftaaten oder Provinzen verwendet werden, die fie auf- gebracht haben. Zeder Deutfche follte daher Mitglied der Vereinr werden und ihm reiche Beiträge und Spenden zuführen helfen. J, Leitende Gesichtspunkte für die Vcreinsarbeit: Vaterlandrtreue und Näch- stenliebe ohne Aückficht auf Vekenntnir und Parteisteilung. Enge Zufammen- arbeit mit den Organen der behördlichen Kriegrbefchädigtenfürforge unter strenger Befolgung der von der Reichrregierung gebilligten neuzeitlichen Zorde- rungen auf diefem Gebiete. Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Vereinrfammlnngen ist in Preußen fowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- landrfpende hat die Nechte einer „Milden Stiftung". ». Unterbringung der Kriegrbefchädigteu: Um die gefammelten Mittel in Der Borstand: Generalleutnant v. Mülmann, Gharlottendurg, Erster Borfitzender. Vorfitzender Dr. F. v. Karfledt, Bln.-S>eglitz. Sgndlknr der Vereins: Nechtranwalt vr. N i l t h a u f e n, Berlin W.' Budapester-Straße 2-3. 7. Bankkonten: Neichrhauptdank und sämtliche Nebenstellen, Deutfche Denk Dirkonto-Sefellfchaft, Eommerz- und Dirkontobank, Bank für Handel unk Industrie, ^Mitteldeutfche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, fowie *• „..t, Ber»- Berelnrmit gliedert Vi-rteljahrrpreir Mk. l.— statt Mk. 1~30'.' 9. ©ic Sefchäftrst-Ile der Vereins: Berlin W. S7, Bülowflr. 100, S»"" LützowS92 Telegrammadreffe: „Vaterlandfpende". Geschäftszeit: Wochentage von S V? Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den ge samten Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle zu richten.. 10. Mitglledsbeiträge: Mindeftjohresbei'trag für Einzelmitglieder: 1 Mk., su körperschastlich» 10 Mk. Mit Rücklicht auf den vaterländischen Zweck d»> Vereins ist ein Hinansgehen über die Mindeftbeittäge und Spenden DC' einmaligen größeren Beträgen für den Verein dringend erwünscht. s?'°"burg, T-schäftsfuhi-nd-r VoMender. Königlicher Baurat Hermann Duerdoth-B-rlin, Stellv.rttetender Selchäfl-füd»i>^ Rechtsanwalt Dr. H. Muntzel, Berlin. Generalkonsul Stodwaffer, Berlin. Univerlilätsprofeflor Dr. med. Strauß, Berlin voller Höhe für die Kriegsdefchädigten verwenden zu können, weiden wir diefe > als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen' unterbringen, wo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- defchädigtenfUrforge und die Unterstützung der Bäderfürforge des Roten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Verfügung stehen. Auf diefe Weife erübrigt sich ein Ankauf von Grundftürken und die Erbauung eigener Gebäude. 5. Auswahl der Kriegsbelchädigten: Die Vaterlandsspende wird in erster Reihe leichtkrank- bezw. nur erholungsbedürftige Kriegstellnehmer, für die erfahrungs- gemäß von anderer Seite weniger gesorgt zu werden pfleg«, verückfichtigen, also z. B. mit Neurasthenie, Rheumatismus, leichten Formen von Herzleiden oder Störungen der Verdauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- fcheidung über die Auswahl fteyr der bürgerlichen Kriegsbefchädigtenfürforge zu. Unteinebmungen, die mindestens 20 Freistellen zn je Mk. 150.— zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Zahl in Vorschlag bringen. b. Schatzmeister: 0r. E. M o S l e r, Sefchäftsinhaber der Diikonto-S-fellfchaft, Berlin W.S. Unter den Linden ZS. Grundsätze für das Verfahren bei Kurentsendungen von Kriegsteilnehmern durch die Abteilung 9, Väder- und Anstaltsfürsorge des Zentralkomitees der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz, auf An- trag der Vaterlandsspende zur Errichtung Deutscher Kriegsbeschädigten-Erholungsheime E. V. Zwischen dem Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz und dem Verein Vater- landsspende zur Errichtung Deutscher Kriegsbeschä- digten-Crholungsheime (in folgendem kurz Vater- landsspende genannt) wird folgendes Abkommen getroffen: 8 r. Die Vaterlandsspende überträgt der Abtei- lung 9 des Zentralkomitees der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz für Väder und Anstaltsfürsorge ausschließlich die Kurunterbringung aller derjeni- gen Kriegsteilnehmer, welchen sie Crholungs- oder Heilkuren auf ihre Kosten bewilligt. 8 2. Die Vaterlandsspende hat bei Kurbewilligun- gen die ihr von dem Staatskommissar für die Rege- lung der Kriegswohlfahrtspflege in Preußen und den Behörden der übrigen Bundesstaaten jeweils auferlegten Bedingungen zu beobachten und dabei insbesondere folgende Grundsätze zu berücksichtigen. 1. Kuren sollen nur Kriegsbeschädigten bewil- ligt werden. Als solche werden alle diejeni- gen Personen angesehen, welche im Verlauf des gegenwärtigen Krieges irgendeiner mili- tärischen mobilen oder immobilen Formation angehört haben oder in der freiwilligen Krankenpflege tätig gewesen sind und dabei eine Schädigung ihrer Gesundheit erlitten haben. 2. Weitere Vorbedingung ist, daß der Kriegs- teilnehmer bedürftig ist. Als bedürftig sind solche Personen anzusehen, die unter Be- rücksichtigung aller Verhältnisse sich mit ihrem Einkommen eine Kur nicht leisten können. Die Feststellungen über das Vor- liegen der Bedürftigkeit sollen in möglichst vertraulicher Weise erfolgen. 3. Die Notwendigkeit einer Heil- oder Er holungskur muß durch ärztliches Zeugnis be- scheinigt sein. Vor Stellung des Antrages auf Kur- entsendung bei der Abteilung 9 hat die Vaterlandsspende die Entscheidung der zu- ständigen amtlichen Hauptfürsorgestelle ein- zuholen. 8 3. Zum Nachweis der Erfüllung der in 8 .2 unter 1—3 genannten Bedingungen ist dem Anträge auf Kurentsendung seitens der Vaterlandsspende ein ausgefüllter Fragebogen mit dem Genehmigungs- vermerk nach anliegendem Muster beizufügen. Hierbei sind bei Angabe der persönlichen Ver- hältnisse des Antragstellers allgemeine Bezeich- nungen wie Kaufmann, Techniker usw. zu vermei- den, damit der Kriegsteilnehmer seiner bürgerlichen Stellung gemäß untergebracht werden kann. Auch soll das ärztliche Gutachten, wenn es nach der Art des Leidens angängig erscheint, mehrere Kurorte angeben. Im Interesse sparsamer Verwendung der ge- saminelten Mittel sollen Kurentsendungen nach Möglichkeit in die Zeit der Vor- und Nachsaison der Väder gelegt werden. 8 4. Die Abteilung 9 bringt nach Eingang des An- trages den Kriegsteilnehmer mit tunlichster Be- schleunigung in dem für ihn in Frage kommenden Kurort unter und teilt gleichzeitig die Unterbrin- gung der Vaterlandsspende mit. Sie behält sich die Unterbringung auch in einem anderen ge- eigneten Kurort vor, falls eine Unterbringung in dem zunächst gewünschten Ort aus irgend einem Grunde nicht möglich ist. Dem Kurbedürftigen wird bei der Ueberweisung bekannt gegeben, daß er die Entsendung der Vaterlandsspende verdankt. Bei der Ueberweisung und Unterbringung ver- fährt die Abteilung 9 im übrigen nach den jeweils für sie geltenden allgemeinen Grundsätzen, nament- lich nach den in der beiliegenden Geschäftsanwei- sung für die Vertrauensmänner der Abteilung fest- gesetzten Bestimmungen. Die Abteilung 9 behält sich insbesondere den vorzeitigen Abbruch der Kur vor, falls ihr dies in folge kurwidrigen oder anstößigen Verhaltens Bedachten notwendig erscheint. 8 5. Nach Beendigung der Kur übersendet die Ab' teilung 9 »der Vaterlandsspende neben einem etw^ gen erforderten ärztlichen Schlußgutachten Liech' nung über die ihr für die Kurunterbringung z" stattenden Kosten. Diese Kosten sehen sich zusammen aus y Varauslagen der Abteilung mit einem prozentuale Zuschläge (zur Zeit 8 Prozent) zur Deckung os entstandenen allgemeinen Kosten der Abteilung ’ dem Regelsah, in dem er der Abteilung 6 jeweu» von den amtlichen Hauptfürsorgestellen und Berus-" verbänden vergütet wird. Der Vorsitzende des Zentralkomitees der Deutschs Vereine vom Roten Kreuz, v. P f u e l. Der Vorstand der Vaterlandsspende zur Erricht»^ Deutscher Kriegsbeschädigten-Crholungsheime v. Mülmann. Dr. Belia»- Aendei-ung des Vereinsnamens! Der Vorstand hat in seiner Sitzung vo>u 18. d. Mts. beschlossen, in Zukunft den Derr"! „Vaterlandsspende" ohne Zusatz zu nennen. Veröffentlichungen sollen die erklärenden V3oi hinzugefügt werden „Eingetragener Verein 8" Gewährung von Erholungskuren für deutsch Kriegsbeschädigte". Von der Geschäftsstelle >vc den für die Abänderung des Plakates Aeberklev streifen versandt werden. Wir bitten unsere vs ehrten Obmänner für Berichtigung der in ikstU Bezirk ausgegebenen Plakate freundlichst tragen zu wollen. Die Genehmigung zu der ^ mensänderung wird in einer außerordentlich^ Mitgliederversammlung beschlossen werden, die t Freitag, den 20. Oktober, nachmittags 6 Ahr, fl berufen werden wird. Berlin, den 18. August 1916. Der Vorstand- Dr. V e l i a n- Der Platz an der Sonne. Cs ist wohl bescheiden genug für ein Volk, das, wie das deutsche, die ganze Welt mit seinem Geist erfüllt, wenn wir nach des Kaisers Wort irnr „unseren Platz an der Sonne" verteidigen. Davon, daß wir die ganze Welt beherrschen wollten, wie unsere Feinde unser „Deutschland über alles" auslcgen, ist dabei gar nicht die Rede. Ja, es ist sogar unsere Schwäche, daß wir im Gegensatz zu anderen Völkern gar kein weit gestecktes Ziel haben. Die schöne dichterische Wendung, daß ein- mal an deutschem Wesen die Welt genesen soll, ist doch auch nur geistig zu nehmen. Dagegen haben andere Völker greisbare Ziele; sie greisen zur Zeit mit aller Gewalt danach, und wir Deutschen nehmen es schon fast als geschichtlich begründet an, daß sie ihre Ziele laut in die Welt hinausschreien, als wenn damit ihre Be- gründung stichhaltiger würde. So zweiselt in Deutschland kaum jemand an der Notwendigkeit, daß Rußland einen eisfreien Hasen besitzen müsse. Daß aber Rußland in seinem Drange jum Meere auch seinen Landhunger befriedige» nitd mit der Eroberung Konstantinopels - es könnte sich ja auch im fernen Asien, einen Hafen suchen! — den Schlüssel zn Europa erobern möchte, ist trotz des Aus- spruchs: der Weg nach Konstantinopcl führe dilrch das Brandenburger Tor (von Berlin), nicht jedermann klar. Wenn wir Rußland daran hindern, verteidigen wir nur unsere Stellung in Europa, unseren Platz an der Sonne dürfen wir uns nicht nehmen lassen! Das ist doch bescheiden genug — Wcltcrobcrungsplüne kann niemand dahinter sehen; auch nicht, wenn wir uns einen Handelsweg über Land erschließen möchten. Da handelt England ganz anders; ihm ist cs nicht um den Handel allein zu tun, cs will die Welt besitzen und das Meer, das ihm als Verbindung zu seinem Besitz über See dient, beherrschen. Cs muß seine Hand fest ans fremdem Land halten, denn cs muß sich den Gewinn aus wirtschaftlicher Knechtung sichern, da der Engländer im Handel leicht von dem deutschen Kauf- mann übertroffen werden könnte. Diese Gefahr war ein Hauptbeweggrund für diesen Krieg, den die Geschichte wohl einst den „englischen" nennen wird. Ebenso klar wie das englische Ziel nach Welt- herrschast, ist das Ziel Japans. Das Land der aus- gehenden Sonne will „Asien den Asiaten" Vorbehalten sind spielt sich selbst mit Erfolg als die „Vormacht Asiens" aus. And sein Ziel geht noch weiter, bis zu de» Küsten Amerikas und hinunter nach Australien! Weit gesteckt ist das Ziel dieser aufstrebenden Macht des Ostens; Deutschland dagegen fordert nur seinen Platz an der Sonne, den cs sreilich ohne die Freiheit der Meere nicht behaupten kan». And diese Freiheit muß cs sich auch — jetzt oder nie! — erkämpfen Amerika, zu dem cs zur Zeit nur „hinschleichen' k« wie der Dieb in der Nacht, „unter" dem Wasser. Auch Amerika, die Vereinigten Staaten, habe» ein großes Ziel gesteckt für alle Zukunft. Cs ist »J^c gelegt in der sogenannten „Monroedoktrin" »»f„ j» Forderung, daß nur die „Vereinigten Staate» > Nord-, Mittel- und Südamerika Land erwerben — wie sie es jetzt mit den dänischen Antillen vory Wir sehen, cs sind „zielbewusste" Völker, Frankreich gehört dazu; es hat das Ziel der eroberung der verlorenen Provinzen und das 3»» ,„fcc schwarzen Kolonialreiches. Cs kämpft darum Englands Führung bis zum Weißbluten und »» gewiß anerkennenswerten — vielleicht schon »e jhi» zweiflnng nahe kommenden — Zähigkeit. Auw „g. gegenüber befinden wir uns nur in der Verte» Des öfteren haben wir ihm vor dem Kriege - i>n geboten, zu fürchten hatten wir cs ja nicht,. a Bunde mit den englischen Verschwörern. ^ »' das in diesem Kriege verkrüppelte Frankreich Zukunft nicht z» fürchten haben, wenn wir cs land trennen können, mit dem es ein »»! ,n ist- Bündnis zu seinem eigenen Schaden cingegamü ^ ^,i Welches Ziel hat Deutschland gegenüber »^ gegen es verbündeten Mächten? Wir spreche» Nr. 9. Deutsche Soldaten-Zeitung. 3 cm Ziel dieses Krieges, der ja für uns kein Crobe- ungskrieg ist, sondern ein Krieg, in dem wir unser ^ajem zu verteidigen haben. Aber sollen wir es damit v1Utn-Jc’u ^ftffcn- Sollen wir weiter der Fußschemel er Welt sein, jedermann um Entschuldigung bitten, aB wir geboren sind? Ein Ziel muß auch Deutschland vaveu, ein Ziel, das solchen Ringens unter Millionen- plcrn wert ist! Das Ziel kann nicht sei», daß wir das vcywcrt einstccken nach dieser blutigen Arbeit ohne Zuhne! „And die Welt gehört den Germanen," singt amx Dahn. Auch unser Kaiser rief schon einmal au , vrwegens Küste die Germanen auf, in der Zukunst Uammcnzustehen. Die falschen Vettern jenseits des mnals haben diesen Ruf mit Hohn ausgenommen. , ^ meinten, die Vormacht unter den Germanen zu sei» u»d wollten sich diesen Rang nicht streitig machen niicu; sie haben sich aber verrechnet, wenn sie wähnten, ?w müßten ihnen Gefolgschaft leisten. Cs wiederholt nn) das alte Spiel in der Geschichte der Germanen; ne bekriegen sich untereinander und mit Hilfe fremder Molker! Jetzt bieten die Stammesgenoffen sogar die schwarzen und die Gelben gegen uns auf! Aber, wie verrmann der Cherusker Sieger blieb gegen Verrat j^nd römische Heere, so werden auch heute die Deut- Aeu Sieger bleiben gegen die falschen Glieder des Mrmancnstammcs. And als Ziel sollten sie sich stecken, dermaleinst Füh- zu sein, nicht nur geistig, soweit die deutsche Zunge Nnigt, sondern „Führer der Germanen"! Unsere große ^>"t zeigt die Unbesiegbarkeit unserer Edelrasse unter Völkern und unsere alles überragende Schafscns- .^st und Führereigenschast. Vielleicht machen wir cs °och noch einmal wahr, daß die Welt den Germanen gehört — das sei „unser" Ziel! gesteigertem Vorbereitungsfeuer engl.-franz. Massen nördl der Somme auf der etwa 20 Kilometer brei- ten Front Ovillers—Clery u. sehr erhebt, franz. Kräfte rechts der Maas gegen Thiaumont—Flcury wie im Chapitre- und Berg-Walde zum Sturm an. — Nördl. der Somme wütete der Kampf bis tief in die Nacht. An mehreren Stellen drang der Gegner in unsere vorderste Linie ein und wurde wieder geworfen. Beiders. des fest in uns. Hand gebliebenen Guillemont hält er gewonnene Graben- teile beseht. Zw. Guillemont u. Maurepas haben wir nachts unsere vorgcbogene Linie verkürzt. Mit ungeheueren Blutopfern hat der Feind seine im ganzen gescheiterten Anstrengungen bezahlt. Garde-, rhein., bayer., sächs. u. Württemberg. Truppen be- haupten unerschüttert ihre Stellungen. — Rechts der Maas ist der wiederh. sranz. Ansturm nach teil- weise erbitt. Ringen unter schwersten seindl. Ver- lusten gebrochen.' Am Dorfe Flcury Kampf forr- gescht. Im Oftteil des Chapitre-Waldcs im Ge- genstoß über 100 Gef. Im Berg-Walde völlig zer- schossene vorgeschobene Grabenstücke dem Gegner überlassen. 0. Hindenburg-Front: Gcsecht westl. des Nobel-Sees fortgesetzt. Die Russen restlos zurückgeworfen. Gef. 3 Off., 320 Mann, erb. 4 M.-Gewehre. Der Feind steigerte an vielen Stellen der Stochod-Front merk- lich' sein Geschützseuer. Beiders. Rudka—Czcrewis- zoze örtl. Kämpfe. Bei Szelwow schwächere ruff. Angriffe gescheitert, bei Zwiniacze Vortruppen zu- rückgeworsen. — Front Erzherzog Carl: Die Ma- gura-Höhe nördl. des Capul im Sturm genommen. 600 Ges. Gegenangriffe abgewicscn. Bk. Unser Gegenangrifs südl. u. östl. Florina in gur. Fortschreiten. — Südwestl. des Dojran-Sees wie- derholte Gefechte an den bulgar. Vorstellungen. — Geschützseuer niedergehalten, am Werke selbst und bei Fleury starke Handgranatentrupps durch Fuß- volk- u. M.-Gewehrfeuer zusammengcschoffen. — Zahlr. Unternehmungen feindl. Crkundungsabtci- lungen ergebnislos, eigene Streisscharvorstöße nord- östlich Vermelles, bei Festubert u. Cmbermenil ge- lungen. In den Argonnen beiders. lebhafter Minen- kampf. Auf der Combres-Höhe zerstörten wir durch Sprengung die seindl. Stellung in erhebt. Ausdeh- nung. — Vor Ostende engl. Wasserflugzeug durch . Feuer vernichtet, sranz. Flugboot abgeschoffcn. Aus Luftkampf stürzte engl. D.-Dccker südöstl. Arras ab. 0. Hindenburg-Front: Am Stochod ruff. Angriffe südwestl. Lubieszow gescheitert, mchrf. mit erhebt. Kräften unternommene Versuche des Feindes, seine Stellungen auf dem westl. User bei Rudka—Czer- wiscze zu erweitern, unter großen Verlusten für ihn abgcwiesen. Zwischen Zärecze u. Smolary bei erfolgr. kurzen Vorstößen 2 Off., 107 Mann gef. — Front Erzherzog Carl: In den Karpathen der Höhenzug Stepanski (westl. des Czarny—Czcre- mos-Tales) von uns genommen; hier und aus der Kreta-Höhe ruff. Gegenangriffe abqewiesen. Bei der Erstürmung der Kreta 2 Off., 188 Mann gef.. 5 M.-Gewehre erb. Bk. Südl. u. südwestl. Florina der Berg Vic u. der Malareska-Kamm gewonnen, östl. Banica die serb. Stellungen aus der Malka Nidze-Planina gestürmt. Alle Anstrengungen des Feindes, den Dzemaat Ieri zurückzuerobern, ergebnislos. Bei Ljumnica schwächerer feindl. Vorstoß zurückgeschlagen. Süd- wcstl. des Dojran-Sees lebhafte Geschützkämpse. 22. August. W. Die Kämpfe nördl. der Somme nahmen wieder größere Ausdehnung an. Mehrf. engl. Angrifse zw. Thiepval u. Poziöres abgewiesen; eine vor- Zcrstörtc betonierte Unterstände. Phot. Lcipz. Presse-Lüeo. Stark zerschosiencr Schützengraben. -Seittafel Der Kriegsei-eignisse. August. Nördl. der Somme fortgesetzte Anstrengungen des Feindes unter schweren Opfern. Die Engl, sehen mehrere Divisionen neu ein. Südwestl. Martin- Puich drücken sie unsere vordere Linie in eine dicht dahinter gelegene in geringer Breite zurück. Nörd- lich Poziöres und hart westl. des Foureaux-Wal- des werden sic glatt abgewiesen. Starke sranzös. Kräfte brachen um Mitternacht gegen Guillemont u. Maurepas vor; sie sind aufs blutigste zurück- geschlagen. Im vorgebogcncn Teil unserer Linie nordöstl. Hardecourt erbitterter Kampf. Tätigkeit der Geschütze andauernd besonders heftig. — Der seindl. Ansturm rechts der Maas zw. Werk Thiau- mont u. Chapitre-Wald wie mehrmals im Westtcil des Bcrgwaldcs außer am Dorfe Flcury überall gebrochen. — Bei Neslc D.-Dccker durch Abwchr- seuer zur Landung gezwungen. *• Hindenburg-Front: Lebhaftes Gefecht westl. des Nobel-Sees. — Front Erzherzog Carl: Bciin Heerbann Graf Bothmcr haben türk. Truppen ruff. Angriffsabteilungen abgewiesen. — In den Kar- pathen der Erfolg auf der Stara Obczyna crwei- I Eert; etwa 200 Ges. u. mehrere M.-Gewehre erb. ' Das ital. Geschützseuer im Görzischen hält an. Angriss der Ital. gegen die Höhen siidwestl. San l5 Grad» di Merna abgewiesen. Nach vergebl. Angriffen des Verbandes in den ätzten Tagen traten wir u. d. Vulg. zum Gegenstoß Florina ist nach Kampf gegen die serbische Donaudivision genommen. — Unsere Flugzeuge Nisse» ruff. Zerstörer und ein U-Boot nordöstl. i<. ^araburnu mit Erfolg an. August. ' Einer gewaltigen Kraftanstrengung des Feindes /abeu unsere tapferen Truppen in opferfreudiger Ausdauer siegreich getrotzt. Etwa zu gleicher Zeit i"1te„ nachmittags nach bis zur äußersten Heftigkeit Oestl. der Struma der Vrundi-Valkan (Sarlija Planina) überschritten. 20. August. W. Nördl. der Somme flaute die Kampftätigkeit all- mählich ab. Bei Ovillers Rahkämpfe bis zum Abend, vereinzelte engl. Angriffe nordwestl. Pv- ziöres u. beiders. des Foureaux-Waldes abgewies. Am 18. August haben mindestens 8 engl. u. 4 sranz. Divisionen angegriffen. — Nechts der Maas wie- derholte Angriffe im Thiaumont—Flcury-Abschnitt, in das Dorf Fleury erneut eingedrungen, im übrig, abqewiesen. Nordwestl. des Werkes Thiaumont im Chapitre-Walde feindl. Handgrauatcnvorstößc ergebnislos. — Engl. Streifen bei Fromelles u. nordwestl. Liüvi» zurückgeschlagcn; bei Leintrcy einige Ges. 0. Hindenburg-Front: An der Bcresina nordöstl. Djeljatitschi ruff. Uebergangsvcrsuche vereitelt. — Beiders. Rudka—Czerwiszcze am Stochod Gefecht mit auf das Wcstufer vorgedrungencn Truppen. In erfolgr. Gegenangriff 6 Off., 367 Mann gef., 6 M.-Gewehre erb. — Oestl. Kisielin warfen wir die Russen aus vorgeschobenen Gräben. — Front- Erzherzog Carl: Im Waldgebirge setzten deutsche Truppen sich in den Besitz der Höhe Kreta südl. Zabie u. wiesen starke feindl. Gegenangriffe an der Magura ab. Bk. Bi'klista (südl. des Prespa°Sees) u. Banica ge- nommen. Nördl. des Ostrovo-Sees die serb. Drina- Division von den beherrschenden Höhen Dzemaat Ieri u. Meterio Tepcsi geworfen; Gegcnangrifse abgewiesen. 21. Llugust. IV. Nördl. der Somme mehrf. zusammenhanglose, aber kräftige feindl. Fußvolkangrifse aus Ovillers u. Po- ziöres, westl. des Foureaux-Waldes u. an der Straße Clery—Maricourt, wie handgranatenangr. bei Maurevas abgewicscn. — Rechts der Maas der zum Angriss bcreitgestelltc Gegner nordwestl. des Werkes Thiaumont in seinen Gräben durch springende Ecke verloren. Nordöstl. Poziöres und am Foureaux-Waldc feindl. Sturm in unserem Feuer zusammcngebr. Erbitterte Kämpfe um Dorf Guillemont, in das der Gegner vorübergehend ein- drang. Das Württemberg. Regiment Kaiser Wil- helm hat alle Angrifse siegreich abgewehrt, u. hat das Dorf fest in der Hand. Mehrere Teilunter- nchmunge» der Franz, zw. Maurepas u. Clöry ohne Erfolg. — Südl. der Somme griffen frisch ein- gesetzte sranz. Kräfte bei Cströes—Soyccourt an; verlorene Grübe» im Gegenstoß wieder genommen. 1 Oss. 80 Mann gef. 0. Hindenburg-Front: Am Stochod setzten die Russen ihre hartnäckigen Angrifse bei Rudka-Czerwiszcze fort. Bayer. Reiterei mit österr.-ung. Dragonern wies den Gegner unter für ihn größten Verlusten jedesmal ab, nahm 2 Off., 270 Mann gef. und erb. 4 M.-Gewehre. — Erfolgr. Unternehmungen gegen die feindl. Vorposten bei Smolary brachten 50 Ges. und 2 M.-Gewehre ein. — Am Luh- und Graberka-Abschnitt u. weiter südlich brachen ruff. Angriffe meist schon im Sperrfeuer zusammen. Bei Picuiaki u. Zwyzyn drang der Gegner in kurze Grabenstücke ein, bei Zwyzyn ist er noch nicht wieder geworfen. — Front Erzherzog Karl: Wie- derholte' Gegenangriffe beiders. des' Czarny-Cze- remosz gegen uns. neuen Stellungen auf dem Stepanski und der Kreta-Höhe ohne Erfolg. Bk. Alle serb. Stellungen aus der Malka-Nidze-Pla- nina genommen, der Angriss im Fortschreiten. Der zum Gegenstoß angcs'ehte Feind am Dzemaat Ieri im Möglena-Gebiet mehrf. blutig zurückgc- schlage». — Zw. Vutkvva- u. Tahinos-Sce sranz. Kräfte über den Struma geworfen, weiter östl. der Kamm der Smijnica-Planina gewonnen. 23. August. W. Zw. Thiepval u. Poziöres engl. Angriffe vergebl. wiederholt, nördl. Ovillers während der Nacht Nahkämpse. Oestl. des Foureaux-Waldes, wie bei Maurepas mißlangen feindl. Handgranatenunter- nchmungen. Die Geschütze entwickeln fortgesetzt große Tätigkeit. — Südl. der Somme bei Csträes kleine Grabenstücke, in denen sich die Franz, noch hielten, gesäubert. 3 Ofsiz., 143 Mann gef. — Rechts der Maas wiesen wir im Fleury-Abschnitt feindl. Handgranatenangriffe ab. Im Bergwaldc für uns günstige kleinere Fußvolkgefcchte. 0. Im Gebirge erweiterten wir den Besitz der Stara Wipczyna durch Erstürmung neuer feindl. Stel- lungen, 200 Ges. (darunter ein Bataillonsstab), 2 M.-Gewehre erb. Gegenangriffe abgewiesen. Beiders. des Czarny-Czeremosz ruff. Wiedcrerobe- rungsversuche ohne Erfolg. Hk. Gute Fortschritte der Säuberung des Höhen- geländes wcstl. des Ostrovo-Secs. Wiederh. serb. 24, August. W. Nördl. der Somme abends und nachts neue An- strengungen unserer Gegner zum Scheitern gebracht. Die Angriffe der Cngll richteten sich wieder gegen den vorspringenden Bogen zw. Thiepval u. Po- ziörcs, wie gegen unsere Stellungen um Guillc- mont. Bei und besonders südl. Maurcpas starke sranz. Kräfte nach teilweise ernstem Kampfe zurück- geschlagen. — Rechts der Maas nahm der Geschüh- kamps' nachmittags im Abschnitt Thiaumont— Fleury, im Chapitre- und Berg-Walde an Heftig- keit bedeutend zu. Mehrfache sranz. Angriffe südl. des Werkes Thiaumont zusammengebrochen. — Ein feindl. Flugzeug im Lustkampf bei Bazentin, Alle Berichte aus dem feindlichen Lager über serbisch-französiich-englische Erfolge sowohl hwr, wie am Wardar und an der Struma sind treu Crsindung. 0 1 2 3 ff. ’ffvü'(We/dJ .. w* 'Mein (/öens/cfr/'sS/r/zzez(/derrffarm/7fe/72n der Somme"ju//19f$ Die Schuld am Kriege. Als Ende des vorigen Jahres eine neutrale Abord- nung bei unserm Kaiser zu Gast war, kam, so erzählt einer der Abgeordneten, die Rede aus die Mannes- zucht und Einigkeit des deutschen Volkes. Des Kaisers Augen leuchteten, und er sagte nachdenklich: „Das ist der Eindruck, den die meisten Fremden, selbst die feind' lichen Fremden, erhalten. Ich glaube, daß der Gegensatz zwischen Deutsch' land, wie es sich unsere Feinde vor- . stellen, nämlich dem Deutschland, das unruhig, kriegsmüde und halb' verhungert sei, und einem begeister- ten, immer noch gedeihende» Deutschland, wie es tatsächlich 'st, bei ihnen große Ucberraschung Her- vorrufen muß. Ich glaube," suhl der Kaiser fort, „daß die englisch-' Annahme, ich sei für den Krieg ver- antwortlich, auch bei Ihrem eigene» Volke Wurzel gefaßt hat." Dies war eine Wendung, »>e uns in Verlegenheit setzte. Aber der Kaiser schien keine Antwort Z" erwarten, denn er fuhr fort: „Es N seltsam. Diese Annahme meine Feinde förmlich in Bann 5» halten, und gerade die Leute, »u mich der Veranlassung des Kriege? - zeihen, sind dieselben,'die vorher d>c Aufrichtigkeit meines Friedenswun- sches bezeugten." Cr hielt eine» Augenblick inne, und setzte dann ernstem Tone fort: „Ich beneide den Mann nicht, der die Verant- wortlichkeit dieses Krieges auf dem Gewissen hat. Ich bin nicht jene/ Mann. Ich denke, daß die Ge- schichte mich von diesem VerdaG srcisprechen wird. In gewissem Sinne hat jeder zivilisierte Man" Europas' teil an der Verantwort- lichkeit des Krieges, und je HE seine Stellung ist, desto größer V‘ seine Verantwortlichkeit. Ich g-'^ zu und behaupte, daß ich durchweg in gutem Glauben handelte un- schwer für den Frieden stritt, gleich der Krieg unvermeidlich war Warum redet ihr Neutralen stets über den deutschen Militarismus und niemals über den russische, Despotismus, über Frankreichs vanche-Idce und Englands Äerrar- Ich glaube, die kommende Ge»- ration wird die Schuld gerecht- verteilen." Warum wir bis zum Aeußerst- kämpfen müssen? Daraus acbcn serc Feinde täglich die Antwo>' Sie wollen unsere Vernichtung, £ Knechtschaft Deutschlands nach ® Aufteilung der Grenzgebiete, DC^ Raub an unserem Vermöge» Geld, Flotte, Massen usw. —, ”‘!r der Zerstörung unseres Handels, -- Industrie und jeder Arbeitsgclege» heit. Änd wir wagen nicht einw von unseren so bescheidenen Kriegs zielen zu sprechen, aus Furch-. wie unsere Angsthasen sagen 7- ,r. bösen Feinde könnten dadurch ”, noch mehr zur Wut gereizt wem und wirklich Ernst machen wo KT. 3.31 62 imo wirrucy ani|t macyc»n„. mit ihren sürchtcrlichen V “ gi Der deutsche Riese ist er» r („fle" seiner Cinsalt — oder wie wir's nennen? — r» Vorstöße im Molena-Gebict abgewicscn. Bei Va- lona entwickelt der Feind erhöhte Tätigkeit. Stabs- feldwebel Arigi schoß im Kamps mit' 4 Farman- Doppcldcckern 2 ab. Einer liegt nächst der Skumbi-Mündung, der zweite stürzte ins Meer und wurde von einem feindl. Zerstörer geborgen. I. An der küstenländischen Front unterhielt das feindl. Geschütz stellen- und zeitweise lebhastercs Feuer. Die ital. Flieger entsaltcten rege Tätig- keit. Bei Wochcin-Ferstrih fiel ein Doppeldecker in die Hände der Ocsterr.-Äng. In Tirol brachte eine Unternchmutlg an der Fleimstalsront 80 un- verwundete Gef. und 2 M.-Gewehre ein. 8. „U-Dculschland" hat den Heimathafen erreicht. eins westl. Püronnc, durch Abwehrfeuer bei Riche- bourg und La Vassve abgeschossen. 0. Kleinere erfolgreiche Unternehmungen gegen ruff. Vortruppen, wobei Ges. und Beute eingcbracht wurden. 1. Rach heftiger Beschießung des Kammes der Fassancr Alpen u. der Höhenstettungen beiders. des Travignolo-Talcs setzten die Ital. gegen die Front Coltorondo-Cima di Ccce mehrere Angriffe an, die abgeschlagen wurden. 15k. Aus den Höhen nordwestl. des Ostrovo-Secs sehen die Serben dem bulgar. Angrisf noch Wider- stand entgegen; ihre Gegenangriffe gegen den Dzc- maat Ieri sind gescheitert. Westlicher Krtegöschauplast.. Rur keine falsche Schonung des Feindes. , ®^cr»’ Dank, cs bricht sich auch diese Strömung jetzt V* a»css Volke Bahn, entgegen den Duckmäusern, die ein- für England möglichst erträglichen Frieden hevo» U,^>r- Sclbst die Regierung sandte neulich einen kalten , ,^,e strahl an die 'Anschrist des Herrn Grey und v- ihm, daß wir es nach dem Kriege nicht V-'>' würde», mit einem Lande wieder in diplomatilw- kchr zu treten, dem jedes Menschlichkeits- und y, 2)o> keitsgcsühl abhanden gekommen sei. Das dem! t ^ft» schöpft daraus die Hoffnung, daß sich doch »och , Stunde auch die bekehren werden, die gegen en> 0 Fortführung des Krieges gegen England I Nr. 9. Deutsche Soldaten-Zeitung. 5 Die neuesten Heeresberichte im Schützengraben Phot. Leipz. Presse-Büro. England halten die Frauen Umzüge für die Fortdauer Krieges bis zur Vernichtung Deutschlands, und wir Deutsche fiillen die größten Festsäle mit Versammlungen, !» denen man von „ehrenvollem" Frieden mit „be- scheidenen", d. h. England nicht gar zu empfindlich Messenden Kriegszielen spricht. Wir Deutschen lernen jsicht aus; selbst dieser Krieg mit allen uns von unseren Feinden angetanen Schündlichkciten hat uns noch nicht einmal gelehrt, die falsche Schonung des Feindes beiseite iu lasse». Wir sollten doch besser erkennen, worum sich handelt, und daß wir jetzt oder nie die Mittel in Hand haben, England zu strafen für seine Ver- brechen in der Weltgeschichte und uns zugleich freie Zahn damit zu schaffen für unsere Aufgabe in der Welt, lla dieser Weltkrieg ist ein Gottesgericht gegen Eng- länder, Franzosen und Russen für ihre Gottlosigkeit, Heuchelei und allen Frevel an Völkern und Unschuldi- gen, deren Knechtschaft und Elend zum Himmel schreit, llnd wir können uns ohne Ueberhebung als Gottes Werkzeug betrachten: „Mit uns ist der Herr unser Gott, daß er uns helfe und führe unseren Streit." Es half alles nichts. Engländer und Franzosen baden sich in Versprechungen überboten, die ihren Gturmtruppen den Sieg verheißen sollten, als cs galt, "n der Somme den Erfolg des ersten überwältigenden Abgriffs auszubauen. Da hieß es, die Schlacht sei ^gentlich schon gewonnen, was noch zu tun, sei leicht, °cnn die Deutschen wären erschöpft und widerstands- bnfähig. Man braucht nur vorzugehen, denn die Deut- zen könnten die Hölle nicht länger ertragen. Seitdem >»>d fünf Wochen verstrichen, Engländer und Franzosen wiederholten ihr Trommelfeuer und ihre wahrlich der Tapferkeit und Entschlossenheit nicht ermangelnden An- griffe, aber der deutsche Widerstand ist nicht nur nicht gebrochen, sondern unsere heldenmütigen Truppen haben auch an erfolgreichen Gegenstößen nicht fehlen lassen, versprechen und halten ist eben zweierlei! . Unsere Reserven geben den Engländern viel zu ,,?Nken. Immer wieder stoßen sie trotz der nachhaltig ge- lehrten Angriffe auf unsere geschloffenen Reihen. Ein Durchbruch erscheint ihnen schon unmöglich, weil wir basere Lücken stets aufzusüllen imstande seien. Cs fehlt 'Ns, merken sic, weder an Menschen noch an Geschossen. Hetzer diese Tatsachen möchte man gern die Bevölkerung England mit Erfolgen hinwegtäuschen. Deshalb greift man zu den Lügenberichten, durch die die unbe- ^utendstc» Fortschritte aufgebauscht werden, trotz der Aesenverluste, die man selbst dabei erlitten hat. Wann wird die Erkenntnis sich Bahn brechen, daß alle Mühen >nd Opfer vergebens sind? Denn tatsächlich, die dcut- Aen Reserven taffen die Engländer nicht durch und die ^anzosen auch nicht. p. Der deutsche Stickstoff, der, den wir uns aus der fjbst holen, macht die Engländer gleichfalls besorgt, denn r ll'hen ein, daß wir damit den Krieg trotz ihrer Scc- L^'e rinbegrenzt fortführen können. Wir seien mit cm ^ugstossen dadurch versorgt und mit dem, was die Bedingung für unsere Ernte bedeute. Und schon C hic Zeit nach dem Kriege fürchtet man, daß wir, trotz wirtschaftlichen Vcrbamrung, die England über uns tii ^erhängen droht, die West mit billigem Stickstoff K^^schwemmen könnten und selbst England zu unserer f,. ?Wschast zwingen würden. Ja, es. rvird manches «> a ^ kommen, als man sich's im englischen Hochmut rig^Umalen beliebte. Wir kennen auch ein Sprichwort } Hochmut, der vor dein Fall konrmt. Rur das >,, nicht aus dem Auge verlieren, England unschädlich wachen, denn England ist der Feind! ho» Das englische Auswärtige Amt hat die Stirn zu be- pten, England könne der Welt — welcher wohl? — vertrauensvoll das Urteil über die englische Kriegfüh- rung überlassen. — Run, die Welt fängt schon an, darüber nachzudenken und sie wird es noch mehr und vorurteilsfrei tun, wenn sie erst von dem englischen Bann befreit sein wird. Das muß das Endziel des Krieges sein. Roch viel Arbeit gehört dazu, aber es muß und wird erreicht werden. England, das Gewissen der Kulturwelt, stiehlt Patente und schriftstellerische Erzeugnisse unter dem Schuhe der Regierung, die nun auch den Berner Ver- trag, wie jedes andere Völkerrecht als ungültig erklärt. Und dieses Volk maßt sich i» seiner Ueberhebung an, uns verantwortlich zu machen für „unsere Missetaten gegen das Völkerrecht und die Ehrlichkeit!" Kopfpreise sehen die Engländer jetzt aus Gefangene. Sind schon ihre Geldpreise für gewonnene Schiffe früher immer nach der Kopfzahl der Bemannung mit berechnet worden, so hat man jetzt dies Verfahren auf den Land- krieg übertragen und eine genaue Abstufung eingeführt. Die preußischen Prinzen nehmen dabei die oberste Stufe ein mit 500 Pfund oder 10 000 Mk., ein anderer Prinz wird mit 300 Pfund, der General mit 250, wenn er Kommandierender, sonst nur mit 150 Pfund bewertet; höhere Offiziere stehen im Preise von 100 Pfund, der Hauptmann oder Rittmeister mit 50 Pfund zu Buch, Unteroffiziere und Mannschaften nur mit zwei Pfund oder 40 Mark. Cs ist nicht gesagt, ob die Gefangenen verwundet sein dürfen. Daß die Engländer auch hohe Preise für eroberte Geschütze und Fahnen zahlen, ist selbstverständlich, das tun wir ja auch. Aber wenn wir alle Gefangenen mit Kopfprcisen belegen wollten, würde sich die Kriegsentschädigung bei der Schlußabrechnung gewaltig erhöhen müssen, selbst wenn wir nur eine Doppelkrone oder ein Pfund ansetzen würden. Die englischen Verlustlisten vom 14., 16. und 17. August enthalten die Namen von 254 Offizieren (40 gefallen) und 6151 Mann, 58 Offizieren (12 gefallen) und 4733 Mann und 69 Offizieren (10 gefallen) und 3936 Mann. — Nach der „Wochenausgabe" der „Times" vom 11. August haben sich im ganzen 12 023 ehemalige Studenten von Cambrigde am Krieg beteiligt. Von ihnen sind 1047 tot, 1379 verwundet, 141 vermißt. — 620 ehemalige Schüler des Castbourne College sind ins Feld gezogen. Von ihnen sind 52 tot und 75 ver- wundet oder vermißt. Der Kaiser an die Stadt Bremen. „Hocherfreut über die glückliche Heimkehr des ersten Handels-Unterseebootes „Deutschland" von seiner erfolgreichen Fahrt über den Ozean spreche ich dem Senat meinen wärmsten Glückwunsch aus zu den; neuen Ruhmesblatt in der glanzvollen Ge- schichte der ehrwürdigen Hansestadt — vivant 86gnsnt68!" Wilhelm I. R. 300 000 Berufungen gegen die Wehrpflicht sind an 2000 Gerichtshöfen zu erledigen. Der Bedarf an Arbeitern für die englischen Geschoß- werke geht ins ungeheure; Millionen sind jetzt mit der Anfertigung der Geschosse beschäftigt, Männer und Frauen. Man kann bei der Steigerung der Anforde- rung, auch der Verbündeten, nicht mehr ohne Ab- kommandierungen aus der Front auskommen, wodurch natürlich die Kopsstärke dort vermindert wird. Auf manch anderem Gebiet der Kriegslieferungen ist es ebenso, es fehlt an geschulten Arbeitern. Deshalb muß England auch vieles für schweres Geld aus dem Aus- lande, Amerika und Japan, beziehen. England und Amerika gehören in diesem Kriege viel enger zusammen, als man in Deutschland vielfach anzunehmen beliebt. Der Krieg Englands ist das Ge- schäft Amerikas. Wir meinen die Vereinigten Staaten, die mit ihren großen Geldleuten oder Gruppen und einem Vermögen von 200 Milliarden Mark England getrieben haben und England jetzt stützen. In dem gleichen Bestreben beider Mächte, den deutschen Neben- buhler nicht auskommen zu lassen. Amerika führt den Krieg gegen uns durch seine Waffen- und Munitions- licfcrungcn an England, und indem cs uns hindert, England die Zufuhr abzuschneiden, bei der wiederum Amerika das beste Geschäft macht. Scheinbar empfind- lich wird Amerika gegen England nur dann, wenn dieses den Geschäftsfreund im Gewinn beeinträchtigt, wie mit der Postbefchlagnahme und der schwarzen Liste der mit Deutschland in' Geschäftsverbindung stehenden Kauf- Häuser. Wie tief übrigens der Kredit Englands in Amerika bereits gesunken ist, zeigt die letzte 250 Mil- lioncn Dollar-Anleihe Englands bei der Morgangruppe, für die 7 v. H. Zinsen berechnet wurden bei einer nur zweijährigen Rückzahlungsfrist. Nebenbei verlangte man noch eine Sicherheit von 300 Millionen Dollar neutraler Börsenwerte. Die Kriegskosten belaufen sich für England jetzt täglich auf 120 Millionen Mark und die gesamten Kricgskredite betragen seit Kricgsbcginn über 56 Mil- liarde» Mark. Die Forderungen der Eisenbahner aus Lohn- erhöhung von 10 Schilling für die Woche können nur dadurch gerechtfertigt werden, daß die Kosten des Lebensunterhalts über alles Erwarten gestiegen und seit dem vorigen Oktober um 65 aus Hundert gewachsen sind. Die Getreidenot in England wird durch Mißernte in verschiedenen Gegenden und durch das Anfchwellen der amerikanischen Getreidepreise noch erhöht. Denn auch in Amerika ist die Weizenernte kaum als Mittel- ernte zu bezeichnen. Die Holländer sind deshalb um ihre Getreideschiffe besorgt, die nun schon seit Monaten in England zurückgehalten werden. Cs wäre nichts Außergewöhnliches, wenn England sich daran vergriffe, ein Rechtsgrund ist ja bald gefunden. Die kanadische Weizenernte ist schwer gefährdet. Im südlichen Manitoba, der Kornkammer Kanadas, ist die Hälfte der Wcizenernte vom Rost befallen. Auch in der Provinz Saskatschcwan wird das Erträgnis der Weizenernte durch den Rost sehr ungünstig beeinflußt. Die englisch-französische Verbrüderung wird nur noch künstlich aufrecht erhalten — das Mißtrauen auf französischer Seite war von jeher groß. Hatte mau sich im Sommer 1914 der englischen Drohung der Be- schießung der französischen Küstcnplätze gefügt und von einem Sonderfrieden Abstand genommen, so empfand man nachher den englischen Zwang um so mehr. And war dabei doch garnicht zufrieden mit der englischen Kriegführung, nachdem die Kriegshandlungen vor der ehernen Mauer der Deutschen an der Aisne zum Stehen gekommen waren. Mit beforgten Mienen aber sah man zu, wie die Engländer sich an der französischen Küste einrichteten, besonders die Befestigungen von Calais und die dort auf Jahre abgeschlossenen Mietsverträge er- regten Bedenken unter den wissenden Männern in Frankreich. Die Regierung redete um des lieben Friedens willen, und weil man nun auch jede Hilfe der Engländer brauchte, zum Guten. Aus die Dauer aber ließ sich doch der Unwille nicht unterdrücken, und fo haben im vorigen Monat in Paris die Freimaurer vom „Großorient" in einer Sitzung — unter Weigerung der Schweigepflicht einer Anzahl Mitglieder — ein offenes Wort geredet. Der Minister Briand, der be- schwichtigen wollte, mußte gleichwohl zugeben, daß der englische Minister Grey bezüglich des Zeitpunktes, der Räumung der englischen Befestigungsanlagen, die auf- fallend vermehrt worden sind, uubesnmmt und aus- weichend geantwortet habe. Der französische Minister beschnwr die Freimaurer, sie möchten die schon an sich heiklen Beziehungen zu England nicht durch weitere nachteilige Handlungen gefährden. So muß es kommen! Frankreich muß die Knecht- schaft Englands fühlen, unerträglich muß ihm dieses Joch werden, dann wird man wohl endlich zur Einsicht kommen, was die englisch-französische Verbrüderung wert ist, und welche Ziele eigentlich England mit der An- zettelung dieses Weltkrieges bezweckte! Die Stadt Vclsort hat bei der letzten Beschießung mit weittragenden deutschen Geschützen schwer gelitten. Das ist den Berichten über den Besuch deS Präsidenten Poincarö zu entnehmen. Die deutschen Fernaeschoffe sind nicht nur in den Festungsbereich Vclsort gekommen, sondern haben durchweg auch mitten in die Stadt ein- geschlagen. In einem Flugpark von Versailles brach eine große Feuersbrunst aus. Sechs Schrippen mit besonderem technischen Gerät, Waffen, Dienstkleidcrn und Aus- rüstungen brannten ab. Zahlreiche Sprcngschläge er- folgten. Die Feuerwehren von Paris, Versailles und St. Cyr waren erschienen und verhinderten das Keber- greifen des Feuers auf ein nahes Geschoßlager. Der Schaden ist sehr beträchtlich. Im Hafen von St. Nazaire brach innerhalb weniger Tage ein zweiter Schisssbrand aus. Der schon aus der Friedenszeit rühmlichst bekannte Flieger Brindejonc des Moulinais ist einem Flng- unsall zum Opfer gefallen. Bohren eines Minenstollens, pboc. Lcipz. Peoffe-Lüeo. 6 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 9. Die Portugiesen kommen! Das soll nach der Mei- nung der Franzosen und Engländer aus unserer West- front etwa so wirken, als wenn auf dem Jahrmarkt der Löwe ausgcbrochen ist. Wir sehen ordentlich, wie die Deutschen in wilder Hast ihre Zelte abbrechcn und nach dem Rheine flüchten, um wenigstens diese Linie noch zu halten! Wir könnten uns dagegen ein ganz anderes Bild ausmalen: den Einbruch der Spanier in die von Truppen entblößten portugiesischen Grenzen. — Hat denn das Schicksal der anderen kleinen Staaten im Bunde mit England Portugal gar nichts gelehrt?! Will auch es sich für England opfern? Oestlicher Kriegsschauplatz. Ein neues „wenn". Wenn die Vulgaren, die Bulgaren, die gleichzeitig von Saloniki aus und von den Russen nach dem Durchmarsch durch Rumänien an- gcgrissen werden sollen, besiegt sein werden, dann wird der General Vrussilow aus Konstantinopel vorrücken und sich den Chrensäbel des heiligen Georg, den er schon auf Vorschuß erhalten hat, wirklich verdienen. Cs sind mehrere „Wenns" dabei. Wenn Rumänien den Durchmarsch erlaubt, wenn Sarrail endlich an- grcist, wenn Bulgarien besiegt sein wird. Aber nach wie vor behält Rußland das Ziel Konstanti- nopel im Auge. Cs rechnet dabei immer noch auf die Mithiilfe der Griechen und auf eine Wiederaufnahme Die Tonnenzahl der feindlichen Schisse, die der mit dem Orden Pour le merite ausgezeichnete Kapitänleut- nant Forstmann versenkt hat, beträgt 260 000. Dar- unter befinden sich Truppen- und Kriegsbedars-Förder- dampfcr. Mehrfach hatte er scharfe Gefechte zu be- stehen, namentlich mit heimtückischen engl. Handels- dampfern, die unter Verheimlichung ihres Charakters den A-Bootcn gewissermaßen als Falle auflauerten. Kapitünlcutnant Walter Forstmann ist am 7. April 1900 in die Marine cingetreten und am 10. April 1911 zum Kapitänleutnant aufgcrückt. Während der gesamten Kriegszeit bis zum 1.7. 16 betrugen die Schiffsverluste der Verbündeten: Groß britannien 1 672 000, Frankreich 203 000, Italien 131 000, Rußland 46 000, Belgien 26 000, Japan 16 000, Kanada 3000 Brutto-Registcrtonnen, die Schiffsver- luste der Neutralen: Norwegen 166 000, Holland 87 000, Schweden 47 000, Dänemark 41 000, Spanien 24 000, Griechenland 23 000, Nordamerika 13 000, Brasilien 2000 Brutto-Registcrtonnen. Unter der Aufschrift: „Die kämpfenden Flotten" ist bei Otto Clsncr, Berlin S. 42, in Buchform von Konteradmiral z. D. Kalau vom Hofe ein Verzeich- nis sämtlicher Kriegsschiffe der kriegführenden Staaten mit Angabe der Verluste feindlicher Kriegs- und Han- delsschiffe bis Ende Juli 1916 erschienen (100 Seiten, Preis 1 Mk.). Mit Einschluß der hinzugetretenen Neu- bauten und Ankäufe oder Beschlagnahme in England für fremde Staaten im Ban befindlich gewesener der Unternehmungen gegen die Dardanellen durch Eng- land, als „wenn" wir oder die Türken und Vulgaren da gar nicht mitzusprechen hätten. Und wie steht es in Aegypten für die Engländer? Ja wenn — ?! Das türkische Blatt „Tanin" schreibt: Wir zollen vorbehaltlos Beifall dem Gedanken, türkische Truppen nach Galizien zum Kampfe gegen Rußland, unseren größten und nächsten Feind, zu senden; denn ihre Aus- gabe besteht nicht darin, eine Demonstration zu veran- stalten, oder etwa eine schwer auszusüllende Lücke aus- zusüllcn, sondern unseren heldenmütigen Verbündeten behilflich zu sein, und somit den Endsieg zu beschleuni- gen. Die Russen werden nochmals sehen, daß die Tür- ken überall und zu jeder Zeit vor sie trete», mit glei- chem, und vielleicht noch größerem Heldenmut als im Kaukasus. Die englische Negierung verlangte in Petersburg srcundschaftliche Aufklärung über die Absichten Stür- mers, da Gerüchte davon sprachen, er suche einen Son- derfrieden zu erlangen. Stürmer gab eine Erklärung ab, daß er sich in völliger Einigkeit' mit den Plänen des Vicrverbandes befinde. Generaladjutant Rußki wurde zum andern Male zum Oberbefehlshaber der Armeen der Rordsront er- nannt. Seekrieg. Durch unsere U-Boote wurden am 19. August in den Gewässern der englischen Ostküste ein feindlicher Kleiner Kreuzer und ein Zerstörer vernichtet, ein weite- rer Kleiner Kreuzer und ein Linienschiss durch Torpedo- tresser schwer beschädigt. — Den Verlust der Kleine» Kreuzer „Notingham" und „Falmouth" gibt die engl. Admiralität zu, den des Zerstörers bestreitet sie. Kriegsschiffe beläuft sich der Bestand der englischen Flotte auf: 38 Dreadnoughts 877 200 To., 43 ältere Linienschiffe 622 200 To., 10 Schlachtkreuzer 240 000 To., 32 Panzerkreuzer 412 400 To., 112 kleine Kreuzer 546 300 To., 2 Küstenpanzerschisfc (für Norwegen im Bau) 9800 To., 219 Zerstörer 183 000 To., 58 Torpedo- boote 13 200 To., 50 Unterseeboote, 56 Unterseeboote (nur für Hasen- und Küstenschutz) und eine größere Zahl von Monitoren, Kanonenbooten und Spczial- schiffen mit 225 000 To., zusammen auf 3 129 000 To. Von diesem Bestände werden als mit größter Sicher- heit in Verlust gekommen sein: 1 Linienschiff (Dread nought) 27 000 To., 9 Linienschiffe älterer Art 131 200 To., 3 Schlachtkreuzer 70 000 To., 13 Panzerkreuzer 161 090 To., 10 Kleine Kreuzer 42 000 To., ferner 31 Zerstörer, 4 Torpedoboote, 20 U-Boote und eine größere Zahl von Schiffen, deren Namen und Klaffe durchaus nicht sicher feststcht, mit einer Tonnage von etwa 51000 To., so daß der Gcsamtvcrlust der englischen Flotte auf 482 300 To. mindestens zu stehen kommt. Cs beträgt also der Verlust 15 v. H. der Gcsamt- tonuage, zweifellos viel für eine Flotte, die ängstlich be- müht gewesen ist, ihre wertvollen Schisse zwei Jahre in Untätigkeit zu halten und möglichst sicher zu ver- stecken. — Die übersichtlichen Tafeln des sehr empfeh- lenswerten Büchleins geben über alle Einzelheiten der verschiedenen Schisse willkommenen genauen Aufschluß. „Riesenzeppeline", so melden die Amerikaner, sollen die Verwüstungen an der englischen Küste bewerkstelligt haben, von denen >vir nach und nach Kenntnis be- kamen, obwohl man in England jede Wirkung abzu- leugnen versuchte. Cs ist wohl möglich, daß mir, wie die Regierung sagt, „in Vergeltung der Baralong- Morde" mit wirksameren Massen gegen England Vor- gehen. Dahin mag auch eine Vervollkommnung der Zeppeline zu größerer Tragkraft und Schnelligkeit ge hören. Zuverlässiges wird darüber nicht bekannt. Du' Amerikaner sprechen von Handelszeppclinen, die be- fähigt seien, den Verkehr mit Amerika zu vermitteln und jetzt zuerst mal Verwendung fänden, um den Eng- ländern einen Denkzettel zu geben, damit sie sich)» einer anständigeren Kriegführung im Rahmen des Völ- kerrechts bequemen. Ueber die bei dem Lustangriff vom 8. und 9. August erzielten Erfolge ist bisher folgendes bekannt geworden: In Hüll am Humbcr sind in den Dockstationen der North Castcrn Ciscnbahngcscllschast sowie in Holzlagern in der Nähe davon große Brände verursacht worden. Kohlenübcrnahmeschisse und Kaianlagen wurden schwer beschädigt. Ein Geschoßwcrk wurde in Brand gesetzt, ein voller Getreidespeicher von 200 Meter Länge brannte gänzlich ab. Die Ricsenbrtickc ist völlig zerstört. Das große Zollhaus und verschiedene Häuser in seiner Nähe sind bis aus den Grund abgebrannt. Große Schäden wurden in den Alexandradocks angerichtet. Ein ganzes Dock soll unbrauchbar gemacht sein. Ferner sind »> Hebburn auf Stapel liegende Torpedoboote vernichtet worden. Bei Gates Head ist ebenfalls ein Geschoßwcrk in die Lust geflogen. Außerdem wurde schwerer Sach' schaden angcrichtct. Ein Ladung nehmender russischer Dampfer wurde vernichtet. In Middlcsborough, West' Hartlepool und Whitby sind große Brände, besonders von Großbetrieben, und Einstürze von Lagerhäusern a»> Peer festgcstcllt worden. — Allgemein herrscht in Eng' land große Trauer und Bestürzung über diese ncue», großcn Erfolge unserer Luftschiffe. Die Erregung >1* groß. Der Regierung werden schwere Vorwürfe j»'" macht. Mit Schrecken sicht man neuen Luftangrisst» entgegen. Die Vorschriften über Abblenden sow»' sonstige Abwehr-Maßregeln werden dauernd nach Nll'g' lichkcit verschärft. Englands reale Garantien. Von realen Garantie» ist in den deutschen Friedenszielen viel die Rede. Der Reichskanzler selbst hat das Wort geprägt: Wir müsste» uns damit Bürgschaften für die friedliche Zukunft und für die Freiheit der Meere erringen. Schöne Worte- An ihrer Stelle verrichtete England Taten, wenn ste auch nicht immer zu dem Ende führten, das man er- träumte. Aber unzweifelhaft kommt die Besihnah»»' von Calais einer Bürgschaft gleich, die England über alle Wechselsälle dieses Krieges die Beherrschung des Aermelkanals sichert. Cs glaubte sich auch durch Fest' sehen auf Gallipoli die Herrschaft über die Dardanelle» zu wahren, trotzdem es Konstantinopel und die Durch' fahrt durch die Meerengen Rußland einräumst, wenn.. .!? Die Gallipoli-Anternehmnng ging schiel, aber ganz wollte England doch nicht weichen aus der Nachbarschaft der Dardanellen; es liegt seitdem >» Saloniki aus dem Sprung. Auch die Einfahrt der eiuv lischen Flotte im Hafen von Lissabon ist solch eine reale Garantie, daß Portugal seinen übernommenen Pflichte» nachkvmint, wie der ans Griechenland von Saloniki he» ausgeübte Druck. And wie gern möchte man Rnmänie» bestimmen, sich dem Verband zu verschreiben. Nicht »>»' mit Worten, sondern mit klingender Münze ist England allerorten zur Tat geschritten, um sich Bürgschaften ,1» verschaffen und einen sicheren Gewinn, selbst wenn es nicht siegreich aus dem so leichtsinnig unternommene» Kriege hervorgeht. Die Vernichtung deutschen Handcl- gehört auch dazu. Ein Engländer über sein Land. Schon vor de>» Krimkriege schrieb David Arquhart: „Ansere insulare Lage läßt uns nur die Wahl zwischen Allmacht »»» Ohnmacht. Britannia wird die Königin des Meeres sein oder vom Meere verschlungen werden." Das sehe»» noch heute die Auffassung der leitenden Männer Eng' lands zu sein. Deshalb wehren sic sich mit allen Mittel» bis aufs äußerste. Wir aber sollten daraus erkenne», was aus dem Spiele steht, was wir von der Knechtsch»» Englands zur See zu erwarten haben und anderseits, was wir gewinnen können, wenn wir England die Fre>' heit der Meere abtrohcn. — „Die wahre Ar fache des Haffes der Engländer gegen Deutschland ist die Eise»' sucht, hervorgerufen durch die außergewöhnlich rasast Entwicklung der deutschen Industrie.... Gewöhn«, ohne Nebenbuhler dazustchen, erscheint den Engländer» jede Konkurrenz als ein Cingrisf in ihre Rechte" sagte schon 1905 der belgische Gesandte in Berlin, 23»)»", Greindl." Entnommen aus „Fürst von Vülows deutln» Politik". 8 11. Laß dich nicht verblüffen! Leider sind »»' Deutschen nur zu geneigt, »ns ins Bockshorn jage» 1, lasse». Die Engländer wissen das; sic brauche» nur »st, Stimme zu verstärken, wo es ihnen an Beweisgründe fehlt, und sogleich kriechen wir ins Mauseloch. Df»' die immer wiederholte Versicherung, England wuro, uns vom Welthandel ausschließcn, lassen sich auch }h reits internationale Geldleute, an denen wir gar »»,- Mangel haben sollen, in Schrecken jagen. Sie wolle» H, um keinen Preis mit den Krämerfrennden von „drübe> und „ganz drüben" verderben. Ihr Cinsluß ist trotz all ihrer Kurzsichtigkeit nicht gering. Sic übersel» aber, daß erstens England in uns seinen besten M»».^ verlieren wird und auch Amerika außerordentlich?» von uns braucht, zweitens aber unsere Aussichten, wenn England-Amerika uns auszuschließen vernww^ noch immer nicht gar so schlechte sind. Habe» wir 2 gerade in diesem Kriege eine solche orgauisatorN»^ n,jt- wissenschaftlich-technische Aeberlegenheit gezeigt, &»;’,{c,» nach dem Kriege aus jedem Wettbewerb auch bei 9. »m-u Widerstreben der Knndschast als Sieger hervorg" ^ miifiVn" sin» inlff.-n mir mirffirh riiie oder Nr. 9. Deutsche Soldaten-Zeitung. 7 tarn* verlieren, obwohl sie uns ja alle kb?n M° bhben wir uns dafür neue Wege erschlossen, "bhäns.?-- vielerlei Erfindungen gemacht, die uns un öen s, "yJ, v,«| viymm O fivyvn u/imui umv toJWntH« auch gelernt haben, Eigenes mehr zu da« o bisher. Also wir lassen uns nicht schrecken, ii, ."flsbild unseres Handels und unserer Industrie w 3*8^ von der Einfuhr stellen. Wir müssen und hn .svchr auf eigenen Füßen stehen können und wer -/"hoffentlich ar''''' als bisher r^utunfföwrb i u so trübe! Währe cs hoffnungslos/ so würden d-s fi$ere Schiffahrtsgesellschaften nicht schon während t *'3^ bemühen, ihren Frachtraum wieder aus die w. Dohe zu bringen. Unsere Zukunft liegt immer dj?xLvs dem Wasser und eben deshalb müssen wir uns >kreü)eit der Meere erkämpfen. "3ch habe aber", sagte der Abgeordnete v. Heyde- k '" Frankfurt a. M. in seiner Rede über den Welt- r" sf. ^ivtivort von den leitenden Männern vermißt, /ve diesen schrecklichen Krieg zu beenden gedenken, iiiim doch der Staat, der die anderen Verbündeten z>"mmmhält und gegenüber der Aushungcrungspolitik Mnds müssen wir England den Brotkorb höher ;nt?en'A0 Mch, daß es nicht mehr an ihn heranlangen Ä/ 'sk nicht staats- oder regierungsgefährlich, WiL ^oinung auszusprechen. Cs muß ein Frieden der nicht nach drei Jahren einen neuen Krieg ^gen wird." w.^v'ei deutsche „U-Handelsboote" auf hoher See. tz^vsind im Vau. Wie geheim es damit zuging, be- ll die Aussage des Herrn Lohmann, daß noch drei :J*C vor der Ankunft der „U-Dcutschland" in Valti- e'n Fachmann gewettet fjattc, das ganze Unter- lmcn sei unausführbar. ^.Das U-Voot Weddingens, behauptete ein ameri- ^Iches Blatt, sei bei dem Versuch untergegangen, in ,n Fjorth einzudringen und hier die englische Flotte «r»so„ Ww die englische Admiralität erklärt, auf offener See gerammt worden und ge fte' ;s hlX und zwar von einem englischen Kriegsschiff, als ^./» Versuch machte, einen Teil der Flotte anzugreisen. /jM den Charakter dieses Kriegsschiffes ist' weiter »/^gesagt, es kann also schon sein, wie vermutet wird, ,/ Weddinqcn in eine Falle gegangen ist und sei» 'S»cr eine Art „Fryatt" war. Der italienische Krieg. A m-v Jubel über den billigen Erfolg der Italiener !>-v>örz könnte Wunder nehmen, doch man muß bc- -», daß fic seit 740 Jahren, der Schlacht von jjMauo, keinen Sieg zu feiern vermochten. Sv waren :tt aus dem Wege nach Wien", z In den Kämpfen um Görz fiel General Cartello. . »eral Vittaluga wurde schwer verwundet. Allmäh- "»iß die Vorspiegelung der Einnahme von Görz geringen Verlusten preisgegeben werden. Immer ^,Me Verluste werden bekannt. — Der bekannte sutu- ^ii>o c Maler Boccioni, dessen Zerrkunst ihn ebenso wie CWifte Kriegshetze zum Mittelpunkt der Futuristen ^n, fiel als Kriegsfreiwilliger. c>j,^us dem feindlichen Lager dringen immer mehr lnb'ncn Drüber, welche die Unzufriedenheit mit Cng- !i„ ^kennen lassen. Man beginnt zu ahnen, daß man Haut für England zu Markte getragen und nicht VhC'®cncn ^vrteil gehandelt hat. Selbst wenn die '.,j°°Nds>nächte den Sieg davontrligen und die ver- V 'che Vorherrschaft Deutschlands gebrochen würde, S chwan keinen Gewinn. Denn dann gäbe es zu Lande ^ Vorherrschaft des herrischen Rußlands und zur See ä^^bstsüchtige englische Herrschaft. Besonders in Ai v beginnt es zu dämmern, und es ist erstaunlich, Zcnsurbehörden dort solchen Stimmen gegen -a»d freien Raum geben. H.^ie Romagna wurde von einem Erdbeben heimge- oas schreckliches Unheil über die Bevölkerung ge- -" hat. Rimini, Cattolica, Riccione und Monte io sind am meisten betroffen. In Rimini ist mit Wx11 größerer Baracken begonnen worden, da die \ch"t unbewohnbar geworden ist. Die Bevölkerung ^4>esaro nimmt ein ununterbrochenes, deutlich crkenn- j!|fo unterirdisches Beben wahr. Rizzivne, welches ch 1 Badegäste beherbergte, ist bis auf zwei Häuser .stt^dboden gleich gemacht. Da alle Einwohner am %1.e lagerten, wurde niemand getötet. Sehr schlimm Landwirte getroffen. Die Gegend ist mit zahl- st a Hachtgütern übersät, deren Wohnhäuser alle zer- Vom Regen gepeitscht, ohne Brot, ist die UnÖ der zerstörten Städte und Dörfer der Ver- zug überlassen. j'lHsland in Afrika. chi»' die Lage der Engländer an der ägyptisch-liby i?rhe,chv/nze als fortgesetzt ernst. Auch' im Sudan vc‘» z-che Aufrührer weitere Fortschritte. Die australi- i^hhw'A^ben haben Aegypten verlassen, zum Tröste der Ae E' denen ihr ausgelassenes Wesen, insbesondere i,?l»,u--v>ksucht, ein Greuel waren. Sie wurde» nach Me,,'Und nach Frankreich gebracht. Bei der Abreise V 5lo,h1' 1200 Mann. Rach eifrigem Suchen in huitn 500 wieder aufgefunden worden; die !„ 'Uleben bisher spurlos verschwunden. Ucher ^ Strafversetzung haben eine größere Anzahl Offiziere in Mesopotamien und Aegypten Bei den Moölims. Ci» Brief aus Aegypten drei englische Generale, darunter auch General Nixon, ihren Abschied genommen. Auch mehrere indische Offiziere sind zurückgetreten. Auf dem Balkan« Sie warten aufeinander. Sarrail auf Rumäniens Entscheidung, Rumänien auf die Erfolge der Russen. Noch kann Rumänien Rußlands Fortschritte in der Bukowina und in Galizien nicht als eine Bürgschaft für den Sieg ansehcn. Cs ist aber entschlossen/ mit dem Sieger zu gehen, denn sonst ist es verloren. Da ist denn die Entscheidung schwer. Roch hält ja die Mauer an den Karpathen und auch. nördlich, trotz der Einbuch- tung, und obendrein flaut der russische Angriff infolge großer Verluste ab. Was sonst noch im Werke ist, ahnen vielleicht die einsichtigen Rumänen! Für sie könnte ein jetzt erfolgendes endgültiges Zurückwerfcn der Russen die Aussicht bedeuten auf Erfüllung ihrer Hoffnungen, wenn sie sich rechtzeitig den Mittelmächten anschlössen. Wartet also Sarrail mit seinem Angriff auf Rumänien, so ist das eine unsichere Sache und vielleicht nicht mehr als eine Bemäntelung seines Unvermögens. Vielleicht sind ihm sogar schon Kräfte genommen, und er ver- schleierte mit seinen letzten Angriffen nur diese Tatsache. Sehr ernst wenigstens scheint cs ihm mit dem Angriff nicht gewesen zu sein, denn die französischen Reserve» ließen bei Florina die Serben im Stich und wurden dann selbst überrannt. Ungefährlicher bleibt ja auch das Warten aus den Anderen — die Rumänen! Aber Aus den Kolonien. Frankreichs Kolonien haben dem Mutterlande wertvolle Kricgshilse geleistet. Man hatte bei uns nicht recht an die schwarzen Hilfsvölker glauben wollen, sie sind oft genug von den Verfechtern deutscher Hec- resvermehrungen ins Feld geführt worden. Der Krieg hat uns wohl endgültig eines Besseren belehrt und auch die Gegner deutschen Kolonialbesitzes von dem Wert — einstweilen wenigstens des französischen Kolonial- reiches überzeugt. Nahezu 100 000 ausgcbildete Sol- daten konnte Frankreich gleich bei der Mobilmachung aus seinen afrikanischen Besitzungen heranziehen. Dank Italiens freundlicher Gesinnung ungehindert und ohne Gefahr! Und seitdem haben die Kolonien Frankreichs immer neuen Ersatz an Soldaten und Arbeitern gestellt, abgesehen von manchen Rohstoffen, die zum Kriege und zum Volkshaushalt benötigt wurden. Cs kamen ja auch schon vor dem Kriege 4 Millionen auf den Außenhandel Frankreichs mit seinen Kolonien. Die Leistungsfähigkeit des französischen Kolonialreiches sür die Zwecke des Krieges hätte zweifellos bei besserer Organisation noch mehr ausgcnutzt werden können, und sie 'gibt uns in Deutschland zu denken — auch bezüglich der Friedensziele, die wir erstreben müssen. Bei den Neutralen. Amerika, du hast es besser. Das war in der Werde- zeit des neuen Deutschen Reiches der häufig gehörte Auskleidcn der Schützengräben mit Drahtgeflecht. vbac. icipj. prefTeJMuo sollten unsere Feinde, die immer einer aus den anderen warten, daß er ihnen helse, nicht schon erfahren haben, daß wir immer all ihren Erwartungen zuvorkommen I So geschah es jetzt wieder mit dem bulgarischen An- griff aus Florina vor Saloniki, so wird es auch an den Grenzen Rumäniens geschehen, und Sarrail hat dann das Zusehen! Serbische Luftschlösser. Korsu als Sitz der serbi- schen Regierung — was hat man eigentlich zu regieren? — genügt den Herren ohne Land nicht mehr. In Er- wartung der Wiedercroberung ihres Königreiches, oder doch des serbischen Mazedoniens zunächst, hat sich der Kronprinz von Serbien mit dem General Sarrail an die Front begeben und die Regierung möchte ihren Sitz schon nach Saloniki verlegen. Indessen verschiebt die .Heeresgruppe Sarrail, die im verweichlichenden Nichts- tun bei Saloniki ljegt und verseucht ist, den Angrifs immer wieder. Sie wartet auf das Zeichen von Rumänien, um die Bulgaren unter zwei Feuer zu nehmen. Änd so werden denn auch die Serben, warten und warten, bis sie ihre Lustschlösser beziehen können. Der Sonderberichterstatter des Pariser „Journal" in Saloniki glaubt eine Legende bekämpfen zu müssen, die sich in Frankreich über die Zustände in der Saloniki» Armee gebildet habe. Auch in Saloniki wisse man cs bereits, daß in der französischen Heimat der Glaube herrscht, die Saloniki-Armee sei eine Art Dorado für Drückeberger. Dieser Ansicht tritt der Berichterstatter entgegen, indem er daraus hinweist, daß bei einer Hitze von 40 Grad im Schatten an einen längeren Aufenthalt im Freien nicht zu denken sei. Die französischen Sol- baten seien blaffe, müde, schauerlich abgemagerte Leute. Daher liegen auch schon viele Franzosen auf den Fried- Höfen, alle durch Krankheiten dahingerafft. Die franzö- sischen Soldaten hegen keine Hoffnung mehr, ihr Vater- land wiederzusehen. Ausruf deutschen politischen Unverstandes. Wie es in Wirklichkeit mit der politischen Freiheit da drüben be- stellt war, haben dann ja manche deutsche Freiheits- schwärmer an ihrem eigenen Leibe erfahren! Zur Zeit aber kann man angesichts des sich nach englischem Ge- heiß zerfleischenden Europas wohl mit Recht ausrufen: „Amerika, du hast es besser!" Ja cs geht Amerika lei- der auf unsere und auf Kosten unserer Feinde viel zu gut. Die Vereinigten Staaten haben einen nie dage- wesenen wirtschaftlichen Ausschwung genommen, haben sich durch den Krieg derart bereichert, daß sie zum Wcltbankicr geworden sind und mit Mitleid und Selbzusriedenheit auf uns herabsehen. Mag sich die Anhänglichkeit unserer Landsleute in Amerika an das alte Vaterland bewährt haben und in manchen Spen- den zum Ausdruck gekommen sein, sie waren doch ohn- mächtig gegen die geschloffen zu England hinneigende Masse der angelsächsischen Raffe, die sich in der Aeberzahl befindet und den Kricgsgcwinn einheimst. Wenn Reichtum auch allein nicht glücklich macht, so be- deutet doch der Milliardensegen dieses Krieges für ein Land >vic die Vereinigten Staaten die Höhe des Er- reichbaren und jedenfalls hat das vom Kriegselend ver- schonte und noch dazu reich gewordene Amerika von sei- nem Krämerstandpunkt aus ein Recht zu sagen, cs habe es besser als Europa. Freilich muß inan nicht ansehen, wie das Geld gewonnen ist und welche Blutschuld Amerika auf sich geladen hat. Gegen die schwarzen Listen werden in den Verei- nigten Staaten in fast allen Städten Massenversamm- lungen angekündigt. Sämtliche amerikanischen Han- delskammern und kaufmännischen Vereine haben gegen Englands Vorgehen Einspruch erhoben und fordern Wilson zum Handeln auf. fl Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 9. und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons Goldschmidt. Krieg und Familie. Nichts ist naturgemäß durch den Krieg so mitge- nommen worden wie das Familienleben. Die Familie ist es ja, die ihre Söhne, Väter und Brüder unter die Fahnen schickt, die sorgenvoll ihrem Schicksale nachblickt. Jeder Verlust, jede Verwundung, jede Krankheit eines Feldgrauen, bedeutet Kummer und Schmerz in der Familie. Der Krieger hängt mit seinen Gedanken an seiner Familie, er steht in dauernder Verbindung mit ihr, sie läßt ihm Zeichen des Mitgefühls zukommen, Briefe und Geschenke. Ohne diesen Familicnrückhalt wäre für ihn die Lage oft unerträglich. Der Gedanke an die Dahcimgebliebcnen jedoch, an ihr Mitempfin- den, an ihre Liebe und ihre Furcht, hat eine starke Heimatsgewalt. Die Träume des Soldaten gehen aus die Familie, auf seine Mutter, Frau und Kinder. Nie- mals sonst zeigt sich mit solcher Deutlichkeit der un- geheure Einfluß der Familie. Drohte er im Frieden hie und da zu zerfallen, anderen Einwirkungen Platz zu machen, so tritt er im Kriege an die erste Stelle des Cmpsindungslcbcns. Wir merken jetzt viel mehr als früher, daß die Familie uns unentbehrlich ist, daß wir ohne sie gesühls- und unterstützungsarm sein' würden. Während der Krieg sonst der große Gleichmacher ist, der nur eine ungeheure Zahl von Menschen im Dienste einer Sache erkennen läßt, vertieft er andererseits die Persönlichkeit des Einzelnen, indem er sie einem kleinen Kreise so nahe wie möglich bringt. Der Krieger wird für die Familie etwas Besonderes, ein Gedanken- und Sorgenmittelpunkt und dadurch erhält er Gelegenheit und'Antrieb, manche Empfindungen zu wecken und zu erhöhen, die vor dem Kriege schon zu schlummern schienen. Vielleicht ist dieses trotz der Entfernung engere Fami- lienleben das Außerordentlichste des Krieges. Sicher- lich wird dadurch unsere Kultur-Gegenwart und Kultur- Zukunft, die ja immer noch in der Familie fußen, ver- edelt. Aber wir dürfen auch die Familienschattenseiten des Krieges nicht übersehen. Ich meine hier nicht alle die Widerwärtigkeiten, die etwa zwischen Mann und Frau cintreten können. Das sind gewiß bedauernswerte Tinge. Mann und Frau müssen sich gerade in Kriegs- zeiten des Ernstes der Che bewußt sein, sie müssen in diesen Zeiten mehr noch als früher für einander leben, da ja die Che nichts anderes als Vertrauen ist. Wo in dieser Hinsicht gefehlt worden ist, da hat man sich gegen die erste Bedingung der Che vergangen, gegen die Wahrhaftigkeit, auf der jede Che und jede Familie aufgebaut sein müssen. Aber ich möchte hier mehr auf die wirtschaftlichen Schattenseiten eingehen. Der Krieg bringt manche Familie, die sich im Frieden schon hübsch hcraufgearbeitet hatte, auf den Anfangsstand oder darunter. Mancher fragt sich heute, wie er denn im- stande sein wird, das Verlorene wiederzugewinnen. And er denkt dabei an das Wohl seiner Familie, die Für- sorge für die Mutter oder Frau, die Erziehung der Kinder. Das Wesen des Familienvaters ist ja die sorgende Empfindung für die Seinen. Cr hat ein hohes Gefühl der Verantwortung, er weiß, daß das Glück der Familie von ihin abhängt.' So ist es nun einmal, und daran haben auch alle' diejenigen nichts geändert, die in den verflossenen Jahrzehnten gegen die Che anrannten. Diese Familicnsorge beherrscht den Familienvater solange es überhaupt eine Familie gibt, und bis jetzt ist uns noch nichts gezeigt worden, das die Familie ersetzen könnte. Der Krieger hat daher keine andere Möglichkeit, als nach Rückkehr aus dem Felde sich wieder dem Familien- aufbau zu widmen. Das wird oft eine äußerst schwie- rige Ausgabe sein. Man wird nicht selten erkennen, daß der Kampf um Ruhe und Stetigkeit in der Familie schwieriger ist als der Kriegsdienst. Der Kriegsdienst erfordert das gewaltige Opfer der ganzen Persönlich- keit, des ganzen Mutes und der ganzen Hingebung. Aber er fordert es nur für verhältnismäßig kurze Zeit. Der Krieg geht in Jahren vorüber, die Familie aber besteht für den Einzelnen Jahrzehnte hindurch. Cr muß also durch Jahrzehnte das Opfer seiner Persönlichkeit bringen, und wenn er auch sein Leben nicht dranseht, so seht er doch seine Gefühle und seinen Geist daran, das heißt all sein Tun, seinen Ehrgeiz, sein Ringen um Güter und guten Namen, diesen der Familie. Die Familie wieder dient dem Ganzen, dem Lande. Daher können wir die Familie gar nicht entbehren, >vir müssen im Gegenteil aus einen Ausbau des Familienlebens hin- arbeiten, wir müssen bestrebt sein, dort, tvo der Krieg Lücken in die Familie riß, diese Lücken durch' Liebe oder durch Menschen mit Liebe auszusüllen. Die Familie darf niemals das Bewußtsein ihrer Existenz verlieren. Jeder muß das Gesühl haben, daß er nicht auf fremde Menschen angewiesen ist, sondern immer einen Rück- halt an der Familie findet. Was auch aus dem Ge- biete der Kriegssürsorge getan werden mag, immer ist die Familie diejenige Körperschaft, der die' Hauptsorge KiOS Cigaretten Fürsten. Welt-Macht 5 < Auto-Klub 6 > obliegt. Wenn nicht die Sorge um die Notdurft des Lebens, so doch die Sorge um den Lebensmut und das Lcbcnsglück des zurückkehrenden Kriegers. In der Familie muß er sich Rat holen, die Familie muß in jeder Beziehung zur Anterstühung bereit sein. Hat er doch auch für die Familie gekämpft und gelitten. Diesen Wert des Kämpfens und Leidens empfindet man ge- wöhnlich erst, wenn der Kämpfende verloren ist. Man soll an dem Schmerze ermessen, um was er sich verdient gemacht hat, man soll daraus fühlen, daß gerade der Krieger der Familie angehört, weil er mit seiner Waffe die Familie als die Grundlage des Landes schützt. Da- her bereite man ihm, wenn cs so weit ist, die Rückkehr mit Sorge vor, man schaffe ihm ruhige Arbeitstage, man ebne ihm schon vorher, soweit das irgend an- gängig ist. den Weg. Man halte ihm Zwistigkeiten sern, komme ihm nicht mit Kleinlichkeiten, sondern lasse ihn erst wieder den sicheren Weg im Daseinskampf fin- den. Dcnit um diesen Kampf handelt cs sich nach Kriegs? schluß für ihn, um diese» Kampf, der mit tausend Draht- verhauen, Wolfsgruben und sonstigen schlimmen Dingen erschwert wird. Der leider oft kein Kampf der Männer gegen Männer ist, kein freier und offener Kampf, kein wirkliches Kraftmeffen, sondern ein Kampf voller Machenschaften, in dem nicht selten der eigentlich Schwächere siegt. Zu biefem Kampfe gehört eine be- sondere Stellung, gehört vor allen Dingen das Gefühl, in der Familie immer eine Zuflucht zu finden, immer Verständnis für etwaige Mißerfolge. Man verlange vom Krieger nicht gleich Glanz und Luxus, man be- scheide sich mit dem, was sich zunächst erreichen läßt. Cs gibt leider Menschen, die die Gefahr und die Sorgen schnell vergessen und wenn die Gefahr vorüber ist, sofort wieder ihr altes Leben leben wollen. Das ist falsch, das ist schädlich, denn die Kraft des Mannes kann dadurch frilhzeitig zermürbt werden. Der zurttckkehrende Krieger bedarf der Bescheidenheit seiner Familie, des Sich- anpaffens an die Lebensmöglichkeiten, die die Kraft der Arbeit gewährt. Diese Arbeitskraft wird nicht immer gleich mit Volldampf voraus können, sie wird sich auch erst wieder einfühlen müssen und wird daher nicht gleich Goldbcrge heranschassen können. Ihr Mütter und Frauen tätet gut daran, Euren Söhnen und Männern die Versicherung ins Feld zu senden, daß Ihr derart empfindet, daß Ihr solche Vor- sätze hegt. Wenn es möglich ist, so beweist das Vor- handensein des besten Willens schon durch die Tat, in- dem Ihr durch Sparsamkeit dem Manne den Wieder- aufbau seines Lebens erleichtert. Wohl weiß ich, daß in sehr vielen Fällen eine solche Sparsamkeit nicht mög- lich ist, weil die Mittel fehlen. Aber manche Frau und Mutter hat reichlich und kann von dem Reichlichen zurücklegcn, damit der Mann mit Zuversicht und Besitz- ruhe seine Arbeit wieder aufnehmen kann. Cs wird ein bißchen viel Luxus von dieser oder jener Frau getrieben, sie geht auf hohen Stöckelschuhen, die Seide knistert um sie und wie im Frieden legt sich der neue Pelz um ihren Hals. Cs gibt in Berlin eine Zeit- schrift, die sich der Anpreisung solchen Frauenluxus' tvidmct und ztvar in einer Art, die in dieser Zeit gar nicht scharf genug verurteilt werden kann. Zu solchen Aufwendungen und Aebertreibungen ist jetzt nicht die Zeit, und wer sie empfiehlt, der scheint nicht zu wissen, welches Verbrechen er an der Familie damit begehen kann. Wir sollen fördern und nicht äbbauen und die Entschuldigung für den Luxus darf auch nicht darin ge- sucht werden, daß die betreffenden Gewerbe leben müssen. Die Gewerbe können auch leben, wenn der Glanz etwas weniger leuchtend ist, wenn die Menschen etwas mehr mit dem Groschen und Taler rechnen. Wie manche Frau ivürde der Familie unendlichen Segen für die kommende Friedenszeit bringen, wenn sic nach dem Grundsatz der Familicnrnhe leben würde. Wenn sic sparen und damit dem Manne die Daseinsgrnndlage festigen würde. Der Mann, dem solche Kunde ins Feld kommt, wird einen gestärkten Familienwillen haben, wird an der Achtung vor den Frauen der Familie seine eigene Kraft wachsen 'fühlen. Cr wird zuversichtlich zurückkeh'ren, weil er nun weiß, daß er in einen Kreis von Helfern kommt, daß man seine Sorgen und seine Mühen versteht und würdigt, und daß man nicht zu vorübergehenden Zwecken den Ewigkeitswert der Familie erniedrigt. * Die Variser Gchiffahrtökonferenz. Im Dezember d. I. will der Vierverband in Paris eine Zusammenkunst veranstalten, die der Regelung seiner Schisfahrt und seines Schissbaues dienen soll. Cs handelt sich um einen Teil des Wirtschaftskrieges gegen die Mittelmächte, und zwar um den wichtigsten. Denn die Schiffahrt ist der Vermittler des Länderhandels und scheint dem Vierverbande daher die wichtigste Helferin im Handelskampfe. Selbstverständlich läßt das Pro- gramm der Schiffahrtskonferenz erkennen, daß an eine Oberherrschaft Englands gedacht ist. England will die Handelsflotten seiner Verbündeten zu seinen Zwecken benutzen, gleichgültig ob damit die Interessen der Ver- bündeten gewahrt oder geschädigt werden. Cs soll ein Schifsahrtsverband unter Englands Oberaufsicht er- richtet werden, für den England auch große Summen zur Verfügung stellen will. Mit englischem Gclde soll die Handclsslotte des Vierverbandes ausgebaut werden, die Schiffahrt der Verbündeten soll Schuldner Englands »'erden, damit England die Handelsflotte nach seinen Zielen schicken kann. Wir wollen jedoch abwarten, ob die Absicht sich durchführen läßt. Wir »vollen den Wirt- schastskamps beileibe nicht unterschätzen, denn er wird uns nach dem Kriege noch manche Schwierigkeiten bri»' gen. Aber eine andere Frage ist es, ob diese Schwierig' ketten nicht überwunden werden, ob der englische M»» nicht ins Wasser fällt. Ansere eigene Schiffahrtskrast bürgt dafür, daß eine Verdrängung unserer Handel-' slotte durch den Vierverband nicht möglich ist. Ferner werden sich die neutralen Länder gegen eine Handcls- einseitigkeit wahren, die ihnen den' größten Schade» bringen muß. Sie haben nicht das geringste Interne an einer Fortsetzung des Wirtschastskampfcs nach dein Kriege. Wenn die Vereinigten Staaten auch während dieses Krieges nichts unternehmen werden, was ernst lich den Wünschen Englands widerspricht, so werden I» doch nach Friedensschluß darauf dringen, daß ihr Hand" nicht behindert wird. Denn das ist ihr Lebensintcrelst- Die Pariser Schiffahrtsbeschlüffe werden unseres ch- achtcns ebenso sehr Beschlüsse bleiben wie die Pchw» Wirtschaftsbeschlüffe. Nur weniges von ihnen wird fW verwirklichen lassen. Daheim. Eine seltene Friedens-Auszeichnung, den Pour Merite für Wissenschaften und Künste, erhielt mitten J Kriege der Generalleutnant und Generalquartiermcw' Freiherr von Freytag-Loringhoven. Diese Auszeit nung verleiht der Kaiser nach erfolgter Wahl der st'E, berechtigten Mitglieder des Ordens. Das Verd>n» liegt bei dem jüngsten Ritter, obwohl wissenschaftlich ^ bewerten, doch aus dem Gebiet des Krieges. Krieg ist eben eine Kunst, und diese hat v. FMM Loringhoven durch seine Schriften gefördert, wie er U; auch durch seine klassischen Heeresberichte und '»»"^ Artcile über Kriegshandlungen einen Namen ge>»»" hat.' Selbstverständliches. Während sich in Deutschs Geisteshelden zusammentun und ihre kostbare_ opfern, um ihre Volksgenossen zur Bescheidenheit i» Kriegszielen zu ermahne», sehen wir in England O gerade umgekehrte Erscheinung. Dort fürchtet man, s Regierung könne mit Deutschland zu glimpslich.J’1.,, fahren und bietet deshalb alles auf, um einen Ftttsh zu erzielen, der die Deutschen, als die KriegsurlM *' so empfindlich straft, daß sie ein für alle Male 0°'.,, haben. — And auch die Franzosen fordern die 23c'!..r jung der Schuldigen! Sie schreien nach Rache an lL Seite ihrer englischen Bundesgenossen. — Was bh'» ihnen auch anderes übrig in ihrer ohnmächtigen ,! — Wir Deutschen aber fragen, ob wir unseren Fe>»"' auch nicht zu wehe tun! —' , 50 Millionen können wir im deutschen HauE sparen, wenn wir uns frei machen von dem ai»er>> nischen Erdöl. Wir besitzen in den eigenen Dos»' schützen und Kraftquellen Mittel genug, unsere Sta» und Dörfer zu beleuchten und damit zugleich noch R. trieb für allerlei häusliche und wirtschaftliche Derr>^ tung zu bieten. Wir haben kürzlich schon von ***•*13 O*"* V ivvvm, vvh vywvui iiuQuvi; »' , , Wert der Kohle und ihrer Verwendungsmöglichkeit' JL sprachen. Sie wird uns in mancher Beziehung Auslande unabhängig machen können; dann bleibt Geld im Lande und'kann weiter arbeiten, um uns Handel und im Volkshaushalt zu fördern. _ ,j Industrie, Landwirtschaft, Handel und Recbe^ Die gehören zusammen, wenn man von dem Aufsatz»» Deutschlands, seiner Entwicklung zur Weltmacht i dem Kriege, spricht; sie werden auch die Ztzt» Deutschlands, die ihr das Schwert eröffnet, bedmö^ Die Landwirtschaft bildet den Baugrund und da- Fundament des Staates, darin auch vornehmlich t-i Volkskrast wurzelt, Industrie, Handel und ^ .m, betätigen das Wirtschaftsleben des Volkes nach ‘ j jn' und führen uns über die Grenzen des Vaterlandes P, ans. Der Reederei wird dabei viel zu wenige ffcr.w j|i Gewiß ist auch sie ein Ausfluß unserer Wcrktätigkew^ macht sich, wie »och jüngst die Antersee-Handcl-l»', zeigten, die Errungenschaften unserer Technik zu »'Ä Doch was vermöchten die Industrie und der Sa ,;.v »venu nicht die Reederei ihren gewaltigen Anforde' gen entspräche? Die Reederei vermittelt den ^ den sie so entwickelte, dank des eigenen Ausbaus .» Handelsflotte und der Möglichkeit die sie Schiffen zur Einfuhr bot, daß Dcutscklands Handel vor dem Kriege nur noch um i'A Miuwqc» hinter England zurückblieb, den von den Vereinte Staaten aber schon um 5 A Milliarden übertras. 7- pi; schnittlich 80 Dampfschiffe und 50 Segclschifse stellt y deutschen Reedereien jährlich neu ein, und sie bo» bis 27 000 fremden Schissen Gelegenheit zur E»>' Ausfuhr in deutsche Häsen. Wir zeigten kürzlich',^,!' die deutsche Reederei auch während des Krieges , ptf an der Arbeit ist, um die deutsche Handelsflotte a'p(,ii Höhe zu halten. Die deutschen Häfen aber blieb»' der Erfolge und des Einsatzes unserer ruym Kriegsflotte von den Kriegsereignissen unberührt' Bayern. Der Stadt Rürnber 150 000 Mk. übergeben „krcw erg wurden aus Burg)-'. i für die Errichtung, »' mcindlichen Wöchnerinnen- und Säuglingshei"'-' j, Lha"'bf F r Schriftsteller Houston Stewart E>M'' ^ eburt Engländer, der schon viele Der von Geburt Schwiegersohn von Frau Cosima Wagner l" lebt und in seinen Kriegsaussähen die weltgeim st, \ Sendung des Germanentums nachdrücklich , Ans' nunmehr aus eine vor längerer Zeit gemacht» hin deutscher Staatsbürger geworden. Deutsche Soldaten-Zeitung. 9 J %. 9. Hessen. s.?cr gemeinnützige Vauverei» für die Landgemein- iiir v ^9es Worms hat vorbereitende Arbeiten iant'i’ E^dauung von Cigenhäusern für Kricger- t^'uen, Kriegerwitwen und Kriegsbeschädigte getroffen. sind Verhandlungen mit'einer Reihe von Ge- ri-hf\+Cn gepflogen worden, in denen solche Häuser er- u)tet werden sollen, und man hat dabei weitgehendes Hagegenkommen gesunden, so daß nach Friedensschluß 1lc rege Bautätigkeit erwartet wird. ■ Fürst Friedrich von Waldeck hat vor seiner Abreise s. ö'Clb noch 11 450 Mk., die ihm als Äerpslegungs- ^wer für die Vernumdeten im Residenzschloß gezahlt ordcn sind, mit einer Spende von 5000 Mk. zur Bil- ^ügHines Grundstocks zur Unterstützung von kriegsbe- ^i>v,gtcn waldeckschen Handwerkern bestimmt. Mecklenburg und Oldenburg. Die Wanderausstellung „Die Kunst im Kriege", Mnstaltct vom Deutschen Museum für Kunst in ^ndel und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen), Hl der die „Vaterlandsspende" auch einen von Herrn N'tckten Cndell-Bcrlin gefertigten Entwurf eines Hholungsheims ausgestellt hat, befindet sich in Aringen und wird von hier aus im Monat Sep allbcr nach Altona verlegt. Vreußen. Brandenburg. ^ .Von den Kriegsschauplätzen im Osten und im Tassen zurückkehrcnd, brachte Oberhosprediger E). Dry- tz °cr im. Berliner Dom die Grüße unserer Feldgrauen in seiner Predigt zum Ausdruck, indem er un- H anderem mit Bedauern daraus hinwies, daß sich ^er unter uns schon wieder die alte angeborene Art »; Mäkelns und Krittelns rege. Wieder macht sich ^ alte Geist der Zersplitterung geltend und schwächt Was unsere Brüder draußcii verlangen, ist, daß Schulter an Schulter als ein einig Volk von Brü- v>t stehen sollen, während sie mit ihren Leibern das Kurland schirmen. And Freude sollen wir auch den Wappen hinaustragen. Oester ist cs D. Dryandcr gc- „?8t worden, daß oft Briese aus der Heimat leider die Herzen unserer Kämpfer nicht erleichtern, son- J11 schwerer machen. Was sind aber alle unsere Cnt- Mungen gegen die Kämpfe unserer Brüder draußen! J'ff auch einer deutschen Frau unwürdig, wenn eine ^'ldcte Mutter ihrem Sohne ins Feld schreibt: ginc Mutter muß dir hoher stehen, als das Vater» j j?!" Das ist nackter, kleinlicher Egoismus, den nur hiIt äußerste bekämpfen müssen. Schreibt freudig hin- yr* Tragt Sonne in die Herzen! Cs darf nicht sein, j>," draußen die Männer standhalten, aber die Frauen Duldcrkraft nicht ausharren. Trotz seiner 67 Jahre stellte sich der Gärtnerei- Ätzer Suck aus Frankfurt a. O. beim Dragoner-Re- - Ncnt Nr. 2 als Kriegsfreiwilliger, um an Stelle sei- <*m Ansange des Krieges als Leutnant gefallenen >?!»'cs für Deutschlands Ehre in den Kamps zu ziehen. ..besondere Tapferkeit wurde er im Felde zum An- >ossizier befördert. S. hat den Krieg 1870/71 beim Z"goi,er-Regimcnt Rr. 12 mitgemacht, und sich in dic- ^ Feldzuge' das Eiserne Kreuz verdient. H e s s e n - R a s s a u. tz. Für ein Wöchnerinnen-Heim in Kassel sind der /:s?dtverwaltung von Frau Gehcimrat Sofie Henschel Tt/,^0 Mk. testamentarisch überwiesen worden. Die "dtverwaltung schrieb zur Erlangung von Bauplänen Ver den Architekten der Provinz Hessen-Nassau einen "tbewerb aus. h. Der kürzlich in Homburg verstorbene Rentner Peter h nrich Maurer setzte die Stadt Homburg zur LApterbin ein; nach Abzug von Legaten bleiben der ungefähr 200 000 Mk. zur Verfügung. Ost- und W e st p r e u ß c n. s,.Der Obcrrichtcr Rippert aus Ohio hat von seiner Htn d'wch Ostpreußen eine markige Aeußcrung unse- Generalseldmarschalls Hindcnburg nach Amerika i genommen, die im Hinblick aus die neuen Antersec- sHdelsschisse und die Möglichkeiten, die sich den Luft- ;'len vielfach noch eröffnen werden, von Belang ist. C Feldmarschall äußerte, nachdem er aus den präch- Stand der Ernte Bezug genommen hatte: „Daß iC ">cht in Luxus leben, kann jeder sehen, aber ver- tun wir noch lange nicht, obgleich das „humane" i-^an.d ganz Deutschland in ein südafrikanisches Kon- hiit.^tionslager verwandeln möchte. Am das zu ver- schenkte Gott uns Männer, wie die, welche die votc bauen und die Zeppelin-Lustschissc." ltr^Hus dem Gute unseres Kaisers Cadinen ist mit der isi Htuiig von Ansiedlungsbauten begonnen worden, Mtsächlich für blinde und andere schwer heimge- ^Kriegsteilnehmer bestimmt sind. Verein für wissenschaftliche Heilkunde in Kö- stellte Dr. Habcrland einen Landwchrmann befo»ixr n,c0cvt seiner zahlreichen Schußverlchungcn eine Beachtung verdient. Cr war in säst hoss- ■Stb? : erscheinendem Zustande eingeliefert, und es es., sestgestcllt, daß er 47 Hautweichteilwunden und okper 18 größere Teile von Schrapnellkugeln aus- 7cch7. Am Tage der Aufnahme wurde der Vcrband- j'Xtejy dermieden, und als am nächsten Tage die genaue ,Xd^"Au»g vorgcnommcn wurde, ergab sich, daß be- '»ss,.„ i°inc linke Körperseite von Schrapncllkugeln ge- 'var. Die Knochen des linken Unterschenkels, der linke Oberschenkel und der linke Arm waren zerschossen, das linke Äuge ausgeschoffen; dazu kam ein rechter Kniegelenkschuß. Auch am linken Oberarm war eine eiternde Wunde. Abgesehen von der Abnahme des linken Unterschenkels und der Herausnahme des linken Auges wegen vorliegender Gefahr wurden alle Wunden streng erhaltend behandelt. Nur zwei Schrapncllkugeln mußten entfernt werden. Rheinland-Westfalen. Stolze Feldgrauen-Eltern sind die Gärtner Ringe'sche» Eheleute in Benrath im Regierungsbezirk Düsseldorf. Sie haben nicht weniger als zehn Söhne im Felde stehen. Die meisten haben sich bereits das Eiserne Kreuz erworben, mehrere wurden schon verwun- det. Vor einiger Zeit waren alle zehn aus Arlaub in der Heimat. Die Eltern ließen von sich mit ihnen ein Lichtbild Herstellen und sandten cs dem Kaiser. Der hat ihnen zu dieser braven Söhneschar Glück gewünscht und ihnen ein Geldgeschenk von 500 Mk. überwiesen. Provinz Sachsen. Die Patronensabrik Polte in Magdeburg stiftete zugunsten der Nationalstistung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen eine Million Mark. Schlesien. Zur Nationalstistung für die Hinterbliebene» der Gefallenen wurden dem Reichenbacher Anterausschuß als Grundstock von dessen Vertrauensmann Kommerzien- rat Dierig 50 000 Mk. übergeben. An der Spende sind sämtliche Inhaber der Firma Christian Dierig be- teiligt. Sachsen- Prinz Friedrich Christian hat das Eiserne Kreuz 1. Klaffe erhalten. Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Scheidemann hat in Dresden eine Rede über „Krieg, Volk und Frieden" gehalten. Mit aller Schärfe sprach er sich gegen einen Frieden um jeden Preis aus, der Weniger Feiertage. Anknüpsend an den Beschluß der englischen Gewerk- schaften, die Feiertage bis zum Ende des Krieges auf- zuheben, hatten wir geschrieben: „Das sollten wir eigentlich den Engländern nachmachen." Einer Auf- forderung dazu bedurfte cs übrigens kaum in Deutsch- land, wo man doch selbst von der Kanzel die Gemeinde ermahnte, die Ernte auch an Sonn- und Feiertagen ein- zubringen, wozu die Behörden die selbstverständliche Genehmigung im Voraus erteilt hatten. Das war ein- fach ein Gebot der Verhältnisse. Wir aber von der „Soldaten-Zeitung" bekamen von einem übersrommen — übrigens namenlosen — Leser einen geharnischten Gegen- ruf, weil wir den Feiertag nicht mehr heiligen wollten. Es wurde uns untcrgelegt, wir wollten den Sonntag abschasscn. Die Frage wurde aufgeworfen, ob wir nach Christi Willen in Gemeinschaft mit Gott bleiben könn- ten, wenn wir ihn nicht einmal am Sonntag suchen wollten. Nun, man kann das eine tun und das andere nicht lassen; „bete" und „arbeite", stehen auch in der Bibel nebeneinander! — Cs ist uns gar nicht einge- fallen, den Sonntag abschassen zu wollen, aber an Feiertagen, auch weltlichen hatten und haben wir wohl für Kricgszeiten reichlich viel. Der Ernst der Zeit fordert Einkehr des Volkes, innere Einkehr, die man mehr in der Arbeit findet, wozu auch die Not zwingt, als im Vergnügen. Aber auch das wollen wir dem Volke nicht einmal nehmen, denn mit Wehklagen allein ists auch nicht getan, man braucht auch Ausrichtung, Ab- kehr von den Sorgen und Trost, um vertrauensvoll durchzuhalten. Die Frömmigkeit unserer Vorfahren in den Befreiungskriegen wird uns als Muster vorge- halten. Aber freuen sich nicht auch heute unsere Geist- lichen der Rückkehr des deutschen Volkes zu Gott? Not lehrt beten! Cs ist aber nicht die Not allein, auch die heilige Begeisterung für die Sache des Vaterlandes, hat uns zu Gott zurückgesührt. Anser namenloser „christlicher" Deutscher, der uns mahnen möchte, empfiehlt uns ossenbarungsglüubige Geistliche, wie z. B. Dr. Conrad. Wir können ihm antworten, daß dieser Deutschland zu einem Vettelvolk machen würde. Cr wies daraus hin, daß die Sozialisten in den feindlichen Ländern immer noch nicht das geringste von einer Wiedcranknüpsung der Verbindung mit den deutschen Sozialdemokraten wissen wollten. Am Schluß wurde eine Entschließung angenommen, in der ein baldiger Friede gewünscht wird, jedoch nur ein solcher, der die Anabhängigkeit, die Gebictsunvcrsehrthcit und die freie gewerkschaftliche Entwicklung Deutschlands gewährleistet- Württemberg. Der Verein für Kriegcrheimstätten Stuttgart E. V. will den Vau von Kricqerhcimstätten in der landschaft- lich so prächtigen Amgcbung der industricreichen Hauptstadt Württembergs bewerkstelligen. Cs ist ihm möglich gewesen, schon ansehnliche Mittel zu sammeln und sehr zahlreiche Mitglieder zu erhalten. Für die Ansiedluug von Kriegsteilnehmern und deren nähere Angehörigen hat er folgende Grundsätze ausgestellt. Die Kleinhäuser sollen mit etwa 3—5 Wohnräumen, Küche und Vad ausgcstattet und von etwa 200—400 Quadratmeter Garten umgeben, bei sehr mäßiger An- zahlung zum Preise von etwa 7—10 000 Mk. oder zu einem dementsprechenden Mietpreise vergebe» werden. Die Siedlungen sollen möglichst an Orte» errichtet werden, die gute Verkehrsv'crbindungcn mit Stuttgart besitzen und die lärm-, ruß- und rauchfrei und sonnig gelegen sind. Als eine seiner wichtigsten Ausgaben betrachtet es der Verein, Bewerbern bei der Kapital- beschaffung und beschädiqtcn Kriegsteilnehmer» bei der Umwandlung ihrer absindungssähigen militärischen Be- züqe (Rente) in Kapital behilflich zu sein. Der Verein für Kricgerhcimstüttcn Stuttgart C. V. (Geschäftsstelle Degerloch-Stuttgart, Wcrastraßc 2) macht besonders die Angehörigen württ. Truppenteile aus seine Bcstrc- bungen'ausmerksam und bittet sie, falls seine Ar- beiten für sie von Wert sind, sich in kostenfreier und völlig unverbindlicher Weise seine bisherigen Ver- öffentlichungen senden zu lassen. Geistliche unseren Lesern ein alter Bekannter ist, daß sie neben ihm aber gewiß auch ganz gern einmal einem Pfarrer Ortleb in seiner von glühender Vaterlands- liebe begeisterten Psingstpredigt gefolgt sind. Mit solchen Worten und der Ermahnung, dem Kriege durch Einschränkung der Feiertage gerecht zu werden, fürchten wir nicht, dem christlichen Glauben Abbruch zu tun. And tvarum sollten Juden und Türken, entgegen dem Wunsche des Mahners, nicht auch des heiligen Geistes dieses Weltkrieges — nach Ortleb! — einen Hauch verspüren?- Wir könnten uns darüber nur freuen, denn cs ist der Geist der Liebe, in all dem Kriegs- elcnd! Bei unserem Bundesgenossen. Zur Geburtstagsfeier Kaiser Franz Josephs fand am Standort des k. u. k. Oberkommandos beim Armec- oberkommandanten eine Festtafel statt, der auch der Deutsche Kaiser amvohnte. Der Kaiser trug die Uni- sorm eines Feldmarschalls der österreichisch-ungarischen Armee. In seiner Begleitung befand sich auch der Chef des deutschen Generalstabs v. Falkenhayn. Nach säst dreistündigem Verweilen verließ der Kaiser unter be- geisterten Hochrufen der Anwesenden das Schloß. Gras Tisza hielt im ungarischen Abgeordnetenhaus«: eine Rede, die in den Worten gipfelte: '„Ganz offen wird verkündet, daß man sich in die blutigen Fetzen unseres Leibes teilen will. So lange >vir einer solchen Lage gegenüberstehen, soll in diesem Hause nicht von Frieden, sondern vom Siege gesprochen werden." Wir stellen mit Genugtuung fest, daß diese Gesinnung auch bei unseren anderen Verbündeten vorhanden ist.' And die männliche Sprache im ungarischen Abgeordnetenhaus ist der beste Ausdruck des Willens zum Siege und der Entschlossenheit unseres Vierbundes einen Frieden nicht durch Worte und Verhandlungen zu erkämpfen, sondern durch Taten, durch den Sieg! 10 Deutsche Soldaten-Zeitung. Diplomaten. Erörterungen am Ofentisch beim Prehenbräu in huzzelfing. Von F. S ch r ö n g h a m e r - h e i m d a l. Der Wasner: „Was will er denn eigentli', der Wilson? Was is denn dös eigetnli' für a Kampl? Wer hat eahm denn ebbs to', weil er's gar so grob an- packt?" Der Poschingcr: „Sei mir mit dem Wilson stad! Dös is der nämliche Hammel wie der Engländer." Der Kloiber: „Da hast recht Poschinger. Was liegt denn dem am Völkerrecht? Alleweil hat er's im Mäu'; Völkerrecht, Völkerrecht, hoaßt's. Iawoi, aus- hiingern möchten s' uns, weil s' uns asv net Herr wer». Aber für dös Aushüngern is eah' g'holfen. I Hab' gestern wieder a schwäre Sau abg'stocha und zwoa Hab' i no' in der Mast. Da muaß aa a jede seine vier Zentner krieg'n.. ." Der Arz: „Die diplomatischen Beziehungen möcht' er abbrechen, der Lalli. Von mir aus sollt' er 's ab- brechen — i bin eahm nix schuldi'!" Der Gschwcndner: „Ich' muaß i dumm frag'n, Manna. Was is denn dös eigentli', „diplomatische Bcziehunga?" Der Arz: „Dös kanil i dir scho' ausdeutschen, G'schwendner. Dös is aso: Du laßt an' Moserbauern über dein Pointwiesl fahr'», net? Und der Moser- bauer laßt dir dafür an' Kies aus seiner Kiesgrub'n, net? Da sagt der Moserbauer amal: Paß auf, G'schwendner, sagt er, wenn mir deine Knecht' alleweil in d' Aepsel geh'n und die ganz'» Vaam' z'grundrichten, nacha kannst dir an' Kies denka aus meiner Kiesgrub'n. Net? Dös san diplomatische Beziehungen.. ." Der G'schwendner: „Was? Der Moserbaucr sollt' mir koan' Kies nimmer lass'» aus seiner Kiesgrub'n? Mei' Lieber, dös taat' i eahm fein net rat'n. Ueber- haupt is dös an alt's Recht. Mei' Vata und mei' Achndcl hab'n an' Kies scho' alleweil aus dera Kics- grub'n g'numma, und wenn i an' Moserbaucr» über mei' Pointwiesl fahr'» laß, so is dös grad' mei' guater Will'n. I kann eahm alle Tag' an' Psündschaub' in d' Fahrt stccka, und an' Kies muaß er mir do' laff'n ..." Der Wasner: „Dnmm's G'wasch! Vom Wilson red'n ma und von der Rote, die wo uns beleidinga muaß! Iawoi, beleidinga! Dös könn' ma uns net g'fall'n laff'n.. Der G'schwendner: „Und an' Moserbauern steck' i an' Psündschaub, wenn er mir ebba G'schicht'n machet' mit dem Kies. Mei, Recht.. ." Der Poschingcr: „I wenn der Kaiser waar', dem Wilson zoaget' i 's, wo der Bartl an' Most holt." Der Kloiber: „O mei', der Kaiser! Moanst leicht du, der Kaiser kümmert si' um so an' Lalli? A Mensch, der ivo's Völkerrecht verletzt, um an' solchen schaut si' der Kaiser net um. Da müssen andere Leut' her. Iawoi, mir müffen her, 's Volk muß her, denn um's Völker- recht gcht's diesmal." Der Poschingcr: „Ja, und dös Ham mir! Mir san a Volk und Ham aa 's Recht." Der Urz: „Wie waar's denn, wenn ma'n torpe- dier'» taat'n den Wilson?" Der Wasner: „Oder wenn eahm der Zeppelin kaam'.. ." Der Kloiber: „I moan', die dick' Berta waar' da am g'scheidtern." Der G'schwendner: „Is's wie's mag, und 's Recht Ham amal mir. Und hcrlaffen tean ma's net, jch' erst extra net!" Der Poschinger: „Manna, mir fallt ebb's ei: Daß i net gtci” drandenkt Hab'! Lust's aus, Manna, aso kunnt's geh'. Ja, aso muß's geh'! I Hab' no' an' Vettern in Amerika, von mein' Wci' seiner Kranzljung- fran a Vruader is's, der Stockbaucr hias. Den kennt ja ch 'a jeder." Die andern: „Ja sreili'I Den kenn' ma no' scho'." Der Wasner: „Der is in Rew-Pork bei der Trambahn, gelt, Poschinger?" Der Poschinger: „Iawoi, bei der is er aber aa. Und wie i woaß, is der Wilson aa in Rew-Z)ork. Und drum moan' i, es kunnt' glei' dös „G'scheidter' sei', mir schreibet' dem Stockbauer hias, daß er dem Wilson amal d' Meinung saget!.. ." Der Urz: „Gar net uneben." Der Kloiber: „I schreib' net." Der G'schwendner: „I aa net." Der Wasner: „Sollt' ebba gar i schrcib'n? Dös könnt's do' net verlanaa von an' alten Mo', von an' Mitkämpfer von anno 66 und 70." Der Poschinger: „Ja, i schreib' aa net. Wie waar's denn, wenn der Schulg'hilf schreibet? Zahlt eahm halt a jeder a Maß, nacha schreibt er uns scho'." Die andern: „Ja, der muß schreiben!" Der Poschinger: „Aber z'erst milff' ma's aus- machen, Manna, wie und was. Ret daß s' uns aus- lachen in New-Pork. Das waar' a andere Blamasch!" Der Urz: Also, wie schrcib'n ma'?" Der Wasner: „Indem daß.. ." Der Kloiber: „Iawoi, dös paßt: „indem daß." Indem daß der Wilson, was soviel wie euer Präsident is, das Völkerrecht alleweil mit Füßen tritt.. ." Der Poschinger: „Ganz guet: „mit Füßen tritt." Dös tuat er aber aa." Der Kloiber: „... Das Völkerrecht alleweil mit Füßen tritt, protestieren wir ganz energisch.. ." Die andern: „Ah, fein!" — Der Poschinger:... protestieren wir ganz ener- gisch und weisen cs mit Entschiedenheit zurück. Dös muaß aa hin!" Der Kloiber: „Von mir aus. D' Hauptfach' is, daß eahm's der Stockbaucr hias richti' unter d' Ras'» reibt. Also weiter: Wenn er unser gutes Recht noch einmal mit Füßen tritt, dann muh ein Ultimatum her!" Die andern: „Ah, nobel! Da wird er Aug'n machen!" Der Kloiber: „Ja, kann scho' sei', daß er Glotzer kriegt wie a g'frörter Cdapfel. Und der hias wird eahm's scho' richti hinreib'en!" Der Urz: „Wenn er aber dös Ultimatum wieder mit Füßen treten tuat.. .?" Der Kloiber: „Der? Der soll si' no'mal unter steh'. Grad' untersteh' sollt' er si' no'mal. Da waar' i ja glei' imstand und taat' selber umi über's groß' Wasser. Daß er mir vorn anfisteig'n und hint' abirutsch'n kunnt'.. ." Der Wasner: „Dös is glei' g'sagt, selber umitoa' übers groß' Wasser. Wenn di' der Engländer aber net durchlaßt?" Der Kloiber: „Was, der?" Der Wasner: „Ja, der! Der Engländer tritt's Völkerrecht auf'm Waffer mit Füßen." Der Kloiber: Nacha tu' i halt über Oesterreich!" Der Urz: „Ah ums! Ich' schrcib'n ma' eahm z'erst amal, daß er's woaß, wie er dran is. Nacha sehg'n ma's scho'." An die Türkei. Da denn Europa keine Männer zeugt, Da ich umsonst um euren Beistand flehe Und ihr nur leere Worte für mich habt, Verschmäh' ich eure matte Hilfe denn. Und auf des Orients siegewohnte Söhne Setz' ich hinfort mein hoffen und mein Sehnen, Auf jenes Volk, dem Ruhm und Ehre ruft, Des Unterdrückten Freund, des Drängers Geißel. Nie hat des Wortbruchs niedre Schande noch Die Mauern Solimans entweiht. — Seht dort Am hellespont die mächt'ge heercsmacht, Die, ihrem Eide treu, ins Kriegsseld zieht! Was kümmert mich der Glaube, was der Kult Des edlen Freunds, der meine Schande rächt? Und allen Feinden ruf' ich's ins Gesicht: Wer mir zu helfen kommt, gilt mir als Christ, Christlicher hundertfach als wilde Feinde, Die meine Schätze, meine Lande rauben. Nicht am Bekenntnis, an der Tat nur Wird Recht und Geist der Religion erkannt; Wer mein Verderben will, nur der ist Heide... Eilt denn herbei, ihr tapfern Ianitscharen, Ihr schnellen Sieger, trefft und schlagt den Feind! Pflückt neuen Lorbeer euch im Siegcsfcld! Schon fällt die bleiche Furcht den Gegner an, Zu euren Füßen büßt er seine Tücke, Und im Triumph sei unsre Schmach gettlgt.... Diese Zeilen entstammen einer ungereimten Reimerei, mit der der Große Fritz sich während des Krieges Lust machte. Der König verfaßte sie am 11. November 1761 in Strebten, als sein einziger Verbündeter, England, ihn im Stiche gelassen hatte; er richtete nun seine Hoff- nungen aus die Türken. Der Wasner: „Wenn er unser Völkerrecht noch einmal mit Füßen tritt, dann muß ein Ultimatum her!" Die andern: „Iawoi, dos muaß her!" Der Kloiber: „Und wenn er dös Ultimatum aa wieder mit Füßen tritt, nacha, nacha.. ." Der G'schwendner: „Nacha tret'n ma' halt aa amal. Warum ebba net?" Die andern: „Jetzt hat der G'schwendner recht." Der G'schwendner: „Nacha tret'n ma' halt mir aa amal, aber mit g'nagelte Waldschuh'." Der Urz: „I Hab' mir die mein' eh erst nageln laff'n." Der Poschinger: „Und i laß' mir die mein' in der Hammerschmied' b'schlag'n." Der Wasner: „Und i laß' mir die mein' an stacheln.. ."*) Der Kloiber: „Und i, >, i, i nimm' mir an' hcilinga Sankt Georg seine eisern' Handschuh' z' leihg'n. Nacha tritt i mit händ' und Fließ'.. ." Der Poschinger: „Aber z'erst schreib'» ma' die Kart'» no'. Wenn nur der Schulg'hilf bald kaam', sunst vergesst» ma's wieder, ivas ma' ausginacht Ham." Der Wasner: „Manna, seid's g'scheidt. Laßt's de» Wilson Wilson sei'! Dös Bricfmarkerl könn' ma uns derspar'n. Laßt's enk lieber d' Stiesel anstacheln, daß ma' fest mit Fiiß'n treten könna, wcnn's amal dazua wird." Der Urz: „Ich' hast du wieder recht, Wasner." Der Kloiber: „Mir is aa aso, als wenn mit der Federfuchscrei »et viel ausg'richt' waar'. I Hab' gestern wieder a Sau abg'stocha mit vier Zentner, da schick' i meine' Buam a G'selcht's, daß s' wieder fest S»vu" könna. Dös is d' Hauptfach', mirkt's enk's Man - j--.' , «. /£»'*/' «•/... >ittP den Wie länger dreschen .'. 7‘“‘« v , m.iu , v...- envrr®11 5^ unier Recht am ersten wieder, si» } Wü,vn, den leg'n ma' uns derweil aus d' Seit: re langer s Kor» liegt, wie leichter laßt es s sind ’n. si' Unsere Feinde und — wir. Englische Freiheit. Der bekannte englische Gelehrt^ Bertrand Russell, der gerichtlich bestraft und von Universität Cambridge seines Amtes enthoben wu > weil er gewagt hat, gegen die grausame Behaut» » von Dicnstverwcigerern aus Gewiffcnsbedenken ^ sprach zu erheben, ist von der berühmten amerikanM^ Universität Harvard eingeladen worden, dort eine Vorträge über Logik und Mathemattk zu halten. englische Regierung hat ihm nun in ihrem schlechten wissen einen Paß verweigert. Cr könnte Dinge »- plaudern, die die freien Amerikaner nicht wissen fpu -j Könnte aber irgend etwas, das er sagen könnte, ,iur L lehrreicher sein als die ganze Behandlung, die die" lische Regierung einem so ausgezeichneten Geley»» ihres Landes zuteil werden ließ? Der .haß gegen Deutschland als AnterrichtsgeP stand. Wie sich die englische Regierung anstrengt,1 Volke den haß gegen Deutschland zu nähren und « schüren, geht aus einer Verordnung hervor, derzusvI, ~'' • ~ bc et geschichten, wie sie von der Presse fortwährend tischt werden. „hetzt die Schwarzen aus sie!" beschwört Bull" die englische Regierung und fordert alle a kaffern und Vasutos auf den europäischen KricgspN platz zu bringen. Am guten Willen fehlt es ihr 11 Aber selbst Vothas Regierung mußte der Londoner gicrung soeben bedeuten, daß die öffentliche M die, die ihren Lebensunterhalt selbst bestteiten aber kostenlose Wohnung und Heizung suchen, als. (1 schäftsführer in den staatlichen Gefängnissen anst^N wolle. „L'Oeuvre" sagt dazu: „Nachdem wir v., dem herrlichen Anerbieten und den wunderbaren f*,,, sichten gehört haben, die sich unser» Kriegsbeschadlst eröffnen, fragen wir vor allem, was die Pflichte»'' Geschäftsführers in einem staatlichen Gefängnis P„ hat er etwa über das Wohlergehen der Verbrecher ^ wachen, oder ihre Suppe zu kosten oder ihren Schl»!' , rücksichtslosen Störungen durch die Gefängniswärter beschützen? Aus alle' Fülle ist dieses einzigartige - ^ erbieten höchst verlockend für alle jene, deren Seele Lebenskampfes müde ist und die ein freundliches in stiller und gemütlicher Abgeschlossenheit suche»' P-, wir keine Klostergärten mehr besitzen, in denen par"^y. sischer Friede aus Erden zu finden wäre, öffnet die gicrung weit die Gefängnisse, um die weltmüden K»E liebenswürdig aufzunehmcn. Bisher mußte ma» L. mindest ein kleines Verbrechen begehen, um dieses nusses teilhastig werden zu können. Doch heute cs, eine Kriegsverletzung davongetragen zu habe». werden die sranzösischcii Kriegsbeschädigten durch alle Erwartungen übertrefsende Sorge der Rcgicr»»ö die wunderbarsten Hoffnungen gewiegt.. ." „Die Pslicht zur Rache", überschreibt Abel mant, der vor dein'Kriege mit seinen Romane» 1 f, Theaterstücken viel, viel zu viel deutsches Geld ^ dient hat, eine Plauderei: Sie erzählt von einem 1 spräch in Freundeskreis, das sich um die Frage bew^. ob den Feinden.— den „Boches" — gegenüber und Schonung angebracht sei oder nicht. Woist» standen: nicht gegenüber den deutschen Soldaten, der» ihren wehrlosen Angehörigen, ihren Frauen ,jit ihren Töchtern! And der Vornehmste des Kreises, alter Herzog ist cs, der, lebhaft unterstützt von Ny: Marquise, die Anschauung vertritt, daß solche--'.hi' und Schonung ganz unangebracht und es vw» ^ Pslicht eines jeden französischen Soldaten sei, "PL'») Frauen und Mädchen der Deutschen die (angcvl^ Schandtaten ihrer Gatten und Brüder zu vergen» fl„, erbarmungslos zu vergelten: „Zögert nicht, lc,%70‘ sam und unmenschlich!" — Die Mär von der lichkeit der Franzosen wird in diesem Krieg ii»»u’1 »uv Mär. jn Die französischen Kulturspendcr beteilige» dem von den Engländern erfundenen Hunger!, „per» aus ihre eigene Art. Sie haben versucht, >» ^ §rsosi! durch Brandbomben die Ernte zu vernichte»- haben sie damit nicht gehabt, jedoch haben !' & wieder einige Landesbewohner und Gefangene > ein paar deutsche Soldaten »ms Leben gebraw' a» die militärische Zwecklosigkeit solcher Sch»" der Hand liegt, soll man fast vermuten, di wollten ihre ohnmächtige Wut darüber, d an der Front nicht weiterkomme», an den P.^„,- fcldern anslasscn. Sie waren bekanntlich diese» uns solche Ernteanschläge znschricben; »»'"' Getre ) anstahlen. Deutsche Soldaten-Zeitung. 11 Nr. 9. lUcfKn uns in einem Winkel, in dem sie selbst ge- eckt hatten. Gelegentlich des Wechsels in der Führung der -Kompagnie im Gesangenenlager Erfurt hatten .französische Kriegsgefangene an den bisherigen Füh- .sr ein Dankschreiben für die ihnen widerfahrene gute ^Handlung gerichtet. Von den 4 Briefen sei der des ^rgeant-Major N ... in deutscher Aebersetzung hier >edergegeben: „Erfurt, den 8. April 1916. Sehr ver- mer Herr Hauptmann I Hierdurch gestatte ich mir im Augenblick, wo Sie das Kommando über die... Kom- Mme abgeben und ich selbst in die Schweiz reise, Wen durch diese Zeilen meinen besten Dank zu sagen! bestätige, verehrter Herr Hauptmann, daß die »; • Kompagnie sich niemals zu beklagen hatte, weder die deutschen Herren Anterossiziere noch über Sie. ')ln Gegenteil, ich glaube wohl, daß die Leute der '• - Kompagnie am besten gekleidet waren und nie- ">als Grund hatten, sich über die Behandlung zu be- Wen, welche, obwohl streng, stets gerecht war. Alle Wenigen, welche den Wunsch hatten, Ihnen eine Be- Werde vorzuttagen, wurden von Ihnen angehört, und l°enn begründet war, bekamen sie auch von Ihnen ich selbst französischer Feldwebel der... war, weiß ich, daß es manchmal sehr schwie- Ä war, sämtliche Kriegsgefangene zusriedenzustellen. — ^sonders möchte ich noch erwähnen, daß, wenn ein- W ein Mann besttast wurde, er es auch verdiente und ?**< bevor Sie zur Bestrafung schritten, dey Fall auf M gewissenhafteste prüften. Was mich anbettifft, war “ in der... Kompagnie sehr gut aufgehoben und ich "p Ihnen, verehrter Herr Hauptmann, nur zu danken, ^>e Sie sich meiner angenommen haben. Genehmigen verehrter Herr Hauptmann, den Ausdruck meines Pen Dankes, gez. C... M... Feldwebel der 1 • Kompagnie. tot sb« ^mpagnie ». Ein Naturbienenheim. Aus Bialystok wird der Wodnoer Zeitung" geschrieben: Wir befanden uns in ! "er selten dichten Stelle des gewaltigen Vorgelündes A eigentlichen Vialowiczer Urwald, als ich in einer j verwachsenen Tannenschonung ein mächtiges Gc- Mtte hörte. Wenige Schritte später sah ich einen Neuartigen Klumpen, der zwischen mehreren jungen j^nnen kunstgerecht verbaut worden war. Das seit' Me Geräusch zwang mich, der Sache nachzugehen, und Aei entdeckte ich ein Bienenhaus, von den Bienen geschaffen. Oberteil und Seitenwände bestanden reinem Wachs. Das Dach war einem Regenschirm Mt unähnlich. Geschickt hatten die Bienen die dünnen Wie und Zweige der dicht zusammcnstehendcn jungen Mnen benutzt und so ein erstaunlich sinnvolles, gegen Wne, Wind und Regen schützendes Heim geschaffen. sich irgend eine Unebenheit zeigte, da war sie mit "Nem Wachs überkleistert. Ein solches Kunstwerk ?ne ich »och nie gesehen. Wohl hatte ich bereits öfter "hohlen Bäumen'von Bienen selbst geschaffene Häuser aj? Wachs gefunden und bewundert, was das kleine suchen aber hier geliefert, übertraf alle Vorstellungen. Whcllh zeigte ich auch dem Hauptmann diesen Kunst- jj",u und erhielt Befehl, meine Kolonne so herum zu Wen, daß weder der Bienenbau zerstört, noch die >enen belästigt würden. Wir Barbaren nahmen so- den Bienen den Honig, den sie gewiß in Fülle gc- Wwelt hatten, nicht sott, sondern verehrten diese Wenschöpfung als ein Wunder der Natur. ^ Eine Kleinigkeit. Wir bettchteten seiner Zeit von W Kranz, den ein englischer Flieger für unser» ,AsUelmann herabgeworfen hatte. Hierzu bemerkt der Armer": Wir freuen uns, durch diesen Vorfall bc- Agt zu erhalten, daß im englischen Heere jene 2lch- des tapferen Gegners noch nicht ganz ausge- 'cn ist, die sich für den deutschen Soldaten von selbst r.'öcht. Freuen kann man sich auch, daß in diesem We der Deutsche nachgcahmt wird. Man ettnnert sich, A ei,, deutscher Flieger dem gefallenen Pügoud einen AU) spendete. Rur eins war verschieden. Die Hi?Uzinschrift bei der deutschen Ehrengabe war sranzö- bei der englischen nattirlich englisch. Eine Kleinig- höre ich sagen. Ist es wirklich eine Kleinigkeit?" Ein engl. Sanitätsoffizier veröffentlicht im Daily iWgraph vom 3. August englische Soldatenbricse, die C’9e Urteile über die Gegner, mit denen sie es zu haben, enthalten. So heißt es: »ix! ''Ich meine, die Hunnen haben cs nie so ernst gc- iw?' wie im jetzigen Augenblick; sic haben das Gram- 3nt7°n ganz vergessen... ." „Sie find verdammt bi)[[j Soldaten, die Boschs. Das Gewäsch über die iiM gebrochene moralische Haltung der Deutschen und A'ches Zeug ist reiner Ansinn; wenn es so wäre, Wr leichteres Spiel. Aber cs ist eben nicht so, ist cs Blödsinn, es immer zu wiederholen." Mz ,^abcn es in der Tat mit einem teuflisch guten Sut „zu tun, recht gut ausgcbildet, gut ausgerüstet, !E>lag^llihrt und gut unterstützt! Wir können sie 'SM W und werden es, weil eben solche Leute wie un- ^«Waldaten jeden Soldaten der Welt unter gleichen Klingen schlagen können. Aber es ist zwecklos, zu 'daß die moralische Haltung der Deutschen hin ist, °as ist einfach nicht wahr; sie haben eben nie viel Mr Whabt, in unserm Sinne, bis auf vielleicht ein *%(!■ cr hasten Regimenter, aber sie sind immer eine Kampsmaschine gewesen, sind cs jetzt noch und 1 as für alle Zeiten bleiben." f|t Iw* große Wunder der Neuzeit." Die Franzo- ade» wirklich bescheiden. Man höre Hervä in seiner Kttegsbettachtung: Nach zwei Jahren (Victoire vom 2.): Wie hat es kommen können, daß wir nur bis zur Marne zurückgettieben, wie, daß wir nicht bis über die Loire geworfen worden sind? Ich glaube bestimmt, daß das das größte Wunder ist, das man in der Neuzeit überhaupt gesehen hat. Damit ein solches Wunder sich vollziehen konnte, muß es wahrhaftig in unserm Volk noch ungehobene Schätze an moralischen Kräften geben, von denen wir bisher keine Ahnung hatten und die un- sere größte Hoffnung bilden auf eine Wiedererhebung nach dem Kriege. Also, daß die Franzosen beim ersten Kriegssturm nicht einfach von den Deutschen weggefegt worden sind, ist das größte Wunder der Neuzeit. Was geschähe denn, wenn die Franzosen wirklich über Belgien an den Rhein gelangten. Dann fiele wahrhasttg der Himmel ein, und ein solches Wunder halten nicht nur wir Deutsche, sondern nach seinem obigen Bekenntnis sicher- lich auch HervS und die Franzosen für ganz unmöglich. (Köln. Ztg.) Etwas zum Nachdenken^ Wir „müssen" einfacher leben. Dieses „muß" ist vielen, die in Genußsucht groß geworden sind, unbequem, aber eigentlich recht zweck- dienlich. Lernen wir doch, uns bescheiden mit dem, was unsere gute deutsche Erde hervorbringt. Das kann und muß uns genügen; wenn der Krieg noch lange dauert, bleibt uns ja auch gar nichts anderes übrig. Man preist zur Zeit allen möglichen Ersatz an und vergißt dabei ganz, daß erst die eingesühtten Lebensmittel den Ersah boten für manches, was uns nicht mehr fein genug schien, weil — nun weil es nicht weit her war. Das ist nicht nur mit den Lebensmitteln der Fall, sondern auch mit unserer Bekleidung und manchem, was wir sonst zum Leben nötig zu haben glaubten. Fremde Stoffe, fremde Moden, fremder Baustyl, fremdes Hausgerät, fremder Speisezettel waren nicht nur von weitgereisten Leuten in lieber Erinnerung bevorzugt, sondern sie ver- drängten schon in bedenklicher Weise gute Sitte und Ge- wohnheit unseres Volkes. Da ist es wirklich ein Ver- dienst der englischen Absperrung, daß wir uns wieder im Essen und Trinken, in der Kleidung und in mancher- lei Bedürfnissen ans uns selbst besonnen haben. Cs geht auch mit den Dingen, für die wir glaubten Ersah gefunden zu haben in der Einfuhr, die nun gesperrt ist, und es geht auch mit weniger Acppigkcit, ohne fühl- baren Mangel. Kehren wir nur zurück zur Einfach- heit der Kindheit derer, die jetzt grau geworden, und erinnern wir uns an Salz und Brot, das Wangen rot machen soll. Wie mancher Lehrling ist ein tüchtiger Mensch geworden und steht jetzt seinen Mann in Feld- grau, dem die Meisterin nur die „untere" Seite der Stulle mit Butter schmierte, auch als nicht Krieg war im Lande! Wir hatten auch in deutschen Gauen vor der Entdeckung des Seewegs nach Ostindien oder Amerika anregende Getränke aus heimischen Kräuter», Beeren und'anderen Früchten, und es ist unseren Vorfahren dabei die Kraft und der Mut nicht ausgegangcn. Also Ihr heuchlerischen Vettern von drüben, die Ihr betet für das baldige Ende unserer durch Cure Absperrung bewirkten Leiden des Hungers, geduldet Euch, wir müsse» zwar einfacher lebe», aber cs geht auch so! And wir haben unsere Heimat nur um so lieber, weil sie uns alles bietet, was wir zum Leben brauchen. Seht nur unsere reiche Ernte auf den Feldern; daß wir sie bergen konnten, kommt einer gewonnenen Schlacht gleich! Änd was der deutsche Garten, der Wald, die Wiesen bieten, kommt hinzu; wir werden nicht darben, denn wir stehen auf eigenen Füßen. Aber wir „müssen" einfacher leben! „Es ist eine große Tat, A° Handelsboote zu bauen, eine noch größere, damit zu fahren, aber die Tatsache der Notwendigkeit, das zu tun, zeigt doch, wie wir gebunden sind, da wir zu solchen Mitteln greifen müssen." Admiral Gras Vaudissin. Bücherbesprechung. Praktische Stallhasen- und Ziegcn-Nutzzucht mit Kriegs-Kochbuch. Als wichttgen Beitrag zur Volks- ernührungsfrage nach eigenen langjährigen Erfahrungen verfaßt von Rödel-Paulus-Zittlau. Preis geh. 1 M„ geb. 1,25 M. Volksbücher-Verlag F. Hoffman», Hamburg 33. — Das Büchlein ist allem Anschein nach äußerst sachlich und übersichtlich. Daß es durchaus zeit- gemäß ist, braucht nicht erst hcrvorgchoben werden. Hoffentlich veranlaßt es recht viele, der Kleintierzucht näher zu treten. Die „Afrikanische Tierwelt" von Bronsart von Schellendorff, welche wir in der vorigen Nummer aufs wärmste empfehlen konnten, ist bei C. Haberland in Leipzig erschienen. Etwas zum Lachen. Gleiche Brüder — gleiche Kappen. Zur Zeit erblickt man in englischen Blättern das Bild des Herzogs von Connaught — des Onkels König Georgs — dessen Kopf mit einem mächttgcn indianischen Häuptlingsschmuck aus Federn gekrönt ist. Gelegentlich eines Besuches der kanadischen Provinz Alberta wurde der Herzog zum Chrenhäuptling eines indianischen Stammes ernannt, und so sah er sich gezwungen, seine Dankrede in echt indianischem Schmuck zu halten. Ein englischer Herzog mit Indianerfcdern — das ist die neueste Kriegserrungcnschast, die man sich in Groß- britannien wohl nie hätte träumen lassen!... Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Eine französische Echützengrabenzeitung erließ folgende Rundfrage: „Welches Ereignis hat seit Aus- bruch des Krieges den französischen Soldaten die größte Freude bereitet?" Der größte Teil der Antworten lautete: „Der Heimatsurlaub." Der zweitgrößte Teil: „Die Erhöhung des Soldes auf 5 Sous täglich." And nur ganz wenige Soldaten äußerten ihre Freude über die Schlacht an der Marne, aus die es die Rund- frage einzig und allein abgesehen hatte. Ja, ja! Seit einiger Zeit wunderten sich die Be- amten in den Abruzzendörfern nicht wenig, daß die Eltern Neugeborener mit immer gesteigerter Vorliebe den kleinen Knaben einen Vornamen zu geben wünsch- ten, auf den sie sich durchaus keinen Reim zu machen wüßten. Alle Gebirgsjungen sollten auf den Namen „Firmato" getauft werden. Endlich fand ein Magistrats- schreibcr, der schlauer war als seine Amtsgenoffen, den Schlüssel des Rätsels. Alle Hauptquartiersberichte nämlich sind unterzeichnet: „sirmato Cadorna." Firmato besagt aber nichts anderes als „gezeichnet". Die Bauern hatten dieses Wort für einen Vornamen gehalten! Der volkstümliche Ruhm des italienischen Generalissimus hat nun ein ganzes Geschlecht künftiger Bergbewohner mit einem erst von ihrer Einfalt erfundenen Vornamen ausgestattct. (Cri de Paris.) Etwas zum Noten. Gib Acht! Ich kann dir eine Schranke nennen, vor der der Feind schon oft zurückgcprcllt. Cr wird sie nie und »immer niederrennen, denn nie und nimmer wird sie ausgestellt. And dennoch bricht sic immer wieder und immer, immer wieder nieder; ja, denk nur, sie besteht gar nicht, sobald sie nicht mehr niedcrbricht. Die sehn sie nie, die sie ins Erdreich rammen; wenn sic eö tun, so sind sie weit entfernt. Sturm bricht auf Sturm vor ihr, in ihr zusammen. Der Feind sie, mit ihr fallend, achten lernt. (Auslösung in der nächsten Nummer.) Auflösung des vorigen Rätsels: Eichhorn. Etwas zum Merken. Das Neue, schon's, das Alte, jlick's, Sonst kommst zu »ix. Sprichwort. Aus nichts wird nichts, das merke wohl, Wen» aus dir etwas werde» soll. M. Claudius. Durch Nichtstun lernen wir Schlechtes tu». Sprichwort. 1? Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. S. Man verlange ausdrücklich: Ilnderberg Boonekamp Semper idem oder einfach: ..linderberg tUnderbcrfli s Boonekamp K Maag-Bltler, Mein „Underberg“ wird nach wie vor in der alten anerkannt vorzüglichen Qualität versandt. H. Underberg-Albrecht Hoflieferant Lr. Maj. d. Deutschen Kaisen, Königs v. Prcussen. RHEINBERG (Rhld.) ° Gegründet 1846. Kammerlielerant.. Sr. Maj. d. Kaisers v. Oesterreich» Königs v. Ungarn. MMMMIIIIIIIM i 3Mi«di I XiBLETIEM schützen bei Wind und Wetter vor Erkältungen u. lindern Husten u. Katarrh. Ms durstlöschen des Mittel leisten sie unschätzbare Dienste Senden Sie daherLhren Angehörigen an die l^ront Wybert-Tabletten. 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Erscheint wöchentlich. — Durch jede Postanstalt zu beziehen. — Bezugspreis: vierteljährlich 1,30 M. monatlich 45 Pf. ausschlictzlich Bestellgeld. Fllr Soldaten bei Sammelbestellung Vorzugspreis zu erfragen unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Bcrtrctern. — Die Mitglieder der Vereine „Vaterländischer Frauen-Verein" und „Vaterlandsspende" u gewahren und dem deutlchen Volke auf diese Weise für Erfüllung seiner Ausgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeitskräfte roieöerjugeben. Die Mittel werden möglichst für Angehörige der Bunderstaatcn oder Provinzen verwendet werden, die sie auf- gebracht haben, Zeder Deutsche sollt» daher Mitglied der Vereins werden nid ihm reiche Beitrage und Spenden zufiitzren helfen, rettende Gesichtspunkte für die Bcreinsarbcit: Baterlandrtreue und Mch- tenliebe ohne Nümsicht auf Bekenntnis und Parteistellung. Enge Zusammen- rrbeit mit den Organen der behördlichen Kriegrbeschödigtenfüisorge unter trenger Befolgung der von der Rcichrregierung gebilligten neuzeitlichen Zvrde- ricngen auf diesem Gebiete. Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Bereinrfammlungen ist in Preutzen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- landrspende hat die Rechte einer „Milden Stiftung". ’ Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in Der Borftand: Generalleutnant v, Mlilmann, Lharlottenburg, Erster Vorsitzender. Vorsitzender Dr. Z, O> Karstedl, Bin.-Stegiitz. voller höhe für die Kriegsbeschädigten verwenden zu können, werden wir diese j als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen ■ unterbringen, wo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördliche» Kriegs- beschädigtensürsorge und die Unterstützung der Bäderfürsorge des Roten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Verfügung stehen. Aus diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude, . Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsspende wird in erster Reihe leichtkrankc bezw. mir erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemätz von anderer Leite weniger gesorgt zu werden pflegt, verücksichtigen, also z, B, mit Neurasthenie, Rheumatismus, leichten Zormen von Herzleiden oder Störungen der Verdauungsorgans behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl stepr der bürgerlichen Kriegsbeschädigtensürsorge zu, Unternehmungen, die mindestens 20 Freistellen zu je Mk. 150,— zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Zahl in Vorschlag bringen, i. Schatzmeister: vr, L, Mosler, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W. 8. Unter den Linden 35. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Eilenburg, Seschäftssührender Vorsitzender, Rechtsanwalt Dr, H, Müntzel, Berlin. Generalkonsul Stobwasser, Berlin. Univerlitätsprofeffor Dr. med. Straub, Berlin. kgndikus des Bereins: Rechtsanwalt Dr. Ritthaufen, Berlin W,' Dudapester-Strotze 2-3, 7, Bankkonten: Reichshauptbank und sämtliche Rebenstellen, Deutsche Bank Diskonto-Gesellschaft, Eommerz- und Diskontobank, Bank für Handel un Snduftrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, sowie *• heimann-Breslau, Poslscheckkonto Berlin TO,?, Ri, 22 565. „ 8. Vereinszeitschrift: Die „Deutsche Soldaten-Zeitung", Berlin SW. 24, Bug mannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Bezugs Vergünstigungen für Bereinsmo glieder: Bierteljahrspreis Mk. I.— statt Mk. 1.30. 4. Die Sefchäftsstclle des Vereins: Berlin W. 57, Bülowstr. 100, 5««1' Lützow 542 Telegrammadresse: „Vaterlandspende". Seschästszeit: Wochentag von »>/„ Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den gr- samten Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle zu richten. , 10. Mitgliedsbeiträge: Mindestjahresdeitrag für Einzelmitglieder: l Mk„ st- körperschaftliche lv Mk. Mit Rücksicht auf den vaterländischen Zweck Vereins ist ein Hinausgehen über die Mindestbeiträge und Spenden einmaligen größeren Beträgen für den Verein dringend erwünscht. KöniglicherBourat Hermann Dueidoth-Verlin,Stellverftelender Geschäftsfübrendk Wir haben vor einigen Tagen der Dresse folgende Notiz übergeben: Der Verein „Vaterlandsspende zur Errichtung Deutscher Kriegsbeschädigten-Crholungshcimc" wird in Zukunft sich kurz „Vaterlandsspende" nennen und bei Veröffentlichungen den erklärenden Zusatz „Einge- tragener Verein zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte" hinzufügen. Cr gewährt bekanntlich Freistellen in den Erholungsstätten, die die Vädcrfürsorge des Roten Kreuzes in den Bädern und Kurorten gesichert hat. Nachdem das Abkommen mit dem Rcichsausschuß soeben unterzeichnet ist, konnte die „Vaterlandsspende" ihre praktische Tätigkeit durch Ent- sendung mehrerer Kriegsbeschädigter ausnehmen. Der Verein verfügt zur Zeit über ein Vermögen von etwa. 240 000 Mark/ Die Geschäftsstelle ist Berlin W. 57, Bülowstr. 100. (Fernruf Lützow 592.) Zufolge eines Druckfehlers war an Stelle des Roten Kreuzes der Reichsausschutz als Vertragschließen- der angegeben. Unsere verehrten Mitglieder wissen, daß der Vertrag mit dem Reichsausschuß bereits im März d. Z. abgegeben war, während zur Aufnahme unserer praktischen Tätigkeit noch ein solcher mit dem Roten Kreuz erforderlich war und jetzt abgeschlossen ist. Zur Vermeidung von Mißverständnissen sei dies hiermit berichtigt. Der Vorstand. Der Staatskommiffar für die Regelung der Kriegswohlfahrtspslcgc in Preußen Tgb. Rr. 1122. I. 26. 16. Berlin, den 22. August 1916 Auf die Eingabe vom 12. d. M. verlängere hiermit meine Erlaubnis vom 31. Mürz 1916 : Rr. 153. I. 26. 16. zur Sammlung von Geldspende unter den gleichen Bedingungen zunächst bis 3"" 31. Dezember d. Zs. gcz. v. Iarotzk'B Ministerialdirektor ist cs, das den Ermattenden immer neue Hoffnung iveckt. Darum weiß unser Volk in Waffen, >vcm es die Mühen und Leiden eines dritten Wintcrfeldzuges zu danken hätte. Wir aber daheim denken an diesen Feind allezeit. Jede Entbehrung, zu der uns täglich der Zwang der Lage führt, die' Einengung aller 'Be- dürfnisse des Lebens, die Teuerung, die den Armen lxp drückt, cs ist alles wie ein einziger Ruf: Denke an den Feind, denke an England! Wir wissen, daß Rußlands gewaltig wachsende Volkszahl uns künftig zu erdrücken droht. Mit dem Reichskanzler ivollcn wir daher die Länder zwischen der Baltischen See und den Wolhynischen Sümpfen seiner Herrschaft entziehen. Eingeordnet in den deutschen Machtbereich, werden sic unserer Ostgrenzc die unent- behrliche militärische Sicherung geben. Mit Frankreichs Rachcgcdankcn müssen wir fort- gesetzt rechnen, mit der Gefahr, daß es sich immer wieder jedem Gegner zugesellen wird. Darum brauche» wir auch im Westen gegen Frankreich eine Mehrung unserer Macht. Sie allein gibt uns gleichzeitig Gewähr, daß unseres Hauptfeindes England neidvolle Eifersucht nicht wieder unsere friedliche Entwicklung bedroht und stört. Belgien kann nur deutsches oder englisches Bollwerk sein. Daher fordern wir auch mit dem Reichskanzler „reale Garantien" für die deutsche Zukunft. Als Wort- führer der großen Mehrheit des Reichstags hat der Abgeordnete' Spahn diese dahin »mriffcn, daß Belgien „militärisch, wirtschaftlich und politisch in deutsche Hand zu liegen kommen" müsse. Rur so erringen wir uns Gleichberechtigung in der Welt. Rur so gewinnen >vir die Freiheit der Meere. Rur so sichern wir uns kolo- niale Macht. Mit politischem und wirtschaftlichem Helotentum bedrohen uns die offenen Pläne Englands. Cs geht um unser Leben als Volk und Staat, um unsere Kultur und Wirtschaft. Darum gilt es, alle Macht- und Kampfmittel rücksichtslos einzusehen, um den Feind zum Frieden zu zwingen. Am die gesicherte Arbeit des Landmannes, um die freie Betätigung des Handels, um die Weiterentwicklung der Industrie, und nicht zu- letzt um die Erhaltung und Besserung der Lcbensbcdin- gungen des deutschen Arbeiters geht unser Kampf. Nicht >vahr soll es werden, was der Brite sagt, daß wir alle Schlachten gewinnen, England aber den' Krieg. Sei stark, deutsches Volk! Du kämpfst um Dasein und Zukunft. Hindenburg hat dir die Losung zugerufen: Nicht durchhaltcn gilt cs, cs gilt zu siegen!" So lautet der Ausrus des „unabhängigen Aus- schusses für eine» deutschen Frieden". Cr mag uns besser gefallen, als das Gewinsel von dem ehrenvollen Frieden, der so leise einherschritt, daß er niemanden wehe tat. Wir wollen keinen „Verstündigungssriedcn", sondern wir brauchen einen Frieden, der uns auf Grund neugewonnener Machtstellung den Frieden für die Zukunft verbürgt, einen Friede», den wir nach un- seren Siegen wahrlich nicht zu erbetteln brauchen, son- dern den unsere Feinde „annehmen müssen". Der „unabhängige Ausschuß für einen deutschen Frieden" spricht eine männlich deutsche Sprache, die auch im Schützengraben ein Echo finden wird, die Sprache der Zähigkeit und Tatkraft, mit denen wir allein diesen ungeheuerlichen Kampf zu einem sieg- reichen Ende führen können. Dieser Geist lebt auch noch vom obersten Führer bis zum letzten Soldaten, in unseren Heeren. Cr erfülle auch die Zaghaften und Bedrückten hinter der Front! Alle Drohungen des Feindes vermögen nichts gegen das felsenfeste Ver- trauen unserer lebenden Mauern in Ost und West. Mit Worten sind wir nicht zu bezwingen. Aber ein- mal mußten auch wir den Feinden in Worten zeigen, daß wir erkannt haben, worum cs geht, und daß wir uns nicht schrecken lassen. Das ist die Tat der Männer vom „unabhängigen Ausschuß für einen deutschen Frieden"! Unser Generalfeldmarschall Hindenburg ist vom Kaiser zum Chef des Gencralstabes des Feld- heeres ernannt worden, seine rechte Hand, Gene- ralleutnant Ludendorff unter Beförderung zum General der Infanterie zum Ersten Ouarticr- meister. Unser bisheriger Chef des Generalstabes, Ge- neral der Infanterie von Falkcnhayn, ist zwecks anderweitiger Verwendung von dieser Stellung enthoben. Zeittafel der Krlegsemgnisie. 25. August. W. Gleichzeitig auf der ganzen Front von Thicpval bis zur Somme nach heftigster Feucrsteigerung cngl.-sranz. Angriffe mehrfach wiederholt. Zwischen Thicpval und dem Fourcaux-Wald'c brachen sie blu- tig zusammen. Teile des vordersten zerschossenen Grabens nördl. Ovillcrs aufgegeben. Zw. Longue- val—Delville-Wald errang der Gegner Vorteile. Dorf Maurepas zurzeit in seiner Hand, zwischen Maurepas u. der Somme der sranz. Ansturm ohne Erfolg. — Rechts der Maas sranz. Angriff auf den Abschnitt von Fleury beschränkt u. abgcwicsen. — 4 feindl. Flugz. abgcschoffen. — Feindl. Bomben auf Mons äbgewo'rfcn. Abgesehen von erhebt. Sachschaden an belg. Eigentum einige Bürger schwer verletzt. 8. Eins unserer Luftschisse griff nachts die Festung London an. 0. Hiudcnburg-Frout: Gegcnangriss zur Wiedcr- nahme der bei Zwyzyn verlorenen Gräben hatte Erfolg, an der Grabcrka 561 Gef. 26. August. W. Bei andauernd heftigen Gcschützkümpfen nördl. der Somme abends zw. Thicpval—Fourcaux-Wald u. bei Maurepas feindl. Fußvolkangriffe abgewiesen. Nordwcstl. Tahurc nahmen unsere Streifen im sranz. Graben 46 Mann gef. — Im Maasgcbict das seindl. Feuer gegen einzelne Abschnitte zeit- weise von großer Stärke. — Durch M.-Gewehr- seuer 2 feindl. Flugz., durch Abwehrs. 1, im Luftk. 2 abgeschlossen.' 0. Einzelne schwächere feindl. Angriffe leicht abgew. Verschiedene kleine Gefechte im Vorgeländc. 1. Feindl. Geschützfeucr südl. der Wippäch zeitw. sehr lebhaft. Im Plöckcn-Abscbnitt Annäherungsver- suche der Ital. abgewiesen. Au der Front südl. des Fleimstales scheiterten wiederholte Angriffe mehrerer Bataillone gegen den Zauriol, ebenso alle Vorstöße schwächerer feindl. Abteilungen im Ge- biete der Cima di Cece. Bei Lusern schoß Leut - v. Siedler einen Caproni ab.. Bk. Nordwcstl. des Ostrovo-Sces im Angriff aus Eeganska Planina Fortschritte. An der Mogle» Front feindl. Vorstöße abgcwicsen. u»d 27. August. W. Nördl. der Somme wiederholten morgens nachts die Engl, nach starker Geschützvorbercit»! J ihre Angriffe südl. Thicpval u. nordwcstl. res; sie sind abgewiesen, teilw. nach erbittern Nahkämpfen, 1 'Osf., 60 Mann gef. Vorstoß nördl. Bazentin-le-Pctit u. Handgranatcnkäim' am Fourcaux-Walde für den Feind ohne ErfE — Im Abschnitt Maurepas—Clöry führten Franz, nach heftigem Geschühscucr u. unter EsE, von Flammenwerfern starke Kräfte zu vergcbl. -l griff vor; nördl. Clöry cingebrochenc Peile schnellem Gegenstoß wieder geworfen. — Südl. Somme Haiidgranaten-Angrisse westl. Verma»" villers abgeschlagen. — Beiders. der Maas die ^ schütztütigkeit zeitweilig gesteigert. Abends g^L, Z. W. Thiaumont und bei Fleury angeschtc griffe brachen in unserem Feuer zusammen. Wesil. Craonne u. im Walde von Aprömont Vv stöße schwacher feindl. Abteilungen zurttckgcwieft ’ bei Arracourt u. Badonvillcr unsere Streif-U»"., nehmungcn erfolgreich. — 2 Flugz. im SoE Gebiet abgeschossen, 2 bei St. Quentin u. bei rönne geland. erb.. 0. Hindcnburg-Front: An der Düna-Front wiedeE' Versuche der Russen, östl. Fricdrichstadt »■ Lcnnewadcn mit Booten über den Fluß zu! vereitelt. — Südöstl. Kicsiclin stießen kl. dem! l Abteilungen bis in die dritte feindl. Linie vor kehrten nach Zerstörung der Gräben mit 128' u. 3 M.-Gewchrcn planmäßig in die eigene Sie zurück. — Front Erzherzog Carl: Crfolgr. Stre kämpfe nördl. des Dnjcstr.. h[, I. Neuerliche Angriffe auf den Cauriol unter emp>."'s. Verlusten der Ital. abgeschlagen, ebenso Vors» » gegen die Front der Faffaner Alpen. .. 8. Linicnschifssltn. Konjovic grisf mit noch zwei SI slugzcugcn im Ionischen Meere eine Gruppe fr"' ^ Ucbcrwachungsdampfer an u. versenkte einen' , Bombentreffern. Die Flugz., welche von t „ feindl. Ucberwachungsfahrzeugcn heftig besam» wurden, kehrten unversehrt zurück. ,. Bk. Auf dem östl. Struma-Ufer vorgehende 6'^ Kräfte nähern sich der Mündung des Flusses- ^ An d. Moglena-Front schlugen serb. Angriffe J ■ die bulg. Stellungen am Bücjuck Täs fehl. Ei'!' 28. August. W. Im Somme-Gebiet abends u. nachts unter sah starker Kräfte nach ausgiebiger Feuervorm. tuug erneute Anstrengungen des Feindes, "^ Linien nördl. des Flusses' zu durchbrechen. Thiepval-Monguet Fe. u. Delville-Wald^0'^„r> stürmten mehrmals Engl, zwischen Maurepas^ Clöry Franz, an. Die Angriffe scheiterten, nach Nahkämpsen, teils durch Gegenstoß- Jz j» westlich Monquet Fe. und im Delville-W» kleinen Grabenteilcn andauernder Kampf. B.-nech haste Feuertätigkeit in den Abendstunden ^»„sck des Kanals von La Bassöe und aus dem ^1 der Maas. Nr. 10. Deutsche Soldaten-Zeitung. 3 0. Hindenburg-Front: Bei Lennewadcn brachte ein Streifvorstoß 2 Off. 37 Mann als Gef. ein. — Nordöstl. Swiniuchy (im Lucker Vogen) wiesen österr.-ung. Truppen Angriffe ruff. Abteilungen ab. — Front Erzherzog Carl: Nördl. des Dnjestr brachen abends starke ruff. Kräfte zum Angriff vor. Anfangserfolg des Feindes bei Dclejow durch nächtl. Gegenstoß völlig ausgeglichen. — Weiter nördl. kamen zwischen Toustöbäby und Zawalow Angriffstruppen unter der Wirkung des Sperr- seucrs nicht zur Entwicklung aus den Sturmstcllun- aen. — In den Karpathen ruff. Vorstöße gegen die Kammhöhe nordwcstl. des Kukul und auf Stara Wipczyua zurückgeschlagcn. — An der Grenze von Siebenbürgen rumänische Gef. eingcbracht. 8 Am Cauriol heftige Kämpfe. Nachdem ein An- griff des Feindes im Geschühfeuer gescheitert war, gelang es abends einer ital. Abteilung mit starker Geschühuuterstützung in die Gipselstellung einzu- dringen. Früh warf ein Gegenangriff den Feind wieder hinaus. An der küsteiil. Front der Monte San Gabriele u. die Gegend von Nova Vas von dem ital. Geschütz lebhaft beschoffen. 8k. An d. Moglena-Front setzten sich die Bulg. in Besitz der Höhen südl. Zbersko. An der Ceganska Planina scrb. Gegenstöße gescheitert. 29. August. W. In vielen Abschnitten erhöhte Fcuertätigkeit des Feindes. Im Somme- und Maas-Gebiet'nahm der Gcschützkampf große Heftigkeit an. Rördl. der Somme wiederholte mit erheblichen Kräften unter- nommene engl. Angriffe zw. Thiepval und Pozio- res blutig gescheitert. Zum Teil führten sie zum Nahkamps, der nördl. Ovillers mit Erbitterung fortgesetzt wird. Mehrere Handgranatcnangrifse am Dclville-Walde u. südöstl. Guillemont abqew. Rechts der Maas griffen die Franz, zw. Werk Thiaumont und Fleury wie im Bcrgwaldc an. Im Feuer derGeschütze des Fußvolks u. der M.°Gcw. brachen d. Angriffswellen zusammen. — Schwächere fcindl. Vorstöße südl. u. südöstl. St. Mihicl ohne Erfolg. 3 Flugz. abgeschoffen, 1 unversehrt erb. 0. An einzelnen Stellen die Feuertätigkeit etwas leb- hafter. Wcstl. des Stochod bei Rudka Czerwiszczc kam cs zu Fußvolkkümpfen; nördl. des Dnjestr bei Abwehr schwacher ruff. Angriffe über 100 Ges. gemacht. — Bei Bursztyn (an der Guila Lipa) ein -uff. Flugzeug im Luftk. zur Landung gezwungen. — In den Karpathen Zusammenstöße mit ruff.-ru- män. Vortruppcn. — Der Donaumonitor „Almos" zerstörte durch Feuer bei Turnu-Severin mehrere militärische Anlagen. — An allen Llebcrgängen der 600 Km langen ung.-rumän. Grcnzgcbirge sind österr.-ung. Grenzsicherungstruppen ins Gefecht ge- kommen. ° Der Feind holte sich blutige Köpfe; na- mcntl. nordöstl. Orsova, bei Pctroseny, im Gebiete des VörösTorony-(Rotc Turm-) Paffes, auf den Höhen südl. Braffo (Kronstadt), auf denen das tapfere Szeklcr Infanterie-Regiment Nr. 82 hei- mischen Boden verteidigte, und im Gycrgyo-Gc- birgc. Rur das weite Ausholen starker rumän. ftmfaffungskolonncn vermochte vorgeschobene Ab- teilungen' zu veranlassen, rückwärts angelegte und planmäßig zugcwicscnc Stellungen zu beziehen. — Die österr.-ung. Donau-Flottille schoß die Petro- leum-Raffinerien bei Giurgin (rumän. Donauhafc» gegcniibcr Rustschuk) in Brand. k. Die Tätigkeit des Feindes in mehreren Abschnitten lebhafter. Die Stellungen auf den Faffancr Alpen unter andauerndem starken Geschühfeuer. Angriffe gegen die Cauriol-Schartc und die Cima di Cecc abgeschlagen. Der Cauriol-Gipfel fiel nach hart- näckigem Kampf in Feindeshand. An der Dolo- mitcnfront scheiterten ital. Vorstöße gegen die Rufrcddo-Stellungcn. Im Plöcken-Äbschnitt und an d. küstenländ. Front zw. dem Col Santo und Nova Vas versuchte fcindl. Fußvolk an mehreren Stellen, mit kräftiger Gcschühunterstühung, vorzu- gehen, jedoch vergeblich. 30. August. Im Sommcgcbiet kamen unter beiderseits andau- ernd bedeutendem Geschütz-Einsatz sciudl. Unter- nehmungen am Tage in unserem wirkungsvollen Sperrfeuer nicht zur Entwicklung. Abends und nachts starke Angriffe aus der Linie Ovillers—Po- ziürcs u. zw. Guillemont u. Maurcpas, anschlicß. bis zur Somme u. über sie hinaus bis Chilly wurde der sturmbereite Gegner auch nachts in fein. Grüben niedergehalten. Unsere Stellungen restlos behauptet. Nördl. Ovillers—Poziöres haben wir in schwerem Nahkampf die an einzelnen Punkten ein- aedrungeneu engl. Abteilungen wieder geworfen. — Rechts der Maas erneute, durch heftiges Feuer vorbereitete sranz. Angriffe bei Flcury zw. Dorf u. Chapitre-Wald abermals zusammengebrochen; südöstl. Fleury der Feind durch Gegenstoß zurück- aeschlagcn. — Nördl. des Ancre-Baches u. westl. Riülhauscn je ein feindl. Flugz. im Luftk. außer Gefecht gesetzt, 2 Flugz. durch Abwehrfeuer nördl. der Sonime heruntergeholt, eins mußte bei Soye- ^o»rt innerhalb unserer Linien landen. Dcrg Kukul (»ordwestl. Zabic) von deutschen Trup- pen gestürmt. 31. August. W. Im Frontabschnitt beiders. Armentiöres ent- wickelte der Gegner rege Tätigkeit. Seine im An- schluß an starke' Feuerübcrfülle vorgehenden Crkun- dungsabtcilungen abgewiesen. Bei Rocliucourt (nördl. Arras) machte eine deutsche Streife im engl. Graben Gef. Beiders. der Somme hält sich der Feuerkampf auf großer Stärke. Wie nach- träglich gemeldet, ging südl. Martinpuich ein gegen die feinhl. Stellung vorspringendcr Graben' ver- loren. Im Maäsgebiet kleine Handgranaten- kämpfe bei Fleury. O. Wcstl. Riga, im Brückenkopf von Dünaburg, im Stochodbogen südöstl. Kowel, südwestl. Luck und in einzelnen Abschnitten des Heerbanns Graf Bothmer lebhafte Geschützkünrpfe. — In den Karpathen bei Erstürmung des Kukul 1 Off., 199 Mann gef. Feindl. Gegenstöße abgewiesen. — Bei Durchfüh- rung von Angriffen auf militärische Anlagen von Luck und Torczyn schoffen unsere Flieger 3 feindl. Flugz. ab, ein weiteres ist bei Listopady (an der Ber'esina) außer Gefecht gesetzt. — Auf den Höhen östl. Herkules Fürdö (Herkulesbad) rumän. An- griffe abgeschlagen. Die im Csik-Gebirge kämpfen- den k. u. k. Truppen bezogen aus den Höhen wcstl. von Csik-Szcreda neue Stellungen. nettoyeurs", auf Deutsch „die Reiniger, Säuberer, die Auskehrcr". Ihre Ausrüstung besteht nicht, wie bei den anderen Mannschaften, aus Gewehr, Patronen und Bajonett, sondern aus einem Revolver, einem Meffer und einem Sack voll Handgranaten. Wer von den Insaffen von den Sprengstücken verschont geblieben ist, kommt dennoch nicht lebend heraus; sondern ohne Er- barmen, mit kalter Acberlegung, wird jeder einzelne, ob verwundet, oder unverwundet, ob bewaffnet oder nicht, niedergeschoffen oder erstochen. — Da wagen unsere Feinde, sagt die „Nordd. Allgem. Zeitung", immer noch zu behaupten, daß mir Deutsche Barbaren sind und das Völkerrecht nicht achten. Die Geschichte dieses Krieges werde das Urteil darüber füllen, auf welcher Seite wahre Barbarei zu finden gewesen ist. Der Anregung des Präsidenten des internationalen Roten Kreuzes, daß Deutschland auf das Mittel der Wiedervergeltung verzichten möge, können wir unmöglich folgen. Natürlich wollen wir nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, wir werden um der Verirrungen unserer Feinde nicht zu feigen Mördern werden — vgl. Bara- long, King Stephen und die französischen „Nettoycurs" — aber Vergeltungsmaßregeln haben doch schon manch- mal ihre Wirkung gehabt. Wir erhoffen solche auch von unseren Luftangriffen, die wir als Vergeltungs- maßregeln angekündigt haben. Deutschland will sich dabei von folgenden Grundsätzen leiten laffen: 1. Das Unrecht des Gegners muß völlig einwandfrei nachgc- wiesen sein. Auf übertriebene Meldungen von Leuten, Velastungsprobc einer Notbrücke. phot. Lcipz. presse.Lüro. Westlicher Kriegsschauplatz« Die „Times" schreiben nach einer längeren Beweis- führung über die englische Ucbcrlegcnheit an Zahl, die den Sieg verbürge, daß in England das Volk ohne viel Federlesen alle Mitglieder der Regierung in einem Auf- ruhr ergreifen und hängen würde, wenn sie die geringste Neigung zeigte, bei dem Friedensschluß die Früchte der englischen Riesenanstrengungen in diesem Kriege wegzu- wersen. In Deutschland machen sich hingegen Stimmen geltend, die zur Bescheidenheit mahnen, daß wir uns nicht etwa den Magen verderben an den Friichten unserer Siege, obwohl unsere Anstrengungen doch gewiß über das Riesenhafte der englischen weit hinausgehen. ° „Von ihren eigenen Landsleuten getötet." Dieser ständige Hinweis in der für die Franzosen in dem von uns besetzten Gebiet herausgegebenen „Zeitung der Ardennen" wird in Zukunft noch mehr als bisher Be- achtung verdienen. Denn die Franzosen haben amt- lich erklärt, daß die verbündeten Nationen beschloffen haben, in Zukunft im Luftdienst keinerlei menschliche oder gefühlsmäßige Rücksichten mehr walten laffen zu wollen. Sie haben das schon längst nicht mehr getan, sondern sie haben ihre Flieger mit dem ausgesprochenen Zweck verwendet, in der Einwohnerschaft seindlichcr Städte Unheil anzurichten. Jetzt aber lehnen sie nach- träqlich und für alle Zukunft jede Verantwortung ab, das heißt, sic wollen die Bevölkerung der besetzten Ge- biete au der Arbeit verhindern. Cs steht fest, daß im französischen Heer innerhalb des Kompagnicverbandes besondere Gruppe» ausgestellt werden, die den ausdrücklichen Befehl erhalten, bei einem Angriff in den genommenen Schützengraben zurück- zubleiben und dort alles Lebende niederzumachen. Die Truppen, denen diese Henkerarbeit übertragen wird, be- zeichnet die französische Dienstsprache mit „lcs die unter den seelischen Einwirkungen der Gefangen- schaft leiden (sogenannte Stacheldrahtpsychose) geschieht nichts, ist aber die Unmcnschlichkeit crwiefen, dann greifen wir zu. 2. Das Unrecht muß von der feindlichen Negierung veranlaßt oder geduldet sein. Einzelne Uebergriffe kommen nicht in Frage. Aber wenn jeder Lagerkommandant macht, was er will, und seinen Tropenkoller an unseren armen Leuten ausläßt, dann ist die Regierung seines Landes dafür haftbar. 3. Wir vergelten gleiches mit gleichem. Wir saffen den Feind da, wo er unseren Leuten weh tut. Dabei vertritt unsere Heeresverwaltung allerdings den Standpunkt, daß wir uns nicht daraus beschränken dürfen, in der Zahl und Schürfe der Fälle das gleiche zu tun wie die Franzosen. Denn wir betrachten die bedeutende Aeberlcgenheit an Gefangenen, die wir der Tapferkeit unserer Krieger verdanken, als ein Machtmittel, dessen wir uns mit größter Schärfe bedienen müffen, wenn unsere Pflicht dies vorschreibt. Nicht folgen können wir den Gegnern bei offenbaren Barbareien, wie sie leider auf ihrer Seite immer wieder Vorkommen. Das wäre unter der Würde des deutschen Volkes. In der Zeit vom 21. Februar bis 20. Juli haben die Franzosen im Kampsgcbiet von Verdun nicht 40, wie sie behaupten, sondern 66 Divisionen eingesetzt. In der Schlacht an der Somme sind bis jetzt von de» Fran- zosen 23 Divisionen, von den Engländern 37 Divisionen, im ganzen also 60 feindliche Divisionen in vorderster Linie festgestcllt worden. Die portugiesische Hilfe an der Westfront scheint unsicher zu sein. 20 000 portugiesische Soldaten hätten an die Front gehen sollen. Bevor sie den Cisenbahn- zug bestiegen, brach eine Revolte in der Bevölkerung aus. Cs gab viele Tote und Verwundete. Els deutschen Offizieren, die als Kriegsgesangene in 4 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 10. „Virshewija Wjcdomosti" bemerkt zu dieser Maßnahme der Regierung, mau wiffe nicht, ob mau weinen oder lachen solle über diese Art, die Bevölkerung mit Lebens- Mitteln zu versehe». Funkstätte hinter der Front. pi>ot. Lcipz. Presse-Büro. dem Karthäuscr Kloster von Mougcres im Departement Hcrault gefangen waren, ist es nach dem „Tcmps" ge- lungen, zu entkommen. Sic hätte>i insgeheim einen 20 Meter langen unterirdischen Gang gegraben, um' ins Freie zu gelangen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Am Jahrestage der Einnahme von Modlin, ehe- mals Nowo--Georgiewsk, fand dort im Beisein des Generalgouvcrncurs die Einweihung eines stimmungs- vollen Soldatcnfriedhofcs statt. Exzellenz Beselcr, der Bezwinger von Modlin, legte ain Denkmal einen Kranz nieder und hielt eine erhebende Ansprache. „Rowoje Wremja" gibt folgenden Pariser Brief ihres Vertreters wieder: „Niemand kann sich vorsteücn, daß unsere Diplomaten sich an den grünen Tisch zu- sammen mit Bethmann Hollweg, Radoslawow und Cnver Pascha sehen und die Sicherheit der zivilisierten Welt durch Papicrfehen gewährleisten werden, die mit den Unterschriften dieser Herren versehen sind. Bis vor kurzem konnte man noch glauben, daß in Deutschland ein einziger, nicht Wahnsinniger übrig geblieben ist — Fürst Bülow — der wieder die politische Arena be- schritten hat. Bisher schwieg er und darum schien cs, daß er ein bißchen Vernunft und eine Spur von Scham- gefühl bewahrt hat. Jetzt hat er gesprochen. Cr ist ebenso verrückt wie alle anderen und vielleicht noch widerwärtiger, weil er klüger ist. Als kluger Mensch billigt er den Krieg nicht und gibt sogar in maskierten Wendungen zu, daß der Uebcrfall von Deutschland ausging. Aber als waschechter Deutscher geht er getreu der deutschen Moral von der Ansicht aus, daß der Üeber- fallende gleichwohl das Recht hat, sich aus Kosten derer zu bereichern, die er überfiel. Als kluger Mensch stellt er im Gegensatz zur These Ssasonows, daß wir nicht mit Deutschland, sondern nur mit dem deutschen Mili- tarismus kämpfen, getreulich den wirkliche» Sachverhalt her: Deutschland und der Militarismus bilden zweifel- los ein Ganzes. Aber als echter Deutscher träumt er von einem noch mehr militarisierten Deutschland. Als Antwort auf den Schrei des Entsetzens und das Stöhnen der ganzen Welt, von denen die Lust nun schon zwei Jahre erfüllt ist, verlangt er, daß die Deutschen die Möglichkeit erhalten sollen, noch mehr zu töten. Danach soll man mit ihm in Verhandlungen über unser künftiges Schicksal eintreten!" — Die Gegner mögen sich den Kopf nicht zerbrechen, wir werde» 'schon zur rechten Zeit den rechten Mann ernennen und sie ihn annehmcn — müssen. Aber wir sehen uns gewiß nicht mit dem Lügenpaar Grcy und Asquith an einen Tisch. Die an- deren Kriegsurhcber sind ja schon abgetreten. Welche Hoffnungen die Russen noch anfangs August hegten, zeigt ein Tagesbefehl des Generals Bagrat'ow, der am 2. August den Truppen bekanntgegeben wurde Darin heißt es u. a.: In de» nächsten Tagen soll der Zarewitsch unsere Front besuchen. Cs ist notwendig, daß die russische Armee bis zu diesem Zeitpunkt ihr strategisches Ziel erreicht hat. Darum fordere ich alle Unterführer aus, die Truppen dahin zu unterrichten, daß die nächsten Unternehmungen so tatkräftig durchqeführt werden müssen, daß wir bei dem Besuch unseres Thron- solgers den starken Widerstand des Feindes gebrochen haben und unseren feierlichen Einzug in Lemberg voll- ziehen können. Die Truppen sind auszuklüre», daß mit der Erreichung dieses Zieles der Abschluß des jetzigen Feldzuges in nicht allzu weiter Ferne steht. Die Selbständigkeit Polens wollen die Russen nun doch lieber erst verkünden, wenn die russischen Heere Polen zurückerobert haben. — Das wird auch jedenfalls wirksamer sein! Es unterliegt keinem Zweifel, daß der berüchtigte russische Wundcrmönch Rasputin, der einen so verhäng- nisvollen Einfluß auf den Zaren ausübte, und im vori- gen Jahre infolge der russischen Niederlagen in Ungnade fiel, allmählich seinen verderblichen Einfluß auf die russi- schen Hofkreise wiedererlangt. Kaiser Nikolaus hat nicht bloß in Zarskoje Selo wieder Verbindungen mit Nasputin angeknüpft, sondern der letztere hat den Zaren auch in das galizischc Hauptquartier begleitet und das Amt als Wahrsager wieder ausgenommen. Die Erfolge des jüngsten russischen Ansturms in Galizien und in der Bukowina haben nämlich in dem Zaren wieder den Glauben an die Sehergabe Rasputins geweckt, der neue russische Siege und den baldigen Einzug der moskowi- tischen Heere in Budapest, Wien und Berlin voraus- sagt. Nasputin erfreut sich wieder der vollen Gunst des Zaren. Dem früheren russischen 'Kriegsminister Suchom- linow, der tvegen der von ihm begangenen Millionen- unterschlagungen in der Peter-Paul-Fcstung sitzt, ist dem Atro Rossij zufolge der rechte Fuß vollständig gelähmt. Der von seiner Frau ausgehende Antrag, ihm einige Vergünstigungen zu gewähren und ihm bessere Kost zu verabreichen, ist abgelchnt worden, wie vor einiger Zeit das Gnadengesuch,' den friiheren Kriegsminister frei zu lassen. Exp. Kor. Der russische Verkehrsminister hatte kürzlich die so- fortige Verhaftung der drei leitenden Ingenieure der großen Schleusenärbciten am Don vcrsügt. Die im geheimen angestellte Untersuchung soll riesenhafte Unter- schlagungen und Durchstechereien ausgedeckt haben, die namentlich begangen worden seien durch'den Verkauf des für den Schleusenbau bestimmten Materials und Metallcs. Die Riesensummen übersteigen schon jetzt l5 Mill. Rubel. Um das immer näher rückende Gespenst einer Hungersnot zu bekämpfen, setzte die russische Regierung einen Ausschuß ei». Dieser habe berate», >vie der Hungeraufruhr am besten zu unterdrücken sei. In einer halbamtlichen Erklärung tverde ausgcführt, daß die Masse der Bevölkerung', die über die Ursachen der Rot falsch unterrichtet sei, nur in geringem Maße von vater- ländischer Gesinnung durchdrungen sei, wodurch sie sich möglicherweise zu aufrührerischen Schritten verleiten lassen könne. Daher müsse die Gewalt zur Ergreifung vorbeugender Maßnahmen in einer Hand vereinigt und jede Bewegung sofort erstickt werden. Die Petersburger Seekrieg. Gras Zeppelin vertritt nach den „Berliner Neuesten Nachrichten" mit den alten nationalen Parteien und der gesamten Marine (bei vielleicht noch nicht einmal fünf oder sechs Ausnahmen) die Auffassung: Daß ohne die Erringung freien Zutritts zum Meere und der Freiheit der Meere aus eigener Kraft dieser Krieg um- sonst gewesen, ja daß er in Wirklichkeit verloren se»> würde. Auch Gras Zeppelin glaubt, daß wir über die Mittel verfügen, die unseren Hauptfcind niedcrzwinge» können zur Anerkennung des Erwerbs derjenigen „realen Garantien", die allein uns Zukunft, Friede, Freiheit und Entwicklung „garantieren". Das vorzcn tige Gerede von neuem Kolonialerwcrb als ablcnkcn- des Kriegszicl für die Phantasie des mit BcquemlicN' keitspolitik vielleicht unschwer irrezuführcndcn deutschen Volkes betrachtet auch er als eine »»zeitige Geburt, cu.- gefahrdrohende Ablenkung von dem Ernst des allen nigcn, wahren und siebenzchnfach notwendigen Kriegs ziels. Graf Zeppelin ist der Uebcrzeugung: Daß nie wieder eine so glückliche Ueberlegenheit der deutschen Wehrmacht in einigen wichtigsten technischen Bezieh»»' gen uns die Möglichkeit des notwendigen Erfolges >»" die Uebermacht verleihen kann, über die wir jetzt dE die Gunst der Vorsehung, durch die eigene Tüchtig^» durch das Genie unserer Erfinder verfügen. Cr gla»»» daß lnisere Ueberlegenheit an schweren Geschützciß »nis» Besitz an den vortrefflichsten und gebrauchsfähig^.", Unterseebooten und endlich unser Vorsprung in Gest»» der Zeppeline, denen die Feinde nichts Gleichwertig- zur Seite und entgegenstellen können, uns einen Sttg gegen die halbe Welt ermöglicht, dessen Wahrscheinlich' kcit nur höchst leichtsinnige Menschen als vielleicht g»' >nal wiederkehrend bezeichnen können. Wenn wir die» Ueberlegenheit jetzt nicht nützen — bis aufs äußerste nützen — sieht der alte Graf schweres Unheil Hera»!' ziehen. — Auch in Bezug auf Nordamerika denkt der greise Graf wie jeder politisch Unbefangene und Unkest richtete, wie jeder, der von ernsthaftem nationakpdN' tischen Wollen erfüllt ist und dabei Hauptsache »»" Nebensache, Kern und Schale zu unterscheiden weiß' Eine schwere Trübung unserer Beziehungen zu Nord' amerika nimmt er nicht leicht; aber ihm geht die Durch' setzung des Sieges vor." Nach einer Pause von 16 Tagen haben die fürchter' lichcn Träger deutscher Luftherrschaft England eine» neuen Besuch abgcstattet. Diesmal wurde der südliche Teil der britischen Ostküste heimgesucbt. Aus die wichs tige Hafenstadt Harwich in der' Grafschaft Süsser, k»e der englischen Marine als Stützpunkt dient, sowie a»l die gleichfalls sehr bedeutenden Kanalhäfen Dover »»" Folkestone prasselten in reicher Zahl Zeppelinbomben nieder und richteten unter den Schutzbattericn am Lands itnb an zahlreichen Schiffen auf der Reede arge Vcr' Wüstungen an. Aber auch London blieb nicht verschon» Von der Riesenstadt des britischen Weltreiches wrnds namentlich wieder die City, das Herz des englische» Handels und Verkehrs, mit erfreulicher Ausgiebigw» bedacht. Daneben erfuhren die im Südwesten gelegenen Stadtteile die Schrecken eines deutschen Lustangristst Dort werden in erster Linie das Arbeiterviertel Vatter' sea und die Cisenbahnwerkstätten von South-Lambcw in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Nach einer Rede des Lord Montag» bauten wü Ucbcr-Zcppcline, von denen zu Beginn oder Mitte tobcr bereits drei oder vier fcrtiggestellt sein solle'» Montag» glaubt sogar, daß zwei bereits fertig und einer schon über der Nordsee geübt hätte. Dm Zeppeline Hütten einen Inhalt von 2 Millionen Kub»' fuß und seien ungefähr 235 Meter lang. Ihre Höälst' geschwindigkcit betrage mehr als 100 Kilometer. halber Ladung könnten sic 5000 Kilometer zurücklege' und seien in der Lage, 5000 Tonnen Bomben i'»»' England mit sich zu führen. Nachdem sie sich >pr* Bomben entledigt hätten, könnten sie bis 5000 Fuß ho» steigen. Die Luftschiffe seien bewaffnet mit Schnei scuergcschützcn und Maschinengewehren. Der Mißerfolg, den die englische Flotte wied^ durch deutsche Tauchboote gehabt hat, nachdem über» verkündet worden war, daß die deutsche Flotte ein 1 allemal in ihre Häfen gesperrt sei, macht offen» in England starken Eindruck; den» alle Zeitungen )' angewiesen worden, diese Tatsache in ihren Wirkung möglichst abzuschwächen. Reuter beeilt sich, folge» Drahtnachricht im Ausland zu verbreiten: Die rincsachvcrständigcn äußern die Meinung, daß die de schc Flotte nach ihrem mißglückten Ausfall wieder MÖNCHEN Nr. 10. Deutsche Soldaten-Zeitung. 5 fc,n Hafen zurückgekehrt sei, beweise unwiderlegbar, wie die Deutschen begreifen, daß Iellicoe die' See be- ?^sche. Den Deutschen sei es lediglich um einen Ver- zu tun gewesen, Eindruck auf das Ausland zu machen. — Den haben wir auch gemacht, aber auf andere Weise . Die Erfolge unserer A-Voote sollen fernerhin Ge- heimnis bleiben, haben unsere Feinde ausgemacht, weil nnr sonst erfahren, wie und wo unsre Wassermaulwürfe arbeiten. Der wahre Grund liegt auf einem anderen Gebiet. Man will der eigenen Oessentlichkcit die Cr- iaige unsrer A-Boote vorcnthalten, um die Stimmung ucht noch weiter zu drücken, um die Schisfsbesahungcn 'acht noch ängstlicher zu machen und damit das An dauern von Mannschaften zu erschweren, namentli aber auch, um die Versicherungsprämien nicht no nieiter steigen zu lasten. Die bewaffneten englischen Handelsschiffe sind nur n> ihrer Allgemeinheit eine Neuerung und darin, daß ne nun eingestandenermaßen die Waffen nicht nur zur 'ollci Verteidigung, sondern auch zum Angriff führen sollen, «o will es die englische Regierung: Alle Handelsschiffe sind bewaffnet und haben 'Befehl, auf hoher See — ist drei Meilen von der neutralen Küste entfernt 7~ sich ihrer Massen gegen jedes feindliche Schiss zu bedienen. — Wenn England damit glaubt, die Beman- nung als kriegführende Macht zu schützen, so verstößt es hur erneut gegen das Völkerrecht, das bewaffnete Han- msschiffe nicht kennt. Diese bleiben Freibeuter und Werden dem gleichen Schicksal entgegengehe», wie der Kapitän Frya'tt, der statt der Waffen sich seines Vor- °rrstcvens bediente, um ein deutsches Schiff zu rammen, aber es fragt sich, ob nun nicht nach der englischen Cr- "arung die Lage geschaffen ist, für die wir uns in unserer Antwort auf die amerikanische Note die Frei- heit der Entschließung bezüglich des Gebrauchs der U'Vootc Vorbehalten haben. Das Londoner Prisengericht hat den Mannschaften °er englischen Schisse Invincible, Carnarvon, Glasgow, onslexible, Cornwallis und Kent 243 000 M. z'ugc- ^rochen für die Versenkung der deutschen Schiffe Scharnhorst, Gneiscnau, Nürnberg und Leipzig bei den 0'alklandsinfeln; das sind 100 M. für jeden Mann der °us 2432 Mann bestehenden Besatzungen. Die Mann- schaft von „C 19" erhielt 28 200 M. für die Versenkung °er Andine und die Mannschaft der Sidney 19 700 M. lur die Verst.aung der Emden. Die Kaperung des deutschen Dampfers „Desterro" fand nicht nur in den schwedischen Hoheitsgewästcrn, wndcrn auch unter Mißbrauch der schwedischen Flagge fwtt. Der schwedische Lotse Högbom, der den Dampfer führte, kehrte jetzt nach Haparanda zurück und berichtete °ort: „Die Kaperung fand 2 Meilen innerhalb der ^eutralitätsgrcnze, als der Dampfer eine Meile vom "ser entfernt war, statt. Das russische A-Boot war ?riin bemalt und trug die Nummer 4. Cs. führte die schwedische Flagge. Der Dampfer lag während der Kaperung vor Anker. Das Fahrzeug wurde mit Prisen-, ^sahung nach Aland geführt, der Lotse selbst auf dem Russischen Torpedoboot nach Abo; durch diese erschwe- renden Amstände ist der Vorfall ein Akt dreistesten Aeutralitätsbruchs der russischen Anterscebootskrieg- whrung. Das.englische Beispiel erziehtI Der russische Kreuzer „Peresvict" ist in der Nähe fw» Wladilvostok gestrandet. Der Kommandant har ^lbstmord verübt. Die „Peresvict" war während Russisch-Japanischen Krieges von den Japanern gekapert worden und wurde vor einiger Zeit zusammen wit zwei anderen Kriegsschiffen wieder an Rußland Erkauft. Nachdem die Schiffe ausgebcffert und neu in ?tand gesetzt lvordcn waren und rustische Besatzung er- Ualtcu hatten, traten sic die Fahrt nach Wladiwostok Ah- Mehrere japanische Kreuzer haben sich an den ^ttungsarbeiten beteiligt. Die „Peresvict" konnte Uber nicht abqcschlcppt werden und ist wahrscheinlich verloren. An der kurländischcn Küste wurde beobachtet, wie etwa sechs Seemeilen nördlich von Klein-Irbcn ein rus- sisches Torpedoboot von der Art der neuesten großen Boote durch Sprengschlag schwer beschädigt wurde. Das Boot wurde von anderen Torpedokwoten nach der Küste von Oesel geschleppt. Nach Kapitän Königs Bericht hat sich die ameri- kanische Regierung durchaus tadellos neutral verhalten. Die amerikanische Flotte hatte strenge daraus gesehen, daß die Hoheitsgrcnze von unseren Feinden, sowohl Engländern als Franzosen, geachtet wurde. Diese Vor- sichtsmaßregel wurde besonders verschärft, nachdem ein englischer Kreuzer nachts heimlich in die Bucht ein- gefahren war. Bei der Ausfahrt befanden sich nicht weniger als 8 englische Kriegsschifse auf der Lauer, umgeben von zahlreichen gemieteten amerikanischen Fischdampfern zur Auslegung von Netzen und Benach- richtigung des Feindes. Trotzdem gelang die Ausfahrt. Die Fahrt war anfangs stürmisch, später weniger be- wegt. An der englischen Küste fiel Nebel. Die Nord- see'war stürmisch.' Das Schiff erwies sich als ein aus- gezeichnetes Seeschiff. Die Maschinen haben tadellos gearbeitet ohne jegliche Störung. Cs wurden 100 See- meilen unter Wasser gefahren bei 4200 Seemeilen Reise. Kein Eisberg wurde gesichtet. Nicht mehr als 32 Kriegsschiffe des Vicrverbandes waren zur Verfolgung der '„Deutschland" aufgeboten. Die „Bremen" schwimmt jetzt tatsächlich aus hoher See, sie steuert wieder nach Baltimore und ist wieder mit Farbstoffen beladen. Die Besatzung der Handcls- A-Boote ist vom ersten bis auf den letzten Mann voll- kommen militärfrei und untersteht'in jeder Weise genau ebenso den Vorschriften der Seemannsordnung, über- haupt den Gesehen und Bedingungen der Handels- marine, >vie die Besatzung eines jeden anderen Han- delsschiffes. Der italienische Krieg. Endlich ist Italien nun doch mit seiner Kriegs- erklärung zu Stuhle gekommen. Wir tun es zu dem Aebrigcn. Der Bürgermeister von Rom hat beschlossen, der Stadt Görz einen Bronce-Abguß der Wölsin, die im Kapitol als Wahrzeichen der Gründung Roms aufge- stellt ist, als Spende der italienischen Hauptstadt zu- gehen zu lassen. Sollte das nicht ein etwas voreiliges Patengeschenk sein?! Bei den MoslimSo Die Türkei hat Rumänien den Krieg erklärt. Wie man den Engländern dienen muß, zeigt der türkische Oberfeldhcrr Cnver Pascha. Cr antwortete dem englischen General auf dessen Gesuch, die bei Kut el Amar gefangenen Indier in Gebirgsgegenden zu ver- legen, daß nicht die türkische Regierung die Verant- wortung trage, daß die englischen Truppen in das ge- sundheitsgefährliche Klima von Mesopotamien kamen, sondern die englische Regierung, die sie als Truppen dort eingesetzt habe. Bei einem Zusammenstoß englischer Crkunduugs- truppen mit türkischen Abteilungen 25 Kilometer östlich von Suez, floh der Gegner, und ein englisches Flugzeug richtete eine Viertelstunde lang irrtümlich Maschinen- gewehrfeuer gegen eigene Truppen. An der Kaukasussront wurden Angrisfsversuche des Feindes gegen türkische vorgeschobene Stellungen aus dem rechten' Flügel zurückges'chlagen. An einer Stelle mußte der Feiud trotz Einsetzung dreimal überlegener Streitkräfte sich vor dem heldenhaften Widerstande der Türken zurttckziehen. Cr ließ Gefangene in der Hand unseres Bundesgenossen. Bei einem Aebersall auf vorgeschobene feindliche Gräben auf den linken Flügel wurden 20 feindliche Soldaten, darunter ein Offizier, getötet und militärische Ausrüstungsstücke er- beutet. Ein feindlicher Monitor beschoß wirkungslos mit einigen Geschossen die Küste bei Fotscha. Mit dem Vordringen der türkischen Truppen in Persien hat sich die Haltung des Emirs von Afghanistan wieder zu Angunsten Rußlands verschlechtert. Von Afghanistan aus soll der Aufstand in Turkestan tatkräftig unterstützt werden, auch wird über verdächtige militärische Maßnahmen des Emirs berichtet. Als ein Zeichen großer Anfreundlichkeit gegen Rußland muß gedeutet werden, daß der Emir gerade jetzt die Vieheinfuhr nach Rußland verboten hat, wodurch Transkaspien in eine schwierige Lage gerät. Dieses Ausfuhrverbot, das er- wiesenermaßen für Afghanistan keine wirtschaftliche Not- wendigkeit bedeutet, hat rein politische Arsachen. Man meint in Rußland, der Emir warte anscheinend nur auf die ersten sichtbaren Erfolge des Ausstandes in Turkestan, um in russisches Gebiet einzudringen. Cs sei erfreulich, daß Kuropatkin in das Aufstandsgebiet komme und eine beträchtliche Truppcnmacht mitbringe. Dschewneit und der Chan von Chiwa bereiteten einen Hauptschlag gegen die russischen Bcsahungstruppen vor. Diese beiden Haupträdclssührer, die in Turkestan den heiligen Krieg predigen, haben großen Zulauf. Auf dem Balkan. Rumänien. Während noch die Carmen- und Merkur-Züge hin- und hergingcn und man überdachte, wie der Warenverkehr auf der Donau noch zu steigern wäre, kam die überraschende Nachricht von der Kriegs- erklärung Rumäniens an Oesterreich-Angarn. Zugleich mit der nun entgultigen Entscheidung über unser Ver- hältnis zu Italien, mit dem wir uns ja längst aus dem Gebiete des Handels im Kriegszustände befanden. Das ist weiter nicht ernst zu nehmen, und wohl auch Rumä- nien gegenüber wird man in Oesterreich und bei uns nicht sorglos über alle geschäftlichen Abmachungen jede Vorsicht außer Acht gelassen haben. Cs wurde wieder- holt gewarnt, nicht gar zu zuversichtlich auf die Ent- wicklung der Dinge in Rumänien zu rechnen. Cs sind dort eben doch slavische Cinslüsse geltend gewesen in Verbindung mit englischem Geld. Da können wir ehr- lichen Deutschen nicht mit trotz allem Liebeswcrben, und die gegnerische Diplomatie hat einen unleugbaren Er- folg zu verzeichnen, der nun wieder durch 'Waffenge- walt und neue Opfer gut zu machen sein wird. Anscr Kaiser sagte es erst kürzlich, daß wir noch Schweres zu bestehen haben würden. Italien rechnete schon lange mit den: Eingreifen Rumäniens, es scheint da ein ge- wisser Zusammenhang zu bestehen zwischen der italieni- schen Entsendung von Truppen nach Saloniki, die doch gegen deutsche kämpfen mußten, und der rumänischen Kriegserklärung. Aber der rumänische General hat ge- wiß recht, der sagte, daß es ein Zeichen tiefsten morali- schen Verfalles in Rumänien sei, wenn die leitenden Männer es zum Kriege mit Oesterreich-Angarn kommen ließen. Cs ist geschehen, und Rumänien stellte sich da- mit würdig an'die Seite seiner lateinischen Schwester Italien und handelte ja auch nach gleichem Vorbilde. Sein Treubruch steht in nichts hinter dem Italiens zu- rück und deshalb konnte er auch keine andere Antwort nach sich ziehen, als die deutsche Kriegserklärung. Ge- wiß ist das eine ernste Sache, aber der Ausgang schafft endlich Klarheit und trifft uns nicht unvorbereitet. Auch Bulgarien steht in sicherer Bereitschaft nach allen Fron- ten, eine Aeberraschung wie im Jahre 1913 wird es von Seiten Rumäniens nicht wieder erleben. Wir sehen mit Vertrauen auf die Entwicklung der Dinge, mit Vertrauen in die oberste Heeresleitung. Wir lassen uns auch nicht Bayer. Feldpostamt i», Westen. Phot. Lcipz. Presse-Lüro. Feldpost i»> Osten. 6 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 16. anfechten durch die billige Redensart, daß viele Hunde des Hasen Tod sind, denn zum Glück sind wir keine Hasen! Rumänien hat den Hndank der Russen aus dem russisch-türkischen Kriege vergessen, cs hat auch vergessen, welchen Dank es für die wirtschaftliche und militärische Entwicklung seines Volkes den Hohcnzollcrn und dem deutschen Reiche schuldet. Wir werden es bedauern, auch dieses Volk zu unseren Feinden zählen zu müssen, es wird aber die Folgen seiner Irreführung durch falsche Propheten selbst zu tragen haben. Nachdem Rumänien unter schmählichem Bruch der mit Oesterreich-Ungarn und Deutschland abgeschlossenen Vertrüge unserem Bundesgenossen den Krieg erklärt hat, ist unser Gesandter in Bukarest angewiesen worden, seine Pässe zu verlangen und der rumänischen Regierung zu erklären, daß sich Deutschland nunmehr gleichfalls als im Kriegszustand mit Rumänien befindlich betrachtet. Der rumänische Gesandte in Sofia hat seine Püffe verlangt, die ihm sofort ausgehändigt wurden. Somit befindet sich Rumänien im Kriegszustand mit Bul- garien. Der rumänische Ministerpräsident Vratianu hat noch am Sonntag früh dem österreichisch-ungarischen Ge- Gleich am ersten Tag des neuen Krieges ist es an der siebenbürgischen Grenze zu Zusammenstößen mit rumänischen Truppen gekommen. Sie suchten im Wald- gebirge die nach Kronstadt und .hcrmannstadt führenden Pässe zu erkunden. Gegenüber den an der Grenze stehenden k. und k. Kräften am Roten-Turm-Paß, wo der Vadulin-Vach die Grenze bildet, traten etwa zwei rumänische Bataillone in Tätigkeit, die rasch zurückge- worfen wurden. Die verbündeten Heeresleitungen sind von den Ereignissen in keiner Weise überrascht worden. Wenn auch bis zum letzten Augenblick alles getan wurde, um den Frieden zu erhalten, wurden doch alle Maß- nahmen getroffen, einen Angriff abwehrcn zu können. Die Bevölkerung von Siebenbürgen ist denn auch, da bereits Gerüchte' über eine Kriegserklärung im Umlauf waren, keineswegs beunruhigt. Die griechischen Truppen haben sich weiter vor den in Ostmazedonien vorrückenden Bulgaren zurückgezogen. Drei griechische Divisionen wurden in Kawalla eingc- schisft. Die griechischen Festen wurden den Bulgaren samt Kanonen und Geschossen überlassen, da die Zeit fehlte, um sie wegzuschaffen. Die Bevölkerung des be- setzten griechischen Gebiets hat die einrückenden bulgari- Griechenland behandelt und erreicht, daß cs die Cm- dringlinge duldete, seine Streitkräfte abrüstete und zu- sah, wie man von griechischem Gebiet Besitz ergriff. Da» zur Ohnmacht verurteilte Griechenland war von der Welt zu Wasser und zu Laude abgeschnittcn und de» „Beschützern" auf Gnade und Ungnade preisgegebcn Diese zogen große Truppenmaffen in Saloniki 8,4' sammcn, konnten sich aber immer nicht zu einem AngrNl entschließen, sei es aus Mangel am Nötigsten, oder wegen Krankheit, oder aus Furcht, Griechenland könne ihnen doch noch in den Rücken fallen. Immer wieder wurde der Angriff verschoben, bis dann die Vulgaren und Deutschen selbst zum Angriff geschritten sind »»", bald den Halbkreis um Saloniki geschlossen haben, der dem General Sarrail die Freiheit des Handelns <5C' nommen hat. Nun lernten die Verbündeten schs's» wieder einmal um und behaupteten, sie hätten gar nicht angrcise», sondern nur all? bulgarischen Kräfte fcsthalte», oder von dcr rumänischen Grenze abziehen wollen. Dir Trauben sind eben sauer! Im übrigen wird die Heere»' leitung der Mittelmächte wohl auch wissen, wie viel Kräfte sie an die Saloniki-Ausgabe zu wenden hat. — In Griechenland hat mau gewiß Bürgschaften seitens dcr Mittelmächte und nimmt deshalb den Vormarsch gege» Saloniki gelassen ans. Cr hat sogar eine» beruhigenden Einfluß auf die VevölkerunS ausgeübt und brachte dem bedrängten Lands auch wieder eine Verbindung über Land m» Europa, aus der man geschäftlichen Vorteil zu ziehen hofft. Man atmet aus, daß nu» die Möglichkeit geschwunden scheint, selbst noch mit dcr ja abgerüsteten Armee in die Kämpfe hineingezogen zu werden. Auf alle» Punkten sind die griechischen Truppen aus' gewichen und haben den Bulgaren Freiheit des Handelns gelassen. Dieie stehen nu» freilich vor den in achtmonatiger Rübe vd» den Franzosen und Engländern ausgcbaute» Befestigungen, die zu behaupten bic Verte!' digcr für eine kleine Aufgabe halten. — Aber das treulose Griechenland soll nun gestraft werden: Saloniki sollen die Griechen trotz aller vorher gegebenen Versprechungen nie- mals wieder bekommen und über die gri?' chischen Inseln wird man noch entscheiden! Aus den Kolonien. sandte» Grafen Czerniu erklärt, er könne, wolle und werde die Neutralität aufrecht erhalten, und dcr Kron- rat, dcr nachmittags stattsiude, werde dies beweisen. Mittlerweile war die Kriegserklärung mit dcr eigen- händigen Fertigung des Ministers des Acußereu Po- rumbaru bereits im Besitze des rumänischen Gesandten in Wien. Am 26. August vormittags wurde Gras Czerniu vom König Ferdinand empfangen, dcr dem Ge- sandten erklärte, er wolle keinen Krieg und hosse, der Kronrat werde sich im Sinne der Aufrechterhaltuug dcr Neutralität entscheiden. In Wien hat die Kriegserklärung niemand mehr überrascht. Die Stimmung ist durchaus ruhig. Grai -t.isza ist dort. Die militärischen Stetten sind ccm so beruhigter, als die seit Wochen zur Schau getragene drohende Haltung Rumäniens eine solche Verteilung" dcr Truppen nötig gemacht hatte, daß die schliehliche Cr- klürung des Abbruchs der Beziehungen keine wesentlichen Aenderungen mehr erheischte. Die letzte entscheidende Beschleunigung der Beschlüsse in Bukarest cvurde durch eine Art „Letzten Wortes" erreicht, in dem dcr Vier- verband die sofortige Zurückziehung dcr Truppen aus Saloniki für den Fall androhte, daß Rumänien jetzt nicht losschlage. Wir erleben hier das wunderliche Schauspiel, eine Macht eine andere dadurch in de» Krieg treiben zu sehe», daß sie eine dritte vom Druck befreit und ihr so die Freiheit wirklich neutraler Hal- tung wiederzugcben droht. schcn Soldaten einmütig ohne Unterschied des Glaubens und der Nationalität mit großer Freude begrüßt und ihre lebhafte Befriedigung darüber geäußert, daß die bulgarischen Soldaten, die dcr Bevölkerung das größte Entgegenkommen zeigten, sie vom verhaßten Franzosen- joch befreit haben. Das Echo de Bulgarie stellt fest, daß der Mcr- verband nicht davor zurückschreckt, die letzten Reste des serbischen Heeres, auf denen die Hosfuungen für die Zukunft der serbischen Nation beruhen, für ihre Zwecke zu opfern. Dieser Fall werfe ein helles Licht auf die Politik des Vicrverbandes. Die Regierungen, die Un- aufhörlich für sich das accsschließliche Vorrecht bean- spruche», die Beschützer der Kleinstaaten zu sein, benutz- ten ohne Bedenken diese Nationen als Werkzeug für ihre Ziele. Die Serben seien das Opser ihrer ecgencn Ver- irrung, aber noch mehr das Opser der Entente. Ihr Hntergaug sei ein lehrreiches Beispiel für Länder, die jetzt ausgesordert würden, an die Stelle der Verschwun- denen zu treten. Zur besseren Ausnutzung der Kupferbergwerke in Serbien, deren Betrieb die deutsche Regierung über- nomme» hat, sind zahlreiche Bcaucte und Arbeiter nach Serbien berufen cvorden, deren Fachkcnntnis die Förde- rccccg stark steigern dürste. „Und bist du nicht willig, so brauch ich Gecvalt." So handelnd, habe» die gegen uns „Verbündeten" Von einer deutschen Kriegerin, die '» Afrika, in der Kilima-Ryato-Gegend, de» britischen Truppen viel zu schassen mache» soll, machen englische Zeitungen viel Auf' Hebens. Die Eingeborenen, und zwar f»' wohl diejenigen, die auf britischer Seite kämpfen, als auch solche, die aus deutscher Seite stehend als Gefangene eingelicfcrt war' den, wissen zu berichten, daß die kiih»e Kämpferin, die unter dem Namen Bibi Sa' charini bekannt ist, die Witwe eines a>» 25. September 1914 bei Longidi gefallene» deutschen „Kommandanten" und daß sie übet dessen Verlust so gramersüllt sei, daß ^ nahezu wahnsinnig geworden und den Eng' ländern Rache geschworen habe. Zu diese»' Zweck habe sie, ohne irgendeinen andere» Europäer bei sich zu haben, eine Anzahl itzt bis in den Tod ergebener Eingeborener »»’; sich geschart, die ihr übernatürliche Kräfte beilegen und mit deren Hilfe sie die gewag' testen Taten vollbracht habe. Cs wird aber ausdrücklich angegeben, daß Bibi Sachar»" auch von verschiedenen britischen Offizier^» inmitten ihrer schwarzen Schar durch Fas»' rohre deutlich gesehen worden sei. Sie st^ zu Pferde cvie ein Mann, sei ein vortreff' lichcr Schütze und habe eine meisterhaft Führerschaft ihrer Truppen bekundet. Heber die Kämpfe in Ostafrika schreibt ein Süd' asrikaner anfangs April: „Wer geglaubt hatte, daß >», hier nur einen militärischen Spaziergang vor uns habt würden, ist bitter getäuscht. Die Deutschen und M Askaris wehren sich ganz außerordentlich cind mache uns viel zu schassen. Vor einigen Tagen wäre cs >». beinahe schlecht ergangen. Eines unserer Flugzeug hatte uns gemeldet, daß etwa 30 englische Meilen l Kilmtr.) von unserem Lager entfernt, eine deutsche teiluug sich aufhaltc, die augenscheinlich ein Hnternc-, men ccus unsere Stasfcllinie beabsichtige. Oberst 23- » fahl sofort, daß drei Kraftwagen, davon eins mit ccn«» Geschütz ausgerüstet, aufbrechen sollten, um den 5*» zu vertreiben. D. und ich führten je einen Kraftwag' der Panzerwagen mit dem Geschütz wurde von ew Marineoffizier geführt. Dcr harte Boden dcr „p Buschsteppe erlaubte uns, ziemlich rasch zu fahren, schon eine Stunde nach unserem Aufbruch aus dein aer entdeckten wir in dcr von dem Flieger angegeve Gegend die Deutschen, die sich auf einem Hügel e"»., graben schienen. Der Panzer crössncte sofort au» i f »cm Geschütz das Feuer, und wir suchten schnell heranzukommen, um auch unsere Maschincngeweyrc ^ Tätigkeit treten zu lassen. Da ertönte plötzlichL^n scharser Sprcngschlag, und dcr Kraftwagen des ac. D. flog mit seinem Insassen in die Luft. Die ( .f. Deutschen hatten vor ihrer Stellung Minen Ich fuhr nun sehr vorsichtig cveiter, während der zenvage» augenscheinlich niit gutem Erfolg die Nr. 10. Deutsche Soldaten-Zeitung. 7 Die Zeltbahnbrücke wird ausgeprobt. schützen. So mußte Rußland einen schweren schimpslichcn Kauspreis für die japanischen Geschütze bewilligen, wie ihn sonst nur ein völlig Geschlagener beim Zusammenbruch zahlt, ltni neue Ausgänge zum Meere zu erobern, zog Rußland in den Kampf. Jetzt sperren ihm Deutschland und die Türkei Cu- rvpas Tore, Japan überwacht und beherrscht den letzten brauch- baren Kriegs- und Handels- hasen, der Rußland bisher in Ostasien verblieben ist. Die chinesische Presse ist mit den Erklärungen des japani- schen Gesandten, wonach Japan eine wohlwollende Haltung der chinesischen Regierung gegen- über einnehmen wolle, zusrie- dcn. Mittlerweile haben die vier südlichen Provinzen den neuen Präsidenten unter folgen- den Bedingungen anerkannt: Neues Ministerium, Entfernung eines Teiles der Natioualgarde aus Peking und Bestraiung der Führer der monarchischen Be- wegung. Die Mandschu-Dy- nastie, die Vertreter Tibets in der Mongolei haben dem neuen Präsidenten ihre Unterwerfung erklärt. (Drahtm. d. Cxpr. Korr.) Uebersehen auf halben Pontons. beschoß. Diese verschwanden denn auch bald von 3 Hügel. Wir suchten sic zu verfolgen, konnten sie nicht mehr erreichen, da wir in der Talsenkung, in sie verschwunden waren, langsam fahren mußten, wir hier neue Minen vermuteten .... Aus Ostasien. !, England und Japan. Die Freundschaft zwischen -Aen war schließlich mir ein Geschäft. Uebrigens hat Aan seine Ausgabe Rußland gegenüber seiner Zeit Mzend und auch zu seinem eigenen Vorteil gelöst, als > von England vorgeschoben und befähigt worden war, Estland zu bekämpfen, um dieses um so gefügiger zu Men für jetzt im Weltkriege zu Tage getretenen eng- Men Pläne. Aber Iapai, hat auch den englischen Astsüchtigen Geschäftsgeist übernommen, der Japaner A immer ein recht gerissener Kaufmann im fernen . llen. Nun meint er ohne Bedenken auch Nutzen aus A Lage ziehen zu können, in die sein Geschäftsfreund Island geraten ist. Cr hält das Spiel für England j.Ofün verloren, ganz gleich ob der Sieg auf seiner Ate sein wird oder nicht. Heute nimmt Japan dort A ersten Platz ein und England wird sich bescheiden uffcn, wenigstens kann cs nicht mehr den Löwenanteil 1 de» Gewinnen aus dem fernen Osten beanspruchen. Durch den Verkauf des wichtigsten Bahnstückes Mangtschun-Eharbin an die Südmandschurische Eisen- Angesellschaft für 25 Millionen Yen ist Rußland für A Verbindung mit Wladiwostok und dem Küstcnlande Aangig von hem Wohlwollen Japans. Japan kann 4 Herrscherin des Ostens jederzeit absperren. Dieser Lausch besteht seit langem. Cs ließ sich 1915 von Aßland die Nordhälfte Sachalins, deren Südhülste ihm N» 1905 zufiel, bewilligen, jetzt das Kernstück der Andschurei. Den Rest des ostasiatischen Besitzes hat Mland nur noch von Japans Gnade, denn wenn des- sen Garnison Chardin noch so klein gehalten wird, gf wichtige unersetzliche Cisenbahnbrücke über den ANgari kann sie jedenfalls im Zurückgehen zerstören, e russischen Verbindungen abschneiden und die eigenen Bel den Neutralen. In holländischen Ausfuhrkreisen hat die glückliche Rückkehr der „Deutschland" allgemeine Freude hervor- gerufcn- Die Leistung wird als eine schwere Niederlage des englischen Seedünkels betrachtet und gilt als neuer Beweis dafür, daß Englands Blockade gar keinen 2t»- spruch auf diese Bezeichnung hat. Das „Allgemcne Handelsbladct" schreibt, daß die glückliche Heimkehr höher cinzuschätzcn sei, als Kümpfe auf dem Schlachtfeld. Während die gelungene Ankunft in Baltimore vielleicht auf einem Zufall beruhen konnte, da nicinand das Vor- handensein des Schisses kannte, muß die ohne Zwischen- fälle erfolgte Rückkehr umso größere Bewunderung er- regen, als die Abfahrt bekannt war, und eine Anzahl feindlicher Kriegsschiffe auf der Lauer lagen, um die „Deutschland" zu fangen. Die Fahrt sei ein prächtiges Zeugnis für die Scemannskunst des Kapitän König und die Tüchtigkeit seiner Mannschaften. Diese Erfindung ist höher zu bewerten als die Erfindung von Werkzeugen zum Menschenmord, da sie bezwecke, trotz der Absperrung Deutschlands Handelsbeziehungen mit dem neutralen Ausland anzuknüpfcn und aufrechtzuerhalten. Kapitän König sei glücklich mit seiner Ladung in der Weser ein- getroffen, und dies sei eine Leistung, worauf der Kapitän, die Mannschaften und die Reederei stolz sein dürfe. Die Rückkehr der „Deutschland" wird in Stockholin von allen Blättern als wichtigstes Ereignis des Tages betrachtet. Dagens Nyheter schreiben: Erst durch die glückliche Heimkehr des Handels-Unterseehovtcs kann das Unternehmen des Unterwafferverkchrs zwischen Deutschland und Amerika als geglückt gelten, erst jetzt kann man von einer wirkungsvollen Durchbrechung der englischen Sperre sprechen. Man kann verstehen, daß dieser Tag in ganz Deutschland mit Siegesstolz gefeiert wird. — Stockholms Dagblad sagt: Die Besatzung des U-Bootes wird sicher äufs aufrichtigste und wärmste willkommen geheißen aber auch außerhalb Deutschlands muß sich die 'Bewunderung für die tüchtige Seemanns- tat in offenherziger Anerkennung für Kapitän König und seine Leute auslösen. War schon die Ausfahrt mit dem neuen Fahrzeug, schwer, so stellte die Heimreise ganz sicher infolge der verschärften Bewachung von seiten der englischen Flotte besonders hohe Anforderungen. Schweden wird sich auf keinen Fall, wie auch aus der festen Haltung der Regierung hervorgeht, durch den Machtspruch des Vierverbandes in einen Gefolgestaat wie Portugal oder Griechenland verwandeln lassen. Die Aufregung tvegen der neuen englischen gegen Schweden gerichteten Handelsbeschränkungen ist in der gesamten Presse außerordentlich groß. Exp. Kor. Wie Pariser Zeitungen sich melden lassen, beab- sichtigt Dr. Cook, der seinerzeit den Nordpol entdeckt zu haben behauptete, von seinem glücklichen Konkurrenten Peary jedoch als Schwindler bezeichnet wurde, nochmals den Versuch zu machen, den nördlichsten Punkt der Erde zu erreichen. Mit Hilfe seiner Freunde rüstet er zur Zeit eine neue Nordpolexpcdition aus, die im nächsten August begonnen werden soll. Cr will sich des neuesten Hilfsmittels, des Aeroplans bedienen, um mit der Flugmaschine den Nordpol zu erreichen. Exp. Kor. Bel unserem Bundesgenossen. Um die wirtschaftliche Zukunft der Kriegsbeschädig- ten zu sichern, wurde in Salzburg eine Kricgsinvalidcn- Crwerbsgcnossenschaft gegründet. Diese hat den Zweck, Kriegsbeschädigte zum vollwertigen Arbeiter oder Meister auszubilden, Arbeitsaufträge, billigen Bedarfs- einkauf, Beistellung von Werkzeugen u. a. zu vermitteln. Der geschäftsführende Ausschuß hat einen Aufruf um einmalige Zuwendungen oder Zeichnungen von Anteil- scheinen zu 50 Kronen erlassen. Das Kriegsministerium hat der Genossenschaft bereits Aufträge erteilt, das Handelsministerium hat ihr einen Geldbetrag über- wiesen. Die Behelfsbrücke wird langsam zu Wasser gebracht. Beim Brückenbau über einen Nebenfluss des Narew. 8 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 10. und Kriegswirtschaft Von Dr. Alfons G o l d s ch m i d t. Rumänien. Rumänien hat es vorgezogen, anstatt seinen Ab- machungen und Versprechungen treu zu bleiben, gegen uns in den Krieg zu ziehe». Damit werden von Rumä- nien Verbindungen zerrissen, die Jahrzehnte hindurch gedauert haben und die gerade diesem Lande außer- ordentlichen Segen brachten. Aehnlich wie Italien hat Rumänien von den Finanzen und der Volkswirtschaft Deutschlands in erheblichem Maße gelebt. Das Land hat sich an uns aufgerichtet, ist durch unsere Hilfe von einem ziemlich unbeachteten Staate zu einem be- achteten Staate geworden. Allerdings konnte man schon gelegentlich der Zusammenkunft des Zaren mit dem König und Kronprinzen von Rumänien in Konstanza erkennen, daß Rumänien mehr und mehr nach Rußland hinllberneigte. Das war im Jahre 1913. In demselben Jahre wurden Aeußerungen bedeutender rumänischer Persönlichkeiten bekannt, aus denen hervorging, daß sich der politische Kurs wesentlich gewandelt hatte. Nachdem Rumänien lange Jahre hindurch Rußland die Kürzung seiner Landrechte nicht hatte vergessen können, war mit der Zeit eine eigenartige Neigung fiir Rußland er- wacht. Zunächst hieß es, Rumänien wolle sowohl mit Oesterreich-Ungarn wie mit Rußland in gutem Einver- nehmen leben, aber mancherlei Anzeichen sprachen dafür, daß die russische Politik bei der rumänischen Regierung einen stärkeren Einfluß bekam. Genau wird man die Zusammenhänge ja erst wohl später erkennen, sicher ist aber heute schon, daß Rumänien mindestens seit dem Jahre 1913 ein unsicherer Kantonist' war. Trotzdem hofften wir, daß es seine vertraglichen Verpflichtungen innehalten würde, ebenso wie wir unsere Verpflichtungen innehalten. Dieses Vertrauen ist getäuscht worden und so müssen denn wieder die Massen entscheiden. Rumänien hat während des Krieges eine mindestens sehr sonderbare Politik getrieben. In der ersten Zeit deö Kampfes hat cs sich wirtschaftlich seindlich gegen die Mittelmächte gestellt. Die Mittelmächte wurden von der rumänischen Regierung mit unglaublichen Zoll- belästigungen bedacht, man konnte eigentlich von einer wirtschaftlichen Absperrung sprechen. Erst die Tatsache, daß die rumänische Landwirtschaft und die rumänischen Getreidehändler auf ihren Bestünden sitzen zu bleiben drohten, und daß ferner RuMnien keine Maschinen er- hielt. veranlaßte die rumänische Regierung zu einem größeren Entgegenkommen. Cs kam zu den bekannten Gegenseitigkeitsabkommen, die den Mittelmächten haupt- sächlich Getreidelieferungen und Rumänien dafür Industriecrzeugniffe zusichertcn. Vielfach hat man diese Vereinbarungen als Zeichen einer günstigeren politischen Entwicklung 'aufgefaßt. In Wirklichkeit aber ist die rumänische Regierung damit lediglich ihren eigenen Interessen gefolgt und hat sich immer mehr dem Drucke des Viervcrbandes gefügt. Die Kriegserklärung Rumäniens an Oesterreich-Ungarn erfolgte ja zu einer Zeit, da die wirtschaftlichen Verträge mit den Mittel- mächten noch in Geltung waren. Cs scheint sogar, daß die Kriegserklärung in einem gewissen Zusammenhänge mit diesen Verträgen steht, insofern nämlich als der rumänische Ministerpräsident Vratianu schon erfolgte Leistungen für Rumänien ohne Gegenleistung in An- spruch nehmen will. Jedenfalls würde ein derartiges Verfahren in die Richtlinie der rumänischen Politik durchaus hincinpaffen. Deutscher j Torpedoboolsdurchbruch /~ li 'an uns! Sendet WtPt, UI SalemGolü (Goldmundsiück) Aiyaretter» Willkommenste Liebesgabe! PmiS:N r 4 56 8 10 4 2 S S i0 IS Pf dStück einschließlich KriegaaMlachloq 2021 ück feldposl maßig verpackt portofrei! 505lück. feldposf mäßig verpacKUOPf. Porlo! Orient Tabak u OaarellenfabryentdjjeDresden Jnh.nugoZieiz.HofMerant S.M.d.KönigsvSoch3en ü Truslfrei I Zweifellos hat Rumänien sich im letzten Jahrzehnt vor dem europäischen Kriege verhältnismäßig günstig entwickelt. Die Regierung arbeitete daraus hin, die sehr im Argen liegende Landwirtschaft zu verbessern und durch Industriesörderungsgesetze mehr Reichtum in das Land zu bringen. Cs ivar gelungen, eine Reihe von Industrien zu heben bezw. neu zu gründen. Be- sonders hatte man die rumänische Petroleumindustrie zur Blüte gebracht. Allerdings nicht mit eigenem Kapital, sondern in der Hauptsache mit deutschem Kapital. Deutsche Großbanken haben viel Geld in die rumänische Petroleumindustrie gesteckt Beispielsweise ist die größte rumänische Pctroleumgesellschaft, die Stcaua Romana, im wesentlichen deutscher Tatkraft zu verdanken. Das deutsche Kapital ivird sich in Zukunft doch sehr iiberlegen müssen, ob cs wieder mit solchem Entgegenkommen und ohne solche Rücksicht auf politische Möglichkeiten sich ins Ausland begibt. Cs müssen ganz bestimmte politische Sicherungen geschaffen werden, ehe wir unser gutes Geld Ländern geben, die nicht ganz vertrauenswürdig sind. Obivohl die Fortschritte der rumänischen Industrie uicht zu leugnen waren, waren es doch erst Anfänge. Das Land hätte noch einer langen ruhigen Entwicklung bedurft,, ehe cs zu einer neuzeitlichen Wirtschaft gekom- men wäre. Dazu wäre vornehmlich eine durchgreifende Besserung der landwirtschaftlichen Verhältnisse not- wendig gewesen. Kürzlich noch schrieb ein holländisches Blatt in einer ausführlichen Betrachtung über Rumä- nien, daß in keinem anderen Balkanstaate die landwirt- schaftlichen Zustände so überaus elend wären wie in Rumänien. Es war der Regierung nicht gelungen, die knebelnde Vorherrschaft des' Großgrundbesitzes ’ zu be- seitigen. Der Haupttcil des rumänischen Grund und Bodens ist heute noch im Besitz von Gutsherren, die eineil selbständigen Bauernstand uicht aufkommen lassen wollen. Diese Gutsherren haben auch einen erheblichen Einfluß auf die rumänische Politik. Man versteht daher die Stellungnahme Rumäniens gegen die Mittelmächte noch weniger. Denn die rumänische Getreidewirtschaft hängt mit ihrem Wohl und Wehe an der Getreide- ausfuhr nach den Mittelmächten. In den Jahren 1911 und 1912 hat Rumänien in Doppelzentnern folgende Getreidcmeugen nach Deutschland schicken können: 1911 1912 Roggen 495 257 287 901 Weizen 2 264 911 2 720 844 Malzgerste 170 525 28 861 Andere Gerste i 176 014 1 144 598 Hafer 220 974 332 167 Mais 1 431 014 1 916 093 Da die Getreideausfuhr immer noch die Haupt- einuahmequelle Rumäniens ist, erscheint cs vom wirt- schaftlichen Standpunkte geradezu verbrecherisch, den Verkehr mit Deutschland durch den Eintritt in den Krieg gegen uns vernichtet zu haben. In welchem Maße Rumänien mit seinem ganzen Außenhandel von Deutsch- land und Oesterreich-Angarn abhängig ist, mag aus folgender Aufstellung für das Jahr 1912 hervorgehen. Einfuhr und Ausfuhr Rumänien verteilten sich auf die verschiedenen Länder in Prozenten des Gesamtwertes des rumänischen Außenhandels folgendermaßen: Einfuhr: Ausfuhr Oesterreich-Angarn 23,27 24,74 Belgien 3,16 26,08 England 15,69 7,45 Frankreich 6,43 5,91 Deutschland 33,84 5,72 Italien 4,80 7,3! Niederlande 1,46 10,65 Rußland 2,92 0,89 Türkei 3,15 4,62 Cs zeigt sich also, daß Oesterreich-Angarn einer der besten Kunden Rumäniens gewesen ist und daß Deutsch- land mit seiner Industrie den Rumänen in großem Maßstabe geholfen hat. Die Hilfe Deutschlands wird noch deutlicher, wenn man den Geldverkehr betrachtet. Dieser Geldverkehr ivar einseitig, d, h. wir haben gegeben und Rumänien hat genommen. Der rumänische Staat hat eine ganze Reihe Anleihen bei uns untergebracht. Seit dem Jahre 1898 haben wir fortwährend eine offene Hand für Rumänien gehabt. Wir haben mehr als 10 auswärtige Anleihen Rumäniens übernommen. Damals hätten die Rumä- nen Gelegenheit gehabt, ihre Liebe für den Dreiverband schon offen zu zeigen. Sie haben aber die Geldhilse Deutschlands gegen den französischen Einspruch hin- genommen und haben damit den Eindruck eriveckt, daß sie auch politisch mit uns zusammengehen ivollten. Auch die Stadt Bukarest hat ihre Geldansprttche zum erheb- lichen Teile an der Berliner Börse befriedigt. Rumä- nien hätte alle Ursache gehabt, sich einen solch liebeus- ivürdigen Gläubiger für alle Zeiten zu sichern. Denn wenn auch der Kredit Rumäniens sich gefestigt hatte, so hatten doch schon die Balkaukriege an ihm' genagt. Dainals mußte das rumänische Heer in Bereitschaft ge- halten werden, was sehr große Summen verschlang. Auch hatte die Volkswirtschaft Rumäniens unter den Valkankriegcn zu leiden gehabt, ivodurch die Staats- einnahmen ungünstig beeinflußt wurden. Die Folge ivar, daß die Preise der rumänischen Anleihen an den europäischen Börsen zurückgingcn. Beispielsweise sank der Kurs der 4proz. rumänischen Rente vom Jahre 1889 von 95 v. H. Ende 1912 aus 90 v. H. im Januar 1913. Aber noch im Jahre 1913 hat eine deutsche Bankengruppe, an deren Spitze die Diskontogesellschast stand, der rumänischen Regierung unter die Arme gegriffen, indem sie 202,5 Millionen Mark rumänische Anleihe an die deutschen Börsen brachte. In Zukunft wird die dcutW Bankwelt hoffentlich vorsichtiger sein. Wir haben in diesem Kriege zweimal die bittere Erfahrung gemacht, Länder, die von uns nichts aw Nuhcn gehabt haben, zu unseren Feinden werden zu sehen. Italien, das geradezu von unserer Volkswirv schaft genährt worden ist, hat aus Englands Drua Deutschland den Krieg erklärt. Rumänien, das wir 3 einiger Bedeutung gebracht haben, hat das Schwer gegen Oesterreich-Ungarn und damit auch gegen uns K-' zogen. Man wird sich nunmehr aus Dankbarkeit n'ft mehr verlassen dürfen. Sogenannte moralische ft! Wägungen nützen, wie mail deutlich sieht, in der Ponss, so gut wie gar nichts. Wir können noch so moralift sein, noch so gebefreudig und noch so hilssbereit, man ivird uns verlassen, wenn man glaubt, Beute machen 3“ können. Danach müssen wir uns richten. Cs gibt gm>' lob Sicherungen, die in Zukunft uns solche Erfahrungen ersparen können. Wir glauben fest, daß bei Frieden'-'' schluß derartige Sicherungen geschaffen werden. _ heißt es, dev neuen Feind Niederhalten und überwinden- Davelm. Der nationalliberale Rcichstagsabgcordnete Bassess mann sprach sich folgendermaßen aus: „Ich deift ivenu der Friede wieder ins Land gekommen sein w'ft dann ivird auch der politische Kampf milder werden- Die politischen Gegner ivcrden nicht mehr so heM und grimmig auseinander stoßen, wie das in frühere' Jahren wohl der Fall ivar, und man wird in ‘HL Lagern dem Gegner mehr Achtung zollen. Roch ivir keinen Frieden, aber in uns allen lebt die ZuvcrM' daß Deutschland siegreich aus dem Kampfe hcrvorgcft wird. Das deutsche Volk muß siegen, weil wir tot;j existieren müssen. Das Germanentum ivird und da« noch nicht untcrgehen, da cs noch viele Aufgaben zu ct füllen hat. Neue Aufgaben werden nach dein Kriege a uns alle herantreten. Dann wird man aber auch "Ir vergessen dürfen, daß Edelmann und Arbeiter mäßig ihre Schuldigkeit getan haben, und man pm durch den Gedanken der Gerechtigkeit eine neue PeNft'! unseres Volkslebens cinlcitcn. Frei sei die Bahn P alle, jedem freie Bahn in unserem Staatsleben." Das Erntedankfest in Deutschland sollte nicht tft' iibergchen, ohne neben dem Dank an Gott der tapPft Heere zu gedenken, die den Feind von den Grenzen ft', Vaterlandes fern hielten. Man muß das Elend i» Preußen und die Verwüstungen auf dem eigcntlidft Kriegsschauplatz gesehen haben, um voll würdigen ft können, welchen Dank wir unseren Feldgrauen , In Preußen genügte die vorübergehende Bcsetzuft durch die Russen, um dort, ivie auf dem Wege W,, Rückzuges in Polen und Wolhynien, menschliche stätten in Wüsteneien zu verwandeln. Auch der ne Ansturin der Russen hat so manche Kulturarbeit'. deutschen Barbaren wieder vernichtet. Mit Wchw' sahen unsere dem Druck nachgcbenden feldgrauen «W® bauer die Früchte ihrer fleißigen Hände-Arbcit ft Vernichtung preisgegcben. Selbst wo der Russe n'ft hinkam, nur seine iveittragende Artillerie wirkte, wftft sie um die Ernte betrogen. And wie ist das erst ft Westen, in der großen Zone des Stcllungskampfcs' gar da, wo der Masscnangrisf der Engländer und Fftft zosen erfolgte!? Weite Gebiete sind auf viele Ichft für die Bebauung verloren. Belgien und Frankrft, werden erst nach' dem Frieden den Schaden ganz messen können, und auch wir werden dann erst recht» Vorteil erkennen, was es heißt, den Krieg vom ciöc' Lande fernhalten. Deshalb Dank unseren FeldgrcUfts daß wir in Ruhe bestellen und ernten konnten, auch für alle Zukunft! V Die öffentlichen Gebäude sind nur dann isst flaggen und Siegesgeläute darf nur dann stattsi" wenn eine entsprechende Anweisung vom Genera» „ mando an die Garnisonkommandos ergeht. Diese »ft, re» benachrichtigen in jedem Fall nicht nur die scheu Dienststellen, sondern auch die zuständige jV behörde und ersuchen sie, die Anordnung sofort bekw zugeben. Die Bezirkskommandos geben den Lanm ämtcrn ihres Bezirks den Befehl durch den FernM''ftg an die Ortsgeistlichen weiter, die für die Anorv des Läutens zuständig sind. p Der Kaiser hat bestimmt, daß die Vollstreckung ^,i Strafen, die ivährend des gegenwärtigen Krieges einem Militärgericht des Preußischen Kontingents, Gouvcrnemeutsgericht Alm, von einem Mar>neg. oder von einem preußischen bürgerlichen Gericht französische kricgsgefangene Soldaten und Bürge ^ ^ - wegen einer vor oder nach der Gesangennaw" w zum !. September 1916 einschließlich begangenen v verhängt worden sind, oder noch verhängt 'ftftft'vck' zum Fricdensschluß auszusetzeu ist. Die hierdm ft pc' fügte gnadeniveise Aussetzung der Strasvollstftd? «c' ruht auf einem mit der französischen Regier' - K' trosfenen, die Gegenseitigkeit verbürgen - oft koinmen. Ans Disziplinarstrafen bezieht sich kommen nicht, sie sind mithin zu vollstrecken.. „g ft einer militärischen Strafanstalt zur Strasverv>0>. tzcl siudlichen französischen Kriegsgefangenen sind am tcmber aus der Strafhaft entlassen und i» das gefangenenlager in Cvtlbuü (Sieloiv) iibergesuv Deutsche Soldaten-Zeitung. 9 10.» , Aus Anlas; der glücklichen Heimkehr der „Deutsch- Ui nnn ein Großbetriebsbesitzer der Stadt Aue »Mg Mark zur Verfügung, wofür den minderbemittel- Einwohner» Kartoffeln oder Kohlen beschafft wer- sollen. ^ Die Rittmeisters- und Gutsbesitzersgattin Erna Abst in Staudach hat dem Bezirksvorstand in Bad chbling 10 000 M. für die bayerische Kriegsbeschädigten- '«riorge überweisen lassen. ... Der Magistrat Ansbach erklärte dem Kreisausschuß llr Kriegsbeschädigtenfürsorge seine Bereitwilligkeit zur ">ci,tgeltlichen Aeberlaffung geeigneten Geländes für ^-Uichtung einer Kriegerheimstätte. - , Das unterfränkische Krüppelheim mit Kriegsver- Mmelten-Anstalt, dem vom König der Name „König- Wwig.Haus^ beigelcgt wurde, wird voraussichlich im Stöber seiner Bestimmung übergeben. In ihm ge- Vgt eine Biiste des Königs von Bildhauer Kindler in Machen zur Ausstellung, ferner eine Ehrentafel, auf der le Namen der Stifter verzeichnet sind. Wie in manch anderen Werkstätten, hatte der Krieg Ach in der Werkstättc des Schmicdcmeistcrs Franz geiner in Eichstätt Arbeitermangel hcrvorgerufen. Am lclc„ zu heben, berief Reiner den ehemaligen Schmied ,. Preith, Anton Schimmer, zur Aushilfe. Obwohl Me hoch bejahrt sind — Reiner zählt 80, Schimmer / Lenze — arbeiten sie vom frühen Morgen bis zum Wen Abend nnd bieten ein schönes Beispiel deutscher Alichttreuc. Hansestädte. . Mit scheelen, neid- und wuterfüllten Blicken von Uten Feinden betrachtet, von mehr oder minder williger Erkennung der bei diesem Weltkampf bei Seite Ahenden begleitet, aufs freudigste begrüßt von unfern ^»desgcnoffen, mit Jauchzen empfangen von allem, was fühlt, begeistert ausgenommen von der alten [%» Hansestadt Bremen, ist „A-Deutschland" in den ^»nathafcn zurttckgckehrt. Reiche wohlverdiente Chrnn- sind ihr, ihrem Führer und ihrer Besatzung zuteil Morden. Drahtungen von Kaiser und Königen, reiche Anden von Großkausleutcn nnd Großbetriebsinhabern, M Feste des Bremer Senats, an denen die Bürgerschaft Pc»,cns innigen Anteil nahm. Ans dem schönen Rat- Msplah Bremens staute sich die Menge, „Deutschland, Mtschland über alles I" singend. Vom hohen Söller '»Festraumes aus wurde sie von Kapitän König, vom Msen Grafen Zeppelin und endlich von zwei See- len, die die Nacht vorher, Verderben ausstrcucnd, London hingefahren tvarcn, begrüßt. Einen der Mußen Siege hat Deutschland feiern dürfen, einen Mg, an dem wir um so reinere Freude haben dürfen, M er kein Opfer gefordert hat und keine Tränen kostet. ^ Dei der Einfahrt der „Deutschland" in die Bremer Mt erschien ein Flieger, der auf das Tauchboot zu- 4ti t Uub anfangs eine gewisse Anruhe erweckte, bis cr i» Kreuzen kenntlich wurde. Er senkte sich bis auf M>ge Meter über das Tauchboot hinab und „Will- M,»e„ i„ der Heimat" klang cs herab als erster Gruß, 1 der „Deutschland" bei der Rückkehr zuteil wurde. Einen prächtigen Licbesbecher hat Frau Christine Mgcnhan von Reuyork, eine frühere Opernsängerin "Deutschland" verehrt. Der Fuß ist kunstvoll aus gefertigt und mit der amerikanischen Flagge IjjW. Die Aufschrift lautet: „Dem Bezwinger cng- Mcr Seehcrrschast, dem Führer des ersten Fracht- Mchbootcs.„A.Dcutschland", Kapitän Paul König nnd s; ^ Mannschaft, in Anerkennung und Würdigung ihrer ssMienstc gewidmet von Christine Lanacnhan, Königl. ^Pernsängerin. Reuyork, 15. Juli 10!6." ncn erschien die Mutter der Witwe, Crzherzogül Isabcüa von Oesterreich mit ihren andern Töchtern und ihrem Sohne Erzherzog Albrecht. Vom deutschen Kaiser-. Hause nahmen teil die Kronprinzessin und Prinzessin Friedrich Leopold. Für die Kaiserin legte Kammerherr Graf zu Rantzau einen Kranz nieder. Pater Franziskus von den Dominikanern hielt die Andacht uild vollzog die Einsegnung. An die altbewährte freudige Opfcrwilligkcit der Landwirte wendet sich ein Aufruf des Preußischen Landesvereins vom Roten Kreuz, in dem möglichst zahlreiche Beträge für eine Crntedankspendc erbeten werden. Die Spenden, die dem segensreichen Hilfs- wcrk der Verwundetenpflege zugute kommen, nimmt entgegen Abteilling VI des Zentralkomitees vom Roten Kreuz, Berlin W. 35, Schönebergcr Äser 13. In Berlin wurde im Herrenhaus eine belehrende Ausstellung „Mutter und Säugling" eröffnet. Sie wird jedermann bei äußerst geringem Eintrittspreis die Mög- lichkeit geben, sich durch wertvolle und lehrreiche Bilder, Wachsnachbildungen, Präparate und Tabellen darüber zu unterrichten, wie die Pflege und Ernährung des Säuglings gehandhabt werden muß, um ihn gesund zu erhalte». So wird die Ausstellung mit dazu beitragen, die Erhaltung und Kräftigung unseres Nachwuchses zu gewährleisten. sgesellschast wird eine neue 'Schissswcrst gegründet, h,,c» Namen: „Hamburger Werst-Aktiengcsellschast , «Me» und zunächst mit einem Aktienkapital von einer »iirh Sie soll sich mit dem >>>l,^"tcr Führung der Hamburg-Amerikanischen Packet- " den I .Ken u snMvn Mark ausgcstattet wird... s/uwciscn Bau von raschen Frachtdampscrn gleicher ^.»beschäftigen, wie dies bisher in den englischen Pße» der Fall war, während die deutschen den Bau fertiger Sonderschiffe gepflegt haben. Den Vorsitz V"is>chtsrat des Anternehmens übernimmt General- )Mvr Vallin, die Geschästslcitung liegt in Händen des I,Mnienrs Gütqens und von C. Warnholh. Die An- " 1 werden aus dem Gelände von Tollerort errichtet. . Hessen. der Heeresgruppe des als Literaturhistoriker Mkanntcn Mainzer Majors Jean Ledrois kämpfte IlehMu Argonnenkämpsen der anfangs der Zwanziger M'we Mainzer Volksschnllehrcr Knnz-Haub. Be, ß d„östlichen Veranstaltung an der Westfront erregte MM seine gesanglichen Vortrüge die Aufmerksamkeit Mn dohcn Offiziers. Der damals an der Westfront Großherzog von Hessen erwärmte sich siir ihn >hn in der Akademie zu München prüfe»., Da % z"i»che»er Gutachten glänzend ausficl, wird Hanb °»h„M Großhcrzogs Koste» an der Darmstädter Hof- nusgcbildct. vi-kutzen Brande n b u r g. Kapelle St. Maria Victoria in katholische» S~T— - ,w>c>, Illraße i» Berlin wurde die Trauerfeier für den Eine eiserne Ahr ist am Turm des neuen Rat- hauses von Friedenau angebracht worden. Die Ziffern stehen auf weißen Flächen mit blauer Amrandung und find wie die riesigen Zeiger mit einem Aeberzug versehen, um ein Verrosten des Eisens zu verhüten. Damit sind alle Teile des schönen Rathauses fertig Aeber Zuschlag, Liere aus Wülsten, hat sein Haus mit folgen- der Inschrist versehen: Wo vordem die Heide blühte, Tät' in großen Kriegeszciten Haus und Stelle man bereiten. Gott im Himmel, du behüte Stets mit deiner starken Hand Haus und Hof und Vaterland. Hessen-Nassau. Eine Millionenspende zur Errichtung eines Ossi- ziersgencsungsheims in Homburg ist dem Kaiser vom Generaldirektor Becker, vom Stahlbcckcr, zur Verfügung gestellt. O st - und W e st p r e u ß e n. Der Gedenktag der Schlacht von Tannenberg wurde überall in Ostpreußen durch besondere Wettkämpfe der Iungmannen, verbunden mit Feldgottesdiensten, An- sprachen, Amzügen und allgemeinen Feiern, begangen. In den Anterrichtsanstalten wurde durch die Lehrer des denkwürdigen Tages gedacht. Der Tanenbergfeier des Königsbcrgcr Iugend-Rcgiments wohnte auch die dort weilende österreichisch-ungarische Militärabtei- lung bei. Rheinland u. W e st f a l e n. Genau an dem Tage, an dem vor zwei Jahren Generalfeldmarschall v. Hindenburg den Oberbefehl an der Ostfront übernahm, hat die Preußisch-Rheinische Dampfschifsahrts-Gesellschaft in Köln einen neuen Dampfer dem Verkehr übergeben, der den Namen des gefeierten Volkshclden trägt. Cr dars als ein sichtbares Zeichen dafür gelten, daß deutsche Rastlosigkeit und Tat- Vciin Schotcnpflücken. Von einem Leser aus dem Felde. dem Haupteingang ist aus Sandstein ein eisernes Kreuz hergestellt, unter dem man die Inschrist liest: „Erbaut in eiserner Zeit." An der Außenseite sieht man den Kopf Hindenburgs neben den Häuptern anderer großer Persönlichkeiten, und im Innern ist neben dem Treppen- aufgang ein großes Fenster eingesetzt worden, das einen feldgrauen Soldaten in voller Kriegsausrüstung zeigt. Hannover. Der Krieg und die dadurch eingctretene Notwendig- keit, unsere Anbauflächen zu vergrößern, hat die Aus- gaben der inneren Besiedlung in den Vordergrund ge- rückt. Cs gibt in Deutschland noch Hunderte von Ouadratkilometern Landes, das, bis jetzt unfruchtbar, durch zielbewusste Arbeit in ertragreiches Ackerland um- getvandelt werden kann. Besonders kommen hierfür die Heide- und Moorflächcn der Provinz Hannover in Be- tracht, wobei landschaftlich hervorragende Heidegcgen- den als Raturdenkinäler erhalten bleiben sollen. Eine umfangreiche Siedelungstütiakeit hat bereits im Kreise Bersenbrück im Regierungsbezirk Osnabrück eingesetzt. Der Kraftpflug zieht seine Furchen durch das Moor, nnd hier und da erheben sich schon die schmucken Siede- lungshäuser, die sich die neuen Ansiedler erbaut haben. Man hat bisher auch in landn'irtschastlichcn Kreisen be- zweifelt, daß der Moor- nnd Heideboden besonders wert- voll sei, aber die Ernteergebnisse auf den neuen Stellen lassen sehr gute Erfolge sür die Zukunft crhofsen. Cs ist vorgesehen, aus dem Neuland besonders Kriegs- beschädigte anzusiedeln. Der Note-Kreuz-Verei» sür den Kreis Bersenbrück will die Ansiedlung der Kriegsbe- ' wem einen Betrag vV'c» j '“«ge in Berlin wnroe oie grauer,e,e> vy M&f* erhaltenen Wunden erlegenen Erb- alm-Salm abgehalten. Mit dem Fürsten zu -, ^mm-walin avgeyalren. vjcu pci» r —•• -. ;\)( f. hl i,.,Kerbcracr iQIm, der mtm und der Familie des Verstorbe- werden. Der erste Ansiedler ,m sogenannten Hcrrcrgcr krast auch im Kriege nicht erlahmt sind, sondern in- mitten seiner Bedrohungen und Wirren in selbstsicherer Ruhe für unsere wirtschaftliche Zukunst Vorsorge treffen. Schlesien. Zur Erinnerung an den Dichter und Gelehrten Hossmann von Fallersleben, der vor 75 Jahren am 26. August 1841 — das Lied der Deutschen verfasste, wurde aus Veranlassung des Breslauer Magistrats an dem Hause der Salomo-Apothckc, Nene Eandstr. 9, eine Platte mit folgender Inschrist angebracht: „Hier wohnte 1823—29 Heinrich Hofsmann von Fallersleben, der Dichter des Liedes: „Deutschland, Deutschland über Alles". Die Platte ist de» Zeitverhältnissen ent- sprechend in Eisenguß und die Inschrist in deutschen Schristzeichen hergestellt. S ch l e s >v i g - H o l st e i n. Die Wanderausstellung „Die Kunst im Kriege", veranstaltet vom Deutschen Museum für Kunst in Handel und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus ans Hagen), ans der die „Vaterlandsspende" auch einen von Herr» Architekten Endell-Berlin gefertigten Entwurf eines Erholungsheims ausgestellt hat, befindet sich in Al- tona nnd wird von hier aus im Monat Oktober »ach Flensburg verlegt. Sachsen- Stadtrat Richard Ludwig, Inhaber der Firma C. F. Lndivig in Kirchberg i. Sa., übergab der Stadt- verwaltung den Betrag von 100 000 M. 'zur Errichtung einer Stiftung. Von 50 000 M. sind die Zinsen zum Besten von Kriegsbeschädigten und Kriegerwitwen und deren Kinder zu verwenden, während die anderen 50 000 M. zur Errichtung eines Vezirks-Kriegerheflns in Kirchberg bestimmt sind. 10 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 10. Utssz. Max Friedrich. Ofs.-Stellv. Joses Pniok. Ehreuschild Major Ritter von Roser. Wie sie dasiKeeuz eewarben. Manch kühnen Strciszug hatten die Patrouillen des II. Bataillons des ..... sächsischen Crsatz-Regi- mcnts bereits gegen die feindliche Stellung uuternonu Ersatz-Regi men. Weder die dichten Felder der Drahthindernisse, noch die in verschwenderischer Fülle der vom Feinde verwendeten Leuchtkugeln hatten es zu verhindern ver- mocht. daß sich schon wiederholt einzelne Abteilungen des Nachts den französischen Stellungen unbemerkt ge- nähert und ihnen einen unangemeldeten Besuch abge- stattet hatten. Der Feind war in dieser Hinsicht recht unliebsame Uebcrraschungen bereits gewöhnt. Der Morgenbcsuch jedoch, den Leutnant Rank von der 7. Kompagnie der feindlichen Stellung am abstattcte, war von ganz besonderer Art. Ein in der feindlichen Stellung deutlich erkennbarer Unterstand lud seit langem zu einer näheren Besichtigung ein. Freilich war die Sache nicht ganz einfach. Ein vierfaches Drahthindernis umgab an diesen! Punkte die feindliche Stellung. „Der Deutsche hat in diesem Kriege schon ganz andere Hindernisse überwunden." sagte sich der tapfere Führer, und ging ans Werk. Nachdein er zwei Rächte zuvor die am besten geeignete An- nähcrungsmöglichkeit bis in die feindlichen Hinternisse erkundet hatte, nahm er in der Nacht vom .... 20 beherzte Leute und kroch mit ihnen durch das Vvrgelündc bis zum ersten Hindcrnisfcld. Die Drahtschecren be- gannen ihre Arbeit. Feindliche Posten versahen häufig ihren Rundgang; bei ihrer Annäherung galt es, de» Leib glatt aus die Erde gedrückt in Totenstille zu ver- harren. So ging die Arbeit nur langsam vonstatten. Nach einigen Stunden waren durch' die ersten drei Hindernisse Gasse» gebahnt und durch zurückgelassene Posten gesichert. Nun galt es, das vierte und letzte Hindernis zu überwinden, um den Weg zur feindlichen Stellung frei zu haben. Mit den Landwehrleuten Radttnz, Schcfslcr und Frieske schnitt sich Leutnant Rank unter unsäglichen Mühen auch durch dieses Hin- dcrnis. Da schien der anbrechende Tag de» Erfolg in Frage zu stellen; im Osten däiumcrte das erste Morgen- grauen. So dicht vor dem Ziele gab es kein Zaudern. Etwa' fünfzig Meter seitlich der Durchbruchsstelle saßen aus dem Unterstand 4 Franzosen; laut und lebhaft schwatzten sic in den schönen Sommermorgen hinein und warteten aus ihre Ablösung. Noch hatten sie das nahende Unheil nicht bemerkt, aber jeden Augenblick konnte ihr Blick aus den im Grase lauernden Feind fallen. Cs galt rasche und entschlossene Tat. Eine Handgranate in der Linken, den Revolver in der Rech- ten, so erhob sich Leutnant Rank mit seinen uner- schrockenen Begleitern, ging geraden Weges auf die Vier zu, die im ersten Augenblick wohl an das Herankommcn ihrer Ablösung glaubten, und ries ihnen donnernd ent- gegen: „Ihr' seid meine Gefangenen, oder Ihr seid Leichen!" Im Ru spiirte jeder von den vier Franzosen zwei deutsche Fäuste, blitzschnell waren die Gewehre abgcnommen, und ohne daß ein Schuß gefallen wäre, waren die Nichtsahnenden gefangen. Nun mußten sie aber auch aus der sranzösischcn Stellung in die deutsche Linie gebracht werden. Nur zögernd wollten sich die Gesungenen dazu bequemen. ein junger Führer hatten gemeinsam eine seltene Probe vorbildlicher Tapferkeit und zielsicherer Entschlossenheit abgelegt und cs Freund und Feind aufs neue be° wiesen, was deutscher Mut und deutsche Entschlossenheit vermögen. Leutnant Rank, ein junger Philologe aus Leipzig, erhielt für seine wackere Tat das Eiserne Kreuz I. Klaffe, während die Landwchrleute Radünz, Lokomotivführer aus Vihnih bei Borna, Schessler, Vuchbindermeister aus Leipzig, und Pricske, Maschinenmeister aus Leipzig, mit der Medaille zum Militär-Sankt-Heinrichs-Orden ausgezeichnet wurden. Die drei Begleiter des Leutn. Rank und ihre vier Gefangenen. Divisionsbefehl vom 28. Mai 1916. Im Namen Seiner Majestät des Kaisers verleihe ich das Eiserne Kreuz 1. Klasse: a. d. pp. 1. Unteroffizier Max Friedrich, weil er wäh- rend der ganzen Svmmerossensive 1915 und in den Ge- fechten vom 15. bis 22. 3. 16 als Patrouillengänger wertvolle Erkundungen machte, und weil er in den schweren Angrifsstagen der russischen Osfensive vo 18. bis 24. 3. durch sein zähes Aushalten im stärkst. Trommelfeuer den Mannschaften ein leuchtendes spiel gab und den Kompagniesührer durch Ueberinittcu" - der Befehle iu hervorragender Weise unterstützte. gcz. von & Der Uutersecbootsmaat Max Skwara erwarb einem unserer erfolgreichsten U-Boote im Mittel»". das Eiserne Kreuz 1. Klasse. S. war bei Kriegs»'', bruch an Bord S. M. S. Moltke eingcschifft, na« ?. dem Angriff der engl. Küste bei Iarmouth und §»r,-^ Pool sowie an dem Gefecht bei Helgoland teil (24. 1- A Voriges Jahr trat er zur U-Vootwaffe über, »r,. beim Durchbruch der Straße von Gibraltar das Kreuz 2. Klaffe. Nach erfolgreichen Fahrten im ^ meer wurde ihm im November 1915 der Eiserne >> mond verliehen. Zur Zeit macht S. einen Lchrg»"9 Kiel bei der 1. Torp. Div. durch. * Am 5. August waren z>vei Jahre verflossen, daß vom König Friedrich Wilhelm 111. gestiftete Kreuz vom Kaiser erneuert worden ist. Während dui Zeit ist die erste Klaffe des schlichten Chrenzeiche'E 10 009 Ritter, sowohl unserer, wie der verbüß»^,.,, Armeen, verliehen worden. Von fürstlichen Heers"ss tragen es 72, ferner 316 Generale, 7 Staatsministes' Beamte und 6469 Offiziere. Außer 1365 UnterosstS" tragen cs 281 Mannschaften und 269 Soldaten, bei d ^ sich vorläufig der Dienstgrad nicht seststellen ließ- den Feldsliegertruppen und Lustschifferabteilungen außer den vorgenannten, 484 Ritter der erste» K und in der Marine beläuft sich ihre Zahl aus Das Sanitüts- und Veterinärkorps weist auch l^p 153 Ritter aus, und bei dem Intendanturpersonal p cs 46. Die Feldgeistlichkeit ist mit o einem Marinepfarrer vertreten, und bei oer o tragen es bereits 3 Angehörige, 2 Mitglieder des 9 willigen Automobilkorps und ein solches des bootskorps sind gleichfalls darunter. Die Mündung des vorge- haltenen Revolvers beschleunigte das Tempo, und so ging es kriechend zurück durch die feindlichen Hinder- nisse. Am letzten Drahtseld empfand einer der Gefange- nen noch einmal das Bedürfnis, den Riickmarsch aufzu- halten. Ohne langes Besinnen faßte ihn da der Landlvehrmann Schessler mit starkem Griss und warf ihn an das jenseitige Ende des Hindernisses. Die wert- volle Beute war auch jetzt noch nicht geborgen. Drüben im französischen Graben wurde es lebendig. Dicht hagel- te» die Handgranaten und Gewehrkugeln um die zurück- gehende Schar. Den Tapferen war das Glück hold: Ohne jeden eigenen Schuß brachten sie sich und die Ge- fangenen in Sicherheit, und alsbald saßen vier schwarz- braune, stahlbehelmte Regersranzoscn in der unterirdi- schen deutschen Feldwache. Wertvollen Ausschluß ermöglichte der kühne Hand- streich. Wertvoller als dieser untre» die Tat selbst und Untcrseebootsmaat Max Skivara der Geist, der aus ihr sprach. Alte Landwehrleute und In einer Inninacht dieses Jahres fand a».nCt Stelle der heiß umstrittenen Sa Dance-Front na<^/Me außergewöhnlich großen Schanzung eine Patrouistenunternehmung in die drei Hinterem > ^ liegenden englischen Gräben statt. Eine Viertel &- ,,r; lang nach der gewaltigen Detonation überschüttete A.f. Artillerie ganz bestimmte Stellen der feindliche" j,;r lung, und daraus ging der in den Hinteren Grav' eigenen Linie untergebrachte Sturmtrupp mit 9,,^ Schneid unter dein sehr heftig wütenden Tron»" ^ J des Feindes vor, und erledigte drüben im [■> f- zt' englischen Graben in vollkommener Weise die w' stellten Aufgaben. Feldunterarzt Petersohn freiwillig mit einigen Krankenträgern dem Stur «t angeschlöffen, um bei Verlusten, die sich ""ra ließen, sofort der taktischen Unternehmung l>". r>c» möglichst raschen Abtransport der Verwundeten eigenen Graben ztt sorgen. Trotz schweren feindlichen Artillerie- und Maschinen-Gewehrseuers, das ziemlich hohe Verluste brachte, war in kürzester Zeit allen Ver- wundeten geholfen. Sowohl in den englischen Grüben, am Trichterrand, der zwischen dem l. 'u. 2. englischen Graben lag, als auch auf dem Zwischengelände ging der Unterarzt ungeachtet der Gefahr seiner Arbeit nach. Als die Truppe aus ein gegebenes Zeichen hin bereits zurückgekchrt tvar in den eigenen Graben, die aus der Reserve heranrückenden Engländer ihre zerstörten Gräben tvieder besetzten, und alles, >vas sich vor ihnen regte, abschoffen, konnte man noch den Unterarzt mit wenigen Krankenträgern dicht am Boden gepreßt vor dem Kampfgraben arbeiten sehen. Wegen hervorragender Tapferkeit wurde ihm aus der Hand des kommandierenden Generals bald daraus das Eiserne Kreuz 1. Klasse überreicht, nachdem er sich schon früher die höchsten für ihn in Betracht kommenden sächsischen Tapserkeitsanszeichnungen verdient hatte. Ritter des Eisernen Kreuzes i- Klaffe. Wer dazu gevdri, wirb gebeten, sein Bild einiusenben, damit wir ihn den Kameraden vorftellen sonnen. Feldnnterar Deutsche Soldaten-Zeitung. 11 Nr. 10. Llnsere Feinde und — wir. Französische Verrohung. Bei einem sranzösischen Untei'lcutnant und Flugzeugbeobachter, der an der ^ommc in deutsche Hände siel, wurden von seinem Mer, einem bei der Commission Militaire de gare in ^itry le Francois diensttuenden Oberstleutnant, ge- triebene Briefe gefunden, aus denen Nachstehendes eigenes Licht auf die französische Gesinnung werfen "urftc: „23. 7. 16. Die Boches haben große Artillerie- Wcn nach der Somme geschickt, wo diese Schweine wie ^rind kleben. Cs sieht mir gar nicht so aus, als ob °>e tapferen Engländer es fertig bringen könnten, sie ssustlich rauszuschmeißen. Wird es in den nächsten rsigcn besser gehen? Ich weiß es nicht, aber ich habe Empfindung, als ob man auch diesmal auf zu ge- langter Angrisssfront vorrückte. Sie müßte ausge- M»ter sein, von Soiffons bis zum Meere. Wo bleibt l die neue, geistreiche Idee unseres Großen General- Wes? Die verdammten Engländer bringen es in Mepval zu nichts, und haben bis zum heutigen Tage ®lc Front nicht ernstlich erschüttern können. Na und “attn? Wird man weiter nördlich fest zupacken oder in Allerer Gegend, und hat man die erforderlichen Kräfte >? Cs wäre dann wieder an uns, die Suppe aus- ialöffeln, und die Engländer würden verweile sich mit ^ricketspielcn amüsieren. Wenn doch nur die Boches l11 Hunger verreckten, dann wäre mehr Aussicht auf Erfolg, als Soldaten sind sie halt doch die stärksten, und ?}c Nüssen kommen auch nicht mehr vorwärts, weder bei Mvcl noch bei Baranowitschi noch bei Riga. Verflucht '">d abermals verflucht! Ich kann halt immer noch nicht Uuben, daß wir vor dem großen erhofften Crsolg stehen. Mg sein, daß er plötzlich kommt, wenn sic schlapp wer- l», immer vorausgesetzt, daß sie eher schlapp werden 7 wir." — „24. 7. 16. Die Engländer werden durch schrecklichen Boche in ihre Stellungen festgespießt, ">d es sicht leider augenblicklich ganz und gar nicht so M, als ob man vorwärts käme. Ich fürchte sehr, diesen hinter meinen neuen Mantel in Frankreich tragen zu Wissen, ein Gedanke, der mir sehr zuwider istl Ich ?°!|tc immer noch Trier oder Köln oder Aachen zu >chen! Ja Kuchen! Ich fürchte sehr, daß ich nicht vor M Winter 17 oder 18 in Trier sein werde. Dort tvill 7 mir dann für billiges Geld die seltensten Pelze kaufen, siae» aus dem Muff einer Erzherzogin hergcstcllten Mhang, einen aus Geheimrätinnenhaut gefertigten Mriemen und ein Suspensorium aus bayerischer ^inzessinnenbrust! Aber bis dahin! Aber bis dahin? — ®°tt, ist das langweilig! — —" • Unsere Gefangenen in Frankreich. Eine Schweizerin Areibt der „Franks. Ztg.": „Ich war letztes Jahr in ^utschland und habe dort gesehen, wie menschlich die o ^angencn behandelt werden. Als nun deutsche Fcld- Mtte als Austausch-Invaliden in die Schweiz kamen, andte ich mich an sie, um einige Adressen ihrer armen M kranken, noch in französischer Gefangenschaft besind- Kameraden zu erhalten, denen wir ab und zu ein ^lcheidencs Päckchen schicken wollten. Wir schrieben Z»n t>tc Leute, sie möchten sich etwas wünschen, ^"sr der Angefragten antwortete mir: „Ihr schreibt, >ch einen besonderen Wunsch hätte. Ja, wenn Ihr .''gleicht so gut wäret, mir etwas Verbandzeug zu Kckeli für meine Wunden, dann wäre mein besonderer Musch schon erfüllt. Denn hier.. ." Die weiteren ^chrte hat der französische Zensor ausgeschnitten. Dieser .'Nblick in das Dasein der armen Gefangenen in Frank- M hat mich tief erschiittert." (p. Deutsch und Englisch. „Nya Dagligt Allchanda" Stockholm) schreibt: „Cs ist von zuverlässiger Seite chaegeben worden, daß die detltsche Regierung genaue pachte über die Verwüstungen der Russen^ inOst n^ßcn gesammelt hat, aber daß sie ihre Vcrössent- >,M»g nicht zuläßt, um die Volküstimmung nicht ans- VcIZ N sind nach den Regeln des Völkerrechts natürlich »ischürlcr erschossen wird. Jetzt hat man einen » Schürstoff. Man muß die Vvlkssiimmnng a, um pjo Kriegsbegcisterung lebendig zu er- >»' und das Volk, das ausgehetzt iverden soll, kennt Zusammenhang nicht. Die Volksstimmung aus N»»si Man nuirde ja eines Tages Abgeordneter ans , ner Fähigkeit, kräftigere Reden bei Wahl- Ntx,, siulnaen zu halten. Man pflegte seine Fäbig- M» ,! Parlament und wurde kraft ihrer Minister. ?*%»» • 4 sai» Ministerium mit kräftige» Reden, Mcht .^liecht, und dafür geht cs ja auch im Kriege ' !-l»d da wunder» sich manche Leute, daß denkende Menschen einen Ekel vor dem Parlamentaris- mus und einen Unwillen gegen die Männer des Volks- willens haben!" Vei der landwirtschaftlichen Arbeit. Das Kreuz hat seinen Namen von dem aus Eisen gegossenen Mittclstück; es ist aber zu seiner Herstellung eine fast ebensogroße Menge Silber (etwa 9 Gramm) erforderlich, und zwar 938 fein, also fast reines Silber, weshalb cs nicht schwarz anläuft. — In Berlin haben sich über 80 kleine Handwerker zu einem „Lieferungs- verband zusammengetan und teilen unter sich die Aus- träge, die sic auf Eiserne Kreuze bekommen. Cs ist ein schönes Zeugnis deutschen Gemeinsinncs, daß, wenn ein Mitglied des Verbandes zur Fahne einqeruscn wird, die Zurückbleibenden seinen Anteil an den Aufträgen zu Gunsten von Frau und Kindern des im Felde Stehenden ausführen. Leider ist es sehr schwer geworden, das nötige Silber zu bekommen; deshalb hat sich der Liese- rungsverband an den „Vaterlandsdank" gewendet. Der „Vaterlandsdank" sammelt entbehrliches Gold und Silber zu Gunsten der „Nationalstistung" für die Hin- terbliebenen der im Kriege Gefallenen, diese Stiftung hat unser Kaiser unter seinen Schutz gestellt und damit ausgedrückt, wie sehr anch ihm die Sorge für die Witwen und Waisen unserer tapferen Krieger am Herzen liegt. Wer noch entbehrliches Gold und Silber zu Hause hat und es dem Vaterlandsdank schenkt (Hauptgeschäftsstelle Berlin SW. 11, Prinz Albrcchtstraße 7), unterstützt dadurch nicht nur die Witwen und Waisen und Hilst den Goldschatz der Reichsbank stärken, sondern liefert auch Silber zu dem Ehrenzeichen am schwarz-weißen Bande. Eine sinnigere Verwendung könnte das dem Vaterlandsdank gestiftete Silber nicht finden. An die Engländer zum 31. Mai 1916. Ein geharnischtes Sonett. Die ihr zu heben meint in frechem Spotte Wie Natten aus dem Neste unsre Schisse, Ihr machtet in ein Wespennest die Griffe, Das stach und brannte los auf eure Rotte! Zum Riesenungetüm wuchs unsre Flotte, Saust auf die Köpfe euch Granatenpfisfc, Trotz eurem Anprall, fest wie Felsenriffe, Vertrauend eigner Kraft und nnscrm Gotte! Ein Iubelsturm erbraust in allen Landen, Daß deutsche Macht nun euren Hochmut brach, Und eure Prahlerei ward jäh zu schänden. Das Echo der Geschichte ruft euch nach: Am Skagerrak, wo Jütlands User branden. Da steht das e>v'gc Denkmal eurer Schmach! I. M c n r a d. Etwas zum Nachdenken. Der Krieg der Vater aller Dinge. So nennt ein weiser Grieche den Zustand, in dem wir uns nun schon seit zwei Jahren befinde». Wir können unmöglich be- Haupte», daß es ein glücklicher Zustand ist, wenngleich er unser Volk ans einer außerordentlichen Höhe inenschlicher Cntivicklnng und technischer Vollkommenheit zeigt. Der Krieg hat auch vieles geschassen, besonders aus dem Ge- biete der Industrie, nicht nur der Wasscnindustrie allein. Das haben wir des öfteren gezeigt. So könnte man allerdings sagen, daß der Krieg der Vater vieler Dinge schon gewesen ist, und er wird es »och mehr „sein". Denn 'erst der Krieg hat uns unabhängig vom Aus- lande machen können, wie wir manches im eigenen Hause, in der Familie, im Staate nützlicher Weise ändern können, im Haushalt und iin Zusammenleben der Stände unter sich und im gemeinsamen Vaterlande, dem Einzelstaat, wie dem hoffentlich „größeren" Deutschland, in unserer Weltstellung, im Handel und im geistigen Austausch. Cs muß »nd ivird vieles anders »'erden nach diesem Kriege, und wir wollen nur hoffen, daß unter den Sorgen des Tages, die ja nicht ausbleibcn werden, die großen geistigen, wirt- schaftlichen und technischen Errungenschaften oder An- regungen dieses Krieges nicht verloren gehen möchten. Als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten galten uns immer die Vereinigten Staaten. And cs ist wahr, es geht dort alles ins Große, ins Angemessene. And dennoch darf man nicht verkennen, daß eben doch Amerika aus den Schultern Europas steht. Ganz besonders hat der jetzige Krieg gezeigt, wo der Erfindergeist seinen Ur- sprung hat. Welch ungeahnte Erfolge' auf technisch- wirtschaftlichem Gebiet hat doch gerade Deutschland in seinem Kampf gegen die englische Absperrung gezeitigt. Wir hatten den Fehler wieder gut zu machen, daß wir uns in manchen Rohstoffen nicht unabhängig genug vom Auslande gemacht hatten. Das bezieht sich auch auf Vodenerzeugnisse auf und in der heimatlichen Erde. Vieles können >vir ja, wie der Krieg gezeigt hat, zur Not entbehren, finden vielleicht auch Ersatz dafür, ande- res aber fehlte im Haushalte des Volkes sowohl, wie in der Ausrüstung des Heeres. Wir haben eine Lehre daraus gezogen, hoffentlich für immer, und auch schon Abhilfe geschassen und die Arbeit unserer Männer der Wissenschaft und Technik, nicht zu vergessen auch durch die gesteigerten Crntecrtrüge und Maßnahmen der Or- ganisation in der Volksernährung. Wir haben darin die Grenzen der uns von unseren Feinden zugemuteten Möglichkeiten entschieden überschritten und deren Rech- nung über den Haufen geworsen. Die Aufmerksamkeit, die wir den Abfällen zuwendeten, erschloß uns schon manche Möglichkeit, die ein bleibender Gewinn für den deutschen Volkshaushalt auch nach dem Kriege bleiben wird. Man hält heute in Deutschland überhaupt nichts mehr für unmöglich und erwartet noch vieles von der Zukunft. Etwas zum Lachen. Wie kann man!!! In einer größeren Stadt Frank- reichs soll bei einem Wohltätigkeitskonzert das Lied „Der Weinstock" vorgetragcn werden, cs endet: „Guter Franzose, ich leere mein Glas voll seuerfarbenen Weins und denke dankbar daran, daß man in England derlei nicht zu erzeugen vermag." „Wie?" rief der Zensor ent- setzt, „so etwas wollen Sie heutzutage Vortragen lassen?" „Warum nicht, jedermann weih, daß auf den britischen Inseln kein Wein gedeiht. Ich glaube nicht, daß hier- durch ein politisches oder militärisches Geheimnis Ver- letzt wird." Der Zensor jedoch änderte den Nachsatz folgendermaßen: daß man auch in England dergleichen erzeugen wird." Wir wußten bereits, sagt L'Oeuvre dazu, daß nach dem Kriege Friede und Glück wieder ans Erden herrschen sollen. Aber wir sind glücklich, zu erfahren, daß dank den Bemühungen der sranzösischen Zensur auch der Weinbau im Klima des britischen Insel- reiches erblühen wird. „Pscht! Nur nichts verraten!" In einer der jüngsten Nummern des L'Oeuvre findet sich der pomp- haft angclündigte Bericht eines zum Besuch der franzö- sischen Flotte nach Brest entsandten Sondermitarbeiters. „Hier in Brest," drahtet dieser, „kann man erst die ganze wunderbare Wahrheit über die französische Flotte erfahren. Nach genauen Erkundigungen bin ich in der Lage, Ihnen mitzuteilen: erstens, daß... Zweitens, daß... Drittens, daß... Hieraus kann man ersehen, welch großartige Leistung die französische Flotte gegen- wärtig vollbringt!" Etwas zum Noten. Dem, der es hält in allen Dingen, von allen Seiten Lob gebührt, dem weniger, der es über cs, sei's wann es sei, zum Munde führt. Schreibst du es anders, wird's zur sie. Ein Kampfgebiet bezeichnet's dann. In ihr, mit ihr Blut über Blut nun Monde schon zu Tale rann. (Auslösung in der nächsten Nummer.) Auflösung des vorigen Rätsels: Sperrfeuer. Etwas zum Merken. Träumt ihr den Friedenstag? Träume, wer träumen mag! Krieg ist das Losungswort, Sieg! — und so klingt cs fort. Goethe, Faust l! Wer fest will, scst und unverrückt das Selbe, Der sprengt vom feste» Himmel das Gewölbe, Dem müssen alle Geister sich verneigen And rufen: Komm und nimm! Du nimmst dein Ligen!" Ernst Moritz Arndt. Der Soldat im Kriege stirbt a sn qutt wie's Kind ei der Wiege." Schlesisches. 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 10. Mitteilungen an unsere Leser! Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführten Firmen angehören, zur Nachricht, das; die Zusendung im Aufträge ihrer Firma erfolgt: Ioh. Heinr. Müller, Rheydt 5 — Akt.-Ges. für Schlesische Leincmndustrie, Freiburg (Schles.) 180 — Leopold Locwenstein, Breslau 2 — Louis Kaliski, Breslau 1 — Adolf Iüttner, Breslau 4 — Gebr. Fetter, Hannover 1 — Ernst Scholz, Liegnih 1 — Jung und Niemann, Breslau 9 — C. C. F. Kaufmann, Vel- bert 1 — Gebr. Cordes G. m. b. H., Hagen i. W. 19 — Leopold Cuhn, Breslau 1 — Louis Weiß, Breslau 2 — Koppenheim u. Goldschmidt, Breslau 5 — Gebr. Sprich Bielefeld 5 — Wm. Merkel, Raschau 30 — Louis Cohn, Görlitz 5 — A. M. Perle, Breslau 2 — Paul Vrum- mach Hirschberg 5 — Cllerholz u. Ley, Danzig 5 — Kieler Bank, Kiel 4 — Elektrotechnische Fabrik, Offen- bach a. M. 6 — D. L. Willens, Ellerbek 3 — Louis Lohnstein, Breslau 3 — Gebr. Clsner, Liegnih 5 — Chabesosabrik, Vischweiler 3 — Breslauer Wellblech- fabrik Albert Gaßmann, Breslau 3 — Alfermann u. Iacobi, Herford 25 — F. W. Höller, Solingen 10 — Marmelstein u. Haase, Herford 5 — I. Stab i. Fa.! Saul Cohn, Ratibor 4 — Fischer u. Nickel, Danzig 5 — Hamburger u. Mallison, Breslau 8 — Jacob Lobcthal, Breslau 4 — Gebr. Felsenthal, Bochum 5 — Gustav Redlien, Kiel 1 — Louis Bodländer, Vrieg Vg. Vres- t lau 4 — F. Klische, Herne 1 — Emil Traurig, Reihe 1 — Cahn u. Mayer, Mannheim 2 — Otto R. Krause G. m. b. H., Veuthen O.-S. 4 — H. Flottmann u. Comp., Kattowitz O.-S. 4 — A. Braun, Breslau I — Carl Louis Vittner, Lauban (Schles.) 1 — M. Keller, Königsberg i. Pr. 2 — Hch. Küllmer Nachf., Mann- heim 3 — Gebr. Freund G. m. b. H., Ratibor 5 — Franz Springer, Neiße 5 — F. G. Kretschmer u. Co., Frankfurt a. M. 6 — F. S. Kahn, Pforzheim 5 — Joseph Wegcner u. Co., Paderborn 3 — Gebrüder Alsberg, Hamm 10 — Heinrich von Rönn, Gclsen- kirchen 3 — Krupski u. Zimmermann, Oppeln 16 — Heinrich Stöcker, Köln-Mülheim 25 — Ostdeutsche Nahrungs-Artikel G. m. b. H., Königsberg i. Pr., 5 — Iacobius u. Glückauf, Breslau 1 — Albrecht Raschle, Langenbielau 2 — Moritz Stecker, Freiberg Sa. 5 — Karl Grah Sohn, Merscheid 1 — Paul Franke, Leip- zig 1 — Theodor Krohne, Königsberg i. P. 4 — Ioh. Gottl. Berger, Breslau V 1 — A. Hcpner, Danzig 1 — Inselbrauerei I. Feierling, Freiburg i. Br. 1 — Rappold Volk, Augsburg 5 — M. Roscnberg, Posen 10 Allstadt u. Mayer, Mannheim 19 — Frankfurter Mühlenwerke Gebrüder Wolf, Frankfurt a. M. 6 — Metallwerke Continental G. m. b. H., Bielefeld 5 — Schuster u. Sohn, Kaiserslautern 5.— I. R. Claaßen, Danzig 5 — Gebr. Hepncr u. Co., G. m. b. H., Posen 5 — M. Frankel, Hamburg 3 — Mutz u. Co., Gleiwih 2 — C. Thmerling, Brieg Bez. Breslau 1 — Carl Becker u. Co., Breslau 7 — Karl Linke, Hohenlimburg 1 — Ernst Schlüter, Kiel 2 — Leidt u. Co., Bielefeld 5 — Bürgerliches Brauhaus Ohlau 3 — C. Thielscher, Vrieg 7 — Strahl u. Co., Glogau 3 — Schweitzer u. Feibelsohn, Breslau l — Molkerei-Genoffenschaft Zwischenahn 5 — Carl Kabilinski u. Co., Gleiwih 2 — Louis Herzfeld, Gelsenkirchcn 1 — Arthur Frankcnstein, Beüthcn O.-S. 1 Stück. In der abgelaufenen Woche stifteten: a) Für ihre Leute im Felde: Crber u. Cppenstein, Breslau 1 — Paul Schulz, Waldenburg (Schles.) 2 — Fraenkcl u. Ioffek, Breslau 1 — Lipschüh u. Peiser, Breslau 1 — Ernst Scholz, Liegnih 1 — Deutsche Luftfilter-Vaugesellschaft m. b. H., Breslau 8 — Carl Herbermann, Münster i. W. 1 — Günther u. Otto, Breslau 10 — Felix Bloch u. Co., Görlitz 1 — Heinrich Baecker, Hohenlimburg 2 — H. Gaßmann, Gleiwih 5 — Cmil Traurig, Reiße 1 — G. C. Mcister's Söhne, Stettin 5 — Johannes Ick, Danzig 1 — Harms u. Co., Frankfurt a. M. 4 — Colsmann u. Co., Werdohl 1 — Gebr. Prüfer G. m. b. H., Oppeln 1 — Dr. D. Hiller G. m. b. H., Gleiwih 5 — Salo Imbach, Gleiwih 3 — Dampfseilerei und Zwirnerei Gustav Tiemann u. Söhne G. m. b. H. Rheine 1 — Landsberger u. Sachs, Breslau 1 — R. Mühle u. Sohn, Breslau 1 — Julius Kopp, Neusalz a. O. 1 — Otto Liebeherr, Grünberg (Schles.) 4 — Leon Schufs- ling, Sulzbad 1 — Gustav Kramer, Bielefeld 5 -- I. C. Vittrich u. Söhne, Königsberg i. Pr. 15 — F. Widmann u. Sohn, Mannheim 2 — C. Leidig Rachs., Königsberg i. Pr. 1 — I. S. Bauer, Frankfurt a. M. 1 — Cmil Strauß, z. Zt. Saarbrücken 1 — Schreyer u. Co., Stettin 4 — Molkerei Anna G. m. b. H., Anna 1 — Wilhelm Meuthen Rachs., Mannheim 1 — Ludwig Pastor, Frankfurt a. M. 1 — Haas u. Weiß, Frank- furt a. M. 1 — „Glückauf" Deutsche Oel-Gescllschast, Duisburg 1 — Eduard Sachs, Frankfurt a. M. l — Rcumeicr u. Co., Augsburg 1 — Korn u. Mürrle, Pforzheim 1 — Gebrüder «schwarz, Landau Pf. 5 — Landwirtschaftliche Bank der Provinz Pommern, Stettin 10 — Vöffingcr u. Schäfer, Frankfurt a. M. 2 — G. A. Karow, Stettin 5 — Gust. Schultheiß, Lörrach 10 — Vauscher u. Co., Pforzheim 1 — Danziger, Zweig u. Co., Breslau 1 — Maschinenfabrik u. Ceiscngießcrci Goy u. Ges, Kreuzburg O.-S. 2 — Benedekt Cahn, Speyer 1 — G. v. Langcndorfsschc Große Mühle G. m. b. H., Reiße 12 — Gebr. Metz, Schweinfurt 1 — Oscar Dreyfus, Mannheim 2 — Cmil Neuster, Pirmasens 2 C. F. Beck, Hohenstein-Crnflthal 2 — Hermann Keil, Würzburg 2 — August Kroeger, Soest 1 — Seidel u. Co., G. m. b. H., Königshütte O.-S. 2 — Robert Waldthausen G. m. b. H., Aachen 15 — Sal. Roth- heimcr, Bruchsal i. B. 1 — Central-Butterverkauss- stelle der vereinigten Molkereien, Breslau 1 — Strau- bingcr Motorcnsabrik, Straubing 1 — Freybergcr u, Co., Barmen 2 — Haubold u. Richter G. m. b. H., Radcbcul 1 — Rudolf Daniel, Breslau 1 — Straßen- Cisenbahn-Gesellschaft, Braunschweig 65 — Pfister u. Langhanß, Nürnberg 5 — Teves ü. Braun, Frankfurt a. M. 2 — Georg Wagner, Pirna 1 — Eduard Mayer, Mannheim 5 — C. Ä. Ahlmann u. Co., Reichcnbach i. V. 5 — Gustav Leopold, Wittenberg, Bez. Halle i — H. Rosenbaum, Nürnberg 1 — Nürnberger tallzieherei, Nürnberg 5 — Vereinsbank e. G. m. v. H., Coburg 5 — Gebr. Röver, Frankfurt a. M. 25 — H. Grätz, Iaucr 1 — Fröhlich u. Co., Zeih 1 — Kämmerer, Karlsruhe 1 — Stocks u. Kolbe, Kiel-Wev lingdors 70 - Wilhelm Hoff, Düffeldors 1 - D. Gött u. Zimmcrmann G. m. b. H., Halberstadt 2 — Augull Hahn u. Co., Halbcrstadt 4 — Reim u. Obermayer- München 1 — A. Lübbers, Langensalza 1 — 3- J-' Hartung, Mühlhausen i. Th. 1 — Greif u. Schlick, y0' bürg 5 — Sächsische Hosenträgerfabrik R. Jeremias- Dresden 1 — „Cska"-Zigarettensabrik, Stuttgart 1 "7 Carl Bär, Nürnberg 1 — Stern u. Wirth, München Ioh. Meyer, Nürnberg 1 — Berliner Häutevermer' tung G. m. b. H., Berlin-Lichtenberg 2 — Sudhau- Socme Fabriklager, Frankfurt a. M. 2 — Molkcre Hameln c. G. m. b. H., Hameln 1 — Boswau “• Knauer, Berlin 10 — Rud. Döhle, Cschwege 5 — G. Vogel, Schwabach 1 — Ernst Strauß, München 1T" Stcding u. Co., Hannover 1 — Will). Leos Nach!' Stuttgart 1 — Hensebverke Cannstatt, Cannstatt 5' Alwin Brill u. Co., Nordhausen 1 — Arnold Bibi- Pforzheim 3 — Gödel u. Sedlag, Neustadt O.-S. 1 7, S. Merzbacher u. Cie., Stuttgart 5 — Rcher u. Ra»ch den, Hamburg 10 — Max Lehmann, Cottbus 1 — lP(lU Hofsmann, Äraunschweig 2 Stück. b) Zur allgemeinen Verbreitung: Cffener Ruhrtalbrauerei G. m. b. H., Cffen 5 — Hermann Böhme, Chemnitz 1 — CuropünA, Verband der Flaschenfabriken G. m. b. H., ®“JL, dorf 6 — V. Mond, Bad Schivartau 1 — Friedrich, Oranicnbaum 1 — Saponia-Werke »and Boehm, Ossenbach 5 — Iünke u. Lapp, Lind^ Hannover 2 — H. Becker Sohn, Saarbrücken 2 , Brauerei Warthause», Warthausen 12 — Vrandt, Magdeburg 12 — Flemming u. Co., Sf' bürg 6 — C. W. Pott, Solingen 2 — Atrops u. M mann G. m. b. H., Düffeldors 2 — Drüncr u. Raw berg, Cffen (Ruhr) 6 — Wilh. König, Halle a. S. b Bernhard Becker, Sicgburg 1 — Amerikanische P", „ lcumanlaqen G. m. b. H., Aachen 5 — F. ZimmcrM" u. Co., A.-G. Halle 7 — Schweinsberg u. Schrv^' Halle a. S. 5 — Meyer u. Blume, Hannover Z .- C. Cmil Pursche, Oberschaar 2 — Otto Rindsk^ Werden (Ruhr) 3 — Carl Kühne, Reinickendorf 2 Fehne u. Co., Markirch i. C. 5 — P. Strahl u. ^ Schöppinitz 15 — Zcrßen u. Co., Rendsburg 6 ^ Büurich u. Iunghanns, Lausigk 2 — F. Laas, 1 — Perlinski ü. Bartenstein, Breslau 2 — Hayn, Breslau 2 — Otto Ogrowsky, Breslau^ » Schles. Taschentuch-Manufaktur, Lauban 5 — Laßman», Lauban 2 — Gebr. Oestreicher, Breslau/ — Cd. Biclschowsky, Breslau 12 — Gebr. Stcm Breslau 7 — Scholz u. Vrühs, Liegnih 5 Stück. Ml' 'll' 'II' njr I|||- |||I- -|||I- 'ijjr HJI- |(J|' H||- -njr ui"’ 'U1' '•«>' 'U- „irur,,, 1? Jeden Gamstag ein Werk -7. 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Fiir Soldaten bei Sammelbestellung Vorzugspreis zu erfragen unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Vertretern. — Die Mitglieder der Vereine „Vaterländischer Frauen-Verein" und „Vaterlandsspende" (E. V. zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) erhalten die Zeitung zum Vorzugspreise von 1,— M. vierteljährlich. WWW Deutsche Soldaten vor einer mazedonischen Lehmhütte bei Doiran Phot. Lcipz. pressc.Büro. Die fünfte Neichskriegsanleihe. i^.Rach einem Zeitraum von sechs Monaten, in dem %,'rc tapferen Truppen neue glänzende Wassencrsolge r«r Uf8cn Ullb vor allem die große Geucralofscnsive uusc- Gegner zum Scheitern' gebracht haben, geht das »» f?.. von neuem daran, die finanzielle Kricasrüstung b^v"vken, um der grauen Mauer, die das Vaterland ^cii? Eindringen der Feinde schlitzt, auch umgekehrt k'cfi'im lc» Rückhalt des Vaterlandes zu geben. Wer er z, Wsjcht z„ würdigen versteht, der weih auch, das; a,Ui'u!n Reiche mit der Veteilignug an der 5. Kriegs- »litz/^ kein Opfer bringt, sondern sich selbst am meisten »11*) '$™» alle Werte und Güter, aller Wohlstand bcf|cr'llc Arbeit können nur erhalten weiden und fort- «ic M, wenn wir unserem Heere und unserer Marine e»dajuw^" liefern, um den Feind abzuwchrcn und ihn "ig niederzuringen. Des Reiches Lasten, so mag dieser oder jener Zaghafte denken, sind seit dem Kriegs- ausbruch gewaltig gestiegen. Wohl richtig. Unzweifel- hast ist die Bürde der Kriegskosten schwer, aber wir dürfen, wenn wir heute die Last des Reiches vom Standpunkte des Anleihecrwerbers aus beurteilen, nicht vergehen, daß das deutsche Nationalvermögen ein Viel- faches von dem beträgt, >vas bisher im Kriege veraus- gabt worden ist. Und, was noch wichtiger sein dürfte: Die Kapitalkrast der Volkswirtschaft hat sich keinesfalls in demselben Maße vermindert, wie die Anleiheschuld des Reiches gestiegen ist. Wir wissen ja, daß der weit- aus größte Teil des vom Reiche verausgabten Geldes innerhalb der Reichsgrenzen verblieben ist, und daß des Reiches Gläubiger die eigenen Bewohner des Reiches sind. Betrachten wir Staats- und Volkswirt- schaft als ein Ganzes, so ergibt sich daraus, daß abge- sehen von den durch den Krieg vernichteten Gütern nur ein Wechsel innerhalb des Besitzes eingetrcten ist. Zu dem bilden die territorialen Pfänder, die wir vom feind- lichen Gebiet in Händen haben, eine Sicherung dafür, daß sich die Worte des Staatssekretärs Dr. Helffcrich erfüllen werden: „Das Bleigewicht der Milliarden sollen die Anstifter des Krieges in Zukunft herum- schleppen, nicht wir." Zeigen wir unfern Feinden wieder die llnerfchöpslichkeit unserer Kraft und den unerschütterlichen Glauben an den Sieg der Zentralmächte! Tun wir das, so ist der Erfolg auch der 5. Kriegs», anleihe gesichert, und den Regierungen der uns feind- lichen Länder wird es immer schwerer werden, bei ihren Völkern für das Märchen von der Möglichkeit der Vernichtung Deutschlands Gläubige zu finde». 2 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 11. „Vaterlanösspenöe" (E. V. zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbefchädigie) ' Zweck d«s Vereins: Sammlung von Mitteln, um bau»': den ins bürgerliche | ?eben ;urückgelrelenen, weniger bemittelten Teilnehmern des Weltkrieges eine rrüftlgende EiholungSjeit ;u gewahren und dem deutlchen Volke auf diese Weife für Erfüllung feiner Aufgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeitskräfte wiederzugeben. Die Mittel werden möglichst für Angehörige der Bunderflaatcn oder Provinze» verwendet werden, die fie auf- gebracht haben, Zeder Dcutfche sollte daher Mitglied der Vereins werden ind ihm reiche Beiträge und Spcuden zuführen Helsen, Leitende Gesichtspunkte für die Vcrcinsarbclt: Vaterlandstreue und Näch- stenliebe ohne Rücklicht auf Bekenntnis und Partelftellung, Enge Zufammen- rrbeit mit den Organen der behördlichen Kriegrbefchadigtenfürforge unter lrenger Befolgung der von der Reichrregieruug gebilligten neuzeitlichen Zorde- rungen auf diesem Gebiete, vle ftaatlichc Genehmigung: Die Genehmigung der Verelnsfammlungen ift ln Prenfzen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- landsfpende hat di» Rechte einer „Milden Stiftung", i. Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in Der Vorstand: Generalleutnant v, Mnlmann, Lhailottenburg, Erster Vorsitzender. voller Höhe für die Kriegsbeschädigten verwenden zu können, werden wir diese als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, wo UNS durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- beschädigtensürsorge und die Unterstützung der Vädcrfürsorge des Roten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Verfügung stehen. Ans diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. 5. Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsfpende wird in erster Reihe lelchtkranke bezw. nur erholuttgsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemätz von anderer Leite tveniger gesorgt zu iverden pflegt, verücksichtigen, also z, B, mit Reurasthenie, Rheumatismus, leichten Zormcn von Herzleiden oder Störungen der Verdauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl fteyr der bürgerlichen Kriegsbefchädigtenfürsorge zu, Unternehmungen, die mindestens 20 Zreistellcn zu je Mk. I?0,—zeichnen, könne» Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben ln entsprechender Zahl in Vorschlag bringen, 6. Schatzmeister: Oe. L, M 0Sler, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W. 8. Unter den Linden 35. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Eilendnrg, Geschästsführender Vorsttzender, kgndikus des Bcreins: Rechtsanwalt Or, R i I t h o u s e n, Berlin W, ♦. Budapester-Strohe 2-3. , 7. Bankkonten: Relchshauptbank und sämtliche Rebenstellen, Deutsche Dank Diskonto-Gesellschaft, Eommerz- und Diskonlobonk, Bank für Handel uns Sndustrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Rebenstellen, sowie' Heimann-Breslau, Postscheckkonto Berlin RW. 7, Rr. 22 5b5. 8. Vereinszcitschrilt: Die „Deutsche Soldaten-Zeitung", Berlin SW, 2d, Berg niannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Bezug-Vergünstigungen für Vereinrmtl- glieder: Biertelsohrrpreis Mk, I.— statt Mk. 1,30. 4, Die Geschäftsstelle des Vereins: Berlin W, 57, Bülowstr, 100, 5«"™) Lützow 542 Eelegraminadresse: „Vaterlandspende". Geschäftszeit: Wochemall' von 8'/.Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den ge- samten Schriftwechsel nur an die Seschästsstelle zu richten, , 10, Mitgliedsbeiträge: Mindestjahresbeltrag für Elnzelmitglieder: l Mk„ IM körperschaftlich, 10 Mk. Mit Rücksicht ans den vaterländischen Zweck dtt Verein» ist ein Hinausgehen über die Mindestbeiträge und Spenden 00! einmaligen größeren Beträgen für den Verein dringend erwünscht. Königlicher Baurat Hermann Duerdoth-Berlin, Stellvertretender Seschöftrfühiend^ Vorsitzender. Dr. Z, 0. Karsledt, Bln.-SIeglltzRechtsamvalt Dr, H. Aiüntzel, Berlin, Generalkonsul Stobwasser, Berlin. Univerlstätsprosessor Dr, med. Strauß, Berlin. Kriegöanleihezeichnung de,- VaterlanöSspende. Die „Vatcrlandsspende" hat wie bei den früheren so auch für die fünfte Kriegsanleihe einen Betrag ge- zeichnet, inld zivar die Summe voll 40 000 Mark, In Kriegsanleihen sind von dem Vermögen des Vereins .bis jetzt insgesamt cinhundertncunzigtaltscnd Mark an- geletzt worden. Der Vorstand. Bremisches Amt Tgb, Nr, 2709. V c g e s a ck, d, 30. August 1916. Auf Ihren Antrag vom 28. d, Mts. wird Ihnen damit die am 10. April erteilte Erlaubnis zu Sammlungen bis Ende dieses Jahres verlängert. Bremisches Amt. gcz. Unterschrift. Bremisches Amt. Bremerhaven. Bremerhaven, d. 31. August 1916. I. Nr.! 8072/16. Die Ihnen am 20. Oktober 1915 erteilte und unter dem 11. April 1916 bis zum 30. September 1916 ausgedehnte Erlaubnis (I. Nr. 1. 10998/15- 474/16), zum Bestell der „Vatcrlandsspcnde zur Er- richtung Deutscher Kriegsbcschüdigten-Crholungs- hcime" Geldspenden durch Ausrufe in Bremerhaven zu sammeln, verlängert das Amt hierdurch unter dem Vorbehalt jcdcrzcitigcn Widerrufs bis zum 31. Mürz 1917. I. V.: gez. Unterschrift. Großherzogl. S. Staatsministerium, Departement des Innern. P. 1225. Weimar, den 1. Scpt. 1916. Die der Vatcrlandsspende zur Errichtung Deut scher Kriegsbcschüdigtcn-Crholungsheime in Bcrli» unterm 31. Mai d. Is. — P. 789 — erteilte laubnis zur Sammlung von Geldspenden mittcl- Ausrufs wird bis zum 31. März 1917 verlängert. Für den Departemcntschef: gez. M ü n z e l. Fürstlich Reust. Landesregierung. No. 7635 A. I. Greiz, den 2. Sept. 1916. Auf das Gesuch vom 28. vor. Mts. wird ^ der Vatcrlandsspende zur Errichtung Deutschs Kriegsbeschädigtcn-Crholungsheime mit Schreibt vom 8. 6. 1916 erteilte Genehmigung zur Saininu"!-, von Geldspenden im Fürstentum Reust ü. unter den hisherigcn Bedingungen für die Zeit vvi' 1. 10. bis Ende 1916 verlängert. gcz Unterschrift. Die Ausstattung der 5. Kriegsanleihe lehnt sich eng an die bei den früheren Kriegsanleihen gewühlte und insbesondere an die Bedingungen der 4. Kriegs- anleihe an. Wieder wird in erster Linie dem deutschen Kapital eine 5 %igc Deutsche Reichsanleihe angeboten, unkündbar bis 1924, wobei gleich bemerkt sei, datz die Worte „unkündbar bis 1924" keine Verkaufs- oder Vcrsügungsbeschrüilkung des Anleiheinhabers ankündi- ge», sondern nur besagen, daß das Reich den Nennwert der Anleihe nicht vor dem erwähnten Zeitpunkte zurück- zahlen, bis dahin auch keine Herabsetzung des Zinsfußes vornehmen darf. Daß auch später eine Herabsetzung der Zinsfußes nur in der Weise möglich ist, daß das Reich dem Inhaber ivahlweise die Rückzahlung zum vollen Nenmvcrt anbietet, ist bekannt. Reben der 5 %igen Reichsanleihe iverden 4 14 %igc Reichsschahanweisungen ausgegeben. Hinsichtlich ihrer Sicherheit unterscheiden sich die Schahainvcisungcn in keiner Weise von den 5 leigen Anleihen, wie über- haupt beide ihrem inneren Werte nach allen schon früher ausgegebenen Deutschen Reichsanleihe» gleichen und wie diese zur Anlegung von Mündelgeldern verwendet wer- de» dürfen. Mit dem Worte „Schahaiuveisnngen" wird nur zuin Ausdruck gebracht, daß die Laufzeit von vorn- herein begrenzt ist, d. h. daß das Reich sich verpflichtet, diese Schahanwcisungen in einem genau scststchenden, verhältnismäßig kurzen Zeitraum mit ihrem Nennwert einzulösen. Die sünsprozentige Reichsanleihe wird zum Kurse von 98 % (Gchuldbuch- eintragungen 97,80%) auögegeben. Der einzuzahlendc Betrag ist indes niedriger als 98 %, weil der Zinscnlauf der Anleihe erst am 1. April 1917 beginnt, die bis dahin dem Anleihezeichner zu- stehcndcn Zinsen aber ihm sofort vergütet werden. Hierdurch ermäßigt sich der Zeichnungspreis bis um 2'A %, dieses nämlich in dem Falle, wenn der ganze Gegenwert der Anleihe am 30. September bezahlt wird. Stellen >vir in bezug auf den Ausgabcpreis einen Ver- gleich mit der 4. Kriegsanleihe an, so sehen nur, daß der Erwerb der 5. Kriegsanleihe, rein äußerlich betrachtet, jetzt um 14 % günstiger ist. Das ist jedoch, ivie zuge- geben iverden muß, nur ein scheinbarer Vorteil, weil man nicht vergessen darf, daß der 5 %ige Zinssuß dem Anleiheerwerber jetzt auf 8 Jahre (bei der 4. Kriegs- anleihe ivaren cs hingegen 844 Jahre) gesichert ist. Denn, >vie schon oben gesagt, das Reich kann vom Ok- tober des Jahres 1924 an die Anleihe zum Nennwerte zurückzahlcn. Die Nettoverzinsung der 5 %igen Neichs- anlcihe beläuft sich bei einem Kurse von 98 % aus 5,10 % und, wen» die Rückzahlung im Jahre 1924 erfolgen sollte (infolge des dann cintretendcn Kursgewinnes von 2 %), aus 5,35 %. Das ist angesichts der allerersten Sicherheit, die eine Deutsche Reichsanleihe darstellt, ein außerordentlich günstiges Angebot. Freilich ist es nicht so reichlich bemessen wie das, das die französische Regie- rung für ihre 5 %igc „Siegesanleihe" dein französischen Kapital der Not gehorchend gemacht hat; nicht 98, son- dern nur 88 % konnte Frankreich für seine 5 %igc Rente brutto erlösen, ein recht deutliches Anzeichen dafür, daß cs um die französischen Finanzen im Vergleich mit den deutschen recht schlecht bestellt ist. Der Ausgabcpreis der Schatzainvcisungen beträgt ohne Berücksichtigung der bis auf V» % aufsteigenden Zinsvergütung 95 %, und da hier der Zinsfuß sich aus 414 % beläuft, so ergibt sich zunächst eine Rente von 4,74 %. Hinzu kommt indes der Vorteil, der dem Inhaber der Schahanweisungen durch die Tilgung ivinkt. Diese findet durch Auslosung innerhalb 10 Jahren, be- ginnend im Jahre 1923, statt und verbürgt dem Schatz- anweisungsbcsiher einen sicheren Gewinn von 5 %, der frühestens im Jahre 1923, spätestens im Jahre 1932, sättig wird und im günstigsten Falle das Zinsencrtrügnis auf 5,51 %, im ungünstigsten auf 5,07 % steigert. Beide Anleihen, die 5 %ige bis 1924 unkündbare Reichsanleihe und die 414 leigen Reichsschahanwcisungen, haben ihre besonderen und großen Vorteile, und cs muß mithin dem Ermessen des einzelnen Zeichners überlassen bleiben, ivofür er sich entscheidet. Von einer Begrenzung der Anlcihebcträtze wurde nach den guten Erfolgen der vier ersten Anleihen soivohl für die Reichsanleihe» als auch für die Schahanweisuntzcn iviedcrum abgesehen. Wer kann sich nun an den Zeichnungen beteiligen? Etwa der Großkapitalist nur? Weit gefehlt I Auch der kleinste Sparer kann es. Denn es gilt Anleihestücke und Schatzaniveisungcn bis zu 100 M. herunter, und die Zahlungstermine sind so bequem gelegt, daß jeder, der heute zwar über keine flüssigen Mittel verfügt, sie aber im nächsten Vierteljahr zu erwarten hat, schon jetzt unbesorgt seine Zeichnung anmeldcn kann. Das Nähere über die Cinzahlungstermine ergibt sich mit attcr Klar- heit aus der im Anzeigenteil dieser Nummer enthaltenen Bekanntmachung. Hervorgehoben sei hier nur, daß jemand, der 10Ö M. Kriegsanleihe zeichnet, den ganzen Betrag erst am 6. Februar 1917 einzuzahlen braucht. Der erste freiwillige Einzahlungstermin ist der 30. Sep- tember. Ihn werden sich alle die zunutze machen, die so frühzeitig ivie möglich in den hohen Zinsgcnuß treten wollen. Obivohl avi 30. Septeinber mit der Einzahlung be- gonnen werden kann, werden Zeichnungsanmeldungen bis zum 5. Oktober cntgegcngenommen. Cs werden nämlich die Füttc nicht selten sein, in denen jemand sich zwar gern an der Zeichnung beteiligen möchte, zunächst aber abwarten ivill, ob gewisse, in den ersten Tagen des neuen Vierteljahrs sättige Beträge auch eingehen. Allen denen, die sich in solcher Lage befinden, soll dadurch ent- gcgengekoinmen iverden, daß die ZeichnungSsrist erst am 5. Oktober ablänst. Mo gezeichnet iverden kann, ivird den meisten ulkst! rer Leser bekannt sein. Immerhin sei erwähnt, daß % dem Kontor der Reichshauptbaiik für Wertpapiere > Berlin und bei allen Ziveiganstaltcn der Reichsbank w Kaffeneinrichtung Zeichnungen entgegengenommen den, außerdem können Zeichnungen erfolgen durch De» inittlung der Königlichen Sechandlung (Preußisch^, Staatsbank), der Preußischen Central-Genoffenschast"' Kaffe iir Berlin, der Königlichen Hauptbank in Rürttbcw und ihrer Ziveiganstaltcn sowie sämtlicher deutsch^ Banke», Bankiers, öfsentlichcn Sparkassen, Lebcnsvcs sicherungs-Gesellschasten, Kreditgenossenschaften und du> - die Postanstaltcn. Die Zeichnungen auf Schuldbucheiutragüngen % nur für die 5 %ige» Reichsanleihen, nicht aber für. Reichsschahanweisungen zulässig, und zivar aus % Grunde, weil die Schuldbucherntragung möglichst I solche Anleihebesihcr vorgesehen ist, die auf Jahre h>,. aus an ihrem Besitze festhalten wollen. Das ist \ den Reichsschahanwcisungen nicht ohne weiteres weil ja, wie wir oben gesehen haben, die Tilgung halb eines verhältnismüßitz kurzen Zeitraumes crsom' Obwohl die Eintragung in das Rcichsschuldbuch % den Anlciheinhabcr ganz besonders große Vorteile > sich bringt, indem er sich nicht um die Ausbeivahr" • seines Äermögens, die Zinsscheinabtrennung usw- % kümmern braucht, ist, wie gleichfalls schon gesagt, Zeichnungspreis hier um 20 Pf. niedriger, weil dein die die Kriegsanleihe als dauernde Kapitalanlage >f) trachten, ein besonderes Entgegenkommen bewiesen u" den soll. Wie bei früheren Zeichnungen, so auch jetzt, man zuweilen von einigen Zaghaften die Frage werfen, ob es auch möglich sein werde, das i>> Kriegsanleihen angelegte Geld, falls dieses nach Friedensschluß für andere Zivecke von dem CigennUP gebraucht iverden sollte, schnell wieder slüssig zu w Aus solche Fragen ist zunächst zu erwidern, daß rm ^ ivie die Darlehnskaffen die Beteiligung an der Zeich^M aus die Kriegsanleihe allen denen erleichtern, die U, das Geld zunächst durch die Verpsündung älterer >u' anleihen oder anderer Wertpapiere beschaffen uu ^ti auch aus Jahre hinaus nach der Kriegsbeendigu>>!si^,st Anleiheinhabern von den Darlehnskaffen die Ncög>u%g< zur Lombardierung ihres Besitzes zu günstigen % n,;r gungen gewährt ivird. Darüber hinaus aber köni^'^^t Mitteilen, daß von den maßgebenden Stelle» -%%- darauf genommen iverden wird, den Verkauf von %t- anleihe nach dem Kriege unter angemessenen Vedl - gen zu crinöglichen. ^ kci"^ Niemand darf zögern bei der Erfüllung 'rcin: vaterländischen Pslicht, jedermann kann überzeug Cs gibt keine bessere Kapitalanlage als die - s äzc' anleihe, für deren Sicherheit die Steuerkrast Ämgpcö' ivohner des Reiches und das Vermögen aller staatc» hasten I Nr. 11. Je stärker die finanzielle Rüstung, um so näher ist Dcr endgültige Sieg auf den Schlachtfeldern gerückt. Hoch und niedrig, reich und arm müffen sich dessen vewußt sein, daß die Kräfte Aller dem Vaterlande gehören. Aus zur Zeichnung! Der Völkerbetrug. Japan und Belgien, Italien und Rumänien, das ™ gleiche Brüder und tragen gleiche Kappen. Japan und Belgien übten den Völkerbetrug längst Ausbruch des Krieges, >varen lange Jahre' vorher Jlc Verbündeten Englands und zu dessen Gefolgschast "crpfljchtet, warteten nur auf das englische Stichnwrt, in ihre Rolle im Spiel gegen das zu vernichtende Mitschland einzutreten. Die Welt wußte es wohl, ?a,3, heißt die englische Welt, über die unsere schein- Migcn sogenannten Vettern die Fäden gesponnen Men, während sic noch mit uns über koloniale Ab- ösenzungen verhandelten und uns in heuchlerischer Weise Mulullen verstanden. Der harmlose, ehrliche deutsche Eichel ahnte dann auch nichts von dem Verrat, be- Wterte sich sogar noch bei Ausbruch des Krieges an der Möglichkeit, das uns für so manche Wohltat verpflichtete oapan könne für Deutschland Partei ergreifen. And ^clgien gegenüber glaubten wir sogar ein Anrecht zu °chchen, wenn wir in der Notwehr ihm den Durchmarsch W) das längst nicht mehr neutrale Gebiet abtrohten. sollen wir cs wiederholen, daß Belgien sich England .^schrieben hatte, und die französischen Beschützer bereits Lande waren, als wir es unter den günstigsten Be- engungen um den Durchmarsch befragten, den es uns ^gcsichts seiner mit unseren Feinden eingegangenen Ver- Deutsche Soldaten-Zeitung. Italien und Rumänien unter dem Druck von England handelten, kann ihnen nicht zur Entschuldigung dienen, denn bei einem Anschluß an die Mittelmächte hätten sie sich dem Zwang wohl entziehen können, wären auch selbst im Mittelmeer mit österreichischer, deutscher, türkischer und dann wohl auch griechischer Anterstühung stark genug gewesen, um sich die freie Zufuhr offen zu halten.' And wenn Rumänien nach zweijährigem Schwanken sich endlich darauf besinnt, daß für es nach dem Abfall Italiens der Bündnisvertrag mit dem Dreibund gegen- standslos und der Zweck des Bündnisses, das auf Er- haltung des Friedens abzielte, doch längst hinfällig ge- wordcn sei, so wäre das zum Lachen, wenn solch beispiel- loser Treubruch, der nebenbei mit großer Hinterlist ge- paart war, nicht furchtbar traurig wäre. Man muß rein an aller Moral in der Welt verzweifeln, wenn keines Menschen, auch eines Königs Wort, nichts mehr gilt. Der rumänische Wortbruch übertrifft an Schamlosigkeit noch die Niedrigkeit Italiens, das wenigstens einige Wochen vor der Kriegserklärung den Bündnisvertrag mit Oesterreich-Angarn' einseitig außer Kraft setzte. Rumäniens König hatte gesagt, er würde eher abdanken, als sich gegen die Mittelmächte stellen, dann aber er- klärte er, dessen Oheim aus Gram über das Anvermögen, seiner Bündnispslicht gerecht zu werden, gestorben war, mit lauter Stimme im Kronrat, Rumäniens Stunde sei gekommen und schlug sich auf die Seite der Mächte, die ihm leichtfertig die größten Versprechungen gemacht hatten. Rumänien spielt, wie nach dem Bälkankriege die Rolle des LcicWnsledderers, doch dürfte es sich, gleicy Italien, verrechnet haben. Verwesungsgeruch geht' noch nicht von de» Mittelmächten aus, aber heiliger Rache- schwur für so viel Verrat und Völkerbetrug. Cs gäbe ja keine Gerechtigkeit auf der Welt, wenn Treulosigkeit und Ehrlosigkeit siegen sollten! .3 dem fcindl. Drucke nachgegeben werden. Südl. des Dnjestr brachen tapfere Hess. Regimenter im Ab- schnitt von Stanislau den ruff. Ansturm. — In den Karpathen Tcilangriffe des Feindes gegen den Stepanski und südöstl. ergebnislos. — Südwestl. Schipoth behaupteten ostpreuß. Truppen ihre Stel- lungen gegen überlegene Kräfte restlos. Front gegen Rumänien: Bei Orsova u. Her- kulesbad wurde der Feind abgcwicsen. Hermann- stadt und Sepsi-Szcnt-György sind geräumt. I. Im Küstenlande zw. dem Monte Santo u. dem Meere lebh. ital. Geschühtätigkeit. Südl. Salcano u. westl. Lokvicza ging feindl. Fußvolk zum Angriff vor u. tvurdc zurückaetricben. Bk.J>Cn der Ccganska-Planina u. an der Moglcna- Front brachen serb. Angriffe zusammen. 2. September. W. Rördl. ii. südl. der Somme scharfer Geschühkamps. Im Abschnitt Foureanx-Wald—Longueval Hand- granatenkümpse. Siidöstl. Maurepas franz. Vor- stoß erfolglos. Bei Cstrües in Feindcshand be- findl. Graben wiedergenommen. — Rechts der Mgas lebte die Feuertätigkeit zeitweise erheblich auf. 0. Heerbann Prinz Leopold: Die Russen setzten ihre Anstrengungen südwestl. Luck gegen General Lih- mann fort. Ihre mit viels. Aeberlegcnheit geführ- ten, oft wiederh. Angriffe hatten vorübergehend bei Korytnica Erfolg. Durch Gegenangriffe ist der Feind in Anordnung zurückgeworfen. 10 Osfiz., 1100 Mann gef., mehrere M.-Gewehre erb. Rördl. Zborow gewannen wir im Gegenstoß Boden. — Heerbann Erzherzog Carl: Rördwestl. Mariam- pol (am Dnjestr) wichen ruff. Kräfte im Gcschüh- seuer zurück. In den Karpathen zahlr. Teilunter- nehmungen des Gegners gescheitert. Der Erfolg schles. Truppen am Kukul erweitert; die Zahl der Gef. erhöht aus 2 Osfiz., 373 Mann, 1 M.-Gewchrc, 2 Mincnwerser erb. Front gegen Rumänien: Bei Orsova gingen die Ocsterr.-Ang. nach fünstäg. Heft. Kämpfen auf das Westufer der Cserna zurück. Bei Hermann- stadt u. nördl. Kronstadt folgt der Gegner nur zögernd. Im Gyorgyc-Gcbirge neue Kämpfe. 1. Geschütz- und Minenwerferkämpfe an der küstenl. Front dauerten fort u. erstreckten sich auf Plawa. — Im Plöcken-Abschnitt schritt der Feind nach sehr Heft. Gcschützfeuer zum Angriff auf den Kleinen Pal, drang ein u. wurde durch Gegenangriff wieder vollständig hinausgeworfen. — An der Tiroler Front scheiterten Vorstöße schwäch, ital. Abteilungen am Rusreddo u. ein zweimal. Angriff -aus den Civaron. Ille. Oestl. Valona drang eine ital. Krastgruppe über die Vojusa vor, wurde in Front und' Flanke ge- saßt u. in zweitäg. Gefecht zurückgeworfen. — Die Donauflottille versenkte in der unteren Donau ein rumän. Kanonenboot. 3. September. IV. Die Geschützschlacht im Sommegcbict nahm größte Heftigkeit an. Zw. Maurepas u. Clery abends starke franz. Angriffe zusammengebrochen. - - Rechts der Maas folgten dem auf Thiaumönt—Vaux aus- gedehnt. Vorbercitungsfeuer nur beiders. d. Straße Vaux—Souville feindl. Angriffe, sie sind abgewiesen. 0. Heerbann Prinz Leopold: Rördl. Zborow setzten erneut starke ruff. Kräfte zum Angriff an. Die tapferen Truppen unter General von Eben schlugen sie, zum Teil im Bajonettkampf, restlos zurück. Heerbann Erzherzog Carl: Oestl. u. südöstl. Brzecany örtl. begrenzte Kämpfe. - In de» Kar- pathen ruff. Anternehmungen hauptsächlich gegen die Ragura u. die Höhenstellungen südöstl.' ohne Erfolg. Die Ploska-Höhe (,iidl. Zielvna blieb nach mehrf. Ansturm in der Hand des Feindes. Beiders. der Bistrih im rumän. Grenzgebiet traten deutsche u. österr.-ung. mit feindl. Vortruppen in GescchtS- fühlung. Front gegen Rumänien: Fcindl. Geschütz- feuer gegen Hermannstadt. Im Gyorgyo-Gebiete trieben die k. u. k. Geschiitze die Rumänen zurück. 1. An der küstenl. Front Geschützkämpsc in mäßiger Stärke. Im Plöcken-Abschnitt lebte die Gcschütz- tätigkeit wieder auf. An der Front südl. des Flcimstales scheiterten feindl. Angriffe auf den Coltorondo u. die Caurivl-Scharte. Blv. Die Dobrudscha-Grenze zw. Donau u. Schwarz. Meer von deutschen und bulgarischen Truppen über- schritten. Der rumän. Greiizschutz unter Verlusten zurückgeworfen. - Oestl. Valona sind ital. Kräfte erneut über die Vojusa vorgedrungen. Sic wur- den zum größten Teil wieder zurückgeworfen. 8. Mehrere Marineluftschiffgeschwader haben die Festung London, die befestigten Plätze Parmouth und Harwich wie Werkanlagen von militärischer Bedeutung in den siidöstl. Grafschaften u. am Hum- der ausgiebig mit Bomben belegt. Die gute Wir- kung der Angriffe konnte überall an starken Brän- den u. Sprengschlügen beobachtet werden. Eins unserer Marinelustschiffe stürzte im feindl. Feuer ab. Gleichzeitig fand ein Angriff von Luftschiffen des Heeres auf Südengland statt. ■I. September. W. Die engl.-franz. Angriffe im Somme-Gebiet habe» zu einer Schlacht größter Ausdehnung und Erbitte- rung geführt. Rördl. der Somme spielte sie sich aus der annähernd 30 Km. breiten Front von Beau- pi>0k. Lcipz. Peessc-Lüra gar nicht versagen konnte? Völkerbetrug, den man sich Cs war der denken kann, dyKtungen. ewTm>ncnfte — - kMoiirtig dem Andank, mit dem uns Japan um unsere» dKialen Besitz im fernen Osten betrog im Schergen- ^"ste Englands. Unsere Bundesgenossen in Wolhynien. Zeittafel der Kriegserelgniffe. L Nun, Japan und Belgien waren immerhin Lundnis mit , nicht ..... uns, sie handelten, indem sie sich über jhMkes. oder Reutralitätspslichtcn hinwegsetzten, gegen >».. ^genes Gewisse», wenn sie uns betrogen, da sie % Vorteil läge bei England. Belgien ist dabei tn^Kttbe gegangen, das schlaue Japan aber betrog nicht »i,t "us, sondern seinen Auftraggeber England obendrein bimste in Ostasicn ein, was seinem Verbündeten °rcn ging. ii» Azalien nnd Rumänien aber befanden sich mit uns tz^unde und gingen zum Feinde über, ohne das ? ö» kündigen, das Italien auf ein Jahr Kündi- «Lbnist mit uns verband. Der Völkerbetrug beider sex geht einher mit einem beispiellosen Treubruch, '4, rd> uicht geringer wird, daß sich Italien anfäng- . gegen Oesterreich-Angarn erklärte. Denn Italien - ftifn e bod1 Frankreich, seine schwarze Kriegsmacht ans ei»e «.""gehindert über das Mittelmeer zu bringen und n..^"zschußtruppen aus den Alpen zurückzuziehen, ^o»u,. "" der Marne in unserem Siegesläufe im OTeav’' 1,914 aufzuhaltcn. Wenn Italien jetzt seine paus,, ^ulärung gegen Deutschland mit feindselige» !|lC11 unserseits beschönigen will, so seht cs sich mit ft luuptungen nicht weniger ins Anrecht, denn y« '^'w. hatte über die Beteiligung deutscher Trup' ^^i» , ,?> österreichischen Anternehmungen von vorn- unen Zweifel gelassen. Daß beide Staaten, 1. September. W. Die engl. Tätigkeit nördl. der Somme, abgesehen von Handgranatenangrisfen, auf starke Geschützent- faltuug beschränkt. Franz. Angrisfsabsichten zw. Riaurepas u. Clery durch Feuer unterbunden. Wir nahmen im Gegenstoß früher verlorenes Gelände bei Longueval u. am Delville-Walde zurück. Südl. der Somme setzten abends, wie nach Vorbereitung der letzten Tage erwartet, franz. Angriffe ein, hauptdruck auf Barlcux—Soyecourt, Rahkamps im Abschnitt Cströes—Soyecourt. Entschlossene Gegen- angriffe sächs. Regimenter machten den scindl. Fort- schritten ein schnelles Ende. Sonst die bereitgestellt, feindl. Sturmtruppen in ihren Gräben nieder- gehalten. — Im Somme-Gebiet 6, an der Maas l seindl. Flugz. im Lustk. abgcschoffen, ein weiteres stürzte im Abwehrfeuer östl. Ypern ab. 0. Heerbann Prinz Leopold: Südwestl. Luck ge- wannen die Russen Boden. Ansern Gegenanariffen mußten sie wieder weichen. 2 Osfiz., 407 Mann gef. Reue Angriffe abgewiese». Zw. den von Brody und Tarnopol heranfiihrcnde» Bahnen ruff. Geschützseuer lebhafter. An der südl. Bahn An- griff. Bei Zborow drang der Feind aus schmaler Front vor, sonst ist er zum Teil durch Gegenstoß zurückgeworfen. Heerbann Erzherzog Carl: Hef- tige Kämpfe aus der 24 Kilometer breiten Front zwischen der Zlota Lipa bei Rosow und dem Dnjestr. Im nördl. Teil brachen ruff. Angriffe vor unserer Front zusammen. Weiter südwestl. mußte 4 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 11. Zeltlager österreichischer Truppen. 'Vf Gautscwitsche mont bis zur Somme ab. Trotz oft wiederh. fcinbL Ansturms beiders. der Ancre, besonders aus Thiep- val u. nordwestl. Poziörcs haben unsere braven Truppen unter den Generalen v. Stein u. Freiherrn Marschall ihre Stellungen behauptet. Durch schnel- len Gegenstoß vorübergehend verloren. Boden bei dem Gehöft Mouquet (nordwestl. Poziorcs) zurück- erobert u. dem Feinde schwerste Verluste zugefügt. Weiter östl. hielt unser starkes Geschlltzwesen den Gegner in seinen Sturmstellungen nieder. Erst nachts gelang es ihm, am Foureaux-Wald vorzu- brechen; er wurde zurückgeschlagcn. — Rach einem allen bisherigen Geschoßeinsah übersteigenden Vor- bcrcitungsseuer entbrannte der Kampf zw. Ginchy u. der Äomme u. wütete bis in die späten Nacht- stunden fort. In heldenmütiger Gegenwehr machten die tapferen Truppen der Generale v. Kirchbach u. v. Faßbender dem in die völlig zerschossene erste Stellung eingedrungenen Feinde jeden Fußbreit Boden streitig u. boten in ihrer zweiten Verteidi- gungslinie dem Stoß Halt. Guillemont und le Forest sind in der Hand des Gegners. — Südl. der Somme ist es abgesehen vom Abschnitt südwestl. Varleux unfern Geschützen gelungen, die Durch- führung der franz. Angriffe zu unterbinden; die bei Varleux zum Angriff mischenden Kräfte wurden blutig abgeschlagen. — Rechts der Maas Angriffs- Versuche der Franz, gegen Werk Thiaumont und südöstl. Flenry gescheitert. An der Souvillc- Schlucht ein in unsere Linie vorspringcnder Winkel der franz. Stellung vom Feinde gesäubert; 11 Off. 490 Mann gef., mehrf. feindl. Gegenangriffe ab- gewiesen. — Im Lustk. im Somme-Gebiet 13, in der Champagne und an der Maas je 2 feindl. Flieger abgeschossen. Hauptmann Bölcke, der seinen 20. Gegner außer Gefecht setzte, die Leutnants Lcf- fers, Fahlbusch und Rosencrantz haben an den letzten Erfolgen hervorragenden Anteil. Durch Abwehr- feuer im Somme- u. Maasgebiet 4 feindl. Flngz. heruntergeholt — Am 2. September haben franz. Fliegerangriffe in Metz unerhebl. Schaden ange- richtet, in Schwenningen 5 Leute verletzt u. einigen Gebäudeschaden verursacht. 0. Heerbann Prinz Leopold: Mit einem vollen Miß- erfolge für die Russen endeten ihre westl. u. süd- westl. Luck wiederholten Anstrengungen. — Rördl. Zborow hielten wir den znrückgewonnenen Boden gegen mehrf. starke ruff. Angriffe. — Heerbann Erzherzog Carl: Ocstl. u. südöstl. Brzezany dauerte der Kamps an. Oertl. Erfolge der Rußen ihnen durch Gegenstoß wieder entrissen; Säuberung einiger Grüben noch im Gange. In den Kar- pathen das Gefecht südl. Zielona fortgesetzt. Nuss. Angriffe südwestl. Zabic, im Magurä-Abschnitt u. nördl. Dorna—Watra gescheitert. Front gegen Rumänien: Vortruppengeplänkel, Gcschühfeuer. Bk. Hiitcr erfolgr. Kämpfen rückten die deutsch-bulgar. Kräfte ziv. Donau u. Schwarzem Meer weiter vor. Bei Kocmav (nordwestl. Dobric) warf bulgar. Reiterei rumän. Fußvolk in Anordnung zurück, 10 Off., über 700 Mann gef. — Oestl. Valona der Vorstoß der Ital. völlig abgeschlagen. Der Feind mußte auf das linke Vojusa-Afer zurückweichen. 5. September. W. Die große Sommeschlacht dauert an. Wir stehen zw. le Forest u. der Somme in heißem Kampf. Südl. des Flusses erwehren wir uns des auf der 20 Kilometer breiten Front von Barlcaux bis südl. Chilly anstttrmenden Gegners. Das Dorf Chilly ist verloren. — Rechts der Maas neue Angriffe der Franz, gegen unsere Linien östl. Fleury u. geg. die am 3. September an der Souville-Schlucht ge- wonnene Stellung abgeschlagen. 0. Heerbann Erzherzog Earl: In hartnäckigen Kümpfen haben deutsche Bataillone den mehrf. z. Gegenstoß ansetzenden Feind südöstl. Brzezany wieder ver- trieben. 2 Off., 259 Mann gef. — In den Kar- pathen an mehrcen Stellen kleinere Gefechte. Süd- westl. Zabie u. Schipoth wird gekämpft; stärkere ruff. Kräfte südwestl. Fundul Moldowi blutig ab- gewiesen. 1. An der Tiroler Front» stellenweise erhöhte Geschüh- tätigkeit. Im Rufreddo-Gcbtet erbitterte Kämpfe um den Sorame-Gipfel, den die k. u. k. Truppen vorübergehend verloren, durch kühnen Gegenangriff aber wieder zurückgewannen. Bk. Deutsche und bulgarische Truppen stürmten die befestigten Vorstellungen des Brückenkopfes von Tutrakan. Die Stadt Dobric ist von den Bulg. genommen. Bulgar. Reiterei zersprengte mehrf. rum. Bataillone. — Ital. Truppen überschritten bei Feras die Vojusa. Ein Angriff des österr.-ung. Nachschubs gegen den feindl. linken Flügel warf den Gegner zurück. Das Feuer der k. u. k. schweren Geschütze begleitete die aus das Südufer des Flusses weichenden' ital. Heersäulen. Während des Kampfes schoß der Feldpilot, Stabsfeldwebel Arigi, einen feindl. Kampfflieger ab. L. Deutsche Sccslugzeuge belegt. Constanza sowie ruff. leichte Seestreitkrüste mit Bomben. Unsere Luft- schiffe haben Bukarest und die Crdölanlagen von Plösti mit gutem Erfolge bombardiert. 6. September. W. Die Schlacht beiders. der Somme mit unvermin- derter Heftigkeit fortgesetzt: 28 cngl.-sranz. Divi sionen greifen an. Rördl. der Somme die Angriffe blutig abgewiesen. An kleinen Stellen gewann der Gegner Raum. Elery in seiner Hand. Südl. des Flusses ist in hin- u. herwogendem Fußvolkkampf die erste Stellung gegen die Franz, auf der Front von Varleux bis südl. Chilly behauptet. Rur vor- derste völlig eingeebnetc Gräben sind geräumt. Spätere Angriffe restlos unter schwersten Vcr- 0. lüsten abgeschlagen. Mecklenburg., Holstein, u. >E Regimenter zeichneten sich besonders aus. Ges. E zweitägigem Kampf südl. der Somme 31 Off., 1’ Mann von zehn franz. Divisionen, 23 M.-Gew«) crob. — Im Lustk. u. durch Abwehr 3 feindl. AM abgeschoffen. , Heerbann Prinz Leopold: Ruff. Angriffe nor^ der Bahn Zloczow—-Tarnopol in unserem Fem gescheitert. — Heerbann Erzherzog Carl: der Zlota Lipa u. dem Dnjestr nahmen die R»P ihre Angriffe wieder auf. Rach vcrgebl. StiirM drückten sie schließlich die Mitte der Front zurück, f In den Karpathen errang der Gegner in Kämpfen südwestl. Zabie Schipoth kleine Vorteil - An vielen anderen Stellen griff er vergeblich an. Bk. Sieben Werke von Tutrakan, darunter Panz" batterien, erstürmt. Rördl. Dobric stärkere runra>>- ruff. Kräfte von unseren tapferen bulgar. Kamera^ zurückgeworfen. , ,fAe S, Ein k. u. k. Sceslugzeuggcschwader hat militari!»' Anlagen von Venedig und Grado wirkungsvoll >> Bomben belegt. Ein Secslugzcug ist nicht zur" gekehrt. 7. September. , W. Die Sommeschlacht nimmt ihren Fortgang. KaM aus der ganzen Linie. Die Engl, griffen mit ". sonderer Hartnäckigkeit immer wieder vergebens u Ginchy an. Die Franz, fetzten südl. der SoM>^ erneut zu großem Sturm an, der nördl. restlos s fammenbrach. Im Abschnitt Äerny—Deniecourtsil beiderseits Chaulnes wurden ihnen ansängliche teile durch raschen Gegenstoß wieder entrissen. Vermandovillers saßte der Angreifer Fuß. — 0. der Maas wiederh. Angriffe gegen die Front Thiaumont—Bcrgwald abgeschlagen. Heerbann Erzherzog Carl: Ocstl. wie Brzezany ruff. Angriffe ergebnislos. Zw. der Jf tc Lipa u. dem Dnjestr bezogen >vir eine vordere" rückwärtige Stellung, in die die Nachhuten hera> zogen wurden. — In den Karpathen südwestl. ~’ g lona, mehrmals an der Baba Ludowa, westl- Kirlibaba-Tals ruff., beiders. Dorna Watra rumän. Angriffe abgeschlagen. — Front Die Oesterr.-Ang. nahmen bei ^ Rumänien: Toplicza ihre Truppen auf d. westl. Höhe z»N-.^ Bk. Die siegreichen deutschen und bulg. Kräfte den starkbcfestigten Platz Tutrakan im Sturm J,, Ihre Siegesbeute beträgt über 21 000 ^ ' '»ehr a s ^ nommen. fartgenc, darunter 3 Generale und ........ » andere Offiziere und über 100 Geschütze. Auch^tz blutigen Verluste der Rumänen waren schwer, ".jjj erkranken auf der Flucht in der Donau. bln^ starker ruff. Kräfte gegen Dobric zurückgeschie^jc Die Ocsterr.-Ang. beschossen im Görzischen Ifvnzoübergünge, die Ital. Lokvica u. Orte ^ Wippachtal. Ital. abgewiesen. Aufklärer vom Civaron Zeichnet die fünfte Kriegsanleihe! Der Krieg ist in ein entscheidendes Stadium getreten. Die An- strengungen der Feinde haben ihr Höchstmaß erreicht. Ihre Zahl ist noch größer geworden. Weniger als je dürfen Deutschlands Kämpfer, draußen wie drinnen, jetzt Nachlassen. Noch müssen alle Kräfte, angespannt bis aufs Aeußerste, eingesetzt werden, um «„erschüttert sestzustehen, wie bisher, so auch im Toben des nahenden Endkainpfes. Ungeheuer sind die Ansprüche, die an Deutschland gestellt werden, in jeglicher Hinsicht, aber ihnen muß genügt werden. Wir müssen Sieger bleiben, schlechthin auf jedem Gebiet, mit den Waffen, mit der Technik, mit der Organisation, nicht zuletzt auch mit dem Geldei Darum darf hinter dem gewaltige,: Erfolg der früheren Kriegs- anleihen der der fünften nicht zurückbleiben. Mehr als die bisherigen wird sie maßgebend werden für die fernere Dauer des Krieges; auf St ein finanzielles Erschlaffen Deutschlands setzt der Feind Wartungen. Jedes Zeichen der Erschöpfung bei uns würde un< Mut beleben, den Krieg verlängern. Zeigen wir ihm unsere minderte Stärke und Entschlossenheit, an ihr müssen seine Hofs"""- zuschanden werden. _ ^jeil Mit Ränken und Kniffen, mit Rechtsbrüchen und führt der Feind den Krieg, Heuchelei l,nd Lüge sind seine n^r Mit harten Schlägen antwortet der Deutsche. Die Zeit ist da zu neuer Tat, zu neuem Schlag. Mieder wird ganz Deutsch» c„ Kraft und Wille aufgeboten. Keiner darf fehlen, jeder muß be", mit allem, was er hat und geben kann, daß die neue Kriegs" werde, was sie unbedingt werden muß: ^ F li v u ns ci» glorrei ch er Sieg, s ü r den F e >" e i n v e r >, i ch t e n d e r S ch lag! Nr. 11. Deutsche Soldaten-Zeitung. 5 Westlicher Kriegsschauplatz- Der Kaiser empfing den Gründer und Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Deutschen Ozeanrcederei, Dr. Lohmann (Bremen), und Kapitän König im Großen Hauptquartier und sprach ihnen seine große Freude und Anerkennung aus. Dr. Lohmann und Kapitän König wurden zur Tafel gezogen. c Rach Aeußerungen des Generalgouvcrncurs von Vissing ist die Stimmung des belgischen Volkes aus dem Lande weit besser als in der Stadt. In den Städten wird sehr viel gehetzt und meistens auch von Angehörigen einzelner Stände, die eigentlich berufsmäßig dazu ver- pflichtet wären, dafür zu sorgen, daß die Geister sich beruhigen, und sich mit der nun einmal nicht abzuündern- den Lage abzufinden. Aber trotzdem kann man doch ieststelle», daß während der Besetzung die Ordnung in keiner Weise ernstlich gefährdet wurde. Jeder Belgier kann friedlich seinem Geschäft nachgehcn, wenn er sich nur den Anordnungen der deutschen Verwaltung und der belgischen Polizeibehörde fügt. Die Hetzer, denen dieser Zustand offenbar recht unangenehm ist, kommen in der letzten Zeit kaum auf ihre Kosten, denn im großen und ganzen dars man wohl sagen, daß viele Belgier im besetzten Gebiet den Krieg herzlich satt haben. Sie be- greifen sogar nicht, warum ihre Regierung überhaupt »och Anteil an diesem Kriege nimmt, und viele haben auch schon erkannt, daß man sich jetzt nur noch für Eng- land schlägt. Leider dringt diese Ansicht nicht soweit durch, daß sie sich nach außen hin äußern kann. Das liegt an den Zuständen, die die deutsche Presse wieder- holt gekennzeichnet hat, an dem Spitzelwesen, das im Aufträge gewisser Machthaber, die sich im Auslande aufhalten, auch heute noch unterhalten wird. Auf dem Lande findet fast jeder seine Rechnung, der Bauer ver- dient sein Geld und kümmert sich kaum um die Politik. In den Städten aber arbeiten gewisse Geistesgrößen, die jetzt nichts zu tun haben, und diese sind die Ursache davon, daß aus vielen Gebieten nicht das geleistet wird, was eigentlich geleistet werden könnte. Der Kaiserliche Rcichskommiffar a. D. Peters, der die Engländer und Franzosen aus seiner langjährigen kolonialen Tätigkeit genau kennt, jagt: „Daß es bei »ns immer noch Leute gibt, welche von einem bald zu erhoffenden Frieden faseln, ist kaum glaublich. Der Fried' wird kommen, wenn die Macht der Feinde voll- ständig zerstört ist, nicht früher. — Engländer und Fran- zosen sind im Grunde eine und dieselbe Rasse, nämlich Kellagermanen. Nicht etwa sind die ersteren unsere Vellern „jenseits der Nordsee", wie man früher in De>.,schland träumte. Diesen „lieben Vettern dankt unser Volk.alle Hemmungen und Schwierigkeiten seit den Tagen von 1848, als unsere Väter eine deutsche Flotte planten, und dankt cs diesen Vernichtungskrieg bis auss Messer. — Das Dümmste, was wir solchen Leute» gegenüber, welche heute schon vom „Krieg nach dem Kriege" im Ernst beraten und reden, tun könnten, wäre, sie irgendwie „milde" oder gar „ritterlich" zu be- handeln, wie manche Leute in Deutschland es Vorschlä- ge». Das verstärkt in ihnen nur das Gefühl, cs mit ^moralischen Feiglingen" zu tun zu haben und schwellt ihren eigenen Kamm." England der Bezwinger der kleinen Staaten. So konnte man in doppeltem Sinne sagen. Denn Belgien, Montenegro, Serbien sind trotz Englands Beistand oder j eben wegen ihrer englischen Gefolgschaft Von den Mittel- mächten'bezwungen'worden, und die anderen neutralen kleinen Mächte zwingt England in seinen Bann, daß Deutschland nichts durch sie erlangen kann. Griechen- land und nun vollends Rumänien aber mußten dem Zwange der mit England verbündeten Mächte noch wei- ter nachgeben; Griechenland bis zur ohnmächtigen Er- gebung in den Willen der sein Gebret besehenden Ver- bandstruppen, Rumänien bis zur Heercsfolgc, die es an die Seite Rußlands stellte, obwohl es' sich mit Oesterreich-Angarn und Deutschland im Bündnis be- fand. So groß ist die Macht des englischen Geldes, der Lüge und des ivirtschaftlichcn Drucks, den England durch seine Herrschaft zur See auszuüben vermag. Auch Portugal ist ein Opfer dieser Verhältnisse gegen den Willen der Bevölkerung. Cs wurde selbst zum Diebstahl an deutschem Schiffsvermögen durch Englanv gezwungen, durfte seinen Naub dann aber an England ausliefern, um dessen Frachtraumnot zu lindern. Eng- land geht rücksichtslos vor, Gewissensängste kennt es nicht. Man muß gestehen, daß es mit dieser Art Diplomatie und Kriegführung Erfolg hat. _ Was küm- mert England die üble Nachrede von unserer Seite? Wenn es nur Erfolg hat! Die Neutralen in der Welt beeinslußt es, schreit sie nieder mit Lüge und Verleum- dung, und wenn sie garnicht hören wollen, hängt cs ihnen den Brotkorb höher, den wir ihm leider noch immer nicht entreißen können. Cs ist Englands Stärke, daß es die Welt zu einem Bunde gegen uns vereinigt hat. Demgegenüber sei an ein Bismarck-Wort erin- nert, daß der eiserne Kanzler einst im Reichstag sprach: „Wenn ick mir in der auswärtigen Politik irgend einen Verdienst beilegen kann, so ist es die Verhinderung einer übermächtigen Koalition gegen Deutschland seit dem Jahre 1871.'" Lord Portsmouth sagte im Oberhaus: „Wir müs- sen den ganzen Plunder 'der Londoner Erklärung, der Haager Abmachung und ähnlicher juristischer Fein- heiten loswerden und die Interessen Englands und sei- ner Verbündeten einzig und allein allen anderen voran- stcllcn." So sieht der Engländer aus. Acber das politische Freistattrecht in Cnalanv schreibt Georg Brandes und greift die englischen Maß- nahmen an, welche die in England ansässigen Russen zum Eintritt in das russische oder englische Heer zwin- gen. Dabei weist er auf die Tagebuchbruchstücke des Dicnstpflichtvcrweigcrers C. H. Norman hin, worin dieser die an ihm' im Gefängnis verübten Mißhand- lungen schildert. Brandes äußert dabei: „So steht das freie England aus, das den preußischen Militarismus haßt, verabscheut und ausrotten will. Das ist dasselbe England, dessen Regierung nun die russischen Juden zu ihren Plagegeistern zurückschicken will." Die Polizeibehörden Londons haben neue ver- schärfte Vorschriften für die Beleuchtung erlassen. Eine sehr weitgehende Verdunkelung beginnt jetzt um 8 Ahr abends. Vom 15. September an wird die Stunde, wo die Verdunkelung cintretcn muß, von Zeit zu Zeit neu bekannt gemacht. Vom 1. November ab erfolgt sie um 5 Ahr abends. Die Enttäuschung Englands über unsere gute Ernte wird um so größer, je schlechter die Aussichten für die eigene Ernte durch die großen Regengüsse werden. In einem Aussatz der „Daily Chronicle"j der sich mit der Wcttersrage beschäftigt, heißt es: „Das Wetter bringt schlimmere Acbcl mit sich, als die in den Londoner Straße» entstehenden Anbequemlichkeiten, vor denen man sich in Gummimänteln, festen Schuhen und mlk Schirmen schützen kann. Nur wenn wir an die Ernte denken, die auf die Einholung wartet, haben wir Grunv zu Befürchtungen. In manchen südlicheren Landteiler, ist zwar das Korn bereits geborgen, aber in den andern steht cs noch auf den Feldern, und Regengüsse wie die der letzten Zeit werden gewiß nicht zur Verbesserung seiner Beschaffenheit beitragen, auch wird es unmöglich sei», es zu benutzen, bevor eine lange Frist verstrichen ist." „Einen tröstlichen Gedanken", so fügt das Blatt hinzu, „birgt das sonst so verhängnisvolle Wetter aber dock für uns: Cs ist nicht wahrscheinlich, daß uns bei den Stürmen und Regengüssen Zeppelinbcsuche beschie- den sein werden." Wie trügerisch diese Hoffnung war, werden die Engländer indessen gesehen habe». Eine weitere Preissteigerung bewirkte in England die schlechte Baumwollernte in Amerika. Schwierig- keiten der Anfertigung werden die Fertigwaren noch höher belasten, sodaß die Ausfuhr aus England einen nie dagewesene» Preis erreichen wird. Die Verluste der englischen, kanadischen und austra- lischen Truppen betragen nach amtlichen Angaben »n August 162 620 Man», 5210 Offiziere; die Gesamtver- luste seit l. Juli 314 530, darunter 22 410 Offiziere. Die französische Oesfentlichkeit beschäftigt sich immer lebhafter mit der Ernennung Hindcnburgs zum Genc- ralslabsches. Nach den ersten Versuchen zur Beruh,- gung der Menge, die Bedeutung des Wechsels abzu- schwächen, zeigt'sich jetzt die wahre Stimmung durch die Bemühnngen' der Sachverständigen, zu ergründen, >vo- »in der Feldmarschall sich zunächst wenden werde. Bel ; cm augenblicklichen Stillstand der Anternehmungen im Westen und Osten macht die Haltung der Presse den Eindruck, als erwarte der Vierverband selbst den ent- ( beidendcn Schlag von Hindenburg. Der Kommandant , v» Civrieux glaubt nicht, daß Hindenburg nach dem Westen gehen wird, aber er meint, daß er auch nicht an die russische Südsront gehen wird, weil dort bald der Herbst eintritt. Alle Aussichten seien zwar zu Gunsten der Verbündeten, aber es sei kein Tag zu verlieren. Cs dürfe kein Irrtum begangen werden. Die Ruffenhilfe hat den Franzosen nichts als Kummer eingebracht. Jetzt herrscht in Frankreich der Flecktyphus und es fehlt an den notwendigen ärztlichen Mitteln zur Bekämpfung der von den Russen einge- schleppten Krankheit. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffent- licht eine Reihe von eidlichen Zeugenaussagen, aus de- nen hervorgeht, daß französische Soldaten größtenteils auf Geheiß ihrer Offiziere, deutsche Soldaten, die sich ergeben hatten oder verwundet waren, kaltherzig ermor- det haben. Das Blatt bemerkt dazu einleitend: Am- fangreiche Aktenbände bezeugen die Gewaltakte und die unerhörten Schandtaten an wehrlosen, teilweise schwer verwundeten deutschen Heeresangehörigen. Die meuch- lerische Tötung von Gefangenen, die 'planmäßige Er- mordung wehrloser Menschen, die grausame Verstümme- lung unglücklicher Verwundeter, die rohe Mißhandlung, die gehässige Beleidigung und die schamlose Plünde- rung bezeichnen die Spuren des französischen Heeres, so ost sein Weg den der deutschen Truppen kreuzte. Nachdem die französische Presse durch maßlose Ver- leumdungen gegen Deutschland immer deutlicher die Absicht hatte erkennen lassen, den deutschen Namen im Auslande systematisch zu erniedrigen, ja, zu entwür- digen, soll aller Welt gezeigt werden, daß die franzö- sische Kultur und Menschlichkeit weiter nichts ist, als Prahlerei und Eigenlob, und daß wahre Menschlich- feit nicht zu finden ist bei einem Volk, das in verblen- detem Haß sich selbst aller Menschenwürde entüußert hat. Cs ist noch unvergessen, welches Geschrei sich erhob, als in Belgien die des Verrats übersührte Cavell zum Tode verurteilt und der Freibeuter Kapitän Fryatt von uns erschossen wurde. Wie unsere Feinde ohne Rich- terspruch Gefangene und Schifsbrüchige erschießen, oder dem Ertrinken kaltlächelnd preisqebcn, ist bekannt. Jetzt hören wir >vieder von einem Mord an der deutschen Felicia Pfaadt, die kürzlich wegen Späherci in Frankreich hingcrichtet worden ist. Im Sermcttenwalde bei Toulon brach ein heftiger Brand aus. Zur Bekämpsung des Feuers wurden, nüe der „Temps" berichtet, die in einem benachbarten Lager untergebrachten deutschen Soldaten zu Hilfe ge- rufen, da die örtlichen Behörden und zur Verfügung stehende Truppen und Gendarmerieabteilungen sich als ungenügend erwiesen. Dem nächtliche» Wanderer, schreibt die Pariser „Bataille", der in die Nähe des Ost- und Nordbahn- hoses kommt, bietet sich ein peinlicher Anblick. Aus den Bänken der Boulevards Magenta, Straßburg usw. sitzen Obdachlose, die die Vorübergehenden scheu anstar- ren. Cs sind — Arlauber, die nicht wissen, wo sie die l Nacht zubringen sollen und in der Nähe der Bahnhöfe aus die Frühzüge warten, die sie an die Front beför- I der». In den Hallen der Bahnhöfe bietet sich ein ! Schauspiel, das dem Abgehürtestcn Tränen entlocken kann. Auf den Steinböden liegen die Soldaten in Häuflein beieinander und schlafen. Am weniger zu frieren, haben sic sich zusammengepfercht. Die, die nicht schlafen können, hocken an den Wänden und unterhalten sich, leise, um die Schläfer nicht zu erwecken. Sie trin- ken und rauchen dazu. Kann dieser beklagenswerte Zu- stand nicht geändert werden? Findet die Militärvcr- 6 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 11. waltung nicht die Mittel, ein Haus in der Rahe der Bahnhöfe als Unterkunft einzurichtcn? — Ja, ja, nicht überall kommt He Tochter der Frau Sorge, die Für- sorge, auf. In Havre wütete der Sturm mit solcher Heftigkeit, das; die Schiffe nicht ausfahren konnten. Durch Flut- wellen wurden der Hafendamm und der Strand an mehreren Stellen beschädigt. In Sables d'Olonnc wur- den zwei Fischkutter vom Sturm gegen die Küste ge- worfen und zerschellten. Die Besatzungen wurden ge- rettet. Boulogne und Umgegend hat schwer unter dem letzten Unwetter gelitten. In Cperuan und Dijon ist die noch nicht eingebrachte Ernte teilweise vernichtet. Der Fischdampfer „Fantasque" hat bei den Walfisch- Inseln Schiffbruch erlitten: 20 Mann sind umgekom- MLN. Im Hafen von La Rochclle ist der Vicrmastcr „Oucvilly" durch Sturm beschädigt worden, desgleichen bei Havre der norwegische Dampfer „Tunge". Die Mannschaft rettete sich aus Saint Andrö. Das Schis; sank bald nachher. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nach der „Nowoje Wremja" sind die Einwohner von Riga, die die Stadt kürzlich vcrlaffcn habe», an der Rückkehr von der Militärbehörde gehindert worden. Das ruft unter der Bevölkerung große Unruhe hervor, und es heißt, daß Riga bedroht sei. Unter der polnischen Bevölkerung Warschaus herrscht große Freude darüber, daß der Generalgouver- ncur gestattet hat, an dem Neubau des Hauptpostamts, das die Russen unvollendet gelassen hatten, als Wap- penschild den polnischen Adler anstelle des eigentlich vorgesehenen russischen Doppeladlers anzubringen. Unter der Ueberschrift „Dantes Hölle in Rußland" schreibt die „Nordd. Allg. Ztg." u. a.: Alle schauder- haften Schilderungen über die Lage der Kriegsgefan- genen in Rußland werden übertrosfen durch einwands- sreic Berichte, die von entflohenen Gefangenen erstattet und erst unlängst zur Kenntnis der deutschen Regierung gelangt sind. Die deutsche Regierung hat gegen diese furchtbaren Zustände bei der russischen Regierung dring- lichst Einspruch erhoben und unverzügliche Abstellung gefordert. Einen Brief aus Finnland, der die dortigen Zu- stände schildert, bringt das Stockholmer „Aftcnblad". Cs heißt darin: Die Stimmung der niederen Volks- klaffen besonders auf dem Lande wird durch das rück- sichtslose Vorgehen der herrschenden Militärdiktatur immer mehr aufgcreizt. Die Arbeiter müssen Schützen- gräben aushebcn, die mit fieberhafter Eile in verschie- denen Teilen des Landes und in gewaltiger Ausdeh- nung angelegt werden. Diese Schützengräben scheinen darauf zu deuten, daß man russischerseits ganz ernstlich mit Finnland als dem möglichen Kriegsschauplatz rech- net. lieber die umfassende' Anlage von Schützengräben in Finnland hört man auch aus anderen zuverlässigen Quellen immer mehr. Eine solche Schützengrabenlinle führt am Strande der Ostsee entlang, eine andere gehr von der Vasabucht aus quer durch das Land. Die russischen Verluste sind so gewaltig, daß die Verwundeten in den vorhandenen Lazaretten keine Auf- nahme mehr finden können. Rach Meldungen russischer Blätter sind daher drei Petersburger Theater und zwar das Intime Theater, Ncwskij Fars und der Saal Pawlowey geschloffen und in Lazarette umgcwandclt worden. Der japanische Prinz Kanin, der im Aufträge des Mikado den Besuch des Großfürsten Michael in Japan erwidert, ist in Petersburg eingetrosfe». In Beglei- tung des Prinzen, der sich zwei Wochen in der russischen Hauptstadt aushaltcn wird, befinden sich der General- adjutant des Mikado Fuziama und drei dem japani- schen Hofe angehörige Persönlichkeiten. Kein Winterseldzug. Obwohl der Kamps aus allen Fronten von neuem entbrannt und an Heftigkeit zugc- Ein altes Kastell an der rumänischen Grenze. nommen, auch durch den Hinzutritt Rumäniens einen besonderen Antrieb bekommen hat, hoffen die russischen Rechtsparteien doch noch, daß ein neuer Winterseld- zug vermieden werde. Denn sie halten Rußland „wirtschaftlich" dafür nicht imstande. Möglich auch, daß sie hoffen, den Krieg bis dahin „siegreich" zu Ende füh- ren zu können —I? Seekrieg. Durch einen Uebcrfall, die Meldung aus London nennt ihn: „heimtückisch", an der kleinasiatischcn Küste wurden in der Gegend von Mahri zwei aus Crkun- dungsfahrt begriffene englische Torpedobootszcrstörer, die im Verbände eines großen englischen Geschwaders die kleinasiatischc Küste sperrten, schwer beschädigt. Einer erhielt aus einem 75 Millimeter-Geschütz vier Volltreffer, die auf Deck des Schisses bedeutende Ver- heerungen anrichteten. „Einige" Mannschaften wurden getötet und verwundet. Der zweite Zerstörer wurde an der Wasserlinie und am Schornstein nicht unerheblich beschädigt. Die Vertreter des norwegischen Reedervcrbandes haben mit der englischen Regierung einen Vertrag ab- geschlossen, durch den 50 norwegische Dampfer der eng- lischen Regierung zur Verfügung gestellt werden. Diese außerordentlich große Zahl norwegischer Dampfer von insgesamt 150 0Ö0 Tonnen Gehalt sind zur Benutzung durch England bereit. Vorläufig gilt der Abschluß für 12 Monate, zu Frachten, die 4 bis 5 Schilling über den Frachtsätzen des heutigen ossenen Marktes liegen. Be- zeichnend ist, daß das Gerücht von einer angeblich be- vorstehenden deutschen Erklärung, englische Bunkerkohle auf neutralen Schissen als Bannware behandeln zu wollen, angesichts dieses gerade abgeschlossenen Ver- trages sehr beunruhigend im norwegischen Rcedervcr- baiid gewirkt hat, da man mit Recht befürchtet, daß ein solches Vorgehen das gute Erträgnis dieses Geschastv sowie die ansehnliche Dampfcrslottc selbst äußerst ge- fährdcn müßte. Cs ist klar, daß diese 50 sogenannten neutralen Dampfer für England und seine Verbündeten Kriegsdienste zu tun haben. Aber Norwegen zäbu trotz alledem zu den Neutralen ebenso wie der Geschoß- liefcrcr Amerika. Die russische Negierung ordnete die Auslegung eines Minenfeldes im Meere bei den Aalandsinscln bis zur Herrschaftsgrcuze zwischen dem 59. Grad 40 Mi- nuten und dem 59.' Grad 52 Minuten nördlicher Breite au. Dieses Minenfeld scheint bestimmt zu sein, die Durchfahrt nach der nördlichen Ostsee zwischen den Aalandsinscln und der schwedischen Küste zu sperren. Natürlich kann es nur bis an die Grenze der schwedi- schcn Dreimeilenzone reichen. Das amerikanische Linienschiff „Memphis" iss durch einen Sturm gegen die Küste geworfen worden. Die Besatzung soll mit Ausnahme von 20 Mann, die in einer Barkasse nach dem Schiss zurückkehrten und er- tranken, gerettet sein. Der italienische Krieg. Die Zahl der Drückeberger-Krankheiten verur- sachenden Mittel nimmt bei den Italienern immer größeren Umfang an. Die neueste Errungenschaft auf diesem Gebiet ist eine Ohrenentzündungen verursachende Salbe, mit deren Vertrieb drei italienische Soldaten einen schwunghaften Handel trieben. Manchem italie- nischen „Helden" hals die kostspielig erkaufte Ohrenent- zündung aus dem Schützengraben, bis das Gericbt de» drei Wohltätern ihr Wirken unmöglich machte. Bei den Moölims. Der Sultan hat ein Kriegslied verfaßt, in dem die Heldenmütigkeit des türkischen Heeres, insbesondere der über die Gegner im Feldzug von Gallipoli errungene Triumph, gefeiert wird. Das Lied wurde in Druck ge- legt und an alle Armeekorps versendet. Sultan Meh- mcd, der seit seiner Jugend ein Förderer von Kunst u»v Wissenschaft ist, hat sich auf dem Gebiet der Dichtkunst vielfach durch eigene Werke betätigt. Die Eifersucht aus den Besitz der Dardanellen. Roch hat sie die Türkei in sicherem Gewahrsam, aber Ruß- land hosst auf dem Wege über Rumänien die Darda- nellen zu erreichen. Und schon wird man in England ob dieser Möglichkeit bedenklich. Dort ist hie Vegeiste- rung über deii Eintritt Rumäniens in die Kriegshand; lung garnicht so groß, denn der Hauptgewinn, der dabei hcrausspringen könnte, eben die Eroberung der Darda- nellen, würde gegen den Willen Englands Rußland z»" fallcn. Aus dem linken Flügel der Kaukasussront haben die Türken zweieinhalb feindliche Divisionen vollkommen zersprengt und fünftausend Gefangene gemacht. Auße^ dem wurden mehrere Geschütze, Maschinengewehre und sonstige Waffen erbeutet. Alle persischen Rassen und Volksstämme haben snst nach einem Bericht der Zeitung „Baku" in Teheran an die Seite der Türken und Deutschen gestellt. Einige besonders verwegene persische Frcischarcnführer wu Raib-Huffein und Tschrachali sind derart mächtig, daß die persische Regierung, die Rußland gefällig sein w>u- in die größten Verlegenheiten gerät, ohne irgend etwas unternehmen zu können. Der Herd der ausständischea Bewegung der Patrioten ist Mittelpersien, aber aucy die Stämme von Kurdistan und Kermanschah kämptz'u gegen die persische Regierung an der Seite der Türken. Auch die Haltung der Vachtiare» und ihrer Füm^ namentlich des Serdars Sulet macht der persischen Re- An der österreichischen Grenze aufgeschlagenes rumänisches Zelt. Chrenerweisung rumänischer Matrosen, Gewehr ans der Schulter. Nr. 11. Deutsche Soldatcn-Zeitung. 7 Sicniua .viel zu schassen. Die russische Regierung be- ruht sich, Persien zur Kriegserklärung gegen die Türke: ZU bewegen. Große mohammedanische Verschwörungen wurden uach einer Meldung aus Tokio in Hongkong und Shan- Mach entdeckt, die sich gegen die englische Herrschaft ln Indien .richteten. Eine ganze Anzahl von Personen wurde verhaftet. Der größte Teil der Rädelsführer ist Entkommen. Die neu gebildeten Gcheimgcsellschaftcn hatten es sich zur Aufgabe gesetzt, vor allem Waffen Md Geld nach Indien zu schmuggeln und in China freiwillige für einen indischen Aufstand anzuwerden, sds ist anzunehmen, daß auch in indischen .Hafenstädten tcrartige Gchcimvcrbände vorhanden sind. Die indische Regierung ist bemüht, der Verschwörer habhast zu wer- den. Die Verhafteten werden vom britischen Gerichts- Hof abgcurteilt werden. Cs heißt, daß die Verschwö- rung bis nach Japan reicht. blinden Gehorsam gegen die Herren gewohnt sind. Rach I fünf Tagen waren sie so weit vorgedrungcn, daß die k. u. k. Truppen über das Csernatal auf die westlichen Randberge zurückgenommcn wurden. Damit wurde le- diglich eine Vorstellung den Rumänen überlassen, in der die österreichisch-ungarischen Truppen nur den Anmarsch aufzuhalten die Ausgabe hatten. Mit dem tief cinge- schnittcnen Tal, in dem sich Fluß, Straße und Eisen- bahn drängen, im Rücken, hatte sich die Verteidigung nicht dauernd cinzurichten beabsichtigt. Run stehen sich Rumänen und Oesterreich-Ungarn an der Cserna gegen- über. Das Oberkommando des rumänischen Heeres liegt in den Händen des Königs. General Ilicscu wurde zum Unterchcf des Gcncrälstabs ernannt. Der Gcnc- ralstabschef wurde noch nicht ernannt. Der Vulgare, General Radko Dimitricw, ist mit der Führung der gegen Bulgarien vorgchenden russischen Truppen be- traut worden. Seinen bisherigen militärischen Mißcr» Die Ruffenfrennde veranstalteten nach der Kriegs- erklärung Straßcnkundgcbungen, die jedoch von der kricgsgcgncrischen Bürgerschaft und der Arbeiterschaft gestört wurden. Cs kamen blutige Zusammenstöße vor. Vor der Wohnung Vratianus kam cs zu Prügclcie.n. Bratianu wurde von den Gegnern mit Steinen be- worfen. Dem rumänischen Gesandten in Sofia, Dcruffi, wurde mitgeteilt, daß ihm die Abreise nur dann gestattet wird, wenn der Gesandte Radcw aus Bukarest in Sofia eintrifft. Bulgarische Flüchtlinge wissen mitzuteilen, daß Radcw in Bukarest mißhandelt wurde, und sogar unbeschreibliche Demütigungen erleiden müßte. Cr wurde von der Außenwelt gänzlich abgesperrt, niemand wurde zu ihm gelassen. In das bulgarische Gesandt- schastsgcbäude legte man noch Sprengmittel. Als der schweizerische Gesandte daraus bestand,' Radcw zu spre- chen, grisf der rumänische Posten zum Revolver. 60 griechische Soldaten vom 63. Infanterie-Regl- / Man/oj K /r.HzcAfao) Sf/ra/ysnezÖ Mm ^frrfhmwm ^!cs f - 'Cn,Ce 1 ^ vm- , l XSe/ePn. )ßOPSd I.Mihaileii M/ieante /firi/üaba Miir/7eni\ ° rß\q000\te>r/ar ■a/irirAjo e/S'rrana P,^%fSZ3 ^Ddl/d tezaan/ta Zereö/rQwo ~^KjBara/ror?y ■v _N $ze/re{yoQ Mar/f/ze/° D vfo Szäj' use n/Durg 'Szasz - tözmqen ey/fe/Lt t '^Csermö'^X zVba/ru I o ° , 'gz/7&J /Fez ßarya *>/Y. Aronjos I /aazqy'a \^//ba/yp ) J '“ZSTSC jSX, jßtirlsbg'~f müunydW-lornn\ ^apdang , UDOS 7 Sebesbe/y //e//d/j /fbeac/oZK ßus/rbg. nMdtszeg f 0 \ //Vac/z yePA7w°/vrMf oMopu/ Puf. \/fapan/ebey Pe/rgsaA Vto&töP'A jäß&m? ......... ^ Pp?a//3pZ\ ßesöwc’w ;SÜli frfogosesc/ Wezrzes•//* ßUPS(/ceni ; "/fornes/t ■ p/Aa/aes//. ßr/'/rre, O0roeräiy ^ t. \ °ßerndo\ §r'90rfopol Zäz/au^ 9ut/ut?anW>!?J2°ae°La33'7eil£ o. • %SPUZ'73 D tcei '3C3Ü\ \V .stimmet 'o/rres/yf o ßer/wce \( \° v^' GopaS&PdC/Tur Monzyp o/fozaz /ec/ran/'T. 0 Ä?s/AJ '/(kzhin ^ “ 6Mao °, M/fn/ez '/y \fa/c^/7a \ ( ßübush /fo j/aze \Pe/popaw/ow/f30 > \ \ X^ßapaonow/ra 77/3// M °/f/73s//c/raja I |/ 0 0Taru//'ns/f^j9 \ i XWatpJaPos/awec/rajd 'ry\u * \\ V ‘ Pfyaqaw/fA GupSSe/fg/- o. \\]/ Tafarburfa'?^ 'pad/na/ , läsbusrar' cesH Moc/a/a , /rite nuKauru.i ^ ,, \/) V- T/fe/acewVrei^>s/C3f>ß/an/cüv //ßa/dc/eF/epJ Gup7F sG/oc/edrra oA&s/ron/ , 4 , °Afe/e/eu ^ßer/eem* _*0' \/a o3m$z,—^ _ /Fac/üfOn o \ \S/77/r/7a 3/p/VfiiTe/ s/Ä' . aaDdqj/rßvßzvecj Gar/Zcax cP dA[/ß Töjoa/ts aAy/es/r\ ßopdase • |° ia(apes/c/ Co/anesh V Mub ‘ - , /er.rosüLU/ a/u vcFXXAeröanes// w_... fla/agare/Q \ \ v . ,/?ac/oza/7j ci o t. o „ iSiMra. Ext Poc/gg-^^ rac o. •T/jonot/c^ \ du/a /fo/er/j ° S/oe/7e#bUqq&, iv *, , .. sj.d/areb/* f n 0neniry, Moiy/ad/p/u Pr/a/ia. ßopc/aaanft ,7t aU YS/Zis/r/j^* ^ ^IJejondriä’^^ /‘ 'es/C ert/eb Lfr Wo fStro/sowö //ztsn/dro , r, ■■ _. ,. /fa P/Ws I veoon,. T , V ,yS>»- n ">"veit der seltsamen Insel Ada Kalch die Do- »c»,i,., "us diesem östlichen Höhenzug, der über den Do- ll»b 5,9el gleich 300 Meter ziemlich schroff ansteigr, 1 lOo Kammhöhe ziemlich rasch bis zu dem etwa ''»'ttbc c*cr höhen Demogled bei .Herkulesbad steigert, SW,.,U die angreisenden Rumänen von den Oestereicti- erwartet. Die breite Masse des rumänischen ^ besteht aus Bauern, die anspruchslos sind und folgen wird hoffentlich bald ein weiterer folgen. Dtc sittliche Verkommenheit Dimitricws, dessen Handlungs- weise lediglich persönlichem Haß gegen König Ferdl- nand entspringt, macht ihn zu einem würdigen Helfer Rußlands. Mildernde Umstände war man geneigt, dem Köntg »> Rumänien zuzubilligen wegen der Zwangslage, in r er sich Rußland und England gegenüber befand und eil es immer so schien, als ob er für seine Person sich lange wie möglich den Entschließungen seiner Regie- lng entgcqengestellt hätte. Jetzt stellt sich das alles s Heuchelei heraus. Schon seit Jahresfrist war man Rumänien zu dem Treubruch entschlossen, es ging ,r „och nicht aus mancherlei Gründen. Jetzt aber bc- iiclu'ünsche» sich die gleichen Brüder, die Könige von lalien und Rumänien zu ihren Kriegserklärungen, ,d so haben wir gewiß keine Ursache mebr, irgcndivie >„ „lildernden Umstünden zu sprechen. Bedauern nur „neu wir, daß ein Hohenzoller sich so weit verirren nntel ment, das in West-Mazedvnicn liegt, sind sahncnslüch- tig geworden und haben sich der bulgarischen Llrmce an- gcschlvffen. Ein Zeppelin.Angriff aus Bukarest und andere ru- mänische Orte wird von Pariser Blättern gemeldet. Griechenland muß zu Kreuze kriechen. 42 Schisse des Vicrvcrbandes kreuzen im Piräus. Drei sind im Hasen cingelauscn und landeten Truppen, welche drei deutsche Schisse, die dort verankert waren, bcschlag- nahmten und aus ihnen Viervcrbands-Fahnen hißten. Andere Schisse bemächtigten sich der Flinkanlage im griechischen Waffenhaus. — Die Vierverbandsgesand- ten beschlossen, Zaimis eine Rote zu überreichen, die die letzten Forderungen der Vcrblindeten enthält. Sie forderten die üliissicht über das griechische Post- und Telegraphenwesen mit Einschluß der drahtlosen Tele- graphie, die Ausweisung seindlicher Unterhändler aus Griechenland, die des Spähcrdienstes und der Be- stechung schuldig sind, sotvie die Ergreifung der not>ven- digcn 'Maßnahmen gegen griechische Untertanen, die 8 Deutsche Soldatcn-Zeitung. Nr.-11. hierin mitschuldig sind. Griechenland hat diese Forde- rungen in vollem Umfange bewilligt. In Saloniki umzingelten Gendarmen und Natio- nal-Freiwillige die Kaserne, deren Besatzung sich gc- iveigert hatte, mit ihnen zusammenzugehcn, schnitten die Wasscrzufuhr ab und behinderten die Lebensmittelver- sorgung. bO Mann versuchten einen Ausfall, um Le- bensmittel zu holen. Cs wurde auf beiden Seiten ge- feuert. Die Truppen wurden gezwungen, in die Ka- serne zurückzukehren zwei Soldaten uiid ein Gendarm wurden getötet, zwei Freiwillige wurden verwundet. — Sarrail legte sich ins Mittel, um weiteres Blutvergic- sicu zu verhindern. Die Besatzung ergab sich den Fran- zosen unter folgenden Bedingungen: Die Truppen wer- den entwaffnet und im Lager von Zaitemlik außerhalb der Stadt fcstgelegt; die Offiziere behalten ihre Seiten- wassen und geben ihr Ehrenwort, den Aufrührern gegenüber nichts zu unternehmen. Die Kaserne wurde vorläufig vou den Franzosen besetzt. Auch die Be- satzung des kleinen Forts Kara Burnn wurde umzin- gelt und ergab sich bald nach der Llebergabe der Trup- pen in Saloniki. Bei Prevcsa wurden italienische Truppen gclander. Die griechische Bevölkerung setzte der Landung tatkräf- tigen' und bewaffneten Widerstand entgegen, wobei es z>> ernsten Plänkeleien und Blutvergießen kam. Pre- vcsa ist der Hanpthaseu für Cpirus und liegt am Ein- gang des Meerbusens von Arta. Der „Eorriere della Sera" sagt: Wenn die grie- chische Regierung tatsächlich einen neuen Kurs genom- men Hütte', würde sich der Mcrvcrband nicht zu einer Flottenkundgebung und zur Landung von Truppen im Piräus genötigt gesehen haben. König Konstantin müsse wohl immer noch in gewissem Sinne das grie- chische Volk hinter sich haben. Icdcnsalls sei eine eigentliche umstürzlerischc Lösung nicht zu erwarten. — Damit gibt das Mailänder Blatt zu, daß zu einer Ab- dankung König Konstantins, von der Reuter säbelt, gar keine Äeranlassnng vorliegt und daß sie auch nicht in Frage gekommen sein kann. Beachtenswert ist die Er bes Gerichtswesens, auf dem des Kriegswesens und seiner Einrichtungen, auf denen der Wissenschaften, be- sonders der Kunst des Arztes, auf denen des Unterrichts und der Wcrktütigkeit schützen wir die Unterweisung und die Hilfe, die uns Deutschland mittelbar und unmittel- bar gebracht hat, sehr hoch ein. Wo wir auch Hinblicken, sehen wir in unserem Lande das fruchtbare Weitcrivirken des ersten Kulturvolkes der Erde, der Deutschen. Und gegen dieses Volk tragen wir »och die Waffe»?" Die japanische Negierung trifft, wie aus Tokio ge- meldet wird, die notwendigen Vorbereitungen, um die japanische Schrift durch die lateinischen Buchstaben zu ersehen. Die Regierung will so eine der Schranken, die Japan noch von Europa trennen, beseitigen und eine tveitcre Annäherung an die europäischen Staaten in die Wege leiten. (Cxpr. Korr.) Bel den Neutralen. Eine Aktiengesellschaft Svalbard-Kohlengruben aus Spitzbergen ist in Bildung begriffen. Das Kapital ist aus höchstens fünfeinhalb, mindestens drei Millionen Kronen festgesetzt. Die Gründer haben für drei Mil- lionen Kronen das Adveutbay-Kohlcnfeld, südlich der i Advent-Bay, und das Svalbard-Kohlenseld gekauft, > deren Kohlengehalt ans 400 bezw. 200 Mill. Tonnen I veranschlagt tvird. Die jährliche Kohlenförderung wird auf 100 000 Tonnen berechnet. William Randolph hearst sagt in einem langen Aufsatz im „American": Der europäische Krieg kau» In alle Ewigkeit verlängert werden, wenn die kämpfenden Staaten von den Vereinigten Staaten Waffen, Ge- schosse und Geld erhalten können, um ihre Bevölkerung hinzumorden, und wenn der Krieg endlos fortgeführr wird, so N'ird völlige Verwüstung und Zerrüttung die Folge sein. Die europäischen Länder mit Geld zu ver- sehet! zur Fortsetzung der mörderische» Kriegführung, das ist nicht nur ein Llcbel und unmenschlich^ sondern treten und daß England unvermeidlich in den Streitfall hineingezogen würde, ging mit mathematsicher Gcnanlg- , keit in Erfüllung, und ihr volles Ergebnis steht »ns vor Augen." — Man merkt die Absicht, wird aber nicht weiter verstimmt, denn es ist ja selbstverständlich, daß die cnglisch-amerikanischcn Briidcr zusammengehew Viel Glauben aber dürften sic in der nach und nach mehr aufgeklärten Welt und ihrer Darstellung der Tat- sachen nicht finden. Der Vorsitzende der internationalen Fabrikanten- und Händlervereinigung A. Postinkosf, beschuldigt Eng' laud, daß cs geradezu den amerikanischen Handel be- stiehlt, und gibt an, daß vou siinszig Kabeltelegrammcn, die seine Gesellschaft in den letzten acht Monaten er- halten hat, nur fünf in der ursprünglichen Fassung übel' mittelt worden sind. Cr erklärte, cs bestehe kein Zwei- fel, daß England jedes Mittel, ob recht oder unrecht, anwende, uni die Handelsbeziehungen zwischen den Ver- einigten Staaten und anderen Ländern zu stören unv zu unterbrechen. Bei der Verösfentlichung der Flottenvorlage für die Vereinigten Staaten wurde die Entdeckung gemacht, daß sie eine Klausel enthält, die de» Präsidenten er- mächtigt, nach Schluß des europäischen Krieges die Mächte zur Errichtung eines Schiedsgerichts einz»' laden, das über die Frage der allgemeinen Abrüstung entscheiden soll. Die Klausel legt weiter sest, daß der Präsident, falls der Abrüstungsausschuß tatsächlich Fortschritte zur Verminderung der Heere und Flotten erzielt, ermächtigt ist, den amerikanischen Flottenpla" aufzuhcben. Die Friedensfreunde im Kongreß hatten erklärt, für die Flottenvorlage nur nach Einschließung dieser Klausel stimmen zu wollen. Die Vorlage sieh' den Bau von über sechzig Kriegsschisfen im erste» Jahre vor. Die englandfreundliche „Tribüne" bringt aus einet vollen Seite einen Rückblick von Frank Simonds über den Krieg. Hierin wird der Sieg der Verbündeten I»1' das Jahr 1918 angekündigt. Ein Friede, der jetzt g'" schlossen würde, würde ein deutscher Sieg sein. Rur a» Rarvdy. Zelt. der Oder und am Rhein würden die Verbündeten Forderungen durchsetzen. Bei der Erörterung der 9*-' genwärtigc» Kriegslage führt der Aussatz aus, Dentich' laud würde imstande' sei», den Krieg aus feindliche'' Boden nicht nur dieses ganze Jahr, sondern auch vc größten Teil des folgenden, wenn nicht sogar das gaUg Jahr zu führe». Lieber si'. "'"folge Deutschlands 1 den zwei Kric f thren tvird in dem Aussatz gestw, '• Deutschland hat die Betriebe und die Werkstätte Frankreichs, Belgiens, Rußlands unb Polens )>e> uichtet. Es hat die Hilfsmittel für die Schissah.t seiw einzigen bedeutenden Wettbewerbers zur Sec ernst'.'-' gcschädi t, und hierbei ist es imstande gewesen, K"' eigene Werktätigkeit vollständig aufrcchtzncrhalten, >!' seine Handelsflotten haben nicht im gleichen Verhch' nisse >vie die englischen gelitten. Wenn der F'''W morgen käme, würden die Betriebe, Werkstätten die Schiffahrt Deutschlands mit Bezug auf den We Handel in einer weit besseren Lage sein als im 21«!} 1914. Gleich allen anderen großen Nationen wn>. Deutschland gewaltige Schulden gemacht haben, j , während es die Mittel der anderen für die Bezahl" , der Schulde» lahmgelegt hätte, würde es die se»"' bewahrt haben. , Der amerikanische Senat brachte nach einer düng der „Times" aus Washington zu der Stenern^, läge eine Äergeltuugsklausel ein, die gegen die Uo,,st arme des Vierverbandes gerichtet ist. Der PbM^hr soll durch die Klausel ermächtigt werden, die Ei»‘l „c aus Ländern zu verbieten, die eine Beschlag' %,(. amerikanischer Erzeugnisse ungeordnet haben. gjif sächlich soll die Klausel die Tabakpflanzer der , stauten gegen die englischen Willkürmaßnahme» ch' gct- I» amtlichen amerikanische» Kreisen wird anstco ^|)C daß die Bundesregierung mit Hilse des Kongreil''^^,st allgemeine Vergcl'tnngspolitik gegen den Dicrv in Betracht zieht. ju I» San Franzisco hat sich die Postverwall'si^>n der Ciusühruug einer wichtige» Neuerung e'»'!Äj^c"' In den großen Warenhäusern und andere» Ofenecke in der Wachtstube. kcnntnis, daß eine „eigentliche Lösung", das heißt die Niedcrzwingung Griechenlands, durch einen Llmsturz nicht zu erwarte» sei. Der Rubel aus Reisen. Trotz der eigenen Geld- knappheit hat Rußland viel Geld ausqewcndet, um aus dem Balkan die Dinge nach seinem Willen zu wenden. Nachdem ihm das Spiel in der rumänischen Hauptstadt so gut geglückt ist, hat Rußland auch in Griechenland, unterstützt durch England und Frankreich, eine gegen den König gerichtete Bewegung durch Bestechung hcr- vorgerufen, um das Volk vollends in die Arme des Vierverbands zu treiben. Alle Mittel sind unseren Feinden recht, sie schonen auch nicht das gekrönte Haupt. Der griechische König droht den Hetzereien zu erliegen und dem König Ferdinand von Bulgarien, der es gewagt, der Entente sich entgegcnzustellcn, lauer» dlc Mörder ans! Jede Moral ist in diesem Kriege ans den Kops gestellt! Aus Ostasien. Pros. Hata (wie man weiß, der Mitarbeiter Chr- lichs) soll unter der Ausschrist „Japans Llndank an Deutschland" in einer der größten japanischen Zeitun- gen („Mainichi") vor einiger Zeit einen Anssah ver- öffentlicht haben, worin es heißt: „Das japanische Volk muß sich bewußt werden, daß Japan schnöde an Deutsch- land gehandelt hat. Der gebildete Japaner sieht dies auch ein, und ihn muß das Schamgefühl ersticken, wenn er der Wohltaten denkt, die Japan von Deutschland empfangen hat. Japan hat seinen Wohltäter verraten, »ach Begriffen japanischer Sittenausfaffung ei» schweres Verbrechen. Der Einfluß Deutschlands wirkt in Japan lebendig fort. Ans dem Gebiete der Verwaltung und es ist unklug und gefährlich für unser Land. Denn die Vernichtung und Erniedrigung der weißen Raffe macht die gelbe Gefahr immer bedrohlicher. Hearst hebt hervor,' daß die Kriegslage heute nicht wesentlich von der vor einem Jahre verschieden ist, als England seine erste Anleihe in den Vereinigten Staaten untcrzu- bringen suchte. Cr weist aus ben kleinen Geländegewin» der Verbündeten an der Westfront im Bcttage von etwa vierzig Ouadratmeilcn hin und stellt dem den deutschen Gewinn an der Ostfront im Betrage von ungefähr 80 000 Ouadratmeilen gegenüber. Cr schließt: Cs ist Pflicht Amerikas und des amerikanischen Volkes, den Friedensschluß zu fördern und zu bescheunigen, und nicht den Krieg in die Länge zu ziehen. Die Schuld am Kriege möchten die Amerikaner gern von ihren englischen Freunden abwälzen. In einer Besprechung der Äenßcrung unseres Kaisers, er beneide den nicht/' dem die Schuld an diesem Kriege zusiele, spreche» amerikanische Zeitungen England und Frank- reich frei von dieser Schuld.' „Hinter diesen standen zwei finstere und äußerst gewissenlose, kaltherzige Despo tien, die den Krieg wünschten, Rußland und I a p a n. Sie hatten durch die wechselseitige Zer- störung der zivilisierten freien europäischen Staaten alles zu gewinnen. Ob die Mittelmächte oder Eng- land, Frankreich und Italien geschlagen wurden, oder ob der Kircg mit einer gegenseitigen Erschöpfung endete, diese beide» asiatischen Despotien waren sicher, in dem Maße stärker zu werden, wie die zivilisierten euro- päischen Staaten schwächer wurden. Zur rechte» Zeit wollten sie ihre Maske der Frcnndschast stir die Ver- bündeten ablegen und offen ein Bündnis schließen zur Eroberung imb Verteilung Asiens und die Einverlei- bung der Balkan-Königreiche in Rußland. Dieses wurde beauftragt, den allgemeinen Brand hcrvorzu- rusen, und seine listigen Diplomaten, die keine Grund- sähe kennen, taten dies leicht. Sie brauchten nur Ser- bien zu geloben, ihm mit den russischen Heere» den Rücken zu decken und die Mobilmachung der russischen Militärmacht zu beginnen. Die Berechnungen der' r»i- sischc» Diplomaten, daß Frankreich dem Verband bei- 'J'r. 11. Deutsche Soldaten-Zeitung. ^fs.-Stcllv. Steinhagcn. Feldwebel Edmund Klein. Untervss. Hermann Osf.-Stellv. Richard Lunau. Gcfr. Otto Puffe. Eine kühne Unternehmung. Reichlich mit Handgranate» und Proviant versehen, geht an einem dämmerigen Morgen der Vizeseldwcbel Lunau (aus Gevelsberg) von der 14. Kompagnie Rcserve-Infantcric-Regiments Nr. 99 mit fünf Leuten seiner Kompagnie durch das sumpfige Gelände zu einer Erkundung gegen eine vor der englische» Stellung liegende Mühle vor. Unbemerkt schleichen sie sich an das Ge- bäude. Cs ist unbesetzt. Vorsichtig wird nach Tretminen Umschau gehalten. Dann machen sie es sich in einem alten Pserdestall so bequem n>ie möglich. Nach dem Feinde zu werden Ansguck- löcher geschussen. Kaum 30 Meter entfernt sieht man den englischen Posten aus einer Brücke stehen. Andere Engländer arbeiten an einer Barrikade, einige waschen sich, andere kommen mit Teckeffeln an. Bei beqinnneder Dämme- | rung hört Lunau, welcher auf der Leiter stehend > beobachtet, Schritte näher koinmen. Vorsichtig \ naht ein Engländer, vier andere folgen. Der vor- derste weist ihnen ihre Plätze an der Stallmauer an und gibt ihnen Verhaltungsmaßregeln. Leise bringt Lunau sein Gewehr in Anschlag. Acht weitere Engländer kommen sorglos heran. Ieyt ist es Zeit. Auf den ersten Schuß stillt der eng- lische Offizier in die Arme eines Kanzeraden, doch auch dieser wird durch den zweiten Schuß ins Herz getroffen. Vollkommen verwirrt laufen die andern durcheinander. Noch drei Schuß gibt Lunau ab, und zwei weitere Engländer fallen; gleichzeitig wirft der Reservist Ha'bior (aus Ra- witsch i. P.) Handgranaten und macht noch drei Engländer kampfunfähig. Jetzt eilen englische Verstärkungen herbei. Lunau befiehlt seinen Leu- ten den Rückzug, und unter Mitnahme der bei- den zunächst liegenden Toten geht es in die eigene Stellung zurück. Wertvolle Papiere wur- den bei der näheren Durchsuchung gefunden. Vizeseldwcbel Lunau erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klaffe. Oberlt. d. R. Emil Quaas. Vatl.-Adj. Kellner. HM?' Ritter des Eisernen Kreuzes i. Klaffe. Wer dazu geddet, wird gebeten, fein Bild »Inzusenden, damit wir ihn den Kameraden vorsieNen können. ^lchästcn wurden besondere Tochteranstalten der Post ""gerichtet, in der Angestellte des Hauses, die aber ^öchzeitig von der Postverwaltung vereidigt sind, den Uszen Postvcrkehr ihres Unternehmens besorgen. Die isNcse und Pakete werden sreigemacht in die Tochter- Malt der Warenhäuser gebracht, dort geschloffen, bczw. "'.'geschnürt, sreigemacht und eingetragen und dann »n- "itelbar zu den Zügen oder Dampfern befördert. Und Wilson sprach wieder einmal. War cs auch *lr zum Zweck der Förderung seiner Neuwahl, so hat : damit doch denen die Augen geöffnet, die schon an ',»«> Umschwung der Gesinnung da drüben gegen uns Mubten. Wilson hat nicht nur erneut die Deutsch- Aerikaner der Untreue als Staatsbürger bezichtigt, < sie aus ihrer Anhänglichkeit an ihr Geburtsland "" Hehl gemacht haben, sondern er hat sich sogar in seiner Besprechung des „früheren" deutschen Untersee- handelskrieges zu einer Drohung gegen Deutschland verstiegen: daß wir ja nicht etwa zum U-Bootskrieg zurückkehren sollten! Und zum Schluß spricht er cs vsse» ans, daß er eigentlich Deutschland noch zur Rechen- schaft ziehen müffe wegen des Verlustes des Lebens amerikanischer Staatsbürger — englischer Herkunft. Die unter auswärtigen — soll heißen nicht englischen Flaggen geborenen Amerikaner gibt er anscheinend preis, sie, die Deutsch-Amerikaner und Iren, sind ihm Fremd- körper im amerikanischen Staate. Cs sind aber gerade die anderen, die Amerika außerhalb der Neutralität stellten durch die Kriegslieserungen an unsere Feinde. Amerika allein verlängert den Krieg mit Geld, Waffen und Munition, ja selbst mit Frein'illigcn. Und dabei will sich dieser Wilson zum Friedcnsvermittler auf werfen, allerdings meint er nur einen „gerechten" Frie- den im Sinne der amerikanisch-englischen Auffaffung, nach der keine Nation gezwungen werden dürfe, aus irgend eine Seite zu treten. Wie man das mit dem Zwange jetzt in Kriegszeiten hält, sehen mir an Ru- »ninien und Griechenland! Cs taucht auch wieder der Plan auf von einem Weltgerichtshos für Aufrechterhal- tung des Friedens! Als wenn wir nicht gerade in diesem Kriege genügsam erkannt hätten, wohin papierene Verträge führen und was sie gelten! Seien wir uns bewußt, was das durch Englands Gold gestärkte Amerika will: Nichts Geringeres als die Herrschaft der Neuen Welt über die Alte Welt, die es Dank gegenseitiger Zerfleischung für seine Ernte reif hält. Auch' das wäre der Erfolg Englands! Mitteilungen an unsere Leser! Den Empfängern unserer Zeitung, die den! ^folgend anfgeführtcn Firmen angehören, zur | schlicht, daß die Zusendung im 'Aufträge ihrer '"N»a erfolgt: L -bürgerliches Brauhaus e. G. m. b. H., Brieg 5 — «,'Pasncr, Psorzheim 5 — Bcnedekt Cahn, Speyer 1 — vorüber Fischer 03. m. b. H., Stettin 3 - Pommersche O^briemenfabrik, Stetin 5 — Arthur Otto Stenhel, W^lau i — Cmil Neusscr, Pirmasens 3 Villinger h, Warensabrik Hauschel u. Haas, Villingcn 2 L/jM Malzfabrik Vinccnz u. Apseld, Neiße 5 Zürich Braun, Nürnberg-Dost l Hermann Keil, ^„^zburg 2 Ostdeutsche Nährmittel- und Armee- so^ü'wi'cnsabrik, Posen 2 Cmanuel Weinberg, Her- tz,., ; Earl Hansen, Siegburg 2 Gustav Sineboll, au 5 H. Lösch n. Eo., Augsburg 1 Wilhelm hgffüiß, Brieg 35 Verkanssvereinignng Ostdcnlicher tzjW'.e'rke G. m. b. H., Oppeln 4 'Fr. Speidel, ffljfwint 12 Gebrüder Kalter, Mannheim > h Ksche Puh- u. Poliermaterialien-Fabrik, 03. m. b. Ingbert 5 E. u. W. Döllken, Ralingen 5 ^tu »ütsche Ceinent-Verkaussstelle G. m. b. H., Heidel- - Metzger n. Böhm, Nürnberg 5 Stoclhans Viktor Seeivald, Augsburg 5 OHücksinann u. bcr/' Rätibor l Grnnwald ». Rosenheim, -Hirsch ^ Ücs.) 5 G. Hofsmann, Franljurt a. M.! Mqr-fh'enheimer u. Eo., Niannheim l Biscuit- u. verke Fricke ». Stieve G. m. b. tz., Deimold o Mt j -s3. Selz, Straubing 5 I. Gallenkamp, Lipp- 5®- 1 Hugo Löbl, Bamberg > Teves u. ''Frankfurt a. M. 3 Maschinemverke zu Frank furt a. M. l — Syndikatsreie Kohlenvereinigung G. m. b. H., Mannheim 10 — Lein u. Steinberg, Würzburg 5 Sigmund Schwarzenberger, Fürth i. Bay. 25 — Fritz Brenner, Metz 6 Earl Schirdewan, Breslau 5 - H. Jonas, Reiße l - Münch u. Genther, Zwickau 6 — Gummiwerk Ernst Knicpcrt, Löbau i. Sa. 5 — Ernst Bischofs, Gelsenlirche» 10 Gustav Leopold, Witten- bcrg Bez. Halle 1 Hugo Birnstiel, Coburg 5 — Julius Kochmann, Hindenbnrg (O.-S.) .3 — Pomosin- Werke 01. m. b. H., Frankfurt a. M. 7 Fcrd. Klein, Frankfurt a. M. 5 Reumann u. Ens, Nürnberg 1 — Wilhelm Schön, Neiße 5 S. Freund u. Co., Bres^ lau 2 Aron Hirsch Sohn, Halbcrstadt 25 E. F. Bäßler,' Altenburg (Sa.-A.) 4 - Heinrich Post n. Eo. 01. m. b. H., Frankfurt a. M.! I. I. Oraler, Oppeln 2 Wilhelm Hoss, Düffeldors 70 4 Baffe u Uerpman», Iserlohn 29 Kranke n. Hoffmeister, Halberstadt 3 Gustav Obmann, Zwickau i. Sa. 1 Memminger SÄseusäbrik, Memmingen <1 Ernst Stoizenburg, Königsberg .i. st >'. 5 Brauerei Earl Schneck 01 m b.' H., Kaiserslauter» 2 — Hermann Kraus, Bambera i Paul Langer, Beuthen (O.-S.) i R Friedlaender, Oppeln 4 Heinr. Hertel, Olera A i Rodigast u. Hemmann, Rordhauseu 2 — Heinrich Wenter Brauerei Krpnenburg, Dortmund 21 Simon Rothmann, Beuthen 2 -- August Hossma»» j Fa Tbeod. Markowsky u. Eo., Waldheim, Sa. 2 M Rost u. Sohn 01. m. b. H., München 5 Karl Hagelaner, Siegen 1 S. R. Levy u. Eo., Hamburg 5 'F ,v Weiler Nächst, Stoip i Bergmann n. Fraedrich Rachf., Berlin 5 Vereinsbank Karlsruhe e. 01. m. b. Hi, Karlsruhe 6 Hermann u. Meyding, Stuttgart 7 Stück. In der abgelaufenen Woche stifteten: a) Für ihre Leute im Felde: Brüder Hübner, Görlitz 12 —H. Bethke, Grünberg i. Schl. 8 — Chem. Fabrik Schmolz G. m. b. H., Schmolz 5 — Gebr. Lippmann u. Cohn, Breslau 2 — Stern u. Llrchcuhold, Bochum 3 — W. Gerlihky, Wismar an der Ostsee l — Pfeiser u. Langen G: m. b. H., Euskirchen 12 — Gebr. Paffing, Duisbnrg-Mcidcrich l — Will). Becker u. Eo., Clbcrseld 2 — Duisburger Bürsten- und Pinselsabrik Otto Berghausen Rachs., Duisburg 5 — Gustav Schmitz, Bochum I G. v. Pachalys Enkel, Breslau 10 — Beruh. Jos. Grund, Breslau 1 — Bräuer ».Zander, Görlitz 5 Müller u. Eo., Herford 5 — Schlesische Metallindustrie 01. m. b. H., Breslau 2 Franz Iantzen, Danzig 12 — Carl Hamacher G. m. b. H., Gelsenkirche» 5 Stück. b) Zur allgemeinen Verbreitung: C.Th.Rothacker,Psorzheim 4- Turbinia A.-G., Bcr- lin20 — Dr. O.Bötticher,Naheburg4 Wm. VolckcnS u. Eo., Hamburg 20 — A. Schwarh'kopff G. i». b. H., Rei- uickendvrf 20 Tribus ». Sundheim, Gießen! Theerprodnktcsabril Biebrich, Seeck u. Dr. 2lit, 4 -h. Schulze, Cammin 2 Frhr. v. Gammingen, Metz 20 F. Winlelmann, Celle 4 Fr. Wachs, Elberfeld 4 Stadtberger Hütte A.-G., Riederinarsbera 4 -- Hermann Voigt, Hamburg 10 H. W. Müller, Hamburg 4 - Zander u. Co., Erfurt 20 - Kom. Rat A. Kandt, Gotha !0 - Frau Oskar Klose, Wriezen 4 W. u. H. Meiwes, Duisburg-M. 10 Lederwerfe Hermann Simon, Trier 20 - - Pros. Dr. R. Werth, Bonn 5 Stück. in Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 11. I. Annahme, stellen. i. Einteilung. Zinsenlauf. Auslosung. 3. Zeichuungs- pceio. I. Zuteilung. Sliiikelung 5, Ein. zahlungen. Fünfte Kriegsanleihe. 5°|o Deutsche Reichsanleihe, unkündbar bis 1924. Deutsche Reichsschatzanweisungen. II 01 : 2 0 Zur Bestreitung der durch den Krieg erwachsenen Ausgaben werden weitere 5 % Schuldverschreibungen des Reichs und °!° Reichsschahanweisungen hiermit zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. Die Schuldverschreibungen sind seitens des Reichs bis zum 1. Oktober 1924 nicht kündbar; bis dahin kann also auch ihr Zins- fuß nicht herabgesetzt werden. Die Inhaber können jedoch über die Schuldverschreibungen wie über jedes andere Wertpapier jederzeit (durch Verkauf, Verpfändung usw.) verfügen. Bedingungen. Zcichnungsstelle ist die Reichsbank. Zeichnungen werden von Montag, den 4. September, bis Donnerstag, den 5. Oktober, mittags 1 Uhr bei dem Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere in Berlin (Postscheckkonto Berlin Rr. 99) und bei allen Zweig' an st alten der Reichsbank mit Kasseneinrichtung entgegengenommen. Die Zeichnungen können aber auch durch Vermittlung der Königlichen S e e h a n d l u n g (Preußischen Staatsbank) und der Preußischen C e n t r a l - G e n o s s e n s ch a f t s k a s sc in Berlin, der K ö n i g l i ch e n H a u p t b a n k in Nürnberg tmb ihrer Zweiganstalten, sowie sämtlicher deutschen Banken, Bankiers und ihrer Filialen, sämtlicher deutschen öffentlichen Sparkassen und ihrer Verbände, jeder deutschen Lebensversicherungsgesellschaft, jeder deutschen Kreditgenossenschaft und jeder deutschen Po st an st alt erfolgen. Wegen der Postzeichnungen siehe Ziffer 7. Zeichnungsscheine sind bei allen vorgenannten Stellen zu haben. Die Zeichnungen können aber auch ohne Verwendung von Zeichnung^' scheinen brieflich erfolgen. Die R e i ch s a n l e i h e ist in Stücken zu 20 000, 10 000, 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 Mark mit Zinsscheinen zahlbar a»> 1. April und 1. Oktober jedes Jahres ausgefertigt. Der Zinsenlauf beginnt am 1. April 1917, det erste Zinsschein ist am 1. Oktober 191? fällig. Die Schah anweis ungen sind in 10 Serien eingeteilt und ebenfalls in Stücken zu: 20000, 10 000, 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 Mark, aber mit Zinsscheinen zahlbar am 2. Januar und 1. Juli jedes Jahres ausgefertigt. Der Zinsenlanf beginnt am 1. Januar 1917, der erste Zinsschein ist am 1. Juli 1917 fällig. Welcher Serie die einzelne Schahanweisung angehört, ist aus ihrem Text ersichtlich. Die Tilgung der Schahamveisungen erfolgt durch Auslosung von je einer Serie in den Jahren 1923 bis 1932. Die Auslosungen finde» im Januar jedes Jahres, erstmals im Januar 1923 statt; die Rückzahlung geschieht an dem auf die Auslosung folgenden 1. Juli. Die I"' Haber der ausgelosten Stücke können statt der Barzahlung viereinhalbprozentige bis 1. Juli 193^ unkündbare Schuldverschreibungen fordern. Der Zeichnungspreis betrügt: , für bie 5 % Reichsanleihe, wenn Stücke verlangt werden 98,— Maki, für die 5 % Reichs an leihe, wenn Eintrag ung in das R e i ch s s ch u l d b u ch mit Sperre bis zum 15. Oktober 1917 beantragt wird 97,80 Man, für die 4^ ^Reichsschahanweisungen 95,— MaN- für je 100 Mark Nennwert unter Verrechnung der üblichen Stückzinsen (vgl. Ziffer 6). Die Zuteilung findet tunlichst bald nach dem Zeichnungsschluß statt. Die bis zur Zuteilung schon bezahlten Beträge gelten als voll zugeteilt. Im klebrigen entscheidet die Zeichnungsstelle über die Höhe der Zuteilung. Besondere Wünsche wegen der Stückelung sind i" dem dafür vorgesehenen Raum auf der Vorderseite des Zeichnungsscheines anzugeben. Werden derartige Wünsche nicht znm Ausdruck gebrachst so wird die Stückelung von den Vermittlungsstellen nach ihrem Ermessen vorgenommen. Späteren Anträgen auf Abänderung der Stückelung kann nicht stattgegeben werden.*) Zu den Stücken von 1000 Mark und mehr werden für die Rcichsanleihc sowohl wie für die Schahanweisungen aus Antrag vom Reichsbank' Direktorium ausgestellte Z w > s ch e n sch c in e,ausgegcben, über deren Umtausch in eudgiltigc Stücke das Erforderliche später öffentlich bekanntgemacht wird. Die Stücke unter 1000 Mark, zu denen Zwischenschciiie nicht vorgesehen sind, werden mit größtmöglicher Beschleunigung fertiggestellt und voraussichtlich Februar rr. I. ausgegebcn werden. Die Zeichner können die gezeichneten Beträge vom 30. September d. I. an voll bezahlen. Sie sind verpflichtet: 30 % des zugeteilten Betrages spätestens am 18. Oktober d. I., 20 % „ „ „' „ „ 24. November d. I., 25 % „ „ „ „ „ 9. Januar n. I., „ 25 % „ „ „ „ 6. Februar n. I. zu bezahlen. Frühere Teilzahlungen sind zulässig, jedoch nur in runden drrrch 100 teilbaren Beträgen des Nennwerts. Auch auf die kleinen Zeichnungen sind Teilzahlrrngen jederzeit, indes nur in runden drrrch 100 teilbaren Beträgen des Nennwerts gestattet; doch braucht die Zahlung erst geleistet zu werden, wenn die Summe der füllig gewordenen Teilbeträge wenigstens 100 Märk ergib • Anspiel: Cs müssen also spätestens zahlen: die Zeichner von Jl 300: M 100 am 24. November, Jl 100 am 9. Januar, ur Wertpapiere ausgesertigtc» Depotscheine werde» von den Darlehnskaffen wie die Wertpapiere selbst beliehen. Nr. 11. Deutsche Soldaten-Zeitung. 11 8| Statfjin'cn. 1 P-Hj-ich- »UNgkN. Da der Zinsenlauf der Reichsanleihe erst am 1. April 1917, derjenige der Schahanweisungen am 1. Januar 1917 beginnt, werden vom Zahlungstage, frühestens vom 30. September 1916 ab, a) auf sämtliche Zahlungen für Reichsanleihe 5 % Stückzinsen bis zum 31. März 1917 zu Gunsten des Zeichners verrechnet, b) auf die Zahlungen für Schahanweisungen, die vor dem 30. Dezember 1916 erfolgen, % Stückzinsen bis dahin zu Gunsten des Zeichners verrechnet. Auf Zahlungen für Schahanweisungen nach dem 31. Dezember hat der Zeichner iy, % Stückzinsen vom 31. Dezember bis zum Zahlungstage zu entrichten. Beispiel: Von dem in Ziffer 3 genannten Kaufpreis gehen demnach ab: I. bei Begleichung von Reichsanleihe a) bis zum 30. Sep- tember b) am 18. Ok- tober c) am 24. No- vember II. bei Begleichung von Reichsschatzan- weisungen '... 4'/2 °/o Stückzinsen für ckjbiszum 30. Sep- tember 90 Tage e) am- 18. Ok- tober 72 Tage f) am 24. No- vember 36 Tage 5% Stückzinsen für 180 Tage 162 Tage 126 Tage Tatsächlich zu zahlender Betrag - - Stücke 2,50 o/n 2,25 % 1.75 % Tatsächlich zu zahlender Betrag also nur 1,12* % 0,90% 0,45% 95,50% 95,75 % 96,25 o/o 93,87*% 94,10 % 94,55 % also nur für Schuldbuch- eintragung 95,30% 95,55% 96,05 % Bei der Reichsanleihe erhöht sich der zu zahlende Betrag für jede 18 Tage, um die sich die Einzahlung weiterhin verschiebt, um 25 Pfennig bei den Schatzanwcisungcn für jede 4 Tage um 5 Pfennig für je 100 Jt Nennwert. Die Postanstalten nehmen nur Zeichnungen auf die 5 % Reichsanleihe entgegen. Auf diese Zeichnungen kann die Voll- zahlung am 30. September, sie muß aber spätestens am 18. Oktober geleistet werden. Auf bis zum 30. September geleistete Vollzahlungen omsen für 180 Tage, auf alle ander» Vollzahlungen bis zum 18. Oktober, auch wenn sie vor diesem Tage geleistet werden, Zinsen für 162 Tage vergütet. (Vgl. Ziffer 6 Beispiele Ia und Ib.) Berlin, im August 1916. Reichsbank-Direktorium. Havenstein. v. Grimm. und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons G o l d s ch m i d t. Dankbarkeit. in Man wird sich daran gewöhnen müssen, das Ver- M>is der Länder zueinander in Hinsicht auf die Po- 3' anders zu sehen als cs früher geschah. Wenigstens C werden uns daran gewöhnen müssen. Denn wir j,„ Frieden und auch des öfteren im Kriege »och cSA',» Bewußtsein gelebt, daß gute Taten verpflichten. M haben angenommen, daß eine Leistung zur Gegen- > ung aus Dankbarkeit zwinge. In dieser Annahme 3? wir bitter getäuscht worden. Cs hat sich gezeigt, ,j| sogenannte moralische Erwägungen in den Bc- 3)Unaen der Völker zueinander eine sehr untergeord- ,3 Rolle spielen, und daß cs oft moralischer ist, krüs- ^Zuzufassen als aus Aeußerungen der Dankbarkeit zu .Die erste schwere Enttäuschung brachte uns Rutz- 3°. Viele Jahrzehnte hindurch hat Rußland sich an ,3'ischlnnd aufgerichtet. Seine Wissensdurstigen kamen e unsere Schulen, seine Geldhungrigen kamen zu un- ,3" Banken und Börse». Was auch in Rußlanv ^ westeuropäischem Muster eingerichtet oder ungefaßt tzZU!, fast immer tvar Deutschland das Bcispicr. sj^ust die großen russischen Schriftsteller, die die rus- ih?/ Regierung angriffc», >vie Leo Tolstoi, haben Kulturerkenntnis tvesentlich aus Deutschland gc- iJ'' Sie haben die Schulbildung unseres Volkes be- die Tätigkeit der Verwaltung, das Ineinander- %Cl1 aller kultureller Geschehnisse. Wenn sic auch zu ^^ Verurteilung der Kultur im allgemeinen gekom- Ic, "nd, so klingt bei ihnen doch immer die Ucberzcu- tzÄ durch, daß die deutsche Kultur der russischen siege» sei. Die wirtschaftliche Entwicklung Rußlands ist nur Ilch dem Verhältnis des Landes zu Deutschland zu vcr- t,’.- Schon Peter der Große hat nach deutschem i^Ilde z» organisieren versucht. Die sogenannte ■ ichc Bauernbefreiung hat ihren Anstoß von Deutsch ^ "-halten. Die russisch id außerordentliche Anstrengungen macht, hat Gel fe^üffc von uns bezogen. Lange Jahre hat di Regierung sich vornehmlich an unseren Geld Industrie, die in diesem "elv die Sde Regierung sich vornehmlich an unseren Geld- twwandt, tuen» sie in Rot war. Sotveit man in l'ClQl.lb von einer technischen Wiffenschast sprechen H/Bst sie deutschen Ursprungs. Die qcnosscnschaft- ^»>ia ^wegung, die augenblicklich in Rußland größeren anniinmt, ist aus Deutschland eingesührt. So d>u3acnd bei den Verhältnisse» der russischen Land- der genossenschaftliche Gedanke ivar, so st j,. cr doch erst von uns 'eingebracht werde». Wenn üch sOva gelungen ist, die russische Schwerfälligkeit'zu SfCl,' so hat das russische Volk das uns zu ver- ^ st Was aus Frankreich »ach Rußland kam, ist dsss. Gegenstand scharfer Verurteilung der eigenen sisij,, Landsleute gewesen. Die sranzöfische Ware .stc a-jö wirtschaftlicher und künstlerischer Art war nur Sie vermochte begreifen, innc- und ü'ar. Deshalb sehnen sich viele Russen auch „>e a-,.' wirtschaftlicher und kttnstlcri Nt, für das russische 'Wesen. ^ ^ 3w anzupassen, seinen Inhalt ^ Deutschland kam, entsprach vielmehr den o .^"digkeiten Rußlands, weil cs wertvoller "'brünstig, uns zu vernichten. arbeitet jetzt fieberhaft daran, seine Technik zu vervollkommnen, seine Industrie für den Kriegszweck aufzuzüchten. Wir haben uns durch unsere Bereitwilligkeit eine Gefahr ge- schaffen, die - gar nicht hoch genug eiugcschätzt werden kann. Dieser Gefahr heißt es mit den' schärfsten Mit- teln cntgegentreten, sie sotveit >vic möglich zurückzu- drängen. Davon soll ei» anderes Mal an dieser Stelle noch eingehender die Rede sein. Wie war cs ferner mit Italien? Die Italiener holten sich unser Geld, schickten uns die Arbeiter, die sie selbst nicht ernähren konnten und lebten von deren Einkünften. Jahr für Jahr gingen viele Tausende Deutscher über die Alpen, bewunderte» Italien tmd ließen große Summen dort. 500 Millionen Lire jähr- lich soll der Fremdenverkehr Italien gebracht haben. Auch nach Italien haben wir unsere Techniker geschickt, unsere Banken haben den italienischen Banken, geholfen, die Lebensversicherung Italiens hat nach deutschem Muster gearbeitet. Wohl hat die deutsche, Kunst von Italien viel Anregung erfahren, aber nicht von dem Ita- licn der Jetztzeit,' sondern von dem der Vergangenheit. Unsere Künstler suchten dort das, was vor Iahrhundcr- ten und vor noch längerer Zeit von römischen , und lta- licnischcn Künstlern geschaffen worden tvar. "Sie ent- zückten sich an Aeberbleibseln. Gern »ahmen wir die., Peinlichkeiten Italiens, seinen unsoliden Geschäfts-' wandel, die Hinterhältigkeit seines Handels, in den Kauf. Wir haben Italien die Mittelmccrruhe ge- sichert, ihm eine Kolonialpolitik ermöglicht, den Kredit der italienischen Regierung wesentlich gefördert. Nun- mehr hat Italien auch uns de» Krieg'erklärt. Cs ge- schah das nach einem wilden Gehetze solcher Leute, die in der Vergangenheit nickt zu lesen verstehen, die die Notwendigkeiten einer Völkerverbindung nicht begrei- fen, die vielmehr für den Augenblick durch fremde» Ein- fluß übler Art zurechtgestuht werden. Cs zeigt sich, daß immer wieder das gegenwärtige Geschlecht die Ge- fahr bedeutet, daß immer wieder Vergeßlichkeit die Un- dankbarkeit schasst. Wir dürfen uns ans ein treues Gedenken nicht verlassen, wir miiffen kühl mit allen Möglichkeiten rechnen und »ns danach richten. Wie war es ferner mit Rumänien? Rumänien war noch vor nicht langer Zeit ein Land ohne Ans- schwungskraft. Cs bedurste einer kräftigen Stühe, des Anreizes machtvoller Art, um in die Höhe zu kommen. Cs bat fast alle Ansänge seiner Answürtsbewegung Deutschland zu verdanken. Mir haben seiner Regierung die Millionen gegeben, die sie zum Ausbau ihrer Der- waltuug nötig batte. Wir haben seine Industrie durch außerordentliche Geldhingabe gefördert. Seine mine- ralischen Vvdenreichtümer wurden durch deutsche Kunst und durch deutsche Geldmittel gehoben. Wir hgben Rumänien unsere guten deutschen Maschinen geschickt, die erst die Errichtung einer rumänischen Industrie ermöglichten. Wir habe» dann-diese rumänische Industrie beraten. Wir haben am Bau rumänischer Cisenbah- neu unseren Anteil, wir haben unseren Anteil an den Bestrebungen um die Hebung der Landwirtschaft. Rumänien scheint dies alles vergessen zu haben. In einem Augenblicke, wo ihm der Vierbund besiegbar er- schien, hat es gegen »ns in äußerst peinlicbcr --veife die Massen gezogen. Cs ist nichts von Dankbarkeit zu spüre», nichts 'von Knlturgemeinschast, nichts von Freundschaft. Csn oberflächlicher französischer Lustig- keitsgeist hatte die rumänische (Gesellschaft besessen. In Bukarest taumelte man. Man vergnügte sich, aber man arbeitete nicht. Hätte man dem deutschen Beispiel und an der deutsche» Hilfe den Wert der deutschen Arbeit begriffen, so ivüre vielleicht die Haltung Rumäniens eine andere geworden. Die Rumänen glauben viel- leicht nnmrehr ihrer Vorfabrcn, der Römer, würdig zu handeln. Aber sie irren sich. Wohl haben sie die Hinterhältigkeit der römischen Politik geerbt, doch die Voraussicht dieser Politik in ihre» guten Zeiten fehlt ihnen. Auch fehlt ihnen das Meiste, was die Unter- lage der römischen Politik bildete. Rur die Knechtung des Bauernstandes haben sie übernommen, das uner- hörte Ueberwicgcn des Großgrundbesitzes, der dem klcr- nen Mann auf dem Lande die Gurgel zuschnürt. Sie sind kleinmütig und schies, ohne die gewaltige Linie, die eine großzügige Politik verlangt. Sie werden noch er- kennen, daß sie besser getan hätten, ihre alten Vcrbtn- düngen aufrcchtzuerhalten, jene Verbindungen, aus de- neu ihnen das Beste ihres Landes kam. Rein mit Dankbarkeit ist in der Politik die Rech- »ung nicht zu machen. Cs müssen alle Möglichkeiten er- wogen werden und man tut gut daran, die bitteren Möglichkeiten in den Vordergrund zu stellen. Je nach- drücklicher und solgcrichtigcr das geschieht, umsomehr wird man sich Enttäuschungen ersparen. Umso besser wird auch das sogenannte Einvernehmen sein. Wenn eine Regierung weiß, daß man ihre Absichten nicht all- zu freundlich einschätzt, so wird sic sich entgegcnkommen- der benehmen als wenn sie mit moralischen Handschuhen gestreichelt wird. Das deutsche Volk wird durch diesen Krieg nichts von seiner Güte verlieren. Cs wird gern jeden Freund heißen, der es wirklich freundschaftlich mit ihm meint. Aber cs wird mit klarerem Blick für die Frcundschaftsmöglichkeitcn aus dem Kriege hcrvorgeyen. Cs gibt nur sehr Wenige solcher Möglichkeiten.' das meiste ist krasses Cigeninteresse. Je tiefer diese Erkennt- nis cindringt, nmso gesunder wird unsere Stellung un- ter den Völkern werden. Daheim. „Was die Deutschen jetzt tun müssen" sagte ihnen schon vor mehr als 100 Jahren der Dichter Ernst Mo- ritz Arndt, dessen Stimme wir schon so manches Mal in diesem Weltkriege wieder vernommen haben. Er rief 1814 seinem deutschen Volke zu, und das paßt ge- nau jetzt wieder im Hinblick auf England, statt wie Arndt es meinte, aus Frankreich: „Kaum wird dein Schwert rot sein von dem Blute deiner Peiniger, so werden sie Mäßigung, MäßigungI schreien und dir mit Halbheit und Jämmerlichkeit die Seele füllen wollen, Wehe dir, wenn dn das geringste glaubst von dem, was diese predigen, und dreimal wehe' dir, wenn du klein- mütig ablässest von dem Kamps, che er durchgestritten ist! Ergreife das Glück, welches Gott dir geben will; ergreife die neue Zeit, aber die neue deutsche Zeit und nicht die neue französische Zeit!" And weiter mahnt er: „Du gutmütiges Schaf hörst dich von den eitlen und übermütigen Fremden jede» Tag dummes, deutsches Vieh nennen und meinst, sie rühmen die Tugend der Sanftmut und Geduld an dir! Wahrlich, ich sage dir, zu lange, zu lange wandelst du in diesem Irrtum. Aus, ermanne dich! Fasse dir eine deutsche und männliche Zuversicht »nd sieh über das Kleine hinweg, und du wirst Großes gewinnen!" So zu lesen im '„Geist der Zeit". Der Ausruf der Zentralstelle „Völkerrecht" (Deutsche Zentrale für dauernden Frieden und Völkerverstän- digung) sagt: „Der Friede, der diesen Krieg beendigt, soll selbstverständlich nach der Auffassung der Zentral- stelle die Freiheit des deutschen Volkes, die Unabhängig' keit des deutschen Reiches, die Unversehrtheit des deutschen Bodens, die Wahrung der deutschen Inter- essen im Auslande und die Erhaltung der wirtschasr- lichcn Cntwicklungsmöglichkeiten des deutschen Volkes sicherstellen; aber'er soll auch jede Gewähr der Dauer in sich tragen. Dazu ist ersorderlich, daß er von allen Beteiligten als eine befriedigende Ordnung ihrer in- 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 11. ternationalen Beziehungen anerkannt werden kann, daß er also nicht die Unterlegenen durch gewaltsame An- nexionen, durch Beeinträchtigung ihrer Selbstbestim- mung oder durch andere unerträgliche Bedingungen zur Vorbereitung eines Vergeltungskrieges nötigt, daß er zugleich wirksame Einrichtungen schafft für friedliche Erledigung künftiger internationaler Streitigkeiten aus dem Wege geordneter Vermittlungen oder' rechtlicher Entscheidung, und daß er damit der alte», sriedengefähr- dendcn Politik des Wettrüstens ein Ende setzt." — Wenn man daraus warten wollte, bis die vorzuschla- genden Friedensbedingungen von allen Beteiligten ein- schließlich der Unterlegenen als befriedigend anerkannt iverden, dann konnte der Krieg noch hundert Jahre weiter gehen, ohne ein Ende zu finden. Wir laufen immer noch Amerika nach. Ein ameri- kanischer Berichterstatter bemüht sich nicht vergebens um Auskunft über innere häusliche Angelegenheiten bei deutschen Ministern und kann keinen Lesern mehr Neuigkeiten über das, was bei uns hinter verschlossenen Türen vorgeht, austischen, als die Deutschen, die es eigentlich angeht, erfahren. Und deutsche Berichter- statter laufen dem amerikanischen Botschafter das Haus ein, um von ihm anerkennende Worte zu erhaschen über deutsche Tasten, deutsche uns selbst auch ohne fremdes Urteil mit stolzer Genugtuung erfüllende Eroberungen der Technik und Forschung. Wir fragen imnier noch zu viel, was die Welt von uns denkt, und nun gar dir „neue Welt", die sich doch so feindlich zu uns' stellt! Wir brauchen doch die Leute nicht! Und wenn lvir sie brauchten, wäre cs erst recht falsch, ihnen nachzulaufe». Der Amerikaner ist nur da zu finden, wo sein Geschäft liegt, und dahin sindet er schon selbst den Weg. Cs ist die alte Schwäche der Ausländerei, die uns immer noch lind trohalledem anhängt; lvir werden davon wohl auch nach dem Frieden nicht loskommen! Der Reichskanzler über unsere Volksernährung. Die Schuld an den vorhandenen Mängeln und den un- bestreitbaren Schwierigkeiten sieht der Reichskanzler vornehmlich in den englischen Abspcrrungsmaßregeln, die zu brechen wir übrigens eine Flotte haben, auf dem Wasser, unter dem Wasser ruid in der Lust! Und es scheint ja auch, daß wir davon Gebrauch machen wollen. Geduld müssen lvir üben, das haben wir ja gelernt. Unsere Flotte kann und muß auf de» geeigneten Zeit- punkt warten, auch sie hat diese Kunst schon mit bestem Crsolge erprobt. Jetzt geht übrigens das Rennen los um die rumä- nische Kornkammer. Dem Ziele diene» die Kricgshand- lungcn auf den, neuen Kriegsschauplätze. Denn auch England und seine Verbündeten leiden Not, zumal die amerikanische Ernte gering ausgefallen ist. Wer wird der Erste sein i» Ruinänien, um dessen Kornspeicher zu leeren? Ein Reichs-Sprachamt forderte einer der Rufer im Streit um die Reinheit der deutschen Sprache, der jüngst verstorbene Major a. D. und Professor von Pfister-Schwaighausen. Frankreich hat seine „Franzö- sische Akademie", die über Sprachfragen entscheidet. Man soll das Gute suchen, >vo man es sindet, wenn wir auch sonst nicht dem fremden Vorbilde nachlauseu wollen. Einer deutschen Behörde bedürften wir abet auch in Sprachsache», wollen wir nicht der Verrohung und Verrottung unserer, aber so arg mißachtete.» und mißhandelten Muttersprache zusehe». Die augenblick- lichen Bestrebungen einiger Vorkämpfer auf dein Ge- biete, die unsere' Sprache und Schrift erhalten wollen, können und dürfen uns nicht sorglos machen, es muß von staatswcgen etwas geschehen, sonst verfallen lvir nach dem Frieden doch wieder iii^ unseren alten Fehler der Ausländerei und werden die Fremdwörter nicht los. Scheuklappen herunter! Ob's nun endlich wahr wird? Selbst die „Frankfurter Zeitung" bekommt ja eine Ahnung, daß mir es in England mit dem gefähr- lichsten und hartnäckigsten Gegner zu tun haben, den zu schonen deutscher Selbstmord wäre. Das heißt, diese Folgerung zieht die sich so gern als Sprachrohr des Reichskanzlers gebährdcnde Zeitung noch nicht, wohl aber nachgerade der größte Teil des deutschen Volkes. So manchem sind endlich die Scheuklappe» genommen, denn England treibt cs in seiner völkerrechtswidrigen Weise, in seinem Vernichtungskriege doch eben gar zu arg. Daß es dabei selbst wirtschaftlich leidet, macht ihm im Hinblick aus den politischen Gewinn nichts aus wenn es ihn gewinnen kann, was wir verhindern müs- se». Wirtschaftliche Verluste lasse» sich wieder ein- bringen und umso schneller, je größer der politische Ge- ivinn für den rücksichtslos sein Ziel verfolgenden Sieger ist. Nach diesem Grundsätze hat England stets gehan- delt nud ist gut dabei gefahren. Das fängt man nun an, in Deutschland zu erkennen, ob wir bis zur Nach- ahmung, zur erfolgreichen Anwendung solcher geschicht- lichen Erfahrungen gelangen, ist eine Frage an'die Zu- kunft - sagen nur an Hindenburg! Cs sind große und immer »och wachsende Ausgaben im Osten und Westen zu erfüllen. Wer will sagen, wo der Schwerpunkt liegt? Aber der Kern aller Bemühungen unserer Feinde liegt in England; diese Erkenntnis bricht sich Bahn im deutschen Volke. Deshalb weist es alle An biederungsversuche der sich für England immer noch er- wärmenden Kreise und Zeitungen zurück »ud kennt auch ihm gegenüber nur die Losung: Siegen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln! Die Pharmaceutische Industrie-Gesellschaft Dr. H. Beck u. Co. empfiehlt ein von vielen Militärärzten an- gewandtes Rervenheilmittel „Nenrokardin", das beson- ders -wirksam ist bei Versagen der Herztätigkeit infolge von Ueberanstrengunge» und seelischen Erregungen. Die wegen solcher Erscheinungen in die Heimat zurück- gekehrten Feldzugsteilnehmer »lögen ihren Arzt a»i- «nerksam machen auf „Nenrokardin". Der preußische Landwirtschaftsminiftcr Freiherr v. Schorlemer erklärte einem Vertreter des Vudapester „Vilag" in einer Unterredung: „Die Frage der Volks- ernährung hänge natürlich mit dem Ergebnis der Ernte zusammen. Soweit sich diese übersehen läßt, könne man heute schon sagen, daß die diesjährige Ernte erheblich besser ist als die vorjährige. Die Roggen- und Gersten- Ernte könne das Vorjahr wohl um 100 aus Hundert übertrefsen, aber auch die anderen Getreidesorten stän- den durchaus befriedigend. Was die Fleischsrage be- «resse, so mache sich schon jetzt eine Besserung bemerkbar. An Iungscbweine» sei eine erfreuliche Zunahme zu ver- zeichnen. Aber auch der Ri'udviehbcstand werde sich bald «nieder erholen. Auch Butter und Milch würden bald wieder reichlicher vorhanden sein, wenn cs ge- länge, bei Vermehrung der Futtermittel auch den Be- stand der Milchkühe zu vergrößern. Die Teuerung sei nicht zu leugnen. Sie treffe Deutschland ebenso, wie alle aiidcren kriegführenden Länder. Dieser Teuerung stehe.aber vielfach eine größere Einnahme gegenüber. Die Vorschläge zur Beseitigung der Teuerung seien vielfach unausführbar. Dein Erzeuger müsse unter allen Umständen ein lohnender Verdienst belassen wer- den. Zum Schluß erklärte der Minister, cs sei K'nc feste Aebcrzeugunq, daß Deutschland nicht auszuhun- gern sei. Die Erhöhung der Vrotzuwendunge» in Deutsch' land wird ausrecht erhalten trotz des Äussalls der Ec- treidezusuhr aus Rumänien. Das ergibt sich aus einem eiusacheu Rcchenexempel. Wir erhielten im vorigen Jahre aus Rumänien 1 400 000 Tonnen Getreide und unsere diesjährige Ernte überbietet die Vorjährige um etwa 5 Millionen Tonnen. Die Rechnung läßt «w») ein erhebliches Plus herauskommen. Das rumänische Oel «vird uns zunächst ohne Zweifel, aber sein Ausfall «vird keinerlei Störun- gen verursachen; «vir sind auch daraus vorbereitet und können unschwer anderes Oel den Zwecken dienlich mache», die bisher das rumänische Oel vorzugsiveise z» erfüllen hatte. Inzwischen «vollen wir uns Mühe gc- bcn, dem rumänischen Oel nicht nur, sondern auch dcw in Rumänien von England aufgekausten und dort aul- gespeicherten Getreide näher zu kommen. Unermittcltc Heeresanqehörige, Nachlaß- u»d Fundsachen. Unter dieser Üeberschrist erscheint monau lieh eine Liste als Beilage zu den deutschen Verl»!» listen. In ihr iverden Nachlaßsachen Gefallener u>>» Fundsachen beschrieben und Bilder, die mit den Sach:'" zusammen eingcgangen sind, veröffentlicht. — Die Lw enthält somit vieles, das z««r Aufklärung über Schicksal unbekannt verstorbener Hecresangchöriaer ‘||C' neu kann. Sie soll dazu beitragen, die Namen von. bekannt Verstorbenen, deren Erben oder die Cigentib'n. von Fundsachen z>« ermitteln. — Jedermann fall Liste genau beachten, da hierdurch «veit zurückliegc"^ Stcrbesälle und Schicksale aufgeklärt «verden kö»m^, Glaubt jemand, die beschriebenen Sachen als Eigens" eines verwandten oder bekannten Heeresangehörnb zu erkennen, so schreibe er unter Angabe der mitVfL ösfentlichten Geschäftsnummer au die Nachlaßstelle Kriegsministeriums, Berlin, Leipziger Platz 13- "T Die Nachlaßstelle «vird außerdem die Nachlaßsachen v", unbekannt Verstorbenen so bereit legen, daß Beteilig sie besichtigen können. Hierbei sei daraus ausinerkb« gemacht, daß eine große Anzahl Uhren sich unter c«c Nachlaß befindet. Es cmpsiehlt sich nachzusorsche», ^ welchem Uhrmacher der Vermißte seine Uhr gelaust zur Instandsetzung gegeben hat. Dieser wird oft i»."f, Lage sein, aus seinen Büchern die Nummern und F;n stige Kennzeichen der verlausten oder instandgesetzn Uhren sestzustellen. — In besonderen Fällen kann lt„ Nachlaß zur Feststellung der Ortspolizeibehörde M sandt iverden. Geldbeträge an die in der Schweiz festgeE^ deutschen Soldaten in deutschem Papiergeld durch »ach der Schweiz zu senden ist wegen der Schw>^"„ leiten bei der Einwechslung nicht ratsam. Am be» «verden Geldbeträge nach der Schweiz mit Posta»»' sung oder durch Vermittlung eines Bankhauses ge!»»^„ Daiin erfolgt ohne weiteres die Umrechnung der ~ t trüge zu sestgelegtem Kurs, und der Empfänger L gleich schweizerisches Geld in Händen, womit er 0'„ Einkäufe besorgen kann ohne erst eine Gelegenheit 3 Umwechsel» seines deutschen Geldes suchen zu i»»ilc' Anmeldungen zur Laufbahn der Zeugfeldwe^, Unterofsizicre, die vor dem Kriege als Cinjührig-o!■ ^ willige eingetreten sind, und bei denen ein Teil Cinjährigenjahtes in die Kriegszeit fällt, sowie , ofsizicre, die das Zeugnis über die wissenschaftliche fähigung für de» einjährig-freiwilligen Militärmf- besitzen und während des Krieges freiwillig eingetrc ^ sind, dürfen - wenn sie im übrigen den im Erlaß 16. Auaukt 1915 anaeaebene» Bestimmungen entspNLff,, nach Vollendung" des dritten Dicnstja'hres der Ainvürter für die Laufbahn der a zeugmcisterei als fcldwcbel vorgeschlagen werden. Baden. ... m. Zu« Errichtung einer Spende „Heidelberger -^ gerdank" wurde der Heidelberger Stadtverwaltung ‘ r. Spende von 300 000 Mk. von ungenannter Seite Heidelberg hat den Entschluß, für die Siclü^„,jl TSMJ5 Spende «vicseu. lang der Säuglingsernährung Schritte zu tun^,gK^ über ,ib allem Nachdruck iii die Tat umgesetzt. Der Schlachthofdirektor Zahn hat in Oldenburg Kühe und einen Zuchtsarren, lauter prächtige die bis zu 1600 Mk. bezahlt «vurden, angekaust. ^ Die Obcrpostdirektion in Karlsruhe hat che"Bstck graphcngehilsinneu Johanna Spies, Wilhelmine a Magda Zllig, sonne drei weiteren Ainvärtcrinw» und Anerkennung ausgesprochen und ihnen je bewilligt. Die Beamtinnen haben bei den F" ^ Al- grisfen aus Karlsruhe am Frouleichriamstage beitsplätze trotz höchster Gefahr nicht verlasse».. ch„ich ihr Verhalten «var es möglich, daß nicht nur .,,, Ac«. tärischcn Gespräche, sondern auch sämtliche andc>ch ..^sc» bindungeu mit Aerzten, Apothekern und Krankeiw^i>c' ohne Verzug und ununterbrochen hergestellt konnten. Hansestädte. rch g, die anläßlich der die amerikanischen Behörde Die Anerkennung „Deutschland" durch die amerikairisch «vurde, ist garnicht nach dem Geschmack Nr. 11. Deutsche Soldaten-Zeitung. 13 Der „Tcmps" ereifert sich ganz besonders gegen °>c>en angeblichen deutschen Versuch, die Zuneigung der ^reinigten Staaten den Mittelmächten zuzuwcnden. <>cr ganze Ton des Aufsatzes zeugt von tieser Verbitte- rung, weil man sowohl in Paris wie in London aus srster Quelle den starken Eindruck kennt, den die Siegcs- >uhrt der „Deutschland" in Nord- und Südamerika,' so- Une in neutralen Staaten hervorgeruscn hat. , „Buten und binnen, wagen und Winnen!" In sincm Bericht über den Ehrentag der „A-Dcutschland" u> Bremen schreibt Rcinhold Mülle in der „Rhcimsch- 4Lestsälischen Zeitung": „Reben mir eine Koloniak- ueutsche. Rach monatelangcn Irrsahrtcn ist sie briti- scher Herrschaft entronnen^ sie erwartet täglich ihren Mann. Eine Frau, so stolz, so deutsch, daß mir das Verz im Leibe lacht. Sic wartet ans den Sieg iiber England, daß er kommt, ist ihr selbstverständlich, ihr und u>l den Hunderttausend Deutschen im Ausland. „Ihr 'c»nt die Engländer nicht, sonst wäre Euch der Sieg ebenso selbstverständlich." Eine neue Welt tut sich aus. -Wie haben Sie uns belogen, wir haben sic einfach aus- gclacht. Da wurden sic ganz klein und bedenklich. Was deutsch ist, ist gut, heißt' es bei uns. Wenn der Eng- länder in der Südsce deutsche Waren kaufen kann, jetzt >m Kriege, so kaust er sie um jeden Preis. Cr sragt Nur: „Ist cs deutsches Fabrikat, denn — was deutsch >st, ist gut." — — Cure Ucbcrschätzung Englands ist erbärmlich. Wir haben sie längst verlernt. Wir sind nufgewacht, Ihr schlaft noch. Das ist Englands Glück. Wenn Ihr ansgewacht wäret, dann wäre es vorbei mit der britischen Weltherrschaft." — „Das klagt in Deutschland, weil der Brotkorb höher hängt. Was weinen Sie wohl, was Hnndcrttausende Deutscher im Ausland darum geben würden, mithungcr» zu können, lvcnn sie nur daheim wären, und mittun könnten, Eng- land schlagen könnten. Sie haben uns in Honolulu und Amerika bald zcrriffcn aus Begeisterung, als sie hörten, wir seien Kolonialdcutsche. Das war ei» einziger Schrei: Wir wollen nach Deutschland. — Wir schassens Mt? And ob wirs schassenI" — Da Hab ich die Zähne zusammcngcbiffen, und meine Augen suchten das wecrgrüne Schifslcin, und meine Seele sang: Deutsch- land,' Deutschland über alles." Aus Anlaß des 100jährigen Bestehens der Ham- burger Tnrnerorganisation tagt in Hamburg der Vanptausschuß der deutschen Turnerschaft, vom Senat und den Militärbehörden herzlich begrüßt. Der Hauptausschuß behandelte zunächst seine Hauptfrage, bie militärische Vorbildung der Jugend. Vreußen. Brande n b u r g. Zur Mincralwaffervcrsorgung des Heeres konme °cr Deutsche Verein g. d. Mißbr. gcist. Getränke, der schon im vorigen Jahre 25 000 Mk. der Mineralwasser- Abteilung des Roten Kreuzes zur Verfügung gestellt batte, auch in diesem Jahre ans seinen Sammlungen (als amtlich anerkannte Liebesgabcnsammelstelle) der ge- Uanntcn Stelle bis jetzt bereits rund 30 000 Mk. über- weisen. . Der Magistrat von Berlin hat beschlossen, sechzig Millionen Mark auf die fünfte Kriegsanleihe zu zeich- nen. Die Zeichnungen des Magistrats betrugen bei der w'stcn 30, bei der zweiten 40, bei der dritten 48, bei der blcrtcn 50 Millionen Mark. .. Der Wasserturm aus den Rauhen Bergen in Steg- lch ist fast vollendet. Der untere Teil wird i» einer höhe von 15 Metern zu einer Gedenkhalle für gefallene §kcglihcr Bürger ausgestaltet. Sie soll mit farbigen Uassenstern versehen werden. Voll dem benachbarten chriedhos wird eine Freitreppe zu dem Turm empor- mhren. Rheinland-Westfalen. Der „Daily Mail" wird geschrieben: Ich bin Überrascht, daß unter den vielen Vorschlägen, die wegen Bestrafung Deutschlands nach dem Kriege gemacht 7°rden sind, nicht die Bestrafung der Firma Krupp er- wohnt wird. Rach dem Kaiser ist Krupp in erster Li- !'w stir das Unglück und das Elend verantwortlich, daS Weltkrieg verursacht hat. Cs ist die Firma Krupp, x!c, wir bekämpft haben, und die durch teuflischen Marssinn beinahe über die Kraft des Christentums der Zivilisation triumphiert hätte. Wenn die Mbandsmächte einen wirklichen Sieg erringen, muß wse zum Kriege aufreizende Firma vernichtet wcrve». ,, Herr und Frau Krupp v. Bohlen und Halbach Mven aus Anlaß der glücklichen Vollendung der ersten , äslandsreise eines Handelsnntcrscebootes der Dent- Ozcanreedcrei den Betrag von 100 000 M. zur ^.^Oigung gestellt als Stiftung' zugunsten von Ossizie- jC und Rr'annschasten, die während des Krieges aus ^oelsunterseebooten im Dienste der Reederei fahren. Esse« a. d. Ruhr hatte 1870 noch nicht 50 000 Ein- u?uer, heute zählt es über zehnmal so viel. Ein -ffber Aufschwung ist in Europa beispiellos. 1897 war u schon so ausgedehnt, daß Altenessen, Altendort, ,,/oeck und noch 6 Dörfer eingemeindet werden mußten, ’cif 1aum öu schassen. Wenn dieses Wachstum so tzL^gcht, dürfte Essen bald andere Großstädte über- E,U- Duisburg, Dortmund, Düsseldors, Kiel >i»d erg si„d in'der letzten Zeit ebensalls schnell ge- cm, w>, können sich aber, was Schnelligkeit und blus- )n>,'Utz anlangt, mit Esse» nicht vergleichen. Der ^.ltspla»' von Essen ist größer als in mancher tist, udt mit einer zahlreicheren Bevölkerung und über- "»l seinen Einnahmen in Höhe von 57 Millionen Mark den Haushalt vieler Kleinstaaten. Die Ein- kommensteuer ergab im letzten Jahre rund 13 Millionen Mark. Schleswig-Holstein. Die Nordseehallig Oland, östlich der Insel Föhr, wird von sechs altfriesischcn Familien bewohnt. Diese haben in der alten Olandcr Kirche für sich ein Kricgs- wahrzcichcn angebracht. Cs stellt an einem oberen Deckenbalken des Kirchcnraums den alten Luthervcrs: „Ein' feste Burg ist unser Gott" dar. Auf jede Fa- milie entfällt die Bcnagclung eines Wortes. Alle Glieder dieser sechs Friescnfamilicn müssen an der Na- gelung teilnehmen, so daß das ganze lebende Geschlecht der Hallig Oland in dem benagelten Luthcrspruch ver- ewigt sciii wird. Die letzten Nägel bleiben den im Felde stehenden Söhnen der Hallig Vorbehalten. Die Wanderausstellung „Die Kunst im .Kriege", veranstaltet vom Deutschen Museum für Kunst in Handel und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen), auf der die „Vaterlandsspcnde" auch einen von Herrn Architekten Cndell-Verlin gefertigten Entwurf eines Erholungsheims ausgestellt hat, befindet sich in Altona und wird von hier ans im Monat Oktober nach Flensburg verlegt. Sachsen. In Leipzig wurde am 2. September die Deutsche Bücherei in Gegenwart des Königs von Sachsen, des Prinzen und der Prinzessin Johann Georg sowie der Vertreter der Reichsregiernng, der Bundesstaaten, der Universitäten und der Technischen Hochschulen seierlich eröffnet. Württemberg. Der Stuttgarter Bezirksverein gegen den Miß- brauch geistiger Getränke hat durch Anzeigen in dort'- gen Zeitungen einen Ausruf erlassen, in dein es u. a. heißt: „Deutsches Volk! Laß dir die Gerste der neuen Ernte nicht verbrauen! Du brauchst sie zum Esse»! Roch jetzt werden 42 000 (!) Zentner Gerste täglich ver- braut. Das würde für >0 Millione» Menschen täglich zu einem halben Pfund Brot reichen. Was ist wichtl- gcr: Brauen oder backe»? - - - •" Bei unserem Bundesgenossen. Der Bakteriologe Dr. Eugen Czcrnel (Budapest) hat »ach der Wiener Klinischen Wochenschrift den Cr- reger des Flecktyphus nach langwierigen Versnchen ge- sunden. Cs gelang ihm, auf geeignetem Nährboden in Form von mit Mcnschenblut vermischten Glycin-Agar de» Erreger zu finde». Der neue Bazillus läßt sich mit Karbolfuchsin leicht särben und wird dadurch im Miskro- skop sichtbar. Der Ausbäu des Donauwcgcs sttr den Handel mit den Balkanstaate» war der Gegenstand einer Beratung, die i» Budapest stattfand. Unbeirrt durch die Ereig- nisse in Rumänien wurde nicht nur die Regelung der Stromverhältniffc, sondern auch die Steigerung des Tonnengehalts der Schisse ins Auge gefaßt, »in die militärische und wirtschaftliche Leistungssähigkeit dieses Großschtf ahrtswegcs besser auczunuhe». In Innsbruck langten jüngst aus Vorarlberg sechs rcichgeschmückte Glocke» an. Ans der größten staiid mir Kreide: Drauß'n hear i schiaßen, 's Läuten tuat mi verdriaßen; Meine Buam von der Gmoan Laß i a nit alloan. I geh auf und davon Und wer a Kanon. Das Eiserne Kreuz als Schutzzeichen. Von der Westfront wird uns geschrieben: Ver- träumt liegt die kleine französische Stadt da, als gebe cs keinen Krieg. Auf den Straßen spielen die Kinder harmlos und vergnügt, der Kohlenmann rust sein ein- töniges „charbon". An den Krieg erinnern nur die Feldgrauen, die aber von den Einwohnern längst nicht mehr als Feinde angesehen werden. Freundliche Grüße werden ausgetauscht, und manches Kind springt einem Soldaten, den cs kennt, fröhlich entgegen. Und noch eins erinnert daran, daß man sich immer noch im wilden Ringen befindet: das dumpfe Donnern der Kanonen von der Front her, das plötzlich einseht und nach längerer oder kürzerer Dauer plötzlich aufhört. An all' das haben sich die Franzosen längst gewöhnt. Sic gehen wie auch sonst ihrer gewohnten Beschäftigung nach und trösten sich über manche Unbequemlichkeiten und Entbehrungen gleichmütig mit dem Ausruf: „o'ost la gusrrs... ." Da wird die friedliche Stille des heißen Sommer- nachmittags jäh unterbrochen durch ein allen nur zu bekanntes Geräusch: durch das Surren von Propel- lern! Alles stürzt an die Fenster, auf die Straßen! Manche Frauen sogar in der leichtesten Bekleidung. Flieger kommen! Die Gesichter der Leute nehmen einen verstörten Ausdruck an, und die Blicke scheinen zu sra- gen: „Sind es Engländer oder Deutsche?" Der Fran- zose kennt ja die Engländer; er kennt die rücksichtslosen „Alliierten", die — wie man daheim aus de» Tages- berichten unserer Obersten Heeresleitung weiß — nicht nur deutsche, sondern auch französische und belgische Städte ohne jeden Sinn und Zweck häufig genug mit Fliegerbomben belegen. Und mit welchem Erfolge? Friedliche Franzosen und Belgier, Männer, Frauen und Kinder müssen ihr Leben lassen oder werden zu Krüppeln. Friedliche Heimstätten werden zerstört, und Eigentum wird vernichtet. Das sind die „Heldentaten" der Engländer. Daher auch die Angst der Franzosen, die bange Frage, wen» das Surren der 'Propeller hörbar wird: „Sind es Engländer oder Deutsche?" Jetzt kann der Blick des Beobachters einzelne Flugzeuge unterscheiden. Drei — — vier — — kom- men heran, da erscheint noch ein fünfter Apparat! Ein ganzes Geschwader taucht aus den Wolken hervor und nähert sich dem Städtchen. Die Kinder hören ans mit dem Spielen und flüchten in die Häuser, die Passanten verschwinden in den Hanseingüngcn, als ob sic dort sicherer wären. Auch der Kohlenmann hält sein kleines Gefährt mt; er vergißt ganz seinen Ruf „charbon", der ihm jetzt doch keine Käufer zusühren würde... Das Geschwader macht plötzlich eine kleine Wendung. Wie Riesenvögel liegen die Flugzeuge auf den blanken Sonnenstrahlen. Die grauen Flüchen schimmern goldig im Lichte, und wie mit einem Schlage ist auch die angst- volle Stimmung der Bevölkerung verschwunden. Denn man hat aus den Flügeln der Ricsenvögel das Eiserne Kreuz erkannt; es sind deutsche Flieger! Cs ist die deutsche Lnftpolizei, die dort oben ihres Amtes nmltet und nicht nur über die Feldgrauen wacht, sondern auch über die verschüchterten Bewohner des feindlichen Landes. Wie ein Ansatmen geht cs durch das Städt- chen. Die Passanten kommen wieder ans den Tor- gängen hervor, die Kinder sehen ihr lärmendes Spiel fort, und der Kohlenmann fährt gemächlich weiter. Eharbo - —», charbo »! Alle Angst ist'ver- schwunden, denn dort oben hoch in der Lust ivacht der „feindliche" Deutsche und beschützt die Franzosen vor dem „verbündeten" Engländer. Der Stabs- und Bataillonsarzt Dr. T. schreibt unterm 21. Januar 1916 u. a.: Ich habe Ihren Hertrichs Bitter schon im Frieden geschätzt und im Kriege hat er mir erst recht sehr gute Dienste geleistet, ganz' besonders bet Magenverstimmungen. 14 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 11. Frieöenöziele. Erörtert vom Stammtisch der Mordsmäßigen in Winkelreut. Von F. S ch r ö n g h a m e r - H c i m d a l. Der Schrcincrpeter: „Was is's eigentli'? V'halten wir uns Belgien und Polen, oder lassen wir's wieder her?" Der Kramcrwastl: „Ja, warum denn hcrlassen? Dös gibt's net! Was wir uns derobcrt Ham, dös bleibt bei uns. And Überhaupts, die dcrfen froh sein, wenn f deutsch wern." Der Weißpichlcr: „Dös moan' i aa. And die andern müssen zahl'n, daß eah' d' Rippen krachen. Wa- rum Ham s' ang'fangt?" Der Väckervcitl: „Ja, zahl'n müssen s'! Dös is d' Hauptfach'! 's ganz' Gcrstl muaß her, daß wir uns amal a bißl rühr'n könna. I brauch' eh' schon recht not- wendig an' neua Backofen; mit dem Kartoffclbrot.. ." Der Mchgersimcrl: „Dummer Teisi! Dir wern s' glci' an' Backosen bau'n von der Kriegsentschädigung. Dös mirkst dir, von dem Geld sehg'n wir nix!" Der Schreinerpeter: „Ja, was taatcn s' denn nacha mit dem Haus'n Geld? Rußland muaß zahl'n, Frankreich muaß zahl'n, England muaß blücten, der Japaner muaß btixeln und, wer woaß's, muaß net der Amerikaner aa no' auharucka. Da krieg'n wir ja Geld, daß wir uns die ganz' Welt kauf'n könna... ." Der Metzgersimerl: „Ja, und no' a paar Dörier dazu.. ." Der Weißpichlcr: „3 moan' halt, daß der Iud' 's ganz' Gerstl einsackeln wird. Der Iud' hat an' großen Sack." Der Schreinerpeter: „Oder der Staat, der Spih- bua! Daß d' Herrnleut' und die Beamten wieder recht nobel dahersteigen können!" Der Kramerwastl: Mit de' Stadtlcut' hör' mir auf. Dcne' is jeh' d' Robligkcit verganga. Ich' san mir amal Herr worn, mir und unser' Sach'! Iawoi, jeh' ham s' lauf'« könna, weil s' in der Stadt nix mehr 'kriegt Ham. Fleisch und Kartoffeln, Oar und Schmalz, Butter und Bauernbrot, und erst 's G'sclchte, 's echte Bauerng'räucherte is eah' über d' Ras'n g'hüngt.. ." Der Weißpichler: „Is eh' recht, daß der Stadtherr aa an' Bauerumenschen amal hat ankemma* **)) müssen um cbbs. Sonst hat's eh' alleweil g'hoaßen: Bauernlackl hin und Bauerluader her. Jeh' Ham wir eah' 's amal zoag'n könna, wer's Luader is." Der Väckervcitl: „Recht hast, Weißpichlcr. Dös is amal a Red', wie man's im Landtag net oft hört. Du hätt'st 's Zeug für an' Abgeordneten; net wahr, Manna?" Der Weißpichlcr: „Geh' geh', so aus is's net. Aber weil's Du grad' so g'scheidt daherg'rcdt hast, muaß i halt a Fasserl zahl'n. Bräuin, dös Cimerl geht au1' mei' Rechnung." Der Metzgersimerl: „Ich' woaß i net, was für c Red' schöner is, die erst' oder die zwoat'. Aber dös ivoaß i g'wiß: Daß d' a Ehrenmann bist vom Kopf bis zur groß'n Zechau. And wenn wir wieder amal an' Abgeordneten brauchen, nacha wiss'n wir's scho', was für oan' daß wir wähl'n müess'n.. ." Der Kramerwastl: „Der Weißpichler, unser zu künftiger Landtagsabgcordneter, lebe hoch, und aber- mals hoch, und zum drittenmal hoch!.. ." Trinkpause. Der Weißpichlcr lehnt sich gerührt zurück, schneuzt und schnupft und reicht das Tabakglas in der Runde herum. Dann legt er sich weitmüchtig vor und flüstert: Wißt's, Manna, was mei' Crst's waar', wenn i Abgeordneter ward' und a Wörtl mit z' reden hätt' beim Friedensschluß?" Alle: „Was waar' jeh' dös, Weißpichlcr!" Der Weißpichler: „Gelt, da denkt koalier dran! Lust's aus, Manna! Ob wir Belgien krieg'n oder net, ob wir Polen b'halten oder net, ob wir a Kriegsent- schädigung krieg'n oder net, dös is alles gleich, tzab'n wir's z'erst net g'habt, brauch'» wir's jeh' aa net. D' Hauptfach is, und dös müeßt' die erst' Friedcns- bedtngung sein, daß uns der — Schnupstabak net aus- geht Alle: „Da schau' her, jeh' hast aber recht!" „An dös hätt' jetzt koalier denkt! — „Du bist a Lililder, Weißpichlcr!" „And dös was für oans!" Der Weißpichler: „Ialvoi! Weil's ohne Schnups- tabak einfach net geht! Denkt's dran, >vas aus uns word'n wär', wenn >vir die ganz' Zeit koan Tabak g'habt hätt'». Is eh' hübsch schlecht g'wc» und gre- anlt") hat er gar nimmer. Drum, Manna, so wahr I a Ochscngcld in der Tasch'n Hab', müßt' dös s' Erste sein, daß wir weg'» a»' Tabak koa' Sorg' mehr Hab'» brauchten. And lvenn i Kaiser waar' oder Abqeord- neter, da müeßt' mir's der Wilson schristli' geb'n bei an' Notar, daß alleweil g'nua Tabak einadürst'. And wenn er ebba an' schlechter'» schicket, als >vie aus'gmacht is, nacha reibet' i '» eahm unter sei' Indiancrnas'n, daß cr's für a andersmal guet sei' ließ'.. ." Der Bäckerveitl: ,',Der Wilson, diese Krämerseele!" Der Weißpichlcr: „Iawoi, dem taat' i 's g'scheidt koch'». And Tabak hätt' ma' 's allcivcil g'nua. Also dös >vaar' amal dös Erst', der Tabak. Ohne Tabak koa»' Friede»! Was sagt's ös, Manna?" *) nngehen, bitten. **) griineln, Hauptmerkmal eines guten Tabakes. Alle: „Ohne Schnupftabak koan' Frieden!" Der Weihpichler: „Lust's auf, Manna; was moant's, daß dös Zwoat' is, was i als Abgeordneter in die Friedensbcdingungen setzen taat'... ?" Alle: „Sag's nur, Weißpichlcr, du hast's richttge Trumm scho'."' Der Weißpichlcr: „Iawoi, dös Hab' i aa. And drum nenn' i als zweite Friedensbedingung die Deggcn- dorfer Semmel, daß lvir wieder amal an' g'scheidt'n Knödel krieg'n ....!" Die andern: „Ich', da legst di' nieder!" — „O fein! Wunderbar!" — „Ialvoi, 's Knödelbrot muaß g'sichert wern!" Der Weißpichler: „Bäckerveitl, es dcrf di' fein net bcleidinga, wenn i d' Deggendorfer Semmel nenn'. Du kannst dafür d' Loabi besser machen, aber 's Knödelbrot nehm' ma' vo' Deggendorf. And ohne Deggendorfer Knö- del könn' ma's einfach net aushalten. And an' richtig'« Knödel gibt's nur von der Deggendorfer Semmel. Schaut's enk o', was für a G'frctt dös jeh' is mit dem Crdäpfelpahcn! San dös no'Knödel, Manna? I frag' c»k, san dös ebba no' Knödel?" Alle: „Gar koa' Red' von an' Knödel?" Der Weißpichler: „Also drum, was sag' i? .D' Deggendorfer Semmel muaß wieder her, anders mach'n lvir "koan' Frieden. Ohne Deggendorfer Knödel koa' Friedcnsfest, koa' Kindstaus', koa Hochzat, koa' Kirta! And die müssen wieder her! I pfeif' auf Belgien unb Polen, wenn wir koan' g'scheidten Knödel nimmer krieg'n. — Was i sag'» will? Ja — jetzt kinunt die dritte Friedcnsbcdiilgung. And dös is? Rat't's amal, Manna, lvas könnt''dös für a Bedingung sei'?" Der Bäckerveitl: „Cba mei' Backofen?" Der Metzgersimerl: „Gelt, 's Bier?" Der Weißpichlcr: „Du hast mi', Simerl! Bist halt a heller Kopf. Iowoi, Manna, 's Bier! Wenn ma' Deggendorfer Knödel ham, muaß aa wieder a g'scheidts Deutsches Erntedankfest 1916. Der Böse sprach zum deutschen Land: Du sollst noch fühlen des Feindes Hand! Deine Männer draußen zermalmt der Tod, Frau'n und Kinder daheim würgt Hungersnot. Sie sperren zu Wasser und Lande dich ab And schaufeln dir drinnen und draußen dein Grab! Der Allmächtige sprach zum deutschen Land: Ich halt' über dir nicine Vaterhand! Deine Felder sollen voll Segen steh'n, Deine Kinder sollen in Prangen geh'», Deinen Männern und Frauen, mein deutsches Land, Geb' Ich meines sieghaften Geistes Pfand. So reiste der deutsche Crntetag, So klang der Sensen und Sichel Schlag. So entdeckte deutsche Wissenschaft Immer mehr verborgene Quellen der Kraft. Durchbrachst die Sperre und lvurdest frei, Du Deutschland von Gottes Gnaden und Treu. Rcdelberg. Gerhard F u ch s. Bier her! Denn die g'hörn z'samm' wie Leib und Seel'. Aber was für a Bier! Erstens a gnats, zwoatens a billig's, und drittens a Bier ohne Polizeistund', net oans, dös um halbe neune scho' lviedcr gar is. Wie i hör', und lvie meine Buam hoamschreib'n, soll'» Belgien und Polen sehr fruchtbar sein. Dös is ganz recht. Da bau'n ma' nacha lauter Hopsa und Gcrst'n auf Staats- kosten, und von der Kriegsentschädigung kriegt a jeder no' sei' Bicrgeld extta, schon soviel, daß a jeder leicht langt." 'Der Schreinerpeter: „Weißpichler, wenn du so fnrt- machst, wirst no' Minister!" Der Weißpichler: „Iawoi, Minister! Dös waar'n mir die wahrigen! Da Hab' i in mein' kloan Finger soviel Hirn lvie die im Schädl, die Großkopfeten. Ja, daß i nix vergiß! Wie is 's denn anno 70 a'wen? Da Hab'» d' Herrnlcut' 's ganze Geld cing'schob'n, und der arm' Bauernmensch hak si' nimmer giiua zahl'n könna. Lauter Steuern und lauter Steuern und auf d' letzt' hätt' uns der Preis;' no' ganz g'fress'n. Iawoi, lvenn unser' Briesmarkl net g'lven waar': Dös hätt' er aa no' mög'n und dös liegt eahm heut' no' im Mag'»." Der Metzgersimerl: „I moan, dös Briesmarkl mit '»> boarisch'n Wapperl hätt'n wir eahm lass'» dürs'n. Wir schreib'» ja doch koan' Brief', und für d' Feldpost braucht 's eh' koa Wapperl." Der Weißpichlcr: „Am dös handelt cs si' aa gar net. I schreib' aa koan Brief, Hab' mei' Lebtag no' koan' g'schrieb'n und werd' aa nie a Wapperl brauch'» aus an' Brief, weil i koan' schreib'. Aeberhaupts is dös Wap- perl ganz Wurst, aber es is amal unser Recht, und a solches Recht kann ma' do' net herlass'». Da kaam' 's ja grad außa, als lvenn mir gar neamd mehr lvaar'n. Manna, tust 's aus! I bin a Mensch, der a hie und da i» a Zeitung einschaut. Da kauf' i mir neuli' z' Deggendorf aus Spanfcrkclmarkt a Trumm Kas, und der Kas is in a Zeitung ei'g'wickelt g'lven, und in der Zeitung steht: „Anscr Recht bedroht?" Dös »maßt les'n, denk' i mir und les's scho' aa. And da steht s j wirkli', das; dö Bneswapperl an nralt's boarisch's Recht san, und dös Recht möcht'n d' Preis;'» gern einsackcl». Ja, a solchener is der Prciß'. Jetzt' mitten im Krieg möcht' er a solches Recht von uns. Was sagt's jetzt da Manna?" Die andern: „Dös gibt's amal net!" — „Ehnder geht d' Welt z'grund', als daß ma mir a solches Recht herlaff'n." , Der Weißpichler: „Net lvahr, Manna! Drum sag' i, dös muaß in die Fricdensbedingungcn dm, daß uns die Malefizpreiß'n unser Bneswapperl in Ruah' lass» und dös Recht auf unser Wapperl muaß für ewige Zeit'» g'schrieb'n und von an' Notar ausg'firtigt wern, damit 's koan' Zweifi mehr gibt."' Die andern: „Iawoi, aso tnuaß's g'macht wer'»! — „And dös Recht lass'» wir einfach net her!" — Der Weißpichler: „Also bleib's dabei: Der Schnupstabak, d' Deggendorfer Knödel, 's Bier und unser Brieflvapperl taat' i z'erst befürworten beim Friedens' schluß, wenn i Abgeordneter waar'." Alle: „Dös muaßt lver'n, Weißpichler. Ehnder geb'n ma' koa' Ruah'!" Die Bräuin: „'s Bier is gar, Weißpichlcr. Oder soll i no' a Fahl aufleg'n?" Der Weißpichlcr: '„Legst halt no' an' Cimerl aus. Hab' ja 's Ochscngeld bei mir.. ." Der Metzgersimerl tuschelt der Bräuin in's Ohr.' „And der Ochs is er selber." Unsere Feinde und — wir. Ein aus der englischen Gefangenschaft in Mesoph' tamien entkommener Offiziersanwärter schildert schlechte Behandlung, die ihm von den Engländern zutr>l geworden sei, lveil er sich weigerte, die von ihm vd' langten Auskünfte zu geben. Rach den verschiedenste Drohungen, denen er tapfer standhielt, wurde er an Händen und Füßen gebunden an ein Pferd angeschnaw- später in einen Wagen geworfen; aus der Fahrt versehe ihm der Kutscher Schläge auf den Kopf. Cr lvurde »' das Gefangenenlager von Schelk Said geschasst, wo ^ Zeuge der schlechten Behandlung anderer türkischer fangener war. Demgegenüber veröffentlichen die ter Auszüge aus englischen und neutralen Zeitung^ sowie Briefe englischer Offiziere, in denen die »ienstv! liche und vornehme Behandlung betont lvird, die sie den Türken finden. Ein Schweizer über den Fall Fryatt. Eine der „Neuen Zürcher Zeitung" von schweizerischer Seite i») gegangene Einsendung wendet sich gegen einen Aufsatz' „Das Selbstvertcidigungsrecht der Handelsschiffe"' dem Blatte, der von englischer Seite hcrrührte. De Einsender sagt: Einmal ist festzustellen, daß das betreffende A»te>^ seboot ja nicht den Versuch gemacht hat, das Handels schiff ohne vorhergehende Warnung zu versenken, I01’! dern daß cs gegentcils durch sein Verhalten zu erkei»»» gegeben habe, 'daß cs der Besatzung Gelegenheit P; Rettung geben wolle. Cs ging natürlich nicht an, d»r Fryatt diesem Antcrseeboot gegenüber, das korrekt vor ging, sich über das Völkerrecht ctlva deshalb hi»»'R setzte, weil in andern Fällen deutsche Antcrsecboote auch nicht a» das Völkerrecht gehalten hätten; dc> würde man einen solchen Grundsatz verteidigen, so >vl» natürlich die, Beobachtung allen Völkerrechts überhol»' aufhören. Das Antcrseeboot ist ja nur deshalb übe Haupt in Gefahr geraten, weil es den Dampser war» und zu diesem Zweck aufgctaucht blieb. And lut»,"^ Hauptsache: Die deutsche Darstellung behauptet mei» Wissens, der Dainpser des Kapitäns Fryatt sei »e Haltbefehl des Antcrseeboots nachgekommen, und als im darauf das Antersceboot näherte, habe der Dawpb plötzlich versucht, mit voller Kraft das Antcrseeboot S rammen. Kapitän Fryatt hat also nicht etwa schon ve Erscheinen oder auf die Signale des Antcrseeboots y den Angriff eröffnet bezw. sich verteidigt (wobei wir Frage unerörtert lassen wollen, ob diese Verteidlgww völkerrechtlich zugclaffen sei), sondern er hat die " fehle des Anterseebootes befolgt und damit den A»r. seebootsührer in den Glauben versetzt, er unterziehe der Visitation und verzichte auf eine Verteidigung. gibt es eine Analogie, die man meines Erachtens » , äbweisen kann, und ich bitte Ihren englischen Korrest deuten, sich über die folgende Frage auszusprechen- Sehen wir den Fall, ein Soldat gebe dem Geg der ihn töten >vill, z. B. durch Händehochheben zu kennen, daß er sich ergeben wolle, der Gegner sc»■ tC Vertrauen auf diese Erklärung seine Masse »»d "OP.g sich dem „Gefangenen", nun ziehe dieser plötzlich Revolver hervor und schieße den Gegner nieder; m erlaubte Selbstverteidigung? Knut Haiiisum sagte 1914: „Ich bin davon zeugt, das; Deutschland einmal England besiege» s cj„ Das ist eine Naturnotwendigkeit. England ist >» Land, das sich in reißendem Rückgang'befindet; c nur noch lange, zähe Wurzeln, aber keine Bltite», L ,st Wipfel, keine Krone. Deutschland aber zuckt vor und Jugend. , 8- Der Kaiser in Paris. In der „Action" H)g' stellt M. de Walesse sest, das; der Kaiser mehrsuw nito in Paris lvar, und erklärte, er müsse wtev»- ^ii, men. Fraglich sei, ob die Franzosen ihn sänge» sie aber wenn es den Bundesgenossen gelinge, »'"s och'»»' ihn den Franzosen schenken) die diesen Teil der gpl niemand überlassen würden. In Ketten lvird » Nr. 11. Deutsche Soldaten-Zeitung. 15 durch die Straßen führen bis zum Zoologische» Garten, U er den Rest seines Lebens im Värengraben ver- fugen muß. Dort werden ihn die Witwen und Ver- wundeten begaffen, ihm Brotkrumen und Papiersehen iuwerfen. — Wir sollten den Kopf schütteln über diese ^ollhäusler! And doch müssen wir die Zähne aufein undcrbeißen und ganz unwillkürlich ballt sich die Fausl Der Spaziergang der Poilus. In einer Pariser Kaserne, so erzählt Evenement, war der Besuch eine- Generals angesagt. Da in letzter Zeit häufig Klagen über unmenschliche Aeberfülluug der Käsernenräume laut geworden waren, konnte der Zweck dieses Besuches leicht Uorausgesagt werden. Doch alles ging vorzüglich. Der General ging alle Stockwerke ab, öffnete jede Tür und stellte fest, daß die Kaserne auch nicht mit einem Mann wehr belegt >var, als statthaft schien. Darum drückte der hvhe Besucher seine vollste Zufriedenheit aus und iug sich zurück, um den Behörden das günstige Ergebnis leiner Untersuchung mitzuteilen. Der gute General wußte nämlich nicht, daß man eine Stunde vor seiner änkunft nicht weniger als 250 Insassen der Kaserne lpaziercn geführt hätte, solange, bis „die Lust wieder war. ' Die französische Post als Erzieherin. Die franzö- stsche Postverwaltung, so berichtet der „Figaro", versucht stch neuerdings als Erzieherin des Volkes. Während wau früher aus den Markenheften nur die Mahnung ws: „Die Marken sind stets oben und rechts aus den Umschlag zu kleben," wird die Liste der Ermahnungen bo» Woche zu Woche länger. Vor einer Woche konnten wir aus den Markcnhesten erfahren, daß „es sich nicht Empfiehlt, große Mengen von Briefen gleichzeitig aus die Post zu tragen," imd heute lesen wir einen neuen Mahnruf, der erzieherische Wirkung auf eigne Weise wit Geschäftsgeist verbindet. Aus jedem Markcnhest steht jetzt nämlich in Fettdruck der Satz: „Antworten Sie ws alle Briefe, die Sie erhalten; das ist höflich und "eingt dem Staate Gewinn." Die Ritterlichkeit auf Gegenseitigkeit haben sich in diesem Kriege eigentlich nur die Flieger erhalten. Sonst dber hat der Kampf Formen angenommen, die mehr von Verrohung und Haß ausweisen, als sonst die Kriege ^vor. Antcr den Fliegern ist gegenseitige Wertschätzung wehr wie äußere Form, sie entspringt aus der Achtung dvreinander, vor dem Heldentum, das sich in ritterlichem Zweikampf in den Liiften gegenübcrsteht aus fast ver- mreuem Posten. Ein Kampf auf Leben und Tod ist doch jeder Aufstieg und deshalb schätzt man den Gegner els Seinesgleichen und ehrt ihn auch im Anglück, sei cs ^efangcnschast oder tätlicher Absturz. ^ Graf Hoensbroech (Berlin) erzählt: Vor wenigen Ugen saß ich auf einer Bank in den schönen Koblenzer mheinanlagen. Ein Soldat, ein Arlauber, setzte sich swben mich: kräftig, wettergebräunt. Wir kamen ins Ulpräch. Ein echter „Kölscher Jung"; Maschinenbauer JJo» Beruf; vom ersten Tage an mit dabei; Lüttich, Mnur, Löwen. „Sind Sie verwundet worden?" — ::^ch, nur en klein bißchen" und dabei zeigte er mir die w>ke Hand, an der ein Finger ganz, ein zweiter halb Ulte. „Wohl ein Schuß?" — „Rein. Das war in Uwen; wir waren im Quartier. Da ging et los. Mein Leutnant war gerade beim Waschen; stand im Hemd. kam ein Kerl mit en Bajonett rind wollte ihn tot- Uchen; mit der Hand griff ich ins Bajonett; die Finger tzwgcn weg, aber so viel könnt ich noch, daß ich den Zjwp mit sein eigen Bajonett totstach. Rach vier Uochcn war ich wieder geheilt und beim Regiment, kam nach Rußland und Serbien." Das erzählte der ?mnn ganz schlicht, und ich hätte von seiner Heldentat Uhl nichts erfahren, wenn ich nicht gefragt hätte, ob / verwundet worden sei. Für ihn war, was er getan Ute, etwas Selbstverständliches. And diese ruhige Utschloffenheit im Willen des Durchhaltens: „Se krie- f* uns »ich unter." Aeber Löwen erzählte er viel In- k.Ussantes, was ich für mich behalten muß. Lauter -oe- Utiguugei, der Denkschrift des Auswärtigen Amtes D Mai 1915. Mit Ehrfurcht schied ich von diesem suchten tapsern Manne. And solcher gibt es zu Hun- Mausenden. Rein, „Se kriegen uns »ich unter! i Einem der letzte» Briese des Dichters Gorch >pock, aus der Schlacht am Skagcrrack nicht heimgekehrt U bringe» die „Mitteilungen aus dem Quickborn , er wütet: An Bord, 5. 5. 1916. ^ Micn lecbe Pauli v, Düst all mol in een Seeschlacht west? Re, wat? ^ ober! Hest John Biill sie» Strand in diissen Krieg Selbsterbautes Ballonabivehrgeschiitz. all mol sehn? Re, wat? Ik ober! Heft Great I)ar-- mouth all mol brennen sehn? Re, wat? Ik ober! Hest all mol engelschc Krttzers for de dütschen utkniepen sehn? Re, wat? Ik ober! Hest all mol melden op See hoben int Kreiennest seetcn? Re, wat? Ik ober! Gott sei Dank, dat ick Mariner worden bün! For de Kriegsbecker ok veelen Dank. Ick Hess glieck son lütje Lehnbcukeree anfungen und krieg jeden Dag mehr Kunnen. Goedel sie» Book is sein! Dat fall gewiß ebenso- god as Rabe sien afgohn. Keen Ticd mehr: glick „Pseiscn und Lunten aus!" Och, >vat wcest Du darvon, Paul Wrie! Mit Greutnis S. M. S. Wiesbaden. Dien Gorch Fock. Bücherbewrechung. Unartige Musenkinder. Ein buntes Sträußchen lustiger Pflanzen, aus Treibhausbecten alter und neuer Zeit gepflückt und gclvunden von Richard Zoozmann. Leipzig, Hesse u. Becker Verlag. 662 Seiten. 2,50 M„ geb. 3 M. Auch Richard Zoozmanu ist ein bewährter Schatzhüter und Schahwcrtcr unserer geistigen Schütze. Cr hat es dieses Mal auf den Kleinkram in den Ge- wölben abgesehen. Leicht gefügte, zierliche, fein ver- schnörkelte Dinge schleppte er zusammen, aus denen so manches köstliche Juwel heraussunkclt, so manches blitzende Steinchen lustig hcrausglitzert. Auf Lust und Laune der Liebe hat er es ganz besonders abgesehen. Lächeln und lachen will er uns machen. And das ge- lingt ihm vortrcsflich. Wer Sinn für Schalkhaftigkeit und Acbermut hat, der gehe nicht an dieser Sammlung vorüber, und wer.keinen Sinn dafür hat, erst recht nicht, damit er ihn aus diesem Buche gewinne! G. P. S. C. Etwas zum Nachdenken« „Grüß Gott!" Diesen Gruß richtete einmal die deutsche Arbeiterpartei Oesterreichs an den Befehls- haber vor Antwerpen. So treudeutsch wie die Gesin- nung der Absender des Grußes ist auch das Wort Rach einem Scherenschnitt des San.-Sold. Schütze. „Heil". In allen altgermanischen Sprachen wird es be- zeugt; und als Luther das Höchste, das der „Heiland" nach Lukas 19, 10 dem Hause des Zachäus zusichcrte, i» deutscher Sprache zum Ausdruck bringen wollte, da wählte er das Wort „Heil". Cs ist ein inhaltreiches Wort, das die Turner und Radfahrer durch die schmückenden Beiwörter „gut" und „all" nicht weiter zu bereichern brauchten. Immerhin gebührt ihnen das Verdienst, daß sie den Heilsgruß wieder zu Ehren gebracht haben, und die Deutschen Oesterreichs, die durch heiße völkische Kämpfe sich schon vor einem Jahrzehnt vor die dringende Notwendigkeit der Sprachreinigung gestellt sahen, taten einen glück- lichen Griff, als sie den Gruß der genannten Kreise ver- allgemeinerten. Cs >väre eine germanische Tat, wenn dieser Gruß, der der forsche» und entschlossenen Art unserer Tage sich aufs beste anpaßt, wieder in allen deutschen Gauen als täglicher Gruß gebraucht würde. Vielleicht könnte ihm die Rolle des Abschiedsgrußcs zugewiesen werden, wenn man das anheimelnde „Grüß Gott" bei dem Ein- tritte in ein Haus nicht gern missen will. Gerade jetzt, wo die Pulse des Gemütslebens so kräftig schlagen, dürfte ein warmherziger Gruß am Platze sein. Das „Grüß Gott", das manchem nord- deutschen Ohre bislang srcmd und unverständlich ge- klungen haben mag, läßt seinen Sinn sofort durchleuch- teil, wenn „grüßen" in der ursprüngliche» Bedeutung von „begegnen" verstanden wird: „Möge dir bei mcl- nein Rahen auch Gott begegnen"; also: „Gott mit ' Wie man sich aber auch zu diesen beiden Grußfor- men stellen mag, eins bleibt gewiß: unsere Zeit will lebens- und liebevolle deutsche Worte zum Gruße haben Die Vorschläge und Versuche sind äußerst zahlreich »ud mannigfaltig. Aus mancherlei Gründen wäre es aber für den täglichen Verkehr im öffentlichen Leben gut und empfehlenswert, wenn durch einen Fin- gerzeig' unserer Reichs- oder doch wenigstens Landes- regierung die Cigenbrödelei auch in dieser wenn auch kleineren Angelegenheit unterbunden würde. Der Ein- sender denkt u. d1>° •" rcicncr Auswou ^ ^,6- Armee - Uhren v.M.2,50 III icitlin ja«*“- Ol.--.. V Raslor-Apparato, Feldmess «L. Jede nicht bei mir geknufjj 1J •J« leuchtend gemacht |>cr St«1 ^ j Verlangen Sic meinen vN 8 «eiiiiii^uii oin iiieiuva* - - H. KRELL, MAÖP^# Uhren und Musikwaren Verantwortlicher Echristleitcr: G. P. S. Cabanis, Berlin SO., Köpcniclerstr. 21. — Druck: Gustav Ziemsen, Berlin. Verlag Gustav Aiemsen,Berlin SW.24,Bergmam,ftr. »02 Z»rnjprech»r-Amt LSHow?<>»». An di»I» Adr»ll« all» S»»d«-a»» erd»t»». Herausgeber: GeneraUeutnanI f. D. v. Alulmann. vmlMiWM üer ..MklilllWM" (O. m SmUkW m gfHoltinoshurcn für LeiiW WrsrdeWWr). 4. Jahrgang. Nr. 12. Berlin, den 20. September 1916. Einzelnummer 10 Pf.M Erscheint wöchentlich. — Durch jede Postanstalt zu beziehen. — Bezuqspreis: oicrtel,ährlich 1,30 M. monatlich 45 Pf. ausschliehlich Bestellgeld. Fllr Soldaten bei Sammelbestellung Vorzugspreis zu erfragen unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Vertretern. — Die Mitglieder der Vereine „Vaterländischer Frauen-Verein" und „Vaterlandsspende" (E. B. zur Gewährung von Erholungskuren siir deutsche Kriegsbeschädigte) erhalten die Zeitung zum Vorzugspreise von 1,— M. vierteljährlich. Zur Erinnerung an die Ehampagne- schlacht 1912. „Deutschland kaputl" ju- belten im September 1915 die Franzosen trotz ihres Mißlungenen Durchbruchs- Versuches in der Champagne. Was war der Erfolg der wiederholten gemeinsamen Anstrengungen der Franzosen Mnd Engländer gewesen? sticht die Beendigung des Krieges mit einem Schlage, nicht die Befreiung Belgiens do» den Deutschen, nicht ein- mal die Entlastung der Rus- se» an der Ostfront, sondern Nur ein stcllenweises Zurück- drücken unserer vordersten Linie. !tnd am Schluß mach- ten wir auch diesen Erfolg zum Teil in Gegenangriffen Wieder wett, gewannen vcr- wrene Gräben wieder unv konnten sogar Gcsangenc und Äeute einbringe». Wollen wir uns ein Bild ho» der Champagneschlacht ün Jahre 1915 machen, deren me Franzosen sich rühmen eines glänzenden Sieges, io brauchen wir nur die ge- Semvärtigen, wiederum gc- Nsmnsamen Angriffe der Eng- ender und Franzosen be- dachten. Sie sind eine Reu- ^flage aus den gleichen Münden, mit den gleichen Asien, etwas räumlich be- schränkter, dafür aber mit ?och gewaltigerem Kräftcein- M und mit sorgfältigerer Vorbereitung unternommen. A'esmal ging man aufs G gmg anzel — Cs fehlte weder q?n Engländern noch den pranzosen bei ihren Durch- .rnchsvcrsuchen an Tapser- und Zähigkeit. Vielleicht j?"' müssen >vir noch mehr Me Nerven bewundern, daß L trotz Drängens der mili- ?t>schen Lage an der Ost- und trotz der Vor- h.^ss der Russen ihre Vor- h ssitungen ruhig und gc- r«i-!! vollendeten, um ttber- GÜdend, mit nie geahntem tx,/chohauswand im gceigne- D,.„ Augenblick loszuschlagen, lvj^ols im September 1915, dein ^"te, verfolgte man mlt de» Durchbruchsversuch nc- si»„> ®ln örtlichen Erfolgen tisch' Einfluß ans die poli- "hge aus dem Balkan, s>s>,'..»ielte aus Bulgarien, ^j Mn„e» »„Id Griechenland. k»»>,?"-lchem Erfolge, ist ve- d«r y> Auch jetzt tvieder ist Anschluß Rumäniens an Nachtstreife in den Trümmern eines Vogesendörfchens. unsere Feinde nicht eine Folge des ja auch wieder ge- scheiterten Durchbruchsver- suchs an der Westfront, son- der» ein Erfolg der russischen Wühlarbeit, Bestechung und Bedrohung. Die Rücksicht aus die Eng- länder und die aus Amerika erlvartcten Geschosse verzö- gerte 1915 den Angriff bis ln das letzte Drittel des Sep- tember. Dann setzte siir uns unerwartet von der Nordsee- küste bis zu den Vogesen am 23. September ein Geschüy- Massenfeuer ein, das sich aus der eigentlichen Anqrifss- sront, iin Artois und vc- Ehampagnc, zu dem sogc- nanntcu „Trommelfeuer", bis zu 50, ja 70 Stunden wäh- rend, auswuchs. Verbunden mit einem, ei» Heranführen von deutschen Reserven aus- schlicßenden Sperrfeuer" hatte cs die Wirkung, daß die erste Verteidigungslinie ihre Widerstandskraft 'elnge- biißt hatte, bevor der eigent- liche Angriff erfolgte, dem noch Gaswirkungcn voran- gingcn. Sv konnte es ge- schehen. daß an zwei Stellen der Gegner in die gänzlich eingeebnctcn Schützengräben der vordersten Linie' ein- drang, während die Vertei- diger, so weit sie nicht um- gangen waren, sich aus dle ztveite Linie zurückziehen mußten. So bei Loos aus der englischen Front und in der Champagne auf der glei- chen Front, an der die Fran- zosen auch schon in der Win- terschlacht 1914/15 vorüber- gehend kleine Erfolge errun- gen hatten, Aber die zlvcite Stellung der Deutschen wurde iiberall behauptet. Der Ge- winn des Durchbruchsvcr- suchs stand in gar keinem Verhältnis zu den Opfern an Menschen und zu dem Mil- lionencinsah an Munition und technischen Hilfsmitteln. Wir sehen ja das Gleiche zur Zeit a» der Somme. Was bedeutet es, wenn der Feind auf einige Kilometer in der Hunderte von Kilo- metern langen Front einen ^Schritt vorwärts tut, um sich an unseren dahinter liegen- den neuen Stellungen zu ver- bluten? Seine Opfer sind riesengroß, und das gewon- nene Gelände bedeutet für ihn bei der sonst geschloffenen Front nicht viel, bietet ihm nicht einmal Stützpunkte, denn er hat ja selbst alles un- ter seinem Geschoßhagcl in 2 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 12. „Daterlanösspende" (E. V. zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) I Zweck de» cverem»: Sammlung von Mitteln, um damit den in» bürgerliche I voller Höhe für die Kriegsbeschädigten verwenden zu können, werden wir diele | Syndikus de» -Vereins: Rechtsanwalt vr. Nit > bausen. Berlin W. % Leben zurückaetretenen. weniger bemlttelien Eeilnclzmern de» Weltkriege» ein» ol» lelbltändlge Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gellcherten Plätzen Budopeller-Strotze 2-5. kräftigende Erholungszei« zu gewähren und dem deutlchen Volke auf diel« unterbringen, wo UN» durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- 7. Bankkonten! Reichshauptbank und sämtliche Bebenstellen, Deutsche Bank,. Weise sür Erfüllung seiner Ausgaben einen Teil der durch den Krieg verloren beschädigtensürsorge und die Unterstützung der Bädcrsürsorge der Roten Kreuzes Diskonto-Gesellschaft, Lommerz- und Dirkontobank, Bank für Handel und gegangenen Arbeitskräfte wieder,ugeben. Die Mittel werden möglichst für besondere Vergünstigungen IUI Vertilgung stehen. Aus diese Weise erübrigt Industrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, sowie (■ Angehörige der Bundesstaaten oder Provinzen verwendet werden, die sie auf- sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung elgener Gebäude, Heimann-Breslau, Postscheckkonto Berlin NW. 7, Nr, 22 565. gebracht haben. Zeder Deutsche sollte daher Mitglied de» Vereins werden 5. Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vateriandslpende wird in erster Reihe r. Vereins,eltschrist: Die „Deutsche Soldaten-Zeitung", Berlin SW, 2b, Berg» und ihm reiche Beiträge und Spenden ,usühren helfen, leichtkranke be,w. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- mannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Be>ugsoergllnstlgungen für Vereinsmit" - Leitende Gesichtspunkte für die Vereinsarbeit: Vaterlandrtreue und Nach- gemäsz von anderer Seite weniger gesorgt ,u werden pflegt, berücksichtigen, also glieder: Vierleljahrrpreir Mk. I.— statt Mk. 1.30. stenliebe ohne Rücksicht auf Bekenntnis und Parieisteilung. Enge Zusammen- ,. V. mit Neurasthenie, Rheumatismus, leichten Zormen von Herzleiden oder 4. Die Geschäftsstelle des Vereins: Berlin W. 57, Bülowstr. t00, Zernnif arbeit mit den Organen der. behördlichen Krlegsbeschädigtenfürsorge unter Störungen der Berdauungsorgone behaftete und andere. Die endgültige Ent- Liitzow 542 Telegrammadresse: „Vaterlandspende". Geschäftszeit: Wochentag» strenger Befolgung der von der Relchsregierung gebilligten neuzeitlichen Forde- scheidung Uber die Auswahl steyr der bürgerlichen Kriegsbeschädigtensürsorge von 81/, Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den »»" rungen auf diesem Gebiete. zu. Unternehmungen, die mindestens 20 Freistellen zu je Mk. >50.- zeichnen, samten Schristwechsel nur an die Geschäftsstelle zu lichten. . Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Vereinssammlungen können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Zahl 10. Mitgliedsbeiträge: Mindestjahresbeitrag für Einzelmitgüeder: I Mk., für ist in Prenhen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- in Vorschlag bringen. körperschaftliche 10 Mk. Mit Rücksicht auf den vaterländischen Zweck de« landsspende hat die Rechte einer „Milden Stiftung". 6. Schatzmeister: I>. E. M o s l e r, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Vereins ist »in Hinaurgehcn über die Mindeftdeikäge und Spenden vo» 4. Unterbringung der Krirgsbefchädigten: Um die gesammelten Mittel in Berlin W.8. Unter den Linden 55. einmaligen größeren Beträgen für den Verein dringend erwünscht. Der Vorstand: Geneialleulnant v. Mülmann, Lharlottendurg, Erster Vorsitzender. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Eilenburg, Seschästsfühiender Vorsttzender. Königlicher Baurat Hermann Duerdoth-Berlin, Stellvettretender Geschäftrsührendr, Vorsitzender. Dr. F. 0. Karstedt, Bln.-6tegl!tz... Rechtsanwalt Di. H. Müntzel, Berlin. Generalkonsul Stobwaster, Berlin, llniverlilätsproselsor Di. med. Strauß, Berlin. Einladung. Zu der am Freitag, den 20 Oktober 1916, nachmittags 6 Uhr, im Zimmer I des ersten Ober- geschosses des Reichstagsgebüudes (Eingang 5) statt- findendcn außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins „Vaterlandsspende zur Errichtung deutscher Kriegsbeschädigten - Erholungsheime" C. V. beehre ich mich ganz ergebenst einzuladcn. Tagesordnung: 1. Bericht des Gcschüstssührcndcn Vorsitzenden. 2. Satzungsänderungen (Aenderung des Vcrcins- namens PP.). 3. Zuwahlen zum Arbeitsausschuß. 4. Verschiedenes. Die dem Arbeitsausschuß angchörendcn Damen und Herren werden gebeten, sich in dem gleichen Raume und ani gleichen Nachmittage bereits 5'/, Ähr zu einer kurzen Arbcitsausschußsitzung einzufindcn. Mit deutschem Gruß! Der Erste Vorsitzende, v. Mülma n n, Generalleutnant z. D. „Der große Ausschuß des Verbandes Mittel- deutscher Vcrkehrsvcreine (Sitz Magdeburg) faßte nach einem Referar oes Ersten Bürgermeisters Dr. Bclian- Eilcnburg einstimmig den Beschluß, alle ihm angcschlos- sencn Stadtverwaltungen und Verkehrsvereinc zu er- suchen, die „Vatcrlandsspende" (C. V. zur Gctvährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte), Berlin W. 57, Bülowstr. 100, durch Stellung von Ob- männern zu unterstützen. Die Stellung des „Verbandes mitteldeutscher Verkehrsverelne" zum Verein „Vaterlandöspenbe". Bericht des Ersten Bürgermeisters Dr. Belian- Eilenburg in der Sitzung des großen Aus- schusses des Verbandes mitteldeutscher Ver- kchrsvereine am 9. September 1916 in der Handelskammer in Magdeburg. Ich bin dem verehrten Vorstande sehr dankbar, daß er mir heute Gelegenheit gibt, über den Verein „Vaterlandsspende" hier einen Vortrag halten zu dür- fen, da bereits kurz nach der Gründung des Vereins „Vaterlandsspcnde" der Ausschuß des „Verbandes mitteldeutscher Verkehrsvereinc" einen Beschluß gefaßt hat, die Bestrebungen der „Vaterlandsspendc" nach Kräften zu unterstützen, und jetzt nach Ablaus eines Jahres es daher angemessen erscheint, darüber zu be- richten, was aus der „Vaterlandsspcnde" geworden ist und ob ihre Bestrebungen es verdienen, weiter von un- serem Verbände energisch gefördert zu tvcrdcn. Im Ansange des Jahres 1915 hatte die „Deutsche Soldatenzeitung", unsere jetzige Vercinszcitschrift, einen Ausrus erlassen'und um Mittel gebeten, um damit Hel- denhcime zu errichten, in denen die schtver beschädigten Kriegsbeschädigten einem sorglosen Lebe» zugeführt werden sollten. Der Begriff „Hcldcnheim" hat, besonders in sachverständigen Kreisen, großen Widerspruch gefun- den. In einem Gutachten, das die „Wohltütigkeits- Zentrale der Berliner Kausmannschast" und die „Zen- trale sür Private Fürsorge" veröffentlicht hat, heißt es: „In der Kasernierung Kriegsbeschädigter in Helden- heimen besteht eine bcachtenstverte Gcsahr, da die noch vorhandenen Arbeitskrüste im sozialen Leben eine weit reichere Ausnutzung erfahren können als in einer ge- schlossenen Anstalt, wo auch die Gleichmäßigkeit des Schicksals der Insassen auf geistigem und gemütlichen, Gebiet zu erheblichen Mißständcn führen müsse." Diesen Bedenken hat auch unser Verein Rechnung getragen, indem er den Gedanken der Heldenheime fallen ließ und sich entschloß, Erholungsheime für nur vorüber- gehenden Aufenthalt der Kriegsbeschädigten zu grün- den. Durch die Arbeit sollen die Kräfte der Kriegs- teilnehmer den Familien, den Gemeinden, dem Vatcr- lande erhalten und vor einem frühen Siechtum be- wahrt werde», Bei den außerordentlichen Verlusten, die unser Volk in dem großen Völkerringen zu be- klagen hat, muß alles getan werden, um die heimkeh- renden Vaterlandsvertcidiger dauernd in die Lage zu versehen, ungeschwächt ihre Kräfte in den Dienst der wirtschaftlichen Aufgaben des Vaterlandes stellen zu können. Dies war das Ziel, das die „Vaterlands- spcnde", wie sie sich nun nannte, bei ihrer Gründung am 9. Juli 1915 auf ihre Fahne schrieb. In der Gründungsversammlung erklärte der Hauptvcrein des Vaterländischen Frauenvereins seine Bereitwilligkeit zur Unterstützung der Bestrebungen der „Vaterlandsspcnde" und entsandte in deren Arbeitsausschuß drei seiner Vorstandsinitglieder: Herrn Oberverwaltungsgcrichts- rat Dr. Kühne, Herrn Gencraloberarzt Dr. Friedheim und Frau General von Falkenhayn. Inzwischen er- schien die Bundesratsverordnung über die Regelung der Kricgswohlsahrtspslege vom 22. Juli 1915, die alle Kricgswohlfahrts-Untcrnehmungen von einer besonde- ren staatlichen Genehmigung abhängig machte. Diese Verordnung wurde überall in deutschen Landen freu- dig begrüßt; betrug doch allein die Zahl der ncugegrün- deten Kriegswohlfahrtsvcrcine in Groß-Berlin im ersten Kriegsjahr 180. Die „Vaterlandsspcnde" erhielt ihre erste Sammlungsgcnchmigung am 21. September 1915; ferner wurden ihr durch die Minister der Justiz, des Innern und der Finanzen die Rechte einer Milden Stiftung zucrkannt. Während des ersten Jahres hatte die „Vaterlandsspcnde" mit sehr großen Schwierigkeiten zu kämpfen, da inzwischen die Hauptfürsorge-Organi- sationen der Kriegsbeschädigtensürsorge der Bundesstaa- ten und der preußischen Provinzen sich zu einem Reichs- ausschuß zusammengetan hatten, der dem Staatskom- missar der Kriegswohlfahrtspflegc als sachverständige Be- Hörde diente und der erhebliche Bedenken gegen unsere Bestrebungen geltend machte. Cr stellte nämlich die For- derung aus, daß das für die Zeit der Rot gesammelte Kapital auch in dieser Zeit aufgebraucht würbe: die „Vatcrlandsspende" müsse daher die gesammelten Beträge direkt für Erholungskuren verwenden und nicht erst große Kapitalien durch Erbauung neuer Gebäude und Crtverb von Grundstücken fcstlegcn. Aus Veran- lassung des Staatskommissars der Kriegswohlfahrts- pflege' fanden im Frühjahr 1916 Verhandlungen statt, die au einem Abkommen zwischen dem Reichsausschuß der Kriegsbeschädigtensürsorge und der „Vaterlands- spendc" führten, durch die die letztere sich verpflichtete 1. ihre Kriegsbeschädigten nicht in eigenen Heimen, sondern in den in einer Zahl von 1 Million von der Vädersürsorqe der deutschen Vereine vom Roten Kreuz in allen deutschen Kurorten und Bädern bercitgestellten Erholungsstätten unterzubringen, 2. die während des Krieges gesammelten Mittel bis spätestens zehn Jahre nach dem Kriege in der zu 1 angegebenen Form zu verbrauchen, 3. vor Entsendung der Kriegsbeschädigten stets die Zustimmung der Hauptsürsorgeorganisatio- neu der Kriegsbeschädigtensürsorge cinzuholen. Rach dieser Aenderung der Arbeitsgrundsützc erklärte der Reichsausschuß, daß er mit der „Vaterlandsspcnde" zusammenarbeitcn und dem Preußischen Staatskom- miffar empschlen wolle, die weiteren Sammlungen des Vereins zu genehmigen. Inzwischen ist diese Erlaub- nis, die grundsätzlich'immer nur für bestimmte Zeit er- teilt wird, bereits ztveimal verlängert und die regel- mäßige Weiterverlängcrung in Aussicht gestellt tvorden. Zur 'Vermeidung von Zersplitterungen verlangt die Staatsbehörde von uns, daß >vir ähnliche Bestrebungen in uns ausnehmen, und sic zwingt andere dem gleichen oder einem ähnlichen Ziele z>l arbeitende Vereine sich uns anzuschliehcn. Stuf diese Weise ist der „Ausschuß der Kriegergcncsungshcime 1915" mit seinem Vermögen von ettva 54 000 Mark im Laufe des Jahres 1916 mit der „Vaterlandsspende" verschmolzen worden. Vor kurzer Zeit hat der Verein mit den: „Zcnttalkvmitce der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz" einen Ver- trag abgeschlossen, demzufolge das Rote Kreuz sich ver- pslichtct, die ihr von der „Vatcrlandsspende^ über- wiesenen Kriegsbeschädigten nach den hiersiir bestehen- den Grundsätzen in nach dein Gutachten der Aerzte in- srage kommenden Bädern oder Kurorten unterzubrin- gen und zwar aus Kosten der „Vaterlandsspende". Dem Schützlinge des Vereins werden aus diese Weise alle Vergünstigungen zuteil, die die Vädersürsorge des Roten Kreuzes sich vcrttaglich gesichert hat (Aerzte- honorar, Kurtaxe, Bäderprcise usw.), und er tritt in den Kurorten als unabhängiger Kurgast auf, ohne daß andere erfahren, daß er seinen Aufenthalt einer Wohl- sahrtseinrichtung zu verdanken hat. Für die Freistellen der „Vaterlandsspende" kommen in Betracht Leicht- kranke oder nur Erholungsbedürftige (Neurastheniker, Rheumatiker, leichte Formen von' Herzcrkrankungcn, Erkrankungen der Verdauungsorgane usw.), für die nicht bereits von anderer Seite (durch Gewährung von Renten usw.) gesorgt wird, die unter Berücksichttgung aller Verhältnisse mit ihrem Einkommen eine Bade- kur nicht ermöglichen können und gegen deren Ent- sendung die behördliche Kriegsfürsorge Bedenken nicht zu erheben hat. Bei der Auswahl scheiden alle Fra- gen der politischen oder religiösen Zugehörigkeit aus; lediglich der Umstand, daß ein Kriegsteilnehmer ohne die Kur mit verminderter, nach der Kur aber mit er- höhter Arbeitskraft für sein Volk p arbeiten imstande ist, ist maßgebend für seine Entsendung. Im erste» Jahre seines Bestehens hat der Verein nach Abzug seiner Ausgaben ein Vermögen von etwa 250 000 Mark cin- gcsammelt und bereits mehrere Kriegsteilnehmer i» Bäder entsandt. Selbstverständlich ist dies ein kleiner Anfang, da der Verein sich ztvar darüber klar ist, daß er zwar niemals in der Lage sein wird, der Bedürfnis- frage vollkommen zu genügen, daß er aber doch über ganz andere Mittel verfügen muß, wenn er das große Ucbcl, das ja vom Staate nicht erfaßt tvcrdcn kann, ivenigstens zu einem kleinen Teil mit lindern Helsen tvill. Der Verein hat mit der Errichtung von Obmann- schäften in allen Teilen des Vaterlandes begonnen und hat — besonders nach Annahme der ihm vom Reichs- ausschuß der Kriegsbeschädigtenfürsorge auferlcgten Grundsätze — weitgehendes Entgegenkommen überall gesunden. Je größer die Mittel sind, die der „Vatcr- landsspende" anvertraut werden, umso wirksamer wirb sie an der Gesundung unserer Volkskräfte und damit an der Stärkung unseres Vaterlandes Mitarbeiten können. Der Verband mitteldeutscher Verkehrsvereine kann die „Vaterlandsspende" wesentlich dadurch unter- stützen, daß er seinen Mitgliedern in Preußen und Sachsen-Anhalt (in Vraunschweig sind die Sammlungen des Vereins leider noch nicht genehmigt) nahe legt, geeignete Persönlichkeiten als Obmänner der „Vatcr- (andsspende" zur Verfügung zu stellen. Der Verband würbe dadurch dem Beispiel des „Bundes deutschst Vcrkehrsvcreine" solgen, der bereits in liebenswürdiger Weise 7600 Plakate der „Vaterlandsspende" den Vundcsmitglicdern mit einem die Bestrebungen des Vereins auss wärmste empfehlenden Schreiben über- sandt hat. Da die „Vatcrlandsspende" ihre Schütz- linge auch in die in dem Bezirke des „Verbandes mitteldeutscher Verkehrsvereine" liegenden Kurorte u»1 Bäder entsendet, fördert in solchen Füllen der Ver- band mit der Unterstützung der „Vaterlandsspcnde^ gleichzeitig die Interessen seiner Mitglieder. Aus eine an mich gerichtete Frage, warum wir den Mindest»»^' gliedsbcitrag nur aus eine Mark festgesetzt haben, möch>'- ich zum Schluffe noch kurz zurückkommen und erkläre», daß >vir dadurch den Wunsch bekunden, daß jeder Denn sche nach seinein Können sich an unserer Arbeit betasn gen niöge. In diesem Sinne rufe ich auch den W" gliedern des „Verbandes mitteldeutscher Verkehrs- Vereine" das zu, was die „Vaterlandsspende" aus w schöneü Plakat geschrieben hat: „Dankt de» Ves^ t e i d i g e r n des Vaterlandes und erhalte ihre Kräfte der Familie, der G c m e i n®1 s dem deutschen Volke! Spendet reichlrw Werdet Mitglieder!" Im Anschlüsse an den Vortrag beschloß große Ausschuß einstimmig den Mitgliedern des -p, c banbes zu empfehle», die O b m ä n »er f ü r p Y, „Vaterla» dsspe nd e" zu stellen. Fast ch.zi Anwesenden, die noch nicht Mitglieder des VE» tvaren, traten ihm mit namhaften Beiträgen bei. xL, Anzahl von Herren übernahmen auch Obmannschw sür ihre Heimatsstädte. ^ Die Geschäftsstelle der „Vaterlandsspcnde" besw ^ sich Berlin W. 57, Bülon'str. 100 Pt. l; das PvstlU" konto lautet: Berlin NW. 7, Nr 22 565. Nr. 12. Deutsche Soldaten-Zeitung. 3 Eine Wüste verwandelt. Ganz anders ist cs, wenn Man sich, wie bei Verdun, schrittweise einer zu erobern- den Festung und einem Flußübergang nähert; da kann ieder Fußbreit ein Gewinn sein. Aber bei den Durch- bruchsvcrsuchcn der Engländer und Franzosen handelt es sich eben doch um den Durchbruch, den sie bisher »noch nicht" erreicht haben. Daß sie ihn wirklich er- strebten und auch im September 1915 erhofft haben, da- stw spricht neben dem bekannt gewordenen Befehl des , Generals Ioffre die Zähigkeit des immer wiederholten Angriffs, die Mitwirkung der englischen Flotte an der Küste und das Bereithalten der 'Kavallerie, ja stellen- weise sogar ihr verfrühtes Einsetzen, zur Ausnutzung des Erfolges. Daß nach dem Mißlingen des ersten wohl vorbereiteten Massenangriffs nach erfolgreicher Artillcricwirkung die späteren Versuche mißlingen wußten, ist klar. Die erneuten Angriffe machten zwar den Gegnern, Engländern wie Franzosen, alle Ehre, ährten aber nur zu nutzlosem Blutvergießen. And schließlich verloren die Angreifer noch obendrein wieder den größten Teil ihres gewonnenen Bodens. Es muß doch wohl mehr dazu gehören als Geschosse ' und Menschen, um solchen Durchbruch zu bewerkstelligen! Daß er möglich ist, haben wir im Großen bei Gorlice unter Mackensen gegen die russische Front bewiesen, Mid mit ungleich geringerem Kraftaufwand als die Franzosen. 'Sie wollten cs nachmachen, setzten eine sechs- bis siebenfache Aeberlcgcnhcit ein — die Fran- ' losen acht Armeekorps auf schmaler Front — und hak- ten einen Geschoßvorrat aufgespeichert, zu dem nicht nur alle Verbündeten, sondern auch die Neutralen — Ame- rika! —, ihre Werkstätten zur Verfügung gestellt hatten. Vergessen wir auch das nicht in unserer Erinnerung des heldenmütigen Widerstandes, den unsere Westfront im September-Oktober 1915, wie jetzt an der Somme, 0. Heerbann Erzherzog Carl: An der Zlota Lipa südöstl. Vrzezany u. an der Najarowka mehrf. russ. Angriffe unter erheblichen Verlusten gescheitert. — In den Karpathen hatten deutsche Unternehmungen südwestl. Zielona u. westl. Schipoth Erfolg. Stärkere feindl. Angriffe südwestl. Schipoth abge- schlagen. 1. Der Monte San Gabriele u. der Sattel von Dol, Stellungen südl. des Travignolo- und Fleimtales unter anhaltendem Geschühfeuer. Oestl. Val Mor- bia brachte eine gelungene Anternehmung 55 Gef. ein. Hk. Nördl. Dobrie wiesen bulg. n. türk. Truppen stärkere ruff.-rumün. Kräfte zurück. — Schwächere feindl. Abteilungen, die die Vojusa überschritten hatten, wurden durch österr.-ung. Sichcrungsabtei- lungcn wieder auf das südliche Äser vcrttieben. 9. September. W. Die feindl. Fußvolkangriffe an der Somme ließen nach. — Eine engl. Teilunternehmung am Fourcaux- walde u. nächtl. franz. Angriffe gegen Berny- Deniecourt mißlungen, — Wir säuberten kleine in Feindeshand gebliebene Teile unserer Stellung. Der Geschützkampf geht weiter. — Rechts der Maas lebte das Gefecht nordöstl. d. Feste Souville wieder auf. Nach wechselv. Kampf habeu wir einen Teil des hier verlorenen Bodens wieder in der Hand. Nachts Heft, beidcrs. Geschühfeuer vom Werk Thiau- mont bis zum Chapitrc-Wald. 0. Heerbann Erzherzog Carl: Die fortges. russ. An griffe zw. der Zlota Lipa u. dem Dnjestr auch gestern ohne Erfolg. Durch Gegenstöße wurden cingedrungene feindl. Abteilungen wieder aus unse Säuberung einzelner Grabenteile Gef. u. erb. 6 M.- Gewehre. Rechts der Maas neue Gefechte südl. des Werkes Thiaumont u. östl. Flcury. Einge- drungencr Feind durch Gegenstoß geworfen. — Fm Lustk. verloren unsere Gegner in den letzten Tagen — vorwiegend an der Somme — 9, durch Abwehr- feuer 3 F'lugz. Hauptmann Boclcke fchoß den 22. Flieger ab. 0. Wiederh. vergebl. russ. Angriffe gegen daher. Trup- pen bei Stara Czerwiszcze am Stochod. — In den Karpathen setzt der Feind seine Angriffe fort. Westl. Schipoth hat er Gelände gewonnen. Sonst ist er überall abgcwicsen. — Südl. Dorna Watta haben deutsche Truppen mit rumän. Kräften Fühlung ge- nommen. Hk. Silistria i st gefallen. Die blutigen Ver- luste der Rumänen und Russen in den letzten Kümpfen sehr bedeutend. 1. Die Karsthochflüche u. der Tolmciner Brückenkopf unter stärkerem feindl. Geschühfeuer. Lebhaftere Geschütz- u. Strcistütigkeit an der Tiroler Front. Nördl. des Travignolo-Tales zerstörten österr.-ung. Truppen eine vorgeschobene feindl. Deckung u. brachten hierbei, ohne einen Mann zu verlieren, den Ital. beträchtliche Verluste bei. 11. September. W. Heerbann Kronprinz Rupprecht: Dem großen engl. Angriff vom 9. September folgten begrenzte, aber kräftig geführte Stöße an der Straße Poziöres—Le Sars u. gegen Ginchy—Combles, sie wurden abgewiesen. Am Ginchy u. südöstl. seit heute früh neue Kämpfe. Bei Lonqueval u. im Wäldchen von Leuze (zw. Ginchy u. Combles) sind in den gestern geschilderten Rahkämpfen vorge- schobene Gräben in der Hand des Feindes geblie- ben. Die Franz, griffen südl. der Somme vergebl. bei Belloy u. Vermandovillers an. Wir gewannen einzelne am 8. September vom Gegner besetzte Häuser von Berny zurück und machten über 50 Gef. 0. Heerbann Prinz Leopold: Beidcrs. Stara Czer wiszcze die abermals u. mit starken Kräften an- grcifenden Russ. wieder blutig abgewiesen. — Heer- bann Erzherzog Carl: Die Kümpfe zw. der Zlota Lipa u. dem Dnjestr am 7., 8. u. 9. stellen sich als Versuch der Ruff, dar, unter Ausnutzung ihres Geländegewinnes. vom 6. in schnellem Nachstoß auf Vursztyn durchzubrechen u. sich gleichzeitig in Besitz von haliz zu sehen. Die geschickt geleitete und ebenso durchgesührte Verteidigung Graf Voth- mers hat diese Absicht vereitelt. Die Ruff, erlitten ungewöhnlich schwere Verluste. — Front gegen Rumänien: Nördl. Orsova wiesen österr.-ung. Truppen mehrere feindl. Angriffe ab. Westl. der Becken Gyergyo u. Csik die k. u. k. Front etwas zurückgenommen. 1. Zw. Etsch- u. Astachtal erhöhte Tätigkeit der Ital. Die österr.-ung. höhenstellungen in diesem Raum standen gestern unter starkem Geschütz- u. Minen- feuer. Im Abschnitte Monte Spil—Monte Tcsto ein Vorstoß mehrerer feindl. Bataillone abgeschla- gen. AmPasubio drang der Gegner an zwei Stel- len in die k. u. k. Linien ein. Gegenangriffe war- fen ihn sogleich wieder hinaus. 68 Ges. Auch am Monte Majo scheiterte ein feindl. Angriff. An der übrigen Front im Südwesten hielt der Geschütz- kamps, zumeist in müßiger Stärke, in mehreren Ab- schnitten an. 12. September. W. Heerbann Kronprinz Rupprecht: Veiders. der Somme feindl. Angriffsabsichten im allgemeinen durch Sperrfeuer vereitelt. Im Foureaux- it. Leuze- Walde versuchten die Engl, vergebt., im Handgra- natenkampf Boden zu gewinnen. Das Dorf Ginchy siel gestern früh in die Hand des Feindes. Der Geschützkampf wird mit Heftigkeit fortgesetzt. 0. Heerbann Prinz Leopold: 'Nördl. Stara Czer- wiszcze brach ein mit starken Massen geführter russ. Angriff unter schweren Verlusten vor unseren Hin- dernissen zusammen. — Heerbann Erzherzog Carl: In den Karpathen feindl. Angriffe bei der Baba Ludowa, an der Cimbroslawa u. am Capul abge- schlagen, im Gegenstoß an der Cimbroslawa 170 Gefangene. Bk. Die deutschen u. bulg. Kräfte unter Mackensen setzen ihren Vormarsch in der Dobrudscha fort. — An der mazedonischen Front lebhafte Geschühkämpfe im Vardar-Gebiet und für die bulg. Truppen er- folgreiche Gefechte am Struma. 1. Zw. Etsch- ». Astachtal wiederholten die Ital. ihre Angriffe gegen den Abschnitt Monte Spil—Monte Mäjo; sie wurden überall unter empsindl. Ver- lusten abgcwiesen. Im Küstenlands hat die Geschütz- tätigkcit im Abschnitt der Karsthochfläche zuge- nommen. 8. In der Nacht vom 11. aus den 12. September hat ein österr.-ung. Seeflugzeuggeschwadcr die Lust- schiffhalle in Gesi, Bahnhofsanlagen von Falconara u. Abwehrbatterien von Ancona angegriffen. In der Halle wurden mehrere Volltreffer erzielt. Die Flugz. von Abwehrbatterien beschossen, kehrten un- versehrt zurück. 13. September. W. Heerbann Kronprinz Rupprecht: Von neuem ist die Schlacht nördl. der Somme entbrannt. Ansere Truppen stehen zw. Combles u. der Somme in schwerem Ringen; die Franz, sind in Vouchavesnes Diese Leinwand hatten die Franzosen nach dem Champagne-Durchbruchsversuch im Herbst >915 vor der Stellung des Res. Inf. Regts. 23 ans hohen Stangen angebracht. Sie wurde Nachts von den damit abgebildeten Leuten unter Lebensgefahr abgeschnitten. Mistete: der Angriss unserer Feinde hätte nichts ver- mocht, wenn nicht amerikanische Waffen gegen uns lm ^amps ständen! Das sind Gegner, die wir nicht er- lichen, die aber in ihrer Maffenwirkung aus sicherem versteck uns den Sieg unendlich erschweren. . Dennoch war das Endergebnis 1915 eine Cnttäu- Aung für die Feinde. Die Erschöpfung trat zuerst beim Wgr'eifcr ein. Cs dauerte ein halbes Jahr und mehr, 1*3 er mit seinen Vorbereitungen sür einen neuen Schlag bereit schien. Bei Verdun kamen wir ihm zu- A'- Aber während dort die Franzose» in hcißeit 'Iimpfcn sich verzehrten, sammelten die Engländer ihre Püst, um dann gemeinsam mit den Franzosen noch Mn letzten verzweifelten Versuch zum Durchbruch zu Höchen. Die billigen Erfolge, die sie im noch gcstciger- F' Massenfeuer des Geschü'hvolkes zu erringen ver- mochten, bedeuten nicht mehr, wie der Gewinn aus der Nptemberschlacht von 1915, aber weit größer finb die Mer unserer Feinde. And mit aller Zuversicht blicken M auf die feste Mauer im Westen, die das eroberte Mdlichx Gebiet gegen jeden Ansturm behauptet. „Sie Ä"»en nicht durch!" And Deutschland ist noch lange M kaputl ÄrMasel der Krlegserktgnifft. September. • Nördl. der Somme andauernd bedeutende Geschütz «äigkeit. Stidl. nachmittags erneuter Fußvolk Laps; der Angreifer verlustreich abgeschlagen ^oestl. Berny blieben Grabentcile in seiner Hand m.Pochts der Maas nordöstl. der Feste Souviltt - Fände verloren. Das heftige beiderseitige Ge 'chUhseuer hält an. ren Gräben und an der Front der türk. Truppen über die russ. Ausgangsstellungen hinaus zurückge- worsen. Aeber 1000 Ges. u. mehrere M.-Gewehre eingebr. — In den Kartpathcn seht der Gegner starke Kräfte gegen unsere höhenstellungen westl. und südwestl. Schipoth u. bei Dornawatra ein. Nordwestl. des Capul wurde dem Drucke uachge- geben. — Gegen Rumänien: Beidcrs. der Straße Petroscny—hatszcg warfen unsere Truppen den Feind bis 4 Kilometer hinter seine ursprüngliche Stellung zurück. Ein neuer starker feindl. Angriss gegen den rechten Flügel dieser Gruppe veranlaßte deren Zurücknehmen in frühere Stellungen. Mehrf. Versuche des Feindes, mit Fußvolk und Reiterei gegen die höhen westl. Czik-Szercda vor- zndringen, vereitelt. Bk. Bei Dobric ist der erneute feindl. Angriss wieder- um gescheitert. I. Das feindl. Geschühfeuer nachmittags ztv. dem Monte Santo u. dem Meere lebhafter. Auch an der Tiroler Front mehrere Abschnitte von den Ital. erfolglos beschossen. Feindl. Streifen und Abtei- lungen, die an einzelnen Stelle» vorzugehen ver- suchten, abgctviesen. Ein ital. Luftschiff tvarf bei Rabresina Bomben ab, ohne Schaden anzurichten. 10. September. W Die Schlacht an der Somme nimmt nach der vor- gestrigen Kampfpause ihren Fortgang. Der engl. >5 Kilometer breite zw. Thiepval u. Combles er- folgte Stoß brach sich an der Standhaftigkeit der Truppen der Generale Frhr. Marschall n. von Kirchbach. Bei Longueval u. Ginchy Nahkämpfc. Die Franz, im Abschnitt Barleux—Bclloy von Regimentern des Generals v. Quast blutig abge- schlagen Nordwestl. Chaulnes machten wir bei 4 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 12. Englischer Kriegssport an der Sommefront. Ein Bataillon des Ost-Surrey-Regiments betrachtete den Ansturm als ein Fußballspiel der 5iauvtmonn Ncvill trieb mit seiner Truppe vier Fußbälle gegen die deutschen Stellungen vor. J pt " eingedrungen. Die Geschühkämpfe nehmen auf bei- den Seiten des Flusses mit großer Heftigkeit ihren Fortgang. — Heerbann Kronprinz Wilhelm: Rechts der Maas franz. Angriffe im Thiaumont-Abschnitt rmd an der Souville-Schlucht blutig gescheitert. 0. Heerbann Prinz Leopold: Kleinere russ. Vorstöße nördl. der Dwctcn-Mündung u. bei Garbunowka nordwcstl. Dünaburg) abgew. — Heerbann Erz- herzog Earl: In de» Karpathen setzten die Russen z>v. Smotrec (südwestl. Zabie) bis zur Goldenen Bistritz zu einem einhcitl. Massenstoß an. Sie wurden überall unter größten Verlusten von den Truppen unter General v. Conta abgeschlagen. — In Siebenbürgen sind deutsche Truppen im Abschnitt von Hcrmannstadt (Ragy—Szebcn) und stidöstl. Hoehing (Hatszeg) mit den Rumänen in Gefechts- fühlung getreten. Bk. Die Bewegungen in der Dobrudscha vollziehen sich planmäßig. — An der Vojusa zeitweise lebhaftes Geplänkel. 1. An der Isonzo-Front hält das feindl. Geschiltzfeuer an. Zw. Etsch u. Astachtal ist ziemlich Ruhe cin- getrcten. 8. Deutsche Secflugzeuge griffen vor Konstanza und südl. davon russ. Geestreitkräfte an. Auf einem Linienschifs, einem U-Boot und einigen Zerstörern wurden einwandssrei Treffer beobachtet. — Meh- rere unserer Sccslugzcuggefchwadcr unternahmen im Rigaischen Meerbusen einen Angriss aus feindl. Seestreitkrüfte. Cs wurden mehrere einwandsfreic Trcsser erzielt, ein feindl. Zerstörer zum sofortigen Sinken gebracht. — Ein österr.-ung. Seeslugzeug- geschwader hat Bahnhofsanlagen ». militärische An- lagen von Ccrvignano mit zahlreichen Bomben gut belegt. Zwei größere Brände, ein heftiger Spreng- schlag u. mehrere Volltreffer in der Bahnhofs- anlage wurden erzielt. Ein anderes Seeslngzeug- gcschwadcr hat den Kriegshafen Venedig ange- griffen. Cs wurden Volltreffer schwerster Bomben im Arsenal, in den Docks, bei den Gasbehälter», im Fort Alberone und in den Werftanlagen von Chioggia beobachtet, in Chioggia auch mehrere Brände. 14. September. W. Heerbann Kronprinz Rupprecht: In der Schlacht an der Somme bciders. Gcschützkamps von größter Heftigkeit. Wiederholte starke feindl. Angriffe zw- Ginchy u. der Somme u. an mehreren Stellen südl. des Flusses blutig zurückgeschlgaen; bei Gegen- stößen teilweise Gelände gewonnen; Gef. und Beute cingebracht. — Heerbann Kronprinz Wilhelm: Rechts der Maas unter zeitweise sehr lebhafter Feuertätigkeit im Abschnitt Thiaumont Ehapitre- Wald Fußvolkgescchte wcstl. der Souville-Schlucht. 0. Heerbann Erzherzog Carl: In den Karpathen ein heftiger russ. Sturmangriff aus den Eapul miß- lungen. Bk. H'ecrcsbann Mackensen: In der Dobrudscha sind die deutschen, bulgarischen und türkischen Truppen unter erfolgreichen Kämpfen im weiteren Vor- dringen. — Mazedon. Front: Erhöhte Gcsechts- tätiakeit beiders. des Ostrovo-Sees, an der Mvglc- na-Front und östl. des Wardar. Rördl. der Ce- ganska Planina wie am Kukuruz und Kovil nneder- holte stärkere feindl. Angriffe angeschlagen. — Ka- vala von bulgarischen Truppen besetzt. Kios Cigaretten Kurprinz 3/iPft Jubiläum 4' Fürsten 5 Welt-Macht 6 I. Die Oester.-Ang. säuberten das Forama-Gcbiet, 44 Alpini, darunter 2 Offiz, gef., 1 M.-Gewchr erb. Ital. Flugzeug-Geschwader hat Triest ohne wesent- liches Ergebnis angegriffen. Bk. Entscheidender Sieg der deutschen, bulgarischen und türkischen Truppen unter Mackensen in der Dobrudscha. Westlicher Kriegsschauplatz. Unser neuer Generalstabsches Feldmarschall Hindcn- burg besuchte jüngst zum ersten Male die Westfront. Der Berichterstatter der „Köln. Ztg." schreibt darüber: Ich war aus dem Bahnhof, als sein'Zug einlief. Zuerst entstieg ihm der Kronprinz, der Hindenburg eine Strecke das Geleit gab, und begrüßte die auf dem Bahnhöfe zum Cmpfaiige versammelten Offiziere, dann der Fcld- marschall. Ich hatte Hindenburg noch nie gesehen und war überrascht von dem Eindruck: Eine hohe, Achtung gebietende Gestalt von einer wundervollen Ruhe und gelassenen Sicherheit in jeder Bewegung, in der Art unmittelbar an Bismarck erinnernd. Cr erschien mir auch ungleich jugendlicher und frischer als ich ihn mir gedacht hatte. Rach der Bewillkommnung überschritten der Kronprinz und Hindenburg mit Gefolge den Bahn- hof und begaben sich zu den draußen harrenden Wagen. Der Kronprinz ließ in seiner Chrerweisung den Gast zu seiner Rechten sitzen, und unter lautem Hurra der ver- sammelten Menge fuhren beide zur Stadt. Der Berichterstatter der französischen Zeitung „Fi- garv" macht in Fcldherrnkunst. 'Cr bespricht Hinden- burgs Kricgsplüne, ohne ein Mittel zu finden, diesem aus der Verlegenheit zu Helsen. Wohl könne ja Hin- dcnbnrg, ohne seine Volkstümlichkeit zu verlieren, die Westfront verktirzcn, das heißt Belgien ausgeben, um so Kräfte für den Osten frei zu machen, aber wo solle er diese aus der großen Front einsehen? Ja, das ist eine Frage, die eben der Schlachtenlenker des „Figarcw nicht zu lösen vermag. Wie Hindenburg sie lösen wird, da- von hat die Welt erst in jüngster Zeit einige kleine Pro- ben bekommen. Ein französischer Prophet, der Schriftsteller und Mahner seines Volkes, Oberst Driant, ist in den Kämpfen vor Verdun gefalle». Wir haben uns mehr- fach mit ihm vor dem Kriege beschäftigt. Cr war ein guter Beobachter der deutschen militärischen und poli- tischen Kräfte und schützte unser Heer und seine Fiihrcr richtiger ein als die meisten seiner Landsleute. Cr hatte es gewagt, den Franzosen schon vor 10 Jahren ihr Schicksal an der Seite Englands vorauszusaqcn. Seine Schrift über das „neue Sedan" ist ein Kaffandra-Rus für den damaligen Minister Clcmenccau, vor dessen Blick der Seher den Abgrund austat, in den der Vcrgcl- tungskricg aus Geheiß König Eduards das nicht kriegs- bereite Frankreich sttirzcn müsse. Driant sah voraus, daß die Franzosen im Westen dieselbe Rolle spielen dürsen für England, wie deiner Zeit die Japaner im Osten gegen Rußland. Rur mit dem Unterschied, daß die Gelben Sieger blieben, die Franzosen dagegen sich verbluten würden. Und eben dieses würde England gleichgültig sein; mag das Festland sich schivüchc», Eng- land wird den Gewinn davon haben. Der Krieg Eduards ist gekommen, surchtbarer noch als wohl Driant ihn voraussah, und unter den unge- zählte» Opfern Frankreichs brachte auch der ungchörtc Prophet und Mahner sein Leben dem Vaterlande dar umsonst, denn nach wie vor hält England das un- glückliche in Haß verblendete französische Volk in seinem Dann. Und dennoch war Driant selbst ein Mann der „Revanche", nur sah er keine Möglichkeit des Sieges, weil er das deutsche Heer kannte. Aber auch Eng- land wird die Früchte seines frevelhasten Spiels nicht ernten, sondern einzig sein stiller Gcschäststeilhaber Amerika! Die Maßlosigkeit der französischen Kriegszlele ist durchaus nicht geringer als die Englands, Rußlands und Italiens. Es gibt ja in Deutschland immer »och Leute, die meinen, mit Frankreich könnten wirbald Hand in Hand gehen, womöglich gegen die Engländer, um diese wieder aus Calais zu vertreiben. Denen diene zur Nachricht, daß gerade die Franzosen am lautesten von der „Vernichtung" Deutschlands, oder wenigstens seiner Aufteilung zwischen den gegen uns Verbündeten schreien, während in England schön Stimmen laut wer- den, die sagen, an eine Vernichtung Deutschlands h""? man nie gedacht. Die Trauben sind eben sauer! Auch die Absetzung, bezw. Erschießung unseres Kaisers wurde zuerst von dem „ritterlichen"!? Frankreich als Kriegs- ziel Hingestellt. Man soll das bei allem berechtigten Haß gegen das uns „aushungernde" England doch nicht vergessen! Die spanische „Corrcspondencia Militär" erblickte in Rumäniens Kricgseintritt die unmittelbare Bekennt- nis der Schwäche der Verbündeten und machte eine Ab- rechnung der militärischen Lage, worin die Besetzung ausgedehnter Gebiete durch die Mittelmächte für mili- tärisch-wirtschaftlich überaus günstig gehalten und dic Fortdauer des Krieges gerade für die Verbündeten als erschöpfend betrachtet wurde. — England-könne nur noch mittelmäßige Angriffstruppen bereitstellen und da- her niemals eine Entscheidung hcrbeiführon. Frankreich sei mit seiner Kraft zu Ende, von Italien ganz zu schweigen. Rußlands bitterer Osfiziersmangcl sei beim niedrigen Kulturstand des Soldaten doppelt' fühlbar. — Geldlich seien diese Mächte sozusagen zugrunde gerich- tet, die Entscheidung müsse binnen weniger Rconatr fallen. Wenn die Mittelmächte dem begonnenen allge- meinen Ansturm widerstanden hätten, könne ihnen nie- mand den Sieg entreißen. Die Stimmung in England scheint nach einer durch bk Zeitungen gehenden Auslese von Briefen nicht eben rosig zu sei». England leidet größere Lcbensmittelnvt als wir, hat höhere Preise und schlechte Crnteaussichl?"- kann auch nicht so zuversichtlich auf Hilfe vom Auslanvc rechnen; die Zeppelinsurcht ist größer und berechtigte? denn je, die Arbeiternot wächst, die Frachtraumnot des- gleichen, wie auch die Schisfsvcrsicherungen; der M?"' schcnvorrat verringert sich bedenklich. Aber krohallevcm hält England mit alter Zähigkeit als der Oberbefehls' Haber der gegen uns verbündeten Welt an dein Krieg»' ziel, der Vernichtung Deutschlands, fest. Die Regierung wenigstens ist nicht kriegsmüdeI Die schweren Verluste an der Somme veranlaßteN die britische Heeresleitung zu bestimmen, daß künftig alle jungen Rekruten mit der Erreichung des 19. Lebensjah', res nach der Front gesandt werden', während bisher d>? jüngsten beinahe 20 waren. Ein anderer Erlaß ermög- licht den Siebzehnjährigen und Jüngeren die Stellung zum Dienst bei der Fahne. .Der „Manchester Guardia" erhebt Einspruch gegen die Füllung der Schützengräbc" mit unreifen Burschen. Der „Temps" unterbreitet der Oeffentlichkeit ei"?" Vorschlag zur Ausfüllung der sranzösischen Trupps' bestände. Er weist aus Verbrecher hin, die nach Alg>?? und Marokko abgeschobcn sind und dort ei» nur allz> fröhliches Leben führen. Diese Leute hätten zwar kci" tadellose Vergangenheit, aber gerade deshalb liege k?> Grund vor, sic vöni allgemeinen Blutzoll zu befreie' • Im Volke sei die Meinung schon weit verbreitet, dav die wahren Drückeberger in den Gefängnissen P?"' Habe man von ihrer Berührung mit den anständig?" Soldaten Anangenehmes zu befürchten, so könnte aus ihnen besondere Einheiten bilden. Manche Verbrecher würden gerne aus diese Weise ihr Anseh?" wieder Herstellen. Nach dem Angriffe, den die obenstchende Abbildung zeigt, vcranw ^„c die Ucberlebenden des Ost-Surreh-Bataillon-.sich?" Feier, deren Mittelpunkt einer der gegen die de Stellungen vorgetriebenen Fußbälle bildete. Nr. 12. Deutsche Soldaten-Zeitung. 5 Oestlicher Kriegsschauplatz. Der König der Vulgaren, begleitet von dem Kron- prinzen, traf im Großen Hauptquartier im Osten zu Besprechungen mit unserem Kaiser ein. Im Gefolge des Königs befinden sich der Kabincttschef Exzellenz Dobrowitsch und die Fliigeladjutantcn Oberst Sto- lanow und Major Kolsow. Auch Enver Pascha, der stellvertretende Obcrbe- sthlshaber der Kaiserlich Ottomanischcn Armee und Flotte ist im Großen Hauptquartier cingetroffen. Cr wurde durch Allerhöchste Kabincttsordre L In suite des Gardc-Füsilier-Regiments gestellt, Zur Besichtigung der türkischen Truppen an der Ostfront reiste er weiter ms österreichisch-ungarische Hauptquartier. Der japanische General Tukuda, der an der Spitze der japanischen Militärkommiffion augenblicklich in Stockholm weilt, erklärte, daß er persönlich und als Offizier nicht anders könne, als die Tapferkeit der deut- schen und österreichisch-ungarischen Soldaten und die Standhaftigkeit dieser Völker zu bewundern. Berichte der Petersburger Blätter betonen die großen Ausmaße der neuen Unternehmung» gegen Ko- wel—Wladimir Wolynsk—Sokal. Die Bahnlinie Ko- wel—Sarny und Kowel—Rowno führt wieder be- trächtliche Truppcnkörpcr zur Front. Ein erheblicher Teil dieser Lückenbüßer geht bis Kiwcrzy und von hier aus weiter mit der Zweigbahn über Luzk zur Front. In Luzk, Rowno, Sarny, Rowograd Wolynsk, Ostrog haben die-Fcldspitälcr den Auftrag erhalten, die beför- dcrungssähigen Verwundeten weiter ins Innere abzu- geben. Aus den ruffischen General Sawirsky, der im Raume gegen Wladimir Wolynsk befehligt, wurde von einem — angeblich wahnsinnig gewordenen — Sol- daten ein Anschlag verübt, der den General verwun- dete. Daraus hat'sich der Soldat selbst erschossen. Ge- neral Sawirky trägt in seinem eigenen Truppenteil den bezeichnenden Namen „der schwarze Blutfresser". Die amtliche Verlustliste des Kiewer Zcntralerken- nungsdicnstcs verzeichnet vom l. Juni bis zum 20. August 685 000 Mannschaften und 54 000 Offiziere als tot, verwundet oder vermißt. Unter den Osfiziercn sind 18 000 gcsallen, davoii 23 Generale und 38 Regi- mentskommandeure. General Pan soll aus Odessa ins Hauptquartier des Zaren gereist sein, um dort zum Abschicdsempsang zu erscheinen, bevor er nach Frankreich zurückgcht. Ge- neral Pau verläßt Rußland, weil er seine Ansicht über die nächsten Krieqsnnternehmungcn gegen die russische Kriegsleitung nicht durchsetzen konnte. Cr wird zu seiner Beschwichtigung vom Zaren eine hohe Auszeich- nung erhalten. Der Zar hat die Gründung eines unter dem Vor- sitz des Großfürsten Nikolai Michailowitsch stehenden russischen Ausschusses für die Wiederherstellung der Bücherei von Löwen genehmigt. Die Akademie der Wissenschaften, die öffentliche Bibliothek, die Kaiser- liche Universität, andere wissenschaftliche Institute unv die Bibliotheken der Hochschulen haben sich bereit er- klärt, aus ihren Bücherbeständen Geschenke abzugcbcn. — Hoffentlich tut der brave Zar noch ein Uebriges und ersetzt auch, wenigstens teilweise, den Schaden, den seine Horden und ihre Offiziere in Ostpreußen durch sinnloses Sengen und Brennen, durch Plünderung und Raub angerichtet haben. Der russische Einsuhrwcg geht für amerikanische Sescheiffe und englische Hilfsmittel aller Art über Ar- changelsk. Von dort bis Petersburg sind 700 Kilo- Meter zurückzulcqen aus einer wenig leistungsfähigen Eisenbahn. Man kann sich vorstellen, mit welchen Schwierigkeiten die russische Heeresleitung zu kämpfen hat, will' sie den Hecresbcdarf nun weiter aus der jetzt 1700 Kilomerter langen und sich noch immer mehr nach Süden ausdehnenden Front verteilen. Das geht über die Leistungsfähigkeit einer russischen Intendantur und "der das Vermögen des russischen Verkehrswesens. Das für den Krieg ausgebaute russische strategische Eisenbahnnetz im Westen des Reiches befindet sich in den Händen des Feindes, im Innern war weniges steschchen. Der Mangel macht sich jetzt fühlbar und sit von entscheidende)»' Cinslnß aus die bevorstehenden Kämpfe, die vielleicht dadurch ruffischerseits bis zum Winter Verzögerung erleiden. Im Winter ist cs dann m'er wieder mit der Einfuhr über Archangelsk vorbei. Ntzt beschleunigt man die Weiterbeförderung des Veeresbedarss von Archangelsk durch Lastautomobilver- neben der Eisenbahn nach Petersburg, kann es n?cr doch nicht vermeiden, daß sich die Waren aller IM zu Massen anhäufen. Wir sind den Russen gegcn- o?cl‘ bezüglich der Vcrkehrseinrichtungen hinter der »wnt bei weitem überlegen. ^ Unter nachdrücklichem Hinweis aus die Spartugcn- re11 hei den anderen Verbündeten, besonders bei den ti„> »der», wird nun, wie die Italiener voll Genug- im Corricre erzählen, auch in Rußland, durch Knappheit der Stoffe veranlaßt, ein ernster Kampf hm?' 1,011 ^uxus in der Mode geführt. Und zwar tz sich die bekanntesten Schauspielerinnen an die ^4% dieser Bewegung gestellt, in der Annahme, daß „ : Frauen, die alle von de» Bühnengrößen angc- c”- Modetorheiten mitmachten, sich nun auch an yf Einfachheit ein Beispiel nehmen würden. So siiu, " 3- V. die früher so vornehm gekleideten Mos- Schauspielerinnen von nun au eine Art anlie- Uniform trage», die nicht viel Stosf erfordert. Seekrieg. Vom U-Vootskrieg lesen wir immer gern. Ist die Tätigkeit auch in gewissem Sinne durch die Amerika- ner behindert, die ungestört so ihre Mordwaffen in den uns feindlichen Lagern anhäufcn können, so ist dennoch manch erfreuliches Stückchen von unseren U-Booten zu lesen und zu hören. Sic schlafen nicht auf dem Meeres- grund und sind durchaus noch nicht, trotz aller englischen Machenschaften, ausgcschaltct. In letzter Zeit machten sic viel von sich reden aus den schwedisch-russischen Ver- bindungslinien. Sie drangen bis tief i» den nördlichsten Teil des Bottnischen Meerbusens vor und störten die englische Versorgung Rußlands über Schweden. Diese Leistung bleibt um fo beachtenswerter, als die U-Boote dabei durch die Enge der Aalandsinseln und zwischen Umöa und Wasa d'urchsahren müssen. In englischen Schiffarhtskrcisc» verlautet, daß im August ungefähr 119 000 Tonnen Laderaum der Han- delsflotte Englands und seiner Verbündeten vernichtet worden sind. Die englischen Blätter waren voll von Berichten über die Herabschicßung des deutschen Hecresluftschisfes. Sie widmete» ihm zehnmal so viel Raum als dem er- neuten Sommcansturm, so daß die „Times" betonen mußte, die Einnahme Guillemonts sei viel wichtiger als die Zerstörung vieler Zeppeline. Die Unglücks- stelle ans Cuffley, wohin drei Tage lang Hundcrttau- sende pilgerten, liegt dicht bei den großen Cnsielder Waffenfabrikcn. Mit seiner großen Aufregung be- tvcist das englische Volk den tiefen Schreck, den ihm unsre Lustangrifse einjagen, denen die englischen Irren- anstalten viele Insassen verdanken, wie der Chefarzt Claybnrys der ersten Londoner Grasschaftsanstalt aus- sührte. — Ein bei einem englischen Gefangenen Vorge- fundener Brief sagt: Infolge der ständigen Lustangrisfe herrscht hier an der Ostküste große Aufregung. Wir find kriegsmüde geworden. Eine große Anzahl der bcssergestellten Familien ist nach der Westküste verzogen. Auch 'geschäftlich ist nicht mehr viel los. Fast in jeder Familie ist der Vater oder ein Sohn Soldat. Das füllt hier in den kleinen Orten natürlich mehr aus, als in London. Wenn man sich nur wenigstens sicher fühlte. Aber was nützen uns alle Kanonen. Erst gestern kamen hier wieder die Besatzungen von drei Patrouillensahr- zeugen an, die versenkt ivordcn sind. Die Leute »vollen nicht mehr in See gehen, »veil ihr Leben keinen Augen- blick sicher ist. Im Hasen sind auch keine Geschäfte mehr zu machen. Alles fährt sür die Admiralität." Die englische Regierung bestimmte aus das Drän- gen der Arbeiterpartei, daß die Geschoßwerke bon Cha- tam Hnll, Dundee und Brighton geschloffen und die Betriebe nach der Westküste von Schottland verlegt werden. Major Baird hat im Unterhaus erklärt, die Ver- bündeten hätten insgesamt 35 Zeppeline vernichtet. Cs wäre dankenswert, wenn Baird sich die Mühe geben würde, diese Behauptung durch nähere Angaben' von Ort und Zeit beweiskräftig zu ergänzen. Das wird er aber wohl ebenso wenig tun, wie cs die amtlichen eng- lischen und französischen Stellen getan haben gegenüber der deutschen Aufforderung, die Zahl der nach ihrer Behauptung erbeuteten Flugzeuge durch Angabe von Namen der Besatzung und Nummern der Flugzcuge zu beweisen. Nach maßgebenden Berichten hat Deutsch- land seit Kriegsbeginn nur etwa den vierten Teil der vom Major Baird angegebenen Zahl von Lusfchissen verloren. Bottomley verspottet in der Zeitschrift „John Bull" den amtlichen englischen Bericht über den letzten Zeppelinangrisf. Cr gibt dem Preffcbureau den guten Rat, zusanimcnzählcn zu lernen, bevor es die nächsten Verlustlisten hcrausgcbe. Dabei gibt er an, daß die letzten Verlustzisfern mit zehn zu vervielsachcn feien, und verrät weiter, daß Bomben in ein großes Train- lager gefallen seien. Cr fragt, was denn die Prcsse- kanzlei zur Mitteilung der Frau eines Dekans in Nor- folk in der Zeitschrift „Truth" sage, wonach gewisse Küstenstädte in Norfolk und Suffolk tatsächlich zerstört und von den Einwohnern verlassen seien; das werde natürlich alles totgeschwiegen, wahrscheinlich mit Rüer- sicht auf die Völksstimmung. Bottomley führt fort: Wir möchten zugleich gehorsam fragen, ob uns alles gesagt wurde, was kürzlich in der Nordsee und am Firth of Forth geschah; natürlich Bal- sour hatte nichts davon gehört, aber wir haben es. Die Leichen der Offiziere und Mannschaften des hcruntcrgeholtcn deutschen Lustschisses sind unter mili- tärischen Ehren bestattet worden. Eine große Menge verfolgte barhäuptig und schweigend den Vorgang. Der Sarg des Kommandanten trug die Inschrist': „Ein unbekannter deutscher Offizier, der als Befehlshaber eines Zeppelin- lustschisfes am 3. September 1916 den Tod gefunden hat". Im Monat August wurden an der holländischen Küste 62 Mine» angc- spült. 46 davon waren als englische »achzuweiscn, 10 waren deutscher Her- kunft, während bei den übrigen 6 die Nationalität nicht sestgestellt werden konnte. Seit Kriegsbeginn sind nun im ganzen 702 englische, 62 französische, 229 deutsche Minen angespült worden, während 236 Minen nicht sestgestellt werden konnten. Bewohner der Inseln westlich Kaafjord und Marstenen melden, daß sie in der Nacht zum 9. September Lichtzeichen auf Sec wahrgcnommen hätten. Gleichzeitig wird vom Sogne- fjord gemeldet, daß man Scheinwerfer in Wirksamkeit gesehen habe. Man hörte von südwestlicher Richtung schwachen Kanonendonner und glaubt, daß in der Nordsee ein Seegefecht statt- gesunden hat. In der russischen Antwort auf den schwedischen Einspruch in der Angele- genhcit des Dampfers „Desterro" wird mitgeteilt, daß der Bcfehlhsaber des Unterseebootes seines Kommandos enthoben und na- mentlich für den Mißbrauch der schwedischen Flagge schwer bestraft worden sei. „Desterro" sei sofort frei- gegeben worden. Betreffs der Dampfer „Lissabon" und „Worms" bleibe die russische Regierung dabei, daß die Fälle dem Prisengericht unterbreitet werden müßten. Schließlich teilt die russische Regierung mit, sie habe einen Sachwalter auscrschcn, der mit einem schwedischen Vertreter zusammen die Entschädigung für die Versenkung des Dampfers „Syra" seststellen soll. Der Dampfer' „Desterro" soll mit Besatzung die sin- nischen Geiväffer verlassen haben. Bisher sind 11 Dampfer in finnischen Häsen unter geheimnisvollen Umständen in die Lust geflogen. Sic lagen in Pxpila, Uleaborg und Kemi; sic sind vor- wiegend englischer Herkunft. Die Untersuchungen er- gaben, daß Torpedierungen oder Unfälle durch Minen nicht in Frage kommen;'vielmehr handelt cs sich um anarchistische Anschläge. Eine ganze Anzahl verdächti- ger Personen wurde verhaftet; doch konnte deren Schuld nicht einwandftei sestgestellt werden. Die Auj- regung in den finnischen Ostseehäfen ist sehr groß. Die politische Polizei fahndet fieberhaft nach de» Urhebern dieser geheimnisvollen Vorgänge. Abwehr eines englischen Gasangriffes im Handgranatenkampf. COGNAC MACHOLL MÖNCHEN 6 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 12. „Zeit ist Geld." (Der sranz. Zeichner hat den King „Ihr Armen! Wo ein Engländer war, da gibt's nichts „Tralala, tralala, die Engländer kommen! Stephen-Fall anscheinend vorausgeahnt.) - mehr zu knabbern für euch." Rette sich, wer kann!" Die dänische Negierung hat angeordnet, daß die aus Hüll kommenden Danipscr infolge verschiedener Pcstfälle, die sich in dem englischen Hafen ereignet haben,■ angchaltcn werden. Besonders werden dadurch die wöchentlich aus Hüll abfahrcndcn Dampfer be- troffen, die den Ausfuhrverkehr zwischen Dänemark und England regeln. Sowohl die Mannschaft soll beob- achtet, wie darauf geachtet werden, daß die Krankheit nicht durch Schiffsratten libcrtragcn wird. Cxpr. Korr. Eins unserer Unterseeboote hat Stadt und Hafen- anlagen von Mangalia an der rumänischen Schwarzcn- Meer-Küste erfolgreich mit Granaten beschossen. Der japanische Kreuzer „Kaffagi", der in den Ver- einigten Staaten Amerikas gebaut und im Jahre 1898 von'Stapel gelassen wurde/soll während eines Stur- mes an der Küste der Chokaido-Inseln gesunken sein. Die Besatzung bestand aus 440 Mann. Bel den Moölims Von den Kämpfen an der Süd- und Westgrenze Aegyptens berichten eingeweihte Kreise: In Europa hat niemand eine Ahnung von dem, was die Engländer gegen die starken Araber- und Senussen-Hcere zu be- stehen haben. Die Schlachten werden auf beiden Sei- ten mit schrecklicher Wildheit geführt. Verwundete Engländer gaben entsetzliche Schilderungen davon. In den jüngst stattgefundcucn zahlreichen Kümpfen ver- loren die Engländer über 3000 Gefangene. Bezeich- nend ist, daß der englische Obcrkvmmandlcrende in Aegypten über die vom April bis August stattgefundc- nen Kämpfe, die meist den Engländern Niederlagen brachten, keine Berichte ausgab/ Die blutigen Ver- luste der Engländer überschreiten nach vorläufiger Schätzung vom Januar bis Juli 35 000 Mann. Im Juli allein wurden in den militärischen Lazaretten von Kairo und Alexandria über 5000 Verwundete cinge- liesert. Fortgesetzt werden starke Truppenkörper in die bedrohten Gegenden an der Grenze und im Sudan ge- schickt, ferner große Massen von ägyptischen Zwangs- arbcitcrn, die große Vcrschanzungen und Befestigungs- anlagen errichten müssen. Die britischen Truppen der Suez-Kanal-Front haben unter der großen Gluthitze sehr zu leiden. Seuchen wüten in furchtbarer Meise. Die türkischen Fliegerangriffe aus den Suez-Kanal haben de» Engländern empfindlichen Schaden zugefügt. Als der Befehl des englischen Oberkommandos er- ging, die Australier und Neuseeländer aus Aegypten wcgzuschassen, herrschte unter diesen ein förmlicher Auf- rühr. Nur unter sehr schweren, blutigen Opfern konn- ten die zahlreichen Militüraufstünde im Lande erstickt und die Aufrührer durch allerlei Versprechungen be- ruhigt werden. Das englische Oberkommando in Aegyp- ten erließ an die an die Front abgehenden Australier und Neuseeländer einen Befehl, worin ihnen, wenn sie die feindlichen Länder erobert hätten, ein herrliches Leben auf Kosten des Feindes in Aussicht gestellt wurde. Auf dem Barran. Die rumänische Königssamilie soll Bukarest ver- lassen haben. Der König soll nach einem in Eile neu hergerichtcten Palais in Galah gezogen sein. Nach einer anderen Nachricht befindet er sich in Jassy. Dies ist wahrscheinlicher, da auch die gesamten Staatskassen, fast alle Ministerien und die obersten Behörden ihren Sitz dorthin verlegt haben. Bukarest, die Hauptstadt Rumäniens, gilt in der Lebewelt als Klein-Paris. Aus dem Vergnllgungs- taumel wurde die Stadt jäh hcrausgeriffen und in Dunkel getaucht, aus Angst vor Luftangriffen, die dann auch nicht ausblieben und sich hoffenlich wiederholen werden. Nur ungern verzichten die Vukarester auf das üppige Nachtleben, sie sind ganz kleinlaut geworden. Der „Kikeriki" leitet den Namen der so leichtsinnig zum Mittelpunkt eines neuen Kriegsschauplatzes gewordenen Hauptstadt folgendermaßen ab: „Das Wort Bukarest ist deutsch und stammt von einem Arrest, der den An- fang und das Zentrum der werdenden Hauptstadt ge bildet hat und der dazu bestimmt war, die zahlreichen Bauernfänger und Buckispieler aufzunehmen, die noch heute auch im politischen Leben Bukarests eine Haupt- rolle spielen. Der Arrest war so niedrig, daß sich ein jeder größere Hochstapler drin bücken mußte. Daher der Name: Bukarest/ Die Bukarcster Bevölkerung, darunter namentlich die Arbeitcrkreise, veranstaltete eine große Kundgebung gegen den Eintritt Rumäniens in den Krieg. Schließ- lich wurde unter freiem Himmel eine Massenversamm- lung abgehalten, an der viele Tausende von Arbeitern und Sozialisten teilnahmen und die einen stürmischen Verlauf nahm. Unter brausendem Beifall verurteilten sämtliche Redner die vicrverbandssrcundliche Politik Bratianus. Cs wurde schließlich ein Bcschlußantrag einstimmig angenommen, in dem die Regierung ausge- sordert wird, die Kriegserklärung gegen Oesterreich' Ungarn rückgängig zu machen und die alten srcundschast- lichen Beziehungen zu den Mittelmächten wieder aufz»- nehincn. Unsere Vukarester Gesandten wurden zur russische» Grenze befördert und müssen die Reise durch Rußland und Finnland über Schweden fortsehen. Dies ist uw ziveifelhaft ein Umweg; er soll dazu dienen, damit die Herren nicht in der Lage sind, auszunuhen, was sie über die Vorbereitungen Rumäniens erfahren, habe». Die Gesandtschaft und 130 andere Deutsche- die i» Rumänien ansässig gewesen waren, erreichten bereits die finnische Grenzstätte Tornow, wurde aber von dort nach Uleaborg zurückgeleitet. Als Grund wurde ange- geben, in Deutschland befände sich noch eine größere Anzahl von ruinä' irischen Untertanen, »• erst nach deren Frei- gabe seitens der deut- schen Untertanen rus- sischerscits gestattet werden. So bescheiden wir nach höheren Weisun- gen bezüglich der Kricgsziele auftrctcn sollen, so freigebig sind unsere Feinde mit den Versprechun- gen nach dem „crhosf- tcn" Siege au die Be- teiligten. Sic vertei- len dabei das Fell des noch nicht erlegte» Bären, während wir auf allen Fronten, n"t Ausnahme der Kolo- nien, doch den Besitz fest in Händen halte». Rußland verspricht jetzt Rumänien groß- mütig nicht nur die Bukowina, Sieben- bürgen und das öst- liche Ungarn, sonder» auch eine Erweiterung der Dobrutscha nach Süden hin bis M bulg. Hafenstadt War- na. Und zwar f»11 Rumänien dieses letztere Gebiet auch dann erhalte»/ wenn cs bei seiner Eroberung selbst nicht beteiligt war Für diesen Judaslohn also hat sich Rumänien bereu gesunden, dem vermeintlich der Niederlage entgege»' gehcndcn Oesterreich den letzten Stoß zu geben »»» Bulgarien in den Rücken zu fallen, wie es das schon ein- mal >913 tat. Aber es ist dafür gesorgt, daß der Ver rat bestraft wird, ein schöner Anfang ist gemacht, »»® Rumänien wird diesmal seine Treulosigkeit bezahle' müssen! Schlau wären die Rumänen, meinte ein schlesisch^ Bauer, als er ihr Vorgehen als Treulosigkeit und Ver- rat bezeichnen hörte. Sie wüßten, daß nun die De» schen in ihr Land kämen und es beschützen würden, bell als ihre politischen Freunde, die Russen, deren sie, v > trotz aller Neutralität aus die Dauer doch nicht hatt Sechs Zeichnungen aus de», Jahrgang 1900 des französischen Witzblattes „Le Rire". Deutsche Soldaten-Zeitung. 7 Nr. 12. s uns und den Vulgaren genommen. Cin schöner Erfolg ist damit errungen, das begrüßen wir mit Freude, in der Hoffnung, daß diese Siege sich auch auf dem siebcn- bürgischen Kriegsschauplatz fühlbar machen werden. Eine der wichtigsten Nachrichten von der Dobrutscha ist die Meldung, daß türkische Truppen an der Seite der Vulgaren fochten. Vor wenigen Jahren standen sie ein- ander als Gegner gegenüber. Nun hat die klare. Er- kenntnis der großen gemeinsamen Vorteile sie zusam- mengeführt jum gemeinsamen Kampfe gegen Feinde, deren Ziel die Vernichtung der staatlichen Selbständig- keit beider Mächte ist. Deutsche Seeflugzeuge habcu Getreidcschuppe», Oeltanks und Bahnhof in Constanza sowie im Hasen liegende russische Secstreitkrüste mit gutem Erfolg mit Bomben belegt. Trotz starker feindlicher Gegenwirkung sind sämtliche Flugzeuge unbeschädigt zurückgekehrt. Der kommandierende General des 4. griechischen Armeekorps in Kawala, hat sich treu dem Willen seines Kriegsherrn und der gesetzmäßige» Regierung, an der Neutralität festzuhalten, angesichts der unhaltbaren Lage der ihm anvertrautcn Truppen, bedroht von Hunger und Krankheiten, gezwungen gesehen, die deutsche Oberste Heeresleitung zu bitten, seine braven, köuigs- und regierungstreuen Truppen vor dem Drucke des Vierverbandcs in Schutz zu nehmen und ihnen Autcr- kunst und Verpflegung zu gewähren. Am jeder Ver- letzung der Neutralität vorziibcuqen, ist vereinbart wor- den, die griechischen Truppen, voll bewaffnet und ausgc- rttstet, als Neutrale nach Deutschland zu überführe». Sie werden hier Gastrecht genießen, bis ihr Vaterland von den Eindringlingen des Vierverbandes verlassen sein wird. Bel den Neutralen. Die Wochenschrift „John Bull" erwähnt in einem Leitaufsatz, daß in ganz London Zettel mit folgendem Aufruf angeschlagen worden seien: Den Niederlanden muß unzweideutig die Mciuuug gesagt werden! Die Niederlande müssen mittun I Sagen Sic den Nieder- landen, daß sie aufhören sollen, die Deutschen zu spei- sen und daß sie rund hcraussagen sollen, aus welcher Seite sie stehen. Der dänische Ministerpräsident und der Minister des Aeußcrn, der norwegische Staatsminister und der Minister des Aeußcrn und der schwedische Staats- minister und der Minister des Aeußcrn haben in Christiania eine Zusammenkunft. Die dä- nischen und schwedischen Minister wohnen im Königs- J" französischer Horchposten an der Westfront. !iie die englische Zeitschrift „The Spherc" hinzusagt, HCt1 sich die Kricgshundc für den Horchpostcndicnst besser als die Poilus. Lehren können. Der Bauer hatte aber wohl nicht i?fau gedacht, daß mit uns die Vulgaren gehen, und Le haben doch mit den Rumänen noch ein Hühnchen zu JAcn. Die Vulgaren sind von Rachedurst erfüllt J werden wohl nicht allzu glimpflich mit den Rumä- " verfahren. Vor allem wollen sie die ihnen 1913 ^ubte Dobrutscha zurück haben, c Tutrakan, das vorgeschobene Außenwcrk der ^ptsestung Bukarest, und Silistria sind bereits von „Rach zwei Jahren — Waffenbrüder". Mit dieser Unterschrift bringt die englische Zeitschrift „The Graphic" zu Beginn des dritten Kriegsjahres das vicl-sagcNdc Bild. schloß als Gäste des Königs von Norwegen. Die Zu- sammenkunft ist cin neuer Ausdruck des Wunsches der' nordischen Reiche, unter Ausrechtcrhaltung einer wohl- gesinnten, unparteiischen Neutralität zusammcnzuwirkcn zur Wahrung ihrer Interessen als neutrale Staaten. Wie Dänemark, will auch Norwegen 2000 kranke' oder schwer verwundete Kriegsgefangene, jedenfalls von beiden Seiten, in Pflege nehmen. Mitteilungen an unsere Leser! i Den Empfängern unserer Zeitung, die den ^folgend aufgeführtcn Firmen «»gehören, zur Jchricht, daß die Zusendung im Aufträge ihrer ^'Nna erfolgt: 10 Allgemeine Nährmittel-Ges. Brühl u. Cie., Berlin Schulze u. Hoppe, Spandau 1 — Hermann I ssMn, Berlin 1 — W. L. Ahrens, Braunschwcig^5 — >Jl>inand Kreutzer, Nürnberg 2 — I. P. Bade, Schlu- W. R. Klingenstein, Zeih 1 —JS. A. Brücke, kC ut^urO 1 — Alfred Schelzcr, i. Fa. I. Cisen- Schwcinsurt 5 — Carl T. Herrmann u. Co., tziP"-Baden 1 — Riedel u. Soclch, Nürnberg 3 — ». Stahlwerk Hartmann G. m. b. H„ Dülken v5!®-) 66 — Hugo Forchheimer, Frankfurt a. M. 14 ,J'^>el>verke G. m. b. H„ Cleve 15 — Francois dtzz^bert, Finster,valde R.-L. 8 - S. Allmann, Cott- - Adolf Biclschon'sky, Breslau 2 - Julius Su ,*• C. Fuchs, Brslau 1 — Gassenheimer, Csch- ->^1, ^ Gesellschaft für Licht-, Wasser- u. Hcizuugs- Kuhs,, 6. H., Bochum >0 - Landwirtschastliche > "Achnskassc für Deutschland, Berlin 25 - Jccr. >*• Go., Holzmindc» 10 — Gotthard CurtiuS Ärz^Giuil Haessncr, Sora» 1 - Emil Scholz, Ham- G. Stacnder, Hciligcnstadt (Cichsseld) I )»,it>.Ebbinghaus, Hamburg 2 - S. E. Gold- v 2 Sohn. Breslau 3 —' Albert Blum, Pirma- rcIflloT" ,3®- Brodhagc, Braunschweig 10 — Gebr. (j^'pSrciburc! i. B. 5 — Paul Iaeger, Stuttgart Akli,, .Welsch, Wesel > l Brückner, Lampe u. Co., l\(L, : Kraftwerk Altwürttcmberg Akt.-Ges., Lud- ^ w - Carl u. B. Hartman», Mühlhausen Sudhaus Söhne Fabriklager, Frank- 8 surt a. M. 3 — Genossenschaft schles. u. posensch. Apo- theker, Breslau 3 — C. Max Hager, Plauen i. V. 5 - Molkerei Hameln e. G. m. b. H., Hameln 4 — Vendix u. Co., Berlin 3 Stück. In der abgelaufenen Woche bestellten: a) Für ihre Leute im Felde: Paul Hoffman», Braunschwcig 2 — Pappen-In- dustrie G. m. b. H., Berlin 3 — Anklamcr landw. Ciu- u. Verkaufs-Verein e. G. m. b. H., Anklam 30 — C. Vach u. Co., Hamburg 2 — Kuno Mair, München 15 — Dt. Papicrgarnspinnerei und Weberei, Pirna 3 — S. Brasch, Charlottenburg 1 — Cisncr u. Chrmaun, Berlin 5 - Grüner u. Vogelsang, Greiz 1 — Aug. Irmler u. Cie., Hamburg I — Ricderlaus. Fahrrav- werke Prochnow u. Bcrgemann, Finstcrwaldc 5 — Elias Moos, Stuttgart 6 — C. F. Vicwcg, Chemnitz 15 — Häusel ». Co., Forst i. L. 10 — L. R. Bernhardt Ww., Vrauuschwcia 1 — Türk. Tabak- u. Zigaretten- fabrik „Salim" K. G., München 1 — Otto Kreuzmann, Hamburg l — Carl Hcntschel, Scbnih (Sachsen) > — Francesco Parisi, München 1 -- Paul Iacger, Stutt- gart 4 — C. Bcchstein, Cannstatt 1 — C. Rid u. Sohn, München l — Jean Kalb u. Co., Nürnberg 2 — Paul Bruchholz G. m. b. H., Berlin 1 — Julius Rtttgcrs, Berlin 5 — Jul. Plaut, Nordhauseu 1 - Julius Nathjen, Hamburg 1 — Gebr. Hüglin G. m. b. H., Freiburq i. Br. 5 — Georg Dietzel, Verlin-Wcißcnsee 5 — Ävlkercigcnvffcnschast Fulda-Lauterbach 6 — L. Nöll, Marburg l — Fcrchland u. Becker, Halberstadr 5 — A. Witt, Diedenhoscn 1 - Akt.-Ges. f. Anilin-Fa- brikation, Bcrlin-Lichtenberg 12 — Staraarder lairrnv. Ein- und Vcrkauss-Vcrein, Staraard i. P. 1 — Del- brück, Schicklcr u. Co., Berlin W. 25 — Hugo Fürst u. Co., Berlin 5 — Wagner u. Wolfs, Berlin 5 Arno Günzcl, Rochlih i. Sa. 50 - „Vesta", Apparate- u. Metallwarenfabrik G. m. b. H. 5 - Ioh. Fischer, Greifswald 5 — Alex. Maycr-Sohn, Speyer a. Rh. i — Bcrhard Zwingcnbcrger, Limbach i. Sm 3 — Rrch. Weiszflog, Hamburg >0 - Mittwcidaer Metallwareu- fabrik, Mittiveioa 3 — Otto Schumann, Berlin 2 - - Paul Wescuberg Sohn, Berlin 5 - Hakberstädter Flugzeuq-Werke G. m. b. H. Halberstadt - Thiele u Fresse Emden 5 - Heinrich Becker, Heilbronn > F A Werner u. Sohn, Apolda 4 — Gebrüder Simon, Aalen i W. l — Rittmeister Albert Schlimm, Königs- berg i Pr l - Schneider ». Hauschild, Berlin 3 - Hauswirtschafts-Maschinen-Ges. in. b. H„ Berlni I, - Laura vcriv. Gerber, Reichenbach >. V. I C. Seyfert, Pirna a. E. I Verband Rhein.-Westf. Brauereien, Dortmund l Stück. b) Zur allgemeinen Verbreitung: Louis Lohustein, Breslau 6 — Cannstadt ». Cie., Köln a. Rh. 5 — Schoeder u. Pchold G. m b H., Breslau 5 — Mcyerotto ». Co., Ncusalz a. O' 2 F. Kettmann, Dessau l — Adolf Borchardt,-Breslau 1 — D. Fellingcr, Düsseldorf 2 — Felix Bloch ». Co., Görlitz i. Schl. > Haarmauu u. Kathagcn, Schwelm 2 -- Dortmunder Kettenfabrik, Dortmund 5 C. Heimann, Breslau 25 C. Prieur, Straßburq-Köiiigs- hosen 5 — Heinrich Händler, Hindenburg O)-S. 2'—. S. A. Samter Rachf., Königsberg i. Pr. 1 — Willi. Laar, Iserlohn 10 — Eduard Grvedel, Frankfurt a. M. 2 — „Kanzler", Gummi-Ges. m. b. H., Frankfurt' a. M. 5 — Bernhard Loeb u: Söhne, Mannheim 6 - Isaac Wcd-Ling Ww. u. Cydam Dirk Hekker, Dan- zig 6 — Hugo Gloger, Reiße 7 — Philipp Deutsch, Nachfolger 2 — Wiudhövel u. Hofer G. m. b. H., Bar- men-Rittcrshauscn 3 — Schmidt u. Steinhagen, Dan- zig 5 — Cords u. Nordkempcr, Hamm i. W. > — Iohs. Grenhcnberg, Danzig 5 — Adolf Hirsch, Gelsen- kirchcn 1 Oswald Hofsmann, Breslau 5 — Hciurlcki Hoppe, Herford l Samuel Iacobius, Breslau I Schlesinger u. Grünbaum, Breslau 1 Starrmann u. MÜnker, Bochum 5 - G. Hübenthal, Heidelberg 7 - Jos. Kronacher, Bamberg 1 - Julius Kopp, Reusalz a. O. 4 — Alfred Hall, Hof I L. Manaffc, Stettin 5 ^ Voß ». Hesse, Hagen i. W. 5 — Wcdekiud, Roy- lapp u. Co., Ratibor 5' — C. F. Schuster u. Co., Lau- ban 3 - Emil Schulte, Dortmund 3 — Fritz Smo- schewer, Breslau I - Pilgrim u. Nelting, Herford 3. — Gebrüder May, Königsberg i. Pr. 5 — Kühnleln u' Boecker, Hamm i. W. 3 — Gebrüder Kunz, Görlitz 5 Dr. Hossmann u. Markus, Breslau 2 — Gebrüder Höne, Grimma 2 — H. L. Hohenemser u. Söhne,' Mannheim 12 Hillenkötter u. Ronsieck, Vieseseld 5 — Richard Gürke, Görlitz 2 — Siegfried Fröhlich, Ra- tibor 5 — Ang. Dango, Lüdenscheid 1 — Äriegcr Molkcrei, Brieg Bcz. Breslau 2 - - A. Niederstetter u. Co., Breslau 5 — Erste Ratiborer -Dampf-Seisen-Fa- brik Ad. Hofsmann, Ratibor 5 Paul Sousolla, Kö- uigshtttte 1 Liga-Gummiwerke G. m. b. H., Frank- sm't a. M.,Hauseift2 — Carl Lixfeld, Siegen 5 - Sam- son Apparate-Äauges. m. b. H., Mannheim 6 Hei- delberger Volksbank e. G. m. b. H., Heidelberg 10 Goldschmidt u. Co., Frankfurt a. M. 5 - Carl Sckiö- ncr's Rachs., Augsburg 5 Julius Gutmann, Mem- mingen 1 — Karl Tieumann, Bamberg I Anton Sahlmann, Fürth i. V. 3 Bayerische Malzfabrik Kulu-.bach, Kulmbach 5 Wagner ». Opitz, Meerane !. Sa. 25 Rbeiniscki-Wests. Zementverband G. m. b. H., Bochum 25 R. Marx Söhne, Heidelberg 5 Stück. 8 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 12. KrteWBHvtM und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons Goldschmidt. Nußland. Seit Beginn des Krieges haben in Deutschland die Ansichten über den Erz- und Hauptfeind ge- schwankt. Je nach der geschichtlichen Erkenntnis, nach der Zu- oder Abneigung des Naffcgefühls, nach den innerpolitischen Zielen, war den einen Rußland der gefährlichste Gegner, den anderen England. Nicht Wenige sahen inid sehen auch heute noch in Frank- reich den Störenfried. Sic glauben, daß nur eine völlige Ricdcrringung Frankreichs den ersehnten langen Frieden verbürgen könne. In letzter Zeit sind die An- sichten wieder scharf gegeneinander gekommen. Man kann natürlich nicht von' deutschen Freunden des einen oder anderen Landes sprechen, wohl aber von Parteien, die einer gütlichen Vereinbarung mit dem einen oder ande- ren Staate mehr oder weniger zuneigcn. Dabei scheinen innerpolitischc Gedanken eine große Rolle zu spielen, in dem die eine der anderen Partei innerpolitischc Rück- sichten vorwirft, die Beschuldigten aber solche Rück- sichten energisch in Abrede stellen. Jedenfalls wird isach den Erfahrungen dieses Krieges ein kühler Rechner ein jedes Land als ein innerpolitisches Cigengebilde betrachten. Die innere Politik kommt für uns nur so weit in Betracht als sic sich in der äußeren Politik wiedcrspicgelt und kann nur in der äußeren Politik erfaßt werden. Sobald die innere Politik eines Landes aus dessen äußere Politik derart einwirkt, daß diese uns gefahrvoll wird, haben wir ein Interesse daran, gegen die äußere Politik mit den gerade brauchbaren Mitteln vprzugchen. Ob dieses Vorgehen die innere Politik wandelt oder nicht, kann uns ziemlich gleichgültig sein, wenn nur die äußere Politik gewandelt wird. Denn cp gibt in der Geschichte auch Beispiele für die Geltend- machung außerpolitischer Grundsätze ohne wesentliche Beeinflussung der inneren Politik. Der gegen uns kampfende Äicrverband ist ein solches Beispiel. Denn hier sind Länder zusammengckoppelt, deren inner- politische Grundsätze scharf gegeneinander stehen. Ruß- land ist noch immer ein Land der absoluten Herrschaft, England und Frankreich sind Länder der Partcihcrr- schäft. Man sieht also, daß autzerpolitischc Rücksichten gegebenenfalls die innerpolitischen Erwägungen beiseite schieben. Danach'haben wir uns zu richten. Diejenigen, die in Rußland einen Feind zweiten Grades sehen, gehen dabei von der langen Freundschaft Deutschlands und Rußlands, von der geographischen Lage, von der wirtschaftlichen Gegenseitigkeit, ans, Sie meinen, daß zwei Länder, die derart geographisch, ins- besondere wirtschastsgeographisch, zueinander liege», auf die Dauer sich nicht feindlich gesinnt sein können, Um- gekchrt läßt sich natürlich sagen, daß gerade die geogra- phische Berührung in Russland immer wieder den Drang nach Ausdehnung nährt. Die Geschichte des sogenannten „Panslawismus" scheint dieser Behaup- tung Recht zu geben. Wohl hat dieser Panslawismus, d. h. die Sucht Russlands, alle Gebiete zu besitzen, kn denen nur irgend etwas von slawischer Raffe lebt, lange Zeit hindurch Deutschland unbehelligt gelassen, aber in der Entwicklung der Völker ist ein solcher Zeit- raum eine Winzigkeit. Heute müssen wir wissen, daß dieser Panslawismus Russlands über die eigentlichen völkischen Ziele hinausgeht, dass er eine Ueberflutung auch ihm fremder Gebiete anstrebt. Cs ist noch keines wegs ausgemacht, daß das Ziel der russischen Crwcite- rungsgier nach diesem Kriege im fernen Osten oder in Kleinasien oder in beiden liegen wird. Rußland strebt mit aller Sehnsucht nach Ausdehnung und würde meines Erachtens auch nicht davor zurückscheucn, mit Hilfe fern- östlicher Völker, d. h. der gelben Raffe, eine solche Aus- dehnung aus Kosten von Westeuropa anzustrebcn. Rußland verläßt sich dabei aus seine ungeheure Vevölkerung'szahl, die sich schnell vermehrt. Dre Be- mühungcn der russischen Regierung gingen vor dem Kriege schon darauf hinaus, diese Ricscnbevölkcrung insofern mit neuartigem Geiste zu erfüllen, als ihr die technischen Errungenschaften und das Kapital West- europas zugäsiglich genmcht werden sollten. Diese Be- mühungen waren bis zum Ansbruch des Krieges noch nicht sehr weit gediehen, so daß beispielsweise ein Mann wie Witte' den Krieg noch nicht wollte. Seine Absicht ging wohl dahin, noch viel mehr aus West- europa herauszuholen che Rußland losschlug. Man hatte ein wirtschaftliches Programm ausgestellt, das die finanzielle Unabhängigkeit Rußlands zum Ziele hatte und vor allen Dingen diese Anabhängigkeit durch eine Neuordnung und Stärkung der landwirtschaftlichen Verhältnisse erreichen wollte. Daneben sollten aller- dings die Industrie und das Verkehrswesen keineswegs vernachlässigt werden. Ganz im Gegenteil beabsichtigte man, dem landwirtschaftlichen Rußland möglichst viel Industrie und Eisenbahnen zu geben und zwar eine In- dustrie, die nicht mehr von Westeuropa in dem alten Maße abhängig war. Denjenigen in Rußland, die die Erweiterung des Reiches mit Hilfe westeuropäischer Mittel erreichen wollten, ist der Krieg entschieden zu früh gekommen. Ob es gelungen wäre, diesen Krieg überhaupt zu vermeiden, soll hier nicht erörtert werden. Durch den Krieg hat Rußland nun außerordent- lich wichtige Gebietsteile verloren. Unsere Waffen haben ihm' bedeutende Industrien und reiche landwirt- schaftliche Bezirke entrissen. Aber Rußland hat wüh- > rend des Krieges nicht geruht. Cs hat sich naturgemäß j mit den bestehenden Verhältnissen nicht abfinden kön- nen, es war vielmehr gezwungen, den Verlust nach! Möglichkeit cinzuholcn. Wer die russische Witrschasts- | cntwicklung während dieses Krieges verfolgt hat, der i weiß, daß die wirtschaftliche Organisation und die wirt- schaftliche Umwandlung Rußlands in den der russischen j Regierung gebliebenen Landstrecken nicht stillgelcgen! haben. Schon die Tatsache, daß Rußland eine solch un- j geheure Armee aufbringen mußte, vcranlaßte ein ener- gisches wirtschaftliches Arbeiten. Selbstverständlich konnte die russische Regierung nicht das gesamte Heeres-! material vom Auslande, insbesondere von de» Vcr- einigten Staaten und von Japan, beziehen. Die be- stehenden Werke mußten ausgedehnt und neue gegrün- j det werden. Zum ersten Mal in der russischen Geschichte wurde, es notwendig, einen solchen riesigen Apparat von einer Stelle aus zu versorgen. Cs ist nur natür- lich, daß dieser Zwang eine Neuorganisation zur Folge hatte, die vielleicht für diesen Krieg noch nicht aus- reichte, die aber für die Fricdcnszeit' und eventuell für spätere Kriege eine breitere technische Unterlage ge- schaffen hat. Die russische Industrie ist wie in anderen kriegführenden Ländern wesentlich aus die Deckung des Hccresbedarfcs eingestellt worden. Eine sehr große Zahl neuer Unternehmungen ist entstanden. Man hat versucht, die Eisen- und Stahlerzeugung zu erweitern, die Kohlcnproduktion zu fördern, das Holz als Brenn- S und das Petroleum zu Veheizungszwcckcn mehr als ,!cr nutzbar zu machen. Man hat eine Reihe von Automobilfabriken errichtet, sich bemüht, die Lieferung elektrischen Stromes zu vereinheitlichen. Man hat Banken für die Schiffahrt und den Schiffbau gegründet, hat Eisenbahnen zweigleisig ausgebaut, neue Bahn- strecken gezogen, Schisfährts'linicn 'ansgemacht. Man hat Ausschüsse für die Untersuchung industrieller Möglich- keiten gebildet, den Versuch gemacht, die Industrien der verlorenen Ländcrgebiete zu verpflanzen, man hat ferner Pläne zur Verbesserung der Wege in den Wäl- der» und im Kaukasus entworfen. Die russische Land- wirtschast, die durch den Krieg in vielen Gebieten bc- drpht n'nrde, hat zur Selbsthilfe gegriffen. Eine sehr grosse Zahl landwirtschaftlicher Genossenschaften ist enr- standen. Die Genosscnschastsbewcaung ist überhaupt eine der' merkwürdigsten russischen Erscheinungen während der Kriegszcit. Ans sie ist noch viel zu wenig ausmcrk- sam gemacht nwrden. Die Handwerker haben ebenfalls die Genossenschaften ausqcbildct, sie haben sogar viel- fach sogenannte „Produitivgcnoffenschasten" gegründet, d. h. Genossenschaften, die auf Grund der Gegenseitigkeit die Herstellung von Waren in fabrikmäßiger Weise be- treibe«. Ich habe hier nur einiges von dem ausgczählt, >vas mir bekannt geworden ist. Selbstverständlich dars man auch die schweren Schädigungen und Röte nicht über- sehen, die der Krieg Rußland gebracht hat. Die Orga- nisation hat keineswegs einen Grad erreicht, der uns genügen könnte. In einer Reihe von Bezirken herrscht Lebensmittelknappheit, ja Lcbensmittclnot. Viele Waren, beispielsweise Schuhwcrk und Chemikalien, sind in Russland kaum noch zu haben. Ein Paar cinsache Schuhe kosten heute in Russland 50 Mark und darüber. In Petersburg zahlt man für besseres Schuhwcrk 150 Mark und mehr. Die Preissteigerung aus dem Chemikalienmarkte ist so riesenhast, daß für einzelne chemische Erzeugnisse das Tauscndsache und darüber des Friedenspreises gezahlt werden muss. Die See- unv Flußsrachten, die Eiscnbahnsrachten, sind wesentlich ge- stiegen. Die Arbeitskräfte sind recht teuer, worunrer in letzter Zeit beispielsweise die Messe zu Rischnij Nowgorod erheblich zu leiden Halle. Die Vetwaltnng ist. noch immer von Bestechlichkeit durchsetzt. In den Gouvernements treffen die Gouverneure oft dre un- glaublichsten Maßnahmen. Cs fehlt an Brennstoffen, insbesondere an Kohle. Cs fehlt ferner an landnnn- schaftlichcn Maschinen, die den Arbcitcraussall bei den Ernten ausgleichen könnten. Die Länder mit landwirr- schaftlicher Maschinencrzcugung, hauptsächlich Schwecc und die Vereinigten Staaten, können nicht so IckMu liefern wie es gewünscht wird. Die Staatssinanzcn P aufs Aeußerstc belastet und verwirrt. Cs ist kerncs- Wegs ausgeschlossen, daß Rußland nach dem einen Staatsbankcrott erlebt. Ein Zusammenbruch oc Staatsfinanzen wurde ja schon im Frieden erwartet. Die wirtschaftlichen Erfolge, die Rußland in EY>u erzielt hatte, scheinen durch den russisch-japanischen trag sehr herabgcmindcrt worden zu sein. Dazu komn eine Gärung in der russischen Arbeiterschaft, die vM' leicht während des Krieges nicht zum Ausbruch komm- über für die Zeit nach dem Kriege die Gefahr eine Revolution in sich birgt. Das alles sind schwere Schädigungen und Hchd"' nisse. Tatsache bleibt aber, daß Rußland aus diefc Kriege gelernt hat, technische Mittel und Organisation-' mittel besser zu gebrauchen als früher. Cs ist ein W, Ruhm für die deutschen Truppen, wenn die rufM Armee trotzdem unsere Reihen nicht durchbrechen kan • Je schwieriger die Arbeit, desto größer die Ehre “ desto eindrucksvoller der Beweis von der Unbesiegt'^ keit unserer Armee. Aber die Gefahr Rußlands Pcl'g durch diesen Krieg erst dann vermindert zu sein, wenn gelingt, den erneuerten technischen Apparat der russtP Hecreskraft durch entsprechende Wälle zu schwach. Cs ist ja natürlich nicht ausgeschlossen, daß eine 9 schickte Diplomatie nach dem Kriege die russische lr weitcrungssucht in Schach hält. Aber damit dürsen , nicht rechnen. Wir müssen vielmehr, wenn wir re, politisch Vorgehen wollen, mit dem Anwachsen der j fischen Bevölkerung und mit der Einführung starbF. europäischen Geistes in diese Bevölkerung rechnen. 7 - müssen uns sagen, daß ein großer Krieg die Kräfte,el 3 Landes nur dann vernichtet oder aus lange Zeit M?« wesentlich mindert, wenn die Waffen die Eroberung^ ^ dieses Landes eingeschränkt haben. Die russische. 0 muß zurückgedämmt werden. Nicht aus innerpoluff L Gründen. Die gehen uns, wie gesagt, nur insoscr»1 als sic Deutschland bedrohen. Wohl aber aus «a nalcn Gründen. Diese Gründe stehen allerdings vm» Gelingt cs, Rußland nach Osten abzuschicben, b. >)■ t/ russische Politik nach dem fernen Osten zu orieiWvJ umso besser. Aber verlassen dürfen wir uns 0» nicht. c. Im Hintergründe dieses Krieges steht die in' heure Gefahr eines Heranwälzens der gelben J vite Wir wissen nicht, ob Rußland ein Damm gegen Raffe sein will oder sich ihr verbündet. Cs geht an, ein solch großes Land für einen Feind Pcn durchkommt. Gerade die Lage Rußlands zu DAtzscr land begünstigt den Gedanken einer Ueberflutung., Gedanke muß auf lange Zeit ertötet werben. ®1C gäbe wächst mit dem Fortschreitcn Rußlands auf " schaftstechnischem Gebiete. Daran ändert auch die Wendigkeit einer wirtschaftlichen Gegenseitigkeit nack? Kriege nichts. Sie hat ja auch vorher daran geändert. Rußland hat feine Massen gegen uns , trieben, obwohl es viele Jahrzehnte hindurch Wohtw von uns erfahren hatte. Cs hat sie gerade deswc^ gegen uns vorgctricben, weil diese Wohltaten die ~ nach Erringung des deutschen Eigentums in ihm weo> Rußland ist ebenso unser Hauptfeind wie England arbeitet mit anderen Mitteln, aber das beider Völker ist dasselbe: die Herrschaft über die - Daheim. &c‘ Heute, als am 20. September, können wir dc> ^1; burtstaq unserer deutschen Kronprinzessin feiern, mancher Verwundete hat die liebevolle Fürsorge „„n hohen Frau in diesen schweren Jahren wohltuem Auge zu Auge empfunden! Dankbaren Herzens daher das deutsche Hecrvolk ihr wünschen, daß teure Gatte recht bald zu friedlichem Walten > „st Amtes von den Stätten des furchtbaren Ring?' - ruhmgekrönter Sieger heimkehren möge. 2> barer Freude das während seiner Abwesend „ jy>>' Felde geborene Kindchen in seinen Arme». steht sein Weib und ein älteres Kind. , .,u-eifc"V treten die Gestalten hervor und sprechen die e‘9L'iiiW, ~ ^ ~ ■ der v^ , Krww „,1t ... „.... , ,. -Mm'§ denen die Kronprinzessin alt und jung,^. cf{e, r,«, Frauen und Kinder zur Mithilfe an ihrem Fv ,, u. echt-deutschem mütterlichen Empfinden cntspt" • aufruft. Große Gaben werden nicht ernmil „pie aber ist z» hoffen, daß ein jeder wenigsten»' Zehnpscnnigstück Hilst. Jeder Kriegslnldcüsv per ein vollendetes KnusOverk darstellt, und. ^ Sprache der Freue im Felde imd i» der »Helft meiner Kriegskinderspcnde! De» Kr>°» tern gilt mein Werk!" sind die schlichten -0on ^ * .—i.*. .rri... 411 »1 tl. Nr. 12. Deutsche Soldaten-Zeitung. 9 Angsvolles Crinnerungsblatt an die jetzige gewaltige jj.P bildet, kostet nur 10 Pfg. Niemand bleibe zu- nick Dann wird allen denen, die der Hilfe bedürfen, die „Kriegskinderspcudc" geholfen werden wnnen. . „Keine Breimolluskenfroschnatur." Unter dieser Gutschrift hat der Genosse Konrad Hacnisch an den "^orwärts" geschrieben: „Jawohl, wir wünschen und ssstreben in der Tat aus voller Seele den Sieg des "Men Landes, und es. ist mir nur höchst befremdlich, ?!c der „Vorwärts" sich über diese Selbstverstündlich- N Wundern kann. Mir wenigstens ist auch nicht ein Achrhcitspolitikcr bekannt, der dies unser Streben je geleugnet hätte. Was aber die viel berufenen „An- Uskwnen" betrifft, so habe ich für meine Person nie "»"» Hehl daraus gemacht, daß ich im Interesse des "futschen Volkes und insbesondere der Arbeiterschaft ">>e weitgehende Hinansschicbung unserer Grenzen gfgcn Osten hin für ein höchst erstrebenswertes Kriegs- M halte (etwa bis zur Rarew-Linic, daneben haben chr auch die Schaffung eines unabhängigen Polens JW Freuden zu begrüßen). Nicht minder' crstrebens- erscheinen mir aber auch reale Sicherungen da- ngen, daß Belgien auch künftig noch das Cinfallstvr blands nach Mitteleuropa hin bleibt — soweit solche Scherungen unter Aufrechtcrhaltnng des staatlichen Menlebcns des belgischen Volkes erreichbar sind, svie ja überhaupt über die Durchsetzung aller Friedens- j>cle das letzte Wort erst das militärische Endergebnis 1"bst sprechen wird. — Cs geht jetzt in der Tat nicht Ahr, daß der einzelne seine Meinungen in diesen Gingen hinter allgemeinen und vieldeutigen Redcns- Jttcn versteckt. Darum erkläre ich rundheraus, daß nach seiner Auffassung die Fricdensziele der Sozialdemo- ssatie etwa in derselben Richtung zu liegen haben, wie !">c Fricdensziele, die der Reichskanzler in seiner be- Mntcn Rede vom 9. Dezember 1915 und später ent- Mclt hat. Ich sage das auch auf die Gefahr hin, Ri der „Vorwärts^ mich abermals „Sozialimperia- oder sonstwie nennt — vor bloßen Worten soll !"»» heute wirklich keine Angst mehr haben! — Ganz '»> Sinne "dieser Auffassung haben sich übrigens, was „Vorivärts" merkwürdigerweise neu zu sein '?"int, Vertreter der Mehrheit schon ost geäußert und "'"Mals ist meines Wissens dagegen ein Widerspruch °»s den Reihen der Mehrheit selbst, wie ihn der ^vorwärts" so lebhaft hcrbeiwünscht, laut geworden." 9» einer Nachschrift betont Haenisch, daß an dieser Mer Meinung, die wohl von der überwältigenden Nsse der deutschen Sozialdemokratie geteilt werde, °.»rch die inzwischen erfolgten Kriegserklärungen Ita- '"Ns u„d Rumäniens nichts geändert werde. . „ Die Annäherung unter Deutschen und Bulgaren Mzicht sich schon während des Krieges auch in Mtschastlichcr und geistiger Richtung. An den wlsenschaftlichen und technischen Hochschulen nehmen Bulgaren als Ausländer 'eine bevorzugte Ans- MMcstcllung ein, während man ja sonst den Auslän- gegenüber begreiflicher Weise viel zurückhaltender borden ist und hoffentlich auch nach dem Frieden Aiben wird. Außerdem finden jetzt die Bulgaren ?»ch in deutschen staatlichen und anderen Fabriken Ge- V"»hcit zu ihrer technischen Ausbildung. Deutschland '»berufen, Bulgarien die Mittel an die Hand zu Wen zu einem wirtschaftlichen Ausschwung, der sich "»«wirkend in Nachfrage und Angebot beim Waren- ^»stau ch der beiden Länder segensreich bemerkbar ^chen wird. . Der Schriftverkehr unserer in Gefangenschaft gc- ?tenen Soldaten unterliegt in Feindesland einer Warfen Prüfung, auch aus das Vorhandensein unsicht- N» Schrift. Die aus den Briefen Gefangener ge- gütlich hervorgehenden Anregungen, dem Antworr- Mitteilungen in einer bestimmten unsichtbaren JW. bcizusügen, scheinen zuweilen auf listige Ver- di«, Zungen des Feindes zurttckzusühreu sein. Ans tzb Weise versuchen unsere Gegner, die Mitteilungen tzP Vorgänge und Verhältnisse in Deutschland zu so^wffen benutzen und zu unserem Nachteil verwerten, K, sie wichtige Nachrichten zu erhalten. Amsomehr ist tzM zu rechnen, daß Mitteilungen in geheimer KP ist entdeckt und daß durch ihr Vekanntwerdcn ju? Beste des Reichs gefährdet wird. Der Gefangene »i,A '"'rb den schwersten Nachteilen in Bezug ans it c ^»Handlung und seine» Briesverkchr ausgesctzr l^dald er überführt erscheint, unsichtbar gcschrie- Nachrichten- aus Deutschland heimlich zu beziehen, h j®9nlb muß dringend d a v o r g c n> a r n t n> e r - ich') - bei Mitteilungen an die in der Kriegsgefangen- iw‘ befindlichen Deutschen Geheimschrift anzu- hven. 'ch^^'e Notwendigkeit, ein möglichst 'einfaches Vcr- gegen Schweißsüße zu besitzen, die für den Soi- ilh^' ein Anlaß für viele Schädigungen und Cr- sichch Luisse seines ohnehin anstrengungsreichcn Dienstes d«,»' dürste mit Recht ein wenig bekanntes und höchst "»zuweudcndcs Verfahren zu allgemeinerer b,,. '»g bringen. Das Schweißsußmittel ist, »sie Dr. IihrifOyoesel der Münchener Medizinischen Wochen- 9cb,.L, witteilt, das auch sonst gegen dieses Leide» viel 'O.w Formalin. Nur bleibt bei dieser Anwen» »»dP°cr Fuß von jeglicher unmittelbaren Einreibung ^ch,.?wgleichen verschont. Cs genügt, wenn das Ni,i Cl'.^ x’01' dem Gebrauch mit l —2 Teelöffel For- baii^kl»sch»'enkt wird. Die Wirkung soll sehr ein- M und nachhaltig sein; schon deshalb verdient "'sichren bei der Truppe Beachtung. Baden. In Mannheim hat man Volksspeisungcn eingerich- tet, dje angeblich Vorzüge gegenüber anderen besitzen sollen! Das Essen ivird dort in schon bestehenden Wirtschaften verabfolgt. Man erspart die erheblichen Kosten der Neueinrichtungen und der Miete für die Räume, sowie Ausgaben für Leute und Geschirr, Bruch u. a. m. Die allgemeine Massenspcisung hat das Ansehen einer Speisung in Familienkreisen ange- nommen. Da die Teilnehmer weite Wege, das Warten und Hole» sich ersparen, so kann man den Angaben Glauben bcimcffcn, daß diese Speisungen große Vor- züge besitzen und auch für den Gastwirt von nicht zu unterschätzender Bedeutung sind. Aus den Trinkwirt- schaften werden Gastwirtschaften, und zahlreiche Fa- milien »'erden es vorziehen, in diesen ihre Mahlzeiten einzunehmcn, statt das Essen holen zu lassen und dann noch einmal aufzuwärmcn. König Ludwig sagte bei der Einweihung des neuen Iustizpalastes in Nürnberg: „Gern bin ich der Einladung zur Einweihung des Iustizpalastes nach Nürnberg gefolgt. Prunkende Feiern können wir in der schweren ernsten Zeit nicht vornehmen, aber.mit vollstem Recht können wir mit Stolz auf dieses Werk blicken. War cs doch ein erhebendes 'Gefühl, daß, während wir in einem Kampfe stehen, wie er noch nicht ans der Welt vorgekommen ist, wir hier ein Werk des Friedens ausführen können, ein Werk, dem ja dieser Palast dienen soll. Wir danken cs dem Volke in Waffen — denn das ist ja.das deutsche Heer — daß es möglich ist, in dieser schweren Zeit ein solches Werk zu vollenden. Wir alle wünschen, daß eine nicht zu ferne Zeit uns den Frieden bringen werde, einen Frieden, der ehrenvoll und ruhmreich sein und der uns auf Jahrzehnte hinaus. davor sichern wird, daß wir nicht mehr von der ganzen Welt überfallen werden." Von einem unserer ältesten Leser aus Mazedonien. Augsburgs Oberbürgermeister gab bekannt, daß die verstorbene Prosessorswitwe Emma Reinöhl zum Andenken an ihren auf dem Felde der Ehre gefallenen Sohn Ludwig letztwillig mit einem Kapital von 50 000 Mk eine Stiftung errichtete, aus deren Renten bedürftige, erwerbsunfähige, dem Mannschaftsstande angehörende Kriegsbeschädigte und zwar m erster Li nie solche Ausgburgcr Bürger oder Söhne, in zweiter Linie in Augsburg Beheimateter verwendet werden sollen Wird der Stistunaszweck nicht mehr erreicht, so stillt das Kapital dein Stadtmagistrat zu, der cs ln ähnlicher Weise verwenden soll.. Kommerzienrat Eduard Hops und Frau m Nun, bcrq haben zum Andenken an ihre» auf dem Felde der Ehre gefallenen Sohn Dr. Fritz Hops unter dessen Namen mit einem Kapital von 200 000 Mk. eine Wohltätiqkcitsstistnng errichtet, deren Zinse» alljähr lich je zur Hälfte zur Unterstühung bedürftiger Kriegs beschädigter und zur Unterstützung bedürftiger Witwen und Waisen gefallener Kriegsteilnehmer verwendet werden sollen. Wenn solche Unterstützungsbedürftige später nicht mehr oder nicht in genügender Zahl vor- Händen sind, soll die Stiftung allgemein wohltätigen Zwecken, namentlich der Krüppelsürsorge, dienen. Preußen Der türkische Minister des Auswärtigen^ Halil Bey, ist mit dem Orientzug in Berlin eingctroffen. Halil Bey ist kein Neuling in Berlin. Vor seiner Ministcrschast hat er sich in seiner Eigenschaft als Prä- sjdent der türkische» Kammer monatelang in Berlin aufgehalten und hat durch seine unermüdliche politische Tätigkeit nicht wenig zur deutsch-türkischen Verstand!- gnng beigetragen. Die Reichsbank in Berlin hat das von der Möwe" erbeutete Gold für 739 000 Mk. angekaust. Eine hübsche Vermehrung des Goldbestandes der ^'"Übem königlichen Polizeileutnant Hellriegel ans Verlin-Schöneberg ist es gelungen, ans Knochen bis j>„ > v H. Speisefett zu gewinnen, das nach dem Gut achten von Sachverständigen einen völligen Ersah für Talg bietet und sich daher durchaus zur Ernährung von Menschen eignet. Cs enthält 100 v. H. Fett, Ist also frei von allen Fremdkörpern. Hannover. Die Harzgewinnung wird in den ausgedehnten Nadelwäldern Mitteldeutschlands mit- Eifer betrieben. Wie erfolgreich diese Arbeit sein kann, zeigt die Tat- sache, daß in den Wäldern des Fürsten zu Stolbe'rg- Wernigerode innerhalb eines Jahres 6000 Zentner Harz gesammelt wurden. Hessen-Nassau. Zur Modeu'oche war auch der Einkäufer eines großen Stockholmer Hauses nach Frankfurt gekommen. Die Putzzusammenstcllung eines bekannten Frankfurter Hauses gefiel ihm so gut, daß er sie zum größten Teil ankaustc. Aber nicht als deutsche Ware wollte er sie nach Stockholm senden, sondern unter sranzösischer Flagge. Cr hatte zu diesem Ziveck gleich die notwen- dige Anzahl Pariser Schildchen mitgebracht und ed- suchtc sogar, diese gleich an den Hüten anzubringen. Höflich, aber entschieden wurde dieses Ansinnen abgc- lehnt. Aber selbstverständlich wird die deutsche Wäre in Stockholm sehr schön als „Pariser Kollektion" in den Geschäften erscheinen und mit fabelhaften Preisen bezahlt werden. Auf dem Buhnickel bei Königstein im Taunus ging dieser Tage ein großer französischer Oelpapierballon nieder, der ungezählte Zettel mit der Aufschrift enthielt: „Deutsche Soldaten! Rumänien, das mit den Zentral- Mächten verbündet war, hat sich entschlossen aus unsere Seite gestellt. Cs hat Oesterrcich-Angarn den Krieg er- klärt" Je 50 dieser Zettel waren zu einem Päckchen vereint, die an Zündschnuren befestigt waren und beim langsam Abgleiten der Schnur nach und nach zur Erde flattern sollten. Dieser Ballon wurde zufällig mit dem gesamten Inhalt über -die Schlachtfront weit ins deut- sche Land.Hineingetrieben. Offenbar haben die Fran- zosen geglaubt, die ihrer Meinung nach schlecht oder gar nicht unterrichteten Deutschen auf solche Weise aus- klären zu müssen. Diese Liebenswürdigkeit war gar nicht nötig; aber vielleicht ist cs angebracht, wenn aus ähnlichen Wegen den kämpfenden Franzosen die deutsch-bulgarischen Crsolge in der Dobrudscha gemel- det werden, da die französische Presse darüber bis- her geschwiegen hat. — Der Ballon ist ein Gegenstück zu dem, was unser Bild auf Seite 3 erzählt. O st - und W e st p r c u ß e n. Von 300 000 bei den Ruffeneinsällen geflüchteten Venwhnern Ostpreußens sind nach neuen Feststellungen bereits 280 000 in die Heimat zurllckgekehrt. S ch l e s w i g - H o l st e i n. Ein wahres Himmelreich für Vögel scheint die durch ihre geschützte Lage als Brutort besonders ge- eignete-Insel Memmert, eine der kleinsten unter den südsricsischen Inseln, zu sein. Das Vrutekgebnis des Jahres 1915 übertraf alle früheren aus dieser Insel er- zielten Erfolge. Die Zahl der Gehege hat sich von 4390 ans 5887 gesteigert. Im Jahre 1915 sind 17 000 Inngvögcl mehr ausgebrütet worden, als im Vorjahre. Bis zum 20. Juli betrug die Zahl der nachgewiesenen Nester 3108 für die Silbermvwe, >500 für die Brand- secschwalbe, 745 für die Küstenseeschwalbe. 249 für die Zwergseeschwalbe, 71 für den Austernfischer, 43 für den Seercgcnpseifer und 35 siir die Brandgans. Auch die sel- tensten Stücke waren vertreten. And zwar 8 Nester der Sturmmöve, 7 Nester der Stockente, 5 Nester der Not- schenkel, ebensoviel für die gelbe Bachstelze, 3 für Krickenten und eines für das grünsüßige Teichhnyn. Besonders reich habe» sich die Brandseeschwalbcn cni- wickelt, deren Zahl sich im Jahre 1915 um das Sieben- fache erhöht hat. Die ausfallende Zunahme der Cnten- arten ist aus das Schicßvcrbot aus den Watten und angrenzenden Gebieten zurückzusührcn. Stare über- »sintern wie stets in geringer Zahl. Ganz ansgcblieben ist diesmal nur die weiße Bachstelze, von der zum letz- ten Male vor zwei Jahren zwei Paare auf der Insel gebrütet hatten. Thüringen. In Altenburg errichtet ein Betricbsbesiher eine Ka- ninchenzucht mit 5000 Kaninchen, die den Arbeitern zur Verfügung gestellt werden. Bei unserem Bundesgenossen. Ununterbrochen treffen vaterländische Kundgebun- gen aus allen Gegenden der nngarlündischen griechisch- öricntalischen Rumänen ein. Der griechisch-orientalische rumänische Bischof in Karanscbcs, Dr. Miron Christes, lvurde vom Ministerpräsidenten Tisza empfangen. Chri- stes versicherte sowohl seine als auch die Treue sämt- licher Priester und Gläubigen seiner Gemeinden und überreichte eine Erklärung für die unerschütterliche Treue aller Gläubigen seiner Gemeinden znm König und für die Anhänglichkeit an das ungarische Vater- land und dessen Lebensbcstes. Der Bischof erklärte, er habe die Erklärung auch dem Hirtenbriefe beigeschlossen und ihn dem Honvcdminister eingeschickt mit der Bitte, der Brief möge den Soldaten rumänischer Nationali- tät verdolmetscht >vcrdcn. Das rumänische Konsistorium in Arad hat aus seiner jiingsten Sitzung an -den Mini- sterpräsidenten eine Anschrist gerichtet, in der die un- erschiitterliche Treue und Hingabe des Araber grie- chisch-orientalischen rumänischen Kirchenkreises an das glorreiche habsbnrgische Herrscherhaus und die uncNt- weate Anhänglichkeit und Opsernsilligkeit für das nn- garische Vaterland bekundet wird. Deutsche Soldaten-Zeitung. io Nr. 12. Auögetauscht. Ein aus russischer Gcfangenschast ausgetauschtcr Münchener Heeresangehöriger schildert in den Münche- ner Neuesten Nachrichten seine Erlebnisse in der Ge- fangenschaft undmuf der Rückkehr folgendermaßen: Endlich war es so weit. — Wir waren in Moskau zu einem Transport von 59 Deutschen und 200 Oester- reichern zusammengestellt und am Abend des 28. Mai 1916, einem Sonntag, ging es fort nach Petersburg. Nach zweitägiger, Fahrt im Lazarettzug erreichten wir den Finnlündischen Bahnhof und blieben dort über ,Nacht liegen. Am andern Tag wurden wir ausgeladen und in eine direkt am Bahnhof befindliche Holzbaracke gebracht. Das war das Reich .der Petersburger Polizei; von orden- und mcdaillengeschmückten, oder vielmehr be- spickten Polizeibeamten wurden unsere wenigen Hab- seligkeiten aus verräterische Schriftstücke und dergleichen untersucht, alles Geschriebene und Gedruckte einschließ- lich der bereits zensurierten Nachrichten aus der Heimat, sowie die unbeschriebenen Karten und Papiers wurden' uns abgenommen. Hosen, Röcke, Falten und Nähte würden streng durchsucht, ob nicht etwa Schriftstücke in das Futter eingenäht seien. Dann ging cs mit ver- schlossenen und mit Ialusien versehenen Wagen der elektrischen Straßenbahn durch einige Vorstadttejlc hin- aus ans Ende der Stadt in eine große, neherbaute Mietskaserne, die als Lazarett Nr. 108 bezeichnet war. Dort angekommen, wurden unsere Kleidungsstücke in. Säcke gepackt, wir erhielten Unterhose, Hemd, leinene Strünrpfe und einen hellbraunen Schlasrock und kamen, unsere wenigen Privatbesihtilmcr in der Hand tragend, in das Ausnahmezimmer. Wieder Polizeibeamte und nochmals genaue Untersuchung. Blechdosen, Papier- kartons, Uhren, Brillen, Schachfiguren usw. würden uns wbgenommen. Silber- und Goldgelb gegen Papier- scheine umgetauscht. Am dritten Tage unseres Aus- enthaltes war die Untersuchung daraufhin, ob wir auch wirklich nicht mehr militärdiensttauglich seien. Darunter verstund man auch, ob wir keine Charge hätten oder etwa gar Studenten seien, denn solche würden nur sehr schwer oder gar nicht ausgetauscht. Bei der Unter- isuchung, die von zirka 15 Äerzten vollzogen wurde, be- mühte sich jeder, nur ja fortzukommen. Trotzdem wur- den etwa 10 Deutsche und einige 20 Oesterreicher u. Un- garn ausgesondert, un> wieder zurück nach Sibirien be- fördert zu werden. Am anderen Tage erhielten wir verlumpte und ver- lauste Uniformen, ergänzt mit Zivilblusen und mit Werg gefütterten Jacken. Dabei ergaben sich recht bunte Bilder. Zwei rechte, ungleich hohe russische Militär- stiefel minderwertigster Qualität, eine österreichische Kavalleriehose, ein deutscher Wassenrvck und eine rus- sische Zivilmt'che, oder Strohsandalen, Infanteriehose, ein russisches Blusenhcmd mit buntfarbiger Schnur und eine deutsche > oder österreichische Mütze, so ungefähr war die Ausrüstung zusammcngestellt. Che wir uns An- kleiden durften, würden wir noch einmal aus landes- verrätcrische Sachen durchsucht. Am Abend kamen wir in einen Lazarettzug, der uns »ach zweitägiger Fahrt durch Finnland nach einer Insel brachte. Dort wurden nur in ein Spital, eine ehemalige finnische Volksschule, gebracht. Welch ein Gegensatz! Wir wähnten uns im Him- mel. Außer sinnischen Schwestern des Roten Kreuzes waren auch schon schwedische anwesend, die fast aus- nahmslos deutsch, sprachen. Dazu alles blitzblank, weiß- gedeckte Tische, weiße Wäsche und Betten mit Stahl- drahtmatrahen. Lang, lang war's her, daß wir so etwas auch nur gesehen hatten, schüchtern schlichen wir die ersten paar Minuten zwischen den Herrlichkeiten umher. Gleich daraus wurde das Essen ausgetragen, gut, kräftig und reichlich, Haferbrei, Fleischbrühe mit Rindslcisch und Kartofsel», gutes Brot und Tee oder Vier. Im Nu hatten sich die Finnen unsere. Zuneigung erworben, sie haben so gar nichts russisches an sich, und sind meist groß, blond und blauäugig. Nach reichlicher Abend- mahlzeit und nach einem kleinen Spaziergang wollten wir, che wir uns zur Ruhe begaben, erst noch die Dunkelheit abwarten. Aber wir hatten ja nicht daran gedacht, daß wir uns im Bereiche der Mitternachts- sonne befanden; cs wurde nicht dunkel während der gan- zen Nacht, eine uns ganz ungewohnte Erscheinung. Gut ausgeschlascn in weichen, vorzüglichen Betten, er- hoben wir uns andern Tags und machten uns fertig. .Gegen K9 Uhr vormittag kamen wir ans.eine Art Arche Noah, die unter dem Schuh der Roten-Kreuzflagge am Ufer des Flusses lag. Drüben überm Fluß winkte ^uis schon Schweden. Der Schleppdampfer pfauchte, das Tau straffte sich und unsere Arche löste sich vom Ufer. Endlich sagte »ns die mitsahrende schwedische Schwester: „Jetzt sind Sie frei!" Mit lautem Hurra wurde die längst erwartete Nachricht begrüßt. Unter fröhlichem Gesang verging uns die Zeit bis zur Ankunst in der Stadt. Dort trat sofort ein schwe- discher 'Ossizier zu uns aufs Schiss und erzählte uns als Neuestes den deutschen Seesieg vom Skagerrak. Das ivar ein freudiger Empfang. Wir wurden gebadet, unsere Kleider wurden desinfiziert und entsprechend er- gänzt, dann konnten wir den Zug besteigen. In rascher Fahrt ging es durch das schöne schwedische Land, über- all begrüßt und bcwillkvmmt mit Blumen, Zigarren, Zigaretten, Ansichtskarten und Süßigkeiten. In Oere- bro empfing uns eine Kapelle mit den Klängen unseres schonen: „Deutschland, Deutschland über Alles". Wir hätten ■ kürzen Aufenthalt und promenierten bei dem Spiel der Kapelle aus dem Bahnsteig. Die größte Lie benswürdigkeit wurde uns in Hallsberg zuteil, wo auch die Vertreter der deutschen Kolonie , uns bewirteten und auf das beste u. reichlichste beschenkten. Im Auftrag der Königin von Schweden wurden uns. Rauchmaterialien und Postkarten überreicht. In Malmö erwartete uns der deutsche Konsul, der es sich nicht hatte Nehmen lassen, uns ttoh der frühen Morgenstunde (5 Ahr) Schokolade und Bonbons persönlich zu überreichen. Gegen 7 Ahr erreichten wir Trellcborg und bestiegen den schwedischen Dampfer „Aeolus". Räch ein Gruß: „Lebt wohl Ihr lieben Schweden, habt Dank für Cure liebenswürdige Aufnahme. Wir werden Euch nie vergessen." Stolz dreht unser Schiss der Heimat zu, unter dem Chrengeleite eines schwedischen Torpedobootes durchfahren wir Schwedens Hoheitsgewässer. Wir treffen zwei deutsche Wachtboote, diese Zeichen der Wachsamkeit geben uns das Gefühl: Jetzt sind mir schon im deutschen Bereich. Zeigte sich auch anfangs die See etwas unruhig und verlangte die Seekrankheit Dem Bundesgenossen widmete der verstorbene Oberstleutnant z. D. Dr. Paul Pochhammer bei Ausbruch des italienisch-österreichischen Krieges, das nachstehende Gedicht, das wir wegen der an uns noch nicht erfolgten italienischen Kriegserklärung immer noch zurückgehalten hatte», das aber jetzt nicht nur nicht beanstandet werden kann, sondern wohl allgemeinen Beifall finden dürfte. Wohlauf Kameraden vom Donauland, Euer Kaiser wies Euch die Bahnen! Nix Po und nix Arno — zum T i b e r st r a n d Tragt stolz Cure glorreichen Fahnen! Cs wartet auf Euch düs ewige Rom And die Siegesmesse im Pctersdom: Immer flott! Grüß Gott! .Nehmt uns nur freundlich bis dorthin mit, Ihr wißt, wir sind nicht.zu verachten! Wir steigen mit Euch in gleichen: Schritt Hinunter vom Berg in die Schlachten. Euer Conrad möge dann mit uns sein, Wemis. irgend erlaubt, unser F a l k e n h a y n: Immer flott! Grüß Gott! Die Grenze ist fest ja in Dank l's Hut, .Das bringt uns sicherlich Nutzen, . Zapft ab dem „Bravo" viel kochendes Blut, Dazu hat der Tiroler den Stutze». Doch lang' hält Euch nimmer das eigene Haus, Bald reißt Ihr von selber nach vorwärts aus: Immer flott! Grüß Gott! Dann steigt zu Pferche Erzherzog Eugen, Wie der Prinz, der edelste Ritter, Wir bleibe» wahrhaftig dann auch nicht steh'n And bringen den Blitz zum Gewitter, Wie der D c s s a U e r einst in der Lombardei, And die wird dann wieder banditenfrei: Immer flott! Grüß Gott! Denn wir sind endlich durch diesen Krieg Viel alter Verpflichtungen ledig And möchten sogar durch eigenen Sieg 1 Zurück Euch geben V e n e d i g. Da der Heilige Marcus stets dem gebührt, Der unsere Freunde im Kampfe geführt: Immer flott! Grüß Gott! Drum frisch Kameraden vom Doppelreich, Kein Säumen schasse uns Plage! Was wir tuen wollen, geschehe sogleich, Schon kürzen, weiß Gott, sich die Tage! Es kämpst sich prächtig im Sonnenschein, And, wenn cs wintert, soll Friede sein: Also flott! Grüß Gott! manche Opfer, bei der Ankunft in Saßnitz, nachmittags 2 Ahr war wieder alles aus den Beinen, Ci» frohes Gefühl beseelte jeden, als wir am Kai liegend, die herz- lichen Worte des uns empfangenden Fürst Puttbuü vernahmen: jeder dachte: „Gott sei Dank, glücklich wieder daheim." W. Mannba. Xlnfere Feinde und — wir. Den berüchtigten Kronrat in Bukarest schildert die Petersburger Virschewija Wjedomosti folgendermaßen: „König Ferdinand trat im Kronrat außerordentlich selbstbewußt aus und erklärte unter andern:, obwohl er gewünscht habe, die Ansicht des Kronrats zu hören, habe er seinen Entschluß schon vorher gefaßt. „Ich habe", stigte er hinzu, „einen großen Sieg errungen, denn ich habe inich selbst Überwunden." Marghiloman trat dring- lichst für die Ausrechterhaltung der Neutralität ein, Filipescu und Take Ioneseu legten aussührlich ihre ab- weichenden Anschauungen dar. Filipescu sprach mit Tränen in den Äugen; als er geendet hatte, wurde er vom .König umarmt. Bratianu gab eine ausführliche Darlegung der gepflogenen Verhandlungen und erklärte, der einzige Grund, aus dem die Entscheidung so lange aufgeschobcn worden sei, weil man die VeendigungFer Ausrüstung des Heeres habe abwarten wollen, sei IM. ausgeräumt. Cr sprach ruhig, konnte aber nur mit w seine tiefe Bewegung verbergen. Cr betonte schließ»«), daß er für die weitere Entwicklung der Ereignisse w volle Verantwortung übernehme. Der König erwidern nicht, sondern drückte nur dem Ministerpräsidenten tzu die Hand. Später ergriff Marghiloman noch einmal das Wort und führte.aus, er werde, da die Entscheidung nun gefallen sei, als guter Patriot seine Pflicht tun. Oje, oje, wie rührt mich das! Filipescu mit Trm neu in den Augen und Bratianu, der abgefeimteste po»' tische Gauner, der je da gewesen, —' „ties bewegt • Tränen und Küsse! Beginnt die Verrussung schon?. Stammbuchworte. Die „Voss. Ztg." erhält folgende Zuschrift: Dieser Tage entdeckte : ich in der Autm graphensaminlung eines bekannten Berliner Sammler- des Nervenarztes Dr. Placzck, ein Blatte des itaU» nischen. Generals Cadorna. Ich lese es, traue meuu' Augen nicht, lese es noch einmal. Nun, hier ist es:, „Die Freunde des Friedens müßten, mehr als sis■ zu tun pflegen, das Bestehen des Dreibundes um»' stützen, denn dieser ist ausschließlich defensiver Natur u" bremst wenigstens die Begierde einer Macht, die st, 1870, ausschließlich um einer „Revanche" willen, gglstm sive Absichten hegt." General V. Cädornss Das hat am 1. Oktober 1895 — der Vater ^ italienischen Generalstabschefs geschrieben, des ersten größten Victor Cmanuel berühmter General. Der Soy wird das Autogranun seines Vaters nicht ohne SchaF röte lesen können. ... In derselben Sammlung f1”?' sich noch eine Spur weit, weit entlegener Zeiten, -tt, französische Botschafter in Berlin, Alphoisio de CoM»' schrieb dieses deutsche Stammbuchblatt: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Auch,'. Wettstreit zwischen den Völkern gilt Goethes sch'' Losung." Das hat Herr de Concrel 1893 geschrieben. Arithmetik sagt, daß das 23 Jahre her ist. Aber sanfte Klang dieser Sätze scheint aus einem ander Jahrtausend herüberverirrt zu sein... ." „ „De Nieuwe Courant" erzählt: In der „Tinss^ von: 27. Juli konnte man unter der Aeberschrist A-Boot durch die Niederländer beschlagnahmt" einen « freiwilligen Scherz lesen. Der Ainsterdamer Rmm, Berichterstatter hatte gemeldet, cs sei ein beuti#1 Tauchboot von den Holländern in Beschlag geno"'" - worden, als cs im Begriffe stand, Waren über dieNs^sz zu bringen. Ein Tauchboot, um Waren über die ^ zu bringen? fragt der „Nieuwe Courant". Cs muß " den geographischen Kenntnissen des City-Blattes u"S mein schlecht bestellt sein, seht er hinzu. „Wir O1" ., uns die Mühe gegeben, die in der Neuternachricht ä>>l>, führte Nummer des „Telcgraaf" vom 6. Juli nach»^, lesen und fanden, daß sich chic Sache ganz anders v\ hält. Cs handelt sich dort um einen Bericht aus Dem' in welchem allerdings von einem Tauchboot die AH, ist, und die wiederum aus eine voraufgegangene v ,t düng verweist. Letztere befindet sich in der Ru»w,, vom 22. Juni des „Tclegraaf" und bespricht einen i'1’1?,, Schmugqlertrick. Ein Fischer aus Heyen hatte - unter Wasser liegendes Boot entdeckt, das, wie “ der Antersuchung hervorging, Schinugglcr durch eine" » diesen: Zwecke abgerichteten Hund über die Maas ließen. Dieses Boot verfrachtete geschmuggelte die nach Deutschland gebracht werden sollten. ...j, 25. Juli machte der Äenrcy-Korrespondent die , lung, cs sei ein zweites „Tauchboot" derselben aufgesundcn worden. Die Folge war, daß am nacyi ^ Tage Reuter der Welt die aufregende Kunde von f' „ deutschen Tauchboot machte, das die Maas mit an Bord unter Wasser durchschwimme, und die setzte eine aufregende Aeberschrist über diese MeldUstH — Ankere „Deutschland" hätte somit einen ernstUPjc Racheiserer gehabt, ohne es zu wissen. Allerdings t ‘ Maas bei Boxmeer nicht der Atlantische Ozean, sä" höchstens so breit wie eine geräumige Straße. „Made in Germany". Die Neuyorker Zeitung schreibt: Die hiesige „Times" brachte' Leitaussah von beinahe ein und einer halben Spo»M^ sich von den sonstigen „Ti:nes"-Aussähen aussallen °ö,tz vorteilhaft unterschied. Was »ns an den: Lew > freute, waren die einleitenden Beweise britischem maßung und deutscher Tüchtigkeit. Die „Time zählt: Ein bestimmter englischer Aeberzicher, der' ganzen Welt durch seine Verwendbarkeit und Nutz' z» geschäht wird und den Vorzug besitzt, zwei * ^r, habe», eine für gutes und eine für schlechtes wurde zu Tausenden in Frankfurt am Main hmö^jssc Nur in Frankfurt am Main und sonst nirgendwo, M Mäntel wurden insgesamt an einen Londoner 2 geschickt, der sie überall verkaufte — auch in De» Ci» Reisender in Deutschland war untröstlich, ov englische Werkzeugtasche (kitbag) ausgetragen w" feMv daß er nicht wisse, wo er in diesen Kriegszcitt 1 beschaffen könne. Ein deutscher Lederfabrikam m er könne sie vielleicht in'Offenbach erseht bekomns. ^ der Reisende erklärte, das sei unmöglich: ^ ■ stimmte es We Sitz oer groyen oeurgi-eu reoenvureu»^--. - - Friedenszeiten, und suchte dort unter einer ^ staubten Zusammenstellung eine prächtige 1 Nr. 12. Deutsche Soldaten-Zeitung. ll Act Las ist ja genau dieselbe Tasche," rief der Äsende aus, „ganz genau dieselbe, sogar mit der Mcheu englischen Aufschrift." „Ja," entgegncte der ^nitsche^ „die meisten der berühmten englischen Leder- Men wurden in Offenbach hergestellt." — Eine reiche Amerikanerin in Berlin klagte über die Anannehmlich- Wn, die ihr der Mangel an einem gewissen Batist für ^uglinasklcidcr verursachte. „Aber dergleichen Stofs wniien Sic doch hier bekommen," sagte man ihr. „Ach ich meine das englische Erzeugnis, das wird nur " England gemacht." Zu ihrem größten Erstaunen er- M sie, daß dieser Stoff, trotzdem er immer aus Cng- ""d eingeführt wurde, in Deutschland hergcstcllt wurde, ""o zwar »ur wenige Meilen von dem Platze entfernt, ." sie wohnte. Und nicht ein Stück davon wurde gleich " Deutschland verkauft. . Die englische Zeitschrift „John Bull" brachte an- ^"gs August folgenden offenen Brief: An Kapitän König, Unterseeboot „Deutschland" Baltimore 17. 8. A. Lieber Herr Käpt'n! Cs scheint, Sic haben es nicht sehr eilig, mit Ihrer Ladung Gold und Stoff Baltimore zu ver- lassen, um nach dem Vaterland zu fahren. „Um- stände und Bedingungen, über die wir keine Gewalt haben, halten uns in Baltimore zurück" — das ist die Erklärung, die Sie den Pressevertretern der Ver- einigten Staaten gegeben haben, die „vage" Erklä- rung' wie die sie nennen. Sie ist aber doch eigentlich liar nicht vage, nicht wahr? Sie ist sehr bestimmt und klar und bedeutet, daß Sie zwar hereinkonnten, sich aber nicht wieder hinaus wagen. Für jetzt schau- kelt die „Deutschland" fast stündlich für die Kino- silms herum. Ich glaube, mehr können Sie sich jetzt wirklich nicht an Bewegung erlauben, ausgenommen, ^ie bewegen sich hierherübcr. Schlimme Aussichten, nicht wahr? Was hat es denn übrigens genutzt, daß die Deutschhunnen die Schlacht von Jütland „ge- wonnen" haben? John Bull. Die Antwort erfolgte Ende August in Bremen. Etwas zum Nachdenken. Merkt's euch. Den Leipziger Neuesten Nachrichten wird aus dein ""de geschrieben: . „Unsere Leute sind zum Küssen" — das möchte man auch heute mit dem alten Recken vom Sachsenwald A'ber sagen. Am 28. August, als die Abendsonne in Räubernder Pracht über die Hänge der Cotes Lor- w>>es stieg, ging der Kompagnieführer durch den Gra- Für eine Stunde war das Artilleriefeuer fast ver- >w>mr. Nur hier und dort fiel ein Schuß. In der ""»he des Morgens war ein starker Angriff blutig gewiesen worden. Der feindliche Angriff hatte als "liche Begleiterscheinung einen anhaltenden Wirbel Rayäten herübergcfegt, die an verschiedenen Stellen mü ®rrtt,cu arg zerzaust hatten. Mit stoischer Ruhe ('tc man diesen Hagel von Feuer und Eisen über sieb (j ö%u lassen. Ein harter Trotz lag auf aller Züge, als 7 dastanden und den Angriff erwarteten. Dann kamen Rheran, die feindlichen Wellen. Die ersten tastend, >schcr.... i' „Aha, sie trauen sich halt »o net!" Und mit Bcr- d 'erwut schlugen die Unseren drein, als die Franzosen ul911 waren. „Rackrackrackrack.. ." sangen die Ma- tz» Gewehre, hell und scharf krachten und pfifscn die ""dgranaten. Bis die Franzosen sich zurückzogen. „Ja, da staunst. Das ist ein deutscher „Guten ""gen" " da Das war in der Früh gewesen. — Jetzt arbeiteten ot,.>eutc wacker an der Ausbesserung der Stellung, L,'l'V stillten Saudsäckc, klebten .... Einige Stim- iangcn in das Geräusch der Arbeit hinein: „Merk cs dir, du blondes Haar: Schmerz und Lust Geschwisterpaar, Unzertrennlich beide! Geh' und lieb' und leide " Der Kompagniesührer blieb bei der Gruppe stehen. und schlank. Der Durchzieher vom Ohr bis zum >d der lmken Wange glühte: i,(„"oa, Kameraden, was machen >vir halt da? Rumä- Iw vat den Bündnisvertrag gebrochen und, wie Ita- h».»« Deutschland, heute Oesterreich-Ungar» den Erklärt. So 'ne Gemeinheit!" B'ie auf Kommando ruhte die Arbeit. Alle schau- °"m geliebten Führer in die Augen. „Nu", meinte einer, indem er wieder den Spaten hob und wuchtig aus die Schicht Sandsäcke loshämmerte, „was wär'n mir dabei machen: Mir dreschen sic, Herr Leitnant " „Aber nicht zu knapp," pflichteten andere bei. „Das machen wir", lachte der Führer, der kaum eine tiefe Rührung verbergen konnte; er hätte sie jetzt umarmen mögen, die wackeren Waffengcführtcu. „Ja, wir wollen sie dreschen!" In der Luft wurde das Surren eines Flugappara- tes hörbar. Cs war ein Franzose. Cr hielt sich in mä- ßiger Höhe. Wie er über den deutschen Grüben war, flatterte cs aus dem Apparat in tausend weißen Din- gern herab. „Aha, Wctterlö schickt uns an Hirtenbriesl! Jetzt kimmt de Poscht!" Viele der Zettel, fanden den Graben, andere wur- den hereingeholt. Bald hatte man einige hundert bei- sammen. Ja, cs war die Poscht vom Wettcrlö! Aus den Zetteln stand in deutscher Sprache gedruckt: „Deutsche Soldaten! Rumänien hat sich soeben auf Frankreichs Seite gestellt: cs hat seinem Verbün- dete» Oesterreich-Ungarn den Krieg erklärt." „Ra, so ein Depp, der Wctterlö! Mir danken scheen für die Sorte Verbündeter... ." Als am Abend der Kompagniesührer ei» verschwie- genes Plätzchen aussuchte, fand er alle diese Zettel, sauber geordnet, hier hängen. Papier ist nämlich knapp im Schützengraben. Und du, deutsches Volk, dem ein Heer seiudlicher Agenten Dinge der Kleinmut einslüstern will, mach's auch so. Hänge sie dahin, wohin sie gehören. Aber hänge sie selber aus, die Klatschmäuler und die Mieß- macher, die nur allzuwillig alles weitcrtragen — mit Ausnahme des Guten. Aber laß dich nicht immerfort nur beschämen von dem einfachsten und einfältigste» Mann an der Front, der doch den Krieg bei allem ganz anders erlebt und fühlt als du: tausendmal, ernster und tausendmal schreck- licher! * In Hindenburgs Quartier. Man plaudert ge- mütlich nach Tische, und das Gespräch kommt aus die Nervosität der Menschen. Der Feldmarschall meint, es sei doch verwunderlich, wie verschiedenartig sich diese Nervosität ausdrücke: der eine bekomme es mit dem Augenzwinkern, der andere zucke mit dem Mund, ein Dritter trommle mit den Fingern oder mit den Beinen, ein Vierter beginne im Zimmer umherzulau- sen. Cr selbst — Hindenburg — pslege immer, wenn er nervös werde, zu Pfeifen. „Aber, Herr Feldmarschall," wirft da ein Offizier des Stabes ein, „solange wir im Felde sind, habe ich Sie noch nie psciscn hören!" „Ja, warum denn auch," versetzt darauf Hinden- burg. „Mich kriegt's bei Len Nerven, wenn der Bursche das Feuer nicht zuwege bringt oder mit den Türen schmeißt. Aber jetzt, im Krieg?! Da wird man doch nicht nervös!" Bücherbesprechung. Ein Liederbuch für unsere Feldgrauen, zugleich eine geschickte Anpreisung für ihre Waren (Tee) ver- breitet frei in jeder gewünschten Stückzahl fürs Feld und die Lazarette das Tee-Cinfuhr-Geschäft Cd. Meffe- ner G. m. b. H., in Frankfurt a. M. Das Liederbuch ist für Chorgcsang mit Noten gedruckt und durchschossen mit Bildern von der Tee-Bereitung und Verpackung. Etwas zum Lachen. Merkwürdig, sehr merkwürdig! Aus der „Ste- fani"-Mcldung über den Wechsel im deutschen Gene- ralstab — so schreibt „Piccolo Giornalc d'Italia" vom .70. August — ersieht man nicht klar, wer eigentlich zum Nachfolger Falkcnhayns ernannt worden ist: Benccken- dorft oder Hindenburg? Kleiner Schäker. In einem französischen Blatt sindet sich die folgende merkwürdige Anzeige: „Soldat in der Feuerliuie, an der Aisne, wünscht seine Stellung mit einem Soldaten im Hinterlande, womöglich Paris, zu wechseln. Hohe Entschädigungssumme ängcbotcn. Er hat's ersaßt. „Wissen Sie, daß 2k. heute als Angeklagter vor Gericht stand?" „So? Warum war er denn angcklagt?" „Cr war angcklagt nun, wle nennt man das,'wenn einer für Geld lügt?" „Politik oder Kriegsbcrichterstattung wahrscheinlich!" (Aus einem englischen Blatt.) Etwas zum Raten. So muß denn, eh' sich's des versah, ganz jammervoll zu Kreuze k, o je, o je, v jemineh' das einst so stolze Volk der G. Daran mag ohne G und k, was sonst noch an „Neutralen" da! Auflösung in der nächsten Nummer. Auflösung des vorigen Rätsels: Rumänien, Ruhm, drum. Etwas zum Merken. Dran setze Leib und Blut, Kraft, Macht, Gewalt und Gut Dein Vaterland zu retten! Hans Sachs. Unser größtes Vaterland ist Himmel und Erde, unser großes Europa, unser kleines Deutschland. Wer sein Kleines nicht liebt und verteidigt, ist des Großen und Größeren nicht wert und wird es nimmer gc- winnen. C. M. Arndt. Nicht aus den Händen leg' ich diesctz Schwert, Als bis das stolze England nieder liegt. Schiller, „Jungfrau von' Orleans". »Iler Art, Dekorationsartikel: Bilder, Sprüche, Guirlanden, Fähnchen usw. ^bedarf: Spiele, Schreibpapier, Postkarten usw. in Feld* ckungen. Mundharmonikas. Scherzartikel und Gegenstände Of^escUige Heiterkeit. Sämtlicher Vereinsbedarf. Orden- und b "Dekorationen. Preislisten kosten- und postfrei. I^hard Richter, Großh. Homer. Cöln a.Rh. 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Fllr Soldaten bei Sammelbestelluna Vorzugspreis zu erfragen unmittelbar denn Verlag oder bei dessen Vertretern. - Die Mitglieder der Vereine .Vaterländischer Frauen-Verein" und .Vaterlandsivende" iE. V in? Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) erhalten die Zeitung zum Vorzugspreise von 1,— M. vierteljährlich.' A Feier der Vereidigung eines bulgarischen Regiments. Der Krieg der Maschine. oj. Der Kampf im Westen ist immer mehr zu einem [ e Erfindung der Technik und der Industrie sind. a>ls deutscher Seite wird selbstverständlich der w-'"g an der Westfront, der ein Verteidigungskrieg ist, Cl. ^llcii Mitteln der Technik geführt. Im Osten hat da.süit Einführung der amerikanischen Industrie, auch Japan unterstützt, auf russischer Seite die gleichen oClJ"cii da angenommen, wo es sich um den Kamps befestigte Stellungen handelt. Auf deutscher wird die Technik' unterstützt durch Mut und Meit der Verteidiger, während aus französischer und *>cin i Seite der Drang dazu kommt, den Feind ans tz»,,.Iäeuen Lande wieder heranszujageu. Bei den l.ctn spvichl das nicht mit, deshalb ist ihnen der 8 eine unpersönliche Sache, und sie sparen mit dem i persönlichen Einsatz, wo sie den Erfolg mit Stahlmaffen zu erreichen hoffen. Cs gilt, die Mauer zu durch- brechen, mit der Deutschland Frankreich belagert und den Besitz von Belgien verteidigt. Diese Mauer steht in des Wortes vollster Bedeutung ties in der Erde ge- gründet und kann nur init technischen Mitteln, mit Ma- schinen im Maffcneinsah erschüttert werden. England batte dies erkannt, als die sranzösischcn Versuche im Bogen von St. Mihiel, in der Champagne, au der Msne, sowie die eigenen Angrifse in Flandern so kläg- lich und unter den größten Menschenopfern gescheitert waren. Seitdem bereitete England den Maschinenkrieg vor. Gewaltige Anstrengungen seiner und der amerika- nischen Industrie erzeugten nebeti de» schon gebrauch- lichcn Angrisfsmittel» der Technik Massen sehr viel schwerer Geschtitze, wirksamerer Munition mit besserer Durchschlagskraft und Wirkung in Ferne und Tiefe, auch mit Gasentwicklung und einer Zerstörungskraft, vor der die Erde sich in eine Wüste verwandeln mußte. England kämpft ja aus fremdem Boden, ihm ist es gleich wenn alle menschlichen Schöpsnngcn auf dem Kriegsschauplätze der Vernichtung anheiinsalleu, auch die Bewohner selbst dabei >veit hinter der Front dem Kriegszweck - Vernichtung des Gegners - zum Opser fallen. Sic kümmert nicht die Wut der französischen Bevölkerung oder der Belgier, die in der englischen Ar- tillerie und in den englischen Fliegern eine größere Heimsuchung sehen als in der Besetzung ihrer Dörfer und Städte durch die deutschen Barbaren. Sie fürchten nicht die Menschen, sondern die englischen Maschinen. England beschränkte sich nicht aus Geschtitze und Mnui- tion, die es in aller Ruhe, ohne sich von Frankreich und Rußland treiben zu lassen, in Massen hinter seiner Front ausspeichertc, sondern fertigte auch Transport- mittel, Panzerkrastwagen und Panzerzüge a», bildete das Minenwesen, den Gaskrieg und den Luftkrieg zu einer Höhe aus, die sich aus dem beschränkten Raum seiner Front kaum mehr steigern ließe. And als cs mit amerikanischer Hilfe und außerordentlicher Anstrengung seines eigenen Landes man muß zugebcn, daß Eng- land große Organisationskraft bewies — glaubte, mit seinen Vorbereitungen fertig zu sein, dann erst begann cs seinen Durchbruchsversuch. Nicht mit dem Einsatz seiner kostbaren übrigens auch durch viele Monate in Ruhe ausgebildeten Menschenrescrve, sondern mit dem Cisenhagcl großkalibriger Geschosse aus verdeckt ausge- stellten, für uns meist nicht erreichbaren Batterien. Daß England diesen Krieg der Maschine führen kann, ver- dankt es nicht eigener Kraft. Abgesehen davon, daß es allein trotz rücksichtsloser Frauen- und Kinderarbeit in seinen Werkstätten 'den Bedarf an Geschützen und Mu- nition nicht Hersteller, kann, sondern auf Amerika äuge- wiesen ist, hat dieses ihm doch auch erst durch seinen Einspruch gegen unseren Anterseekrieg die Möglichkeit 2 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 13- „Valerlandsspende" (E. V. zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) i. Zweck des Vereins: Sammlung von Mitteln, um damit den Ins bürgerliche | "’tben MÜckgelrelenen, weniger bemittelten Leilnehmern des Weltkrieges eine rraftigende Lrhoinngszeit ;n gewai-ren und dem deullchen Volke aus diese Weise für Erfüllung seiner Ausgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeitrkräste wiedergugeben. Die Mittel werden möglichst fiir Angehörige der Bundesstaaten oder Provinzen verwendet werden, die sie aus- gebracht haben. Zeder Deutsche sollte daher Mitglied des Vereins werden rnd ihm reiche Beiträge und Spenden zusühren Helsen. ; Leitende Gesichtspunkte für die Vcreinsarbcit: Vaterland-treue und Näch- tenliebe ohne Rücksicht aus Bekenntnis und Parteistellung. Enge Zusammen» »rrbeit mit den Organen der behördlichen Kriegsbeschädigtensürsorge unter trenger Vesoignng der von der Reichrregierung gebilligten neuzeitlichen Forde- rungen auf dieseni Gebiete. Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Ver-inrsammiungen ,s> in Pre>ch»n sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater» iandrspende hat di- Rechte einer „Milden Stiftung". > Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in Der Vorstand: Generalleutnant v. Mnimann, Lharlottendurg, Erster Vorsitzender. Vorsitzender. Dr. Z. O. Karstedt. Bln.-LIeglitz. voller Höhe sür die Kriegsbeschädigten verwenden zu können, werden wir diese j als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, wo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs» beschädigtensllrsorgc und die Unterstützung der Vädcrsiirsvrge der Broten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Berliigung stehen. Aus diese Weise erübrigt sich ein 'Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. . Rnswatzl der Kriegsbclchädigten: Die Vate.landrlpende wird in erster Reihe leichtkranke dezw. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, sür die ersahrungs- gemätz von anderer Leite weniger gesorgt zu werden pflegt, berücksichtigen, also z. B. mit Neurasthenie, Nheumatismus, leichten Zormen von Herzleiden oder Störungen der Verdauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl sleyr der bürgerlichen Kriegsbeschädigtenliirsorge zu. Unternehmungen, die mindestens 20 Zreiftellen zu je Mk.! 50.—zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Zahl in Vorschlag bringen. . Schatzmeister: vr. L. M o S l e r, Geschäftsinhaber der Diskonto-Geseilschafl, Berlin W. S. Unter den Linden 35. Sgndikus des Vereins: Rechtsanwalt vr. R i t t h a u s e n, Berlin W. Budapester-Strasze 2-3. 7. Bankkonten: Reichshauptdank und sämtliche Nebenstellen, Deutsche Bank, Dirkonto-Gesellschast, Eommerz- und Dirkontobauk, Bank sür Handel und Zndustrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, sowie »• Heimann-Breslau, Postscheckkonto Berlin NW. 7, Nr. 22565. r. Vercinszeitschrist: Die „Deutsche Soldaten-Zeitung", Berlin SW. 2". Berg- mannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Bezugsvergllnsligungen sür BereinSMit- glieder: Bierteizahrrpreis Mk. l.— statt Mk. 1.30. 0. Die Geschäftsstelle des Vereins: Berlin W. 57, Bülowstr. 100, Zrinrxz Lützow 542 Eelegrammadresse: „Vaterlandspende". Geschäftszeit: Wochentag» von 81/? Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den g«' sanften Schriftwechsel nur an die Geschästrstelie zu richten. 10. Mitgliedsbciträge: Mindestjahresbcitrag für Linzeimitglieder, l Mk., fm körperschaftlich» 10 Mk. Mit Rücksicht aus den vaterländischen Zweck de« Vereins ist ein Hinaurgehen über die Mindestbeitrag, und Spenden DO» einmaligen gröberen Betragen sür den Verein dringend erwünscht. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Lilenburg, Geschästsführender Vorsitzender. Königlicher Baurat Hermann Duerdoth-Verlin, Stellvertretender Geschäft-führend«» Aechtsanwalt Dr. H. Müntzel, Berlin. Generalkonsul Ltobwasser, Berlin. Univ-rlilätsprosessor Dr. med. Straub, Berlin. Eln'adung. nachmittags 6 Ahr, im Zimmer l des ersten Ober- geschosses des ReichstaasgebüudeS (Eingang 5) statt- findenden ausserordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins „Vaterlandsspcnde zur Errichtung deutscher Kricgsbeschädigtcil - Erholungsheime" C. Ä. beehre ich mich ganz ergebenst einzuladen. Tagesordnung: 1. Bericht des Geschüstsftthrendcn Vorsitzenden. 2. Satzungsänderungen (Acndcrung des Vercins- namcns pp.). 3. Zuwahlcn zum Arbeitsausschuß. 4. Verschiedenes. Die dem Arbeitsausschuß angehörenden Damen und Herren lvcrden gebeten, sich in dem gleichen Raume und am gleichen Nachmittage bereits 5'/, Ahr zu einer kurzen Ärbeitsausschußsitzung einzusindcn. Mit deutschem Gruß! Der Erste Vorsitzende, v. M ü l m a n n, Generalleutnant z. D. Grundsätze für die Gewährung von freien Erholungskuren für deutsche Kriegs- beschädigte seitens der „Vaterlandsspende" E. V. Bei der Ausnahme der praktischen Arbeit, der Ent- sendung von Kriegsbeschädigten in Kurorte, hat die Vaterlandsspcnde die Erfahrung gemacht, daß über die Auswahl der Kriegsteilnehmer, die sür eine Entsendung in Frage kommen, vielfach noch Anklarheiten bestehen. Die Vatcrlandsspende lvill auf ihre Kosten Feldzngs- teilnchmcrn einen Erholungsaufenthalt erinbglichen, lvcnn ein solcher geeignet und erforderlich erscheint, um ihre volle Arbeitskraft dein Wirtschaftsleben unseres Volkes wiederzugewinncn lind ivenn dieselben sich einen Erholungsurlaub nicht mit eigenen Mitteln oder mit Hilfe von anderen Organisationen zu verschaffen in der Lage sind. Die Vaterlandsspende beabsichtigt nicht, dem Staate oder einer anderen verpflichteten Stelle die Fürsorgcpflicht und die Kosten dafür abzunehmen. Da der Kreis der für sie hiernach noch in Frage kommen- den Kriegsteilnehmer (Kriegsbeschädigten im weiteren Sinne) ein außerordentlich großer sein wird, müssen allgemeine Richtlinien für ihre Auswahl ausgestellt werden; als solche sind in erster Reihe folgende zn be- trachten: 1. Leichtkranke oder nur Erholungsbedürftige (Neu- rastheniker, Rheumatiker, leichte Formen von Hcrzcrkrankungen, Erkrankungen der Vcrdau- ungsorgane usw.) werden in der Regel den Ge- genstand der Fürsorge der Vaterlandsspendc bil- den. Keine Berücksichtigung können Anträge der Kriegsteilnehmer finden, die in Lungenleiden, Geisteskrankheit, Blindheit, Verstümmelungen oder ansteckenden Krankheiten ihre Begründung finden. Grundlage für jede Entsendung hat ein ärztliches Attest zu bilden. 2. Kriegsbeschädigte, die der Fürsorge der Heeres- verwaltung unterstehen, scheiden für die Vatcr- landsspendc ganz aus. 3. Die Kriegsbeschädigten im engeren Sinne, für die die Hauptfürsorgeorganisationen zu sorgen haben, sind in der Regel diesen zu überlassen. Die Feststellung des Arztes, daß eine längere Kur erforderlich ist, wird geivöhnlich ein Anzeichen dafür sei», daß es sich um einen Kriegsbeschädig- ten im engeren Sinne handelt und daß die bür- gerliche Kric'gsbeschädigtcn-Fürsorge cinzutretcn hat. 4. Angehörige der Sozialversicherung sind den zu- ständigen' Versicherungsanstalten zu überweisen. 5. Wenn Sondcrorganisationcn (z. B. der akade- mische Hilfsbund) Mittel für Crholmigskuren ihrer Angehörigen bcreitstellen, so ist anzustreben, daß diese in erster Linie in Tätigkeit treten, da- mit die Mittel der Vatcrlandsspende Kriegs- teilnehmern zugute kommen, für die eine Sonder- organisation nicht vorhanden ist. 6. Cs ist selbstverständlich, daß die Zugehörigkeit zu einer politischen Partei oder einer Religions- gemeinschast ohne jeden Belang sein muß bei der Bewilligung oder Ablehnung der Gesilchc. 7. Die aus den verschiedenen Bundesstaaten und Provinzen eingehenden Betrüge werden auf be- sondere Konten verbucht. Bei der Gewährung von Erholungskuren werden die Gesuche der Kriegsteilnehmer der einzelnen Landesteile, so- weit sie von den zuständigen Hauptfürsorgcorgani- sationen gebilligt sind, im allgemeinen nach der Größe des in Frage kommenden Kontos zu be- rücksichtigen sein. 8. Aus Bundesstaaten, die die Sammlungen der Vatcrlandsspende nicht genehmigen, werden grundsätzlich Kriegsbeschädigte nur berücksichtigt werden können, soweit Beiträge und Spenden aus diesen Staaten zur Verfügung stehen. 9. Für die Entsendung kommen nur Kriegsbeschä' digte in Frage, die unter Berücksichtigung aller Verhältnisse mit ihrem Einkommen eine Badekur sich nicht ermöglichen können. Berlin, den 15. September 1916. Der Vorstand der „Vaterlandsspendc". Dr. Belian. Fürstliches Ministerium. Abteilung für das Innere. Rr. 9636 II Auf das Gesuch vom 28. d. M. Gera, den 31. August 1916. Die durch unsere Verfügungen vom 28. Sep' tcmbcr 1915 — Rr. 9104 I I — und 13. Arpil 191» Rr. 3669 11 — erteilte Genehmigung Sammlung von Geldspenden zugunsten der Er' richtung von Kriegsbeschädigten-Erholungsheimen >vird unter Vorbehalt des jederzeitigen Widerruf und unter den in unserer Verfügung'vom 13. Apr» 1916 — Rr. 3669 II — gestellten Bedingungen zum 31. Dezember 1916 verlängert. gcz. R u ck d e s ch e l. Fürstlich Schwarzburgisches Ministerium, Abteilung des Innern. A. 4559. Rudolstadt, 8. September 191®' Auf die Eingabe vom 28. v. Mts. verlängern nur hiermit unsere Erlaubnis vom II. April l-'1 - A. 1639 — zur Sammlung von Geldspende' unter den gleichen Bedingungen zunächst bis zu" 31. Dezember d. Is. gez. W e r n e r. gegeben, seine Industrie leistungsfähig zu erhalten, seine Bevölkerung zll ernähren, die Lieferungen über See hcranziehen und den Verkehr mit dem französischen Festlande unterhalten zu können. Das war Hilfe in der Rot; sonst hätte die Maschine versagt. In England und Amerika hat sich dann aber das geschäftliche Le- ben ganz umgestaltct, die Industrie sich ganz in den Dienst von Heer und Flotte gestellt, derart, daß sich daraus »och verhängnisvolle Folgerungen sür die Zeit »ach dem Kriege ergeben können.' Zur Zeit aber ist die Maschine Trumpf, und aus dem Lande der unbegrenzten Möglichkeiten Amerika - kommen denn auch unbe- grenzte Mengen des benötigten Heeresbedarfs über den Ozean, auch um die Lücken auszusüllen, die zweifellos, wenn auch uncingestandcn, durch die Erfolge unserer Zeppeline in den englischen Werkstätten hcrvvrgeruscn werden. England vcrstigt dank der Lieferungen aus Amerika über solche Mengen von Munition und Ge- schützen, daß selbst ein Millionenverlust, wie er im August durch Explosion hinter der Front vorgekommen sein soll, den Maffencinsah in der Front nicht beeinflussen konnte. England will uns schrittweise unter Stahl be- graben. Cs hat gewisse Erfolge damit erzielt, aber die stehen in keinem Verhältnis zu dem Einsatz, auch nicht zu den Opfern, die doch auch immer gebracht tverden mußten, um den erschossenen Bodengewinn in Besitz zu nehmen. Denn ganz allein macht es die Maschine doch nicht. And so ivird England sich errechnen können, ivann es sein Ziel erreichen kann, oder am Ende seiner Kräfte und seines Könnens angekommcn fein wird. Wir aber vertraue» mehr noch als auf die Technik und alle Ma schinen, in denen wir doch auch recht erträgliches leisten, aus den Heldenmut unserer Söhne in Massen, auf un- sere Organisation und unsere Führung, durch die wir den Sieg behaupten tverden; die Maschine kann ihn uns nicht mehr entreißen! Zeittasel der Krlegserelgnisfe. 15. September. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Mit Heftig- keit ging der Geschützkampf zw. Ancrc u. Somme weiter. Der Versuch erhebt, engl. Kräfte, unsere südl. Thicpval vorgebogene Linie durch umfassenden Angriff zu nehmen', mißlang. Starke, tapfer durch- geführte franz. Fußvolkangriffe, durch überaus nachhaltiges Trommelfeuer vorbereitet, zielten aus einen Durchbruch z>v. Rancourt u. der Somme hin. Sic scheiterten unter schweren blutigen Verlusten. Das Gehöft Le Pricz (tvestl. Rancourt) ist vom Gegner beseht. Ocstl. Belloy n. südl. Soyecourt Teilangrisse abgeschlagen. In erfolgreichen Luft- kämpfen durch Haupt»,. Boelcke u. Leut». Wintgens je 2 feindl. Flugz. abgeschosscn. Heeresgruppe Kronprinz: Aus am 13. 9. tvestl. der Souville- Schlucht verlorenen Teile unserer vorderen Linien in hartem, nachts fortgesetztem Kampfe vom Feind tvieder gesäubert. Am Abend brach ein starker sranz. Angriff vor unserer Front Thiaumont Fleury völ- lig zusammen. 0. Heerbann Erzherzog Carl: Am Rarajowka-Abschn' und östl. Anternehmungcn deutscher und türk. teilungcn erfolgreich. In den Karpathen u Westhange der Ciinbroslawa tv. K. bis in »nb. Linie vorgedrungene Russe» wieder geworft ^ tvestl. des Capul in Feindeshand gefallener Teil Stellung zurückerobert. - In Siebenbürgen dentis und österr.-ung. Truppe» südöstl. Zöhing (Hatssd, in günstigem Kampfe. , Bk. Heeresgruppe v. Mackensen: Die verbünd^ Truppen haben in frischen Angriffen de» stand des Feindes mehrs. gebrochen und ihn ss' t, allgemeine Linie Cuzgun—Eara Omer zurückgc"! ,j sen. Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen Eara Orman geiallen. Zahl der bei TutrakaN. * machten Ges. 28 000. Mazedonische Front: ■>« heftigem Kampfe ist die Malta Ridze (östl. rin«) verloren. Im Mogleua-Gebiet feindl. griffe abgeschlagen. Ocstl. des Wardar engl.., teilungcn, die sich in de» vorgeschobenen derm Gräben festgesetzt hatten, tvieder hinausgeworb >8. Ocstcrr.-ung. Seeslugzeuggeschtvader betvarssen ^ solgrcich kriegerische Anlagen in Grado und - na; ebensolche und Bahnliossanlagen in San , -gl- gio di Rogara, wie die Adria-Werke bei Ri i. cone. ,„„cn- Die Italiener haben einen neuen Angriff beg liauplsäcblich gegen die Karsthochsläche. - ,,chstck gerte sich das Geschütz, u. Mincnfeucr zu Geivalt. Starke Fußvolkkräste gingen lieslb'lN^-sb zum Augriss vor, drangen steilen»'. in Nr. 13. Deutsche Soldaten-Zeitung. 3 Gräben ein, dennoch ist der erste Ansturm als ge- scheitert zu betrachte». >6. September. Heerbann Herzog Albrccht: Wcstende von See her ergebnislos beschossen. Im Ppern-Vogen und auf dem nördl. Teile der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht lebhafte Feuer- und Streiftätigkeit. — Die Schlacht an der Somme gestern besonders hef- tig. Cin starker Stoß von etwa 20 cngl.-franz. Di- visionen richteten sich nach höchster Feuersteigerung gegen die Front zw. Ancre u. d. Somme; nach hci- ßem Ringen wurden wir durch die Dörfer Courcc- lette, Martinpnich und Flers zurückgedrückt. Eombles gegen starke engl. Angriffe gehalten. Wei- ter südl. bis zur Somme alle Angriffe, zum Teil erst im Nahkampf, blutig zurückgeschlagcn. — Süd- lich der Somme von Barleux bis Deniccourt der franz. Angriff gleichfalls abgeschlagen. — 6 fcindl. Flieger abgcschossen, einer durch Leutn. Wintgcns, 2 durch Hauptm Voclke, der nunmehr 26 Flugzeuge außer Gefecht gesetzt hat. — Heeresgruppe Kron- prinz: Oestl. der Maas Gefechtstätigkeit bis auf einzelne erfolglose franz. Handgranatenangrisfe in mäßigen Grenzen. 0. Heerbann Erzherzog Carl: An der Höhe Kamicnicc in den Karpathen kam cs zu lebhaften Fußvolk- kümpfcn. — In Siebenbürgen überschritten die Ru- mänen oberh. Fogaras die Alt, nordwestl. Fogaras übergcgangcnc feindl. Abteilungen zurückgeworfen, weiter unterh. Uebergangsvcrsuche vereitelt. Süd- östl. Hvtzing (Hatszeg) rumänische Stellungen ge- nommen, Gegenstöße abgewiesen. ßk. Heerbann Mackensen: Cin entscheidender Sieg krönte die Unternehmungen in der Dobrudfcha. Die deutschen, bulgar. u. türk. Truppen verfolgen die geschlagenen russ. und rumänischen Kräfte. — Maze- donische Front: Rach Verlust der Malka Nidze nahmen die bnlg. Truppen eine neue, vorbereitete Verteidigungsstellung cin. Miederh. ferb. Angriffe gegen die Moglena-Front zw. Pozar u. Pre'slap- Höhe gescheitert. 1. Die Schlacht an der Karsthochslüche dauert ununter- brochen mit großer Heftigkeit fort. Am Nordflügcl erzielte der Feind geringen Gclündegcwinn. 500 Ital. gef., 3 M.-Gewehre erb. Nördlich der Wip- pach dehnte sich der Gcschützkampf aus die meisten Teile der Front bis zum Krn aus. An der Tiroler Front greift der Gegner den Faffancr Kamm an. '?• September. fV. Heerbann Herzog Albrccht. Auf dem Nordslügel der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht rege Ge- sechtstütigkeit. Die Daucrschlacht an der Somme geht fort] Nördl. des Flusses alle Angriffe blutig, zum Teil durch Sperrfeuer, abgeschlagen, um kleine Cnglünderncster bei Courcelette, bei Flers und westl. Lesboeuf wird gekämpft. Nördl. Ovillcrs errangen wir im Angriff Vorteile. — Südl. Gc- schühkamps ohne Unterbrechung. 0. Heerbann Prinz Leopold: Auf der ganzen Front siidl. Pinsk Steigerung der russ. Feucrtätigkeit. — Westlich Luck griff der Feind morgens, mittags und gegen Abend auf der etwa 20 Klm. breiten Linie Zäturcy (an der Turya)—Pustomyty die Truppe» des Generals v. d. Marwitz mit starken Kräften, darunter den beiden Gardekorps, in vielen Wellen an. Restlos u. unter größten — zum Teil „unge- heuren" — Verlusten ist der Stoß gescheitert. — Beim Heerbann Vochm-Crmolli brachen zw. dem Sercth n. der Strypa nördl. Zborow stärkste 2ln- Siegesschmaus bulgarischer Offiziere. griffe auf die deutschen Linien des Generals von Eben vollkommen zusammen. — Heerbann Erzher- zog Carl: Auch an u. nördl. der Rarajowka holte der Feind mit einer starken Stoßgruppe z. Schlage aus. Mehrmals lief er vergebens an. Schließlich drückte er die Front in geringer Tiefe zurück. — Nördl. Stanislau russ. ■ Teilangriff nach kurzem Nahkampf abgeschlagen. — Zn den Karpathen warf der Gegner vergebt, dichte Sturmkolonncn gegen unsere Stellungen beiders. der Ludowa vor; er wurde hier, wie an den Grcnzhöhen westl. Schi- poth u. südwestl. Dorna Watra aufs blutigste ab- - gewiesen. — In Siebenbürgen fühlen die Rumänen gegen den Kokel-Abschnitt beiders. Odcrhcllcn (Szekely-Udvarhely) vor. Lk. Heeresgruppe Mackensen: In der Dobrudfcha die Verfolgung des. Feindes fortgesetzt. — Mazedo- I Nische Front: Einzelne feindl. Angriffe an der Mo- glcna-Front u. nordwestl. des Tahinos-Secs wurd. abgeschlagen. Kawala wurde von See her beschossen. 8. Deutsche Secflugzcugc griffen Cifenbahn-Anlagen und feindl. Kolonnen in der nördl. Dobrudfcha mit Erfolg an; cin feindl. Seeflugzcuggeschwader aus dem See bei Tuzla wurde mit Bomben belegt und cin Flugzeug getroffen. — Oesterr.-ung. Seeslug- zeuggeschw. belegte die Bahnanlagen von Mcstre mit schweren Bomben erfolgreich. I. 2luf der Karsthochfläche setzten die Ital. ihre An- griffe Tag und Nacht fort. 18. September. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die gewaltige Sommeschlacht führte auf 45 Klm. Front von Thiep- val bis siidl. Vermandovillcrs zu äußerst erbitterten Kämpfen, die nördl. der Somme zu unseren Gunsten entschieden sind, südl. des Flusses die Aufgabe völ- lig eingeebneter Stellungsteile zw. Barleux und Vermandovillcrs mit den Dörfern Beruh u. Deine- court zur Folge hatten. Unsere tapferen Truppen haben glänzende Beweise ihrer unerschütterlichen Ausdauer u. Opfersreudigkeit geliefert, ganz be- sonders zeichnete sich das Wests. Insanterie-Regim. Nr. 13 südl. Bouchavesncs aus. - Starken feindl. Luftgeschwadern warfen sich unsere Flieger entgegen und schossen in siegreichen Gefechten 10 Flugz. ab. — Heeresgruppe Kronprinz: Zeitweise lebhafter Feuerkampf im Maasgcbict. Oestl. Fleury vor- gehende feindl. Abteilungen zur Umkehr gezwungen. 0. Heerbann Prinz Leopold: Westl. Luck verhinderten wir durch wirkungsvolles Sperrfeuer erneutes Vor- brechen des Feindes aus seinen Sturmstellungen gegen General v. d. Marwitz. Cs kam nur nördl. Ezelwow zu einem schwächt. Angriff. Viele Tau- sende gefallener Russen bedecken das Kampsfeld vom 16. September. — Zw. dem Screth u. der Strypa endeten die wieder!), russ. 2l»grifse auf die Gruppe des Generals v. Eben mit verlustreichem, völligem Mißerfolge. — Heerbann Erzherzog Carl: In schweren Kümpfen haben sich türk. Truppen, unter- stützt durch die verbünd. Kameraden, westl. der Zlota Lipa der Angriffe des überlegenen Gegners erfolgr. erwehrt. Cingedrnngene feindl. Abteilun- gen sind wieder geworfen. Deutsche Truppen unter General v. Gervk traten beiders. der Narafowka zum Gegenstoß an, dem die Russen nicht standhicl- tcn. Wir haben den größten Teil des verlorenen Bodens wieder in der Hand. Abgesehen von hohen blutigen Verluste» büßte der Feind über 3500 Ges. u. 16 M.-Gcwehre cin. — In den Karpathen russ. Angriffe abgeschlagen. — In Siebenbürgen südöstl. Hötzing (Hatszeg) neue für uns günstige Kämpfe im Gange. Wir nahmen u. a. 7 Geschütze. Bk. Heeresgruppe Mackensen: Nach dreitägigem Rück- züge vor den verfolgenden verbündeten Truppen fanden die geschlagenen Russen u. Rumänen in vor- bereiteter Stellung zw. Rasova—Cobadinu—Tuzla bei neu herangeführten Truppen Aufnahme. Deutsche Bataillone sind längst der Donau südl. Rasova bereits bis zum feindl. Geschützvolk durch- gcstoßen, 5 Geschütze erb. n. Gegenangriffe abgcw. — Mazedonische Front: Mehrfache vereinzelte 2ln- griffe des Gegners z>v. dem Prcspa-Scc und dem Vardar ergebnislos. 1. Erneuerte ital. Angriffe gegen die ganze Front auf der Karst-Hochfläche. Auch an diesem vierten Schlachttaq behaupteten die zähen Verteidiger ihre Stellungen. Wo der Feind in die ersten Gräben eindrang, wurde er durch Gegenangriffe zurückgc- morsen. 2ln vielen Stellen aber brachen seine Vor- stöße schon im zufammenstoßeude» Feuer der österr.- ung. Geschütze unter schwerste» Verlusten zusammen. 19. September. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Im Somme- gebiet unter dem Einfluß schlechter Witterung keine größere Kampshandlung. Die Geschütztätigkeit gleich- wohl teilweise sehr heftig. Oestl. Ginchy u. vor Combles überließen wir einige vollkommen zusam- mengeschoffene Gräben dem Gegner und schlugen Teilangriffe bei Belloy u. Vermandovillcrs ab. — Heeresgruppe Kronprinz: Links der Maas gelangte ei» franz. Angriss am Westhange des „Toten Man- nes' vorübergehend in einen unserer Gräben. 0 Heerbann Prinz Leopold: Deutsche und österr.-ung. Truppen des Generals von Bernhard! stürmten mit. Führung des Generalleutnants Clausius den stark befestigten russ. Vrilckenkops nördl. Zarecze am Stockod und verfolgten den Feind bis ans das Ost- nser. 31 Ossiz., 2511 Mann n. !7 M.-Gcwehre in 1 Bulgarische Offiziere in der Dobrudfcha. uns. Hand. — Bei Perepelniki (zw. Sereth und Strypa) nahm eine deutsche Iägerstreise 2 Off., 80 Mann gef. — Heerbann Erzherzog Carl: Der Ge- genangriff an der Rarajowka brächte uns weitere Erfolge. Zahl der Gef .aus mehr als 4200 ge- stiegen. — In den Karpathen vom Smotrec bis bei Kirlibaba lcbh. Kämpfe. Verschiedene starke russ. Angriffe zurückgeschlagcn. Im Ludowa-Gebiet er- langte der Gegner kleine Vorteile. Beiders. Dorna Watra erlitten Russen und Rumänen bei vergebl. Sturmvcrsuchcn schwere Verluste. — In Sieben- bürgen sind die Rumänen südöstl. Hötzing (Hatszeg) durch Truppeil des Generalleutnants von Staabs geschlagen. Sie werden verfolgt. 8k. Heeresgruppe Mackensen: In die gestern berichtete ruff.-rumän. Stellung sind die verbündeten Truppen an mehreren Stellen cingedrungen. — Mazedonische Front: Im Becken von Florina neue Kämpfe. I. Aus der Karsthochflüche ruhiger, die Angtifsskraft der ital. Heereskörper sichtlich verbraucht.' Der Ge- schühkampf nachmittags mehrere Stunden hindurch sehr hestig, namentlich im siidl. 2lbschnitt der Hoch- fläche. 8. Vor der flandrischen Küste griffen unsere Flugzeuge fcindl. Seestreitkräfte in Stärke von 2 Monitoren, 16 Torpedobootszcrstörern u. einem Flugzeug- mutterschiff mit gutem Erfolg an. Auf dem Flug- zeugmutterschiff wurde einwandfrei ein Treffer beob- achtet. Wieder ein Flugz. eines zur Abcwehr er- schienenen fcindl. Luftgeschwaders zur Landung auf holländ. Gebiet geznumgcn. 20. September. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Einzelne feindl. Vorstöße abgewiesen. Bei Flers im Hand- granatenangriff Erfolge. — Heeresgruppe Kron- prinz : 2lm Wcstabyange des „Toten Mannes" die Franz, ans einem kleinen noch gehaltenen Graben- stück geworfen. 98 Ges. u. 8 M.-Geivehre erb. Unsere Streifen nahmen in der Nacht zum 19. in der Champagne 46 Franz. ». Russen, heute Nacht südl. des Rhcin-Rhonc-Kanals eine Anzahl Franz, ges. 0. Heerbann Prinz Leopold: Westlich Luck, gegenüber General Marwitz, kam die Wiederaufnahme der feindl. Llngrisfe am Tage nur teilw. zur Durchsüh- rung, meistens war das russ. Fußvolk auch durch das auf sie gerichtete Feuer der russ. Geschütze nicht zum Verlassen ihrer Gräben zu bewegen. Erst abends und nachts brachen Angriffe in starken Wellen vor, sie scheiterten unter größten Verlusten. Vorüber- gehend bei Szelwow eingebrochener Gegner restlos zurückgeworfen. — Heerbann Erzherzog Carl: An der Rarajowka ging der für uns günstige Kampf iveitcr. Starke feindl. Angriffe abgeschlagen. - I„ den bereits verschneiten Karpathen dauern die russ. 2lngriffe an. Der Feind hatte einzelne Teilerfolge. — In Siebenbürgen sind die Rumänen über den Sznrduk-Paß zurückgeworfen. Petroseny wieder in Besitz der Oesterr.-Ung. 8k. Heeresgruppe Mackensen: In der Dobrudfcha hef- tige, wechselvolle Kämpfe. Mit eiligst herangeführt. Verstärkungen leistet der Feind in feiner Stellung den zähesten Widerstand. Mazedonische Front: Bei Florina und am Kajmakcalan feindl. Anarisfe, zum Teil nach Nahkamps, zurückgeschlagen; westl. Florina wichen Vortruppen dem Stoß ans. Oestl. der Stadt Gegner mit Erfolg überraschend äuge- griffen. — Südl. der Velafica Planina haben die Vulg. die Ital. aus den Dörfern Matnica und Poroj geworfen, 5 Ofs., 250 Mann gef. 1. Das ital. Geschühsener gegen die Karsthochsläche zeitweise sehr lebhaft. Änariffsversuche des seindl. Fußvolks kamen nicht zur Entwicklung. Die Ver- teidiger der Hochfläche hatten in den viertägigen schtveren Kümpfen 20 Infanteriebrigaden, eine Ka- valleriedivision und etwa l5 Bersaglicri-Bataillvne gegenüber. 8. Deutsche Seeslugzenge griffen wiederum die vor der flandr. Küste stehenden seindl. Streitkrüftc mit Bomben an und erzielten auf einem Zerstörer ein- wandfrci mehrere Treffer. 21. September. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Nördl. der Somme bei Courcelette fortgesetzte Handgranaten- 4 Deutsche Soldaten-Zeitung. vcr. u. Bulgaren in der Dobrudscha: Flugzeug-Abwehr-Batterie. Phoc.Lcipz.press-.Lm-o. kämpfe. Feindl. Teilangrifse bei Flers, westlich Lcsbocufs u. nördl. Combles abgeschlagen. Süd- ivcstl. Rancourt u. in Vouchavesncs ging von un- seren Truppen im Angriff gewonnener Boden nach erbitterten Kämpfen wieder verloren. Südl. Ran- court behaupteten wir genommene Gräben. — Heeresgruppe Kronprinz. Rechts der Maas bei gesteigerter Gcschütztütigkeit feindl. Angriffe zw. Thiaümont—Fleury abgeschlagen. <>. Heerbann Prinz Leopold: Wcstl. Luck setzte die russische Garde zusammen mit anderen starken Kräften die Angriffe gegen General v. d. Marwitz < fort. Bei Korytnica Kampf, sonst auf der 20 Kilometer breiten Front der oft wiederholte An- sturm unter blutigsten Verlusten gescheitert. — Heerbann Erzherzog Carl: Kamps a. d. Narajowka erfolgreich fortgesetzt. — In den Karpathen wieder- holte der Feind seine heftigen Angriffe. Abge- sehen von örtl. Erfolgen am Pantyr-Paffe u. im Tatarca-Abschnitt (nordöstl. Kirlibaba) ist er über- all unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. 2t» der Baba Ludowa stürmte er siebenmal. Jäger ver- schiedener deutscher Stämme unter Generalmajor Blöst taten sich des. hervor. Die 19. 9. verlorene Kuppe Smotrcc im Sturm wiedergcwonnen. In Siebenbürgen die Grenzhöhc» bciders. des Vul- kan-Paffes von uns beseht. Westlicher Kriegsschauplatz Unser Gcncralseldmarschall Hindenburg äußerte im Gespräch mit dem Berichterstatter der „Äoff. Ztg.", als er hörte, daß dieser vom Westen von der Sonime käme: „Ich war in der vorigen Woche auch dort. We- nige Tage nur. Aber ich habe ein Bild von der Schwere der Kämpfe gewonnen, die unsere braven Trup- pcn dort zu bestehen haben und bestehen. Was unsere Leute dort leisten, das ist bewundernswert. Ich kann nur sagen: Hut ab vor jedem Grenadier! 2lber die Hauptsache: Cs steht gut und wird noch besser gehen, das können wir gottlob ja auch von dem Schauplatz sa- gen, zu dem die Herren jetzt gekommen sind. Cs steht gut im Westen, wie im Osten, im Norden, wie im Süden. Freilich, cs ist noch viel zu tun. Aber den Feinden wird es ja auch nicht leicht, und was der Gegner überwindet, das überwinden wir erst recht. Wir wollen immer dies sesthaltcn: Wir müssen eben, und man kann, wenn man muß. Den Willen haben wir, und wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Cs kommt nur darauf an, daß man ihn gefunden hat und mit Konsequenz verfolgt." Der bisherige Generalquartiermeister, Generalleut- nant Freiherr v. Frcytag-Lvringhofen, ist zum Chef des Stellvertretenden Generalstabes der Armee ernannt worden. Im August verloren die englischen und französischen Flieger 78 Flugzeuge, davon sielen 49 in unsere Hand und zwar 31 englische und 18 französische; 28 wurden jenseits der feindliche» Linien äbgcschoffen, eins jenseits der Linien zur Landung gezwungen. — Wir verloren !7 Flugzeuge vor und hinter der feindlichen Front. — Rach einer Berechnung der „B. Z. am Mittag" haben nur seit Ansang September 1915 (also im Verlauf eines vollen Jahres) im Westen bis jetzt im ganzen 124 Flugzeuge, unsere Gegner dagegen 436 Flugzeuge vcr- loren. Eine englische Fachzcitschrist schreibt über den Eisen- und Kohlenhandel im Cleveland-Bezirk: „In einzelnen Bezirken ist die Tätigkeit der Stahlwerke teil- weise eingestellt, weil Hochösen und Maschinen grup- pcnweise zum Zwecke von Ausbesserungen stillgelegt wor- den sind, und als eine Folge hiervon haben Tausende Kios Cigaretten | Kurprinz MPfg. Jubiläum 4 Fürsten 5 Welt-Machlö von Arbeitern Feiertage bekommen. Man hört, daß die Verschiebung in der Erzeugung mehr oder weniger einige Wochen audauern wird." — Warum das, da doch den Engländern das Feuer unter den Nägeln brennt bei der Herstellung von Stahl?! Sollte das nicht auf die Wirkung unserer Luftschiffe zurückzufüh- ren sein, die ja doch in dem wichtigsten Bezirk der eng- lischen Eisenerzeugung, dem Clevelandbezirk und der Hochofenstadt Middlcsborough, besonders stark gewesen ist?! Das Lügen ist wirklich zu einer Kunst geworden in England. Mit dem Brustton der Aeberzcugung redet maii in England und mittelst der englischen Kabel in aller Welt von Englands Siegen in diesem Kriege, zu Wasser und zu Lande. And obgleich England, abgesehen von den deutschen Kolonien, die für es offen lagen, noch aus keinem Kriegsschauplatz eine Kriegshandlung sieg- reich zum Abschluß gebracht hat, gcberdet es sich vor aller Welt als Sieger und spricht von seiner uncrschüt- terten Inselstellung, als ob all die Vrluste, die es selbst und seine Freunde erlitten haben, cs garnicht berührten. Man muß glauben, daß es wirklich Leute gibt, die der Meinung sind, England könne nicht besiegt werden, und die Niederlagen seiner Verbündeten gingen cs nichts an. Cs ist wie mit dem Gewohnhcitslügncr, der schließlich eine von ihm erfundene Geschichte für wahr hält, weil er sie so oft erzählt hat. England glaubt an seinen Sieg, cs ist vom Gegenteil so leicht nicht zu überzeugen und sehnt sich deshalb weniger als seine für England sich verblutenden Verbündeten nach dem Frieden. Oder sa- gen wir besser, seine Regierung glaubt, den Frieden iioch nicht nötig zu haben, so lange sie noch Menschen und Geschosse kaufen kann. So spielt England sich als Sieger aus und glaubt wirklich, es zu sein, weil cs dies ja so ost behauptet hat. Aus einer englischen Fachzeitschrift geht hervor, daß in der Nacht zum 3. September bei London kein Zeppe- lin, sondern ein Schütte-Lanz äbgcschoffen wurde. Das Blatt spricht von „blödsinniger Berichterstattung". Großes Aufsehen erregt cs, daß die englischen Be- hörden 280 000 Mk. für die Auffindung von Lord Kitchencrs Leichnam ausgcsetzt haben. Eine italienische Zeitung zieht hieraus ‘ben Schluß, daß Kitchener unbe- dingt eine Menge wichtiger Urkunden bei sich hatte und daß die englische Regierung alles tut, um zu verhindern, daß diese in deutsche Hände fallen. Eine neue Verleumdung im Dienste der Kriegshetze haben sich die Franzosen geleistet, da sie mangels krie- gerischer Erfolge eines neuen Anreizmittels bedurfte». Sie bedienten sich dazu der Verpflanzung der Lillcr Be- völkerung aufs Land, die im April dieses Jahres aus Fürsorge für eine gesicherte Ernährung der Bevölkerung in den von uns besetzten französischen Gebieten veranlaßt worden ist. Cs wäre unbedingt ein Notstand eingetre- tcn, der auf die Kricgshandlungcn rückwirkend sich fühl- bar gemacht, oder die Vertreibung der Bevölkerung überhaupt zur Folge gehabt haben würde. Aushunge- rung lag aber im Plan unserer Feinde, und sie scheuen sich' nicht, wie ja auch die Beschießungen der sranzö- sischcn und belgischen Städte beweisen, die eigene Be- völkerung in Mitleidenschaft zu ziehen. Cs haben aber die Franzosen zunächst ruhig zugesehen, daß durch die Verwendung der Liller Bevölkerung zu Bestcllungs- und Erntearbcite» die Not ihrer Landsleute gemildert wurde, bis cs ihnen einsiel, die deutsche Maßnahme als Stimmungsmache gegen uns und als Anreizmittel in der Kriegshetze zu benutze». Aus der harmlosen, völker- rechtlich garnicht anzuzwciselndcn und von den Betrosse- nen auch garnicht unwillig aufgenommenen deutschen Maßregel wurde ein Mißbrauch und Gewaltakt ge- macht, der von den üblichen Verleumdungen nichts aus- ließ. Die „Nordd. Allg. Ztg." schließt die Betrachtung darüber n>ie folgt: „Diesem Zweck diente insbesondere die Behauptung, daß die Verpflanzten nicht nach Frankreich, sondern nach Deutschland geschasst worden seien; ferner, daß sie zu Arbeiten in den Schützengräben oder zur Mnnitionserzeugung gezwungen worden seien. Den Gipfelpunkt bildet die in einem Briefe des Pros. Voffi in Genua an die Redaktion des „Popolo d'Italia vom 26. 2lugnst ausgesprochene Behauptung, die Franc» aus Lille seien aufs Land geschafft worden zum Zwem unsittlichen Verkehrs mit deutschen Soldaten! — Am diese Behauptungen kennzeichnen sich als schamlose Lu- aengespinnste, deren einziger Zweck der ist, den deutsch»" Namen und den Ruf des deutschen Heeres wieder »>»' mal in den Schmutz zu ziehen, die sinkende Kricgssti".» mung in den Ländern der Entente zu heben und d» Neutralen gegen uns aufzuhctzen." Die französische Heeresverwaltung hat belgisch Staatsangehörige, sogar solche, die in die belgische Arme» cingcreiht waren, in Kriegsgefangenenlagern sestgcscW wenn sie ihr durch deutsche Abkunft oder durch vcr wandtschastliche Beziehungen zu Leuten, die in Deutsch' land leben, verdächtig erschienen. Eigentümlich. als eigentümlich aber ist cs, daß einzelne dieser Deutsch' bclgier nachher — und zwar kaum freiwillig — neuem dem belgischen Heere zugesührt und an die Fr.o"s geschickt wurden. Fälle solcher Art sind durch die deuchm Postaussicht einwandfrei nachgewiesen. Mit der §»!>' sehung als Kriegsgefangene hat man jene Leute »' schärfster Form als Feinde gekennzeichnet. Feinde P Teilnahme am Kampfe innerhalb der eigenen bewaslch' tcn Macht zu zn'ingcn, ist eine Verhöhnung der erst»" Grundlatze des Völkerrechts, als dessen berufene Hiu» sich die Machthaber des Vierverbandes ja mit unch größerem Eifer aufspielen, je rücksichtsloser sic es 11 Wahrheit vergewaltigen. Nach einem Briefe des britischen Parlaments»»^, gliedes King hat sich kurz vor dem 16. 2lugust der gnE Sprengschlag, von dem man je gehört habe, hinter britischen Linien in Frankreich ereignet. Oestlicher Kriegsschauplatz. „Rnßkij Invalid", das Sprachrohr des rulsti^. Generalstabcs, kommt zu der Erkenntnis, daß die &■ f nähme eines russischen Ansturmes an der Nords»»" wenig Erfolg versprechend sei. Hier hätten wir meisterhafte Stellungen ausgebaut; man könne 0?**,$ von der besten Verteidigungsstellung dieses. Kr>B. spreche». Ein Einbruch in diese äußerst geschickt aIV|,, legten Stellungen werde trotz schwacher Besetzung' , mer auf unerhörten Widerstand stoßen und mit a»1! ^ gewöhnlich hohen Opfern verbunden sein. Hinde»»'. habe cs verstanden, aus der deutschen Nordostfront » ^ M u st e r s r o n t zu machen, die in gewisser 2N'äPA,l> für die »eneste Feldherrnkunst auch in Zukunft ciirva-.^ beispiel darstellen werde. Das Blatt ist der A»llP, daß Kurland nur dann befreit werden könne, >ven>> s. deutsche Truppenmacht in Galizien und dann in' pjc hynien und Polen zusammengebrochen sei. Au») erlesene Feldherrnkunst Rußkijs werde kaum anderen Weg gehen können, als den eben bezeichn»,^ Deshalb solle man erst von einer Befreiung K>»'» j„ sprechen, wenn die gegebenen Grundlagen hierin» ^ Galizien und in Ungarn gegeben sind. Man aß den Deutschen keine Zeit lassen, auf den anderen ^r- schc» Kriegsschauplätzen mit ihren neuen Linien die teidigung ebenso zu ordnen >vie an der Dttnafrv' ■ ^ >rc" vom Die russischen Verlustlisten vom !. 3»»! .^V‘ 20. August enthalten die Namen von 54 600 OfstL und 686 000 Mann. Von den Ösfizicren sind 18 0 ^. darunter 23 Generale und 88 Regimentskomma» ^ Das russische Polizeidepartement soll cm die örtlich. Gouverneure zu wendeil, die da» s, seits bei den Petersburger Zivilbehördc» **' ,{# deren Entscheid endgültig ist. Den in Petersv" »^-scs ständig Wohnhaften ist der Aufenthalt, f»*1cf >'» überhaupt gewährt wird, nur für die Höchst»" 4 Wochen gestattet. Nr. 13. Deutsche Soldaten-Zeitung. 5 Eine besondere russische Abordnung hat sich nach Bukarest begeben, um mit den maßgebenden Stellen ^egen der Lieferung von rumänischem Petroleum und Benzin an Rußland zu verhandeln. Die Petersburger Presse bemerkt hierzu, daß die in Rußland herrschen- den Zustände durch die Verhandlungen treffend be- leuchtet werden. Rußland, das in Baku und anderen Orten des Kaukasus die größten Naphthagruben der Welt besitzt, ist wegen der Mißwirtschaft, die in ganz Rußland herrscht, gezN'imgcn, diese Erzeugnisse aus Rumänien zu beziehen. („Cxpr.-Korr.") | Das russische Ackerbauministerium hat in Pcters- I durg japanische Antcrhündlcr damit beauftragt, in Japan und China für mehrere Millionen Rubel Mais, Reis und Bohnen aufzukaufcn und diese Erzeugnisse »nt größter Beschleunigung nach den Gebieten Ruß- lands, in denen sich der Mangel an Lebensmitteln am stärksten fühlbar macht, zu schicken. („Cxpr.-Korr.") Rach dem, was russische Zeitungen unter „Ver- mischtes^ bringen, hat die russische Regierung mit ihren Verboten wenig Erfolg. So berichten die „Birshewija Wjedomosti" aus Rischni-Nowgorod, daß dort wüh- lend der letzten Messe alkoholische Getränke fast ebenso essen getrunken werden wie früher, mit dem einzigen Unterschiede, daß die Flasche Sekt jetzt 50 Rubel kostet, > die Flasche Kognak gar 80 Rubel. And dabei hoffte die Regierung, doch den „Alkoholteufel" gründlich ausge- irieben zu haben! Eine andere Verordnung, die „tief blicken läßt", hat der Genralgouverneur Odessas er- lassen. Unter Androhung von drei Monaten Gefäng- nis oder 3000 Rubel Geldstrafe verbietet er allen Be- sthern von Gasthäusern, Kasfeps usw., Leute in der Tracht der barmherzigen Schwestern zuzulaffen. Cben- ialls wird allen Offizieren, Militärbeamten, Mann- schaften usw. verboten, mit barmherzigen Schwestern spazieren zu gehen oder öffentliche Vergnügungsstätten in besuchen, mit alleiniger Ausnahme der Begleitung Kranker oder Verwundeter auf Spaziergängen. Echt russisch ist aber eine Geschichte, die der „Rjetsch" cr- iählt. Danach hatte sich in Ickatcrinoslaw das Ge- rücht verbreitet, daß die Abwässer einer Fabrik „heil- kräftig" seien. Flugs badeten die Bewohner in diesen Abwässern, und das Unternehmertum richtete ein Bad rin. Vis jetzt haben die Sanitätsbehörden vergeblich dem Unfug ein Ende zu machen sich bemüht, so daß mit dem Auftreten von Seuchen zu rechnen ist. Ameisen als Entlaufer empfiehlt ein dänischer Arzt, Dr. Frisch in Aarhus. Cr macht auf eine Erfahrung aufmerksam, die unter den gegenwärtigen tatsächlichen Verhältnissen für die Gesundheitspflege im Heere von Bedeutung werden könnte. Cr erinnert daran, daß die nach Dänisch-Westiudien entsandten dänischen Sol- daten vielfach bei ihrer Heimkehr gründlich verlaust Maren, und dann ihre Kleider einer ebenso einfachen wie wirkungsvollen Cntlaufungskur zu unterwerfen pflegten. Eie brachten die verlausten Kleider in die unmittelbare Rühe eines Ameisenhaufens, und cs währte dann nur eine sehr kurze Zeit, bis die fleißigen Kerftiere sowohl die Läuse, wie auch ihre Eier aufgefunden und weg- besorgt hatten. Da ein Teil der kriegerischen Ereignisse sich in Waldgegenden abspielt und besonders Nadel- wälder an Ameisenhaufen reich sind, würde es sich viel- Micht der Mühe lohnen, mit dieser einfachen und billigen Entlausungskur Versuche zu machen. Seekrieg. Im August sind 126 feindliche Handclssahrzeugc von Msgcsamt 170 779 Vruttoregistertonnen durch Antersee- boote der Mittelinächte oder durch Minen versenkt uw den. Ferner sind 35 neutrale Handelssahrzcuge von Msgestimt 38 568 Vruttoregistertonnen wegen Beförde- rung von Bannware zmn Feinde versenkt. — Vom 3. ">s 13. September haben unsere A-Bootc im englischen Kanal weitere 20 feindliche und neutrale Handelsschiffe von insgesamt 36 900 Bruttoregistertonnen versenkt. Im ganzen sind vom 3. bis 13. September im englischen Kanal und im Atlantischen Ozean durch uns Schiffe von insgesamt 74 088 Äruttorcgistertonnen vernichtet worden. Letzthin wurde der Hafenmeister von Rotterdam verständigt, daß alle englischen Häsen für die neutrale Schiffahrt geschloffen sind. Das Geheimnis dieser Sperre wird auf einen ungewöhnlich starken Verkehr von Schissen zurttckgeftihrt, der zwischen den nordsranzösischcn und südenglischen Häfen stattfand. Cs wird angenom- men, daß die vielen Schisse mit der Beförderung von Verwundeten und Toten von der nordsranzösischcn Front nach England beschäftigt waren. Die Sperre wurde nach kurzer Zeit wieder aufgehoben. Der italienische Krieg. Die seit Eintritt Italiens in den Krieg in Venedig herrschende wirtschaftliche Bedrängnis ist in eine Hun- gersnot ausgcartet. Eine Abordnung von Bürgern ver- suchte dem Ministerpräsidenten die ungeheure Not zu schildern und erhielt die Zusage möglichster Hilfe- leistung. Eine gründliche Besserung des Zustandes ist nicht zu erwarten, denn das Anglück beruht auf der Tat- sache, daß Fremdenverkehr und Hafenhandel gänzlich aufgehört haben. Die Werkbetriebe Venedigs sind ebenfalls in ihrer ganzen Ausdehnung vom Fremden- verkehr abhängig. Erdbeben in Italien. Auch darüber hüllt man sich in Schweigen, aber die Tatsache, daß der König Viktor Cmauuel 100 000 Lire fiir die am Fuße des Aetna gelegenen Dörfer gestiftet hat, diirste die Größe des durch den Ausbruch des Aetna verursachten Anglücks kennzeichnen. Die Angst vor der Wahrheit in Italien ist bös- artig. Die in Florenz lebende Wittve des österreichi- schen Admirals von Reck ist zu sechs Monaten Kerker und 2000 Lire Geldstrafe verurteilt worden, weil sie angeblich Nachrichten verbreitet hat, die die Behörden sorgsamst vor der Bevölkerung geheim gehalten haben. Die gesamte italienische Iahresklaffe 1917 ist auf den 21. September eiuberufen worden. Die Italiener haben vom >5. bis 31. August 2 Generäle, 8 Obersten und Oberstleutnante, 7 Majore, 40 Hauptleute, 33 Oberleutnants und >57 Leutnants verloren. Bel den Mvölims. Die Lage der russischen Truppen in Persien gestaltet sich weiter ungünstig. Die Türken, in Verbindung mit den Aufständischen, rücken stetig vor. Teheran ist be- reits bedroht. Die Räumung geschieht in ziemlicher Eile. Die Archive der Gesandtschaften Rußlands und Eng- lands wurden nach Kaswin geschasst; auch die Regie- rung des Schahs und der Schah selbst wurden ausgc- sordert, Teheran zu verlassen. Der Schah weigert sich standhaft. Cr erklärte, Persien sei ein vollkommen neu- trales Land, das wider eigenen Willen zum Kriegs- schauplatz gemacht worden sei. Cr habe die Pflicht, in Teheran zu bleiben. Den Türken ist es gelungen, mit den Ausständischen vor Ispahan Fühlung' zu nehmen. Jedenfalls stehen die Türken im Begriff, gegen Sulta- nabad Raum zu gewinnen; sie könnten von dort aus Ispahan angreisen. Im Gefolge des türkischen Heeres befinden sich noch etwa 4000 ehemalige persische Gen- darmen. Die Direktoren der Suezkanal-Gesellschast sollen unter dem Druck der englischen Regierung ernstlich er- wägen, deutsche und österreichisch-ungarische Schiss» 10 Jahre lang »ach dem Frieden von der Benützung des Kanals auszüschließcn. Kommt Zeit, kommt Nat. Aus Ostasien. Die Cholera in Japan soll außerordentlich an Aus- breitung gewinnen. Besonders in Nagasaki und Osaka nimmt die Seuche in beängstigender Weise überhand. Die Zahl der Todesfälle ist bis auf 17 täglich ge- stiegen. Der Herd soll sich auf den Philippinen be- finden, von wo aus die Krankheit durch Schifssbcsatzun- aen übertragen wurde, die in japanischen Häfen ans Land gingen. Aus den Kolonien. Die aus Deutsch-Ostasrika in Südafrika in Massen eingetroffenen Vcrwundetcir und Kranken berichten über schreckliche Einzelheiten aus den Busch- und Arwald- kämpsen sowie über ansteckende Seuchen und Trvpen- krankheiten. Das Heer des Generals Smuts war 120 000 Mann stark. Die Verluste von Februar bis August betragen über 60 000 Mann. Die gesundheit- lichen Zustände bei der Smutsschen Armee spotten jeder Beschreibung. Das ganze Smutsschc Hauptquartier, Smuts selber, wurde von Malaria besallen; tausende Eingeborene und Inder gehen in den englischen Stasfel- lazaretten jämmerlich zugrunde. Diese schlimmen Zu- stände hätten im Verein mit der zähen Widerstands- kraft unserer Deutsch-Ostafrikancr den völligen Zu- sammenbruch des Smutsschen Heeres bewirkt, wenn diese nicht im letzten Augenblick starke australische, neusee- ländische, indische und Marinestreitkrüfte erhalten hätte, um die fürchterlichen Lücken auszufüllen. Auf dem Balkan» Zur Lage ans dem Balkan schreibt Hervv in der „Victoire", die öffentliche Meinung Frankreichs äußere sich seit einigen Tagen säst wegwerfend über die Tätig- keit Sarrails, der mit 450 000 Mann 250 000 Deutschen und Bulgaren gegenübcrsteht: Das Urteil sei so tveit gegangen, daß man sich bei den links stehenden Parteien frage, ob sie nicht auf ein Ränkespiel der Regierung zurückzuführen sei. Demgegenüber meint Hervü, man tue Sarrail Anrecht, wenn man voreilig behaupten wolle, er sei seiner Ausgabe nicht gewachsen, zumal über die Stürkeverhältnisse der beiden Parteien nichts Genaues bekannt sei und »ieinand Sarrails Kriegsplan kenne. Die Vulgaren seien gar nicht so schlimnr daran, wie man anfänglich angenommen habe. Die Russen würden Hunderttausende imb Aberhunderttauscnde gegen die Bulgaren einsctzen müssen, um ihrer Herr zu werden. Der Riederbruch Griechenlands ist nach der „Ruß- kijt Wjedomosti" erreicht. Griechenland ist politisch, militärisch und sittlich zusammengebrochen. An sein Ein- greifen in den Krieg ist nicht mehr zu denken (?) Wer an diesen Zuständen eigentlich schuld ist, vermag nie- mand anzugeben. Der Vicrverband war genötigt, zur eigensten Sicherheit zu den letzten Massnahmen zu schreiten. Seine Gesandten erschienen bei Zaimis und erklärten ihm, daß sie die Sicherstellung der ausreichen- den Lebensmittelversorgung des Landes übernehmen werden. Getreide- und Viehzusuhren werden schon in den nächsten Tagen eintreffen. Im Lande macht sich die Gesetzlosigkeit breit. Die griechische Regierung ist säst ohne jeden Einfluß. Zahlreiche Gebiete rgeicren sich jetzt aus eigene Faust; sie holen sich weder Auskünfte aus Athen, noch erhalten sie welche. Aeber dem Lande lastet ei» Wolkengemisch von dumpfer Wut, Verzweis- lung, Abgestumpftheit und Müdigkeit. Cs ist möglich, daß dieses Land einmal an der besiegten Partei grau- same Rache nehmen wird. Von Anruhen in griechischen Kasernen wird be- richtet. Schweres Geschütz. phok.Leipz. Prcffc-Lüro. Panzergeschtttz. Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 13. Die militärischen Kundgebungen für König Kon- stantin und gegen Venizelos haben sich in Zariffa, Ko- rinth und Patras erneuert. Alle Offiziere beteiligten sich an den Kundgebungen der Mannschaften und gaben ihrer Königstreue begeistert Ausdruck. Der deutsche Gesandte soll eines Tages Zaimis mit einem Briefe benachrichtigt, daß er aus sicherer Quelle erfahren habe, es werde ein Scheinanschlag auf die französische Gesandtschaft stattfindcn, um ein Ein- greifen der Verbtindeten herauszufordern. Einige Stunden später erfolgte der Anschlag. In Athen sind sehr starte Truppen vereinigt, die aus der Provinz her- ausgezogcn wurden, um die öffentliche Ordnung sicher- zustcllen. Der Heldentod des Prinzen Friedrich Wilhelm von Hessen, eines Sohnes der jüngsten Schwester unsres Kaisers, hat auf die bulgarische Bevölkerung den tief- sten Eindruck gemacht und lebhaftestes Mitgefühl ge- weckt. Die Presse betont, daß durch das Blut des edlen deutschen Prinzen, wie überhaupt durch das Blut, das die besten Söhne Deutschlands und Bulgariens in der Dobrudscha für die Freiheit und Größe Bulgariens ver- spritzt haben, der Kitt zwischen der bulgarischen und der deutschen Bevölkerung unauflöslich gemacht wurde. Vulgaren und Türken bilden einen Bund, den man nach den jüngsten Valkankriegen so bald wohl nicht er- wartet hatte. Doch die Engländer haben ihn zustande gebracht in ihrer Verblendung. Wir sehen heute Tür- ken mit Bulgaren u. Deutsche unter Mackensens Füh- rung siegreich in der Dobrudscha gegen Rumänen und Russen kämpfen. And in Wien, das Stahrenberg 1683 von der Belagerung durch die Türken befreite, zogen sie als Bundesgenossen ein, jubelnd begrüßt von der Be- völkerung. Der Oberbefehlshaber Cnver Pascha ist im deutschen wie im österr.-ungarischen Hauptquartier mit allen Ehren empfangen worden. Der Vierbund ist fester gefügt denn je in gemeinsamer Abwehr der durch Lüge, Trcübruch und Gewinnsucht verbundenen Gegner! Von den letzten Stunden König Carols von Ru- mänien wird erzählt: Der König reichte seinem Ressen, dem jetzigen König, die Hand und legte ihm nahe, sich allezeit als das zu fühlen, was er sei, ein echter hohcn- zoller, ein deutscher Fürst, dem deutsche Treue heilig sei. Dann sprach er über die politischen Grundsätze, die Ru- mänien aus unscheinbaren Anfängen zu einer angesehe- nen Macht in Europa gemacht haben. Immer war cs ein unentwegtes Festhalten an der Freundschaft mit Deutschland und Oesterreich. Cr wisse, daß starke Kräfte am Werke seien, um Zwietracht zwischen Rumä- nien und den ihm befreundeten Mächten zu säen, er er- warte aber von seinem Nachfolger, daß er diesen Kräften mit Klugheit begegnen werde. Rumänien dürfe nie ein Werkzeug in bcn Händen ehrsüchtiger und gewissenloser Politiker werden. Der König nahm seinem Neffen das Versprechen ab, daß er nach seinen Ratschlägen handeln werde. Im weiteren Verlauf des Vormarsches der verbün- deten bulgarischen, deutschen und türkischen Truppen stieß eine unserer Divisionen gegen die Donau vor und zwang eine rumänische Division vor sich her. Diese wurde da- durch hinten ans eine russische Division gedrückt, so daß die deutschen Truppen auf der linken Flanke der russi- schen standen. Gleichzeitig stieß von rechts deutsch-bul- garische Kavallerie auf eine serbische Division, die sich in kopflosem Schrecken auf die Bahnlinie zurückzog. Wir und unsere Verbündeten standeü schließlich in der Form eines 17. Wir am Winkelpunkt des 17, bulgarische Truppen an der linken Seite, während deutsch-bulga- rische Reiterei den rechten Schenkel bildete. Inmitten dieses 17 befanden sich zusammengepfercht die Russen, Serben und Rumänen. Die Ruffeil hielten dauernd die Front fest und wurden von uns lediglich in Schach ge- halten, ohne daß wir ihnen gegenüber zum Angriff vor- gingen. Als Fcldmarschall Mackensen dann den Be- fehl gab, die Russen fest anzupacken, trieben wir die rus- sische Division in die beiden andere» serbisch-rumänischen Divisionen, die sich bereits in der Auflösung befanden, hinein und bewirkten dadurch eine allgemeine Verwir- rung bei dem Feind. „Kambana" erzählt: Eine russische Brigade ging, unterstützt von rumänischen Fuß- und Geschützvolk in dichten Reihen gegen zwei bulgarische Vatallone vor. Die Vulgaren ließen die russischen Reiter nahe hcran- kommen und mähten dann die ganze Brigade mit ver- nichtendem Feuer nieder. Die Rumänen ergriffen kopf- los die Flucht und wurden von den Vulgär» bis Ptschc- larowo verfolgt. Das ganze Schlachtfeld war von rus- sischen Leichen bedeckt. Darunter befand sich auch der Brigadekommandcur. Nur ein Oberstleutnant wurde mit seiner Ordonanz verwundet gefangengenommen. Als die Russen um Gnade baten, weil sic „Brüderchen" seien, antworteten die Bulgaren, niemand habe sie zur Hoch- zeit geladcu. Die bulgarischen Soldaten waren beson- ders erbittert, weil sie in der Dobricer Kaserne 60 Leichen von unschuldigen Bürgern fanden. Andere her- vorragende Bürger hatten die Rumänen wcggeführt. Während der Schlacht brachten Weiber und Kinder Wasser zur Kühlung der Maschinengewehre in Krügen und Kesseln herbei. Bei den Neutralen. Das dänische Regierungsblatt „Politiken" ver- wahrt sich gegen den des öfteren geführten Vergleich Dänemarks mit Rumänien. Cs betont, das dänische Volk wünsche die Aufrechtcrhaltung der Neutralität, und die Gerüchte in entgegengesetzter Richtung, die im Ans- lande verbreitet würden, seien ans das Auftreten eines kleinen lärmende» Kreises von Persönlichkeiten ohne jede politische Bedeutung zurückzuführen. Eine nette Buchbesprechung bringt die holländische Wochenschrift „De Vrijzinning Democraat": Sic zeigte die auf Veranlassung der englischen Regierung erschie- nene niederländische. Übersetzung des Icllicoeschcn Be- richts über die Seeschlacht bei Jütland an und sagte: „Dieses Werkchen wurde uns zur Besprechung zuge- schickt, nicht, ivic üblich, vom Verleger, sondern von einem Preßbureau der englischen Regierung in Rotter- dam. Beigefügt ist ein liebenswürdiges Briefchen „willi tho complimonls" des englischen Generalkonsuls. Wir wissen diese Aufmerksamkeit zu schützen, würden cs aber höher bewerten, wenn — mit oder ohne „Kompli- mente" — unsere Fischereifahrzeuge freigelassen würden, unsere Gctreidecinsuhr nicht behindert würde und so weiter." In den Vereinigten Staaten von Nordamerika und in Dänemark rüstet man sich für die Ausbeute der S-bf'rjMerei iaisfHt/e 1 ■' °func/u/M*CoB°!' QZVßaOPSCZ p \ßY' __9ffranescr ‘pYa/rnoer.. Pepso/v/ Tgdvr •/*>//&0 ^OroYescZ "lizpsamt O YonCAfZZ/ r\ O ''ZjrüanMlrJYY/a/j ° TaYea PtzsoYoY ■ w , ^ rrezzza 9m/z,0/ijy;/?9ztj ''s'/Y/sYea GoYcYea_ CYor/eoe/Yo \jW3rg9fr \MaYA •^Jb/u/eof.y —"Oen aJL+J&eYzz/'cg' tid/X'i* > /eYescz o! /tvW oCeffCf *SfoJu tfegru. ' Y 'i ^ozxoaztYo -v>> //#’#»'■ äß Je/men' -maey , 1 TX-/r*c/\ Caro/Irf _ , ° J/ Cara/dorad ’CernawcY? A1azr?o/a\ ^ f Cara.fai W -fi'rtcni^Zaec/i/d/a \ Carrara Marroco C/pcaneac/' 'a/ara& /zanYocesi a \ o AYacopt vnaAfarß. Y/asa'ncfft. /Yas/OuYuc (¥b/o/'na erKf, sr—i (T‘"''^>"'iLjbrsün/ag/ ffgtxjr S/f'"’ 'teZurtn T'Q’ZWi \Cuzgorr Vara OrrrrazZ Cu,’i/tMtanK Se/Z/t » > iS*"*. o flstea/rjff/T •’y «Fn/gea • AY&rgzYgr - _. „ 'C&r&ö&Ä Top rosart PranoHT nAsar/ac Cazt/Aft/raT I 0 /r. PeY/JosoTk/poso ° ^Carap/gr -Pa,n0r Saracrzd ° Afo/rancft/o/ •rörnä f AsT/se/P/a'^'O \ x+*föccYr/oi • „ ® G/i/c &&L „ »ft*** — \ Ma/c/ova ’or/soro Jt/per d- Yf&ra pOou/ar Juran/ik \» //*r(ferkovrtf. {YoYem Para9 c* ApcYt/YfödT -A/yg üerede//rey o. Ooras/ Ahuxrr/n vPa/bungr AVvosg/o Jgri/o'ze a °Sa/////ar run Y™‘""gSu„ujjfuT"S\ /?a//jfrart Y&Yf/ar « oa -' Poz dar ■. s? Akce/ar Y/ncYz/rY/ -Air/og'z/k atfeö/p K'run U' °'y&acYt)>7far ,ffvPzaßff£/erW „ Y?gY//nartYS/kYar of °// Sg/f/n/gr • \ PamanYar M- MW» •fe/VMfcM **0cm\ y M 5 y Afakmuz/v Vq/ranYar* ßp/fcaYar Q Yfc/rA-ffl/iar. YfergtfY/zitfr'izs Ak/YrcYzz oAr rtzf/t/y/ze •/X.V/ J n Poran Piz, YYgzgpYgr Copuzcc/ YY£>cY?/kö/ jen/cfze'rtqjc/ar Mcare?- Sar/gYz/'oY • ffogc/fy/' y Omer zfag/Yar Pz'sarpro _ 9 Poran, o Stzzez/nan/o/f Pce/aroyv ttzrtaAY/znot'O A .. ,. , ZfargZez ( AYa/cYzzzaro i/Y/akoro /Yaramam •Zf, YT/zy/rpzY • ').'fa/‘/rYYazzrt // _ /Yarapca0 z,/„ •AloYzzzOYO YTanaYgr^n - YY/s/mpecYo Je2/Pe/ «zfo/m? GaYf/Ym/s YYYY/'Yf^cYi Qp-uöClzYa/ bnc irabacYfY '‘O/otC/OH, 6o/ema^ T/eYoza ® * 0 P/YrzYz-Tis .YY‘r/t'r7jcP^^ >7b£cz Jt/zTuz/ifyq'aY jf M PV 0 ror/s/, °' I Vvinmtc 0 av*t,n»> äs*. 0mnPazaP j Q/t/YuMn 0Mvmha Der t>e/ Cara Ormarr geYallene Fr/rrz Friedric/i WY/Yie/m von Y1 essen im Handel durch den Krieg geschaffenen Lage. In Dm nemark haben die Zeichnungen für Schisssbaugescm schäften eine schwindelhafte Höhe angenommen »nd s!i 2lmerika befinden sich gegenwärtig nicht weniger als Schiffe mit einem Gehalt von insgesamt 1 225 784 To»' neu bereits im Bau, von ihnen sollen 327 zum So»>' mer 1917 fertig sein. Neuer Erdrutsch des Panama-Kanals hat am Culf'^ bra-Dnrchstich stattgcfunden, sodaß der Kanal sür du' Schiffahrt wieder geschloffen werden mußte. Die Aul' räumunasarbeiten sind sofort ausgenommen worden, c-, dürfte jedoch geraume Zeit vergehen, bis der Kanal wieder betriebsfähig ist. Der Mittclbogen der großen Auslegerbrücke üb"' den Lorenzstrom, der als Ersatz sür die 19Ö7 gebrochen"' Vrückentcile eingesetzt wurde, ist zusammengebroch"'' Viele Arbeiter sielen in den Strom. Man fürchtet, dal! der Verlust an Menschenleben groß ist. Die Schissah" aus dem St. Lorenzstrom wurde infolge des Einstürze» der Brücke ans unbestimmte Zeit eingestellt. In San Francisco wurde bei dem Wohltätigkeit»' basar der Deutschen die Summe von 188 000 Dollar» eingenommen. Die Kosten der Veranstaltung betrüge» 14 Ö00 Dollars, sodaß 174 000 Dollars sür die Lind" rung der Leiden des Krieges zur Verfügung gcstel» werden konnten. Sic kommen deutschen Kriegern »»s ihren Familien zugute. Der Erlös ist, wie in Francisco mit Stolz hcrvorgehoben wird, größer als d" der deutschen Hilfsbasare in Philadelphia, Chicago »>» St. Louis. Tatsache». „Ne>v Porkcr Handclszeitung" schreib" „Was die Vereinigten Staaten anlangt, so ist alle^ dings zu erwarten, daß, ganz gleich wie die Präsidenten' wähl ansfallen wird, sic selbstverständlich mit ihrer 3".^ Neigung vollständig ans der Seite Englands stehen wf''' den. Deutschland dürfe nach dem Kriege zum Teil frühere Bedeutung als Absatzmarkt für amerikanisch, Erzeugnisse einbüßcn, was Großbrit»'^ nien zu noch ivichtigeren Kunden Ai»s' kas machen würde, als diese Läiw^ schon vordem waren. Man >vird h>" Untersuchungen anstelle» müssen übf^ den Schaden, welchen die von den bündeten geplante Politik de» einigten Staaten znsügt. Aber die 3»' ncigung für England wird darunte nicht leiden und man soll sich' Deutschland keine Hoffnung mach"» etwa Hand in Hand mit de» Vereinig ten Staaten gegen England arbeiten 5 können." — Eine an die „D. Tg' Ztg." gerichtete Zuschrift ans Amer> lautet: „Die Ankunst des Ll-Boo>^ „Deutschland" war eine Sportas' regung ersten Ranges, aber nur c! , solche. Der Amerikaner wechselt Haut ebensowenig wie der Leop»' { und er ist und bleibt Deutschland n'' freundlich gesinnt. Die Aufreg' P wild bald wieder vergessen sein,' SwfmWMio. Darga/uYf y Ja DYa ° Y/cormart vfäfja :/9ei'-Yfc>j | o O/yoYra , —.rT-Jiz/oCiy. ._/>'■/Y .VvW W.YZP "JJT eo/^.Atngg^L £7>.^i»JVarna T 20 Yfm. ».mW ZuY7JVormarscfiz/7der/7oYzraYscYra haben von Amerika unter keinen^ ständen je etwas zu erwarten. ~ wir bekommen, müssen nur »ns erz>" j gen." — Und die „Kölnische 3»"' uieldet ans Washington: „Bezeich'.'s.„ sür die Haltung' der ainerikanO» ,. Presse ist der Umstand, daß der Auu der „Newyork World" gänzlich lang": „Die Hölle i» Rußland .. der „Newzork World" gänzlich'. !n-r drückt wird. Einige andere m veröffentliche» nur einen Auszug' „American" n»d „Tribüne". ne sähe fehlen völlig." Das si'-j,i nügen, »m den Unverbesserlich" ^ Deutschland, die immer Asti»' Amerika schielen und dort eine» ^ e>" mnngswechsel zu unsere» Gn»si" hassen", die Augen öffnen, Nr. 13. Deutsche Soldaten-Zeitung. 7 Schafft das Gold zur Reichsbank! Vermeidet die Zahlungen mit Bargeld! Jeder Deutsche, der zur Verringerung des Bargeldumlaufs beiträgt, stärkt die wirtschaftliche Kraft des Vaterlandes. ixr •• dNancher Deutsche glaubt seiner vaterländischen Pflicht völlig genügt zu haben, wenn er, statt wie früher Goldmünzen, jetzt Banknoten in der Geldbörse mit sich führt oder daheim in der Schublade verwahrt hält. Das ist aber ein Irrtum. Die Reichsbank ist nämlich gesetzlich verpflichtet, für ^ D r e i h u n d e r t M a r k a n B a n k n o t e n, die sich im Verkehr befindeil, mindestens H u n d e r t M a r k i n G o l d in ihren Kassen als Deckung tteitzuhalten. Cs kommt aufs gleiche hinaus, ob hundert Mark Goldmünzen oder dreihundert Mark Papiergeld zur Reichsbank gebracht werden, ^arum heißt es an jeden patriotischen Deutschen die Mahnung richten: Schränkt den Vargeldverkehr ein! Veredelt die Zahlungssitten! Jeder, der noch kein Bankko nto hat, sollte sich sofort ein solches einrichten, auf das er alles, nicht zum Lebensunterhalt unbedingt nötige Bargeld sowie seine sämtlichen laufenden Einnahmen einzahlt. Die Errichtung eines Kontos bei einer Bank ist kostenfrei und der Kontoinhaber erhält sein jeweiliges Guthaben von der Bank verzinst. Das bisher übliche Verfahren, Schulden mit Barzahlung oder Postanweisung zu begleichen, darf nicht das herrschende bleiben. Richtig sind legende Verfahren: Erstens — und das ist die edelste Zahlungssitte — Überweisung von Bank zu Bank. Wie spielt sich diese ab? Der Kontoinhaber beauftragt seine Bank, der Firma oder Privatperson, der er etwas schuldet, den schuldigen Betrag auf deren Bankkonto zu ^erweisen. Natürlich muß er seiner Bank den Namen der Bank angeben, bei welcher der Zahlungsempfänger sein Konto unterhält. Jede größere »irina muß daher heutzutage auf dem Kopf ihres Briefbogens vermerken, bei welcher Bank sie ihr Konto führt. Außerdem gibt eine Anfrage am Fernsprecher, bisweilen auch das Adreßbuch (z. V. in Berlin und Hamburg) hierüber Aufschluß. Weiß man nur, daß der Zahlungsempfänger ein Bankkonto hat, kann aber nicht feststellen, bei welcher Bank er es unterhält, so macht man zur Begleichung seiner Schuld von dem Scheckbuch Gebrauch. Zweitens Der Scheck mit dem Vermerk „Nur zur Verrechnung". Mit dem Vermerk „Nur zur Verrechnung" kommt zum Ausdruck, daß der Zahlungsempfänger keine Einlösungen des Schecks in bar, sondern ">r die Gutschrift auf seinem Konto verlangen kann. Bei Verrechnungsschecks ist auch die Gefahr beseitigt, daß ein Anbefugter den Scheck einlösen der Scheck kann daher in gewöhnlichem Brief, ohne „Einschreiben", versandt werden, da keine Barzahlung seitens der bezogenen Bank erfolgen ai'f- Nach den neuen Steuergesehen fällt der bisher auf dem Scheck lastende Scheckstempel von 10 Pf. vom I. Oktober d. I. an fort. Drittens Der sogenannte Barscheck, d. h. der Scheck ohne den Vermerk „Nur zur Verrechnung". . Cr kommt dann zur Anwendung, wenn der Zahlungsempfänger kein Bankkonto besitzt und daher bare Auszahlung verlangen muß. Er wird in Maße aus dem Verkehr verschwinden, als wir uns dem ersehnten Ziel nähern, daß jedermann in Deutschland, der Zahlungen zu leisten und zu Abfangen hat, ein Konto bei dem Postscheckamt, bei einer Bank oder einer sonstigen Kreditanstalt besitzt. Darum die ernste Mahnung in ernster Zeit: Schaffe jeder sein Gold zur Reichsbank! Mache jeder von der bankmäßigen Verrechnung Gebrauch! Sorge jeder in seinem Bekannten- und Freundeskreis für Verbreitung des bargeldlosen Verkehrs! Jeder Pfennig, der bargeldlos verrechnet wird, ist eine Waffe gegen den wirtschaftlichen Vernichtungskrieg unserer Feinde! Ansichtskarten Billigste Preise für Wiederverkäufer über 500 Originalaufnahmcn von Osl und West, stets neue Muster h 100 Stück M. 2.20 und 3,00 v Unfo /%■*-* Originalaufn. Soldatenlieder- u. Liebcsscricn ) 100 Stück b. ^ I\.a.rL6Il Originelle Kinderkarten, Sprüche u$w. ) M. 3,20. Äe Künstlerkarten *n großer Auswahl lOO Stück 5,—, 6,50, 9, l^.ca. 30 Stück tür M. 1,—, ca. 60 Stück M. 2,—, ca. 100 Stück M. 4,— ®rts für Einstecken von Postkarten 100 Stück 0,75. ^UtKu8!® “l Qualität 100 Stück 1,30 mit Einlage 100 A^brieftaschen mit Notizbuch, Bleistift und Landkarte ä 1,20 u. 1,50. Öme8scr Büchsenbrecher a 1,10, 1,30 und 1,80. höhere zusammenlegbar u 0,60. er! -*papier L_ rr _ (> "bix ab Hannover in Etuppcnp., in Pfuudpak. 100 Mappen M. 2,- mehr. 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Krieg iff schwer, dar»N v,v”’v" »*v»|! —*' - 7V -I- !*y r , .»iff braucht man sich nicht zu streiten. Man must sich 1 L immer wieder Vorhalten: der Feind fühlt das s""!' Wenn man mir im Felde sagt, die Wege sind 1#*^ der Regen hindert, dann sage ich immer: Kinder, 1 1 drüben haben cs auch nicht anders. Das hilft Die Weltgeschichte geht überhaupt nicht so" und er ^ mit dem Finger in der Luft eine gerade ansteige"' Linie — „sondern so" — und er zog eine zweite, lcnmäßig, aus- und absteigende, aber schließlich hi"". führende Linie. „Fm ganzen aber, das kann ich sagen, bin ich sehr, sehr zuversichtlich. Wenn Sie auf den neuen Kriegsschauplatz hinausgehcn, werbe Sie sehen, daß auch die Dinge dort uns das' Recht dazu geben. Ich bin 'sicher, Sie werden l' gute Eindrücke gewinnen. And nun Gott besohl''' meine Herren. Gute Reise!" Mit Frankreich schweben zur Zeit AnterhandluNgI über eine gegenseitige Vereinbarung, nach der krieg-? fangene nahe Verwandte, u. a. auch Freunde, aitt ->t, trag in ein und demselben Kriegsgefangenenlager einigt werden können. Ob die Vereinbarung zust"' kommt, ist noch ungewiß. — Ist einer der Brüder »Ej Offizier, während der andere zu den Mannschaften. einschließlich Feldwebel gehört, wird eine ÄereintU kaum möglich sein. — Gesuche, die bezwecken, "„ wandte und Freunde unter den kriegsgefange'hß Deutschen in Frankreich zu vereinigen, sind mög" bald an das Preußische Kriegsministerium Abte" Kriegsgefangenenfchutz zu richten. Aus Paris wird verbreitet, der französische nisterrat habe beschlossen, den Kaisern von Oeste"''. das Recht zum Tragen der ihnen von Napoleon " legentlich seiner Vermählung mit der Crzhesi Marie Luise verliehenen goldenen Kette des t ‘ der Ehrenlegion zu entziehen. Die hierüber ange"^ ten amtlichen Nachforschungen ergeben, daß i»r6A^> ein Schriftstück gefunden worden ist, das jene f’ (i, leihung bestätigen würde. Ebensowenig befindet 1 der Kaiserlichen Schatzkammer eine Kette der ge"""^,,'- Art und wo nichts ist, hat bekanntlich selbst der - ser sein Recht verloren. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schuft» S-p' Her" Cs wird noch immer unter Berufung auf den K. äch Zeppelin die Behauptung aufgestellt und vcrvrc ^ daß unsere Zeppeline ans Rücksicht aus Cnglano c, auf das Betreiben des Reichskanzlers nicht mit 9 Kraft eingesetzt werden. Dies hat, wie wir erst den Grasen Zeppelin veranlaßt, unter dem b tember das nachstehende Schreiben an den Reichskanzler zu richten: Hochverehrter Herr Reichskanzler! _ Wie ich höre, wird bei der von den S'^ie' Euerer Exzellenz betriebenen Agitation immer der darauf hingewicsen, es sei auch meine fyitf daß aus Schonung für England oder au» ^ z» Wunsche, eine Verständigung mit England erschweren, also aus irgendwelchen politischen -^v vcn, von den Zeppelinen nicht der möglich! same und rücksichtslose Gebrauch gemacht wir • habe mich überzeugt, daß die Verwendung " ^veC peline durch irgendwelche politische oder ^ i! Rücksicht in keiner Weise behindert wird. 7,7m,ip ja auch in letzter Zeit augenfällig in die EN ) , getreten.) Ich brauche Curerer Exzellenz ge», daß ich an diesem Mißbrauch meines gänzlich unbeteiligt bin und ihn ausrichtG, Ich stelle Euerer Exzellenz ergebenst "".O „sch z dieser Erklärung jeden gewünschten wem machen. Genehmigen Euere Exzellenz den der vollkommensten Hochachtung, mit der 8 geh' ren ich die Ehre habe als Euerer Cxzel"' ,, samst ergebener (gez.) Graf von Zeppelin, General dcr^ P „Daily News" melden aus Chicago: Arnchsm stein, ein Teilhaber eitler großen hiesigen o Deutsche Soldaten-Zeitung. 9 | _?cv. 13. £*r aus Berlin zurückgekehrt ist, teilt mit, er habe in Deutschland zwei mächtige Zeppeline gesehen, die «Deutschland" und „Amerika" hießen und für einen swnsatlautischen Dienst bestimmt seien. Die Luft- Asse Hütten eine Tragfähigkeit von 60 Tonnen. Sie Wurden sehr schnell fahren rind seien dazu bestimmt, Pe» Postdienst zwischen Deutschland und Ncuyork stnzurichten. Der Amerikaner hat nichts Neues gesehen. Cs ist bereits bekannt, daß sich über der Nordsee wiederholt R beiden Riescnzeppeline gezeigt haben, die für den ivarenvcrkchr mit Amerika bestimmt sind. Hoffentlich wiiue» sie ihren Dienst in nicht allzu ferner Zeit aus- uehmcn. ,Dcr Einfluß des Krieges auf die deutsche Turuer- Uyast läßt sich aus Folgendem deutlich erkennen. Cs Mauden am 1. Januar L916 11580 Turnvereine in “°2l Orten, von denen jedoch 2477 Vereine nicht haben ^'richten können, die vor dem Kriege 145 100 Mitglie- der zählten. Niünnliche Mitglieder zählten die Ö146 Vereine, die berichtet haben, 980 790, d. h. 91 684 we- niger als am l. Januar 1915; von den männlichen Mitgliedern sind 847 779 stcuerpslichtig, d. h. in mili- hirpflichtigem Alter über 17 Jahre. Im Heeresdienst Händen zu dieser Zeit davon 541 150 Mitglieder aus de» Vereinen, die berichtet haben, dazu kommen noch wenigstens au 100 000 Mitglieder aus de» Vereinen, die nicht berichtet haben, weil alle Mitglieder im Felde stehen. Insgesamt sind nahezu 750 000 Turner aus den Leihen der deutschen Turnerschaft ins Heer seit Kriegsausbruch getreten. Außerdem sind 32 628 Frauen und Mädchen gezählt worden. Jugendliche waren vor- handen bis zu 17 Jahren 133 731, und vom Eintritt Ws 18. Lebensjahr an bis zu 20 Jahren 89 081. — Jach den letzten Veröffentlichungen haben insgesamt "42 Mitglieder der deutschen Turnerschaft das Eiserne Kreuz 1s Klasse erworben. Darunter sind etwa >40 Mannschaften und 300 Unteroffiziere. .. Nix Deutschland! In einem englische» Schulbuch >ir die allererste Einführung in die „Erdkunde" — es >st hübsch mit Bildern ausgestattet und behandelt Län- und Völker in Versen — suchen wir vergebens nach Deutschland. Cs verträgt sich anscheinend nicht mit der Englischen Weltanschauung, die Kinder wissen zu lassen, Oaß cs ei» Deutschland überhaupt gibt. So wird die Nichtachtung den „Vettern" gegenüber großgezogcn von Kind an. Wie anders doch bei uns in Dentich- 'and, >vo es als besonders vornehm gilt — hoffentlich galt! —. den Kindern eine englische Erzieherin zu geben, damit sie gleich von vornherein in Hochachtung Oor dem englischen Wesen auswachsen. Wir wollen Natürlich nicht so albern sein, wie die Engländer, und Großbritannien aus der Kenntnis der Welt ausschalteu, aber lernen könnten auch unsere Kinder und ihre Leh- rer ctivas aus der englischen Auffassung, nämlich uns rei zu machen von der Bewunderung alles Fremden. Äus England aber sollten unsere Kinder gleich bei der ersten Einführung in die Erdkunde hingewieseu wer- den als den Anstifter des Weltkrieges, als den auf die Vernichtung Deutschlands bedacht gewesenen Gegner, Oer unsere Kinder aushungcrn wollte und die ganze Welt gegen Deutschland gehetzt hat. Feuergefährliche Postsendungen werden immer noch Ovu leichtfertigen Leuten von der Front und zur Front aufgegeben. Cs liegt Veranlassung vor, erneut Oaraus hinzuweisen, welche Schädigungen am privaten wie staatlichen Eigentum dadurch verursacht werden, aa, cs kommen selbst Menschenleben in Gefahr! Denn c3 ist vorgekommen, daß schars geladene Handgranaten w>d Zünder, wahrscheinlich als Erinnerungsstücke, aus dem Felde nach der Heimat geschickt wurden und durch irgendwelchen Zufall sich entzündet und entladen haben, Wit einer vernichtenden Wirkung für die mitbeförderteu Sendungen und einer Gefährdung der Postbeamten. ?o,i der Heimat ins Feld werden immer noch Streich- Ohlzscndnngcn beigepäckt, die ebenfalls leicht zur Cut- Endung kommen und großen Schaden verursachen w»nen. Also ein wenig mehr Ueberlegung bei 'TM<. Endungen znm eigenen wie zum Vorteil der anderen! Nebenbei ist es doch auch strafbar, solche Gegenstände !?>c Zünder und Handgranaten, wenn sie auch seiud- 'chcu Ursprungs sind, zu entwenden; es hat sich schon Mnchcr mit den sogenannten Kriegsandenken Unge- egcnheiten bereitet. Baben. Wie die Franzosen eine deutsche Kriegsanleihe filmen, wird in dem „Neuen Schwarzwälder Tagc- erzählt. Es heißt da: Wenn wir die Kriegsan- Bhe zeichnen, leihen wir dem Vaterland, damit der peind nicht wieder auf unsere Schwarzwaldhöhen 0 W»>t. Cr würde »ns ganz andere Kriegsanleihen Ulegcn. Als die Franzosen das lehtemal über den /wein kamen und den Schivarzivald herauffluteten, Miete ihr erstes Gesetz: „Erster Artikel: Alle Auf- ® Zehnte», Zölle, Zinsen, Renten, herrschaftlichen i.Rille und Cinktinste, wie sie immer heißen mögen, ä'u i„ Beschlag genommen und in den österreichischen d Alande» sowohl als sonstigen Fürstentümern, Län- fci11' Herrschaften, Klöstern, Abteien und anderen Or- des rechten Rheinufers für Frankreich erhoben yrFden." Der schiväbische Schivarzwaldkreis mußte 1914 Millionen Gulden, für jene Zeit eine uu- WCl|re Summe, zahlen. Cs wurde den Leuten das 01 "nter den Nageln herausgepreßt, bis alles ausge- e,. "1t war. Als der Deutsche Kaiser damals das Volk z»Msordcrt hatte, den Feind von den Grenzen zurück- orsen, hatte es nicht recht gewollt. Als nun das Volk so unbarmherzig drangsaliert wurde von den Franzosen des Geldes wegen, ries ein Geschichts- schreiber jener Tage dem deutschen Volke zu: „Hättet ihr damals, als man euch, ausfordcrte, gehandelt, statt zu träumen, welche Millionen wären erspart, welche Greuel, welche Verheerungen verhindert worden!" Soll uns das noch einmal geschehe»? Das Erträgnis in den Haselwaldungen in Baden fällt ausgezeichnet aus. Seit 1882 wurden so über- reiche Mengen von Haselnüssen nicht mehr geerntet. Große Säcke voll wurden von den Sammlern nach Hause geschleppt und die Haselnüsse zu Oel geschlagen. Auch aus de» Rheinwaldungen wird eine überreiche Haselnußernte gemeldet. Wir haben seit dem Be- stehen unserer Zeitung immer wieder auf den Nutzen der Anpflanzung von Hasclnußsträuchern hingewiesen, Gelegenheiten dafür finden sich noch vielfach in Dör- fern,' an Knicks, Fcldgrcnzen, Cisenbahndämmen usw., aber auch in städtischen Anlagen und Gärte». Bayern. König Ludwig sagte bei einer Truppenvereidigung: „Seit mehr als 2 Jahren sichren wir «inen ehrenvollen Kampf gegen eine Welt von Feinden. Haben wir einen Teil von ihnen besiegt, so treten neue aus. Wir wollen sie ebenso besiegen wie die alten Feinde. Wo immer der deutsche Soldat auftrat, ist er siegreich ge- wesen. Wir alle wollen keinen allzu langen Krieg, aber wir wollen auch nur einen Frieden in Ehren, einen Frieden, der uns unsere Stellung in der Welt verbürgt. Die vielen Opfer au Gut und Blut dürfen nicht umsonst gebracht sein. Ruht darum nicht, bis eure Feinde besiegt sind. Windet neue Lorbeeren um eure alten, ruhmreichen Fahnen gleich, denen, die vor euch ins Feld gezogen sind! And damit Gott be- fohlen!" Am geringsten war die Zahl der Nußbüume. Von 35% Millionen Pslaumenbäumen entfielen allein 6,6 Mil- lionen auf die Provinz Sachseir. Aepfelbüume wur- den 40. Millionen und Virnenbäumc nur 15'% Mil- lionen gezählt, gegen 14 Millionen Kirschbäume. Die meisten Äirnenbäume, nämlich 8% Millionen Stück, und 7,2 Millionen Aepfelbäume hat die Rheinprovinz. Ost- und Westpreußen, auch Posen sind dagegen arm an Obstbäumcn. Hannover besitzt eine Menge Kirsch- bäume, ebenso die Mark Brandenburg. Brandenburg. Das Ergebnis der Reichsbuchwoche betrügt nicht weniger als 2 Millionen Bünde und Zeitschriften un- terhaltenden und wissenschaftlichen Inhalts, die als eine gewaltige geistige Truppenmacht hiuausgezogen sind und nicht wenig dazu beigetragen haben, unseren kämpfenden Brüdern und Söhnen in ihren dienstfreien Stunden eine willkommene Anregung sowie den Lei- denden Trost in schmerzcrfülltcn Tagen zu gewähren. Durch Geldspenden, die eine Höhe von etwa 11000. Mark erreichten, wurde die Anschaffung weiteren Lese- stoffes ermöglicht. — Der Gesamtausschuß, denn täglich eine große Zahl von Anerkennungsschreiben nicht nur von Truppenteilen, sondern auch' von einzelnen Sol- daten, den Empfängern der Bücher, zugchcn, sagt hier- durch allen Gebern und allen, die ihm bei seiner Sam- meltätigkeit werktätige Hilfe geleistet haben, seinen herzlichsten Dank. Cr richtet gleichzeitig an die weiteste Oefscntlichkeit die dringende Bitte um weitere Unter- stützung, da nach wie vor zahlreiche Truppenteile und Lazarette Ersuchen um Zuweisung von Lesestoff an dic Geschäftsstelle, Berlin RW. 7, Reichstagsgebäude, Zwischengeschoß, Zimmer 8, gelangen lassen. Hessen-Nassau. Der Kaiser bringt der Errichtung einer Offiziers- Kaffeetisch vor einem Blockhaus. Der Kanonendonner aus dem Westen, der in den Sommermonaten in Kaiserslautern vollständig ver- stummt war, ist jetzt, namentlich in den Abendstunden, wieder sehr deutlich hörbar, selbst bei anderer Wind- richtung. Damit ist die Annahme, die das Schweigen des Kanonendonners während des Sommers auf die Belaubung der Wälder zurückftthrte, hiufüllrg. Sie war an sich schon ziemlich unwahrscheinlich. Elsaß-Lothringen. Aus Saarburg, das militärisch bedeutungslos ist, 'folgte ein erfolgloser Angriss mehrerer Flugzeuge. Hansestädte. „Essen und Trinken hat der Frontsoldat mehr als »t und reichlich; aber bei der geistigen Nahrung ist er je» doch aus Zuschußportionen aus der Heimat angc- icsen. Waren uns schon die abgegriffene» Schmöker ob, die aus Rumpelkaminern an die Front gewandert i sein schienen, um wieviel größer ist nun unsere reude an diesen schmucken blitzenden Bündchen, die ir jetzt von Ihnen erhielten" so schreibt ein c u t n a n t v o >i der Vs e r s r o » t an die Deutsche lichter-Gedächtnis-Stiftung in Hamburg-Großborstel. - Gefangene englische Offiziere berichteten kürzlich, .iß sie durch aufgefangene Briese wohl unterrichtet ien, wie groß der Mangel an Lebensmittel» in Deutschland sei, und daß unsere Feinde deshalb eines .ildigen Sieges gewiß wären. Hossen wir nur daß er Feind auch Briese wie den vorstehenden absaiigt. lie Deutsche Dichter-Gedäckitnis-Stistung, die seit msbruch des Krieges 376 377 Bücher ins Feld, ^ an azarette und Kriegsgefangene sandte, erhält täglich llche Schreibe», die beredtes Zeugnis von der Kraft „d dem frohen Mut unserer Truppen ablegcn. Vreußen In Preußen stellte man bei der letzten Zählung nr T05 Millionen Obstbüume fest. Während in cinzel- cn Kreisen ei» bcsriedigcnder Bestand an Obstbau- len ermittelt wurde, war er in anderen sehr gering. Heilanstalt in Bad Homburg v. d. Höhe seine beson- dere Fürsorge entgegen. Die Errichtung dieser An- stalt, für deren Bau Herr Generaldirektor Reinhokd Becker, Creseld, den Betrag von 1 Million Mark zur Verfügung gestellt hat, verzeichnet einen erfreulichen Fortschritt, indem die Stadtverordueten-Versammluna des Bades Homburg ein Grundstück im Werte von 500 000 M. kostenlos bereitgestellt hat, welches der Kaiser für diesen Zweck als besonders geeignet aus- gewählt hatte. Der Kaiser hat Herrn Generaldirektor Becker, Creseld, durch dessen Anregung die Errichtung dieser für unsere kriegsverlehten Offiziere bedeutsamen Anstalt wesentlich gefördert worden ist, sein mit eigeu- händiger Unterschrift und mit huldvollster Widmung versehenes Bild verliehen. Posen. Der Kultusminister hat aus Grund eingehender Untersuchungen durch einen Ausschuß angeordnet, daß aus der Unterstufe der katholischen Schule zu Schneide- nitthl diejenigen Kinder, die zu Ostern dieses Jahres ohne Kenntnis der deutschen Sprache in die Schule cingetreteu sind, während eines angemessenen Teiles der Unterrichtszeit in polnischer Sprache in Religion unterrichtet werden sollen. Rhein! a » d und W e st f a l e n. Als Hauptmann und Bataillonsführcr hat der Hos- prediger in Coesfeld in Westfalen, Pastor Martin Braune, den Heldentod gesnndcn. Der Entschlafene entstammt einem Posencr Pastorengeschlecht und war verheiratet mit der Tochter des Geheimen Baurats Nestor in Pose». S ch l e s >v i g - H v l st e i n. Die Wanderausstellung „Die Kunst im Kriege", veranstaltet vom Deutschen Museum für Knust i» Han- del und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen) auf der die „Vaterlandsspende" auch einen von Herrn Architekten Cndell-Berli» gefertigten Entwurf eines Erholungsheims ausgestellt bat, besindet sick, in Altona und wird von hier ans im Monat Oktober nach Flensburg verlegt. 10 i-Zeitung. ycr. io. Aus Feldwache. (Eine Karsreitagsgeschichte. „Ich habe solche Sehnsucht nach Dir!" Nichts weiter stand aus dem weißen Blatte, das er aus dem Briefumschläge hervorgeholt, den er noch in letzter Minute vorm Abmärsche erhalten. Cr hatte ihn still in die Tasche gesteckt; er hatte keine Zeit zum Lesen. Cr war mit seinen Leuten aus die Feld- wache gerückt, die hier dicht am Feinde lag. Nun hatte er seine Posten ausgestellt, sie alle noch einmal unterrichtet und war daun in seinen kleinen Unterstand gegangen, der ihm als Feldwachhaben- den allein diente. Da hatte es in seiner Tasche geknistert; er zog den Brief heraus. Die krausen Schristzeichen kamen ihm doch so bekannt vor — er faßte sich au den Kops: „Lotte!" — Rasch hastete er den Umschlag auseinander, das Blatt heraus, und nun tanzten sie vor seinen Augen, die Worte: „Ich habe solche Sehnsucht nach Dir!" *. * Cr mußte sich auf den Stuhl setzen; er stützte bcn brennenden Kopf aus dem wackligen Tisch in die Hände. Cs überrannte ihn alles, was gewesen, hämmerte an seine Seele, zerrte an seinem Herzen. Dunkle Tiefen wurden wieder hell; verschüttete Brunnen sprangen aus. Sie kam zu ihm! * # * Hans Peters eilte hinaus. Draußen wollte er die wirbelnden Gedanken zur Ruhe betten; die drückende Enge des Unterstandes ängstigte ihn. Eine warme, sternenhelle Vorfrühlingsnacht um- fing ihn. Solch eine Nacht war es gewesen, als sie sich fan- den. Dahinten aus heimischer Crde im Lenzeswald. In einer Gesellschaft hatten sie sich kennen gelernt; sie, die einzige verwöhnte Tochter' wohlhabender (El- tern, er, der arme Literat, dessen Gedichte und ein soeben erschienenes, seltsam tieses Buch begannen, ihm einen Namen zu machen. Man kam ihm entgegen, um- schmeichelte ihn; er fühlte sich so wohl dabei. War er doch durch eine liebearme Jugend gegangen: die Mut- ter früh verloren, der Vater ein franker, ewig mürri- scher Mann. Das hatte Hans Peters frühzeitig still gemacht, hatte alle seine Sehnsüchte nach innen ge- schickt, ihn zum Pveteu geweiht. Und aus diesem ver- sonnen Geiste war auch sein Buch: „Zum Lichte em- por!" geboren. Und dieses stille Buch hatte einen lauten Erfolg. Am Gegensätze hatte sich wieder einmal die Begei- sterung der Masse entzündet. Und man suchte ihn, den bisher im Leben keiner gesucht, dem keiner liebe- warm entgegengekommen. So wurde sein Herz weich, sein Herz, das ja so sehnsüchtig nach Liebe hungerte und diesen Hunger so ängstlich verschlossen hatte. Und nun kam ihm dieses stolze, zarte Mädchen entgegen — es war ihm wie ein Traum! Sie hatte es sich wohl als Spielerei gedacht, diesen großen, blonden Menschen, von dem man soviel sprach, ein wenig an sich zu fesseln. Als sie aber seine tief verhaltene Glut hervorbrechen sah auf jenem Gang durch die märkische Heide, den man nach jener Gesellschaft unternommen, da hatte sie 'wohl auch ein tieferes Gefühl gepackt. Sie waren beide zurückgeblieben, und er küßte sie scheu, die ihm mit ihren jungen Lippen entgegenkam. Und nun brannte das Feuer lichterloh, das sie ent- facht! Jetzt war er erst richtig Mensch geworden, der sich ihr in seiner innerlichen Dürftigkeit seelisch ganz zu eigen gab. Ein Feuer war's, das sie mitverbrannte. Ihre Schmeichelreden, seine Dickköpfigkeit — sie überwanden alle Hindernisse, alle Weigerungen ihrer Eltern. Lotte wurde fein Weib! Der einsame Manu unter dem russischen Sternen- himmel stöhnte laut aus. Das brachte ihn zu sich. Cr wollte hier draußen vergessen und sann sich immer tiefer in die Vergangenheit. Wie ein Schlafwandler ging er die Reihe der Posten ab. Er wollte au anderes denken und konnte doch nicht. Cs war gegangen nnc so oft. Aus dem verwöhnten, lebensprühenden, geselligkeitgewohnten Mädchen und dem schwerblütigen Manne konnte keine Einheit werden. Sie wollte nach außen, mit ihm glänzen; er wollte nach innen, sie vertiefe». Sie fanden beide den Weg zu- einander nicht; je mehr sie ihn bedrängte, umsomehr verschloß er sich, ließ er alle Bitterkeiten über sich er- gehen. Sie reiste zu ihren Eltern; erst kurze Zeit, dann immer länger und öfter. Cr konnte nicht betteln, er, der Mann von unten das reiche Mädchen. Um eine sichere Einnahme zu haben, um sich vom Gelbe ihrer Eltern ganz zu befreie», nahm er eine Stelle in der Schristleitung einer Zeitung an. Sie folgte ihm nicht in die niederdeutsche Mittelstadt. Die gesetzliche Trennung seiner Che hatte wohl nur der ausbrechende Krieg, der ihn als einen der ersten Freiwillige» sah, verhindert. Cr hatte im Kampfe ver- gessen wollen, hatte sich willentlich der Gefahr ausge- setzt der Tod hatte ihn stets verschmäht. Aber es war so etwas wie ein Vergessen über ihn gekommen, er hatte sich mühsam einen Frieden zusammengestümpert. Und nun praukte dieser Brief in sein Leben, nun zerrte er hervor, was nur in dunklen Nächten an ihm ge- rissen und ihn unglücklich gemacht! Cr mußte ihn noch einmal sehen, er ging in den Unterstand. Im schmalen Kerzenschein stand es vor ihm: „Ich habe solche Sehn- sucht nach Dir!" Da schrie all der Jammer in ihm auf, all die schwere Zeit der Not und des Stillewerdens. Da wur- den die Tage wach, in denen er um seinen Menschheits- glauben gerungen, die bitteren Stunden, die jene ihm bereitet. Jene, die nun nicht kam, ihn um Vergebung zu bitten, sondern einfach von ihrer Sehnsucht schrieb. Und seine Sehnsucht? - - Hatten nicht die weichen Frühlingstage in seinem Blute gehämmert - schon ein Jahr und nun wieder! Hatte nicht seine Jugend sich nach Liebe gesehnt und nach ihr geschrien — schon ein Jahr und nun wieder! Hatte nicht seine ganze Kraft durch all die Seelennot zerflattert am Boden gelegen — schon ein Jahr und noch immer! Nein, nein, er wollte nichts von ihr wissen, er wollte nicht zurück! Er ging ihn einsam weiter, seinen stillen Leidensweg: Allein und frei! Cr stand wieder draußen bei seinen Posten. Und hörte den einen sagen: „To Hus wär't Kar- friedag doch beter!" che». Und als die Zigarette anfing zu brennen, ver- kohlteu die Worte, die aus dem Papier standen: „Ich habe solche Sehnsucht nach Dir!" * » * Die Russen zogen sich bald zurück. Im Morgen- grauen besetzten die Unseren die Feldwache wieder — unter einem neuen Führer. Daheim aber begannen die Glocken ihre Klage um de» Seelenheiland, den eine Welt voll Neid und Miß- gunst, voll unversöhnlichen Hasses an das Kreuz ge- bracht. Begauue» ihre Klage um Deutschland, dem eine Welt voll Neid und Mißgunst, voll unversöhnliche» Haffes seine besten Söhne geraubt. Jener hat überwunden und ist auferstanden in un- vergänglicher Größe! Du, mein Deutschlaiid, wirst überwinden und aus- erstehe» in unvergänglicher Größe! Dein Ostern naht! * * (Ein junges Weib lauscht dem Glockenklang und wartet. Ihr ist so bang dabei — sie muß weinen. Sie ivird noch lange ivarteu — Und iioch länger weinen. Hellmuth N e u ui a n «• Het Alwietscher-Lied. Von Konstant Jakob Hanse».*) Dietschland, Dietschland boven Alles, boven Alles, wat er geldt, wen et ooit »aar Stam en Sprake broederlyk sich samenstelt! Vau de Lei tot aan de Memel, von de Ctsch tot aan de Belt: Dietschland, Dietschland boven Alles, boven Alles, wat er geldt! Twitig, dertig Millionen Nederduitschen wasse» dra: Hollands Leeuwe», Vlaaudreus Ker» Duitschlands Ould-Teutouia. Ook in Oost- en Westerwereld en geheel Suid-Asrika: twitig, dertig Millionen Rederduitsche» Waffen dra! Dietsche Brouwe», dietsche Trouwe, dietsche Drauk en dietsche Saug füllen overal beware» Hunnen ouldeu schone» Rang; o»s ter eedle Daad besiilcu ons' geheele Leve» lang: dietsche Vrvuive», dietsche Trouwe, dietsche Drauk en dietsche Sang! Cenigheid en Recht en Vryheid voor het dietsche" Vaderland, daaruaar laut ons Allen streve» broederlyk met Herz en Hand. Cenigheid en Recht en Vryheid syn des Segens Onderpand: in den Glaiis vau dese» Segen bloeye 't dietsche Vaderland! *) Dr. Konstant Jakob Hansen ist der hochverdiente Begründer der, zunächst allerdings nur wiffenschastlich beachtliche», alldietschen Schreibweise, die den sämtlichen Stämmen des Niederdevtschtums die Gemeinsamkeit ihrer Sprache querweq über die kleine» »lundartlichen Verschiedenheiten »»d Besonderheiten der Schreibweisen in Erinnerung ruft. Da stieg es vor ihm auf, da drüben über dem von den Russen besetzten Hochwald stand es ganz klar gegen den Sternenhimmel — das Kreuz von Golgatha. Und des Welteuheilauds bleiche Lippen sagten ihm die- selben Worte, die sie durch Jahrtausende hindurch der bangenden, zweifelnde» und hosseuden Menschheit ge- predigt — die Worte vo» verzeihender, alles gebender Liebe. Liebe ist Tat! Frohgemute, herzhafte Tat! Dem wollte er sich verschließen? Nein, er wollte es auss neue wage»! Gleich wollte er ihr ein paar Worte schreiben — Da — (Ein Ueberfall der Russen überschüttete die Feld- wache mit einem Hagel von Geschosse». Mit beiden Händen fuhr sich Hans Peters gegen den Kops machte einen kleinen Sprung und siel vornüber auf die Erde: Kopfschuß. Seine Leute hielten sich, solange es gegen die lieber* macht ging; dann zogen sie sich langsam zurück. Ihre» toten Führer »ahmen sie mit. Die Russe» durchsuchten die Unterstünde. Einer kam in de» des Feldwachhabende». Nichts z» hole»! doch da Zigarette»! Seine gierige» Hände griffen danach. Und aus dem Papier, das auf dem Tische lag, machte» sie eine» Fidibus, hielte» ihn ans Lichlstümps- Llnsere Feinde und — wir. Frage ans Schicksal. Ein Geschichtchen, für desse» Wahrheit ein Zahlmeister einsteht, wird in der Kriegv zeituug der iO. Armee erzählt. In einem besetzte» r»!' sischen Dorf soll deutsche Sauberkeit geschaffen werden- Die Cinwohner, die seit ewigen Seiten bei kleinen »»_ großen Verrichtungen einfach hinter der nächsten Ha»»' ecke verschwanden, sollen aus Kosten der Kultur »o» dieser alte», liebe» Gewohnheit abgebracht werden. D» Ortskomiuandant läßt sich die Panjes zusammenhole» und verfügt durch Vermittlung eines Dolmetschers, i'a£» kurzer Belehrung über die Zweckmäßigkeit einer solche» Einrichtung, den Bau von Aborte». Ringsum ver- ständnislose Gesichter. Da fragt ein Panse, dem bell» Nachdenken über die neue Verordnung in einem Pu»'» Ziveifel entstanden sind, i» gebrochenem Deutsch: „Abel' wo Hund?!" Die englischen Soldaten in Frankreich habe» W sehr oft aus dem Platz verheiratet. Der rasche 2U' schluß dieser Chen hat freilich nicht immer gestattet fei'' zustellen, ob die neue» Ehemänner in ihrem eigew» Lande frei vo» allen eheliche» Banden seien. Cs ß»» „Anglücksfälle" vorgekommen, die de» Iustizminister Ss' zwungen haben, die Ausmerksamkeit der Richter aus »' Notwendigkeit zu lenken, die Eheschließungen zwisw'' Französinnen und britischen Untertanen mit gew>!st, Bürgschaften zu umgebe», um Versuche der Doppel''»' z>i verhindern. Der Plauderer des „Figaro" erzählt: „Gestsi', nachmittag sah man vor einem Boulevardkassee^ e»^ sehr bezeichnende Gruppe sitzen: eine» russischen Mao' fen mit weißer Mütze, aus deren Band der R«» seines Schiffes in Gvldbuchstaben prangte, zwei Schot''. in Kilt und Barett, einen sranzösischeu Zuave» und z>»' anamitische Schützen in feuriggelb besäumte» Kakiblu!'^ And alle diese Krieger, die von den vier Ecken der 2m gekommen wäre», schienen einander vollkommen zu. stehe». Jedenfalls zechten sie lustig und sreundschastimb wie ich in einem aus allen Sprachen zufanliueiigesetzh ve»' iw./ in uiam vivii7 imvti w-pi v.i\.i/c*i gn i - <. Esperanto erfragen konnte, brachteii^sie es auch fer^p' Ö_V|V, v fettig Abendessen zu tun, und die anderen schrien ihm von >l)'' sich mit einander zu unterhalten. Einer, schwarzer Teufel von Senegalefe, hatte ein mit Kopp al'- Tischchen aus mit einer Handbewegung zu: „Boches! Schneid', schneid', Kamerad! schneide»!" Der Senegalese zeigte mit breitem Auslachen. >' weiße» Zähne und antwortete mit der gleiche» H" bewegunq: „Ja! ja! Kopp' abschneiden die Boches!" Das ist ein wahrer Verbands-Bode». DieSpra^',, Verwirrung zu Babel wäre niemals eingetrete», '»F. alle die Leute dort so gut. gewußt hätten, ivas sie. ,-| hatten." So sehen sie aus die Herren Kulturtra» o»l. Scheuer»K |i iviever eine viuamue m vus andere des Dorfes geschlagen. Sie hat drei Einwohner tötet und einem Landwehrma»» beide Beine abgei'» ,, Cr sollte heute Abend in Arlaub »ach der.-A'sijch reisen, um sich kriegstrauen zu lasse» und war »> w „„> lieber Abschiedsstimmung in den Garten gegangen ^ sich zu sonne» »ud von de» selige» nächsten Tag'■ träume».' '' »fa,dW- - mit den sr ten Obst pflückte». Der Arzt ist sofort zur hatten." So sehen sie aus die Herr In seine» „Kleinen Bildern von der Sommes erzählt der Kriegsberichterstatter W Soeben ist wieder eine Granate in das and Da hat ih» die Granate gefaßt, gle'^^ü' sranzösische» Bauersleuten, die in ihrem im cmn pflückten. Der Arzt ist sofort znr Stelle, j# es ist keine Hossnuug mehr. „Wieviel Zeit noch?" fragt der Verwundete mit fester ü! pik' „Wenig." Dan» will ich gleich mein TestaM'»' fieven!" Da er niemanden aus der Welt hat, v ^ jl er sei» ganzes Vermöge» seiner Vrant »ud l'vj';. ,»> dazu: ,',I» meiner letzten Stunde sollst Du g- wiffen, daß ick, mein Leben gern für das Vater " 0pi geben habe und als braver Mann gestorben i '-Atz'» zu klage». Ich will, daß auch Du nicht klagst. ,p> Wunsch ist, daß Du einen braven Mann & wen» es sein kan», einen Kriegsbeschädigtem Nr. 13. Deutsche Soldaten-Zeitung. U Dasein mit Deinem Vermögen erleichtern kannst, sollst nicht ledig bleiben, denn das Vaterland faucht nach dem Kriege die Kinder braver Mütter, ach werde vom Himmel auf Dich hinuntcrscbcn und Aine Kinder segnen, als ob cs meine wären." — Am Abend bestatteten ihn die Kameraden auf dem kleinen öriedhof vor dem Dorfe, >vo täglich die Crnte des Ades aus den Verbandsplätzen beigcseht wird, und jeder streute eine Handvoll Blumen aus das Grab des braven Mannes. Ein Vulgare, der, Berichterstatter vom Kriegs- Ichauplatz Süd des Blattes „Echo de Vulgarie", Iv. G. «alaidjeff, schreibt: „Cs war mir möglich, die Wirkun- gen der eisernen deutschen Manneszucht aus der Nähe 'ennen zu lernen und zu sehen, mit welch erstaunlicher A'schicklichkeit der deutsche Soldat jede Aufgabe be- wältigt und wie gewissenhaft er sie ausstthrt, ohne Rück- !'cht darauf, ob mit ihr sein eigenes Bestes verbunden W oder nicht. Aeußcrst selten sieht man die Soldaten bss Kaisers Wilhelm ohne Beschäftigung. Sind sie ">cht durch Schanzarbeiten in Anspruch genommen, so Widmen sie der Ausschmückung ihrer Unterkunft die liebe- allste Sorgfalt. Mit Eifer betreuen sie ihr Gärtchen Aid verstehen es, richtige Gemüsepflanzungcn hcrzu- Wen. Wenn dann am Abend der Himmel sich mit fernen bedeckt, die .goldenen Mondstrahlcn sich im chaffer spiegeln, wenn friedliches Dunkel die Berge ssngsum einhüllt und hier und da nur noch der letzte schrei der Nachtigall ertönt, während die Wellen der ?truma heftiger erbrausen läßt — dann nimmt das Echo Hügeln und Schluchten den Schall chcs Chorgesanges A deutschen Soldaten auf, der Wind trägt die Klänge °sr deutschen Volkslieder auf seinen Flügeln fort ">bser Volkslieder, deren herrlichstes der feierliche Sang »Deutschland, Deutschland über alles" ist. — Flieger gewidmet. Sie bestehen aus Fliegerbcrichten, denen einige mehr oder weniger gelungene Reimereien beigefügt sind und dürften jedermann willkommen sein. Hat doch das Ringen „hoch in den Lüften" unserem Ricscnkampf ein neues ganz besonderes Gepräge ge- geben. Deutschland und der Weltmarkt. Von Prof. Dr. Paul Arndt, Frankfurt a. M. (Deutsche Feld- und Heimatbücher, Band 14.) Geh. M. 0,40 (IV u. 48 S.) 8. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1916. Das Büchlein gibt einen fesselnden Aeberblick über das, was Deutschland erzeugt, verarbeitet, ein- und aus- führt, >ß>d ein tieferes Verständnis für seine Werk- tätigkeit und seinen Handel, denen cs zum guten Teil seine jetzige hohe Blüte zu verdanken has. Für unsere Schuljugend dürfte das nette Büchlein ein wichtiges Hilfsmittel beim Unterricht abgeben, wie cs auch i»>- seren Feldgrauen „draußen und drinnen", die so eifrige Zeitungsleser sind, manche willkommene Erläuterung bringen kann. Kurz und klar gibt cs Aufschluß über die Frage nach den Grundlagen unserer Leistungs- fähigkeit. Sir Roger Casemcnt. Gesammelte Schriften. Verl. Jos. C. Huber, Dicffen vor München. Preis M. 3,50. Wie sollten wir das Wesen dieses Helden, den Cnglanv zu seiner eigenen, Englands, ewiger Schande schmählich hingemordet hat, besser kennen lernen, als aus seinen eigenen Schriften. Diese Schriften sind für uns von um so größerem Wert, als sie scharf und klar von Tat- sachen berichten, die ein grelles Licht auf die Machen- schaften der englischen Machthaber werfen, und weil diesem Manne ja nicht nur für das, was er für sein heißgeliebtes irisches Vaterland getan hat, im wahren Sinne des Wortes der Strick gedreht worden ist, Schmach über England! sondern auch für seine Gesin- nung unserem Vaterlande gegenüber. G. P. S. C. Bücherbesprechung. Balladenbuch. Gesammelt von Ferdinand Avcna- ^'»s. Gekürzte Taschenausgabe. IV und 296 Seiten U Dünndruckpapier. Zu biegsamem Pappband 2 M. München, Georg D. W. Callwey. f. Kein Volk der Erde ist so reich an geistigen Mähen wie wir. Cs ist ja nicht Spott, sondern eher wenn sie uns da draußen „das Volk der Anker und Dichter" nennen. And kaum ein zweiter hat so bewährt als Schahhütcr und Schahstückbewcrter, ■’'lc Ferdinand Avenarius. Wenn er nun hingeht und M)t ans den Kammern das Beste und Schönste, was qj.a» Balladen findet, um cs i» einem handlichen Andchcn, - - jedermann kann es bequem immer bei "ch führen, ist cs doch zunächst für unsere braven Fcld- Auien gedacht — zusammenzustellen, so können wir Muß ^cin, daß wir mit solchem Büchlein einen ganz 'Istbaren Schah unser eigen nennen, einen Schah für Mloß und Hütte und ganz besonders für den Schühen- ökaben. , Hoch in den Lüsten. Dokumente aus großer Zelt Franz Mahlte. (Eoncordia Deutsche Äerlaqs-An- 'M, Berlin SW. I I.) Preis: 1,50 M., geb. 2,50 M. Avkumcnte", warum nicht „Arkundcn"? aus dieser, un- 3Cl' Zeit sind nicht hoch gönug einzuschätzen. Die bor- genden sind dem Hcldcnlebcn und -sterben unserer Von einem Leser aus dem Felde. Etwas zum Nachdenken. Vom vaterländischen Denken. Sollte man davon wirklich in unserer großen Zeit noch Worte machen müssen? Wer die Opfersrendigkeit des deutschen Volkes hinter der Front und die Zähigkeit derer in der Front im Durchhalten kennt, dem müßte ei» Zweifel an vater- ländischem Denken nicht kommen. And doch ist so manches im äußeren Leben unseres Volkes geeignet, deutsches Wesen, ganz im Gegensatz zu der herrlichen Betätigung im Kriege, in falschem Lichte erscheinen zu lassen. Die Ausländerei tteibt noch immer ihre Blüten, nicht nur in Wort und Schrift, sondern tatsächlich in der Vorliebe für das Fremde, das uns vielfach immer noch mehr gilt als das gute Deutsche. Diese Fremdendienerci setzt uns in den Äugen der Welt herab, schadet dem vaterländi- schen Gedanken, denn cs stärkt das Selbstbewusstsein der anderen und läßt sie immer noch nicht zur Erkenntnis ihrer Rückständigkeit kommen. And doch ist man uns gegenüber in letzter Zeit schon gerechter geworden, hat zugestanden, daß uns nach den Erfolgen unserer Tech- nik, Chemie, unserer Organisation und Erfindungs- gabe alles möglich ist — selbst ein Secsieq über Eng- land! Aber eben diesen Scesieg vor dem Skagerrak — dem andere folgen mögen! — nennen wir nicht einen beispiellosen Erfolg deutschen Wagemuts und deutscher Aeberlcgenheit, sondern „eine Katastrophe" für Eng- land. Eine uns bis ins Innerste ergreifende Rede unse- res Kaisers oder Reichskanzlers ist uns eine „Sen- sation"! Wer nach solchen Aenßeruugen einer un- deutschen öffentlichen Berichterstattung deutsches Wesen beurteilt, oder nach der Preissteigerung ausländischer Kunstwerke selbst in Kriegszeiten uns einschätzt, kommt zu einem schiefen Bild. Er muß uns für unverbesserlich halten, wie ja auch vor dem Kriege das, was man über deutsches Wesen in den deutschen? Zeitungen lesen konnte, uns bei unseren Feinden in das Licht des un- einigsten und verkommensten Volkes der Erde.gebracht hat. Die Taten dieses Volkes haben dann erst bewiesen, wie anders der Kern beschassen war. Mit Gewalt haben wir da alles undeutsche Wesen abgcschüttelt. Der vater- ländische Gedanke kam zum vollen Durchbruch. Seine äußeren Zeichen sind Begeisterung, Opfersrendigkeit, Kampfmnt und Siegeszuversicht. Millionenopfer an Blut, Gut und Leben find des Zeugen, und das Gedacht- nis dieser Opfer lebt in unser aller Herzen fort. Cs wird, so b»ffen wir, auch im äußere» Leben des Volkes seine Früchte tragen und alles undeutschc Wesen aus- tilgen. Etwas zum Lachen. Also doch! Kanonier Hintertupfer entdeckt im Keller ine Bierflasche, freut sich über diese unerwartete Gottes- abe, seht an zum Trinken und stellt die Flasche mit inein Wehlaut auf ihren Platz zurück: „Das ist ja Zitterwasser." Sein Kamerad grinst und sagt, mit e» Augen zwinkernd: „Na, reich mir auch mal .das Bitterwasser." Cr tut einen kräftigen Schluck, aber der lluch, der darauf folgt, ist noch kräftiger: „An dct is >eeß Gott Bitterwasser!" Da lachte der Dritte laut nd sagt: „Ihr denkt wohl, ich lass' mich dumm machen? r»n gerade nicht, immer feste 'runter mit dein Bitter- >asser!" Ein beachtenswerter Schliick leert die Flasche, her sogleich wirft er sie weg mit dem Ruse: „Aiid cs ,ar doch Bitterwasser!" (Liller Kriegsztg.) Von einem Leser aus dem Felde. Italien. Ich halt' einen Kameraden. Einen schlecht'rcn findst Du nicht. Die Trommel schlug zum Streite, Cr schlich von meiner Seite und sprach: „Ich tu nicht mit." Eine Kugel kam gcslogeii. Aha, die ist von Dir! Erhabener Gedanke! Cr füllt mir in die Flanke und will ein Stück von mir. Kann Dir das Stück nicht geben. Cs ist für Dich zu schad'. And kommst Du es zu holen, Ich will Dich gut versohlen, Du schlechter Kamerad. Otto Schreiber. Was nun? „Na Hein, wat hast dt: denn da?" Es waren Eier, die sich unterwegs mit einem Päckchen Kanaster lieblich vermischt hatten. And Hein überlegte: -Au weit ick »ich, ät ick dat, oder smeuk ick dat ut de D>p- (Dtsch. Kriegsztg. v. Baranowitschi.) Gewissenhaft. „Na, Sepp, du sitzest da neben der geöffneten Zigarettenschachtel mit der Ahr in der Hand?" — „Ja, Tante, in zwei Minuten werde ich 17 Jahre alt, dann darf ich rauchen!" (Meggcnd. Blätter.) Etwas zum Noten. Fügst du die erste Silbe unseres jüngsten Feindes ein in der Vicrbundvölkcr Anfangszeichen und hängst daran, wovor der Feind vergehen sollte, so hast du nur das in am Schluß zu streichen, dann zeigt sich dir, wo jener, noch wußte nicht, wie ihm geschah, der allerschönsten Hiebe sich alsobald versah. Auslösung in der nächsten Nummer. Auflösung des vorigen Rätsels: kriechen, Griechen, riechen. Etwas zum Metten. Frischauf! und wäre Fcindeszahl Wie Sand, >vie Sand am Meer! Wer seine Sache Gott befahl. Für den wird Gott ein Heer. C. M. Arndt. Durchhalten! Viel Feind, viel Ehr'! ist unser Spruch In gut und bösen Tagen. Der Feinde Lift, der Feinde Drüii'n Heißt »ns den edlen Kampf erneu'n, Wir wollen's ferner wagen. Cs saust der Wind, cs braust das Meer, Cs kommt der Tag der Rache, Aud über allem Liig und Trug Schwebt siegreich einst in stolzem Flug Ansre gerechte Sache. Hossmann von Fallersleben. Ausdauer ist es, was entscheidet! Ausdauer, Glaube, Zuversicht! Ein großes Ziel ergeht sich nur, Erstürzen kannst du's nicht! Cäsar Flaischlen. 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 13. Mitteilungen an unsere Leser! Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführten Firmen angehören, zur Nachricht, daß die Zusendung im Aufträge ihrer Firma erfolgt: Krömmelbein u. Co., G. m. b. H., Luckenwalde 1 — Hermann Friese, Berlin 1 — Berliner Marmeladcn- Fabrik G. m. b. H., Verlin-Weißensee 10 — Paul Sauerlandt Rachf., Berlin 5 — A. Luder, Oscherslebeu a. Bode 1 — C. L. Bode u. Co., Berlin 10 — Küster u. Wvllcnweber, Berlin 5 — Wachholtz u. Hertz, Ham- burg 5 — W. F. Hosfmann, Rcichenbach i. Schl. 3 — K. H. Lohr u. Co., München 1 — Paul Kober, Ber- lin 1 — W. Gcnge i. Fa. Traugott Hausmann Rachf., Finstcrwalde 1 — Dcnkuhn u. Co., Berlin 3 — Wilhelm Halbcrstam, Berlin!-Wilhelm Kreiß,Pforz- heim 1 — I. Gottheim, Berlinl—P. u. C. Habig,Ber- lin 5 — Curt Hahn u. Co. G. m. b. H., Bielefeld 5 — Knllak u. Levy, Berlin 5 — A. Witt, Diedcnhofen 3 — Hermann Lahrs, Altenburg 6 — C. H. Tebbenhoff, Scttrupp 10 — Theodor Martin u. Söhne, Paffau 5 — Alfred Grau, Stolp i. P. 2—Stargardcr landw.Cin-u. Verkaussvcrein, Stargard i. P. 9 — Gebrüder Hocpfs- ncr, Pirmasens i. Pf. 5 — Arthur Hacndler u. Co., Berlin 10 — M. Hcllwig, Berlin 10 — Fuhrmann G. m. b. H., Berlin 3 — S. u. C. Reumann, Cottbus 5 — Hermann Haselbach, Guben R. L. 5 — Fricdr. Holt- schmidt, Braunschweig 1 — G. Bettenhäuser, Berlin- Pankow, 10 — C. B. König, Altona 5 — Leon Fischel, Landau 5 — Hardy u. Co. G. m. b. H., Berlin 19 — Stephan, Hosfmann u. Co., Berlin 5 — Simon Loeser Rachf., Cottbus 3 — Gebr. Tiedc, Brandenburg a. H. 5 — Süddeutsche Zement-Berkaufs-Stelle G. m. b. H., Stuttgart 3 — A. B. Goldschmidt, Hamburg 12 — Mann u. Reinhard, Langcrfeld b. Barmen 10 — Delisle u. Ziegele, Stuttgart 5 — Fritz Heßling, Braunschweig 1 — Louis Hirsch, Mühlhausen i. Th. 5 — A. Keilbach u. Sohn, Cottbus 1 — Stahl-Motoren- Gesellschaft, Berlin 1 — Fues u. KüsMer, Hanau a. M. 7 — H. L. Heimann, Nürnberg 3 — Dr. Krüger u. Sommerfeld, Cassel 10 — Industria, Blcchwarenfabrik G. m. b. H., Berlin 5 — Cisenhandlung vorm. I. C. Degner Stabeisenabt. G. m. b. H., Berlin 5 — Laupen- mühlen u. Co., Berlin 3 — F. A. Werner u. Sohn, Apolda 1 — Oberschles. Cisenhandelsgesellschaft m. b. H., Glciwitz 5 — Glasmaschinen-Industrie G. m. b. H., Berlin l Milton Rohrbacher, Göppingen 1 — H. Air gcr's Söhne, Nordhausen a. H. 15 — Abraham Wald- stein, Gnesen 5 — Laura verw. Geber, Reichenbach i V. 1 — David Reinhardt, Stuttgart 5 — Vcreinsbank Wiesbaden C. G. m. b. H., Wiesbaden 10 — W. M. Wolf, Heilbronn 2 — V. Vreest u. Co., Berlin 25 —S. Steinharters Rachf.. München 1—Fred. Ziegler u. Co., Berlin 20 — Heinrich Wagner, Apolda 1 — Loeser u. Goctzc, Apolda 12 — Lchncrt u. Aron, Berlin W. 1 — F. V. Grünseld, Berlin 10 — Dr. Th. Steinkaulcr Wies- baden 50—Berliner Bierbrauerei A.-G. vorm. F.W. Hil- febein, Berlin 1 — Fricdr. Ackermann, Heilbronn a. R. 4 — Dcnker's Pferde-Cakes-Fabrik G. m. b. H., Altona a. C. 1 — Gustav Weese, Thorn 25 — A. M. Perle, Breslau 25 — A. B. Goldschmidt, Hamburg 8 — W. M. Wolf, Heilbronn 2 — I. M. Wendisch Rachf., Thorn 3 — Cmil Wannus, Braunschweig 2 — Frie- drich Ludewig, Cassel 1 — Friedrich Lenz, München 1 Iustizrat Kammer, Leobschütz 1 — Ferd. Ziegler u. Co., Brombcrg 3 — Thicm u. Fröhlich G. m. b. H., Schönc- bcrg 3 — Lederfabrik Heilbronn Gebr. Victor, Heil- bronn 10 — Värcnbraucrei I. Vraunmüllcr, Schwennin- gen a. R. 5 — A. Schwarhkopff G. m. b. H., Bcrlin- Rcinickendorf-Ost 31 — Peter Steines u. Sohn, Altona a. C. 25 — Cmil Schwabe, Berlin 5 — Gebrüder Kristeller, Berlin 4 — P. Kostcrlih u. Co., Berlin 5 — Felix Hciligenstädt, Magdeburg 4 — G. Lederer, Krcuzburg O. S. 5 - Wester u. Wiehlcr, Gotha 5 Stück. In der abgelaufenen Woche bestellten: a) Für ihre Leute im Felde: .Henry Siebers Rachf., Stralsund 3 — Schützen- bcrger Vater u. Söhne, Schiltjgheim 5 — Versuchs- Station fiir die Konserven-Industric Dr. Scrger u. Hcmpel, Braunschweig 5 — Leo Rottenstein, Frank- furt a. M., 1 — Julius Wagner, Reumünstcr i. H. 30 — Andersen, Riffen u. Co. G. m. b. H„ Altona 2 — Dcnker's Pferde-Cakes-Fabrik G. m. b. H., Altona 2 - Salamander Schuhgcscllschaft m. b. H., Berlin 5 Dietzel u. Co., Lauban 1 — W. Prym G. m. b. H., Berlin 12 — Kallenberg u. Feyerabcnd, Ludwigsburg 3 — S. H. Cohn, Neukölln 5 — S. Crlebacher, Schil- tigheim 1 — M. Gclhar, Culm 2 — Hirsch, Kupfer- u. Meffingwerke A.-G., Berlin 25 — Gatter u. Schust- Schwäb. Gmund 1 Felix Hciligenstädt, Magdeburg 1 - Louis Kieus R.-'tö"' - Oscar Leutwsl, Apolda 2 — Weber u. Hampel, Berlin 1 — W. Künstler, Mannheim 3 — Cmil Zehner, Suhl i. Th. 10 7" Jacob Wolfs jun., Ludwigshafe» a. Rh. 3 — Studti, Clbing 5 — Schack u. Pearson, Hamburg 1 — Loeser u. Richter, Löbau i. Sa. 15 Carl Schulye, Berlin-Schöncberg 1 — G. A. Leuze, Reutlingen u — F. Falk, Schiltigheim-Straßburg-Cls. 1 — Otto Die' bcr's Traucrmagazin, Berlin 30 — Ernst Reirchm» Kumbst, Hamburg 2 — Cd. Moßmer G. m. b. >> Frankfurt a. M. 10 — Luithardt u. Cppingcr, Lu»' wigsburg 1 — Loche u. Hofsmann, Danzig 1 — ®. r Schober G. m. b. H., Feucrbach-Stuttgart 25—MetaU' werke Oberspree G. m. b. H., Berlin 25 — Wo^ mar Ientsch, Zittau 1 — Siegencr Eisenindustrie Akt.' Ges., Weidenau-Sieg 5 — Carl Francke, Bremen 1" — Berliner Lcbensversichcrungs-Gcs., Berlin 35 " Hattinger-Kasfee-Röstwcrke Gebr. Hildebrandt, Hatti»' gen-Ruhr 2 Stück. b) Zur allgemeinen Verbreitung: Friedrich Schmidtkc, Augsburg 25 — Gebr. penhcimcr, Mainkur 5 — Georg Liebrccht, Lan^ Hut-Schles. 1 — Vereinigtes Kohlenverkaufsbüro, ^ gensburg 2 — Rudolf R. Bauer, Frankfurt a.' H. Hildebrand u. Söhne G. m. b. H., Mannheim 5/7. Beruh. Wichler, Königsberg i. Pr. 5 — Malzsa^. Posen I. Rcuposen 5 — Wagner u. Kontny, Oppeln' — Julius Caspary, Beuthen O.-S. 5 — Koszcwsb■ Co., Posen 5 — 21. Lommitz Ww. G. m. b. H., BeutK O.-S. 3 — Müller, Schmidt u. Co., Dresden 7 Beer, Hirschbcrg i. Schl. 5 — Schwirkus u. Schubes' Freiberg i. Sa. 1 — S. Thalmann u. Schwab, furt a. M. 1 — Marcus Blaut, Frankfurt a. M. 2 ss Maschinenfabrik Memmingen Theodor Otto, Mc>^ mingcn 1 — Leopold Fiebig, Karlsruhe i. V. 5' Llltheimer, Spcier u. Co., Frankfurt a. M. 5 — Gest" schaftsbrauerci Augsburg 1 — Gustav Philipp tcnstcin, Mannheim 1 — Büsche u. Kley, G. m. b. Kvln a. Rh. 1 — Fedcrwcrkc Paul Plathe, G. »n' H., Hagen 2 — L. Altmann, Kattowitz O.-S. 7 " Breidert, Großzimmcrn 1 — Reinh. Reinhardt, KfNü ten 12 — Friedr. Schmidt u. Co., Augsburg 25 St«^ »WWW X4BIE1TEN schützen bei Wind und Wetter vor Erkältungen u. lindern Husten u. Katarrh. Als durstlöschen- des Mittel leisten sie unschätzbare Dienste Senden Sie daherZhren Angehörigen an die Front Wybert-Tabletten. Diese sind unseren Kriegern eine hochwillkommene Feldpostbriefe mit 2 oder 1 Schachtel Wybert-Tabletten kosten ln allen Apotheken und Drogerien Mk.2.- oder 4. WWM 50% Rabatt! Das meine Kriegsaipum Um zu raumen, offerieren wir diesen KRIEGSRING Nr. 1039, echt 800 Silber gestempelt, Platte gehämmert, mit Kreuz aus echl 800 Silber-Email, statt M. 1.80 nur M. 0.90 netto. Betrag per Post-Anweisung oder uucli in Scheinen bezw, Briefmarken. Porte, und Verpackung 20 Pfg,, Feld 10 Pfg, Nach- nahmen sind ins Feld nicht zulässig. Als KinggröUc genügt ein Papicr.strejfcn. Neue 111. Preisliste in. Kriegsandenken und RlngnmU vollkommen kostenlos. 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Miffrferfe- DeuMlsnds DelWkiWU Her.MklmWeilSe" iS.V. m CeMmm non CrlmlnngaHurai W seMe WzrliMSllW. 4. Jahrgang. Slr. 14. Berlin, den 4. Oktober 1916. Einzelnummer 10 Pf. ^'scheint wöchentlich. — Durch jede Postanstalt zu beziehen. — Bezuqspreis: vierteljährlich 1,30 M. monatlich 45 Pf. ausjchlictzlich Bestellgeld. Für Soldaten bei Sainmelbcktelluua ^rzugspreis zu erfragen unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Vertretern. — Die Mitglieder der Vereine „Vaterländischer Frauen-Vcrein" und Vatcrlandskvende" l«L B »nr ^ Gewährung von Erholungskuren fllr deutsche Kriegsbeschädigte» erhalte» di. Zeitung zum Vorzngspreise von l.-M. vierteljährlich"'' ^ Deutscher Veobachtnngsposten auf dem Dachboden eines Hauses im westlichen Kriegsgebiet. Englands Blutschuld. ^2 bricht sich im deutschen Volke immer mehr die »i^'Ntnis Bahn, das, England de» Weltkrieg zur Ver- b^V'Ng Deutschlands veranlaßt und nicht nur nicht M odert hat. Das, es ihn hätte verhindern können, ist r.,' durch seine Erklärung, neutral bleiben zu wollen, llst erwiesen; aber Frankreich und Rußland rech- lich? a bestimmt auf Englands Hlilfe, sonst wären sie §„»t soweit gegangen in ihren Heraussordeningen. lltto ?, das die' Einkreisung Deutschlands eingeleitet Jjw iah 1914 im Sommer den Königsmord von Se- als die willkommene Gelegenheit a», seine springen zu lassen, denn, wenn auch vielleicht chichn vorzeitig, weil das ruffische strategische Eisen- °°sh noch nicht sertiggestellt lvar, so vertraute cs r^bimiss die Fortschritte in den Rüstungen seiner A» sj aeteu, Rußland und Frankreich. Jedenfalls s>, günstige Gelegenheit nicht wieder, wie der " nicht ohne Englands Wiffeu angezettelte Mord des österreichischen Thronfolgerpaares. Warum wir das immer wieder erwähnen? Run, weil cs in Deutsch- land immer »och Leute gibt, die nicht England die Schuld zumeffen, sondern allein Rußland, das schließ- lich doch nur tat, was ihm von London aus geheißen war. England die Hand zur Versöhnung zu' reichen, wie viele Geschäftsleute wünsche», denen eben das Ge- schäft mehr gilt als das Vaterland, wäre Selbstmord. Treiben Rußland und Frankreich Eroberungssucht und Vergeltungswahn, so ist Englands Ziel dieses Krie- ges einzig auf die Ausschaltung Deutschlands in wirt- schaftlicher Hinsicht gerichtet. England will uns nicht nur militärisch uiederriugen, oder etwa ein Stück Land nehmen, nein, sein Ziel ist die Vernichtung Deutschlands an sich. Wir müssen auch in England unsere» zähe- sten Gegner sehen. Fehlt es den Franzosen wahrlich nicht an Tapferkeit und Opsersiuu und den Russen- nicht an dem Maffcndrang in ihrer saß unerschöpflich scheinen- den Menschensülle, so ist doch England der Oberbe- fehlshaber und die treibende Kraft des Krieges. Eng- land hält alle seine Verbündeten durch, mit Heeres- und Haushaltsbedarf, unterstützt von Amerika gleich einem, ja dem leistungsfähigsten unter seine» Verbündete». Cs driickt auch aus die anderen Völker und Staaten, daß sie sich ihm anschließen, wie Italien, Portugal, Rumä- nien, und unterbindet den sich nicht fügenden die Zu- fuhr, daß sie Rot leiden, oder doch mindestens uns nichts abgeben können, wenn nicht gar die wirtschaft- liche Absperrung Deutschlands mit zu ermöglichen ge- zwungen werden. Der Hunger soll uns bekämpfen, da England es durch sein und seiner Schergen Schwert nicht vermag. Englands Einfluß, sein Geld und seine Macht- mittel reichen über den ganzen weiten Kriegsschauplatz, ja über die ganze Welt; sie sind auch heute noch nicht erschöpft. Wir erkenne» die treibende Kraft Englands in den Munitionsmaffen, die aus amerikanischen, in den Geschühlicferunge», die aus japanischen Quellen an der West- und Ostfront »ns das Aushalten im gegnerischen Artilleriefeuer zur Hölle mache»; die russische» neuen Millionenheere, die mit Erfolg gegen die Oesterreicher anstürmten; die Ausrüstung der Italiener zu ihrem An- griff auf Görz; die Versorgung der Salouiki-Hecre; die 2 Deutsche Soldaten-Zeitüng. Nr. 14. „Vaterlandsspende" (E. V. zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) Zweck des Vereins: Sammlung von Mitteln» um damit öen ins bürgerliche ?eben zuriickgelretenen, weniger bemittelten Teilnehmern der Weltkrieges eine kräftigende Lrholungszeit zu gewahren und dem deutschen Volke auf diese Weife für Erfüllung feiner Aufgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeitskräfte wiederzugeben. Die Mittel werden möglichst für Angehörige der Bundesstaaten oder Provinzen verwendet werden» die fie auf- gebracht haben. Zeder Deutsche sollte daher Mitglied des Vereins werden und ihm reiche Beiträge und Spenden zuführen helfen. > Leitende Gesichtspunkte für die Vereinsarbeit: Vaterlandstreue und Näch- stenliebe ohne Rücksicht auf Bekenntnis und Parteistellung. Enge Zusammen- arbeit mit den Organen der behördlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge unter strenger Befolgung der von der Neichsregierung gebilligten neuzeitlichen Forde- rungen auf diesem Gebiete. ' Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Vereinssammlungen stt in Preußen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- landsspende hat die Rechte einer „Milden Stiftung". * Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in Der Vorstand: Generalleutnant v. Mülmann, Tharlotlenburg, Erster Vorsitzender. voller Höhe für die Kriegsbeschädigten verwenden zu können, werden wir diese als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen» wo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- beschädigtenfürsorge und die Unterstützung der BLderfllrsorge des Noten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Verfügung stehen. Auf diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsspende wird in erster Reihe leichtkranke bezw. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemäß von anderer Seite weniger gesorgt zu werden pflegt, berücksichtigen» also z. V. mit Neurasthenie, Nheümatismus, leichten Zormon von Herzleiden oder Störungen der Verdauungsorgano behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl stoyr der bürgerlichen Kriegsbeschädiglenfürsorge zu. Unternehmungen, die niindoslens 20 Zreistellen zu fe Mk. zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Zahl in Vorschlag bringen. b. Schatzmeister: Or. E. M o s l e r, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W. S. Unter den Linden 35. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Eilenburg, Geschäftsführender Vorsitzender. Syndikus des Vereins: Nechtsanwair Dr.' N i 11 h a u s e n, Berlin W > Budapester-Stratze 2-3.. 7. Bankkonten: Neichshauptbank und sämtliche Nebenstellen, Deutsche Daick Diskonlo-Gesellschaft, Eommerz- und Diskontobank. Bank für Handel un Industrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, sowie *• Heimann-Breslau, Postscheckkonto Berlin NW. 7» Nr. 22 565. L. Vereinszeitschrift: Die „Deutsche Soldalen-Zeilung"» Berlin SW. 29, Bert mannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Bezugsvergünstigungen für Vereinsmt glieder: Vierteliahrspreis Mk. l.— statt Mk. 1.30. 9. Die Geschäftsstelle des Vereins: Berlin W. 57, Bülowstr. 100, öer"N Lützow 592 Telegrammadresse; „Vaterlandspende". Geschäslszeil: Wochrntas von S^/r Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den S»- samten Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle zu richten. ^ 10. Milgliedsbeiträge: Mindestjahresbeitrag für Einzelmitglieder: 1 Alk.» M körperschaftliche 10 Mk. Mit Rücksicht auf den vaterländischen Zweck Vereins ist ein Hinausgehen über die Mindestbeiträge und Spenden einmaligen größeren Beträgen für den Verein dringend erwünscht. Königlicher Vaurot Hermann Duerdoth-Verlin, Stellvertretender Geschäftsführers Vorsitzender Dr O Karltedt. Vln.-Sleglih (. Rechtsanwalt Dr. H. Müntzel. Berlin. Generalkonsul Stobmasser., Berlin UniveUitätsprofestor Dr. med. Strauß, Berlin Einladung. Zu der am Freitag, den 20 Oktober 1916, nachmittags 6 Uhr, im Zimmer 1 des ersten Ober- geschosses des Rcichstagsgebäudcs (Eingang 5) statt- sindendcn ausserordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins „Vaterlandsspende' zur Errichtung deutscher Kriegsbeschädigten - Erholungsheime" C. Ä. beehre ich mich ganz ergebenst einzuladcn. Tagesordnung: 1. Bericht des Geschüftsstihrendcn Vorsitzenden. 2. Satzungsänderungen (Aeuderung des Vcreins- namens pp.). 3. Zuwahlen zum Arbeitsausschuss. 4. Verschiedenes. Die dem Arbeitsausschuss angehörendcn Damen und Herren werden gebeten, sich in dem gleichen Raume und am gleichen Nachmittage bereits 5y, Uhr zu einer kurzen Ärbeitsausschußsihung einzufinden. Mit deutschem Gruh! Der Erste Vorsitzende, v. M ü l m a n n, Generalleutnant z. D. Bildung eines Provinzialausschusses für die Provinz Schlesien. Zu Breslau hat sich für die Provinz Schlesien ein Provinzialausschuß der „Vaterlandsspende" gebildet unter dem Vorsitz des Vorsitzenden des Breslauer Ver- eins vom Roten Kreuz, Herrn Freiherrn von Rentz, zu dessen Stellvertretern Herr Regierungsrat Dr. Bcrge- inauu und Herr Stabsarzt Dr. 'Ricolaier gewählt wor- den sind. Geschäftsführer ist Herr Kaufmann Eugen Gießer, der geeignete Räume für die Geschäftsstelle Iunkernstr. 13 zur Verfügung stellt. Schatzmeister ist Herr Ernst v. Wallenberg-Pachaly, ärztliche Beiräte sind Herr Oberstabsarzt Dr. Jach» und Herr Stadt- arzt Dr. Ricolaier. Die össeutliche Kriegsfürsorge ist im Ausschuss vertreten durch die Herren Landesrat Wimmer (für die Provinz Schlesien) und Stadtrat Dr. Friede! (für den Stadt- und Landkreis Breslau). Außerdem gehören dem Vorstand noch folgende Herren au: Konsul Th. Ehrlich, Fabrikbesitzer Hoffmaun- Liegnih, Geheimer Regierungsrat Major d. L. Grütz- ner, Geheimer Kommerzienrat Haase, Pastor Just, Ritt- meister Matthias, Oberprüsidialrat Dr. Schimmel- pfenuig, Fideikommissbcsitzer Schottländer, Sauitüts- rat Dr. Siebelt, Regieruugs- und Geheimer Medizinal- rat Dr. Telke. Der Vorstand begrüßt den neuen Provinzausschuss der „Vaterlandsspende" für Schlesien als solchen aus- herzlichste und wünscht ihm eine gedeihliche Arbeit. Berlin, den 22. September 1916. Der Vorstand der „Vaterlandsspende". Dr. Belian, Erster Bürgermeister, Geschäftsführender Vorsitzender. Bekanntmachung. Die Deutsche Kolonie in Valparaiso hat terlandsspeude" durch Vermittlung des Deutschen Generalkonsulats für Chile und der Lec>»' tiouskaffe des Auswärtigen Amtes in Berlin ^ Spende von 5000 Mk. überwiesen. der „Dss' Kaiserlich Fürstlich Lippische Regierung.. Nr. 16 835. Detmold, 16. Sept. 1916. Zu dem Schreiben vom 28. v. M. Wir verlängern unsere der „Vaterlaudsspem zur Errichtung deutscher Kriegsbeschädigten - E»' holungshcime in Berlin erteilte Genehmig""^ vom 8. Oktober 1915 Rr. 15 936 zur SammluW von Geldspenden unter den gleichen Bedingung^ wie unsere Verlängerung vom 26. April d. *>' Rr. 6137 bis zum 31. Dezember 1916. (gez.) Sieben w e g. Wegnahme unserer Kolonien, alles ist das Werk Eng- lands, das auch selbst Millionen Soldaten im eigenen Lande ausgebildet und aus seinen Kolonien herange- zogen hat.' England hat den feste» Willen, uns zu be- siegen, und cs steckt sich sein Ziel schon über die Been- digung des Krieges hinaus, um nach dem Friedens- schluss' uns jede Möglichkeit wirtschaftlicher Entfaltung zu nehmen. Wir miisseu ihm mit dem gleichen Vorsatz begegnen, alle Kräfte und Mittel für einen Sieg über England zusaminenfaffen! Denn ein unbesiegtes Eng- land ist nicht nur der Halt für alle unsere Feinde während des Krieges, sondern auch die Gefahr nach dem Kriege. Roch ist Englands Kraft nicht gebrochen, aber seine' verzweifelten Anstrengungen, die es selbst mit nie zuvor geübtem Mcnscheneinsah macht und seine Helfers- helser 'machen lässt, zeigen an, dass auch ihm jetzt das ^eucr aus den Nägeln brennt. In dem Bestreben, den Krieg, koste es, was es wolle, zu Ende zu führen — natürlich zu einem siegreichen, wie es in seinem unver- besserlichen Dünkel vermeint — ladet es neue Blutschuld aus sich, opfert als Beschützer der kleinen Staaten noch Rumänien und bringt Griechenland ins Elend, treibt in Ost und West die Massen ins Feuer und steht kaltlüchelud zu, wie Europa sich verzehrt, um immer mehr ein willfähriges Opfer und der Tummelplatz eng- lischen Eigennutzes und krämerhaster Habgier zu wer- den. Ist es Englands Schuld, dass der Krieg entstand und dass er sich zu einem Weltkriege auswuchs, so trägt auch England durch den Zwang, de» cs aus seine Bun- desgenossen ausübt, die Schuld an der Dauer des Krieges. Als Testamentsvollstrecker des fluchbeladenen Königs aus deutschem Gebliit, Eduard VII., der die Einkreisung Deutschlands bewirkte, trägt England die Blutschuld, ohne dass darum etwa seine sich im eng- lischen Dienst verblutenden Bundesgenossen von dem gleichen Wille», uns tödlich zu treffen, srcigesprochen iverden sollen — und sic verstehen das Morden nur zu gutl Zeittafel Oer Kriegsereignlste. 22. September. W. Im Somme- und Maasgebiet lebhafte Gcschütz- und Handgranatenkümpfe. 0. Heerbann Prinz Leopold: Westl. Luck schlugen schwächere russ. Augrisse schl. Bei Korytnica hält sich der Feind noch in kleinen Teilen unserer Stcllg. Am 20. 9. fielen 760 Ges. u. mehrere M.-Gewehre in unsere Hand. Heftiger Geschützkamps zwischen Screlh ». Strypa nördl. Zborow. Feiudl. An griffe durch unser Feuer verhindert. — Heerbann Erzherzog Carl: An der Rarajowka lebhafte Fcucr- und stellenweise Fußvolktütigkcit. — In den Kar- pathen die Kuppe Smvtrec wieder verloren. Die fortgesetzten Anstrengungen der Russen an der Baba Ludowa 'dank der Zähigkeit unserer tapseren Jäger erfolglos. Angriffe im' Tatarca-Abschnitt u. nördl. Dorna Watra abgeschlagen. Bk. Heeresgruppe Mackensen: In der Dobrudscha gingen starke rumän. Kräfte südwcstl. Topraisar zum Angriff iibcr. Durch umsasscndcu Gegenstoß deutscher, bulg. und türk. Truppen gegen Flanke u. Rücken des Feindes sind die Rumänen fluchtartig zurückgeworfcu. — Mazcdon. Front: Die Kampf- tätigkeit im Becken von Florina blieb rege, sic lebte östl. des Wardar wieder auf. 23. September. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nördl. der Somme hat die Schlacht von neuem begonnen. Nach dauernder Steigerung des Geschiitzfcucrs griffen die Franz, die Linie Combles—Naucvurt ohne Erfolg an, ebenso die Engl., die bei Cource- lettcs vorzübrcchcn versuchten.' — Im Luftkamps nördl. der Somme 11 seindl. Flugz. abgcschvsscn. t>. Heerbann Prinz Leopold: Bei Korytnica scheiterten starke russ. Angriffe. — Heerbann Erzherzog Carl: In den Karpathen flauten die Kämpfe ab. Ein- zelne seindl. Vorstöße erfolglos. — Siebenbürgen: Beidcrs. Hermauustadt (Ragy-Szcbcn) griffen ctiva 2 rumän. Divisionen an. Sie wurden von unser» Sicherungsabteiluugcn unter sehr erhebt, blutigen Verlusten abgewiesen; bei Gegenstößen 3 Offiz. 526 Manu gef. Bei Szt. Iauoshegy die eigenen Postierungcn nachts zurückgcnommcn. — Der Vul- kaupass genommen u. gegen seindl. Wiedcrerobe- rungsversuche behauptet. 13k. Heeresgruppe Mackensen: In der Dobrudscha ru- män. Vorstöße in der Nähe der Donau ». südwcstl. Topraisar abgeschlagen. — Mazedonische Front: Vergebt, seindl. Angriffsversuche u. stellenweise leb- hafte Geschütztätigkeit. Das Gelände südlich der Belasica Planma bis zum Krusa Balkan vom Gegner geräumt. l. Aus der Karsthvchsläche mehrere ital. Annäherungs- versuche abgewiesen. - An der Dolomiten,frönt scheiterte ital. seindl. Nachtangriff am Hange des Monte Sief. Nördl. Arstero sprengte» öst.-ung. Truppen den am 24. Juli von den Ital. besetzten Gipfel des Monte Limone in die Lust, >3 Osf., 378 Mann ges. 8. Geschwader seindl. Seeflugzeuge warf bei N Punta Salvore (südwcstl. Pirauo) Wirkung»'" Bomben ab. 24. September. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Dau>I schlacht an der Somme wieder in vollem Ga»öst Der Geschühkampf zw. Ancrc u. d. Somme von C tcn erreichter Heftigkeit. Nächtl. feiudl. Vorstei , bei Courcelctte, Raucourt und Bouchavesucs lungcn. — Heeresgruppe Kronprinz: Im gebiet nahm die Fcucrtätigkeit links des Flusses » in einzelnen Abschnitten rechts zu. — Rege FftE„ tütigkeit mit zahle, für uns günstigen Lustkäinp' in unseren u. jenseits d. seindl. Linie». 24 zeuge abgeschosse», davon 20 an der Sott» * Oberleutn. Buddccke, die Leutu. Wiutgcus Hoehndorf zeichneten sich besonders aus. Verlust 6 Flugzeuge. — Bei mehrfachen feinblw^ Flicgerangrissen aiis das rückwärtige Gelände % Front wurden ». a. in Lille 6 Bürger getötet ... 12 Häuser beschädigt. — Eins unserer Luftl^',,. griff nachts engl. Militäraulagen bei Boulog"" (>. Heerbann Prinz Leopold: Mit starken Elve griffen die Russen fünfmal zw. Sereth u- nördl. Zborow erneut au. Bei Mauajow draw'^ sie ein, wurden im Gegeuaugrifs wieder gewv''.r u. ließen über 700 Ges. u. 7 M.-Gewehre in t»%it Hand. Weiter südl. brachen alle Angriff ^ schweren Verlusten vor unserer Linie zusamt»"'j-c. Heerbann Erzherzog Carl: In den Karpathe> wannen wir ziv. der Ludonm u. Baba wie am Osthauge der Cimbroslatva in frtiheren sechten eingebttsste Teile unserer Stellung üss,«sc. griss zurück. Nordöstl. Kirlibaba hartnäck. n,r» - Siebcubürgeu: Am Vulkau-Pass u. wesst, mehrere ruman. Angriffe abgeschlagen. jit I. Im Südabschnitt der Karsthochfläche RahkämA.^-». denen die Oest.-Ang. ei» Rk.-Gcivehr erbe" ^ An der Fassauer Front Angriff eines feiu^nes. taillons gegen de» Gardiual durch Feuer Die vom Oberleutn. Rklaker, ungeachtet I hü' Verwundung vorzügl. geleitete SprcugNttL^.^„»ß. mouc-Gipfels war von vernichtender Llv' Eine ital. Kompagnie wurde ganz verschiil'^cchfteG i.: i v j ,. z rY>.. j. o ... S11' teilungeu des Inf.-Regts. 59 hatten die „>e Teile der überraschten Besatzung in Fl^cöt.-^s. af 427 I , v» ytv vv V| v v „vvnv w Hit 011C lnnv* S. In der Nacht zum 24. 9. haben mehrere ^sthtik lustschisfgeschwader London und mililäristh Rücken. Zahl der Ges. aus 427'erhöht, wehre erb. Der Mont (Stimme unter tebP^fjii^ Nr. 14. Deutsche Soldaten-Zeitung. 3 Plätze am Humber und in den mittleren Graf- schaften Englands, darunter Nottingham und Sheffield, ausgiebig mit Bomben belegt. Der Er- folg überall in starken Bränden beobachtet, die noch lange nach Ablauf sichtbar waren. Die Luftschiffe wurden auf dem Anmarsch vor dem Aeberschreiten der engl. Küste von Vewachungsfahrzeugen und beim Angriff selbst von zahlreichen Abwchrbatterieu außerordentlich stark mit Vrandgcschoffen unter Feuer genommen und haben einige der Batterien durch gutliegende Salven zum Schweigen gebracht. Zwei Luftschiffe sind dem feindl. Abwehrfeuer über London zum Opfer gefallen. 25. September. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Der genial- tige Gcschühkampf zw. Ancre u. d. Somme dauert an. Feindl. Teilvorstöße gegen Combles—Ran- court u. bei Bouchavcsncs mißlangen. — Heeres- gruppe Kronprinz: Am Werk Thiaumont schwäch!., nordöstl. der Feste Souvillc starke franz. Hand- aranatcnangrisfe abgewicscn. — In zahlreichen Luftkämpfen 9 Flugzeuge abgeschoffen; unsere Ab- wehrgeschütze holten 4 Flieger herunter. — Durch feindl. Bombenabwurf auf Lens 6 Bürger getötet, 28 schwer verletzt. 0. Heerbann Prinz Leopold: Die durch Gegenstoß wicdererobcrtc Stellung bei Manajow gegen er- neute starke russ. Angriffe behauptet. —' Heerbann/ Erzherzog Carl: Ziv. der Zlota Lipa ». d. Rara- jowka haben die Russen vergebens die Stellungen der türk. Truppen angegriffen. Cingedrungene Teile wurden durch Gegenstoß geworfen. >42 Gef. - Im Ludowa-Abschnitt (Karpathen) abermals russ. Angriffe abgeschlagen. — Siebenbürgen: Ru- män. Vorstöße zw. dem Szurduk- und Vulkan-Paß gescheitert. Heerbann Mackensen: Für die verbündeten Trup- pen crsolgr. Kämpfe südl. der Linie Cobadinu Topraisar. — Festung Bukarest durch eins unserer Luftschiffe bombardiert. — Mazedonische Front: Kleine Gefechte bei Florina. Wiederholte starke serb. Angriffe gegen de» Kajmakealau zusammen- gebrochen. An der Struma in breiter Front vor- gehende schwächere engl. Abteilungen abgewiesen. ’• Feuertütigkeit des Feindes im Küstenland in einzeln. Abschnitten lebhafter. Nachts überflog ein Lust- schiff die k. ». k. Linien u. warf bei Lome» Bomben ab, ohne Schaden anzurichten. 2ln ^ der Front der Fassaner 2llpe» griffe» zwei Alpini-Batailloiie in der Dunkelheit den Abschnitt Gardinal -Lima Bufa 2llta a», den die feindl. Geschütze unter Tags heftig bearbeitet hatten. Die Ital. wurde» »ach erbittert. Rahkampf blutig abgen'iesen. Auch gegen die For- cella di Cvldvse versuchten feindl. Gruppeii vor- wärts zu komme». 52 Alpini, darunter > Off., gef. Am Monte Limone bcsiuden sich verschüttete, noch lebende Italiener in den Kavernen. 24 vermochten Uch selbst zu befreien «. ergaben sich. Die übrigen rufen um Hilfe, die ihnen wegen des Feuers ihrer Geschütze nicht gewährt werden konnte und von der Annahme eines dem Feinde aus Gründen der Menschlichkeit angebotenen örtl. Waffenstillstandes abhängt. 26. September. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Das engl.- franz. Fußvolk ist gestern, am 4. Tage des großen Ringens der Geschühvvlker ziv. Ancre u. Somme, zum einheitl. 2lugrifs angetreten. Der mittags ein- gcleitete Kampf tobte mit gleicher Wut nachts fort. Zw. Ancre u. Caucourt L'Abbaye erstickte der feindl. Sturni in unserem Feuer oder brach blutig vor uuscrcn Linie» zusammen. — Anscre Gegner trugen östl. Caucourt L'Abbaye u. durch Besitz- nahme der in der Linie Gucudecourt—Bouchavcs- ncs liegenden Dörfer Erfolge davon. Unsere hel- denmütigen Truppen bieten den hier zusammenge- faßten engl.-franz. Hauptkräften und dem Maffcn- einsah der durch die Kriegswerktätigkeit der gan- zen Welt in viclmonatigcr 2lrbcit bereitgestellten Mittel die Stirn. Bei Bouchavcsnes und weiter südl. bis zur Sommc ist der oft wiederholte Anlauf der Franz, unter schwersten Opfern gescheitert. 0. Heerbann Prinz Leopold: Sechsmaliger Ansturm starker fciudl. Kräfte bei Mauajow schlug vollkom- ,men und unter blutigsten Verlusten fehl/ — Ein russ. Riesenflugzeug bei Borguny (westl. Krewo) nach hartem Gefecht von einem unserer Flieger ab- geschossen, ebenso ein russ. Eindecker. — Heerbann Erzherzog Carl: Im Ludowa-Abschnitt abermals heftige feindl. Angriffe, weiter südl. Teilvorstöße, abgew. Siebenbürgen: Bei Hermannstadt (Ragy Szebcn) stehen unsere Truppen in fortschreitendem Angriff. — Ruinü». Kräfte gewannen beidcrs. der KammlinieSzurduk—Vulkan-Paß die Grenzhöhcn, die Paßbesahnngeii selbst schlugen alle 2lngrifsc ab; sie sind heute nacht durch Befehl zurückgenönnucn. Bk. Luftschiffe und Flieger griffen Bukarest erneut an. — Mazedonische Front: Kleinere, für die bulg. Truppen günstig verlaufene Gefechte östl. des Prespa-Sees u. beidcrs. Florina. Stellemveisc lebhafte Geschützkämpfe. I. Der Südteil der Karsthochsläche stand zeitweise unt. stark. Feuer der feindl. Geschiihe. 2ln der Fleims- talfront beschossen die Ital. das Werk Doffacio und den Abschnitt Gardinal—Coltorondo. Aus dem Carcenagol 27 Alpini, darunter 2 Offiz., gef. Der zur Rettung der Verschütteten am Limone angc- botene Waffenstillstand vom Feinde abgelehnt. 8. Ein Teil unserer Marineluftschisfe hat den engl. Kricgshafen Portsmouth, befestigte Plätze an der Themscmündung, sowie militärisch wichtige Be- triebs- und Bahnanlagen Mittelenglands, darunter Pork, Leeds, Lincoln und Derby, ausgiebig und mit sichtbarem Erfolg mit Spreng- und Brand- bomben belegt. 27. September. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Fort- setzung der Schlacht nördl. der Sommc führte wie- der zu überaus starken Geschütz- und erbitterten Fußvolkkämpfen. Die spihvorspringende Ecke von Thicpval ging verloren. Beidcrs. Courcelctte ge- wann der Gegner nach mchrf. verlustr. Rückschlägen schließlich Gelände. Weiter östlich wurde er abge- wiescn. Den Erfolg vom 25. 9. vermochte er — abgesehen von der Besetzung des Dorfes Gueude- court — nicht auszunuhen; seine heftigen Angriffe aus Lesbocufs u. aus der Front von Morval bis südl. Bouchavcsnes, zum Teil im Handgemenge, blutig abgeschlagen. — Südl. der Somme franz. Handgranätenangrisfe bei Vermandovillers u. Chaulnes mißlungen. — Im Luftkampf an der Somme 6 feindl. Flugz., ein weiteres in der Cham- pagne abgcschossen. 0. Heerbann Erzherzog Carl: Reue Kämpfe im Lu- dowa-Abschnitt mit verlustr. Mißerfolg der Russen. — Siebenbürgen: Unser Angriff auf Hermannstadt machte gute Fortschritte. Bk. Heeresgruppe Mackensen: Luftschiff- und Flieger- angriffe auf Bukarest wiederholt. — Mazedonische Front: Ocstlich des Prespa-Sees weitere Vorteile errungen, östl. Florina feindl. Angriffe abgeschlag. — Die bulgar. Truppen am Kaimakcalan * stießen gegen den ängrifssbereitcn Feind vor, warfen u. verfolgten ihn u. erbeuteten 2 Geschütze, mehrere M.-Gewehre u. Minenwerscr. 1. Karsthochsläche teil- und zeitweise unter starkem ital. Geschütz- und Mincnwcrferseucr. 28. September. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Zw. Ancre u. Somme haben die Engl. u. Franz, nach bisheriges fast übersteigendem Äorbereitungsfeuer ihre star- ken Angriffe erneuert. Fast überall hat unser durch Geschützvolk und Flieger wirksam unterstütztes uner- schütterliches Fußvolk unter den Generalen Sixt von Armin, von Huegel u. von Schenk den Feind siegreich abgeschlagen. Bei Thicpval u. östl. Cau- court L'Abbaye noch erbitterter Kampf. Beson- ders heftig waren die Angriffe aus Morval—Bou- chavcsnes, die der Gegner nach einem ersten gänz- lich gescheiterten Sturm gegen abend wiederholte; cingedrungene Abteilungen wurden sofort zurückge- worscn, iii kleinen Stellungsteilen nordwestl. Ran- court u. östl. Bouchavcsnes hielt sich der Gegner. 7 Flugz., davon 4 im Sommegebiet, abgeschoffen. — Ein kleines über holländ. Gebiet angeflogencs u. ebenso zurückgekehrtes feindl. Geschwader' griff Alost erfolglos an. Bei einem engl. Bombenangriff aus Brüssel wurden 15 Häuser zerstört, 13 Bel- gier getötet, 28 verwundet. 0. Heerbann Prinz Leopold: Schwächere russ. Vor- stöße an der Aa (westl. Riga) wie zw. Miadziol- u. Rarocz-See leicht abgcwiesen. — Die verloren gegangenen Teile der Stellung bei Korytnica durch voll gelungenen Gegenangriff des Generals von der Marwitz nach schwerem Kampfe wiedercrobert und darüber hinaus Vorteile errungen. Alle Versuche des Feindes, uns wieder zurückzuwersen, geschei- tert. Das russ. 4. sib. Armeekorps hat Verluste erlitten, die einer Vernichtung des Korps nahc- kommen. 41 Ossz., 2800 Mann gef., 1 Geschütz u. >7 M.-Gewehre erb. Heerbann Erzherzog Carl: Zur Verbesserung der Stellung schoben wir westl. Folw Krasnolesie (zw. Zlota Lipa u. Rarajowka) unsere Linien vor, 130 Russen gef., 4 M.-Gewehre erb.; Gegenstöße ergebnislos. Wofür wir kämpfen! Aus eine an Wahnsinn gren- zende Betrachtung einer bedeutenden englischen Zeit- schrift über die Kriegszicle unserer Feinde — Aeuße- rungen, die unseren Lesern schon aus früheren Ver- öffentlichungen bekannt sind — antwortet zur Genug- tuung weitester Kreise des deutschen Volkes unser Re- gierungsblatt, die „Rordd. Allgcm. Zeitung" wie folgt: „Der Herausgeber der englischen Zeitschrift schickt dem Aufsatz die Bemerkung voraus, daß seine Leser viel- leicht durch den „allzu maßvollen" Inhalt enttäuscht wer- den könnten. Zum Trost fügt er jedoch hinzu, daß es sich ja nur um die Darlegung des Mindestmaßes der englischen 2lnsprüche handle. Diese würden sich natur- gemäß mit jedem weiteren Kriegsmonat steigern. Diese Worte sind in mehr als einer Hinsicht be- zeichnend. Sie lassen erkennen, daß der mit niedriger Habgier gepaarte Vcrnichtungswillc, der aus jeder Zeile des Aufsatzes spricht, in England nicht etwa aus wenige überspannte Köpfe beschränkt ist, sondern daß er weite Kreise des Volkes durchdringt. 2luch in den anderen gegen uns verbtindeten Staaten seht der Verfasser den gleichen Willen voraus. Cr täuscht sich darin auch zweifellos nicht, denn die feindliche Presse gibt ihm ja täglich recht.. , ,. Rur desto wertvoller ist es aber für uns, daß sein Haß um so viel größer ist als seine Klugheit. Kein deutsches Wort der Ausklärung könnte so eindringlich wirken >vie dieses offene und erschöpfende Geständnis englischer Feindschaft. 2luch das blindeste Auge kann aus solchen Ent- hüllilngcn sehe», ivcshalb wir kämpfen müsse,l bis zum bitteren Ende. 2luch die ehrlichsten Freunde des Fricdcnsgedankens muß diese Sprache zu heiligem Zorn entflammen. Selbst dem Mildesten zwingt sic das Schwert in die Faust, um das zu schütze», was uns ans Erden das Höchste ist. Wer nun noch immer nicht be- Kronprinz Wilhelm i>» Gespräch mit Exzellenz von Mudra. 4 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 14. greift, daß unser Kampf ein Krieg der Verteidigung ist, an besten siegreichem Ausgang hoch und niedrig, arm und reich in gleicher Weise gelegen sein muß, der ver- dient nicht die Ehre, ein Deutscher zu sein. Und auch der Bescheidenste wird sich der Erkenntnis nicht ver- schließen, daß dieses Kampfes Preis nur ein Friede sein darf, der solchem verblendeten Haß auch die letzte Hoffnung nimmt, das Deutschland der Zukunft jemals wieder so gefährden zu können, wie das der Gegenwart. Die Drohung der englischen Fedcrheldcn, daß jeder weiterir Monat des Krieges die feindlichen Ansprüche steigern werde, ist aber auch ein Beweis dafür, daß der Verfasser in dem Wahne lebt, als wäre Bismarcks stolzes Wort bei uns vergessen, nach dem der Appell an die Furcht in keinem deutschen Herzen Widerhall findet. Haben ihm Vergangenheit und Gegenwart noch nicht gezeigt, daß er sich darin grausam täuscht, so wird cs ihm die Zukunft desto gründlicher lehren. Mehr als zwei blutige Jahre hindurch hat unser Vaterland einer Welt in Waffen ruhmvoll Trotz geboten. Verleumdung und Hungerkricg haben es ebensowenig niederzwingen können wie der Ansturm der weihen und farbigen Völkcr- horden gegen die deutsche Wehrmacht am Feind. So fest wie diese allen weiteren Stürmen trotzen wird, so fest und stark wird auch die innere Kraft der Heimat bleiben. Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt!" Das sind Worte von hohem Wert, die auch er- kennen lassen, daß man an leitender Stelle sich über den englischen Vernichtungswillen nunmehr vollste Klar- heit verschafft hat und daß von einer Verständigungs- politik mit diesen Crzhalunken keine Rede mehr sein kann. Also Volldampf voraus gegen Eng- land! Ein Zeichen des Mißerfolges des Zehnverbandes ist der Abgang der Führer, auf die unsere Feinde ihre Hoffnung bei dem allgemeinen Angriff aus allen Fronten gesetzt hatten. Fn Rußland bittet Vrussilow aus Ge- sundheitsrücksichten — wir kennen das! — um seine Ver- setzung, und mehrere Generale sind verabschiedet, weil sie nicht vermochten, neue Rcservckorps rechtzeitig auf- zustellen. In Frankreich ist ein neuer Gcncralstabschef ernannt, und der französische General Sarrail, der den Oberbefehl in Saloniki hat, soll auch abgesägt wer- den, weil cs mit dem Angriff aus seiner Front garnicht vorwärts gehen will. Ob die neuen Männer den Erwartungen mehr entsprechen werden? Cs sind Anzeichen auch außerdem vorhanden, daß unsere Feinde anfangen, die Aussichtslosigkeit ihres Unternehmens zur Vernichtung Deutschlands einzusehen. Westlicher Kriegsschauplatz. Frankreichs Sorgen beleuchtete recht hell die Kam- mersitzung vom i9. September, in der ein Abgeordneter öffentlich über das sprach, was eigentlich in geheimer Sitzung verhandelt werden sollte:' die tiesgehendcn Mängel der französischen Hecresorganisation, die Grcn- zcn persönlicher Leistungsfähigkeit des Landes, der Ruin des Bauernstandes und die Schlußfolgerung, so- fortiger Schritte zur Beendigung des Krieges. Die Ausführungen des Abgeordneten Costadoux wurden trotz der Aufforderung des Präsidenten zum Opfermut von dem Sozialisten Vrizon unterstrichen. 5 Millionen Menschen und 60 Milliarden, das sind eben Opfer, die an die Grenze der französischen Leistungsfähigkeit hcr- ankommen. Man fängt in Frankreich an, das cinzu- schcn. Also nur immer noch aushalten in Deutschland, dann kriegen wir sie doch noch unter! Unsere Opser- srcudigkcit verlängert nicht den Krieg, sondern kürzt ihn. Die stärkeren Nerven, die stärkeren Reserven an Menschen und Geld sind auf unserer Seite. Und mit dem Aushungern hat cs erst recht gute Weile! Wir holen uns jetzt das englische-Getreide aus Rumänien. In der Sitzung der französischen Kammer am 21. 9. kam es zu neuen Stürmen. Der Kienthaler Sozialist Rafsin-Dougens suchte seine und seiner Genossen Be- strebungen gegen die Vorwürfe der Vaterlandslosigkeit zu rechtfertigen. Bei den Worten „unsere deutschen Kameraden^ und als er sagte, die französische Presse habe vor dem Kriege unausgesetzt Deutschland hcraus- gesordert, wurde er' stürmisch unterbrochen. Cr rief schließlich aus: „In diesem Saale ist kein freier Atem- zug mehr möglich!" Der Kammerpräsident drohte mit der Entziehung des Wortes, worauf Rafsin-Dougens erklärte, daß gewisse leidenschaftliche Aeußerungen, die er getan habe, nicht für den Sitzungsbericht bestimmt seien. — Alle konservativen Blätter sollen an den Mi- nisterpräsidenten die Aufforderung, gegen die Sozialisten polizeilich vorzugehen, gerichtet haben. Der mit den Kriegskraftwagen in Frankreich ge- triebene Mißbrauch hat so überhand genommen, daß „L'Oeuvre" sich zur Ausnahme eines regelrechten Kampfes gegen ihre Verwendung durch Bürgerliche ver- anlaßt sicht. Während das Heer selbst oft an Krast- wagenmangel leidet, sieht man in Biarritz und anderen sranzösischen Badeorten von morgens bis abends die Frauen und Freundinnen hoher Militärbeamter in den Kricgswagen spazieren fahre». Sie stehen in langer Reihe vor der Badeanstalt, und auch in Paris sieht man sie stundenlang vor den Kinos und Theatern sowie vor den Kaufhäusern für Damenmodcn warte». „L'Oeuvre" hat eine eigene Spalte eingcsührt, in der alle derartigen (jEfolUn. Im Kampfe gegen eine erhebliche feindliche Ueber- macht ist Fliegerltn. Wintgens nach hartem Luftkamps gefallen. Er hatte mit seinem Freunde Höhcndors zu- sammen den Auftrag, ein deutsches Geschwader bei Aus- führung einer schwierigen Aufgabe zu schützen. Leutnant Wintgens hatte erst kürzlich das 20. feindliche Flugzeug vernichtet. Er war im Besitz des Ordens Lour lo mürito und galt im Felde als einer unserer vorzüglichsten Flieger. Cr wurde unter seinen Kameraden nicht nur wegen seiner Kühnheit und Tapferkeit, sondern auch wegen seiner menschlichen Eigenschaften ungewöhnlich hochgeschäht. Leutnant Wintgens entstammt einer alten Mindencr Osfiziersfamilic. Sein Vater war der ver- storbene Oberstleutnant Wintgens. Bei Kriegsausbruch war Wintgens auf der Kriegsschule und wurde, zum Leutnant befördert, mit Änem Telegraphenbataillon von Frankfurt a. O. in den Septembertagen des Jahres 1914 nach Polen geschickt. Auf seinen Wunsch wurde er Ende Januar 1915 zu de» Fokkcrwerken in Schwerin kommandiert, wo er seine Ausbildung als Fliegerleutn. erhielt. - Rach deni Wunsche des Gefallenen wird die Leiche in Feindesland'an dem Ort, an dem er für sein Vaterland den Fliegertod gesunde» hat, beigesetzt werden. Klopfenden Herzens legt Deutschland seinen vollsten Eichenkranz auf die Bahre des wackeren Mannes. Unauffälliger Beobachtungsstand i» den Vogesen. Vorkommnisse ohne weitere Erläuterung unter der höh' Nischen Gcsamt-Aufschrift: „Meldungen aus der Ge- sellschaft" abgedruckt werden. Die jüngste dieser Mel- dungen lautet: „Am letzten Dienstag fuhr um 2 elhr nachmittags der Kriegskrast>vagen R.' G. A. 95 013 nur so wahnsinniger Geschwindigkeit über die Esplanade des Invalides, daß ein alter Herr, der fast überfahren wor- den wäre, infolge des Schrecks nicdcrstürztc. Der Wa- genführer hatte keine Zeit, anzuhaltcn, um dem alten Herrn aufzuhelsen, denn in seinem Wagen saß eine ebenso feine wie geschminkte Dame, die anscheinend ein wichtiges militärisches Geschäft zu erledigen hatte!" Als Kardinal Mcrcicr bei seinem letzten Aufenthalt in Rom in einer Gesellschaft einer hohen Persönlichkeit gegenüber das gcivohnte Klagelied über das unglückliche Belgien anstimmtc, soll ihm — wie Erncst Daudet »» „Echo de Paris" zu erzählen weiß — besagte Persön- lichkeit die verständige Antwort gegeben haben: „3» daran seid Ihr ja selber schuld. Warum habt Ihr d>e Deutschen nicht durch das Land ziehen lassen? hättet Euch dann viel Unglück ersparen können." Der Kardinal gab aus die vernünftige Frage keine Antwort. Wenige Stunden nachher aber erklärte er einem Be- sucher, dem er die Geschichte erzählte: „Ich habe UM nicht geantwortet, aber ich mußte an mich halten und daran denken, wer ich bin, um ihm nicht an die Kehle zu springen." — Ja, ja, die streitbaren Kirchenfürsten sind nicht ausgestorben. In London ist an die Mitglieder des Parlaments ein Bericht über die Geldlage des Landes zur Vertei- lung gelangt, der überaus bemerkenswert ist, und aus dem hervorgeht, daß im laufenden Vierteljahr die Staatsschulden auf 2 Milliarden 197 Millionen 439 245 Pfund angewachscn sind. Davon entfällt aul die Normalschuld allein der ungeheure Betrag von 2 Milliarden 140 Millionen 748 644 Pfund. Das be- deutet seit dem letzten Jahr ein Anwachsen der Schuld um 1 Milliarde 31 Millionen 931 568 Pfund. - Vor Ausbruch des Krieges belief sich die englische Schuld auf 703 Millionen 934 349 Pfund, den geringsten Stand hatte die Schuld Englands vor dem Ausbruch des Bu- rcnkrieges im Jahre 1899 mit 635.Millionen 393 7» Pfund erreicht. — In diesen ungeheuren Zahlen ist e>" großer Teil der Friedensschuld, der in Schahscheinen zur Ausgabe gelangte, nicht mit einbegriffen. Cxpr. Korr. Das englische Heer hat infolge der Beförderung des Obersten John Monash zum Generalmajor ihre» ersten jüdischen General. „Manchester Guardian" sin» cs hat wohl schon mehr Generäle jüdischer Hcrkunst >" England gegeben, aber kein Jude, der Jude geblieben war, sei noch General gewesen. Von der englischen Zensur ist die Drahtnachricht eines englischen Berichterstatters an der französische" Front verboten worden, dessen Inhalt aus London richtet wird. Die Nachricht besagt, daß die Gesell)» der letzten Wochen an Heftigkeit alles bisher Dagen'» scne übertrafen. Jeden Abend war das Gelände ei» weites Leichenfeld. Die Verluste der englischen Trupps waren furchtbar. Cs sei ernstlich zu bezweifeln, ob nia" mit Sturmangriffen zum Ziele gelange, denn die Ver- luste seien aus die Dauer nicht zu ersehen. Frankreich könne keinen Nachschub mehr heranführen, weshalb d»' anderen Verbündeten cs tun werden. Die Zahl der Verwundeten bei den englisch-sranzö' fischen Truppen in Frankreich ist in den letzten Woche" so bedeutend gewesen, daß große Frachten Leichtver- wundeter von Frankreich nach Italien gebracht wnrde»- weil in Frankreich keine Lazarette mehr zur Verfügung standen. Ueber die Zerstörung des bei Essex abgeschossene" Zeppelins meldet Reuter: Nach den Mitteilungen » Berichterstatter aus den verschiedenen Orten zwischs' London und der Küste von Essex wurde das Lnftilliw gegen 1 Ahr morgens vernichtet. Der Lärm der wehrgcschühe lockte die Menschen aus ihren Wohnung-, heraus, so daß sie Gelegenheit hatten, die LustschW' die ostwärts fuhren, zu beobachten, da sie von 's Scheinwerscrstrahlen und von in ihrer Rühe platzend' Granaten beleuchtet wurden. Gegen halb 1 Ahr h»», das Geschühfeuer auf und es trat eine tiefe St», ein. Plötzlich wurde ein roter Funke am £4"^» sichtbar und bald züngelten Flammen am obere» des Lustschisses, bis dieses ein riesiger Feuerball gew» den war. Bevor der Zeppelin abstürzte, überschlug' sich in der Lust und fiel dann zur Erde nieder. Jubel der Menschenmenge in der Nähe der Angln«, stelle pflanzte sich bis nach London fort, von wo „ brennende Zeppelin wie eine rotglühende Zigarre östlichen Himmel wahrgenommen worden war. j„ Die Bemannung eines Vatavier-Dampfers, dc> , Rotterdam ankam, erklärte, sie hätten gesehen, w'Li, de» Docks aus ein Luftschiss niederging, das a»ge>Ms scn zu sein schien und über der Küste schwebte. nahmen wahr, daß sich über dem Luftschiff ei» y'B} befand, der mit einem roten Licht Signale gab. - j„ darauf ertönte ein Knall und der Zeppelin g>"9 j^c Flammen nieder. Offenbar hatte der Flieger' Bombe auf das Lustschiss fallen lassen. flf, „Daily Chronicle" meldet, daß das in der G> ,, schuft Essex gelandete Lustschiss wiederholt von ^ schossen getroffen wurde. Die Insassen hätte», nach der Landung an die Tilr einer Wohnung 111 jjni» und keine Antwort erhielte», beraten, woraus »>"" -ge drei Sprcngschläge hörte. Offenbar zerstörte" Deutschen selbst das Lustschiss. Das Gerüst d-s * schisfes ist verschwunden. Nr. 14. Deutsche Svldaten-Zeitung. 8 sammelt u»d oft unter großen Mühen zur Bahn gebracht worden. 8Iu dem Denkmal wird die Inschrist ange- bracht: „Die Deutschen in Chile den Tapferen von S. M. S. „Scharnhorst". „Gncisenau", „Nürnberg". „Leipzig" und „Dresden". 1911—1915." Zu Füßen des Denkmals findet ein eiserner Cichcnlaubkranz Platz, des- sen Schleife die Worte träat: „Besatzung S. M. S. „Dresden" den gefallenen Kameraden des Kreuzcr- geschwadcrs". Der holländische Postdampser „Prins Hendrik" wurde von unseren Seestreitkrüften vor der flandrischen Küste durchsucht. Eine größere Zahl russischer und französischer Kriegsgefangener, die aus deutschen Lagern entwichen waren, wie in Holland abaeschlossen gewesener, anscheinend beurlaubter englischer Soldaten, wurde fest- gcnommen, ebenso einige feindliche Kuriere mit ihren Sendungen. Alsdann wurde der Dampfer mit samt den neutralen Fahrgästen, den Frauen und Kindern und seiner Post wieder entlasten und durch eins unserer Tor- pedoboote ausgelotst. Beim Auslaufen wurde der Postdampser und das deutsche Begleittorpcdoboot von drei feindlichen Flugzeugen mit Bomben angegriffen. Der Dampfer wurde dabei leicht beschädigt, drei Leute der Dampferbcsatzung verwundet, das Torpedoboot blieb unbeschädigt. Der Dampfer setzte seine Reise fort. Eins unsrer U-Boote hat im Mittelmeer einen voll- besetzten feindlichen Truppenbeförderungsdampfer ver- senkt. Das Schiss sank innerhalb 43 Sekunden. In der südlichen Adria ist das französische U-Boot „Foucault" von einem öflerr.-ung. Seeflugzcuge durch Bombentreffer versenkt worden. Die gesamte Be- mannung, zwei Ossiziere und 27 Mann, viele davon in Vorpostengefecht englische Anzapfungen geantwortet, die Ausschließung der deutschen und österreichischen Schiffe gehe für sie, weil im Widerspruch mit den Bedingungen ihrer Kon- zession, über ihre Macht. Die verantwortlichen Kreise Englands aber halten an dem Gedanken fest und er- wägen auch zeitweilige Ausschließung von der Be- nützung der Dardanellen (I) und jeglicher britischer Häfen. Am 5. Oktober sollen die Suezkanalabgaben wieder uni 5 Pence für die Tonne erhöht werden. Das H a n d c l s - U. ° B o o t „Bremen" hat Amerika unter Kapitän S ch w a r tz k o p f er- reicht. Leitsätze aus der preisgekrönten Arbeit eines eng- lischen Seeoffiziers aus dem Jahre 1909.: „Wir ziehen nicht aus gefühlsmäßigen Gründen in den Krieg. Ich beztveifle, daß wir das jemals getan haben. Krieg ist das Ergebnis von Handelsstreitigkeiten. Sein Ziel ist, unseren Gegnern diejenigen Handelsbedingungen mit dem Schwert aufzuzwingen, welche wir als geschäftlich vor- teilhaft mischen müssen. Wir führen unter allen mög- lichen Anlässen Krieg, aber jedem von ihnen liegt der Handel zugrunde. Ob wir als Anlaß benutzen das Be- halten oder Erlangen einer strategischen Stellung, den Bruch von Verträgen und was sonst noch — alles führt sich letzten Endes auf den Handel zurück, und zwar aus dem einfachen Grunde, daß der Handel unser Lebens- blut ist." Sehen wir hinzu, daß cs eine der weltge- schichtlichen Lügen ist, daß England, wenn es um Handel kämpft, damit seinen Volksbestand und Besitz „ver- teidigt", so verraten uns die Leitsätze doch, worum es England in Wahrheit zu tun ist. Das ist die Vernich- tung des Wettbewerbes im Handel! Deutschland wagte Oestllcher Kriegsschauplatz. „ Sven Hedin war auf der Heimreise von seinem slebcnmonatigcn Verweilen an der türkischen Front im deutschen Hauptquartier Gast des Kaisers und Hindenburgs. Hedin sagte, beide seien unerschütterlich dom Siege der Deutschen überzeugt. Der Kaiser habe sich bei bestem Wohlsein befunden. Björn Vjörnson sagt in einem Aufsatz, den die War- schauer „Godzino Polski" brachte, unter anderem von Polen: „Darum erfüllt es mich mit tiefer Freude, daß dieses Volk uns endlich wiedergegeben wird, und die- jenigen westlichen Mächte, die jetzt an der Seite Ruß- lands kämpfen, sie werden einst Deutschland dankbar sein müssen, daß es Polen von der russischen Knechtschaft ge- rettet hat." — Änd am Schluß: „Wenn England und Frankreich ihr miserables Gewissen damit beruhigen, daß sie Polen eine Freiheit unter russischer Herrschaft versprechen, kommt es mir so vor, als ob sie einem Manne sagen: „Gehe in den Keller und schöpfe frische Luft! — Ich kam her im Regcnwcttcr und reise ab im Sonnenschein. Ich nehme ein glückliches Gefühl mit, daß cs auch so den Polen ergehen wird: Von der Trüb- seligkeit in die Sonne hinein." Deutsche in Polen gab es bei Ausbruch des Krieges etwa 600 000. Die deutscheste Stadt war und ist auch heute noch Lodz, das allein 67 000 Deutschsprechende zählte. Bei den Betrachtungen über die Zukunst Polens spricht man viel zu wenig von den Deutschen, viel mehr von den Polen und Juden; es sollen aber doch eben die Deutschen die Brücke bilden zwischen dem neuen Polen — welcher Art es immer sei — und Deutschland. Von der Stimmung in Rußland. Der Deutschen- haß ist in Rußland kein Ausfluß der Volksstimmung, er ist künstlich gemacht, von der eigenen Regierung großgezogen und von außen aus Eifersucht über deutsche Handelserfolge hineingetragen, durch englisches und sranzösisches Gold geschürt worden, auch zur Ausnutzung des russischen Volkes im politischen Sinne mit dem Ziele der Vernichtung Deutschlands. Der Krieg gegen Deutschland ist nicht eine Sache des russischen Volkes, sondern seiner Machthaber. Nicht etwa des Zaren; der >st nicht der Selbstherrscher aller Reußen, wie er. sich Nennt. Verantwortlich für den Krieg ist die Kriegs- partei, der allerdings viele Mitglieder des kaiserlichen Hauses angehören, aus Gewinnsucht, wie die Beamten, Offiziere und tzeereslieferanten und die von England bestochenen politifchen Führer und Minister. So bleibt die Politik und die Kriegsneigung in Rußland schwankend. In der Front zwingt die Knute und das eigene Maschinengewehr die Massen zum Draufgehen, hinter der Front herrscht der Belagerungszustand, die' Gewaltherrschaft der Polizei, und gelegentlich hilft der Stinnnung ein von den Machthabern geduldeter, Menn nicht gar veranlaßter Progrom gegen die Juden. Minister wechseln je nach dem Einfluß der gerade die Macht in Händen habenden Partei oder Gesellschafts- klasse. Cs gibt eine Hofpartei für und eine wider den Krieg, und ziw Zeit spielen auch die Liberalen unter chrem Führer Guschkow eine Rolle; dieser ist vom schrankenlosesten Haß gegen Deutschland erfüllt. Dem Volke impft man den Hass damit ein, daß man sagt, die Deutschen seien an den Steuern und an allen Nöten Huld, die man doch selbst erst durch den frevelhaften Friedensbruch herausbeschworen hat. Die Liberalen wer- ben wieder von. der „Schwarzen Hundert" bekämpft, °ie früher von großem Einfluß tvar. In Kasan, Rostow am Dom, Samara und anderen Russischen Städten sind in letzter Zeit zahlreiche Arbeiter uns unbekannten Gründen verhaftet worden. Die Poli- N verweigert jede Auskunft über die Gründe. Der Präsident des Zentralausschuffcs für Krieg und In- bustrie A. Guschkow hat an den Minister des Innern Me Eingabe gerichtet, in der darauf hingewiesen wird, ?uß die Maßnahmen der Polizei einen schlimmen Cin- °ruck unter der russischen Arbeiterschaft hervorgerufen Men und aufrührerische Amtricbe zur Folge haben wtznen. (Cxpr. Korr.) , Bestechung, Schwindel und kein Endel In Peters- Hrg ist per „Nowoje Wremja" zufolge ein neuer , wffenbetrug aufgedeckt worden. Das gesamte Pcr- !"Ual des Vereins für den Großeinkauf — insgesamt US Personen — wurde wegen betrügerischer Handlung ^haftet. Nur der Vorsitzende blieb nach echt russi- Hem Muster j,i Freiheit. Die Untersuchung ist einge- °'tct. Nähere Einzelheiten über die Unterschleife, die b der russischen Hauptstadt allgemeines Tagesgespräch M liegen noch nicht vor. s. Das russische Ackerbauministerium hat nach den von russischen Truppen besetzten Teilen der Bukowina J’1' Abordnung russischer Förster entsandt, die die Artigen Waldbestände prüfen und die Ausforstung in Wof)cm Maß stabe leiten sollen. (Cxpr. Korr.) I» Moskau ist nach' Meldungen russischer Blätter i 1 mit Geschossen beladener Güterzug von 20 Wagen i() He Lust geflogen. Eine große Anzahl Bahnbeamte chu'dcn getötet; ein in der Nähe der Bahn gelegenes ^vleumbecken geriet in Brand. Seekrieg. iw F»> deutsche» Hospital zu Valparaiso hat ein Denk- sch, iu Ehren der Gefallenen des deutschen Krcuzerge- Üiit) Ausstellung gesunden. Die Felsblöcke dafür von den deutschen Turnvereinen in Chile ge- ertrinkendem Zustande, wurden von diesem und einem zweiten Flugzeug gerettet und gefangen genommen. Eine halbe Stunde später wurden die Gefangenen von einem Torpedoboot übernommen und eingebracht bis auf zwei Offiziere, die auf Flugzeugen in den Hafen ge- bracht wurden. Einen „Totengesang" Gabriele d'Annunzios aus den Untergang des Unterseebootes „Ialea", das auf eine Mine gestoßen und vernichtet worden ist, bringt „Corriere della Sera". Deutsche Seeslugzeuqe griffen 2 russische Flugzeug- muttcrschisse, die unter Geleit eines Kreuzers und meh- rer Zerstörer Flugzeuge zum Angriff auf die bulgarische Kiiste bei Wann hcränbringen wollten, erfolgreich mit Bomben an; die feindlichen Secstreitkräste wurden zum schleunigen Rückzüge gezwungen, verfolgt von unseren Sceflugzeugen. Diese griffen später feindliche Trans- portdampfer in Conflantza erfolgreich an und belegten Eisenbahnlinien der RordsDobrutscha mit Bomben. Alle Flugzeuge sind trotz stärkster Beschießung unbe- schädigt zurückgekehrt. Im Schwarzen Meere warf ein türk. Flugzeug zehn Bomben auf das russ. Linicnschifs „Kaiserin Maria" und auf Torpedobootszcrstörer. Es wurde be- obachtet, daß mehrere Bomben das Linienschiff trafen. Die Direktoren der Snezkanalgesellschaft haben auf ii» Abenhlicht. es, in Wettbewerb mit England zu treten, deshalb mußte es vernichtet werde», mit den gemeinsten Mitteln, aus Habsucht! Der ltasienische Krieg. König Victor Emanuel wurde in der Schlacht bei Görz durch einen Granatsplitter an der Hand verwundet. Die österreichischen Flieger waren in letzter Zeit sehr erfolgreich in ihren italienischen Anternchmungen, besonders über Venedig und dem benachbarten großen Eisenbahnknotenpunkt. * Ferner wurde in der Ballon- Halle von Icsi das letzte Luftschiff, das Italien noch führte, zerstört und von den nach englischem Muster be- waffneten Motorbooten sind 17 Stück vernichtet worden, ebenso ein Unterseeboot der Franzosen. Der italienische Pilot Rapini hat aus dem Flugplatz von Miraftori mit einem Militärflugzeug eine neue Welthöchstleistung ausgestellt, indem er mit zwei Fahr- gästen eine Höhe von 6200 Metern erreichte. (Cxpr. Korr.) cognac MACHOLL MÖNCHEN 6 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 14. Oie Kriegsanleihe ist die Waffe der Oaheimgebliebenen! ifiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiH Bel den Moslims In einem türkischen Armeebefehl, in dem mitge- teilt wird, daß Vizegeneralissimus Cnver Pascha ii la suite des preußischen Gardefüsilier-Regimcnts ge- stellt wurde, heißt es: Dies ist eine der Früchte der ruhmreichen Heldentaten sowie des Mutes und des Opfcrsiuues, den alle Offiziere und Mannschaften der kaiserlichen Armee seit zwei Jahren im Innern des Vaterlandes wie nach außen an den Tag legen. Aus Bagdad wird mitgeteilt, daß in der letzten Woche während eines Gefechtes zwischen türkischen Freiwilligen aus den dortigen Stämmen und feind- licher Reiterei bei Hydir und Derradje englische Sol- daten in das Dorf Ail gingen, an 600 Männer, Frauen und Kinder niedermachten und einige hiibsche Frauen genannten Dorfes fortführtcn. Sven Hedin, der von einer sechsmonatigen Studien- reise in Syrien, Mesopotamien, Arabien und der Halb- insel Sinai zurückgekchrt ist, berichtet in den Blättern über seine ausgezeichneten Eindrücke namentlich in Syrien, -wo Dschemal Pascha ein wahrhaft großartiges Werk vollbracht habe, das ihn als großen Militär und noch größern Staatsmann zeige. Die Zahl der in Syrien begründeten Gewerke, der Aeberfluß an Ge- treide und Nahrungsmitteln sei geradezu verblüffend. Sven Hedin, der nach Stockholm zurückgekehrt ist, wird ei» Werk über die Türkei veröffentlichen. Auf dem Balkan. Die Stärke Deutschlands. Was gäben cuisere Feinde darum, wenn sie ergründen könnten, wie tief noch die Quellen unserer militärischen Kraft sind. Die Welt staunt, daß wir trotz des Millionenanstürmes in Ost und West doch immer noch Kräfte hatten bereit halten können für etwa neue Aufgaben, die. an uns herantreten konnten. Die überraschende Kriegshandlnng unseres Fcldmarschalls Mackensen zeigt solche Voraussicht und ein Bereithalten von überschüssigen Kräften, daß unsere Gegner sich staunend fragen, woher sie kommen. Cs beißt immer unter den Gegnern, sie müßten gleichzeitig aus alle» Fronten angreisen, um die deutschen Kräfte zu rnidcu, aber zu ihrer Enttäuschung müssen sie erfahren, daß es dennoch ungebundene Kräfte gibt, über die das deutsche Große Hauptquartier an der entscheidenden Stelle verfügen kann. Eine schivedische Zeitung, das „Svcnska Dagbladet" schreibt darüber: Man fragt sich sicher in diese» Tage» überall: Wie kann cs möglich sein, daß Deutschland noch im dritten Kriegsjahr nicht nur genug Truppen hat, um überall des Reiches Gren- zen zu verteidigen, sondern auch, um bereit zu sein, wo immer ein neuer Kriegsschauplatz eröffnet wird. In der Tat hat Deutschland durch die Siege Mackensens in der Dobrudscha der Welt nochmals in vollstem Sinne des Wortes de» schlagenden Beweis für seine im höch- sten Grade bcwunderns- und rühmenswerte militärische Krastlcistung und Organisations- fähigkeit geliefert. Die deutschen Kasernen sind noch immer mit Mannschaften gefüllt. Cs scheint daher praktisch genommen keine Grenze der Fähigkeit der Deutschen zu ge- ben, neue fertige Armeen auch für solche Kriegsschauplätze zu schassen, von denen man früher nicht gedacht hat, daß deutsches Fuß- volk sie betreten werde. Einen besseren Be- weis für Deutschlands militärische Kraft kann man sich wohl nicht denken als den Amstand, daß dieses Volk jetzt im Anfang des drit- ten Kriegsjahres mit solchem Glänz an dem Feldzug gegen Rumänien teilnimmt und doch die Standorte daheim voll von Truppen hat. Der rumänische Kronprinz hatte vor dem Kriege, als er beim !. Garde-Regiment zu Fuß in Potsdam Dienst tat, viel Wert- schätzung für die deutschen Pfadfinder gezeigt. Mehrmals, war er bei den Hebungen des Ber- liner Pfadfinderkorps zugegen, wenn dieses unter dem Reichsseldmcistcr, Major Bayer, im Grunewald-Cichkamp übte. Cr hat dann auch in Rumänien ein Pfandfinderkorps ge- bildet. Eine gänzliche Verkennung der Ein- richtung aber ist es, wenn jetzt in Rumänien diese Pfadfinder, junge Burschen von 14 Jahren, ihm, dem Kronprinzen als ein Regiment fürs Feld zur Verfügung gestellt werden sollen. Cs ist wahr, auch unsere Pfadfinder haben sich im Kriege bewährt, aber doch nur die älteren sind bei der Truppe, wie andere Kriegsfreiwillige, eingetreten und, daran zweifeln wir nicht, zu Ehren gekommen. Sonst haben sich die deut- schen Pfadfinder mit allen möglichen, vornehmlich auch Führer- und Botendiensten, schon während der Mobil- machung nützlich gemacht und im Laufe des Krieges bei vielen Kriegswohlsahrtsveranstaltungen. Bekannt dürfte sein, daß ständig eine Gruppe Pfadfinder in Brüssel in wechselnder Besetzung mit Iungmannschaften ge- halten wird, wo sie sich zu Rad und zu Fuß dem Gouverneur und dem Kommandanten zur Verfügung stellen müssen. Jede»: deutschen Pfadfinder aber muß cs ein Schmerz sein, zu erfahren, daß der junge frische Leutnant des !. Garde-Regiments nun an der Spitze seiner nach deutschem Vorbild geschaffenen rumänischen Pfadfinder gegen uns im Felde steht. Auch ein Kriegsziel, oder mehr das Ziel eines be- schränkten Kriegsschauplatzes, dürsten die englischen, von Rumänien angekausten Getreide- und Mchlvorrüte dar- stellcn, die sich noch im Lande befinden. England hat diese etwa 100 000 Wagenladungen nur gekauft, damit sie nicht in die Hände der Mittelmächte gelangten. Mittel und Wege, sie sich selbst nutzbar zu mache», be- standen bei der Sperrung der Dardanellen nicht. Cs wäre nun eine herrliche Kriegsbeute, wenn cs Mackensen gelänge, neben der Einkreisung des rumänischen Heeres sich auch dieser englischen, so teuer bezahlten durch Ausfuhrgebühr und Zuschläge erhöhte sich der Preis um etwa >000 Frauken siir den Eisenbahnwagen - Getreide- und Mehlvorräte zu bemächtigen. Die Beute von Tukratan zählte neben 122 Kanone», darunter 30 Pauzerkanonen, auch 10 000 Stück Vieh. Damit ist schon ein Teil der Hoffnungen aus eine Er- schließung neuer Crnährungsquetteu durch den Do- brudscha-Feldzug erfüllt. Cs ist nicht zu bezweifeln, daß dem siegreichen Heere, das nun schon 13 000 Quadrat- kilometer des reichen Landes erobert hat, auch weitere Lebensmittelvorräte in die Hände fallen, die ivohl s»r den Vormarsch des russischen Heeres bereit gestellt waren. In Kavalla haben die Vulgaren für 150 Millionen Francs Tabak vorgefunden. Anläßlich eines Besuches bei Erzherzog Karl Stephan, dem bekannten Polenführer, hat sich Zar Fer- dinand dahin geäußert, Rumänien werde es bald ebenso ergehen wie Serbien. Die Leiche des Prinzen Friedrich Wilhelm von Hessen, die vom Schlachtfclde bei Cara Orman nach Rustschuk gebracht worden war, wurde dort unter großer Beteiligung der Behörden und der Bevölkerung zur Bahn übergeführt und nach Deutschland weiterbesördcrt. Gedächtnisreden hielten der Metropolit und Oberst Freiherr von Memmingen, die die Verdienste und de» Heldenmut des Prinzen hervorhoben. Der Sarg war »üt Kränzen bedeckt, welche die Behörden, die Truppe»' körper und die deutsche Schule gespendet hatten. Rußland gibt sich zu erkennen. Das Bulgarien von Rußlands Gnaden hat sich aus eigene Füße gestellt und zeigt bedenkliche Befähigung, ohüe den Zaren aus- kommen zu können. Also läßt der bisherige Be- schützer? die Maske fallen und spricht: „Auf Grund dessen, was Rußland während des ganzen Daseins Bul- gariens durchgemacht hat, nachdem es dieses Land z" selbständigem politischen Leben erweckt hat, hat Rußland ganz das Recht, es unter seine Schuhherrschast zu stelle», indem es Bulgarien in dilpomatischcr und militärischer Hinsicht seiner Selbständigkeit entkleidet und dem bul- garischen Volke das Recht gibt, sich ohne Prinzen deut- schen oder anderen Geblüts zu entwickeln. Dadurch wirr Bulgarien für seine Nachbarn unschädlich gemacht, de»' Slawentum aber erhalten bleiben, und gleichzeitig wird ihm dadurch die Gelegenheit gegeben 'werden, dura) weitere Rechtlichkeit seines Benehmens gegenüber Ruß- land in dieser oder jener Hinsicht den Schandfleck diese» Verrats abzuwaschen oder wenigstens abzuschwächcm Voraussetzung, daß Rußland Sieger bleibt! Aus Saloniki sind 1500 Mann mit Offizieren der 11. Division in Athen eingetroffen. Sie waren ist zwangen, Kavalla mit Christopulos zu verlassen, wol len aber durchaus nicht die von Franzosen und E»b ländern ihnen angebotene Maffenbrüderschast _ »' nehmen. Sic zogen es vor, sich nach dem Piräus ci»3l, schiffe». — König Konstantin wird die 11. Division >» .Hilfe frischer Truppen wieder aus den richtigen Sta», sehen und dann besichtigen. Mittlerweile werde» ^ königstreuen Reservisten aus Saloniki den ankom»» den Kameraden einen besonderen Empfang bereitem Rach dem Athener Blatt „Neon Asty" unterbreit^ die Verbiindetcn der griechischen Regierung ein Letz» Wort, in dem verlangt wird, daß Griechenland e weder Bulgarien den Krieg erklärt oder Vorkehr»»»^ zu seiner vollkommenen Entwaffnung trifft, die Oss'E a und Soldaten entläßt und den Verbündeten binnen 1» Tagen sämtliches Kriegsgerät soivic die Eisenbahn ausliefert. Die Vcrbandsstaaten würden das» da rechtfertigen, daß Heer und Flotte stir Griechenland » nütz und sür die Verbiindcten gefährlich seien. Rach sich ein Armeekorps in Kavalla den Bulgaren » geben habe, könne man von dem Verband »ich» " ^ langen, daß er zusehe, wie das Spiel sich ein a»o Mal wiederhole. _ I( 7000 Kreter drangen, ohne Widerstand zu L’J1/,,»- i» die Stadt Kanea ein, nahmen Besitz von de» liehen Gebäuden, vertrieben die Behörden daran-- ernannten einen vorläufigen Ausschuß zur Ab>o>ch,^i- der Staatsgeschäste. Die in Kanea vereinigte» ist schen Truppen sind mit Ausnahme von einem 25 Offizieren und einigen Soldaten der aufsta»» Bewegung beigetreten. 30 000 Kreter sind jetzt iM- Wasfeu und vollständig Herren der Inseln..- D» rühr breitet sich ohne Zweifel aus. Der letzte 3» 'dbzaszvaros M f&roosj ^ lffe^e/7/fy °ffo/77osz/ye/j o ff US '^~ß\ltd'rszeg " Svvwav d c/ , /i/rf/n/73/?rne c/esl^Z/r^/y. Szt/rdv/r ffrssfs Nr. 14. Deutsche Soldaten-Zeitung. 7 Leuchtkugelkampf am westlichen Kriegsschauplatz. Wache i»> Dürfe im Kegel eines Scheinwerfers. Korfu, das sich selbstherrlich erklärt hat und bereit mit dem nationalen Vcrteidigungsausschuß in Sala- mi zusammenzugehcn. — Gerüchtweise verlautet, Veni- W werde in Saloniki die im Juni 1915 aufgelöste Kammer einbcrufen, eine neue Regierung bilden und A Mittelmächten und ihren Verbündeten den Krieg er- Mcn. Die Gärung unter den Offizieren hält an; die ^völkerung von Athen ist ruhig. Die Venizclisten sind "»»ersichtlich gestimmt. Aus den Kolonien. t,. Es ist an der Zeit, daß wir uns wieder einmal vor mlgcn halten, was unsere heldenhaften Kolonialtruppen '» der Verteidigung unseres außereuropäischen Besitzes Leistet haben. Selbst unsere Feinde erkennen deren mvergleichliche Leistungen an. Rur ein Reich wie Island mit seinen reichen Machtmitteln und Hilss- »ellcn über See war imstande, unsere afrikanischen Heeresteile in den zerstreuten Kolonien zu be- h'Scn. Besonders in Ostafrika leisteten sie den Cng- »Ndern mit ihren weit.überlegenen Streitkräften aus Kapkolonic langen und zähen Widerstand. — Wir /%», daß uns der Friede den von deutschem Blute gc- mnkten afrikanischen Boden wiedergibt. Dieser Hoss- ,'">g gaben noch jüngst in Versammlungen die Ver- lier aller Parteien des deutschen Volkes und auch die Freuden Männer in der Kolonialpolitik Ausdruck. ?'ser dem Schuhe einer an ihren Grenzen erstarkten ?"»»at muß uns der Friede auch ein Kolonialreich wie- ^ erstehen lasten. Dann haben unsere Helden da putzen nicht umsonst gekämpft! Wir, werden dann in Zukunft unsere Kolonien bester schützen müssen, spät ist wohl denen die Erkenntnis von der Rot- .- Müdigkeit einer starken Schuhtruppe anfgegangen, die ^>Ner Zeit glaubten, mit einer Polizeitruppe auskommen c können. Für eine Schuhtruppe wird cs allem An- ,,chiue nach sehr bald Arbeit in den wiedergewonnene» Nonien geben. Die Engländer legen es schon heute Bewaffnung der Eingeborenen darauf ab, daß uns , «üdwestafrika bei ihrem etwaigen! Abzüge Schwierig- 'kcn crtvachsen. Cs gilt, daß >vir uns bei Zeiten darauf einrichten, die „freundlichen" englischen Absiachen zu schänden zu machen. — Ein mächtiges „Deutsch-Afrika" im Schuhe und in freier Verbindung zur See durch die starke deutsche Flotte, das sei unsere Hoffnung für die zur Zeit in den Händen unserer Feinde befindlichen Kolonien! Bel den Neutralen. Eine ganze Anzahl dänischer Gutsbesitzer hat sich bereit erklärt, schwerverwundete Offiziere der Kriegfüh- renden Mächte für längere Zeit bei sich aufzunchmen. Aus vielen Gütern werden Vorbereitungen getroffen, um die Vcnvundeten in Pflege zu nehmen, sobald die Vereinbarungen zustande gekommen sind. Cxpr. Korr. In Schweden hat sich eine Aktiengesellschaft gebil- det, die unter anderem ein 240 Jahre altes Kriegsschiff vom Mcrcsgrund heben tvill. Dieser-Anregung ist der Direktor der Norwegischen Bcrgungsgesellschast gefolgt. Cr beabsichtigt, das vor der Zollstation von Fredrik- stadt gesunkene schwedische Kriegsschiff „Stenbocken", das 1716 in der Schlacht bei Dynekilen von Tor- denskjold als Prise genommen wurde, zur.Hebung zu bringen. Vor einigen Jahren sah man bei sehr nie- drigem Wasserstande die oberen Teile des Schisses über dem Wasser, und man konnte feststellen, daß das Holz sehr gut erhalten war. In Amerika ist die Cntrüstun« über die dauernden englischen Aebergrisse ständig im Wachsen begriffen. Cs liegen darüber folgende Meldungen vor: Eine Washingtoner Meldung besagt, es sind Anzeichen dafür vorhanden, daß, >ven» die Verbündeten ihr Unter- drückungsverfahren fortschen und von der Regierung nichts getan wird, um sic zur Vernunft zu bringen, sich ein Sturm des Aufruhrs erheben wird, wenn der Kon- greß wieder zusammentritt. — In einer Rede über die Ausdehnung der britischen Beschlagnahme sagt der de- mokratische Senator Chambcrlain, das ist einfach ein neues Beispiel von Englands Unverschämtheit in der Behandlung von Handelsfragen, die die Rechte der Neutralen berühren. — Das Staatsdepartement hat in England gegen die als ungerechtfertigt angesehene Durchsuchung der amerikanischen Post der Marine der Vereinigten Staaten durch den britischen Zensor in Vaneouver Einspruch erhoben. — Die Zeitungen be- sprechen die neueste englische Blockadeanordnungs welche die Verschiffung der Vereinigten Staaten nach Holland und den skandinavischen Ländern unter ihren gewohn- ten Betrag herabdrückt. Washingtoner Depeschen be- sagen, daß die amerikanische Botschaft in London um Ausklärung über die Wirkung der neuen Verordnung auf dem amerikanischen Handel ersucht habe. — Staats- sekretär Lansing und der holländische Gesandte haben über die jüngste britische Verfügung eine Besprechung gehabt. Da die Eisenbahn- und Straßenbahn-Gesellschasten sich geweigert haben, den Angestellten zu erlauben, den Gewerkschaften beizutreten, haben die Vertreter von fast allen Industrien Reuyorks beschloffen, die Arbeit niederzulegen. Wenn dieser Anordnung Folge geleistet wird, so werden Tausende von Fabriken und Spin- nereien geschloffen werden und der Wagenverkehr so- wie die Arbeit im Hasen und in den. Docks aushöre». Eine Wienerin, die sich in San Franzisko befindet, schrieb kürzlich an ihren in Cggenburg wohnhaften Bru- der : „Wir leiden hier zwar fürchterlich unter dem Drucke der Amerikaner und Engländer; alles ist gegen uns, aber wir halten fest zusamcn und warten geduldig aus den Tag, wo wir dieses Land verkästen werden. Nicht nur ich allein werde Amerika den Rücken kehren, nein, Hunderte, Tausende und Millionen warten mit heißer Sehnsucht aus die Gelegenheit, wo das erste Schiff die Reise nach Europa antreten wird, ja cs wird eine förm- liche Volker-Wanderung nach dem Kriege stattfinden." Die „New Parker Staatszeitung" schreibt: „Ein Schlag ins Gesicht der verbündeten Humanitätslügner und ihrer amerikanischen Mithcuchler ist eine Ent- deckung, welche die Polizei von Jersey City gemacht hat: Eine ganze Wagenladung der völkerrechtlich verbo- tenen Dum-Dum-Kugeln wurde unter den Geschoßsen- dungen aus der Prüfungsanstalt in Secaucus ge- sunde». - Die Dum-Dum-Geschoffe dursten nach Ho- boken weitergeschafst werden, wo sie auf Prähme ver- laden wurden, um einem Ozeandampfer zugesührt zu werden." Mitlellu k Den Empfängern unserer Zeitung, die den )?Afolgend aufgeführten Firmen angehören, zur Ztzchricht, daß die Zusendung im Aufträge ihrer mr'«a erfolgt: tz ^oepff i,. Söhne, Heilbronn 5 — Diabolo Separator- tzi'". b. H., Berlin-Scböneberg 5 - Edelobst, b°,°"ei G. m. b. H., Berlin 5 - Bcrthold Niirn- E.Lissa i. Posen l — Gebr. Esch, Wiesbaden 6 — Einigte Strumpssabrike», Kulmbach 2 - Bruns u. Mühlhausen i. Th. 6 - Frau Ida Petcreit, oJ - Mechanische Bindfadensabrik Memmingen 25 H. Schneider Nachf. G. m. b. H., Caffel 2 — Klein l(T0v Pößneck 5 — I. F. Eisfeld. Silberhütte >. Anh. tzhTT Max Hennigcr, Berlin-Weißensee 5 — Rochlih H°"haus G. m. b. H., Charlottenbura 2 — Adolf , arc„s, Breslau 6 - F. Falk, Schilt,^Heim-Straß- e/L-Els. 4 — Albert Daiber, Mm a. D. 8 — A. Rit- >i> Eo., Hamburg l - Fritz Cohn, Königsberg-Pr. >. c? Weber-Falkenberg, Berlin 4 Lenze Schrupp hh,„°" Pasta» l E. Gustav Otto, Cottbus > - Trunk, Pforzheim 2 - Kom.-Rat Gutkind, dr Ä'chweig 25 - G. 9)1. Scknvarz, Ingolstadt 2 - «ul Frische, Biebrich a. Rh. 5 Iaeobowitz u. v^‘1icr Landschaftl. Bank, Posen 25" Robert Sec G. in. b. H., Aalen i. W. 5 Woldemar Ziitan 2 I. E. Psass. Cassel 5 - Magnus ngen an unser Moll, Stadthagcn l — Carl Schäfer G. m. b H., Haspe 1 — Moritz Schmidt, Elbing 2 — Ad. Meh- met, Hamburg 5 — Th. Schlick, Berlin 1 — Gebr. Zeih in. b. H., Saarbrücken 6 — Georg Sauer ». Co., Hersfeld 2 — Bergner u. Francke, G. in. b. H., Weimar 2 — Westfalia Backwerk G. in. b. H., Berlin l Saeger n. Co., G. »>. b. H-, Cöthen 5 Carl Beh- rend, Bromberg 5 — Hugo Pfitzner, Apolda 5 - Wilhelm Felsehe, Leipzig-Gohlis 7 — Breslauer Strumpffabrik Gustav Blasse, Breslau I Adolf Spelbaum u. Co., Lauban-Schles. 2 — Adolf Bleichers u. Co., G. m. b. H., Neuß 14 — Paul Sänger, Pöß- neck 10 — C. W. Almeroth, Hanau a. M. 2 Hessel u. Müller, Leipzig 8 — F. 2t. Lochbaum, Coblenz 1 — Verein deutscher Spiegelglasfabriken G. »>. b. H., Köln 6 — Webcr-Faickenberg, Berlin 2 2l. I. Blells Nachf., Königsberg i. Pr. 25 - - Gebrüder Wolf, Karlsruhe 5 Sebill ». Seilacher. Stuttgart 6 Lldalbert Fischer, Berlin 10 Ferdinand Engelhardt u. Co., H.-Linden 5 Diesel u. Weise, Pößneck 5 — Oertgen n. Schulte, Berlin 6 Wilhelm Ziehl, Cas- sel l Edelobst-Siederei G. m. b. H., Berlin 5 Stück. In der abgelausene» Woche bestellten: n) Für ihre Leute i.n Felde: Rotti, G. m. b. H., München Francke G. m. b. H., Weimar I nowski u. Lichtenstedt, Berlin > >0 — Bergner ü. Wormann, Tar- Wilhelm Volle, e Leser! Berlin >5 — Deutsche Maschinenbau- u. Vertriebs- ges. m. b. H., Berlin 100 — Kugclla vorm. Max Roth G. i». b. H., Niitlelschmalkalden 5 — Adolf Blcichert ii. Co., G. m. b. H., 9!enß l I — Robert Fabig G. m. b. H., Charlottenburg 80 — Georg Ahlemeyer u. Co., G. m. b. H., Berlin I Clse Güttinger >. Fa. C. F. Glaß u. Co., Heilbronn I G. u. L. Stein, Sehil- tigheim I Stück. 0) Zur allgemeinen Verbreitung: Gebr. Feßler, Pforzheim 5 — Ströver u. Co., Minden 2 — Mocaire u. Cie., Konstanz 5 — Groe- »inger n. Sielmann, Königsberg i. Pr. 10 — W.^Sil- ber's Baugeschäst, Hindcnburg 25 — Eduard Stei- »itz u. Co., Kattowih O. S. 1 Julius Brcttheimer, Mannheim 3 — Calvary u. Maschler, Posen 3 Chcmnitius u. Hensel, Erfurt 3 — Max Deffauer, Bamberg l — Kahle ». Ließ G. in. b. H., Kattowih 5 - Louis Kaliski, Breslau 1 Carl Will). Krauthoss, Stettin I Lessing u. Co., Frankfurt a. M. 5 I. Longot, Metz 2 —Maszkowsky u. Braah, Stettin 2 D. u. I. de Reufville, Frankfurt a. M. 6 Leo Nässe G. in. b. H., Siegen 5 Gebrüder Rosenbaum, Mein- »lingen l Andreas Sauer, Bruchsal 3 Schles. Korkfabrik Carl Rahmer, Breslau 5 R. Schüller, Hirschberg-Schl. 3 — F. Schult;, Königsberg i. Pr. 1 Schuster u. Sohn, Kaiserslautern 5 Stratmann n. Meyer, Bielefeld 25 Stück. Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 14. und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons Goldschmidt. Gerüchte. Gerüchte finden meistens willige Ohren. Beson- ders schlimme Gerüchte. Wer sie hört, bedauert ent- weder im voraus sich selbst oder die anderen. Die Menschen scheinen eine besondere Veranlagung zum Be- dauern zu haben, oder, wie man sich kräftiger ausdrückt, zum Miesmachen. Die Schnelligkeit eines solchen Ge- rüchtes ist zu bewundern und noch immer gilt der alte Sah, daß das Gerücht im Forteilen wächst. War cs erst nur ein Floh an Größe, so ist cs übermorgen sicher- lich schon ein indischer Elefant. Jeder schmückt noch an dem Gerüchte herum, jeder will den anderen überbietcn. Cs ist ein Wettbewerb um das Furchtbare. Die Phi- losophen, die des Glaubens sind, die Grundcigenschaft der Menschen sei die Zuversicht, scheinen durch die Gc- rüchtträgcr und Gcrüchtausbauer Lügen gestraft. And zwar kommen solche Gerüchte aus allen Ge- bieten auf. So erzählt der liebe Nachbar, Herr 9t sei in Geldschwierigkcitcn oder Frau D- sei untreu. In wenigen Stunden schon ist 9k. bei. entfernteren Gcrücht- trägern finanziell völlig zusammengebrochen und Frau A. liegt des Nachts nur noch auf der Straße.. Ein besonders fetter Nährboden für Gerüchte aller Art ist die Börse. Hier gedeihen sic in einer fabelhaften Pracht. Durch die dichten Scharen der Börscnbesucher eilt das Gerücht wie der Wind und diejenigen, die es sich zu eigen machen, merken meistens gar nicht, daß sic von irgend einem geschickten Spekulanten an der Nase hcr- nmgcftthrt werde». An der Börse ist die größte Weisheit zu Hause, hier sind alle Leute mit Propheten- kunst begabt, hier können sic nicht irren. In Wirklich- keit kommt an keinem Orte so viel Ansinn heraus wie an der Börse, und wenn man alles glauben wollte, was die Börsengerüchtc aufbringen, so könnte man sich bald ins Irrenhaus begeben. Wer als Börscnberichtcrstatter ge- zwungen ist, tagtäglich auf der Börse zu sein, der kennt mit der Zeit seine Pappenheimer und weiß, was er von den Gerüchten zu halten hat. Aber auch er kann immer wieder einmal irregeleitet werden, mag er auch noch so vorsichtig sein. Am besten gibt er Börsengerüchtc ent- weder gar nicht oder mit der Einschränkung wieder, daß auch das Gegenteil zutrefscn kann. Zu den 'Gerüchten, die in letzter Zeit an der Börse umherliefen, und auch im Publikum verbreitet wurden, gehörte die Behauptung, der Zinsfuß der Reichskriegs- änleihen würde noch vor Ablauf der sogenannten „Kon- vcrtierungsfrist", d. h. der Frist, während welcher eine Zinsändcrung nicht vorgenommen werden kann, herab- gesetzt werden. Angläublichcrwcise hatten manche Leute diesem Gerüchte vertraut, obgleich sie sich doch Hütten sagen müssen, daß das Reich seine Versprechun- gen nicht'bricht. Das ist bisher nicht geschehe» und wird auch in Zukunst nicht geschehen. Der Reichsschay- sekretär sagte darüber im Reichsamt des Innern ge- legentlich einer Besprechung mit Vertretern der haupt- sächlichen deutschen Wirtschaftsvcrbünde: „Dieses Ge- rücht geht vereinzelt noch immer um und hält manch ängstliches Gemüt von der Zeichnung zurück. Gerade weil cs auch von Leuten wcitcrgctragcn worden ist, de- nen man einen derartigen Denkfehler nicht zutrauen sollte, möchte ich mit einigen Worten darauf eingchen und Sie bitten, überall da, wo Sie ihm begegnen, ihm mit den einfachen Mitteln der Logik cntgegenzutrctcn. Was würde denn eine solche vorzeitige Herabsetzung des Zinsfußes oder eine Zusammenlegung der Anleihe un- ter gleichzeitiger Zinskürzung bedeuten? Doch nichts t*' s Denkt ^ anuns!5cndet GalemÄleikum (HohlnriundstücK) Salem Oolö iQolUmandstacW ,&igcineifan- Willkommenste Liebesgabe! Prei.s:N r 3» 4 5i 6 ü IO 4 ‘5~eTÖ 10 12 Pf.dSiück einschließlich KnccKjnjjbchlaq 30 Stück. feldpostmäßi6 verp&ckt.portofirei! 50 Stück, fcldposimäßiö verpackt u)PC Porto! ]gai'ettenfahr..yenidze’ Dre« lolMeranf Slidttoi amSocl v etr/Th Trusifrei! & anderes als eine Cinkommensbesteuerung in schärfster Form, die nur einen Teil des Besitzes in denkbar will- kürlicher Weise träfe, die gerade diejenigen benach- teiligte, die dem Vaterlande ihre Mittel in schiverer Zeit vertrauensvoll zur Verfügung gestellt haben, die das Dienstmädchen, das seine 500' 9M. Ersparnisse ge- zeichnet hat, strafen und den Obligationcninhaber oder Hypothckengläubigcr (d. h. diejenigen, die ihr Geld nicht zu Kriegszwecken hcrgegebcn haben) dagegen frei ausgehen lassen würde. Ich glaube, daß bei näherem Durchdenken niemand eine so' handgreifliche Angercch- tigkeit für möglich halten und irgend einer Regierung einen derartigen Vorschlag oder dem Reichstag die Zu- stimmung zu ihm zutrauen wird." Das ist deutlich genug und jeder, der das Gerücht hört, soll ihm nunmehr mit aller Schürfe cntgegen- treten. Im feindlichen Auslande werden solche Rede- reien sofort und übertrieben ausgenüht, und es wird versucht, im deutschen Volke durch Schleichmittcl Miß- trauen zu erregen. Deshalb sind diejenigen, die ein solches Gerücht aufbringen, nicht nur Verbrecher an der Wahrheit, sondern auch Schädiger des Vaterlandes. Ein anderes Gerücht war das von einer Zwangsan- leihc. Cs besagte, daß die Regierung die Absicht Hütte, sämtliche Sparkassengcldcr 'zu beschlagnahmen. Cs hat wirklich Sparer gegeben, die daraufhin ihr Guthaben von den Sparkasse» zurückgezogen haben. Man sicht daran, ivie leicht jedes auch noch so unsinnige Gerücht geglaubt wird. Demgegenüber hat der Reichsschahsekretär mit Recht betont, daß die Tat- sachen dieses Gerücht inzwischen Lügen gestraft haben. Die Tatsachen haben bewiesen, daß die Regierung nie daran gedacht hat, bei der Anleihe zu einem Zwang in irgend einer Form zu schreiten. Wie bisher die Kriegsanleihen freiwillig gezeichnet worden sind, so werden sie auch in Zukunft, falls sic sich als notwendig erweisen, frcitvillig gezeichnet werden. Man glaubt gar nicht, was für Gerüchte entstehen können, wenn cs sich um den Geldbeutel handelt. Der Geldbeutel ist vielen Leuten auch in den schwersten Zei- ten des Vaterlandes immer noch die Hauptsache. Sie stellen ihn über alles, und je schwerer er ist, desto höher heben sie ihn. Wenn ihnen der Geldbeutel gefährdet scheint, so hört für sie jede Gemütlichkeit auf. Diese Leute ergehen sich gern in den düstersten Vermutungen über die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Sic sagen einen Zusammenbruch voraus und fragen den Volkswirtschaftler tuschelnd, wie sie am besten ihr teures Geld in Sicherheit bringen. Sie schnüffeln in seinen Archiven herum, suchen sich die Werte aus, die sie für ungefährlich halten, und reiben sich die Hände, wenn sie die Aeberzeugung haben, daß wenigstens i h r Geld ge- rettet ist. Rach' diesen Leuten soll man sich nicht rich- ten. Sic mögen denken und handeln, ivie sie wollen. Die große Masse des Volkes aber wird jene Zuversicht bewahren, die sich in den Kriegstaten so wunderbar ge- äußert hat und weiter äußert. Man kan» beruhigt sein: Die deutsche Volkswirtschaft wird ebensowenig zu- gründe gehen, wie die deutschen. Menschen. Gerade die deutschen Menschen geben die Gewähr dafür, daß die deutsche Volkswirtschaft nicht vernichtet werden kann. Wie haben diese Menschen an der Front und in der Heimat während des Krieges gearbeitet! Wie haben sie Muskeln und Geist angespannt! Glaubt man wirk- lich, daß solche Leute im Frieden ihre Kräfte sinken lassen werden? Glaubt man, daß sic sich von wirt- schaftlichem Mißmut niederringen lassen? Sic werden arbeiten, wie sie es gewöhnt sind und wie ihr Pflicht- gefühl cs ihnen gebietet. Deutschland kann militärisch nicht zugrunde gehen und kann ebenso wirtschaftlich nicht zugrunde gehen. Der Vierverband mag alles sa- gen und tun, was ihm beliebt. An der Tatsache unserer Krastentsaltung wird er nichts ändern, er kann unseren Widerstand und unseren Vorwärtsdrang nicht besiegen. Sie werden immer wieder über alle Feinde trium- phieren. Dahelm. Der Geld- und Wirtschaftskrieg, beide sind, wie auch der Weltkrieg an sich, ans einem Höchstpunkt äuge- kommen. Cs wird mit allen Mitteln und vielleicht mit letzter Kraft gckämpst. Auch unsere neue Kriegsanleihe ist ein Mittel, ist Munition in diesem Kampf; sie soll unsere Entschlossenheit zeige», den Kamps bis zu einem siegreichen Ende führen zu wollen. Cs bleibt uns ja auch keine andere Wahl, wollen wir nicht untergehen in Ab- hängigkeit von England, das unsere Vernichtung ivill. Aeber den Wirtschaftskrieg, den England mit den ver- werflichsten Mitteln gegen' »ns führt, äußerte sich unser Staatssekretär des Innern, indem er darlegte, wie Eng- land arbeite, um uns nicht nur während des Krieges wirtschaftlich niederzuschlagen, sondern auch nach dem Kriege dauernd niedcrzuhalten. Das deutsche Volk hat sich bisher der schweren Probe dieses in der Weltge- schichte unerhörten Wirtschaftskrieges gewachsen gezeigt. Trotz der vielen Millionen von Männern im kräftigsten Alter, die aus den schaffenden Bernsen herausgenommen wurden und im Felde kämpfe», ist es gelungen, die kriegswichtigen Industrie» ans der Höhe ihrer große» Aufgabe» zu halten. Unsere Stahlerzeugung, die so gut wie ausschließlich für den Krieg arbeitet, überschreitet heute 80 Prozent der höchsten Friedensproduktio». Die Steinkohlengewinnung bleibt nur wenig hinter diesem Satze zurück, die Aräunkohlenerzeuaung ist sogar höher, als sie je in Friedenszeiten gewesen ist. Reue große Industrien, wie die Stickstofsindustrie, sind während d Krieges aus der Erde gestampft worden. Ansere Few sind — trotz des Leutemangels — sorgfältig bestellt wor- den und haben guten Ertrag gebracht. Der Güterverre) aus den deutschen Eisenbahnen hat den Friedensunftang nicht nur erreicht, sondern sogar überschritten. Anche Erhaltung unserer Wirtschaftskraft in diesem Knegi> der die kräftigsten Arme für die Verteidigung des Date - landes verlangt, hat die deutsche Frau ein gar nicy hoch genug zu rühmendes Verdienst. Niemand kann bestreiten, führte der Staatssekr«^ des Innern weiter aus, daß wir unter dem britischen Verbrechen des Wirtschaftskrieges schwer leiden, und i ch unserem Volke nun im dritten Jahre die größten OPIft und Entbehrungen auferlegt werden. Aber gerade du ungewöhnlich schlechte Ernte des letzten Jahres hat dn Beweis erbracht, wir können nicht ausgehungert wtt- den, auch unter den ungünstigsten Verhältnissen reich unsere Arbeit auf der heimischen Scholle aus, um un», wenn auch nicht vor Entbehrung und Röt, so doch vor dem Aeußcrsten zu bewahren, vor der AnterwersuP unter den Willen des Feindes. Auch England kann sch der Erkenntnis nicht entziehen, daß es uns mit den bisherigen Mitteln, so brutal sie sind, nicht zu bezwingen vermag. Cs zieht deshalb die Schraube des Wirtschaft^' krieges mit allen Kräften weiter an und steigert du Vergewaltigung der uns benachbarten Neutralen nu Angemessene. Auf den Hungcrkrieg gegen Deutschland setzt es den Hungcrkrieg gegen die Neutralen. Gleich^ zeitig sieht sich England gezwungen, ganz gegen sein1 ursprüngliche Absicht, den Krieg mit dem' Blut dcr Linderen zu führen, die Blüte seiner Jugend eins11' setzen. Das haben sich die englischen Staatsmänner anders gedacht, als sie bald nach Ausbruch des Krieges triumphierend sich rühmten, sie würden uns mit „silbes' neu Kugeln" schlagen und sich im wesentlichen aus du angenehme Rolle des „Manufacturing Partners" (dev industriellen Teilhabers des Kriegsgeschüsts) beschränken können. Aber auch wenn wir England zwinge», uns aiud auf einem anderen Felde, als dem des Geldes und des Geschäftes zu stehen, bleibt doch dcr Finanzkrieg gerade England gegenüber ein wichtiger Teil der gesamte» Kampfhandlung. Auch hier müssen wir gegenüber u»ft' ren Gegnern, müssen wir vor allein England gegenüber das Feld behaupte». England ist und bleibt die b sammenhaltende treibende Kraft des feindlichen MächP Verbandes, die Seele der gegen uns gerichtete» Äsw Verschwörung. Gerade weil England in seinem Verwu' tungskriege von Anfang an so stark auf seine Geldmau1 gerechnet hat, müssen wir zeigen, daß diese Rechnung falsch ist, müssen >vir bei der fünften Kriegsanleihe er- neut beweisen, daß wir von dem entschlossenste» Sieges' willen beseelt sind. Kein infameres falsches Wort, w- das hochverräterische Getuschcl: „die Änleihczeichn"P verlängert den Krieg!" Das Gegenteil ist richtig: DP die Kriegsanleihe zeichnet, Hilst den Krieg verkürzen den Sieg beschleunigen. Wer aber mit seinem Kein zuhause bleibt, besorgt die Arbeit des Feindes. Von den Vertretern des Handels und Gewerbe wurde übereinstimmend die Notwendigkeit betont, P: den Kampf unter Zusammenfassung aller Kräfte tn’ äußerster Entschlossenheit zu führen. Gerade weil EP land nicht nur politisch und ivirtschaftlich, sonder» au finanziell die Seele des gegen uns geführten VeriE tungskrieges ist, gelte cs jetzt in der Zeichnung aus s11 Kriegsanleihe unsere finanzielle Anbesiegbarkeit erm'> zu beweisen und auch auf diesem Gebiet imserer Kriegs führung die Waffen zu liefern, deren sie zur Nied1' kämpfung dieses gefährlichsten Feindes bedarf. Der Kaiser hat der Witwe des Generals der 3", fanterie Gaede folgende Veileidsdrahtung zugehe» lassew „Die Nachricht von dem Heimgang Ihres Gemahls v Mich tief bewegt. Ich betrauere in ihm einen im KP wie im Friedeil hervorragend bewährten nnd hoch"^ dienten General. Ich werde seiner stets mit Dank u ^ »»eingeschränkter Anerkennung gedenken. Möchte G Ihnen mit seinem Tröste beistohen!" s Der Rückgang der Sterblichkeit ist in Deutschs dank der Fortschrite der ärztlichen Wissenschaft so daß wir trotz dcr unvermeidlichen Steigerung dcr ©kj,, lichkeit an sich unter der männlichen Bevölkerung rend der Kriegsjahre doch nicht die Höhe etlva der „... _. g a, Jahre nach dem Franzosenkricge erreicht haben, w sie war 1900 iloch höher als heute im Kriege. Das , doch ein Erfolg unserer Wissenschaft, der wohl ist, die Welt zu überzeugen, auf welcher <3wc j,jc Kultur ist, und von welchem Volke der Segen 111 Welt geht. Der Japaner Professor Hata, Mitan1 - Chrlichs fernen Oft )t. Der Japaner Professor Hata, pc» beim Salversanverfahren, mußte es auch l"Pd ssten bezeugen, welchen Dank die Welt bPWjf Forscherarbeit schuldet. Aber zur Zeit siild die und Staaten so unter dem Druck der wirtschaftliche11 sperrung Englands, daß sie wie gebannt nur »ach pcr Sitz der Seegewalt, nicht nach dein Sitz nnd vot Kultur blicken, als der sich Deutschland nach ww erweist. Die Aeberschreitung der deutschen ReichsgreP, ^ hl oder aus dem verbündeten und neutralen Ausla ß.» nur mit einem im Paß eingetragenen de» * U ftif S i ch tver me r k gestaltet. Der Sichtvermerk >o> die Ausreise aus Deutschland von der hierzu rUiP-„rcm Sichtvermerksbehörde in Deutschland, für die © pp'11 in das deutsche Reichsgebiet von dem hierzu z»ft deutschen Konsul oder Gesandten im Auslande Pp' Der Sichtvermerk kan» unter besonderen ,«,,P‘ setzungcn auch als Rückreise- oder Dauersichtver»11' Nr. 14. Deutsche Soldaten-Zeitung. 9 Wellt werden. Leute mit Pässen ohne ordnungsmäßi- gen Sichtvermerk müssen an der Grenze zurückgewiesen werden. Für die Aeberschrcitung der deutschen Reichs- grenze nach oder aus den von uns besetzten feindlichen Gebieten und im Verkehr mit Luxemburg ist kein Sichtvermerk, sondern neben dem Paß ein mili- tärischer Passierschein erforderlich. Baden. In Mannheim wurde eine Person durch Bomben- abwurf getötet und einiger Sachschaden angerichtet. Der bulgarische Ministerpräsident Radoslawow hat an den Vertreter der Ortsgruppe Heidelberg der Deutsch- bulgarischen Gesellschaft, die ihm eine Ausnahme einer Truppe verbündeter Offiziere aus dem Genesungsheim i» Wiesbaden gelegentlich ihres Besuches aus dem Heidelberger Schloß zugeschickt hatte, als Ausdruck des Dankes den Betrag von 1000 M. gesandt, welcher be- dürftigen Studenten der Heidelberger Universität zu- gute kommen soll. Bayem. ^ In München hat sich ein „Ausschuß für rasche Nicderkümpfruig Englands" gebildet. Der Aufruf, mit dein er sich einführt, versichert, der Ausschuß sei nicht durch inncrpolitische Absichten, Kriegsziele oder Sondcr- Mchtcn zusammengeführt, sondcrir wolle lediglich das Volk über die ihm von einem unbesiegten England drohende Gefahr ausklären, damit sein Wille zum Durch- Mten und Siegen sich stähle, und wolle heute schon alle sine Kräfte und Mittel zur Abwehr des uns wirtschaft- lich erdrosselnden Krieges nach dem Kriege auf den Meg bringen. . Zur Erinnerung an die im Weltkrieg gefallenen Sieger läßt Frau Hofschauspielcr Kester von Garmisch “nt Fuß des Kramer eine kleine Gedächtniskapelle er- dichten, die noch vor dem Winter fertiggestcllt werden lost. Im landwirtschaftlichen Kreisausschuß von Anter- stanken wurde das Ergebnis der diesjährigen Ernte mit- Stteilt und .festgcstellt, daß bei Roggen die Korncrträge sssvas unter einer Mittelernte stehen, daß aber die Cr- Ekäge von Weizen gut, von Gerste gut bis sehr gut, von baser sehr gut sind und daß die heurige Getreideernte !>» allgemeinen auch in den Kornerträgen ganz wesent- ssch besser ist als die vorjährige. Besonders reichlichen Ertrag haben die Hülsensrüchte: Erbsen, Linsen, Boh- "en, geliefert, desgleichen die Futterernte. Die Ernte M' Frühkartoffeln war mittel, die Aussichten für die Tpatkartofseln sind zumeist gut. In mehreren Bezirke» >'»d sehr befriedigende Erfahrungen >nit Mischgetreide "us Roggen und Weizen gemacht worden. Elsaß-Lothringen. Man erinnert sich, daß vor ungefähr einem Jahre wva 280 elsaß-lothringische Ortschaften durch eine kaiser- !we Verfügung verdeutschte Namen erhalten haben, die ™), allerdings in der Folge bei der Bevölkerung nicht "u'ich einbürgern wollten, so daß sich mancherlei Irrtümer ^gaben., Nunmehr ist, wie der Berner „Bund" mitteilt, °rfügt worden, daß wieder die alten französischen Orts- !^nen gebraucht werden dürfen unter der Bedingung, ?ttf) die deutsche Bezeichnung in Klammern daneben ge- wt wird. — Richtiger wohl wäre cs gewesen, wenn die B»zösischen Namen in den Klammern ungeordnet wären. Ms deutsche Volksbetvußtscin bedarf trotz aller Cr- Mungcn diess Krieges immer noch der Stärkung. Hansestädte. c In der Ansprache, in der Major Karwiese bei der bchwertjahrseier der Hamburger Turnerschaft die Glück- .ätsche des Kriegsministcriums ttberbrachte, sprach er ^"gehend über den Wert der Mitarbeit der deutschen ^»erschuft für die Heeresverwaltung und über das zMsche Turnen als Grundlage für die militärische Vor- °ung der Jugend. vreutzen « Das Preußische Kricgsministeriuin verössentlicht Lkunderlaß des Preußischen Staatsminifteriums die Kriegsbeschädigtenfürsorge in Preußen, in -?che>n fest gestellt wird, daß die Fürsorgearbeit überall ^Verständnis und Eifer ausgenommen worden ist und (ju die an manchen Orten vorhandenen Mängel der »R'Eung im Laufe der 8lrbeit beseitigt werden. Der ßis/uhrliche Erlaß ist in sechs Hauptabschnitte eilige- "lld zwar in Organisation (Gestaltung), Finan- (Geldangelegenheiten), Berufsberatung, Bcruss- tz. ""düng, Arbeitsvermittlung und Kapitalsabfindung. sch..?väre z>l wünschen, daß dieser Erlaß bei allen ein- ^"stligen Stellen Beachtung fände. Hessen > Rassau. A>e Stadt Hanau hat für ihren Ehrenbürger Admi- ki,^«cheer einen von Akadcmielehrcr Pros. W. Schultz l»ss, ".'risch allsgeführte» Ehrenbürgerbrief Herstellen d der mit einem Schreiben des Magistrats dem !>i>f ;.1' dom Skagerrak zugegange» ist. .Admiral Scheer Heft,)?." Dankschreiben üvermittelr, in dem es zum Schluß V* ■, "Offizieren und Mannschaften der Flotte, die iW, Tüchtigkeit und ihren Heldenmut den Sieg L/fa, verdanke ich auch diese Ehrung der Stadt ®0<< schenke uns das Glück, Englands Flotte chnnnial siegreich zu begegnen zum Heil unseres ^ und zum Segen für unser deutsches Vaterland." ^"1 eine Bekanntmachung des Wiesbadener Renn vereins, daß an den drei Tagen des Herbstrcnnens den Besuchern des Sattelplatzes oder der Tribünen bei Ab- lieferung eines Zwanzigmarkstückes 2 M. und eines Zehnmarkstückes 1 M. auf die Eintrittspreise vergütet würden, gingen an den Cintrittsschaltern 12 000 Ri. in Gold ein. P o m m e r n. Auf dem Gute Kniephof im Naugarder Kreis, wo Otto von Bismarck als Kind, Jüngling und junger Mann gelebt hat, versammelten sich an 800 Turner aus allen Teileil Pommerns, die im Auftrag ihrer Vereine 120 „Findlinge", mit Merkworten Bismarcks geziert, überbrachten, die zu einem einfachen, aber eigenartigen Deilkmal des Altreichskanzlers gefügt werden sollen. Aus die Festrede erwiderte der Gutsherr von Kniephof, Gott- fried v. Bismarck. Rheinland und Westfalen. Eine Ehrung gefallener Helden plant die Gemeinde Meiningsen bei Hamm i. W. durch die Stiftung einer Friedensglocke. Sie will nach Friedcnsschluß eine Glocke gießen lassen, auf der die Namen der aus der Gemeinde gefallenen Krieger verewigt werden sollen. Einem Fliegerangriff auf die Gegend von Essen fiel ein Kind zum Opfer, andere wurden verletzt. Der Sach- schaden ist bedeutungslos. In Deutschland geht alles „drunter und drüber". Diese Unterschrift zu einem Bildschmuck eines Zeppe- lins und der K.-Deutschland trug eine Speisekarte bei einem Essen, das der Bochumcr Industrieverein den militärischen Abgesandten der neutralen Staaten ge- geben hat. Mit der unausgesprochenen, aber doch augenfälligen Absicht, den Herren zu zeigen, >vic gut es noch in Deutschland bestellt ist, wurden bei diesem Essen die auserlesensten Gerichte aufgctischt, mau halle Görlitz. Auf der Durchreise vom Rescrvelazarett 5 Stuttgart nach der Ostfront bekam ich ein Blatt Ihrer Zeitung zu lesen mit der Ausforderung zu Llnterschris- ten für den Frieden. Ich lege Ihnen nun die Frage vor: „Hat es dem Vaterlande noch nicht Leben und Blut genug gekostet in diesem Kriege? Wissen Sie noch nicht, wie jedes solche Wort vom Auslande ausgelegt wird? Wer muß diesen verfluchten Quatsch bezahlen?" — Doch nur wir an der Front mit unserem Blute und Leben. Lesen Sie nur einmal ein feindliches Blatt, dann werden Sie sich sehr bald von der Auffassung un- serer Gegner überzeugen. Ich wünschte Ihnen weiter nichts, als einmal so einen feindlichen Angriff mit al- lem, was drum und dran ist, mitzumachen/ Da würde Ihnen das Fricdcnsgequaffel bald vergehen. Wie glau- ben Sie denn, daß der von Ihnen vorgeschlagenc Frie- den ausschen kann? Bei uns an der'Front heißt es kurz: „Erst kämpfen und siegen! Bis dahin aber den Schnabel halten!" Ein Feldgrauer, welcher für sein Vaterland kämpft. Schleswig-Holstein. An der dänischen Küste sind so große Hcrinasfänge gemacht worden, daß der Kieler Markt zwischen 6000 bis 7000 Kisten Heringe aufnehmen konnte. Bei der großen Nachfrage im Inlande hat sich ein starkes Versandge- schüft entwickelt. In den letzten Versteigerungen wurden für Marinierwaren 9 Mark, für feinste Räucherwareu 14 bis 16 Mark das Wall bezahlt. Auch die heimische Fischerei scheint vor einer besseren Fangzeit zu stehen. In den letzten Nächten waren die Erträge der Herinqs- fischerei recht ermutigend, auch hinsichtlich der Güte. An den Dampferbrücken lagern deshalb auch schon Berge von leeren Kisten, die nach den Orten an der Außensöhrde verschickt werden sollen, damit unsere Fischer bei ein- tretenden großen Fängen ausreichende Versandmittel zur Verfügung haben. Wie die „Barbaren" in Feindes Land Hausen. cs in Friedenszeilen nicht besser habe» können. Viel- leicht hat einer der Herren solche Speisekarte a» die englischen Minister cingesandt, um zu zeigen, was für Hungerkünstler cs in Deutschland gibt. Dann ärgert sich Herr Grey grün! Die Wanderausstellung „Die Kunst im Kriege", veranstaltet vom Deutschen Museum für Kunst in Handel und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen) auf der die „Vaterlandsspende" auch einen von Herrn Architekten Cndell-Berlin gefertigten Entwurf eines Erholungsheims ausgestellt hat, befindet sich in Flens- bürg und tvird von hier aus im Monat Oktober nach Düsseldorf verlegt. Schlesien. Der .Familie Georg Woite in Kotzenau tvaren Gegenstände, die ihrem in Feindesland kämpfenden Sohne Erich gehörten, zugegangen. Man schloß daraus, daß der Brave den Heldentod erlitten habe. >4 Tage danach traf die erfreuliche Nachricht ein, daß der Tot- geglaubte lebt. Er war durch eine Granate verschüttet worden und lag 9 Meter tief unter der Erde. In seinem Lebensdrang hat er sich herauszuwtthlen versucht, >vas ihm nach harter, mühevoller 14tägiger Arbeit glücklich ge- lungen ist. Während dieser ganzen Zeit hat er sich nur von einem Stück Brot ernährt. Der vollständig er- schöpfte und auf so wunderbare Weise vom Tode er- rettete Krieger ist alsbald in ein Lazarett gebracht worden. Als Unterkunstsort für das 4. griechische Slrmee- korvs (400 Offiziere und 6000 Manu), das die deutsche Heeresleitung um Schuh nnd Unterkunft ersucht hatte, ist Görlitz bestimmt worden. Im Laubaner Tageblatt findet sich folgender Brief eines Feldgrauen an die Schristleitung der sozialdemo- kratische» Görlitzer Volkszettung: Kohlsurtz 20 August 1916. An die Redaktion der Görlitzer Volkszeitung, Sachsen, Der Rat der Stadt Leipzig hat einer im Be- bauungsplan der Frankfurter Wiese,: belegenen Straße die Bezeichnung Zeppelinstraße, und einer nach Leutzsch führenden Brücke den Namen Hindenburgbrücke gegeben. Württemberg. Das stellvertretende Generalkommando zu Stuttgart hat neue Lärmvorschriften für Fliegergcfahr erlassen. Falls das Kommen feindlicher Flieger angezeigt wird, ist dies bei Tag daran zu erkennen, daß die Straßenbahn- wagen weiße Fahnen tragen, bei Nacht an dem Er- löschen der Straßenbeleuchtung. Als Zeichen unmittel- barer Fliegeraefahr ertönen Z Minuten lang Sirenen, zugleich mit Kanonenschüssen. Wenn die Gefahr vor- über ist, wird dies durch Zeichen der Straßenbeleuchtung bei Tag und bei Nacht bekanntgegeben. Letzhin erschien ein feindlicher Flieger, anscheinend verwirrt, in der Gegend von Rottweil' und warf drei Bomben, die ohne Schaden anzurichten, auf unbebautes Land fielen. Wegen Gefangennahme eines hohen russischen Of- fiziers wurde der Kriegsfreiwillige Otto Becker, Meie- rist aus Nienhagen in Holstein, zum Eiserne» Kreuz 1. Klaffe vorgeschlagen. Cr steht mit noch fünf Brü- dern im Felde, die sämtlich mit dem Eisernen Kreuz 2. Klaffe, dem Friedrich-August-Kreuz und Bayerischem Vcrdienstkreuz ausgezeichnet sind. Bel unserem Bundesgenossen. Der Deutsche Kaiser weilte kürzlich mit Gefolge zum Besuche des Erzherzogs Carl Stefan und seiner Ge- mahlin in Saybusch. Er blieb beinahe eine Stunde im herzoglichen Schlosse. In der Woche vorher hat im Schlosse des Erzherzogs Carl Stefan der König von Bulgarien mit Gefolge geweilt. 10 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 14. Landöleut. Kriegsskizze von F. Schrönhamer-Heimdal. „Ich brauche drei Freiwillige," sagt der Haupt- mann im Schützengraben. - Cs melden sich der Kloi ber Sepp, der Reitberger Martl und der Schöffel Girgl. - - „Gin bißchen jung seid ihr mir zu der Aufgabe," sagt der Hauptmann zu den dreien. „And es wird etwas Gefährliches. Ihr müßt hinter die feindliche Stellung und erkunden, wie viele Verteidigungslinien der uns gegenüberliegende Gegner angelegt hat und wie viele besetzt sind." „Erkunden, wieviel Verteidignngslinicn der uns gegenüberliegende Gegner angelegt hat und wieviele besetzt sind. Zu Befehl!" wiederholte der Schöffel Girgl, der den Führer machen will. „Ich sag's euch noch einmal," meint der Haupt- mann, „es wird eine gefährliche Sache. Ihr müßt damit rechnen, daß ihr alle verloren sein könnt." „Herr Hauptmann," sagt der Schöffel, „wir sa» Landsleut', Waldlcrsbuam, aus einer Gemeinde. Wir halten sest z'samm'. And es wird sich nix fehl'n." „Run, denn los?!" „In Gott'snam', Patrouille marsch! Hinlcgen und kriechen," befiehlt der Schöffel. Das aufgepflanzte Gewehr am Riemen zwischen den Zähnen, das lange Messer in der Hand, kriechen sie durch die heimliche Gaffe im Drahtverhau. „Wer da?" flüstert ein Horchposten, an dem sie vorbeikommen. „Was gibt's?" „Patrouille an den Feind", meldet der Nächstliegende zurück. „Wünsch' Glück! Kommt's fei' wieder!" läßt sich der Horchposten noch hören. Jetzt sind sie schon am ersten feindlichen Draht- verhau. Lang zieht es sich den Hügel hin. „Da könna ma net durch," sagt der Girgl ganz leise. „Sehgt's links dort dös Granatloch? Da kriechen wir jetzt eini, aber stad." „Ja," flüstert der Sepp und der Martin. Wie sie glücklich in dem Granatloch und gegen Sicht gedeckt sind, entwirft der Schösset seinen Plan. Ein Kriegsrat im kleinen. „Durch können wir net. Also müss'n wir schau'n, daß wir das Drahtgezänn umgehen. And da mein' i, es war' am besten, einer kriecht rechts herum und der ander' links. Cs wird schon a Oertl geb'n, wo der Draht anshört und wo wir durchkönnen. And treffen tun wir uns wieder in dem Granatloch." „I geh' rechts," sagt der Martl. „And i links," der Sepp. „Nix da!" sagt der Girgl. „Der Führer bin i. And d'rum geh' i rechts und der Martl kan» von mir aus links geh'». And du bleibst da, Sepp. Von dir san a so schon drei Brüder g'sall'n. Denk' an dei' Muatta! Also paß ans, Sepp; jetzt is 's I i Ahr. Wenn wir bis um Drei in der Früh' net z'ruck san, krechst alloan z'ruck und machst Meldung. Verstanden?" - „Pfüat enk Gvd!" — Dem Hauptmann hinten im Schützengraben dünkt die Nacht eine Ewigkeit. Von Schlafen ist keine Rede. So oft draußen ein Schuß fällt, oder eine Handgranate splittert, denkt er an seine Patrouille. Was Verant- wortlichkeit für's Menschenleben heißt, weiß nur ein Führer im Felde. Das zehrt oft mehr an Gesundheit und Nerven als persönliche Gefahr. Endlich, gegen Tagesgrauen, kommt der Schöffel zurück und bald daraus auch der Reitberger Martl. Beide sind tropsnaß vom Kriechen im Tau und dem Martl hängt das Feldgran in Fetzen vom Leibe. And beide bringen eine vollbesricdigende Meldung. Der Schöfsel ist ganz durchgestoßen und der Reitberger bis zum dritten Drahtverhau. Dort ist er entdeckt worden und hat zurück müssen. Der Hauptmann hat aber auch für ihn ein eisernes Kreuzet wie auch für den Girgl. Sie getrauen sich das kostbare 'Ding kaum anzurühren, so voll Stolz und Freude sind sie. And in ihrer doppelten Erregung der Freude und der überstandenen Gefahr denkt keiner an den Sepp. Erst im Anterslande des Hauptmanns, wo sie mit Schinken und warmem Kaffee bewirtet werden, fällt es dem Girgl ein: „Herr Hauptmann, bitte gehorsamst, der Kloibel Sepp ist doch schon zurück?" „Nein; bei mir hat er sich wenigstens noch nicht gemeldet." „Er müßt' aber schon längst da sein. Ich Hab' ihm den Austrag geben, er soll in einem Granatloch vor dem ersten Drahtverhau aus uns warten. Bis 3 Ahr. Wenn wir bis dahin nicht zurück sind, sollt' er allein gehen. Wir haben aber nicht mehr nachgeschaut bei ihm, weil's schon 5 Ahr war, wie wir zurück sind." Eine Ordonnanz läuft den ganzen Schützengraben ab, aber der Kloiber ist noch nicht da. „Dann ist ihm was passiert. Ich kriech' gleich hin- aus, Herr Hauptmauu, mir laßt's keine Ruh' mehr " „Anmöglich," sagte der Hauptmann. „Jetzt ist's heller Tag. Das hieße sich selbst aufs Spiel setzen, jetzt, wo der Feind jede Helmspihe sehen muß. Aebrigens ist es nicht ausgeschlossen, ja sogar wahrscheinlich,'daß er einen anderen Rtickwcg eingcschlagen hat und bei irgend- einer Nachbarabteiinng angekommen ist. Ich glaube sicher, daß er sich im Laufe des Tages einfinden wird." Das tröstete die beiden etwas. Aber der Tag vergeht und der Sepp kommt halt nicht. Cs kommt die Nacht, und der Sepp ist „och Eine Vollmondnacht, fast taghell. „Herr Hauptmann," meldet sich der Girgl, „jetzt schau' ich nach." „Herr Hauptmann," fügt der Martl bei, i, geh' auch mit. Sind Landsleut', wir drei, da laßt einer den an- dern nicht hint'." „Aber hell is 's, aber hell!" warnt der Hauptmann. Aber die zwei schlüpfen schon hinaus. Draußen vor dem Drahtverhau bindet sich jeder ein Grasbüschel um den Helm, und dahin geht's wieder, Gewehr zwischen den Zähnen, Messer in der Faust. Die Franzosen müssen diesmal etwas merken, denn sie fangen auf einmal zu schießen an wie verrückt. Salve rollt um Salve und der Hauptmann hinten im Schützen- graben kann wieder nicht schlafe». Aber die zwei kommen doch glücklich an's Granat- loch — und zum Sepp. Ja, da liegt er, in einer Blutlache liegt er, be- wußtlos. And daneben die Trümmer einer Hand- granate. „Aus is 's!" hauchte der Martl. „Is er schon tot?" „Na," sagt der Girgl, „er lebt noch. Da, schau her, aus dem Schenkt hat's ihm a Trumm 'rausg'rifl'n wie zwoa Fäust. Herz geht noch, aber stad. Wär' kein Wunder, der Blutverlust." Jetzt wacht der Sepp auf. Lang schaut er sie an, die zwei, als müßt' er sich erst besinnen, ivie alles sei. Die zwei beugen sich über ihn: „Mir san's, Sepp. Sei nur stad, all's wird recht." Da legt der Schwerver- wnndete seine Arme um die Kameraden und drückt sie an sich, daß sic kaum mehr atmen können. Endlich läßt' er sie los und haucht: „I kann enk's mein Leb- tag »et danken; i Hab' schon 'glaubt, i muß sterb'n und verderben." Abendstunden im Anterstand. Anend' des Tages Tosen, Des Tages Last zur Ruh' -- Den Dust von letzten Rosen Trägt mir der Westwind zu. Das Fenster aufgezogen. Laß ganz ich ihn herein — Dorl, wo er sortgeslogcn, Muß meine Liebste sein. Muß sich mein Mädchen neigen Ties ans die Blüten hin — Zwei Tränlcin drinnen zeigen, Daß ich ihr Sehnen bin. Zwei Tränlcin werde» trocken, Der Frieden kommt zurück — And, läuten dann die Glocken, Blüht unser Rosenglück. Hellmuth Neumann. „Stad sein, Sepp," malmt der Girgl. „Mir bab'ns bald. Siegst d' die Äolk'n da ob'»? Wenn sich dös G'wölke vor dem Mondschein schiebt, geht's z'ruck. Ehnder könna wir net. Hörst d', wie s' über uns wegpseifen, die französischen Singvögel?" Der Himmel ist gnädig und schickt die Wolke vor den Mond. Jetzt geht's zurück. Den Sepp binden sie mit ihren Hosenträgern an ihre Stiesel; so kriechen sie nebeneinander und schleppen den Verwundeten. Wenn er stöhnt vor Schmerz, tröstet der Girgl: „Gleich sind wir da, Sepp." And der Martl: „Halt' nur aus. Schau', jetzt dersst hoam. Wird bei' Mntta a Freud' hab'n!" Ja, und der Hauptmann! Was hat der für eine Freude, wie sie endlich da sind. Cr hat noch ein eiser- nes Kreuzet, das kriegt der Sepp. And für den Girgl und den Martl hat er für die neue Leistling noch etwas in Aussicht, das Verdienst- kreuz. „Das braucht's net, Herr Hauptmann," wehren die Beglückten ab. „Dös hab'n wir für unfern Ka- meraden 'tan. Mir san Landsleut; Waldlersbuam, mir halten z'samm', gelt, Sepp!" liniere Feinde und - wir. Aus Tagebüchern, die gefangenen Australiern abge- nommen wurden, ist klar ersichtlich, daß die australischen Truppen ihren Meistern, den Engländern, schon einige jener Sitten und Gebräuche abgelauscht hallen, wie sie „die Herren des Erdballs" sich heransnehmen zu können glauben Nur ein paar Beispiele: Aus dem Tagebuch eines australischen Offiziers: 20. 12. 15: Der Adjutant schlug einen der Köche mit dem Stock über den Kopf. Ich weiß nicht, was es werden soll, wenn ähnliches sich oft ereignet. 2.1. >2 15.: Eingeborene, die nicht arbeiten wollten, wurde» gepeitscht, bis das Fleisch her- unter ging. 13. 2. Mi. Ich sah ein grausames Schau- spiel, Sergeant Marschbank fesselte einen Schivarzeu und schlug ihn mit der Peitsche. Der Schwarze wim- merte um Gnade; als das Geißel» beendet war, brach er zusammen. — 14. 2. 16: Man ist im Lager sehr.P bittert darüber, daß zwei Neger von einem Weiße" gepeitscht wurden. Cs ist eine Schande für die AusüF lier." Man sieht, die Australier sind gelehrige Sch"-" in der Behandlung von Eingeborenen. Aber auch so»!' scheint ihr Betragen viel zu wiinschen übrig zu lassen. So lesen wir am'27. 12. 15:' Viele Leute sind vor Gericht geladen, weil sic "' Ismaila gewesen sind und sich betranken. Sie ver- suchten in einem Boot, mit Spaten als Ruder, den Kanal zu durchqueren und machten noch andere Streiche. Cs scheint recht lustig zugegangen zu sein. Die B.Kvns' pagnie war gestern frei und sie nutzte die Freiheit gründlich aus. Die C.-Kompagnie sollte Ordnung schassen, machte es aber genau so. ,3 2. 1. 16: Ein Anterossizier des Wiltsy-Reginiein- weigerte sich, einem Offizier auf Streifgang zu solas!'' da er sich krank fühlte. Da der Arzt ihn für dicnstsäW erklärte, wurde der Mann nach vorausgegangencn> Kriegsgericht heute erschossen. 4. 1. 16: Schlägerei zwischen Leuten und ihrem S"'' geanten. 10. 1. 16: Cs heißt, daß die Offiziere einen Teil vom Verdienst der Kantine in die eigenen Tasche" stecken. Kein Wunder, daß die Waren teuer sind. 7. 2. 16: Da die Kantine in der vergangene» Nach' geplündert wurde, wird unser Gepäck g'cnaii geprüft. 18. 4. 16: 30 Mann werden wegen Trnnkeillb'" und Aufruhr, einige andere, weil sie sich wcigerte"- Chrenbezeugungen zu machen, vor ein Kriegsgericht gestellt. 6. 6. 16: Gestern Zahlnngstag und natürlich ^ wurde die Kantine geplündert. 7. 6. 16: Antreten mit vollem Gepäck. Durchs»^',! der Zelte und des Gepäcks nach gestohlenen Sache"' Unser Kronprinz bedauerte jüngst dem Berichts slatter des „Verl. Lok.-Anz." gegenüber, daß ihm Hy' bei den überaus weite» Verbänden, die ihm untersteh^"' nicht mehr wie in den Argonnen möglich ist, mit jede" einzelnen Soldaten einmal ein paar Worte zu wcch' seln und fuhr dann fort: „Ich glaube, auch hier wissen sie cs, daß mir c>" jeder Man» ein Einsatz ist, von dem ich keinen Auge"' blick vergesse: er ist ein Mensch wie ich selbst und er »' ein Stück unseres deutschen Volkes! Was uns Acbcrlegcnheit und Kraft über die anderen in diese" Ringen gibt, das ist zum besten Teile ellen diese "' Gewissen jedes deutschen Heerführers lebendige Acht"'" und ethische Wertung gerade des einzelnen — fc"1" schließlich kämpfen wir doch allein für den Bestand de- dentschen Bodens und für die Znknnst des deutsche" Blnles. So kommen wir dazu, jede Kampshandl""- mit allen Mitteln derartig bis ins Allerkleinste vorz»' bereiten, daß der Erfolg dann mit der möglichst es', ringe» Hingabe des Kostbarste» von allem, des tes, errungen werden kann. - Ihr Kamerad Berichs, Kellermann hat einmal — in einem Bericht über ^ Lvretto-Schlacht war cs — geschrieben: „Das 9». giment ist alles — der einzelne ist nichts!" Pracht"", war das ans dem Kämpfe herausempfunden, sE, tisch, hinreißend! So soll auch jeder Mann im -P giment cmpsinden — das ist der halbe Sieg! 2U’1 jeder Mann soll zualeich wissen: über dir sind Mü"N' denen bist du ein lebendiges Stück des Regiments' denen bis, d» ein Sohn, ein Gatte, ein Vater — 's"., was diese Männer nur tun konnten, um dich z". j lulle», um dich heil und froh zum Siege zu führen, ist geschehen!" Während der Anterhaltnng ziehen Trnppenkol"" neu vorüber. Der Kronprinz läßt an sie Zigare>." verteilen, freut sich über die frohe», lachenden, den Männer und erzählt weiter: „Verrohung Leute vorne? Ich habe niemals etwas davon jn "»d auch die Offiziere, die ständig im Graben »"Ms den Stellungen sind, wissen kaum etwas davon.. an jeder Kleinigkeit haben die Leute Freude und j Hunger haben sie nach Farben, Tönen, Lachen, dass „ gar nicht zu sagen ist. — Manchmal ist's so, daß es kaum begreifen kann — aber ich habe es selbst jt lebt. — - Gerade hier bei M... war das einmal, ,,, waren im Vorgehen, spät abends war cs, und et» ,I''P. bares Ineinander von tausend Eindrücken der SchAf,, Die toten Franzosen zu Hunderten — ringsinn y -t schlüge, wie sie aus das Dorf gefeuert haben. 9" L,, wieder ist das aus dem Cheppywald herausgeko"" dazu brennende Häuser, Geschrei, ankommende abziehende Truppen. Knapp neben mir ist eine ^ ' r-''''' -Und da PA,. terie frei aufgesahrcn und feuert inmitten dieser Schlacht und dieses ungeheuePH Toscns, höre ich spielen da spielt einer -y"Ltr Ein Offizier mit beiden Kreuzen, der auf Befehle P,s> tcn mußte sitzt am Klavier in einem halb senen Hause, llas jeden Augenblick völlig zerstv'' werden kann — und spielt —' —I" Eine Erinnerung steigt in dem Kronprinzest.^" das schmale, frisch durchrötete Gesicht wird voll feit, und ein gutes Lachen liegt in der hellen,' po« Stimme: „Gott — sehr niedlich und komisch 'fAmw einmal: Da ist meine Frau in Berlin in ein gekommen und spricht mit einem Verwundeten an». pc»’- meiner Korps, fragt ihn, ob er mich kenne. „Freilich, der Herr Kronprinz ist oft bei uns i>" gewesen —" und schluckt dann eine Weile, wird w (i und meint: „Aber, wenn ich mir eine Bemerk"'M lauben darf — sagen Sie's »nr Ihrem Mann^„,kl>' Kronprinzessin — zu suchen hat er da vor» r>S Nr. 14. Deutsche Soldaten-Zeitung. 11 nichts!" — Meine Frau hat mir's dann auch richtig bestellt — genützt hat's freilich nicht viel!" Der italienische Hauptmann Ferrari hat ein „Hand- buch für Unteroffiziere" geschrieben. Dieses „bluovo Rammle del caporale" ist im italienischen Heere ein- Lssührt und weit verbreitet. Dieses Unterrichtsbuch ent- halt in der neuesten Ausgabe dieses Jahres auf Seite 40 folgende Zeilen: „Eine der Nationen, die in den letz- en Zeiten uns klar bewies, was ein von Tapserkeit und Tugend beseeltes Volk erreichen kann, ist das deutsche Volk. Seit dem Tage, an dem der König sein Heer für die glorreichen Feldzüge 1864, 1866 und 1870 unter die Fahnen rief, bis zu dem, an dem er sie wieder dem heimischen Herd zurückgab, hat dieses hochwertige Ge- nihl keine Minderung erfahren, sondern stand immer aus der Höhe der Größe und Tugenden jenes Volkes. Das deutsche Heer erfüllte aus einem natürlichen Trieb ohne Großmannssucht die ruhmreichsten Taten und hielt bei jeder Gelegenheit eine eiserne Manneszucht und sei- Ucn unerschütterlichen Glauben zum Wert und zur "eberlegenheit seiner Vorgesetzten ausrecht, einen Glau- ben, dein sich die Ergebenheit für den König und das Vaterland zugesellte.' In der Ruhestellung und wäh- rend der langen, miihcvollcn Belagerungen, die zum größten Teil in einen ungewöhnlich kalten Winter fie- len, taten diese Soldaten ihren Dienst mit der Pünkt- lichkeit und Gewissenhaftigkeit, mit der sie ihn in Fric- benszciten ausführen." Cs ist ein Mailänder Sozia- listcnblatt, das mit schlecht verhehltem Spott darauf aus- merksam macht, welches Loblied auf die deutsche Tu- gend die italienische Zensur hier hat durchschlüpfen lassen. Bücherbesprechung. Hermann Löns der Dichter, von Traugott Pils, Jena. Eugen Dicderichs Verlag. Gebunden 2 M. Schwer atmend legen wir dieses Buch aus der Hand, bas uns so recht zu Gemüte führt, was wir an Hermann <ö»s verloren haben. Vesser konnte das Grab des ge- fallenen Dichters nicht geschmückt werden, als es hiermit durch treue Freundeshand geschehen ist. Traugott Pils führt uns zu dem Menschen Löns und vor allein zu feinen Werken, an denen wir ja nach altem Wort den Menschen erkennen sollen, und uns ergreift ein wahrer Heißhunger nach diesen Werken. Die Kostproben, die »ns hier gegeben werden, schmecken wahrhaftig nach mehr. Es ist Lebensbrot, was uns Löns gebacken hat, köstliches, würziges, gesundes Lcbensbrot. Und wenn wir die Zähne zusammenbeißen müssen, bei dem Gedanken, Wie- sel herrliches Menschenwcrk, wieviele ausgesührte Menschengedanken dieser furchtbare Krieg vernichtet, so lsampst sich das Herz in der Brust zusammen, daß er rin Gottesivcrk, einen Gottesgcdankcn, wie Hermann "öns einer war, vor der Zeit auslöschen durfte. Menschen im Kampf, von Curt Morcck. Preis! M. Verlag von Julius Hossmann, Stuttgart. Ein unbarm- herziges Buch, ein Buch, das sich mit entsetzlicher Schwere uns auf die Seele legt und sie umklammert, Ne möchte sich ihm entwinde» und vermag cs nicht! Der Dichter, denn ein Dichter ist cs, der cs geschrieben hat, fchildert uns den Krieg in seinen furchtbarsten Gescheh- nissen, und des Buches Sprache ist von einer Wucht, der ^ir uns nicht entziehen können. Leider werden nur die. ^>e>- Brüder, die an der Somme Schulter an Schulter stehen. die-es am nötigsten hätten, diejenigen, die nichts besseres wissen „an Sonn- und Feiertagen, als ein Ge- spräch von Krieg und Kriegsgcschrei" am wenigsten ge- neigt sein, es zu lesen, um aus tiefer Seele nach- empfinden zu lernen, was unsere Feldgrauen draußen für uns auf sich nehmen müssen. Die Flucht! Eine Soldaten-Schande — und eine Soldatcn-Tugcnd. Ein Fluch — und ein Segen. Ein Büchlein für werdende, gewordene und gewesene Sol- daten von Pfarrer Oels, Würgsdorf, Krs. Bolkenhain. Preis 1 Stück 20 Pf., 50 Stück 7,50 M., 100 Stück 12 M., 1000 Stück 100 M. Die Fahnenflucht, die Landflucht und die Flucht aus dem Leben werden als ein Fluch in kräftigen, beherzigenswerten Worten der Flucht vor jedweder Lumperei, vor jedem Luder- und Lodderlebcn, als ein Segen gegenüber gestellt. Unsere Feldgrauen werden dem gern zustimmeu. Wir wünschen der Saat, die hier ausgestreut wird, guten Boden. Vier Monate mit Mackensen. Von Tarnow-Gorlice bis Vrcst-Litowsk von Erwin Verghaus. Preis 1 M. Verlag von Julius Hoffmann in Stuttgart. Hier wird einer der größten Siegeszüge der Geschichte, nach frischem,. heißem Erleben geschildert. Der Verfasser selbst sagt, er müßte sich das Gewaltige von der Seele schreiben. Ein deutscher Jüngling und Soldat redet zu uns, und Leben atmende Bilder sind es, die er aus dem Born der sprudelnden Erinnerung schöpft. Mit den Worten: „Bilder, im Fluge erhascht, doch auf ewig un- auslöschlich," kennzeichnet der Verfasser selbst seine Niederschrift, und er hat ein Recht dazu. G. P. S. C. Ewas zum Nachdenken- Prüfung! In der sozialistischen Wochenschrift „Die Glocke" schreibt der sozialdemokratische Reichstagsabgeordncte Dr. Georg Gradnauer über die Frage, ob das, was wir auf uns haben, ins Unabsehbare weiter ertragen werden kann, oder ob wir das schwere Geschick dock) noch zu meistern vermögen: In solcher Stunde müssen die Vorbilder einstiger Schicksalszeiten aus dem Schrein der Vergangenheit ge- hoben werden. Leset nach in den Büchern der Weltge- schichte! Seht wie das deutsche Volk im siebenjährigen Kriege geduldet hat, wie cs im Zeitalter des Korsen viele Jahre geblutet und geopfert hat, um jedesmal mit Todesmut nhb mit eherner Festigkeit auszuharren und schließlich doch zum rettenden Ufer emporzuklimmen. Ge- rade in den Zeiten der Rot und der härtesten Prüfungen hat sich die Seele des deutschen Volkes noch immer be- währt und stark erwiesen. So muß es auch jetzt wieder geschehen! Der Verfasser zeigt dann, daß Deutschland einen Verteidigungskrieg führt und von seinen Feinden nichts als Vernichtung zu erwarten hat und fährt fort: Die deutsche Sozialdemokratie muß in dieser bitter- ernsten Zeit, da schwerste Gefahren in West und Ost und Südost sich türmen, unerschütterlich treu zur Sache ihres Volkes stehen. Da die Bedrängnis groß ist, soll die ganze Entschlußkraft gesammelt werden und alles, was bröckelnd und schwächend wirken könnte, muß einsichts- voll zurückgestellt werden. Wir haben stets anerkannt, daß der oppositionelle (widerspenstige) Teil unserer Partei aus der Acbcrzeugung handelt, Gutes für das deutsche Volk und für die Menschheit zu bewirken. Aber er war dabei in der weltfremden Illusion (Träumerei) befangen, daß England und Rußland und alle andern gegnerischen Staaten zu einem gerechten Frieden bereit sein könnten, solange sie noch Hoffnung auf ihren Sieg und den Erfolg ihrer Hcrrschaftsbestrebüugen haben. Cs war darum ein schädliches Beginnen, einseitig in unserm Lande die Aufhebung des Burgfriedens, auch soweit er eine Kriegsnotwcndigkcit ist, und den Kampf gegen die eigene Regierung proklamieren (ausrufen) zu wollen, als ob diese die Schuld an der Fortdauer des Krieges trüge. Run aber sollte es der Erkenntnis keines einzigen noch entgehen können, daß für das deutsche Volk, wenn cs dem Vernichtungswillcn der gegnerischen Aebermacht er- folgreich begegnen will, Einigkeit und Geschlossenheit das höchste Gebot sind. Dieses Gebot kann gewiß nicht be- deuten, daß die Kritik an den Maßnahmen der Regie- runa oder gegenüber Mißständen und Verfehlungen schweigt. Die Kritik soll scharf und rücksichtslos sein, aber sie muß stets geleitet und durchdrungen bleiben von dem obersten Gedanken, der Verteidigung der Lebens- intereffen (Lebensgüter) des Landes zu dienen und nicht durch Anbedacht und Leichtfertigkeit sie zu beeinträchtigen zum Jubel der auf jede deutsche Schwäche lauernden Gegner draußen. ' Unter Hiudenburgs und Ludendorffs Führung, so lmiieüt der Aufsatz, wurde das deutsche Volk schon einmal ,o der Aebcrflutung der russischen Barbarei bewahrt, , , einem Unheil, das noch unendlich viel furchtbarer Zweien wäre, als alles Schwere, was der Krieg über verhängt hat. Durch Hindenburgs und Ludendorsfs S sind weit jenseits, unserer Grenzen die mächtigen Wälle errichtet worden, an denen sich der immer erneute Ansturm der moskowitischen Massen brach. Icüt sind diese Männer an die Spitze der gesamten dent- r*1 nno oui*-. berufen. Sie gelten wie em V.°n Laudesvertgng'unb ehernen Wollens. b. mhüshrtitfAc Volk selbst in seiner Gesamtheit m U s1!,', ,1-mäbrenI So allein lvird cs befähigt, Leben bewahrt und seine Zukunsi sichert! Der schwerste und der jüngste Soldat der deutschen Marine. Crstcrer 340 Psd. schwer, letzterer 102 Pfd. schwer und 16 Jahre alt. Etwas zum Lachen. Zur Kriegsanleihe. Die törichten Gerüchte, daß der Krieg durch einen guten Erfolg der Kriegsanleihe verlängert werden wiirde, werden durch unsere Feldzeitungen mit köstlichem Humor folgendermaßen abgetan: „Willst du, daß der Krieg aufhöre, so zeichne keine Kriegsanleihe." „Hast du Zahnweh, so hänge dich am nächsten Baum auf!" „Schmerzen dich deine Hühneraugen, so schneide dir die Füße ab!" „Drücken dich deine Schulden, so erschlage. deinen Gläubiger!" „Schreit dein Wickelkind zu sehr, so halte es unter Wasser! Das sind fünf Ratschläge, da ist einer so gescheit wie der andere. Familicnbriesc eines poetischen Landsturmmannes. An der Ostfront. Steig' morgens ich aus der Behausung, Dann schreit' zuerst ich zur Entlausung.' And lege ich mich abends nieder. Da Hab' ich alle Läuse wieder. Dank. Daß den Feind man bald davonjag', Muß man stärken sich mit Kognak; Daher hilfst mit Deiner Sendung Du auch zu des Kriegs Beendung. Glückwunsch. Bei der Granaten Blihcsröte Send' ich Dir meine Wünsche, Gröte; Bei der Gewehre laut Geschieße Send' ich Dir viel Gcburtstagsgricße; Bei der Kanonen schwerem Dröhnen Send' ich Dir Gratulatiönen; Beim Krachen sonstiger Geschütze Wünsch' ich viel Glück Dir. Schwager Früh e. Etwas zum Noten. Zwei weiß ich, oft genannt im Männerstreite; Das Fußvolk folgt der ersten in das zweite. Verbindest du das zweite mit der ersten. Gibt cs ein Neues, das gehört zum Schwersten, Was dieser fürchterliche Krieg ersann; Oft hält cs Heere tagelang in Bann. (Anslösnng in der nächsten Nummer.) Auflösung des vorigen Rätsels: D(eutschland), O(esterreich-Ungarn), V(ulgarien), Ru(mänicn), T(ürkci), Scha(m); Dobrudtscha. Etwas zum Metten. Der Mensch, der zu schwankender Zeit auch schwankend gesinnt ist, Der vermehrt das Acbel und breitet cs weiter und weiter. Goethe. Ein andres Antlitz, eh' sie geschehen, Ein anderes zeigt die vollbrachte Tat. S ch i l l e r. Wir Deutschen sind wie ein Ehepaar. Wenn alles ruhig und still ist, zankt man sich wohl ein wenig; wenn. aber ein Nachbar sich cinmischt, fällt Man» und Frau vereint über ihn her. Bismarck 1893. 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 14. Die besten Armee - Uhren — Vorzüglich bewährte Kriegsuhren —«■ Taschenuhr, schweizer Ankerwerk mit Ra- diumleuchtblatt M. 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Aber ei» Fieber, das wie der ch>ge Krieg - man möchte fast sagen aller gegen -J' die Völker Europas ersaßt hat, konnte auch ein Frich der Grosze, der meinte, ein b'lrzt iniiffe das ^ber wegschaffe», nicht heilen. Wo isl der Arzt gegen fi® englische Ansteckungsgist, das ganz Europa in gelegt hat? Cs ist gewiß nicht zu viel gesagt, wenn man von englischem Fieberlvahnsiiul spricht, der ans dein Höhepunkt angekommen ist. Die Krisis ist da eine Steigerung unmöglich; also muß es abwärts gehen nach den gewaltigen Anstrengungen dieses herbstes! Aber abwärts vor allem mit de» Leistungen unserer Feinde, die denn auch »m so weiter den Mund ansreißen, als sie einsehen mögen, das; ihre Macht- inittel, Lügen und Aushungerungspläne nichts ver- mögen' gegen unsere Zähigkeit, Schlagfertigkcit und Ltrganisalionskrast. Cs ist eigentlich unbegreiflich und nur als ein Ergebnis höchster Fiebererscheinungen an- zusehen, lvenn trotz all unserer Erfolge in L>sl, LLest »lid Süd der Dutzendbund sich den Endsieg als sicher znmißt und in die Welt hinausschreit, es läge nicht an ihm, wenn die Welt den ersehnten Frieden noch nicht Hütte — Deutschland brauche nur daruin zu bitten! And nun sehe man die Weltkarte an. Was würden unsere Feinde und die Neutralen wohl erst sagen, wenn ebensoviel deutsches Land in ihren Händen wäre, als wir jetzt feindliches besetzt halten? Dann frpilich hätten sie ein Recht zu fordern, daß wir um Frieden bitten sollen, ja es bliebe uns wohl nichts anderes übrig. Es ist aber nicht so, und cs ist nur England, aller- dings die führende Macht auf Seiten unserer Feinde, o Deutsche Soldaten-Zcitung. Tu. 15. „Vaterlandsspende" .-äftigende Lrholungszeit zu gewahren und dem deutschen Volke auf diese ch'eise für Erfüllung seiner Aufgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeitskräfte wiederzugeben. Die Nittel werden möglichst für 'l..-.tel)örige der Bundesflaalen oder Provinzen verwendet werden, die sie auf- -«-oracht haben, Zeder Deutsche sollte daher Nitglied des Vereins werden «ilb ihm reiche Beiträge und Spenden )uführen helfen. 7eitende Gesichtspunkte für dir Vereinsarbeil: Vaterlandstreue und Näch- 'lenliede ohne Rücksicht aus Bekenntnis und Parteiftellung. Lnge Zufommen- jrhfit mit den Organen der behördlichen Kriegsbeschädigtenfiirsorge unter ttenger Befolgung der von der Veichrregierung gebilligten neuzeitlichen Zorde- rungen auf diesem Gebiete. Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Vereinrsammlungen -st in 'Preuhen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden Die Vater- andsspendc hat die.Recht- einer „Nilden Stiftung". Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Nittel voller tzöhe für die Kriegsbeschädigten verwenden ;n können, werden wir diese j als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, >vo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- belchädigtenfürsorge und die Unterstützung der Bäderfürsorge des Voten Kreuzes besondere Vergünstigungen zur Verfügung stehen. Auf diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vateciandsspende wird in erster Reihe leichtkranko bezrv. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemäß von anderer Leite weniger gesorgt zu werden pflegt, berücksichtigen, also z. B. mit. Neurasthenie, Rheumatismus, leichten formen von Herzleiden oder Störungen der Verdauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl ftcyr der bürgerlichen KriegsbeschädigleuiUrforge zu. Unternehmungen, die mindestens 80 Zreislollen zu je Nk. '70.—zeichnen, können Kriegsbeschädigte ans ihren eigenen Betrieben in entsprechender Zahl in Vorschlag bringen. H. Schatzmeister: Dr. L. Nosler, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W. S. Unter den Linden Z5. Syndikus See Vereins: Rechtsanwalt Or. Ritthausen, Berlin W. ^ Budapestor-Straße 8-5. 7. Bankkonten: Neichshauptbank und sämtliche Nebenstellen, Deutsche Va»ck Diskouto-Golellschaft, Eommerz- und Diskontobank. Bank für Handel un>° Industrie, Nitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, sowie *■ Heimann-Breslau, Postscheckkonto Berlin NW. 7» Nr. 88 565. S. Bereittszcitschrift: Die „Deutsche Syldaten-Zeitung",. Berlin SW. 89, Derz- mannstr. 108. Erscheint wöchentlich Vezugsvergünstigungeu für Bereinsmi»-' gliedert Bierteljahrspreis Nk. l.- statt Nk. 1 30. 9. Die Geschäftsstelle des Vereins- Berlin W. 57, Üiilowstr. 100, ZernM' Lützow 598 Telegrammadresse: „Vaterlandspende". Geschäftszeit: Wochentags von Sl/7 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags. Es wird geboten, den ge- samten Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle zu richten. 10. Nitgliedsbeiträge: Nindestiahresbeitrag für Einzelmitglieder: 1 Nk., D körperschaftliche 10 Nk. Nit Rücksicht auf den vaterländischen Zweck dl» Vereins ist rin Hinausgehen über die Mindestbeiträge und Spenden W» einmaligen größeren Betragen für den Verein dringend erwünscht. >n Oer Vorstand: Generalleutnant v. Nülmonn, Eharlottenburg. Erster Vorsitzender. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Eilenburg. Geschäftsführender Vorsitzender. Königlicher Vaurar Hermann Duerdoth-Verlin. Stellvettre1en0«r GeschäflsführevöOr Vorsitzender Dr O Karlledl Vln.-Steglitz ^ Rechtsanwalt Dr. H. Nüntzek Berlin. Generalkonsul Stobmasser Berlin. Unioertjlälsvrosestor Dr med., Strauß,, Berlin Einladung. Zu der am Freitag, den 20 Oktober 191 (5, nachmittags 6 Uhr, im Zimmer > des ersten Ober- acschoffes de« RcichstagsgcbäudcS (Eingang 5) statt- nndcnden außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins „VaicrlandSspendc zur Errichtung deutscher Kriegsbeschädigten - Erholungsheime" C. V. beehre ich mich ganz ergebenst einzuladen. Tagesordnung: 1'. Bericht des Geschäftsführenden Vorsitzenden. 2. Satzungsänderung^ (Aenderung des Vcreins- namens pp.). 5. Zuwahlcn zum Arbeitsausschuß. 4. Verschiedenes. Tic dem Arbeitsausschuß angehörenden Damen und Herren werden gebeten, sich in dein gleichen Raume nd am gleichen Nachmittage bereits 5)Ä Ahr zu einer kurzen Ärbeitsausschußsihung einzufinden. M>t deutschem Gruß! Der Erste Vorsitzende, v. M ü l m a n n, Generalleutnant z. D. Bekanntmachung. Unsere verehrten Herren Obmänner werden gebeten, die Geldbeträge, die sie bisher gesammelt haben, mög- lichst umgehend auf unser Postscheckkonto Berlin NW. 7, 22 565 einzuzahlen, da wir in der außerordent- lichen Mitgliederversammlung am 20. Oktober d. I. über den lstaud des Vereinsvermögens berichte» möch- ten und wir eine Aebcrsicht nur über solche Beträge zu gewinnen vermögen, die in die Hände unser.'s Herrn Schatzmeisters gelangt sind. Der Vorstand. Berlin, den 29. September 1916. Die Obmannschaft für den Verein „Vaterlands- spende" nahmen folgende Herren an: Aachen: P a u l Von h off, Rentner. Altersbach: Meyer, Lehrer. Asbach: C n d t e r, Lehrer. Aue: A. Gebscr. Auwallenburg: A. L e y h. Barchfeld: Hebestreith, Postsekretär. Berlin: Dr. Alexander, Geh. Sanitätsrat. Berlin: Lütqcrt, Hauptmann d. L. Berlin: Dr. Warten borg, Apothckenbesitzcr u. Han- delsrichter. Berlin-Lichtenberg: H. Fischer, Dr. Phil. Bcrlin-Tempelhos: K r » s ch w i tz, Oberlehrer. Bermbach: Köhler, Lehrer. Breitenbach: Rühl, Lehrer. Breslau: v. Rentz, Baron. Breslau: Süß mann, Fabrikbesitzer:^ Brotterode: G e m c i n d e v o r st a n d. Grossen a. O.: Strauß, Bürgermeistckr, Dr. jur. Cunnersdorf: Stabrin, Fabrikbesitzer. Darmstadt: Kahlert, Subdirektor. Eislcben: Dr. Biese, Oberbürgermeister. Elmenthal: Blesk, Lehrer. Fambach: W. Kümpel. Floh: W. Jung. Grumbach: W. Möller. Haindorf: A u g. Stapf. Hannover: Fritz Hartmann, Dr. Phil. Helmershof: W. Grah. Herges-Hallenberg: M a t t h ü u s K r i ch l i n g. Herges-Vogtei: Fischer, Lehrer. Herrenbreitungen: W e i s h c i t, Hauptlehrer. Heßles: Raßbach, Bürgermeister. Hohleborn: A. Osch manu, Fabrikant. Kappeln-Schlei: Schreck, Bürgermeister. Kleinschmalkalden: Finke. Bürgermeister. Kleinschmalkalden: I a h n , Pfarrer. Kolberg: Graf v. Strachwitz, Kurdirektor. Kolmar i. P.: Freiherr v. Plettenberg, Landrat. Kosten:' Land r a t. Landsbcrg a. W.: P a u l B a h r. Laudenbach: Kong, Bürgermeister. Liebenwerda: K. Jost, Krcisbaumcistcr. Lübeck: Dr. Vermehren, Senator. Luckenwalde: Dr. W. Anderson, Realgymnasial' direktor. Magdeburg: Eugen Pehall, Kaufmann. Magdeburg: C. Stark, Stadtverordneter. Mittelschmalkalden: A. Meß. Mittelstille: F r i tz Wolfs, Müller. Mrotschen: W. Pajzderski, Kaufmann u. Hotel' besitzer. Näherstille: Bach, Lehrer. Oberschönau: C. Bauroth. Posen: Stein: er, Landrat, Geh. Regierungsrat. Rottdrode: V a r t h o l o m c, Lehrer. Sangerhauscn: G e l bk e, Mittelschnllchrer. Seligenthal: W. P f a n n st i e l. Schnellbach: W. Huhn, Bezirksbraudmeistcr. Springstille: L. Hcllberg. Hallenberg: Walther Stein b a ch, Pfarrer. Struth: Ahl, Lehrer. Trier: Schmitz, Stadtdechant u. Chrendomherr. Trusen: R o »: n; e l. Unterm Haus R. j. L.: G c »: e i n d c v o r st a n d. Unterschönau: R ö s l c r, Lehrer. Volkers: H. Frank, Landwirt. Wahles: I. B i e r h o s s. Weidebrunn: Kalk, Lehrer. Winningen: B ii r g e r m e i st e r. Wirsitz: .Dr. v. Buchka, R^gicrungsaffessor. Witkowo: Land rat. Wittstock: Dr. Schulz, Bürgermeister. Wöllstein: Dr. Fischer, Oberlehrer. Wongrowih: L a n d r a t. Wriedel: Dittrich, Pastor. Zerbst: Carl Cassicr, Stadtrat. das von den Gebietsverlnsten nicht betroffen wird, im Gegenteil noch Gewinne durch die Wegnahme unserer Kolonien zu verzeichnen hat. Man darf aber solche Grenzverschiebungcn über Sec nicht mit denen zu Lande vergleichen, die denn doch. die Verbündeten Englands weit härter empfinden, als wir den Verlust der Kolonie». Vor allein aber sind doch die feind- lichen Heere an allen Grenzen unseres Landes weit zurückgeworfen, und jeder Versuch, die ties in Feindes- land äufgcrichtete Mauer zu durchbrechen, das besetzte Gebiet wieder zu erobern, scheitert an dem Helden- mut der Verteidiger, die in der Ab:vchr immer neue Siege den früheren Erfolgen des Angriffskrieges hinzu- sügen. Und nun fühlt auch England den Krieg durch Riesenverluste an Blut »nd Gut. Da muß mit dem 'Aderlaß das Fieber Nachlaßen! Auch England gegen- über ist der Arzt au: Werk mit allen Mitteln der Heil- kunst, um das Kriegsfieber zu bezwingen. Und be- trachten wir den englischen Gewinn, ans den sich die Aeberhebung des Inselstaates aufbaut, näher, so dürste auch er wohl schou ausgeglichen sei» durch die Mora- lischen Verluste, die England in der Welt erlitten hat. Freilich aus M/ral macht sich der Engländer nichts. Es ist aber die Machtstellung Englands er- schüttert. aus de:» Balkan, i» Egypten, in Mesopotamien und in Indien. Diese Erkenntnis schüttelt den Fieber- kranke» englischen Staatskörper mehr als die Verluste in den Schlachte» zu Lande und zu Waffer, die mit den Namen Gallipoli, Kut el Amara, Somme und Skagerrak verknüpft sind. Reue Opfer in Saloniki komme» histzu, und die Ausstände in Irland, Egypten und Indien zehren am Mark des nicht mehr so reichlich fleischfressenden Raubtiers. Diesem gegenüber genügt nicht ei» Arzt, wie Friedrich der Große ihn sich dachte es ist ja auch die ganze Kriegführung eine andere. gewordein Der Krieg ist industrialisiert, und wo neben der Maschine aus feindlicher Seite noch der Mensch «»{tritt, ist er zur Bestie geworden, die ihre Opfer zerfleischt, auch wenn sie wehrlos ihr verfallen sind. Solchen: Fieber n:::ß u:an mit Vernichtungswerkzeugen begegnen, die alles überbieten, was amerikanisch eng- lische Willenskraft und Schaffensverinögen crsunden und aufgewendet haben. Cs ist der Krieg der Industrie in Verbindung mit den: höchsten Heldenmut des Wider- standes, wie auch das soll nicht verkannt werden des verzweifelten Ansturms, der alles aus eine Karte setzt, um das Ziel des Durchbruchs zu erreichen. Eng- land muß aber auch belehrt werden, daß wir gegen es selbst trotz seiner Insellage wohl Ernstliches unter- nehmen können, davon haben die Angriffe unserer Luft- schiffe es sind nicht nur Zeppeline! die Bevölke- rung auch schon überzeugt. Die Reden der Minister entsprechen nur der traurigen Pflicht, das Volk und die Neutralen über die Eingriffe zu täuschen, die der deutsche „Arzt!" gegen den fieberkranken englischen Körper i» rücksichtslosester Weise mit Ausbrennen der Schäden »nd Zerstören der Herde der Kriegskrankheit sich vorzunehmen erlaubte. Wir hoffen, das; die Worte des Reichskanzlers, „gegen den englischen Feind jedes taugliche Mittel anwenden zu wollen", zur Tat »»erden, ihm solche Mittel im weitesten Ai»fang tauglich er- scheinen möchten. Dann könnte doch der Arzt oder, in Verbindung mit unseren Heerführern, das Aerzte- kollegiuin gesunden werde», das in: Sinne Friedrichs des Große:: auch das Kricgssiebcr dieses Weltkrieges an seinem Ausgangspunkt England mit Erfolg be- kämpfte. Mit schönen Redensarten und Verhandlungen kommen wir nicht znm Ziel, sondern nur mit Taten! „Wenn verbündet Ost und West Wider dich zum Schwerte saßen, Wisse, daß dich Gott nicht läßt, Sv du dich nicht selbst verlaßen." Geibel. Die Kriegsberichterstattung durch unsere» Heeres- bericht unterscheidet sich von der unserer Feinde not- wendigerweise allein schon durch die bei weitem längere Front, aus der unsere Kräfte verteilt sind. Cs komme» z. B. gegenüber den 138 km englischer Front deutsch^'' seits >700 km in Betracht, ohne den Balkan und R>>! Manien überhaupt zu berücksichtige::. Daß wir W“ nicht alle Kleinigkeiten wie die Engländer berichten ko«' ne», ist selbstverständlich, so bedauerlich das gegenüb^ den Heldentaten unserer Feldgrauen auch ist. Aber schweigen tun unsere Heeresberichte gewiß nichts Wwo tiges, auch wenn es für uns ungünstig aussehe» sollb' Reuter meint, daS sei bcqeum, um unliebsame Ding als unwichtig verschweige:: zu können. Die „Ron deutsche Allgemeine Zeitung" sagt dazu: „Mau kau» nicht verlangen, daß unsere Hec^^ berichte die Einzelheiten der feindlichen bringt. >O. das Wesentliche wißen und sich durch kleine CrcigN'I nicht den Blick für die entscheidenden Verhältnisse bei: lassen will, de»: empfehlen mir, schon der 3Z ersparnis halber, den deutschen Heeresbericht. ^ wollen die englischen Heeresberichte nicht allgemein , unglaubwürdig hinstellen: notwendig ist es aber, we man sie mit dem deutschen Heeresbericht vergleicht, l'F, aus hinzuweisen, daß sie auch den kleinsten Erfolg zeichnen. Denn das erfordert angeblich ihre Gena"5„ keit. Geht der Erfolg wieder verloren, oder wird 1 , entsprechender kleiner Mißerfolg erlitten, so geht "... darüber hinweg, entweder um sich mit solchen Klcü'M feiten nicht znm zweiten Male zu beschäftigen, 1 weil es dam: die Großzügigkeit so sordert. Eine Eigenart der feindliche» Heeresberichte auch die zahlreichen Ortsnamen, von denen kein bisher etwas wußte, die niemand ans der Karte die auch keine» Menschen interessieren, >veil sie g»'' ,,,jc nebensächlich sind. Aber wie g»< wirken sie u»d ,,,, stützen sie die Behauptung größter Genauigkeit ">'^Pc- verläffigkeit! Wir Deutschen sind auch in dieser^, hung plump und grob. Wir erwähne» nur weing' de» viele» Ortschaften, Gehöften »nd Wäldern, 111 ,v so gekämpft wird, und habe» monatelang nur F,c»- aroße Städte genannt >vie Lüttich, Brüssel, A»t"'^,„o, Lille, Maubeikge, Warschau, Modlin, Wilna, Nr. 15. Deutsche Soldaten-Zeitung. 3 Brest-Litowsk, Belgrad, Risch, Silistria, Tutrakan! Man mutz den feindlichen Heeresberichten und Reuter allerdings zugute halten, datz solche allbekannten, als Festungen einigermaßen bedeutungsvollen Orte ihren Berichten nicht zur Verfügung ständen. Was hätten sie daraus gemachtl Sie müssen eben aus Kleinem viel machen. Wir wollen die feindlichen Heeresberichte und Reu- ter in der ferneren Bekanntgabe von Einzelheiten nicht stören. Im Gegenteil. Wir empfehlen ihnen, Einzel- heiten über den Erfolg unserer Luftangriffe aus Eng- land in die Berichterstattung aufzunehmen, und erin- nern daran, daß die Gegenrechnung gegen die Liste der von uns angeschosscncn' feindlichen Flugzeuge immer noch aussteht." Zeittafel der Kriegserelgniffe. 29. September. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Sommcschlacht flaute wesentlich ab. Ein kräf- tiger engl. Angriff zw. der Ancre u. Courcelette auf seinem Westflügcl unter Aufgabe kleiner Gra- bentcile im Nahkampf abgeschlagen; er brach nord- westl. u. nördl. Courcelette in unserm Feuer zusam- men; schwächerer Angriff bei Caucourt L'Abbaye schlug gleichfalls fehl. 0. Heerbann Prinz Leopold: Erfolgloser, schwacher russ. Vorstoß nordöstl. Godnzischki, stellen- weise ausgelebte Fcucrtätigkcit. Die Zahl der bei Korytnica gef. Russen aus 41 Off., über 3000 Man», die Beute auf 2 Ge- schütze, 33 Maschinengewehre erhöht. — Heer- bann Erzherzog Carl: Kümpfe in den Kar- pathen dauern an. Siebenbürgen: Wider- stand des Feindes bei Hcrmannstadt erlahmt; die rumän. Kräfte gegen das Gebirge geworfen. 1. Aus der Karsthochftäche starkes ital. Geschütz- und Minenwcrfcrfeuer. An der Fleimstalfront griff der Feind unter dem Schutz dichten Nebels den Gardi- nal u. die Cima Busa Alta an u. wurde abgcwicscn. — Die Cimonespihe andauernd unter leichtem und schwerem Gcschühfeucr. Trotzdem hatte das Rct- tungsuntcrnehmcn Erfolg. Den braven österr.-ung. Truppen gelang es unter großen Schwierigkeiten, 7 Italiener, die vollkommen erschöpft waren, aus- zugraben und zu bergen. 30. September. w. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Engländer griffen mit starken Kräften zw. der Ancre u. Courcelette an; nach wechselvollen Nah- käinpfcn sind sic abgeschlagen. Sonst nur kleine Tcilvorstöhe u. Gcschühkampf, der sich nördl. der Somme u. in einzelnen Abschnitten südl. des Flus- ses nachmittags verschärfte. 0. Heerbann Prinz Leopold: An der Sto- chod-Front machte eine Kompagnie der poln. Le- gion einen erfolgreichen Vorstoß bei Sitowicze; südwestl, Wytoniec griffen die Russen vergeblich a». — Bei einer gelungenen Antcrnchmnng bei Hu- kalowoc (nördlich von Zborow) in der Nacht 3 Of- fiziere, 70 Mann gef. — Heerbann Erzherzog Carl: Südl. Str. Klauznra (Ludowa-Gebict) u. am Co- >nan hatten wohlvorbercitete Gcgenangrisfe des Ge- neralleutnants von Conta vollen Erfolg. Bei Str. Klauznra 4 Osf. 532 Mann gef., 8 M.-Gcw. erb. Im Kirlibaba-Abschnitt russ. Angriffe abgewiesen. — Siebenbürgen: An der Ostfront sind die rumä- nischen Nord- und 2. Armee im Gocrgeny-Gebirge, aus der Linie Parajd— Odcrhellen ir. von Folga- vas her znm Angriff tibergegangcn. Im Goergeny- Gebirge lvurden sie abgewiescn. Weiter südl. N'icheii die Sicherungstruppen ans. Deutsche Trup- pe» sielen vorwärts des Haarbaches, südlich Henn- vvrf eine rumänische Kolonne mit Erfolg an, war- nnl sie zurück, nahmen 11 Osfz., 591 Mann gcs. u. erbeut. 3 Rt.-Gewehre. — Die am 26. September eingeleitete Amfassunqsschlacht von Hermannstadt 'n gclvonncn. Unter General von Falkenhayn haben putsche u. österr.-ung. Truppen starke Teile der 1. rumän. Armee »ach hartnäckigen Kämpfen vcrnich- ^nd geschlagen. Nach schweren blutigen Verlusten flüchteten die Reste der feindlichen Truppen in das unwegsame Vergland beiderseits des von uns durch kühnen Gebirgsmarsch im Rücken des Geg- ners besetzten Rothen-Thurm-Passes. Hier wurden sic von dem verheerenden Feuer bayerischer Trup- pen unter Gcneralleutn. Krasft von Delmensingen empfangen. Der Cntlastungsstoß der rumän. 2. Ar- mee kam zu spät. Unsere' Truppen kämpften mit größter Erbitterung, nachdem bekannt wurde, daß die mit dem Verband für die durch Deutschland be- drohte Kultur kämpfenden, habgierigen Rumänen wehrlose Verwundete ermordet hatten. Zahl der Gefangenen u. die zum Teil im bergigen Waldge- ländc verstreute sehr erhebliche Beute stehen noch nicht fest. — Im Hoctzingcr Gebirge und im Me- hadia-Abschnitt rumän. Angriffe gescheitert. Bk. Unsere Flugzeuggeschwader griffen mit Erfolg die Cisenbahnbrücke von Cernavoda und feindl. Trup- pcnlager an. 1. Oktober. W. Beim Heerbann Herzog Albrecht wie aus der flan- drischen u. Artois-Front der Heeresgruppe Kron- prinz Rupprecht entfalteten die Engl, eine beson- ders lebhafte Strcifertätigkeit. An der Schlacht- front nördl. der Somme nahm der Geschtttzkampf nachmittags große Heftigkeit an. Wiederum erfolg- ten bei u. ö'stl. Thiepval starke engl. Angriffe, die von Truppen des Generals von Stein und Sixt von Armin nach hartnäckigen Nahkümpfcn abge- schlagen wurden. Aus Rancourt und westl. davon stürmten franz. Regimenter vergebens gegen unsere Stellungen an. Tei'lvorstöße aus Courcelette, Mor- val u. nordwestlich Halle scheiterten im Sperrfeuer. — Heeresgruppe Kronprinz. Rechts der Maas unter vorübergehend auslebendcr Geschühtätigkeit kleine bedeutungslose Handgranatenkümpfe. 0. Heerbann Prinz Leopold: Westl. von Luck nimmt das feindl. Feuer seit heute früh zu. — Bcidcrs. der Bahn Brody—Lemberg u. weiter südl. bis zur Graberka bei Zarkow ist dem feindlichen Vorgehen teils durch Sperrfeuer Halt geboten, teils ist der bis zu sieben Malen wiederholte Ansturm völlig zusammengcbrochcn. Auf dem südl. Angriffsflügel faßten die Russen in der vordersten Verteidigungs- linie Fuß. — Heerbann Erzherzog Carl: Bcidcrs. der Zlota Lipa heftige Nahkämpfe. Im Winkel zw. der Ceniowka u. Zlota Lipa hat sich der Geg- ner vorgeschoben. Weiter westlich warfen türf. Truppen eingcdrnngene feindliche Abteilungen durch sofortigen Gegenangriff zurück, 230 Gef. — Die Zahl der bei cr Karsthochftäche steigerte sich das feindl. Geschütz- und Minenfeuer zu großer Kraft. Auch nachts war es lcbhalter als gewöhnlich. Heute früh griff der Feind beiderseits Öppacchiasella an, drang in die vordersten Gräben ein, wurde aber sofort wieder hinausaeworscn. Ein ital. Flugzeugeschwa- der warf bei Nabresina erfolglos Bomben ab. An der Kärntner Front beschossen feindliche Geschütze mehrere Ortschaften im Gail-Tal; die österr.-ung. erwiderten gegen Timau. An der Fleimstal-Front hält der Gcschühkampf an. Ein feindl. Angriff im Colbricon-Gebiet kam nicht vorwärts. Am Cimone insgesamt 6 M.-Gewchre ausgegraben. 8. Ein k. u. k. Seeslugzeuggcschwader hat am 3. Ok- tober die militärischen Anlagen von San Canziano und Staranzano erfolgreich mit schweren, leichten u. Brandbomben belegt. 3. Oktober. W. Heerbann Herzog Albrecht: Bei Lombartzyde nahe der Küste brachten unsere Matrosen von einer er- folgreichen Streife 22 gef. Franz, mit. — Heeres- gruppe Kronprinz Rupprecht: Die Schlacht nördl. der Somme ging unter andauernd gewaltigem bei- derseitigen Geschützeinsatz weiter. Nördlich Thiep- val und nordwestlich Courcelette entrissen wir den Engländern einzelne Grabenstücke, und erbeuteten mehrere M.-Gewehre. Besond. erbitt. wurde zw. Le Sars u. der Straße Ligny—Thilloy—Flers ge- kämpft. Mit schwersten Opfern erkauften die Engl, hier einen geringen Geländegewinn beiderseits des Gehöftes Caucourt l'Abbayc. Zw. Gueudecourt u. Oer Sieg von Hermannstadt 4 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 15. Morval hielt unser Geschützvolk nach Abwehr von 4 früh morgens aus Les-Boeufs vorbrcchenden Angriff das feindliche Fußvolk in ihren Sturm- stellungen nieder. Starke franz. Angriffe an und westl. der Straße Sailly—Rancourt, wie gegen den Wald St. Pierre Vaast gelangten zum Teil bis in unsere vorderste Verteidigungslinie; sie ist im Nah- kampf wieder gesäubert. — Slldl. der Somme ver- schärfte sich der Geschützkamps an der Front beiders. Vermandovillers zeitweise erheblich. Ein franz. Angrisfsversuch erstickte im Sperrfeuer. 0. Heerbann Prinz Leopold: Heeresgruppe Linsingen: Der erwartete allgemeine Angriff westl. Luck gegen Gencralleutn. Schmidt von Knobelsdorfs u. Gene- ral von der Marwitz, — Generaloberst von Tersz- tyanski — setzte am 2. Oft. nach außerordentlich heftiger Geschützvorbereitung ein. Von 9 Ahr vor- mittags ab brach der Angriff los. Anter rücksichts- losestem Menschenverbrauch stürmten die russ. Korps bis zu zwölf Malen, die beiden Gardekorps sogar 17 Male an. Das kürzlich bei Korytnica schwer ge- schlagene 4. Sib. Armeekorps ist augenscheinlich aus der feindlichen Linie verschwunden. Alle Angriffe brachen unter durchweg ungewöhlich hohen blutigen Verlusten des Gegners zusammen. Äo feindliche Abteilungen in völlig zerschossene Gräben eindrin- gen konnten, so nördlich von Zaturcy, wurden sie durch Gegenstoß sofort hinausgeworfen. Wieder- holt trieben die russischen Geschütze durch Feuer aus die eigenen Gräben die Truppen zum Sturm oder suchten die zurückflutendcn Angriffswellen zur Um- kehr zu zwingen. Cs ist festgestellt, daß der vor- übergehend in einzelne Gräben cingedrungene Feind unsere dort zurückgebliebenen Verwundeten ermordete. Unsere Verluste sind verhältnismäßig gering. — Der Erfolg des Gegenangriffs nördl. lebhaftem Feuer. Wiederh. Bersaglieri-Angrifse auf d. Colbricon Piccolo abgewiesen. f 2. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf dem Schlachtfclde nördlich der Somme wieder ein Groß- kampftag! Auf über 20 Kilometer breiter Front zw. Thiepval u. Rancourt brachen die Cngl. u. Franz, nach äußerster Steigerung ihres Vorberei- tungsfeuers zum Angriff vor. Vielfach erfuhren sie bereits durch unser gut geleitetes Geschützvolk blut. Abweisung. Cingedrungene Abteilungen unterlagen im erbitterten Rahkampf unserem unerschütterlichen Fußvolk. Hart nördl. der Somme ein franz. Teil- angrisf abgeschlagen. — Die Schlacht dauerte die Rächt durch. Südlich der Somme tcilw. lebhafter Geschützkampf. — Heeresgruppe Kronprinz: Nördl. Le Mesnil (Champagne) brachte eine deutsche Cr- kundungsabteilunq auf einer gelungenen Unterneh- mung 1 Offz., 38 Mann ein. — Militärische An- lagen von Calais von einem unserer Luftschiffe an- gegriffen. 0. Heerbann Prinz Leopold: Westl. Luck nahm die Feuertätigkeit ständig zu. Ansätze zu feindlichen Angriffen erstickten in unserem Sperrfeuer. Auch die Versuche des russ. Geschühvolkes, das Fußvolk durch ihr auf die eigenen Schützengräben gerich- tetes Feuer vorzutreiben, änderten hieran nichts. Bei Wojnin kurze Nahkümpfe. — Der von Ge- ncralleutn. Melior geführte Gegenstoß führte zur Wicdcreroberung der von den Russen genommenen Stellung nördlich der Graberka, über 1500 Gef. Versuche uns wieder zurückzuwersen, sind ebenso wie erneute Angrifse beiders. der Bahn Brody— Lemberg gescheitert. — Heerbann Erzherzog Carl: Der Kamps nahm östl. der Zlota Lipa um geringe von den Russen gewonnene Stellungsteile seinen Oesterr.-ungar. Pioniere, frei nach Diogenes. der Graberka wurde noch erweitert. Die Zahl der Gefangenen erhöht sich aus 41 Ofsz., 2587 Mann, die Beute beträgt 13 M.-Gcw. — Heerbann Crz- &Carl: Bei ihren Angriffen am östl. Zlota- ser gelang es den Russen, bis zur Lysonia- Höhe (südöstlich Vrezezany) vorzudringen. iPfq ' Jubiläum 4 Fürsten 5 Welt-Macht 6 Fortgang. — Siebenbürgen: Beiderseits der Gr. Kokcl gewannen die Rumänen Gelände. Bei u. nördlich Orsova hatten Angriffe unserer Verbünde- ten Erfolg. Im Hoehinqcr Gebirge seindl. An- grisse beiders. des Strcll-Tales abgeschlagen. Die Oboroca-Höhe von östcrr.-ung. Truppen genommen. Bk. Heeresgruppe Mackensen: Südlich Bukarest faß- ten seindl. Truppen auf dem rechten Donauufer Fuß. — Südwestlich Topraisar Angriffe des Geg- ners abgcwiesen. — Mazedonische Front: Die hef- tigen Kämpfe aut Kajmakcalan dauern au- — Rord- tvestlich des Tahinos-Sees werden auf das östliche Strumaufcr vorgedrungcne cngl. Abteilungen ange- griffen. I. Die feindlichen Geschütze enttvickelten gegen d. ganze küstenländische Front regere Tätigkeit. Besonders heftig tvurde die Karsthvchsläche beschossen. 8. In der Nacht zum 2. Oktober haben mehrere Ma- rinelustschisfe London und Bctriebsanlagen am Humber erfolgreich mit Bomben belegt. Eins davon wurde durch Abwehrbattcrien in Brand geschossen und sttirzte über London ab. 5. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nördlich der Somme wuchs die starke Geschühtütigkeit von den Fußvolkangrissen zur größten Heftigkeit an. Zu meist blieb das zum Sturm angetrctene feindliche Fußvolk bereits in unserem Feuer liegen. So brach eilt engl. Angriff zw. Gehöft Mouguet u. Cour- celctte völlig zusammen; so gelangte der zw.. Cour- cclette u. Caucourt l'Abbaye vorbrcchcnde Gegner nur bei Le Sars bis in uitscre Stellung, wo das engl. Fußvolk mit schtveren Verlusten im Hand- gemenge unterlag; so scheiterte auch ein über die Linie Rancourt -Bouchavesnes geführter sranz. An- grisf. Zw. Frdgicourt ». Rancourt haben wir ein zelne Gräben verloren. — Heeresgruppe Kronprinz: Beiderseits der Maß lebhafte Geschühkämpfe. 0. Heerbann Prinz Leopold: An der Stochodfront mehrere vergcbl. Vorstöße schwächerer seindl. Ab- teilungen. — Immer ivicder erneuerten die Russen ihre wütenden Angriffe westl. Luck, ihre Angriffs- wellen wurden zusammengeschossen. Unsere Flieger setzten den Bahnhof Rozyszcze u. die dabei liegen- den Staffeleinrichtungen in Brand. — Sieben- bürgen: Die rumün. 2. Armee ist im Alt-Tale hinter die Sinca gewichen u. befindet sich auch weiter nördl. im Rückzuge. Bk. Heerbann Mackensen. Feindl. Angrifse östl. der Bahn Cara Orman—Cobadium abgeschlagen. Mazedonische Front. Die Höhe der Ridze Planina vom Feinde gehalten. Dorf Ieniköj verloren. Zur Feier des Geburtstages unseres Generalfeld- marschalls Hindenburg fand beim Kaiser Mittagstafel statt, zu der die Militärbevollmächtigten der verbündeten Staaten, der Chef des Admiralstabcs u. die Abtcilungs- chefs des Generalstabes geladen waren. Der Kaiser hielt bei der Tafel folgende Ansprache: „Mein lieber Generalseldmarschall! Im Namen der gesamten Armee spreche ich Ihnen Meinen herzlichsten Glückwunsch zum heutigen Tage aus. Durch das Ver- trauen Ihres Allerhöchsten Kriegsherrn an die Spitze des Generalstabes berusen, sind Sie getragen von dem Vertrauen des deutschen Volkes — und ich darf wohl sagen — aller verbündeten Völker. Möge Gott Ihnen bescheren, den gewaltigen Weltkrieg zum endgültige» Sieg zu führen, der unseren verbündeten Völkern die Freiheit bringen soll, für die wir kämpfen. Gott möge Ihren Entschlüssen nahestehen und uns Ihre Gesundheit erhalten. Ich erhebe mein Glas mit dem Rufe: Seine Exzellenz der Generalseldmarschall von Hindenburg .hurra!" Aus Anlaß des Geburtstages verlieh der Kaffer eine Reihe von Ordensauszeichnungen an Offiziere des Gc> neralstabes. Die Kaiserin hatte die Gemahlin des Generalfeld- marschalls zur Mittagstafel geladen. Das Standbild Hindcnburgs auf dem Königsplatz in Berlin war ntit Girlanden, Vlunten und Fahnen reich geschmückt. Am Mittag und Nachmittag spielte eine Militärkapelle Weisen, denen eine große Menschenmenge lauschte. Am Abend wurde das Standbild von vier Scheinwerfern beleuchtet. Zu Grinsten einer Hindenburg' spende verkauften Iungmanuschastcn Kornblumen. Westlicher Kriegsschauplatz- Kronprinz Rupprecht äußerte bei einer Unterredung mit dem Londoner Vertreter der Hearstblätter Willia'» Vayard Hale: „Ich habe nie crtvartet, daß ich mich >»» so vielfälttgen Dingen beschüfttgen würde, wie dir, denen ich jetzt nachgehe. Sehr oft baue ich Cisenbahne»' führe Bauten auf, richte Sanitätsdienst ein, überwache Postämter, errichte Krankenhäuser oder bestelle Feldcr- Krieg ist jetzt etwas sehr Verschiedenes von dein n früher» Tagen. Natürlich habe ich meine Sachversta»' digeir zur Ausführung der eigentlichen Arbeit aus bei verschiedenen Gebieten und Berufen, aber die letzte Vc»' antwortlichkeit bleibt auf rnir sitzen. Heutzutage bcstcv der Krieg in einem Zusammenwirken aller Künste »», Wissenschaften, wenn auch leider Ziel und Absicht » dieser Anstrengungen die schreckliche Aufgabe der Äerinw tung menschlicher Leben ist. Ja, Sonntag, Montag »'• Dienstag, die Tage, deren tragische Kampstätigkeit, D so glücklich oder unglücklich waren, mitzuerleben, hav bisher den Gipfel der letzten verzweifelteit Anstrengmig^ der Entente zur Erzwingung unserer Stellung bezeich»^ Meine Offiziere haben Ihnen mitgeteilt oder wer» Ihneit noch das Ergebnis, wie wir es aus dieser Se ausehen, mitteilen. Unsere Verluste an Gelände ka man auf der Karte mit der Lupe erkennen. Ihre ^ lüfte an etwas viel wertvollerem, an Mcnschenlev' tvaren geradezu ungeheuerlich. Reichlich und iit oa Münze haben sie für jeden fußbreit Boden bezay müssen, deit wir ihnen verkauft haben. Zu dcini^^,. Preise können sie so viel haben wie sie wollen, r.„ Deutsche sind vollkommen imstande, die Lücken in 1 Reihen auszusüllen. Wir haben eine Reserve an schulten Offizieren und ausgebildetcn Mannschastc"'„,,p noch nicht in Anspruch genommen worden ist. W» nicht, wie die Generale'der Entente, genötigt, '"'ffchps- und nnausgcbildete Rekruten in die eigentliche B ‘ m, front zu werfen. Ob dies der letzte Versuch Of qWfi sein wird, können wir nicht wissen. Wir haben als' flllf ihrer Kraft ihre Höchstleistung angenommen und I11 Ai» alles vorbereitet, was sie unternehmen könne»- ^li- Interesse Tausender, die in einem neuen Angriff £ ej sic lief) hingeschlachtet werden würden, hoffen wir,' daraus gelernt haben. Soweit es unser Vateria' geht, so Ist es uns gleich; wir sind sogar geneigt' Nr. 15. Deutsche Soldaten-Zeitung. 5 Torheiten, die sie begehen sollten, zu begrüßen. Wäh- rend der letzten Woche haben Sie unsere Front gesehen, und Sie sind durch die ganze Gegend gekommen, die bis zu unserer Basis zurückreicht. Dabei müssen Sie die völlige Uneinnehmbarkeit unserer Stellungen und unsere überreichlichen Vorkehrungen bemerkt haben. Wenn Sit eine Mitteilung von dem, was Sie gesehen hüben- Ihren Freunden in England zukommen lassen können, so werden Sie vielleicht der Sache der Menschlichkeit einen Dienst erwiesen haben. Cs macht uns traurig, den furchtbaren Zoll von Leiden und Tod, der in dem Hauptbuch der Geschichte ausgezeichnet ist, zu fordern, aber wenn unsere Feinde sich in den Kopf gesetzt haben, einige Hektar mehr an blutgetränktem Boden zu besitzen, so fürchte ich, sie werden den bittern Preis zahlen müssen." 20 Millionen Geschosse haben, nach dem Bericht- erstatter der „Times" im britischen Hauptquartier in Frankreich, Engländer und Deutsche an der Somme- front während der letzten 80 Tage abgefeuert. „Unvergeßlich bleibt unseren Offizieren und Mann- schaften die heldenhafte deutsche Verteidigung von Com- bles, namentlich der mit unerhörter Erbitterung ge- führte mehrstündige Kampf um die Kirche und den Friedhof", sagt die Pariser „Libertö". „Innnclmänner", oder auch Habichtmenschcn nennt man neuerdings unsere Flieger an der Westfront. Was das heißt, weiß jeder. Den Nachfolgern des „Adlers von Lille" ist der Ehrenname ein Ansporn, es dein Hel- den der Lnft, als welchen das deutsche Volk seinen Immelmann immer im Gedächtnis behalten wird, gleich- zutun. Viele haben es nicht mir versucht, sondern sind ihm nahe gekommen im Erfolge, wieder andere sandelt den Heldentod auf der Ruhmesbahn, so vor kurzem der Flicaerleutnant Mnlzcr, den unser Bild zeigt. Keiner der Ueberlebenden läßt sich abschrecken durch das Geschick der Kameraden. Sie sehen dem Tode fest entgegen, aber sie tun ihre Pflicht, nicht als sportliche Leistung, wie Engländer und Amerikaner — letztere finden sich ja auch unter den Fliegern auf feindlicher Seite — sondern in der Erfüllung ihrer vaterländischen Aufgabe. Und es gibt Gott Lob noch immer neue Immelmänncrl Der englische Kriegsminister Lloyd George, über die jüngsten Friedensgerüchte befragt, antwortete „Deutschland hat seine Entscheidung getroffen, daß es mit England kämpfen will bis einen von beiden der Rest (finish) gegebeir wird. Wir werden dasür sorgen, daß es befriedigt wird. Der Kampf wird sortdauern, bis zu seiner Riederschmctternng (Knock-out). Die ganze Welt, auch die Neutralen mit den edelsten menschlichen Beweggriindeir, mögen wissen, daß eine Einmischung von außen in diesem Abschnitte des Kampfes nicht in Frage kommen kann. Groß-Vritannien hat keine Ver- mittelung angerusen, als cs zunr Kampfe nicht, vorbe- reitet war und wird jetzt keine dulden, da es dazu bereit ist, bis der preußische Militärdespotismus auf ewig zer- stört ist. Keine Träne ist von den Freunden der Deut- schen vergossen worden, als tausende von englischen Bürgern, deren militärische Ausbildung nur wenige Monate gedauert hat, das Schlachtfeld betraten, um dort niedergemäht, bombardiert oder mit Gas vergiftet zu werden, und diese Leute sind jetzt bis zu Tränen be- wegt bei den Gedanken an das, ivas kommen wird. Sie haben mit trockenen Augen den ersten Runden des un gleichen Kampfes zugesehen. Kein Hinschlachten, keine Leiden, die noch kommen können, können schlimmer sein, als die Leiden dieser Toten der Alliierten, die das ganze Gewicht der preußischen Kriegsmaschine im An- fang ilber sich ergehen lassen mußten. In dem englischen Entschlüsse, den Kampf bis zur völligen Niederwerfung fortzuführen, liegt mehr als das' natürliche Verlangen nach Rache. Gegen ihn sprechen die Unmenschlichtciten und die Mitleidslosig- keit des bevorstehenden Kampfes; diese können aber nicht verglichen werden mit der Grausainkcit, die darin bestünde, den Krieg jetzt zu beenden, solange die Zivi- lisation von demselben Feinde bedroht bleibt. Wenn wir auch das Ende des Krieges noch nicht sehen, haben wir doch keinen Zweifel, wie das Ende sein wird." „Aber Frankreich?" fragte man weiter. „Ist cs eben- so entschlossen, den Kampf bis zu diesem Ende zu fiihren, und hat es ebenso den Gedanken, zu käinpfen, bis die Friedensbedingungen Deutschland diktiert wer- den?" Hieraus antwortete der Kriegsminister »ach längerer Pause mit sehr eindringlicher Stimme: „Die Welt hat noch nicht gelernt, die Größe und den bewun- dernswerten Edelmut Frankreichs zu würdigen. Bet den Engländern ist cs der Sportgeist, der das Heer bis zum letzten Augenblicke beleben ivird, bei den Franzosen 'vird die brennende Vaterlandsliebe das Heer bis zum Iicl aufrechterhalten, ohne danach zu fragen, wann das Ende kommen soll." — „And Rußland?" hieß es dann. »Rußland wird bis zum Tode kämpfen", rief Lloyd George. „Rußland war langsam zu erwecken, aber es wird ebenso langsam in der Beruhigung seines Gefühls 6egen die sein, die es zu diesem schweren Kriege ge- zwungen haben, und es wird nichts vergessen. Cs schlügt ”, dem Augenblick los, wo es am wenigsten erwartet »ird. Rein, es ivird keinen Ausreißer bei de» Alliierte» Uw,,. „Niemals ivicder" ist unser Kriegsruf geworden. Aw Leiden und Schmerzen vermehren sich bei uns; die schrecken des Kampfgebietes sind unbeschreiblich. Ich oninie vom Schlachtfeld in Frankreich zurück. Ich 8,?”bte an den Pforten der Hölle zu sein, als ich sah, Myriaden von Männern i» den Glutoscn hinein- uuige». Ich sah einige verstümmelt und unkenntlich dar schärssten Widerstand entgegensetzen. Hazleton sagte, wenn Irland jemals die Wehrpflicht einführte, so würde es nur durch einen Beschluß seines eigenen Parlaments geschehen. Cs würden mehr als 40 000 Soldaten nötig sein, um denl irischen Volke die Wehr- pflicht aufzunötige». Im Pariser Stadtrat wurde die Lebensmittclsrage sehr ausführlich besprochen. Während der Poltzeiprä- fekt der Ansicht war, daß man mit der Festsetzung von Höchstpreisen für Fleisch warten sollte, bis die Frage iin Einverständnis mit andern großen Gemeinden ge- löst iverden könne, ging ein Antrag drirch, in dem der Präfekt aufgefordert wurde, sofort zur Festsetzung von Höchstpreisen zu schreiten. Ferner wurde festgestellt, daß die Milchlieserungen von l 100 000 Litern aus 800 000 gesunken sind. Jeder Soldat trägt in seinem Tornister die sog. Eiserne Ration, d. h. einen gewissen Bestand haltbarer Nahrungsmittel, die zur Verpflegung dienen sollen, salls eine Verbindung mit rückwärtigen Truppen unmöglich ist. Auch die französischen Soldaten ha- ben eine solche Eiserne Ration, die aber nach den neuerdings hierüber ge- machten Mitteilungen nichts weniger als „eisern" zu sein scheint. Sie be- steht nämlich aus zusam- mcngekochten Täselchen, die zur Herstellung von Fleischbrühe und Kaffee dienen. Hierzu ist aber zweierlei erforderlich, nämlich Wasser u. Feuer, und beides ist im Fall der Rot, sür den ja die Ration dienen soll, meist nicht erreichbar. Außer- dem sind die Täfelchen in dünnes Papier gepackt und so zerbrechlich, daß sie bereits nach wenigen Ta- gen sich in Pulverform verflüchtigen. Jedes Mal, wenn eine französische Kompagnie an ihren Standort zurückgekehrt ist, wird fcstgestellt, ob die Eiserne Ration noch vor- handen ist. Aber jedes Mal sind die Täselchen aus die besagte Weise vernichtet und müssen durch neue ersetzt werden. Aus diese Weise wurden in den bisherigen zwei Kriegsjahren viele Millio- nen von Täselchen voll- kommen zwecklos geliefert. Das Ergebnis dieser sinn- losen Eisernen Ration aber ist, daß man in ganz Frankreich keinen einzigen Soldaten kennt, dem es jemals möglich gewesen wäre, im Notfall von der Eisernen Ration wirklich Gebrauch zu machen. Eine englisch - sranzö- si,cye Militärmission weilt zurzeit in Lissabon, um die militärischen Vorberei- tungen Portugals zu überwachen. Sie ist die eigentliche Besehlshabe- rin. Ihre Hauptausgabe besteht im Augenblick darin, die Schwierigkeiten aus dem Wege zu räu- men, die sich der Ver- frachtung der Portugiesen nach der französischen Front entgegenstcllen. Wie einer unserer letzten Heeresberichte bekannt- gab, wurde bei den Käinpfen an der Somme ein eng- lisches „Schithcngrabenautomobil" erbeutet. Schon seit einiger Zeit hatten sowohl englische wie französische Blätter das neue „Wunderwerk" gerühmt, das bald die Deutschen an der Front in wildesten Schrecken ver- setzen und scharenweise niedcrmähen werde. Verschie- dene Andeutungen ließen erkennen, daß es sich um ein Mittelding zivischen Kraftwagen und Triebwerkschlitten handle, um einen gepanzerten und mit inehrcren Ma- schinengewehren bestückten Wagen, der auch die größten Unebenheiten des Bodens, wie Wälle, Gräben, zer- störte Unterstände und Minentrichter ohne »'eitere Schwierigkeiten tiberwindcn könne. Inzwischen wurde, wie erwähnt, eines dieser Wunderwerke von uns er- beutet, und unsere Militäringenieure werden wohl schon sestgestellt haben, ob es sich wirklich um ein Meister- werk handelt. aus wieder zurückkehren. Dieses Schreckliche darf sich nicht wieder auf Erden ereignen. Ein Mittel, ihm ein Ende zu machen, besteht darin, den Urhebern dieses Verbrechens gegen die Menschheit eine solche Strafe aufzucrlegen, daß die Versuchung, ihr Beginnen zu wiederholen, ein für alle Mal aus den Herzen der Ne- gierenden, die einen verderbten Geist haben, getilgt wird. Das ist das, was England will." Der frühere erste Lord der englischen Admiralität Winsto» Churchill gibt im „London Magazine" einen Rückblick über das Jahr 1915, das er offen als Fehl- schlag bezeichnet. Die riesige Zahl der Engländer und Franzosen, die sich im Sommer und Herbst vergeblich ab- mühten, um in Flandern, bei Arras und Loos und in der Chainpagne die deutschen Linien zu durchbrechen, hätte ausgereicht, um die Türkei zu erobern, und Kon- stantinopel zu nehmen. Man hätte alle Balkanstaaten ins Feld gegen Oesterreich schicken können, um Deutsch land vollständig vom Osten abzuschneidcn. Wäre dies geschehen, wäre es unmöglich gewesen, daß Deutschland seine diesjährige Cnite hereingebracht hätte. Dann wendet er sich der Zukunft zu. Cr sordert die deutsche Flotte wieder zu einem entscheidenden Schlager heraus, gibt jedoch uiuimwundcn seiner Vcr>vunderung dariiber Ausdruck, daß so viele deutsche Schlachtkreuzer heil aus der Skagerrak-Schlacht hcimkehrten und daß der Torpedo als Waffe in dieser Schlacht eine so ge- ringe Rolle gespielt habe. Cxpr.Korr. Zu der Lage, die sich aus der Rottvendigkeit ergibt, die ungeheueren Verluste an der Somme gutzumachen, schreibt die „Birmingham Post": Cs kann nicht länger bezweifelt werden, daß wir während der nächsten sechs Monate den Kriegsdruck auf unser Wirtschaftsleben in einem Grade fühlen werden, wie wir uns das bisher nicht träumen ließen. Ueberall verstärkt sich die Einsicht, daß man besser alle Pläne, dem Feinde den Handel wegzunehmen, auf lange beiseite lege. Rach einer Rede des Abgeordnete» Hazleton zu ur- teilen, ivird die nattonalistische Partei jeden Versuch, Irland die allgemeine Wehrpflicht auszuzwingen, den 6 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 15. Friedensleuchtkörper aus Bajonetten usw. (1870 71) Oeftllcher Kriegsschauplatz. Der Antrag des russischen früheren Dumapräsidcnten Gutschkow, die in Petersburg befindlichen Votschafter- paläste von Deutschland, Oesterreich-Ungarn und der Türkei, „wenn auch nicht zu zerstören", so doch zu russischen Lazarettzwecken zu verwenden, ist von seiten der russischen Regierung abgelehnt worden, weil der russische Staat im feindlichen Auslande eine große An- zahl von Botschaftsgebäuden besitzt, hinsichtlich deren die feindlichen Regierungen dann entsprechende Gegen- matzregeln ergreifen würden. Infolge des großen Mangels an Lebensmitteln, der sich in Petersburg bemerkbar macht, hatte die rus- sische Regierung zu der Maßnahme gegriffen, alle Reisen nach Petersburg kurzerhand zu untersagen, nur in gewissen dringenden'Fällen Sondererlaubnis zu ge- währen. Man hoffte auf diese Weise diejenigen zahl- reichen Familien von der Hauptstadt fern zu halten, die sich nach Petersbrg wandten, weil sie dort eher Nahrungsmittel zu erhalten hofften, als in ihrem augenblicklichen Aufenthaltsort. Man will dagegen eine viel schärfere Maßnahme durchführen, um die Stadt von überflüssigen Essern zu befreien. Man will sämtliche polnische Flüchtlinge, deren Zahl sich auf annähernd hunderttausend beläuft, unbekümmert darum, ob sie Ver- mögen haben oder nicht, aus Petersburg ausweisen. Cxpr. Korr. Die Zahl der geheimnisvollen Brände, durch dtt befand, wertvolle Betriebe eingcäschert werden, nimmt in Rußland immer größeren Umfang an. So ist neuer dings die größte Zuckerfabrik des Landes in Tros cieniec vollständig niedergebrannt. Die Ursache des Feuers konnte, trotzdem sofort eine Untersuchung ein- gelcitet wurde, nicht fcstgestellt werden. Angesichts des großen Zuckermangels, der in Rußland herrscht, wird die Zuckcrvcrsorgung noch mehr erschwert. Außerdem sind der größte Getreideelevator im Petersburger Hafen sowie die beiden größten Getreidespeicher vollkommen niedergebrannt. Der Schaden beläuft sich auf über zehn Millionen Rubel. — Mit Ausnahme der zu längeren Zuchthausstrafen und zum Verlust aller Rechte Verurteilten sollen von nun ab alle russischen Sträflinge, die ihrem Alter nach zum aktiven, Reserve- und Laudsturmdienst sich eignen, aus den Gefängnissen entlassen und zu den Massen einberufen werden. Die Art der Einberufung ist den eigentümlichen Verhältnissen nach auch eine recht eigentümliche. Wie cs im Absatz 5 der Verordnung, die das Gefängnis-Depar- tement des russischen Iustizministers am 2. September au sämtliche Gouverneure erlassen hat, wörtlich heißt, wird „der Häftling aus den Gefängnissen der örtlichen Polizei überwiesen, die ihn ihrerseits den Militärbehör- den unter den nötigen Sicherheitsmaßregeln übergibt. Bis zu dieser letzten Uebcrgabe wird er als Häftling betrachtet und auch als solcher behandelt." Ob aus diesen höchst eigenartigen Vaterlandsvcrtcidigern besondere Gesängnisregimenter und Zuchthausdivisioncn gebildet werden sollen, ist aus dem Erlasse nicht zu ersehen. Seekrieg. Dr. Karl Peters und Helgoland. Ohne die Siche- rung ausgedehnten Besitzes in Ostasrika durch Karl Peters, der im vorige» Monat seinen 60. Geburtstag beging, hätten wir heute nicht das Bollwerk Helgoland in der Nordsee. In den achtziger Jahren hat Peters durch den Sansibar-Vertrag und den Freundschastsver- trag mit dem Herrscher von Uganda die Hand aus ein Riesenreich in Ostasrika gelegt. Dieser Besitz befähigte Deutschland im Jahre 1890 Sansibar, Witn und Uganda gegen Helgoland einzutauschen. Ein Handel, dessen Be- deutung uns erst heute klar geworden ist. Damals er kannten wenige den Wert dieses Stützpunktes unserer Flotte. Aber mit Dankbarkeit denken wir heute der Ver- dienste, die sich der spätere Reichskommissar um die Erwerbung der Insel erworben hat. Die Londoner „Daily Mail" gibt zum erstenmale den großen militärischen Schaden, den unsere Luftschisf- angrrffe verursacht haben, zu. Sie ruft dringend nach Vergeltung durch Fliegerangriffe auf deutsche Städte. „Daily News" stellen fest, daß der Feind, der früher seine Bomben anscheinend ohne zu zielen abgcworfen habe, jetzt eine bessere Art und Weise haben müsse, denn beim Angriff auf London seien die Geschosse aus großer Höhe in gerader Linie auf eine bestimmte Hauptstraße gefallen. Die U-Deutschland-Fahrt hat der kühne Kapitän Paul König selbst beschrieben und im Ullstein-Vcrlag für 1 Mk. erscheinen lassen. Von diesem, wohl dem wertvollsten aller Kriegsbüchcr — nach Inhalt und Aus- druck — kann man nur sagen, es sollte jeder lesen und dann einem Soldaten im Felde schicken. Dann wird er Freude haben und Freude bereiten. Wir erfahren in dem Büche auch, wer der Schöpfer des Unterwasscr- Frachtschisses „Deutschland" ist, der Oberingcnieur Ru- dolf Erbach wird uns auch im Bilde bekannt gemacht. Inzwischen ist sein zweites Schiss, die „Bremen", auch in Amerika angekommen und größere ^-Frachtschiffe sind im Bau, trotzdem die Franzosen verbreiten, Herr Lohmann bekäme keine Mannschaften mehr für die Fahrten mit U-Frachtschisfen von der Kruppschen Ger- mania-Werft. Die „Agenzia Stesani", die an rührender Wahrheitsliebe nur von Reuter übcrtrosfen wird, brachte kürzlich folgende für uns recht bedenkliche Nachricht: „Pariser Blätter be- richten aus Lissabon, daß dort erfolgreiche Versuche mit einem von einem Portugiese» erfundenen schwimmenden Torpedo gemacht worden sind, der die Eigentümlichkeit hat, nur zu platzen, wenn er in der Nähe eines Unterseebootes oder mit diesem in Berüh- rung kommt, während er jedem anderen Schisse gegenüber, selbst, wenn er mit ihm zusammenstößt, vollständig nngesührlich und harmlos ist." Wir müssen vor diesem geistig hochstehenden oder schwimmenden Torpedo, der den Stahlpanzer eines Unterseebootes von dem anderer Kriegsschifse so untrüglich zu unterscheiden weiß, den Hut ziehen, ebenso aber auch vor dem erprobten portugiesischen Ersindungsqeiste. Die „Agenzia Stesani" hat in ihrer Bescheidenheit augenscheinlich noch bei- zusügen vergessen, daß der gerissne Torpedo nicht nur ein Unterseeboot von einem Kriegs- schisf, sondern auch unsere Unterseeboote von denen des Dutzcndverbandcs zu unterscheiden vermag, lind daß er vor letzteren Halt macht und umkebrt, während er die crstcren anrennt und erledigt. In der Zeit vom 20. bis 29. September sind allein in der Nordsee und im englischen Kanal außer 11 englischen Fischdampfern und 4 belgischen Seelcichtcr» 35 feindliche Fah^ zeuge mit rund 14 600 Tonnen (darunter 27 Fischersahrzeuge) durch unsere U-Boote ver- senkt und 31 Gefangene cingebracht worden. Mit Ausnahme der Scelandlinic haben alle holländisch-englischen Schiffahrtsgesell- schaften den Verkehr infolge fortgesetzter Wegnahme der Schisse durch deutsche Kriegs- schisse eingestellt. Am l. Oktober nachmittags verfolgten Seeflugzeuge der Sceslugstation Zeebrüggc ein seiudliches Secflugzeug-Gcschwadcr. Im Verlaufe der sich entwickelnden Gefechte N'urde ei» feindliches Flugzeug abgeschossen. Die eigenen Flugzeuge sind sämtlich unbeschä- digt zurückgckehri. Bei den Moölims. Zum Vesten der Ausdehnung der Anbaufläche und der Sicherstellung einer guten Ernte für das nächste Jahr beschloß die türkische Regierung die Einführung des Kriegslandbauzwanges für die nicht dienende Landbe- völkerung, einschließlich der Frauen, wozu in jedem Wi- lajct und den Bezirken besondere Ausschüsse eingesetzt werden sollen. Die Rumänen hatten seit Kriegsbeginn auch Mo- hammedaner in das Heer eingestellt. Diese verweiger- ten de» Gehorsam, als sie hörten, daß auch türkische Kräfte ihnen gegenüberständcn. Die rumänische Heeres- leitung weiß nun nicht, was sic mit den Mohammeda- ner» ansangen soll; dies umsomehr, als sie cs für ge- fährlich hält, sic zu entlassen, da in diesem Falle ihr Anschluß an den Feind befürchtet werde. England hat einen Putsch des Emirs von Mekka dazu benutzt, um einen Rekrutierungs-Versuch unter sei- nen mohammedanischen Untertanen cinzulciten. Dir Wirkung war die, daß die Ziffern in Indien zurück- gingen. Gleichzeitig begann Frankreich mit einer angeb- lichen Kundgebung angesehener Mohammedaner in In- dochina die Wcrbevcrsuche zu verstärken; nun hat aber der dortige Gouverneur öffentlich erklären müssen, daß von Monat zu Monat immer weniger Freiwillige sich melden. Ein letzter Versuch, die Werbegcbühr in Pia- stern anstatt in Franken auszuzahlcn, wird daran nicht viel ändern können. Mißerfolge waren auch den Rus- sen bei den Mobilisicrungsvcrsuchen unter den Fremd- Völkern beschicdcn. In Turkestan hatte man, um die Verbindung zwischen den einzelnen Mittelpuntten der Gegnerschaft zu verhindern, den Post- und Eisenbahn- verkehr für die Eingeborenen gcfpcrrt. Diese Maß- nahme ist inzwischen von Kuropatkin aufgehoben wor- den. Dem Wunsche der Bevölkerung nachgebend, hat die Regierung den Beginn der Mobilisierung verscho- ben. In Tafchkcnt kam es aus Anlaß des Mobili- sierungs-Erlasses zu blutigen Unruhen. Der „Heilige Krieg" wirkt eben trotz aller Absperrungsmaßrcgcln bei den mohammedanischen Volksstümmen' der Verbands- Kolonien. In Indien soll es unter den Eingeborenen furcht- bar gären. 90 v. H. der Bevölkerung haßten Eng- land und dürsteten nach Rache, heißt es; aber zu einem gefährlichen Ausstande werde es während des Krieges nicht kommen, da die tüchtigsten Leute der Kriegcrkaste in das englische Militär gesteckt wurden und die' Nicht- militärs keinerlei Waffen besäßen. Trotzdem England vorläufig keinen großen Aufruhr befürchte, sei die Lage doch hochernst. Cs drohe eine allgemeine Arbeitsein- stellung der Inder, und darin sei auch der waffenlose Hindu furchtbar, geradezu teuslisch. Ein sranzvsischer Kenner erklärte: Ich bin mit dem Eindruck von In- dien geschieden, daß für England das Gericht für seine in Indien begangenen Sünden näher kommt. In dem ganzen Gebiet von Tripolis westlich des Sercth bis zur tunischen Grenze befindet sich kein ita- SXy^Ljfn ‘J Mr pa.tr /f/S Nr. 15. Deutsche Soldaten-Zeitung. 7 Sergt. Weidner. Vizeseldw. Erich Streubcl. Hauptmann Külz Leutnant Külz. Vizeseldw. Landau. Ritter des Eisernen Kreuzes l. Klaffe. Wer dazu gehört, wir» gebeten, fein Bild »lnrufenben, dam» wir Hm den Kameraden verstellen können. * üenischer Soldat mehr. Die Stämme, die sich an der Mcsischen Grenze befanden, haben sich mit den tripo- Mnischen Kriegern vereint und mit diesen die ganze evi,e zwischen Tatahoin und Dehibat beseht. AM dem Battun. Die Bukarestcr ruffenfreundliche Presse mit dem «Adevcrul" an der Spitze, hetzt gegen den Ministcr- Midenten Bratianu, dessen Sturz hcrbcigeführt werden °ll. Der Kampf hat auf Veranlassung und mit Anter- "ihung Rußlands eingesetzt, das einerseits sich Ge- Mztuung für Vratianus zögernde und unsichere Hal- '»Ng bis zum Kriegsausbruch verschaffen will, während Adcrscits Ionescu und Filipescu belohnt werden sol- M. Diese wollen ein rein ruffensreundliches Kabinett ?!den und erfreuen sich der unbedingten Unterstützung ,c$ russischen Gesandten Poklewski-Koziell. Alle Ver- lache Vratianus, Ionescu und Filipescu zum Eintritt s? sein Kabinett zu bewegen, sind bisher an deren widerstand gescheitert, da sie darauf bestehen, ein eigc- ?£Ncs Ministerin«» unter Ausschluß Vratianus zu bil- xN. Auch an Angriffen des „Adcverul" gegen König aerdinaud fehlt es nicht. , Nach dem letzten Zeppelinangrisf aus Bukarest sol- , ^ die rumänischen Behörden deutsche und österrcichisch- ?>garische Staatsangehörige in den oberen Stockwerken Gebäude in der Nähe des Königspalastes und in 0e" Ministerien untergcbracht haben. , Die griechische Regierung ist nach „Reuter" noch Unkenntnis über die Absichten des Verbandes; sic Atd wahrscheinlich zurücktrcten. Cs scheint, daß der ^erba„d nach „Reuter" entschlossen ist, sich eines Druckes M Griechenland zu enthalten und ihm nicht irgendeine Mitik ausdrängen will. Cs soll Griechenland nach Reuter" gestattet werden, selbst über seinen Weg zu ^scheiden.' — Das Kriegs- und Marincministcrium Men strenge Maßnahmen ergriffen, um zu verhüten, ftl. Offiziere sich den Aufständische» anschlicßcn. Drei ?^Hsskapitäne wurden verhaftet. — Die Rcscrvistcn- "°Mnde, die Zaimis aufzulöscn versprochen hatte, sind °i£dcrum handelnd ausgetreten und haben in Rauplia anderen Orten Anruhen verursacht. Sie haben be- gossen, sich im Falle eines Mobilmachungsbefehls mit gn König in Verbindung zu sehen und gegebenenfalls 5?' Militärdienst zu verweigern. — Dem Reutcrschcn t,°rict)icrftattcr ivurde von einer Persönlichkeit aus der B'gcbung des Königs gesagt, daß man Griechenland x/n lassen müsse, wenn man haben ivollc, daß es mit Verbände gehe. Cs müsse zuerst der Eindruck, der Mch die Ankunst der Flotte der Verbündeten ausgc- C worden sei, beseitigt sein, sonst würden aus die Mgserklürung Fahnenflucht und andere Anbotsmüßig- folgen Der König von Montenegro hat nach dem Pariser Ls'Saro" einen schöne» Bewci's für das ausrichtigc Vcr- ggn gegeben, das er in das Schicksal seines Landes de» incr Herrschaft seht. Letzthin sah er eine der — französischen Nickclmünzen, für die Lindauer den geschnitten hat, und da er hieran die Begabung Künstlers erkannte, bestellte er bei ihm sofort die >»,^6£stcmpcl für die neuen Silber-, Nickel- und Bronzc- Cw«, die er nach seiner Rückkehr nach Cctinje in Um- iDjl Ishen will. Das neue montenegrinische Kleingeld w der Pariser Münze geschlagen werden." Der Sl'oht Nikita bekommt die Kleingeldsorgcn nicht aus dem ist , s- ^ Jetzt, da er freier Kostgänger des Verbandes ’iflc cvl! cr sich wenigstens um das Kleingeld fürs küus- i>ii, "kontenegro kümmern. Was aus seine Bestellung Iqhj wird, dürste großen Seltenheitswert er- Aus Ostasien. Die japanischen Schisfsbaugesellschastcn haben in der letzten Zeit verschiedene Dampfer für einen unge- wöhnlich hohen Preis an neutrale Gesellschaften ver- kauft. Der 5000 Tonnen große Dampfer Meikai Maru ging für vier Millionen Mark in neutralen Besitz über, während für den 5100 Tonnen fassenden Dampfer Totei Maru 3,800 000 Mark bezahlt wurden. Ein Dampfer, der in Japan gebaut wird und vertragsgemäß im No- vember für 2 Millionen Mark abgeliefert werden soll, erzielte beim Wiederverkauf 7'A Millionen Mark, so daß der bisherige Eigentümer an dem Verkauf nicht weniger als 5'A Millionen Mk. verdient. Cxpr. Korr. Ein Wort aus unserem Leserkreis. Wohin man mich verseht und kommandiert wohin der Krieg mich auch noch führt, es bleibt mir stets in treuester Begleitung die rcichhalt'ge „Soldaken-Zeitung". Sie bietet mir als gcist'ge Kost, was letzt geschah in West und Ost, wie gut die „Alliierten" sich vertragen, wie grimmig wir arif's Haupt sie schlagen. Was sie im Wort mir nicht kann schildern, das zeigt sie mir in hübschen Bildern. Ich bin so hungrig nie gewesen, wie gerade jetzt aufs Zeitungslescn, rurd große Freud im Feld sie weckt, weil Gutes, Edles sie bezweckt. Mög' Euer Werk, zur Lind'rung vieler Schmerzen in Deutschland öffnen güt'ger Geber Herzen! Derweil erfüll'« >vir draußen unsre Pflicht. Wir halten durch! Wer tät's in Deutschland nicht? A. B o d d c. Bel den Neutralen. Das dcutsch.schweizerische Abkomme» macht endlich der Zwangslage ein Ende, der auch die Schweiz durch die Bedrückung unserer Feinde aus wirtschaftlichem Gebiet verfallen war. — Der aus Gegenseitigkeit abgeschlossene Vertrag verhütet, daß die Bezüge Deutschlands aus der Schweiz nach den Wünschen der Feinde sich verringerten, während die Schiveiz Kohlen und Eisen von uns erhält. Die Kohle, von England und Frankreich vorcnthaltcn, sollte wieder einmal, wie Italien und Griechenland gegenüber, zum Zwangsmittel dienen, um die Schweiz gefügig zu machen und sic einzuglicdcr» in den Ring wirtschaftlicher Absperrung gegenüber Deutschland wäh- rend des Krieges und nachher. Das ist mißlungen trotz der Bemühungen des französischen Gesandten in Bern, der selbst die Drohung mit der Sperrung jeglicher Lebcnsmittelzusuhr nicht unversucht ließ.' Spanien, So, nun sind sie alle bis auf Spanien! und die nordischen Staaten am Kriege beteiligt. Wie agte doch Schiller schon einmal im „Don Carlos I. Akt: „Man ist sehr ruhig in — Madrid. And das ist mehr, als sich das ganze übrige Europa zu erfreuen hat." Der „Zehnstaatenbund". Diese neue Wort als Be- zeichnung unserer Feinde ist schon wieder veraltet durch den erzwungenen Beitritt griechischer Streitkrüstc. Aber i was hindert uns siiglich, das „Dutzend" voll zu machen, indem wir die Vereinigten Staaten hinzuzählen, die wir sogar im gegenwärtigen Kricgsabschnitt als Lieferer der Kriegsmittel unserer, den Krieg immer mehr auf das Gebiet der Industrie spielenden Feinde als den gefähr- lichsten Gegner ansprechen müssen? Mit den Menschen wurden wir leicht fertig, schwierig ist die Sache nur gegen die amerikanisch-englischen Maschinen! Auf diesem Gebiet tritt Amerika vollwertig in die Reihe unserer Gegner trotz seiner heuchlerischen Neutralität. Wo bliebe auch England ohne Amerika!? Also das Dutzend ist voll! Daß der bekannteste amerikanische Flieger an der englischen Front Rottweil in einem starken Luftkampfe mit deutschen Fliegern getötet worden ist, meldet der Pariser „Matin". Cs betätigen sich mehrere amerika- nische Flieger an der englischen Front. Auch an der französischen Front bei Verdun ist ein amerikanisches Fliegergeschwader (American Flying Squadron) sestqc- stellt. Cs ist höchst bezeichnend, daß dem „Matin" ge- stattet worden ist, die öffentliche Aufmerksamkeit auf diese Betätigung amerikanischer Flieger im Dienste unserer Feinde hinzulenken. Die Amerikaner halten sich also nicht nur für berechtigt, auf den seit längerer Zeit gegen die Angriffe deutscher A-Voote gesicherten Rciseschiffen fortgesetzt riesige Massen Geschosse zum Kampfe gegen Deutschland zu schicken, sondern aus diesen Schissen auch Kämpfer — denn das sind doch die amerikanischen Flieger — mit ihren Flugzeuge» befördern zu lassen. Wahrlich eine eigenartige Neutralität! Der Wert der amerikanischen Kriegslieserungen im letzten Rechnungsjahr beziffert sich auf 972 189 000 Dol- lars. Davon entfallen allein 467 Millionen auf Spreng- stoffe aller Art, 18 Millionen auf Feuerwaffen, 7 Mil- lionen auf Flugzeuge, 120 Millionen auf Stachcldraht, 96 Millionen Dollars auf Pferde und Maulesel, wäh- rend der Rest sich aus Ausrüstungsgegenstünden und sonstigem Kriegsgerät zusammenseht. Der frühere Guvernör der Philippinen, Forbes, er- zählte kürzlich, Kitchener habe ihm als seine Meinung ausgcdrückt, die Verbündeten würden ohne die Hilfe Amerikas Deutschland niemals besiegen können. Kit- chener habe diese Ansicht in einer Beratung in London mit Forbes und dem Mitglied des Aufsichtsratcs der Vundes-Reserve-Vank Benjamin Strong im letzten Winter zum Ausdruck gebracht. Aus dieser Aebcrzcu- gung heraus hatte Kitchener die Zusammenkunft herbei- gcsührt, um i» Forbes und Strong zu dringen, das Gc- , wicht ihres Einflusses in Amerika zu Gunsten der Ver- bündeten zur Geltung zu bringen. Die. Vorwahlen in New Persey, dem Heimatstaate des Präsidenten Wilson, brachten dessen Kandidaten eine entschiedene Niederlage, besonders dem Scnatskandida- tcn Äcstcotte, der ein warmer Freund des Präsidenten ist. Seine Wahl wurde mit großer Stimmenmehrheit abgclchnt. Besonders schars traten die Deutsch-Amcrcka- ner gegen seine Wahl sowie gegen die Wahl der übrigen Anhäugcr Wilsons auf. In politischen Kreisen hält man die in Verbindung mit den anderen Wahlen von Wilson erlittenen Schlappen für ein Zeichen seiner end- gültigen Niederlage im November. Obwohl es den Deutschen im Auslande, namentlich in Mittel- und Südamerika, infolge des allgemeinen Stillstands der Geschäfte wie des schweren Drucks durch schwarze Listen und ähnliche saubere Mittel unserer Feinde durchaus nicht glänzend geht, sind sic eifrig be- strebt, nach Kräften zur Linderung der Wunden beizu- tragen, die der Krieg dem alten Vaterlandc schlägt. Der Deutsch-Ocsterrcichische Nachrichtendienst in Bogota in Colombia hat als Erfolg einer im Freundeskreise veranstalteten Sammlung die Summe von 3683,85 Mk. zur Anterstühung der Hinterbliebenen der Helden der Seeschlacht am Skagerrak tiberwiesen. Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 15- Kriegsfürsorge und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons Goldschmidt. Mrkegsftauenarbett. Niemals vor dem Kriege hätte man eine solche Ausdehnung der Frauenarbeit für möglich gehalten wie sie der Krieg erzwungen hat. In der letzten Nummer des Reichsarbeitsblattes ist zum erstenmal eine ein- gehende Schilderung der Kriegsfrauenarbcit enthalten, der ich die folgenden allgemeinen Feststellungen ent- nehme: „Die anfänglich große Arbeitslosigkeit, die durch die Erschütterung des Arbeitsmarktes bei Kriegs- ausbruch in den ersten Kriegsmonaten eintrat, wurde durch die Belebung der Industrie, welche die rasche Anpassung an die Kriegswirtschaft mit sich brachte, wie durch die Einberufung des Landsturmes sehr schnell hcrabgemindert. Wenn für weitere Kreise von Frauen, die zum Teil früher dem Erwerbsleben fern gestanden haben, der Krieg die Notwendigkeit des Arbeitsver- dienstes mit sich brachte und so das Angebot von Frauenarbeit steigerte, so machte sich andererseits eine ungemeine, sich ständig fortsehende Steigerung des Be- darfs an Arbeitskräften zum Ersah der Männer, die in den Heeresdienst einberufen wurden, geltend. Die Frauenbeschästigung war schon vor dem Krieg eine er- hebliche gewesen und war in vielen Beschäftigungsarten tut Wachsen begriffen; es hatte sich aber 'dabei im wesentlichen um Beschäftigungen gehandelt, die der hauswirtschastlichen Tätigkeit verwandt oder für die Wesensart des weiblichen Geschlechtes am besten ge- eignet waren. Während des Krieges ist nun die Frau in' eine Reihe von Tätigkeiten cingedrungen, welche bisher als das ausschließliche Tätigkeitsgebiet des Mannes betrachtet wurden. Es sind nicht nur mehr Frauen und Mädchen als früher in der Landwirtschaft beschäftigt, da die ausgedehnte Frauenarbeit durch die nach Ausbruch des Krieges von der Stadt zurück auss Land geflutete landbürtige Bevölkerung reichen Zu- zug erfahren hat; es haben sich weiterhin Frauen nicht nur in der ersten Kriegszeit der Heimarbeit wie dem Bekleidungsgewerbe überhaupt in stärkerem Maße als zuvor zugewandt; es sind auch nicht nur mehr weib liche Hilfskräfte als vor dem Krieg in den kausmän nischen Berufen und mit Büroarbeit beschäftigt, sie versehen jetzt vielmehr im kaufmännischen wie imVüro- betrieb der Behörden nicht selten Posten, die früher allein mit Männern beseht wurden. Sie sind vor allem während des Krieges im Verkehrswesen in Beschäf- tigungen eingcdrungcn, in denen früher Frauen nicht tätig waren;'so sind sic in großer Zahl als Strahen- bahiischaffnerinnen und -sührerinnen, als Briefträge- rinnen, als Kraftwagen- und Kranführerinnen wie als Cisenbahnarbeiterinnen oder Crdarbeiterinucn verwandt. Sic sind ferner in Bergbau- und Hüttenbetrieben, vor- nehmlich mit Transport- und Cntladearbeiten, zum Teil aber auch im Kesselhaus als Feuerschürer beschäftigt. Insbesondere hat sich ihre Arbeit in vorher unge- kannter Weise in der Metall- und Maschincnindust'rie entwickelt; sie werden hier nicht nur bei leichteren Ar- beiten der verschiedensten Art verwandt, sondern werden auch mit Arbeiten betraut, die, wenn nicht Krieg wäre, den Frauen nicht zugemutet worden wären. Sie sind vielfach in den Gießereien als Kcrnmischerinnen und bei der Unterstützung der Former tätig. Sie finden sich an den Drehbänken, wie an Bohr- und Fräsmaschinen und anderen Arbeitsmaschinen; sic werden selbst mit Autogenschweißen befaßt. Vielfach ist ihre Beschäftigung in der Hütten- und Metallindustrie allerdings nur durch eine weit ausgedehnte Arbeitsteilung wie durch Verwendung von Hilfsmaschinen u. durch Vorbereitung der Arbeiten durch fachmännisch ausgebildete Einrichter möglich geworden. In der optischen Industrie sind weibliche Hilfskräfte jetzt sogar für Präzisions- und Mechanikerarbeiten eingestellt.' Die Frauen haben sich besonders bei der Handhabung der fcuer- und sprcng- gesährlichen Stoffe, insbesondere für die Prüfung der fertiggestcllten Stücke geeignet erwiesen. In der Leder- industrie bedienen die Arbeiterinnen Sattler- und Schuh- machermaschinen. In der Papierverarbeitung, in den Bleichereien und Färbereien herrschen die Frauen jetzt fast ausschließlich vor. Bei der Holzindustrie werden sie zum Bohren, Glätten und Lackieren verwandt. Auch eine Ausdehnung der Frauenarbeit im Baugewerbe hat sich nach den Jahresberichten der Vezirksleitcr des deut- schen Vauarbeiterverbandes während des Krieges in verschiedenen Gegenden vollzogen; doch hat sie vielfach keine größere Bedeutung erlangt. Natürlich sind die einzelnen Berufe in sehr verschiedenem Maße an der Zu- nahme der werblichen Beschäftigung beteiligt; einzelne Berufsarbeiten haben nicht nur einen Rückgang der männlichen, sondern auch der weiblichen Arbeiterschaft aufzuweisen/ Von Kriegsmonat zu Kriegsmonat hat sich die Zahl der arbeitenden Frauen erheblich erhöht. Dafür sbt die Krankcnkaffenstatistik einen brauchbaren An Krankenkassenstatistik alt. Vor dem 1. Juli 1914 waren von 100 Pflicht mitgliedern abzüglich der arbeitsunfähigen Kranken un er 65 Männer und 35 weibliche Beschäftigte. Schon Zeit nach Kriegsausbruch stieg der Anteil der Frauen auf 39 Prozent und ist inzwischen auf über 47 Prozent gewachsen. Das heißt die Frauen haben heute in Deutschland ungefähr denselben Anteil am Ar- beitsmarkte wie die Männer. Berücksichtigt man, daß unter den männlichen Arbeitern sich sehr viele jugendliche Kräfte befinden, die in Friedenszeitcn noch nicht einge- stellt worden wären, so erscheint der Anteil der Frauen- arbeit noch erheblicher. Natürlich verteilt sich die Stei- gerung der Frauenarbeit auf die einzelnen Arbeitsge- biete nicht gleichmäßig. Beispielsweise hat sich die Frauenarbeit in der Metall- und Maschinenindustrie mehr als verdoppelt, während sie in anderen Industrien nicht so nennenswert gestiegen ist. Von großer Bedeutung ist natürlich die Frage der Entlohnung der Frauenarbeit. Eine ganze Reihe von Betrieben hat mit der Zeit den Frauen dieselben Lohn- sätze gewährt wie den Männern. Doch scheint es, daß die meisten Betriebe die Frauenarbeit niedriger bezah- len, als die Männerarbeit. Nach der Feststellung der Arheitsgemcinschast der Mctallarbciterverbünde in Rheinland und Westfalen wurden nur in 105 von 277 Betrieben die gleichen Akkordpreise wie für männliche Arbeiter bezahlt. In 172 Betrieben waren die Akkord- sätze für Frauenarbeit im Durchschnitt um ein Drittel niedriger als die für Männerarbeit. Aehnliche Zu- stände' werden wahrscheinlich auf den anderen Arbeitsgebieten herrschen. Zunächst sieht cs so aus, als ob dieses Verhältnis günstig für die Männerarbeit wäre. In Wirklichkeit aber ist die niedrigere Bezahlung der Frauenarbeit eine Cinkom- mcnsg'esahr für die arbeitenden Männer, weshalb denn auch die Gewerkschaften eifrig auf eine Gleichstellung ab- zielen. Denn es ist nur zu iiatürlich, daß die niedrigere Entlohnung der Frauenarbeit auch eine niedrigere Ent- lohnung der Männerarbeit zur Folge haben kann, eine Wirkung, die im Kriege nicht so sehr wie im kommenden Frieden zu befürchten ist. Wie dieses Problem gelöst werden soll, ist im Augenblicke noch nicht klar zu' er- kennen. Die beste Lösung scheint in der Verbreitung von Tarifgemeinschaften zu liege», die diese wichtige Frage durch gütliche Aebcrcinkunst regeln. Im weiteren Verlaufe des Krieges sind die Frauenlöhne teilweise nicht unerheblich gestiegen, was mit der starken Anfor- derung zusammenhängt. Je mehr Männer einberufen wurden, um so wertvoller wurde natürlich auch die Frauenarbeit und zwar nicht nur die Leistungen der eigentlichen Arbeiterin, sondern auch die der weiblichen Angestellten, deren Gehälter vielfach nennenswert ge- stiegen sind. Von größter Bedeutung ist die Frage, in welchem Ausmaße die Frauenarbeit nach dem Kriege beibehaltcn werden soll. In dieser Hinsicht möchte ich mich den Schluhausführungen der Untersuchung des Reichs- arheitsblattes aiischliehen, in denen es heißt: „So wert- voll die Frauenarbeit während des Krieges in volks- wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht ist, so überra- schend gut die Erfahrungen über die Leistungsfähigkeit der weiblichen Arbeit auch in früher ausschließlichen Männerberufcn im allgemeinen ausgefallen sind, dar- über kann kein Zweifel bestehen, daß die Frauenarbeit i n d e m A m f a n g, den sie w ä h r c n d des Krieges erreicht hat, in F r i e d e n s z e i t ni ch t w e i t e r bestehen darf und bei Aebersührung der Kriegs- in die Friedenswirt- schaft auf ein Maß zurückgcführt werden muß, das den bevölkerungspolitischen und sozialen Interessen des Volksganzen entspricht." Cs ist selbstverständlich, daß die zurückkehrciidcn Männer Arheit finden müssen. Sie dürfen nicht durch die Frauen verdrängt werden. Viel- fach liegen die Verhältnisse bet uns ja auch so, daß die Frauen silr die Männer eingesprungeii sind. In die- sen Fällen übernimmt der Mann nach seiner Heimkehr ivieder die Ernährung der Frau. Eine große Anzahl von Frauen dürste auch nicht so sehr aus Rot wie der Ar' günstige» Gelegenheit wegen Arbeit übernommen haben. Diese Frauen schalten natürlich von vornherein aus. Cs soll keineswegs die ungeheure Leistung der Frauen arbeit in diesem Kriege verkannt oder herabgesetzt w den. Die Frauen haben ein Ruhmesblatt in der var ländischen Geschichte verdient. Aber sie sind im » meinen nur die Statthalterinnen der Männer, die ora ßcn ihr Leben einsctzcn und selbstverständlich nach m Kriege wieder ihr Brot haben müssen. Doch ist nschr z bestreiten, daß die Lösung dieser Frage sehr schwur » sein wird, weshalb man gut daran tut, sich schon U der Organisation der Arbeitsunterbringung mit au Kraft zu widmen. Bavelm. Der Kaiser an die Kriegervereine: Den Vertreten der deutschen Landes-Kriegerverbände danke ich hE"s für den freundlichen Gruß vom Kyffhäuser und die t Neuerung des einst gelobten Fahneneides. Was wird. für einen deutschen Soldaten bedeutet, und wie er s" unerschütterlicher Treue bis zum Tode gehalten das zeigen die Heldentaten ohnegleichen, mit denen deutsche Volk in Waffen seit mehr als zwei dem Ansturm der auf unsere Vernichtung ausgchem zahlreichen Feinde standhält und mit Gottes Hilfe °< Vaterlands endgültigen Sieg und eine gesicherte gu liche Zukunft erringen wird. An der Pflege dib-- Geistes der Treue zu Kaiser und Reich, Fürst " Vaterland haben die' deutschen Kriegcrverbände wjj Mögen sie auch in Zukunft ein 8°. lichen Anteil, ,.v —, ... ., opferfreudiger Vaterlandsliebe bleiben und unfern »r vcn Helden nach gliicklicher Heimkehr eine Stätte trc s Kameradschaft und gegenseitiger Stühe in Erinner» e an die gemeinsamen Gefahren und Siege des gE» Krieges aller Zeiten bieten. Wilhelm Eine neue Kanzlcrrede. Auf dem Höhepunkt j»,. Weltkrieges erwartete man im deutschen Volke' größter Spannung die Rede des Reichskanzlers bei ^ Öffnung der Reichstagsihnngen nach langer Pause. Kanzler hat mit seinen Ausführungen den Erwart gen entsprochen, unsere Zuversicht gestärkt, die la^, lichen Siegeshosfnungen der Feinde gebührend 9c*cnhie zeichnet. Cr schilderte in dreiviertelstündiger Rede( politische und militärische Lage. Was der Kanzler >> die Vorgeschichte der italienischen und c ligc für feit die hei« Wir Sen tun, teilt der« jfbti iric >Öe s»g> !fc, !>gn 0 C Mi rumänis^" Kriegserklärung zu sagen hatte, war abgesehen von Enthüllungen über das ^ lügnerische Doppelspiel tianus, nichts Neues. Bemerkenswerter schon »>ar ~' " • - militari'«' Gutglaube, mit dem der Kanzler unsere Lage beurteilte. Cr sagte, daß trotz ihrer in bluti Kämpfen erreichten kleinen örtlichen Erfolge im sten die verbündeten Franzosen und Engländer Ju Ziel, die Durchflößung unserer Front, nicht haben, im Osten aber alle russischen Angriffe Sl " ‘Aeberall, so rief der Ka'L, zcnd abgeschlagen seien. in den Saal, hält unsere Front und sie wird ha^. And in der Dobrutscha vollends, >o konnte er neu, marschieren heute nicht, Ivie geplant, die^ und Rumänen nach Süden, sondern Deutsche, BulgaA >. Der spannendste Teil ,( und Türken nach Norden Rede war der Schluß. Der Kanzler betonte, »'7„. noch vor Jahresfrist auf Grund unserer Siege vö» serer Friedcnsbereitschasc hatte reden können, wie K, aber, »ach den Reden eines Asquith und SecU, ''„g dem der Zehnverband immer noch an der Zcrschmcttep s> Deutschlands festhalte, niemand mehr solche FrueP., desto ,7 Aiel N b. ö MÄ der der Wilq Seilt d->§ ®ru Neigung von uns erwarten könne. Jene Reden zeigen aufs neue, daß England der wahre, der lichste, der Hauptfeind sei. Ein Staatsmann ji hier war es das einzige Mal, wo der Kanzler gegen seine „inneren Feinde" wandte — der 9^, über einem solchen Feinde nicht jedes Mittel das geeignet sei, den Krieg zu verkürzen und z» den, verdiene gehängt zu werden. Stürmischer und Händeklatschen folgte diesem mit sehr v Stimme in den Saal gerufenen Sah, wie auä) Versicherung, daß er, Bethmann Hollweg, jenen gesetzten Treibereien und Äcrleumdungen nur tung entgegenzustellen habe. Schließlich wies der •> ^ ler noch einmal auf die Reichsanleihe hin. Ha'w Herz weit zu öffnen, wie ein Mann. And noch^hch' ein Höhepunkt: Mit einem Blick in die Zukunst >»»^,1 der Reichskanzler an die Aufgaben, die der oy ^ unserem Volke bringen werde auf allen Gebiete» aj, staatlichen und sozialen, des wirtschaftlichen «iw ,W tischen Lebens. Diese Aufgaben bedürften ä»-, pj; Lösung aller Kräfte im Volke, und darum »»> s pi- Losung sein: freie Bahn für alle Tüchtigem,^^ Starken aus allen Ständen! An dieser Sie». pi* cs allerdings bezeichnenderweise nur die Mitte » ^ Linke des Hauses, die in den Beifall cinsti»n»y'. pr Anmittelbar nach der Kanzlerrede ^>ertagte^»^y Haus auf einige Tage. Inzwischen sollen im der ansivärtigen Fragen .f# die Beratungen der auswärtigen Fragen ^*-9 ^ Gegen die Vertagung sprach Abgeordneter im Namen der softaldeniokratiicben Arbeitsgenw» im Namen der soziald'einokratischeii'ArbeitsgeMM Cr wollte, daß der Reichstag dem ungarische» ~ folgte und sofort mit der Aussprache über »n '„,® den Kanzler einsehe. Sein Antrag fand einmal die erforderliche Anterstiihung. , ße"!, Der bisherige stellvertretende Kriegsmiinstu g- ral v. Wandel ist durch seine erschütterte Ges"» <3$i\a ^ c-. - .t ... ^lHr zwungen worden, um seinen Abschied zu bifte»-^,, 9A gc- körperlichen Äiisorderungci/ einer^ Koinniattdost g n'»luv','. 11 ivvivvi iniv jviiivu g»'' , seine Ernennung zum Gouverneur von Kb>» » 1913 war dadurch veranlaßt, daß er nicht ...ne S.. (.'umyi ii aii| i'uai 111111111 uuu ovvmi'“*'. wachsen war. Als der Ausbruch des Krieges ^ ®er & 7 bien Nt: ber öest N das a ( i ^»ki äut «llf; :efo »h >s ilf; p S k 8>ii 'bCr '»t. Ui), „du Ac> k Nr. 15. Deutsche Soldaten-Zeitung. 9 lis. en- :Ct- 9C' au- iCI» a» rtg cht llcr :ctn si-h Er- eser in ird> ,ren id-n dB lB W cittf •un9 R. tirf B &■ ■tu»' ¥: #* die B-r che» dc» m ■d-r iiche :e» ih« CW «5 ltt» :W»' rfj nc» ti;f c“ »"' >£ idw ;ll»| »» M # SS < ■/: W' ->»»' u» d h< d^ IK di« d>e i»‘!r t>i> Sl‘l % % feim Minister v. Falkenhayn ins Feld rief, übernahm General v. Wandel seine Vertretung in der Heimat, »r die er die beste Schulung durch langjährige Tätig- et mitbrachte. Die Aufgaben, die er lösen mußte, Achsen von Tag zu Tag an Amfang, die Beamten- “ft des Kriegsministeriums stieg von etwa 600 fen auf'5000, und es ist ein hohes Verdienst des von seinem Posten geschiedenen Generals, daß er Mittel fand, diese riesige Pflanzstätte zu ein- ^älicher Arbeit ohne Geräusch und Reibung zu brin- M.. Erst die Geschichte kann diese Leistung richtig Erdigen, von der es abhing, ob die Vedürsniffe des Feldheeres regelmäßig und dauernd befriedigt wurden. Mcral v. Wandel hat sein Leiden nicht zum Herrn '-Lviucns weroc lagen, er yar leine pgucyr ge- E», bis er zusammenbrach, und ist ebensogut vom Krieg mmgesucht worden, als wenn er aus dem Schlacht selb "kttvundet worden wäre. Stellennachweise für Kriegsverletzte und deren An- hörige verösfentlichcn fortlaufend die Korps-Ver^ V UUU UU|mCit.|Um/ Vit jivy 0“* - gemacht hat, aus Grlttld der Kapitalabfindung 'Üegsbeschädigte für die Ansiedlung zu gewinnen. Das Me bleibt aber immer, sich an die Äersorgungsab- ilungen der Lazarette oder der Verwundeten-Kom- !»gnien zr> tuenden, die in sürsorgcnder, keine Mühe heuender Tätigkeit sich der Kriegsbeschädigten an- "chmen und sie ihrem atten, oder einem für sie ge- Mieten Beruf wieder zrisühren. Der Kaiser hatte einen von der Stadt Frankfurt M. zur Förderung des Volksliedes bereitgcstellten Nrag zur Herausgabe ausgcwähltcr Volkslieder be- »mt, die für die Soldaten im Felde geeignet sind. Muifhin ist durch Mitglieder der Kominiffion für $ Kaiserliche Volksliederbuch und des Verbandes der kleine für deutsche Volkskunde zunächst in 4 Heften r>e Sammlung „Alte und neue Lieder" herausgege- N worden (Leipzig im Inselverlag), die mit Melo- :lcu und mit Bildern von Ludwig Richter, Graf Kalck- Nth, Slevogt und Abbelohde ausgestattet ist. Dank w Kaiserlichen Bestimmung konnten bereits 100 000 Ntc unseren Kriegern und ihren Familien überlassen Nden. Der Kaiser hat so in dieser Kriegszeit, welche °»s deutsche Lied im Felde und in der Heimat gcwal- M erstarken ließ, seine hochherzige Anteilnahme für das Volkslied von neuem bewiesen. i „ In die ängstlichen Befürchtungen für unseren Vieh- dstand, die aus der allgemeinen Klage über den Druck N Fleischknappheit entstanden sind, leuchten mit er- Micher Klarheit die Zahlen, die die Feststellung über ^ehbestand und Schlachtungen in Preußen gibt. Cs , .'")ve>tano und iscyiacyrungen in vicuhui yun. fl9t sich, daß wir für unsere Viehbestände nicht zu Z»gen brauchen. Seit dem 2. Juni bis 1. September : o. hat der Bestand an Schweinen in Preußen eine Bauliche Zunahme von rund 2 Millionen auszuwcisen, c$. an Rindvieh hat sich auf der alten -höhe gehalten, b Genugtuung ist auch festzustellen, daß die Zahl Kühe und Färsen über 2 Jahre sich nur um ein ge- '"Ms, „och nicht 1. v. H. vermindert hatte, ein schla- »e»bcr Beweis, daß die oft gehörte Beschwerde über -as massenhafte Abschlachten der Milchkühe jeder »läge entbehrt. Rur 2,7 v. H. der vorhandenen sind in Preußen im zweiten Vierteljahr 1916 t'iauachtct worden, ein Hundcrtsah, der im Vergleich l d»u früheren Zahlen, auch denen der letzten Zäh- len vor dem Kriege, sehr gering ist. Bei diesem J’K'ii Haushalten mit unseren Viehbeständen dürfen O, wohl in aller Ruhe und voller Zuversicht auch dcr z^unst unserer Fleisch- und Milchversorgung ent- Spionagegcsahr. Aller Orten werden die Soldaten ^Vorsicht in Gesprächen öffentlich aufgesordcrt und tz '.die Gefahr der Spionage aufmerksam gemacht. Diese besteht nach wie vor, denn der feindliche ijMendverband hat einen eigenen Besragungsdicnst gerichtet, dessen Beauftragte sehr tätig sind, um mi- jLPsche Geheimnisse in Erfahrung zu bringen. Da hj me Maßnahmen unserer Feinde namentlich auch (J die Aushungerung Deutschlands beziehen, liegt viel daran zu erfahren, wie die Wirkung ihrer ^werrungsmaßregeln sich in Deutschland geltend Cs kommt also dem Verrat militärischer Ge° Luisse gleich, wenn Acußernngcn über unsere Wirt gliche 'Lage durch Unvorsichtigkeit in Gesprächen ‘ Auslande zukommen. In dieser Hinsicht können iwZhch deutsche Reisende in neutralen Ländern leicht ch.' mg machen und sie tun es leider in sogar meist ^"»iebenen Schilderungen von der Lage in der Hc>- Also die Warnung gilt nicht für die Soldaten w*» sondern auch für die Zivilisten und beson- den Grenzen. ,, Baben. Nh”1 de» Beamten und Arbeitern der Cisenbahnver- MM die Erhaltung der Obst- und Gemüseernte NhN* öu erleichtern, hat die Generaldirektio» der Wswerkstätte in Karlsruhe eine Trocknungsanlage Mt' i» der die Angehörigen der Verwaltung ihr M,,/Ad Gemüse unentgeltlich dörren können. Für N M in Karlsruhe wohnenden Eisenbahner wird NcbK vom Wohnort bis Karlsruhe und zurück un- . als Dicnstgut befördert. 'Mni? Stadtrat von Freiburg hat beschlossen, für den j'uen General Gaede eine Ehrengrabstätte im ivtedhos zur Verfügung zu stellen. Zn der Sitzung wurde bedauert, daß die Absicht des Stadtrats, dem hochverdienten Verteidiger der Vogesensront das Chrenbiirgerrecht der Stadt Freiburg zu verleihen, nicht mehr hatte verwirklicht werden können. Bayern. Ein schönes Weihnachtsgeschenk für die Kinder der minderbemittelten gefallenen Erlanger Feldzugsteil- nehmcr haben die städtischen Kollegien Erlangens be- schlossen, indem jedes - von ihnen ein Sparkassenbuch über 50 M. bekommen soll. Hansestädte. Die Hamburger Kasfee-Iniport-Rösterei C. C. Fritz Meyer, G. m. b. H., Hamburg, Sonninstraße 18, bekannt durch ihre Marke „Meyers Kassee in Paketen", hatte dem Kapitän König eine größere Sendung Liebes- gaben für die gesamte Besatzung des Handels-A-Bootes „Deutschland" zugestellt, woraufhin ein Dankschreiben von der Deutschen Ozean-Reederei im Namen von Herrn Kapitän Paul König, seinen Offizieren und der ganzen Mannschaft eingegangen ist. Genanntes Haus hatte sich auch seinerzeit mit ihrem Krafttvagen an der Liebcsgabcn-Fahrt nach dem westlichen Kriegsschauplatz beteiligt. Vreußen Posen. Die verwitwete Frau des Rittergutsbesitzers v. Weber in den feindlichen Graben. Kurz nach beendetem Sturm meldete sich Weber bei seinem Kompaqnie- sührer mit 3 Gefangenen. Auf die Frage, wo er die drei gefangen genommen habe, antwortete er: „Ja, da kam ich in einen feindlichen Anterstand, und da saßen acht Franzosen drin, und da habe ich so einen Schreck bekommen, da habe ich fünf totgeschlagen; hier sind die übrigen." Für seine tapfere Tat erhielt Weber das Eiserne Kreuz 2. Klasse und wurde vom Regiments- kommandeur öffmtlich belobt. Das dürfte man ja wohl einen Heldenschreck nennen! Württemberg. ci ,, ^'I"EbFgische Postverwaltung hat zum Jubelfest des Königs von Württemberg (6. Oktober 1916) besondere Freimarken für den amtlichen Postver- kehr herausgegeben. Diese wurden vom 5. Oktober an zum Freimachen aEcher Postsendungen benützt. Das Bild der Staatsmarke zeigt in einem stehenden Recht- eck aiif iveißem Grunde das Brustbild des Königs im Wasfenschmuck und die Jahreszahlen 1891 und 1916 darüber und darunter befinden sich die Inschristen „Staatsmarke" und „Württemberg", die Wertangabe ist in den beiden oberen Ecken der Marke angebracht. Am„C, Oktober feierte Württemberg das Jubelfest bcm König ein Handschreiben des Kaisers. Von Herzog Philipp wurde dem König im Namen der Mitglieder des württembergischen Hofes eine namhafte Summe als Beitrag zur Iubiläumsgabe übergeben. Stuf ein Glückwunschschreiben des Landes- verbandes der Presse von Württemberg und Hohenzollern an das württembcrgische Königs- paar ist aus dem Kabinett des Königs ein Dankschreiben an den Vorsitzenden aelanat, in dem es zum Schluß heißt: „Der König ge- denkt bei diesem Anlaß in dankbarer Anerken- nung der vielfachen Dienste, welche Presse und Schrifttum in den 25 Jahren seiner Re- gierung geleistet, und ihrer wertvollen Mit- arbeit an der fortschreitenden Entwicklung des Landes. * Die dem König durch eine Abordnung, an deren Spitze Graf Zeppelin steht, zu übergebende Iubilüumsspende des württem- bergischen Volkes bettägt etwa 2 Millionen Mark. 43 Jahre alt folgte Wilhelm II. am 6. Oktober 1891 seinem Oheim Karl aus dem schwäbischen Königstton. Die Württember- gcr überschauen die verflossenen 25 Jahre mit dankbarer Verehrung. Sie rühmen sich ja in Treue zu Lied und Sage einer sonderlichen ihrem Fürstenhaus. Gesetzliche Aeberliese- rungen besitzen in Württemberg besonders vertrauensvolle Formen. ~ " der Landstünde und bei der Vereidigung empfängt nicht der König in seinem Schlosse, Neuzeitige Erntehelfer. Lokomobile Dreschmaschine und Strohpresse, die das Stroh bindet und auf den Scheuncnboden hinausprcßt. (Heinrich Lanz, Mannheim.) Hautcharinoy auf Rosenbach, der als Hauptmann der Reserve auf dem Felde der Ehre blieb, bemcrtte bei der Vcaussichttaung der Wirtschastsarbeiten zwei Männer in der Nähe ihrer Feldslur, die ihr verdüchttg erschienen. Nasch entschlossen schritt sie aus die beiden zu und stellte sie mit ihrem Polizeihund und dem Revolver zur Rede. Cs stellt- sich alsbald heraus, daß es zwei aus einem nahegelegenen Gefangenenlager entwichene russische Offiziere waren. Sie wurden von der tapfern Frau in „Schuhhast" genommen, bis ein militärisches Kommando sie abholte. R h e i»l a n d - W c st s a l e n. Der Bonner Lazarettzug K. 1 hat mit bisher 50 Fahrten rund 12 000 Verwundete von der Front nach Deutschland gebracht, durchschnittlich 240 mit jeder Fahrt. Außer zahlreichen Liebesgaben wurden bisher 104 060 Mk. für den Zug gestiftet. Bei der Rückkehr des Zuges von seiner 50. Fahrt waren die Prinzessin Adol zu Schaumburg-Lippe und der Aus- schuß für den Lazarettzug, darunter der Rektor der Universität, aus dem Bahnsteig anwesend. Schlesien. Am 28. Juli 1915 erhielt die 4. Kompagnie des 4. Oberschl'esischcn Infanterie-Regiments Nr. 63 den Auftrag, eine seindliche Sappe westlich Souchez anzu- grcifen. Als einer der ersten meldete sich der Gefreite Hermann Weber, Sohn des Schmiedemeisters Hermann Weber aus Schweidnitz, zu dieser Antenichmung. Ohne Ar-tillcrievorbereitung wurde die Sappe um 3 Ahr morgens anqeqrissen. In vorderster Linie sttirmte Bei der Crössnung lereidio ig i'' sondern er begibt sich selber in die Kammer, in den Kreis seiner „Lieben Getreuen". Wenn er auch die Sozialdemokraten immer zu sich einlud, so hatte das nie einen Aussehen erre- genden Zuschnitt, sondern war durchaus.selbst- verständlich. Das Wesen des Königs ist Biedersinn mit bürgerlichem Zuschnitt, ohne bestimmtes polittsch'cs Eingreifen, wohlwol- lend, zurückhaltend. Niemand fällt es ein, ihn für eine bestimmte, politische oder reli- giöse Richtung beanspruchen zu wollen; daß er kein Freund des Scheinprunkes ist, zeigt, um ein Beispiel zu nennen, daß er die alt- schwäbische Torheit des Pcrsonaladels ab- schasfte. Einmal trat er aus seiner Zurückhaltung hervor. Als im Sommer 1904 die katholischen Standeshcrren der Ersten Kammer die Volksschulnovclle der Regie- rung (fachmännische Schulaussicht) zum Fall gebracht hatten und darüber im Land große Bewegung entstand, beauftragte Wilhelm II. seinen Ministerpräsidenten, eine Aenderung der Verfassung eiuzuleitcn. Daß er aus freiem Entschluß dem Volk Einfluß auf das Ver- faffungsleben gab und dabei seinen Ausgang nahm von der freieren Entwicklung des Schulwesens, die c;egen klerikale Ziele sicher gestellt werden sollte, hat ihn als politischen Charakter mit der inneren Ge- schichte seines Volkes aufs engste verknüpft. Wenn Batocki kürzlich bei seinem Besuch in Stuttgart aus- sprach, er habe nirgendwo eine so durchgehend ernste Ausfassung der Staätsbürgcrpslichten gesunden wie in Württemberg, so ist das Wechselwirkung der ver- trauensvollen Rcchtsgestaltung. Del unserem Bundesgenossen. Am Namenstag des Kaisers Franz Joseph, den 4. Oktober, wurde das in Mitte der Innbrücke, die Braunau und Simbach verbindet, en-ichtete große Trcubund-Denkmal feierlich enthüllt. Schöpfer des Denk- mals ist Artur Gerhart (Gniunden). 10 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 15. Kameraden. Skizze von C. Wellner. (Nachdruck verboten.) Seite an Seite hatten sie gekämpft wie zwei Brüder, die sonst so verschiedenen Menschenkinder: der Norddeutsche Heinrich Jausen und der schwarzhaarig-, lebhafte Ungar Sandor Fercnzy. Beide waren Land- sturmleute, beide hatten Weib und Kinder zu Hause. Aber wie verschieden war dieses Zuhause bei beiden! Ferenzy besaß nicht einmal eine eigene Hütte, wogegen Jansen ein wunderhübsches Landhaus am Meer sein eigen nannte. Ferenzys vier Buben und drei Mädels liefen daheim barfuß umher und sein- schwarzäugige Ilka mußte hart schassen von früh bis spät, wenn sie auch nur genügend trockenes Brot mit zu erwerben helfen wollte. Jansen dagegen war ein vermögender Mann aus den besten Kreisen. In den langen bangen Stunden im Schützengraben hatte der lebhafte Ungar dem blonden Kameraden viel aus seinem armseligen und doch so reichen Leben er- zählt; für den Norddeutschen war es erstaunlich und hcrzersrcucnd, daß alle Not und Dürftigkeit das Gemüt Ferenzys keineswegs niedcrdrücktcn. Wenn einmal eine Karte von Ilka kam, daraus mit ungeübter Schrift zu lesen stand, daß sie alle ge- sund waren, dann strahlte das Gesicht des braven Un- garn und seine weihen Zähne blitzten unter dem schwar- zen Schnurrbart hervor. Dann küßte er die Karte und murmelte zärtliche Worte vor sich hin. Heinrich Jansen lächelte darüber, wie man über Kinder lächelt; seinem ernsten, zurückhaltenden Wesen Hütte es widerstrebt, andern Leuten so ohne Scheu von seiner blonden Marie und seinen drei Spröß- lingen zu erzählen. Aber er hatte den heißblütigen Kameraden in sein Herz geschlossen und sie waren die besten Freunde geworden/ die Freud und Leid im Schützengraben miteinander teilten. Dann kam eine furchtbare, grauenvolle Nacht. Granaten sielen wie höllisches Geprassel in die Schützengräben nieder und neben dem wahnsinnigen Lärm der Geschütze ertönten die unvergeßlichen Wehe- laute der Getroffenen, das Nöcheln der Sterbenden und die letzten verzweifelten Aufschreie der Verschütteten. Ferenzy kämpfte wie ein Rasender. Vis vor kurzem hatte sei» Freund Jansen noch neben ihm ge- standen, jetzt war er nicht mehr da. Wie in einer bliharttgen Erinnerung hatte Ferenzy ihn noch vor- wärts stürmen sehen, eine Handgranate schwingend — cs war, als liefe er geradewegs dem Feinde in die Arme. Der feindliche Angriff wurde schließlich abgeschla- gen, aber die Verluste auf deutsch-österreichischer Seite waren schwer. Fercnzy war nicht verwundet, aber eine unerträgliche Unruhe, eine heiße Angst um Jansen quälte ihn. Gewiß tvar sein Freund gefallen. .Gefallen? Konnte er nicht auch schwer verwan- det da draußen liegen? Die Drahtverhaue waren niedergerisien und von den entschlichen Geschossen zerstört. Die zurückge- schlagenen Feinde hatten ihre eigenen Verwundeten so iveit wie möglich geborgen, aber sie lagen so dicht in der Nähe, daß es 'Wahnsinn gewesen wäre, wenn Fe- renzy seinen Plan ausgcführt und bei hellichtem Tage nach Jansen gesucht hätte. Der Feldwebel bemerkte gleichwohl, daß der Un- gar einen Versuch machte, auf dem Bauch' zwischen dem durchaus nicht hohen Gras vorwärts zu kriechen, um nach seinem lieben Kameraden zu suchen. „Hier geblieben, Sandor!" rief er ihn an. „Hast wohl noch nicht genug gehabt von heute Nacht?" Sandor gehorchte — für den Augenblick. Kaum aber war der Feldwebel außer Sehweite, so kroch Fe- renzy trotz alledem hinauf, über den Rand des Schützengrabens. Hier überlegte er. Vor ihm lag der getötete Kompagniehund. Er band das Tier über seine Schultern und bewegte sich langsam, ganz lang- sam, Zoll für Zoll weiter, so langsam, daß er hoffen durste, von drüben nicht bemerkt zu werden. Sein scharfes Auge hatte nicht weit von dem ersten feindlichen Drahtverhau einen blonden Kops entdeckt und er hatte sich fest eingcredet, dies müsse Heinrich Jansen sein. Ein gleichmäßiger Regen ging jetzt hernieder und die Dämmerung tvar nicht mehr fern; aber auch wenn cs noch heller gewesen wäre, Fercnzy hätte nicht inne gehalten in seinem fast unsinnigen Vorhaben, denn er dachte überhaupt nichts, er fühlte nur — fühlte, daß er den Freund retten müsse. „Kamerad, lieber," ging es ihm unablässig durch dcn Sinn, „Kamerad, ich muß dich retten — und wenn ich dich nicht retten kann, will ich dich schön begrabe», du mein lieber, guter FreuudI" Das tvar die heilig schöne Weise, die in seinem Herzen übermächttg alles tibcrtönte. And was beinahe wie ein Wunder aussah, es ge- lang: er erreichte die regungslose Gestalt dort drüben und er sah - der Atem stockte ihm vor Freude — daß Heinrich Jansen nicht tot war. Als er nur noch wenige Meter von ihm entfernt tvar, ries er ihm gedämpft zu: „Freund Jansen rühre dich nicht bleib ganz still liegen ich bin hier — Sandor Ferenzy —" Eine ganz leise Betpegung der ejnen Hand zeigte ihm an, daß er verstanden worden war. „Warte, bis es dunkel ist," sliisterte er wieder. And endlich wurde cs dunkel. And der Verwun- dete, den der Feind für einen Toten gehalten, wurde unter dem Schuhe der Dunkelheit langsam, ganz lang- sam und vorsichtig an den Füßen weitergezogen nach den eigenen Schützengräben zu. Heinrich Jansen hatte einen leichten Brustschuß er- halten, der aber keine edlen Teile verletzt, ihn nur stun- denlang ohnmächtig gemacht hatte. Anbcschreiblich war der Jubel, mit welchem der ge- rettete Kamerad im Schützengraben begrtißt wurde. Eine halbe Stunde später befand er sich in einem Kran- kenwagen, der ihn »ach dem Staffellazarctt brachte. Ferenzy saß und schmauchte sein Pfeifchen mit einer Miene, als habe man soeben sein eigenes Leben gerettet. Im übrigen hatte er doch „nur seine Pflicht getan". And weiter begünstigte das Kriegsglück den bra- ven Sandor. Cr blieb unverwundet und durfte endlich auf einige Zeit hinter die Front ins Nuhcquarticr. Sein erster Gang tvar ins Lazarett zu seinem lie- ben Kameraden, den er außer Bett und fast wieder- hergcstellt fand. ' „Ferenzy, das vergesse ich dir nie," sagte Heinrich Jansen, indem er den» andern die Hände drückte. „And deiner Frau habe ich schon geschrieben, was für ein Held du bist, auch daß tut ausgezeichnet werden wirst." Aber was Heinrich nicht erzählte, das erfuhr San- dor einige Wochen später durch einen langen Brief seiner Ilka: daß ein unbekannter Wohltäter ihnen das Haus und dcil Acker, den sie bisher gepachtet, als Eigentum überwiesen und außerdem eine beträchtliche Barsumme übersandt hatte, die ihnen fortan zu einem sorgenlosen Leben vcrhalf. Unsere Feinde und — wir. Daß der ewige -Haß der Verbandsvölker niemals Nachlassen werde, setzt im „Figaro" Emil Vcrgerac aus- einander. Die Bucbgelchrten der Brüderlichkeit sollten das begreifen und sicb kein neues Europa nach ihrer „Frohen Botschaft" träumen. Die Tage des Haffes seien gekommen, seine Herrschaft beginne jetzt. Was auch komme, Deutschland werde nie wieder in den Ver- ein der zivilisierten Völker ausgenommen werden. And wenn selbst Lateiner unb Slawen in rückfälliger Groß- mut, des Haffes müde, in dem Deutschen wieder einen Menschen sehen sollten, so bleibe England unver- söhnlich. Die albernen Tröpfe in Berlin wüßten ja gar nicht, tvas sie mit ihrem Luftkrieg gegen England an- gerichtet hätten, sie verständen weder seine Geschichte noch Shakespeare. England besitze nicht das Schwert des Brennus, aber es könne das Meer, also drei- viertel der Welt, in die Wagschale werfen. Sich mit einer solchen Macht einzulaffen, das sei, als wenn man den Atlas mit einer Radel durchbohren wollte, aber wenn man gar englische Frauen und Kinder töte, so sei jedes Mitleid ausgeschlossen. Sollten die Söhne Crom- tvells zuerst über den Rhein kommen, so seien die deut- schen Mütter zu bedauern. Der Engländer verstehe zu Haffen und könne cs im Notfall ein Jahrhundert lang. Cr besitze die Mittel dazu. Wenn also heute noch vaterlandslose Stubengelehrte nach dem Kriege träum- teu, so sollte ihnen der tote Iaurös die Augen öss- neu und das „Laßt die Hoffnung hinter euch" von der Höllenpforte zuruscn, denn jetzt sei der Zeitraum des Haffes gekommen. Wir kennen unsere Gegner und schätzen das richttg ein. Von einem bisher nicht bekannt gewordenen, dem „Varalong"-Fall ähnlichen Ereignis berichtet ein Brief eines Kameruner Deutschen, der als Augenzeuge tiber den heldenhaften Antergang des Regierungsdampsers „Nachtigall" folgendes mitteilt: „Als sich die Anzeichen mehrten, daß die Englän- der und Franzosen unser Schutzgebiet auch von der See aus angreifen würden, wurde der kleine Regierungs- dampfer „Nachtigall" mit einer 15-Zeutimeter-Schnell- ladekanvne ausgerüstet und für die Küstcnvertcidigung iu Bereitschaft gestellt. Am 16. September 1914 abend lO Ahr stieß die „Nachtigall" bei einer nächtlichen Crkundungsfahrt auf das englische Kriegsschiff „Dwarf". Dieses crösfnete sofort im Lichte der Schein- werfer ein bestiges Feuer auf das kleine deutsche Schiss. Da dessen Ftihrcr daran verzweifeln mußte, den Fcuer- kcnnpf gegen den weitübcrlegenen Gegner erfolgreich durchzusuhren, entschloß er sich zu dem Versucht das seiudliche Schiss durch einen „Rainmstoß" zu vernichten. Die schon in Flammen stehende "Nachtigall" lies mit ihrer letzte» Kraft aus den Engländer zu und tras ' ihn auch breitseits vorwärts der Kommandobrücke, je- doch scheint das dein englischen Kriegsschiff beigebrachtc Leck nicht groß genug' gewesen zu sein, um es zum Sinke» zu bringen. Die „Nachtigall" selbst begann nach mehreren Explosionen im Innern zu sinken. Als der Rumps schon längst ein Opfer der Fluten gewor- den tvar, richteten die Engländer noch immer ihre Scheinwerfer und Revolvcr-Geschiltze aus die Antcr- gangüstellen, wo der »'ehrlose Rest der Besatzung mit den Wellen rang.. Ich konnte beobachten, tvie mehrere der schwimmenden Europäer sowohl als Leute der schwarzen Besatzung getroffen tvurden unb untergingen. Ich selbst konnte schtvimmend das Äser crreichcit tmd mich in einem Mangrovendickichl versteckt halten. Erst längere Zeit nach dem Antergang der „Nachtigall stellten die Engländer ihr Feuern ein, ließen Boore zu Wasser und versuchten die noch Aeberlebenden zu Gefangenen zu machen." Dieses erst jetzt bekannt werdende neue „Bara- long"-Verbrcchen der Engländer, dessen sie sich ganz im Anfang des Krieges schuldig gemacht h>- erhält noch eine besondere Beleuchtung durch die -^ar- sache, daß den Mördern der wehrlosen deutschen See- leute durch das Londoner Prisengericht für ihre ,,SCJ' ,4." dentat" eine „Belohnung" von 3700 M. ausgezÄüt worden ist. Wir-zweifeln nicht, daß die deutsche Re- gierung die Angaben in dem Brief genau untersuche" iind, falls sich ihre Richttgkeit herausstcllt, die no- tigen Schritte tun wird, um dem neuen „Äaralong - Verbrechen entsprechende Sühne folgen zu lassen. Aus der Dobrutscha schreibt ein Sanitütsossiz^ dem „Hann. Anz.": Cs >var nach heißem, schwerem Kampf. Furchtbar brüllten die Geschütze, dazwiM" hämmerten die Maschinengewehre und das Knacken der Infanteric-Schühenschwärme. Die Infanterie drang immer weiter vor; aus dem Gesecht, das am frühen Morgen begonnen hatte, war eine Schlacht geworden und diese war eine der blutigsten, die ich bisher unter Mackensen erlebte. Der Feldmarschall mit seinem Stabe, ztt dem auch viele bulgarische und einige türm sche Offiziere gehörten, hatte hart neben dem Stadt' chen O... sein Hauptquartier aufgeschlagen, «"' mittelbar neben dem Bahnhof, der wahrscheinlich des- halb gewählt worden war, weil hier die Telephon stränge in großen Knäueln zusammenliefen. Ich hatte Dienst als Sanitätsoffizier hart neben dem Hauptqna'' ticr, so daß ich den Feldmarschall und seinen Stab \c-\‘ gesetzt beobachte» konnte, wenn ein neuer Transpot von Verwundeten mir nicht gerade jede Zeit zu ticp Beschäftigung nahm. Das tvar ein Hasten und Jage" itt diesem Hauptquartier, wie man cs in einer stark W' schüstigtcn Fabrik etwa erleben kann. Ordonnanz''" kamen und gingen, Meldereiter trafen ein und jag>^ davon, die Telephone arbeiteten und ein bunter S"’1" fcn von Offizieren und Mannschaften aller Regiw'"' ter und verschiedener Staaten wogten durcheinatzd^- frrtf hör QfWnrfohrtTT 'honfoifof ofVn/i fiO Plötzlich trat der Marschall, begleitet von ettva 60 rtm? Xaw» CvrtuJrt fI/> ftAfti a/»011 rcn seines Stabes, aus dem Hause, sie bestiegen reitgehaltenc Pferde und jagten davon, einem »o>^ Berge zu. Inzwischen tvar ein Transport neuer ' Die Herren versammelten sich a» der Tafel und 0." ckensen ließ dabet seine Augen umherwanderu, die )U1. auf unser Lazarett sielen. Cr kam uns näher und »nlu. den Oberstabsarzt heran, den er fragte, ob es denn Schwerverwundctt gegeben habe intb ob für sie gut gesorgt sei. Der Oberstabsarzt ließ sofort den neraloberarzt rufen, der dem Marschall Wahrheit-^ mäß erwiderte, daß die letzten Verwundeten leider >1 mehr verpflegt werden könnten, und man auf dcn ~ warte, der jedenfalls die Ambulanzen mit Verpiß gungsmaterial bringe. Der Marschall wies nun Zug die Tafel: „Cs ist gerade für das Hauptquartier gedeckt wes dcn. Dort scheint es also allerhand zitm Esse" ± geben. Bitte verfügen Sie darüber, Herr Gene oberarzt."' Der Chef des großen Feldlazaretts wurde. rj: legen und zögerte. Der Marschall bemerkte D „Bitte, kommen Sie nur gleich mit!" As- Damit schritt er voraus aus die Gruppe der -,( siziere zu, die an der Tafel versammelt war, nM ihn zu warten. Der Marschall trat in den £|\cti „Meine Herren, Gencralobcrarzt M. macht mir P' iC dienstliche Mitteilung, daß er für einige 90 Verwund,, und Stärkungsbcdürstige im Augenblick nichts zu habe. Ich bin deshalb der Meinung, meine rcn, daß wir an unsrer Stelle die Verwundeten Feldlazaretts hier speisen lassen; denn ihnen «»£,^c, der» Tapferen verdanken wir den neuen Sieg- Herr Generaloberarzt, verfügen Sie über bio ~ As- Für uns meine Herren," wandte er sich an siziere, „ist die Tafel aufgehoben. Ich lasse aber 9^ Zigarren herumrcichcn und bitte Sie, sich zu bed>^ Cs dauerte nicht lange, so wurden ermüdet staubbedeckte deutsche und 'bulgarische Soldaten- ^ ! meist verwundete Arme hatten, zu der Tafel ^,ciss und mit Hilfe der Sanitätsmannschasten 9^» Schwerer Verwundete», die auf Bahren !^„c" vnirde das Essen zugetragen. Der Marschall cw Güsten interessiert zu und verabschiedete sich ,,, »djj der Zug kam und die Verwundeten fortp£ü w c ihnen mit freundlichem Gruß. Man sah es war erfreut, seinen Letite», die im Kampf tvurden, eine Freude bereitet zu haben. Nr. 15. Deutsche Soldaten-Hitung. 11 Etwas zum Nachdenken« Zu Boden muß er! Cs ragt ein Baum so starr und stolz Trotz nahender Wipfeldürre; Der Wurm uagt au dem zähen Holz; Aasgeier nisten im Astgesparre. Seine Frucht ist Gift; sein Wurzclgeslccht Gönnt andern Raum nicht, nicht Säfte. Da sprach der Herr: „Gebt ihm sein Recht! Cr wandelt zu Fluch mir die edelsten Kräfte." Ru» saust die Axt und die Säge frißt; Die Keile beginnen zu sperren; Das Auge gleitet empor und mißt; Am Wipfel vertäute Seile zerren. Wir stehen stumm, geballt die Faust, Verhalten den Atem und harren Des Augenblicks, daß er niederbraust. Wie lange noch werden wir stehen und starren?! Die Geier kreisen! Ob sie das Geschick Das 'letzte des Föllings wittern?! Jedweder kommende Augenblick Kann die tragende Gleichwucht des Riesen zer- spittern. Zu Boden muß er, komme was mag! Die Welt hat genug gelitten. Halt aus mein Volk! And Schlag aus Schlag; Zn Fall mit dem schamlosen Hochmut der Briten! G. P. S. Cabanis. Bücherbewrechung. Die Fahrt der Deutschland von Paul König. All- rcin-Kriegsbüchcr. 1 M. Die Dichter können jetzt j ruhig die Federn ausspritzen und feiern. Das tag- j h.che Geschehen schreibt jetzt die herzerhebensten Dich-1 blngen. Die nackten Zeitungsberichte sind so fesselnd, daß die Erzählungen eines Jules Verne z. V. Verblas- en vor der heutigen Wirklichkeit. Das Ereignis der »Dcutschland".Fahrt hat unsre Herzen so sehr in Be- shegung gesetzt, daß wir die Möglichkeit, eine Schilderung dieser Fahrt von Paul König, von dem, der sie geleitet duk, lesen zu können, nicht vorübergchen lassen werden, dsnd so bedarf denn dieses Buch keiner weiteren Cm- i'iehlung. Die Mitteilung, daß es da ist und bei All- ein für I Mark zu haben, genügt. Wir alle greifen 'uit Freuden danach. At de irste Tid von dat Kriegsjohr 1914. Breiw so» ein' Meckclbörger an sine» ollen Friind in Gü- mow von O. Haevernick. Verlag: Güstrow i. Di. Zpih „. Co. Wir haben dieser kleinen hcrzerguicken- ds» Schrift nichts weiter als Empfehlung mitzugeben, '"s den Schlußsatz des Eingangswortes, welches „Holl J$ft* überschriebcn ist. Wir hoffen, daß dieser kurze Dl; ihr viele, viele Freunde werben wird. Cr issutet: „Wer äwcrsten diffe einfache Geschichte lest, ioll j'cf nicks Grotoriges dorbi denken un blot fäuhlen, dat u'i Mecklenbörgcrs, wo wi gähn un stahn, in'n Krieg !su Freden, „wiß holln" willn an dat grote, schöne ^-'kschland un an uns lüttes, leiwes Meckelborg!" Men» sie siegten! Von Wilhelm Schmidtbonn. Vbestet 40 Ps. (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt.) ^'tzt, da wir allem Anschein nach an dem Höhepunkt des Zheheurcn Völkerringens angelangt sind, müsse» wir klar zu sein versuche» über das, was für uns auf c»> Spiel steht. Dazu verhilft uns die Gewißheit des- Feldgraues Kleeblatt vor Thiaucourt. scn, was uns bevorstände, wenn es unseren Gegnern gelänge, uns niederzuringcn. Cs ist leicht, uns diese Gewißheit zu verschaffen; die führenden Männer und Zeitungen unserer Gegner machen aus ihrem Herzen keine Mördergrube, sagen ganz offen, wie es uns er- gehen soll - wenn sie siegen!... Wilhelm Schmidt- bonn gibt uns eine Auswahl aus jenen Selbstbekennt- nissen der Zehnverbündler: Zeugnisse eines ungeheuer- lichen Hasses und wahnsinniger Vernichtungslust, ent- nommen nicht etwa nur aus gewerbsmäßigen Hetzblät- tern und Reden unverantwortlicher Kriegstreiber, son- dern aus Zeitungen mit altem, guten Name», und aus amtlichen oder halbamtlichen Aeußerungen führender Staatsmänner, und zwar vielfach neueren Datums. Jedes dieser so furchtbar beredten Anführungen ist mit genauer Quellenangabe versehen; das gibt der Samm- lung neben der Wucht ihres Inhalts gesicherten ur- kundlichen Wert. So verdient die Schrift allerweiteste Landstürmcrkleeblatt daheim. Verbreitung. Möge sic den Willen zum Durchhalten bis zum Sieg stahlzäh und rmcrschütterlich niachen! Im Reichsverlag Hermann Kalkoff, Berlin W. 35, hat Dr. Richard Bahr ein lesenswertes Schriftchcn über Clemens v. Delbrück veröffentlicht. Preis 75 Pf. Das Heft gibt nicht nur eine geschichtlich-seelcnkundliche Dar- stellung der Entwicklung' eines bedeutenden. Staats- mannes, sondern auch den Entwurf der Entwicklung des Reichsamts des Innern und, in seinem Bereich, der deutschen Sozialpolitik unter den drei Staatssekretären der letzten beiden Jahrzehnte. Der Verfasser hat ihrem Wirken als nachdenklicher Bettachter zugeschant und würdigt es von der Höhe geschichtlicher Anschauung, ans die der Weltkrieg so feine politische Köpfe wie ihn ge- führt hat.' G. P. S. L. Etwas zum Lachen. Druckfehler- Humor. Frau Schulze ließ ihren umfangreichen Gatten zum besseren -Schutze gegen Diebstahl mit einem Stachel- zaun umgeben. Alle bewunderten den Mut der jungen Dame, die sich mit dein kleinen Kvhn so weit in die See hinaus wagte. Die Angreifer zogen sich in ihren unzugänglichen Schnupfwinkel zurück. Frau Gehcimrat Meier hat sich auf dem letzten Balle einen starken Zungenspitzenkatarrh zugezogen. Elsa lehnte voll Inbrunst ihren Krops an seine ttcuc Brust. Das Grundkapital der Aktiengesellschaft bestand vorwiegend in Hypothesen. Als die Mutter ins Zimmer trat, hielt die Toch- ter den Verlobten an der Hand und lächelte ver- schmäht. Der Fürst betrat die Hofloge, und der Künstler vergeiqte sich mehrere Male. Wenn man Sonntags von einem Ausfluge auf der Hamburger Stadt- und Vorortbahn zurückkehrt, macht sich die unheimliche Aeberfttllung der Magen in sehr un- angenehmer Weise bemerkbar. (Aus der „Silier Kriegsztg.") Emms zum Noten. Galgenvögel gibt cs, wenn du's köpsst, Wenn davor du vom Gewehr das knöpfst. Was der Kugel, schickt es sic aus Reisen, Es, in andrer Deutung, hat zu weisen, Gibt cs. was man einst'allein in Burgen fand, Heute surcht's im Stellungskrieg das Land. Auslösung in der nächsten Nummer. Auflösung des vorigen Rätsels: Trommel, Feuer, Trommelfeuer. Etwoö zum Merken. Laßt uns stillchaltcn und hoffe» und alles gern erwarten und keinen Augenblick zweifeln: Wir können nicht besser geführt werden, als wir geführt werden. Lavater. Wer schlägt den Löwen? Wer schlägt den Riesen? Wer überwindet jenen und diesen? Der Starke, der sich selbst bezwingt. Viktor v. Scheffel. Lehrt eure Kinder unabhängig zu werden, statt ungeschickt durch Bedienung. Salzmaun. Mitteilungen an unsere Leser! Den Empfängern unserer Zeitung, die den ^folgend anfgeführtcn Firmen angehören, zur rieht, daß die Zusendung im Aufträge ihrer >'»>a erfolgt: W. Farcnhvlh, Magdeburg 22 - Ferd. Rasfs, 9« 6 Stöck u. Fischer, Bingerbrück 12 Reppcl u. - Frendenberg, Kr. Siegen I - Erste badische Teig- ^'nsabrik Will,. Hensel G. >». b. H., Weinheim i. B. 7. Hermann Hümer, Cassel 3 Werckmeistcr u. Retz- ,0 Berlin 5 Gebr. Mittelmann, Laasphe 10 *!• Cordes G. m. b. H., Siegen >0 Reins u. hüls bei Krefeld 12 A.'W. Andernach, Beuel l Pct. Casp. Hrch. Fischer, Wetter a R. 3 Scorf u, Hjhemann, Löhne i. W. 3 I. ©• Obereaffel 10 Hermann Bereut, Könitz 75 Vcrinann Potthoss, Coesfeld 7 Franz Dich, »Rlonsheim l Marg. Cngelbrecht, Meschede l /rni, Scheibe, Zeulenroda 5 F. A. Körtgcn, !,.-,.r!!^rch l Stadtbrauerei .Herdecke, Herdecke 5 ftUäudijckrcr Verein für Verwertung der.Beeren- > 0 1"»>er, Merzig a. Saar 2 C. Th. Lampe, Braun- ! B ^1 Krigar u. Jössen, Hannover 5 Hagel- »'"uetversickierungs-Ges. A.-G., Greisswald 5 „>!' Wernscheid, Bielefeld 2 Simon Magnus, i, urg 7 I. W. Witt, DIllingen a. Saar 5 1 Punkivort, Hamburg! Dohrmann u. Hotten '"Khf.. Otterndorf l H. Schmih-Dumont, Wesseling 5 — Internationale Apparatebauanstalt G. m. b. H., Hamburg 1 Ferd. Rasfs, Riesa l Mon- te! ». Ordclhcidc, Kaldenkirchen! — Rhein. Wests. Elektrizitätswerk A.-G., Essen 211 Peter Büschcr u. Sohn, Münster i. W. 22 — Jakob Hirsch Sohn, Bad Homburg von der Höhe 3 — Gcwerbebank für Niesky n. Amaeyend, e. G. m. b. H., Niesky O.-L. I Th. Kirsch u. Söhne, Gehren i. Th. 356 H. I. Nebel, Altona 10 — Carl Selig Ww.. Kunzendorf a. O. 2 - A. u. C. Schneider. Cottbus 5 Bickenbacher Spin- nerei und Kunstwollsabrik G. m. b. H.. Bickenbach 5 C. Rumpel u. Cie., Traben-Trarbach 5 - Adolf Karl- baum G. m. b. H., Bodenwerder 2 Ges. verein. Mo- selwinzer m. b. h.. Winningen a. Mosel 5 Franz Dcbus, Berlin 22 Stück. In der abgelaufenen Woche bestellten: a) Für ihre Leute im Felde: Patentbandaaen-Fabrik G. m. b. H., Augsburg 10 G. W. Farenholtz, Magdeburg 3 Heiur. Dvmiug- hau-r Brügge i. W. 6 Gebr. Lolsmann, Langen- berg'bO "Westfälische Süßrahm Margarine- und Hslanzenbutter Fabrik. Doberg bei Bünde 1 Heinr. Kaestners Söhne Nachf. 3 Werter Creditbank e. G. m. lv H., Wer! 3 Thompson ». Norris, G, m. b. H., Jülich 2 Klein u. Dobriner. Tilsit! I. Heg- manns, Cöln-Ehrenfeld 2 Carlsrn u. Kistenmacher, Braunsbera 2 — Karl Willner, Berlin-Friedenau 1 Horremer Malzfabrik N. Steffens, Horrem 1 — H. F. ftrban, Marburg i. W. 5 - Heinrich Ocbcl, Kenten l R. Paton G. m. b. H., Hervest-Dorsten 10 Rhein. Malzkaffeefabrik, Osterath! Adolf Wisotzky, Plettenberg-Äahnhof 5 — Friedrich Bedorf, Honncs a. Rh. 3 — Hinrich Siedens, Esens l Ostbank für Handel u. Gewerbe, Tilsit l Emil Klinkwort, Ham- burg! Montcl u. Ordclheide, Kaldenkirchen 4 Dr. Otto Zimmermann, Ludwigshasen a. Rh. 25 Katharina Gallaut, Breslau I Gcwerbebank für Niesky und Amgegend e. G. m. b. H.. Niesky O.-L- l P. van Hees, Remagen 1 Kaiser u. Hen- kelbach, Kierspc-Bahnhof l Heinrich Strenger, Hci- l i gen haus l Karl Kimmelmann, Alm a. D. I Gustav Krolzig, Berlin-Wilmersdorf 5 Wilhelm Kreiß, Pforzheim l Deutsche Tcxtilwerke Mautner A.-G., Langcnbielau !0 Thüringer Schuhwaren fabrik Schreiber u, Honer, Mühlhausen i. Th. 5 Gaskoks-Vertrieb G. m. b. H.. Berlin 12 Schoko- ladenfabrik Wilczck, Berlin 10 Stock-Rcotorpslng- A.-G., Berlin 25 A. Witt, Diedcnhvscn 2 Holz verkohlungs-Industrie A.-G., Konstanz 25 Cmanue'. Friedlacndcr u. Co., Berlin 12 Münchener Schuh- leistenfabrik Georg Seidl G. m. b. H., München 5 Dr. Eppenstein, Äallon u. Co., G. m. b. H., Charlot- tenburg 5 C. Habels Brauerei G. m. b. 5)., Berlin 10 Stadtbrauerci Merseburg, Merseburg 25 -- 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 15. Deicke u. Gauert, Berlin 2 —> Max Dulh, Berlin SO. 2 — Paul Fink, Berlin 5 Peter Küstermann, Ham- burg 5 — Lobenstein, Kern n. Cie., Gotha 2 — Mohr u. Co., München 10 — F?A. Reschke, Berlin 3 — Rothschild u. Wild, Stuttgart 5 — C. P. H. Schmidt, Licgnih 3 — Will). Stark n. Sohn, Reichenbach i. V. 1 — Paul Wollbrandt, i. Fa. George Ludw. Brede- rccke, Berlin 5 — Hardy u. Co., G. m. b. H., Berlin 6 — Meyer, Petri u. Holland, Ilmenau i. Th. 3 — I. Veutelrock u. Sohn, München 5 Stück. b) Zur allgemeinen Verbreitung: Stratmann u. Meyer, Bielefeld 25 — Aurel Wag- ner, Kempten I - - H. Wandel, Danzig 7 — Jos. Wols Sohn, Heidelberg 5 — Carl Filbry, Münster i. W. 5 - Deutsche Ammoniak-Vcrkaufs-Vereiuigung G. m. b. H., Bochum 250 — H. Aufhäufer, München 2 — G. H. Helwig, Frankfurt a. M. 2 — Gcbr. Beha, Villiu- gen l — Düngcrsabrik Rheinau G. m. b. G., Mann- heim-Rheinau 5 Bank Valt. Perron, Frankenthal 2— Gebrüder Fischer G. m. b. H., Stettin 7 — Wolfs u. Hepner, Breslau 5 — Villinger Teigwarenfabrik Hauschel u. Haas, Villiugen 3 ^ I. Martin.Pauckner, Bamberg 5 - Schwarz'er u. Goldberg, Rcugcrsdorf i. Sa. 2 — Reister Malzfabrik Viuceuz u. Llpfeld, Reiste 5 ^ Gebr. Feiste, Pforzheim 1 — Adolf Gold- bäum u. Co., Pforzheim 5 —- I. Adler jun., Frank- furt a. M. I Ioh. Barth u. Sohn, Nürnberg > Borstenzurichterci Neusalz a. €>. G. in. b. H., Ncusalz 2 - Heinrich Braun, Nürnberg-Doos 4 — Chemische Fabrik Schbnthal, Neustadt-Haardt 2 — C. u. Ä. Dvllkcn, Ratinqcu 5 — Gcwcrbebank Heidelberg C. G. m. b. H., Heidelberg 5 —- A. I. Hirzfelder, Würzburg 2 — Dr. Ludwig Iacobius, Breslau 2 — M. Klein u. Söhne, Mannheim 3 — H. Lachmauski, Königsberg i. Pr. 5 — Mctallwerke Continental E. m. b. H., Bielefeld 5 — Preuster u. Co., Oelsnitz i. W.! — Schocllcr u. Co., Frankfurt a. M.-Süd 5 — Louis Hille, Breslau 3 — Kunheim u. Co., Maun- heim-Rheiuau 25 — Hugo Hilbert, Reichenbach. Schics. 100 Gebr. v. Bruch, Gevelsberg i. W. 3 — Nekarsulmer u. Oppenheimer, Mannheim l H. Lösch u. Co., Augsburg 4 — Breslauer Grostdestil- lation und Fruchtsaftpresserei e. G. m. b. H., 1 — Josef Selig, Heidelberg 2 — Reinhold Pilz, Grünberg- Schlcs. 2 — Block u. Dode, Bochum 2 — Geiger u. Hering, Stettin 7 - Sicbert u. Wessel, Königsberg i. Pr.' 7 — Jakob Zwick u. Söhne, Neustadt-Hdt. I Hansa Kohlenhandelsgesellschaft m. b. H., Mannheim 5 M. Wendling, Straßburg-Cls. 5 — Cmanuel Friedlacnder u. Co., Gleiwih 2 - Heim u. Heller, Nürnberg2 — Sigmund Konstamw, Nürnbergs - Loch- mann-Werke G. m. b. H., Zeulenroda 25 Bres- lauer Unionsbrauerei, Breslau 5 — G. Hoffman», Frankfurt a. M. 2 F. u. H. Bender, Mannheim 2 Bommer u. Schuchart, Iserlohn 5 — Borlinghaus ». Co., Hohenlimburg i. W. 8 — Gaertner ». Bauer, Nürnberg l — Gg. Alb. Heinrichsen, Hof i. B. 3 — Helvetia' Conservcnfabrik Groß-Gerau A.-G„ Groß- Gerau A.-G., Groß-Gerau 25 Hirschmann u. Kitzin- gcr, Nürnberg 5 L. Mauaffe jun., Stettin 12 — Marx Mayers Speyer 2 - Pa bst u. Lambrecht, Nürn- berg 5 — Rudols Rummler, Iauer-Schles. 1 — Stolz u. Schmidt, Regensburg 5 - Herm. Thomas, Neu- gersdorf l L. Weil u. Reinhardt, Mannheim 5 — Gebr. Wolfs, Pirmasens! - Gebrüder Freundlich, München 5 Fritz Müller, Werdau i. Sa. l — Gebr. Goldschmidt, Gotha 5 - Bruno Müller, Greiz I Nürnberger Schildpattwarenfabrik, Nürnberg 1 Aug. Elhardh, Kempten 5 - Carl Faber, Stuttgart l — Pomosin-Wcrke G. m. b. H., Frankfurt a. Rh — A. Lastner, Stuttgart l — Hugo Rust, Leipzig o — R. Reichel u. Sohn, Fürth i. B. 2 —. HewnÄ Langner, Gera-Rcuß 1 — Felix Krämer, Bielefeld a Cmil Bacge u. Ricrbauer, Pirna l — Heinrich Appch Frankfurt a. M.-Süd l — Sarfert u. Co., Werdau - — Heinrich Post u. Co. G. m. b. H., Frankfurt u. M. l — I. u. G. Proskc, Hindenburg 2 — u. Mühmlcr, Breslau 12 — C. Heidelberger Sohm. Mannheim 1 — Adolph Bchrend u. Stern, Könige- berg i. Pr. 2 — Vorschuß-Verein zu Hirschberg? Ocdiger u. Schniih, Krefeld 7 —^ Cmil Cyrenius, Hoi^ mindcn 2 — Gebr. Kauffmann, Stuttgart 1 — Ken- Kläger u. Cie., Neu-illm 5 — Christian Schäfer, 4'*’ mascns 2 — Spcycrer Volksbank C. G. m< b. ■>> Speyer 2 — Ferdinand Schmidt, Clsterberg i. ‘ Cmil Meyer, Breslau 2 — Boch u. Co., Kiel e> C. A. Brücke, Quedlinburg 1 — D. Götte u. Ziminc^ manu, G. m. b. H., Halbcrstadt 8 — Schlubach, Th>e»h u. Co., Hamburg 12 — Albrccht Schräder, Halbersm-'s 5 — Hermann Maezker, Aschersleben 5 — H. T. mann, München 10 — Markmann u. Moll G. m. b. 8- Gelsenkirchen 5 — F. u. W. Wolfs, Magdeburg 2 -h L. Fabricius, Osfenburg 2 N. Gottlieb Sbhn-- Stuttgart 2 — Bender u. Vunz, Ludwigshaseu a. -W1, 1 — v. Gizycki u. Schröter, Königsberg i. Pr. o ^ Herzbcrg u. Co., Gleiivih 3 — C. Schmidt, General' dircktor der Maggi-Ges., Berlin 62 — Gicsmaundorw Fabriken, Friedenthal-Gicsmanndors 5 — Griese Co., Braunschiveig 3 Müller u. Suhmann, Berlin - — Oelsncr, Iosephon u. Co., Berlin 1 Harjh Käsefabrik zu Wernigerode a. Harz l — Schulze >•, Hoppe, Spandau 10 — Reustcttiner Kunstmühle 4llUq Schütz, Neustettin 1 — Ferd. Kreutzer, Nürnberg - Stück. 1 14BLETIEN > schützen beiWind und Wetter vor Erkältungen h " ».lindem Husten u. Katarrh. Ms durstlöschen des Mittel leisten sie unschätzbare Dienste Senden Sie daherZhren Angehörigen an die Front Mybert-Tabletten. Diese sind unsere» Kriegern eine hochwillkommene W Feldpostbriefe mit 2 oder-l Schachtel Wybert-Tabletten kosten w allen Apotheken und Drogerien Mk.2.— oder l HUSim heilt Husten und Heiserkeit kostet pro Beutel nur 15 Pfg. Alleinige Fabrikanten H. 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M Altcrprobt als vortreffliches Erquickungs- und Stärkungsmittel, sPL’7J Vordauuogastörungen infolge ungewohnter Koat. Tausendfach 11 ^ ^ lm ictiiicn großen Kriege erhält die Firma regelmäßig Au j bew»" seitens der Heeresverwaltungen. Einziger Fabrikant: • Hans Bertrich, Hof i. Bayern, » Verautwortlicher Schriftleiter: G. P. S. Labanis, Berlin SO., Köpenickerstr. 21, Druck: Gustav Ziem seit, Berlin. Verlag Gustav Fiemsen, Berlin SW.rst,B»rg»cw»ftr. »or Zernlprecher: A»1 Cntjoio 5M*. A» diele Adrell» all» s»»d»»ll»v »rde«»». Herausgeber: Geaerallemuaur |. 4> * Mulm««,« AelWlMM Ser „üfltPUlanDSfDPnDp“ (EI. m SMSkuus uon EkSuluugMureu filp SeuNk WesrSMSSM. 4 Zahrgang- Nr. 16. Berlin, den 18. Oktober 1916. Einzelnummer 10 Pf. Bezuaspreis: vierteljährlich >,!>»> M. monatlich 45 Pf. ausschlieblich Bestellgeld. Fite Soldaten bei Sammelbestellun« _ _ _ _ fen Vertretern. — Die Mitglieder der Dereine „Vaterländischer Frauen-Derein" und „Baterlandospende" (ffi. B. Alt« Gewährung von Erholungskuren sllr deutsche Kriegsbeschädigte» erhalten die Zeitung ,um Vorzugspreis« von 1,— M. vierteljährlich. Erscheint mächentlich. — Durch jede Postanstalt zu beziehen. — B.riuasvrci» zu erfragen unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Vertretern /n », , _ O..I .< et 1— OmIoamI« Deutsche Frauenhilfe im Weltkriege. Vom Knegözweck K uns ln Bismarcks „Gedanken und Erinnerungen" auch für unsere Zeit bedeutungsvoller Hinweis des ^vtzen Staatsmannes überkommen. 3hm war sclbst- Mändlich der Krieg nur Mittel zum Zweck, und der r0«! war Machtsleigerung Preußens, Deut chlands. Er '8t darüber: „Ich habe während meiner Amtssührung »u drei Kriegen geraten, dem dänischen, dem böhmischen f,'o dem sränzösischen, aber mir auch jedesmal vorher gemacht, ob der Krieg, wenn er siegreich wäre, einen v??chspreis bringen würde, wert der Opser, die jeder j.''eg sordert und die heute so viel schwerer sind als L.."origen Jahrhundert." Aus diesen Worten ent- H,.rnc« i»ir, das, Bismarck zu den Kriegen 1864, 1866 , 1870/71 geraten, sie gewollt hat. Cr konnte also e. , ein Ziel vorher fest ins Auge fassen, das el, das i„der Wiederausrichtung des deutschen Kaisertums Führung des 1866 um den vierten Teil seines h^den Besitzstandes vergröberten Preußen erreichte, lic» o^Isen Behauptung wir kümpsen. Ganz anders Ü die Verhältnisse heute. Zu diesem größten Kriege "u, deutscher Staatsmann geraten, er ist uns ans- s !ezwungcn worden als ein Ergebnis einer längst im Stillen gegen uns wirkenden Verschwörung. Die Welt könnte es wissen, wenn sie nicht in englischen Lügen be- sangen wäre, wie unser Kaiser unter Preisgabe manchen strategischen Vorteils bis zum letzten Augenblick, viel- leicht^'darüber hinaus, sesthielt an der Hossnung, die Ge- sahr noch abwenden zu können und >vie er besonders England gegenüber versuchte, die Ausdehnung des Krieges wenigstens zu beschränken. So konnte auch Deutschland 1914 m Sommer zu- nächst keinen andere» Zweck mit seinen Rüstungen und den alsbald folgenden Kriegshandlungen verfolgen als die Verteidigung. Und noch heute, nachdem seine Heere längst ries in Feindesland eingedrungcn sind, känipst Deutschland — Eroberer nur dank der Erfolge seiner Waffen — um sein Dasein gegen die Ucbcrzahl der Feinde Der weitere Zweck des Kiegcs ergab sich als eine Folge unserer angrissstveisc geführten Abwehr. Nachdem unsere Grenzen beschützt, die Heimat vor den Schrecken des Krieges befvahrt, der Feind da, >vo er eingedrungcn, wieder ans dem Lande gejagt >var, und wir damit nicht nur Heere vernichtet, sondern auch Länder erobert hatten, konnten wir uns der Frage zu- wenden, wie verhindern wir in Zukunft die Möglichkeit eines ähnlichen Uebcrsalls. Auch das ist eine Macht» trage. Es wird wesentlich daraus ankommen, ob wir aus diesem Kriege so machtvoll hervorgehen, daß wir darin die Bürgschaften für einen dauernden Frieden sehen können. So sind die stir die Zukunst zu schassenden militärischen Sicherheiten schon zu einem Zweck der Fortdauer des Krieges geworden, denn was wir halten »nd behaupten müsse», wollen uns die Feinde nicht lassen. In ihrer maßlosen Verblendung und Fälschung der Kriegslage, die in Wirklichkeit doch mehr wie deut- lich von den Mißerfolgen ihrer vereinigten und »och von Amerika unterstützten Anstrengungen redet, glauben sie immer noch an den Sieg, verteilen bereits die Beute und ratschlagen über die weitere Rtedcrhaltung des ge- knechteten Deutschlands nach dem von ihnen scstzuschen- den Friedcnsschluß. Selbst wenn wir wollten, könnten wir mit den heutigen Machthabern auf der Gegenseite nicht zum Frieden kommen, es sei denn, mir gäben alles aus, was mir mit dem Blute unserer Söhne errungen haben. Die Sühne für solche Vlutopser ist allein schon zum Kriegszweck geworden; die Geister der fürs Vater- land Gefallenen 'würden gegen uns ausstehen, wollten wir den so teuer erkauften Boden dem Feinde tvieder prcisgebe», oder gegen minderwertiges etntauschen. 2 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 1-3. „Valerlandsspenöe" iE D. zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädlgle) Zweck des Bcreius: Sammlung ->un MIN«», .n »am» »bi Ins amgeritche j ’tbtn ;uiückaetretenen, rotnia«r bemittelten Leilnrhmern des Weltkrieges eine '.rästigeude Lrholungsieit ;u gewahren und dem deutschen Volke auf diese ■TJeife fiir Erfüllung feiner Ausgaben einen Seil der durch den Krieg verloren »egangencn Arbeitskräfte wied»r;ugeben Die Wittel werden möglichst für ''Ingehörige der Bundesstaaten oder Proninien verwendet weiden, die sie auf- gebracht haben. Zeder Dentfche sollte daher Mitglied des Vereins werden md ihm reiche Beiträge und Spenden ,ufiihr-n helfen. Leitende Gesichtspunkte für die Berelnsarbeit: Vateriandstreue und Näch- teniiebe ohne Rücksicht auf Bekenntnis und Parteistellung. Enge Zusammen- Iibeit mit den Organen der behördlichen Kriegsbefchädigtenfiiiforge unter ^renger Befolgung der von der Reichsregierung gebilligten ncu>eitlichen Zorde- rungen auf diesem Gebiete. Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Beremsfainmlungen ft in Preuhen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden Die Vater- andsspende hat die Rechte einer „Milden Stiftung". Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in ver Vorstand: Generalleutnant v. Mülmann, Lharloltendnrg, Erster Borsihender. Borlitzender V*. h O Karliedl Bln.-Sleglit>. notier hohe für die Krtegsbefchadiglen verwenden ,u können, werden wir diese ( als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, rvo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- beschädigtensürsorge und die Unterstützung der Bäderfürsorge des Roten Kreu;es besondere Vergünstigungen;ur Verfügung stehen. Auf diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsspend- wird in erster Reihe leichtkranke be?w. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemäh von anderer Seite tveniger gesorgt ,u werden pflegt, derücksichtigen, also ,. B. mit Neurasthenie, Rheumatismus, leichten formen von Herzleiden oder Störungen der Berdauungsorgane behaftete und andere. DI« endgültige Ent- scheidung über die Auswahl sleor der bürgerlichen Kriegsbeschädigtentürsorge ;u. Unternehmungen, die mindestens 20 Zreisteilen >u je Mk. !5S.—feichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Zahl in Vorschlag bringen. . Schatzmeister: vr. L. M o61 er, Geschäftsinhaber derDjskonto-Gesellschast, Berlin W.». Unter den Linden ZS. einmaligen gröberen Beträgen für den Verein dringend erwünscht. Erster Bürgermeister Dr. Velian, Giienbnrg. Seschästsführenoer Vorsttzender. Königlicher Banrut Hermann Duerdolh-Verlin, Stellvertretender veschäftsfübrenk"- Rechtsanwalt Dl. h Mündet Berlin Generalkonsul Iwdmasser. Berlin UniverlitätSvrolessor Dr med Straub Berlin «bgndlkus »es Vereins: Rechtsanwalt Dr. RttIhaufen, Berlin W •>' Budapester-Strahe 2-3. 7. Bankkonten: Reichshauptbank und sämtliche Nebenstellen, Deutsche Batch Diskonto-Gesetlschast, Lommeri- und Diskontobank, Bank für Handel NI" Industrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Nebenstellen, sowi> *'■ Heimann-Breslau, Postscheckkonto Berlin AM. 7, Nr. 22 565. *. Vercinsicitschrift: Die „Deutsche Loldalen-Zeitung", Berlin SW. 24, Der,, mannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Bezugsvergünstigungen für Bereinsmlt glieder: Biertestahrspreis Mk. >.— statt Mk. 1.30. 4. Die Geschäftsstelle des Berelns Berlin W 37, Büiowstr. 100, 8»"»! Lützow342 Telegrammadresse! „Baterlandspende". Geschästsieit: Wochentot von »>/, Uhr vormittags dis 3 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den P samten Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle ;u richten. 10. Mitglledsbeiträge: Mindestjahresbeitrag für Lichelmitgüeder: t Mk., p körperschaftlich» 10 Mk. Mit Rücksicht auf den vaterländischen »Zweck d» Vereins ist »in Hinausgehen über die Mindestbeiträge und Spenden »>" Bekanntmachung. Leitsätze für die Tätigkeit der Provinz- und Landesausschiisse des Vereins „Vaterlandsspende". In der außerordentlichen Mitgliederverjainmlung vom 20. Oktober d. I. soll eine Satzungsänderung be- schlossen werden, durch die der Vorstand ermächtigt wird, unter den gleichen Voraussetzungen, wie Obmän- ner bestellt werden, Provinz- und Landesausschiisse zu berufen, die nach den Richtlinien des Vorstandes zu arbeiten haben. Der Vorstand nimmt in Aussicht, in denjenigen Landestcilen, die sich dazu eignen, Provinz- bezw. Landesausschiisse zu berufen und dieselben nach folgen- den Gesichtspunkten arbeiten zu lassen: 1. Da der Vorstand daraus bedacht sein muß, daß die Einheitlichkeit der Vcreinsarbcit gewähr- leistet bleibt, daß die Anordnungen, die ihm seitens der Aufsichtsbehörden übermittelt werden, und die Vereinbarungen, die er mit anderen Organisationen getroffen hat, genau beachtet werden, muß er sich die Berufungen in die Pro- vinz- und Landesausschiisse und die Bestätigung ihrer Beschlüsse Vorbehalten. 2. Die Provinz- und Landesausschüsse tverden im Allgemeinen die Propaganda für den Verein in ihren Bezirken zu übernehmen haben. Aufgabe des Vorstandes wird cs jedoch sein, sür das ganze Staatsgebiet erforderliche Maßnahmen selbst durchzusühren. Vor allen solchen Schritten wird sich der Vorstand mit den beteiligten Pro- vinz- und Landesausschiisse» ins Einvernehmen setzen, damit ein gemeinsames Vorgehen gesichert wird. Z. Die von den Provinz- und Landesausschüffen gesammelten Spenden und Beiträge sind den Satzungen entbrechend dem Schatzmeister zuzu- sührcn. Der Vorstand wird den Provinz, und Landesausschüffen die sür ihre Tätigkeit erforder- lichen Mittel aus den Einnahmen ihres Bezirkes überweisen. 4. Der Verkehr mit de» Hauptsürsvrgeorganisatio- nen wird in der Regel durch die Provinz- und Landcsausschüffe zu führen sein. Sie tverden inner- halb der sür die Entsendung zur Vcrsügung stehenden Mittel verfügen können. Sobald die Zustimmung der Häuptsürsorgcorganisationcn hcrbeigesührt ist, ist das Material über die Ent- sendung der Kriegsbeschädigten dem Vorstande zu übermitteln, damit dieser die Vüdcrsürsorgc des Roten Kreuzes um Entsendung ersucht. 5. Die vorstehenden Gesichtspunkte werde» durch weitere ergänzt tverden, tvcnn sich im Geschäfts- verkehr mit den Provinz- und Landesaus- schüffcn ein Bedürfnis dazu Herausstellen sollte. Berlin, den 7. Oktober 1916. Der Vorstand. Dr. Velian. Erster Bürgermeister, Geschüftssührcnder Vorsitzender. Sammlungen. In de» letzten Tagen gingen ein von Herrn Ob- mann Goebel, Licguih 1000 Mk., Herrn Obmann Vogt, Cuxhaven 1600 Mk., Herrn Obmann BUcklcrs, Düren »880 Mk., Herrn Obmann Kneifs, Nordhaufen 10 542,40 Mk., Herrn Obmann Hackmann, Osnabrück 1550 Mk., Herrn Landrat des Kreises Rössel 2528,13 Mk., Herrn Obmann Ducrdoth, Berlin 207 Mk., Herrn Obmann Dr. Belian, Cilenburg 1821,69 Mk., Obmannschast Cüstrin 766 Mk., Herrn Obmann Trümpler, Qucrfurt 433 Mk., Herrn Obmann Joseph!, Ostrotvo 450 Mk., Herrn Obmann Busse, Blankenese 136 Mk., Herrn Ob- mann P Müller, Hcrmsdorf 242,75 Mk., Herrn Ob- mann Cäsar, Havclberg 100 Mk., Herrn Obmann Cbcling, Friedeberg 115 Mk., Herrn Obmann Christ- lieb, Jöllenbeck 45 Mk., Herrn Obmann Hcnnickc, Trier 200 Mk., Frau Oberförster Haack, Tiergarten 202 Mk., Herrn Obmann Dr. Beelih-Lüttringhauscn 485,50 Mk., Herrn Obmann Adamczyk, Gr. Wartenbcrq 192 Mk., Herrn Obmann Wilsterman», Wronke 223,50 Mk., Herrn Obmann Lctvin, Halle a. S. 394,55 Mk. Bekanntmachung Selbst in Kreisen, von denen wir glaubten anneh- men zu können, daß sic über unsere Bestrebungen unter- richtet sind, kommt uns noch häufig der Cinwand, daß der Staat verpflichtet wäre, die Aufgabe zu lösen, die die „Vaterlandsspende" sich gestellt hat. Wir bitten unsere verehrten Ausschüsse und Obmänner, wenn ihnen derartige Einwendungen begegnen, folgende Er- wägungen entgcgcnhalten zu wollen: Die Ausgabe, die sich die „Vatcrlandsspende" ge- stellt hat, daran mitzuarbeiten, daß unsere braven Vaterlandsvcrteidigcr nach ihrer Rückkehr in de» Stand gesetzt werden, mit voller Kraft sür die Sicher- heit und die wirtschaftliche Blüte unseres Volkes mit- zuarbcitcn, ist eine so wichtige, daß nach Veccndigung des Weltkrieges es kaum eine wichtigere Frage geben tvird als diese. Die staatlichen Verwaltungen (Heeres- verwaltung und amtliche Kriegsbcschädigtenfürsorge) können sich selbstverständlich nur mit einem kleinen Prozentsatz und naturgemäß nur mit den schwerste» Füllen beschäftigen. Ein weiterer Teil kann durch die Sozialversicherung und andere Organisationen versorgt werden; für die große Masse bleibt die private Wohl' sahrtspslege die einzige Hilfsmvglichkcit. Der Herr Staatskommiffar für die Regelung der Kriegswohl' sahrtspslege in Preußcen hat sich in dankenswerter, Weise aus den Standpunkt gestellt, daß jede Zcrsplittc-' rung auf dem von uns in Angriff genommenen Gebiete vermieden werden muß, und er legt'daher allen Organ!' sationen, die ähnliche Ziele verfolgen wollen wie wir, t» dringendster Form nahe, sich uns einzugliedcr», Auf diese Weise ist vor kurzer Zeit der Ausschuß der Kriegergenesungsheime 1915 mit seinem Vermögen vo» etwa 54 000 M. der „Vaterlandsspcnde" bcigetreten. Hieraus ergibt sich, daß die „Vatcrlandsspende" ein Arbeitsgebiet gewählt hat, das nicht anderen der»' senen Stellen Vorbehalten ist, und daß sie einigend und nicht zersplitternd auf dem Gebiete der Kriegswohl' sahrtspslege wirkt. Berlin, den 7. Oktober 1916. Der Vorstand. Dr. Velian, Erster Bürgermeister, Geschüftssührendcr Vorsitzender. Fürstlich Schaumburg-Lippischcs Ministerium. N. M. 11 084. Bückcburg, den 25. Sept. 1916. Aus die Eingabe voni 28. August d. Is. ver- längern wir hiermit unsere Erlaubnis vom 11. Apr" d. I. zur Sammlung von Geldspenden unter de» bisherigen Bedingungen bis zum 30. März 1917.' gez. Unterschrift. Hamburg, den 25. Sept. 1916. Auf das Gesuch vom 28. August d. I. Die am 28. April d. I. erteilte Erlaubnis -P Sammlung von Geldspenden zugunsten der deut- schen Kriegsbeschädigten wird hiermit bis zum 5 V Dezember d. I. verlängert. Der Staatskommiffar sür Kricgswohlfahrtspslcge. gez. Unterschrift. -herzoglich Anhaltische Negierung Abtl. des Innern: Dessau, den 12. September >9>w Gesch. Nr. 14 452 I. Aus die Eingabe vom 28. v: M. verlängern wsi hiermit die Erlaubnis vom 8. Mai 1916 Nr. 754 zgr Sammlung von Geldspenden unter den gleiche» Bedingungen bis zum 31. Dezember d. Is. gez. Untcrschtu'' Auch darin kann uns Bismarck den Weg zeigen; er hat schon vor dem Zusammenbruch des französischen Kaiserreiches, bereits am 28. August 1870, also noch vor der Schlacht von Sedan, davon gesprochen, daß man unter keinen 'anderen Bedinqunaen, als unter Landabtretungcn von Frankreich, Frieden schließe» würde. Ihm erschien es nicht unzweckmäßig, schon wäh- rend der Kriegshandlungcn, die damals wie heute die deutschen Heere siegreich in Feindesland führten, als Kriegszicl die Wiedergewinnung von Elsaß und Lothringen ins Auge zu fassen. Die Selbstverständlich- keit seiner, der deutschen Forderung, auss nachdrücklichste betont durch das ersolgreiche deutsche Schwert, erleich- terte die Erreichung des vom ganzen deutschen Volke sehnsüchtig erstrebten Kriegszieles. Heute steht ganz anderes aus dem Spiel! Auch der Zaghastestc muß er- kannt haben, um welchen Preis wir heute den Krieg führen und daß wir in alle Zukunft von England um unsere wirtschaftlichen Lcbensbedingungen betrogen werden sollen. Kriegszwcck ist für »ns geworden, uns K die teuflischen Crdroffelungsversuche Englands ungcrkriege zu wehren, und da gereicht es uns zur Genugtuung, daß wir zu diesem Kampfe das ganze Volk ausbieten können. Es kann ei» jeder in und' hinter der Front sein Schcrslein dazu beitragen, ja zum Helden wer- den im Käinpscn und Ertragen. Aber die Gurgel lassen wir uns nicht zuschnüren! Wir sind England wie zur See, so auch im Spiel der silbernen Kugeln, mit denen es uns leicht zu besiegen glaubte, gewachsen. Auch das ist ein Zweck des Krieges geworden, daß wir uns frei machen von der englischen Bevormundung im Welt- handel und aus dem Geldmarkt. Können wir von solchen Kriegszwecken nach mehr als zweijähriger Kricgsdauer sprechen, so danken wir das den herrlichen Leistungen unserer Heere und ihrer Führer, die nicht nur aus eigenen Fronten, sondern auch in treuer Bundes- genosscnschast an der Seite unserer Verbündeten tvohl das Größte geleistet haben, was bisher in der Kriegs- geschichte aller Völker zu verzeichnen war. Und eben in unserer Vundcstreuc, die noch nie versagt hat, er- füllen wir noch einen weiteten Kriegszwcck, der aus dem Wege Antwerpen Bagdad dauernd die Mittelmächte in wirtschaftlicher Selbständigkeit verbinden möge! Die silbernen Kugeln, mit denen England den Krieg gegen Deutschland zu sichren meinte, sind aus un- serer Seite! Mit der letzten Kriegsanleihe haben wir über 46;{, Milliarde» aus eigener Krast ausgebracht, während England teueres Geld aus Amerika beziehe» muß, auch seinen Heeresbedarf und die Rohstoffe sslir Mensch und Maschine. Wir haben alle Ursache, zu sein aus den Crsolg unserer 5. Kriegsanleihe, bckun» er doch den machtvollen Volkswillcn zum DurchhossP bis zum Endsiege. Dazu hat uns der englische ^icg^ minister durch seine rohen Aeußerungen über sein PL. nichtunqsziel ebenso geholfen, wie der vcrtrauensvo Ausblick des deutschen Äolkcs zu dem vom Kaiser f- wäyltcn Führer unserer Heere, dem Fcldmarschall Hindcnburg, den ein chinesischer Dichter jüngst als » „Mann des 20. Jahrhunderts" feierte. So ist cs ». auch mit dem Geldsiegc der Engländer nichts; w1c müssen sic, um bei ihrer sportlichen Ansdruckswcisc' bleiben, zurückschnallcn. Aber wir sollen uns »ichs „ r. bilden, England damit, oder in Zukunst geldlichP»^.,, ringen zu können: Amerika deckt ihm auch da Rücken! Wir haben einen Sieg errungen, wie so A einen aus dem Schlachtfeldc, aber durch sind n»r nicht! Nur die Frage muß sich England und > Bundesgenossen aufdrängcn, ob es sich angesichp, screr wirtschaftlichen Kraft an der >»ilttar zweifeln sic längst nicht mehr noch lohnt, das ~ j,je vergießen sortzusctzen. Cs sind doch eben nicht »lCI vin» silberne» Kugel» allein, die England opfern muss', auch die Menschenopfer Frankreichs und Nutz pg» könnten zur Einsicht führen, wie nutzlos das geworden ist. Lloyd George bat uns in der ^ Nr, 16. Deutsche Soldaten-Zeitung. 3 des englischen Rennstallcs zu verstehen gegeben, was uns droht, wenn unsere Feinde siegen. Wir aber sehen den kommenden Crcigniffen mit Ruhe und Ver- trauen entgegen. Davon ist auch der Erfolg der Kriegsanleihe ein beredter Zeuge und ein Beweis, daß nach wie vor das deutsche Volk sich seiner Pflicht bewußt ist. Die Zeichnung der Kriegsanleihe war ja nichts anderes als eine Erfüllung staatsbürger- licher Pflichten. Für das Ausland bedeutet sie einen Sieg im Sinne des Hindenburgschen Wortes, daß wir unsere Feinde nicht pur mit dem Schwerte, sondern auch mit dem Gclde zu schlagen imstande sind. Der Ausmarsch der Milliarden der neuen Kriegsanleihe wird begleitet von einer gleichzeitigen Hochflut sürsorgender Dpfcrsreudigkeit aus Anlaß des Abschlusses mancher Jahresrcchnungen der großen Industrieunternchmungen und des Erntedankfestes unserer ackerbautreibenden Be- völkerung. Auch da zählen die silbernen Kugeln nach Millionen. Und das sind Opfer auf dem Altar des I Vaterlandes, wirkliche Spenden, die beweisen, daß über die Pflicht hinaus die Gcbesreudigkcit und Möglichkeit des Gebens noch lange nicht erschöpft sind. Erst in Verbindung mit alle» Kriegsleistungcn der Wohltätig- keit hinter der Front kann man die Opfer Wirtschaft- bei Wysocko, Dubie u. Zarkow bereits im Feuer zusammenbrachen, bei Vatkow (am Sereth) durch frischen Gegenstoß deutscher Bataillone zurück- geschlagen wurden; 3 Off. 120 Mann gef. — Beim Heerbann Graf Äothmer nahmen die Russen bei- derseits der Zlota Lipa den Kampf wieder auf. Deutsche, östcrr.-ung. und türk. Truppen ließen an ihrem zähen Widerstande den oft wiederh. Sturm sich brechen. Der stcllenweis cingedrungcne Feind wurde sofort zurückgcworsen, büßte neben großen blutigen Verlusten 510 Gef. u. 8 M.-Gewehre ein. Die Stellung ist restlos behauptet. — Heerbann Erzherzog Carl: Bei Bohorodczany (an der Vystrzyca Solotwinska) schwächerer russ. Vorstoß ergebnislos. — Siebenbürgen: Die Rumänen er- neut geschlagen. Fm Görgcny-Abschnitt warfen österr.-ung. Truppen die Rumänen aus ihren Stel- lungen bei Libanfalva, wiesen am Vökecs-Kops 2ln- grifft’ ab und eroberten beiders. der Straße Ma- gyaros—Parajd eine verlorene Stellung zurück, lieber 200 Gef. — Verbündete Truppen unter Ge- neral v. Falkcnhayn haben nach glücklichen Gefechten bei Reps (Kökalom) und Krihcilma (Kiralyhalma) den Feind über de» Homorod und Alt zurückgc- Fleimstalsront stehen einzelne Unterabschnitte un- ter lcbh. Geschütz- und Minenfeuer. Ein im Col- bricon-Gcbiet angeschter feindl. Angriff kam nicht zur Entwicklung. Fm Pcllcgrine-Täl mehrere An- griffe eines Alpini-Bataillons abgewiesen. 7. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Fortdauer der großen Geschühschlacht an d. Somme. Sie griff auch aus die Front nördl. der Ancre über und ver- schärfte sich südl. der Somme besonders beiderseits Vermandovillers. Unser Sperrfeuer hat zw. Ancre und Somme feindl. Angriffe fast durchweg unter- bunden u. einen zw. Leboeufs u. Vouchavesnes gegen die Generale v. Boehn u. v. Garnier gerich- teten Stoß im ersten Ansatz erledigt. Cs kam nur zu kurzem Nahkampf südwestl. Sailly mit schwachen bis zu unserer Linie vorgedrungenen Abteilungen. Ein auf der Front Deniecourt—Vermandovillers— Lihons gegen General v. Kathen andringcnder franz. Angriff führte bei Vermandovillers zu er- bittcrtcn Nahkämpfcn. Sie sind zugunsten unserer tapferen schles. Regimenter entschieden, an deren zähem Widerstand schon während des ganzen Juli in derselben Gegend alle Anstrengungen der Franz, scheiterten. 0. Heerbann Prinz Leopold: Zahl der bei Vatkow (am Sereth) gef. Russen über 300 gestiegen. Bei- derseits der Zlota Lipa sortges. russ.' Angriffe wiederum blutig abgeschlagen. Kleine Vorstellung ludl. Micczyszczow aufgcgeben. Südöstl. Brzczany eine vom Gegner besetzte Höhe im Sturm wiedergewonnen. — Siebenbürgen: Auf der ganzen Ostfront Fortschritte, wir drängen dem durch den Gcisterwald zurückwcichenden Feinde hart nach; Nachhuten geworfen. Bei Abwehr rumün. Angriffe bcidersi des Rotcn-Turm-Passes 2 Off. 133 Mann gef. Südl. Höhina den Rumänen der Grenzberg Siglen entrissen. Bei Orsova wieder Gelände ge- Wonnen. Bk. Heeresgruppe Mackensen: An mehreren Stellen zw. Donau und Schwarzem Meer Angriff der Feinde abgcw. — Mazedonische Front:^ Starker feindl. Angriss westl. der Bahn Monastir—Florina brach vor den bulgar. Stellungen zusammen. — Dedeagatsch von See her ohne wesentl. Ergebnis ' beschossen. 1. Das starke italien. Feuer auf der Karsthochflüche ließ etwas nach. Nur einzelne Unterabschnitte zcitw. mit großer Heftigkeit beschossen. An der Fleimstal-Front die Fassaner Alpen, die Stellungen i», Gebiet der Lusia und die Front nördl. des Pele- arino-Talcs bis zur Marmolata unter heftigem Feuer aller Kaliber. Wiederholt Angriffe auf Gardinal, Busa Alta und Lima di Cece abge- wiesen. Nördl. des Pclegrino-Tales setzte nach Steigerung des Feuers abends ein allgemeiner An- griff gegen die Stellungen von der Costa Bella bis zur Marmolata-Scharte ein, der bis 10 Uhr nach- mittags überall blutig abgewiesen war. 8. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Neuer engl.- franz. Durchbruchsversuch zw. Ancre u. Somme ge- scheitert. Die dauernde Steigerung der Krastent- saltung des seindl. Geschützes der letzten Tage wies bereits daraus hin. In zähem Aushalten u. schwer. Kampfe hat die Armee des Generals Below den Riescnstoß — vielf. im Handgemenge oder durch Gegenangriff — im ganzen abgeschlagen. Nur in Le Sars u. nordöstl. Lesboeuss wie zw. Morval u. dem Walde St. Pierre Vaast ist der Gegner eingedrungen. — Südl. der Somme sranz. Angriffs- Versuche beiders. Vermandovillers vor den deutschen Linien im Sperrfeuer erstickt. — 5 feindl. Flugzeuge sind im Lustkamps und durch Abwehrgeschütze ab- gcschoffen; Hauptmann Voclcke setzte den 30. Gegner außer Gefecht. 0. Siebenbürgen: Die Rumänen weichen aus der gan- zen Ostfront. Die verbündeten Truppen haben den Austritt aus dem Gcisterwalde in das Alt-Tal und ins Vurzcnland erzwungen, in frischem Drausgehcn warfen sic den Feind weiter zurück. Kronstadt ist genommen. Bk. Heeresgruppe Mackensen: Bahnanlagen nordwest- lich Bukarest von unseren Fliegergeschwadern mit Bomben angegrisscn. — Mazedonische Front: An .vielen Stellen zw. Prcspa-Sec u. Wardar lebhafte Gcschühkämpfe. Beiders. der Bahn Monastir— Florina einzelne feindl. Vorstöße abgewiesen. 9. Oktober. W. Heerbann Herzog Albrccht: Nahe der Küste u. südl. Npcrn sowie aus der Artoisfront der Heeres- gruppe Kronprinz Rupprecht rege Feuer- und Strcisschartütigkcit. Die gewaltige Sommcschlacht dauert an. Fast steigerte der Feind noch seine An- strengungen, um so empfindlicher ist für ihn die schwere, verlustreiche Niederlage, die ihm das hel- denmütige Fußvolk u. das starke Geschützvolk des Generals v. Below bereitet haben. Nicht das kleinste Grabenstück auf der 25 Kilometer breiten Schlachtsront ist verloren. Mit besonderer Heftig- und in kurzer Folge stürmten die Engl. u. Franz., ohne Rücksicht aus ihre außerordentlichen Verluste zw. Gucudecourt ». Bouchavcsncs an. Die Trup- pen der Generale von Boehn u. v. Garnier schlugen sic jedesmal restlos zurück. Bei Le Sars bei Säuberung eines Cngländcrncstes 90 Mann gef., 7 M.-Gewebre erb. 'Der Geschühkampk erreichte Reliefkarte zu den Kämpfen bei Hermannstedf-RoterTurm-Pass. !fcher Kraft des deutschen Volkes voll würdigen und de,,, ~c Berechtigung zu freudigem Stolz gegenüber Fl Ergebnis der letzte» Kriegsanleihe znerkenncn: ,,F» Mde» und in Nöten zeigt unser Volk sich echt!' , Zeittafel ver Krlegserelgnlffe. .Oktober. ' Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die Geschütz- chlacht z,v. Ancre u. Somme ging heftig weiter; Anschluß an drei morgens gescheiterte engl. An- sssisse lebh. Handgranatenkämpse bis in den Abend 8,'nein. Zw Morval u. Vouchavesnes nachmittags Angriff starker sranz. Kräfte. Truppen der Gene- 'alc von Boehn u. von Garnier schlugen den Stoß ^7 -W. Frügicourt ». Bouchavcsncs »ach hartem ?'nhka„,ps — blutig ab. Südl. der Ancre snschtcn v Fcucrkämpfe zeitweise merklich aus. ' Heerbann Prinz Leopold: Bei Luck 0 Oss. 622 ,f?»n gef., 8 M.-Gcwehrc erb. Zw. den Vahn- ."ue„ von Brody u. Zborow nach Lemberg folgten nrke,„ seindl. Feuer wiederh. kräst. lllngrisse, die drängt. Die hartnäckig verteidigte Stellung am Sinca-Abschnitt ist erstürmt; 2 Offiz. 220 Mann gcs., 2 schwere, 28 Feld- und 13 Fußvolk-Geschühe erb. Der Gegner ist im Rückzuge durch den Gcisterwald, er wird verfolgt. Bk. Heerbann Mackensen: Nur einem Teil der bei Rjahovo über die Donau gegangenen rumün. Truppen ist es gelungen, sich aus das nördl. Strom- user zu retten, der Rest stieß aus die von Tutraka» anmarschierenden verbünd. Truppen u. wurde ver- nichtend geschlagen. Feindl. Angriffe östlich der Bahn Lara Orman—Cobadinu abermals gcschel- tcrt Lustschiss „. Flieger griffen Bahnanlagen und Truppenlagcr nördl. der Donau an. — Mazcdo- nische Front: Die am linke» Strnma-Ufer stehenden bulg Truppen räumten in der Nacht ohne seindl. Störung einige der am weitesten vorgeschobenen Orte. I. Aus der Karsthochslüchc hielt das starke ital. Ge- schütz- und Minenwerserseucr nun schon den fünften Tag ununterbrochen an. In den Nachmiltags- stunden versuchte der Feind mehrere Fußvolkan- «risse, die jedoch in unserem znsammcnfassendcn Geschühseuer überall nbllicz scheiterten. An der 4 Deutsche Soldaten-Zeitung. 9lr. 16. Lohgerberin bei der Arbeit. auch nördl. der Ancre u. südl. der Somme, so bei- derseits von Vermandovillers, größere Heftigkeit. — Heeresgruppe Kronprinz: Umfangreiche deutsche Sprengungen in den Argonnen zerstörten die sranz. Gräben in betracht. Ausdehnung. Oestl. der Maas frischte das beiderseitige Feuer zeitweise merklich auf. — Wir verloren im September 20 Flugzeuge im Luftkampf, eins wurde vermißt. Der sranz. ». engl. Verlust beträgt im Luftkamps 97, durch Ab- schuß von der Erde 25, durch unfreiwillige Lan- dungen innerhalb unserer Linien 7, im ganzen 129 Flugzeuge. 0. Heerbann Prinz Leopold: Gegen einen Teil der kürzlich anqegrifscnen Front westl. Luck wieder- holten die Russen ihre Angriffe ohne jeden Crsolc, u. bei größten Verlusten; auch hier eine blutig» Niederlage unserer Feinde. Südöstl.' Vrzezanv ruff. Vorstöße abgeschlagen. — Heerbann Erzherzog Carl: In de» Karpathen schoben wir durch über- raschendes Vorbrcchcn an der Baba Ludowa unsere Stellung vor u. verteidigten den Gclündegcwinn im heftigen Nahkampf. — Siebenbürgen: Der Vor- marsch in Ost-Siebenbürgen fortgesetzt. — Die Ru- mänen sind in der Schlacht von Kronstadt geschla- gen; vergebens griffen ihre von Norden eintrcsfen- den Verstärkungen in den Kamps nordöstl. Kron- stadt ein. Törczvar wurde genommen. Der Geg- ner weicht auf der ganzen Linie. 8Ir. Heeresgruppe Mackensen: Deutsche Truppen, un- terstützt durch österr.-ung. Monitore, setzten sich durch Handstreich in Besitz der Donauinsel nord- westlich Svistov, 2 Oss. 150 Mann gef., 6 Geschütze erb. — Mazedonische Front: Westl. der Bahn Monastir—Florina feindl. Angriffe abgeschlagen, östl. d. Bahn gelang es dem Gegner, aus dem linken Ccrna-Ascr Fuß zu fassen. 1. Die feindl. Geschütz- und Mincnwersertütigkeit im südl. Teil der küstcnlünd. Front dauert fort. Ital. Fußvolk, das an der Karsthochfläche südl. Nova Äas u. bei Gocrz gegen Sv. Katarina zum Angriff vorzugchen versuchte, durch Sperrfeuer abgcw. — In den Fassancr Alpen im Abschnitt Gardinal— Coldose stundenlange erbitterte Nahkümpfe. Der angreisendc Gegner — mehrere Bataillone stark — wurde völlig abgcw., alle Höhenstellung, behauptet. 8. In der Nacht vom 8. auf den 9. Okt. haben k. u. k. Sec-Flugz. Bahnhof und militür. Anlagen von San Giorgio di Nogaro und Latisana, ferner die Abwehrbattcricn von'Porto Buso, den Innenhasen von Grado und Batteriestcllunqen am unteren Isonzo erfolgreich mit Bomben belegt. >0. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht: Auch gestern führte der Feind, vorwiegend in de» Abend- und Nachtstunden, starke Angriffe aus d. großen Kampf- front zw. Ancre u. Somme. Sic blieben sämtlich erfolglos. Angrisssversuche der Franz, östl. Vcr- mandovillcrs verhindert. - Heeresgruppe Kron- prinz: Beiders. der Maas lebhafte Geschütz- u. Mi- nenwerscrkämpse. <>. Heerbann Prinz Leopold: Bei Kol. Ostrom (am Stachod nordwcstl. Ludk) warsen wir die Russen ans einer vorgeschobenen Stellung und wiesen Ge- genstöße ab. Deutsche Abteilungen sliirmtcn mit ganz geringen eigenen Verlusten das Dorf Herb»- tow westl. der Narajowka, 4 Oss. 200 Mann gef., einige M.-Gewehre erb. Heerbann Erzherzog Carl: In den Karpathen russ. Gegenangriffe vor der Baba Ludowa gescheitert. — Siebenbürgen: An der Ostfront ging es überall vorwärts. Der Austritt aus dem Hargitta- und Varolcr-Gebirge in die obere und untere Csik erzwungen. — Beider- seits Kronstadt dräügen die siegr. Truppen den ge- schlag. Rumänen schärf nach. Bisher aus der drei- tägigen Schlacht von Kronstadt eingebracht 1175 Gef., 25 Geschütze (darunter 13 schwere), zahlreiche Geschoßwagen u. Waffen; außerdem erbeutet zwei Lokomotiven, über 800 meist mit Verpflegung be- ladene Eisenbahnwagen. Der Feind hat sehr schwere blutige Verluste erlitten. — Westl. des Vulkan-Passes wurde der Grenzberg Ncgrulni genommen. Lik. Mazedonische Front: Der Feind setzte seine An- griffe gegen die bulgar. Truppen im Cerna-Vogen (östl. der Bahn Monastir—Florina) fort. Cr er- reichte bei Skocivir kleine Vorteile, sonst wurde er überall abgeschlagen. I. An der küstcnl. Front schritten die Italiener nach achttägiger starker Vorbereitung durch Geschütz, und Mincnseuer gestern nachmittag zw. San Grado di Merna u. dem Doberdo-See zum allgemeinen An- griff gegen die Karsthochflüche. Cs war ein Ehren- tag sür die dort fechtenden österr.-ung. Truppen. Das andauernde Feuer hatte sie nicht zu erschüttern vermocht. Mit ungebrochener Kraft schlugen sie den wuchtigen Ansturm des Gegners unter schwersten Verlusten zurück und behielten ihre Stellungen aus- nahmslos im Besitze. — Die Kämpfe an der Fleimstal-Front dauern fort. Im Lusia-Gcbiet brachte eine Streife 53 Ges. Mehrere starke An- grisfe der Ital. gegen Gardinal—Busa Alta abgew. Auch zw. Suganer- u. Ctschtal ist der Feind stellen- weise sehr rührig. Am Pasubio ein größeres Ge- 8. der Nacht vom 8. aus den 9. Okt. belegte ein k. „. k. Sceflugzeuggeschwader Flugstation u. Hafen- anlagen von Älora (Valona) sehr crfolgr. mit Bomben. In der Nacht vom 9. auf den 10. Okt. griff ein k. u. k. Seesluazcuggcschwader die mili- tärischen Anlagen von Monfälcone, die feindliche Seeslugstation bei Grado, ein anderes den Bahnhof und die Militär. Anlagen von San Giorgio di No- gara sehr wirkungsvoÜ an. Cs wurden viele Voll- treffer erzielt. 11. Oktober. W. Dem Heerbann Herzog Albrccht der Artois-Front der Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht gegenüber entfalteten die Engländer lebhafte Strcisschärtätilf- keit. — An der Somme folgten dem stärken, weit über die Ancre nach Norden übergrcifendcn feindl. Feuer abends und nachts zahlr. Tcilangrifse, aus der Linie Morval—Vouchavesncs besonders kräf- tig mehrfach wiederholt. Bei Sailly hat sich der Gegner auf schmal. Front in unserer ersten Sturm- linic festgesetzt, sonst wurde er durch Feuer oder im Nahkampf abgeschlagen. Bei Thicpval Kamps um einen kleinen Stützpunkt. — Südl. der Somme drangen die Franz, nach dem mehrtägigen Vorbe- rcitungsscuer in unseren auf Vermandovillers vor- springendcn Bogen ein, wir gingen aus die vorbe- reitete, abschncidendc Linie zurück. In der ausgc- gcbenen Stellung liegen die Gehöfte Gencrmont imd Bovent. — Unsere Flieger schossen 4 Flugzeuge hinter der seindl. Linie ab. — Heeresgruppe Krön- Prinz: Bei Prunay (südöstl. Reims) stieß eine deutsche Crkundungsabtcilung bis in den dritten sranz. Graben vor und machte Gef. — Die in den letzten Tagen erhöhte Feucrtätiqkeit im Maas-Ge- biet nahm besonders östl. des Flusses zeitw. zu. Abends kleine Handgranatcnkämpse bei Thiau- mont—Fleury. Oestl. Fleury sranz. Vorstoß ab- gewiesen. 0. Siebenbürgen: Im Maros-Tale noch zäher Wider- stand d. Feindes. Im Görgeny-Tale u. nordöstl. Pa- rajd gab er erneut nach. Oestl. Csik-Szcreda und \ weiter südl. im Alt-Tal wurde er geworfen. Die Versolaung der bei Kronstadt geschlagenen 2. ru- man. Armee wurde fortgesetzt. Bk. Unsere Flugzcuggcschwadcr bombardierten mit Er- folg Truppcnvcrkchr bei Konstanha. — Mazedo- nische Front: Neben stellenw. lebhafteren Fcncr- kämpsen gab cs an der Ccrna, an der Nidza-Pla- nina u. öci Ljumnica (westl. des Wardar) ergeb- nislose seindl. Vorstöße. 1. Zw. St. Peter u. d. Meere gewann starker ital. Angriff Raum und wurde schließlich überall zurüä- gcschlagen, 1400 Gef. 12. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht: Beiders. der Somme Fortgang der Schlacht. An der ganzen Front zw. Ancre und Somme entfaltete das Gc- schützwcsen große Kraft. Fußvolk-Angrisse der Engl, nordöstl. Thicpval wie aus Le Sars- Gueu- dccourt meist schon im Sperrfeuer gescheitert. Gegen Abend setzten aus der Front Morval-Bou- chavesncs starke Angriffe ein, die bis in die frühen Morgenstunden fortgesetzt wurden. Gegen die Stellungen des Infanterie-Regiments Nr. 68 und des Ncservc-Insanterie-Regts. Nr. 76 bei Sailly stürmte der Feind sechsmal an. Alle Anslren- gungcn waren ergebnislos. Unsere Stellungen sind restlos behauptet. — Südl. der Somme ging der Kamps zw. Genermout und Ehaulnes weiter. Mehrf. sranz. Angriffe abgeschlagen. Die heiß umstrittene Zuckerfabrik von Gencrmont in unserm Besitz. Im Dorfe Ablaincourt erbitterte Häuser- kämpfe. 0. Im Maros-Tale hielt der Feind dem umfassen- den Angriff nicht stand. Auch weiter nördl. beginnt er zu weichen. Cr wird auf der ganzen Ostfront vcrsolgt. — Die 2. rumän. Armee in die Grenz- stellungen zurückgew.' In den Gcbirgskämpsen der beiden letzten Tage sind 18 ,Osf., 639 Mann, ein 10-Zcntimctcr-Geschüh, 5 M?-Gcwehre, viele Ge- schosse und Gewehre in unsere Hand gefallen. — Feindl. Vorstöße beiders. des Vulkan-Passes ab- geschlagen. Bk. Mazedonische Front: Zahlr. feindl. Angrissc an der Ccrna gescheitert. Westl. u. östl. des Wardar machte der Gegner erfolglose Vorstöße. 1. Große Fußvolkkämpse am Südflügel d. küstcnländ. Front. Die Ocst.-Ung. behaupten sich. Bei Lok- vica nahe der Wippach ital. Angriffe abgcwicscn. Westlicher Kriegsschauplatz. Das unverrückbare Ziel für uns in diesem Kriege muß bleiben, mit unseren und der treuen Verbündeten Heeren den Feind nicderzuwerfen. Wir mliffen da hindurch, es Hilst uns nichts, es ereignet sich kein Wunder, kein Zufall springt uns bei. Deshalb ist cs vergebliches Hoffen und schwächt nur unser Ansehe», wenn wir bei jedem Ministcrwechsel in einem feind- lichen Lande zu erforschen suchen, ob der neue Her» vielleicht uns freundlicher gesinnt sein könnte. Äsir führen doch heutzutage keinen Kabinettskrieg, sonder» dieser Weltkrieg ist zum Volkskrieg geworden, wohi» wir auch blicken. England hat es' durch lügenhafte Verdächtigungen Deutschlands verstanden, überall die Volksleidenschasten sür seinen Krieg gegen den wirt- schaftlichen Nebenbuhler zu erregen und jedem Verbü»' detcn vorzurcden, er kämpse um sein Dasein gegen dc» preußisch-deutschen Militarismus, der alles' zu ver- schlingen drohe. Selbst in Amerika hat cs den Ver- dacht erweckt, Deutschland wolle auf amerikanische»' Boden Kolonien erwerben, nur um Stimmung gege» uns zu machen. In seiner Schurkenlogik fragt Cnglg»? nicht viel nach den Möglichkeiten und beschuldigt uns der Antreue gegen unsere Bundesgenossen, der Habsucht gegen die Neutralen, ja selbst der Vergewaltigung der eigenen etwa der Negierung nicht ganz ergebene» Staatsbürger. England ist jedes Mittel recht, um die Welt gegen Deutschland, als den Führer der Mittel- mächte, äufzubringcn. Daraus erwächst uns die Pflicht, mit aller Kn,st nicht nur zu widerstehen, wie wir es bis jetzt vermocht, sondern den Kampf eben mit der am der anderen Seite sührendcn Macht, mit England, bst zum endgültigen Erfolge dnrchzusühren. Hinweg afft mit der weichlichen Friedenssehnsucht, die sich kundgws in der Besprechung jedes Regierungswechsels und aller noch so törichten Fricdensgerüchtc, oder der uns vo» unseren Feinden angedichteten Fricdcnsanerbictunge» und Vcrmittlungsvor'schlügc. Cs ist nichts damit, ei gibt auch keinen Sondersricdcn anders als durch unser gutes Schwert. Stärken wir dieses mit allen Mittel» und verschonen wir die Kämpfer da draußen mit »»' Nr. 16. Deutsche Soldaten-Zeitung. 5 Die Frau als Kellnerin im Speisewagen. seren kleinen Sorgen, damit sie nicht müde werden und nicht zweifeln an der großen heiligen Sache, für die sie sich zu opfern noch immer bereit sind. Und her All- mächtige gebe unseren Führern Erleuchtung, daß sie unverrückbar das Ziel des endgültigen Sieges im Auge behalten und auf diesem Wege nicht nur einen ehren- vollen, sondern auch einen sicheren Frieden auf lange hinaus erringenI _____ Englands Frontwechsel. Nach den beispiellosen an Wahnwitz grenzenden englischen Friedcnscrörterun- gen, die nichts geringeres als die Vernichtung Deutsch- lands forderten, hört inan plötzlich von drüben eine mildere Tonart. Kann man uns nicht bezwingen, so sollen wir selbst' an unserem Untergang Mitwirken, in- dem wir durch einen vorzeitigen Frieden England ins Garn laufen. Da wir dann England gestatten würden, »ns wirtschaftlich tot zu machen, vom Meere und dem Handel der Welt abzuschlicßcn, was die gänzliche Ver- armung unserer in der Industrie arbeitenden Bevölke- rung bedeutete. Kurz, wir sollen uns selbst erdrosseln, da unseren Feinden es mit Waffengewalt nicht ausführ- bar erscheint. Das freundliche England ist säst gefähr- licher als das verleumderische geifernde. Michel soll sich hüten, in die neue Falle zu gehen! Zahlen beweisen nichts — oder doch?! Auf der Pariser Konferenz dieses Frühjahrs rühmte man, daß °ie Ztz Abgesandten unserer Feinde mehr als die Hälfte mr Gesamterdoberfläche vertraten, nämlich 72 563 976 Quadratkilometer mit 839 800 000 Einwohnern. Aus diesen Zahlen erwächst unseren Feinden nicht eben ein Ruhmestitel, denn wir Mittelmächte können nur mit ' a Millionen Quadratkilometer aufwartcn und 100 Mil- lionen Menschen, aber das Verhältnis 8 zu 1 hat uns aicht überwunden. _ Die „Times" meldet über die doppelte Laufgrabcn- nuie bei Le Sars und Cancourt l'Abbaye: „Anmittcl- bar nach dem Angriff der Engländer haben die Deut- schen mit ihrer bekannten Geschicklichkeit alle Wegkreu- zungen, Granatlöchcr und ähnliches sofort für kräftige, n?vgcschobcne Maschinengcwchrstellungcn verwendet. s?icse äußerst starken neuen Laufgräben drohen große Schwierigkeiten zu bereiten. Im Zentrum ist hier °°nn auch der Angriff vorläufig zum Stehen ge- . Seit Kriegsbeginn verloren das englische Heer und Je Flotte nach amtlichen englischen Angaben in den Verlustlisten bis zum 12. September tausend Flieger. In einer Ncde in Lincoln sagte der Chef des bri- chchcn Gcncralstabs Robertson: „Das Ende ist noch «scht in Sicht. Wir müssen daraus gefaßt sein, daß der schupf während eines Zeitraumes, der unmöglich be- V»nut werden kann, fortgesetzt wird. „Ganz bis zu !r»de" jst aber die Losung. Wir haben die allgemeine P>e,,stpflicht ji, der Theorie angenommen, aber wir -dunen noch mehr tun. Wir brauchen weiter Mann- basten. Wir brauchen jeden Mann, der im Lande Mchrlich ist. Cs ist die Pflicht der Regierung, diese ^agc zu lösen." >. Südasrilanischer Ossizier zu werden, ist zur Zeit >>>,,- Der Befähigungsnachweis kann schon durch An- stdvbung von 25 Rekruten erbracht werden. Daß es in tzWand leicht ist, Ofsizier zu werden, ist bekannt, in afrika aber haben sich die Engländer wieder cin- 2. selbst Überbote». Wie sie sich nnt diesen Ossiziere» ^ Nude», kann »ns gleich sein, aber nur entnehmen j^uus, mit welche» Mittel» sie daraus bedacht sind, l,,- Eigenes kostbares Leben zu schonen und dafür in ^ Welt das so nötige Kanonensulter beizutreiben. Wahrheit und Dichtung. Rach den englischen Berichten werfen unsere törichten Luftschifführer ihre Bomben planlos ins Feld mit dem fast lächerlich ge- ringen Erfolge, mal hier und da ein Kind zu töten, oder ein' Haus zu zerstören. Vielleicht soll sich die also durch die Presse bediente Oefsentlichkeit gar wundern, daß die Deutschen diese, wie der Absturz von nun schon drei Schissen, zeigt, doch waghalsigen Fahrten immer noch wiederholen? Run, unsere Luftschisfer wissen auch zu beobachten und unser Heeresbericht sagt gewiß nicht zu viel, wenn er ganz nüchtern von dem'Erfolge der Be- schießung englischer Waffenplätze und Kriegsindustrie- Stätten' gemeldet. Ein anschauliches Bild' von dem wirklichen Eindruck unserer Luftschisse aus die Bevölke- rung von London gibt denn auch ein norwegischer Kaufmann, der einem der letzten Luftangriffe aus Lon- don beiwohnte und darüber in der „Münch.-Augsb. Abdztg." berichtete: „Das Londoner Geschästsleben wickelt sich mit Einbruch der Nacht in den Kellern ab. Daselbst befinden sich Kontore und Mustcrlager, Bars und auch einige Musikhallen, die wegen der „Zeppclin- sicherhcit", die sie marktschreierisch anzeigen, gute Ge- schäfte machen. Auch Geschoßdrchereien sind in großen, geräumigen Kellern untergebracht. Ich befand mich gerade in den Lagerräumen eines großen Lebensmittel- Hauses, als der' Zeppelinangriff ziemlich unvermutet cinschte. Wir horchten mit ungehaltenem Atem, dicht in unserer Nähe mußte eine Bombe gefallen sein, denn cs gab einen entsetzlichen Donner und eine Erschütte- rung, als ob die Erde auseinanderbrechen wollte. Alle Anwesende» waren vor Schreck kreideweiß. — Plötzlich wurde die Tür zu unseren Kellerräumen aufgerissen, der König, die Königin und der Herzog von Connaught traten ein, in Begleitung eines kleinen Gefolges. Der König wollte die Nacht im Buckingham-Palast ver- bringen. Doch die königlichen Kraftwagen konnten den Weg dahin nicht ohne die größte Gefahr zurücklegen. Die Bomben der Zeppeline' hatten die Straßen an vielen Stellen tief aufgewühlt, und es hätte nicht viel gefehlt, so wären die königlichen Wagen in eine solche Vombcngrube gestürzt. Man konnte unmöglich weitcr- sahrcn, denn auch die herabfallcndcn Geschosse der Vallonabwchrgeschütze bildeten eine schwere Gefahr. Der König hatte auf Wunsch der Königin besohlen, so- fort in dein nächsten Keller Unterkunst zu suchen. Die Königin sing vor Nervosität zu weinen an. Cs war, als ob man die Herzen aller schlagen hörte. Eisige Ruhe — hin und wieder unterbrochen von dem Donner der cinschlagcndcn Geschosse. Der König mußte unge- fähr anderthalb Stunden in dem Keller bleiben, wäh- rend dieser Zeit hat er keine drei Worte gesprochen." Infolge der andauernden Luftangriffe verläßt die Bevölkerung Englands ihre Wohnungen in der Nähe von Geschoßwerken und sucht sichere Gegenden aus. Die Arbeiter vieler Betriebe weigern sich,' nachts zu arbeiten. Auf Veranlassung der Regierung wird eine Kommission die Arbeiter besuchen, um beruhigend zu wirken. Die von den englischen Behörden beschlagnahmte Ladung des schwedischen Motorschisfes „Pedro Christophcrscn" ist mit Genehmigung der englischen Regierung von der britischen Heeresverwaltung ausgc- kauft worden. Die Ladung, für die 2 Millionen Kro- nen bezahlt werden, bestand aus 1000 Ballen Baum- wolle, aus 1000 Tonnen Häute und 100 Tonnen Gerb- stosse, die aus Argentinien stammten. Cxpr. Korr. Ein Pfund Fisch kostet an der Ostküste Englands seit voriger Woche 1 Schill. 6 Pence (etwa 1,50 Mk.). — In Ymuidcn ist ein englischer Dampfer angekommen, der nur zur Beförderung von Seefischen von Holland nach England Verwendung finden soll. Die wichtigsten Lebensmittel in Frankreich haben sich um 75, 100, ja 120 v. H., und die Kohlen um 120 v. H. verteuert. In England ist ein fleischloser Tag geplant. Da der französische Charakter dem gesetzlichen Zwange und der Nachahmung deutscher Maßnahmen abgeneigt ist, empfiehlt man freiwillige Enthaltsamkeit für Flcrsch, Gebäck, Alkohol usw. an bestimmten Tagen. Zwei der bedeutendsten Gassabriken in Paris müssen demnächst wegen Kohlenmangel ihren Betrieb aus einige Zeit, voraussichtlich vorerst aus vier Tage, einstellcn. Das sei um so beunruhigender, als man erst im Herbst sei. Die für das französische Kricgsministerium arbei- tende Gcschoßwerkstätte Girard, eine der bedeutendsten Werkstätten von Thurnon, soll durch eine Feucrsbrunst vollkommen zerstört worden sein. Der Schaden, der noch gar nicht übersehen werden kann, muh sehr bedeu- tcnd sein. 4000 ZZ'Zentinicter-Gcschühe amerikanischer Her- kunft stehen an der Somme, teils im Kamps, teils beim Nachschub. In Kanada stehen 20 000 Amerikaner, die im Kampfe für den Verband ausgebildet sind oder werden. Als die amerikanische Regierung bei der kanadischen Regierung dagegen Einspruch erhob, daß diese Amerika- ner' alle die Stcrnkokardc tragen, erhielt sie die Ant- wort, daß jede Einheit des kanadischen Heeres eine amerikanische Legion sein könne. Die Leute bestehen zum überwiegenden Teil aus Schwärmern, die sich für ein Werkzeug der Vorsehung halten, um Deutschland zu strafe». (?) Um die belgische Front in Nordsrankreich zu stär- ken, beschloß angeblich die Negierung i» Havre, im nächsten Frühjahr mehrere Regimenter schwarzer Kongolruppcn an die Westsront zu senden. Die Umdrehung der Tatsachen bedeutet es, wenn 0 Kreise, mcht nur bei unseren Feinden und llcn, sondern selbst im lieben Deutschland von der Eroberungssucht und Annexionslust einer deutschen Kriegspartei sprechen, die durch ihre unerfüllbaren Forderungen den Krieg verlängere. Ist es bei den Außenstehenden eitel Heuchelei,' so bei den eigenen Landsleuten Verblendung aus dem Boden der uns so unheilvoll ^wordenen Völkerbeglückung, von der wir trotz der Erfahrungen dieses Krieges,' der auf unsere Vernichtung hinauszielt, immer noch nicht geheilt sind. Von einer Verständigung wollen aber unsere Feinde garnichts wissen! Sie haben ja auch in Wirklichkeit schon unsere Kolonien „annektiert". Sie sprechen es offen aus, was sie erstreben: Die Franzosen wollen mehr als die, wie sie jagen, verlorenen — der Geschichte nach von uns wiedergewonnencn — Provinzen, die Russen Konstantinopel und den Osten Deutschlands und Oesterreichs, die Rumänen — schweigen wir davon, weil es lächerlich ist —, aber die Italiener doch das Tren- tino — und können nicht einmal ihre afrikanischen Be- sitzungen behaupten! Wo sind also die Eroberer? Wir sind nicht auf Eroberungen ausgegangen, sondern zogen das Schwert nur zur Verteidigung gegen räuberischen Uebcrsall. Sollen wir uns nun aber, wo wir siegreich in Feindesland stehen, dazu bequemen, zuzusehen, wie man unsere Kolonien raubt, uns von dem Handel der Welt absperrt, uns auszuhungern droht, ohne daß wir unsere günstige Stellung dazu benutzen, in Zukunft zu verhindern, daß uns so etwas wieder geschehen kann. Unsere Feinde, England vorweg, verdrehen die Tat- sachen. Sie behaupten, den Krieg durch den Krieg zu bekämpfen und finden mit solcher Redensart billigen Anklang bei den Neutralen. Der Krieg soll den Mili- tarismus auslöschen, den man selbst durch höchste Stci- gcrung aus der eigenen Seite in Preußen-Deutschland zu bekämpfen suchte — des eigenen Marinismus wird dabei nicht gedacht! Und hat nicht Frankreich mehr ge- rüstet zur Revanche als wir vor diesem Kriege? Hat es nicht auch Rußland befähigt, seine Organisation zu vollenden und sein Vahnnetz auszubauen, um gegen Dcutschland-Ocsterrcich ausmarschiercn zu können? Wo in aller Welt ist der herausfordernde Militarismus und Marinismus gewesen vor diesem Kriege? Und in England weiß man es jetzt, was Militarismus heißt, das Land trägt schwer an der doppelten Last zu Lande und zu Wasser, und das ist gut so! Krieg dem Kriege sagen die Engländer. Nie wieder sosl nach diesem Kriege die Möglichkeit gegeben sein, von neuem Krieg zu führen. Und doch gibt es bereits Propheten, die von einem neuen Kriege sprechen, der die östliche Halb- kugel erschüttern soll. Vielleicht wird England da seine Stellung in der Welt gegen seine bisherigen Verbünde- ten zu verteidigen haben. Niemand >vi'rd mehr aus seiner Hut sein müssen, als England, nach diesem. Kriege. Deshalb schont cs auch seine Flotte. Und cs wird dem Militarismus verfallen bleiben als einer Notwendigkeit der Selbstverteidigugg und erkennen, oder eingcstehe» müssen, daß der Militarismus, den sie im Hinblick aus Preußen-Deutschland verunglimpften, keine Bedrohung bedeutet, sondern Selbsterhaltungs- trieb. Dieser aber gebietet dem siegreichen Staat auch, sich der ihm durch hie Kriegslage gewordenen Mittel zu bedienen, um einen neuen Krieg äbzuwenden. Nicht durch Verständigung mit heuchlerischen Feinden, sondern Der weibliche Varbier. 6 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 16. in Erstarkung an den Grenzen gewinnen wir die Bürg- schaften siir einen dauernden Frieden. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Hoffentlich kann man das auch von unseren Feinden sagen, die in der Einsicht in die wirkliche Kriegslage Fortschritte zu machen scheinen. In Russland will man ich nicht recht wieder auf die nächste Frühjahrsossen- ive — wie im vorigen Jahre — vertrösten lassen; es chwindct das Vertrauen in die Heeresleitung angesichts der trotz der ungeheuren Menschenopfer nicht erreichten Kriegszicle. Man erkennt auch, dass die deutsche Füh- rung die bestimmende für die Kriegshandlungen ist. Die Engländer meinen, ohne neue Rekruten die Partie! nicht gewinnen zu können, rechnen auf die Einführung der Dienstpflicht in Irland, auf portugiesische und an- dere noch fraglichere Hilssvölkcr — Griechen? Aber dass es mit dem Stahlrcgcn allein nicht zu machen ist, sehen sie und auch die Franzosen ein. Letztere rechnen bei einem gleichen Fortgang des durch das mechanische — Vcrnichtungsverfahrcn mittelst englisch-amerika- nischer Maschinen errungenen Geländegewinncs 18 wei- tere Monate, bis sie die alte Grenze auf dem noch immerhin beschränkten Kriegsschauplätze des jetzigen Angrisfs erreicht haben werden. Die Technik allein wird den Erfolg nicht bringen, und vergeblich wendet Frankreich sich an England oder Russland um Menschenhilfe. Russland soll Menschen noch haben, aber es ist in seiner Abgeschlossenheit, die der kommende Winter verschärfen wird, unfähig, sie zu bewaffnen. Man beginnt in Frankreich auch die Engländer richtig einzuschähcn, die in den von ihnen besetzten Gebieten als die Herren auftreten. Die Engländer waren die ganze Hoffnung der Franzosen für die Sommcroffen- sive, von der man enttäuscht ist. Die Zuversicht aus den Ausgang des Krieges beginnt zu schwinden. Das läßt sich auch aus einem „stellenweise" anständigeren Tone ver englischen und französischen Presse erkennen. Aber Sibirien abgeschobencn Flüchtlinge des Kriegsschau- > Platzes, die übrigens auch zum grössten Teil gezwungen den Weg nach dem fernen Osten angetretcn haben. Cs sind deutsche, jiidischc, polnische und mohammedanische Flüchtlinge, die nun gezwungen werden, sich dauernd in Sibirien anzusiedeln. Cs soll sich um Millionen Ver- triebener handeln, die sich aber zum größeren Teil noch im Innern Rußlands aufhalten. Dort fallen sie lästig, und deshalb will man sie nach Sibirien abschieben, wo in Eile Städte entstehen, die nach amerikanischem Muster einer raschen Entwicklung cntgegengehen. So weiß Russland aus der Rot eine Tugend zu machen, und es erfüllt damit im Kriege und durch ihn, wenn auch sehr gewaltsam, seine eigentliche Aufgabe in Asien, von der es sich nie hätte abkehren sollen. Seine auf die Vereinigung aller Slaven und auf die Eroberung Kon- stantinopels gerichteten Bestrebungen haben cs nur in verlustreiche Kriege gestürzt. Geekrlm. Der U-Bvotfrieden. So ganz nach dem Herzen der Amerikaner mag die Tätigkeit unserer U-Boote doch wohl nicht sein. Sie leisteten in letzter Zeit doch recht Erfreuliches für uns. Im Kanal haben die Holländer wegen der U-Bootsgefahr den Verkehr eingestellt, im nördlichen Eismeer die Russen, und auch die Norweger wagen sich nicht mehr recht an die englische Küste, sie haben schon zu viele Schiffe verloren. Das Ganze aber nennt England — man denke auch an den neuen Erfolg unseres Handels-U-Bootes „Bremen" — Beherrschung der Meere. Der von der englischen Regierung erworbene Cunard-Dampfer „Franconia" (18150 Tonnen) wurde von einem Unterseeboot im Mittelmeer versenkt. Der > und am Tage zuvor acht englische Vorpostenschisfe; o hatte es im ganzen in drei Tagen zweiundzwanzig Fahrzeuge zum Sinken gebracht. „U. 53" aus Wilhelmshaven ist in Newport (Nhode Island) eingetroffen. Cs hat den Ozean in siebzehn Tagen durchquert. „U. 53" wurde von dem amerika- nischen Unterseeboot „D. 2" in den Hasen geleitet. Der Kommandant Rose tauschte Besuche mit Rearadmirm Knight, dem Kommandanten der Marinestation, aus, wobei er ihm mitteilte, er bereite sich für die Absahn am Abend vor. Zwei Stunden nach seiner Ankunst ver- ließ „U. 53" ivieder den Hafen. Das Auslaufen er- folgte, ohne dass Brennstosf oder etwas anderes ergänzt wurde. In der Mitternachtsstunde des 8. Oktober sind in Washiiigton sechs englische Schisse als versenkt gemeldet worden, die aus kanadischen Häfen ausgesahren waren. Drahtlose Hilferufe liefen den ganzen Tag über ein. Siebzehn amerikanische Zerstörer-Boote sind zur Hilst' leistung abgegangen. Die Aufregung ist ungeheuer. 3" Schiffahrtskreisen herrscht Entsetzen. Ausreisende SchNst wurden zurückgchaltcn. Schiffe auf See gemahnt, ihre» Weg zu ändern. Rach Meldungen aus Newport sind in der Näht des Leuchtschiffes „Nantucket" neun Schisse versenkt worden. Drei Unterseeboote befinden sich in dieser Zone, u. a. „U. 61". „U. 53" hat aus seiner Heerfahrt von Newport mehrere große Dampfer versenkt, die britischen Schisst „Strathdcne^ und „Äestpoint" und einen noch unbe- kannte» Dampfer. Die „Strathdcne" befand sich auf der Fahrt von Newport nach Bordeaux, als der Dampfer, der 4300 Tonnen faßt, in der Nähe der Ratucket-Inscl, östlich von Rhode-Island, von einem deutschen U-Boot, zweifellos dem „U. 53", angehalten und versenkt wurde, nachdem die Mannschaft des Dampfers in die Boote Frauen bei der Post ■rw£J iv-®.., Kl§ r": 1/t' k s 7*0. Pii J' Weibliche Kriegsfeuerwehr in Absam in Tirol die Erkenntnis, daß es so nicht geht, läßt England doch nicht auskommcn, cs hält noch immer alle im Ban», bis neue wuchtige Hammerschlüge, wenn nicht ihm selbst, so doch seinen Bundesgenossen, die Augen öffnen werden. Oeftllcher Kriegsschauplatz- Unser Kaiser weilte jüngst an der Ostfront bei den Truppen des Generalobersten v. Linsingcn, gegen die sich der Hauptangrisf der Russen richtet. Die Poniatowskibrücke in Warschau, die von den Russen in ihrem Mittelbogen gesprengt war, ist jetzt wieder hergestellt, wenigstens in einer Fahrbahn. Das ist eine hervorragende technische Leistung während des Krieges durch die Krieasbau-Aktiengcscllschast Julius Berger in Berlin und die Brückenbau-Aktiengesellschaft Flender in Venrath. Die russische Presse besaßt sich eingehend mit dem Ziel der russischen Osscnsive und kommt dabei zu der Ueberzeugung, daß die Pläne der Heeresleitung sich in diesem Jahre nicht mehr verwirklichen lassen. So gibt die „Moskowskije Wjodomosti" der russische» Heeres- leitung den wohlmeinenden Rat, sich mit dem bisherigen Ergebnis des dreimonatigen Ansturms zu begnügen und keine zwecklosen Anstrengungen zur Eroberung von Lem- berg zu machen. Expr. Korr. Russland kolonisiert. Sibirien hat schon nach dem russisch-japanischen Kriege und durch die »achsolgcnde Revolution einen grossen Ausschwung genommen, ein- mal durch den gesteigerten Verkehr im Kriege und den Ausbau der Eisenbahn, dann durch die vermehrte Be- siedlung durch verbannte politische Verbrecher. Diesen gesellten sich aber auch viele freiwillige Ansiedler für das seitwärts der sibirischen Bahn erschlossene Land an. Jetzt bietet sich der russische» Negierung eine Ge- legenheit zur Anstedlung im Grosse» durch die »ach | MÖNCHEN Dampfer hatte »ach Reuter zurzeit keine Truppen an Bord. Zwölf Man» der Besatzung werden nach Reuter vermißt, 302 sind gerettet. Ein Man» von der Besatzung des von einem deut- schen U-Boot versenkten Bergener Dampfers „Laila" erzählt laut „Rationaltidendc" aus Christania: Das U-Boot hatte unser Boot ins Schlepptau genommen. „Wir sind gute Leute", sagte sein Kommandant zu uns. Während die Versenkung der dreizehn englischen Vor- postcnschiffe vor sich ging, umkreiste das U-Voot die Flottille ununterbrochen in voller Fahrt, damit kein Schiss entwische. Als auch wir dann an Bord des letzten Vvrpostenschisfcs gekommen waren und insgesamt 111 Mann aus Deck standen, hielt der Kommandant des U-Bootes eine kurze Ansprache an uns. Er bedauerte, dass er gezwungen sei, die Fahrzeuge zu versenken, aber Krieg sei Krieg; er wolle jedoch alles tun, dass kein Menschenleben verloren gehe. Die Nacht hindurch blieben wir an Deck des Schiffes. Am Morgen wurden wir von einem norwegischen Trampdampfcr ausge- nommen. Die Leute vom U-Boot erzählten, dass sie drei Wochen lang nicht aus den Kleidern gekommen seien; jetzt würden sie nach einem deutschen Hasen fahren und zehn Tage Urlaub erhalten, woraus sie eine neue Fahrt antretcn würden. Dies U-Boot war ausserordent- lich erfolgreich gewesen. Kurz vor der Torpedierung der „Laila" war ein dänischer Dampfer versenkt worden gegangen war. Einige Tage früher hatte „U. 53" de britischen 3400-Tonncn-Dampser „Westpoint", der lu’ Liverpool nach Newport unterwegs war, gestellt torpediert. Die norwegische Presse drückt ihre Missstimmung über das Auftreten deutscher Unterseeboote im CisnsfL immer lauter aus. „Morgcnbladet" behauptet, ^ > die Unterseeboote die gastfreie norwegische Küste a,' Stützpunkte für ihre Angriffe auf norwegische Schm, benützen. Die Vadsvcr 'Zeitung „Finmarkcns A»u tidende" teilt mit, daß drei deutsche U-Boote die drM) lose Station in Iepnavalak an der Murmanküste d schossen Hütten; einer ihrer Masten sei heruntergeschosst'' mehrere Menschen getötet. Der Frachtdampfer „Gallia", 14 966 Tonnen, ungefähr zweitausend französische und serbische Solda beförderte, ist von einem Unterseeboot versenkt worv Die Zahl der Geretteten beträgt, soweit bekannt, b.. Der Torpedo rief einen Sprengschlaa in der Gesuchs kammer hervor und zerstörte die Funkenstation, wov» ^ das Schiss von jeder Verbindung abgeschnitten w» „Petit Parisicn" meldet aus Lorient: Der frdl’jL, fische Dampfer „Vlavel" (1010 Tonnen) wurde to»^ diert. Die Ueberlebendcn trafen in Lorient ein. der „Vlavel" haben deutsche U-Boote in den Gen'üsser» den Dampfer „Irma" (844 Tonnen) und Nr. 16. Deutsche Soldaten-Zeitung. 7 Der erste weibliche Vnchbindermeistcr. »ndcrc Dampfer, sowie den englischen bewaffneten Dampfer „Verdun" (4295 Tonnen) versenkt. Die Ve- lahung dieses Dampfers ist grösstenteils umgekommcn. ^ Aus La Rochelle meldet das gleiche Blatt die Ver- stnkung des Kohlendampsers „Cap Mazagan" (760 Tonnen). Die Besatzung wurde gerettet. Der ttaNmifche Krieg. Die Pariser Akademie stellt sich entrüstet über die Tatsache, daß die Ocstcrreicher zum 19. Male Venedig ">it Bomben aus der Luft belegt haben. Der Versuch. Onen neuen Rummel hcrbeizuführen, wie anläßlich der Beschießung von Löwen, Reims usw. steht den Fran- zosen, die den Kindermord von Karlsruhe verübten, !'ortrcfflich zu Gesichte. Venedig ist keine offene Stadt. Indern eine starke Festung, die selbstverständlich Gegen- wand der Beschießung sein muß. Acbrigens haben' die Naliencr selbst sich sehr wenig um Venedig als Kunst- stadt gekümmert, cs sei denn, daß man die in Venedig Eenthalben sichtbaren malerischen Zeichen des Verfalls chncn als ein,künstlerisches Verdienst anrcchnen will. Bei den Moslimö Der Stand des Nils soll gegenwärtig höher sein, ^ jemals in den letzten 22 Jahre». Cs tvird besürch- daß die Staudämme dem Druck der Waffcrmaffen ">cht standzuhaltcn vermögen, sodaß dein Lande eine Überschwemmung droht. Cxpr. Korr. Effad Pascha, aus der Zeit des Fürstentums Alba- unrühmlich bekannt, ist vom Kriegsgericht Kon- ^Ntinopel zum Tode verurteilt, weil er mit Banden das türkische Rcichl gearbeitet und den Feinden Türkei Dienste geleistet hat. Die Verurteilung ist ^tätigt für den Fall, daß man des Schuldigen, der bei Italienern Schuh findet, habhaft wird. Auf dem Balkan. K Der rumänische Opercttenkrieg. Nicht als ob wir .?$ Eingreifen Rumäniens in den Krieg leicht nähmen; me tkt es wabrlicb nicht, in den bereits oder in der wege- , .->wne>ien bergen >srcoenourg , >
    »d verstärkten Feind zu führe». Aber die Maßnahmen sich außerhalb des großen Rahmens stellenden Amünischcn Heeresleitung, die in ihrem Eigensinn ?Arer nur nach russischer Hilfe schreien kann, haben Nw>chlich etwas Operettenhaftes an sich. Der große scheint den Rumänen unbekannt, und ihre sranzö- 1 che Charakteranlage arbeitet aus den Augenblickserfolg 's- ohne den Gegner recht zu würdigen. So brachen sie p, F Ljst vor der Kriegserklärung über die Grenzen v. ebenbürgens, erzielten auch einen billigen Erfolg bei nFsova, und wiederum verübten sie im Rücken des b°?r"dscha.Hceres Mackensen einen Streich mit der Überbrückung der Donau, der ein klägliches Ende >, V'ne» mußte. Planlose Zersplitterung überall muß ja ■C Mißerfolg führen; die einzelnen Heer-steile der C'dne» werden nach und nach ausgerieben, und dann Sv, * die schon brennende, dem Lustkamps ausacsehte >,„,.sbtstadt des Landes unbeschtiht da. Aber es ist auch lej^chi, meint man in Italien, daß die deutsche heercs- %}}*}$> so wenig Rücksicht nimmt aus die von den Meinen beliebte Art, de» Krieg zu slihren. Die de„ ^'üschast ist in Wahrheit aus seiten der Rumänen, "Hui Franzosen habe» ja ausdrücklich ihre Zustiui- 0 zu den Kriegshandlungen gegeben! Daß sie schei terten, liegt nur daran, daß Männer wie Mackensen und Falkenhayn gar nicht nach — von den Rumänen anerkannten — strategischen Regeln handeln und so billige, aber vorschriftswidrige Siege erringen. Ans aber ist's so gerade recht, und die Rumänen werden wohl auch bald zur Einsicht kommen, das heisst, wcnn's zu spät ist! Wie Rumänien den Uebersall vorbereitete, ist schon ein netter Opcrctteneingang. Ein Angestellter des schwe- dischen Tabakmonopols, der gebürtiger Rumäne ist, und sich bei Kriegsausbruch in Bukarest aushiclt, macht nähere Angaben darüber, in welch verräterischer Weise Rumänien'den Krieg gegen Oesterreich-Ungarn begann. Am Morgen der Kriegserklärung wurde aus Bukarest ein langer mit Weizen beladener Gllterzug nach Wien abgclasscn, Weizen befand sich jedoch nur in den ersten plombierten Waggons, während in den übrigen Wagen die ersten rumänischen Truppen verladen waren. An der österreichischen Grenzstation wurden die ersten Wagen geössnet und untersucht. Da sie wirklich Weizen ent- hielten, konnte der Zug passieren. Hinter der Station verließen die rumänischen Soldaten den Zug, kehrten in Eilmärschen zur Station zurück und überwältigten die dort stehenden, nichtsahnenden österreichischen Ab- teilungen. Cxpr. Korr. König Konstantin erklärte in einer Unterredung mit den griechischen Politikern und Militärs, daß er mehr als je an seiner bisherigen Neutralitätspolitik festhalten werde. Die Rcservistcnliga zeigt sich weiterhin sehr rührig.' Sie hält in zahlreichen Städten Versammlungen zugunsten der Neutralität ab, veröffentlicht Aufrufe gegen den Krieg und gegen Venizelos. Die Liga ver- breitet strenge Befehle an ihre Anhänger, jeden Vor- wand für ein Eingreifen des Vierverbandes zu ver- meiden. Am Piräus sind die Mitglieder der Liga aus- gestellt, um feindliche Kundgebung-.» gegen die abreiscn- den vcnizelistischen Freiwilligen zu verhindern. Auü den Kolonien. Ende Juni wurde eine 1000 Mann starke Buren- kolonne, die den Panganisluß zur Nachtzeit überschritt, um den Deutschen in den Rücken zu fallen, in die sumpfigen buschigen Ufcrniederungcn gelockt, wo ein fürchterliches, vernichtendes Gewehr- und Maschinen- gcwehrfeuer in die Burenrcihen cinschlug. Der grösste Teil der überlebenden und flüchtenden Buren wurde von den deutschen Askaris in erbittertem Bajoncttkampf -..iedcrgemacht. Nur 200 Mann sowie zwei Burenossi- ziere blieben übrig. Auch ein Versuch des Generals Hanuington, mit überlegenen Kräften den Mittelpunkt der deutsche» Front zu durchstoßen, wurde nach zwei- tägigem, heftigen Geschützfeuer zurückgewiesen. Mit wilder Wut stürzte sich der Askarinachschub auf die in die deutsche» Linien eingedrungenen Buren und warf sie nach furchtbar erbittertem, mehrstündigen Ringen. Hannington berichtet selbst hierüber, daß die deutschen Askaris, verwundet am Boden liegend, jede Gnade ver- schmähten. Bel den Neutralen. .Holland warnt. Wen warnt cs wohl? Der Mi- nister Kuypcr sagt: „Die Großmacht dahingegen, die selbst einsieht, in welcher vielseitigen Weise sie uns un- angenehm gewesen ist, wird sich diese Warnung ganz von selbst zu Herzen nehmen. Welche Großmacht dies nun war, darüber geht die Thronrede sehr richtig hin- weg. Eine Antwort, die jedem ganz von selbst aus den Lippen schwebt, spricht man in einer so feierlichen Staatsakte nicht aus." Hierzu bemerkt die „Deutsche Wochenzeitung für die Niederlande und Belgien": Wir halte» »ns nicht befugt, an Stelle des Herrn Staatsministers diese Antwort zu erteilen. Aber wir wollen sie unseren Lesern wcnistcns durch die Fragen verdeutlichen: „Wer verhindert die Niederländer an der freien Seefahrt? Wer unterbindet Hollands See- Handel? Wer bringt die holländischen. Post- und Fracht- dampser auf? Wer.. .? Das Papier ist zu teuer. —" Die weiße Kohle, die Wasserkraft, muß naturgemäß da, wo sie vorhanden ist, bei der Knappheit der Kohle während des Krieges eine immer größere Rolle spielen. So hat sich auch Schtveden, dem England die Daum- schrauben der Kohlenentziehuna angelegt hat, ent- schlossen, die Wasserkräfte der Trolhättasülle in den Dienst der Industrie, mau könnte auch sagen der Land- wirtschaft, zu stellen. Denn die große Stickstoss-Fabrik mit Anlage für Nebenerzeugnipe, die bei ^.roiätte» entsteh^ soll, tvird der Landwirtschaft den künstliche» Dünger aus der Luft holen. Das ist ein Verfahren, das uns in Deutschland schon von Anbeginn des Krieges großen Dienste geleistet hat. Drei große norwegische Gesellschaften sind ge- gründet worden, welche die Kohlen der Spitzbcrgener Kohlenselder fördern sollen. „Det norske Spihbergen- kompagnie", „Vergenselskabct Norsk Kulkoinpagnie" und „Svalbard Kulgruber". Die Iahreserzeugung der Lager ist auf 200 000 Tonnen berechnet worden. Die Pro- duktionskosten sind mit 6 Kronen fob. Green-Harbour oder Advent Bay veranschlagt. Heimreise amerikanischer Gesandten. Außer dein Berliner ist auch der holländische Gesandte nach Ame- rika abgcreist. Sollte sich da etwa um den Präsidenten Wilson ein Friedenskaffee-Klatsch versammeln wollen? Die Einmischung möchten wir uns sehr ■ verbitten, aber wohl daran erinnern, daß die Vereinigten Staaten den Frieden am besten gedient hätten, wenn sie sich weniger durch Kriegslieferungcn an unsere Feinde be- reichert hätten. Wären sie wirklich neutral geblieben, so wäre der Krieg längst zu Ende und es bedürfte ihrer Vermittlung jetzt nicht und auch dann nicht, wenn es Zeit dazu wäre. Die Vertretung der Stadt Neuyork will dem Bot- schafter Gerard einen feierlichen Empfang bereiten. Die Generalversammlung des Kriegerverbändes deutsch- amerikanischer Bürger hat gegen eine deutsch-amerika- nische Beteiligung an diesem Empfange Einspruch er- hoben. Beides sehr bezeichnend! Das neutrale Amerika soll 4000 Geschütze von 38 am Kaliber an unserer Westfront haben, da,, Flieger amerikanischer Herkunft den Kamps gegen uns „sport- müßig" betreiben, ist bekannt. Jetzt 'soll auch eine Legion von Bürgen: der Vereinigten Staaten gegen uns ins Feld ziehen. Wenn rechtlich denkende Ame- rikaner so etwas tadeln, werden sie vom Präsidenten beschimpft. Aber dennoch: Amerika ist neutral! Gras Bcrnstorfs sprach bei Wilson vor und über- reichte einen Brief vom Kaiser, eine Antwort auf Wil- sons persönliches Schreiben über die Frage der ameri- kanischen Hilfe für die notleidende Bevölkerung in Polen. Ehe er Bcrnstorsf empfing, erklärte der Prä- sident mehreren Pressevertretern, daß von Deutschland eine vollständige Erfüllung seiner Amerika gegebenen Versprechungen gefordert werden würde. Cr fügte hin- zu, daß er kein Recht habe, Deutschlands Bereitwillig- keit in Frage zu stellen, seine Versprechungen zu er- füllen. Cs verlautet, daß Wilson wegen der Untcr- nehmungen der U-Boote in der Nähe der amerika- nischen Küste beunruhigt ist und erklärt hat, er werde i» dieser Unterredung Vernstorffs Aufmerksamkeit aus den Gegenstand lenken. Die Herrgottsschniherin. Deutsche Soldaten-Zertung. Nr. 16. / R»ch KrieaswMchM Von Dr. Alfons G o l d s ch m i d t. Bei- Anlelhesieg. Aeber 10 A Milliarden Mark sind auf die fünfte deutsche Kriegsanleihe gezeichnet worden. Insgesamt hat nunmehr das deutsche Volk 47 Milliarden Mark für den Kamps ausgebracht. Das ist eine Summe, die man früher nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Die Milliarde ist uns heute ein selbstverständlicher Zahlen- begrisf, vor dem Kriege aber war sie beinahe eine Un- endlichkeit! Als die Wehrmilliarde aufgebracht wurde, da glaubten viele Leute, über diesen Riesenturm ginge es nun nicht mehr hinaus. Und als die erste deutsche Kriegsanleihe beinahe i'A Milliarden Mark gebracht hatte, meinten Düsterseher, Deutschland müsse finanziell zusammcnbrcchen. Aber der Turm wurde immer höher und breiter und cs siel ihn» gar nicht ein, etwas von seiner Festigkeit zu verlieren. Cr ist heute noch immer so fest, dass manches Stockwerk aus ihn gesetzt werden kann. Die zweite deutsche Kriegsanleihe hatte mehr als 9 Milliarden gebracht, die dritte über 12 Milliarden und die vierte 1Ö,7 Milliarden Mark. Jetzt sind wir beinahe an die fünfzigste Milliarde heran und habe» den Beweis geliefert, dass deutscher Volkswillc nicht nachgibt, mögen die Zeiten auch noch so schwer sein. Wieder ist die Anleihe eine Volksanleihe geworden. Zwar liegen in dem Augenblicke, wo ich diese Aus- führungen nicderschreibc, genaue Verteilungszifsern noch nicht vor. Aber man weis; doch schon, daß alle Schichten des deutschen Volkes sich an der Anleihe beteiligt haben. Inzwischen wird das ja auch wohl durch die Tagcspresse zahlenmäßig bekräftigt worden sein. Darin prägt sich eine wunderbare Einmütigkeit und Geschlossenheit aus. Gerade der kleine Sparer würde sein Geld nicht hin- geben, wenn er nicht der festen Uebcrzeugung wäre, dass das Deutsche Reich nicht vernichtet werde» kann, das; wir diesen Krieg glücklich beenden werden. Dieses Empfinden ist im deutschen Volke fest verankert. Cs ist eine riesenhafte Gabe der Zuversicht, 47 Milliarden ohne Zaudern zu geben, mit Freudigkeit und freiwillig, zu Bedingungen, die dem Schuldner günstig sind, das geschiebt nur aus dem Gefühl heraus, dass'das Reich unantastbar ist und daß der Bestand des Reiches mit allen Mitteln gewahrt werden muss. Die Verteilungs- statistik der vier ersten Kriegsanleihen beweist deutlich, das; das Kriegsgeldopscr immer volkstümlicher geworden ist. Aus der folgenden Aufstellung geht das mit aller Deutlichkeit hervor: Zeichnungsbeträge i» Mark von: 1. Zahl der Zeichner: 11. 111. IV. bis 200 231 112 452 113 984 358 2 406 118 300 „ 500 241 804 581 470 858 259 967 929 600 „ 1 000 | 453 143 660 776 918 595 885 941 I 100 „ 2 000/ 418 861 530 176 468724 2 100 „ 5 000 157 591 161 459 422 626 347 77.5 5 100 „ 10 000 56 438 130 903 147 593 113 927 10 000 „ 20 000 19 313 46 105 53 445 42 158 20 000 „ 50 000 11 584 26 407 32 840 30 361 50 000 „ 100 000 3 629 7 742 10 090 9100 100 000 „ 500 000 2 050 4 361 7 074 6 308 500 000,, 1 Mill. 361 538 832 780 I Mill. „ 210 325 530 574 I 177 235 2 691 060 3 966 418 5 279 645 Man sieht also, dass gerade die Zahl der kleinen Zeichner sich außerordentlich vermehrt hat. Auch aus die fünfte Kriegsanleihe haben die Leute mit wenig Geldbesih wieder verhältnismässig sehr viel gezeichnet. Sie haben ihr Geld dem Reiche für den Zweck des Vaterlandes gerne und vertrauensvoll dargcbracht. Die feindliche Presse wollte im neutralen Auslande die Ansicht verbreiten, das; Deutschland seine Krieges- gelder durch Zwang ausbringcn muß. Aber das neu- träte Ausland wird nunmehr einsehcn, das; derartige Fälschungen und Herabwürdigungen sinnlos sind. Denn vor der Tatsache der Zahl kann sich der Verstand nicht verschließen. Unsere Regierung denkt nicht daran, auf die Kapitalbesitzer einen Druck auszuübcn. Sie denkt nicht daran, die Sparkasscngelder mit Beschlag zu be- legen, wie behauptet worden war, noch durch irgend- welche Pressrnrgeir ihre Bedürfnisse zu decken. Die riesigen Summen sind freiwillig gegeben rvordcn und neue Summen werden, wenn sie'nötig sind, rvieder srei- willig gegeben werden. Daran kann kein Zweifel sein. Wir bedürfen nicht der Lockungen und des Druckes, deren die feindlichen Regierungen bedürftig sind. Denir wir sind eben voll von Zuversicht, und das ist die beste Gewähr für einen Anleiheerfolg. Man mag den Dingen noch so kühl gegenüber- stehen: Tatsache ist, das; keine Finanzwirtschaft augen- blicklich in den Ländern der kämpfenden Parteien so sicher und geregelt ist luic die deutsche Finanzwirtschast. Die berühmten silbernei; Kugel» Englands, mit denen die britische Regierung den Krieg gewinnen wollte, haben ihre Schlagkraft verloren. England muh immer mehr kurzfristige Anleihen begeben und muss ausserdem ins neutrale Ausland betteln gehen. Zu Ansang des Krieges hatte die englische Regierung den Zeichnern der langfristigen Anleihen die Vorteile der kommenden Anleihen versprochen. Inzwischen sind aber für Eng- land die Anleihezinsen derart gestiegen, das; die Re- gierüng sich scheut, neue langfristige Anleihen zu begeben, weil die Kosten ibr über de» Kops wachsen würden. Immer wieder zögert die Regierung vor einem solchen Schritte. Der französische Finanzminister sieht mit grosser Sorge dem Ergebnis der neuen Anleihe ent- gegen. Diese Anleihe hat viel drückendere Bedingungen als die fünfte deutsche Kriegsanleihe, d. h. sie ist für die Zeichner erheblich günstiger. Dennoch ist der Zeich- nungswille in Frankreich so gering. Cs fehlt eben die Zuversicht. Im französischen 'Volke herrscht die Angst vor einem Finanzzusammenbruche des Staates. Die Leute fürchten, die Regierung werde ihre Zins- und Rttckzahlungsvcrsprechcn nicht halten können. Diese Furcht ist gewiß nicht unberechtigt. Frankreich hat vor dem Kriege der russischen Regierung ungeheure Summen geliehen und hat in Südamerika riesige Kapitalien ver- loren. Wie will das Land nun noch eine solche Staats- schuld tragen? Unter diesen Umständen können mir mit unserem Kriegessinanzergebnis wirklich zufrieden sein. Wir ver- hehlen uns gewiss nicht, das; die Belastung sehr schwer ist, das; es alle Kräfte und alle Klugheit aufzubringen gilt, um wirksam dagegen anzukümpfen. Aber wir haben ja gerade mit den Kriegsanleihen die Probe auf unsere Kraft geliefert. Ein Volk, das solche Summen immer wieder aufbringt, wird auch im Frieden die Hindernisse überwinden können. Cs ist vor allen Dingen imstande, eine Arbeit zu leisten, die grosse neue Werte schafft. Das bat dcw deutsche Volk mit seiner Kriegeserzeugung bewiesen. Diejenigen, die für die Fricdenszeit ein wirtschaftliches Vrachlicgen Voraussagen, stellen die Arbeitslust nicht in Rechnung und auch nicht die tech- nischen Voraussetzungen. Wo Arbeitslust und gute technische Ausbildung vorhanden sind, da kann von einem Zugrundegehen nicht gesprochen werden. Kein Mensch wird die Mühen verkennen, die uns noch be- vorstehen. Aber ebenso wie wir in der Lebensmittel- frage durchgekommc» sind, ebenso wie es hier nur auf eine kluge Verteilung ankommt, so >vird man auch über die Geldlastcn' hinwegkommen, wenn man die Laste» so verteilt, dass die Arbeit des Volkes nicht dar- unter zusammenbricht. * Dt? Fesseln öer englischen Industrie. Die englische Regierung hat den Ehrgeiz, das ganze Land in eine einzige Kriegswerkstätte zu verwandeln. Man ist in England sehr stolz aus diese Amstellung, wenigstens in den Kreisen der Regierung. In der Volkswirtschaft jedoch ist man micht so glücklich über die Verwandlung, denn man fühlt sich schwer bedrückt und jeder Bewegungsfreiheit beraubt. Das englische Munitionsministerium übt einen Zwang aus, den ge- rade die englische Industrie am wenigsten vertragen kann. Die englischen Maschinenfabriken dürfen nur noch Maschinen für Munitionszwccke Herstellen und in der enalikchen Eisen- und Stahlindustrie sitzen überall Aus- sichtsbcamte, die herumschnüfscln, ob nicht irgendein Stück über die festgesetzten Mengen hinaus an die Pri- vatkundschaft abgclicfcrt wird. In den englischen Fach- zeitungen liest man denn auch wilde Klagen über diese Fesselung. Die englische Kohlenindustrie weis; heute noch nicht, wäs für Geschäfte sic morgen machen kann. Denn das Munitionsministerium und der Admiralstab machen, was sie wollen. In dieser Stunde erteilen sie Ausfuhr- bewilligungen, die sie in der nächsten schon wieder zu- rücknehmen. Diese Wirtschaft bringt eine große Ansicher- heit in die englischen Märkte. Hinzu kommt eine höchst unglückliche öffentliche Preispolitik, die ebenfalls die Marktlage aufs Angünstigste beeinflußt. Die englische Industrie wäre gewiss froh, wenn der Friede ihr wieder grössere Bewegungssreiheit brächte. Wenigstens die In- dustrie, die nicht an dem Kriege Millionen über Mil- lionen verdient. Ganz eigenartig ist die Entwicklung der englischen Arbeiter-Verhältnisse. England ist das Land der Arbeits- sreiheit, der klassischen Lehre von der Angebundcnheit der Arbeit. Was aber ist aus dieser Lehre im Kriege getvordcn! Die Arbeiter werden zur Arbeit gezwungen und wenn sie nicht das volle Mas; leisten wollen, so ruft man nach Strafe. So wird jetzt gefordert, den Kohlenarbeitern, die nicht die Arbeitszeit bis zum Aeussersten ausnützen, die Kricgszulage zu streichen. Ferner wird die Beseitigung des achtstündigen Arbeits- tages verlangt, d. h. die Beseitigung einer Einrichtung, aus die die englische Regierung ganz besonders stolz war. Die englischen Gewerkschaften', die zu Beginn des Krieges sich gegen Vergewaltigungen wehrten, sind in- zwischen still'geworden. Vielleicht hat man ihnen be- sondere Versprechungen gemacht. Aber auch ihr Ent- gegenkommen ist nicht imstande, die englische Regierung über die Menschenschwierigkeiten hinwegzubrinaen, die sich aus der allgemeinen Wehrpslscht fiir England er- geben. Früher konnte man den Äcbciterersah noch von der Front holen. Heute ist das nicht »lehr möglich, nachdem die englischen Verluste an der Somme ins Riesenhafte gewachsen sind. Daher geht man dazu über, die Arbeitszeit zu verlängern und selbst Kinder in die Munitionswcrkstätten einzustellen. Sobald die eng- lischen Mädchen ans der Schule entlassen werden, wer- den sie schon zur Arbeit für die Wassenindustrie heran- geholt. Die Frauenarbeit ist in den letzten Monaten ganz ausserordentlich vermehrt worden. Aber sie bewährt sich augenscheinlich nicht so gut wie in Deutschland. England merkt es immer mehr, was es heisst, eine» modernen Krieg mit eigenem Menschcnmaterial zu führe». NaNeilm Am SoNntag dürfen wir unserer Kaiserin unsere allerherzlichstcn Glück- und Segenswünsche darbringen- Die Deutsche Soldatenzeitung würdigt den Geburtstag der hohen Frau, indem sie in ihren Bildern darau hinweist, wie Deutschlands Frauen, denen ihre Kaisern' in sraulichen Tugenden voransteht, sich müssen, die Mannen draußen in der Heimat zu ersehen. Wir wüirschen der Hausfrau unseres Herrn und Herzogs, daß es ihr recht bald vergönnt sein möge, Deutschland-' Frauen nur noch bei fraulicher Arbeit zu finden. Zum dritten Male in diesem gewaltigen Völker- ringen naht das Wcihnachtsfest. Die Heeresverwal- tung hat schon jetzt die notwendigen Gesichtspunkte für die Versorgung des Feldheeres und der Marine sow^ der Verwundeten und Kranken, und des weiblichen und männlichen Pflegepersonals in den Lazaretten de--- Kricgsschauplahes mit Weihnachtsliebcsgaben auW' stellt, die sich an die bewährten Grundsätze des Vor- jahres anlehnen. Auch in diesem Jahre ist die Vtt' sorgung aller Verbände eines Korpsbezirkes dem bc- tres'fenden Territorialdelegierten der freiwillige» Krankenpflege in engster Fühlungnahme mit dem zu- ständigen stellvertretenden Generalkommando übertrage»- Jeder Angehörige des Feldheeres und der Marine so» eine Weihnachtsgabe erhalten. (Die persönlichen 23f' ziehungen zu den eigenen Angehörigen werden Hierdur» natürlich nicht berührt. Derartige Pakete gehen »aal >vie vor über die Militärpaketämter.) — Die für dü Allgemeinheit gespendeten Liebesgabenpakett- denen eine Antwortkarte bciqelegt werden'kann, st»" als „Weihnachtspakete der Heimat" kenntlich zu machen- Diese Pakete sind gesammelt oder auch einzeln de" Ab nah me st eilen freiwilliger Gaben S»' zusührcn. Auch die b e st i m m t e n Truppenteilen )»' gedachten Samnllungen von Vereinen, Zeitungen, sahtruppenteilen sind unter Benachrichtigung der zustä»' digen stellvertretenden Generalkommandos eben dorthin zu' leiten. Von Spendern geäußerte Wünsche werde" bei der Verteilung der Gaben auf die Truppenteile »»" Formationen weitgehend berücksichtigt werden. Der Militärbehörde muss jedoch das Recht gewahrt bleiben, nach billigem Ermessen auszugleichen. — Für die Aus' wähl der Gaben seien folgende Anhaltspunkte gegeben^ Der Wert der auf den einzelnen Empfänger entfallenden Gaben soll den Betrag von 5 Mk. iin allgemeinen »iah übersteigen. Bei der gebotenen Schonung unserer h"'' mischen Vorräte an Lebens- und Genußmitteln, »" Webtvaren usw. ist nur der Versand nachstehender Ge' gcnstände erwünscht: Hosenträger, Zahnbürsten, Zah»' Pulver, Haarbürsten, Taschenspiegel, Kleiderbürste», Stieselbürstcn, Brustbeutel, Geldtäschchen, Notizbücher Briefpapier, Postkarten, Vleististe, Brieftasche»- Taschenmesser, elektrische Lampen, Crsatzbatterien, Cw bestecke, Lössel, Vüchscnössner, Mundharmonika, R'»)' kästchen, Sicherheitsnadeln, Zigarren, Zigarette- Rauchtabak, Kautabak, kurze und lange Tabakpfeist»- Zigarrentaschen, Kartenspiele, Marmelade, Fruchtsästs- alkoholsreie Gettünke, Bouillonwürfel, eingemachte »»» gedörrte Früchte, Heringe, Rollmöpse, Räucherfischs- Bier, Rotwein, leichter unverfälschter Landwein, Lest' stoff, Spiele (Schach, Domino, Halma) usw. Die Bei- fügung von Weihnachtsgebäck, Schokolade usw. ww man einschränken. — Da die Heeresverwaltung sch"!' selbst jeden Soldaten mit allen erforderlichen W»»j sachen ausstattet, muss zur Schonung der Rohstoffe >»-' besondere auf die Zuführung von Äollsachen im WE der Liebesgabentätiqkert verzichtet werden. Ebenst müssen verderbliche Waren und solche, an denen Mang"' in der Heimat herrscht, unbedingt von dem Vers»», ausgeschlossen bleiben. — Im übrigen wird aus Aufforderungen der Wohltätigkeitsvercinigungen -»!, Spenden von Liebesgaben hingewiesen, deren Beast' tung zum Gelingen des Ganzen erforderlich ist »"' einem jeden deshalb dringend empfohlen wird. Feindliche Fliegerangriffe auf unsere Grenzgebiest haben wir trotz des Vorschiebens unserer Heere »'" in Feindesland hinein nicht vcrineidcn können. So st", Städte in Baden, der Rheinprovinz und Westfalen hcimgesucht worden. Aber es bleiben immerhin Öl»®, nahmefülle gegenüber den ständigen Bedrohungen ss>» , lichen Gebietes durch unsere Lu'stanqrisse. Ein 9^9»' solche ganz abzuwehren, gibt cs nicht, sonst vermöE, ja auch wir nichts gegen unsere Feinde. Wir »“£ uns also gelegentliche Besuche der Flieger gefallen last"'/ sie standhaft hinter der Front ertragen in dem Bew»»- sein, das; wir uns nun einmal im Kriege befinden. .**'. erinnern wir uns auch, was gerade unsere an der Westfront unter der grossen Zahl der seindlm 1 Flieger unmittelbar durch sie selbst und mittelbar d"' , deren Beobachtung der feindlichen Artillerie zu lew haben. Da vermutlich nunmehr der größte Teil der ^ Amlaus befindlich gewesenen Goldmünzen zur bank zurückgcsloffen ist und inan annehmen kair»,,"^ sich nur noch ganz geringe Mengen davon im W*» s- besinden oder zurückgehalten werden, kvill man, w>e lautet, mit der Amprägung des Goldes bcgin""»- ncH neuen Goldmünzen sollen sinnbildlich an die eiserne: erinnern, und es sollen ausser 10- und 20 pis auch 50 Mk.-Stücke geprägt werden. Man ganze Amprägung bis zu Beginn des nächste» P Hhi beendet zu haben. Rach dieser Zeit verlieren dw Z^. 4m Amlauf besindliche» Reichsgvldstücke ihren,A»»^^ch wert. Der Entwurf zur neuen Prägung soll lüni' ium hervorragend ausgesührt werden und sich wesentt' > der bisherigen Prägnngssorm unterscheiden. Nr. 16. Deutsche Soldaten-Zeitung. or und Industrie. Auch ohne die mechanische Ausgestaltung der Kriegshandlungen, wie sie England- Amerika bis zur Höchstleistung der Maschine auf der Westfront eingeführt hat, war cs natürlich, das; die öndustric mit der Dauer des Krieges sich kraftvoll trotz °er fehlenden Ausfuhr cntivickeln mutzte. Die Anfordc- tungen im Hceresbedarf aller Art überstiegen jede Cr- martung, zwanacn zu Crwcitcrungsanlagcn und Reu- uautcn, zur Crschlietzung neuer Kraftquellen, zur restlosen Aufarbeitung und Ausnutzung aller Abfall- und Reben- Neugnisse, zum Ersah fehlender Rohstoffe und zur Mehrcinstelluna von Arbeitern, >vo diese durch die eben- es sich vervielfältigten Maschinen nicht zu ersehen marcn. Unter Heeresbedarf darf man sich ja eigentlich alles vorstellen, was auch sonst zum Volkshaushalt ge- hört, und darüber hinaus noch alle die Waffen, Mu- Mtion und das technische Werkzeug in seiner in diesem Knege so außerordentlichen Vielgestaltigkeit, die noch mglich durch neue Erfindungen gesteigert wird. Man °anke auch an die Vcrkchrseinrichtungen, die Riesen- aufgabe der Eisenbahnen, an die Flotte und die Luft- Ichifsahrt. Kein Wunder, daß da mit allem Hochdruck aller Orten gearbeitet wird, und daß Kohle, Stahl und ^isen die Hauptträgcr der Kriegsindustrie wurden neben aan Werkstätten für die Bekleidung und die Ernährung, denn auch diese geht zum großen Teil durch die Ma- Mine. Die Industrie hat sich mit bewundernswerter Schnelligkeit den Bedürfniffen des Krieges angepaßt, Me Jahresabschlüße zeigen cs, und nicht minder ihre Leistungen auf dem Gebiete der Kriegssürsorge, der llntcrstühungstätigkeit und letzthin in der Erfüllung staatsbürgerlicher 'Pflichten bei Zeichnung der Kriegs- anleihe. Ist doch das Ergebnis der Ausdruck unserer wirtschaftlichen Kraft, die neben der Landwirtschaft auf ?r kraftvollen Entwicklung der Industrie während des Krieges beruht. Daran hat auch die Oberschlcsische In- dustrie und der Bergbau einen hervorragenden Anteil, mir dieses vor dem Kriege abseits gelegene und unter Mwierigen Verhältnissen arbeitende Gebiet, hat der s"ieg eine Blütezeit gebracht. Denn cs ist in unmittel- bare Berührung mit dem großen östlichen Kriegsschau- platz getreten und liegt an der mitteleuropäischen Hoch- Kratze des Verkehrs zu den Valkanstaateu. Der Wert der Brenneffeln ist in Deutschland auf ^Mk. der Zentner gestiegen. Cs gehört natürlich viel Kleist dazu, einen Zentner Brennesseln zu sammeln, über wo die örtlichen Verhältnisse günstig sind, kann "'"n es schon zu etwas bringen. Wir kennen eine Mappe, die es auf 15 Zentner in diesem Herbst ge- macht hat. Die großen Handlungsgehilsen-Verbände sind übcr- ^ngekominen, dahin zu wirke», daß die früher in der kaufmännischen Standesbcwcgung vielfach hervorgetre- M>e» Kämpfe nach dem Kriege nicht wieder in der bisherigen Form aufleben. Der Meinungsaustausch "bcr abweichende Anschauungen bleibt von dieser Ver- Aubanmg natürlich unberührt, da in grundsätzlichen 'Magen immer verschiedene Auffassungen bestehen wer- Ä er soll aber so ausgcttagcn werden, daß die Ätung vor der Meinung des andern nicht verletzt wird. Mne Reihe von vertragsmäßigen Bestimmungen soll Me neue Vereinbarung sicher», insbesondere auch dahin wirken, daß die Untergruppen der Zentralverbünde sich u» die Abmachungen der Verwaltungen halten. Cs ist "ushalb in einem gemeinsamen Chrenrat als Schieds- gericht eine Stätte geschaffen worden, deren Entschei- dung im Notfälle angerufen werden kann. Das Schiedsgericht hat seinen'Sitz in Hamburg und Berlin, r» dein Abkommen sind beteiligt: Deutscher Verband Mismännischcr Vereine, Frankfurt a. M., Dcutsch- ?lltionaler Handlungsgchilscn-Verband, Hamburg, Ver- lud Deutscher Haiidiungsgehilfen zu Leipzig, Verein M Handlungs-Eommis von 1858 (Kaufmännischer Mein), Hainburg. — Die Verbände wollen so vom Burgfrieden zum dauernden Frieden kommen. Baden. . Rach der Viehzählung im Großherzogtum Baden Mtrug die Zahl der Rinder am 15. September 818 000 Mgeuüber 667 000 im Vorjahre. . Die in Baden lebenden kriegsgcsangenen Ukrainer >llbc„ stir die Opfer des französischen Fliegerangriffs M Karlsruhe 608 Mk. gesammelt und dem Ober- Zwgermeistcr überreichen lassen. Der Sprecher bat die ?»b« als Zeichen der Dankbarkeit für die humane Vc- ?>idlu»g der Kriegsgefangenen in Deutschland zu be- achten.' Liebesgabe» !vm ullen unser» im Felde stehenden Soldaten hvch- kommen. Darum möchten wir unsere Leser darauf Weisen, daß Wybert-Tabletten, die in allen Apo- P.su und Drogerien in versandsertige» Feldpostbriefen Ältlich sind, sich ganz besonders zu Liebesgabe» bQ. ^ei den ungeheure» Strapaze», denen unsere Sol- ' .bN.im Winterseldzug ausgeseht sind, spielen Erkal- ' "ankheiten der Stimniorgane und der Lungen eine 2« Rolle. Vor solchen Erkältungen schützen Wybcrt- Mte» >vie kein anderes Mittel. Dazu kommen ihre i? Ächenden Eigenschaften, durch welche den Truppe» Wybert-Tabletten eine, große Wohltat erwiese» Nler wollte da nicht seinen Lieben im Felde einen '-Ocheu Feldpostbrief mit einer oder zwei Wybert- "chteln senden? König Ludwig von Bayern hat von Berchtesgaden aus nachstehendes Handschreiben an Sraatsmiuister Freiherr» von Soden gerichtet: „Mit lebhaftem Inter- esse verfolge ich alle Maßnahmen und Einrichtungen auf dem unter den gegebenen Verhältnissen so wichtigen Gebiete der Volksernährung. Unter den Vorschlägen, durch die besonders in den Städten die Lage der von Crnährungsschwierigkeiten bedrängten Vevölkerungs- krcise erleichtert werden soll, erscheint Mir der Gedanke, in großzügiger Weise Volksküchen und ähnliche öffent- liche Speiseanstalten einzurichten, vorzugsweiser Berück- sichtigung und nachdrücklicher Unterstützung wert. Mit Befriedigung höre Ich, daß eine weitere Ausgestaltung und Einführung derartiger Einrichtungen in den Städten des Landes tatkräftig in Angriff genommen -werden soll. Ich finde Mich deshalb bewogen, der Förderung solcher Unternehmungen die Summe vo» 200 000 Mk. aus den zu Meiner Verfügung stehenden Mitteln zuzuwenden. Möge cs der zielbewussten und unverdrossenen Arbeit der staatlichen und der gemeind- lichen Stellen gelingen, im Volke die Erkenntnis zu stärken, daß für seinen Crnährungsstand ausreichend gesorgt ist. Ich vertraue darauf/ daß alle Volkskreise in ihrer, während des ganzen Krieges bewährten Opfcr- sreudigkeit ausharrcn, getragen von dem Bewußtsein, daß sie hierdurch zu Hause Mitwirken an dem siegreichen Kampfe gegen unsere Feinde, und daß die in der Heimat gebrachten Opfer weit zurückstchen hinter den ungleich größeren Mühen und Drangsalen unserer heldenhaften Kämpfer aus den Kriegsschauplätzen." König Otto von Bayern ist am 11. Oktober abends von seinen langen Leiden erlöst worden. Ein schönes Beispiel von Vaterlandsliebe gab eine Dienstmagd in Wallersdors i. Rdb. Nachdem sie ihre gesamten Spareinlagen zu den bisherigen Kriegsan wart und Nachwelt veranlaßt sehen werden, die durch den Weltkrieg entstandenen Umwälzungen immer wie- der von Neuem für das Schassen der Zukunft zu be- rücksichtigen, sammelt die Weltkriegsbücherei alle irgend- wie mit dem Weltkriege zusammenhängenden Druck- erzeugnisse der verbündeten Mittelmächte, sowie des feindlichen und neutralen Auslandes. Demgemäß werden neben eigentlichem Kriegsschristentum' und großen wissenschaftlichen Werken, Maueranschlägen, Zeitungs- ausschnitten, Urkunden, Ausweisen usw., auch die klein- sten Privatdrucke und Flugblätter gesammelt, die im eigentlichen Buch- und Zeitungshandel nicht zu haben sind. Ein nachdrückliches Gewicht wird auf das Zu- sammcnfaffen der bedeutenderen Zeitungen und Zeit- schristen aller Richtungen und Länder gelegt. Maß- gebend hierfür ist der Gesichtspunkt, daß besonders die vergänglichen Tagesdruckwerke als wertvolle Quellen für jede neuzeitliche Geschichtsforschung, wie auch für politische und wirtschaftliche Aufklärungsarbeit zu be- trachten sind. Die Weltkriegsbüchcrei, deren Bestre- bungen von führenden Persönlichkeiten befürwortet wer- den, und die sich auch der Unterstützung amtlicher Stellen erfreut, erbittet freiwillige Zuwendungen in der Gestalt von Sammelstosf. Sie stellt ihr -Merkblatt allen jenen Kreisen zur Verfügung, die das Unternehmen zu fördern beabsichtigen. Der Mutter Sorge nehmen in schwerer Zeit, will die Mutterschastsversicherung, deren Verwaltung die über 50 Jahre bestehende,' wohlgesicherte „Iduna", Lebens-, Pensions- und Leibrentcn-Vcrsicherungsgescll- schaft a. G. zu Halle a. S. übernommen hat. Auskunft erteilt kostenlos die Geschäftsstelle der Berliner Haupt- gruppe der Mutterschastsversicherung der Ehefrau C. V. Berlin W., Halensee, Karlsruher Straße 3II. H a n n o v e r. Deutschland geht nicht zugrundel Dafür sorgt Reinigen und Schleifen der Schienen in Leipzig. ph»r.JU-iw--pr»ff«-Lür«>. leihen gezeichnet hatte, hat sie zur 5. Kriegsanleihe ihren ganzen Iahreslohn, der ihr von der Dienstherrschaft bis Lichtmeß 1917 ausbezahlt wurde, gezeichnet. Hansestädte. Wie dringend es unsere Soldaten nach geistiger Nahrung verlangt, beweist der Umstand, daß eine Bri- gade-Bücherei, die im besetzten Rußland eingerichtet wurde, monatlich 1500 bis 2000 Ausleihungen vermerkt. Davon geht die Mehrzahl in die vorderste Front, die 150 Meter vom Feind entfernt liegt. „Meine Nerven waren von den andauernden Beschießungen unserer Stellung aus das äußerste gereizt", erzählte ein Soldat mündlich in der Deutschen Dichter-Gcdüchtnis-Stistung, die seiner Bücherei größere Zuwendungen machte, „da brachte mir ein glücklicher Zufall den Band Gorch Fock „Seefahrt ist Rot" und beim Lesen dieses Buches vcr- qaß ich völlig das Grauen und die Schrecken meiner Umgebung, willig folgten meine Gedanken dem Dichter ans'seine wundervollen Fahrten." Bisher war die ge- nannte Stiftung, deren Haupttätigkeit während des Krieges die Versorgung unserer Truppen mit guten Büchern ist, so glücklich, alle an sie gerichteten Bitten um Bücher ersülleu z» können. Vis Ende September sandte sie 385 101 Bücher hinaus, davon an Lazarette 109 684, an Truppenteile 218 718, an deutsche Kriegs- gefangene im Ausland 52 319. Die Stiftung hosst mit Unterstützung ihrer Freunde und Mitglieder diese Liebestätigkeit weiter sortsetzen zu können. LZpeusten Mit de», Arbeitssih in Berlin W. 35, Potsdamer Straße >21, ist eine auf breiterer Grundlage angelegte Sammln,n, von Druckschriften des Weltkrieges begrün- det worden. Die den Rainen Weltkriegsbüchcrei füh- rende Sammlung ist ausschließlich gemeinnützigen Zwecken gen'idmet und soll »ach Beendigung der Haupt- sächlichste» Sammelarbeitcn der Ocsfentlichkeit zur all- gemeinen Benutzung übergeben werden. Durch umfang- reiche Bünde ausländischer Druckschriften, Zeitungen und Zeitschriften betrachtet sich diese Sanunlung zur Ergänzung der bestehenden amtlichen Sammlungen be- rufen Von der Auffassung ausgehend, daß sich Gegen- zweifellos auch ein Anbauer in Wagenfeld, der jetzt sein 24. Kind taufen ließ, den 16. Jungen. Alle Kinder sind am Leben. H e s s e n - R a s s a u. Zugunsten bedürftiger Kriegsteilnehmer aus dem Kreise Fulda, die keine Rente oder Pension erhalten, stiftete der Reichstagsabgeordnete Richard Müller in Fulda die Summe von 100 000 Mk. Am 4. d. M. verschied plötzlich infolge eines Schlag- ansalles, den er aus einer Geschäftsreise erlitt, der langjährige Prokurist, Herr Arthur Bender, im Hause der Boston Blacking Company G. m. b. H., Oberursel i.T. Die Firma verliert in dein Verstorbenen einen treuen Mitarbeiter, der bei ihr seit Gründung tätig war. Die Firma wird ihm ei» ehrendes Andenken bewahren. R h e i n l a n d - W e st s a l e n. Die Wanderausstellung „Die Kunst im Kriege", veranstaltet vom Deutschen Museum für Kunst' in Handel und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen) auf der die „Vaterlaudsspcnde" auch einen von Herrn Architekten Cndell-Berlin gefertigten Entwurf eines Erholungsheims ausgestellt hat, befindet sich in Flens- burg und wird von hier aus im Monat Rovcmber nach Düsseldorf verlegt. Württemberg Gras Zeppelin ist auch in der Redeschlacht gleich angrisfssreudig wie im Lustkamps. Als ihm einer von den Gefühlsmenschen, an denen Deutschland leider so reich ist, einst sagte, er mtiffe sich doch eigentlich recht un- glücklich Vorkommen, daß seine Erfindung so viel Un- glück in der Welt angerichtet habe, antwortete er ihm: „Wie glücklich müsse»' Sie sein, daß Sie das Pulver nicht erfunden haben!" Bei unserem Bundesuenoffen. Kaiser Franz Joseph hat zur Unterstützung der siebcnbürgischcn Flüchtlinge aus seiner Privatschatulle „..udcrltau'cuo Kronen gespendet. 10 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 16. Das Telegramm. Ci» Bild aus der Kriegszeit von C. Petsch. (Nachdruck verboten.) Wann dachte sie nicht an ihren Jungen! Immer dachte sie an ihn, immer! Jede Arbeit, die sie tat, schien ihr von ihm erfüllt zu sein, und jede Stunde, in der sie ruhte, war ausgcsüllt von ihm. Sie lebte mit ihm, obwohl er so weit sort war — da draußen im Felde. Wann würde sie ihn Wiedersehen? Sie wünschte es sieberhast, mit jedem neuen Tag. Und wieder malte sie sich aus, während sie so dahingina, wie der Tag aus- sehcn würde, an dem ihr Junge nach Hause käme. Hei, cs würde ein bunter Tag sein! Blumen müßten das ganze Haus schmücken, denn er liebte die Blumen so sehr. Und das Beste wiirde aus dem Tische stehen, und allerlei liebe Geschenke würde sie heimlich in sein Zim- mer stecken, auf den Tisch, aus die weiße Bettdecke — so, wie sie es gern getan hatte, als ihr Junge noch ein Kind war. — Und dann würden sie wieder zusammen am Tisch sitzen, der Vater, der Junge, und sic, die Mutter, genau wie früher. Und sie würden durch den Waldweg wandern und über die Landstraße, über die sie eben allein ging, immer nebeneinander, Hand in Hand. Und sic' würden plaudern — ach, und sich immer fester an den Händen halten, der Vater, ihr Junge und sie. Sie lächelt vor sich hin. Gelb lag das Sonnenlicht zu ihren Füßen. Cs kam ihr leuchtender vor und schö- ner als je. Und der Himmel schien ihr mächtiger und glückverheißend auszusehen. Und sie lächelte vor sich hin. Dann hörte sie plötzlich ein Knirschen hinter sich. Kleine Staubwolken sprangen auf, und eine Gestalt huschte an ihr vorüber. Cs war der Dcpeschcnbote. Sie sah ihm nach, wie er dahinglitt, zwischen den klei- nen, hüpfenden Staubwcllen. Was mochte er heute in die Häuser tragen! Wieviel traurige Nachrichten mochten in seiner Tasche stecken. And plötzlich mußte sic daran denken, daß auch sie einmal einen solchen Brief bekommen könnte. Nein, nein — hört ihr — nein! Sie hätte cs fast geschrien, aber gleich darauf lächelte sie wieder. Sie wußte, daß das nicht geschehen konnte. Nein, es geschah nicht! Aber ihre Gedanken blieben an dem kleinen Boten ängen, der da vor ihr auf dem Rade durch die Sonne agte.. Sie riß sich zurück von ihrem häßlichen Denken, und sie kam ihm wieder entgegen. Wenn — wenn — o Gott, nein, das gab es nicht! Still, sic wollte nicht mehr daran denken. Warum mußte dieser kleine Teufel über ihren Weg fahren! Sie hatte gelacht, so- lange sie allein gegangen war, und sie wollte wieder lachen, jawohl r- Wenn — wenn dieser Bote nun ein Telegramm nachhause trüge. Wenn sie es zuhause vorfände! Wenn der Väter nein, nein — Sic lächelte wieder, ja, sie lächelte. Aber ihre Füße gingen schnell, und ihre Augen waren dort in der Ferne,' wo der Schatten eben verschwunden war. Hcija, sollte sie nicht singen? Sie trällerte so oft, wenn sie allein ging. Hcijä. Singen frißt die Sorgen und macht froh. — Wenn der Bote zu ihrem Haus gegangen war, dann konnte er wieder hier über diese Straße kommen. Torheit! Nun wollte sie rasch an etwas Lustiges denken. Da war doch der schöne Tag — der schöne Tag — Sie konnte nicht denken. Etwas Fiebriges war in ihr. Schneller ging sic, immer schneller. Wenn dann schlug ihr Herz plötzlich, schmerzhaft, ent- schlich. Ein Stocken kam in ihren Gang. Der Schat- ten tauchte wieder aus. Er kam ihr entgegen. Nein, nein! Sie spürte es wie eine schwere Last auf ihren Gliedern, aber sie lief nun fast. Und der Schatten kam näher. Eile dich, rasch, rasch! Sie schienen sich entgegen zu fliegen, sie zitternd, fiebrig — er ruhig lächelnd mit seinem braunen Gesicht, aus dem der Schweiß glänzte. Halt! Sie rief es hinaus. Wo war das gewesen? Sie ries es hinaus. Sie hörte cs wie etwas Fernes, Unglaubhaftes. Das Telegramm lag in ihrem Haus. Was stand in diesem Telegramm? Mein Gott, das wußte der Bote doch nicht! Cr stob schon wieder davon, ruhig, schweiß- glänzend, durch Staub und Sonne. — Und sie stand noch immer still. Wen» sie aus die Erde hätte sinken dürfen! Ihre Füße trugen sie kaum noch. Und wenn sic dort hätte liegen bleiben dürfen! .Aber sie mußte das Telegramm sehen. Vielleicht, daß er nur — daß er nur verwundet war, ihr Junge er muhte ja nicht, nicht — — ach, das unfaßlichc Wort! Und sie lies wieder, mit aller Kraft. O Gott, o gütiger Gott, cs kann nicht wahr sein Nun sah sie ihre Gartentüre — rasch noch die letzte Kraft — näher kam ihr Haus, immer näher. Nun faßte sie die Tür, nun lies sie durch den Garten, in das Haus — wo, wo Hier war das Telegramm. Sie riß es aus, eiskalt und zittrig waren ihre Finger — sie las — las — Und dann schrie sic aus, laut, jauchzend, schluchzend vor Erlösung und Seligkeit. In dem Telegramm stand: Ich komme! Da und da Gott, Gott! Sic siel aus die Knie, sic raffte sich wieder aus. Sie küßte das Blatt Papier und lachte, lachte. — Und ihr Junge stand vor ihr, und Blumen tanzten vor ihren Augen, »nd tausend kleine Geschenke dazu, die sie alle in sein Zimmer lege» wollte und Blume» Blumen, i Etwas zum Nachdenken „Der Weltkrieg ist ein großer Demokrat". Dieses Wort ist bei der Massenkundgebung der Sozialdemo- kratie mit der Tagesordnung „Krieg und Frieden" auf der Tagung in Frankfurt a.M. gefallen. Vielleicht in anderem Sinne, als wir es aufnehmen sollten, ist es schon oft in diesem Kriege und namentlich im Schützen- graben gebraucht worden. Da hat man so recht erst er- kannt, auf welch demokratischer Grundlage unser Volks- heer aufgebaut ist, das doch im Frieden wie iin Kriege die staatscrhaltende Kraft bedeutet. Im Königsrock, wie man in Preußen sagt, sind wir alle gleich, und cs schwinden alle Standesunterschicde. Schön im Frieden berühren sich da die verschiedensten Gesellschaftsklassen im gemeinsamen Dienst und in soldatischer Kamerad- schaft — heute Burgfrieden genannt, soweit politische Meinungen hätten in Frage kommen können. Die Not des Vaterlandes, die Verteidigung unserer Grenzen, hat alle noch enger zusammengeführt, auch die Alters- klassen und Stufen der Verufsstände haben sich ver- nnscht und stehen alle für einen und einer für alle. In solcher Gemeinschaft lernt man sich im Kriege unter gleichen Entbehrungen und Gefahren noch mehr kennen als im Frieden, und ungleich größer ist die Zahl derer, die aus allen Alters- und Berussklaffen sich da näher treten, zum Gedanken- und Gefühlsaustausch kommen. So lernt man von einander auch die Nöte und Sorgen, die Lebensbedingungcn und politischen Ausfassungen kennen und richtig einschützen; Vorurteile verschwinden oder werden gemildert, einer lernt vom andern. Viel- leicht, wie man sich gemeinsam in die Kriegslaae hat schicken müssen, lernt man auch ertragen und verstehen, welche Forderungen der Staat, als die Zusammen- fassung all dieser im Kamps stehenden Menschen mit Abschied. Cs hat der Haß mit die Stirne geküßt, Mutter, ich geh, und ob ich auch draußen verbluten müßt' im ersten, stockigen Schnee — — Cs hat der Zorn mir die Hand gestählt, Mutter, sei froh! Ich Hab' mich der blitzenden Klinge vermählt, dcß' glühe ich so — Nun Hab' ich mein zitterndes Leben erkannt, Mutter, dein Sohn, nun zieh ich hinaus in das leuchtende Land, das Land ohne Fessel und Fron. Mir jagen die Pulse, mir kreiset das Blut, Mutter, sei stark, nun schütz' ich der Erde köstlichstes Gut, den Herd, der das Glück uns barg. Und rinnt dir die Träne, und bist du alles», Mutter, so sei's, und wird mir die Kugel beschiedcn sein, pflanz' mir ein heimliches Reis. Uebcr die Weile gehn wir zur Ruh, Mutter, wir Beid', aber dann sterbe» wir, ich und Du, jeder im Feierklcid! C u r t P e i s c x: ihren Familie», fordern muß. Die staatlichen Einrich- tungen lernt man auch im Vergleich schützen »nd man verteidigt ja nicht unbewußt, das was man Vaterland nennt. Es ist aber auch im Kriege zur Wahrheit ge- worden, daß der Tüchtige zur Anerkennung kommen kann, die Persönlichkeit ist alles; in und hinter der Front brauchte man Männer, und diese fanden sich in allen Ständen und Berufsklassen, wurden aus der Masse hervorgchobcn, um jeden an der richtigen Stelle zu verwenden. Das ist die Demokratisierung, wie wir sie erkennen in diesem Kriege. Und ebenso finden wir einen Sozialismus in dem vom Staate beeinflußten Haushalt des Volkes. Das Große, das darin liegt, sollen »ns die wenigen Wucherer und Frevler am Volkswohl nicht trüben! Wo Licht ist, gibts auch Schatten, und wir sind eben nicht alle Engel. Der Sozialismus und der Demvkratismus dieses Krieges hat nichts zu tun mit den Gedanken der Vergewal- tigung der menschlichen Gesellschaft, des Staatsum- sturzes. Im Gegenteil, er stützt den Staat und befähigt die bürgerliche Gesellschaft zum Durchhalten gegenüber den Erdrosselungsversuchen unserer Feinde. So ist der Weltkrieg ein großer Demokrat im guten Sinne, und wir können unsere Hoffnung aus de» Schützengrabengeist setzen, der den Burgfrieden halten wird auch über die Gegensätze, Wünsche und Interessen der sich wieder findenden Parteien. Denn wer siir sein Vaterland dem Tode ins Auge gesehen, oder sein Blut vergossen hat, ist von der Täuschung frei geworden, tvclche das Dasein aus die eigene geringe Person beschränkt Cr dehnt sei» eigenes Wese»' aus seine Kameraden und Lands- leute aus, wirkt sür die Gemeinschaft, für die kommen- den Geschlechter, sür die auch der gefallen ist, der den Tod auf tom Schlachtfelde fand, oder im Lazarett. In dieser Hoffnung bekennen wir uns zum Deutschen Vaterlande nach den Worten Ernst Moritz Arndts. „Was ist des Deutschen Vaterland, Wo Eide schwört der Druck der Hand, Wo Treue hell vom Auge blitzt, Und Liebe warm im Herzen sitzt: Das soll cs sein! Das, wackrer Deutscher, nenne dein!" Die Zeit ist ernst, darüber sollte eigentlich kein Zweifel sein, wenn „gegenüber dem Masseneinsah des durch die Kriegsindustrie der ganzen Welt verstärkten Angriffs in West und Ost unsere heldenmütigen Trupps» standhaltcn müssen". So etwa drückte sich der Heeres' bericht noch jüngst aus bei den immer und immsr wiederholten Durchbruchsvcrsuchen der Engländer und Franzosen, wie auch der Russen. Da ist es wohl mch» überflüssig und kann mit Genugtuung begrüßt werde», wenn Stimmen zu ernsterer Auffassung hinter der Fron» mahnen. Wir sollen nicht zaghaft werden, gewiß m<9f den Kopf hängen lassen! Aber in schreiendem Wider' spruch mit den Tatsachen, dem grausigen Hinschlachten unserer geliebten Söhne in Waffen, steht es doch, wen» mit solchen Heeresberichten in der einen, und dein Theaterzettel zweifelhafter Vergnügungsstätten in der anderen Hand, unsere vergnügungssüchtige Bevölkern»!! — wohl meist der Großstädte! — sich dem Genuß hu» gibt, als wenn sie das alles gar nichts anginge. Dum einen Opsertag mehr oder weniger kann solche Gefühl-' losigkeit nicht wieder gut gemacht werden. — Mn» vermißt mehr und mehr die ernste Auffassung vo>» Sommer 1914, wo wir in heiliger Begeisterung uns aenügen ließen an dem beispiellosen Siegeszuge unsere»' Heere. Da gab cs keine rauschenden Vergnügungen- Sie sind jetzt angesichts des Massensterbens unserer Lieben noch viel weniger am Platze. Und wenn d'»' Glocken nicht klingen dürfen im Siegesjubcl, obwo»? jeder Tag an der Sonune und am Stochod eine» vollen Sieg bedeutet, so sollten sie doch läuten sür die Opfer dieses heldenhaften Widerstandes, sür unsere sterbenden Brüder, die mit ihrem Leibe unsere Grenze» decken. An den Höhepunkten dieses furchtbaren Ringe»- sollten wir die Vergnügungsstätten schließen — e>» Bedürfnis sollte dafür nicht bestehen—, dafür aber d»' Kirchen öffnen. So mahnt Maria Diers in der „De»»' schen Tageszeitung". Untere Feinde und - wir Es fällt ans, daß die Blätter des Duhendverbandes seit einiger Zeit die Prinzessin Beatrice von Batte»»' berg, geborene Prinzessin von Großbritannien und 3r' land, nur mit Namen und Titel ihrer Geburt, also a>- englische Prinzessin bezeichnen, den Namen Battenberg aber sorgsam vermeiden. So neuerdings bei der Et' wähnung, daß diese jüngste der drei Schwestern des Königs Eduard VII. einem sranzössischcn Lazarett eine» Besuch abgestattet hat. Die Prinzessin Beatrice ist st» 1896 Witwe des Prinzen Heinrich von Battenberg, de» ein Sohn des Prinzen Alexander von Hessen aus desse» morganatischer Che mit der Gräfin Julie Hauke »» ein Bruder des ersten Bulgarensürsien war. Pr»w Heinrich von Battenberg zog infolge dieser Heirat de» Osfizicrsrock der preußischen Gardcs du Corps aus »>». trat in englische Dienste; die Königin von Spanien » seine Tochter. Battenberg — ein hessisches Städtchen 7" klingt englischen Ohren' offenbar zu deutsch, zu »ey. „boche" würden die Franzosen sagen. Deshalb die Prinzessin Heinrich von Battenberg sich nun»»»'» in eine Prinzessin Beatrice von Großbritannien »'». Irland znrückvcrwandelt. — Und doch läßt es sich »‘i ändern, daß das ganze englische Königshaus urdcuM' ohne einen Tropfen englischen Blutes ist. Wer lacht d»^ Anläßlich der verschärften Bestinnnungen über 23j' suche von Familienangehörigen der französischen S». baten im Truppengebiet berichtet „L'Oeuvre" über » merkwürdige Sittenpflcge, deren sich die zuständig Behörden gegenüber den Besuchen von Kriegcrsra»»» befleißige». Das Blatt stellt fest, daß die Schärfen ... Vcrordiiungen sich crstaunlicherwcise nur gegen die rE mäßigen Ehefrauen richten, während den ungcsctzlE. Frauen mit größtem Entgegenkommen zahlreiche ., leichterungen gestattet werden. Zum Beleg sind » „ kleine, völlig' aus Wahrheit beruhende Geschichte» wicdergeqebcn. Ein Offizier, der hinter einem lagcr aus und ab ging, »m mit Argusaugen daraus e achten, ob Frauen sich mit Besuchserlaubnissen näher»» erblickte einen Soldaten in Begleitung eines weiblmt f Wesens. Mit strenger Stimme ries er den Misse»»,,;, herbei, um ihn schreiend zu fragen, wer diese Fra»»P, „Cs ist eine Freundin", erwiderte der Soldat, „ich VLf sie erst vor kurzer Zeit kennen gelernt." „Gut", sagt » , grimmige Ossizicr besänftigt, „der Durchlaß »st - ■ stattet". Ein ander Bild: „Sag mal, mein Eohn, ist diese Frau, die Dich begleitet?" „Cs ist >»- ,h Gattin, die Mutter meiner Kinder." „So? Was p ich hören? Du wirst sie augenblicklich zurücksenden, dann marschierst Du auf acht Tage in Arrest. Hast „„t denn nicht die Verordnungen gelesen? Ehefrauen j ( im Kriege überflüssig!" Schließlich »vird noch von c' „ Fran berichtet, die an die Front reiste, um ihren -r zu sehe». Sie begegnete einem gutmütigen darin, der ihre Papiere untersuchte und in Ordn»»»»»» ,.,l fand. Dann aber, als sie die Hand nach de» Pap „„!> ausstreckte, erblickte der Gendarm ihren Chcrt»g^^„j, ries sofort aus: „Wollen Sie augenblicklich den ,,|V abzichen, Sie Unglückselige? Sonst wird cs Ihn»"^ »»als gelinge», durch die Sperre zu kommen! - -' Nr. 16. Deutsche Soldaten-Zeitung. 11 „Der furchtbare Krieg", so schreibt das Blatt! 'X Oeuvre", „hat uns aus den Straßen an einen ebenso traurigen wie der Natur widersprechenden Anblick, näm- "ch an 19- und 20 jährige Witwen gewöhnt. Aber seit einiger Zeit bemerkt man bei vielen Kriegerwitwen eine Merkwürdige Wandlung. Sie haben nämlich aus dem Trauerkleid einen äußerlich vornehmen, überaus leicht- iertigen Putz gemacht, bei dem das heutige Zeichen von Trauer lediglich noch in der schwarzen Farbe besteht. Mele dieser Trauerkleidcr haben den Schnitt von Fünf- Uhr-Tee- oder Theaterkleidern, der äußerst kurze Rock laßt unwahrscheinlich dünne schwarze Scidenstrümpfe sehen usw. Dieser Putz muß wohl oft selbst die äußer- w» Grenze» des Erlaubten überschreiten, da viele Leute aus den Boulevards stehen bleiben und in den lautesten Tönen ihre Entrüstung über diese höchst son- derbaren „Kriegerwitwen" äußern." L'Oeuvre" stellt sest, daß es sich um Schein-Witwen handelt, die aus durch das Trauerkleid ausgelöste Wirkungen rechnen. Damit aber alle Mißverständnisse und Verwechslungen nn für allemal unmöglich gemacht würden, und damit oje anständige und ecljte Kricgerwitwe aus den ersten Blick von diesen trauernden „Damen" unterschieden wer- den, empfiehlt das Blatt, daß die Regierung jeder echten und anständigen Kriegerwitwe eine Radel mit dein Zeichen F (France) gebe. Durch diese F-Radel lvürdcn einerseits die Anständigen geschützt und anderer- seits die Unanständigen entlarvt werden. Im Berner Tagblatt war zu lesen: Zu verschie- dene» Malen schon wurde uns berichtet, daß friedlich Dücherbesprechung. Gallipoli. Der Kampf um den Orient. Von einem Offizier aus dem Stabe des Marschalls Lima» von Sanders. Mit einer Karte. Geh. 1 Mk. Verlag August Scherl G. m. b. H., Berlin. Ein Mann aus der nächsten Umgebung des Generals Liman-Pascha schildert hier anschaulich und fesselnd die Begebenheiten auf Gallipoli, die 1915 die Aufmerksamkeit Europas in so hohem Maße auf sich zogen. Cr weiß uns den eigenartigen Zauber jener Gegenden leuchtend vor Augen zu stellen, er ver- steht es, uns dem türkischen Bundesbruder nahe zu bringen. Die Stätte ivird uns lieb und vertraiit, iind auch die Männer, die dort Taten taten, treten uns nahe. Die Schlachtcnschildcrungen stelle» bei strenger Genauigkeit lebendige, klare Bilder vor uns hin. Wir sehen nicht nur, was hier geschah, sondern auch, warum es geschah. Die Englandpolitik Friedrich Wilhelms IV. Von Generalsekretär Curt Fritz>che. Preis 2,50 Mk. Die Kriegsziele unserer Feinde. Von Univ.-Prof. Dr. F. W. Freiherr von Vissing. Preis 2— Mk. Vichlose Landwirtschaft. Ein Zukunftsausblick sitt- licher und wirtschaftlicher Natur von Landwirt Sigurd Svensson. Aus dem Schwedischen von C. Seegelke. Preis 1,20 Mk. Weizen und andere Brotsrucht unter dein Kriegs- einsluh. Von Prof. I.-Ph. Wagner. Mit 4 Illustra- tionen. Preis 1,20 Mk. 4 hefte der Bibliothek für Zeit, die sich gut auf heute anwcnt n lassen und be- lehrend wirken. Cs ist eine eigenartige Kriegsunter- haltung, die uns Professor Dr. Gerber aus Königs- berg in den „Alten Stimmen" bietet, die er in sorg- fältiger Auswahl zusammengestcllt hat. Verlag von Gebrüder Paetel 1916. Ein kleines Beispiel nur: „Wahrhaftig, ebensogut könnte einer unter Tigern, Leoparden und Luchsen Hausen, wenn er in einem Jahr- hundert, das für gesittet gilt, unter solchem Mord- und Raubgesindel leben soll, solchen hinterlistigen Menschen, die unsere arme Welt beherrschen." Friedrich der Große. Etwas zum Lachen. Die „Basler Nachrichten" erzählen die folgenden Scherze: Eine Bäuerin, die ihren im Militärdienst be- findlichen Mann beurlaubt haben wollte, richtete an den General ein Urlaubsgesuch, das mit folgenden Worten begann: „Lieber Herr Generali Unsere» Kühen steht die Jauche bis an den Bauch und mein Mann ist im Militärdienst. Ist das Bruderliebe?" Eine Kompagnie hat Gefechtsschießen. Ein höherer Offizier steht hinter einem Schützen, der drauslos feuert, ohne das angegebene Ziel zu sehen. „Aus was schießt ihr?" fragte der Offizier. Und prompt erfolgte die Antwort: „Auf höheren Befehl, Herr Oberst!" Englische Kraftwagenftihrerinnen; allzu ernst scheinen sic es nicht zii nehmen. Die Unser» schauen jedenfalls anders drein; so hier bei der Arbeit am Leipziger Ehrenteppich. Weges gehende Internierte deutscher Nationalität Ausländer» in den Straßen der Vundesstadt be- rftigt wurden. Wir haben bisher von diesen bcmühen- ®C|i Vorfällen keine Kenntnis gegeben. Am Dicnstag- -ichmittag hat sich nun aber eine französische Krankcn- Vwester die mit einer Gruppe von in der Schweiz als Uste ausgenommenen Pflegerinnen ging, eine ihrem Zurufe besonders unangemessene — sagen wir Takt- Ugkcit, zuschulden kommen lassen. Wie wir von einem Horner als Augenzeugen erfahren, hat sich die Varm- ?^zige, als sie am Hellen heitern Tag in einer der Lau- ticf)'■ 1 obcrn Stadt eines deutschen Internierten an- 1g ivurde. . 0 in geradezu ausfälliger Weise bemerkbar °"'acht, hat ihre Kolleginnen mit Ausdrücken, bei denen ."birlich das Wort Boche nicht fehlen durste, aus den -Ätsche,, Internierten aufmerli im gemacht, und schließ- cp den in Begleitung einer alten Dame befindlichen Krnierten direkt belästigt. Der Mann verhütete, ^Iglich durch Ignorierung der Unverschämten, einen pindal. Es sei betont, daß die Begleiterinnen der pinkenschwester sich an dem Austritt nicht beteiligten; taten aber auch nicht das geringste, um ihre Kollegin diesem unqualisizierbaren Benehmen abzuhalten, ('.!.«> das die Passanten verärgert wurden. Wenn man (ij'Seuä aus dem Benehmen dieser Krankenschwester auf »^.Behandlung der deutschen Verwundeten in Frank- schließen wollte, so mühte sich ein recht trübes Bild »oben. x. Run und wir? Mas unsere Frauen treiben, ^hlen unsere Bilder. Volks- und Weltwirtschaft. Herausgeber: Prof. Dr. Franz v. Mammen. „Globus", Äiffcnsch. Vcrlags- anstalt, Dresden. Das erste Heft führt uns in die Vergangenheit und zeigt uns, wie das hinterhältige England es verstanden hat, den hochsinnige» vierten Friedrich Wilhelm zu umgarnen. Das Buch bietet einen schlüssigen Beweis dafür, daß cs zu allen Zeiten englischer Grundsatz war, sich die Völker dienstbar zu machen, sie am Aussteigen zu hindern, Zwietracht unter sic zu säen, daß diese Politik nicht eine Eigenheit der Grey und Asquith ist, sondern unverrückbarer Grundsatz Englands. Die Schrift bietet viel Neues und verdient schon deshalb weiteste Verbreitung. Das zweite stellt uns mitten in die rauhe Gegen- wart und weist gleichzeitig in die Zukunst. Der Ver- fasser läßt uns die Stimmen der Gegenwart belausche». Cr hat das Wichtigste hier zusammengetragcn und unter neue einheitliche Gesichtspunkte gebracht. Wir können mancherlei aus der Schrift lernen. Das Heft über die viehlose Landwirtschaft ist über- aus anregend und selbstverständlich sehr zeitgemäß. Wir können nicht beurteilen, ob es in allen Teilen maß- gebend ist. Jedenfalls wird es der, der sich mit diesen Fragen sonst nicht beschäftigt hat, nicht aus der Hand legen, ohne neue Gesichtspunkte gewonnen zu haben. Alte Stimmen in die neue Zeit. Das ist eine vor- zügliche Sammlung zutreffender Acußcrungcn früherer Etwas zum Raten Mit G macht es seit Jahren unfern Frauen Das Kochen einigermaßen angenehm. Jetzt brauchen wir cs auch im Münnerkampse Und unsre erste Silbe ist's zudem. Die zlveite ist's mit M; sie und die Dritte Benutzten wir sonst nur im Mummenschanz, Iehund um vor der ersten uns zu wahren, Verwenden wir sie auch beim Wasfentanz. Ward so die erste uns zu einer Lanze So dient als Schild vor ihr das Ganze. Auslösung in der nächsten Nummer. Auslösung des vorigen Rätsels: Graben, Raben, Laus; Laufgraben. Etwas zum Metten. Wir träumen nicht von raschem Sieg, Von leichten Sicgeszügen; Ein Weltgericht ist dieser Krieg Und stark der Geist der Lügen.' Geibcl. „Es liegt in der deutschen Natur, alles Ausländische in seiner Art zu würdigen und sich sremder Eigentüm- lichkeit zu bequemen." Goethe. Mitteilungen an unsere Leser! Den Einpfünqer» unserer Zeitung, die den folgend anfgefiihrtcn Firmen angehören, zur glicht, daß die Zusendung i», Aufträge ihrer "a erfolgt: Gaertner, Schönthal 5 Osw. Neubarth, a. K. 4 — Konservenfabrik Bismark, Bis- [*„5. Zündwarenfabrik Starke u. Co., Melle - — Ä Banse, Meisdorf (Harz) 10 — F- W. Weiß m. p. h„ Hilchenbach >«> Will). Ar». <Ö;, Kirschseiffen 15 - Lynen ». Co. G. m. b. H., tzF/.Fr 14 Mühleubesitzer Becker, Vienenburg 2 such von Landsbera'sche Eleklrostahl- und Melall- G- m. b. h.. Grevenbrück II Paul Rosen- cranh Tilsit 24 Deutsche Molybdaen-Werke G. m. b. H„ Teutschenthal 25 — Papierfabrik Zerkall bei Düren >2 Ricmenfabrik Alfred Cbell, Neuruppin 2 Gardelegener Dampf- und Waffermühleiuverkc Isen- schnibbe, Gardelegen 5 - Eugen Ising, Bergneustadt 2 Stadtmühle Älslcben G. m. b. H., Alslcben 5 — Emil Wiese, Hartha i. Sa. 4 — Alfred Schreiber, Peuzig O.-L. 5 — W. Hennig, Schwanebcck 25 — Paul Bodenstein, Groß-Salze-Clmen 4 — Landwirtschaftliche Handelsbank zu Hainichen 5 — Gebr. Schwarz, Olle- rode (Ostpr.) 5 — Emil Herrmann, Berlin 50 — Max Bartsck G. „t. b. H., Mall sch a. O. 6 — Fr. Wegener, Reichenbach O.-L. I — S. Wallach Wwe. Söhne, Linz 3 I. D. van de» Mygenbergh, Kevelaer 1 — Pladeck u. Geist, Goldbcrq i. Schl. 3 — Gustav Dich, Großstalwitz 7 — Ehr. Meyer, Hille i. W. 4 — I. H. Uhlig, Hermsdors 5 — Ernst Lange, Hartha i. Sa. 5 Ad. Krebs, Pleß 5 — Carl Laugwitz, Parchwitz i. Schics. 1 — Carl Steuber, Wartha i. Schles. I Kranefuß u. Mi er, Herford 5 — Leberecht Hünlich, Neusalza i. Sa. 3 — Heinrich Ecker u. Cie. m. b. H., Sinzig 1 — Lange 11. Kutzora Nächst, Rcngcrsdorf I - Hub. Servuis, Güromvnt bei Malmedy l Stück. In der «bgclanfenen Woche bestellten: a) Für ihre Leute in> Felde: Resorm-Lasträder- und Wagenfabrik A. Zierz G. m. b. H., Cosel 3 — Adolf Karlbaum G. m. b. H., 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 16. Bodenwerder a. W. 1 — P. van Hees, Remagen 1 — Kaiser u. Henkelbach, Kiersphe Vhhs. 1 — Heinrich Strenger, Heiligenhaus 1 — Karl Kimmelmann, Ulm a. D. l — Arndt u. Löwengardt, Wandsbcck 10 — A. Ising, Derschlag 1 — Dr. Vormann u. Balthasar, Langenöls 5 — Paul Rosencrantz, Tilsit I — Sand- Gesellschast m. b. H., Cleve, Rhld. 30 — Moewes'sche Handelsgärtnerei, Falkenau, Schles. 3 — A. Kl inner, Vernstadt, Schles. 5 — Chemische Fabrik Troisdors 1 — Maschinenbau-Anstalt Jean Koerver, Crcseld 5 — Gebrüder Wilde, Goldberg, Schles. 5 — Konserven- fabrik Klöhe-Lindstedt 1 — Ricmcnfabrik Alfred Cbell, Neuruppin 1 — Meier rl. Weichelt, Lcipzig-Li. 100 — Zuckerfabrik Artern, Artern i. Th. 5 — Brauerei-Gesell schaft Georg Ress, Akt.-Br., Heidcnheim 40 Leinenweberei S. u. A. Rosenberg, Cmil Wiese, Hartha, Sa. 1 — Carl Seidel u. Co., Mechan. Göttingen 10 — Mtinstcrberg, Schles. 25 — C. F. Seurig Nachf.. Lengenberg, Sa. 1 — Paul Bodenstein, Gr. Salze- Clmen 1 — A. Rothe, Lenz, Sa. 2 — Gebr. Aldekamp, Nordhorn 5 — Bruns A. Uhlig, Iahnsdors 5 — von Deylcn u. Sohn, Visselhövede 6 — Fr. Bergheiser, Cassel 2 — Adalbert Fuhlrott, Leinefelde 2 — Gebr. Steindel, Hennes-Sieg 25 — A. Krauhberger u. To. G. m. b. H., Holzhausen 5 — Carl Fleischer, Cosse- baude 5 Stück, b) Zur allgemeinen Verbreitung: A. Bracke, G. m. b. H., Vraunschwcig 5 — Rist u. Co., München 10 — Grau. Hilberstadt 5 — Ioh. Tob. Mols, Nürnberg 1 — Franz Schwalbe, Hamburg 5 — ?os. Schwab jün., München 3 — Hermann Schlums, andeshut i. Schl. 2 — Silbronit-Werke, Nürnberg 5 — Moritz Nosenwald, Nürnberg 5 — Rud. Psasf, Lan- gensalza 1 — G. Maisch Rachs., Memmingen 2 — Alois Linsenmayer, München 1 — Karl Leroi, Stutt gart 1 — Julius Landauer, Stuttgart 2 — Gottschalk u. Gerke, Celle (Neustadt) 3 — Simon Frank, Güttin- gen 1 — Aug. Clhardt, Kempten 5 — Cisenberg u. Struck, Berlin 3 — Gust. Cick,. Werdohl 1 — Samuel Vaers Söhne, Halbcrstadt 2 — V. I. Vacr, Halbcr- stadt 1 — I, Aichingcr, Weiden (Obps.) 5 — F. W. Vuchmann u. Sohn, Cislebcn 2 — Gebr. Hesselberger, München 2 — Fcrd. Kreutzer, Nürnberg 5 — Max Vutschkow, Bad Altheide 4 — Lorenz Mohr, Hcrzseld 2 — Hugo Forchheimer, Franksurt a. M. 11 — Cber- hardt u. Co., Cottbus 2 — Gödel u. Sedlag, Neustadt (O.-S.) 4 — Derne u. Klinkert, Königsberg i. Pr. 25 — Eduard Lachmann, Berlin 10 — W. Kann, Potsdam 1 — Cmil Scholz, Hamburg 5 — Gustav Engel, Ber- lin 2 — Nadelsabrik Dr. Cbert, Wcissensce 5 — Caro- wcrke für Blechindustrie G. m. b. H., Lichtenbcrg 5 — Kuno Mair, München 4 — Franz Kathreiners Nachf. G. m. b. H., München 25 — Feuchtwanger u. Co., Nürnberg 3 — Franz Max Leidhold G. m. b. H., Stralsund 1 — A. Ascher, Berlin 7 — Carl Behle, Ber- lin 2 — A. Baien, Herne i. W. 12 — Funcke u. Moll, Braunschwcig 5 — Julius Gooste, Oscherslcben 5 — G. Locweubcrg u. Co., Berlin 10 — H. Meyer Nachf., Berlin 3 — Molkerei-Genossenschaft Ventschow e. G. m. b. H. 2 — M. Nelke Ww., Salzwedcl 2 — Philipp Reubcrt, Pirmasens 2 — Nnffo u. Comp., Wernigerode 1 — S. Schwarzschild, Stuttgart 5 — Vorschuss-Verein zu Fulda 5 — Fritz Neumeyer, Nürnberg 12 — Max Strauß, Mannheim 2 — C. Wölsling, Pirmasens 5 — Gebr. Gross, Landsberg a. W. 5 — Kreiß u. Co„ vorm. Heinh u. Kreiß, Hanau 5 — Julius Friedrich, Wcinhcim j. V. 2 — M. Joachim, Vitterseld 1 — An- ton Fischer, Guben N.-L. 4 — Oberschlcslsche Stahl- wcrksges. m. b. H., Berlin 25 — Alfred Popper, Bran- denburg a. H. 2 — Vrendicke u. Nahde, Vraunschweig 2 — Aachener Brotfabrik G. m. b. H., Aachen 5 — S. D. Blank, Vraunschweig 2 — M. Böckle u. To., Reuß a. Rh. 3 — Pupke u. Ebbinghaus, Hamburg 3 Hermann Bodenheimer, Franksurt a. M. 1 — 3- Pont, Berlin 2 — Carl Goldmann u. Co., Hamburg » - Carl u. V. Hartmann, Mühlhausen i. Th. 5 -- Iohs. Haß, Kiel 1 — Paul Moritz Lewinsohn, Königs- berg 1 - Gebr. Moritz Nachf., G. m. b. H., Freiburg 2 — Fr. Nobiling, Berlin 2 — Nordh. Malzsabru, Nordhausen 5 — Rennau u. Co., Nachf., Halberstadt o — Stengel u. Zillcr, Untertürkhcim-St. 5 — Muk 9^r£^l£Ul 4 - F-' irmasens 1 — Heinrich Gewaltig, Breslau . Webers Söhne, Hamburg 3 — Gottsr. Gla- ser, Wiesbaden 5 — Louis Geicrshvfer, Franksurt a. M. 3 — Hermann Cramer, Cassel 5 — G. Oester- reich, Oppeln 6 — Julius Rütgers, Berlin 5 — Öcr' mann Friese, Berlin 1 — A. F. Benohr, Berlin 3 Jul. Rathjcn, Hamburg 1 — Nienhaus u. Crämer, G. m. b. H., Cottbus 2 — Oscar Rühl u. Co., G. u>. b. H., Nordhausen 2 — Adler-Brauerei Dirr u. To^, Brandenburg 2 — Vereinigung Norddtsch. Kalk- und Mcrgelwerke 5 — Union-Vlcchwarenwerk G. m. b. 8» Braunschweig 1 — Schunk u. Cbe, Fulda 5 — Gebr. Sarau G. m. b. H„ Potsdam 75 — I. C. Röhle. Cassel 1 — Alfred Reumann, Hamburg 5 — D. Müh>' Hauser i. Fa. Adolf Oettinger u. Co., Augsburg 1 " F. W. Meyer, Bayreuth 2 — C. F. W. Meier, Har"' bürg 1 Knopf u. Friesccke, Schoencbeck 1 — Rich. Kim Nachf., Stendal 1 — Th. Karnah, Hamburg 2 — 8^ Kallenbach, Luckenwalde 5 — Hille u. Meyer, Limburg a. L. 1 — Häute- und Talg-Verwertungs-Genossenschau e. G. m. b. H., Halberstadt 2 — H. Gotthils u. To.- Würzburg 1 — F. A. Cleppicn, Greifswald 5 — P' Göh u. Co., Nürnberg 2 — F. Brüning u. Co., Hamcw a. W. 2 — Nathan Grünsselder, München 1 — Kuty u. Meinert, Vraunschweig 2 — Rosenseld u. Co., Nilr»' berg 2 — Gebrüder Weiß, München 12 Stück. NI« besten Armee - Ihren — Vorzüglich bowfihrto Krlogsuhron — Tasch«n«hr, schweizer Ankerwerk mit Ra- diumleuchtblatt N, Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen „ %■ ■ ■ Tasclienweckerabr mit Radiumleuchtblatt m 19,519 Armbanduhr (kleines Format), mit Leuchte blatt. 7,59 Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen „ %- Armbanduhr, vorzügliche« schweizer Werk mit Leuchtblatt M.i 14,— u. * 18,— Armbanduhr, Keinste* schweizer 5Tage- Gehwerk mitt Leuchtblatt N 25,59 Tascksoakry ebne Leuchtblatt. 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Einzelnummer 10 Pf. Illustrierte- stschrichlmMr J Herausgeber: <$ Ir-- - Jeuischlsnds »AWkiWisl i>kk..VMklMOeililk" (0.9. m fitraSÄnms oon MliiWlmeii für titlit WWUMSWIü. ^»scheint wöchentlich. — Durch jede Postanstalt zu beziehen. — Bezugspreis: oierteljiihrlich 1,30 M. monatlich 43 Pf. ausschlick,lich Bestellgeld. Für Soldaten bei Sammelbestellung "»rzugopreis zu erkragen unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Vertretern. — Die Mitglieder der Bereine „Baterliindischer Frauen-Berein" und „Vaterlandsspende" (E. B. zu» Gewährung oon Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) erhalte» die Zeitung zum Borzugspreise von 1,— M. vierteljährlich. Bezugspreis: vierteljährlich 1,30 M. monatlich 43 Pf. ausschliehlich Bestellgeld. Prinz Leopold von Bayern besucht die Feuerstellung einer bayerischen Batterie. tz Seine Königliche Hoheit Prinz Leopold von fci^ern, der Oberbefehlshaber im Osten, besuchte e Feuerstellung einer bayerischen Batterie, z^.^ir erblicken den greisen Heerführer, >vie ihn du Tausende aus seinen wackeren Scharen oft ^ gesehen haben. Wissen wir doch ans hun'- iiCll bvn Bildern und Berichten, wie treu er fei* WH«*, schönen Pflichten nachkomint, überall ^^'gend n»d beobachtend, in Schützengräben und Feuerstellungen und, wo es sonst sein mag, unermüdlich stets auf dein Platze. Anser Bild zeigt ihn mit Mütze und Stock. Zu seiner Rechten dicht hinter ihm sehen wir Exzellenz Aerndt, zu seiner Linken der Herr mit der Kraftwagenbrille mehr im Hintergrund ist Exzellenz Ritter von Frommes. Ganz vorn auf der rechten Seite des Bildes steht, auf den Säbel gestützt, Seine Exzellenz vom Frendenberg. Die Besichtigung der Feuerstellung ist offenbar zur vollen Zufriedenheit Seiner Königlichen Hoheit ausgefallen. Man ersieht es aus den er- freuten Mienen der Herren, die sich hier einem braven Kanonier zur Aufnahme gestellt haben, ohne Weiteres. Was wir von der Feuerstellung sehen, macht denn auch einen recht sicheren und be- ruhigenden Eindruck, eher den eines Friedens-, als den eines Kriegswerkes. 2 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 17. Vaterlandsfpende E. V. zur Gewährung von Erholungskuren für öeulsche Kriegsbeschädigte) ft )weck oes ^Jereiüs: bammiung vvn /inridri lim »am» oen ms ourgerliair J '.•ofn ]uriitkg>tr/, Uhr vormittags dis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den 0* samten Schriftwechsel nur an di« Geschäftsstelle ,u richten. M IO. Mitgliedsbciträge: Mindestjahresbeitrag für Lin,elmitglieder: t Mk., I- körperschaftlich» IO Mk. Mit Rücksicht aus den vaterländischen Zweck Vereins ist «in Hinausgehen über die Mindestbeiträge und Spenden >oile. Hohe für vi» Kriegsbeschädigten verwenden ,n können, werben wir diese , als selbständige Kurgäste in den in ,ahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, wo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- belchädigtenfüisorge und die Unterstützung der Bäderfürsorge des Roten Kreuzes besondere Bergünsligungen ,ur Berlügung stehen. Auf diese Weise erübrigt sich ein Einkauf von Grundstücken und die Lidanung eigener Gebäude. Auswahl der Kriegsbeschädigten. Die Vaterlandsspend» wird in erster Reihe leichtkrank« be,iv. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- geniätz von anderer Seite weniger gesorgt ,u weiden pflegt, verücksichtigen, also ,. B. mit Neurasthenie, Rheumatismus, leichten Zormen von Her,leidcn oder Störungen der Berdaunngsorgane behaftete und andere. Di» endgültige Ent- scheidung über die Auswahl sleyi der bürgerlichen Kriegsbeschädigtenlürsorg» ,u. Unternehmungen, die mindestens 20 Zreiftellen ,u I» Mk. '50.— zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben In entsprechender Zahl in Vorschlag bringen. ,. Schatzmeister: vr. L. M o s l e r, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W.«. Unter den Linden 55. einmaligen gröberen Beträgen für den Verein dringend erwünscht. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Eilendurg, Geschäflsführender Vorsitzender. Königlicher Vourat Hermann Duerdoth-Berlin, Ltelloertretender Geschäftssühie»^ Rechtsanwalt Dr. H Müntzel, Berlin. Generalkonsul Stobwasser, Berlin Univerlitätsproschor Dr. meb ktrauh, Berlin Ministerium für Elsaß-Lothringen. I. A. 16 255.' Straßburg, den 20. September 1916. Aus die Eingabe vom 28. v. M. wird die unter dem 13. April d. Is. — I. A. 6296 — erteilte Ge- nehmigung zur Veranstaltung von Sammlungen bis zum 31. Dezember 1916 verlängert. Abteilung des Innern. In Vertretung gez. Unterschrift. Quittungsleiftungen. Memel 50 M. (S), Magdeburg 15 M. (23), Neustadt 10 M. (23), Niederwallmenach 2 M. (S), Reuendorf 3 M. (S), Neuwegersleben 10 M. (S), Reustädtel 50 M. (S), Rvrenberg 10 M. (S), Nordwalde 5 M. (S), Nienrade 10 M. (S), Northeim 5 M. (S), Ncu- wied 4 M. (S), Ottweiler 10 M. (23), 100 M. (S), Oppeln 50 M. (V), 300 M. (S), Ostcrwieck 10 M. (B), Potsdam 1 M. (V), 4 M. (S), durch Obmann Hering, Quedlinburg 22 M. (S), Quedlinburg 3 M. (S), Rati- bor 20 M. (B), 50 M. (S), Rössel 5 M. (23), durch Obmann Grunow, Rangsdorf 61 M. (B), 14,70 M. (S), Rybnik 8 M. (B), Rendsburg 20 M. (S), Rein- erz 10 M, (S), Ritzebüttel 300 M. (S), Rathenow 3 RI. (S), Sande-Bergedorf 10 M. (B), Sceburg 5 M. (B), Samotschin 5 M. (S), Stallupöncn 20 M. (V), Satrap 3 M. (S), Strelno 50 M. (S), Sinzig 10 M. (S), Schwerscnz 30 M. (Sp, Sigmaringen 150 M. (S), Stolzenau 300 M.(S), Seegenau 50 M. (S), Schönberg 5 M. (S), Schmochwih 10 M. (B), Sagan 50 M. (B), Salisch 10 M. (S), Schleswig 3 M. (B), 5 M. (S), Stendal 200 M. (S), Samter 50 M. (S), Schmalkalden 30 M. (B), Stuhm 5 M. (B), Soldin 10 M. (B), Schlochau 20 M. (23), 100 M. (S), Trier 5 M. (B), 15 M. (S), Todtmoos 6 M. (S), Treb- nih 100 M. (S), Tondcrn 750 M. (S), Tilsit 5 M. (S), Tapiau 30 M. (S), Thorn 10 M. (23), Torgau 20 M. (S), Uelzen 12 M. (S), Metz 5 M. (S), Verden 15 M. (S), Vohwinkel 5 M. (B), 1000 M. (S), Wiesbaden 3 M. (B), Wuttricnen 3 M. (B), Weltfrieden 2 M. (B), durch Obmann Conrady, Willingshausen 143 M. (S), Wandsbek 520 M. (S), Worbis 10 M. (S), Wronke 100 M. (S), Welschbillig 2 M. (S), Weißen- fels 10 M. (S), Wiescnau 5 M. (S), Wilmersdorf > M. (S), Warmbrunn 3 M. (V), 5 M. (S), Warten- vurg 20 M. (S), Weimar 3 M. (B), Wirsih 10 (23), Zülz 10 M. (S), Zalenzc 20 M. (S), Allcnstei» 5 M. (B), Birnbaum 25 M. (B), Braunsberg 5 U (B), Zauch-Belzig 100 M. (S), Büren 50 Äl. (Ä Bomst 50 M. (S), Blumcnthal 50 M. (B), Clditte» 3 M. (B), Grimmen 50 M. (S), Hirschbcrg 100 M. (§' Herdecke 10 M. (B), 50 M. (S), Iarotschin 15 M. (2 > Ionkcndorf 3 M. (23), Annaburg 2 M. (23), 10 M. (®' Aachen 3 M. (23), 10 M. (S), Artcrn 10 M. (S)' Altona 3 M. (B), Ascherslcben 5 M. (S), Ankla'N 50 M. (S), Aschendorf 30 M. (S), Braunsberg 25 (S), Brieg 1 M. (23), Bischofsburg 20 M. (23), Berlin 45 M. (23), 1 M. (S), Breslau 6 M. (B), 15 M. (Sh Burg 1,50 M. (B), 1 M. (S), Bremervörde 10 M. (23)' 20 M. (S), Bahnhof Baalbcrge 10 M. (S), Burg a. §- 20 M. (S), Bielefeld 50 M. (S), Blankenese-Dorke»' hudcn 10 M. (B), 20 M. (S), Briigge 5 M. (23)' Barlohe 30 M. (S), Bln.-Dahlem 10 M. (S), Bln-' Steglitz 4 M. (B), Bln.-Friedenau 10 M. (B), Bln-' Halensee 3 M. (B), Coblenz 3 M. (B), Charlottenburg 15 M. (B), 83 M. (S), Coburg 4 M. (B), Crosie" 5 (B), 20 M. (S), Cocpenick 10 M. (B), Coldcma's» 5 M. (S), Cochstedt 50 M. (S), Cottbus 10 M. (Sh Die WeNherrschast Englands. Darum geht doch der Kampf! England fah einen Nebenbuhler im Welthandel aufkommen in Deutschland, es hat einen anderen inzwischen, schon ivährend des Krieges, groß werden lassen — Japan. Bekämpft England den deutschen Nebenbuhler mit Hilfe von Frankreich und Rußland, so kräftigt es zugleich seine Stellung in Europa, indem es seine eigenen Verbündeten sich verbluten läßt — für England. Cs kämpft bis zum letzten französischen Soldaten und, wie Lloyd George sagte, auch Ruß- land wird für England bis zum Tode käinpfen. So ist es recht: England kann nicht zu Grunde gehen, es wird triumphieren, wenn die Staaten Europas sich nach seinem Willen zerfleischt haben »verden! Auf diese Ohnmacht ballt aber auch schon der andere Nebenbuhler Englands — Japan — seinen Plan im fernen Osten. Cs hat sich Ruß- lands Abhängigkeit durch Munitionslieferungen und Anleihen erkauft, ist seiner Zustimmung für ein Uebergreifen auf das chinesische Festland sicher, wo es bereits durch den Raub anl deutschen Tsing- tau Fuß gefaßt hat. Japan bedroht die Philip- pinen und die Sundastraße durch den weiteren. Raub an unseren Kolonien ill der Südsee und da- mit mittelbar die holländische uild ainerikanische Stellung im Stillen Ozean, aus dein England, der Rot gehorchend und der falschen Freundschaft Ja- pans vertrauend, seine Schiffe zurückgezogen hat. Englands Weltherrschaft ist im Stillen Ozean an den japanischen Verbündeten übergegangen, der auch den englischen Handel in Indien bereits beein- trächtigt. Will England seine Herrschaft auf der west- lichen Halbkugel behaupten, so muß es nach der Abhängigkeit, in die es schon Amerika gegenüber geraten ist, alles daran sehen, um zu siegen, oder doch Europa derart zu erschöpfe», daß es ihm nach wie vor im Welthandel freie Bahn läßt. Von Frankreich kann man heute schon sagen, daß es im englische» Joch seufzt, daß ihin in Calais auch für Außenstehende sichtbar aufcrlegt ist. Die kleinere» Staaten und auch die Neutrale» fügen sich willig dem englischen Zwang, iveil England ihnen den Brotkorb jederzeit höher hängen kann. Und Ruß- lands Kamps um Konstantinopel, das ihm England doch nie vergönnt hätte, sieht es hämisch zu, kämpft Rußland dieserhalb doch bis zum Tode — dem wirtschaftlichen Tode, der es ivillenlos zu Englands Füßen legt. Japan weiß das alles und zieht Nutzen aus der Lage, versichert sich der Freundschaft Rußlands, die es braucht für die Geivinnung seiner ehrgeizi- gen Ziele im Stillen Ozean, als Rückendeckung gegen Amerika. Cs stärkt aber Rußland nicht son- derlich durch Truppenentsendungen, sondern nur so weit als seine Geschäfte es erfordern und um die Gelegenheit auszunuhen, durch seine Sendlings die Verhältnisse bei Freund und Feind auszu- forschen. Kanonenfutter für seine Verbündeten zu liefern, hat Japan immer verweigert. Aber es hat inzwischen seine wirtschaftliche Stellung verstärkt durch Abzahlung seiner Schulden, hat seinen Han- del auf Ost- und Riederländisch-Indien ausge- dehnt und in China und Rußland Eingang gefun- den, um sich eine von Europa unabhängige Eisen- und Stahlindustrie zu schaffen. Die Japaner ha- ben auch schon begriffen, daß Sibirien mit seinen reichen Bodenschätzen das Land der Zukunft ist. England muß in dem wirtschaftlichen Aufschivung Japans eine Bedrohung seiner Weltherrschaft er- blicken, aber es ist zur Zeit ohnmächtig, etivas da- gegen zu tun; es muß die Abrechnung mit deiy neuen Nebenbuhler auf später verschieben. Doch es könnte sich verrechnen, wen» es wähnt, vorher mit dein westlichen, dem deutschen Nebenbuhler, abgerechnet zu haben. „Der nächste Weltkrieg", die Prophezeiung eines neutralen Diplomaten, Wilhelin Borngräber's Verlag, Berlin, rechnet in Zukunft mit einem Zusammengehen Deutsch- lands mit Japan bei der wahrscheinlichen Abrech-, nung mit England auf der östlichen Halbkugel. Die Prophezeiung des neutralen Diplomaten ist lesenswert, nicht wegen des „nächsten Krieges", von dein auch eigentlich nicht viel die Rede ist, son- dern weil wir in der Schrift viel über Rußland und Japan erfahren, was nicht allgeinet» bekannt sein dürfte, aber für die Beurteilung der Stellung Rußlands und Iapails im jetzigen Kriege von Wert ist. Wir lescii dort a>lch, daß Japan vor einem Kriege mit Amerika durch den englisch-ame- rikanischen Vertrag so lange geschützt ist, als es während eines europäischen' Krieges die Interesse» Englands i» Ostasien schützt. Das tut ja Japan, wenn auch in selbstsüchtiger Weise! And ivie cs um Holland steht und dessen Neutralität, aus Rücksicht für die Sundainseln, ist auch sehr lesend ivcrt. Englands Weltherrschaft wird in diesig Schrift gut beleuchtet, und es erscheint wahrschei»' lich, daß dies nicht der letzte Krieg ist, den Eng' land darum zu führen hat. F. v. Zeittafel der Krlegserelgnlffe. 13. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Neuer großjl Durchbruchsversuch der Engl. u. Franz, zw. AE u. d. Somme vollkommen gescheitert. Mit eins!, Masseneinsatz an Geschützen u. durch frischen schub verstärktem Fußvolk glaubte der Feind Ziel zu erreichen. Die tapferen Truppen der nerale Sixt v. Arnim, v. Bochn u. v. Garnier ^ Haupte» nach schwerem Kampfe unerschüttert 'U. Stellungen. Die Hauptwucht der zahlr. Angrud richtete sich gegen Courcelette bis zum St. Pi^kH Vaast-Waldc. Mehrfach kam es zum erbittern Handgemenge in unseren Linien mit dem voriw^, gehend cingedrungenen Gegner. Trotz sechsmalig, im Haufe des Tages mißlungenen Sturmes auf **' sere Stellungen bei Sailly liefen die Franz, hg nachts nochmals an und wurden abgeschlag^ Brandcnb. Fußvolk empfing stehend nordE,! Gueudccourt dichte engl. Heersäulen mit vcrnichHK dem Feuer. — Südl. der Somme franz. Anchg. zw. Frcsnes—Mazaucourt u. Chanlnes sortgcsgP sie erstickteu meist schon in uns. Sperrfeuer. uäckigc Kämpfe um die Zuckerfabrik von GcnerMO^ zu unseren Gunsten entschieden. — Der Haup"„, von Ablaincourt nach hartem Ringen in »nses. Besitz; etwa 200 Franz., darunter 4 Offiziere,.»^. — Heeresgruppe Kronprinz: Oestl. der Majl» „ westl. Markirch (Vogesen) lebhafte Feucrtätig^^ Westl. Riarkirch franz. Vorstöße abgeschlagen- Unsere Flieger griffen starke feindl. Geschwader^ dem Fluge nach Süddeutschland erfolgreich aJL .*», schossen, unterstützt durch Abwchrgeschiihe 9 -qß ab; durch abgeworsenc Bomben 5'Leute gctöter, .verletzt. Der angerichtete Sachschaden gering- { 0. Siebenbürgen: Gyergyo- ». d. Mszek-Veckc», 0 ^ n. Untere Csik vom Feinde frei. Die Verfolg fortgesetzt. An der Straße Csik-Szereda--GY'' ^ Paß leistet der Gegner noch zähen 2Lidersta"o^,k In erfolgr. Gefechten an den Grcnzhöhcn ösn- südöstl. Kronstadt I Ossiz. 170 Man» geh ^ schütze erb. cp' Bk. Mazedonische Front: Vcidcrs. der 23av" M »astir—Florina lebh. Gcschiihkämpse. Die setz ’ pck griffe am Cerna-Bogen ohne Erfolg. Struma-Front Gefechte mit feindl. Crku» Nr. 17. Deutsche Soldaten-Zeitung. 3 » abtcilungen. Feindl. Feuer von Land u. See her auf die Stellungen bei Orfano. I. Augrisfstütigkeit der Ital. läßt nach. Sie werden überall abgewicsen. 8. K. u. k. Sceflugzcuggeschw. greifen Saly, Vermi- gliauo, den Innenhafen von Grado u. namentlich - die Adriawerke in Monsalcone mehrfach mit Erfolg an. ich Oktober. W. Auf dem nördl. Teile der Front setzten die Engl, ihre rege Aufklärungstätigkeit fort. — Die Somme- schlacht dauert an. Wiederholung der feindl. An- griffe nördl. der Somme in der großen Breite, wie am 12. Oktober, mißlang in unserem Sperrfeuer. Zw. Ancre u. Morval stark. Teilangrisf bei Gueudc- court abgeschlagen. Von Morval bis südl. Voucha- vesnes vorbrechenden Angriffe führten fast durchweg zu schweren Nahkämpfen, in denen das franz. Fuß- volk überall unterlag. Die Truppen der Generale v. Boehn u .v. Garnier im vollen Besitz ihrer Stel- lungen. Am Südteil des Waldes St. Pierre- Vaast wurden den Franz, früher erlangte Vorteile wieder entrissen. 1 Offiz. 227 Mann u. mehrere M.-Gewehre eingebr. Mit bes. Auszeichnung foch- ten das Füs.-Rcgt. Nr. 36, das Inf.-Regt. Nr. 48 und die Division des Generalmajors v. Dresler u. Scharfenstcin. Südl. der Somme brachte uns der Kampf in Ablaincourt Erfolge. Teile sächs. Re- gimenter brachten in einem frischen Handstreich den Oftteil des Ambos-Waldes (nördl. Chaulnes) wieder in unseren Besitz. 6 Offiz. 400 Mann gef. — Im Maasgcbiet vorübergehend heftig gesteigerte Geschtttztätigkeit. Oestl. der Maas einzelne bedcu- tungsl. Handgranatenkämpfe und schwächere ergeb- nisl. feindl. Vorstöße. in unserem Besitz. — Heeresgruppe Kronprinz: Zcitw. stärkeres Geschützfeuer östl. der Maas. 0. Westl. Luck gesteigerte Gcfechtstätigkcit. Starkes Geschützfeucr, das sich etwa von Siniawka (am Stochod) bis östl. Gorochow erstreckte, leitete ruff. Angriffe ein, die gestern auf das Waldgelünde südl. Zaturcy u. die Gegend von Vubnow be- schränkt blieben u. abgeschlagen wurden. Auch zw. den von Pluhow u. Rohatyn nach Tarnopol führenden Bahnlinien und an der Narajowka wurde cs lebhafter. — In den Karpathen gewannen wir die verlorene Kuppe Smotrec zurück. Im Kir- lababa-Abschnitt erlangten österr.-ung. Truppen im Angr. Vorteile, 444 Mann gef. — Siebenbürgen: An der Ostfront erfolgr. Kämpfe mit feindl. Nach- hüten. Veiders. des Szurduk-Passes rumän. An- griffe abgeschlagen; von dem besetzten Teil des Kammes ist der Gegner wieder vertrieben. Bk. Mazedonische Front: Starke feindl. Angriffe westl. der Bahn Monastir—Florina gescheitert,' An- grisfsversuche östl. der Bahn niedergehalten. An- dauernde Kämpfe im Cerna-Bogen. I. Oestlich Trient feindl. Farman im Lustk. abgcschoff. 16. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht: Im Kampf- gebiet der Somme hielt die lebhafte beiderseitige Geschütztätigkeit tagsüber an. Ein engl. Vorstoß nordöstl. Gueudeconrt drang in geringer Breite in unseren vordersten Graben, der im Gegenangriff völlig zurückgenommcn wurde. Franz, morgens u. abends westl. Sailly abgewiesen, südtvestl. durch frischen Gegenstoß. — Heeresgruppe Kronprinz: In den Argonncn und auf beiden Maas-Ufern lebte das Geschützfeucr zeitweilig auf. 0. Heerbann Prinz Leopold: Westl. Luck brachen durch Fresnes scheiterten sie im Nahkamps. Unsere Kampfflieger schossen 6 feindliche Flugz. ab, davon 3 hinter den feindl. Linien. Hauptmann Boelcke setzte 2 Gegner außer Gefecht. — Heeresgruppe Krön- prinz: In der Champagne franz. Vorstoß nördl. Le Mesnil abgcwiesen. Im Argonnen- und Maas- Gebiet der Geschützkampf stellenw. lebhaft. 0. Heerbann Prinz Leopold: Wieder war die Front der Heeresgruppe Linsingen westl. Luck u. die des Generaloberst v. Boehm-Ermolli an der Nara- jowka der Schauplatz siegreicher Abwehr starker feindl. Angriffe, bei denen der Russe ohne jeden Er- folg von neuem Mcnschenmaffcn opferte. So stiirm- tcn seit frühem Morgen frisch herangezogene und wieder aufgefüllte Verbände zehnmal gegen die unter stärkstem Geschützfeucr gehaltenen Stellungen hannov. u. Braunjchw. Truppen zw. Siniawka u. Zubilno u. gegen österr.-ung. Linien südwestl. Za- turcy vergeblich an. — Abends setzten geg. den Ab- schnitt Pustomyty—Vubnow nach heftiger Feuer- vorbereitung dreimal wiederholte starke Angriffe ein, die ebenfalls verlustr. mißlangen. Das gegen die Stellungen des Grafen Bothmcr gerichtete feindl. Geschützfeucr steigerte sich mittags zu größter Hef- tigkeit u. dauerte, nur durch die wicderh. fciudl. An- taufe unterbrach, bis zur Dunkelheit an. Alle Fuß- volkangrisse auch hier abgeschlagen u. dem Feinde eine schwere Niederlage bereitet. Gardcfüstliere u. pomm. Grenadiere stießen dem zurückrveichenden Feinde nach, nahmen die vordersten feindl. Gräben in 2 km Breite u. brachten 36 Off., 1900 Mann, 10 M-Gcwehrc als Beute ein. — Heerbann Erzher- zog Carl: Ein am 15. Oktober unternommener Vor- stoß ruff. Bataillone bei Iamnica (nördl. Stanis- lau) hatte ebenso wenig Erfolg, wie Angriffe gegen Wie unsere Feldgrauen in den Vogesen sich die Geschmeidigkeit ihrer Glieder erhalten. pl>or.Leipz.pr-ss-.»üro. 0. Au vielen Stellen der Front westl. Luck rege Gc- fcchtstätigkcit. — Siebenbürgen: Verfolgung an der Ostfront machte gute Fortschritte. Auch an der Straße Csik-Szereda—Gymes-Paß hat der Gegner nachgcgcben. An den Grcnzpäffc» des Burzcnlan- des gewannen die verbündeten Truppen Gelände. Die Rumän. büßten hier 292 Gcf., darunt 8. Offiz, wie 6 M.-Gewehre ein. Westl. des Vulkan-Paffes feindl. Angriffe im Gegenstoß abgeschlagen; an einer Stelle faßte der Gegner auf der Kammlinie F"ß- Mazedonische Front: Im Cerna-Bogen scheiterten erneut auch nachts fortgesetzte serb. Angriffe. Der achte Große Ansturm der Ital. ist als abgeschla- geu zu betrachten. Die todesmutigen Karstvertcid. haben durch eine Woche im schwersten Feuer aus- geharrt und sodann drei Tage den unaufhörlichen Stürmen des a» Zahl überlegenen Feindes getrotzt, bis ihn seine Verluste zwangen, den Angriff einzn- stellen. '' Desterr.-ung. Secslngzcuggeschwader griffen erfolgr. Monsalcone und San Canziano an. Feindl. Flieg, warfen über dem alten Hafen von Triest Bombe» üb. einer wurde durch Schisfsleutnant Vanficld zum Riedergehcn im Sturzflug gezwungen. Oktober. - Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht: Starker Ge- fchühkamps beiders. der Somme, der sich über die -lncre nach Norden ausdchntc u. ztv. Sourcelette Rancourt, wie an der Front Barleux—Ablain- cvurt größte Heftigkeit erreichte. Engl. Angriffe führten nördl. Thiepval zum Handgemenge; au Stelle setzte sich der Feind fest, sonst ist er Überall mit schweren Verluste» zurückgeworse». Bei 7-rsbocuss Gegner abgewiese». Die Franz, griffen 4W. Barleux u. Ablaincourt a»; sie faßte» im Dorf !- UI der Zuckerfabrik Genermont Fuß, sonst wurden fu' zurückgeschlagen. Der Südteil von Ablaincourt heftiges Geschützfeucr vorbereitete starke Angriffe im Abschnitt Zubilno—Zaturcy unter schweren Ver- lusten für den Feind zusammen. Tcilvorstößc südl. der Bahn Brody—Lemberg und in der Grabcrka- Niederung scheiterten. Beträchtl. ruff. Kräfte wur- den zu einem tief gegliederten, aber erfolglosen An- griff an der Narajowka zw. Lipnica Dvlna u. Sko- morochy eingesetzt; auch hier konnten wir dem Feinde schwere Verluste bereiten. — Heerbann Erzherzog Carl: In den Karpathen wiesen deutsche Batail- lone bei Erweiterung ihres Erfolges am Smotrec Gegenangriffe ab, 3 'Off., 381 Mann gcf. Am D. Coman nahmen bayer. Truppen im Sturm mehrere ruff. Gräben. — Oestl. Kirlibaba bei Angriffs- kämpfen österr.-ung. Regimenter ruff. Gegenstöße zu- rückgewiesen, über 1000 Gcf. — Südwestl. Dorna Watra drängen die verbündeten Truppen den Geg- ner über das Ncagra-Tal zurück. — In Siebenbür- gen dauern die Kämpfe an der rumän. Grenze an. Illc.'Mazedonische Front: Im Ccrna-Abschnitt beiders. Vrod heftige, nachts wiederholte Angriffe serb. Truppen ohne Erfolg; auch Tcilvorstößc bei Gru- niste u. nördl. d. Nidzc Planina unter erheb- lichen Verlusten des Feindes abgewicsen. I. In den Kümpfen bei Sobcr 2 Off., 21 Mann gef., 3 M-Gewehre erb. 7 Oktober. W. Herbann Herzog Albrecht: Vielfache rege Streif- schar-Feucrtätigkeit. — Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht: Stellungen beiders. der Somme tagsüber unter starkem Geschützfeucr, das kräftig erwidert wurde. Bei der Bekämpfung feindl. Batterien leisteten unsere Vcobachtungsslicger wertvolle Dienste. — Angriffe abends nördl. des Flusses gegen die Anschluhlinien v. Gueudeconrt u. Sailly, üdl. gegen unsere Stellungen nördl. Fresnes—- Mazancourt. Bei Guedcucourt brachen die An- stürme im Sperrfeuer zusammen, bei Sailly und den Gipfel des D. Coman in den Karpathen. — Südl. Dorna Watra gewannen unsere Truppen Höhen östl. des Ncagra-Bachcs. — Siebenbürgen: An den Paßstraßen auf der Ostfront leisten die Rumänen Widerstand. 111c. An der mazcdoilischcn Front räumlich begrenzte Angriffe bei Gradesnica (südl. Monastir), an der Cerna u. nördl. der Nidza Planina äbgcwicsen. 18. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht: Der Gcschütz- kampf erreichte besonders nördl. der Somme in breiten Abschnitten beträchtliche Stärke. Zw. Le Sars u. Gueudeconrt griffen die Engl., von Les- bocufs bis Rancourt die Franz, abends an. Unser Vernichtungsfeuer auf die gefüllten Sturmgräben brachte den Angriff beiders. Caucourt L'Abbaye im Entstehen zum Scheitern, bei Gueudecourt kam es zu heftigen Nahkämpfen, in denen wir uns voll de- hauptete». Die bei Morval u. Rancourt vor- brcchcnden Franz, nach hartem Kamps abgewiese». In Sailly drang der Gegner ein. Kamps ist dort noch im Gange. Seitl. der Hauptangriffsstellen, bei Thiepval, Courcclette u. Bouchavcsncs Vorstöße der Angreifer ohne Erfolg. 5 feindl. Flugzeuge unterlagen im Lustkampf. — Heeresgruppe Kron- prinz: Auf dem Ostuser der Maas rege Feucrtätig- keit. 0. Heerbann Prinz Leopold: Nach dem verlustr. Schei- tern d. stark. Fußvolkaugrisse geg. die Front westl. Luck beschränkte sich dort der Feind auf leb- haftes Geschützfeuer. Gegen die östr.-ung. Stellun- gen bei Zwyzyu (nordwcstl. Zaloczc) angreifendes Fußvolk unter starken Verlusten durch Feuer in die Gräben zurückgetrieben. Aus dem westl. Narajowka- Ufer südtvestl.' Hcrbutow stürmten nach ausgiebiger Geschützwirkung bayr. Bataillone einen ruff. Stütz- Punkt u. bracht. 2 Off., 350 Mann, 12 M-Gewehrc ei». Heerbann Erzherzog Carl: An der Bstryca 4 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 17. Solotwinska scheiterte Llngrisf gegen unsere vor- geschobenen Stellungen. In den Karpathen die Lu- dowahöhc unter starkem Gcschützfcuer, im Kirlibaba- Abschnitt Vorstöße zurückgewiescn. lik. Gesteigertes Geschiihfcucr leitete wcstl. der Bahn Vitoli—Florina, wie nördl. u. nordöstl. der Nidze Planina fcindl. Teilangriffe ein, die mißlangen. Ein bulg. Vorstoß säuberte ein Serbennest aus dem Nordufer der Ccrna. I. Bctrüchtl. ital. Kräfte am Monte Testo—Roitc- Rücken u. Pasubiogipfcl blutig abgeschlagen. Gc- schütztätigkcit a. d. Flcimstal- ». Dolomitenfront, wie auf d. Karsthochflüchc zeitweise recht lebhaft. 19. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht: Nördl. der Somme gestern wieder ein erfolgreicher Großkampf- Laufgraben. tag. In schwerem Ringen ein neuer Durchbruchs- versuch der Cngl. zw. Le Sars u. Morval ver- citclt. Ihre Angriffe, die dort vom Morgen- grauen bis zum Mittag gegen unsere zähe vertei- digten, im Nahkampf gehaltenen oder durch Gegen- stoß wiedergenommenen Stellungen geführt wur- den, sind zum Teil schon in unserem starken, gut geleiteten Geschützfcucr gescheitert. Unbedeutender Gcländcgewinn der Cngl. nördl. Eaucourt l'Abbayc u. Gucudecourt, der Franz, in Sailly u. a. d. Süd- user der Somme zw. Viachcs u. Le Maisonnctte bei einem Angriff in den Abendstunden gleicht die schweren, blutigen Verluste der Gegner nicht aus. 0. Heerbann Prinz Leopold: Nördl. Siniawka feind- liche Gräben aus d. Westuscr des Stochod genom- men, bei Bubnow Angriffe ruff. Gardctruppen ver- lustreich für den Gegner abgewiescu. — Heerbann Erzherzog Carl: An den Pässen über die rumän. Grenzen erfolgreiche Kämpfe im Gange. lik. Mazedonische Front: An der Ccrna neue Kämpfe. 1. Die Kümpfe im Pasubio-Gcbict erneuerten sich mit gesteigerter Erbitterung. Die durch Alpin! ver- stärkte Brigade Liguria griff nördl. des Gipfels an. Stellenweise gelang es dem Feinde, in die vorderste östcrr.-uug. Linie cinzudringen. Die braven Tiroler Kaiscrjägcr-Rcgimentcr Nr. I und Nr. .3 gewannen jedoch alle Stellungen wieder zn- rück,! 'Bataillons-Kommandant, 10 sonst. Offiz., 153 Mann gef., 2 M.-Gewehre erb. Ein neuer Angriff der Ital. abgetviescn. Starke seindl. Ab- teilungen, die sich vor dem Roite-Rücken sammel- ten, durch Geschützfeuer nicdergehalten. An der übrigen Front stellenw. Geschützkümpfe. K. u. k. Flieger belegten Salcano und Castagnavizza mit Bomben. wefMcher Kriegsschauplatz Die Eroberung der deutschen Stellungen schreibt das holländische Blatt „Standaard", erfolgt so langasm, daß die Deutschen immer wieder neue Laufgräben hinter den ersten anlcgen können. Nun sagen die Verbündeten zwar, daß die neuen Laufgräben nicht so stark seien, aber das muß erst bewiesen werden. Die Eroberung der Laufgräben kostet in jedem Falle soviel Menschenleben, daß es keinen Nachschub mehr gäbe, um ihn auszu- nuheu. Auf diesem kleinen Stückchen einer der vielen Frcmten verliert England allein nach den amtlichen Ver- lustliste» 1U0 000 Mann int Monat. Wollten die Eng. länder an der Westfront durchbrechen, dann müßten sic wenigstens an zehn Stetten zugleich angreifend Vor- gehen, aber um eine Million Mannschaften im Monat zu verlieren, darauf ist selbst.Kitcheners Armee nicht ein- gerichtet. Die englischen Verlustlisten in den Blättern vom 11., 12., 13. und 14. Oktober verzeichnen 182 Offiziere tot, 436 Offiziere verwundet oder vermißt, 13 300 Mann- schaften, darunter 3233 Kolonialtruppen. „Daily Chronicle" regt an, die Ecsandtschafts- gebäude feindlicher Staaten in London als Lazarette einzurichten, deren mau sehr bedürfe. Durch Vermitt- lung von Neutralen wäre eine Regelung zu treffen, wo- nach auch die britischen Botschaften in Wien und Berlin durch die dortigen Regierungen als Lazarette benutzt werdeit könnten. Uebcr die verheerende Wirknng unserer letzten Lust- angrifse, besonders auch über London, ist bisher scst- gcstellt worden: Am 23. September wurden mehr als 100 Gebäude schtver beschädigt. Der Schaden wird auf über 2 Mill. Pfund Sterling geschätzt. In der Nähe der Eisenbahnstation London—Brighton tvurden durch drei schtvcrc Bomben zehn Einfamilienhäuser völlig zer- stört. Regent Street, die Hauptgeschäftsstraße in Lon- don, wurde zum größten Teil uiedergelegt. In einer südlichen Vorstadt wurde ein Geschoßwcrk vernichtet. Die Eisenbahnstation Liverpool-Street, sowie Brücke und Vahnglcise wurden derart verwüstet, daß die Be- nutzung unmöglich wtirde. Zwei Konservenwerkc im süd- licheti Stadtteil wurden vernichtet. Eine Antcrgrund- bahnlinie, die zum Piccadilly-Zirkus führt, war drei Tage gesperrt. — Am 2. Oktober wurden über 200 Fa- milien' obdachlos. Bei Tahmeshavcn wurde an den Bcnzoltauks großer Schaden angerichtet. Iit Maple sind 20 Häuser vernichtet, ebenso die großen Reislagcrräume von Dcnny Sons. Fast die Hülste des ganzen Häuser- blocks tvurde gleichfalls zerstört. — In Grimsby wurden in einer Kaserne über 400 Soldaten getötet. — Auf dem Humbcr wttrde ein großer Kreuzer mit vier Schornstei- neu getroffen. Der Mcnschenverlust betrügt etwa 60 Mann. Ebendaselbst wurden zwei englische Kriegs- schiffe mit ein bzw. zwei Schornsteinen schwer beschädigt. In Hüll tvurden schwerste Verwüstungen angerichtet. In einigen Stadtteilen stehen nur die Häuserwände, alles übrige ist ein Schutthaufen. In Lcads wurde gewaltiger Schaden au Geschoßtverken und Eisenbahn- stationen angcrichtct. Im Hafen von Portsmouth wurden zwei Jachten zerstört und ein Wachlokal vernich- tet. Ein Dock wurde schwer beschädigt, mehrere Eisen- bahnwagen flogen in die Lust. Die Spritbrennerei von Pittk & Sons und die Frucht- und Lagerspeicher von Cldcrs & Fyffc wurden gleichfalls getroffen. Ein Güter- zug von zwölf Wagen voll Pferden wurde vernichtet. Der sozialistische Abgeordnete Snowden hielt eine Attsprache, in der er sagte, die militärischen Ereignisse seit Juli bewiesen klar, daß jede Hoffnung auf militä- rische Besiegung der Mittelmächte verschwunden sei. Wenn der Krieg bis zu einer militärischen Entscheidung durchgckämpft werde, so müsse er viel länger dauern als drei Jahre. Aber der Krieg könnte nicht noch zwei oder drei Jahre weiter geführt werden wegen der großen Verluste an Menschen.' Die britischen Gcsamtverluste betrügen seit dem Iuliansturm 300 000 Mann. In einer Unterredung mit den amerikanischen Zeitungsmännern sei Lloyd George der Frage ausgcwichen, was Frank- reich über einen Krieg von zwei, drei oder zwanzig Jah- ren dächte. Frankreich würde keine Männer mehr übrig haben, wenn der Krieg noch länger dauere. Wofür kämpfen wir? fragte Snowden. Im Anfang glaubte man fiir Belgien, aber das glattbt jetzt niemand mehr. Die Regierung habe sich immer geweigert, sich über ihre Verpflichtungen gegenüber Rußland ausztilaffen, aber die Frage würde von neuem im Unterhansc gestellt wer- den, ob England Tausende von Männern verloren und die Wehrpflicht eingeführt habe, damit Rußland Kon- stantinopel erhalte. Die „London International Leugne" veröffentlicht eine Kundgebung gegen Lloyd Georges jüngste Aus- lassungen, welche die völlige Vernichtung Deutschlands als Kricgszicl hinstellten. Sie erklärt es als Unsinn, ein Volk von 70 Millionen Menschen vernichten zu wollen und führt fort, das englische Volk werde sich zu einem annehmbaren Frieden bereit finden, sobald die Deutschen in die allgemeine europäische Abrüstung und Schlichtung aller Streitigkeiten durch Schiedsgericht cinwilligcn. In einer der letzten Kammersitzuttgett in Paris stellte Mourier fest, daß von >4 000 jungen, für Kriegs- zwecke arbeitenden Leuten nur 7000 an die Front ge- schickt worden seien, und verlangte, daß zur Kriegsindu- strie mehr Frauen und Ausländer herangezogen werden. Ferner forderte er eine strenge Nachmusterung der 244 000 zurückgeslellten Beamten Und Eisenbahner, die teilweise durch Frauen erseht werden sollen. Die Zahl der Zurückgcstellten müsse vor der Einreihung neuer Leute verringert werden. Das werde schwer halten, aber der Krieg verlange cs. Rouger erwähnte die Bestürzung des Landes und sagte: Frankreich habe sein Bestes her- gegeben. Es müsse eine Lösung der Frage der Aus- füllung der Trnppenbeständc gesucht tvcrden. Nareay verlangt schließlich die Einstellung der in Frankreich weilenden Staatsangehörigen der verbündeten Länder in das sranzösische Heer. Der Geschoßminisler beleuchtete die Schwierigkeiten bei der Ablösung der Spezialarbei- ter. In drei Monaten, meinte er, würden alle jetzt in Kriegsbctrieben beschäftigten Angehörigen der Jahr gänge 1915/17 an der Front stehen. Die Entfernung weiterer Jahrgänge würde jedoch das Ergebnis der Kriegserzeugung gefährden. Gegenwärtig seien 22,7 vom Hundert Frauen in Kriegsbetrieben beschäftigt; wolle man noch mehr Männer freibekommen, so müßten vor allem die Maschinerien weiter vervollkommnet werden. Auch im Schweigen liegt ein Eingestehen. Den Franzosen werden einst die Augen ausgehcn, wenn sie erkennen müssen, daß alle ihre Opfer das Ziel des Durchbruches nicht erreicht haben. Aber es liegt doch auch eine tatsächliche Fälschung darin, daß der sranzv- sische Heeresbericht die furchtbaren Verluste und die ver- geblichen Angriffe an der Somme immer verschweigt, da- gegen die geringen Geländcgetvinne vergrößert, die er gelegentlich mitzuteilen in der Lage ist. Cs handelt fw aber nur um Fetzen völlig verwüsteten Landes und um Trümmer zusammcngcschvffcncr Dorfstüttcn, deren Er- oberung mit vielem Friumphgeschrei dem über die wirk- liche Lage getäuschten Volke gemeldet wird. Iofsre hat einen Tagesbefehl an die Armee erlasse»- in dem er jeden Soldaten zur Teilnahme an der nette», jetzt zur Ausgabe gelangenden Kriegsanleihe ausfordert- Dcr Attfruf schließt mit den Worten: „Je mehr Gel» Frankreich hat, desto mehr Munition kann cs herstellc» und dadurch werden wieder Menschenleben, Frankreichs tvahrcr Reichtum, gespart. Je größer der Sieg, desie näher sind wir dem Frieden." (Cxpr.-Korr.) Die Iahrcsklassc 1918 soll nach einer Erklärung ^ französischen Kriegsministers im nächsten März cinbe- rufeir werden. Der Fehlcrtrag der Ernte tvar in Frankreich [$ Jahren nicht so groß wie Heuer. Die Ernte beläuft ft" anscheinend anf höchstens 60 Millionen Doppelzcitt»"- der gegcmvärtigc Bedarf Frankreichs einschließlich Heeresversorgung dagegen auf 86 Millionen. Paris soll jetzt den Eindruck einer großen Provinz stadt machen. Das internationale Wesen, das Geld »» Bewegung nach Paris brachte, ist ganz geschwundem Engländer u. Amerikaner reisen nur noch aus besondere Gründen geschüstshalber nach Paris. Der früher l bunte Verkehr des Abends aus den Straßen hat auigs' hört. In den letzten Tagen erschienen seit langer 3^" wieder einige Autobusse im Verkehr, die tvic eine Se>' tcnheit betrachtet wurden. Seinen kosmopolitifche Charakter hat Paris durch das Erscheinen der viele fremden Offiziere und Soldaten bewahrt. Bezeichnend für die verzweifelte Stimmung sranzösischcn Volke ist der Brief einer Französin, Dr, schreibt: „Alles schreit Hilfe — Du glaubst es kaum, ft'/ überall der Tod cinkehrt. Cs ist wirklich kein mehr, sondern eine Schlächterei. Die Zeitungen lüge»' soviel sic können, und ich tvill Dir gleich den Beweis für erbringen. Albert ist auf Urlaub gekommen, solltest Du erzählen hören! Du weißt, er ist kein AM schncider, aber was er erzählt, ist schrecklich. Diese ve fluchten Engländer! Albert erzählt uns, daß die U>» Laufgraben. rigen bei rückt war haben si (?) vorg' ei Dompierre ungefähr 12 Kilometer.1-k -h> ..... ..aren, aber die Engländer, anstatt taben sich nach hinten zu deit Weibern gedrückt- ie mitgemacht, dann hätte man das Gelände •i m ... v;. ff..:...: .... uiJx+frtP .,->1 können. So haben eben die Unseligen ttichtiae ,. gekriegt. Man soll sich nur nicht in diesen täuschen, die die Ursache von unseren große» " ’, sind! Cs ist nicht recht, daß tvir das alles 1» ■' Vet'Um.,! pe»H aber wies das Ansinnen elftes solche» ^-^» > „ c-'1 brnches zurück und legte es dem Urteil der g»' Nr. 17. Deutsche Soldaten-Zeitung. 5 Fertig! durch feine Veröffentlichung im Jahre 1870 vor. Natür- lich leugnete nun die französische Regierung, doch Bis- marck liesi die Akten im Lichtbilde vervielfältigen. And so ist der Beweis geschichtlich festgelegt, daß wir das- selbe Belgien, welches jetzt durch feinen Nentralitätsbrncb fein Schicksal besiegelte, einstmals vor einer Vergewal- tigung durch seinen jetzigen Bundesgenosien bewahrten. OesMcher Kriegsschauplatz. Der Nahrungsmangel in Rußland wird hell beleuchtet durch die Tatsache, das; die Russen einen Cisen- bahnwaqen voll gefrorener Ratten aus China haben kommen' lassen, um damit die chinesischen Arbeiter zu füttern Da es sich nickt darum handeln kann, nur eine Liebhaberei der Chinesen zu befriedigen, wozu man wohl kaum die überlastete Eisenbahn in Anspruch nehmen würde, dürste die Einfuhr von Ratten wohl ein Licht aus den Nahrungsmangel in Russland überhaupt wer- ten. Vielleicht nehmen unsere jammernden Hausfrauen, denen der Sonntagsbraten fehlt, daraus Anlass, ihre Klagen zu massigen und vor allen Dingen nicht ihre Ehemänner an der Front oder in Gefangenschaft zu Beuden. In Helsingfors, der Hauptstadt Finnlands, sollen ganz grauenhafte Schandtaten durch verwilderte ostsibi- rische Regimenter, die im Sommer in den Volksschulen der Stadt einqnartiert ivaren, verübt worden fein. Nach dem Weggang der Truppen an die Dünasront traten anhaltend Gerüchte über eine grosse Anzahl von ihnen an Frauen verübter Schandtaten aus. Mit Sicherheit find jetzt auch bereits einige Fälle sestgestellt worden. Anter den bedauernswerten Opfern befindet sich auch eine Studentin. Das Entsetze» »nd die Erbitterung in der finnländischen Bevölkerung sind grenzenlos. Marinismuö und Militarismus. Der preussifchc Militarismus, der die Welt bedroht haben soll, >»ird als die Gefahr für England hingestellt, feine Vernichtung letzten Endes als das mit allen Mit- teln zu erstrebende Ziel. Das ut und bleibt eine Pedensart, mit der die englische Regierung das Volk, die Strasse und auch ihre Verbüirdeten für deil Krieg ^wärmte, so unbestimmt die Sache an sich ist. Aber je unklarer der Begriff ist, desto mehr berauschten sich alle anfangs auch viele Neutrale — an dem geschickt auf- sw»,achten Losungswort. Unter der Vedrohnng durch dcn preuhischen Militarismus konnte sich ja jeder das dorstellen, was ihn am meisten anging: der Engländer fUiejnaestandenermaßen natürlich die Nebenbuhlerschaft !'u Welthandel, der Russe die Verweigerung des eis- Kfien Hafens, als Ausgangstor für seine überreichen -livdenerzengnisse, der Franzose die Aussichtslosigkeit Nies Vergeltungsgedankens, seine Sehnsucht nach den wrlorene» Provinzen, ivährend man die Neutrale» ganz "Ugeinein mit der Croberungslust Deutschlands schreckte Mer den» Hinweis auf unsere militärischen Machtmit- F- die doch irgendeinen Zweck haben müssten. And hatten sie auch! Den Zweck nämlich, unser Dasei» P verteidigen. In einer Lage >vie die, in der sich .PUtschland befindet, rings von eifersüchtigen Feinden ."Ugeben, waren die Machtmittel, wie es sich gezeigt o, - «och nicht einmal stark genug. Davon habe» sich a « diejenigen überzeugt, die im eigenen Lande bei uns Gegner der aus die Erstarkung Deutschlands ge- u» .ten.Bestrebungen das Wort vom Militarismus «Qi hatten. Bedroht aber hat dieser Militarismus euianden in der Welt! Wäre er in seiner unbezwing- lichen Stärke noch mehr zum Ausdruck gekommen, so hatte er vielleicht vermocht, der Welt den Frieden zu erhalten. Dafür allein brachte doch Deutschland seit mehr als 40 Jahren die gewaltigen Opfer für Heer und Flotte! Aber es gefiel den Deutschen selbst, an ihren Heereseinrichtnngen zu mäkeln und den Militarismus vor der Welt als eine Gefahr nach innen und aiiheir hinzustellen, dergestalt, dass oberflächliche Kenner unseres Volkes an unsere eigentliche Stärkung nicht mehr glaub- ten und meinten, die Gelegeiiheit für eine Abrechnung sei günstig. Wollen >vir das Wort „Militarismus" als Ausdruck der Volksivehrkrast einmal gelten lassen für Deutschland, so gilt das von dem „Marinismus" noch viel mehr als Ausdruck der englischen Seemacht. And da haben wir ailch gleich den Beweis, daß man in dem Ausbau seiner militärischen Machtmittel nicht leicht zu weit gehen kann. An Englands Herrschaft zur See zweifelte nie- mand, seine Stellung in der Welt schien unantastbar dank seiner starken Flotte. Während doch der preußisch- deutsche Militarismus nur die Welt „bedrohen" sollte, hielt tatsächlich die englische Großmannssucht zur See die ganze. Welt im Banne des britischen Welthandels. England erkennt Freiheit nur da an, wo es herrscht! Das haben die Neutralen, auch di :, welche England zn- neigten, inz>vischen deutlich genug erfahren. Denn Eng- land spricht es offen aus: „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich." Hätten wir nach diesem Grundsätze geban- delt, wäre Rumänien jetzt nicht aus der Seite unserer Feinde und Griechenland ächzte nicht unter den „freund- schaftlichen" Amarmungen der Entente. Die Gefahr geht nicht vom Militarismus aus, dem übrigens zurzeit England ebenso und vielleicht noch mehr als alle krieg- führenden Staaten verfallen ist, sondern vom Marinis- mus, der ein wirklicher Alp für die Welt war und ist. An Englands Stellung zur See, an seine Flotte, zu rühren, wie das den deutschen Bestrebungen für den Ausbau der eigenen Flotte untergelegt wurde, galt als Verbrechen. Wir dagegen haben die mit französischem Gelde betriebenen offenkundigen Rüstungen Russlands bis zu dem Bekenntnis, dass Rußland „bereit" sei, er- tragen und noch nicht einmal in der Notwehr den Mili- tarismus aus die Höhe getrieben, die wir als notwendig nun nachher wohl erkannt haben. Wie heute die Welt den Druck des englischen Militarismus empfindet, zeigen uns nicht nur die von England bevormundeten Neutralen, sondern selbst seine Verbündeten, die es in Knechtschaft hält durch knapp bemessene Kohlen- und Lebensniittellieserungen. Das Märchen von Englands Kamps gegen den preußischen Militarismus findet längst keinen Glauben mehr in der Welt. Zu einem Militarismus im preußischen Sinne, d. h. zu einer mög- lichsten Ausgestaltung der militärischen Machtmittel, haben alle Kriegführenden inzwischen ihre Zuflucht ge- nommen und solche Bestrebungen als nützlich erkannt. Den englischen Marinismus aber sehen auch unsere Feinde als den Hinderungsgrund für einen endlichen Frieden an, den abzuschliessen der Militarismus sich nicht sträubt. Doch England hat die deutsche wirt- schaftliche Nebenbuhlerschaft nicht niedergerungen und deshalb künchst es mit den Mitteln der Absperrung durch seinen Marinismus weiter in dem Mangel an Einsicht von der erzielten Wirkung. And die Neutralen lässt es mit leiden, selbst auf die Gefahr hin, sie könnten zu Feinden werden. Denn England meint, dem „Feinde" könne es die Häsen schließen, durch die viel- leicht jetzt noch dem auszuhungerndeu Deutschland Zu- fuhren geleistet würden. Kurz, die Welt feuszt mehr unter dem englischen Marinismus, solange dieser die Meere beherrscht, als unter dem preußisch-deutschen Militarismus, den man zu bekämpfen vorgfbt. Dieser hat sich übrigens angrisssweise in offener Fehde erfolg- reich betätigt, während jener in hinterhältigem See- räuberkriege mit den verwerflichsten Mitteln vergeblich arbeitete, Mitteln, die die Geschichte aller Zeiten zur Schmach Englands verzeichnet. Aber wie im Osten Englands Äeltherrschast bereits vor dem glücklichen Dritten — Japan — die Flagge einhvlen musste, so wird auch der Tag kommen, wo es aus der westlichen Halbkugel mit der beherrschenden Stellung des eng lischen Marinismus abwärts geht. Die Großsprecherei, mit der man in England den wahren Stand der Dinge zu verdecken sucht, kann aus die Dauer weder seine Ver- bündeten, noch das eigene Volk über die Mißerfolge täuschen, die das bisherige Ergebnis des Kampfes gegen den Militarismus ausmachen. Dieses kennzeichnet sich augenfällig in dem Anvermögen Englands, die Vernich- tung Deutschlands herbeizusühren, trotz der Gefolgschaft der halben Welt. Seekrieg. Die Leistungen unserer A-Voote an der amerika- nischen Küste werden sich erst voll würdigen lassen, wenn diese selbst zu eigener Berichterstattung zurückgekehrt sein werden. Einstweilen muss es uns genügen, zu nassen, daß sie unter Erfüllung aller Vorschri'sen des Kriegsrechts, wie auch unter Znnehaltung des Abkom- mens mit Amerika, viele Millionen Granaten und Patronen, Hunderte von Tonnen an Sprengstoffen, Geschützen und Heeresbedarf aller Art, der für unsere Feinde bestimmt war, versenkt haben. Wenn man sick klar macht, welche Wirkung diese Anmaffe von Mord- werkzeugen hätte haben können, so können wir wohl frohlocken über die Schneid unserer A-Bootsmannschast, >vie über diese technische Erfindung an sich, die es zu- wege brachte, daß Anterwaffersahrzeuge sich Woche», hindurch fern von der eigenen Küste betätigen können. Ans will scheine», als >ven» dieser Erfolg in Deutsch- land viel zu wenig gewürdigt, anerkannt und bejubelt würde. Sind wir schon abgestumpft, nicht mehr be- geisterungsfähig, oder zu sehr verwöhnt? Ansere Freude über die Errettung all der Opfer amerikanischer K'riegs- untersttthung, die doch Tausende von Kriegsverlehten, Witwen und Waisen Hütte bedeuten können, ist vief zu gering; der Schrecken aus der Gegenseite bei Liese- rauten, Schisssreedern und Anternehmern aller Art jeden- falls viel größer, sind doch auch die Versicherungsbe- dingungen für Aebersracht um 200 v. H. gestiegen. Anderseits verdient aber auch Bewunderung, wie wir trotz aller entgegen stehenden Schwierigkeiten doch Wege finden, den Engländern zu Leibe zu gehen, und das mit redlichen Mitteln. Der Kreuzerkrieg unserer A-Boote an der amerikanischen Küste, der sich 'jedenfalls noch weiter entwickeln wird, vollzieht sich in Völkerrecht, lichen Bahnen und braucht die schwächlichen Deutschen nicht zu ängstigen, die immer besorgt nach dem grossen Bruder Englands blicken. Diesen Versiändigungs- aposteln sei es gesagt, dass solches tatkräftiges Handeln am besten zum Verstehen beiträgt, zu dem Verständnis nämlich, dass wir im Kamps um unser Dasein alle Mittel anzuwenden gesonnen sind, die uns den Erfolg verbürgen gegen eine Macht, die allen völkerrechtlichen Regeln zuwider uns durch Aushnngern zu besiegen trachtet. Schrecken, Erstaunen und Wut hat die Engländer erfasst über unser Vorgehen nahe der amerikanischen Küste, also an der jenseitigen Grenze des Atlantischen Ozeans. And die Wut ist umso grösser, als sich der A-Bootskrieg, wie gesagt, vollständig in den Grenzen des von den Neutralen — bisher wenigstens noch — anerkannten Völkerrechts vollzieht. Cs ist ein Kreuzer- krieg, natürlich anherbalb der Hoheitsgrenze — Drei- Meilen-Zone — der Vereinigten Staaten. Man ist aber bemüht, diese Hoheitsrechte schnell zugunsten der Engländer zu erweitern. Die englandfreundlfchen Ame- rikaner', denen im Geschäft der Cnglandversorgung so arg durch die neuen A-Boote mitgespielt wird, 'sind ebenfalls ausser sich, aber einstweilen noch machtlos, da eines unserer A-Voote doch bewiesen hat, dass es, wie seine Schwestern, keiner amerikanischen Hilfe bedarf, son- dern den Weg über den Ozean hin und zurück ohne Vorratsergänznng irgendwelcher Art zurückfegen kann. Man fabelt auch schon davon, daß unsere neuen Handels-A-Boote als Vorratsschisse Verwendung fänden, uni auch A-Boote älterer Llrt zu grösseren Streifen über den Ozean zu befähigen. Jedenfalls haben wir wieder mal die Welt in Staunen, die Ame- rikaner in Verlegenheit und die Engländer in hellste Ö Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 17. Wut verseht, all den gewinnsüchtigen Neutralen aber Schrecken und Sorge um ihre teure Fracht eingejagt. Viele Schiffe gingen verloren, kehrten um oder liefen nicht aus, die Versicherungskosten stiegen und die Ctnfuhrzisfer sinkt. Der Zweck wäre also dort, wie auch im nördlichen Eismeer, erreicht! Jetzt fragt cs sich nur, ob es den Feinden gelingt, über das neue deutsche Verfahren endlich Amerika und Deutschland zum Zer- würfnis zu bringen. Auch dem könnten wir gelassen entgegensetzen; wir sagen mit dem Berliner Droschken- kutscher: So grob wie wir cs vertragen können, können sie uns gar nicht kommen! Der für Rumänien- bestimmte Geschossdampfer „Vistriha" (3866 Bruttotonnen) wurde von einem deutschen Tauchboot versenkt; das U-Boot brachte die Mannschaft bis zum Sylte-Fjord (an der norwegischen Cismeerküfte), wo sie an Bord eines russischen Seglers gesetzt wurde, der sie nach Vardö brachte. Ladung und Schiss sind für 25 Millionen Kronen versichert gewesen. Die Mannschaft des bei Brest versenkten norwegi- schen Dampfers „Risholm" ist in Bergen angekommen. Sie erzählte, dass, während ein deutsches U-Boot durch Bomben und Granatschüffe „Risholm" versenkte, ein französischer Hilfskreuzer herbeigekommen sei, der das U-Boot heftig beschossen, aber nicht getrosscn habe. Kurz darauf wurde er selbst von dem U-Boot versenkt. Norwegische Vergungsdampser haben die geretteten Mannschaften von den im Eismeer versenkten norwe- gischen Dampfern „Knut Jarl", Nesjar", „Fancy", „Sinsen" und „Ravn" nach Vardö gebracht. Gleich- zeitig wird gemeldet, dass auch die russischen Routen- schisfe a» der Murmanktiste die Fahrt eingestellt haben, da die Besatzungen sich auszufahreit weigerten. Die Kaiserlich Deutsche Gesandtschaft veröffentlicht in norwegischen Zeitungen eine amtliche Note. Die Note hebt hervor, dass es unrichtig sei, dass sich die deutschen Scestreitkräste die Versenkung Bannware führender Schisse zur Regel machten. Vielmehr werde i» alle» Fällen, in denen die Aufbringung möglich sei, diese durchgeführt, und eine gewisse Anzahl neutraler Schisse seien in dieser Weise in deutsche Ostsee- oder Nordseeyäfen cingelwacht. Dass andererseits deutsche U- Boote in fernliegenden Kriegsgebietcn sich häufiger ge- zwungen sähen, Schisse mit Bannware zu versenken, als dies bei den englischen Scestreitkräste» der Fall sei, sei eine cinsachc Folge der allgemeinen Seckricgslage. Trotzdem hätten englische und russische Torpedoboote das Recht, Prisen zu versenken, in der Ostsee in grossem Umsange benutzt, obwohl die Einbringung in russische Hafen dort weniger gefährlich sein würde, alS die Ein- bringung vom norwegiscbon Eismeer der zu deutschen Häfen. — Was die Rettung der Besatzungen betreffe, so hätten die deutschen Kommandanten trotz ihrer eigenen gefährdeten Stellung sich große Mühe gemacht, um die norwegischen Mannschaften so nahe wie möglich ans Land zu' bringen. Selbstverständlich müßten' die deutschen Bannwarclisten zugrundegelegt werden. Die Note betont, dass nicht Deutschland, sondern England mit der Erweiterung der Bannwarclisten den Anfang gemacht habe. Die Behauptung norwegischer Zei- tungen, die englische sogenannte Blockade sei nur die Antwort auf den deutschen Untcrscebootskrieg, sei un- richtig. Die deutschen Unterseeboote hätten' stets in Uebereinstimmung mit ihren Anweisungen die norwe- gische Flagge und die norwegischen Hoheitsrechte ge- achtet. Eines unserer Unterseeboote hat am 7. Oktober im Mittclmecr den italienischen Kreuzer „Libia" durch einen Torpedotresfer schwer beschädigt. Das grosse italienische Linienschiff „Regina Marg- herita" ist im Hafen von Spezia in die Lust geflogen. Cs ist ein Schwestcrschiff des von einem österreichischen Unterseeboot versenkten Kriegsschiffes „Venedetto Brin". Das Schiss, das 1901 vom Stapel lief, hat einen Gehalt von 13 400 Tonnen; seine Besatzung be- trügt 1000 Mann. Cs ist mit moderner Ausrüstung und acht weittragenden Geschützen versehen. Die zweite Nebelschlacht. Schon wieder haben die Engländer einen schweren Verlust zur See erlitten, in- dem befreundete Schisse sich gegenseitig bckümpstcn. Die erste Ncbelschlacht fand in der Nordsee an Norwegens Küsten statt und wurde natürlich sorgfültigst verschwie- gen. Die zweite fand im Kanal von Messina statt. Dort kam es infolge Nebels zu einem Zusammenstoß zwischen englischen und italienischen Kriegsschiffen, die einander beschossen. Ein schwer beschädigter englischer »Panzerkreuzer wurde nach Neapel geschleppt. Einzel- heiten fehlen. Es wird das Erscheinen eines Erlasses in der bri- tischen Admiralität erwartet, in dem alle Schisse an- gcwicsen werden, Geschütze so schweren Kalibers an Bord zu nehmen, als dies ihre Bauart zuläßt. Dies soll ausschliesslich zu Zwecken der Verteidigung ge- schehe». Der Erlass tveisl die Kapitäne aller Ka'uf- fahrtei-, Reise- und Frachtschiffe an, sllr ausgebildete Geschützmannschaften zu sorgen, um aus den Schissen für den Fall eines Angriffes bis zum äußersten zu kämpfe». Dem englischen Handelsamt wurde ei» Beschluss zur .Kenntnisnahme überreicht, der den Wunsch ans- spricbt, dass die Regierung nach Beendigung des Krieges kein in englischen Häfen befindliches seindliches „kW? w DieFrontinMazedonien gWestf/iigel EMM Mutmassliche Frentlime w 1J „ Nicht.umt.'/ich irtn.JJPf Schiss früher srcilaffen soll, bis die der englischen Han- delsmarine verlorenen Schiffe durch Aeberweisung feindlicher Schiffe erseht sind. Dem Feind dürfe nicht Gelegenheit gegeben werden, durch die Freigabe seiner Schiffe seinen Anteil am Welthandel wieder auszu- dehnen. Kein Friedensvcrtrag dürfe geschloffen werden, der diese Bedingung nicht enthalte.' Cxpr. Korr. Die Bergungsarbeiten am Wrack der „Emden", das südlich der Kokosinscln in erheblicher Tiefe liegt, gestalten sich sehr schwierig. Unter der Leitung des Guvernörs der Kokosinscln, Cluny Roß, arbeiten 40 Leute an dem Wrack; bisher sind aber erst Zwei Dcckgeschühe und 15 Tonnen Metall, Messing und Kupfer, an die Oberfläche gebracht worden. Cxpr. Korr. Der italienische Krieg. Die wichtigste englische Bedingung, welcher die italienische Regierung bei den gegenwärtigen Verhand- lungen mit der Londoner Regierung nicht habe aus- weichen können, besteht darin, für gelieferte Kohle eine» entsprechenden baren Betrag in Gold England zu über- geben. Italien wird alles aufbieten, um diesen Zo"' der schon in gewöhnlichen Zeiten einen verderbliche" Einfluß auf den Lirekurs haben würde, auf den gering- sten Betrag zu bemessen. Auf dem Balkan« Rumäniens Notschrei erinnert wie keiner au das Wort: „Wer andere zum Siegen braucht, hat selb' schon verloren." Nach der Zersplitterung der rumäni- schen Streitkräfte, die zur Befriedigung der eigene» Raubgier vornehmlich das Ziel der Eroberung Sieben- bürgens ins Auge faßten, war es vorauszus'chen, daß die Herrlichkeit nicht lange dauern würde. Wir geh»" nicht so weit, zu behaupten, daß es Plan war vo» Oesterreich-Angarn, die Rumänen in das unbeschütst» Siebenbürgen cindringen zu lassen, um die einzelne» Kolonnen, wie es daiin geschehen, um so leichter abtu» zu können. Aber so unvorbereitet und deshalb wenig nachdrücklich der rumänische Einmarsch war, um so leich- ter hatten die vereinigten Oestcrreicher und Deutsch»" es, mittelst eines guten Bahnnehes die genügende» Kräfte zu vereinigen, um alsbald mit den Rumäne" fertig zu werden. Diese waren nun in ihrer Zersplitte- rung dem geschloffenen, wohlvorbcreiteten Vorgeh»" ihrer Gegner nicht gewachsen. Und schrien um Hin» bei allen ihren Bundesgenossen, daß diese den Fehl»» ihrer Ucbereilung wieder gut machte»! Dazu ist »® aber zu spät, der Vorteil ist längst in unseren Händ»" und der rumänische Notschrei ist nur das Cingestäudnts der Niederlage, die sich die Rumänen in ihrer eig»"' sinnigen Verfolgung eigennütziger Ziele selbst )»)»' schreiben haben. Die Verlustlisten des unter dem Schirm der rumä- nischen Königin stehenden Sanitütsausschuffes v»>» 4. Oktober verzeichnen einen Gesamtverlust von 149 »8° Gefallenen, Verwundeten und vermissten Mannschaft»": Der Verlust an Offizieren beträgt 5894, darunter W Generale, 26 Oberste, drei Oberstleutnants als mcntskomamndeure. Die Zahl der gefallenen Fliegt hat sich auf acht erhöht. Großfürst Nikolai soll endgültig zum Kommand""', ten der russisch-rumänischen Streitkräste in der D» brudscha ernannt worden sein. Seine erste Ausgabe »»' steht darin, den von den Bulgaren und Deutschen m die rumänische Front zwischen Rustschuk und Cernadv» ausgeübten Druck zu vermindern. Im russischen Dobrudschaheere haben die Erkr»" kungen an Skorbut grossen ilmsang angenommen. folge grossen Mangels an Acrzten stöht die Behänd'"' s der Kranken auf unüberwindliche Schwierigkeiten, folgedessen inüffen die kranken Soldaten trotz des M" „ gcls an Beförderungsmitteln nach Südrussland gesch"' werden. Auch andere Krankheiten sind häufig. Aus Bukarest!» wird berichtet, daß der Sen»»» Filipescu, einer der grössten Kriegshetzer, gestorben '; Die aufsehenerregenden Erfolge des Feindes an ^ nördlichen und südlichen rumänischen Front, sagt »D» Chronlcle", haben einige Beobachter zu der ÄemeN" veranlasst, daß weniger die Deutschen alS die Verb»" ten durch den Eintritt Rumäniens in den Krieg rascht worden seien. Man muss gestehen, daß die sehen viel Geschick und Tatkraft gegenüber dieser ne Verbrecher, gegen Völkerrecht Zu den mannigfachen und Menschlichkeit, Gefahr auf dem Balkan an den Sag gelegt haben. , „ die sich. uE „ Feinde von Anbeginn des Krieges an haben znsch»"^ kommen lassen, gesellen sich neuerdings die Gre»»' , Rumänen, die es anscheinend ihren Vnndesgc»"» ,, wenigstens in diesem Punkte kriegerischer Leist»' gleichtun wollen. Ganz ebenbürtig reiht sich dem j,. brcchcrtum auch das heuchlerische Vorgehen der L iofon in Griechenland ein. Es ist nunmehr g»r>Am estgestellt, dass der Mordanschlag auf die frvmö} L-< Gesandtschaft in Athen von dieser selbst ins W»r> setzt und die Täter von ihren Beamten für 50 ® ,.;tfef» gedungen waren. Mit solchen Mitteln arbeite»■ 1 Feinde für den Erfolg, den sie in ossenem KaMM erzielen können.. qW Die Räumung Bukarests ist »ach russisch»„»schlich düngen bereits erfolgt. DaS Archiv, die K»»i }C Nr. 17. Deutsche Soldaten-Zeitung. 7 'mb der Staatsschatz sind nach dem Innern von Ruß-. land gebracht worden, der Hof befindet sich noch aus Ulmanischcm Vodcn in Jassy. Die verzweifelte Lage der rumänischen Landwirt- schaft deckt „Adverul" aus. Seit Kriegsausbruch ist nicht aas geringste mehr getan. Der zurückbleibenden Land- Ortschaft hat sich eine verhängnisvolle Ergebung ins Schicksal bemächtigt. Die Maisernte ist selbst auf größe- sru Gütern nicht eingebracht und aus den Feldern ver- üben. Jetzt wessen in Bukarest aus allen Teilen des Landes aufregende Nachrichten ein. daß die Herbstsaat !ast.nirgend ausgcrichtet ist, da Arbcitermangcl auf den Roßen Gütern die Bewirtschaftung ganz' unmöglich snacht. Frauen und. die Kleinbauern, die zurückgeblie- aen sind, haben ganz den Kops vcrloxen. In einigen llivchen jedoch ist die Zeit so vorgeschritten, daß die Aussaat unmöglich wird. Schon heute ist erheblicher Ernteschaden unvermeidlich. Ist nun die Welt verdreht, oder wie sollte man es auslcgeu, daß sie, die immer »och meint, für die ver- letzte Neutralität Belgiens cintrctcn zu müssen, still- schwcigt zu alledem, was in Griechenland verübt wird? Gesetzt den Fall, wir hätten Belgien Unrecht getan — das Gegenteil ist hundertmal bewiesen —, tun denn die Engländer und Franzosen recht, wenn sie Griechenland vergewaltigen, sich den Durchmarsch erzwingen, die staatliche Obrigkeit lahmlegen, den Umsturz der staat- lichen Ordnung unterstützen, sich die Schiffe ausliesern lassen, ein Heer von Aufrührern in ihre Reihen ein- stellen zum Kampf für — ja, wofür eigentlich? Das ist noch immer das Beste, dort in Griechenland folgt dem Völkcrrechtsbruch die Strafe aus dem Fuß in Seuchen und Niederlagen an der mazedonischen Front. Daß es uns nicht ähnlich erging in Belgien, zeigt auch schon die Gerechtigkeit unserer Sache an; Recht muß Recht bleiben! Englands Zwang gegenüber den Neutralen, wird immer unerträglicher," aber langsam kommt diesen auch die Erkenntnis, daß es nicht so weitergehen kann, und Englands Reden von dem Schuh der kleinen Staaten u»r eitel Heuchelei und Selbstsucht ist. Die Art, wie England in Griechenland jeden Widerstand bricht, um S»,n Ziele der völligen Entrechtung des ihm nicht will- lährigen Landes zu kommen, ist ja auch gar zu plump Und "unverschämt. Gencralscldmarschall v. Mackensen klärte deshalb die Griechen Mazedoniens darüber in einem Aufruf auf, in dem es heißt: „Wir verlangen nichts von Euch. Zwischen Euch und uns, die die Vriegsnot gezwungen hat, Euere Grenzen zu überschrei- ten, gibt es keine Feindschaft und keinen Hinterhalt. Sobald wir unser Werk vollendet haben, werden wir den griechischen Boden wieder verlassen. Habt Ver- lraueii zu unseren tapferen Soldaten. Kein Haar soll einem Griechen gekrümmt werden." Mit Griechenland ist es aus, schreibt „Nieuwe Aotterdamsche Courant" in einer Kricgsübersicht: Die Flotte ist ausgcliefert und entwaffnet, die Küstenforts Und abgerüstet oder übergeben, die wichtigste Eisenbahn ?u Fremde für ihre Kriegführung abgetreten, die Armee ssU Auftrag des Auslandes entwaffnet, zum Teil im Aufruhr gegen die eigene Negierung, Telegraph und Telephon in den Händen von Ausländern! Griechen- land hat als unabhängiger Staat tatsächlich aufgehört iu bestehen. Cr ist von seinen großen Freunden) - den »garantierenden" Mächten, zu Fode beschützt worden. Aus sehr zynische Weise nahmen diese aus eine in der Weltgeschichte noch nie dagcwcsene Weise den Mund I voll von schön klingenden Phrasen über die Bcschützung der Schwachen (das soll ja notabene der Hauptzweck sein, weshalb sie den Krieg führen), und sie haben auf sehr schamlose Weise zu ihrem eigenen Besten von der Schwäche ihres Schützlings Gebrauch, oder besser Miß- brauch gemacht. Griechenland hat ein neues und war- nendes Vorbild dafür geliefert, was ein Staat, der durch Zwist im Innern gespalten ist, von den beteilig- ten Großmächten zu erwarten hat. Wenn diese auch vorgeben, für die kleinen Völker zu kämpfen, und wenn sie sich auch noch so laut „beschützende" oder „garantie- rende" Mächte nennen, so ist cs klar, daß Athen jetzt ein zweites Saloniki wird, wo schließlich nur die Mächte etwas zu sagen haben. Inzwischen ist Italien schon eifrig am Werke, einen tüchtigen Brocken von Nord- griechenland zu schlucken und "das übrige Griechenland läuft Gefahr, schließlich auch als Ausgleichsstück für alle die vielen „beschützenden" Maßregeln, die der Duhend- verband seinetwegen treffen mußte, in Rechnung gestellt zu werden. Eine diplomatische Persönlichkeit wurde, so erzählt man, vom König Konstantin empfangen. Der Diplomat beschwor ihn, seine Politik zu ändern. Der König ant- wortete: „Ich will lieber den Thron verlieren, als Griechenland in Gefahr bringen. Ich bin der Üebcr- zeugung, daß Rumänien in 14 Tagen nicht mehr so dastchen wird wie jetzt. Wenn Griechenland nach der Eroberung Rumäniens in den Krieg zöge, dann würde Griechenland das Los Serbiens und Rumäniens teilen." Der erste, äußerst wichtige Erlaß, den die neue Re- gierung des Herren Vcnizclos veröffentlicht, besteht in der Einführung neuer Vricsmarkcn. Die erste Reihe wird mit dem Kopf des eitlen kretensischen Advokaten geschmückt sein, während die zweite die drei Männer Venizelos-Konduriotis-Danglis zeigen wird. Das Amtsblatt enthält ferner die neuen Eidesformeln, die die Beamten der provisorischen Regierung zu leisten haben, sowie die Besetzung der wichtigsten Aemter. Serben an die Front! So hieß cs bei der letzten vereinten Anstrengung unserer Feinde, die auch die Wiedereroberung Serbiens mitbezwcckte. Die Serben sollten aber ihr Möglichstes mit dazu beitragen und deshalb wurden sie in der Dobrudscha und in Maze- donicn mit in die erste Linie gestellt. Mit dem Crgeb- nis, daß der kümmerliche Rest auch noch geopfert wird. Es sieht traurig aus in Zukunft um die männliche Be- völkerung des einstigen Serbien. Bei der Armee von Saloniki ist die Beulenpest aus- getreten. Man vermutet, daß sie aus Indien einae- schleppt worden ist. Ein Hospitalschiss mit Pestkranken sollte jüngst Brindisi anlause», wozu die Hafenbehörden jedoch die Genehmigung verweigerten. Dagegen sind im Hafen von Tarent verdächtige Seuchenkranke von Angehörigen vier verschiedener Völker ausgeschifst worden. Aus Ostasten. Japan hat weitere 500 000 Pfd. Sterl. 4X-proz. Anleihen zurückgekauft, so daß insgesamt seit dem Aus- bruch des Krieges- 5,27 Millionen Pfund Sterling zu- rückerworben würden. Nachrichten aus Peking und Tokio lassen einen japanisch-chinesischen Streit als unausbleiblich erschei- nen. Japan hat die Mobilisierungsarbeiten begonnen. Seine Geschoßerzeugung wird von" jetzt an für den eigenen Bedarf zurückgehalten. Auch die japanische Handelsflotte hat Befehl erhalten, bis aus weiteres keine Frachten mehr für ausländische Rechnung anzu- nehmen. Unter den japanischen Forderungen an China ist auch das unerhörte Verlangen, daß die in China lebenden Deutschen, Oesterreicher und Ungarn in Hast genommen werden; damit würde China zum Neutra- kitätsbruch schreiten. Eine gewaltige Ueberschwemmung hat in der chine- sischen Provinz Anhui längs des Hwai-Fluffes unge- heuren Schaden angcrichteü 7000 Quadratmcilcn Lan- des stehen 1—5 Meter tief unter Wasser, zehn größere Städte sind überschwemmt, mehr als eine Million Menschen sind obdachlos. Die Ueberschwemmung ist größer, als die vom Jahre 1909, und eine der gewal- tigsten der letzten 50 Jahre. Der ungerichtete Schaden ist noch gar nicht zu übersehen. Expr. Korr. Aus den Kolonien. Ja, Bauer, das ist etwas anderes! Unter dieser Uebcrschrift schreibt Dr. Karstedt in „Deutsch-Ueber- see": Ein Heidenlärm brach in der Vierverbands presse und einem Teil des neutralen Auslandes los/ als die deutsche Negierung vor einigen Wochen sich im Interesse der notleidenden Vevölkerungsschichten von Lille, Roubaix usw. gezwungen sah, mehrere tausend Bewohner dieser Städte auf das flache Land iiberzu- siedeln. Die widerlichsten und ekelhaftesten Schmäh- ungen reichten nicht aus, um der Welt wieder einmal den Buckel voll zu lügen über die Veruchtheit und Barbarei der Boches und Hunne». Eine ganz eigen- artige Beleuchtung erfährt dieses mißtönige, aber des- halb um so lautere Geschrei durch folgende Tatsachen: Bekanntlich ist es den Engländern bei ihrer noch an- dauernden Offensive gegen unser Deutsch - Ostafrika gleich zu Beginn gelungen, das plantagcnreiche Äsam- bara- und Kilimandscharogebiet zu besehen. Die aus- gedehnten reichen und' wertvollen Pflanzungen an Kaffee, Hanf und Gummi, das Erzeugnis vieler arbeits- reicher Jahre hat man vernichtet, indem man in echt englischem Zcrstörungstrieb die weihen Pslanzungs- beamten fortgenommen und die Plantagen einfach ihrem Schicksal, also der Verkrautung, dem Diebstahl und dem Ungeziefer überlassen hat. Aber das Acrgste kommt noch: "die ansässigen Deutschen, friedliche Leute, also keine Anoehörigen der fechtenden Truppe, hat man kurzerhand gefangengesetzt, um sie i» die indischen Ge- DiETront in Mazedonien blFlnrina-Manasfir^fsM sm&MutrnasslidiefronfJMe WJ.B.J32S 8 Deutsche Soldaten-Zeitung Nr. 17. Vizcfcldw. Mormann. Gefr. Arthur Kasper. Gcfr. Willig nahm ohne Gewehr mit dc>» Spaten 40 Russen gefangen Lt. d. R. Kiefmann. Kameradschaft. Aus dem Felde schreibt man der „Köln. Ztg.": Wir saßen im Bois des Foureaux auf einem ur- alten, hohen Eichbaume als vorgeschobene Beobachter unserer Batterie. Montauban, Mametz, Contalmaison waren nach überaus erbitterten Kümpfen, dank der großen feindlichen Uebermacht an Menschen und Artil- lerie, in englische Hand gefalle». Cs ging um Bazcntin- le-Petit; nun schon seit 48 Stunden tronnnclten die Engländer in wahnsinnig verschwenderischer Weise auf unsere Infanteriegräben und Battcricstcllungcn. Ohne Unterlaß, Tag und Nacht, brüllten die Kanonen; das Krachen der einschlagcndcn Geschosse erfüllte die Lust und machte die Erde erzittern; mit allen Kalibern, selbst schweren Schiffsgeschühen, arbeitete der Engländer. In der Tat, cs war die „Hölle an der Somme". — In der Nacht hatte cs geregnet; ein fahler Morgen (der 7. Juli) dämmerte herauf. Sobald es hell wurde, war auch schon das alltägliche Surren und Knattern in der Lust: die englischen Flugzeuge! Frech und verwegen sausten die englischen Doppeldecker über unser» Linien dahin. Manche unserer Batterien war ihrem Spähcr- blick schon zum Opfer gefallen; nur schleunigster Stel- lungswechsel vermochte Menschen und Material zu retten. — Etwa 800 Meter halbrechts neben unserer Beobachtung stand auf freiem Felde die... Batterie unseres Regiments. In aller Eile und so gut cs eben ging waren die Feldgeschütze gegen Fliegersicht gedeckt. Das Gelände bot keine Deckung; der Feind mußte die Batterie nach den ersten Schüssen erkennen. Seit Stunden nun schoß die Batterie; die Rohre gaben ihr Letztes her und waren glühend heiß. Oben in der Lust der englische Flieger; gelassen und ruhig, von niemand gestört, kreiste er über der Batterie, die ihr Feuer unbekümmert fortsctzte. Der Flieger mußte die Batterie längst erkannt haben, denn nach wenigen Mi- nuten verschwand er hinter den feindlichen Linien. Ich konnte aus meinem Eichbaum alles gut beobachten. „Jetzt wird bald der Höllenregen über die brave Bat- terie kommen", ging's mir durch den Sinn. Die eng- lischen Flugzeuge sind durchweg mit einer sunkentele- graphischen Einrichtung versehen, so daß sie selbständig mit ihrer Artillerie in Verbindung treten und das Feuer leiten können. Was nun folgte, Hütte jedes Artilleristen Herz in helle Begeisterung verseht; mir krampfte sich das Herz zusammen bei dem grausig schönen Anblick. Gleich die ersten „Schweren" gingen mitten in die Vatteriestcllung und hüllten alles in Dreck, Rauch, Qualm und Trümmer. Es folgte Gruppe auf Gruppe, die todsicher ihr Ziel erreichten; man sah nur noch .die hochgeschleuderten Erbmassen, Splitter, Holztcile, Zeltbahnfchen und schwefelgelben Rauch. Der ganze Boden wurde förmlich umgepflügt. Es war Wahnsinn, einen Augenblick länger in dieser „Hölle" zu verbleiben, in der es für die Bedienung keinen Hchuh, keine Deckung gab. Erleichtert atmete ich aus, als ich die Kanoniere in alle Windrichtungen auseinanderstieben sah, das Wenige noch zu retten, was allein zu retten war: das nackte Leben. Die meisten kamen noch glücklich heraus, obwohl der Engländer mit Schrapnellen hinter ihnen herschoß. Auch an meiner Beobachtung im Bois des Foureaux liefen einige der umherirrendcn Kanoniere vorbei; sie erzählten von den schrecklichen Augenblicke», als die ersten schweren englischen Geschosse (23 cm) in die leichten Fcld- kanonen hereinsausten. Einen Offizierstellvertretcr, einen Wachtmeister und einen Kriegsfreiwilligen (Vater von vier Kindern), die schwerverwundct seien, Hütten sic zurücklaffen müssen. — Zurücklassen in diesem Höllen- feuer I Wer hilft? Keiner war zu bewegen, zurttckzu- gehen und die Armen in Sicherheit zu bringen. Kopf los gemacht und überwältigt von dem eben Erlebte» rannten sie weiter. Sofort erbot sich freiwillig der Einjährige Unteroffizier H. S. und der LluterofsiM F. U., die beiden einzigen Begleiter, die ich mit i» die Beobachtung genommen hatte, in die zerschösset Feuerstellung zu gehen und nach Möglichkeit noch z» helfen. Wenn auch das furchtbare Feuer inzwische» etwas nachgelassen hatte, so war es immer doch noch äußerst gefährlich, sich der ehemaligen Geschützstellung zu nähern, zumal der Weg dorthin über freies Fel» führte, aus dem cs keine andere Deckung gab als das hohe Gras. Das Glück war den, Tupfern hold; flC kamen unversehrt hin und trugen den ersten Schwer' verwundeten (alle drei lebten noch — wie durch ein Wunder) in einer Zeltbahn zurück; cs war ein beschwer- licher Weg, der Boden zerwühlt von den Geschossen. Den zweiten trugen sie aus einem Karabiner, ebenso den dritten. Dreimal den schweren gefährlichen Gang! Sie standen wahrlich int Schuhe eines Höher». Ich sah die Geschosse rechts und links von ihnen cinschlage», aber unentwegt verrichteten meine beiden braven Unter- offizicre den schönsten Dienst, den ein Kamerad dem andern hier draußen leisten kann. Unteroffizier machte den Weg zum vierten Male und holte de» Sanitätstornister aus den zerschossenen Zelten; dem die Verwundeten notdürftig verbunden waren, 0°! lang es ihnen, einen Wagen aufzutrcibcn, der die drc> bald in sichere Hände brachte. Völlig erschöpft von -de>» schweren Werk, das an die tapfer» Netter Übermensch' liche Anstrengungen stellte, doch in dem frohen Bewusst' sein, noch rechtzeitig drei Kameraden Hilfe und Rettung gebracht zu haben, langten nach VA Stunden meim beiden Unteroffiziere in der Beobachtung wieder an. Der Kaiser belohnte beide mit dem schlichten Kreuz vo» Eisen. sangencnlagcr zn schleppen. Und im deutschen Ryassa- land hat man sogar die weiblichen Angehörigen der Herrnhuter Mission fortgcschafst und sie interniert. Zur selben Zeit, als das Geschrei wegen der Uebcrsiedlung der Bewohner von Lille tobte, ist in Ostasrika unter Bruch der einfachsten Regeln des Völkerrechts die friedliche Bevölkerung zwangsweise in die Gefangenen- lager des Auslandes gebracht! Ohne Rot und Grund! Sieht das niemand im neutralen Ausland? Unmittelbar vor der Einnahme Daressalams ver- senkten die Unseren alle Lokomotiven und alles sonstige rollende Material im Hafen, wodurch sie das Ausladen der Schisse unmöglich machten und die Verfrachtungs- mittcl der Zcntraleisenbahncn nach Tabora vernichteten. Da Daressalam natürlich der hauptsächlichste Stüh- punkt für die Unternehmungen des Generals Smuts werden sollte, so werden diese hierdurch gewaltig in die Länge gezogen. Bel den Jieiüraieru Der Kaiser läßt dem Papst als persönliche Gabe ein nach jahrzehntelanger Forschung soeben abgeschlosse- nes großartiges Werk des badischen Prälaten Wilpert über die „Mosaiken und Wandmalereien Roms" über- reichen, dessen Entstehen der Kaiser seit Jahren mit Aufmerksamkeit beobachtet und gefördert hat. Die wert- volle literarische Gabe besteht aus sieben schweren Folios in weißen Lederbändcn mit Auslagknöpfeu aus Malachit und erscheint demnächst im Herderschen Ver- lage in Frciburg. Der Prüsidcntenwechscl in Amerika dürfte die Stimmung dort nicht ändern, denn auch der zur Wahl stehende neue Präsident erklärte bereits im Voraus, daß er nicht nur die Auffassung des Präsidenten Wilson teile, sondern über die Versenkung der „Lusitania" noch viel schärfer dächte. Cr würde sogar die diploma- tischen Beziehungen mit Deutschland abgebrochen haben. Cs mag dies nur ein Wahlmanöver Hughes gewesen sein, das viele Anhänger Wilsons auf seine Seite ge- bracht hat, aber es zeigt doch auch, wie die Stimmung im Lande des Dollars recht eigentlich ist, und wie tö- richt die Leute sind, die noch immer bei uns ihre Hoff- nungen auf Amerika und den Präsidentcnwcchsel sehen. Ein Engländer gibt der Wahrheit die Ehre, indem er offen die Frage aufwirft, welch hundersültiger Unter- schied wohl zutage getreten wäre, wenn die Haltung Amerikas während der 2'A Jahre des Krieges Deutsch- land in dem gleichen Sinne freundlich gewesen wäre, wie sie es England gegenüber gewesen ist. Cs ist der frühere Botschafter Englands in Washington, Viskount Brycc, der einmal nächwcist, wie alle echt amerika- nischen Bürger, auch die Mehrzahl der deutschen Ab- kömmlinge, ans Seite Englands stünden, und dann die Amerikaner, die doch ihr Möglichstes flir England getan hätten, entschuldigt, daß sie nicht auch wirklich in den Krieg eingegrisfen haben. Daß sie dies nicht taten, meint Bryce, hätten die Engländer vielleicht selbst ver- scherzt durch die Beschlagnahme der Post, die schwarzen Listen und die Art und' Weise überhaupt, in der die Vcrbandsmächte ihre Seemacht bennhten, um in den neutralen Handel einzugreife». Wenn er aber auch an- führt, daß in den rcligös gesinnten Kreisen Amerikas ein viel größerer Abscheu vor dem Kriege überhaupt herrsche als in irgend einem anderen Lande, so verfällt eben auch Brycc damit wieder in die dem Engländer nun einmal eigene Heuchelei. Neues aber dürste der Herr Botschafter uns mit seinen Ausführungen über Aincrika nicht gesagt haben. Denn der Abscheu vor dem Krieg Hai dieses neutrale Land nicht gehindert, den Krieg verlängert und überhaupt erst zu dem Maschinen- mord gemacht zu haben, zu dem er sich dank der un begrenzten Lieferungen alles nötigen zum Krieg seilen- der Vereinigten Staaten ausgewachsen hat. Durchgreifende Aenderungen in der Behandlung der Post auf neutralen Schiffen ivcrden in Aussicht g«. stellt als Erwiderung der englischen und der sran-Ä fischen Regierung auf den .amerikanischen CinsprM gegen die Cingrisse in die Post. Die Aenderungen deuten zivar »och keine Aufgabe des Anspruchs aus h»' Recht der Durchsuchung der Post »ach für den F»u wertvollen Dingen; sie werden aber von den Verb" beten als genügend betrachtet, den Wünschen der ^ einigten Staaten cntgegenzukoinmen. Die vier neuen Schlachtschiffe, deren Vau vord^ Hand von den amerikanischen Marincbehörden in > sicht genommen ist, sollen nach dem „California-Tyt mit einer Raumverdrüngung von 32 000 Tonnen. 1 gestellt werden, jedoch erhalten sie nicht vicrzehnzöUw sondern sechzehnzöllige Geschütze als Hauptbewasfu" ü Die Bauzeit der Schiffe, deren Kosten sich. m" ; 18800 000 Dollars stellen, erstreckt sich aus zwei 9aL, Besondere Beachtung verdienen die Pläne der amCl',cti nischen Marineverwaltung hinsichtlich der 1IC r, Schlachtkreuzer. Sie stellen eine neue Höchstleistung Marinesekretär Daniels seht anscheinend seine» , geiz darein, Schlachtkreuzer von gewaltigen -r" Messungen bauen zu lassen, die den Vereinigten gegenüber den Flotten der übrigen Großmächte_ r gewisse Ueberlegenheit verschaffe». Die Schlacht!' ßc, sollen 38 000 Tonnen Raumgebalt besitzen, eim ^ schwindigkeit von mindestens 35 Seemeilen ,,.,.»e» Stunde entwickeln können und mit den allerscm ‘ Geschützen bestückt werden. Beim Bau tvird a vr,itci" Schutz gegen Angriffe von Torpedobooten und gsie seebooten besondere Rücksicht genommen, da t»c mit besonderen Schutzvorrichtungen versehen' ,„e" sollen. Jedenfalls schasst sich die Union in Schlachtschiffen die größten, mächtigsten und Kriegsschiffe der Welt und bringt damit ihre -. ^..r künftighin als Seemacht eine führende Rolle zu deutlich zum Ausdruck. Nr. 17. Deutsche Soldaten-Zeitung. 9 and KnegswWchM. Vom Krieg zum Fiieden. Von Dr. Alfons G o l d s ch m i d l. Wenn viele Leute sagen, es sei noch nicht Zeit, l'om Frieden zu sprechen, so muß man ihnen ent- gegenhalten, daß keiner weiß, wann der Friede kommt. Er kann noch lange auf sich warten lassen, er kann aber auch viel eher anbrechen, als wir ver- muten. Denn eine Kriegszeit ist zwar eine Zeit des Vorausschauens und der bewußten Tatkraft, aber sie ist auch eine Zeit der Wunder. ■ Die Plötzlichkeiten gehören zum Wesen des Krieges, und wer die Geschichte der Kriege kennt, der weiß, daß auch die größten Staatsleute und Feldherrn sich.über die Beendigung des Kampfes des öfteren geirrt haben. Cs ist daher Pflicht, jeden Augenblick auch auf den Frieden gerüstet zu sein. Denn nach Kriegs- schluß warten unser sehr bedeutungsvolle Auf- gaben, die möglichst schnell gelöst werden mttsien, wenn wir nicht ins Hintertreffen geraten wollen. Unsere Feinde warten ja nur darauf, uns im Friedensfalle unvorbereitet und schwach zu sehen. Viele Anzeichen im feindlichen Lager deuten darauf hin, daß denkende Feinde sich keinen Illusionen bezüglich des militärischen Fortganges dieses Krie- ges hingeben, daß sie aber alles daran sehen, wäh- rend der langen Kriegsdauer den Vicrverband so zu festigen, daß er auch im Frieden gegen Deutsch- land zusammenhült. Manchmal hat man den Ein- druck, als ob der Krieg hauptsächlich dieses Zieles wegen von England verlängert wird und als ob die Fanfaren von der Zerschmetterung Deutschlands, von seiner militärischen Vernichtung, nichts als Ge- hre seien. Wie dem aber auch sein möge, wir tun auf jeden Fall gut daran, im Kriege den Frieden zu be- ginnen. Wenn auch das Kriegsziel und die Durchführung des Krieges augenblicklich die wich- tigsten Sorgen sind, so darf ein vorsichtiges Volk doch nicht vergessen, daß es nachher auch noch was zu tun gibt. Es muß rvie ein Kaufmann sein, der irgendein großes Unternehmen vor hat, darüber aber sein altes Geschäft nicht vergißt. Cr rvird im Gegenteil gerade des neuen Unternehmens we- gen das alte Geschäft nicht weniger pflegen, damit die Grundlage seines Gesamtgeschäftes nicht ge- lchwächt werde. So sind auch wir verpflichtet, jviihxe.nd wir den Krieg mit neuen Ausblicken durch- wehten, das alte Deutschland kraftvoll zu erhalten »nd uns seiner Kultur und Wirtschaft fleißig zu ividmen, damit bei Friedensschluß die Unterlage gesichert ist. Daher haben denn auch führende Männer in Deutschland, die Regierung, die Presie, die Par- amente, schon bald nach Kriegsausbruch sich leb- Haft mit der Frage beschäftigt, wie wir insbesondere Unsere Volkswirtschaft derart erhalten und aus- dauen können, daß sie für den Frieden gerüstet sei. 3e länger der Krieg dauerte, umso bedeutungsvoller 'vurde diese Aufgabe. Denn um so hitziger trach- teten die Feinde Deutschlands danach, unsere Volkswirtschaft zu umzingeln und zu zerdrücken, och habe an dieser Stelle mehrfach von diesen Ver- wehen berichtet, zuletzt von der Pariser Wirt- ichaftskonferenz, die lediglich diesen Zweck ver- wlgte. Wenn auch in letzter Zeit in der Vierver- bauds-Presie und bei den Äierverbands-Regie- vungen nicht mehr so viel darüber gesprochen und gehetzt wird, so sieht doch derjenige, der Gelegen- heit hat, die wirtschaftliche Arbeit der Feinde zu Erfolgen, mit welcher Inbrunst man die Ausschal- tung Deutschlands vom Weltmärkte wünscht. ., Cs ist jedoch schon jetzt dafür gesorgt, daß wescs Ziel nicht erreicht werden kann. Gesetzt den Mll, der Vierverband würde es wirklich nach "iegsende wagen, sich wirtschaftlich gegen uns ab Acniung Felflgrane Amateure sendet Eure Aufnahmen zum Entwickeln und Kopieren von Gaslicht, Bromsilber- postkarten sowie Vcrgrösscrungcn an uns. Wir liefern schnell, billig und fachgemiiss deutscher Jllusfratlons-Verlag . Berlin W. 9, Linkstrasse 38. zuschließen, so haben wir die große wirtschaftliche Einigkeit von Berlin bis Bagdad, die von Monat zu Monat fester geworden ist. Wie sehr diese Einigkeit gefürchtet wird, ergibt sich aus dem Ein- treten. Rumäniens gegen uns, das von Seiten des treibenden Vierverbandes aus betrachtet, den Hauptzweck hatte, die wirtschaftliche Verbindungs- straße vom Westen nach dem Osten zu unterbinden. Daher auch der Schrei der französischen Presse nach einem festeren Vorstoß der Saloniki-Armee, nachdem Rumäniens Kampf als gescheitert ange- sehen werden kann. Roch kürzlich hat man im Reichstag deutlich zu verstehen gegeben, daß es keineswegs die Ab- sicht des Vierbundes ist, sich gegen die Weltwirt- schaft abzuschließen, daß er vielmehr nur sozusagen ein breiteres Sprungbrett nach dem Weltmärkte hin sein soll. Ich persönlich bin der festen Aeber- zeugung, daß im Frieden die wirtschaftliche Ge- genseitigkeit wiederkehren wird. Aber der wirt- schaftliche Haß unserer Feinde zwingt uns, zusam- menzuhalten und uns unter allen Amständen ein breites und langes Land zu sichern, das uns im Notfälle nach Möglichkeit Ersatz bieten kann. Daß unsere Feinde wieder sich der deutschen Wirtschaft nähern werden, scheint mir schon des- wegeit festzustehen, weil während des Krieges un- sere Herstellungstechnik keineswegs zurttckgegangen ist. Sie hat im Gegenteil gewonnen. Sie hat sowohl an Anspannung ttnd Verfeinerung gewon- nen wie vor allen Dingen an Mannigfaltigkeit des Hergestellten. Es ist tnis gelungen, eine ganze Reihe von Ersatzstoffen zu erfinden, auf die der Weltmarkt umsomehr angewiesen sein wird, als bei Kriegsende in allen kriegführenden Ländern eine scharfe Warenknappheit bestehen wird. Ich brauche nur an die Erfindungen der chemischen Industrie zu erinnern, die geradezu bahnbrechend sind und auf dcnt Weltmärkte noch maitche Am- wälzung bewirken werden. Schon fürchtet mait in den Ländern, die früher jene Stoffe geliefert haben, für die Deutschland während des Krieges die Möglichkeiten fand, billigeren Ersah herzu- stellen, daß ihre Wirtschaft unter unserem Wett- bewerb zu leiden haben wird. Alle diese groß- artigen Erfindungen sind, so sehr sie zunächst dem Kriege dienen, eine Vorbereitung auf den Frie- den. Sie sichern die Nachfrage nach deutschen Er- zeugnisien, die auch schon deshalb wiederkommen muß, weil wir im Kriege noch mehr als im Frieden gelernt haben, genaue Arbeit zu ntachen, das heißt, durchaus brauchbare Waren herzustellen. Wenn so die Crzeugungstechnik in Deutsch- land für den Frieden wohl vorbereitet ist, so ist es die finanzielle Gestaltung der Wirtschaft nicht minder. Die Landwirtschaft hat sparen können und die Industrie hat teilweise so große Gewinne gemacht, daß sie im Gelde schwimmt. Die Ge- winne sind häufig geradezu übermäßig und müssen dann bekämpft werden. Aber die Flüssigkeit der deutschen Industrie bedeutet andererseits, daß die Amstellung auf die FAedcnsarbeit meistens ohne Schwierigkeiten vor sich gehen kann, zumal unsere Banken int Besitze großer Mittel sind, womit sie die Friedensanstrengungen der Industrie fördern können. Auf den meisten Gebieten der deutschen Industrie sind große Reserven gebildet worden, aus denen im Rotfalle geschöpft werden kann. So brauchen wir nicht zu befürchten, daß bei den tech- nischen Neuanschaffungen und Abänderungen Stockungen entstehen. Es kann sich alles glatt ab- wickeln. Cs ist durchaus anzunehmen, daß die In- dustrien, die die technischen Mittel für die Erzeu- gung liefern, bei Friedensschluß derart schnell ihre Arbeit wieder aufnehmen, daß merkliche Verzöge- rungen iticht Vorkommen. Allerdings ist eine große Sorge zu beseitigen, die die Beschaffung von Rohstoffen betrifft. Teil- weise sind wir dieser Sorge schon heute durch jene Crsatzerfindungen behoben, von denen ich oben sprach. Ansere Feinde möchten uns zu gern die Rohstoffzufnhr abschneiden, aber es gibt, abseits von ihiien, Länder genug, die ein hohes Interesse daran haben, uns nach Friedcnsende möglichst große Mengen zu liefern. Ich denke hier haupt- sächlich an die südamerikanischen Staaten und auch an Nordamerika. Wie einerseits in diesen Län- dern eine große Begierde nach bestimmten deut- schen Waren herrscht, so anderseits der Drang, Deutschland, einem ihrer besten Absatzmärkte, wie- der eigene Waren zu beschaffen. Es wird sogar meines Erachtens nötig sein, den Strom der Güter nach Deutschland zu regeln, damit er unsere Wirt- schaft nicht überschwemme. Der Strom muß auch deshalb geregelt werden, weil mir den Stand des deutschen Geldes zu berücksichtigen haben. Wir dürfen nicht zulassen, daß durch eine plötzliche übermäßige Einfuhr die deutsche Währung ver- schlechtert wird. Wir sind sehr daran interessiert, möglichst gleich von Anfang an Einfuhr und Aus- fuhr in Einklang miteinander zu bringen, damit Gold zur Stützung der deutschen Währung ins Land kommt. Soviel ich weiß, ist eine derartige Regelung , auch schon vorgesehen. Cs bestehen ja Kriegseinrichtungen, die auf diesem Gebiete segens- reich gewirkt haben und die für den Friedensfall ausgebaut werden können. Ferner haben wir in der ersten Zeit nach dem Kriege soviel mit unserem Innenausbau zu tun, daß wir schon deswegen vont Auslande ziemlich unabhängig sind. Eine der Hauptvoraussetzungen des glatten Aeberganges von der Kriegsarbeit zur Friedens- arbeit ist die Einrenkung des Arbeitsmarktes. Ich habe an dieser Stelle des öfteren die bisherigen Versuche und Organisationen auf dem Arbeits- martte berührt. Cs ging daraus hervor, daß so- wohl die Arbeitgeber-Verbände wie die Arbeit- nehmer-Verbände wie auch die Regierungen mit großem Eifer sich der Regelung des Arbeitsmark tes für die Friedcnszeit widmen. Selbstverständ- lich ist das eine Angelegenheit, die nicht von heute auf morgen ins Lot gebracht werden kann. Aber bei gutem Willen und hohem Fleiße ist es durchaus möglich, der Volkswirtschaft die notwendigen Ar- beitskräfte, insbesondere die gelernten Arbeiter, frühzeittg zu verschaffen. Auch haben wir während des Krieges die Ersatzkräfte, vornehmlich die Frauen, derart auf die Arbeit in der Volkswirt- schaft eingestellt, daß ein Zusammenbruch des Ar- beitsmarktes keineswegs zu befürchten ist. Außerordentlich wichtig ist natürlich die Frage der Gestaltung des Zahlungsverkehrs, der innereit Geldverhültnisse und der Staatsfinanzen. Man mirb sich den Schwierigkeiten, die hier entstanden sind, ebenso wie den Schwierigkeiten anf den schon genannten Gebieten nicht verschließen. Aber es ist Vorsorge getroffen, daß nicht eine schwere Stö- rung die Volkswirtschaft und die Staatswirtschaft erschüttert. Einmal dtirch die Mittel der Indu- strie, der Landwirtschaft und der Banken, von de- nen ich schon sprach. Dann aber durch eine Orga- nisation, die unter Führung der Reichsbank ge- plant ist oder schon begonnen hat, und die dazu die- nen soll, einen starken Andrang von Wertpapieren, insbesondere von Kriegsanleihestücken, der für den Friedensfall zu envarten ist, aufzunehmen. Mit Hilfe der Darlehnskassen will man diese Papiere sozusagen zu Geld machen, sodaß ihre Besitzer nicht in Rot geraten, wenn sie die darin angelegten Summen flüssig machen wollen. Wie diese Orga- nisation im einzelnen ausgestaltet werden soll, dar- über ist bisher noch nichts Genaues mitgeteilt wor- den. Aber wir können sicher sein, daß der Reichs- baitk-Präsident, dessen vorzügliche Eigenschaften wir in diesem Kriege kennen lernten, eine Erschütte-' rung des Geldmarktes verhindern wird. Sehr viel wird darauf ankommen, wie die Preise sich nach dem Kriege entwickeln. Manche Leute sehen in dieser Hinsicht recht düster und glauben, daß beispielsweise auf dem Lebensmittel- markte die Preise noch weiter steigen werden. Ich kann diesen Leuten nicht zustimmen. Entweder be- halten wir einen Teil der bestehenden Organisa- tionen, die dann dafür sorgen werdeit, daß die Preisentwicklung den Verbrauchern günstiger wird. Oder aber der freie Verkehr wird wiedcrhergestellt, was sicherlich ein Wirksamwerden des alten Ge- setzes vom Wettbewerb bedeuten würde, das ein Riedergehcn der Preise bei Ankunft größerer Mengen verlangt. And größere Mengen werden auf alle Fülle zur Verfügung stehen. Sie werden schon deswegen zur Verfügung stehen, weil unser Schiffbau während des Krieges keineswegs geruht hat. Ansere Handelsflotte ist vielleicht gerüsteter .gls viele Leute annehmen und scheint daher fähig, nach Kriegsende umfangreiche Transporte zu über- nehmen. In einem späteren Arftkel werde ich noch ein- inal auf die Aebergangswirtschaft eiitgcheit. Für dieses Mal mag das Vorstehende _ genügen. Ich wollte zunächst nur zeigen, daß wir keineswegs zu verzweifeln brauchen. Wir sind, soiveit man das in einer solchen Zeit überhaupt sein kann, auf den Friedensfall wirtschaftlich und finanziell gerüstet. Selbstverständlich wird nicht alles einfach und ohne Hindernisse vonstatten gehen, denn der Krieg lxrt manches wirtschaftliche Gut und manche Wirtschaft- liche Kraft vernichtet oder geschwächt. 10 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 17. De^ Kontorhilsödienst als erster Schritt in das Wirtschaftsleben. Dem Krieger, der einem ungewissen und wechsel- vollen Schicksal cntgegengeht, kann kaum etwas die per- sönliche Opfersrcudigkeit mehr erhöhen, als ein Blick auf die umfassende, wunderbar entwickelte Tätigkeit, die der Sorge um den Kriegsbeschädigten im deutschen Vaterlands gewidmet ist. Mit tiefem Verständnis und arbcitssrcudiger Hingabe haben die Behörden eine Or- ganisation in ihre schützende und stützende Hand ge- »ommen, die den kaum verwundeten Soldaten in Cmp- fang nimmt und ihn nicht eher verlässt, bis er der Ge- sellschaft als nützliches und.brauchbares Glied wieder- gegeben werden kann. Mit den Behörden zusammen arbeiten an edlem Wetteifer die Bcratungs- und Für- sorgestellen, die Verwundctenschulen, die Wohlfahrts- vereine und andere private Kräfte an dem grossen Werke der Menschlichkeit. Aus der Unsumme von Leistungen und Erfahrun- gen nun, welche die Kricgssürsorge bisher ergeben hat, sei heute eine eigenartige Errungenschaft herausgegrisscn, eines der wertvollen Produkte der bisherigen Entwick- lung: der Kontorhilfsdicnst. Nüchtern und trocken klingt das Wort und doch ist es berufen, vielen unserer Feld- grauen zum Wohltäter zu werden. Der Kontorhilfsdienst ist darum von so unberechen- barem Werte, weil er gerade für denjenigen, welchen Mangel an Lebenserfahrung, Mangel an Urteil über seine künftige Leistungsfähigkeit keinen Entschluss fassen lassen, eine willkommene Briicke in die Zukunst bietet. Denn der Kontorhilfsdicnst ist nicht so sehr ein in allen Teilen abgerundeter und abgeschlossener Beruf, als vor allem eine ausgezeichnete Ucberlcitung in die bisher un- bekannten Gebiete des Wirtschaftslebens. Und dieses, so tanscndgestaltig wie cs nun einmal ist, bietet tausend Möglichkeiten der Betätigung. Besonderen Trost und Ermunterung mag die Tatsache bieten, dass der Kontor- Hilfsdienst keine besonderen Vorkcnntnisse' voraussctzt. Eine regelrechte Schulbildung und ein gesunder Men- schenverstand das genügt für den Anfang. Eine bereits alle Teile des Vaterlandes nmsasscnde Organisation sorgt dafür, dass die geringen Kenntnisse und Fertigkeiten, die zum Uebertritt in das Wirtschafts- leben nötig sind, in sachgcmässcr und zweckmässiger Weise in kürzester Zeit übermittelt werden. Bei der gross- zügigen und systematischen Handhabung der Organisa- tion wird bald in jeden: Korpsbezirk mindestens eine Anstalt sein, welche den Kontvrhilfsdienst lehrt. Es ist schon als ein glücklicher Vorzug des Hilss- dienstes betont worden, dass er nicht Selbstzweck ist, nicht seiner selbst willen erlernt wird, dass er vielmehr den Schlüssel darstellt, welcher die grosse Welt, des Han- dels und Wandels öffnet. Wohlgemerkt, der Hilfsdienst ist an sich ein Beruf. So gut wie irgendeiner. Viele sind durch ihn zu guten Lebensstellungen ausgerückt, viele haben ihre volle Zu- friedenheit an ibm gesunden. Aber nicht jeder kann Büro-, Kartothek-, Ncgistratur-Vorstehcr und ähn- liches werden, ganz abgesehen davon, dass eine Acber- süllung dieses Berufes' ein Proletariat züchten müsste, das, nicht Kaufmann und nicht Beamter, verurteilt wäre, das Dasein eines unseligen Zwitters zu führen. Der Gedanke allein macht Grauen. So liegt denn der Schwerpunkt darin, dass die > Wahl des Berufes sich eigentlich erst aus dem Kontor- dienst heraus entwickeln und gestalten soll. Bismarck sagte einmal: „Heben wir Deutschland nur in den Sat- tel, reiten rpird cs schon können." Aehnlichcs gilt auch hier. Wenn wir nur erst eiitmal an irgendeiner Stelle in das grosse Getriebe der Wirtschastsmaschine ein- gewciht sind, dam: werden wir auch bald wirksam mit- arbeite» lernen. Besser und besser von Tag zu Tag. Hier gilt freies Sichregen und offenes Auge; was in den Bereich des Könnens kon:n:t, wird ergriffen. Der Soldat, dem rascher Einschluss und selbständiges Han- deln zur Natur geworden, wird seinen Weg >i:achen. Alle Möglichkeiten und Aussichten, die. sich da bie- t:n, si ld umsoweniger abzusehen und vorauszusagen, als nicht nur jeder Einzelne andere Verhältnisse an- treffen ivird, sondern die persönliche Neigung und der frühere Beruf eine bestimmte Nolle mitspielcn. Da wird beispielsweise der eine, der ein besonderes Ver- ständnis für die Erzeugnisse des Hauses, dem er nur dient, beweist, Warcnköntrollcur, Abnehmer, Lagerver- walter, vielleicht sogar Ciiikäuser. Ein anderer, ein Handwerker, lässt keine Gelegenheit vorübergehcn, sein Verständnis für das, was seinem ehemaligen Handwerk nahe kommt, zu bekunden. Der Techniker findet im modernen Kontor fast ständig Gelegenheit, sich irgend- wo zu betätigen. Welche Vorteile sich daraus' ent- wickeln können, sei nur angedeütet durch ein einziges Beispiel. Ein Kriegsbeschädigter, im Kontorhilfsdienst vorgebildet, tritt in eine Maschinenfabrik ein. Cr lernt zunächst den Geschäftsgang im grossen und ganzen ken- nen, aber die Maschinen reizen seinen technische:: Sinn mehr, als der Gang der kaufmännischen Organisation. Cr macht sich immer mehr und mehr mit der Maschine vertraut, ein steigender Mut iibcrwindet alle Anbehol« fcnhcit und nach Verlauf von einigen Wochen ist er im- stande, die Maschinen auscinanderzunehmen und zu- sammenzusctzen. heute ist er Reisemonteur seiner Firma und — das ist die Hauptsache — ein mit sich selbst und seiner Arbeit zufriedener Mensch. Obwohl ähnliche gute Erfolge fast täglich zu ver- zeichnen sind, wird hier mit Absicht kein weiteres Bei- spiel gegeben. Cs n:öchte sonst der eine oder der andere glauben, sich an dieses oder jenes als für ihn passend anlchncn zu können. Das war aber gerade das, was nicht gewiinscht wird. Nein: Nichts weiter soll zunächst erreicht werden, als dass der an seinem Körper etwa schwer Beschädigte ermutigt werde, die Schwelle, die in das unendliche Gebiet des Wirtschaftslebens führt, zu tiberschreitcn, und zwar durch die Aebergangstätigkeit des Kontorhilfsdienstes. Wohin ihn seine wachsenden Kräfte und sein zunehmender Mut, seine besonderen Fähigkeiten und die dargcbotene Gelegenheit dann wei- ter lenken werden, das mag er immerhin der Zukunft überlassen. Cr ivird nicht allein und verlassen sein, auch wenn er, nachdem der erste Schritt getan, zu der Aeber- zeugung kommen sollte, dass er da, wo er steht, nicht .am rechten Platze ist. Hindernisse dürfen den Soldaten nicht schrecken, ein Fehlschlag darf die Beharrlichkeit nicht ermüden. Zumal wenn die Hilfe nahe: Eine vor- zügliche Organisation ist in: Entstehen. Cs liegen be- reits eine ganze Reihe von Erscheinungen dartiber vor, >vie sich die Kriegsbeschädigten mit Hilfe des Kontor- Hilfsdienstes in das Wirtschaftsleben eingestihrt haben: Erfahrungen aus Bank-, Grosshandels- und Industrie- betrieben, ebenso wie von Behörden. Diese wurden eifrig gesammelt, geordnet, ergänzt, so dass bald für die Haupt- und wichtigsten Nebcnzweigc des Wirtschafts- lebens, diese wieder unterschieden nach Gross-, Mittel- und Kleinbetrieben, ein wertvolles Material zur Ver- fügung steht. Solches ist für eine zweckmäßige Be- ratung des Kriegsbeschädigten unentbehrlich. Anent- behrlich dann vor allem, wenn der erste Schritt eine Enttäuschung war, wenn die Einsicht, an den falschen Platz gekommen zu sein, Veränderung verlanat. Solches kann natürlich auch Vorkommen. Aber es wäre tief be- dauerlich, wenn ein Mann, seelisch bedrückt, an einer Stelle ausharren wollte, an der er aus eigenem Können heraus kein Fortkommen erhoffen kann. Cr würde sich damit gerade des Vorteils begeben, der darin zu er- blicken ist. dass er aus seiner Tätigkeit in: Kontorhilfs- dicnst seine Weiterentwicklung selbst beeinflussen, d. h. nach Neigung und Fähigkeit richten kann. Darin liegt auch das Geheimnis, das die Freude und Befriedigung am Berufe in sich birgt. Cs ist ganz klar, dass der- jenige, der eine bessere' Schulbildung hat, vielleicht eine oder die andere fremde Sprache kennt, eine ganz andere Richtung nehmen wird, >vie unser Reisemonteur, von dem mir oben als Beispiel sprachen. And es ist gut, dass cs so ist. Cs ist darum auch unmöglich, über den Kontorhilfsdienst, wenn :vir ihn, wie es hier geschah, als den ersten Schritt im Wirtschastslebe» betrachteist so erschöpfend zu behandeln, dass jeder sein Teil voll zu- gemessc» fände. Die Briicke ist geschlagen, Hintiber- gehen an das die Zukunft bergende Äser.muss jeder selbst. An unterstützendem Rat wird cs nicht fehlen. Sv haben wir nun zunächst ein allgemeines, in grossen Zügen entworfenes Bild gegeben, das durch ein Eingehen auf Einzelheiten nur erweitert worden wäre. Cs soll spätere» Mitteilungen Vorbehalten sein, eine Vertiefung des Verständnisses herbeizusühren. Der „Dresdener Anzeiger" schreibt in Nr. 262 vom 21. September 1916 über „Staatshilfe und Privathilb' für Kriegsbeschädigte" folgendes: „Wie unser Vaterland auf dem Gebiete der 2lt' beiterversicherung die zum Wohle des Volles führe"' den Wege gewiesen hat, so macht cs jetzt auch den A"' sang mit einer wohldurchdachten Ausgestaltung de« Kriegsinvaliden-Fürsorgewesens. Cs hat die' unge' Heuer schwierige Ausgabe in Angriff genommen, mitte" im Kriege für den Krieg zu sorgen. Daraus erwachse" notwendigerweise den Absichten des Gesetzgebers 9?' wisse Schranken. Denn vorläufig lassen sich weder d"' durch den Krieg mittelbar und unmittelbar verursachte" Kosten, noch die Möglichkeiten ihrer Bedeckung vollstäw dig übersehen. Rach einer andern Richtung ergibt sick: ci"L' Begrenzung aus dem Zweck, der mit dem weiteren Aus' bau der gesetzlichen Bestimmungen zur Fiirsorge Kriegsbeschädigte in Verbindung zu bringen ist, der De' völkerungspolitik, welche in der inneren Kolonisatio" durch Invalidenansiedlung zun: Ausdruck konnnt. 21 diesen Grenzen und Rücksichten erklären sich die Besti'P mungen des Gesetzes über Kapitalabfindung an Stell- von Kriegsversorgung vom 3. Juli 1916' R.-G.-Dl- S. 680. Eine Ka'pitalabfindung >vird nur gewährt zw" Zwecke des Erwerbes oder der wirtschaftlichen Stär' kung eigenen Grundbesitzes. Fiir sonstige privatwirt- schaftliche Zwecke, welcher Art immer, konnnt sonnt d"' Kapitalabfindung nicht in Betracht. Ein Anspruch sie besteht überhaupt nicht. Der Kreis der Bezug- berechtigten, denen sie zugute kommen soll, ist notwe"' digerweise beschränkt. Cs werden Nur Personen in B-' tracht gezogen, die aus Grund des Mannschafts-Vek' sorgungsgesetzes, oder der Militär-Hinterbliebenem Gesetze Anspruch auf Kriegsversorgung haben, und diese nur dann und insoweit, als'sie'ständige Hilfs-"' lagen beziehen (Kricgszulage gemäss 8 14, Verstii"""^ lungszulage laut 8 15 ev., Tropenzulage nach 88 und 69 des Mannschasts-Versorgungsgesetzes; für Aeberwachung der Verwendung des Kapitals und ev. Rückforderung desselben sind besondere Massnah'"-' vorgesehen. Aus dieser kurzen Darstellung des Gesetzes nach Zweck und Inhalt ergibt sich, ‘ inwie"'-' die Kapitalabfindung ergänzend zu den bisherigen De:' sorgungsansprüchen Kriegsinvalider hinzutritt. D"-' was sie nicht leisten kann, muss aus dem Wege " Privathilfe verschafft werden. Die unbedingte Sch" rung des Kapitals, die unbeschränkte Verwendungs""Ä. lichkeit zur Erhaltung und Sicherheit der wirtschal lichen Existenz, zur Verschaffung der wirtschaftlich^ Selbständigkeit und AnabhängMcit. Auch diese 2l"l gäbe kann offenbar nur auf den: Wege der Verbind"'. Gleichgestellter in Angriff genommen'und geleistet »V, den aus den: bewährten Wege der Versicherung. lange Dauer des Krieges hat gezeigt, dass hiev Problem vorliegt, welchem die Privatvcrsichcrnng "'i länger aus dem Wege gehen darf. Sie hat aber a , die Möglichkeit geschaffen, um brauchbare Grundlag.' hierfür zu finden. Was vor allem anznstrcben war, der rasch und sicher wirkende Versorgungsanspruch' "ich Berechtigung des Anspruches sowohl ai: sich, wie seiner Höhe muss jedem Zweifel entrückt sein. freuen uns, dass es der Kriegs-AnfalliVersicheru""iffl langen ist, den eininal betretenen Weg bis z»>" - sortzusetzcn und dass heute endlich die Möglich:-', P,, geben ist, jedem Kriegsteilnehmer in: Falle schwere: validität Wechselfälle der Zukunft, soweit # Fragen in Betracht komrnen, sicherznstellen. ÖJ wird den: Staate und der gesamten Oessentlichk-" schwere Sorge erleichtert." ^ciu Das Verdienst, hier bahnbrechend gewirkt zu ha ,,,, gebührt der Providentia (österreichische), welche " M, zige Gesellschaft in Deutschland die segensreich- tuitg der Kriegs-Ansall-Versicherung ins Lebe" 9 .^„9 hat. Alle weiteren Auskünsle über diese D->1'P,p-v' erteilt bereitwilligst und kostenlos die Zw-'g Nr. 17. Deutsche Soldaten-Zeitung. 11 Fassung für das Deutsche Reich der Providentia (öster- tt'ichische), in München, Rindermarkt 9, sowie die an allen größeren Orten befindlichen Geschäftsstellen der Gesellschaft. Daheim. Vom Reichstag. Der öffentlichen Hauptsitznng der deutschen Volksvertreter am Königsplah gingen lange vertrauliche Beratungen voraus, um zu vermeiden, daß in öffentlicher Rede die Meinungen mehr wie gut. auf- einander platzten. So ist es gelungen, daß trotz der Verschiedenheit der Auffassung über militärische und politische Fragen nach außen die Geschlossenheit und Einigkeit der deutschen Volksvertretung gewahrt blieb, stnter Zurückstellung persönlicher Wünsche und besonders der Parteisordernugen für den Ausbau der inneren Politik bis zur Zeit nach dem Kriege betonte der Reichstag, daß zurzeit die vornehmste Äufgabe sei, den festen Willen zum Durchhaltcn bis zum endgültigen J Siege zu bekunden. Cs haben sich also unsere Gegner und die Neutralen getäuscht, wenn sie von der Reichs- : tagssihung ein Bild deutscher Unzufriedenheit nach innen und außen erwarteten. Auch die Friedenssehnsucht kam nicht anders zur Geltung, als daß dem Bedürfnis ! »ach Frieden an sich in berechtigter Weise Rechnung ! getragen wurde. Cs darf wohl ausgesprochen werden, und das ist ja auch in allen Ländern der Fall, daß man nach 2'A Fahren Krieg den Frieden herbeisehnt; wenn aber im Deutschen Reichstag dieser Frieden an- geboten werden konnte unter Preisgabe von jedem Fuß- breit französischen und belgischen Gebiets, das wir in dem »ns ausgezwungenen Kriege mit dem teuren Blute un- serer Söhne in Massen erobert haben, so verdiente diese undeutsche Verständigungsgeberde die Zurück- weisung, die ihr zuteil geworden ist. Und es ist gut zu wissen — auch für für die Welt da draußen! — daß die Entscheidung darüber in erster Linie wohl bei dem Volk in Waffen liegt, das nicht nur Gebiete erobert, die in Zukunft unsere Grenzen schlitzen werden, sondern auch den Friedeir durch seine Taten sichcrstellt. Was bedeuten die Redeschlachten gegen das Trommelfeuer, w denr unsere Helden aushalten müssen!? Man stärkt deren Ausdauer aber nicht, wenn man ihnen von der Heimat aus zuruft, sie hätten umsonst gekämpft und ge- litten, es sollte nun alles wieder beim alten bleiben. Dann wäre ja auch die Gefahr nicht beschworen und unsere Kindes-Kinder könnten wieder von vorne an- sangen. 'So kurzsichtig dürfen wir Genossen einer großen Zeit doch nicht sein, bei aller Versöhnungsneigung und der weitgehendsten Friedensneigung — cs wäre Selbst- Mord! Ünsere Feinde schreien cs uns ja auch ins Ge- sicht, daß sie mit dem, was ein Scheidemann ihnen anzu- bieten sich nicht scheut, gar nicht zufrieden wären. Den Frieden, den unsere Feinde wollen, erkauften wir damit nicht, die sind nicht so bescheiden, wie unsere Verstün- digungspolitikcr! Die gehen auss Ganze, wollen Deutschland vernichten und nicht nur den alten Zustand wieder Herstellen. Deshalb kann Schwachheit in diesem Misten Augenblick — und wer nwllte leugnen, den ganzen Ernst der augenblicklichen Lage zu erkennen? — Nur dazu führen, unsere Feinde in ihrem Vorsatz zu be- stärken. Demgegenüber also begrüßen wir cs mit Ge- Uugtuung, daß' die deutsche Volksvertretung über die vereinzelten Stimmen schwächlicher Versöhnungspvlitik j stch männlich zu dem Willen bekannte, den Kamps um ! °ie Zukunft des deutschen Volkes bis zu Cilde führen iu wollen. Dafür war ja auch das Ergebnis der letzten Kriegsanleihe ein sprechender Beweis. . Gras Zeppelin schreibt an „Lieber Land und Meer , bessen Schriftleitung um ein Wort zur 25 jährigen mibiläumssetcr des Königs von Wiirttemberg gebeten Ute: „Wohl nennen die Schwaben mit Stolz ihr Dürttembcrger Land die Wiege der Zeppelin-Luft- sthisse, die die Begeisteruna des ganzen deutschen Volkes aus der Asche des Cchterdingcr Opfers einst »e>, erstehen ließ, und von denen hente in unserem Daseinsringcn eine tvesentliche Mittvirkung zur Rieder- iwtngung unseres schlimmsten Feindes envartet tvird; "der'wenige wissen, wie sehr das Zusammenfallen der Regierungszeit König Wilhelms II. mit der Cntstehting und Entwicklung dieser Luftschiffe entscheidend für letz- tere gewesen ist. Cs dars überzeugungsvoll behauptet werden, daß König Wilhelm II. in vorderster Linie derjenigen steht, denen man die Verwirklichung meiner Erfindung zu verdanken hat. „Graf Zeppelin." Der Deutsche Wehrverein, dessen Verdienste um die Wehrkraft unseres Volkes auch anerkannt werden von den einstigen Gegnern des „Militarismus", wie man die Bestrebungen zur Stärkung unserer militä- rischen Machtmittel' verächtlich nannte, sammelt seine Getreuen in einem Aufruf. Ihm gilt es, die zu jedem Opfer bereite und zum Durchhalten bis zunr Endsiege entschlossene Kriegsstimmung aufrecht zu erhalten. Bei- träge werden erbeten durch Postanweisung oder durch Zahlkarte an das Konto Nr. 13 025 des Deutschen Wchrvereins E. V. beim Postscheckamt in Berlin. Die Vcreinsschrist „Wehr" wird über die Einzahlungen Mitteilung machen. Cs sollen Vorträge gehalten und neue Mitglieder geworben werden. Es sind vielfach Zweifel darüber entstanden, in welcher Weise die Post an die im französischen Ope- rationsgebict unter englischer Oberhoheit stehenden Kriegsgefangenen zu versenden ist, die als Anschrist auf- geben: „Prisoners ok War Company des B. E. F. (— British Expedit,ionary Force)". Sendungen an diese Gefangenen sind in genau der gleichen Weise an den Gefangenen selbst zu richten, wie an alle anderen Gefangenen, die unter Bekanntgabe einer Lageranschrift geschrieben Habelt. Damit die Post aber in der richtigen Weise über Holland/Cngland geleitet wird, ist es zweck- mäßig, einen entsprechenden Leitvermerk anzugeben. Eine richtige Anschrift würde also z. B. lauten: via Holland/Cngland, „K r i e g s g e f a n g c n e n - S e n d u n g" Tho the Prisoner of War Heinrich Rieyer, Nr. 485 Nr. 11. Prisoners ok War Company (Frankreich) British Expeditionary Force. — France — Auf den deutsche» Staatsbahncn wird das gesamte Gepäck gefallener Offiziere und Mannschaften — d. h. alle zum pcrsönlicheit Gebrauch bestimmt gewesenen Gegenstände — frachtfrei befördert. In den Fracht- briefen ist deshalb stets zum Ausdruck zu bringen, daß es sich um solches Gepäck handelt. Die Gewährung von Verstümmelungszulagen kommt nicht in Frage, sofern und solange Gesundheitsstörun- gen lediglich' durch krankhafte Vorstellungen bediirgt werden (sogen, psychogene Störungen, rvie hysterische Lähmung, hysterische Stummheit u. dergl.). In diesen Fällen darf zrrr Vermeidung von Mißverständnissen von einem „Verlust" der Sprache, des Gehörs, der Augen, von Gliedmaßen, oder von einer „Erblindung" in den ärztlichen Zeugnissen nicht gesprochen werden, da ein „Verlust" oder eine „Erblindung" im gesetzlichen Sinne nicht vorliegt. Iammcrbriese wirken kricgsverlängcrnd. Dessen sind sich natürlich die Schreiber solcher Briefe — es sind wohl meist Schreiberinnen I — nicht bewußt. Aber wenn sich die lieben Angehörigen unserer Feldgrauen, besonders aber der Gefangenen, klar machen würden, welche Freude ihre Klagen über Nahrungssorgen unse- ren Feinden machen, würden sie es gewiß unterlassen, zu jammern. Was ist denn auch schließlich damit gewon- nen, wenn die häuslichen Sorgen in die Welt geschrien werden? Auch der Feind muß Enthaltsamkeit üben, da- für ist Krieg! Die Preise der Lebensmittel sind in England sogar höher als bei uns. Deshalb kann es nur Schadenfreude erwecken, wenn eine deutsche Haus- frau ihrem Manne in der Gefangenschaft etwas vor- jammert und dem an seinem eigenen Schicksal schwer genug Tragenden wird nur das Herz noch schwerer. Das gleiche gilt auch für den Kämpfer au der Front, dessen Stimmung durch Iammcrbriese, oder gar Klatsch von nicht nachzuprüfenden Ausbrüchen der Unzufrieden- heit nur hcrabgedrückt wird. Sache der Empfänger ist cs, solche Klagen nicht in die Hände des Feindes kom- men zu lassen. Cr benutzt sie, um durch ihre Verbrei- tung den eigenen Mut zum Durchhalten anzufachen. So haben die Franzosen derartige Iammcrbriese über Mangel an Lebensmitteln in Deutschland, Kricgs- wucher und dergleichen gesammelt und in einer Flug- schrift vervielfältigt, die sie auch, um auf die Stimmung unserer Kämpfer zu wirken, durch Flieger in unsere Linien abwerfen ließen. Die Flugschrift seht sich aus 26 Briefen zusammen, die an Kriegsgefangene eines einzigen französischen Lagers geschrieben sind, meist von Ehefrauen, die damit dem Mut und der Opserfreudig- keit der deutschen Frau kein rühmliches Zeugnis aus- stellcn. Schade doch, daß es solche Ausnahmen gibt; wir hassen, es ist mehr Unbedachtsamkeit und möchten unsere Leser freundlichst bitten, mit dahin zu wirken, daß unter den Angehörigen das Wort unseres hohen Dulders, Kaisers Friedrichs, in dieser großen Zeit wie- der recht zur Geltung komme: „Lerne leiden, ohne zu klagen!" Wir können es anwenden auch auf die Nöte des Lebens und nicht bloß auf körperliche Schmerzen. Von russischer Seite ist Beschwerde darüber geführt worden, daß in Liebcsgabcnpäckchcn für deutsche Kriegs- gefangene Zeitungen und andere Drucksachen gesunden worden seien. Die Angehörigen der Gefangenen sowie alle Stellen, die Sendungen an diese abseitigen, werden daraus hingewiescn, daß die Päckchen nichts Schrift- liches oder Gedrucktes enthalten dürfen. Insbesondere dürfen Zeitturgcn unter keinen Umstünden — auch nicht zu Verpackungszwecken — in Sendungen enthalten sein. Dies gilt für alle feindlichen Länder, ganz besonders aber für Rußland, wo die Liebesgabenversorgung ohne- hin mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen'hat. Wer gegen diese Vorschriften verstößt, setzt nicht nur seine Sendungen der Beschlagnahme und den Empfänger empfindlichen Nachteilen aus, sondern versündigt sich an der Gesamtheit der deutschen Kriegsgefangenen, da die Russen bereits ein allgemeines Verbot der Zu- lassung von Liebesgaben für den Fall von Wieder- holungen in Aussicht gestellt haben. Was dies für das Schicksal unserer schwergeprüften Landsleute bedeuten würde, braucht angesichts der früheren Verösscnt- lichungen über deren Behandlung nicht auseinander- gesetzt zu werden. Der Verein Hephata (Vorsitzende Frl. M. v. Witzleben, Berlin-Wilmersdorf W. 15, Fasaneu- straße 49) betrachtet es als einen wesentlichen Teil seiner Aufgabe, evangelische Gottesdienste für Schwerhörige in die Wege zu leiten und hat solche schon in Berlin' und vielen anderen Orten eingerichtet. Die angesagten Gottesdienste und Versammlungen für Schwerhörige werden in der Zeitung Hephata (jährlich 1.50 Mk.) regelmäßig angezeigt. Die Kriegsver'letzten-Werkstättc und Fabrik fünft- lichcr Glieder und Schuhe in der Abteilung Heiligkreuz des Reserve-Lazaretts Neiße führt zu folgender Er- kenntnis: Vielleicht das beste Heilmittel zur körper- lichen und seelischen Wiederherstellung unserer Kriegs- verlehten, die ein Glied verloren haben, oder sonst schwer geschädigt worden sind, bildet die Arbeit. Wer», die Verletzten erst wieder überzeugt sind, daß sie trotz ihrer Verletzung eine nutzbringende Arbeit verrichten können, so sind die meisten auch wieder für einen Beruf, für das Dasein gewonnen und blicken getrost in die Zu- kunft. Wer seinen alten Beruf nicht wieder aufnehmen kann, der muß Gelegenheit haben, einen neuen zu er- lernen, den er trotz seines Schadens austtbcn kann. Das Missionshaus Heiligkreuz der Stehler Brüder bei Neiße hat in vaterländischer Gesinnung seine Werk- stätten, die im Frieden nur der Ausbildung von Laien- brüdern für den Dienst in AuslandsmisstoncN dienen, der Heeresverwaltung zur Verfügung gestellt. In diesen Werkstätten werden die künstliche» Glieder und kiinst- lichen Schuhe angefertigt und wiederhergestellt; aber auch Bäcker, Klempner, Maler, Schlosser, Schmiede, Schneider und Tischler und namentlich Landwirte wer- den wieder in ihrem alten Beruf, oder in dem selbst- erwählten neuen Handwerk unterrichtet. Als Lehr- meister dienen teils Laienbrüder des Missionshauses, teils Handwerker des Kriegsbckleidungsamtes in Bres- lau. Llnserc Bilder zeigen die Kriegsverletzten bei der Arbeit. 1. Im Garten des Missionshauses. 2. In der Bäckerei. 3. In der Schlosserei. 4. In der Schuhmacher-Werkstatt. 12 Deutsche Soldaten-Zeitung. Nr. 17. Die „Men". Skizze von Hellmuth Neumann (im Felde). Ich sehe euch vor mir stehen, wie ihr in diesen Tagen zum letzten Male als Kompagnieangehörige"«»- tratet, ihr unsere „Alten". War manch faltiges Gesicht dabei, mancher Graukopf, dem es doch schon schwer ge- fallen n>ar, mit uns Jüngere» mitzutun. Hatte sich aber keiner beklagt, hatte jeder freudig seine Pflicht ge- tan und ost noch mehr. Nun, da ihr von uns solltet, zur Heimat, wohin sich euer Herz so ost gesehnt, da aus einmal kamen die Tränen. Brauchtet euch nicht dar- ilber zu schämen (ich sehe noch die scheue Bewegung, mit der der eine sie mit der Hand wegwischen wollte und cs bei der Menge doch nicht konnte), war das beste Zeichen für euch. Habt ihr doch nun seit Beginn des Krieges alle Freuden und Leiden der Kompagnie geteilt. Habt von Ostpreußen an bis tief in das Herz Rußlands euer treues Gewehr, euren schweren „Affen" gettagen — durch manchen heißen Kampf, in mancher bitterkalten Nacht, in glutwarrnen Sommertagen. Habt freudig alle Entbehrungen aus euch genommen, wie schwer es euch auch geworden ist, beim eiligen Vormarsch in unserem bekannten Hindcnburgzcitmaß oft tagelang ohne Ver- pflegung, ost wochenlang ohne Nachrichten voir daheim zu sein! Der Wille eures Führers war der eure — der Wille zum Sieg. Und es ist von Sieg zu Sieg ge- gangen l Habt' auch den einen langen Winter hindurch des Stellungskrieges schweres Mühen mitgemacht I Habt geschanzt und gebaut, habt gewühlt und gehämmert, habt gewacht und gesorgt. Seid froh in euren feuchten Unterständen gewesen, wenn auch die Knochen manchmal matt waren und nicht mehr mittvolltcn. Habt auch des Frühjahrs große russische Sumpfwassernot patschvcrgnügt mitgemacht und nur ein wenig den Kopf geschüttelt über solch ein sonderbares Land. Und nun aus einmal solltet ihr von all dem fort — nach Hause! Da hat wohl manchem sekundenlang das Herz vor Freude stillgestanden, und mancher wollte es nicht glauben. Der eine, ein ostpreußischcr Bauer aus der Tilsiter Gegend, wollte es bis zur letzten Stunde nicht wahr haben, daß cs heimwärts ging; immer wie- der fragte er mich, und immer wieder zweifelte er meine Auskunft an. Cr dachte nur an kurzen Urlaub, bis er es doch für wahr erfuhr. Da hat er, genau wie die anderen, die Tränen im 'Auge achabt und mir immer wieder die Hand geschüt- telt. Ist ihnen doch bitter sauer geworden, der Abschied von der Kompagnie! Und was haben sie alles mit sich fortgenommen! Welche Crinnerunqsschähc aus schwerer, großer Zeit sind nun in alle Winde zcrflattert! Die Kunde voil den Ansangstatcn unserer Truppe ist mit ihnen gegan- gen; das ist ein herber Verlust. Nur wenige sind nun bei uns, die alles mitgemacht haben, die jetzt allein die Träger unserer Uebcrlieserung sind. Aber diese Erinncrnngsschähe werden Gewinn tra- gen, reichen Gewinn! Ich sehe euch zu Hause sitzen nach her Last des harten Tages, um euch eure Buben und Mädels, neben euch euer Weib. Und die erst so schwere Zunge wird immer aesprächigcr; es lebt wieder aus. was man ihr erzählt von den Tagen, da ihr dabei gewesen, von euren Kriegserlebnissen. Der Jungen Augen glänzen; sie werden innerlich stark im Wollen, das von euch Errungene festzuhalten, es auszubaucn und, soll's sein, ebenso wie ihr zu verteidigen. Die Mädchen aber laßen allen äußeren Schein in diesen Stunden; sic werden innerlich stark, um ganz deutsch zu sein, ganz zurückzukehrcn zu alter, einfacher Sitte, ohne welschen Tand, ohne Putz und Ziererei. Cure Frau aber drückt euch fest die Hand. Sie hat es da- heim auch schwer gehabt, die Zttt zu überstchen, und läßt sich nun gern die Zügel wieder aus der Hand nehmen, um ganz Weib zu sein. Ihr aber tretet nun in den inneren Kreis; wir schließen über euren Lücken den äußeren. Beide ver- kettet wie durch jene Cisenketten der alten deutschen Sturmrcihen in dem einen Wollen — nicht zu schwachem Durcbhalten nein— zu stolzen Siegen! Hcissa, ihr da im Westen und Osten, die ihr müh- sam eure letzten Reserven in den Kamps treibt, eure Knaben aus die Walstatt schickt ~, wie wird euch? Scho» die Männer von 43 Jahren, ja, die von 42 und 11 schicken wir nach Hause unsere Iungmannschast sitzt auch noch dort, kennt den Krieg nur vom Erzählen und bangt und sehnt sich hinaus. Während die Neider von da drüben sich mühsam Truppen durch lauten Tamtam und Wortbruch zusammenstoppeln, können wir viele, viele nach Hause schicken. Unser Wall steht fest und »»erschüttert. Und unser ist der Sieg! Unsere Feinde und wie. Denkt daran. Von einem Freunde unseres Blattes wird uns ge- schrieben: „In den Jahren 1912 13 weilte ich in England und zwar in London. Wenn ivir Deutsche damals auch »och nicht glauben wollten, daß binnen einem Jahr schon der große Kamps zwischen England und uns ausge- tragen werden sollte, so war man sich doch darüber voll- kommen klar, daß eben dieser Kamps unabwendbar war \ und über kurz oder lang zum Ausbruch kommen mußte. Damals war die Lage drüben so: Die Anionisten gc- wannen mehr und mehr an Parlamentssitzen, was kein gutes Zeichen für Deutschland war. Trotz freundlicher Versicherungen von seiten Greys. daß Großbritannien nie an einen Krieg mit Deutschland denke, wurde ruhig weiter gehetzt und gewühlt, und ztvar von Männern, die ernst zu nehmen waren. So hatte Lord Roberts anlässig einer „boys ° Scouts"- Besichtigung in Man- chester ganz offen Stellung gegen Deutschland ge- nommen. Vor allem war cs die Presse, die hetzte und den Neid und die Mißgunst schürte. Tag für Tag erschienen in den halfpenny-Blättcrn Hchärtikel. Iii einer der Ausgaben des illustrierten „Daily Mirror" war ein Bild zu sehen, das deutsche Plahvatrone» in Verpackung mit der Aufschrift „Deutsche Munitions- sabriken Karlsruhe" zeigte. In einem danebenstehenden Artikel bezichtigte nun der „Daily Mirror" die deutscbcn Munitionsfabriken zu Karlsruhe, sic hätten den Türken statt Vollgeschosse Platzpatronen verkauft. Durch diesen Betrug sei den Türken ihre Niederlage zu verzeihen. Bei einem von der berüchtigten „Cvening News" ver- anstaltete» Wohltütigkeitssest wurden Puppe» „made in Germany" znrückgewiesen mit der Bemerkung, daß man Der Dichter Max Iungnickel. Der Felbsoldat. ringt, seid hart! Denkt daran, daß es ein Engländer war, der den Gedanken von der Aushungerung Deutsch- lands zuerst gebracht hat. Dieser Mann liegt nun au! dem Meeresgrund; es war kein anderer als Lord Kitchner. Die Engländer haben deutsche Art und deut- sches Wesen verspottet, dafür gebt ihnen deutsche Hiebe. Denkt an die Worte Lissaucr's: Wir wollen nicht lassen von unserem Haß, Wir haben alle nur einen Haß, Wir lieben vereint — wir hassen vereint — Wir haben alle nur einen Feind: England. Ihmiamulion. GERMANY IS MAKIRG HUGE PREPARATIONS FOR WAR AGAINST GREAT BRITAIN. HER OBJECT IS TO CAPTURE OUR TRADE BY RU1NIHG US. OUR HUMES ARD OUR LOVED OWES ARE IR DANGER. EVERY PENNY SPENT ON GERMAN ARTICLES OR FOODSTUFFS IS MONEY GIVEN TO GERMANY TO HELP HER CAMPAIGN. AND IS ROBBING OUR OWN WORKERS. WILL YOU UNDERTAKE TO REFUSE FROM rms DAY TO BUY APJYTHING MADE IN GERMANY. ORDER ANY CIRCUMSTANCES WHATEVER 7 BY DOIRG SO YOU WILL BE STRIKING A BLGW FOR KING, COUNTRY. AND YOUR HOME. WILL YOU JOIM THE " SNOWBALL " SCHEME OF THE "THRONE" NEWSPAPER? IF CO, PLEASF. SEND TH!S POSTCARD TO A FRIEND AND WRITE TO US FOR AS MANY MORE AS YOU CARE TO HAVE. FREE OF CHARGE. 6oö Save tbe Iklinj. " THE THROHE," Ol'ficcs, 20 and 21, lisse.t Street, Strand, VV’.C. _1 Zu Deutsch: London 191-1, Aufruf. Deutschland trifft gewaltige Vorbereitungen für de" Krieg mit England. Seine Äbsicht ist, unseren Hände an sich zu reißen durch unseren Ruin. Unsere Liebes und ihr Heim sind in Gefahr. Jeder für derttsche ."uanissc oder Nahrungsmittel ausgegebene Psen»w ist Geld für Deutschlands Feldzug und beraubt unsen eigenen Arbeiter. Du solltest Dich verpflichte», vh> diesem Tage an nicht das Geringste zu kaufen, das " Deutschland gefertigt ist, unter keiner Bedingung. Wenn Du so handelst, streitest Du für KöM Vaterland ttnd Dein eigen Heim. Tritt bei ^ „Schneeball-Verbreitung" der Zeitung „Thron" >"1, sende diese Postkarte an einen Freund. Schreibe (M • wie viel Karten Du noch haben willst, sic werden öy"' Kosten geliefert. Gott schütze den König. Geschäftsstelle des „Thron" r> * 20 ». 21, Essex-Straße, Strand, W Einst zog ich mit Nachtigallenschlag, Nun ziehen die Raben mit mir durch den Tag; Mein Rock ist grau und blutbcspritzt, Der Tod in meiner Flinte sitzt. Den Lössel int weiten Sticfelschast, Aus dem-Knopfloch eine Blume gasst; Für mich wird nie ein Bette gemacht, Ich schlaf' auf bem Feld, in den Armen der Nacht. In meiner Tasche, neben Zwirn und Patronen, : Da tat mein kleines Bibelbuch wohnen, Uitd dttrch mein Herze weints manchmal so fein,' Ach komme doch heim. | Musketier Max Iungnickel. 1 Das Glickftoffpwblem. Von Walter Rernst.') Dieses Problem war wohl das wichtigste, das f" deutsche Industrie bei Beginn des Krieges" beschästm.^ ein näheres Eingehen wird daher vielleicht iticht unü kommen sein. Indiskretionen siitd hier nicht z" 2.,, fürchten, weil alles, was hier zu sagen ist, auch Zeitschriften des feindlichen Auslandes entnommen 1 aus einem britischst Wohltütigkeitssest auch nur „made in England" Puppen tvünsche. Cs stellte sich aber dann heraus, daß fast alle Porzellanköpse „made in Germany" waren, tvorüber ein großes Geschrei entstand. Das Tollste jedoch leistete sich das Blatt „The Throne". Aus der Redaktion dieses Blattes ging ein Ausruf hervor, der in Tausenden von Exemplaren ganz England überschwemmte. In diesem Aufruf suchte man dem Volt zu beweisen, daß jeder Engländer indirekt Deutschland mit Geld für einen Feldzug gegen England unterstütze, wenn er irgend einen Artikel „made in Germany" kaufen würde. D-r Artikel schloß mit der Bitte, jeder solle sich verpflichten, unter keinen Um- ständen mehr deutsche Ware zu kaufen; am Schluß des Aufrufes steht „Gvd save the King". Ich könnte tioch Dutzende von solchen Hetzgeschichten ausühren, in denen deutsche Art und deutsches Wesen verlacht und verspottet, in denen deutscher Arbeiterfleiß ttnd deutsche Ware in de» Kot gezogen wurden. Nun ist doch dieser Kamps gekommen! Und ihr Kameraden, die ihr jettl mil unserem ärgsten Gegner den könnte. ^ p„(f Zunächst kann man fragen: Die atmosphärischest ht zit vier Füttstel aus Stickstoff, jeder l]’Ln Fabrik steht dies Element also in unbegrenzten gratis und franko zur Verfügung. Wie ist cs besteht zu vier Fünftel aus Stickstoff, jeder chesüsi^c» daß unter diesen Umstünden infolge Ausbleibens Imports der crtvähnten Stickstossverbindnticch" Deutschland eilte Stickstofsragc entstehen konnte? Cs erklärt sich dies daraus, daß der atmosph'!/ )njt Stickstoff ei» sehr träges Clement ist und spezn-'11 ^it dem Sauerstoff sozusagen nur unter Anwendung „. Gewaltmitteln zur Verbindung gebracht werden ch.jl Während daher der reine Stickstoff äußerst ist, wird der an Sauerstoff oder auch (in For> m Ammoniak) an Wasserstoff gebundene SticlstvN cß!■ hoch, vor Beginn des Krieges mit etwas über pro Kilo bezahlt. oluSfH^, *) Wir entnehmen diese interessanten - rungen einem Beitrag des Verfassers in der soeü^ „p Bund deutscher Gelehrten und Künstler (K"U"1 herausgegebenen Schrift: Deutsche Volkskraft N'siü^tü,, - - »v-j (Unsere Industrie), ^Dr. Walter Bloem (D-r rausgeg Kriegsjabrett. Vier Vorträae: Pros. Dr. Vl. »er (Unsere, Ernährung), Pros. Dr. Walter ,» (Unsere Industrie), Dr. Walter Blaem (Der .» Heere) und Pros. Dr. Rudolf Eucken (Der [ye(i Lande). Verlag G. B. Teubner, Leipzig 1,111 Geb. Mk. 1,20.' Nr. 17. Deutsche Soldaten-Zeitung. 13 Dieser gebundene Stickstoff hat zwei Anwendungen, beide nicht nur im Frieden, sondern ganz besonders auch unter den jetzigen Umständen von der allerhöchsten Bedeutung. Erstens nämlich vermögen die Pflanzen mit dem in der Luft befindlichen freien Stickstoff nichts anzufanqen, während sie den, sei es an Sauerstoff, sei es an Wasserstoff, gebundenen Stickstoff aufzunehmen und zum Aufbau eines ihrer notwendigen Bestandteile, des sogenannten Pflanzeneiweiß, zu verwenden ver- mögen; mit anderen Worten, der gebundene oder so- genannte aktive Stickstoff gehört zu den wichtigsten künstlichen Düngemitteln, durch deren zweckmäßige An- wendung es dem deutschen Landwirte gelungen ist, in den letzten Jahrzehnten die Ertragfähigkeit seiner Fel- der ganz gewaltig zu steigern. Zweitens ist speziell der an Sauerstoff gebundene Stickstoff ein notwendiger Bestandteil aller, auch der Modernsten Schießpulverarten, und ebenso enthalten die mit Explosivstoffen gefüllten Artillcriegeschosse, die Gra- naten, Stickstoff-Sauerstoff-Vcrbindungcn. Die Wirkung sowohl der Treibpulvcr wie der Ex- plosivstoffe beruht nämlich auf demselben Prozesse, den wir ins Leben rufen, wenn wir ein Streichholz an- ziinden, dem Verbrennungsprozeß. Der Unterschied ist nur der, daß bei der gewöhnlichen Verbrennung der erforderliche Sauerstoff der atmosphärischen Luft ent- nommen wird, während bei dem Verbrennungsprozeß, der sich z. V. in der Kammer eines Geschützes beim Abfeuern abspielt, der nötige Sauerstoff der verbrenn- baren Substanz bereits beigcmenqt sein muß. Hierzu dienten bisher ausschließlich oder so gut wie ausschließ, lich Stickstoff - Sauerstoff - Verbindungen, weil der an Stickstosf gebundene Sauerstoff mit fast gleicher, unter Umständen sogar mit noch etwas größerer Intensität den Verbrennungsvorgang vollführt wie freier Sauerstoff. Wir erkennen also: in den Schießpulvern und in den Sprengstoffen spielt der Stickstosf theoretisch nur eine nebensächliche Rolle als Träger dar eigentlich wirksamen Kraft, die in der chemischen Verwandtschaft des Sauerstoffs zu brennbaren Stoffen, wie Kohle und Wasserstoff, besteht. Cs gibt »och so manche andere Ele- mente, die als Träger des Sauerstoffs in Betracht kommen könnten, ja in verflüssigter Form kann man soqar in besonderen Fällen mit Vorteil reinen Sauer- stofs verwenden. Aber zur Zeit beruht, wie erwähnt, die auf das sorgfältigste durchgearbeitete Herstellung von Sprengstoffen auf der Verwendung von Stickstoff- Sauerstoff-Verbindungen, und wenn die moderne Che wie und physikalische Chemie wohl auch mit Sicherheit versprechen könnten, sowohl Schießpulver wie Explosiv- stoffc in gewiliischter Beschaffenheit ohne Verwendung von Stickstosf-Sauerstoff-Verbindungen herzustellcn, so gehört doch dazu etwas, >vas man während eines Krieges nicht besitzt, nämlich Zeit für langwierige Arbeit. Gegenwärtig muß man also sagen: zur Kricgftih- rung gehören Stickstosf-Sauerstvsf-Dcrbindungc», und die 'Partei muß sich aus Gnade imd Ungnade ergeben, bei der ein Mangel an diesen Verbindungen sich fühl- bar macht. Bisher war es nun am einfachsten, die ersorder- lichen Stickstosf-Sauerstoss-Verbindungen de» Salpeter- lagern der chilenischen Wüsten zu entnehmen. Bei Be- ginn des Krieges hatten >vir natürlich einen beträcht- lichen Salpctervorrat in Deutschland, und in den bel- gischen Häfen haben nur weitere große Mengen er- beuten können; aber der Verbrauch an Sprengstoffen wuchs in dem betreffs Dauer und Intensität gleich gigantischen Völkerringen in einem von den damit be- trauten Fachleuten nicht vorhergesehenen Maße an, und so sah wenige Monate nach der Kriegserklärung so »Wucher eingcweihte 'Patriot mit schwerster Sorge m die Zukunft. n Da konnte unsere hochentwickelte chemische In- dustrie helfend, radikal helfend einspringen, und zwar in »ußcrst kurzer Zeit, dank einem glücklicheii Jusammen- lvessen. , Wie schon erwähnt, braiicht auch unsere Landwirt- schast ziir Stickstoffdtingniig kolossale Quantitäten von Ttickstofsverbindungcn, die im Frieden sehr viel größer lind, als dem militärischen Bedars an Sprengstosten "^spricht. Seit etwa 15 Jahren haben sich daher zahl- reich^ ersinderische Köpfe sowohl im Auslande als bei »ns große Mühe gegeben, ein billigeres Düngemittel '»rzr,stellen, als cs der durch hohe Ausfuhrzölle und »trächtliche Transportkosten verteuerte Chilisalpcter ist. Unseren Rährpslanzen scheint es ziemlich gleichgültig ä» sein, ob sie den gebiliidenen Sttckstoss in der Form »incr Wasserstoff, öder seiner Sauerstofs-Verbindung '»kommen, denn man erzielt etwa gleichgiite Erfolge, °b man mit schwefelsaurem Ammoniak oder mit sal- Mrsaurem Natron das Gedeihen der Felder fördert, s Nd so lag denn eine ganze Anzahl mehr oder iveinger Cr% ausgebildeter Verfahren zur Herstellung der bei- 3l erwähnte» Düngemittel vor. Amb hatte in au be- ft $ gelernt, aus einfache Weise die Stickstoff-Wasser- ^ss-Bcrbindung in die Stickstosf-Sauerstoss-Verbiu- J’Hl überzuführen oder, mit anderen Worten, Ammo- in Salpetersäure zu verivandeln. Für die Wür- ,,'b>»ig des letzten Prozesses ist von Wichtigkeit, daß u.,w bei. der Verkokung der Steinkohle sehr betracht- u, » Mengen von 'Ammoniak absallen, die sich säst »»- Muzt steigern lassen. jllh Ob die genannten sehr verschiedenartige» Vcr- "»» im -Friede» sämtlich lebensfähig geivesen nuiren, d. h. ob sie unter normalen Preisen rentabel sind, diese Frage schied nach Kriegsbeginn völlig aus. Zur Fort- führung des Krieges mußten wir die bezeichneten Stick- stoffvcrbindungen habeir, und sämtliche verschiedenen Fabrikationsmethoden wurden, nicht ohne daß einzelne der beteiligten Firmen willig ein großes Risiko auf sich nahmen, tatkräftig in die Großpraxis übersetzt. So entstand in sehr kurzer Zeit in Deutschland eine blühende Stickstofsindustrie, und der Feind hat hin- reichend zu spüren bekommen, daß von Munttions- mangel auch nach Aufbrauch unserer Vorräte an Chili- salpeter keine Rede sein kann, obwohl er, nach gewissen Anzeichen zu schließen, stark darauf gerechnet zu haben scheint. Bücherbesprechung. Dr. Albrecht Wirth, Geschichte des deutschen Volkes fiir das deutsche Volk. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. Preis 1 Mk. Dieses Werkche» ist wie geschaffen für Menschen, die seither beim Anblick unserer bekannten dickleibigen Geschichtswerke ein gelindes Grauen überkam, und die sich während ihrer Schulzeit für immer an der Geschichte den Magen verdarben. An dieser Art Darstellung können sie wieder genesen. Albrecht Wirth gehört zu jener begnadeten Art von Geschichtsschreibern, die auch den nicht-historischcn Kops beim Lesen warm werden lassen. Das Buch ist während des Weltkrieges ge- schrieben, und so fallen denn auch dadurch auf den alten und neueren Stoff Schlaglichter, die ihn oft in ganz anderer Beleuchtung wie früher erscheinen lassen. In dem Abschnitt „Von 1815—1866" sagt Wirth: „Der wirtschaftlichen Blüte bei »ns entsprach 1820— A. Schlieben, Verlag von Friedrich Ellersiek, Berlin S. 59. Preis 50 Pfg. Dieser Band 1 einer längeren Buchfolge ist entschieden ein viel versprechender Anfang. Cr bringt schlicht und anspruchslos eine Reihe tatsäch- licher Erlebnisse unserer Wackren draußen, die ohne jede unnütze Aufmachung siir sich selbst reden und uns um so eindringlicher zeigen, was alles an unsere Feld- grauen herantritt und welch eigenartigen Anforde- rungen sie sich gewachsen zeigen. Wir wünschen dem Heft und seinen Nachfolgern von Herzen Glück auf den Weg. Die neunzehntägige Rußknackerschlacht bei Wilna, welche die Zeitung der 10. Armee für 1 Mk. herausgibt, liefert aufs prächtigste den Beweis dafür, daß zwischen den tiefen Furchew des feldgrauen Ackers schwerster Pflichterfüllung die gute Laune, die frohe Lust an Scherz und Spiel, die Freude an harmloser Betätigung frisch ins Kraut schießt und bunte Blüten treibt. Ein Preisrätsel, bei dem es um die Wurst ging, har u.t. Fülle von Gereimtem und Ungereimtem als Begleit schreiben zu den Lösungen ausgelöst, das sich zwar »reist lustig mit keckem Soldatenmut über alle Regeln der Kunst hinwegseht, aber auch ei» untrügliches Zeichen . für die Unverwüstlichkeit der Frische unserer Feld- grauen ist. Kriegerheimstütten. Von Amtsbaumeister Karl Stelz. Verlag F. Leineweber, Leipzig. > Mk. Da-- Heft gibt klare und anschauliche Anregungen und Vor- lagen für allein Anschein nach sachlich und sachlich gut ausführbare rmd brauchbare Kriegerbeimstättcn. Cs will die Bauleute anregen, Mittel und Wege zu finden, „einen körperlich und sittlich gesunden Voltsnachwuchs zu sichern, die Wehrkraft des Volkes zu erhöhen und die Erträgnisse des heimischen Bodens zu steigern". 'Alls Schlitzcngrabenschinlih gemodelt. >850 ein Frühling in Kunst >lnd Literatur. Von den antikeil Stoffen, die allzusehr unsere Ausmcrksamkeit gefesselt hatten, wandten wir uils mehr den deutschen zu. Das ist sehr löblich rnid sehr begreiflich. Denn was ist uns schließlich der alte Gideon, Saul und Davidi' Was ist uns denn selbst Leonidas und Mucius Scä- vola? Cs sind Fremde. Vielleicht haben sic schöne Tatcil getan; aber das sind eben auch nur fremde Taten. Zum miildesten eins kann man verlangen: daß unsere Illgend und gleicheruiaßen, daß die Erwachsenen nicht andauernd mehr von diesen fremden Helden hören müssen als von den tapferen Männern und den Groß- taten lniseres eigenen Volkes." „Ein Wort a» die unten und die oben" von einenl deutschen Sozialdemokraten, er zeichnet -V. 1»., Franckh'- sche Verlagsbuchhandlung, Stlittgart, ist geschrieben am Tage der Ernennung Hindeilburgs zum Generalstabs- chef. And von Hindenburgschem Geiste: Nicht nur durchhalten, sondern siegen, ist die kleine Schrift — kostet nur 30 Pfg. — erfüllt. Sie sollte viel gelesen werden von denen unten und oben, denen alle sie einen Spiegel vorhält in sachlich und förmlich einwandsreier Weise. Besonders wendet sicht der Verfasser gegen die, welche immer noch nicht erkennen wollen, wo der Haupt- feind ist. , Die Rolle, welche England vor und in dem Welt- kriege spielt, wird scharf und zutreffend gezeichnet. Da findet sich nichts von dem manchen deutschen Kreisen „och vorschwebendcn Bilde Albious als dem Vertreter freie» Menschcntums und als Zufluchtsstätte aller Ver- folgten. Irland, Indien, Südafrika wissen zu erzählen, »ne England diejenigen auSbeutet, die sich ihm ergeben. Die Schrift räumt mit vielen unberechtigten Vorn» teilen über das sebstsiicbtige Inselvolk herzhast ans. Feldgraue Bücher, Band I: Von der Front von| Etwas znm Nachdenken Soldatenlied. Aus dem Kriegsmissionär. Kamerad. Der Deutsche singt gern. Cr singt über sein Vaterland, er singt über seine Heimat, über Weib und Kind, Über Freundschaft, die ihn beseelt, über Trauer, die ihn ergriffen. Cr singt in froher Gesellschaft. Das Lied zeigt ost ja erst den Höhepunkt der Fröhlichkeit an. Cr singt in Wehmut dem toten Freunde sein Lied über das Grab. Kein Volk auf Erden, das sangeslustige Schweizer- volk nicht ausgenommen, hat einen so reichen Lieder- schatz, wie das deutsche Volk. Wohl jubelt der Italiener, das heitere Kind des Südens unter ewig blauem Himmel seine süßen, schmei- chelnden Melodien, wohl trällert der Franzose seine leichten Weisen, wohl wiegt sich der Spanier in seine» graziösen Akkorden, wohl schreit die ganze Melancholie des Slaven in seinem Gesang, aber das kräftige, kernige deutsche Lied haben sie nicht und kennen sie nicht und singen sie nicht. Ein englischer Gesandter erklärte nach Ausbruch des Krieges, daß der deutsche Soldatengesang und der deutsche Soldateuschritt ihn fast Nbcrmannt hätte. Cr sei möglichst schnell an die Grenze geeilt, schon allein um dem Überwältigenden Eindruck des deutschen Kriegsliedes zu entgehen. Also hinausgesungen haben wir ihn, den Vertreter des perfiden Albion. Soldat, sei stolz auf dein deutsches Lied. Da kommt sie einher die Kompagnie, müde und matt von dem langen Marsche und de» anstren^nden Acbungen auf der'staubbedeckten Straße. Fast will es nicht mehr gehen. Da erschallt ein Lied und neues Leben kehrt in alle Kameraden ein. Die Augen leuchten, kräftiger ist ge. 14 Deutsche Soldaten-'Zeitung. Nr. 17. Schritt, energischer sind die Bewegungen, freudiger der Blick, strammer die Haltung — eine Welt von Kraft und Mut ist geweckt worden. Das ist das deutsche Lied mit seiner urwüchsigen Gewalt, das alles mit sich fortreißt, das tröstet und beruhigt, das stärkt und entflammt. Kraftvoll wie seine Berge und Ströme, ist das deutsche Lied. Unser Vaterland mit seinen Auen und Seen, Bergen und Tälern, Wäldern und Flüssen, mit seiner immerwährenden Abwechslung und kraftvollen Entfaltung der Natur ist ein lebendiges Lied. Des- wegen singt der Deutsche auch so gern und übt das Lied einen derartig mächtigen Einfluß auf ihn aus. So lange man uns unser deutsches Lied nicht nehmen kann, wird man uns auch de» deutschen Mut nicht rauben können. Kamerad! Singe daher ein schönes gutes Lied, zu- mal wenn du merkst, daß deine Kameraden der Auf- heiterung bedürfen. Schaffe dir einen reichen Lieder- schatz, lerne aber nicht nur etwa die erste Strophe des Liedes auswendig, so daß du nach der ersten Strophe nicht mehr mitsingen kannst. Das heißt den Löffel hin- legen, wenn die Suppe am besten schmeckt. Werde jedoch mit deinem Liedcrrcichtum nicht an- deren lästig. Die Nachtigall singt nicht immer, sondern hat auch ihre Stunden der Nutze. Das Leben ist mein gerade ein Konzert und die Menschheit nicht zunächst ein Gesangverein. Hat dir Gott besondere Gesanges- und Musik- fähtgkeiten verliehen, so stelle sic gern in den Dienst der guten Sache und deiner Kameraden. Allerdings sind solche, die durch musikalische Dar- bietungen sehr zur Unterhaltung beitragen, nach einer gesellschaftlichen Erholung nicht selten müder und an- gestrengter wie vorher. Die Kameraden haben sich aus deren Kosten erholt. Das sollte berücksichtigt werden. Man verlange mithin von sangeskundigcn Kameraden nicht allzuviel. Auch diese bedürfen der Erholung. Bedenke jedoch, daß du durch ein gutes Lied, dessen Gesang du hcrbeiftthrst oder durch eine, gelungene humo- ristische gesangliche Vorführung nicht selten manche Ge- meinheiten in Worten verhinderst. Ein fürchterlicher Krebsschaden in viele» Kreisen der menschlichen Gesellschaft, zumal unter der Jugend, sind die zweideutigen und unsittlichen Lieder. Kamerad! Man verlangt nicht von dir, daß du ständig Kirchenlieder singen sollst, aber anständig muß dein Lied immer sein. Der Schmutz gehört am aller- wenigsten in das Lied. Dort wird er zur wahren Pest. Manche scheinen nun nichts anderes als Liebes- lieder singen zu können. Wir haben kostbare Perle» der Liedcrkunst, was Melodie und Inhalt des Textes angeht, in unseren altbekannten deutschen Liebesliedern. Die Zahl der Liebeslieder jedoch, die neben einer nichts- sagenden öden Melodie einen noch ärmeren Text haben, ist erschreckend groß. Viele von diesen haben einen starken Stich ins Leichtfertige und Frivole. Gefährlich sind solche Lieder, die ihre Gemeinheiten durch die Blume hervortrcten lassen. Zu diesem Zwecke wird gerade das Lied nicht selten mißbraucht. Gewisse Travestien (Umdichtungen bekannter Lieder) bieten hier- für ein untrügliches Beispiel. Viele Liebeslieder mögen, wenn sie sonst rein sind, auf gereifte Personen nicht nachteilig wirken. Aus die unreife Jugend wirken sie jedoch vergiftend. Sie be- wirken ein allzu frühes Aufwachen der Leidenschaft, einen durchaus verfrühten Verkehr der Geschlechter und nicht selten eine falsche und oberflächliche Auffassung „Zwischen Lipp' „Lie—moh—nah—de!" vom Leben. Dem Liede und seiner Begeisterung sieht man manches nach. Cs übertreibt daher nicht selten, zumal in Liebesliedern. Die unerfahrene Jugend nimmt den Inhalt des Liedes jedoch als bare Münze. Gebrauche daher Liebeslieder mit Mäßigung. Ein Soldat, der nur süßsclige Träumereien zu singen weiß, ist kein ernster und ganzer Charakter, er ist eine Wetter- fahne, ein schwankendes Rohr. Cs gilt auch hier: Sage mir, was du singst und ich will dir sagen, was du bist. Halte dich an das von deinen Vorgesetzten dir angegebene Liederbuch. Haben wir denn nicht herrliche Liedcrgattnngen auf allen Gebieten? Wer kennt nicht unsere unvergleichlich schönen Hci- matsliedcr! — Welche Kraft und Stärke weht in nn- seren Vaterlandslicdern! — Unsere Schlachtcnlieder, unsere herrlichen Raturliedcr sind wunderbare Schätze der Dichtkunst. Wie herrlich hat das Lied geklungen vom Cltcrirherzcn, von der Mutterliebe, vom Gebet usw. Nein, an schönen Liedern fehlt es uns Deutschen wirklich nicht. Dulde nie zotenhafte Lieder in deiner Nähe. Wenn für jede Zote eine Mark Buße erhoben werden müßte, ivürdcn die schlechten Lieder bald verschwinden. Wirke» schon häufige Liebeslieder verderblich auf die Jugend, um so mehr zotenhafte, unsittliche Lieder. Die Jugend und vor allem die Kindcrwclt läuft gerade dem Soldaten nach. Das Reue und Angcwohnte, das Kraftvolle und Elegante in Kleidung und Auftreten des Militärs zieht an. Sie ist ja für alles Reue und Große An England. England, wie willst du die Blutschuld wohl tragen, Die von der Erde zum Himmel jetzt schreit, All dies Verwünschen, dies Leid, diese Klagen Derer, die du der Vernichtung geweiht! Bist ja sonst meist im Rechnen so tüchtig, ,Aber mit Gottes gerechtem Gericht, Mit seiner Wage, untrüglich und richtig. Damit, du Heuchlerbrut, rechnest du nicht! De» Gott, deß' Sohn einst vom Himmel gestiegen, Liebe zu bringen mit sel'gem Gebot Ihn stillst du nimmer, mit Liigen und Trügen, Wenn sein Gericht dir den Untergang droht! — Habgier und Ehrgeiz hieß blindlings dich morden Menschen und Völker durch grausamen Tod; Was von Anmenschen geschah aller Orten — Stets war's dein Wille, dein Werk und Gebot! England, wie wird das Entsetzen dich fassen, Wenn Gottes Faust die Vergeltung beginnt, Wenn dich die Hölle wird treulos verlassen. All deine Größe wie Nebel zerrinnt! Wirst du in ohnmächt'ger Wut dich daun winden, Bis dir zuletzt ganz der Atem vergeht? Oder wirst doch noch die Reue empfinden Acber die Greuel, wen» — ach auch zu spät?? Else Güttinger, Hcilbronn, Sept. 19IG. leicht zu haben und der Deutsche hat überhaupt große Anhänglichkeit an den Soldatenstand. Das ist noch ein Stück alter Aeberlieferung unsrer Vorfahren, der Ger- manen. Kamerad! Wenn die dir nachfolgenden Kinder deine Kinder wären, würdest du nie vor ihnen ein ver- kehrtes Lied singen. Das Glück und die Anschuld deiner Kinder ständen dir doch zu hoch. Nun handelt es sich um Kinder, deren Väter und Brüder auch vielfach draußen stehen, wie du. Hörten sie das verkehrte Lied, so würden sie dem Sänger den Mund bald geschlossen haben. Also nochmals! Fort mit allem Schmutz in Lied und Musik. Singe, so oft du magst, singe, was du magst, singe gern ein frohes Lied, singe, daß es widerhallt, singe daheim, singe im Feld, singe nnt der Krast starker Männerbrust, reiße alle hin mit deinem schönen Gesang, aber singe immer ein reines, edles, keusches Lied, denn nur das ist ein echtes Soldatenlied! Etwas zum Lachen. Köllscher Humor vor dem Feinde. Der erste Vormarsch gegen M. wurde abgebrochen Inzwischen dunkelte cs stark. Da setzten sämtliche sra>" zösischen Batterien, die auf den Maashöhen verteilt standen, nochmals mit Trounnelfeucr ein. Als ma» überall das Aufblihen der Mündungsseuer sah, sagte Franz zum Andrees: „Do eß dä Franzose scchcr cn Keß mit Glühwürmcher dä Berg hcravgefalle." Als in der ersten Nacht in M. eine Granate durch das Tor der Scheune sauste, in der die ganze Koi"' pagnie lag, und ohne Schaden anzurichten krepierte, meinte einer ganz trocken: „Die wor ävver höflich, die kour winigstens an der Tür ercn." Bei der größten Feucrsteigcrung unsere eigene" Artillerie rief Karl laut: „Die Bummsköpp schecßen es" lang, bis mer dat Dörfge schließlich nit mie Widder finge." Etwas zum Noten. Was nach des Meisters Wort das Weib soll lerne" beizeiten, alle müssen >vir es, was es auch immer mag sein?! Selbst unser Großer König nannte dazu sich verpflichtet. And so muß es denn auch allen voran der Soldat. Wendest du um das Wort und sehest davor noch drei Zeichen, weißt du wodurch sich der Mann feierlich weiht seinem Tun. Auflösung in der nächsten Nummer. Auflösung des vorigen Rätsels: Gas, Maske; Gasmaske. Etwas zum Metten. Das Laird, wo Mannessinn sich treu bewährt, tss wahrlich nicht verloren. Paul Heysc. „Ohne Arsach sollen >vir nie zucken unser» Degen; , Ohne Ehre sollen wir ihn dann nicht nieverlege". (Logau, Sinngedichte.) „Ein Jahr Krieg bringt Mehr Erdkunde u"5 Zahlenvergleiche in den Kops als dreißig Jahre Friede. und Kelchesrand." Nr. 17. Deutsche Soldaten-Zeitung. 15 Mitteilungen on unsere Leser! Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführten Firmen angehören, zur ^fachricht, daß die Zusendung im Aufträge ihrer vlirma erfolgt: , Felix Pelher u. Co., Düren-Rhld. 7 — Kampf u. Spindlcr, Hildcn-Rhld. 11 — Chrn. Mohrenwciser, Altenweddingen 18 — Schlegel-Brauerei A.-G., Bochum I — Oscar Wolf, Laudeck i. Schl. 1 — M. Wolff^ Pirmasens 5 — Wellensieck u. Heimsoth, Bünde i. W. 2 — Walter Krctzschmar, Gera-Üntcrm- yaus 5 - M. u. H. Levy, Frankfurt a. M. 5 - Müh- lcnwcrke Oelsitz G. m. b. H., Oelsitz 1 — Wiegand Gcbler, Großröhrsdorf i. Sa. 3 — C. Kruse, Quaken- l'rück 5 — Volte u. Arnschüh, Mehlis 5 — Ad. Seele- manu u. Sohne, Neustadt-Orla 3 — Thüringer Dampf- molkerei Znh. G. Collmann, Crcußcn 5 — Richard j Langguts), Traben-Trarbach 14 — Hermann Scheller, j Gicßübcl 5 — Ioh. Martin, Metallwcrk G. m .b. H., i Bismarckhütte 5 — Leonhard Stadler, Roßwein 5 — I Taselglashüttcnwcrke Gebr. Hirsch, Pirna a. C. 2 — ! Carl Gclbrich, Hainichen 5 — Schlegelbraucrei A.-G., Bochum 1 — Paul Rudolph, Berlin 1 — Anton Merz, Greiz 30 — Althoff u. Lahemeier, Herford 16 — Vor- schuß-Verein in Cosel e. G. m. u. H., Cosel 5 — Ge- brüder Hosfmann, Bcrnstadt i. Schl. 6 — Viebrichcr Maccaroni- und Cierteigwarenfabrik Vater u. Co., G. m. b. H., Biebrich 12 — Deutsche Landgenosscn- schaftsbank c. G. m. b. H., Rawitsch 5 — Heymcr Pilz Söhne, Meuselwitz 3 — Dingclstädtcr Maschinenfabrik Wegerich u. Cie. A.-G., Dingclstädt 6 — G. I. Hcnsel >>. Eo., Nürtingen 8 — Brauerei „Glückauf" Richard Hübsch, Gersdorf 17 — Aluminiumwerke Maulbronn 1 — Metallstanzwerk G. m. b. H. .Schwarzenberg i. S. 5 — Gräflich von Landsbcrg'sche Torfstrcusabrik G. m. b. H., Velen i. W. 5 — Reinhard Paul, Seif- henncrsdors 5 — Paul Haidle, Neuffen 2 — Anton Peter, Spaichingcn 1 — Rupp u. Cie. Rachf., Pforz- heim 1 — Bruno Hcinze, Vunzlau 5 — Georg C. Hansen, Husum 2 — Gras u. Köhler, Dornstcttcn 5 — F. Klcitz, Thal i. Elf. 3 — Eduard Kutter, Wein- garten i. Wttbg. 5 — Papierfabrik Crlenbau H. Hoch- stettcr's Rachf.! Crlenbau b. Llalcn 2 — Wasscrstoff- Saucrstoff-Wcrk G. m. b. H., Schwarzenberg i. Sa. 4 Drcßler u. Hartmann, Brandenburg a. H. 2 — Albert August Knapp, Pfullingen 7 — F. Haselbach, Rams- >au 10 — Kattwinkel u. Kuhbier, Kiersphc-Bahn- hof 10 — H. H. Pein, Halstenbek 2 — Max Schalter, Acumühlc (Elster) I — Peter Geilenkirchen, Sürth 2 — M. Rast u. Sohn, München 2 — Joses Hcrrmes, Nürtingen I — F. Zerning, Dresden-Strehlen 2 — Langensiepc n. Bätzel, Bielefeld 7 — Aug. Gühringcr, Duisburg 5 — C. W. Zipperer, München-Thalkirchcn 3 — Hohen!. Getreide-Verkaussgenoffenschaft e. G. m. b. H., Oehringen 1 — Walsöe u. Hagen, Hamburg 1 — Louis Lewy jun., Breslau 3 — Curt Hahn u. Co. G. m. b. H., Bielefeld 1 — H. Korndörfer, Schiltach 4 — M. Langer, Strehlen 5 — Kirner Hartsteinwerke Alb. Pfeiffer, Kirn a. R. 5 — A. Schlaeger u. Co., Berlin-Wilmersdorf 5 Stück. In der abgelaufenen Woche bestellten: a) Für ihre Leute im Felde: Contor vereinigter Waschbrettcrfabrikcn, Ziegen- hals 1 — Schenk u. Kürschner, Thal, Herz. Gotha 20 — W. C. Innghanns, Treuen i. S. 1 — Kunstmühle Vorigtstedt Chr. Hcrrmann G. m. b. H., Voigtstedt 1 — C. Crxlebcn n. Co., Gnadcnsrci 70 — Hermann Rahmig, Treuen i. S. 1 — C. M. Nachtigall, Schkö- len 10 — K. Cmil Kuhnert, Wttstenbrand 1 — Alfons Geck, Hagen i. W. 2 — Deutsch-Holländische Seifen- werke, Gildehaus 9 — Carl Frihsche Sohn, Obcr- srohna i. S. 5 — C. L. Schlobach, Colditz i. S. 10 — Sektkellerei „Bussard" G. m. b. H., Riederlößnitz 1 — Fricdr. Schwarting, Vlumenthal 7 — Alfred Steudte, Kobeln 1 — H. Hesse, Amtsrat, Moringen (Solling) 10 Zimmcrmann u. Künzel, Ronneburg 5 — Drahtwcberei Gräfenthal, Gräfenthal 5 — Gerber u. Heßmann, Rcichcnbrand 3 — Plaz u. Kälber G. m. b. H., Pforz- heim 4 — Hermann Scheller, Gießübol 12 — Tcuschler u. Fröhlich, Meiningen 5 — Duisburger Wäscherei- Maschinenfabrik G. m. b. H., Duisburg 5 — A. Lip- pert, Marbach a. R. 1 — Josef Vergens, Kohlscheid 10 — Hermann Göhlitzer, Olbcrnhau i. Crzgcb. 1 — A. Knöpsel, Odcrdorla 2 — Rcichclbräu A.-G., Kulm- bach 40 — Max Münker, Vcrgncustadt 1 — Gcnthincr Carton-Papier-Fabrik, Berlin'35 — Fritz Wagner. Dietzhausen 1 — Tambacher Metallwarenfabrik Metz u. Kunhsch, Tambach 20 — Schulth. Kapplcr, Igels- burg 1 — Karl Händle u. Söhne, Mühlacker 5 — Ge- brüder Vendith, Steinach S. M. 1 — Adolf Merkel, Einbeck 1 — Brauerei „Glückauf" Rich. Hübsch, Gersdorf 1 — Iohs. Koch, Eislingen 10 — Carl Droh- mann, Münster b. Stuttgart 1 — C. Sturm, Cniug- gcn n. A. 2 — Franz Sales, Hölzlc, Hauerz 3 — Carl Rötzcl, Ricderneuschönberg 1 — Ph. Haas u. Söhne, Kirchheim u. T. 5 — Pörzellanfabrik Rcuhaus vorm. St. Georgen i. Schw. 50 — Maier, Mammele u. Co., Armand Riarscille G. m. b. H., Rcuhaus 5 — Wil- helm Binder, Schwüb. Gmünd 1 — Hummel u. Sie- gele, Pforzheim 12 — Carl Sauer, Eisfeld n Thür. 1 i- Strehlacr Dampfsäge- und Hobelwerk G. m. b. H., Strehla 5 — Gcwcrbebank Vibcrach c. G. m. b. H., Bibcrach 10 — Gebr. Gabler, Schorndorf 5 — Erven Lucas Vols, Berlin 10 — Rordstern-Lebcns-Vcr- sicherungs-A.-G., Schönebcrg 30 — Honnefcr Volks bank e. G. m. b. H., Honnef 1 — Arthur Zehsche, Chemnitz 10 — Wilh .Bonne, Ahle, Kr. Hcrfeld 5 — Gustav Teubner, Deubcu-Riederhüslich 10 — Carl Poensgen, Blumenthal 40 Stück. d) Zur allgemeinen Verbreitung: Winter, Brandenburg a. H. 2 — C. C. Vaudorfs, Marburg (Hessen) 2 — Hirsch u. Mayer, Cannstadt 5 — Bernhard Hertling, Hamburg-St. Pauli 5 — S. Cahn, Stuttgart 1 — Heinrich Gast, Berlin 2 — Schics. Genossenschaftsbank f. Vetriebsg. e. G. m. b. H., Breslau 12 — Vereinigte Fabriken fiir Labaratoriums- bedars G. m. b. H., Berlin 7 — Gotthelf, Hcimann u. Co. G. m. b. H-, Zeitz 12 — S. Roeder, Berlin 6 — „Anion" G. m. b. H., Berlin 2 — Ioh. Iac. Vowinkel, Charlottenburg 75 — Gebrüder Zollitsch, Königsberg i. Pr. 12 — C. F. Hildebrandt, Hamburg 12 — Fr. Albert Tust, Geestemünde 6 — M. S. Abt, Cassel 1 — Allgemeines Deutsches Metallwerk G. m. b. H., Berlin- Oberschöneweide 7 — I. L. Bacon, Frankfurt a. M. 3 -- D. Vacr u. Sohn, Mannheim 1 — Berliner Bronce- gießcrei Rohrbach u. Co., Berlin 2 — Dt. Credit- verein C. G. m. b. H., Berlin 1 — Julius Dietrich vorm. Ose. Dietrich, Wetzlar 1 — Cllenburger Iupons u. Schürzensabrik Fritz Goedecke, Cilenburg 5 — Otto Geißer, München 1 — Hausmann u. v. Zimmcrmann, Berlin 2 — Heimschutz Metallwarenfabrik G. m. b. H., Berlin 6 — Iaschinsky u. Schröder, Cottbus 2 — Laube, Hamburg 5 — Heinrich Lurch, Frankenthal (Pfalz) 1 — A. Motard u. Co., Spandau-Sternfeld 5 — Louis Rosa, Schweinfurt 5 — Sally Rosenberg u. Robert Rütschke, Berlin 12 — Theod. Schuck, Berlui 1 — Stahl-Motoren-Gescllschaft, Berlin 4 — Vorschuß- Verein zu Guben C. G. m. b. H., Guben 2 — Gustav Winkler, Berlin 5 — Gebr. Wirth, Merseburg a. S. 1 — Rudolf Schloßberger, Bruchsal 1 — C. A. Schubert, Berlin 5 — Heinrich Becker, Heilbronn a. R. 4 — Rosenbcrg u. Co., Hagen i. W. 5 — Schröder u. Rüh- ling, Apolda 5 — S. Reichmann, Berlin 5 — Gebr. Barsdors, Altona-Ottensen 2 — Milton u. Rohr- bacher, Göppingen 2 — Carl Auerbach u. Sohn, G. m. b. H., Radebeül 5 — Hch. Vertrams, Berlin-Tcmpel- hvf 10 — Heinrich Caprano G. m. b. H., Rowawes 5 — Mech. Faßfabrik München Ioh. Drexler u. Sohn 1 — Gebrüder Ruhbaum, Fulda 1 — Otto Püttbach, Frank- furt a. O. 3 — Cmil Schwandcr u. Co., Berlin 2 — Gustav Wagner, Kreuznach 2 — F. Roe u. Schulze, Potsdam 25 — Lederfabrik Zuffenhausen Sihler u. Co., Zuffenhausen 50 — Henry Sicvers Rachf., Stral- sund 1 — G. Cyliax, Berlin 25 — Thorner Brotfabrik G. m. b. H„ Thorn-Mockcr 3 — Ant. Seidl, kgl. bayr. Hofbäcker G. m. b. H., München 5 — Lindenmayer u. Co., Heilbronn a. R. 2 — Eugen Weihmann, Beuthen 1 Stück. M ykhtfänwl XIBIEITEN schütze» beiWInd und Wetter vor Erkältungen ».lindernHusten u. Katarrh. Als durstlöschen des Mittel leisten sie unschätzbare Dienste Senden Eie daherZhren Angehörigen an die f^ront Wybert-Tablctten. Diese sind unserer Kriegern eine hochwillkommene Feldpostbriefe mit 2 oder 4 Schachtel Wybert-Tabletten kosten tt> »len Apotheken und Drogerien Mk. 2. oder!. für Spareintagen ^hlen wir allen Kriegsteilnehmern 5°L Zinsen. — Spesenfreie Zeichnungen für Kriegsanleihe. — Kreditgenossenschaft c. . m. b. Ist. Neiße t. Schl. Actchsbank-Giro. Postscheck 544 Breslau. Mresumiay 23 Mill. Reserv.u. MitgNedsguthaben 3MU100 Mk. \rmee-Lcucht-Uhren &fnut* Taicliomihr mit Radlum-Uuchtzlfferblatt im dunklen leuchtend 5,50 Ml u?‘ü<=k M Mk. Nickcl-Uhrketto 40 Pf«. Nickcl-Uhrkap«cl 40 Pf«. Hochelejanle voi f.tJ’1' Olllrier-Armboncl-Leuchmhr 8,50 Mk. 6 Stück 48 Mk. 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Nicht im Norden, wo man hungert, weil es England gefüllt, die Häsen zu sperren, so lange man sich weigert, die siir Nnsiland bestimmte Munition durchs Land befördern zu Helsen. Nicht im Osten, wo unsere Heere tief im Lande stehen, die Russen selbst das größte Elend durch Vertreibung der Bevölkerung hcrvorgeruscu haben, wo cs an der Möglichkeit der Verteilung der noch vorhandenen Le- bcnSmittel gebricht wegen Mangels an Beförderungs- mitteln, wo das Völkersterbe» nie gesehene Ausdeh- nung erreicht, der Mangel Krankheiten und Unzufrie- denheit in der Bevölkerung Hervorrust. Und ähnlich ist es im Weste», wo die deutschen Heere große, di« 2 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 18. „Valerlanösspenöe" E. B. zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) Am 20. Oktober fand im Reichstagsgebäude eine recht gnt besuchte Mitgliederversammlung des Vereins „Vaterlandsspende" C'V. statt, die von dem Ersten Vorsitzende», Generalleutnant v. Miilmann, geleitet wurde. Man bemerkte unter den Anwesenden Frau General v. Falkenhayn, Exzellenz Laube, Landeshaupt- mann v. Heyking-Poscn und andere namhafte Perjön- lichkeiten. Aus dein Bericht des Geschüstsführenden Vorsitzenden, Ersten Bürgermeister Dr. Velian-Cilen- burg, ging hervor, daß der Verein im besten Einver- nehmen mit dem Reichsausschuß der Kriegsbeschädigten- sürsorge, dem Roten Kreuz und anderen Organisationen arbeitet, daß das Vereinsvcrmögen z. Zt. 300 000 M. beträgt und daß die rege Betätigung in allen Landes- teilen an der Vereinsarbcit die Bildung von Provinz- und Landesausschliffen notwendig gemacht hat. Eine ganze Reihe von leichtkranken Kriegsteilnehmern hat bereits Erholungskuren bewilligt erhalten. In Punkt 2 der Tagesordnung nahm die Versammlung einige Aen- derungen der Satzungen vor. Da der Verein keine eigenen Heime errichtet, wurde der dies angebende Zu- satz aus dem Namen des Vereins gestrichen. Ferner wurde die Möglichkeit geschaffen, daß der Erwerb der Mitgliedschaft für die Dauer nur eines Jahres ersolgcn kann. Für den Ehren- und Arbeitsausschuß wurden eine große Anzahl von namhaften Persönlichkeiten zu- gcwählt, darunter der Obcrquarticrmeister des Ober- kommandos Ost, General von Cisenhart-Rothe. Mehrere Städte der Provinz Sachsen haben in letzter Zeit gelegentlich einer Bewilligung von Freistellen für einen fünfjährigen Zeitraum für ein von dem Ge- neralkommando des 4. Armeekorps in Alexisbad geplan- tes Offizier - Genesungsheim beschlossen, die gleiche Summe und für die gleiche Zeit dem Verein „Vater- landsspende" C. V. in'Berlin W.57, Vülowstr. 100, zur Gewährung unentgeltlicher Erholungskuren für Bürger dieser Städte, die als Antcrosfizicre oder Mannschaften am Kriege teilgenommcn haben, nach Auswahl der Statdverwaltung' zu überweisen. Die „Vaterlands- spende" arbeitet nach Grundsätzen, die sie mit dem Reichsausschuß der Kriegsbeschädigtcnsürsorge verein- bart hat, und legt dementsprechend ihre Mittel nicht in Grundstücken oder hüuserbauten an, sondern entsendet damit erholungsbedürftige oder leichtkranke Kriegsteil- nehmer, für die weder Staat, noch Sozialversicherung oder andere sorgen, in bestehende Kurstütten. Sie steht in einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz. Dem Gcschäftssührenden Vorsitzenden des Vereins „Vaterlandsspende", Herrn Ersten Bürgermeister Dr. Velian, Cilenburg, ist das Oesterreichisch-Ungarische Ehrcnkreuz II. Klaffe mit der Kricgsdckoration ver- liehen worden, dem Stellvertretenden Geschästssühren- den Vorsitzenden, Herrn Königl. Baurat h- Duerdoth, Berlin, das Eiserne Kreuz II. Klasse am weiß-schwar- zen Bande. Nachdem wir mit der Bildung von Provinz- und Landesausschliffen begonnen haben, gedenken wir rn Zukunft unsere Geschäftsstelle in Berlin als Hauptge- schäftsstelle zu bezeichnen. Dieselbe arbeitet wie bisher Bülowslr. 100, Hochparterre links (Fernruf Lützow 592). Die Geschüstsstunden sind Wochentags von 8'A Ahr vormittags bis 5 Ahr nachmittags. Der Pro- vinzausschuß für' Schlesien hat seine' Geschästsstellc Breslau, Iunkernstr. 13 (Fernruf Breslau 330, Firma Oskar Gießer), das Postscheckkonto heißt: Breslau Rr. 486 G. von Pachaly's Enkel für Konto „Vater- landsspende". Berlin, den 21. Oktober 1916. Der Vorstand der „Vaterlandsspenve^- QuMungslelftunaen. Camp 5 M. (E), Crefeld 4 M. (S), Dobrzyca 2 (23), Demerath 2 M. (23), Danzig 2 M. (23), Deschomh 3 M. (S), Gebaut les Ponts 100 M. (S), Danzig 3 M. (S), Dirmerzheim 3 M. (S), Dyhcrnfnrth 5 M- (S), Dom Zatelsdors 10 M. (S), Cffen 10 M. (B), 15 M. (S), Epe 1 M. (V), 2 M. (S), Emmerichenhaw 5 M. (S), Friedeberg a. Queis 10 M. (B), 20 M. (Sh Frankfurt a. M. 13 M. (B), 10 M. (S), Fiddichow 6 M. (S), Frankfurt a. O. 4 M. (S), FallingborM 2 M. (S), Frciburg 30 M. (S), Fürstcnhansen 5 M> (S), Forst 3 M. (S), Friedrichsdorf 5 M. (S), Gutta» 1 .M. (V), Gardelegen 100 M. (B), Graudenz 1 M. (<2)- Lebensfähigkeit der sranzösischen Republik bedingende Gebiete besetzt halten, und die Franzosen sich iin Dienste Englands verbluten. And in Italien dasselbe Lied; Hunger, Elend und Sterben — wofür? Kein Erfolg und nickt einmal ein Ziel, für das man Opfer bringen könnte! Rein, die „Insel des Friedens" steht ein vielge- lesener Schriftsteller der Sozialdemokratie, Herr Fen- drich, allein in Deutschland, das dank der Aufopse- rung seiner Söhne in Waffen von allem Kriegsgreuel verschont geblieben ist — bis auf Ostpeuhen. Aber eben in dessen Verwtistung, nun schon wieder durch die Opfersreudigkeit des deutschen Volkes säst beseitigt, wird uns doch ein Spiegel vorgehalten, der uns zeigt, wie es Hütte kommen könnnen. And darüber dürfen wir auch die Sorgen vergessen, die wir durch die eng- lische Absperrung immerhin haben. Wir sollen sie gern tragen, in dem Bewußtsein, so mithelsen zu kön- nen am Endsiege, der allein uns sür die Zukunst das Brot verschafft, dessen wir bedürsen, und das wir nicht durch Verständigung mit unseren Feinden gewinnen können, sondern nur dadurch, daß wir sic zur Annahme unseres Willens zwingen. Das hält auch Fendrich der arbeitenden Bevölkerung immer wieder vor. Cs han- delt sich um nichts geringeres, als um die wirtschaft- liche Zukunft der großen Masse unseres Volkes, die sich den Anterhalt durch ihrer Hände Arbeit erwerben muß. Ihr Dasein ist vornehmlich in Frage gestellt, wenn uns die Engländer die Möglichkeit der Betä- tigung im Welthandel nehmen, die Freiheit der Meere beengen, die Rohstoffe für unsere Werktütigkeit vor- enthälten. Das ist der Friede, den wir haben können, ivenn wir jetzt, trotz unserer Siege und unseres aus- gedehnten feindlichen Landbesitzes, nach dem Willen der verblendeten Engländer darum „bitten", haben wir >vohl Veranlassung um Frieden zu bitten? Der so er- reichte Friede wäre nur nach dem Herzen derer, die vermeinen, auch im besiegten Lande Geld verdieneil zu können und denen dieses Geldverdienen der höchste Lebenszweck ist. Der Arbeiter, Bürger und Bauer ver- bindet aber mit dem Begriff eines ehrenvollen Frie- dens auch die Bürgschaft, auf eigener, freier Scholle sein Brot cffen zu dürfen und nicht in englischer Skla- verei, als die man auch die Abhängigkeit von Eng- land ansehen müßte, die dieses uns im wirtschaftlichen Leben aufzwingen will. Den wirtschaftlichen Krieg würden wir nach einem Frieden von Englands Gnaden noch mehr empfinden als jetzt, wo wir uns inmitten einer gegen uns mit Waffen kämpfenden Welt Vor- kommen, >vie aus einer Friedensinsel. And sollten wir nicht in Dankbarkeit gegeil uitsere rmvergleichlichen Heere, die den Feind von rniseren Grenzen sernhaltc», auch Iftnter der Front zu jedem Opfer bereit sein? Cs be- darf gewiß keiner Anseuerung unserer Söhne in Mas- sen. die im Felde stehen; die tun ihre Schuldigkeit, wie sie es als Pflicht gegen das Vaterland erkannt und vor Gott und ihrem Kriegsherrn verantworten können. Aber unsere Erkenntlichkeit sollte sich kundtun in Lie- besgaben sür das Weihnachtssest, das wir in Gedanken wieder nun zum dritten Male mit unseren Feld- grauen da draußen feiern inöchten, wir, die wir in ihrem Schuhe daheim uns rüsten aus die sonst so schöne Chrtstseicr. Die höchste Weihe erhält sie doch sür »ns ln der Betätigung der Nächstenliebe, in aller Sama- riterarbeit daheim an den verwundeten und kranken Kriegern und im opsersrcudigen G?bcn sür die da draußen. Cs kann nicht zu viel sein, denn immer müssen >vir bedenken, wie es wäre, wenn wir den Feind im Lande hätten, wenn wir zu Hause nicht lebten wie aus einer Fricdensinsel mitten in den Stür- men dieses Weltkrieges. Cs mache jeder nach seinem Können die Hand aus zum Geben, er tut damit nur seine Pflicht und ist doch des herzlichsten Dankes gewiß. Äemmei der KrtegserelgnMe« 20. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Bei regne- rischem Wetter blieb der gegenseitige Gcschühkampf aus beiden Eomme-Ascrn lebhaft. Ein Angriss ent- riß den Engl, den größten Teil der am 18. Oktober in ihrer Hand gebliebenen Grüben wcstl. Cau- court l'Abbaye -Le Barque. In den Abendstunden scheiterten Vorstöße engl. Abteilungen nördl. Cour- celette u. östl. Le Cars. Die Engländer bedienten sich beim letzten großen Angriss der von ihnen so gerühmten Panzerkrastwagen (Tanks). 3 liegen durch unser Feuer zerstört vor unseren Linien. 0. Heerbann Prinz Leopold: Vor den von uns ge- wonnenen Stellungen nördl. Siniawka am Stochod brachen mehrere russ. Gegenangriffe verlustreich zu- sammen. — Südwestl. Swistclniki auf dem Rara- jowka-Westuser stürmten deutsche Bataillone eine wichtige russ. höhenstcllung mit ihren Anschluß- linie» und schlugen Wiedereroberungsvcrsuche blu- tig ab. 14 Off., 2050 Mann u. I I M.-Gewehre in unserer Hand. — Heerbann Erzherzog Carl: Im Südteil der verschneiten Waldkarpathen der Feind vom Gipfel des Mont Rnsului geworfen. - An den siebcnbürg. Grcnzkännncn' Fortgang der Kämpfe. Der Monte Rusului südöstl. Dorna Wa- tra dem Feinde entrissen. Bk. Heeresgruppe Mackensen: Gefechtstütigkeit an der Dobrudscha-Front lebhafter. — Mazedon. Front: Nach ansängl. Erfolg serb. Angriff im Ccrna- Bogen zum Stehen gebracht. Nördl. der Nidze Planina u. südwestl. des Doiran-Sees scheiterten feindl. Teilvorstöße. 1. Im Pasubiogebiet dauern die Kämpfe fort. Nach langer heftiger Beschießung griffen nachmittags die Itcil. nördl. des Gipftls an. Wieder erbitterte Nahkümpse. Tiroler Kaiserjüger schlugen sämtliche Angriffe blutig ab. Aeber 1ÖO Ital. gef. Durch starkes Geschühvolk unterstützt, griff an der Flein,s- talsront ein Alpinibataillon d. Forcclla di Sadole u. d. Kleinen Eauriol an. Im M.-Gewehrseuer lwach der Angriff zusammen. 21. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Im Somme- Gebiet hält der starke Feuerkamps an. — Zw. Le Sars u. Caucourt l'Abbayc schelterteil engl. An- grisse'im Rahkamps, weiter östl. erstickte unser kräf- tiges Wirkungsseuer aus die feindl. Sturmgräbcn Angrifssversuche. Vorstöße der Franz, über die Straße Sailly Rancourt brachen vor unseren Hin- dernissen zilsammen. Anscre Kampfgeschwader schützten in zahlr. Lustangriffen die Beobachtung^ sliegcr. 12 seindl. Flugz. abgeschoffen. 4 liege» hinter uns. Linien. Nüchtl. Luststreifen auf Bah»' Höfe und Geschoßlager hinter der seindl. Front hatte guten, an Sprcngschlägen u. Bränden obachtetcn Erfolg. — Heeresgruppe Kronprinz- Rege Gcschiihtätigkeit auf beiden Maas-Ascrn. 0. Heerbann Prinz Leopold: Wieder bemühten in sruchtl., verlustr. Ansturm russ. Bataillone, «»* die am Westuscr des Stochod kürz!, genommene» Grüben zu entreißen; und wieder brachte a. ®- Narajowka ein Angriff deutscher Truppen unkr Generalmajor v. Gollwitz russ. Stellungen nord- westl. Skomvrochy in unsere Hand. Vergebt. Ge- genstöße brachten dem Feinde neuen Verlust; 5 Osi- 150 Mann, 7 M.-Gewehre gen. — Heerbann Erz- herzog Carl: An der siebcnbürg. Grenze bei Schnee- fall und Frost erfolgr. Wald- und Gebirgskämpse- Der Rumäne hat dabei schwere Verluste. 13K. Heerbann Mackensen: Die verbündeten deutsche»' billgar. u. türk. Truppen drangen an verschiedene» Punkten in die seindl. Hauptstellung in der Li'»s südl. Rasova (an der Donau)—Agemlar—Tuzla e» und nahmen Tuzla, die Höhen nvrdöstl. Topraiss»- nördl. Cocargea u. nordwestl. Mulciova nach W tigen Kämpfen. 3000 Russen, darunter 1 Rech' mcntskommandeur, einige hundert Rumänen 22 M.-Gewehre, 1 Mincnwcrser erb. Deutsud Fluggeschwader beteiligten sich erfolgreich aus öe Lüsten am Kampf. 1. Stellungen im Pasubiv-Abschnitt andauernd »nies heftigem Geschütz- und Mincnscucr aller Kalim' Vor dem Roitc-Rückcn bereitgestelltes feindl. F" voll durch Geschühseuer niedergchalten. Vier w' Angriffe gegen den Ostteil des Rückens abgewie!^. Im Brand-Tal gegeir die Talstellung vorgehe», , feindl. Kompagnie äufgcriebcn. 2 Oft., 159 M»' ges. 10 Minenwerfer u. sonstiges Gerät erb. 22. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Die So>n»:^, Schlacht mit Erbitterung fortgesetzt, beiders. KL Entfaltung d. Geschützwesens, vornehm!, a. d. Rs» ufer. Trommelfeuer auf Grüben u. hintergel» leitete engl. Angriffe ein, die von Ancre bis Co« lettc u. beiders. Gucudccourt in oft wiederhon Ansturm vvrbrachcn. Anter dem rttcksichtsl. # scheneinsatz entsprechenden Opfern gewann d. u »j ner in Richtung Grandcourt—Pys Boden; Gitendecourt wurde er abgewiesen, heftige K»»Br bei Sailly ohne Erfolg sür Franz. Südlich Somme brachte ein Gegenangriff uns i>> einer Anzahl kiirzl. verlorener Gräben zw. gi;.- u. La Matsonctte; 3 Osf., 172 Mann gef-, ~ Gewehre erb. In d. Waldstücken nördl. Chan «3 seit gestern abend erneute Kümpfe. — heeresS^^., Kronprinz: An der Maas hält das lebhafte sckühseuer an. ^ 0. Heerbann Prinz Leopold: Vor der 91»» ,-jclj Heeresgruppe Woyrsch u. westl. Luck stiNtzN in einzelne» Abschnitten die beiders. Feucru s'-,,„s Vorfeldkämpse westl der oberen Strypa günstig. Anter General v. Gerok haben Tnlppen nach den rüuml. engbegrenztein Nr. 18. Deutsche Soldaten ° Zeitung. 3 Vorstößen der letzten Tage in einheitl. Angriff zw. Swistelniki u. Skomorochy Nowe den Feind er- neut geworfen; nur ein kleines Geländestück auf dem Westuser der Narajowka ist noch im Besitz des Gegners; seine zweckl. Gegenstöße scheiterten, er hatte schwere, blutige Verluste. 8 Off. u. 745 Mann gef. — Heerbann Erzherzog Carl: Trotz zäher Verteidigung der Zugänge ihres Landes sind rumän. Truppen an mehreren Stellen geworfen; den bereits erstrittenen Gelündebesitz konnten uns Gegenstöße nicht entreißen. Bk. Heeresgruppe Mackensen: Die am 19. 10. begon- nene Schlacht in der Dobrudscha ist zu unseren Gunsten entschieden. Der ruff.-rumän. Gegner ist nach schweren Verlusten aus der ganzen Front aus seinen schon im Friede» ausgcbauten Stellungen geworfen; die starken Stützpunkte Topraiser und Cobadinu sind genommen. Die verbündeten Tru- pe» verfolgen. — Mazedon. Front: Die Kümpfe im Cerna-Vogen sind noch nicht abgeschloffen; deut- sche Truppen haben dort eingegriffen. I. Südl. des Toblino-Sees wurde die anscheinend vom Sturm losgerissene Hülle eines ital. Fcffclballons angetrieben und geborgen. 73. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht: Mit unver- minderter Stärke ging gestern der gewaltige Ge- schühkampf auf dem Nordufer der Somme weiter. — Vom Nachmittage bis tief in die Nacht hinein griffen ztv. Le Sars u. Lesboeuss die Engl., an- schließend bis Rancourt die Franz, mit sehr starken Kräften an. Ans er tapfres Fußvolk, vortrefslich unterstützt durch Geschütze u. Flieger, wies in ihren zusammengeschoffenen Stellungen alle Angriffe blu- tig ab, nur nordwestl. Sailly ist der Franz, in — Oestl. des Wardar scheiterte ein nächtl. Vorstoß gegen deutsche Stellungen. I. An der küstenländischen Front nahm das ital. Gc- schützfeuer gestern wieder an Heftigkeit zu. Zn Tirol und Kärnten war die Gefechtstätigkeit gering. 24. Oktober. W. Wie der 22. Oktober war auch der 23. ein Schlacht- tag von höchster Kraftentfaltung. Am den Durch- bruch um jeden Preis zu erringen, setzten Engl. u. Franz, ihre mit starken Kräften geführten Angriffe fort; sic holten sich trotz ihres Maffeneinsatzes nördl. der Somme eine schwere, blutige Nieder- lage. Nach Meldungen von der Front liegen vor- nehmt, westl. Le Transloy ganze Reihen von Toten übereinander. Die Haltung unserer Truppen war über alles Lob erhaben. Südl. der Somme kam ein sich vorbereitender franz. Vorstoß im Abschnitt Ablaincourt—Chaulnes in unserem Vernichtungs- feuer nicht zur Entwicklung. — Heeresgruppe Kronprinz: Seine Angriffe an der Somme wollte der Gegner durch Angriffe bei Verdun unterstützen. Unsere Stellungen auf dem Ostufer der Maas lagen unter kräftigem Geschützseuer. Das feindl. Fußvolk ist unter unserer starken Gcschützwirkung in ihren Gräben nicdergchalten worden; die An- griffsversuche sind damit vereitelt. 0. Vom Meere bis zu den Waldkarpathen keine größe- ren Creigniffe. — Südl. Kronstadt ist von deutschen und östr.-ung. Truppen in erbittertem Kamps Pre- deal genommen; 600 Gef. Am Südausgang des Roten-Turm-Paffes ist in den letzten Tagen star- ker rumän. Widerstand gebrochen worden. Bk. Heeresgruppe Mackensen: In scharfer Verfolgung des vor dem rechten Armeeflügel in Auflösung Angriff Fortschritte. — Der Vulcan-Paß von deut- schen und öst.-ung. Truppen gestürmt. Bk. Heeresgruppe Mackensen: Die Verfolgung geht planmäßig weiter. C e r n a v o d a ist heute früh genommen. Damit ist die in der Dobrudscha kämpfende rumän.-ruff. Armee ihrer letzten Bahn- verbindung beraubt und ein ungemein wichtiger Erfolg erzielt. l. Nordteil d. Karsthochslüche unter heftigem Geschütz- und Minenfcuer. 26. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht: Unser Kampfgeschühvolk hielt wirkungsvoll Gräben, Bat- terien und Anlagen des Feindes beidcrs. der Somme unter Feuer. Unsere Stellungen auf dem Nordufer mit starken Feuerwellen belegt, Teilvor- stöße der Engl, nördl. Courcelette, Le Sars, Gueu- decourt. Lesboeuss. Keiner der Angriffe geglückt; haben den Gegner nur neue Opfer gekostet. — Heeresgruppe Kronprinz: Der franz. Angriff nordöstl. Verdun drang, durch nebliges Wetter be- günstigt, über die zerschossenen Gräben bis Fort u. Dorf Douaumont vor. Das brennende Fort war von der Besatzung geräumt; es gelang nicht mehr, das Werk vor dem Feinde wieder zu be- sehen. Unsere Truppen haben, zum großen Teil erst auf ausdrücklichen Befehl und mit Wider- streben, dicht nördl. gelegene, vorbereitete Stel- lungen eingenvmmcn. In ihnen sind gestern alle weiteren franz. Angriffe abgeschlagen, besonders heftige gegen Fort Vaux. 0. Heerbann Prinz Leopold: Nördl. des Miadziolsees bliesen die Russen ergebnilvs Gas ab; das gleiche Mittel bereitete südöstl. Gorodischtsche einen An- Herstellung der spanischen Reiter. phoc. Lcipz. Prcsse-Bürc>. Ausbesserung von Kraftwagen an der Ostfront. einen schmalen Grabenrest der vordersten Linie beim Nachtangriff cingcdrungen. — Südl. der Somme gelang am Vormittag unser Vorstoß im Nordteil des Amboswaldes nördl. Chaulnes. Heute nacht ist dort befehlsgemäß unsere Verteidi- gung, ohne Einwirkung des Feindes, in eine östl. des Waldstücks vorbereitete Stellung gelegt wor- den. — Heeresgruppe Kronprinz: Zw. Ärgonne» u. Wocvre war das Geschützseuer lebhast. — 22 feindl. Flieger durch Lustangrisse u. Abtvehrfeuer abge- schossen, 11 Flugzeuge liegen hinter unseren Linien. Hanptin. Bölcke beztvang seinen 37. u. 38., Leut». Frankl den 14. Gegner im Lustk. — Flug- zeuge des Feindes betvarscn Metz und Ortschaften in Lothringen mit Bomben. Militärischer Schaden ist nicht entstanden, tvohl aber starben fünf Zivil- personen und erkrankten sieben weitere infolge Ein- atmung der den Bomben entströmten giftigen Gase. 0. Heerbann Prinz Leopold: Zeitweilig lebh. Feuer westl. Luck, durchgestthrt ist jetzt die gänzl. Ver- treibung der Ruffeii vom Wcstufer der Narajowka. - Heerbann Erzherzog Carl: Am Prcdeal-Paß 560 Rumänen, dabei 6 Osfz. gef. ''k. Heeresgruppe Mackensen: Trotz strömenden Re- gens, bei aufgeweichtem Boden, iiberschrittcn in ttnerinüdl., schnellen Nachdrängen die verbündeten Truppen in der Dobrudscha, vereinzelten Wider- stand brechend, die Bahnlinie östlich Musatlar. C o n st a n z a ist genau 8 Wochen nach der Kriegs- erklärung Rumäniens von deutschen und vulgär Truppen genommen. Aus dem linken Flügel »ähern wir uns Cernavoda. Ein Marinc-Flug- ijeug landete tveit im Rücken des zurückslutenden Feindes, zerstörte 2 Flugzeuge am Boden u. kehrte Unversehrt zurtick. - Mazedon. Front: Im Ccrna- Bvgen ist durch Angriff von deutschen und bulgar. Truppe» der Feind'in die Verteidigung gedrängt. weichenden Gegners hat Reiterei der Verbündeten die Gegend von Caramurat erreicht. Medgidia u. Rasova sind nach heftigem Kamps genommen. Die gesamte Beute, cinschl. der am 21. 10. gemeldeten, betrügt 75 Ofsz., 6693 Mann, eine Fahne, 52 M.- Gewchre, 12 Geschütze, ein Minenwerfer. Die blti- tigen Verluste der Rumänen u. der eiligst heran- geführten russ. Verstärkungen sind schtvcr. Die Festung Bukarest ist erneut mit Bomben beworfen worden. l. An der küstenlündischen Front hält das ital. Ge- schütz- und Minenfeuer an. Namentlich auf der Karsthochfläche sind zeitweise heftige Geschütz- u. Minenkämpfe im Gange. Unsere Flieger belegten ein großes Trainlager bei Savegna erfolgreich mit Bomben. 25. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprccht: Infolge reg- nerischer Witterung ließ die Gefechtstätigkcit im Somme-Gebict nach; das Geschützseuer steigerte sich nur zeittveilig. In den Abendstunden sind franz. Teilangriffe aus der Linie Lesboeuss—Rancourt vor unseren Hindernissen verlustreich und crgcbnis- los zusammengebrochc». — Heeresgruppe Krön- prinz: An der Nordfront von Verdun hat ein franz. Angriff bis zum brennenden Fort Douau- mont Böden geivonnen; die Kampfhandlung dauert an. 0. Heerbann Prinz Leopold: Ein Gasangriff der Russen an der Schtschara mißlang; Angriff russ. Bataillone bei Kol. Ostrow (nordwestlich Luck) ohne jeden Erfolg. — Heerbann Erzherzog Karl: Im Südteil der Waldkarpathen blieben bei Ge- fechten minderen Umfanges die gewonnenen Höhen- stellungen in unserem Besitz. An der Ostfront von Siebenbürgen bei örtl. Kämpfen die Lage nicht geändert. — Nördlich Eampolung machte unser grifs vor, der verlustreich scheiterte. Im Abschnitt Zubilno—Zaturcy, tvestl. Luck, machten im Abend- dunkel russ. Bataillone einen Vorstoß ohne Ge- schiitzvorbercitung. In unserem sofort cinsehcnden Sperrfeuer brachen die Sturmwellen zusammen. — Heerbann Erzherzog Carl: Zw. Goldener Bistritz u. den Osthängen des Kclcmcn-Gebirges feindl. Angriffe angewiesen. - An der Ostfront von Sie- benbürgen warfen im Trotusultal öst.-ung., auf den Höhen südl. des Par Oituz bayer. Truppen rumän. Gegner. An den Straßen aus Sinaia u. Campolung gewannen wir im Angriff Gelände. Westlicher Kriegsschauplatz. Unser Kaiser weilte mehrere Tage bei den Truppen an der Westfront. Cr überbrachte ihnen die Grüße der Kameraden von der Ostfront und sprach ihnen seinen Kaiserlichen Dank aus im Namen des gan- zen deutschen Volkes für das, was an der Somme Un- endliches geleistet werde und worin noch spätere Ge- schlechter die leuchtendsten Beispiele des deutschen Sie- genvillcns erkennen würden. „Die Wahrheit" nennt sich ein Büchlein eines echten Franzosen I. Scrtourieux. Cs ist in Gens cv- schienen und sein Inhalt — also die Wahrheit — ist: „Wenn wir Franzosen uns nicht zu einem Sonderfrie- den und zu einer dauernden Verständigung mit Deutsch- land entschließen, dann sind wir keine Großmacht mehr, sondern Vasallen Englands." Das Wort vom „perfiden Albion", das Bismarck in de» Mund gelegt wird, stammt nicht von ihm, so»- der» ist in Frankreich geprägt, was zu erinnern viel- leicht an der Zeit ist. 4 Deutsche Soldaten ° Zeitung. Nr. 18. Feldgraue Maler. Ei» für Frankreich erschreckliches Vcrlustergebnis hat in der französischen Deputiertcnkammer der Abge- ordnete Vrizon seinen Landsleuten entwickelt. 1. 50 Milliarden Francs staatlicher Kricgsausgaben sind bisher „in den Abgrund geworfen" worden. Dazu kommen bei fortgesetztem Ringen weitere 50 Milliar den. 2. Indem Vrizon unter den (3J4 Millionen kämpfender Franzosen 5 Millionen wirklich schassender annimmt und den sozialen Durchschnittswert eines Kriegers mit >0 Francs täglich bemißt (500 Arbeits- tage im Jahre), kommt er ans 3000. 5 Millionen — 15 Milliarden Francs jährlich, auf 45 Milliarden in 5 Jahren und weiter ans 60 Milliarden. 5. Beziffert sich nach ihm der wirtschaftliche Wert der i ^ Millionen Gefallener - l Mann - 5000. 33 Jahre' 100 000 Francs auf 150 Milliarden. 4. Zuletzt fügt Br. zu dieser Verlustrechnung noch 5 Milliarden für Schaden- nntersuchungcn und die 30 Milliarden alter Staats- schulden. Das sind alles in allem mindestens 320 Milliarden Francs wahrscheinlichster pekuniärer Ver- luste für Frankreich. „So sieht der Krieg aus, zahlen- mäsiig dargestellt." Dabei läßt Br. als unberechen- bar das „moralische Problem", d. h. die Berechnung re« moralischen Wertes der Gefallenen „an Gefühlen, Reigungen, Klugheit, Talent, Crfindungskunst, Wissen- schaft und vielleicht sogar an Genie" außer Betracht. — Zum Schluffe ruft der unerschrockene Vaterlandsfrcund: „Anstatt das Blut seines Landes zu vergießen, >"lft> Kerr Vriand, um das gewünschte Endziel, den Sieg, also die nationale Unabhängigkeit die wir alle wün- schen, zu erreichen, sich lieber überlegen, ob man dieses Ziel nicht durch Verhandlungen oder Vermittlung er- reichen kann. Man kann und muß verhandeln, bevor man nicht den unerschütterlichen Beweis hat, daß jede friedliche Lösung unmöglich ist. Man hat nicht das Recht, so fortzusahren und, ohne zu rechnen, die Mil- liarden des Volkes in den Abgrund und seine Männer in das rasende Feuer des Todes zu werfen." Auch wir rufen: Vae victisl Vidoant consules! Aber was Hilsts? Prof. Dr. H. R. Die Bewegung zur Schaffung einer Diktatur in Frankreich, einer Zentralstelle mit unbedingten militä- rischen uüd bürgerlichen Vollmachten erstarkt an- dauernd, sagt man. An der Spitze der Bewegung stehen vorwiegend Persönlichkeiten aus dem Freundes- kreise Vriands, so daß die Frage nach dem ersten In- haber der Diktatur nicht schwer zu beantworten ist. Allerdings rechnet man in Paris nicht mit einer langen Amtsdancr dieses ersten Diktators. Erst sei» Sturz wird eine wirklich geeignete Persönlichkeit ans Ruder bringen, von deren größerer Bewegungsfreiheit und besserem politischen Verständnisse man auch eine Wand- lung des augenblicklichen demütigende» Verhältnisses Frankreichs zu England erwartet. Vriands letzte Kanunerrede hat nach Anssage eines nordwestlich von Prosnes gemachten Gefangene» eine Kompagnie des 88. Infanterieregiments veranlaßt, fol- genden Brief an Vriand zu schreiben: Herr Briand möchte doch nicht den Mund so voll nehmen, bevor er erklärt, cs gebe nicht eine» Franzosen, der den Frieden herbeisehne. Möge er sich giltigst einmal an die Front bemühe» und seine Raft in einen Schützengraben stecken; da werde er sehr bald eines Besseren belehrt werden. Vriands Bild aus einer Bilder-Zeitnnq wurde im Unterstand aufgehängt und in großen Buchstaben dar- unter geschrieben: „ä bas Briand!" Rach den Schätzungen des leitenden Arztes eines her größten Marseiller Lazarette beträgt die Zahl der in Südfrankreich liegende» Verwundete» annähernd anderthalb Millionen. Ein Befehl des sranzösische» Kriegsministeriums ordnet an, daß sich alle i» den Standorte» und Stasseln beschäftigten Krankenwärter und Krankenträger bis zum Jahrgang 1900 an die Front zu begeben haben. Sie werden durch Frauen und Kinder, Verstümmelte oder Freiwillige erseht. Man schätzt die hierdurch gewonnene Kampstrnppe auf die Stärke eines Armeekorps. Ans den französischen sogenannten inneren Bahnen, also den Bahnlinien außer der Rord- und der Ostbahn und der Nebenbahnen, waren am 1. Juli beinahe 32 000 weibliche Kräfte als Eisenbahner beschäftigt. Das sind 13 v. H. der gesamten Angestellten. In Madrid wurde ein gewisser Angel Miro Cs- cayola verhaftet, der als Äuswanderungswerbcr ge- werbsmäßig Arbeiter nach Frankreich führte. In Bar- celona wurde ein ähnliches Auswanderungswerbeamt aufgelöst, an deren Spitze Ribos Fabra, Berichterstatter der „Humanito", sowie ein ehemaliger republikanischer Abgeordneter standen. Diese haben von der französischen Regierung für jeden gelieferten Arbeiter eine Äcloh- nung von 25 Pesetas erhalten. Die Zahl der nach Frankreich gelieferten Arbeiter ist sehr beträchtlich. Sie haben keinen Paß. Während die Getreideernte bekanntermaßen mangelhaft ist, schreibt die Zeitung L'Oeuvrc, entbehrt man in der Tonraine und in Berry auch der Kohlen. Von den Unternehmern haben die einen Drescharbeit nicht beginnen können, andere haben sie unterbrechen müssen, und doch fehlt es nicht an Kohlen in Frankreich. Die Grnbengescllschaftcn und die Einfuhrhändler halten sie vorrätig. Sic können sie aber aus Mangel an Wagen nicht versenden. Leider wird dieses Ergebnis hier schlimme Folgen haben. Man wird in gewissen Bezirken Mittclfrankrcichs nicht einmal zur rechten Zeit die Einsaat bestellen können, weil man nicht hat dreschen können. — Die Touraine 'und Berry gehören zu den fruchtbarsten Ackerbaugegcnden Frankreichs. Die französische Presse zeigt sich über die Entwick- lung der militärischen Unternehmungen in der Dobrnd- sck)a und an der siebenbürgischcn Grenze tief beunruhigt. So befürchtet das „Cck)o de Paris", daß »ns die reichen Pctrolenmquellen Rumäniens in die Hände fallen könn- te» und bemerkt, daß in Eonstantza ungeheurePetroleum- vorräte lagern, während die Petrolcümqucllcn im Pre- dcaltal durch den Vormarsch des Generals von Falken- hayn bedroht würden. Zwei der neuen französischen lenkbaren Luftschiffe, die nach den Erfahrungen des Krieges gebaut worden sind, haben nach Meldungen aus Paris über der fran- zösischen Hauptstadt gutgelungene Probeflüge ausge- stthrt. Die neuen Luftschiffe sind, soweit man beobachten konnte, sehr langsam und ähneln in der Form den Zeppelinen.' Cxpr. Korr. Die weit verbreitete sranzösische illustrierte Zeit- schrist „Lcctures pour tous" hat in ihrer Rümmer vom !. August d. I. ein Lichtbild unseres Kaisers, woraus er in die Betrachtung einer Karte, vertieft ist, mit der Unterschrift gebracht:' „Oftmals bczeichncte der Kaiser die Gebiete,' durch die er sein Land zu erweitern träumte". Dieses Bild soll den eroberungssüchtigen Kaiser zeigen, wie er nach neuen Croberungsgebieten ausschaut. In Wirklichkeit ist ein Bild, das den Kaiser bei der Eröffnung des Hohenzollern-Kanals am 17. Juni in Betrachtung einer Karte zeigt, auf der die Lage des neuen Kanals in großem Maßstabc eingezeich- net' ist! Eine plumpere Vllderfülschung ist kaum zu er- finde»! Wie sich die Zeiten ändern. Vor hundert Jahren war England redlich bemüht, den Franzosen Elsaß- Lothringen wieder abzunchmcn. Wir besorgten das dann 1870 selbst, und heute wieder ist England, als Bundesgenosse Frankreichs, verpflichtet, Gut und Blut cinzusehen, daß die „verlorenen" Provinzen Deutschland wieder abgenommen werden. Die stolzen Hoffnungen, die die Franzosen beim Beginn der Somme-Schlacht beseelten, schreibt dic „Rordd. Allg. Ztg.", sind längst geschwunden, und die Begeisterung, die den Sieg sicher wähnte, hat dem Gc- iihl der Hoffnungslosigkeit Platz gemacht. Ganz an- ders als dic Zeitungen in Paris und London, beurteilen die Frontsoldaten die Situation, wie aus den Angaben von an der Somme gefangenen Angehörigen von 14 Divisionen hervvrgeht. Sie fürchten alle den Ab- transport nach der „Hölle an der Somme". Die Hebet-* läuser mehren sich. Ein gefangener Franzose kennzeich- net die Lage in Anbetracht des geringen Gelände- gewinnes durch folgenden Ausspruch: „Co no so» ([iio nos onl'aiiis »ui arrivoront In frontidre allomandc". (Hnsere Kinder erst werden die deutsche Grenze erreichen.) Rach Ansicht gefangener gebildeter Franzosen haben die Engländer im Lause der Somme- Schlacht wiederum ihre' typische Selbstsucht gezeigt. Die Engländer übernehmen lieber die artilleristische Vorbereitung des Kampfes, als den Kamps selbst. Sämtliche Gefangenen äußern offen Groll ans die Eng- länder. Man nennt sie Amateure und Papiersoldaten, die nicht vorwärts kommen, während dic Franzosen für sie arbeiten müßten. Auch hinter der Front machten die Engländer sich sehr mißliebig. Sie sitzen in Kassee- häusern und machen den Französinnen den Hof, wäh- rend Frankreichs letzte Reserven in den vordersten Linien verblute». Sie kaufen mit ihrem vielen Gelde die Lebensmittel aus und treiben die Preise in die Höhe. Briefen aus einem beschlagnahmten englischen Postsack entnehmen wir folgendes: Eine sehr hochstehende Persönlichkeit schreibt: „Der größte Teil meiner Freunde und der mir bekannten Männer leben nicht mehr." — Ferner: „Ein in Rich- mond stehendes Crsahregiment sendet wöchentlich 80 Mann an die Front. Das 1. Bataillon hat am 1. Juli 879 Mann Verluste gehabt. Rur 130 Mann blieben übrig." — „In einer Woche kamen nach Bristol 2000 Verwundete. Verdammter Krieg." — „Aus einer Beschreibung der Gefechte bei Ppcrn am 2./5. Ium 1916: Von 150 Mann, die in einen Graben geschickt wurden, kamen nur 25 wieder." — „Rach einem Briese vom 23. Juli waren vom Leiccster-Rcgiment nur noch 17 Hebcrleb.cnde vorhanden." — „Rach dem Kampf am 16. Juli des Jahres antworteten von 16 000 Mann Suffolk-Lcuten beim Appell nur noch 70." — „Die A.- Kompagnie eines Bataillons, das Eontalmaison er- stürmen' half, bestand nach dem Kampf noch aus einem einzigen Mann." — Jeder zweite Brief spricht von der Sehnsucht nach Frieden; man spüre die ungeheuren Kriegsverluste sehr. — „Von einem Regiment der Hlsterdivision sind nur 50 Mann übrig." Wie Minister Förster im englischen Hnterhause mitteilte, wurden bis zum 25. August in der englischen Armee an der französischen Front 1501 Fälle von Typhus festgestcllt, und zwar 903 bei geimpften und 508 bei nichtgeimpften Soldaten. Cs starben 166 Mann, 47 geimpfte und 119 nichtgeimpfte. Bis zum selbe» Tage wurden 2118 Fälle von fobris paratyplioid<’s wahrgenommen, nämlich 1968 Fälle unter geimpfte» und 150 Fälle unter nichtgeimpften Soldaten. Cs star- ben 29; von diesen waren 22 nichtgeimpft. Das Er- gebnis ist demnach, daß mehr geimpfte Soldaten von der Krankheit befallen wurden,' als ungeimpfte, das! aber die Sterblichkeit bei den nichtgeimpften Soldaten im Verhältnis größer war. Der Kommandant des amerikanischen Flieger- geschwaders an der Sommefront Norman Price ist i>n Luftkampf mit deutschen Fliegen: verwundet worden und seinen Wunden erlegen. OefMcher Ki1eg6schaup!av„ In Zuschriften höherer Ossizicrc an die Tages- zeitnngcn tvird der russischen Heeresleitung der Äor- wurf gemacht, daß sie gewaltige Truppenmassen in rück- sichtsloser Weise hinopfert, ohne irgendwelche entsebei- dcnden Erfolge zu erzielen. Cs wird weiter gesagb daß sieb unter den an der Front stehenden Soldaten eine starke Niedergeschlagenheit fühlbar macht, weil sowohl bei Offizieren wie bei Mannschasten die Hoffnung den Sieg vollständig geschwunden ist. Im „Ode- l» Listok" erklärt ein höherer Offizier, daß die Deutschen schon längst den endgültigen Sieg errungen und die halbe Welt erobert hätten, wenn sie über soviel Trup- pen verfügen würden wie die Russen. (Exp.-Korr.) Gegen Ende dieses Monats wird, nach dem Peters- burger Berichterstatter der „Morning Post", die Kampstätigkeit an der russischen Front ihren Höhe- punkt erreichen. Mehrere Millionen russischer Truppe" sind jetzt an die Front gebracht worden, wo nun der 1600 Kilometer langen Linie von Riga bis z>" Donau die größte Schlacht des Krieges entbrenne» tvird. Die Gegner sind für die größten Anstrengung^ gerüstet. Rußland wird mit dem verbündeten Rumä- nien den strategischen Angriff eröffnen, während ^ Schlacht abschnittsweise durch eine tätige Verteidigung gekennzeichnet wird, der schon jetzt an verschiedene" Punkten anzugreisen sucht. Feldgraue Maurer beim Wiederaus!'"" französischer Dörfer. /Nr. 18. Deutsche Soldaten - Zeitung. Lager eines Pionierdepots in einem Wald im Westen. Die russische .Heeresleitung hat angeordnet, daß die Befestigungen von Odessa "und Kiew unverzüglich in Arbeit genommen werden. Bei Ausbruch des Krie- ges haben zwar die Russen diese Befestigungen schon begonnen. Sie erhielten aber damals von Rumänien die Versicherung, dass Rumänien sich aus keinen Fall den Mittelmächten anschließen werde. Infolge dieser Erklärung wurden die Arbeiten eingestellt. Jetzt, da das Vertrauen in die rumänische Armee geschwunden ist, müssen Odessa und Kiew schleunigst befestigt werden. In Rußland wird, allen Anzeichen nach zu urtei- len, der Winter in diesem Jahre sehr früh einsetzen. Der russische Ministerrat hat beschlossen, die Ein- fuhr aller Luxusartikel und die Erzeugnisse der Fein- schmeckerkunst zu verbieten. ejttfrieq Kaiser Franz Joseph hat den Prinzen Heinrich von Preußen zum Großadmiral ernannt. Prinz Hein- rich, der auch deutscher Großadmiral ist, war bisher Admiral der österreichisch-ungarischen Marine; dem Heer unserer Verbündeten gehört er als Inhaber des 20. InfanterieRegiments an. Dem Kapitänleutnant v. Arnauld de la Perri, re ist der höchste Kriegsorden, der Ponr le M.'rite, verliehen worden. Kapitänleutnant v. A. kann als unser erfolg- reichster Führer im Krenzerkrieg mit Unterseebooten an- gesehen werden. Cr führte sein treues „U 35" drei- viertel Jahre lang über die von England „beschlag- »ahmten" Wogen des Ozeans und war der schneidige Kommandant, der in Cartagena die deutsche Kricgs- slagge zum ersten Male seit Beginn des Weltkrieges in spanischen Gewässern zeigte. 126 Schisse hat „U 35" versenkt. Diese stellen einen Gcsamttonnengehalt von 270 000 Tonnen dar. Zwei kleine Kreuzer siitd darunter, je ein sranzösischcr und ein englischer. Unter den Hilfs- kreuzern, die Torpedos von „U 35" erreichten, waren die „Provence", die „Gallia" und die englische "Minneapolis". Im Mittelmeer lag eine Weile die Hanpttätigkeit des von unseren Feinden gefürchteten U-Bootssührers. Ihm sielen mehrere Truppenversrach- tungen und Schisse mit Kriegsgerät, die für den maze- donischen Kriegsschauplatz bestimmt waren, zum Opfer. Elf bewaffnete Dampfer kämpfte „U 35" in ehrlichem Kampfe nieder. Mit 17 Schiffen führte das kleine K-Boot ein regelrechtes Feuergesecht, wobei es jedes- mal um Sein und Nichtsein ging: wiederholt waren "»ter diesen Schissen berüchtigte U-Bootsfallen, d. h. uls Handelsschiffe verkappte, aber sehr schwer bewasf- ncte Dampfer, die in» Sonderdienst gegen U-Boote cin- Ocstellt waren. Kapitänientnant v. Arnauld hat als E-iegespreis vier feindliche Geschütze eingebracht. Ge- rade diese Tatsache wirft ein besonders glänzendes Licht ?ns die Umsicht und Kühnheit des Führers, denn ein ^-Boot ist wahrlich nicht gebaut, um feindliche bewaff- nte Schisse zu erobern. Die Meisterleistung sitr eine Inzige Fahrt hält „U 35". denn es versenkte aus einer vlchen im ganzen 01 000 Tonnen. Der Gesamtwert der . n „u 35" vernichteten Schisse und ihrer Ladungen be- "'Hst 450 Millionen Mark. Bitte, so weiter! Wilson duldete es, so schreibt' der „Grütlianer", le Hauptstimmc der Schiveizor sozialdeinokratischen Partei, daß eine ganze große englische Kreu- zerflotte in den amerikanischen Gewässern, un- mittelbar außerhalb der neutralen Zone, dem Händelstauchboot „Deutschland" auslauerte Cr will vor seinem eigenen Volke cs schwer- lich verantworten können, gegenüber den deut- schen Kriegsfahrzeugen, auch wenn es Tauch- boote sind, einen anderen Maßstab anzuwen- den. Vermögen aber diese Riesenkriegstaucher in den amerikanischen Gewässern 'wie aus hoher See ihre volle Wirksamkeit zu entfalten, so steht der ganze See- und Handelskrieg vor einer entscheidenden Wendung. Denn die Kriegstaucher können durch Handclstaucher aus hoher See jederzeit versorgt werden. Die Haudelstauchboote brauchen nur mit Oel und Geschossen, statt mit Farbstoffen beladen wer- den. So wird das große, weite Weltmeer zum Verpflegungsstiihpuukt der Kriegstauch- boote. Das bedeutet aber nicht nur eine höchste Gefährdung der englischen Handelsherrschast und -sichcrheit auf dem offenen Ozean, sondern die Notwendigkeit, zum Schuhe dieses Han- dels die Kriegsflotte in sehr starkem Maße auseinanderzuziehen. Die deutschen Riesen- rriegstaucher werden auf die englische Marine denselben kräftezersplitternden Einfluß aus- ttben, wie ihn die ständige Zeppclinbedrohung für das englische Landhcer bedeutet. Deren kriegerische Wirkung lieosk nicht in den ange- richteten Zerstörungen, sonder» in den vielen Tausenden von Kanonen und Zehn-, ja Hun- derttausenden von Männern, welche als Luft- abwehr über ganz England zerstreut dort fest- gehalten und nicht nach Frankreich hinüber in die Wagschale geworfen werden können. Von unseren U - Booten wurden im Mittelmecr versenkt: der leere englische Truppcnfrachtdampfer „Franconia" (18150 Brutto - Tonnen); der bewaffnete englische Fracht- dampfcr „Croßhill" (5002 Brutto - Tonne») mit Pferden und serbischen Begleitmannschaften; der bewaffnete englische ttef beladene Truppcnsracht- dampfer „Sebek" (4600 Bruttotonnen). „Croßhill" und „Sebek" befanden sich auf dem Wege nach Saloniki. Eines unserer U-Boote hatte Werk- und Bahnanlagen bei Catanzaro (Calabrien) mit Erfolg beschossen. Das „Journal" will die öffentliche Meinung in Frankreich wegen der Torpedierung der „Gallia" be- ruhigen. Cs zählt die bisher versenkten Trnppcnfracht- schisse in folgender Weise auf: „Admiral Hamelin", 55 Mann ertrunken; „Galvados" 740; „Provence" 1059; „Bille de Rouen" 3; „Gallia" 1050; Gesamt- summe 2907 Mann ertrunken. Aus dem Aufsatz geht ferner hervor, daß kurz nach der Versenkung des eng- lischen Truppensrachtdampfers „Caledonia"' ein eng- lischer Hilfskreuzer, dessen Name nicht genannt werden könne, und der von elf Zerstörern begleitet war, im Mittelmccre versenkt worden ist. Die Tätigkeit unserer U-Boote im Gebiet der Murmanküste hat keineswegs nachgelassen. Bis zum 11. Oktober, 6 Uhr abends, waren insgesamt 34 Dampfer, die sich auf der Fahrt nach Alcxandrow oder Archangelsk befanden, versenkt. Weitere Fahr- zeuge sind noch überfällig. Renn darunter befindliche Geschoßdampfer müssen von der russischen Regierung erseht werden, da diese für die Fahrzeuge gutgesagt hat. Die Bevölkerung in Russisch - Lappland hat gegen die norwegischen Seeleute, die nach der Versenkung ihrer Schisse an der Mur- manküste landeten, eine sehr feindliche Haltung eingenommen. Die Russen beschuldigen die Norweger, daß sie selbst ihre Schisse zum Sinken gebracht hätten, und weigerten sich da- der, ihnen Obdach und Nahrung zu geben. In Alexandrowsk soll es unmöglich gewesen sein, für einen todkranken norwegischen Ma- trosen Obdach zu finden. Man habe ihn im Hasen von Schiss zu Schiff getragen, aber nirgends habe man ihn ausnehmcn wollen. Schließlich sei cs seinen Kameraden gelungen, seine Aufnahme im russischen Krankenhause zu erzwingen. Dort sei er aber ohne jcgliche Nahrung und Pflege verblieben und nach einigen Tagen gestorben. Es ist Norwegen Vorbehalten gewesen, als erstes neutrales Volk in unserem Krenzerkrieg der U-Boote eine »ns unfreundliche Stellung einzunehmen. Mag das auch unter dem Druck Englands geschehe'» sein, so doch auch nicht weniger aus dem Aerger darüber, daß in letzter Zeit mehrere norwegische Schisse ver- senkt n'urden. Und das geschah einfach des- niegen, weil sie Bannware führten. Um dem Verlust norwegischer Schisse vorzubeugeu, Hütte es nur bedurft, keine Bannware mehr zugunsten unserer Feinde zu verfrachten. Daß Schisse ohne Warnung versenkt seien, ist ein- fach nicht wahr. Mit solchen Redensarten suckle Norwegen nur sein Verbot des U- Boots-Verkehrs in norwegischen Gewässern zu begründen. Es stellt dieses Verbot aber den Re- geln der 13. Haager Uebereinkunst entgegen und richtet sich einseitig nur gegen Deutschland in zweifellosem Entgegenkommen für die Wünsche Eng- lands. Die deutsche Regierung erhob deshalb Ein- spruch und bekundete damit den festen Willen, in ihrem Kampf ums Dasein die ihr zu Gebote stehenden Waf- fen, wie das früher vom Reichskanzler angcdeutet N'urde, ohne jede Gcfühlsrücksicht anzuwenden. Eine Behinderung von neutraler Seite zu ertragen, sind wir laicht mehr gesonnen. Vielleicht hat auch Amerika so etwas schon gemerkt, das, wenn cs Schritte gegen den Kreuzerkrieg in der Nähe seiner Küsten zu tun gedenkt, diese gegen unsere Feinde ebenso, wie gegen uns, rich- ten will. Der Begriff Neutralität käme so wieder zu seinem Recht. Die „Times" hat ihre Werbearbeit 'für die In- dienststellung der deutschen Handelsdampfer, die in neu- tralen Häfen liegen, wieder ausgenommen. Sie weist darauf hin, daß allein in Chile 90 deutsche Schiffe un- tätig liegen, und sagt, daß nach der geschäftlichen An- sicht der englischen' Schiffsrccdcr Chile diese Schiffe, wenn cs sie nicht selbst benutzen will, an die Mächte vermieten soll, die sie brauchen können und die Chile für jeden Ausfall an Standgeldern und Hasenabgaben entschädigen werden. Eine derartige Politik sei ge- rechtfertigt, da die wahllose Zerstörung von Handels- schiffen durch die Unterseeboote der' gesamten Welt Schaden zufügt. (Cxpr.-Korr.) Der Viervcrband, zu deutsch England, forderte unter dem Vorwände, daß sie einen Schuhstühpunkt gegen die deutschen Unterseeboote benötige, die Ueber- laffung des Hafens Mahon aus der Insel Menorca von der spanischen Regierung. Um den Besitz dieses Hafens bestehen seit langer Zeit Streitigkeiten zwischen England und Frankreich. Der Hafen Mahon ist von erheblicher strategischer Bedeutung gegenüber den fran- zösischen Flottenstützpunkten Toulon' und Viserta. Am 21. Oktober nachmittags grifs ein Geschwader unserer Secslugzeuge englische Secstreitkräfte vor der slandrischen Küste erfolgreich mit Bomben an. Ci» Treffer wurde auf, einem Zerstörer einwandfrei beob- achtet. — Am 22. Oktober nachmittags belegte eines unserer Marineflugzeuge den Bahnhof und die Dock- anlagen von Sheerneß in der Themsemündung erfolg- reich mit Bomben. — Am 23. Oktober vormittags be- legte eines unserer Marineflugzeuge Hafenanlagen und Bahnhof von Margate an der Themsemttndung mit Bomben. — Am Nachmittag des gleichen Tages wurde an der flandrischen Küste über Sec ein feindliches Flug- zeuggeschwader, bestehend ans drei Flugbooten und zwei Landkampfflugzeugcn, von zwei deutschen Seeslugzeugen angegriffen und nach erbittertem Luftgefecht in die Flucht geschlagen. Im Lause des Gefechtes wurde ein feindliches Flugboot abgcschoffen. Der Flugmeister Meyer (Karl) hat damit sein viertes feindliches Flug- zeug vom Secflugzeug aus im Lustkamps vernichtet. Rach einiger Zeit kamen die feindlichen Flugzeuge, ver- stärkt durch sechs weitere Landflugzeuge, zurück. Sie wurden von acht unserer Flugzeuge angegriffen und verjagt.. Ein englisches Unterseeboot hat in der Nordsee den kleinen Kreuzer „Miinchen" mit einem Torpedo ge- trosfen; er ist leicht beschädigt in seinen Heimatshafen zurückgekehrt. Ans Briefen, die einem beschlagnahmten englischen Postsack angehörten, entnehmen wir folgende Stellen über die Seeschlacht am Skagerrak: „Die „Invincible" wurde durch die dritte Salve vollkommen eingedeckt. Ausbesserungswerkstätte landwirtschaftlicher Maschinen hinter der Front. 6 Deutsche Sold-Len»Zeitung. Nr. 18. Wenn darüber unzensiert geschrieben werden dürste... alle Leute, die dabei waren, sagen, dah aller Wahr- scheinlichkeit nach wir zweimal so Viel Schiffe cingebüsst haben, als wir sagen, und alles Ernstes, das klingt sehr wahrscheinlich. —' Der sehr schlechte Eindruck, den die erste Nachricht hervorrief, ist unentschuldbar; der Teufel weiß, was sich die Admiralität dabei gedacht hat. Sie hat es über die ganze Welt hin gedrahtet. Dieser verd... Narr, der Churchill, hat wieder einmal töricht geredet, und Valfour ist zu tadeln, er ist viel zu schwach für seinen Posten ... Cs ging doch auf Biegen und Brechen, wie sic haben entwischen können, ist nur un- klar (die deutsche Flotte ist offenbar gemeint), denn wir waren doch zwischen ihnen und ihrer Basis. Un- vorbereitet fechten muß schwierig sein, mehr Glück das nächste Mal. — Nach der Schlacht gingen alle Schiffe in den Firth os Förth. Am 22. Juli waren alle Docks noch vollauf beschäftigt mit Reparaturen." Admiral Frcmantle veröffentlicht in der „Times" einen Brief, in dem er sagt, daß sowohl Admiral Bom- ben Smith wie Kapitän Sims von der Vereinigten Staatcn-Flotte und selbst Winston Churchill der 'Ansicht sind, daß die Schlacht am Skagerrak unnötig und ein Fehler war, da sich die Admirale nicht verleiten lassen durften, eine Schlacht an der feindlichen Küste zu suchen. Fremantle tritt der Auffassung entgegen, daß England seinen Acberlieferungen entgegen lediglich mit dem Flottenangriff auftreten wolle, wie dies Admiral Smith vorzuschlagcn scheint, zumal die Tauchboote und auch die Scbreibzimmer und Gesellschaftsräume schließen und dürfen sie vor Sonnenaufgang nicht wieder öffnen. — Bezüglich der .Getreidevorräte ist man nicht ohne Sorgen. An Zucker herrscht schwerer Mangel, so daß die Zuteilung von Einheitssätzen an Provinzen und Gemeinden und von diesen aus an die Einzelnen befoh- len wurde, doch fand die Regelung in fachlich so unge- nügender Wesse statt, daß, wie der „Avanti" feststellt, die größte Verwirrung geschaffen wurde. Gleichzeitig hat die Regierung die Zuckersteuer erhöht, um, wie der „Popolo Romano" spöttelnd schreibt, die Frage gründ- lich zu lösen, indem die Nachfrage gemindert wird, weil niemand mehr Zucker kaufen kann. Alle diese Bestim- mungen wurden im letzten Ministerrat beschlossen, und der nächste soll weitere ähnliche Verfügungen bringen. Aus den Kolonien. Der Feldzug gegen die deutschen Kolonien, sagt „Daily Chroniclc", wird bald seinem Ende cntgegen- gehen. Die englische Presse jubelt, aber man ver- gegenwärtige sich einmal, welchen Wert eigentlich die deutschen Kolonien für das britische Reich besitzen. Die ohnehin schon mäßigen Erträgnisse dieser Kolonien wer- den voraussichtlich auf Jahre hinaus fortfallen und dann, wenn die Kolonien wieder instand gesetzt sind, werden sic als Einnahmequelle für den' englischen Minen keine Verluste in der Schlacht am Skagerrak verursacht hätten. Aus dieser Acußerung Fremantles ergibt sich zum erstenmal, daß doch zahlreiche Sachver ständige nicht an den planmäßig ausposaunten Erfolg am Skagerrak glaubten. Der italienische Krieg. Die Einwohner Venedigs räumen scharenweise die Lagunenstadt und begeben sich nach Roni. Das Elend in Venedig ist unerträglich und namentlich die Lebens- uun.'lpreise haben eine unerschwingliche Höhe erreicht. (Schweiz. Tel.-Ins.) Der Avcnirc d'Italia in Rom schreibt zur letzten toyd Rede Lloyd Georges: „Das Ziel Lloyd Georges, der von der Bestrafung Deutschlands gesprochen hat, gehört nicht mehr zu de» Krieqszielen der Völker der Entente. Den Krieg bis zur Erschöpfung der Zentralmächte füh- ren zu wollen, würde infolge der Widerstandskraft der Staatshaushalt kaum in Betracht kommen. Deutsch- land hat dagegen Belgien, das einen Ausfuhrhandel im Werte von '5 Milliarden Franken hat, und Teile von Frankreich mit 80 v. H. der gesamten französischen Zuckcrerzeugung, 50 v. H. der gesamten Cisencrzeug- - - *'' :ll> nisse, 70 v. H. der gesinnten Webwarenherstellung und 85 v. H. der gesamten Kohlenförderung Frankreichs in Besitz. Deutschland hat also mit den besetzten Gebieten in Frankreich und mit Belgien ein Pfand in Händen, das einen Handels- und industriellen Wert i in der Höhe von 8 Milliarden Franken darstellt. So lange diese Gebiete sich noch in deutscher Hand befinden, ist das Triumphieren über die Eroberung der deutschen Kolo- nien sehr verfrüht. Zentralmächte Selbstmord sein. Eine solche Verschlcp- ind gleich- pung des Krieges könne dem reichen England gleich gültig sein, aber die Alliierten betrachtete» eine Ver- längerung des Krieges mit ganz anderen Augen." Sollten sie ivirklich zur Einsicht kommen?! Der Mangel nimmt in Italien zu. Von der Rede des Ministerpräsidenten in Mailand ist in der Tat nur die Mahnung zum Sparen geblieben, an die die Vlüt ter täglich^ erinnern. Der „Popolo Romano" stellt fest, dah die Zahl der Auswanderer sehr groß ist, obwohl cS au Landarbeitern fehlt und immer wieder Front- urlaube zum Ersah stattfinden müssen. Einzelbetriebe sind durch den Mangel an Kohle völlig lahmgelegt, und den stets erneuerten Versprechungen von einem baldigen Abschluß der Verhandlungen mit England und einer baldigen Vesserting glaubt niemand mehr. Den Garni- sonosstzieren ist die Zulage um die Hälfte geklirzt. Vom November an muß die össcntlichc Beleuchtung aus die Hälfte herabgesetzt werde». Alle Wirtschaften müssen »ni % 11 Ahr abends die Speiseräume, die Gasthöse Bel den Mosllms Prinz Waldemar von Preußen begab sich im be- sonderen Auftrag unseres Kaisers nach Konstantinopel. Der Prinz ist begleitet vom Kaiserlich ottomanischen Generalleutnant Zeki Pascha, zugeordnct dem Deutschen Kaiser, und dem diensttuenden Generaladjutanten, Generalleutnant v. Chelius. Ausgabe seiner Sendung war, zur Wiederkehr des Tages, an dem vor 2 Jah- ren den beiden Kaiserreichen durch Anschluß der Türkei ein tapferer Bundesgenosse erwachsen ist, dem Sultan den Ehrensäbel zu überreichen. Auf dem BaKü» Das Ergebnis der amtlichen Schätzung der bulga- rischen Getreidcvorräte stellt eine freudige steber- raschung dar. Zu den in Bulgarien festgestcllten Gc- treidevorräten kommen noch die Ernteergebnisse aus dem eroberten Dobrudscha-Gebicte. Die Getreideernte war hier ausgezeichnet; obwohl die Rumänen einen Teil mitgenommen oder vernichtet hatten, fielen große Be- stände in die Hand der Bulgaren. Der Dobrudscha- Vorrat und die Ernte in Bulgarien selbst genügen nicht nur reichlich für das ganze Land, sondern es blei- ben noch bedeutende Aeberschüffe. Man ist im Vegriss, . den Schwierigkeiten, die sich aus dem Mangel an Be- förderungsmitteln ergeben, zu steuern. Ein aus Mit' gliedern sämtlicher Parteien ncugebildctcr Ausschuß befaßt sich mit der Lebensmittelversorgung. Rur der Kohlenmangel besteht noch fort. Bei dem Vorstoß der verbündeten Truppen in der Dreiländerecke auf rumänischem Boden wurde eine russische Schühcnbrigade fast gänzlich vernichtet. Die zurückweichenden russisch-rumänischen Truppen schleppen die rumänische Landbevölkerung gewaltsam ins Innere mit. Ihre Versuche, Dörfer cinzuäschern, sind infolge des raschen Vordringens der Verbündeten gescheitert. König Konstantins Schloß Tatoi ist in eine förmliche Festung verwandelt und mit Schützengräben und Drahtverhauen umzogen worden. Der Viervcrband ist entschlossen, ein für allemal gründliche Klarheit in die griechischen Angelegenheiten zu bringen und weit ernstere Maßregeln als die bis- herigen zu ergreifen, um ihre Vorteile in Mazedonien zu sichern. Die Verbandsmüchte werden ohne weiteres die Herabsetzung der Heercsstärke, sowie die Abliefc- ruNg der Geschütze, der Geschoßwcrke und der Militür- lägcr erzwingen. Die Eisenbahnen werden völlig von ihren Truppen beseht, und in Athen wird der Belage- rungszustand erklärt werden. Die venizelistische Negierung sandte an Bulgarien ein „Letztes Wort" mit der Forderung der sofortigen Räumung, Ostmazedoniens. Der französische General Tousqnier soll sich zum König begeben und ihm eine Rote unterbreitet haben, in der verlangt wurde, daß die griechischen Truppen von Thessalien und Toiana nach dem Peleponnes ver- seht und alles Gerät samt den Geschützen an die Ver- biindetcn abgeliefert werde. Der König habe sich ent- rüstet geweigert und geäußert, daß man aus diese Weise nicht Gutsagen für das griechische Heer schaffen, sonder» es vernichten und gegen den Willen des Volkes die Belagerung Athens durch die venizelistische aufrühre- rische Regierung herbeisührcn wolle. Am Mittcrnact» vereinigte sich der Ministcrrat, der schon während des Tages dreimal einberufen worden war. Der Tagesbefehl König Konstantins an die vo» den Schissen zurückgezogenen Ossizicre und Mannschaf' ten der griechischen Flotte, den der Marincminister de» in Parade ausgestellten Seeleuten vorlas, während der König in Marineunisorm zu Pferde die Parade ab- nahm, lautete: Offiziere, Antcrossizicre, Seeleute! In unsere» Tagen sind eure Lippen mit Gift benetzt worden; »e>»' Wunden verletzen blutig unser aller Seele, die Seele, die in ihrem althergebrachten Selbstgefühl nur ein ei»' ziges, einiges, rühm- und sicggekröntes Griechenland gekannt hat; in unseren Tagen hat sich meine Regierung gezwungen gesehen, euch zu befehlen, die Schisse zu ver' lassen, an deren Bord ihr unseren unerlösten Brüder» die Freiheit gebracht habt. Ihr habt euch hier versa'»' vielt, um euch alle, zwar mit hingemordeten Seelen »»r tränenvollcn Augen, aber doch ohne jeden Gedanken »» Fahnenflucht um eitern König zu scharen. Ich da»» euch dafür und beglückwünsche euch dazu, euch meine ®c' treuen von der Flotte, nicht als euer König und et»» Admiral, sondern als der Vertreter unseres Vater!»»' des, das ihr anbetet und für das ihr so viele OPlL schon gebracht habt. Ich wünsche, daß unsere Wünsche sis» erfüllen, daß die Stunde kommen möge, wo ihr wicdr an Bord eurer Schisse bringen könnt die heil'SR Wahrzeichen, die euch in der Vergangenheit besch'L!' und die euch in der Zukunft schützen werden, daß w auch wieder auf die Schisse bringen könnt eure storch Flaggen, auf daß sie von neuem wehen über die Helle» schen Meere und Trost und Hossnung tragen i» »n’ aller Herzen, für das Volk und für euern König. Ein Abgeordneter aus dem Süden Frankreichs f?® für die Lage in Saloniki drei Lösungen als möglich » zeichnet haben. Ein Erfolg Sarrails mache Br» unangreifbar. Eine Niederlage bringe entweder e»> oder Ministerium des Widerstandes bis aufs Messer, - ein Kabinett, das den Waffenstillstand und Friede , .. „rr„ »■„.rA.vt,, n ANeil l Verhandlungen wolle. Am aNerwahrscheinlichstc» U daß diese Ministerien aufcinanderfolgten, dast,^.^^ Briands Sturz noch ein letzter verzweifelter ^'hsi^r einsetzte, das Geschick zum Besseren zu wenden. - Nr. 18. Deutsche Soldaten - Zeitung. 7 Amerikanische Erfindungen. Ein nach zwei Seiten lenkbares Panzerautomobil. Ein Schlachtschiff mit Luftgürtel. Die Luftröhren lenken die Gcschoßrichtung. lange werde der Versuch nicht andauern; denn Frank- reich sei viel müder, als man glaube. Cr persönlich glaube an keinen Erfolg Sarrails, dem es an Menschen und Geschaffen sehle und deffen Soldaten von Krank- heiten heimgesucht seien, wie er mit einem Briefe von der Front belegen wollte. Auch die Preffc stimmt in ihrer Haltung mit den Ansichten des Abgeordneten überein. Man fühlt in ihr die Erwartung eines Am- schwunges. Bei den Neutralen. Deutschlands Zugeständnis, spanische Fruchtschisfe "ach England durchlaffen zu wollen, wird von einem Teile der spanischen Presse mit Begeisterung ausge- nommen. Das Ansuchen Deutschlands, von den West- Mächten ein gleiches Zugeständnis zu erwirken, so daß auch nach Deutschland eine gleiche Anzahl Fruchtschifse durchgelaffcn würden, veranlaßt einige Zeitungen, das "»tätige Verhalten der spanischen Regierung zu be- kritteln. In Reuyork sprang ein Manu, der ein Messer und eine Flasche mit irgendeiner Flüssigkeit bei sich führte, aus den Kraftwagen des Präsidenten Wilson. Der Mann, von dem man glaubt, daß er geistesgestört ist, wurde herabgcschleudcrt und gefangen genommen. Zu der Angabe von Viscount Grcy, daß die bri- tische Regierung bei den Vereinigten Staaten wegen des deutschen Unterseebootes „U 53" keine amtlichen I Vorstellungen erheben werde, solange eine Mitteilung! über die Haltung der amerikanischen Regierung noch aussteht, berichtet die „Associated Preß" aus Washing- ton, man erfahre von zuständiger Stelle, die Vereinig- ten Staaten sähen keine Veranlassung, eine össcntliche Erklärung über die Unternehmung von „U 53", oder über die Unterseebootsrage im allgemeinen abzugeben. — Mit Bezug auf die Frage, ob ein deutsches Untersee- boot in einem amerikanischen Hafen durch Zeitungen unrechtmäßigerweise von Schifssbewegungen Kenntnis erhalten habe, weist der Washingtoner Mitarbeiter der „New Z)ork Times" darauf hin, daß im August 1916 der französische Kreuzer „Admiral Aubc" Pennsacola angelaufen und der Kapitän, wie er sagte, wichtige Pa- piere vom französischen Konsul in Empfang genommen und an Bord gebracht hat, ohne daß aus diesem Vor- fall irgendeine diplomatische Frage gemacht worden wäre. Bei unserem Bundesgenossen. Der österreichische Ministerpräsident Gras Stürgkh ist einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Gras Stürgkh saß wie alltäglich im Speisesäal des Hotels Meißl & Schadn, diesmal in Gesellschaft des Stadt- halters von Tirol, Grafen Toggenburg, sowie des Barons Achrental, des Bruders des verstorbenen Mi- nisters des Aeußern. Die Herren hatten ihre Mahl zeit gerade beendet, als der Wiener Schriftsteller Dr. Friedrich Adler, ein Sohn des sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Dr. Viktor Adler, der drei Tische entfernt saß, plötzlich aufstand und drei Revol- verschüffe abfcucrte. Graf Stürgkh sank sofort tot zu- sammen. Graf Toggenburg drang mit einem Sessel auf den Täter ein, und der Oberkellner versuchte, Adler den Revolver zu entwinden. Dabei gingen zwei weitere Schüsse los, von denen einer den Kellner, der andere Baron Aehrcntal leicht am Fuße verletzte. Baron Aehrental sing den Grasen Stürgkh auf. Als die Schüsse fielen, stürzten sofort anwesende östcr- reichisch-ungarische und deutsche Offiziere sich aus den Angreifer und zogen ihre Säbel. Der Täter gab seinen Namen an und sagte: „Ich bitte, meine Herren, ich weiß, was ich getan habe; ich lasse mich ruhig verhaften." Ans die Frage eines Offiziers, warum er dies getan habe, antwortete er: „Das werde ich vor dem Ecricht selbst zu verantworten haben." Die Nach- richt, die sich überall rasch in der Stadt verbreitete, ries allenthalben Empörung über die wahnwitzige Tat, welcher der Ministerpräsident zum Opfer gefallen war, hervor. Hierbei gelangte die Zuneigung, deren sich der Ermordete bei der Bevölkerung erfreute, allgemein zum Ausdruck. Der Verbrecher wird von denen, die ihn kannten, als ein politisch überspannter Mensch, der mit seinen überreizten Anschauungen gänzlich allein steht, geschildert. Cr war nicht nur mit seiner Partei, sondern mit seinem eigenen Vater zerfallen. Mitteilungen an unsere Leser! Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführtcn Firmen angehören, zur Rachricht, daß die Zusendung im Aufträge ihrer Firma erfolgt: Gebrüder Klemm, Pfullingen 5 — Honer u. wrimm, Spaichingen 2 — Teigwarenfabrik Rottweil «anholzcr n. Herb, Rvttweil 2‘ Ernst Rübenstrunk N- Co., Düffeldors 12 — Brunswicker u. Lo. G.m.b. H., bolzen bei Göppingen -1 — Gebr. Otto, Dietcnheim 5 7? F. H. Schumann, Kötzschenbroda 1 — Paul Nuss, Magdeburg 5 — Kattwinkel u. Kuhbicr 1 — Iburger ^eiliudustric G. m. b. H., Gcorgsmaricnhütte 18 — 3. H. Dudeck Söhne, Bernsdorsf 30 -- I. M. Spicß- *Wcr, Pfullingen I Einil Münz, Waiblingen 5 Julius Taubert, Meuselwitz 5 — Storch u. Stehmann in. b. H., Ruhla 5 — Heinr. Stöcker, Köln-Mül- Jfiin 2 — L. Seufert, Olbcrnhau 1 — M. 2t. Sommer, Ac'uses, Cobq. 1 — Conr. Selbherr, Mengen 1 — % F. Beer Söhne, Köln 2 — C. Koch Berleburg 5 — Elektrizitätswerk der Grafschaft Camburg e. G. m. b. H., Hamburg 5 Stück. In der abgclaufenen Woche bestellten: aj Für ihre Leute im Felde: Hartman» u. Hauers G. in. b. H., Hannover 5 — -d/ektrizitätsgenoffenschast Ostcrland e. G. m. b. H., W»nevurg 10 — Einstein u. Erlanger, Buckau 1 — brunswicker u. Co. G. m.b. H., Holzen b. Göppingen l Anklamer Landwirtschastl. Ein- und Derkauss-Verein F.sb. p, H, Anklam 25 Moritz Dick, Jena! Äscher u. Fuchs, Roßwein i. S. 6 Stück. I>) Zur allgemeinen Verbreitung: Stiebel, Eisenach l cc ‘' Nc F. Schreiber, ttin 2 R. Rothe, Berlin I Hermann Ra- Nachf., Berlin 3 Richard Prillnütz, Berlin 2 bert Mahle, Görlitz 2 F. W. Krause u. Co., > 75 ■ H. E. Dehn, Hamburg 2 2ldolf Brink Münster i. W. l Bachfcld ». Förster G. >». Weinheim i. B. l — Thiem ». Fröhlich G, m. Schöneberg 2 Fritz 2llbold, Posen 2 - - Nord- w Netziverke G. m. b. H., Itzehoe 5 Getreide- lssstelle stir de» Kommunalverband Bordesholm, Neumünster 2 — Berit u. Silberstcin, Berlin I — B. Hochherr, Heilbronn 1 — Moritz Levy Nachf., Ber- lin 1 — Otto Stützet, Aalen i. W. 1 — Emil Hilde- brandt u. Cie., Solingen 5 — Hermann Bauer, Schwüb. Gmünd 1 — Framag, Frankfurter Maschinenfabrik 2l.-G. m. b. H., Großauheim 5 — Kurt Seidewinkel, Altona 5 — Heinrich Krüger, Bcutbcn O. S. 1 — Hengstenbcrg ». Wiemer, Duisburg-Ruhrort 2 — Carl Hurth, München 1 — Ioh. Baptist Wcycrmann, Potsdam l — Will). Paland, Berlin 6 — Gebr. Scheuer, Hcilbronn a. N. 1 — Heinr. Wagner, Apolda 1 — Werke sür Baubcdarf G. m. b. H., Geislingen 7 — Mokasan-Wcrke, Cassel l — Th. Rose, Altona- Ottenscn 5 — Borchcrs u. Iürgcs Nachf., Berlin 7 — Ernst Richard Rnoss, Reutlingen 5 — Westholsteinische Bank, Heide 7 — Kakao-Cinkaufs-Gesellschaft m. b. H. , Hamburg 5 — Paul Kasper, Braunschweig 5 — Callies u. König Nachf., Stettin 5 — Carl Gaiß- maier, Ulm a. D. 5 — S. Krautkops, Stuttgart 1 — Maschinenfabrik „Herkules" Sieber u. Schröter, Gnc- sen 5 — W. Zachau, Prcnzla» 5 — H. I. Merck u. Co., Hamburg 25 — Emil Hauser, Freiburg i. Br. l Carl Heinichen, Dresden 2 — Maschinenbau-Akt. - Ges., Dahlbruch 25 - Luithardt u. Cppinger, Lud- wigsburg 1 — S. Scrdaropulos u. Co., Hamburg 1 — I. Hillcl, Berlin 1 — Paul Roth, Breslau 2 — I. I. Bertram Söhne, Neumünster 10 — C. Berckmüllcr, Durlach i. Bad. 5 — Gebr. Blumenthal, Graudenz I — B. Kasprowicz, Gncsen >2 — Hamburger Tapeten- fabrik Werner u. Sievers, Bad Oldesloe I — Bruno Toussaint, Posen 2 Carl Ernst Popp, Nürnberg 2 Plaut u. Zocllncr, Berlin 5 — 2ldvls Spclbaum u. Co., Laubau i. Schl. 8 — H. Iacobowski, Marienburg i Wpr. l — Ernst Engelhard, Gotha 1 — Wtichner u. Schwab, München! — Dr. Graf u. Comp., Neu- babelsberg bei Berlin 5 Fischer, Naumann u. Co., Ilmenau i. Thür. 2 — I. Mendel u. Pommer, Thor» 1 G. Schneider, Feuerbach Wttbg. 1 Risfelmacher u. Engelhardt, Rotb b. Nbg. 10 — I. H. Thode Söhne, dieumünster 2 — E. Morgenroth, Beyenburg 2 — Paul Kasper, Braunschweig 5 — Ernst Philipp- soh», Berlin 5 H. A. Insclmann, 2lltona a. E. 25 I. Zenner, Rendsburg I Oehlhoru u. Kahn, Bamberg 5 M. Nütz oa um, Göttingen 3 2ldols Iettcr, Göppingen I — H. Baur, Lemgo 1 — Cmanuel Aufricht, Breslau 5 — F. Mitscherlich, Hof i. B. 5 Moritz Schulmann, München 1 -- Paul Kadc, Sora» i. L. 25 — H. Hunecke, Cassel 3 — Gebrüder Zimmt, Berlin 2 — Paul Felder, Berlin 5 — Gebr. Dahl- haus, Brügge i. W. 2 — I. Hegmanns, Köln-Chreu- seld 3 — Karl Wilner, Berlin-Friedenau 4 — Gebrü- der Plöger, Greven i. W. 5 — Wortig u. Secgers, Niederbieber 5 — D. Königsberger, Kattowitz 3 Iohs. Schütz, Eichen i. W. 5' — C. Dettcler, 2lp!erbeck 1 — Gustav Blaß u. Sohn, Katernbcrg, Kr. Essen 25 — I. Wagener, Hamm-Sieg 5 — Chem. Industrie Siegburg Bernhard u. Schenk, Siegburg 2 — Gebr. Räther, Ovenstädt a. d. W. 10 — Meller Dachpappen- sabrik, Melle 5 — Marstellcr ». Killmann, Kettwig Rhld. 1 — Felix Schulze Niehoss, Altenberge bei Münster 2 — N. M. Lipmann, Stolzenau 3 — 2l. u. C. Schneider, Cottbus l — Internationale Metall- werke Mallmitz 12 — Zündwarenfabrik Starke u. Co., Melle 23 — Moritz Cohn, Memel 1 — Ernst Malz- feldt u. Söhne, Calenberger Mühle 12 — Ammen - dorser Papierfabrik Radcweil 10 — Gebr. Lest, Kö- nigsberg 2 — Otto Caracciola u. Co., Remagen a. Rh. 5 — Carl Schmidt, Baitzen 10 — Herm. Dau- terstädt Nächst, Crossen a. C. 2 — Gewerkschaft Viktor, Rauxel 25 — Weigel ». Lange, Grcissenberg i. Schl. 10 — H. Gaertner, Schönthal 5 - Fritz Heckcrt, Pc- tersdorf 3 — Franz Kozik, Cosel O. S. 5 — Alb. Welle» u. Co., Wyler 2 — Zuckersabrik 2lrteru. Ariern i. Thür. 12 — C. 21. Golletz u. Co., Grcissenberg i. Schl. 2 — Max Thomas, Bismarckhütte O. S. 5 — Westphal u. Brandt, Wandsbek l Frau C. Weiß, Namslau i. Schl. 1 — Adolph Liier, Halberstadt 5 — Eduard Rheinberger, Pirmasens 25 — Landwirt- schaslliche Handelsbank z uHaintchen 5 - Konstädter Preßhescjabrik Rosenthal u. Liebrecht, Konstadt 10 Wüstegicrsdorfer Leinen-Weberei und Spiunerei-Co., WüstcgierSdorf 1 — Räder u. Comp., Pattscheid 5 Friede. Kölsche, Kraqhammcr I — Glaswerke Gels- dorf G. m. b. H., Weißwaffer 19 - Hugo Baruth, Bromberq 5 - Hans Cicheler. Wesseling 2 - Wilhelm Engwitz. Glogau 3 Gewerbekasse Bad Oeynhausen 2 Heinr. Holtschmidt, Volmarstein i. W. 2 Stück. 8 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 18. Kriegsfürsorge und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons Goldschmidt. Llebei-Hitzung. Ci» Kessel vlatzt, wenn er libcrhiht ist, an seiner schwächsten Stelle. So ist es auch mit der erregten Stimmung eines Volkes. Die meisten halten ihre Nerven fest und suchen durch Vernunft das Fieber zu meistern. Aber die Vernunft ist leider nicht Allge- meingut. Immer gibt es Wirrköpfe, die nicht vor- handene Gefahren sehen, Unterdrückungen, die keine Wirklichkeit sind. Sie kämpfen dann mit schärfsten Waffen gegen einen vermeintlichen Feind. Selbstver- ständlich nützen sie nicht. Cs zeigt sich, daß diese Leute keine Augen in: Kopse haben, daß sie nichts als Nervenbündel sind, überhitzte Kessel, die an ihrer schwächsten Stelle, dem Gehirn, nicht mehr standhalten. Dr. Friedrich Adler, der Mörder des österreichi- schen Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh, ist ein Mann mit solcher Uebcrhitzung, mit einer Unvernunft, die sich der Folgen nicht bewußt ist, mit verschwomme- nem Blick und Verfolgungswahn. Seine Tat ist die Tat eines Menschen, der ein Gespenst sieht. In dem Augenblicke, wo er gegen dieses Gespenst anrennt, zer- rinnt cs in nichts und es zeigt sich die Wirklichkeit. Solche Gcdankenkranke handeln oft mit einer unver- ständlichen Plötzlichkeit. Nur der Irrenarzt kennt dieses Aufschnellen eines verzerrten Willens, dieses Losbrechen einer Tatkraft, die keilte ist. Cr kennt die Dunkelheiten und das Brodeln solcher Hirne, in denen sich ein Gedanke so lange fortspiimt, bis sic ihn nicht mehr halten können. Die Versonnenheit des Attentäters, seine wissen- schaftliche Arbeit, tvaren nichts als Ausdrucksformen eines unerhörten Ehrgeizes. So einfach dieser Mensch sich gab, so eitel war er. Cr konnte die Wucht seines Vaters nicht ertragen, der auch für die Feinde seiner Politik ein ehrwürdiger Mann ist. Die Klarheit des Vaters reizte den Sohn. Cr konnte über den Vater nicht hinaus. Die Gcdaukcnwclt des Vaters ist aus- gearbeitet, trägt der Wirklichkeit Rechnung und ist voll Menschensreundlichkeit. Der Sohn wollte etwas an- deres und cs blieb ihm nur der Abtveg in eine Theorie, die keine Hemmungen mehr hatte. Dieser Zwist von Vater und Sohn ist besonders fürchterlich. Der Vater ist imstande, bcn Sohn zu zügeln und zu belehren, der Sohn aber aufsässig, undankbar und nur darauf erpicht, liber den Vater himvegzucilcn. Die Folge ist jenes Verbrechen, das einen Mann traf, der keinestvegs eine eiserne Hand auf das Volk gelegt hatte, der nach bestem Gewissen handelte und auf seine Art vermeinte, dem Lande das Glück zu bringen. Irgendtvelche politische Folgen kann die Tat ei res derart überhitzten Menschen nicht haben. Die natio- nale Geschlossenheit Oesterreich-Ungarns hält stand. Sie tvird davon nicht im geringsten berührt. Der Kampfeswille wendet sich von einem solchen Verbrechen schnell ab tlnd wieder gegen den Feind. Cr achtet nicht auf die Aeußerungen des Irrsinns, denn er ist männ- liche Gesundbeit. Dr. Friedrich Adler hat der Sache, der er zu dienen meinte, nicht den geringsten Nutzen gebracht. Cr hat sie nicht einmal verschlechtert. Die ganze Welt ist von ihm abgerückt und nur die Ita- liener äußern in widerwärtiger Weise ihre blöden Rachegelüste. Dieses Volk, das die Kultur für sich be- ansprucht, hat eine Presse, wie sie schmutziger überhaupt nicht sein kann. * Denk! an unslsendct Golem Äslkum (llohlmundsfucW Galsm Golö iGokimund stück) Ligaroiien. Willkommenste Liebesgabe! Preis:Nr 3». 4 5 6 ojo 4 t> ö ö 1012 Pf.dLStuck einschließlich Krieg«aafa£hifl9 JM)5tück.feldpo3tmäßiß ver-packt. portofrei! 50 Stuck.feldposünäßi (1 verpackt, lOPt Poriio! Orlen!. Tat?ßk-uCi(ioreitenfabr..yenicl2e'Di,eßden. ] n!\, nugoZlen.noiIleiercii it SJmKönigj v3öc1 1$ Trus-ffrei* tiWP'A irusxrrei. few Immer noch haben wir uns nicht daran gewöhnt, diesen Kampf als einen Ausdruck der inneren Ein- mütigkeit aufzufassen. Wohl stehen die Truppen mit einheitlichem und großartigem Willen gegen den Feind. Das sind Männer, die sich nicht mit Kleinlichkeiten abgeben, die die Waffe schwingen und bei der An- spannung ihrer Muskeln ihren Geist auf ein gemein- sames Ziel schicken. Im Innern jedoch wollen wir wohl ebenso wie die Truppen die Niederringung des Feindes, doch begreifen viele nicht, daß diese Nicdcr- ringung das Bcscitelassen kleinlicher Verdächtigungen und des Neides erfordert. Damit soll nicht der Kritik das Todesurteil gesprochen werden. Sie ist nötig, wo es gilt, tatsächliche Ausivüchse zu beseitigen. Denn ncser Kamps darf nicht im Zeichen eigensüchtiger Ver- gehen ausgesuchten werden. Aber aufhören muß un- bedingt der Mißbrauch der Kritik. Sie darf sich un- möglich des Mittels der Anschuldigung bedienen. Sie nuß ebenso rein sein, wie sie reine Zwecke zu erstreben vorgibt. Sie muß genau tvie der Soldat an der Front mit offenem Gesichte dastehen. Die Schlcichwegpolitik ist das Schlimmste, was in dieser Zeit geschehen kann. Sie ist deswegen schon das Schlimmste, weil sie unge- recht ist, weil sie gar nicht gerecht sein kann. Denn eine gerechte Kritik ist eine ehrliche Kritik, die ihre Ziele glattweg nennt. Eine anders geartete Kritik ist ver- werflich. Sie führt zu Gerüchten und Vermutungen und schließlich zu Ueberhihungcn, die sich zwar jetzt nicht entladen können, deren Entladung nach Kriegs- schluß aber leicht möglich ist. Sic führt dazu, Rassen, Konfessionen, Stände und Berufe in Bausch und Vogen zu verurteilen. Geleistetes zu übersehen, Opfer zu 'mißachten, über Tüchtigkeiten hiuwcgzugehc». Sie trübt den Blick fiir die Tat des Einzelnen. Sie macht es sich sehr bequem; indem sie nicht auf die Einzel- heiten eingeht, zeigt sie eine einfache Angriffsfläche. Die sich ihr anschließen, können ohne Kopfzerbrechen Vorgehen. Sie brauchen sich nicht in die Verhältnisse zu vertiefen, sie nehmen ein Schlagwort auf und schreien cs weiter. And eine solche Kritik ist besonders ungerecht, wenn sie gegen Minderheiten loszieht, wenn sic die Stärke ihrer Gefolgschaft mißbraucht. Das ist kein Edelmut, das ist auch kein Zorn mehr, das ist Ueberhitzthcit, eigensiichtiges Streben. Immerhin ver- rennt eine solche Kritik in sich selbst, immer blinder wird sie. Wir können gar nicht genug davor warnen. Wenn wir aus diesem Kriege mit Hohem inneren Ge- halte hervorgehcn wollen, mit einer Verfeinerung unse- res Empfindens, so müssen wir alle unsere Absichten auf Gerechtigkeit stelle». Wir müssen den Kampf da draußen in uns fortwirkcn lassen, diesen Kampf mit seiner wunderbaren Opferfreudigkeit, seiner Nichtach- tung der kleinen Lebensgenüsse und seiner Einmütig- keit vor dem Tode. Was nützt uns der Krieg, wenn er nicht dieses Hinaufschraubcn unserer Cmpfindungs- welt und unserer Vernunft zur Folge hat? Krieg ist ja nicht nur Schwingen der Waffen, nicht nur Kampf zum Zweck des körperlichen Sieges, er hat einen großen geistigen Gehalt. Lille, die den Krieg so sehen, erhoffen von ihm eine Reinigung des Gefühls, eine ungeheure Großzügigkeit des nationalen Willens, ein verständnis- volles Beachten der Mitmenschen, kurz die Gerechtig- keit. Darauf zielen viele Wünsche, die während des Krieges ausgesprochen wurden, aber es ist notwendig, daß die Wünsche aller sich darauf richten. * Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Ge- schlechtskrankheiten hat kürzlich in Berlin ihre 14. Jahresversammlung abgehalten. Hervorragende Bckämpfer der Geschlechtskrankheiten kamen zu Worte. Man ist auf der Suche nach neuen Wegen, vor allen Dingen nach einer neuen Fürsorge, die sich möglichst des scharfen Eingreifens in die Selbstbestimmung ent- hält aber doch vorbeugend wirkt. Möge cs bald ge- lingen, die Volksscuchcn derart zu schwächen, daß die Fortpflanzung nicht mehr erheblich leidet. Mögen die schleichenden und widerwärtigen Kräfte besiegt werden, die die Menschen zur inneren Krüppelhaftigkeit und zum Irrsinn bringe». Aber mit der Fürsorge von seiten der anderen ist es nicht getan. Sie kann vieles bewirken, aber bei weitem nicht alles. Das meiste bringt auf diesem Gebiete die eigene Sauberkeit des Gefühlslebens zustande. Die Menschen dürfen nicht jeder Uebcrhitzung »achgcben, sie müssen Selbstbeherr- schung üben. Keiner wird den Widersinn begehen, der Natur das Recht aus Geltung abzustreiten. Aber die Natur ist in ihrem Wesen die Gesundheit selbst. Da- nach muß man sich richten. Pie Selbstbeherrschung muß dazu führen, daß der edle Wille der Natur sich nicht verkehrt. Dieser Wille zielt aus eine gesunde Fortpflanzung, aus eine brauchbare Bevölkerung und nicht auf Beschmutzung. Auch das wildeste Aufwallen des Blutes darf bcn Menschen der Vernunft nicht völlig berauben. Nach der Minute kommt die Dauer und es ist ein Irrsinn, die Minute ans Kosten der Dauer zu mißbrauchen. Das ja unterscheidet gerade den Menschen vom Tier, daß er voraussehend ist. Ein jeder sei Arzt seiner Seele und damit auch seines Kör- pers. Das ist die beste Vorbeugung. Wenn das ganze deutsche Volk so verfährt, kann die Seuche keine Triumphe mehr feiern. * Aus Uebcrhitzung folgt Abkühlung, folgt peinliches Erwachen. Ucberhitzt war die Stimmung in Rumä- nien. schief >var deshalb der .Kriegsentschluß, schwäch- lich ist daher die Kriegführung. Nunmehr kommt die Verzweiflung, der Iammcrschrei nach Hilfe. Der Stolz ist verflogen, der Katzenjammer bleibt. _ Kon- stanza, das die rumänische Regierung mit Riesennm- tcln zu einer bedeutenden Hafenstadt ausgebaut hmy ist den Rumänen entrissen worden. Das ist eine -tat von größter militärischer und wirtschaftlicher Bedeu- tung. Konstanza ist das .Hauptausfallstor für den rumänischen Getreide- und Petroleumexport. Cinrich' tungen über Einrichtungen zur Erleichterung und Be- schleunigung der Ausfuhr sind im letzten Iahrzehm hier geschaffen worden. Es war eine der Adern, die den rumänischen Körper mit dem russischen verband Diese Ader ist durchschnitten. Auch die Verästelungen nach dem Innern Rumäniens, insbesondere nach Buka- rest, sind zunichte gemacht. Die große Bahn, die von Bukarest über die schöne Donaubrücke nach Konstanza führt, bringt heute den Rumänen keinen Nutzen mchr- Wir sind' im Besitze eines militärischen und ww' schaftlichcn Stützpunktes, auf den Rumänien die gm!' ten Hoffnungen gesetzt hatte. Das ist die Folge einer Aeberhitzung, die im Falle Rumäniens noch peinlich^ wirkt, weil sie von Eigennutz ungeheizt wurde. Nahelm« Anrechnung des Kriegsdienstes ans das Dienst' alter der Heeresbeamten. Der durch Erlaß vE 2. Juli 1916 vcröfsentlichte Staatsministerialbesclmn' vom 17. Juni 1916, bettcffend Grundsätze über die AN' rechnung des Kriegsdienstes auf das Dienstalter P. Staatsbeamten, findet auf die Hceresbeamtcn mit ds> Maßgabe Anwendung, daß in Fällen, in denen r>n Entscheidung des Verwaltungschefs im CinvernehnA mit dem Finanzminister vorgesehen ist, diese durch da» Kriegsministerium im Einvernehmen mit der Reich-' finanzverwaltung zu erfolgen hat. Im übrigen wm die Anrechnung durch die Dienststellen bewirkt, die r die Festsetzung des Dicnstalters und des Besoldung^' dienstalters zuständig sind. — Hierbei ist nach folgendst Gesichtspunkten zu verfahren: Zu I der Grund say Berücksichtigt wird nur eine schlüssig »achgewicsem Verzögerung der Lausbahn, ausgeschlossen sind A>« spräche, die nur auf Mutmaßungen sich gründen. Os, der Berechnung der auszurechncndcn Zeit werden Voss teile, die durch Notprüfungen, Abkürzung der Vorderen tungszeit uftv. erzielt sind, gegengerechnet. — Zu 1 der Grundsätze: Dem Dienst beim Heer ist auch Dienst in einem dem deutschen verbündeten oder l’1 freundeten Heer usw. gleichzuachten. Nicht unter y Begriss des Kriegsdienstes füllt die Tätigkeit bei ew», wirtschaftlichen Kricgsorganisationen (Kriegs der gcsellschasten), der Dienst bei den Krankenverpw gungsstationen, soweit keine Verpflichtung für Fs Etappendienst übernommen war, sowie der Zivildiem in der Verwaltung der besetzten fremden Landcstc«' soweit der Beamte hierzu nicht von seiner vorgesetz«' Behörde zur Verfügung gestellt war. — Zu IV 0, Grundsätze: Sofern der Uebcrtritt gemäß Abs. 1 und - aus nicht in der Person des Uebertretendcn liegeE Gründen, oder weil sich die Folgen von KriegsbeM. digungen erst verspätet bemerkbar gemacht haben, "F, rechnung angezeiat y unmittelbar erfolgt, und eine Anrc scheint, entscheidet die oberste Rcichsbehörde. — ZF... der Grundsätze: Als Ergänzung ist der Staats»»»«,. rialbcschluß vom 30. September 1915 wegen der Ai>' rechnung der Friedensdienstzcit der Offiziere em vt«, -vy j j igtw v /.s gen. Wo hiernach über die Anrechnung bestimy. Zeiten und deren Voraussetzung bereits Vestinkm'!./, ist, kommen hierfür die jetzigen Vorschrw' getroffen ist. nicht in Betracht.- — Z. A.: v. Oven. Dienstprämie für Unteroffiziere, schuldeter Kriegsgefangenschaft noch vor der machung in die Heimat zurückgekehrten Kapitulant Den aus »»«.,, Mop'- lUUU/Utiy lll f)in.uvtyvivyvvvn' aAv kann, sofern sie unter Anrechnung der Zeit der gefangenschast eine zwölfjährige Dienstzeit zurüam F, haben, beim Ausscheiden aus dem Dienst als »»,,-. vsfizier die Dienstprümie nebst Zinsen gezahlt "H den. — I. 21.:'». Oven. $ Beurkundung von Sterbesällen. Im Sinne ^ § 14 b der Allerhöchsten Verordnung vom 30. IoM j„ 1879 betreffend Verrichtungen der Standesbeamten bezug aus solche Militärpersonen, die ihr Stande«^,, tier nach eingetretener Mobilmachung verlasse» y.j^< sind unter den im gleichen Verhältnis wie Regln' s.^- kommandeure stehenden Befehlshabern die Z?e'%c’ Haber aller Formationen zu verstehen, die nicht y wi(< qimentsverbande stehe». Außer z. B. den Jägers'" tonen, Trainabteilungen usw. gelten als solche Honen auch Kompagnien usw., die von ihren y^{(, neu abgezweigt sind und für die Dauer dieser j» Wendung selbständige — auch in der Verwalt»'>0^ sich abgeschlossene — Truppenteile bilden, dem»"«' > eigene' Dienstsiegel und Dienststempel führe«- F A.: v. Wrtsberg. ,ssst Ziviltragen aus Urlaub. Mannschasten (Au ‘yy- ziere »ud Gemeine) dürfen aus Urlaub nur dan>> kleidung trage», wenn die beurlaubenden Borgs! enebmignng dazu erteilt und einen Veruu M aus de» Urlaubsscheinen ausgenommen die G> über Be curla rbte Heeresangehörige sind vor Urlaub- -^c»' aus die erforderliche Zurückhaltung bei Geil J,,)» insbesondere über militärische Angelegenheiten, iveise». Allerhöchst mit Wahriiehmung l,u v, Wrisberg. Nr. 18. Deutsche Soldaten ° Zeitung. 9 Der Nationalstistung für die Hinterbliebenen der wi Kriege Gefallenen haben überwiesen: Stahlwerke Richard Lindcnberg 100 000 Mk, Richard Heinrich Cdelhvss 10 000 Mk. Baden. „ Unmittelbar über dem Dorf Bremgartcn bei Staufen spielte sich ein Fliegerkampf heftigster Art ab. 3mn dritten Male in diesem Kriege wurden feindliche Flieger zum Landen aus dieser Dorfgemarkung ge- swungen. Cs handelte sich um eines der vielen Flug- icuge, die es auf Freiburg abgesehen hatten. Mehrere deutsche Flieger verfolgten das französische Flugzeug, das, von Geschossen durchsicbt, .niedergehen mußte. Die beiden Insassen waren leicht verwundet und wur- den von den deutschen Fliegern, die mit drei Flugzeu- gen landeten, gefangengenommen. Aus dem brennen- den französischen Flugzeug heraus platzten zahlreiche darin aufgcstapelte Bomben. Mehrere waren beim Dorf schon abgeworfen worden, die im weichen Acker- boden nicht platzten. Die Franzosen warnten heran- kommende Leute vor dem Nahetreten. Während des Kampfes wußte manchmal die Bevölkerung nicht, wo- hin sie sich vor den auf- und niedcrschwebenden Flug- zeugen slüchten sollte. Glücklicherweise war kein Men- schenleben zu beklagen. Bei dem Luftkampf, der sich bei Umkirch bei Freiburg abspielte, wurde von einem deutschen Flieger ein französisches Flugzeug, das offen- sichtlich bereits von den Abwehrgeschützen getroffen war, abgeschoffcn und stürzte auf eine Wiese, ungefähr 15 Nieter oberhalb des Schlosses, herab. Beide In- sassen waren tot. Das deutsche Flugzeug, das die Verfolgung ausgenommen hatte, landete für kurze Zeit Hub flog dann weiter. Das am Donnerstag abend in Freiburg durch Bombensplitter verletzte 23jährige Dienstmädchen ist gestorben. Der Großherzog von Baden gab in einer Drahtung an den Bürgermeister hon Freiburg seiner tiefen Empörung über den Flieger- siberfall Ausdruck. Auch der Stadtgemeinde Donau- und von der Regierung erwogen und besprochen wor- den und es sind auch bereits verschiedene gesetzliche Vorarbeiten dafür im Gange. Auch die von uns ver- tretene „Vatcrlandsspcnde" arbeitet im Sinne dieser Fürsorgetätigkeit. Bayern. Am Namenstage der Königin von Bayern (15. Oktober) wurde der Königin ein Bildwerk über- reicht, welches das Ergebnis einer Nagelung des ge- samten Hofes und der ersten Kreise der Münchener Be- völkerung darstellt. Die Herstellungskosten hat der dritte Sohn der Königin, Prinz Karl von Bayern, übernommen. Als Reingewinn bei der Nagelung er- gaben sich mehr als 12 000 Mk., die der von der Köni- gin gegründeten Kricgsarbeitsstütte zur Verfügung gestellt werden dürften. Das Bildwerk ist wohl das eigenartigste Namenstagsgeschcnk, das bisher einer Königin daracbracht worden ist. Das Ergebnis des Opsertages in Bayern liegt nunmehr im ganzen vor. Cs betrug 2 380 000 Mk. Ein Drittel davon wird für die von den Gemeinden aufgebrauchten Kriegswohlsahrtszwccke verwendet, der übrige Teil zur Unterstützung Verwundeter und er- krankter Krieger und die Kriegsgefangenen-Hilfe ver- wandt. Ein Goldfund von 8600 Mk. wurde bei der un- längst verstorbenen ledigen Elisabeth Schwamm in Klingenmünster gemacht, die den Betrag neben 20 000 Mk. anderem Geld und Papier in einem Schrank verborgen hatte. Elsaß-Lothringen. Wiederholt ist von der ehrlosen Rolle erzählt worden, in der sich der bei Kriegsausbruch nach wurde eine große Ausstellung der Kaninchenzucht er- öffnet. In hundert kleinen Ställen haben die Ber- liner Regimenter und Lazarette an 3000 Stück ihrer langohrigen kleinen Freunde untergebracht, um der Bevölkerung zu zeigen, wie mit den kleinsten und dürf- tigsten Mitteln eine bedeutende Fleisch- und Fell- Nutzung zu erzielen ist. Man steht Prachtstücke in Zucht und Schwere. Besonders die 20 Pfund schweren „Belgier" und die schlanken „Russen" schneiden gut ab. Auf Abbildungen sieht man Kaninchen, Schafe, Ziegen, Hühner, Gänse und sogar Schweine in ihren Zuchtställcn, die den Soldaten bei ihrem schweren Dienst so manche Freude und Kurzweil vermitteln. Hannover. Der Haus- und Grundbesitzerverein in Hannover will für seine auf dem Felde der Ehre gebliebenen Mitglieder ein Helden- und Ehrenbuch anlegen. Cr hofft, daß viele Haus- und Grundbesihervereine sein Beispiel nachahmen werden. Auf unsere ostfriesischen Inseln erfolgte ein ergeb- nisloser Angriff feindlicher Wasserflugzeuge. R h e i n l a n d - W e st s a l e n. Die Wanderausstellung „Die Kunst im Kriege", veranstaltet vom Deutschen Museum für Kunst in Han- del und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen), auf der die „Vaterlandsspende" auch einen von Herrn Architekten Endell-Verlin gefertigten Entwurf eines Crholnngshcims ausgestellt hat, befindet sich in Flens- burg und ivird von hier aus im Monat November nach Düsseldorf verlegt. Provinz Sachsen. Der Fabrikbesitzer Otto Donalics hat seiner Vaterstadt Zeitz 150 000 Mk. zum Vau einer Frauen- berussschule überwiesen. Feldgraue Zimmcrleute. pi>ok.Leipz.prcss°.Büro. Feldgraue Tischler. ^chingen hat der Großherzog seine Anteilnahme aus- Sedrlickt. . Der "kürzlich in Heidelberg verstorbene berühmte stliniker Exzellenz Czerny hat wenige Wochen vor stinem Tode an den Vorsitzenden des Bundes deutscher Bvdenreformer Adolf Damaschke einen Brief gerichtet, >t dem er sein sozialpolitisches Bekenntnis niedergelegt pat. Aus diesem jetzt bekannt gewordenen Briefe ist wlgende Stelle bemerkenswert: „Wir müssen jetzt dafür wrgr», daß die Hunderttausende hcimkehrcnder Krie- lftr durch Bodenspekulanten und unbezahlbare Mieten von ihren Wohnstätten Vertrieben, zu Geivalttaten Breiten und in Enttäuschung und Verbitterung ver- lollen. Die Gefahr ist diesmal um so größer, >veil seit cf Jahren verhältnismäßig nur noch wenig gebaut worden ist. Cs miissen aber schon jetzt das Reich, die Staaten und Gemeinden dafür sorgen, daß für die Mnkehrenden Krieger Heimstätten' bereitstehen, oder Mch errichtet werden können. Cs ist eine Riesenaus- jwde, die noch nicht von heute ans morgen gelöst wer- . kann, aber die erste und wichtigste Friedensarbeit Muß, wenn nicht Millionen tapferer Krieger, die M Blut für unsere Rettung eingesetzt haben, einer im- sstlbaren Reichsverdrossenheit anheimsalle» solle»! Da- Ä Frauchen >vir zunächst ein Heimstättcngcsetz von sstllchs wegen, aus dem die anderen Behörden bauen »neu. Und wenn wir nach Beendigung des Krieges UmalS eine Millionenanleihe für Heimstätten auf- I^nen müßten, so wäre das die beste Kapitalanlage, fi f das Reich im Interesse seiner Zukunft ^ machen Dazu gehört aber, daß die Bodenspekulanten .. ^geschlossen iverden, und dafür dürsten die Ersah- 9cbc *!- n Kiautschvu wohl die beste Grundlage ab- ci. Fürsorge für die heimkehrenden Krieger ist J* der wichtigsten Fragen. Sie ist bereits in ein- ' deiider Weise von allen beteiligten Organisatioiien Frankreich entwichene ehemalige Bürgermeister von Kolmar, Daniel Blumenthal. drüben gefällt. Neuer- dings ivird berichtet, wie er einen vor Verdun in französische Gefangenschast geratenen verwundeten elsässischen Soldaten, den Sohn des Hagenauer Stadt- baumeisters Stock, persönlich zu berede» suchte, seinem deutschen Vaterlands abtrünnig zu werden. Der so schimpflich Angegangene lehnte aber das Ansinnen mit der Berufung aus den Treueid, den er (wie Blumcn- thal!) geschworen habe, ab. Der Auftritt machte einen solchen Eindruck ans die Umstehenden, daß ein fran- zösischer Oberst an den wackcrn Elsässer herantrat und ihm die Hand mit den Worten reichte: „Recht so, Mann! Vor Ihnen habe ich Respekt!" Blumenthal aber zog, >vie nian in den Reichslanden sagt, mit ab- gcsägten Hosen ab. Der elsässische Soldat wurde später in die Schweiz gebracht, und so gelangte sein braves Verhalten zur Kenntnis weiterer Kreise. Mecklenburg und Oldenburg. Am 18. Oktober waren es hundert Jahre, daß der Crblandmarschall Ferdinaiid, Reichsfrciherr zu Malhan- Penzlin, auf seinen Gütern als erster in Mccklen- bürg die Leibeigenschaft aushob. Zu», Gedächtnis an jene pflichttreue Tat ließ der Crblandmarschall Reichs- sreiherr Johannes Malhan an diesem Crinnerungs- tage seinein Vater einen Gedenkstein auf dem Penz- liner Mühlcnberg errichten. Preußen» V r a >, d e n b u r g. Der Kaiser weilte aus Anlaß des Geburtstages der Kaiserin in Potsdam. Cr »ahm im Reichskanzler- palais zu Berlin einen längeren Vortrag des Reichs- kanzlers entgegen. In dein festlich ausgeschmttckte» alten Excrzierhaus des 2. Garde-Regiments in der Karlstraße in Berlin Sachsen. Die sächsische Werkzeugmaschinensabrik Bernhard Cscher A.-G. in Chemnitz stiftete 175 000 Mk. für Arbeiterwohlfahrtszwecke. Württemberg. Der französische Heeresbericht vom 13. Oktober nachmittags lautet: „Luftkrieg. Eine französisch-eng- lische Gruppe von 40 Flugzeugen beschoß die Mauser- Werkstätten in Oberndorf am Neckar, 4340 Kilogramm Geschosse wurden abgeworfen und ihr Einschlagen in die Ziele beobachtet.' Sechs deutsche Flugzeuge wur- dei, im Laufe der von ihnen zur Verteidigung der Werkstätten eingeleiteten Unternehmungen abqe- schoffen." Die amtliche deutsche Feststellung demgegenüber lautet: Von den 40 englisch-französischen Flugzeugen yabei, 15 Oberndorf erreicht uiid etwq 60 Bomben dort abgeworfen. Die übrigen seindlichen Flugzeuge »»ir- den durch die Angriffe unserer Flieger zerstreut und warfen ihre Bomben wahllos aus Wald, Wiesen und zahlreiche kleine Ortschaften ab. Militärischer Sach- schaden ist weder in Oberndorf noch anderswo ent- standen, sonstiger Sachschaden war gering. Der Be- trieb der Fabrik wurde nicht gestört. 3 Personen wur- den getötet, 7 verletzt; sie hielten sich im Freien auf und wurden durch Bombensplitter getroffen. — Von den 40 Flugzeugen wurden durch unsere Flieger und Erdabwehr 0 ab'geschossen, die in einer amtlichen Niel- düng aufgezählt werden. — Von unseren an den Lust- käinpsen 'beteiligten Flugzeugen ging keins verloren, kein Insasse unserer Flugzeuge wurde getötet oder auch nur verletzt. Die Niederlage des Feindes im Lustkampf war vollkommen. Deutsche Soldaten -- Zeitung. Nr. 18. vebcn Weit — heimatwürts! — H e i n z r u d o l s Borg wardt. schon die sünste Bombe. Aber sehen Sie? Jetzt hat Bünau dort allmählich fast die Höhe des Engländers erreicht, und jetzt wendet er und kommt hierher zurück. Jetzt uürd der Kamps losgchen. Armer Vünau!" „Aha, jetzt macht sich auch der Engländer bereit! Cr geht gerade aus ihn los!" rief der Hauptmann. „Und Bünau weicht aus und steigt höher! Da! haben Sie so et>vas von Stcisflug schon gesehen, Herr Hauptmann?" „Noch nie! Aber der Engländer geht ihm nach! Da knattert auch schon sein Maschinengewehrseuer!" „Bis jetzt hat es noch keinen Schaden getan. Bünau wechselt unausgesetzt seine Höhe. Lichtung! Mieder geht er im Steilflug hoch! Jetzt ist er nahezu über den» Engländer! Verdammt! Er muß getrofsen sein, er stürzt!" Dicht an dem Doppeldecker vorbei siel in der Tat das Flugzeug Biinaus wie ein Stein hernieder, und im Augenhlick, als beide sich in ungefähr gleicher Höhe besauden, hörte man einen kurzen scharfen Knall. „Das war Biinaus Büchse!^ ries der Major. „Seine einzige Masse! Eine Büchse gegen zn>ei Ma- scbinengewehrc! Es ist tollkühn, es ist 'ein Unsinn, aber > es ist herrlich! Da! Noch ist Vünau nicht verloren! I Sehen Sie? Er hebt stcb wieder! Und der Engländer « ja zuin Teufel, >vas ist denn das? Der scheint ja abstreichcn zu wollen, die Flucht zu ergreifen! Ist da^ denkbar! Ist das möglich?" „Cs ist so, es ist Tatsache! Aber Bünau verlegt ihm den Weg! Sehen Sie, Herr Major? Der Eng- länder weicht aus zum zweitenmal! Nach dem Meere zu geht er jetzt!" „Und Bünau schneidet ihm nochmals den Weg ab, da, da! Das war wieder seine Büchse! Hurra, der Engländer taumelt, er wird landen müssen!" „Nein, er ist schon über den Dijnen! Cr will au, die See hinaus, das ist klar." „Cr wird sie auch noch erreichen, obwohl er, der Teufel weiß warum, fortwährend nicdergcht. Cr hoff» jedenfalls auf Hilfe von den Torpedobooten, die heute morgen hier bombardiert haben, aber durch das Feuer unserer Küstenbatterie rasch zurttckgescheucht wurden. Sehen Sie? Da rennt schon ein halbes Dutzend unserer blauen Jungen von der Matrosenabteilung ä»1» Strande hinunter, um ein Boot loszumachcn. Klatsch! Da liegt der Engländer aus dem Wasser, und Bünau ist über ihm! Unsere Blauen sind im Boot — jetzt cs flott, sic gehen hinaus." Eine Viertelstunde darauf hatten die Matrosen das englische Flugzeug erreicht uud bargen cs. Sie ließe» sich dabei nicht im geringsten durch ein paar Kanone»' schüffe stören, die drüben von einem Torpedoboot abge' feuert wurden und das Wasser hoch aufspritzcn licßci» ohne Schaden anzurichten. Bei der Untersuchung des erbeuteten Flugzeuges stellte sich heraus, daß sein F»>? rer, ein englischer Seeoffizier, aus Biinaus Büchse einen Kopsschuß erhalten hatte, durch den er auf des Stelle getötet worden war. Der zlveite Schuß »»" Biinaus Doppelbüchse hatte dem Piloten, der nach dein Tode seines Offiziers den Apparat zurückzusteuern ver- sucht hatte, die rechte Schulter durchbohrt, so daß ct außerstande war, sein Vorhaben zur Ausführung 3» bringen. Auch Vünau und sein getreuer Hendrich- hatten von dem Kugelhagel aus den Maschinengewehre» des Engländers Verletzungen erhalten, die jedoch «»* leichter Natur waren. Das Flugzeug Biinaus war dagegen so stark zerschossen, daß es, wenn auch zur N»> noch gebrauchsfähig, doch einer längeren Reparatur vc" durfte, um ivieder mit Sicherheit Dienst tun zu könne»- Der Lohn Biinaus für seine verwegene Tat, für ei»»» der schönsten Fliegcrsiegc, die in diesem Feldzug deut- scher Wagemut mit unerschütterlicher Cntschloffeiihe» lind Gefahr erfochten hat, war die Erfüllung seine- .herzcuslvuilsches, nunmehr eines der modernen Kamp,' flugzeuge z>l erhalten, mit dem er noch eine Reib» feindlicher Flieger zu Fall brachte. Eine kulturgeschichtliche deutsche Erinnerung briwss Kurd v. Strantz in der „Wehr". Mindestens seit l-"t lallt Stadtrechnung übersandte der Rat von Nürnberg ein prächtiges Schwert alljährlich nach Lüttich ,»», Brüssel. Diese Aebung lvurdc bis zum rühmlosen C»»» des alten Deutschen Reiches (180b) aufrecht erhall»»; Warum? Nürnberg war die tatsächliche Hauptstab Ostfrankens und Lüttich >vie Brüssel die Hauptsüidd des gcistlicheil uild iveltlichen Westsranken dcutschs» Stammes. Lüttichs Vorstadt Heristal ist die Wiege d»' karolingischen Kaisergeschlcchts, also auch unseres alt» Reiches, die auf rein deutschem Boden lag lliid lieg trotz der äußerlichen Wallonisterung, d. h. Vcrwelsch»»,-! der alten Maassrankcn im späteren Mittelalter, die »» den Rhein- und Mosclsranken eines Stammes st"^ Zum anderen sächsisch-friesisch gemischten Zweige 0 f hören die Vlamcn, und Briissel wurde die Haupts»»! des vlämischen Brabant und Hoslagcr der burguuH scheu Hcrzöge der Gesamtniederlande von T)cr' Booncn (Boulogne), Kales (Calais), Dünkirchen » zum Dollart, der das preußische Ost- vom hollündisad. Westsriesland scheidet. Diese uralte Schwcrtgabe »O das Sinnbild der »och bis ins vorige Iahrhurw empsundenen Stannnesgemcinschast, >vo Belgien • V, ungeschichtliche Name ist eine zielbewusste sranzöst,»^ Erfindung, vblvohl die alten Velgen Galliens » , Eüsars sachkundigem Zeugnis Germanen waren -7 »v.(l0 so ein Glied des Deutschen Reiches, lvie die frännl » Reichsstadt an der Pegnitz war. Cs ist wohl recht zeitgemäß, diese Erinnerung »?, der ins Gedächtnis unserer kriegerischen Zeit V" ,ch zurufeN, lvo wir Belgien nach des Kanzlers AuslpsZ^ dauernd vom englisch-sranzösischen Fremdjoch haben und das alte, voil den Westmüchteu abhaug ^ Belgien ebensowenig dulden lverdeil lvie die ‘ Vergewaltigung unserer vlämischen Brüder, , Nürnberg über vier Jahrhunderte lang den 9» c(v,i samen fränkische» Stammesgruß in einem rea»ny Geschenk ebenso lvie den angeblichen Wallonen L>»> ^ übersandte, die hochdeutsche Franken sind. Kevng^ heißt Wallone bloß Vcrwelschter, >vas auch tat,»»..,, richtig ist. Sie lvolltcn eben mit Recht keine Z,„ sein.' Leider haben die deutschen Reichssürsten rtU bischöflichen Stuhle gerade diese Verlvelschung dert, da sie den deutschen und holländischcir Pro m („i tismus durch die Anlehnung, alich die kultur» » (,,n Frankreich freilich reichs- und vvlksverräterliw j,j,' bestell zu bekämpfen glaubten. Aehnlich handelte' spanischen Gewalthaber i» den übrigen südlich»» J gja»'. landen, um dadurch erst recht den französisch»» , hervcizusühre». Bekanntlich ist das heutige noch ein Rumpsstück der alten deutschen Siidn>». .chslw Stidslander», d. h. Artrecht (Artois), das „ pn» Kammerich (Eambrai) und der Südhennega» Nr. 18. Deutsche Soldaten - Zeitung. 11 Schicksal des zuerst gestohlenen Elsasses. Ryffel (Lille) und Rodebeck (Roubaix) sind alte flandrische Gewerbs- städte, auf deren Zinnen wieder das alte Reichsbanner weht. Bayern halten die Wacht. Die Wittelsbacher waren im Mittelalter schon einmal die Herren eines großen Teiles der Südniederlande, bis die Gräfin von Holland und dem Hennegau, die unglückliche Iacobüa von Bayern, den Ränken des burgundischen Neben- buhlers unterlag. Doch die Rache ist gekommen, und die Geschichte ist das Weltgericht. Xlnfere Feinde und - wir. Das von der französischen Heeresleitung vor kurzem erlassene Vartvcrbot für alle Angehörigen des Heeres veranlaßte das Schützengrabenblatt „La Fusüe" zu einer Rundfrage, in welcher zahlreiche französische Berühmt- heiten um ihre Ansicht betreffs des Soldatenbartes be- fragt werden. Einige der Antworten sind von so un- gewollter Komik, daß sie als Musterbeispiele des sran- een Schwulstes eine Erwähnung verdienen. Der iker Maurice Barräs ist der Ansicht, daß der Verlust des Vartschmuckes nicht genug betrauert werden könne: „Der Bart war ein heiliges Sinnbild. Cr Pslanzte in das Fleisch unserer Soldaten eine sagen- hafte Größe. Er war ein Teil des Krieges und unserer Tapferkeit. Jetzt aber >vird er entwurzelt, und sein Ruhm ist tot. Doch cs erscheint mir als Siinbc, das abgeschnittene Sinnbild einfach sortzuwerfen. Darum schlage ich vor, daß jedem Soldaten von der Heeres- leitung ein Leinwandsäckchen in der Länge von 20 mm und der Breite von 15 mm geliefert wird, um darin die Bartleiche auszubewahren? Roch wehleidiger und Poetischer äußert' sich der bekannte Dramatiker Henri Bataille: „Wieder schwindet ein Teil unseres Selbst, darf ein Anführer keine linkischen Bewegungen haben, nicht ungeschickt sein, nicht polternd, nicht rauh, aber auch nicht zu weich sprechen. Wenn seine Stimme nicht trägt, werden seine Befehle nicht verstanden werden, wenn ihr die rechte Betonung fehlt, wird sie nicht den gewünschten Eindruck machen. Aus diesem Grunde ist es mit Freuden zu begrüßen, daß Paul Mounet von der Comödie-Francaise den Auftrag erhalten hat, die jungen Ossiziere in die Geheimnisse der Schauspielkunst einzuweihen." Unsere Feldgrauen kümmern sich sehr um andere Dinge. Ein Soldat aus Flandern schreibt: Heurigen Winters wurde in Zeitungen vorgeschlagen, Weißdorn- Hecken nicht zu beschneiden, damit diese Hecken mehr Früchte für Musbcreitung geben. Hier an der flanderischen Front sind säst alle Bauernhöfe mit Weiß- dornhecken umgeben, in Belgien wie in Frankreich. Diese Hecken sind zum guten Teil seit zwei Jahren nicht mehr beschnitten worden und strotzen derzeit förmlich von Früchten. Würden diese Früchte allgemein gesam- melt, so müßte das nicht nur viele Zentner, sondern viele Wagenladungen für Musbcreitung ergeben. Diese Früchte sollten gesammelt werden. Mit dem einfachen Beseht an die Truppenteile wäre da nicht viel erreicht, denn einmal kann der Frontdienst wegen solcher Sachen nicht unterbleiben, und zweitens würde ein Befehl, der- artige Sammlungen in der Ruhezeit vorzunehmen, höchsten Unwillen erregen. Würde aber die Sache kauf- männisch geregelt, unter Beihilfe der Militärbehörde, und würden die Soldaten für die Sammlung entspre- chend bezahlt, so wäre cs nicht allzu schwer, diese ,yrucbtc nutzbringend zu verwenden. An Verpackungs- mitteln fehlt cs nicht. Der Versand wäre nicht zu teuer, da ja viele Wagen beladen würden, die sonst leer zurückgehen. Cs wäre gut, wenn unsere Heeresverwal- tung diese Anregung berücksichtigen würde. Die Bctteiibrücke über den Bug bei Krylow. Ät sich auf im Unbestimmten. Der Bart war das ?est sowohl süßer wie mutiger Erinnerungen. Wenn Krieger heimkchrcn wird, wird die Gattin trauern "»d ihn nicht wiedererkennen." Eine ganz andere Ton- schlägt der General Cherfils an: „Wir dürfen", so ">st er aus, „das Ereignis nur vom rein militärischen vder besser gesagt vom rein wissenschaftlichen Stand- punkt betrachten, da dieser Krieg ja bekanntlich ein Krieg Wissenschaft ist. Das Verbot hat einen rein mili- 'urischcn Zweck. Der Durchschnittsbart eines Soldaten nämlich mindestens 60 Gramm. Wenn man be- daß wir an der Front rnnnrterbrochen 2 9181- "viien Mann stehen haben, so beträgt das Gesamtgc- M>t ihrer Bärte nicht weniger als 120 000 Kilo. Mrum war cs natürlich, daß unsere oberste Hecres- p>tung sich entschloß, die Armee von diesem Gewicht r befreien, das sie beim Sturrnanqrisf unnötig be- lc9">crtc! ..." ^ Schauspielkurse für sranzösische Ossiziere. Im Oeuvre" vom 16. Sptember finvet sich folgende 918t- ,"ung, die für die Aufmachung der französischenVater- kin!, Angabe kennzeichnend ist. „Der französische Sol- ist keine Drahtpuppe. Um ihn im Schlachtgctümmel „ "zureihen, muß man seine Nerven aufrcizcn und sich o?.sejn Gefühl richte». Man kann sehr tapfer sein, i?'® es gerade zu einem Meister der Sprache gebracht tz puben. Wenn man aber im Feuer will, daß der i>l°v>at seine Kräfte anspannt, mehr leistet, als ihm die i(J,c Pflicht gebietet, dann muß man seine Leute mit I«N»r-ißen N'isse». Es miisse» einem Worte zurVer- «bi!!"? stehen wie das berühmte: Die Toten stürmen! ,, anfeuernden Zurufe, die der Hauptmann de kialoux noch fand, während die letzten seiner Gas- ^ic m ichvn um ihn herum zu Bode» sanken, Worte, p»k> die vorschriftsmäßigen Befehle hinausgreisen Kunden, Theaterworte, um es kurz zu sagen. Auch Ein anderer Feldgrauer schreibt: Gibt es denn vor dem Feinde etwas anderes zu holen außer Lorbeeren? O ja. In dem Abschnitte, wo wir liegen, gibt es Hasel- nüsse, die jetzt zeitig sind und eifrig gesammelt werden. Dichter Wald reicht bis hinter den vordersten Graben der Stellung. Cs ist daher für einzelne Leute mög- lich, i» den Wald zu schlüpfen und de» zahlreichen, ge- schüttelt voll hängenden Rußstrüuchen einen Besuch ab- zustatten. Saust auch manchmal eine feindliche Granate in die Biische, so tut das dem Sammeleiser wenig Ab- bruch. Täglich mehrmals kommt einer an und hat wie- der säst ä ganz Sandsackl voll brockt". Schaut man dann nach Eintritt der Dunkelheit in einen der Unter- stände, so sieht man die Krieger beim Scheine einer Kerze beisammen sitzen. In der Rechte» hat jeder das „Griffest«:", nimmt von dem großen Haufen, der am Tische ausgcschüttct ist, eine Ruß nach der anderen. Aus der Zeltbahn oder der Schlafdccke werden die entschülten Riiffe in die Sonne gelegt und getrocknet. Run schmecken sie trefflich; nur können uns so manche Woche jede» 918tt«g eine seine Nachspeise leiste». Etwas zum Nachdenken Ein Wort an die unten und die oben von einem deutschen Sozialdemokraten, ein bei der Franck'- schcn Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, für 30 Psg. er- schienenes Heftchen, welches wir kürzlich unser» Lesern warm empfehle» konnten, führt als Lcitwort eine Briefstelle Friedrich Engels an Karl Marx. Sie lautet: „Diese Engländer sind in ihren demokratischen Forme» viel gewissenloser als wir redlichen timiden (überängstlich gcwiffenhasten) Deutschen." Es schließt mit folgenden beherzigenswerten Sätzen: 1 Wir wissen nichts von der Zukunft. Jetzt ist alles Gegenwart. Jetzt tobt der Krieg uins neue Deutschland. Wir stehen im Mittagsglast des letzten Ringens um unser gemeinsames Vaterland, das wir mit seinen Städten und Dörfern, Bergen und Flüssen, Wäldern und Heiden mehr lieben, als wir es mit der „timiden" Bedenklichkeit des deutschen Gemüts zuge- stehcn wollen. "Immer schon haben wir eine Liebe zu dir gekannt. Bloß wir haben sie nie mit einem Namen genannt." And da weiß ich nicht, warum viele von uns noch entrüstet aufschreien, nachdem man uns alles Land draußen in der Welt geraubt hat (sintemal man uns in Europa selbst nicht an die Rippen konnte) — wenn Politiker aller Parteien mit Ablehnung aller heißhung- rigen Wünsche greifbare Garantien verlangen gegen eine ähnliche Einkesselung unserer Väter, Mütter, Brü- der, Schwestern und Kinder, wie sie jetzt unter Eng- lands Leitung an uns verübt wurde. Ich weiß auch nicht, warum die Männer der Rech- ten die Sozialdemokraten mit dem haltlosen Vorwurf belasten, sie verlängern den Krieg durch ihre Friedens- Versammlungen. Diese Friedensversammlungen waren bis jetzt wahre Jungbrunnen nationalen Selbstündig- keitsgesühls und weckten keineswegs die Lust nach einem Frieden um jeden Preis, riefen vielmehr die Herzen zum Widerstand gegen die geringste Vergewaltigung des Vaterlandes miss And darum frage ich: Warum schweigen jetzt nicht die geist- und temperamentvollen Haudegen der Rechten und warum sparen nicht die nach der Gerechtigkeit dür- stenden Kämpfer in den Redaktionsseffeln der Linken ihre Kraft für spätere Zeiten und ballen die Voltstärken ihrer Herzen nicht zusammen zu einem einzigen Blitz- und Donnerschlag des Geistes, der mit der Waffen- wucht unserer getreuen Brüder an der Front zusammen die sämtlichen Hauptfcinde, vor allem aber England, ins Angesicht träfe, daß es ihnen auf immer verginge, uns knechten, knebeln, aushungern zu wollen?! Ich habe dieser Tage in vielen deutschen Städten lange Züge von Frauen gesehen, die vor den Lüden im Regen geduldig warteten, bis eine jede das Ihre bekam. And wenn eine unter ihnen manchmal schimpfte über die Belästigung des Kriegssozialismus, so konnte ich ihr nicht böse sein. Der Muttertrieb, der sür die anderen zu Haus, für die Kleinen, deren es ost nicht wenige sind, zu sorgen hat, heiligt doch jedes böse Wort, auch wenn der Zorn an die falsche Adresse geht. Denn die rechte Adresse ist England. Aber wenn ich Männer höre, die maulend und seufzend fragen, warum denn noch nicht aufgehört würde, dann steigt mir die Galle. Nicht die Kriegs- zicle der Konservativen und nicht die Friedenspropa- ganda der Sozialdemokraten verlängern den Krieg, son- dern der Wille der Feinde. Wir überschätzen wieder einmal den Einfluß unserer Stimmung auf die Absichten unserer Herren Gegner. Sie wollen uns besiegen und vernichten. Nichts Geringeres. Da kann der Mensch mit Blut in den Ader» und mit Mark im Rückgrat doch nur handeln wie der Ge- neral Wrangel bei Vauchamps Anno 1814. Cr schien rings eingeschloffen, als aber der französische Parla- mentär, der ihn zur Acbergabc aussorderte, sich heraus- nahm, direkt die Mannschaft anzusprechen, ries Wrangel seinem Wachtmeister zu: „Schieß ihn tot!", nahm das Regiment zusammen und brach durch. Am Tage der Ernennung Hindenburgs zum Gc- neralstabschef. A. F. Etwas zum Lachen. Nochmals köllschen Humor aus dem Felde. Beim Vorgehen siel der über zwei Zentner schwere Köbes bis unter die Arme in ein Wafferloch. Lachend zogen ihn zwei Kameraden heraus. Da meinte er: „Ct süht doch immer besser uns, wam mer sreschgewäsche und gcbaad in en neue Stellung geiht." Beim Vorsinden einer ganzen Aniformsammlung eines höhern französischen Offiziers sagte Tünn zum Pitter, der im Nebenberuf Präsident einer Kölner Karnevalsgesellschast ist: „Jetzt kanns do dinge ganze kleine Rat ob zehn Iohr neu uusstaveere." Etwas zum Raten. Er war cs mit K—r, F—l und S., In unser» Herzen wird er stets es bleiben. Wir aber sinnen unterdeß, Wie seinen Rainen wir umschreiben, Ich hab's: ich nehme einen Block, zerlege ihn in seine Teile, die ich, nachdem ich eingesügt zwei e, zurechtzuschieben mich beeile. Auslösung in der nächsten Nummer. Auflösung des vorige» Rätsels: Dienen; Fahneneid. Etwas zum Merken Sparsamkeit kann die Tochter der Weisheit, die Schwester der Mäßigkeit und die Mutter der Freiheit genannt werden. Sie stellt die Selbsthilse in einer ihrer besten Formen dar. Smiles. 12 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 18. njäd 14BI£1TEN schützen bei Wind und Wetter vor Erkältungen u. lindern Husten ».Katarrh. Als durstlöschen des Mittel leisten sie unschätzbare Dienste Senden Sie daherLhren Angehörigen an die %ont Wybert,Tabletten. Diese sind unseren Kriegern eine hochwillkommene i : ilMIIIB Feldpostbriefe mit 2 oder l Schachtel Wybert-Tabletten kosten in Ulen Apotheken und Drogerien Mk.2. oderT. DL« besten Armee ~ Uhren —. 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LmMlsms MthrichrmMr ilkkMMlUrist Dpf „ÜBimanOsmenör «S O. sdf 8«»« oon SFKolnnoshnFcn (Bf ilFliM MsrüFWiilM 4 Jahrgang. Nr. 19. Berlin, den 8. November 1916. Einzelnummer 1V Pf. Erscheint Ivöchentllch. — Durch jede Postanstalt zu beziehen. - Bezugspreis: vierteljährlich 1,30 M. monatlich 45 Pf. ausschliehlich Bestellgeld, isllr Soldaten bei Sammelbestellung Borzugvvrci« zu ««kragen unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Vertretern. Die Mitglieder der Vereine „Vaterländischer Frauen-Verein" und „Baterlandsspcnde" (E. V. JB': Gewährung von ErholuugsKure« sllr deutsch« Kriegsbeschädigtes erhalten die Zeitung zum Vorzugspreise von 1,~ M. vierteljährlich. Deutsches Unterseeboot bringt ein englisches Bewachungsfahrzeug auf. 9tad) einer Original,eich», v. srurt Hassenkamp. Krieg und Schule. i„ i. ^b^lchcs Verdienst die Schule für Geist, Erziehung Kräftigung des deutschen Volkes zum Kriege hat, ei. >n Deutschland längst anerkannt. Es siel in dieser Achtung schon einmal das schöne Mort, der Volks- -mllehrer habe die Schlacht von Königgräh gewonnen. Schule ist in Deutschland immer der Ausgabe ge- ^ geworden, die Volkskrast und Wahrhastigkeit des deutschen Volkes zu sördcrn, den Grund zu lcgcu siir die höhere Stuse in dieser Beziehung, das ist die Dienstzeit im Heere, die man ja selbst mit Recht als eine Volksschule bezeichnet hat. Das klingt nun wieder ganz nach Militarismus. Aber dieser ist nicht der eigentliche Zweck unserer Schule, wenn wir ihr auch znbilligcn müssen, das, sie vaterländischen Geist, ofscnen Sinn für die Ansorderungen des Lebens, Fähigkeiten zur Erfüllung vaterländischer Pflichten weckt, wie das so herrlich in diesem Kriege zum Ausdruck gekommen ist. Und der Krieg hat noch weiter fördernd in dieser Richtung gewirkt, die Schule selbst wesentlich beein- flußt in ihrer Stellungnahme zu manchen Zweigen der Ausbildung des Geistes und des Körpers. In letzterer Hinsicht haben die Bestrebungen der Iugendausbildung viel Anregung gegeben und die Schule mitgerisscn, so- daß jetzt erfreulicher Weise neben den älteren Jahr- gängen der höheren Schulen auch die Fortbildungs- >1 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 19. Ji ZZaterlanöSsHende E B. zur Gewävruns von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) Die außerordentliche Mitgliederversammlung hat am 20. d. M. im Reichstagsgebäude folgendes be- schloffen: I. Der Verein heißt in Zukunst „Vaterlands- spcnde". Bei Veröffentlichungen wird hinzugeseht „C. V. zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte." II. Cs werden kleine Aenderungen der Satzungen vorgenommen. Von größerer Bedeutung ist darunter nur die neue Bestimmung, daß in Zukunft die Mit- gliedschaft regelmäßig für ein Jahr bis zur Cinsorde- rung der nächsten Beiträge erworben wird. Cs ist damit ermöglicht, daß die bisherigen einmaligen Spender sich ohne Uebernahme von Verbindlichkeiten für die Zukunft als Mitglieder bezeichnen können. Der Verein aber kann mit diesen als Mitgliedern verkehren, ohne die Bestimmungen über öffentliche Sammlungen dabei be- achten zu brauchen. III. In den Ehren- und Arbeitsausschuß wurden folgende Zuwahlen vorgcnommen: Die Herren Vorsitzenden der Provinz- und Landesausschüsse. Wallenborn, M. d. R. und M. d. 21., Remagen, Rhld. Generalkonsul Beckmann, Düsseldorf, Grunerstr. 90 Karl Korn, Saarbrücken, Cisenbahnstr. 40 a Regierungs- und Baurat Hennicke, Trier, Flanderstr. 3 Chefredakteur Dr. Hartmann, Hannover, Osterstr. 88 Geheimer Konsistorialrat Professor Dr. Kühl, Göttingen Geheimer Regicrungsrat, Provinzialschulrat, Professor Dr. Kummerow, Posen Kommerzienrat Willöper, M. d. A., Kolmar i. P. A. Magnus, Münster i. W. Direktor Fuest, Marburg Fabrikbesitzer, Hauptmann d. L. Kneifs, Nordhausen Generalsekretär Zachar (Deutscher Bankbeamten-Verein) NW. 7, Mittclstr. 39 Hauptmann Lütgcrt (Vereinigte Konzertdircktionen Hermann Wolf und Jules Sachs G. m. b. H.), W. 9, Linkstr. 42 Geheimer Rechnungsrat Hinsch, stellvertretender Vor- sitzender des Verbandes Deutscher Veamten-Vereine Generalsekretär Dr. Hugo, W. 66, Wilhelmstr. 46 Fabrikbesitzer Schneider, Altenburg Iustizrat Dr. Flintzer, Weimar Landgerichtsrat Dr. Beyer, Dessau Rechtsanwalt Dr. Nicolai, Königssee i. Thür. Th. Kobitzsch, Gera, Agncsstr. 71~ Oberbürgermeister Holand, Lemgo, Bismarckstraße A. Mackensen, Bremen, Lothringerstr. 37 Senator Dr. Vermehren, Lübeck, Parade 1 Oberquartiermcister des Oberbefehlshabers Ost, Ge- neral-Major v. Ciscnhart-Rothe, Armeeoberkom- mando Ost ein höherer, vom Gencralgorwcrnemcnt Warschau noch zu bestimmender Offizier ein höherer, vom Generalgouvernement Brüssel noch za bestimmender Offizier. Der Arbeitsausschuß hat unmittelbar vor der Mit- liedervcrsammlung beschlossen, folgende Herren za itten, in den Chrenausschuß cinzutreten: Staatsminister Dr. Laue, Dessau Sanitätsrat Dr. Bratz, Vorsitzender des Vorstandes der Reichsdeutschen Waffenbrüderlichen Vereinigung, Berlin-Wittenau Dr. A. Vallin, Generaldirektor der Hamburg-Amerika- Linie, Hamfelde bei Trittau Dr. A. Schön, Präsident der Bürgerschaft Hamburg- Berlin, den 21. Oktober 1916. Der Vorstand. Dr. Velian, Erster Bürgermeister, Geschästsführcnder Vorsitzender. schülcr fast aller Orten pflichtmäßig an den Hebungen der Iugendkompagnicn teilnehmen. In den eigent- lichen Lehrfächern der Schule sind es vornehmlich Ge- schickte, Erdbeschreibung und das Deutsche an sich, die durch den Krieg eine Förderung erfahren haben, oder, wo cs noch nicht geschehen, erfahren sollten. Wir haben endlich gelernt, die Weltgeschichte mit deutschen Augen zu betrachten und nicht Römer und Griechen den Ger- manen voranzustellcn. Das Verständnis für die For- derungen der Gegenwart kann nur gewonnen werden auf dem Boden einer gründlichen Kenntnis des Werdeganges des neuen Deutschen Reiches. Wir sind heute weit erhaben über dem engherzigen Standpunkt, daß die freiheitlichen Bestrebungen der Völker, die in Deutschland den Zusammenschluß zum Kaiserreich vor- bereitete», eine Gefahr für die Schule bedeuten. Da- gegen müssen wir uns aber hüten, in dem völkcrum- spannenden Geist der deutschen Weltverbrüderung das Heil der Menschheit zu erblicken. Deutsch sühlen und denken müssen wir durch die Geschichte lernen, das Gegenteil bringt uns Gefahr. Das lehrt vor allem dieser Krieg. Und ebenso müssen wir in der Erdbe- schreibung, das ist auch eine Lehre dieser großen Zeit, vor allem anderen unser eigenes Vaterland kennen und richtig würdigen lernen. Dann aber die Welt, nicht um ihrer selbst willen, sondern in ihren Beziehungen zu uns. In dieser Richtung haben wir doch vox dem Kriege manche Unterlassungssünde begangen, weshalb wir von den Ereignissen überrascht würden. Nicht nur wir daheim, sondern selbst unsere Diplomaten in der Fremde. Wie große Träumer waren wir in un- serer deutschen Welt für uns! Hatten keinen Arg in unserer friedlichen Gesinnung' für die Vorgänge um uns, derart, daß selbst auf der Kriegsakademie die Erdbeschreibung aus dem Lehrplan für die Offiziere gestrichen wurde. Auch da sind wieder die Vestrchun- gen der Iugendausbildung fördernd oder wegweisend gewesen. Kein Geringerer als der Feldmarschall von der Goltz, der „Das Äolk in Waffen" schrieb und der Jugend ein Lehrmeister war wie keiner nach Jahn, und Graf Haescler haben betont, daß die Heimatkunde, als die unterste Stufe der Erdbeschreibung, von hoher Be- deutung für die Erweckung des vaterländischen Geistes sei. Daraus soll sich ausbauen das Wissen vom Deut- sche» Reich, aber nicht nur von seinen Grenzen, Flüs- sen, Bergen und Städten, sondern auch von seiner Verfassung, von dem Leben des deutsche» Volkes daheim und von seinen Beziehungen zu den Nachbar- staaten und der Welt. Als besonderer Zweig der Erdbeschreibung ist wohl allgemein das auch bei den Iugendkompagnicn geübte Kartenlesen in größerem Mäßstabe hinzugckommen. Die Generalstabskarte ist ja zum unentbehrlichen Hausgerät in der Kriegszeit ge- worden. Und schließlich, die deutsche Sprache selbst ist zu Ehren gekommen und aus ihrer stiefmütterlichen Be- handlung durch Vcrsiigungcn von oben an die erste Stelle an allen Schulen gerückt. Daß das überhaupt anders je gewesen, wird einem erst bewußt durch all die Bestrebungen, die aus die Reinigung der Sprache von fremdem Beiwerk und auf die Bevorzugung der deutschen vor der lateinischen Schrift gerichtet sind. Vorbildlich sind in dieser Beziehung die deutschen täg- lich erscheinenden Heeresberichte, während man sonst mit Recht die Sprache im Heere noch vielfach als ver- beffcruugssühig betrachtet. Vielleicht wird der Krieg auch da mit mancher Ucberlicferung aus alter Zeit aus- rüumen; die aus dem Schützengraben wunder» sich ja am meisten, wenn sie nach Hause kommen, daß wir hin- ter der Front noch immer nicht deutsch reden und schrei- ben können, während sie doch mit dem Feinde so gut aus deutsche Art fertig werden - überzeugend und schlagfertig. Dank. Wir haben Belgien vor einer Vergewaltigung durch Napoleon III. gerettet; sind trotz aller Lockungen Frankreichs England nicht in den Arm gefallen, als cs die Buren unterjochte und Rußland die britische Ver- legenheit benutzen wollte, um mit uns gegen den asia- tisch-indischen Nebenbuhler das Schwert zu ziehen; wir haben mit Geduld die Revanche-Schreierei der Franzosen und ihr Marokko-Spicl ertragen; haben strenge Neutralität gewahrt gegen Rußland und ihm den Rücken gedeckt, auch gegen England, in der Be- drängnis des japanischen Krieges. Und welchen Dank ernteten wir von Japan, dem >vir ein Lehrmeister wa- ren in allen Wiffenschastcn des Friedens und des Krieges? Wie stellt sich Norwegen, das wir verhät- schelten und durch einen Strom von Vcrgnügungsrci- scndcn sättigten? Rumänien und Italien sind uns nicht weniger zu Dank verpflichtet für alles, was sie von uns empfangen haben. Nirgends hören wir von Dank in der Welt, cs geht jeder nur seinem Vorteil nach und — wird die Folgen tragen müssen! Die Zarin- Mutter sprach es bei Beginn des Weltkrieges offen aus: „Fünfundvierzig Jahre habe ich die Deutschen im Innern meines Herzens verabscheut, aber ich mußte meine Gefühle verbergen; jetzt kann ich sic aller Welt laut verkünden." Zeittafel der Kriegserelgnisse. 27. Oktober. W. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Bei starker Feucrtängkeit des Geschiihwcsens kam es nördl. der Somme nur zu Gefechten von Crkundungsab- teilnugen. Auf dem Südufcr wurde durch unser aus die feiudl. Gräben gelegtes Wirkungsfcuer ei» sich vorbereitender sranz. Angriff im Abschnitt Fresnes-^-Mazancourt—Chaulnes niedcrgehalten. Heeresgruppe Kronprinz: Der Gcschützkampf tagsüber aus d. östl. Maasuser zw. Pfefserrücken und Woevre sehr heftig. Mittags griffen die Franz, östl. Fort Douaumont an und wurde» ver- lustreich abgewiesen. 0. Heerbann Prinz Leopold: An der Schtschara wie- derholten die Russen noch zweimal vergebt, ihre Angriffe; die stürmende» Kompagnien wurden von der Grabcnbesatzung durch Feuer zurückgctriebe». Weiter südl. a. d. Wedsma-Mündung »ahmen schlcs. Landwehrlcute eine russ. Vorstellung, l Ossiz. 88 Mann ges. An der Lucker Front dauerte im Abschnitt von Kisielin starkes Ge- schützseucr der Russen an. Um Mitternacht brach ein Angriff vor unseren Hindernisse» zusammen.. Heerbann Erzherzog Earl: Im Sildteil der Wald- karpathc» erneute russ.-rumäu. Angriffe gescheitert. Vorstöße des Feindes an der Ostgrenze von Sie- benbürgen zurückgeschlagen. Südl. Predeal ». in Richtung Eampolung machten unsere 2lngrisse Fortschritte. Hk. Heerbann v. Mackensen: Verfolgung der ge schlagenen Dobrudscha-Armee fortgesetzt. Die Ge- gend von Harsova von den verbünd. Truppen er- reicht. I. Die seindl. Geschütz- und Mincnwcrscrtütigkeit gegen die Karsthochfläche und dahinterliegende Räume steigerte stch zeitweilig zu großer Heftig- keit. 28. Oktober. W. Auf dem Nordufcr der Somme haben gestern die Fußvolkkümpfe nüeder eingesetzt. Starke Geschütz- Vorbereitung ging den Angriffen voran, zu denen die Engl, über die Linie Gucudccourt—Lcsboeuss, die Franz, anschließend bei Morval abends vor- brachcn. Wir haben die Gegner durch Geschütz- u. M.-Gewehrseuer nordöstl. Morval, auch mit der blanke» Masse, blutig zurückgewicscn. Die Stel- lungen sind restlos behauptet. Auch östl. d. Maas spielten sich erneut schwere, für uns erfolgreiche Kümpfe ab. Rach heftigem Geschühfeucr stürmten aus dem Thiaumont-Waldc, beiderseits Fort Dou- aumont und im Fumin-Walde starke sranz. Kräfte zu Angriffen vor, die sämtlich vor unseren Stel- lungen für den Gegner verlustr. zusammenbrachc'st 0. Rach zweitägigem Wirkungsseuer wcstl. Luck gris! der Russe bei Zaturcy an. Der Angriff scheiterte vollkommen und unter schweren Verlusten für de» Feind. — Veiders. Dorna Watra drangen östr-' ung. Truppe» in die russ. Stellungen ein »»" nahmen mehrere Höhen im Sturm. 8 Ossiz. u»d über 500 Mann gef. — An der sicbenbiirg. Osi' front dauern die Kämpfe in den Grenztälern a>>- Südl. Kronstadt eine rumän. Höhenstellnng 111 überraschendem Vorstoß genommen und der Erfotzl i» scharfem Nachdrängen bis ins Tal des Partz»' ga erweitert. Bk. In der nördl. Dobrudscha fanden wir bisher n's' nig Widerstand. 2llle Anzeichen deuten ans hasch gen Rückzug des Gegners. 500 Versprengte einige Mnnitionskolvnnen und Bagagen erb. ch Mazedon. Front: Serb. Angriffe gegen ch- deutsch-bulgar. Stellungen im Eerna-Bögen (cPc' tcrte» ebenso wie Tcilvorstöße des Gegners an de Osthängcn der Moglcna u. südwestl. des Doirch,- Sees. An der Struma Streisschargeplänkel, 1,1 Orfano lebhafteres Geschützfeuer. 1. Am Südsliigcl der küstenlünd. Front dauern, ch Geschlitz- und Minemverserkämpse fort. Fen>' Fußvolk, das entlang der Straße von Oppacch sclla vorging, wurde durch Feuer rasch zur -l..„ kehr gezwungen. In Tirol nimmt das feiudl- ^ schützseucr stellen»', an Hestigkeit zu. 29. Oktober. ,, ; W. Rach starkem Feuer zw. Gueudccvurt »- bocuss sich entwickelnde Angrisse der Engl- 9' st, tenteils durch unsere Geschützwirkung »iederget-^ len; wo sie zur Durchführung kamen, verlnM P abgewieseu, dabei 2 Panzerkraftwagen durch ^ treffet* zerstört. Später drangen östl. Lesbp^^ 2 seindl. Kompagnien in unsere vordersten VK«■ a ein. Gesckühkamps aus dem Ostufer der - zeitweilig von betrüchtl. Stärke.. <>. Fast die ganze Stochüd-Linie hielten die -‘VU unter lebhaftem Feuer, das westl. Lucs 9, Heftigkeit annahm. Aus dem Waldgeluel > Szelwow erfolgender russ. Angrlss brach in " P.scl Sperrfeuer zusammen, Südl. des tU /(i/" Paffes im Angriff Azuga erreicht; trotz ° Nr. 19. 3 Oswald BoelcKe-v* „Mitten im schärfsten Angriff siel unbesiegt am 28. Oktober 1916 infolge Beschädigung seines Flug- zeuges der kühne Fliegerhauptmann Oswald Voelcke, Führer einer Jagdstaffel, Ritter des Ordens Pour le disrite. Tief erschüttert stehen wir und mit uns das ganze deutsche Volk, an der Bahre dieses sieggewohn- ten, unvergleichlichen Helden. — Vorwärts weist uns das Leben'und Sterben dieses unerschrockenen, tapferen Streiters, der unzählige Mc le, hoch oben zwischen Him- Mel und Erde, sich todesmu.-g cinsetzte für des Vater- landes Ehre. — Mit Stolz, Bewunderung und Dank- barkeit wolle» wir allezeit den Rainen unseres Voelcke Nennen. — Sein rücksichtsloser Angriffsgeist bleibe All- gemeingut unserer Armee!" So lautet der Rachrus, den der Armee-Oberbefehlshaber, General der Infanterie *>. Velow, unserem von ganz Deutschland ties betrauer- en Voelcke widmet. ^ Der Kaiser drahtete an den Vater des Gefallenen, .^oscffor Max Voelcke: „Auf das schmerzlichste beklage 'ch mit dem ganzen deutschen Volke den Tod ihres Mldensohnes, meines tapfersten und erfolgreichsten Fsiegerossiziers. Mit Stolz blickte meine Armee und besonders die Flicgcrwasfe auf ihn. Mit Stolz werden 'e auch nach seinem Tode seiner gedenken und seinem Wuchtenden Vorbild nachzüeifem streben. Gott tröste ^>e in Ihrem großen Schmerz." Der Kronprinz: „Der Heldentod Ihres vortress- uchen, unerschrockenen und kühnen Sohnes, der auch 'Uciner Armee und mir vor Verdun vorzügliche Dienste Leistet hat, erfüllt mich mit ganz besonders ausrichtiger herzlicher Betrübnis. Seien Sie und Ihre Fa- Mie meiner wärmsten Anteilnahme versichert. Mit >?l)»cn trauern das deutsche Heer und die gesamte Ra- an der Bahre des weltberühmten Fliegei ossizicrs. ^lnzig stehe» seine Leistungen da; mit Stolz zählt jeder Patriot ihn zu den Seinen. Schlicht und einfach blieb jb trotz aller Ehrungen. Sein volkstiimlichcs Bild wird "Uncrdar von unvcrwelklichem Lorbeer umwoben sein Mb jedermann seines lieben Hauptmanns Voelcke in ^wunderung und Verehrung allezeit gedenken." seindl. Widerstandes in Richtung aus Campolung u. weiter westl. Fortschritte gemacht. Südöstl. Kenali u. im Cerua-Bogen feindliche Angriffe blutig gescheitert. ' An der küstenländ. Front nimmt das seindl. Ge- schütz. und Mincinverserscucr an Kraft u. Umfang S». Oestl. Görz u. im Karst fühlte seindl. Fuß- Volk gegen die k. u. k. Stellungen vor. In Tirol hat das ital. Feuer abgeflaut, w Oktober. • Wuf vielen Stellen nördl. der Somme von uns "ästig erwidertes seindl. Feuer. Bei einem An- öriss aus Lcsboeuss—Morval verbreiterte der 9'egner seine Einbruchsstelle in unseren vordersten graben ösll. Lcsboeuss nach Süden wenig; an "jlen anderen Punkten, an welchen er durch unser Mcrrseucr hindurch vorwärts kam, ivurde er blu- ^lg abgewiesen. Auf dem Süduser der Somme uurden das Gehöft La Maisonnette u. die sich von fort »ach Viachcs hinziehenden sranz. Stellungen frischem Angriff durch Berliner u. Vrandcn- ,o"Fer gestiirnit, durch Veobachtungsflicger vor- "^sslich unterstütztes Gesckiützvolk hatte wirkungs- ^Deutsche Soldaten - Zeitung. voll vorgcarbeitet. 412 Gef., darunter 15 Offiz. — An der Nordostfront von Verdun hielt der Ge- schützkampf an. 0. Ein ruff. Maffensturm, durch stärksten Geschoßein- satz vorbereitet, brach westl. Pustomyty u. bald darauf östl. Szclwow gegen unsere Stellungen vor. Beide Angriffe scheiterten im Abwehrfeuer unter blutigen Verlusten. — In den Waldkarpathcn u. dem südl. anschließenden ung.-rumän. Grenzge- birge nur Streifschartütigkcit bei regner. Wetter. Südöstlich des Rotcn-Turm-Passes, Erfolge han- nov. u. Mecklenburg. Jäger vom Vortage erwei- ternd, mehrere zäh verteidigte rumän. Höhcnstcl- lungen im Sturm genommen. Aus den letzten Kümpfen 18 Offiz, u. über 700 Mann gef. Süd- westl. des Szurduk-Paffes drängten die Rumänen eine unserer Scitenkolonnen zurück. Bk. In der Rorddobrudscha stehen unsere verfolgen- den Abteilungen in Fühlung mit ruff. Fußvolk u. Reiterei. — Rach starker Geschützvorbereitung griffen mehrmals serb. u. sranz. Truppen an der Ccrna zunächst in schmalen, dann in breiteren Ab- schnitten die deutschen u. bulgar. Stellungen an. Im Sperrfeuer, nordöstl. Vcljeselo durch Gegen- stoß, mißlangen die Angriffe vollkommen. Ebenso vcrgebl. blieben Vorstöße des Feindes bei Kenali und Gradesnica. 1. Bei ungünstigen Sichtverhültniffen die seindl. Gc- fechtstätigkeit im Küstenlandc geringer. 31. Oktober. W. Angünstige Witterungsvcrhältniffe schränkten die Gesechtstütigkcit an der Somme ein. Abteilungen des Gegners, die gegen unsere Stellungen nord- östl. u. östl. Lcsboeuss vorgingcn, durch Feuer zu- rückgetrieben. Der gegen La Maisonnette gerich- tete Angriff einer sranz. Kompagnie scheiterte. Ebenso mißlangen Versuche, mit 'Handgranaten- trupps in unsere neuen Grüben südl. Viaches ein- zudringcn. Ein Angriff stärkerer sranz. Kräfte gegen Äblaincourt u. bciders. der Straße Chanl- ncs—Lihous kam in unserem Abwehrfeuer nicht zur Durchführung. — Auch im Maasgebiet war cs ruhiger, nur bei St. Mihiel erreichte das Ge- schühseucr zeitweilig größere Stärke. 0. Im Morgengrauen griff der Russe nach kurzer Feucrstcigerung unsere Schtschara-Stcllung bei Kraschin an und wurde blutig abgewicsen. 'Nord- westlich Berestezko am oberen' Styr Vorscldkämpsc mit für uns günstigem Ausgang. Aus dem Ostufer der Narajowka nahmen ottoman. Truppen im Sturm mehrere Vorstellungen des Feindes nord- westlich Molochow. Weiter südl. bemächtigten sich deutsche Regimenter wichtige Höhenstellungen westl. Folw. Krasnolcsic u. wiesen Gegenangriffe der Russen ab. 4 Offiz. 170 Mann gef., 9 M.- Gewchre erb. Siidwcstl. Stanislau ein Vorstoß ruff. Abteilungen ohne Erfolg. — Im südl. Grenz- gcbirge dauerten trotz starken Nebels ». zeitweise» Schneesturms die Kämpfe an. Nördl. Campolung u. bei Börzeny, nördl. Orsova, versuchten die Ru mänen vergeblich, ihnen entrissene Höhen zurückzu- gcwinnen. Seit dem 10. Oktober hat die Armee v. Falkcnhayn 151 Ofsiz., 9920 Mann zu Gef. ge- macht u. außer viele»! anderen Kriegsgerät den Rumänen an Beute 37 Geschütze, 47 M.-Gewehre u. eine Fahne abgenommen. Bk. Rach ansängl. Erfolg wurden serb. Abteilungen im Oftfeit des Cerna-Vogcns durch Gegenstoß bul- aar. Fußvolks verlustreich in ihre Ausgangsstel- lungen zurückgcworfen. I. Teile der küstenländischen Front unter Geschütz-.u. Minenfeuer wechselnder Stärke. In Tirol An- griff eines Alpinibataillons gegen den Gardinal in den Fassaner Alpen unter erhebt. Feindver- lusten abgewicsen. 1. November. W. Mit besser werdender Sicht setzte im Somme-Ge- biet in mehreren Abschnitten lebhafte Geschühtätig- keit ein. In den Abendstunden gingen die Eng- länder bei Courcelette u. mit starken Kräften aus Gueudccourt—Lesboeuss zum Angriff vor. Nördl. Courcelette kam in unscrm Abwehrfeuer der An- griff nicht vorwärts, westl. Le Transloi brach er verlustr., teils im Nahkampf, zusammen. — Der Geschützkampf aus dem Ostufer der Maas nur zeit- weilig lebhaft. 0. Gegen die am 30. Oktober genommenen Stellungen auf deni östl. Rarajowka-Ascr führte der Russe nach starker Geschühwirkung bei Einbruch der Dun- kelheit hestige Gegenangriffe, die sünsmal wieder- holt, unter blutigen Verlusten scheiterten. Auch die ottoman. Truppen hielten das Gelände gegen starke Angriffe u. warfen den an einer Stelle ein- gebrochenen Feind durch schnellen Gegenstoß zu- rück. Bei der Bistritza-Solotwinska wiesen öst.- ung. Truppen seindl. Abteilungen durch Feuer ab. — Einen wichtigen Crsolg errangen westl. der Pre- deal-Straße östr.-ung. Regimenter, die in die ru- män. Stellung einbrachen und 10 Infanterie-Ge- schütze u. 17 M.-Gewehre erbeuteten. Südöstl. des Rotcn-Turm-Passes machte unser Angriff Fort- schritte. Bk. Im Cernabogen u. zw. Butkovo- u. Tahino-See nahm die Gcschütztätigkeit wieder zu. 1. Auf dem Südslügel der küstenländ. Front steigerte sich das seindl. Geschütz- und Minenseuer zu großer , Kraft, nachmittags begann seindl. Fußvolk im Wippach-Tale und aus der Karst-Hochfläche vorzu- fühlcn. Wo es die zerschossenen Gräben für sturmreif hielt, setzte es zu Angriffen an, die durch Sperrseuer oder Gegenstoß abgeschlagen wurden. Abends flaute das Feuer ab und setzte nachts er- neut mit großer Heftigkeit ein. Ital. Flieger >varsen aus Duttonlo, Sefana und Miramar zahl- reiche Bomben ab, ohne nennenswerten Schaden zu verursachen. Hauptmann Schuenzel schoß über der Ducht von Panzano einen Caproni ab. 2. November. W, Im nördl. Somme-Gebiet frischte die Gcschütz- tätigkeit teilw. erhebt, aus. Ein engl. Vorstoß Dos Trompeters Heimatgrnß. 4 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 19. nördl. Courcellette leicht abgewiesen. Franz. An- griffe bei Lesboeufs — Nancourt brachten dem Feinde kleine Vorteile nordöstl. Morval u. am Nordwestrandc des St. Pierre Vaast-Waldcs, wurden aber sonst blutig abgeschlagen. Wir dran- gen gegen hartnäckigen franz. Widerstand in den nördl. Teil von Sailly vor. — Mehrfach steigerte sich der Fcuerkampf rechts der Maas zu großer Heftigkeit. Insbesondere richten die Franz, schwe- res Zerstörungsfcuer gegen die bereits nachts von uns ohne seindl. Störung geräumte Feste Vaux, auf der wir zuvor wichtige Teile sprengten. 0. Bei der Heeresgruppe Linsingen stürmten westsäl. u. ostsries. Truppen unter Generalmajor v. Dit- surth die bei u. südl. Witonicz auf das linke Stochod - Äser vorgeschobenen ruff. Stellungen. Neben hohen blutigen Verlusten büßte der Feind an Gef. 22 Off., 1508 Mann ein u. ließ uns 10 M.-Gewehre, 3 Minenwerfer. Unsere Ver- luste sind gering. Weiter südl., bei Alexandrowka, bei einem gelungenen Crkundungsvorstoß 60 Gef. — In den 'Karpathen erfolgreiche Unternehmungen gegen ruff. Vorstellungen nördl. Dorna Watra. Rumän. Angriffe gegen die über den Altschanz- die Notwendigkeit veranlaßt, daß der über die mili- tärischen Maßnahmen im Heimatsgebiet entscheidende Minister über die in zunehmendem Umfang maßgeben- den Vedürsnisse des Feldheeres durch umfaffende Erfah- rung als Truppcnsührcr unterrichtet sein muß. — Im Zusammenhang hiermit hat der' Kaiser die Errichtung eines besonderen Kricgsamtes befohlen und mit deffen Leitung den früheren Chef des Feldeisenbahnwesens, Generalmajor v. Gröncr, beauftragt. Dem neuen Kriegsamt wird besonders die Versorgung des Heeres mit Kriegsbedarf und der Mannschaftsersah obliegen. Generalmajor v. Gröncr hat sich als§ Leiter des Feld- ctsenbahnwesens den Ruf eines besonders hervorragen- den Gestalters erworben. Hindenburg äußerte über die Kriegslage: „Cs steht so günstig wie nur möglich, und alles wird weiter gut gehen." Aus die Frage: „Wie lange noch?" er- widerte er: „Das hängt von unseren Gegnern ab. Prophezeien ist undankbar, im Krieg gibt man cs am besten auf. Cs ist möglich, daß das Jahr 1917 die Kümpfe bringt, die den Krieg entscheiden. Ich weiß es nicht, niemand weiß es. Ich weiß nur, daß wir den Krieg durchkämpsen bis zur Entscheidung." „Die Front im Westen steht bombenfest," sagte er ferner, „und wenn Wir treten zuin Beten .... kemäldc von Pros. Arthur Kamps. und Predeal. Fluß vorgedrungenen verbündeten Truppen verlustreich gescheitert. 8 Oss., 200 Mann gcs. Südöstl. des Rotcn-Turm-Passcs dauern für uns günstige Gefechte an. Bk. Eonstanha erfolglos von See her beschossen. — Scrb. Vorstöße im Cerna-Vogcn u. nördl. der Nidzc Planina abgeschlagen. An der Struma- Front lebhafte Vorseldkümpsc. >. Neuer ital. Ansturm im Görzischen abgeschlagen. 7 Brigaden, auf engem Raum im Wippach-Tal, restlos'abgewicsen. Aus der Karsthochslüche schwere Kämpfe. Lokvika in Fcindeshand. 8 ital. Divi- sionen griffen wütend an. Die Oestr.-Ang. be- haupten sich, lieber 1000 Mann ge!-, 7 M.- Gewehre. Westlicher Kriegsschauplatz Der Kaiser hat den Krieqsminister, Generalleut- nant Wild v. Hohenborn, mit der Führung eines Armeekorps im Westen beaustragt und den Führer des 14. Rcscrvckorps, Generalleutnant v. Stein, zum Kriegs- und Staatsministcr ernannt. Dies ist durch auch die Gegner mit riesigem Aufwand an Artillerie und Munition hier und da' ein wenig Boden gewinnen, durchkommen werden sie nie. Da müßten sie nock 30 Jahre angreifen, wenn sie Menschen genug haben/' Und: „Die Franzosen zeigen große Zähigkeit. Aber sie rotten sich selbst durch diese Kampfesweise aus, und auch ihre Zähigkeit tvird ihnen nichts nützen, weil sic eben schließlich nicht mehr da sein werden. Das fran- zösische Volk dankt dieses Schicksal vor allem den Eng- ländern. Wenn die Engländer im Frühjahr eine neue Ossensivc im selben Stil verlangen sollten, werden sie Frankreich um den Rest seines Heeres und seiner Volkskrast bringen. Iin Urteil über den Wert der militärischen Leistungen Englands tvird auch dieser Krieg tvcnig ändern, namentlich die großen englischen Strategen sind auch diesmal ausgcblteben." Die heilige Einheit der französischen Kammer hat abermals in einer für die Landesverteidigung wichtige» Frage versagt. 71 Abgeordnete, meist der links stehen- de» Gruppe angehörend, verweigerten dem Kriags- minister das Vertrauen bei der Abstimmung über die vom Minister abgegebenen Erklärungen, die Maßnah- men zur Hebung der tatsächlichen Bestände betressen. bei gleichzeitiger Beseitigung der Drückebergerei. Seit der Einführung des Gesetzes Dalbicz wurden 208 000 Mann der Hilfsmannschaftcn entnommen unv der Front zugcführt. Die Zahl der Depots wurde um 25 v. H. und ihre tatsächlichen Bestände um die Hälste vermindert, während 17 800 Frauen Verwendung fanden. Ehren-Grey soll geäußert haben, Englands An- strengungen hätten den Höhepunkt überschritten. Ab- gesehen davon, daß England zu solchen Leistungen sich nirgendswo verpflichtete, habe es mehr geleistet, als irgend einer seiner Verbündeten. Jetzt müsse England daran denken, seine Handels- und Weltposition für die Zeit nach dem Kriege zu festigen, denn der Krieg werde höchstens noch ein Jahr dauern. „Viele Zeichen", sagt die Prcßstimme der „Union of Democratic Control", deuten alle auf eine Ver- änderung der öffentlichen Stimmung. Das Land be- ginnt sich mit einem tiefen Abscheu von der zugleich unfruchtbaren, blutigen und gemeinen Philosophie ab- zuwenden, die alles ist, was die Apostel des Er- schöpsungskricges zu bieten haben. Das Flittergold beginnt abzufallcn. Alle die blutigen Dünste beginne» der Menge ein wenig Ekel einzuflößen. — Den beste» Beweis dafür findet man in dem großen Erfolg, de» die mit der Friedensbittschrist verknüpften Bemühun- gen haben. Jede Woche werden Hunderte von Ver- sammlungen, meist unter offenem Himmel abgchalten, in denen diese Bittschrift verbreitet wird. Der Nach- weis ist nun geliefert worden, daß überall im Lande solche Versammlungen ohne Widerspruch abgchalten werden können." Wie Lloyd George vor dem Kriege sprach. Der Mann, der angibt, in Deutschland den Europa be- drohenden Militarismus zu bekämpfen, hat sich siebe» Monate vor dem Kriege in einem Neujahrsaussatze 1914 über die deutschen Rüstungen ganz anders aus- gesprochen, womit er seine jetzige Kriegsbegründung Lügen straft: „Die deutschen Heere sind eine Lebcnsnotwcndig- keit nicht nur für das Reich, sondern auch für das Da- sein und die Unabhängigkeit des Volkes, da Deutsch' land von zwei Staaten bedroht ist, deren jeder ciin' fast ebenso starke Streitmacht unterhält. Das Land wurde so oft von seinen Feinden be- setzt, überrannt und zerstört, daß cs sich keinen neuen ähnlichen Gefahren aussctzen darf. Wir dürfen auch nicht vcrgcffen, daß, während wir eine Ucbcrlegenhcit von 60 v. H. über die Seestrcitkrästc Deutschlands fordern, Deutschland selbst in militärischer Hinsicht nicht einmal Frankreich gegenüber eine solche Aeber- lcgenheit besitzt, und außerdem hat cs doch auch mit Rußland zu rechnen. Deutschland aber inacht keine» Anspruch aus Ueberlcgenheit über die Hcereskrüste seiner Nachbarn." Auf solche Flötentöne fielen >vir. nun gründlich hinein und betrachteten England, deffen Schahkanzler so sprechen konnte, als uns freundlich gesinnt, zu einer Zeit, als uns die Schlinge schon um den Hals gelegt und mit Belgien, Rußland und Frankreich alles abge- kartet war. Aber Englands Lügengcsicht ist jetzt vor aller Welt erkannt. Man vergleiche nur eine der neueren Reden Lloyd Georges' mit seinem Neujahrs- aussah I Ehrlicher war wohl die Anerkennung der frre!>- lichcn Absichten Deutschlands durch den russischen ©c' neral Kuropatkin gemeint, der in seiner nach de»' Kriege mit Japan dem Zaren überreichten Denkschrift sich folgendermaßen äußerte: „Der verfloffene Krieg hat uns die beruhigende Ueberzeuaung gebracht, daß unsere westlichen Nachbar» keine Angriffspläne gcge» Rußland verfolgen; denn wenn der Wunsch bestände» hätte, unsere westlichen Grenzen zu ändern, so wäre» die Jahre 1905 und 1906 hierzu außerordentlich günstig gewesen." Tatsächlich deckten wir damals Rußland Rücken gegen England, das Japan zum Kriege gclsi" Rußland gctr'icben hatte. Wir bewiesen damit ‘"l besten die Absichten unserer Rüstungen, die nur Erhaltung des Friedens in Europa gerichtet waren »» unserer Verteidigung dienen sollten, wie Lloyd Gcorg'- ganz richtig ausgeführt hat. OesMcher Kriegsschauplatz. König Ludwig von Bayern besuchte Marsch»^ csichtigtc die Universität, wohnte dem Gottesdienst V nd empfing den Erzbischof von Warschau. Am »»» en Tage fuhr er aus der Weichsel nach Modlin, ‘ ie Festungsanlagen in Augenschein zu nehme», 1 an» von Warschau aus abends die Weiterreise Zrcst-Litowsk anzutreten. I,u Gebäude des alten polnischen Finanz»'!'»^, inmS zu Warschau fand eine Feier anläßlich der f ssnung der deutschen Schule statt, die dazu best »' tf, der deutschen Kolonie, die durch die von den »' > hcn Behörden vcraulaßte barbarische Aussiedlung ,, urch die Verfolgung im ersten Kriegsjahr W‘L|{f hwächt ist, eine» Mittelpunkt zu geben. Di« « ,f- mrde eiugeleitet durch eine Rede des Generalg eurs v. Beseler, i» der er die Hoffnung aß die Cröffyung den Ausgangspunkt einer ij,c[ver Ladung von 420 Tonne» Aschen. I). meisten norwegische» dvr U^ft-Schisse. Pix in Äardv ks Anker lagen, gingen am "»abend nach Oste» ab, be- 9Uctcn aber dem Dampfer „Stettin" der Nordensjeldske Dampfergesellschast in der Rühe von Zipnavalok, der signalisierte, daß ein See- kainpf weiter nach Osten vor sich gehe, wo sich viele Boote aufhielten. Hierauf kehrten die Dampfer nach Stavangcr zurück. Die Beute unseres Kreuzerkrieges in 9 Monaten stellt der „Berliner Lokalanzeiger" wie folgt zu- sammen : Ianuar/Februar 238 000 Register-Tonnen, März/April 432 000 Mai/Iuni 219 000 Iuli/August 273 779 September 254 600 „ insgesamt 1 417 379 Register-Tonnen. Der Monat September hat also nicht viel weni- ger eingebracht, als die Monate Juli und August zu- sammengenommen und der Oktober hat sich bis jetzt so ausgezeichnet angelassen, daß er aller Wahrscheinlich- keit nach den Vergleich mit seinem unmittelbaren Vorgänger recht gut aushaltcn wird. Wenn cs so weiter geht, ist alle Aussicht vorhanden, daß am Schluß dieses Jahres die 2 Millionen Register-Tonnen so ziemlich erreicht sein werde». Der englische Minenleger „Ginista" ist von einem U-Boote versenkt worden. Alle Offiziere und 73 Mann der Besatzung sind ertrunken, 12 gerettet. „U 53" ist von seiner Unternehmung über den Atlantischen Ozean wohlbehalten in die Heimat zurück- gekehrt. Der Ausdruck „Torpedierung" wird von den Eng- ländern so gern gebraucht, um womöglich Deutschland ins Unrecht zu setzen Amerika gegenüber. Wir torpe- dieren aber nur selten, schon wcjl diese Art der Schiffs- Versenkung viel zu teuer ist. Torpediert werden außer erkennbaren Kriegsschiffen nur feindliche bewaffnete Handelsschiffe. Die übrigen Schiffe werden von unse- ren Kricgssahrzeugen einschließlich U - Booten im Kreuzerkrieg angehalten, untersucht und, wenn sie Bannware, führen, aufgebracht. Ist ihre Einbringung nicht möglich, so werden sie versenkt oder verbrannt, nachdem für die Rettung der Mannschaft gesorgt ist. Der schwedische Dampfer „Arvid" ist kürzlich in der Gegend von Raumö infolge eines Sturmes lcck- gesprungen und gesunken. Die Besatzung des Dampfers wurde von einem deutschen U-Boot aufgcgriffcn, ge- rettet und an Bord des Dampfers „Goidengatc" ge- bracht, der sie im nächsten Hafen an Land setzte. Die tapfere Tat des deutschen Unterseebootes beweist, daß die Behauptungen der Engländer, unsere Unterseeboote führten den Krieg grausam, bewußt unwahr sind. In der Nacht vom 26. zum 27. Oktober stießen Teile unserer Torpedobootsstreitkräste aus der deutschen Bucht durch die Straße Dover—Calais bis zur Linie Folkestone—Boulogne in den englischen Kanal vor. Rach bisherig. Meldung des Führers der Torpedoboote, Commodore Michelscn, wurden zum Teil unmittelbar vor den feindlichen Häfen versenkt mindestens elf Vor- postendampser und z>vei bis drei Zerstörer oder Tor- pedoboote; einzelne Leute der Besatzungen konnten ge- rettet und als Gefangene cingebracht werden. Mehrere andere Wachtsahrzeugc und mindestens zwei Zerstörer wurden durch Torpcdotresscr und Geschiitzseucr schwer beschädigt. Ferner wurden der englische Postdampser „Queen" südlich Folkestone versenkt, nachdem der Be satzung Zeit zum Aussteigen gegeben worden war. Im Kanal bei Varne-Feuerschiff herrschte ein auffallend reger Verkehr von Lazarettschiffen. Unsere Torpedo- boote sind wohlbehalten und ohne jeden Verlust in die deutschen Gewässer zurückgekehrt. Der italienische Krieg. Hindenburg-Schrecken ersaßt schon jetzt die Ita- liener, die meinen, nach Rumänien würde der Feld- marschall seine ganze Kraft auf Italien werfen. Der Gedankcngang eilt vielleicht nicht unrichtig den Ereig- nissen voraus und wirkt jedenfalls heilsam aus die un- sicheren Neutralen, die nicht wissen, ob sie sich England fügen sollen, oder der Macht vertrauen, die bisher sieg- reich gewesen ist. In einem Getreidespeicher der italienischen Hee- resleitung in Parma sind über 3000 Quinta! Heu ver- brannt. Der Schaden wird auf über 200 000 Lire ge- schützt. (Schweiz. Tel. Inf.) Bel den Mosllms-, Aus einen Drahtgruß Mackensens, in dem gesagt wurde, die osmanischen Truppen hätten an den drei Tagen währenden siegreichen Kämpfen bei Topraisar und Cobadinu überaus ruhmreich teilgenommen, ant- wortete der Sultan: „Das von einem so tapseren Be- fehlshaber meinen Truppen gespendete Lob hat mich mit gerechtem Stolze erfüllt. Ich spreche dem großen Befehlshaber, der sie zum Siege geführt hat, meinen Dank aus. Gott möge weiter solche glorreichen Siege geben." Der türkische Minister des Aeußcrn .halil Vey er- klärte in Wien: „Wir stehen und fallen mit den Zen- tralmächten. Cs liegt kein Anzeichen vor, daß irgend ein Mitglied unserer Gruppe absallen wird, solange wir Deutschland an der Spitze der Vereinigung haben. Deutschland kann nicht geschlagen werden. Der deutsche Siegeswille, die deutsche Organisation sind für die Türkei durchaus Bürgschaften des Erfolges." Die türkische Regierung beschäftigt sich zur Zeit mit der Frage -der Erbauung eines Tunnels unter dem Bosporus oder einer Brücke darüber hinweg. Dieser Plan ist keineswegs neu. Sultan Abdul Hamid II., der persönlich außerordentlich für den Bau eingenom- men war, berief seinerzeit Sachverständige, die einen vollständigen Plan für eine Riesenbrücke — Abdul-Ha- mid-Brttcke, wie sie heißen sollte — ausarbeiten muß- ten. Diese Brücke sollte von Rumely Hissar aus der europäischen Seite des Bosporus nach Annadoly Hissar geschlagen werden und eine Länge von 1660 Metern haben. Da jedoch die Ausführung eines solchen Rie- senbaues nicht nur mit großen technischen Schwierig- keiten, sondern auch mit ganz gewaltigen Kosten ver- bunden sein würde, hegt man augenblicklich einen an- deren Plan, nämlich den, einen Tunnel unter dem Bos- porus anzulegen und auf diese Weise Europa und Asien durch eine unterirdische Eisenbahnlinie zu ver- binden. Rücksichtsloses englisches Benehmen i» französischen Kirchen während des Gottesdienstes. Nach etnor *«ai. 3«itWttft. 6 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 19. Auf dem Balkan. Als zeitgemäßes Unternehmen beginnt soeben in Sofia eine Wochenschrift siir Politik, öffentliches Le- ben, Literatur und Kunst unter dem Titel „U n s e r Gedanke "zu erscheinen, die neben den bulgarischen Beiträgen auch solche von Mitarbeitern aus allen Ländern des Vierbunds bringen und der Pflege des HTA 3V13 7umä/7/e/7 iTorrc/erfarfe /7/a/f I Vierbund-Gedankens in Bulgarien gewidmet sein soll. Deutsche, österreichische, ungarische imd türkische Bei- träge solle» den Gedankenaustausch zwischen den Poli- tikern des Dierbunds sördern, den bulgarischen Lesern ein abgerundetes Bild von de» geistigen Strömungen i» den Vierbundländern geben und die geistige» Be- ziehungen vertiefen. Ci» Aufsah über die Befruchtung der bulgarischen Wirtschaft durch die deutsche Technik von Arthur Dix eröffnet in der ersten Nummer den Reigen der ausländischen Mitarbeiter des neuen bul- garischen Organs. Was die neuesten Siege in der Dobrudscha für die zukünftigen türkisch-bulgarischen Beziehungen bedeuten, beleuchtet das halbamtliche „Echo de Bulgare" in einer Betrachtung, die mit folgenden Sätzen schließt: Die Freundschaft beider so nüchternen und ehrenhaften Völker wird eine der fruchtbarsten Errungenschaften des Krieges sein. Drücken wir unsere Bewunderung den tveitblickenden Männern aus, die diese Freundschaft aus eine feste Grundlage ge- stellt haben, und verneigen tvir uns vor den namenlosen Helden, deren Tapferkeit auf beide Nationen einen strahlenden Glanz wirft. Durch die Einnahme von Cernavoda ist die umfangreichste Ciscnbahnbrücken- anlage Europas in unsere Hände gekom- men. Die Brticke verband den Haupt- handelshafen Rumäniens am Schwarzen Meere Constantza durch die Dobrudscha und über die Donau hinweg mit Bukarest und dem westlichen Europa. In seiner ganzen Länge mißt der hier geschaffene Uebergang über die Donau und ihr Sumpsgelände ungefähr 23 Kilometer. Von dieser Strecke sind 4,23 Kilometer eiserne Brücken, die anderen Abschnitte sind durch Dämme gebildet. Der Bau hat 5 Iabre gedauert und 34 Millionen Franken ge- kostet. Ftir das weitere Vordringen un- serer Truppen konnte die sehr ausgedehnte Brücken- und Vahnanlage auch dann kaum in Frage kommen, wenn sie noch unbeschädigt wäre. Die Rumänen haben die Brticke zwar gesprengt, sie ist aber sür Fußgänger noch immer verwendbar. Bei der Einnahme von Constantza konnten die Rumänen, die Hals über Kopf die Stadt verlaßen mußten, nur einen einzigen Pctroleum-Vehülter in Brand stecken, alle übrigen blieben unversehrt und gerieten mit ihrem reichen Inhalt in die Hände der Sieger. Auch die großen Vcnzinvorräte, die die Verbündeten in Constantza angchüust hatten, konnten un- verjehrt geborgen werden. Bukarest ist so gut tvie ausgestorben. Soweit die tvohlhabcndc Bevölkerung die Stadt noch nicht »ach dem Fall von Tutra- kan und Silistria fluchtarttg verlaßen hatte, begab sie sich infolge der heftigen Luftangriffe nach Galatz und anderer Provinzstädten. Insgesamt halten sich gegenwärtig nur noch ungefähr 20 000 Personen in Bukarest auf. Die rumä- nische Regierung hat mehrere geeignete Gebäude in Bräila mit Beschlag belegt, woraus geschloffen werden kann, daß sie voraussichtlich nicht nach Iaffy, sondern nach Braila tibersicdeln wird, umsomehr, als auch bereits verschiedene Archive dort- hin geschafft werden. Das Donau-Lazarett „Elisabeth IV.", das 600 rumänische und russische Soldaten aus den letzten Dobrudschakümpscn an Bord hatte, um sie nach Odessa zu bringen, geriet in der unteren Donau auf eine Treibmine und sank. Das Schiss ging unter. Von den verwundeten Insassen konnte niemand gerettet werden. Es soll Tatsache sein daß die Königin von Rumänien und mit ihr der Kronprinz Earol in jeder Weise die Kriegshehcrcien der Take Ioncscu und Filipescu gegen die Mittelmächte im geheimen unterstütz- ten. Der Ehrgeiz der Königin war dar- auf gerichtet, einer ihrer schönen Töchter durch eine eheliche Verbindung mit dem russischen Thronfolger die Antwartschaft, einmal Kaiserin von Rußland zu werden, zu sichern. Dem Kronprinzen, einem der ärgsten Chauvinisten, hingegen hatten Take Ionescu und Genossen die Aussicht eröffnet, Rumänien werde, wenn cs sich am Kriege gegen die Mittelmächte betei- lige, „das Kaiserreich des Balkans" wer- den. Jetzt hat sich die schöne Königin, >vie aus Rumänien zurückgckehrte »n- garische Flüchtlinge mitteile», gezwungen gesehen, in ihrer Not sich an die Zarin zu wenden, um von ihr Hilfe für Rumänien zu erflehen. Die Zarin hat der Königin geantwortet, daß sie keinerlei Einfluß aus die Politik und noch viel weniger aus die Kriegführung auszuübc» imstande sei. Ihr sehnlichster Wunsch sei, so schnell wie mög- lich diesen furchtbaren, blutigen Krieg be- endet zu sehen. Griechenlands König redete seine Rekruten in die- ser schn'ere» Zeit mit den Worten an: Galtet Treue, seid ergeben und vertrautI" Er hat damit von neuem bei den eigentlichen Machthabern i» Griechenland ange- stoßen, die trotz der Ereignisse in Rumänien immer noch des Landes im Anschluß so verblendet sind, das Heil an die Verbandsmächte zu suchen, bleibt die Standhaftigkeit des Königs. Zn bewundern Möchte cs ihm beschieden sein, noch den Lohn seiner würdigen Hal' tung zu ernten zum Vorteil seines Landes und zum Siege der Wahrheit und GerechtigkeitI Der Friedenspreis der Robelstistung soll »i diesem Jahre an König Konstantin von Griechenland fallen. Der griechische Kriegsministcr hat den in Deutsch' land befindlichen griechischen Soldaten einen Chrensold betvilligt, indem ihren Familien eine Unterstützung von 800 Drachmen ausgezahlt wird. Die englische Feigheit greift nicht nur zu falscher Flagge und dem Deckschild des Lazarettschiffs, um die Herrschaft auf dem Meere zu behaupten, sie tä""“' auch ihre Freunde und die Neutralen durch Lügen' berichte ohne Rticksicht auf die eigenen Verbündeten Ja, die Engländer schieben sogar den Franzosen all-' Schandtaten zu, deren sie sich z. V. in Griechenland schuldig machen. In den nach Amerika geaebencn D-" pcschen wird sorgsam festgcstcllt, daß die Verletzung der griechischen Neutralität von den französischen 2h“ fchlshabern begangen worden ist, während doch r» Wahrheit die Engländer bei all den Scheußlichkeiten gegen Griechenland von der ersten Landung an mit >>>> Spiele waren. In Amerika durchschaut man bereit» die Machenschaften der englischen Zensur und M darin ein Geständnis der Schwäche und den Ausdr»" der Feigheit. Bus den Kolonien. Der Präsident der Deutschen Kolonial-Gesellschast' Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, schrieb a> den „kühnen Erwerber Deulsch-Ostasrikas" Dr. Kan Peters anläßlich seines 60. Geburtstages: „Möchte Ihnen ein gesundes Jahr beschieden sein und Sie voller Frische erleben, daß Ostasrika, befreit von seine' licher Croberungs- und Zerstörunggswut, unter deich schem Gewerbesiciß wieder. t hoher Kultur erstarke. Exzellenz Sols drahtet u. a.: „Ich weiß mich eins m» Ihnen in der Zuversicht, daß ttotz der Zein schwerster Prüfung der vor allen auch von Ihne" mitcrweckte koloniale Gedanke im deutschen Volke lebe»' dig bleiben und daß nach erfolgter Beendigung d°» Krieges eine Zeit neuer und umfassender kolonian' Betätigung neu erblühen wird." AUS Ost Mn. Das Kabinett Terautschi wird nach der „Nowchst Mremja" die Polittk des Gras m Okuma sortsetzen E sich nach wie vor aus das japanisch-englische Bünvn stützen, das jedoch insosern eine Ausgestaltung ersahrH kann, als der neue Minister des Auswärtigen, wrul Motono, der als bisheriger Botschafter in Petersbw. sür eine weitere Annäherung an Rußland eintritt, i> alle Mühe gibt, das englisch-japanische Bündnis' ein englisch-russisch-japanisches Bündnis umzuwand"' Cxpr. Korr. Die Cholera in Japan hat einen dcrarttg besorg niserregenden Umfang angenommen, daß die japanM, Regierung eine strenge Quarantäne in sämtlichen angcordnet hat. Besonders scharf wird die Kontra gegen alle Dampfer gchandhabt, die aus Nagasaki, " Herd der Seuche, kommen oder diesen Hasen bcrin'ch Cxpr. Kon. , Der Krieg hat auch im Schiffsbau nngea?.^ Wandlungen hervorgebracht. Wie hätte man es ir"L, sür möglich gehalten, daß europäische Reeder-.. sich an chinesische Werften wenden müssen. Und o ist das jetzt der Fall, weil alle europäische WM. sich auf kurzfristige Lieferungen nicht einlassen köw Zwei bedeutende norwegische Reedcrsirmcn haben v delsschisse in China bei der Werst in Hongkong Bestellung gegeben. Wie teuer sich die Preise o Schisse stellen, kann man sich denken. Bel den Neutralen. ^ päpstliche Garde feierte ihr hundertjährig" Jubelfest, wobei sie vom Papst empfangen wuro -. (Schweiz. Tel^I' „n „Die Deutsche» des Südens" - ,o nannte von Humboldt die Spanier, und ein Spanier, de Mella, nennt heute Deutschland ein fl. jck Spanien, das Spanien des Nordens. nw den SpanierI — sagen wir gern, aber der Spa auch vom „gotischen Adel" und mit »ns verwa - Wir brauchen uns seiner nicht zu sWssM, ,i> Spanien macht doch selbst unter den Reut seiner Stellung zu uns eine rühmliche, uns Ausnahme. Seine Neutralität ist über erhaben, englische Lügen und Aeberrcdung Lktt"!' W'" prallen ab von spanischer Ritterlichkeit.. v-. Das Pariser „Journal" führt aus. daß °tfM; ■' “er», daß Holland m band, um zu verhindern, daß Holland ,! „p > „p v- nach Deutschland gehen. Da Deutschland Kios Cigaretten Nr. 19. Deutsche Soldaten - Zeitung. 7 Vize-Feldw. G. Adelt. Ossz.-Stellv. Gattermann. Hauptm. Weir. Vize-Wachtmstr. H. Glatho. Vize-Feldw. Nachtsheim. letzten Jahres für 300 Millionen Gulden Butter, Käse, Fleisch und Gemüse ans Holland bezogen habe, ge- nügten etwa 710 Millionen Franken, um Deutschland vom holländischen Markte zu vertreiben, man müsse Deutschland nicht nur mit der Milrailleuse zermalmen, sondern auch mit den Schläge,: der Millionen besiegen. Der schwedische Minister Wallcnberg äußerte jüngst: „Schwedens Neutralität ist durchaus gesichert, wir werden nicht aus ihr heraustreten, außer wenn man unser Recht mißachtet und mit Füßen tritt. Von Kriegsbeginn an muß es jedem klar gewesen sein, daß Schweden aus freien Stücken nie und nimmer in den Krieg tätlich eingegrisfen hätte. Sein Selbstbestim- Mnngsrecht und seine Neutralität aber hätte cs gegen jeden Angriff oder Verletzung verteidigt, und zwar mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln. Schwedens äußere und wirtschaftliche Politik war ein klarer Be- weis seiner Neutralitätsbestrcbungcn. Eine neutrale Friedensvermittlung zwischen den kriegführenden Mäch- ten von seiten eines neutralen Staates halte ich für vollkommen wertlos. Die Kämpfenden müssen selbst wissen, wann sie Frieden schließen wollen und können." Norwegische Liebedienerei gegen England hat das ln seiner Neutralität schwankende, von England ab- hängige Land, zu einer einseitigen Stellung Deutsch- land gegenüber gebracht. Während andere neutrale Staaten, wenn sie überhaupt dem Druck Englands nach- gaben, das Verbot des Aufenthalts von Kriegsschiffen m ihren Gewässern ans alle kriegführenden Staaten ausdehnten, hat Norwegen das Verbot nur für deut- sche Schisse gegeben. Dieses unfreundliche Verhalten hat zu dem Einspruch Deutschlands gesilhrt, der um so berechtigter ist, als doch die norwegische Schiffahrt sich ganz in den Dienst unseres wütendsten Gegners gestellt hat. Das ist auch schuld, daß so viele norwegische Schiffe in letzter Zeit in der nördlichen Nordsee' und dem Eismeer unseren U-Booten zum Opfer fielen. Stände Norwegen von diesem Liebesdienste für Eng- land ab, so hätte es auch keine Verluste seiner Han- delsslotte zu beklagen. Wir können natürlich nicht ruhig Absehen, wenn neutrale Staaten unseren Feinden Vor- schub leisten. Der neue Trotthaettan-Kanal, der bedeutend ver- größerte und verbesserte Verkehrsweg zwischen Wecncr- We und Nordsee, ist nach siebenjähriger Arbeit vom König feierlich eröffnet worden. Kanada will die norwegische Handelsflotte wieder aufbauen. Cs wird über Schiffsbauten für insgesamt i Millionen Pfund verhandelt. Die kanadische Negie- rung wird die Durchführung ans jede mögliche Weise Unterstützen. Amerika steht vor der Präsidentenwahl. Das sagt Mes und erklärt das Verhalten Amerikas — zurück- Mtend, säst bescheiden. Man geht ganz auf in der ^oahl des Präsidenten und kümmert sich nur um die Menen häuslichen Angelegenheiten, kämpft und wettet uw Wilson oder Hughes. Zwar das Geschäft, das der Krieg den Amerikanern zutrug, ist auch eine häusliche Angelegenheit, aber sie mußte für kurze Wochen zurück- stehen. Jetzt handelte es sich darum, daß nichts für die Wahl verdorben würde. Daher die Vorsicht und das Gewährenlaffen selbst gegenüber unserem unbequemen Kreuzerkrieg unweit der amerikanischen Küsten, den man so gern etwas mehr hinausschieben möchte. Cs ist kein Wechsel in der amerikanischen Auffassung ein- getrctcn, keine freundlichere Gesinnung hat uns gegen- über Platz gegriffen; mit Gefühlen arbeitet man da drüben nicht, das Geschäft allein ist ausschlaggebend. And das Geschäft bedingt zur Zeit, daß man abwartet, bis die Präsidentenwahl entschieden ist. Diese selbst ist für uns unwesentlich, denn kein Präsident wird für uns sein, wenn das Geschäft ihn auf die andere Seite weist. So lange wir nicht die Freiheit des Meeres errungen haben, liegt der Vorteil für das amerikanische Geschäft in, Anschluß an unsere Feinde, denen sie das zukommen lassen können, was sie im Aeberfluß haben oder erzeugen. Das amerikanische Geschäft geht ja doch noch über die Freundschaft mit England. Die Vereinigten Staaten werden bei der britischen und der französischen Regierung wegen der Schädigung amerikanischer Bür- ger durch die unrechtmäßige Zensur der amerikanischen Post durch die Verbündeten Entschädigungsansprüche anmelden; sie werden sich auf Millionen von Dollars belaufen. Angesichts der außerordentlich schlechten Getreide- ernte sind die amerikanischen Staaten gezwungen, Weizen aus Argentinien einzuführen, zumal ein großer Teil der amerikanischen Ernte an die Vierverbands- mächte verkauft worden ist. Der argentinische Dampfer „Pampa" hat bereits eine Ladung von 4000 Tonnen Weizen nach New Park gebracht, weitere Transporte solle» folgen. Cs ist das erstemal in der Geschichte, daß die Vereinigten Staaten einen Teil ihres Bedarfs an Weizen in Argentinien decken müssen. Cxpr. Korr. Kriegöbeschäbigtenfifsorge. Kurs für Bürohilfsarbcitcr. Ein Bericht, ent- nommen den Mitteilungen der Stuttgarter Verwunde- tenschule. Eine große Zahl Kriegsbeschädigter möchte sich zum Kaufmann ausbilden, oder wenigstens einen Büroposten erhalten. Die Leute glauben, ihr Ziel durch Erlernen von Maschinenschreiben und Kurzschrift zu erreichen. Hier hat die Schulberatung in Antcr- stiitzung der Berufsberatung die große und wichttge Ausgabe, einzugreisen und den Betreffenden klarzü- legcn, daß vom'Kaufmann heutzutage nicht nur Kennt- nisse im Maschinenschreiben und der Kurzschrift ver- langt werden, sondern daß er außerdem über eine gute Schulbildung und mindestens über eine mehrjährige Lehre, Sprach- und allgemeine Kenntnisse verfügen muß. Kriegsbeschädigte, die früher einem gewerblichen Beruf angeyörtc» und jetzt in das kaufmännische Fach übergehen' wollen, werden erfahrungsgemäß in den meisten Fällen nur Stümper bleiben, weder innere Be- friedigung, noch auf die Dauer Stellung und genügende Bezahlung finden. Deshalb sollte jeder, der seinem früheren Beruf wieder nachgehen kann, dies tun und seine langjährigen und praktischen Erfahrungen und Kenntnisse nicht brach liegen lassen, um auf ein ihm vollständig fremdes Gebiet übcrzugehcn. Der tüchttge Arbeiter wird nach dem Kriege eine viel bessere Zu- kunft haben, als ein mit ungenügenden Kenntnissen aus- gerüsteter „Kaufmann", der in, Gründe genommen kaum ein brauchbarer Schreiber ist. Auch müssen die Leute sich darüber klar sein, daß sie nie im Maschinenschrei- ben und der Kurzschrift solche Fähigkeiten erlangen, um ein gewandtes Schreibfräulein ersehen zu können, denn vielfach fehlt eben doch die Fingerfertigkeit und die er- forderliche Sicherheit in Rechtschreibung und Satzlehre. Bessere Aussichten bieten sich dagegen den Büro- Hilfsarbeitern, für die in vielen kaufmännischen Betrie- ben gute Verwendung vorhanden ist. Ihre Veschäfti- gung besteht in der Hauptsache im Ncgistrieren, Kopie- ren, Viervielfältigen, Besorgen kleinerer Ausgänge. Sie haben die eingehenden Briefe zu össnen, abzustem- peln und zu verteilen, ausgehende Briefe zu kopieren, zu schließen, frei zu machen usw. Vielfach wird ihnen auch die Bedienung eines Fernsprcchapparates mit übertragen. Bei gutem Willen und persönlicher Eig- nung lassen sich diese einfacheren Kenntnisse rascher er- werben als kaufmännische Fachbildung. Die Bezah- lung wird nicht die des gelernten Kaufmanns sein, aber doch denen, die nach dem Arteil der Berufsbera- tung durch schwere Kriegsbeschädigungen genötigt sind, zu einer leichteren Büroarbeit übcrzugehcn, einen ge- nügenden Zuschuß zur Rente gewähren. Zur Ausbildung der Bürohilfsarbeiter hat die Schule einen besonderen Kurs für Vürokunde einge- richtet. In ihm werden die Leute durch einen Ka'us- mann mit den eben erwähnten Arbeiten vertraut ge- macht, die sie dann praktisch im Musterkontor selbst verwerten können. Für diesen Zweck ist jetzt im Mustcr- kontor ein besonderer Aebungsraum eingerichtet, in dem sich unsere eigene Registratur, wie auch mehrere Vcrtikalregistrature'n für Antcrrichtszwccke, sowie Kar- teien befinden, außerdem verschiedene Vüromaschincn: drei verschiedene Vervielfältigungsapparate, darunter auch die praktische Roneomäschi'ne, Paginierapparat, Heftmaschine, Kopicrprcffcn, Kopicrmaschinen, und zwar eine mit Handbetrieb und eine solche mit elektrischem Antrieb, die uns von der Deutschen Maschinenbau- und Vertriebsgescllschaft zur Verfügung gestellt ist; ferner eine Rechenmaschine, aus der' diejenigen Invaliden, welche in den in Aussicht genommenen Stellen viel rech- nen müssen, Anterricht für den erforderlichen Zweck er- halten. Schließlich ist in diesem Raum noch ein Fern- sprecher ausgestellt, sodaß auch das Fernsprcchen prak- tisch geübt werden kann. Aus der Geschäftsstelle ist ein zehnfacher Amschaltcr in Betrieb, der ebenfalls von Invaliden zeitweise zu Lernzwecken bedient wir-d. Mon- tag und Mittwoch nachmittags werden die Vürohilss- arbeiter von einem Handelslehrcr besonders unterrich- tet; im übrigen sind täglich von 8—12 und 2—6 Ahr Acbungen im Musterkontor. C. HUSTIN heilt Husten und Heiserkeit kostet pro Beutel nur 15 Pfg. Alleinige Fabrikanten H. Scharff & Sohn Landau (Pfalz) — Nachahmungen weise man zurück. *■» Diesen Kriegs-Ring °Nbcr 800 echt Email schwur* weiß rot verhaute «o lange Vorrat. reicht *um AuHiiiilinicprolH von Mk. 2. Vorherige Einsendung nebst 20 i 1. lorto JJL Lachenmaier, Juwelier, Stuttgart S. In 21., verbesserter Auflago erschien das Buch: „Die kaufmännische Praxis“* Ualier 185000 Exiil. verkauf,! Tausende olänzontlo Anerkcnnumien! Enthält io klarer, leichtversiändl. Darstellung: Einfache, doppelte und nmerikun. Buchlührung (cinschl Abschluß)! Kaulm. 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Kunstverlag Heinrich Carle nLT.iT H Die einfachste und schönste Steno- graphie ist unstreitig die neue Volkskurzschrift Lehrgang zu beziehen gegen Einsendung von 1,30 Mk. (auch in Briefmarken aller Länder) von dem Verfasser J. Miene in Vinsobock in Westfalen. Armee - mit Uhren Leuctltblatt vM.2,50 \u/ v.ML 6,10 au an Ringe mit patriotischen Abzeichen von M. 0,50 an. Mund- und Maiuiharmonikas in reicher Auswahl. Roalor-Apparote, Foldmossor etc. etc. Jede nicht bei mir gekaufte Uhr wird leuchtend gemacht per Stück M. 1*50 Verlangen Sie meinen en gros Katalog. H. KUELI,, MAODEBIJUO 1 Uhren und Musikwaren engros. 8 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 19. KrlegLfürforge und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons Goldschmidt. Wie England die kleinen Nationen „beschützt". Die Engländer haben von altersher eine ebenso wirksame wie peinliche Art. ihre Vergehungen gegen das Völkerrecht zu rechtfertige». Sie stellen einfach eine Theorie auf. die ihren Interessen entspricht, und weil» jemand gegen diese Theorie handelt, so ist er der Feind Englands. Ist im Augenblicke eine neue Theo- rie nicht zu erfinden, so gibt es genug alte, die immer noch brauchbar sind. Eine solche alte Theorie ist die des englischen Admirals und Staatsmannes George Monk, die von den englischen Regierungen seit mehr als 250 Jahren angewendet wird. Diese Theorie er- laubt den Engländern jede Seeräuberei, sie macht das Piratcntum der englischen Flotte zu einem Gewohn- heitsrechte Englands. Sie wurde im vorige» Jahr- hundert derart brutal angcwcndct, dass selbst in Eng- land Cntriistcte ausstandcn und vor einer lleberspan- nuna des Vogens warnten. So ries im Jahre 1807 Lord Derby im englischen Parlamente aus: „Unser Verhalten gegen die anderen Rationen ist im höchsten Grade schamlos. Die Geschichte des Sccrechtes und des Seeunrechtes wird ein- uuverlöschliches Zeugnis ablcgen für die Habgier des englischen Volkes und'sei- ner Regierung." Es ist kennzeichnend, dass in letzter Zeit in der Presse der skandinavischen Länder, vornehmlich in der schwedischen Presse, die Rolle, die England in diesem Kriege gegenüber den kleinen Nationen spielt, aufs schärfste beleuchtet wird. Und zwar begnügen sich die betreffenden Zeitungen nicht mit allgemeinen Redens- arten über Völkerrecht, sie beschränken sich auch nicht auf die Auszählung der in diesem Kriege begangenen englischen Rechtsverbrcchcn, sie gehen vielmehr zurück aus die Sccqcschichte Englands und holen aus ihr eine Reihe von Beispielen hervor, wie sie schlagkräftiger gar nicht gedacht werden können. Einige dieser Beispiele, die ich in den Stockholmer Zeitungen „Dagcns Nyheter" und „Aftonbladct" gesunden habe, seien hier wieder- gegeben. Zur Zeit der sogenannte» „Kontinentalsperre", mit der Napoleon Englands Sechcrrschast vernichten wollte, also Aii Beginn des 19. Jahrhunderts, übte die englische Regierung mit ihrer Flotte den schärfsten Druck auf Dänemark aus, damit cs sich dem englischen Willen beuge. Dänemark befand sich nicht im Kriege mit England. Trotzdem scheuten sich die Engländer nicht, eine sogenannte „Prüvcntivaktion" gegen'Däne- mark zu unternehmen. Diese „Vorbeugungsmaßregel" bestand darin, daß am 8. August 1807 zwei englische Geschwader in den Oeresund und ein drittes Ge- schwader in den Großen Belt fuhren und die Aus- lieferung der dänischen 'Flotte an England verlangten. Als die dänische Negierung sich selbstverständlich wei- gerte, diesem Wunsche nachzukommen, wurde Kopen- hagen belagert und zwar in der grausamsten Weise. Tausende kamen durch die Beschießung um, ein großer Teil der Stadt ging in Flammen auf und der' Ver- teidiger Kopenhagens sah sich gezwungen, zu kapitulie- ren. Die Folge war, daß die Engländer die dänische Flotte einfach Wegnahmen. Noch heute bäumt sich in Dänemark jedes rechtliche Gefühl aus, wenn an diesen Bruch des Völkerrechts gedacht wird. Noch heute jammert man dort über den Naub von 18 schönen Li- nienschiffen und vielen kleinen Schissen. Aber England beschränkte sich nicht darauf, in solch schnöder Weise für die englischen Gcsamtintercsscn cin- zutrcten. Cs scheute auch nicht davor zurück, kleine Nationen aufs schwerste in ihrem Rechtsgefühl zu ver- letzen, wenn irgend ein Engländer vorgüb, in einer dieser Nationen nicht so behandelt worden zu sein, wie es seinen Wünschen entsprach. In der Stadt Bodö hatte zu Anfang des 19. Jahrhunderts die englische Firma Cventh u. Sons einen Schmuggelhandel in größtem Maßstabe betrieben. Der Inhaber der Firma war deswegen zu Recht verurteilt und ins Gefängnis gesetzt worden. Cs gelang ihm jedoch, aus dem Ge- sängnisse zu entfliehen und die stir seine Tat beschlag- nahmtcn Waren an sich zu bringen. Cr verfrachtete diese Waren und fuhr mit dem Schiss schleunigst nach England, das ihn natürlich nicht auslicscrte, sondern beschützte. Die norwegische Regierung, in deren Gebiet die strafbare Handlung geschehen war, verlangte die Verurteilung des Täters von einem norwegischen Ge- richte. Aber die Engländer beharrten darauf, die Sache vor einem englischen Gerichte zu verhandelnd Cs kam zu langwierigen diplomatischen Auseinandersetzungen, in deren Verlauf die englische Regierung mit den uner- hörtesten Druckmitteln arbeitete. Schließlich mußte sich Norwegen bequemen, das englische Urteil anzuerkcnnen. Dieses Urteil sprach den Täter frei und gewährte ihm noch eine hohe Schadenscrsahsumme, die von Nor- wegen zu bezahlen war. Im Jahre 1800 hatte ein schwedischer Landschafts- Vorsteher wegen einer einwandfreien Forderung Holz- -waren, die dem' Engländer Cdmond Äiles Loder ge- hörten und aus norwegischem Boden lagen, beschlag- nahmt und vor Pfandbruch in Sicherheit gebracht. Loder wurde im Sinne des Beschlagnahmenden von einem schwedischen Gerichte verurteilt. Rach dem Urteil war das beschlagnahmte Holz verfallen und zwar zu einem Drittel der Krone Schwedens und zu zwei Dritteln dem Kläger. Loder wandte sich an die eng- lische Regierung, die ihn nicht etwa auf den Rechtsweg der Beschwerde verwies, sondern wiederum mit Druck- mitteln arbeitete und die schwedische Regierung zwang, die Beschlagnahme aufzuheben. Erst fünf Jahre später wurde dem Klüger ein kleiner Teil der von ihm beanspruchten Summe 'zugesprochen. Cs handelte sich hier von neuem um einen willkürlichen Eingriff in die Nechtsgrundsähe einer kleinen Nation. Dieses Vor- gehen erregte in Schweden die allerschärfstc Entrüstung, sodaß der schwedische Reichstag eine wirksame Siche- rung vor derartigen Völkerrccht'svcrbrechen verlangte. Die schwedische Scegeschichte ist voll von solchen Beispielen englischer Willkür. Ost genug haben die Engländer auf hoher See oder in einem Hafen die schwedische Flagge mißachtet und Botmäßigkeit von ihr verlangt. Unvergessen ist in Schweden das Vorgehen gegen die „Oeland", deren Führer ein englischer Admiral brutal ausgcfordert hatte, die schwedische Flagge vor der englischen zu senken. Als die Besatzung diesem Ansinnen widersprach, wurde sic einfach von der englischen Uebermacht niedergekämpst. Das Schiff würde vernichtet und versenkt. Selbstverständlich be- fand sich damals Schtveden nicht im Kriegszustände mit England. Cs handelte sich einfach um ein wahnsinniges Gefühl der Selbstherrlichkcit, um einen übertriebenen Stolz des englischen Admirals. Natürlich hatte er die englische Regierung hinter sich. Cs fiel ihr gar nicht ein, das rechtswidrige Verhalten zu verurteilen. Wenn die Engländer glaubten, einen Wettbewerb aus dem Weltmarkt niederringen zu müssen, so war ihnen jedes Mittel recht. Ehemals so wie heute. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts war man in Schweden bestrebt, einen Handelsverkehr mit Ostindien herzu- stcllen. Daher stattete die Regierung eine schwedische Firma mit besonderen und entsprechenden Handels- rechten aus. Als diese Firma im Jahre 1733 ein Schiss nach dem Freihafen Porto Ruovo schickte, das Kausleute herüberbrachte, die dort eine Faktorei er- richteten, ging der englische Gouverneur von Madras ohne weiteres mit Hilfe französischer Truppen gegen die Faktorei vor und zerstörte sie. Die schwedischen Kausleute wurden gefangen gesetzt, die schwedische» Waren beschlagnahmt.' Das Schiss entkam glücklich. Als die schwedische Regierung wegen Schadensersatz bei der englischen Regierung vorstellig wurde, wurde sic geradezu mit Hohn überschüttet. Erst als im schwe- bischen Reichstage, und zwar eine ganze Reihe von Jahren später, die Angelegenheit mit Nachdruck behan- delt wurde, und die Gefahr bestand, daß England in aller Oesscntlichkeit als Völkerrechtsbrecher erschien, wurde die englische Regierung nachgiebiger. Aber die schwedische Firma erhielt auch nur einen kleinen Teil ihres Schadens erseht. Solcher Beispiele englischer Willkür ließe sich »och eine ganze Reihe nuszähleu. Sv haben die Engländer im >0. Jahrhundert einmal einfach ein schwedisches Schiss weggenommen und es erst wieder frei gelassen, nachdem sic ihren Zweck erreicht hatten. Sie haben Hunderte von Jahren hindurch fortwährend Kaperei betrieben mit dem offensichtlichen Ziele, durch die Ent- eignung von Schisse» ihre eigene Handelsslotte zu ver- stärken.' Ein Engländer hat berechnet, daß in 100 Jah- ren beinahe 37 000 Schisse von England geraubt wor- den seien. Mau gab nicht einmal die Ladung zurück. Man verkaufte sie und preßte die fremde Besatzung zum Marinedienst. Ein solches Versahren war manchem Engländer denn doch zu grausam. Aber alle Wider- sprüche und Mahnungen halfen nichts. So ist denn das sceräubcrische Verhalten Englands in diesem Kriege nur eine Fortsetzung der englischen Gewohnheit. Der eigentümliche „Schuh" der kleinen Nationen besteht auch diesmal wieder i» einem unerhörten Drucke, den ins- besondere die skandinavischen Länder und Griechenland zu spüren haben. England unterbindet glattweg den freien Handel dieser Länder und kümmert sich nicht um Proteste. Die griechische Handelsflotte wurde ebenso behandelt wie England die Schiffe kleiner Nationen i» früheren Jahrhunderten behandelt hat. Cs 'ff äußerst kennzeichnend, daß diese Raubpolitik sich nur gegen die kleinen Nationen richtet. Vor den große» Ländern hat England von jeher Angst gehabt. Geriet es einmal in Streit mit einem großen Lande, so jam- inerte es nach überall hin um Hilfe und suchte die ganze Welt auf seine Seite zu bringen. Die große» Länder durch Schmeicheleien, die kleinen durch Gewalt Endlich müßte doch der Welt offenbar geworden sei», was man von England als Beschützer zu halten h»t Wer sich nicht scheut, die englische Geschichte durch)»' arbeiten, der wird sehen, daß die englische WeltmE viel mehr durch Raub und Bedrückung als durch ehb lichcn Kampf und ehrliche Arbeit zusammengeholt mob den ist. * Berufsberatung bet der Heimkehr. Sehr viel ist im Laufe des Krieges auf dem ©c‘ biete der Lazarcttberatung und der Berufsberatung g»" tan worden. Allerdings bleibt noch manches zu tu» übrig, bis man die Beratung vereinheitlicht und so ge- staltet hat, daß sie allen Wünschen der Verwundete», Kranken und Kriegsbeschädigten genügt und die I»' tereffcn der Allgemeinheit in jedem Fülle berücksichtigte Cs ist das eine schwierige Aufgabe, deren Lösung aber mit großem und anerkennenswertem Eifer betriebe» wirds Doch genügt es meines Erachtens nicht, die Be- ratung auf die Verwundeten, Kranken und Kriegsbe- schädigten zu beschränken. Cs muß eine großzügig Organisation geschaffen werden, die imstande ist, de» heimkehrenden Kriegern wirksame Bcrufsbcraterin ,JU sein. Wohl bestehen schon Ansätze einer solchen Ein- richtung. Doch kann gar nicht genug in dieser Hinsich' vorbereitet werden. Eine ausreichende Berufsber»- tung der Hcimkehrenden wäre imstande, dieses Gebn» des Landes vor Aebcrflutung zu schützen, jenes vok Arbeitsödc. Cs könnten nicht allein die Arbeits- wünsche der Zurückkchrcndcn befriedigt werden, auch db Allgcmeiniutcrcffen würden meines Erachtens in höch» segensreicher Weise gefördert. Daveim. Der Ausschuß des Zentralverbandes Deutsches Industrieller (Warum nicht: „Hauptverband deutsche Betricbsbcsiher"?) und der Große Ausschuß des Bud- des der Industriellen haben in einer gemcinsa»»" Sitzung am 25. Oktober d. I. die Fortsetzung ihf" bisher im Kricgsausschuß der deutschen Industrie f leisteten Gemeinschaftsarbeit auch nach dem Kriege r schloffen. In der Ueberzeugung, daß'es angesichts ^ tiefgreifenden Neugestaltung der gesamten wirtschel, lichen Verhältnisse Deutschlands nach dem Kriege »> bedingt erforderlich ist, das gemeinsame Veste der de» scheu Industrie geschlossen zu vertreten, haben die ^ den Ausschüsse unter Mitwirkung des Vereins ö» Wahrung der Vorteile der chemischen Indus'' Deutschlands den „Deutschen Iudustricrat" (War» nicht: „Betriebs- oder Werktätigkeitsrat"?) gegrüE/ Der „Deutsche Industrierat" soll unter voller' Äusrech crhaltung der Selbständigkeit der einzelnen Anter»'^ mungen Fortan die einheitliche Velangsvertretung deutschen Industrie darstellen und wird sich die ge»'»' samc Behandlung aller das Beste der deutschen S1'^, strie in seiner Gesamtheit berührenden wirtfchastlnv ( und wirtschaftspolitischen Fragen nach Maßgabe scstgestelltcn Satzungen zur Aufgabe machen. Er aus 54 Mitgliedern bestehen, von denen je 25 aus Kreisen der dem Zcntralverbande Deutscher stricller und dem Bunde der Industriellen angcschfAp ucn Industriegruppen zu bestellen sowie 4 MitgsiLF,, voin Verein zur Wahrung des Vorteils der chewn Industrie Deutschlands abzuordnen sind. Von hochbedeutsamcn Ereignis ist dem Kaiser durch 1 Drahtung Kenntnis gegeben. &cl) Die bei den militärischen Dienststellen eingehe» r Gesuche von Angehörige» gefallener Kriegsteilne'^h, lassen erkennen, daß die Hinterbliebenen sich bc> ^ saffung der Eingaben vielfach fremder Hilfe bcvie , Soweit diese Hilfe in uneigennütziger Weise lvird, ist sie dankend auzuerkenne». Die Krieger"„F,>V müssen aber dringend vor sog. „Winkeladvokaten ähnlichen Personen gewarnt werden. Solche. ~M- drängcn sich an sic heran und verfassen für sie, 1' suche, von deren Zivecklosigkeit sie wohl selbst Fällen von vornherein überzeugt sind. Ihnen >N nur darum zu tun, Einnahmen für sich z" f'1 nicht aber den Witlve» zu Helsen. Häufig auch Hoffnungen, durch deren Nichterfüllung » wen daun bitter enttäuscht sino. Allen Kriege»' Nr. 19. Deutsche Soldaten - Zeitung. 9 — soweit sic sich außerstande sehen, Gesuche selbst ab- i» fassen — kann daher nur dringend empfohlen werden, sich an die fast in jedem Ort bestehenden Bcratungs- »nd amtlichen Fürsorgestcllen sür Kriegerwitwen und 'Waisen zu wenden. Diese Stellen werden gern crbötig sein, Anträge der Hinterbliebenen aufzunehmen und an die hierfür zuständigen Behörden wcitcrzuqcben. Dieser Weg erspart den Kriegshinterbliebenen Kosten, Zeit und Enttäuschungen. Die konfessionslosen Dissidenten können nicht Offi- ziere werden. Das Kriegsministerium hält an dem Standpunkt fest, daß die Zugehörigkeit zu einer Re- ligionsgemeinschaft eine Notwendigkeit ist, weil sie sür den erzieherischen Einfluß des Ossizicrs aus die Mann- schaften, ihre Belehrung über den Fahneneid und die in chm beruhenden Pflichten von nicht zu entbehrender edeutung ist. Wollte man hiervon abgehen, so würde das bei der jetzigen Erstarkung des religiösen Gefühls in weiten Kreisen des Volkes auf Mangel an Verständnis stoßen. Baben. Der Kanonendonner, der längere Zeit nur schwach Und vereinzelt von der Westfront her zu hören war, ist seit voriger Woche wieder recht deutlich im badischen Oberland zu hören. Verniutlich stammt er aus der Gegend von Verdun. Allem Anschein nach hat auch die zunehmende Entlaubung des Waldes eine» wesentlichen Einfluß auf die Hörbarkeit des Geschützfeuers. 1 300 000 Mark Kredit wurden vom Nürnberger Temeindekollegium der städtischen Kriegsfürsorge für die, Monate Oktober bis Dezember eingeräumt. Von der Kriegsfürsorge Nürnberg wurden bis jetzt rund 28 414 000 Mk. ausgegcbcn, und zwar 12 Millionen sür Kriegcran- gchörigc und säst 2 Millionen Mk. sür Erwerbslose. Der Rest zu }i'A Millionen besteht aus Vor- schüssen aus die reichsgesetzliche Un- terstützung. An freiwilligen Spen- den wurden der Kriegsfürsorge 2'A Millionen zur Verfügung gestellt. Der Infanterist Karl Straß- herger, der bei den schweren Kämp- fen an der Somme vor einigen Wochen durch das gewaltige Trom- melfeuer die Sprache verloren hatte, erlangte diese infolge eines schweren Traumes in einem Aschas- senburger Lazarett wieder. Cs ist dies der zweite derartige Fall, der hch daselbst ereignete. Elsatz-Lotlmngen. Nicht zusrieden mit dem trau- ten Ruhm, den die französischen »Neger sich in Karlsruhe, Tübin- gen usw. erworben haben, schritten >ie zu einer abscheulichen Steige- tung ihrer Zerstörungslust, indem lc. auf ein kleines Grenzdörfchen dei Metz Bomben mit tödlichen Pilsen abivarfen. Fünf Tote so- wie sieben Schwerkranke sind as Ergebnis. Haben denn die Leute nicht überlegt, wir diese Scheußlichkeit in tausendfacher Weise erwidern können, daß unsere Zeppeline so viel Gas Msf einmal aus die Städte werfen können, daß wir die ^-»»vohnerschastcn ganzer Städte in wenigen Augen- blicken vollständig vernichten können? Haben sic außer- °c>n durch diesen grausamen Angriff gerade aus wthringischc Bevölkerung zum Ausdruck bringen wollen, 3 sie jetzt nicht mehr glauben, Lothringen erobern zu wnnen?' 'Schles. Ztg. Hessen. Im vorderen Odenwald hat aus seinen Dicnstsahr- 2?» der Vetcrinärrat Friedrich in Dieburg in seinem Bezirk Goldmünzen im Betrag von 170 0Ö0 Mk. gc- mminclt und der Reichsbank zugeführt. Fürst Leopold zur Lippe hat am Geburtstage sei- wr Gemahlin der von ihm vor einiger Zeit ins Leben gerufenen Fürst-Lcopold-Stiftung für Invaliden und '»versorgte Familie» im Weltkriege 1914/16 gefallener Selben weitere 100 000 Mark in deutscher Kriegsanleihe »verwiesen. Urkutzen ^ Der Kaiser hörte im Schloß Bellevue zu Berlin F» Vortrag des Generalseldmarschalls von Hinden- . »vg und empfing hieraus den sächsische» Gesandten <%»> Nostiz-Drzewiecki, den mexikanischen Gesandten x»bara„ Capmany und den brasilianischen Gesandten » Gurgel do Amaral. Die Gesandte» wurden hier- auch von der Kaiserin empfangen. Zur Früh- ^iasel i»> Schloß Bellevue Ivar auch Generalfeld- e'vichall von Hindenburg mit Gemahlin und Tochter «». Nachmittags hörte der Kaiser im Neue» —is einen längeren Vortrag des Reichskanzlers. Wir twrweise» aus die Bekanntmachung des den Umtausch der Zwischen Hannover. Die uralte, aus dem Lande Kehdingen stammende niedersüchsische Adclsfamilie v. d. Decken hat in diesem Kriege bereits 13 ihrer Söhne aus dem Schlachtselde verloren, und zwar vom Rcgimentsführer bis zum Kriegsfreiwilligen. Schwer verwundet ist ein v. d. Decken, und in englischer Gefangenschaft befinden sich zwei, von denen der Oberleutnant Fritz v. d. Decken im Kgl. Sächsischen 2. Grenadierregiment Nr. 101, der sich als Instrukteur in Chile befand, aus der Heimreise im August 1914 von einem neutralen Dampfer von den Engländern geholt wurde. Außer diesen 16 Genannten standen bczw. stehen noch 24 v. d. Decken im Felde, davon 3 als Divisions- und einer als Brigadekommandetlr, und 6 tun Heeresdienst bei immobilen Formationen. Cs dürste wenige Fa- milien geben, die so zahlreich am Kriege beteiligt sind und verhältnismäßig so starke Verluste erlitten haben. Unter den zahlreichen Kriegsauszeichnungen befinden sich sehr oft das Eiserne Kreuz 1. Klaffe und der Kgl. Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden. Im Jahre 1866 standen 31 v. d. Decken als Soldaten und Beamte im Dienste des Königreichs Hannover, und am Kriege 1870/71 haben 40 v. d. Decken teilgenommen. In der Kgl. Deutschen Legion von 1803—1816 war die Fa- milie v. d. Decken mit 14 Angehörigen ain zahlreichsten von allen hannoverschen Adelssamilien vertreten. Rheinland-Westsale n. Eine besondere Vergütung erhielten die Arbeiter der Kruppschen Gußstahlsabrik wiederum Mitte Okto- ber. Sie beträgt diesmal sür unverheiratete Arbeiter 25 Mk., sür unverheiratete Arbeiterinnen 20 Mk., sür verheiratete Arbeiter, die Familienuntersiü hung bezogen haben 30 Mk-, für solche jedoch, die keine Familienun- stellungen von Teilen sächsischer Reserve- und Land- wehrregimcnter statt. Der König sprach hierbei den Truppen seinen Dank für ihr tapferes Verhalten aus und verlieh in Anerkennung der guten Leistungen eine Anzahl Militür-St.-Heinrichs-Medaillen. Der Kaiser drahtete dem König: „Cs gereicht mir zur Freude, Dir mitzutcilcn, daß ich an der Westfront, von der ich soeben zurückkchre, auch sächsische Truppe» besichtigt habe, die sich durch vorzügliche Haltung und Stimmung auszeichnctcn. Ich habe den Führern und Truppen für ihre glänzenden Leistungen nicht nur meine Anerkennung, sonder» auch den Dank des ganzen deut- «sehen Volkes aus vollstem Herzen ausgesprochen. Wilhelm." — Daraus hat der König geantwortet: „Herzlichst danke ich Dir sür die so anerkennende Be- urteilung der Leistungen meiner Truppen. Im Verein mit den Truppenteilen aller deutschen Stämme haben sic übermenschliches geleistet. Cs erfüllt mich mit freu- digem Stolze, daß cs meinen Soldaten vergönnt ist, an den schwersten, größten und schrecklichsten Kämpfen der Weltgeschichte an wichtigster Stelle tätigen Anteil zu nehmen. Gott helfe uns weiterI In treuer Freund- schaft Friedrich August." Thüringen. Der geheime Kommerzienrat Oskar Vlödner in Gotha hat der Stadt Gotha eine Million Mark ver- macht, mit der Vestinnnung, daß der Zinsertrag zu einer Hälfte für die Stadt Gotha, die andere zur Unterstützung kriegsbeschädiater und bedürftiger Sol- daten verwendet werden soll. Württemberg. An den König von Württemberg drahtete der Kaiser: „Von der Besichtigung der Äestsront soeben 1. 2. 3. Die fijnf Kriegsanleihen 4. 5. Kriegsanleihe Kriegsanleihe Kriegsanleihe zusammen: Kriegsanleihe Kriegsanleihe *»,460.000.000 9,060 000000 «2,101.000.000 HQ, 98*f 000 000 10.712 000.000 10,651000000 Mark Mark Mark Mark Mark Mark .g Die französische 4 Kriegsentschädigung 1870/71 ^ H,000.000.000 Mark verweisen aus die sP/'lvbank-Direktor! ums, Meine - .. 1 letzten Seite des Blattes. sür die Schuldverschreibungen und Schatzamvei- der TV. Kriegsanleihe betreffet end, sie findet sich terstühung erhalten haben, wenn sie keine Kinder haben, 40 Mk., und wenn sie ein Kind haben, 50 Mk. und dann steigend für jedes Kind um 10 Mk. bis 100 Mark. Die verheirateten Arbeiterinnen erhalten eine um 10 Mk. niedrigere Summe als die verheirateten Arbeiter, und auch beim Vorhandensein von Kindern ist die ihnen gewährte Unterstützung um 10 Mk. niedriger als die für ihre männlichen Genossen. 16—18jährigc Arbeiter und Arbeiterinnen bekommen als Sonderver- gütung 10 Mk., wenn sie mindestens 60 Arbeitstage seit dem 16. Juli geleistet haben. Für die anderen Ar- beiter besteht die gleiche Bedingung. Die Stadt Barmen hat das Gebiet der Kerspctal- sperre zum Vogelschuhgebict und innerhalb des Ge- bietes zwei Teile zu Naturschutzgebieten im eigentlichen Sinne bestimmt, die vollkommen unberührt bleiben sollen. Von den übrigen Naturschutzgebieten Deutsch- lands unterscheidet sich das neue dadurch, daß es sich um ein Stück Erde handelt, das durch Menschenhand we- sentlich umgeformt ist: an der Stelle, wo ehemals menschliche Siedlungen zwischen Aeckern lagen, ist jetzt ein Stausee entstanden, der 155 Hektar Oberslüche hat. Dieser Eingriff in die Natur wird das an den Stausee angrenzende Land in Zukunft noch weiter verändern. Die Wanderausstellung „Die Kunst im Kriege", veranstaltet vom Deutschen Museum sür Kunst in Handel und Gewerbe (Leiter Herr Osthaus aus Hagen), aus der die „Vaterlandsspcnde" auch einen von Herrn Architekten Endell-Verlin gefertigten Cnttvurs eines Erholungsheims ausgestellt hat, befindet sich i» Düsseldorf.. , r .. , Schlesie n. Eine Erbschaft von 600 000 Mk. ist der nieder- schlesischen Kreisstadt Saga» vom dort verstorbenen Stadtrat Faustmann zugesallen. Sachsen. König Friedrich August weilte im Befehlsbereiche des Generalobersten v. Linsingen. Cs fanden Aus zurückäckehrt, freue ich mich, Dir mitzuteilen, daß ick die württembergischen Truppen dort in allerbester Ver- fassung, in glänzender Stimmung und Haltung gesehen und ihnen für ihre hervorragenden Leistungen im schweren Kampse meine vollste' Anerkennung und den Dank des ganzen deutschen Volkes ausgesprochen habe. Wilhelm."' Le Nouvclliste de Lyon" meldet unter dem 15. Ok- tober, daß beim letzten Fliegerangriff aus Stuttgart eine große Benziusabrik von Bomben getroffen wurde und niedcrgebrannt sei. In Wirklichkeit ist cs dem Flieger nur gelungen, einige Bomben in den ausge- dehnten Schloßgarten abzuwerfen, >vo sie in dem wohl- gepslcgten Rasen einige häßliche Löcher zurückließen. Weder Personen noch Gebäude kamen bei diesem „furchtbaren" Angriff zu Schaden. Bei unserem Bundesgenossen. Die Weinernte in der Tokajer Gegend übcrtrifst selbst die kühnsten Erwartungen. Aus dem Kastraljocb, das in der Regel 25 Hektoliter ergibt, lvurden in die- sein Jahre mehr als 50 Hektoliter erzielt. Die Most- prcise belaufen sich aus über drei Kronen, da in den sonstigen Weingegenden Ungarns die Weinlese sehr schwach ausgefallen ist. (Schweiz. Tel. Ins.) Eine neue Donaubrückc lvird für den Durchgangs- verkehr nach dem Balkan von Ungarn aus geplant. Es handelt sich um die Linie Budapest Temesvar -V>'-r- söcz—Vcziäs, wodurch die einzige bis jetzt wertvolle Verbindung über die Senilin Belgrader Brücke über die Save entlastet würde. Der neue mitteleuropäische Wirtschastsverband dürste an diesem Unternehmen An- teil nehmen und sür seine Förderung noch während des Krieges eintreten. Die ungarische Regierung will be- deutende Mittel sür die Vorarbeiten bewilligen. >0 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 19. Eines Landstürmers Entdeckungs- fahrt von Frankreich nach Deutschland. Einige Monate lang hatten wir mitten drin ge- legen, mitten drin in dem, was man „Die Hölle von Verdun" nennt. Aus dem Wege von Vricuilles aus dorthin waren wir alle tief betritbt, nicht nur über den schier unergründlichen französischen Schmutz, der kilo- weise an Stieseln und Uniformen backte, knöcheltief auf Straßen und Plätzen lag, sondern auch über den Man- gel an richtigen Dörfern. „Potz Blitz! Wo in aller Welt wohnen denn die Leute hier? Hier in diesen elenden Hütten können doch Menschen nicht leben I" So rief der eine und andere wütend aus. Man überzeugte sich alsbald, daß alle diese oberflächlich gebauten, halb in sich zerfallenen Hütten und Scheunen, mit Dreck gefüllten und mit Dreck umhüllten „Wohnhäuser" tatsächlich bewohnt waren. Franzosen wohnten drin. Alte Männer und Frauen, die es vorgezogcn hatten, nicht zu flüchten. Wir lagen in einigen dieser Ortschaften je fünf bis elf Tage im Quartier, hatten also Zeit, uns alles ge- nau anzusehcn, aber wir kamen aus dem Kopsschiltteln gar nicht heraus. Von vornherein berücksichtigten wir bei der Beur- teilung dieser Orte, daß sie ja im Kriegsgebiet lagen. Aber weshalb waren einige von ihnen total zu- sammcngcfallen, ohne daß je eine Schlacht hier getobt hätte? Weil die Wände zu dünn und zu oberflächlich gebaut waren, um Erschütterungen durch vorbeifahrcnde Kolonnen auszuhalten. Wir sahen Orte, in denen keine einzige Granate gefallen war — und doch sahen sie aus, als Hütten die Vandalen dort gewütet. Einzig der ge- steigerte Straßenverkehr hatte die Häuser rechts und links zum Einstürzen gebracht! Wir hätten zu gern in irgendeinem Hause unser Quartier aufgeschlagcn, — aber wir dursten nicht hineingehen; wiederholt waren Kameraden von täglich nachstürzcndcn Mauern und Fußböden usw. verletzt worden. Trotz der vielen noch angeblich unbeschädigten Häuser mußten wir entweder Zelte oder Holzbaracken bauen, um Unterkunst zu haben. Wie sind da Verwünschungen laut geworden gegen die, die uns das „stolze, herrliche Frankreich" früher so ganz, ga>iz anders geschildert hatten. Was hatten wir alle von Frankreich erwartet I Tagelang wanderten wir von Ort zu Ort, lagen bald hier, bald dort im Quar- tier uud fanden doch nichts, was als „Ort" ange- sprochen werden könnte. Regellos hingesetzte Häuser, ziellos, fast planlos aneinander gekittete Hütten, un- gepflegt, zehn- und fünfzehnjährige Spinnengewebcwäl- der im Innern, deren „Pflanzen" meterlang von Decken und Wänden hcrabhingen und uns bei jedem Granat- feuer in der Rühe ins Essen und in den Kaffee fielen — nein, so hätte sich niemand von uns französische Kultur vorgcstcllt. Und dann allenthalben die sogenannten „Straßen". Darüber ist ja nun viel geschrieben worden — wir fanden das Schliinmste, was wir darüber in Feldpost- briefen gelesen, täglich auss neue bestätigt. Sogar aus Ansichtskarten waren diese „Straßen" als Schlamm- psützcn erkennbar und wir haben sie als „traurige An- denken" an unsere Iungens geschickt, damit sie wenig- stens rechtzeitig vor einer Ucberschätzung französischer Kultur behütet werden. Alte Kameraden erzählten uns, daß sie es in Serbien und Montenegro auch nicht schlimmer getroffen hätten. Was für eine Rot hatten mir immer, um Wasser zu erhalten! Gibts ein deutsches Dorf ohne Brun- nen? Aber lange mußten wir in Frankreich suchen, einen Brunnen zu finden. Hier und da — in Banthe- ville, Ramagnc usw. — gibts ganz nette Waschhäuser mit fließendem Wasser, aber sonst kann man sehen, wo man sich waschen kann, wenn man schmutzig aus dem Schützengraben kommt. Und woher in aller Welt kam nur das Ungeziefer? Die Millionen Natten! Die Läuse, die Flöhe? Wir alle habeil Hunderte von deutschen Dörfern gesehen, haben oft genug bei deutschen Bauern in der Scheune oder im Stall übernachtet, viele von uns waren auf deutschen Dörfern ausgewachsen, — wir sind aus dem Zorn über unsere Enttäuschung gar nicht herausgckom- men. So etwas hatte niemand je erlebt. Ein paar Monate später im Lazarcttzug — Rich- tung Heimat. Stundenlang durchfuhren wir sranzöst- schcs Gebiet, — aber wo nur sind französische Dörfer? Da lind dort eine „Ferme" — lvclcher Unterschied, ver- lichen mit einem deutschen Rittergut, oder auch nur cfferem Balicrnhos! Weshalb siedeln sich'die Fran- zosen in diesen endlos weiten Feldern und Wiesen nicht an? Fürchten sie die Arbeit? Der Boden würde, wie »ns die zahlreichen Landlcute auseinandersehten, Dutzende um Dutzende von Dörfern ernähren, — wes- halb sind keine da? Weshalb nur hier und da ein Häuflein dreckiger Hütten? Und ein Narr wartet ans Antwort! — Uebcr 9 Stunden hatten wir so am Wagcnscnstcr getrauert. Wir konnten noch gar nicht fasse», einen welch irrigen Bcgriss Cliropa dadurch von sranzösischcr Kultur bekommen hat, daß es annahm, so wie in Pa- ris sei es im Lande auch .... Von Gcsundheitspslege nirgends etwas zu sehen, da, wo mir sie darnach fragten, haben uns die Bewoh ner verständnislos augeguckt und mit dem üblichen Wortschwall von anderen Dingen erzählt. Wir waren 21 Mann im Wagen, meist Leichtver- wundete — aber nicht ein einziger war, der nicht ge- sagt hätte: „Ree, mit Frankreich hat man uns schön angelogen! So zurückgeblieben hätten wir es uns denn doch nicht vorgestcllt." Plötzlich ein Aufleuchten im Wagen, frohe Auf- regung ringsum, alles springt an die Fenster: Die Grenze ist in Sicht. Die Heimat naht!... Die Heimat! Woran wir das erkannten? Wir sahen plötzlich schöne Dörfer auftauchen. Sauber die Dächer, blank die Straßen, nichts von verdreckten Scheune», einge- fallenen Ställen, überlvuchertcn Höfen — dagegen schön gepflegte Gärtchen, gut verschnittene Hecken, geordnete Gräben ringsum, und nirgends herumlungernde Ge- stalten. Alles war in Tätigkeit. Kinder und Frauen, Jünglinge und Greise auf den Feldern bei der Arbeit. Blumen in Hülle und Fülle, in den Blumenkästen, an den Fenstern und an den Wänden der Häuser. Endlich Deutschland! Uebcr Diedeuhofen hinein ins Vaterland, ins herrliche Moscltal. „Aber wie Tag und Nacht!" Der plötzliche, der tatsächlich über- raschende Unterschied ließ allenthalben Ruse lauten Er- staunens ertönen. Als wären wir in ein wildfremdes Neuland gekommen, so schauten wir in die blitzblanken Straßen der Orte, durch die wir fuhren, so freuten wir uns über die geordnete Bauweise der Dörfer, über die deutsche Arbeit, die wir hier sahen. Mein Nebenmann zeigt mir, was er in sein Tage- buch geschrieben: „Wer gesehen hat, was wir in Frankreich gesehen haben, dars sich über diesen gewal- tigen Unterschied freuen uud laut ausrufcn: „Es lebe deutsche Art!‘ Französisches Heim. Cs tat wohl, das zu sehen. Und niemand war, der anders empfunden hätte. Sozialisten und Nichtsozia- listen, die im Feldlazarett und aus der Fahrt hierher oft lebhaft gestritten hatten: hier wären sie vollkommen einig in der Beurteilung uud Bewertung deutscher Art. Die winkenden Weinberge des Moscltales, die sanften Hügel von Bullay, die herrliche Umgebung von Kochcm, Koblenz, Bad Ems, Limburg a. d. Lahn, Wetzlar, Gießen — alles ließ uns hell aufjubeln, und längst war die Sonne in unseren Lazarettzug cinge- zogen, als sie hinter den Bergen des Lahutalcs lang- sam aussticg. Marburg löste einen Freudenruf aus — ja, das ist ein „Ort", das ist eine Stadt, deren An- blick auf einen Soldaten, der aus dem — verschmutzten Frankreich kommt, geradezu fesselnd wirkt. Wie ein Märchen grüßen die wüldcrgekrönten Berge herüber, winken Schloß und Universität, und wir hätten uns riesig gefreut, Wenn man uns hier ausgelade» hätte. Allein n>ir tvaren auch nicht böse, als man uns nach 29X-ständiger Fahrt in Cassel auslud. Niemand von uns kannte Cassel. „Nun ja, in Wilhelmshöhe soll es ja sehr schön sein!" hörte ich neben mir sagen. Mir selbst war die ganze Gegend, die wir durchfahren hatten, nicht nur neu, sondern auch so reizvoll gewesen, daß ich heute nur einen Reiseivunsch habe; diese Strecke nochmals als Genesender, gemeinsam mit mei- ner Frau durchfahre» zu können, eine nochmalige Hoch- zcitrcisc .... Aber in Cassel erlebten wir erst unsere größte Ent- täuschung: Cassel ist ja schön! So schön sogar, daß man cs ruhig öffentlich i» einer Zeitung sagen darf. Wie wenig hatten wir bisher davon gehört. Als wir nach der ersten Lazarcttruhezeit ansgehen durste» und so vielerlei Sehenswertes erblickte», dachten nur, wenn auch in anderem Sinne, wieder an Frankreich; davon hat uns ja niemand etwas gesagt. Wir sind durch das alte und uralte innere Cassel geschlendert (die Stadt hat vor drei Jahren ihre Tausendjahrfeier gehabt...) und haben, — es drängt sich einem von selbst dieser Vergleich aus über Nürnberg, Würzburg uud andere „alte Nester" geplaudert, haben begeisterte Ansichts- karte» an die Liebe,i daheim geschrieben und daraus vermerkt: „Das müßt Ihr Euch unbedingt ansehe»! Die nächste Ferienreise hierher, cs verlohnt sich. Hier haben Kunst und Natur sich in seltener Harmonie ver- einigt."... Von Cassel gings zur Erholung der Nerven ins Schloß Kreischa bei Dresden. And alles Schöne von Cassel war vergessen. Schloß uud Park und die schöne Umgebung, die herrliche Aussicht vom Wilisch — alles das ließ uns Kreischa noch schöner erscheinen, und wir begriffen garnicht recht, wie wir, die wir früher so lange in Sachsen und besonders in Dresden gelebt, so lange an Kreischa hatten vorüber gehen können! Die Dresdner sind „scheene dumm", wenn sie sich Sonntags und an anderen freien Tagen in den allzu- bekanntcn Ausflugsorten drängeln und schubsen lassen — hier in und bei Kreischa gibts der Spaziergänge so viele — und gar mancher wird bald die Wahrheit des Wortes erkennen, daß man das Gute nicht in der Ferne suchen soll, wo man es so nah hat und haben kann. Die Entdeckung Deutschlands, vor allem der Schönheiten im deutsche» Lande, ist auch eine Errungenschaft des Krieges, die ebensoviel wert ist, wie eine gewonnene Schlacht. Robert Albert. Alte Stimmen in die neue Leit. Professor Dr. Gerber hat aus dem reichen Schatze deutscher uud fremder schriftstellerischer und dichte- rischer Erzeugnisse eine Auslese getroffen, die zeigt, daß auch früheren Geschlechtern schon in der Kricgsnot ihre Zeit als die trübste erschienen, daß in gewissem Sinne alles, was wir heute erleben, „schon dagewesen" ist; inanches Wort aus alter Zeit deshalb auch heute noch nur für uns, die wir glauben, besonders schwer geprüft zu sein — cs auch wahrlich sind —, geschrieben sein könnte. Man glaubt, die deutschen Dichter und Denker hätten diesen Weltkrieg vorausgesehen. Im übrigen machen sie uns Mut, an den endgültigen Sieg zu glauben, in ihrer Zuversicht stärken sie unser Ver- trauen in die Zukunft. Friedrich der Große, dessen kleines Preußen zu Beginn des siebenjährigen Krieges 5 Millionen, der Bund seiner Feinde 100 Millionen Einwohner zählte, gewann doch den Krieg. Heute steht die Partie nur l zu 8 und auch wir haben bewiesen, daß unsere „Eins" sich würdig derjenigen der alten Preußen an die Seite stellen kann. Der „Acht" steht übrigens noch Amerika mit seiner unbegrenzten Lieferung an Heeres- bedarf bei. — Der Geist Friedrichs führt noch heute unsere deutschen Heere gegen diese Welt von Feinden, die sich zusammenrotteteri, um Deutschland zu vernich- tcn, gleich wie die Wegelagerer, die dem großen König bedrängten. Friedrich schreibt darüber: „Cs ist ab- scheulich und schlägt aller Menschlichkeit und allen an- ständigen Sitten ins Gesicht. Gekrönte Häupter geben ihren Untertanen solch ein empörendes Beispiel!" Dennoch soll Deutschland den Krieg gewollt habe». Aber straft nicht schon die Rechnung 1 :8 die Be- hauptung Lügen, daß Deutschland den Krieg angc- sangen? So leichtsinnig könnte selbst ein von Größen- wahn befallenes Deutschland nicht gewesen sein. Wie wußten ja, welcher Ring sich unter Englands Führung um uus schloß, hätten ja auch den englischen Staat ans der Geschichte als den verderblichsten, gewaltsamste», hcrrschsüchtigsten und kriegscrregeudsten unter alle» Staaten — nach Kant — kennen müssen. „Die Leide» eines Krieges und selbst eines siegreichen, ohne 920* tlber Deutschland zu verhängen — sagte unser Kaiser einst —, wiirde ich mit meineiu christlichen Glauben u"d mit den Pflichten, die ich als Kaiser gegen das deutsche Volk übernommen habe, nicht verträglich finden." AM Kaiser Wilhelm I>. läßt sich Heinrich v. Kleists Work au den König vo» Preußen 1809 anwenden: „Du hass nicht'gem Ruhm dich nicht geweiht, du hattest noch '» den Cntscheidungstagcn der höchsten Friedcnsopstr keins gescheut." Ja, unser Kaiser versuchte noch, als uns die Brandfackel schon ins Haus qewvrsen war. das Letzte, um England zu einer friedlichen Vernum lang zu bewegen. Aber als es dann sein mußte, f»1’: nie ein geschichtlicher Augenblick ein an Haupt »»d Gliedern größeres Geschlecht — nach O. v. RedwiM „So >vie der Herr — der Knecht, tvie's Haupt — d» Glieder." Ein Volk in Waffen sind doch nur du Deutschen, so sehr wir auch die Tapferkeit der anders» anerkennen molk», die uns ja mit ihrer Ueberlegenhe» und den amerikanischen .Kanonen und Flugzeugen ge»"9 zu schassen machen. Aber da half uns wieder m große Friedrich mit seinem Wort von 1756: „Wen unsere Feinde uns den Krieg ausdrängen, so habe» nur zu fragen: „Wo steh'n sie?" Nicht aber: viele sind cs?" Auf England, als den HauptseM' wies vor 74 Jahren schon Heinrich Heine hi»: jetzt ist England gcsührlicher als je — schrieb er jetzt, wo seine merkantilen Interessen unterliege», "k. gibt in der ganzen Schöpfung kein so hartherziges y schöpf, wie einen Krämer, dessen Handel ins Stoa geraten, dem seine Kunden abtrünnig werden und de , Warenlager keinen Absatz mehr findet." Und Ioh»ll,m Scherr schrieb schon 1857, als wenn er heute G > hätte: „Ein grüngelber Faden von Heuchelei geht.»'1 ( das ganze englische Wesen " 1806 schS „äut» Franzose Esalas Tegnür über England: „Ri"m de» Erdball steckst du in Brand, um zu plündern.^ Wirrwarr." Das ist dem gleich einem gierigen Nr. 19. Deutsche Soldaten - Zeitung. 11 durch die See streichenden Engländer aber diesmal schlecht bekommen; nie hat es so mitgelitten, wie in diesem Kriege! Ein ehrlicher Engländer, der edle Ruskin, wirst 1867 seinem Volke vor: „Ein spielendes Dasein durch das Vlut anderer zu unterhalten." And der Franzose Anatole France bezeichnet«: 1908 schon den König Eduard als den Mann, der uns eines Tages ganz unvermerkt einen Krieg aus den Hals laden könnte. Das wollten aber selbst bei uns »och bis vor kurzem gewisse Leute nicht einsehen. Unser Moltke hatte es klar erkannt, daß wir das, was wir 1870/71 errungen hatten, noch einmal zu verteidigen haben würden. Vielleicht aber hat er an eine solche Ausdehnung des Krieges nicht gedacht. Auch daß un- sere Feinde all die wilden, ihnen rnrtertänigcn Bestien der ganzen Welt gegen uns Hetzen würden, Schwarze, Gelbe, Braune, Rote, ahnte er wohl nicht; auch der große König Friedrich nicht, als er in seiner Ode an die Deutschen von dem Sturmlaus ohnegleichen schrieb, den die Menschheit künft'ger Tage zu bestehen haben würde. Doch singt Bodcnstedt 1854: „Auss Reue ent- brennt ein Weltenbrand; von Westen, Osten und von Norden, wie Wolken über Meer und Land, ziehn Heere, Flotten, wilde Horden. “ And so geht es fort bei Gerber in den „Alten Stimmen in die neue Zeit"; es ist eine belehrende Kriegsunterhaltung, die uns auch besonders über die Rolle ausklärt, die Eng- land in der Geschichte gespielt hat. Wir hätten es wissen können, was England in diesem Kriege bedeu- ten würde; die Mehrzahl des deutschen Volkes hat sich aber erst gewaltsam zu der Erkenntnis durchringen müssen, daß — um noch ein Vismarckwort an- zusühren — „uns England niemals wohl gewollt und immer nach Krästen geschadet hat." Direkt töricht erscheint es, wir sollten beileibe, schon bei diesem Kriege, nicht vergessen, dag wir nach dem Kriege mit unseren Feinden wieder friedlich und sreundschastlich verkehren müßten und wollten. Gerade, weil >vir dies müssen und wollen, dürfen wir bei der Kriegführung selbst und später ihnen keine schwächere Schonung zeigen, die uns bald wieder zu dem früheren Zustand 'zurückbringen würde, sondern nur das stolze Recht der Waffen darf unser zukünftiges Verhältnis zu ihnen bestimmen. Engländerci bei uns. Cs ist manchmal herz- erfrischend, die Antworten zu lesen, die wir bekommen, wenn wir uns mit der „Deutschen Soldatcn-Zeitung" an wirklich deutsche Männer um Rat und Beistand wende» in Sachen unserer vaterländischen Arbeit, der Zeitung sowohl, wie der „Vaterlandsspcnde". Beide dienen ja unseren „Söhnen in Waffen", und klingt es uns dann so verständnisvoll entgegen, wenn wir vom wahren Deutschtum und dem Kampf gegen die Fremd- länderei und vor allem gegen die Engländerci schreiben. „Weg damit für alle Zeiten!" heißt es in einem Briefe. „Was haben wir denn gehabt von unserer Kriecherei vor England und Amerika? Wie der Engländer ein Drittel der Erde, so hat er auch seine Sprache zu- sammengeraubt, mich ekelt, wenn ich diesen Mischmasch hören muß, kaum gut genug für Hottentotten; es gibt genug herrliche, des Crlernens werte Sprachen; wenn die Engländer mit uns verkehren wollen, so mögen sie deutsch lernen, die Sprache der B a r a l o n g m ö r d e r muß ein D c u t s ch e r sich schämen zu sprechen! I Dieser Krieg hat den heimtückischen, heuchlerischen, verlogenen Charakter der Engländer offen gezeigt. Diese Erkenntnis muß unter Deutschen wachgehalten werden. Rur England ist an diesem Kriege schuld. Geduldiges Ausharren und tapseres Draufgehen sind beide nötig. Wir Deutschen wollen uns in diesen Tugenden von niemandem übertreffen lassen, damit der- einst Sicgesjubel erschalle in deutschen Landen, und unser Voik — stolz, frei und glücklich — von niemandem mehr behelligt, weil von allen gefürchtet — an das Heilen seiner Wunden und den Ausbau einer großen, seiner würdigen Zukunst gehen kann. Rußland, im Sommer 1916. L i h m a n n, General der Infanterie. Etwas zum Lachen. „Wo Franzmann, Brit und Russe Rach ihrem Sinn getagt, Da zicmt's, daß man zum Schlüsse Gehorsamst Amen sagt." (G c i b c l.) „Der Engländer fragt nie, was Recht oder An- recht, sondern 'was englisch ist." König Georg von England äußerte an- läßlich der' rumänischen Kriegserklärung, „nun werde der Friedensschluß beschleunigt." — Wie er das wohl gemeint hat? — Der rumänische Kriegsrat beschloß nach der Einnahme von Constanza und nach dem Erzwingen der Pässe an der Westgrcnze, erst dann den Cinsall nach Siebenbürgen zu wiederholen, wenn die Russen Kowcl und Lemberg besetzt haben würden. Heute großes Militärkonzert an der Ostfront. Von unseren Lesern aus dem Felde. Schuh gegen Osten. Etwas zum Nachdenken^ Aebcr die Behandlung unserer Gegner schreibt Dc. “e Rede davon gewesen, wie wir die feindlichen Völ- bei einein etwaigen Friedensschluss behandeln müss- en, um zu dauernder Ruhe in Europa und Aebersee f[ gelangen. Insbesondere sind im Deutschen Reichs- Reden darüber gehalten worden, zum Teil von Herren, welche das Ausland und die in Frage kommen- Fremden überhaupt gar nicht kennen. Diese Zerren tun immer so, als ob überall aus der Erde Deutsche, Leute wie sie selbst, säßen. Demnach schließen .> daß, wenn wir die anderen nur recht schonend und >>>lde behandelten, wir uns dadurch ihr dauerndes Wohlwollen erwerben und sie uns deshalb in Zukunst " Frieden lassen würden. .. Run aber sitzen nicht überall gutmütige und gemlit- che Deutsche. Die Franzosen und Amerikaner, be- s'nders aber die Engländer, kenne ich persönlich sehr Mt« und bei ihnen habe ich von der deutschen Ge- Mtlichkeit nicht gerade viel entdeckt. Mit der Fried- ^Ftigkeit und Schonung ihnen gegenüber haben nur es ganzes Menschcnaltcr hindurch versucht. Wir woll- «>," °cr „Friedenshort" sein. Das hat uns in diesen ,?'"pf aus Leben und Tod gebracht. Jetzt rate ich Landsleuten, cs einmal mit mehr Stolz ruid „Wckhaltung ihnen gegenüber zu versuchen. Schonung ,,? Milde gegen Feinde ist sehr schön und entspricht JK’vcm völkischen Charakter; aber wen» sie uns jetzt sie,," bewegen sollte, unsere militärische Verteidigungs- Ju Ü?® auch mir an einer einzigen Seite im mindesten dy./chU'äche», nach den Proben, welche uns jeder Tag jx? ihren sreundliche» Absichten gegen unser Volk tyP' so würden wir völkischen Selbstmord begehen und Iv^^ssenen Augen i» unseren Antergang renne». Aeber phjP Frage» haben nicht Vvlksredner und Bierbauk- 9 ÄU entscheiden, sondern allein Männer wie Htndenvurg. hat denselben aus Habsucht herbeiaeführt und dieses Angltick über die Welt gebracht. Rur England hat jahrelang im Geheimen gegen uns gehetzt, aus Neid und Habsucht, nur seinem Raubtierinstinkt folgend, vor keiner Schlechtigkeit, keinem Trcubruch, auch seinem besten Freunde gegenüber, zurückschrcckcnd, wenn cs_ seinem Krämervorteil nützlich war, und wird auch in Zukunft seinen erbärmlichen Charakter nicht ablcgen. Kein Volk und namentlich das deutsche darf sich er- neut täuschen lassen; wenn England es etwa für gut | sindet, die Katzenpfötchen zu zeigen, es ist doch nur Falschheit, und bei erster Gelegenheit kommen die Kral- len wieder zum Vorschein; darum ist es Pflicht eines jeden Deutschen, seine Volksgenossen vor England zu warnen, und diejenige Zeitschrift, welche dies tut, er- wirbt sich auch außerdem noch das größte Verdienst um die übrige Menschheit." Zwei Notwendigkeiten. Geduldiges Ausharren ist das Schwerste im Kriege; das Drausgche» und Drein- schlagen ist dagegen ein Fest, aber beides ist nötig zum siegreichen Cnderfolg. Ausharren müssen wir alle können: unser Volk — wenn Gatten und Söhne dahingerafst werden, Kar- tosseln und Fleisch kaum zu erschwinge» sind , unsere Soldaten im monatelangen Kampf mit Kälte und Nässe, im Sckneesturm und im feindlichen Trommel- seuer , die höchsten Führer, wenn ihr Tatendurst im langen, langen Stellungskrieg unbefriedigt bleibt. „Wer ausharrt, ivird gekrönt." Kommt dann wieder das Drausgehen und Drein- schlage», dann atmen wir alle aus: Volk und Heer, Soldat und Führer. Denn es bringt unseren Massen eine ganz andere, höhere Art von Erfolg als die bloße Abwehr feindlichen Ansturms an unserem Drahthinder- nis und Schützengraben. Cs erfrischt die Geister da- heim und im Felde; cs stärkt unsere Siegeszuversicht und macht unsere Feinde kleinlaut und verlege», wie sie ihre Niederlage beschönigen sollen. Cs stihrt uns dem siegreichen Kriegsende, dem beglückenden Frieden mit einem Sprunge näher. Etwas zum Noten. Fiihrt ein tapferes mit Dvppel-e ein rechter mit Doppel-r, so wird auch wohl das erster«: des Feindes letzterer. Auslösung in der nüchsteü Nummer. Auflösung des vorigen Rätsels: Krieger, Flieger, Sieger, B ocl ckc. Etwas zum Merken. Jedes Wesen hat den natürlichen Trieb nach Le- den. Der Mensch allein fragt »ach dem Würdig- Leben. Cr wirst das Dasein weg, wo dieser Inhalt verloren ist; er seht es kämpfend ein, um ihm die Werte zu erhalten, die es erst lebenswert machen. Cd. Spränger. Man kann nicht beraauj kommen, ohne bergan zu gehen. And obwohl Steigen beschwerlich ist, so kommt man doch dem Gipfel immer näher, nnd mit jedem Schritt wird die Aussicht freier nnd schöner! And oben ist o b e ». Matthias C l a u d i n s. „Wer nach den jüngsten Erfahrungen noch nicht gelernt hat, daß Friedfertigkeit nicht vor Krieg schützen kann, daß allein Furcht, wie sic durch Macht geweckt wird, dies zu leisten vermag, dem ist freilich nicht zu Helsen. Cr gehört einer Generation an, die erst aus- sterben muß, che ein gesundes Volksleben Platz greifen kann." - Pros. Dietrich'Schäser. 12 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 19. Bekanntmachung. Die Iwischenscheine für die 5"/« Schuldverschreibungen und 4V*% Schatzanweisungen der IV. Kriegsanleihe können vom 6. November d. Js. ab in die endgültigen Stücke mit Zinsscheinen umgetauscht werden. Der Umtausch findet bei der „Umtauschstelle für die Kriegsanleihen", Berlin W8 Behrenstraße 22, statt. Außerdem übernehmen sämtliche Neichsbank- anstalten mit Kasseneinrichtung bis zum 17. April 1917 die kostenfreie Vermittlung des Umtausches. Nach diesem Zeitpunkt können dieZwischenscheine nur noch unmittel- bar bei der „Umtauschstelle für die Kriegsanleihen" in Berlin umgetauscht werden. Die Zwischenscheine sind mit Verzeichnissen, in die sie nach den Betragen und innerhalb dieser nach der Nummernfolge geordnet einzutragen sind, während der Vormittagsdienststunden bei den genannten Stellen einzureichen. Für die ü°/« Reichsanleihe und für die 4y2 % Reichsschatzanweisungen sind besondere Nummernver- zeichnisse auszufertigen; Formulare hierzu find bei allenNeichsbankanstalten erhältlich. Firmen und Kassen haben die von ihnen eingereichten Zwischenscheine rechts oberhalb der Stücknummer mit ihrem Firmenstempel zu versehen. Von den Zwischenscheinen für die I. und III. Kriegsanleihe ist eine größere Anzahl noch immer nicht in die endgültigen Stücke mit den bereits seit 1. April 1915 und 1. Oktober d. Js. fällig gewesenen Zinsscheinen umgetauscht worden. Die Inhaber werden aufgefordert, diese Zwischevschefne in ihrem eigenen Interesse möglichst bald bei der „Umtauschstelle für die Kriegsanleihen", Berlin W 8 Behrenstrabe 22, zum Umtausch einzureichen. Berlin, im November 1916. Teichsbank-DLrektorium. Havenstein. v. Grimm. LEONAR-PHOTOARTIKEL FEIP^KAM'ERAS Photo * Papiere und Postkarten Chemikalien Preislisten und Handbücher werden postfrei versandt. Leonar-Werke, Wandsbek Arndt & Löwengard Kriegs -Erinnerungs- Schmuck Beste und billigste Bezugsquelle I I I 1 9 ® I ® Carl Flühr, Schmuckwaren-Zentrale I Pforzheim. T«><«>S>Ussai»t-Ea»ge»schcidc. Westentaschen formst I 80 Pfennig. Elegant gebunden l Iline riliaiiiseh stlrab. iÄ yptj Arab. lSi>r.> Böl,misch Bulgarisch Lhinesisch Dänisch Englisch $wc Französisch Haussa etn(icttifrf) apnnisch Neugriechisch Niederländisch Nor,tiogisch Polnisch Portugiesisch Rumänisch Russisch sch Schmedis« Spanisch Tiirlristi, Ungarisch Vk-sZÜgt: Dreifarbige Landkarten und Stadtpläne, Münz« abbildungen, Maß- und GervichtStabellen, kleine aber ausreichende Grammatik, Verzeichnis aller Speisen und Getränke. Gut IeS- bare Schrift, peinlich genaue ÄuSsswachebezoichnung. 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EabaniS, Berlin SO., Köpenickcrstr. 21. — Druck: Gustav Atemsen, Berlin. Verlag Gustav Fiemsen,Berlin SW.2s,Vergmannstr. lv2 5cnt|prcd)cr:c21tntCtif}oit> 5*99. An dirlcAdrctzc alle Sendungen erbeten. Herausgeber: Generalleutnant D. v. Alülmann. Muslrierke- MchrirhtmMr AeuMlsn-s söhne mlvsffen. 4' ZahrgMA 20. Berlin, den 15. November 1916. Einzelnummer 10 Pj. Erscheint niitchentlich. Durch jede Postanstalt beziehen. - «ezuaopreis: vierteljithrlich 1,30 M. monatlich 45 Pf. ausschlictzlich Bestellgeld, ssllr Soldaten bei Sammelbestellung Pvrzugvvrris »v «»fragen unmittelbar beim Verlag oder bei deffe» Vertretern. — Die Mitglieder der Vereine »Baterliindischcr Fraucn-Berein" und »Vaterlandsspende" iE. B. ,r «ewührung von «Lrbolungskuren fll« deutsche Kriegsbeschiidigte) erhalten dir Zeitung zum Vorzugspreise von 1,— M. vierteljithrlich. UmliMlWisi Ser Jflterlflilösflieillir lS.v. inr SmUkiilig non ^FOoinngsttureo für Beutle leiepueliDlBte) Charlotte Gräfin v. Zhenplih. Vorsitzende des Vaterländische» Frauen-Vereins (seit >867). Frau Geheimrat Marie Roeldechen Stellvertretende Vorsitzende des Vaterländischen Frauen-Vereins (seit der Gründung: I>. 11. 1866). ^ Am I I. November 1866 wurde nach dem Willen unter der Schuhherrschaft der Kaiserin August« svn vaterländische Frauen-Verein gegründet. Gr die vaterländischen Bestrebungen zusammen- »Beil, die während des Krieges >866 durch weib- Kräfte ohne Unterschied der Religion und des Etliches in opferfreudigem Wirken für das Volk Raffen zutage getreten waren. Am Friedens- C Dankfest trat der neue Verein vor 50 Jahren Iw, ."üben und hat seitdem in unernliidlicher Ar- fot. segensreich gewirkt in helfender Liebe. Er i»n- ‘ E heilte 2320 Zweigvcreine mit »lehr als 80 000 '/gliedern. Eine Schöpfung des Krieges, ivid- er sich s„ seiner Friedensarbeit der Kranken- lichte, der Beseitigung und Verhütung lvirtschaft- v und sittlicher Not und bereitete sich vor für die Aufgaben des Krieges. Eine Probe seines Könnens legte der V. F. V. während des Krieges 1870/71 ab. Als die Königin August« ihren Aufruf erließ: „Das Vaterland erwartet, daß alle Frauen bereit sind, ihre Pflicht zu tim!" da war es für den Verein eine selbstverständliche Ehrenpflicht, ihrem Rufe zu folgen. In kurzer Zeit lvurden von den Zweigvereinen 50 Lazarette errichtet, liird in 237 Krankenhäusern versahen deren Mitglieder teils allein, teils in Verbindung mit anderen Pflegerin- nen ihr Amt lind gewährten fast 67 000 Kranken und Verwundeten Aufnahme und Hilfe. Weiter er- öffnete man eigene Arbeitsstätten, in denen Ver- bandstoffe »nd Kleidungsstücke hergestcllt wurden. Dabei verivandellen sich manche Räumlichkeiten in wahre Wohltätigkeitslager, wo Arzneimittel, Nah rungsmittel und Liebesgaben der verschiedensten Art angesammelt und ausgegeben lvurdeil. Ein Augenzeuge schildert dieses weibliche Wirken in be- wegter Zeit mit folgenden Worten: „Damals haben die Frauen nicht hinter den Männern zurück- gestanden au unbegrenztem Opfennut. Eine ganze freiwillige Armee von Frauen war mobil gemacht. Man konnte Leistungen von dieser Armee verlan- gen,, bis an die äußerste Grenze der Kraft sie versagte nie!" Die Erfahrungen des Krieges wurden nutzbar gemacht, und so ging der V. F. V. wohlvorbereitet in den jetzigen Krieg mit seinen allerdings unge- ahnten Anforderungen. Der V. F. V., der sich mit Stolz die „Armee der Kaiserin" nennt, denn die Kaiserin Auguste Viktoria hat die Schuhherrschaft L m Deutsche Soldaten -- Zeitung. Nr. 20. „Valerlandsspenöe" (E. D. zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) 5to«ts 'öecflus. 'iammlunj >on ^Riffeln, «m Somit Se» ins vürgkrllcy' jj ’fben lurückgelrelenen, weniger bemittelten Eeiinehmern de» Weltkriege» eine näftigcnbe Srljolungejeit ju gewähren und den, deutschen Volke auf diese Äeise für Erfüllung seiner Aufgaben einen Leis der durch den Krieg verioren ,egangenen Arbeitrkräfte wiederpigeben vie Mittel werden möglichst für tziigchöiige der Bundesstaaten oder Provin,en verwendet werden, di» sie auf- rebracht haben. Feder Deutsch» sollte daher Mitglied de» Berejn» werden rnd ihm reiche Beiträge und Spenden ,uführen helfen, leltend» Seslchtspunkte für die Vereinsarbeit: Boterlanditreu» und Räch- lenliede ohne Rücksicht auf Bekenntni» und 'parteistellung. Enge sZufammen- ubeit mit den Organen der behördlichen Kriegsbeschädigtenfürforge unter renger Befolgung der von der Reichsregierung gebilligten neuieitsichen Forde- rungen auf diesem Gebiete. vie ftaatlichc Genehmigung: Die Genehmigung oer Bereinrfammlungen st IN Preiiheii sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- landrspende hat die Rechte einer „Milden Stiftung". Unterbringung der Kriegsbofchädigten: Um die gesammelten Mittel in isolier tzöhe für die Kriegsbeschädigten verwenden ,u können, werden wir diese > als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen unterbringen, wo UNS durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen KriegS- deschädigtenfürsorge und die Unterstützung der Väderfürsorge der bloten Kreu?e» besondere Bergünstigungen zur Versügung stehen. Auf diese Weise erübrigt sich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. i Auswahl der Kriegsdcfchädigtcn: Die Vateclandsspende wird in erster Reihe seichlkranke beziv. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungr- gemäh von anderer Seite weniger gesorgt zu weiden pflegt, berücksichtigen, also ,. B. mit Reurasthenie, Rheumatismus, leichten Formen von Herzleiden oder Störungen der Berdauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl fteyr der bürgerlichen Kriegrbeschädigtcnlürsorg» zu. Unternehmungen, die mindestens 20 Freistellen ju je Mk.! 50.- zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender Fahl in Vorschlag bringen. ». Schatzmeister: vr. L. Mosler, Geschästsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W. S. Unter den Linden öS. bgndikn« »es Vereins. Rechtsanwalt llr. R i > t h a u f e n, Berlin W , Budapester-Strahe 2-1. 7. Bankkonten: Reichshauptbank und sämtliche Aebenstellen, Deutsche Bani: Dirkonto-Gesellschast, Gommer,- und Dirkontobank, Bank für Hände! w Industrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Rebenslellen, sowie K-. Heiniann-Breslau, Postscheckkonto Berlin RW. 7, Nr. 22 505. S. Bercins,eitschrift: Die „Deutsche Soldaten-Feitung", Verlln SW. 24, Der» mannstr. 102. Erscheint wöchentlich Be,ugsvergünstigungen für Verein«»» glieder: Biertelsahrrpreis Mk. I.— statt Mk. I 50 ».Die Sefchältrltelle des Bereins. Berlin W.57, Bülowstr. l00, Fern»». Lühow 542 Eelegrammadress,: „Baterlandspende". S>lchäf/, Uhr vormittags dir 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den S*- samten Schriftwechsel nur an die Seschäftsslelle tu richten. >0. Mitgllcdsbciträge: Mindestjahresbeitrog für Ein,elmitglieder: I Mk., p körperschaftlich« tO Mk- Mit Rücklicht auf den vaterländischen Fweck de: Vereins ist «in Hinaurgehen Uber die Mindestbeittäg« und Spenden A" einmaligen ,roheren Beträgen für den Verein dringend »rwünscht. Der Borftand: Generalleutnant v. Mülmann, Eharloltendurg, Erster Vorsitzender. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Eilendurg, Geschäftsführender Vorsitzender. Königlicher Baurat Hermann Duerdoth-Berlin, Stelsvertteiender GeschLslLfübretb». Borsitzender Dr. F. O Karstedt, Bln.-SIeglitz. Rechtsanwalt Dr. h Muntzel, Berlin. Generalkonsul Stobtnasser., Berlin Univerlitätsprofessvr Dr. med. Ltrauh, Berlin Zum fünfzigjährigen Jubiläum des Vaterländischen Frauen-Vereinö (Hauptverein). Der Vaterländische Frauen-Verein (Hauptverein) hat am 10. und II. d. M. in seiner Mitglieder- und Delcgicrtcnvcrsammlung über eine fünfzigjährige er- folgreiche Tätigkeit im Dienste des Vaterlandes zurück- blickcn können. Der Verein besitzt zurzeit 2336 Zweig- vercine und 570 000 Mitglieder. Der Verein „Vatcr- landsspcnde" bringt dem Vaterländischen Franen-Ver- cin zu seiner Füuszigjahrseicr seine aufrichtigsten und herzlichsten Glückwünsche dar; er hat dieselben bereits in seiner außerordentlichen Mitgliederversammlung am 20. Oktober d. I. im Reichstagsgcbäude durch den Mund seines Ersten Vorsitzenden der als Vertreterin des Vaterländischen Fraucn-Vercins anwesenden Frau General v. Falkenhayn, Exzellenz, übermittelt, mit der Bitte, die Glückwünsche persönlich übcrbringen zu wollen. Gleichzeitig hat der Verein „Vaterlandsspcnde" ein längeres herzliches Glückwunschschreiben übersandt. Auch an dieser Stelle wollen wir nicht untcrlaffcn, un- serer großen Dankbarkeit dafür Ansdruck zu gebe», daß der Vaterländische Frauen-Verein (Hauptverein) an der Gründung des Vereins „Vatcrlandsspende" mit- gewirkt und' ihn durch Versendung eines herzlichen Empfehlungsschreibens an seine Zweigvcreine in nach- drücklicher Weise unterstützt hat. Drei Vertreter des Hauptvorstandcs gehören dem Arbeitsausschuß des Vereins „Vaterlandsspende" an. Auch weiter wird die „Vatcrlandsspende" bestrebt sein, die herzlichen Beziehungen nicht nur zum Hauptverein, sondern durch die Provinz, und Landesausschüffe und Obmann- schastcn auch zu allen Landes-, Provinz, und Zwcig- vereinen des Vaterländischen Frauen-Vcreins zu un- terhalten. Die „Vaterlandsspende" wird gern Vor- schläge von diesen Stellen für Entsendung von geeigne- ten Kriegsteilnehmern zu Erholungskuren entgcgcn- nehmcn und berücksichtigen. Die „Vatcrlandsspende" hat-.den aufrichtigen Wunsch, zu dem Vaterländischen Frauen-Verein als seinem Mutterverein dauernd herzlichsten Beziehungen zu verbleiben. Berlin, den 10. November 1916. Der Vorstand der „Vaterlandsspende" E. V. Dr. Belian, Erster Bürgermeister, Geschäftsführender Vorsitzender. Quittungslekftungen. Greiffenberg 10 M. (S), Gauting 10 M. (S), Gumbinnen 3 M. (S), Gummersbach 5 M. (S), Görlih 10 M. (S), Hannover 4 M. (S), Hain 1 M. (S), Hall« a. S. 50 M. (S), Hochemmerich 10 M. (B), Heinrichs walde 10 M. (S), Hamburg 31 M. (S), Hattorf 3 (S), Heidelberg 50 M. (S), Hechingen 1 M. (S), Jöllenbeck 5 NI. (V), 5 M. (S), Iohaimesberg 1 (S), Köln 47 M. (23), 73 M. (S), Krefeld 10 M. (23), 40 M. (S), Kesten 3 Ni. (S), Krotoschin 30 M. (S, Kolberg 10 M. (S), Königshütte O.-S. 50 M. (Sh nach dem Tode der Kaiserin Augnsta übernommen, ist auch jetzt den höchsten Aufgaben gerecht gewor- den. Seine Kriegstätigkeit gipfelt in der Kriegs- krankenpflege, aber er vernachlässigt auch nicht seine Friedensaufgaben, die sich in der Kriegswohl- fahrtspflege zusammenfaffen lasten. Auf diesem Gebiet arbeitet der V. F. V. in Gemeinschaft mit dem Roten Kreuz und dem Rattonalen Frauen- dienst in Gottesfurcht, Vaterlandstreue und Nächstenliebe. Werke der Nächstenliebe zu üben und dem Vaterlande zu dienen, ist ihm Pflicht und Ehre, Tränen stillen, Wunden heilen, Kummer lin- dern, frohe und glückliche Menschen zu machen, sein Bestreben. Seine hohe Schuhherrin geht ihm in diesem Samariterwerke mit gutem Beispiel voran. Die deutsche Frau mit dem Zeichen des Roten Kreuzes im weißen Felde ist die schönste Begleit- erscheinung des so grausamen Krieges. Aber auch die Friedensarbeit ist mit d'em KAege geivachsen. Die Vereine pflegen Wöchnerinnen und Säuglinge, erziehen die Jugend und machen sie tüchtig für Haushalt und Beruf. Sie bekämpfen Seuchen, pflegen Alte, Kranke und Sieche, und unterstützen Arme und Hilfsbedürftige. 2000 Gemeindekrankcn- pflegestationen zählt der V. F. V. Zu den mannigfachen Friedensaufgaben brachte der große Weltkrieg dem V. F. V. noch eine Fülle weiterer Arbeit. Die ausrücken- den Kämpfer ivurden auf den Bahnhöfen ge-, labt, Liebesgaben in großem Maße gesam- melt, Lazarettzüge zur Heimbeförderung der Venvundeten ausgeriistet. Verband- und Kranken- erfrischungsstetten ins Leben gerufen — kurz uud gut: es entfaltete sich eine Tätigkeit, die dank ihrer Selbstlosigkeit und Opferfreudigkeit für alle Zeilen im Buche der Geschichte verzeichnet sein wird. Der Vaterländische Frauen-Verein ist in seiner guten inneren Ausgestaltung und getragen von der vertrauensvollen Opferfreudigkeit des ganzen Vol- kes als Hilfstruppe für die Fürsorgetätigkeit des Staates von außerordentlichem Wert. Erst kürz- lich ist im Reichstag zum Ausdruck gebracht wor- den, daß der Staat es wohl für seine Ehrenpflicht be- trachtet, die Rot des Krieges zu lindern, aber er kann eben doch nur milder». Die Hilfe für die große Maste muß aus dem Volke heraus in frei- williger Unterstützung geleistet werden. Auch da >vird sich der V. F. V'. nicht nur für die Hinter- bliebenen der Opfer des Krieges und für die Kriegsbeschädigten cinsehen, sondern auch um die allgemeine Rot nach dem Kriege zu lindern. Da ivird der V. F. V. auch mit der „Deutschen Sol- daten-Zeitung" und mit der „Vaterlandsspende" zusammenarbeiten, um aufzurichten, was der Krieg zerstört hat, die Lücken auszufüllen und den ent- sagungsfreudigen, ganz dem Vaterlande sich hin- gebenden Geist zu pflegen, der uns all das Schwere der Kriegszeit ertragen ließ. Cs gilt auch den Nachwuchs unseres Volkes zu behüten und dafür Sorge zu tragen, daß ein zukünftiger Krieg ein an Leib und Seele gesundes Geschlecht antrifft, das an Zahl, Stärke und Vaterlandsliebe jedem Geg- ner gewachsen ist. Der Krieg hat, ivie wir mit dankbarem Herzen bezeugen können. Großes durch die im V. F. V. zusammengeschlostenen, nach Hunderttausenden zäh- lenden deutschen Frauen in bedingungsloser Hin- gabe für Heer und Vaterland geleistet. Cr hat auch zahlreiche Frauenherzen für das große Werk erwärmt. Die fünfhundertfünfundzwanzig seit dem August 1914 neugegründeten Zweigvercine legen hiervon Zeugnis ab. Cs ist aber nicht genug für die konnnenden größeren Aufgaben der Zukunft. Deshalb ergeht schon heute der Ruf der Kaiserin auch an die weib- liche Jugend, daß sie die Rethen auffülle; ganz ivie im Heere soll auf die jüngeren Jahrgänge zurück- gegriffen iverden. Wenn dann die Sorgen anheben nach dem Kriege und die in der Zeit der Gefahr so gebefreudigen Hände' sich vielleicht iveniger öff- neu, die Mittel nicht mehr so reichlich fließen, dann ivird das Vaterland erneut auf den V. F. V. blicken und ihm vertrauen, daß er die Rot lindere. Die „Armee der Kaiserin" wird nicht abriisten dür- fen, wenn der oberste Kriegsherr seine siegreichen Heere zurückrufen kann. Im Gegenteil, sie muß ihren Stand erhöhen, Rekruten einziehen, sonst kann der V. F. V. das nicht leisten, ivas von ihm verlangt ivird. Die Gewinnung der weiblichen Jugend ist die Bürgschaft für den Fortbestand und die Weiterentwicklung des V. F. V. Solcher Werbung diene die Erinnerung an die Grilndung des V. F. V. vor 50 Jahren. And die „helfende Liebe", die alle im Verein untereinander und mit der hohen Schutzherrin verbindet, laste die iveitere Arbeit unserer deutschen Frarum, Jungfrauen und Mädchen von Segen sein für unser schwer geprüftes Vaterland! Möchte» alle der echt deutschen Frau auf Deutschlands Kaiserthron nacheifern in Treue und Hingebung, auf daß die in schtverer Zeit ge übte Pflicht zum schönsten Recht unserer Frauen und Schwestern werde. Glückauf zu weiterer Ar' beit im Dienste der Nächstenliebe! Wer für das Vaterland fühlt, denkt nicht an sich. Die Sieggewohnten. Das sind tvir Deutschen nun einmal, denn wN dürfen auch die Abwehr der feindlichen Durchbruch-' versuche in West und Ost als Siege buchen, mit de»» selben Recht, mit dem die Franzosen die Verteidigung von Verdun als eine Heldentat rühmen, die in Geschichte ihresgleichen nicht hätte. Was jedensa^ seinesgleichen nicht hat, das ist der Ansturm der E»s länder und Franzosen gegen unsere Westfront u»h' einer Gcschtitzwirknng von nicgesehcner Mächtigkeit, dck Ergebnis der Massenherstellung fast der halben DA' And nun gibt unsere lange Front, von der Kanalkm» bis zum Südcnde der Vogesen reichend, an einzeln^, Stellen ein wenig nach, unter dem ausgcübten gcn^ tigcn Druck, gezwungen oder auch freiwillig, um nütze Menschcnovser zu sparen. Sind mir deshi» nicht doch die Sieger? Wahrlich, die Feinde kö»»^ nicht jubeln über ihre unter so iurchtbarcn Verlusten man spricht von 600 000 Alaun in dem Vierteljahr Somme-Schlacht -- errungenen kleinen Erfolge! bedeuten ja auch nichts gegenüber dem erstrebten Au' das nichts Geringeres als^ die Entscheidung, den " schwung der Kriegslage an sich, wollte. » Cs sind auch keine Zeichen da, wie noch jji's^ Winston Churchill im Londoner Oberhaus ausschlj', daß der wirtschaftliche Druck Deutschland werde, die Massen nicderzulegen. Druck erzeugt gendruck. Auch die Mittelmächte vervielfältigten Anstrengungen, brachten neue Heere in die neue Kt'P,. läge und steigerten die Mittel, um die englisch-ainer ^ irische Kriegsbedarfs-Erzeugung zu überbieten. ~tca uns das neuen Kriegs»! i möglich sein wird, läßt die Aufsorderunü y)n triegsministers, der Reichstag möge ihn ist %, lltllvll *1V l 11 ^ 111 I l l l | 11 V/ vbl •'VVlVyv'Uiu ihvv)v i»/«» t*l'C* Versuche unterstützen, erhoffen. 2Lir bleiben jiir der Kriegslage, wo immer wir es sein wollen nötig befinden. Das zeigt der Einmarsch der vett ^ beten Heere in Rumänien. Die Engländer fange» £(, unsere Leistungen zu würdigen und geben damitJr.»«1' kennen, daß ihre Bemühungen, den Sieg i»i ii, oag iure -ocnuiyuiiycii, ven «ieg r,-^i im Verein mit den Franzosen zu erringen, gesed^F Die nun schon vier Monate dauernde und' immer noch nicht abgeschloffene Schlacht an der teilt wohl das Riesenhafteste an einer Kriegshaw ^ >ar, was je geleistet ist, in Vorbereitung, 3WE zi»!' var, was je geieisie, >,i, in 'L>orvereiknng, chgow,, .»>" Angriffs und der Tlerteidigung, in dem Witts», Siege — auf beiden Seiten! And der Sieg ^ wird uns bleibe», nnerschüttert steht die Front- u’1' Nr. 20. Deutsche Soldaten - Zeitung. 3 s>e auch ein klein wenig verschoben ist. Das bedeutet reinen eigentlichen Fortschritt des Feindes; der Ge- landegewinn von etwa 200 Quadratkilometer spricht »>cht für einen Erfolg bei solchem Einsatz von Menschen "nd Geschossen. Cs ist auch klar, daß der Angreifer nch mehr verzehrt als der Verteidiger, schon das wie- derholte Stocken des Angriffs im Westen wie im Osten »eigt dies an. Im Osten kehrt sich die Kriegslage be- reits ins Gegenteil, und selbst im Westen, wo wir zur Zeit anscheinend keine Entscheidung suchen, haben wir den alten Angrisssgeist an verschiedenen Stellen er- folgreich betätigt. Der Feind glaubt deshalb auch im Westen nicht an den Erfolg. Hat er cs in der Ver- einigung der ganzen Macht zweier Völker — und man mutz es den Engländern lassen, daß sie vollwertig au: dm Plan getreten sind — nicht vermocht, uns an einem Angriff im Osten zu hindern, so wird er es auch Acht vermögen, uns im Westen zu bezwingen, ganz ab gesehen davon, daß er das eigentliche Ziel der Be sreiung Belgiens nie erreichen wird. Aber cs muß gesagt werden: wir sind daheim so sehr verwöhnt durch die Siege unserer unvergleichlichen Heere, daß wir es schon garnicht genügend würdigen, Menn die Siege nicht im Vorwärtsstürmen, sondern im zähen Aushalten erfochten werden. And doch sind die Lorbeeren der Verteidigung ungleich schwerer erkauft, als die des angrisssweiscn Bewegungskrieges. Daß der Deutsche zähes Pflichtgefühl verbindet mit der immer und immer wieder ausflammendcn Begeisterung, rühmte vor kurzem noch der stellvertretende Chef des Generalstabes in seiner Betrachtung über „Sicges- Millen und Siegeszuversicht". Cr spricht darin uns Sieggewohnten das Recht zu, angesichts unserer bis- herigen Leistungen und Erfolge an dem Glauben an den Endsieg scstzuhalten und ermahnt uns, nicht wegen Üciner Nackenschläge, die aus einem so ausgedehnten Kriegsschauplätze wohl Vorkommen können, die Sieges Zuversicht preiszugebcn. Bedenken wir doch, daß wir nicht nur die West lrout zu behaupten haben, sondern auch die Ostfront 0ou der Rigaer Bucht bis zum Schwarzen Meere, und daß wir fechten weit darüber hinaus vor Saloniki, in Kleinasien und am Suczkanal! And wir stellen doch >m großen und ganzen eine viel geschlossenere Einheit °ar, als unsere Gegner, die sich in' Teilunternehmungen zersplittern. Wir haben uns der erdrückenden Aeber- egenhcit unserer Feinde gegenüber nicht nur behauptet, Andern wir haben sie wiederholt ans das empfindlichste geschlagen, stehen tief in Feindesland und wehren auch jetzt nicht nur dem Druck der Massen, sondern begegnen ihnen in frischen Angrifssunternehmungen. Sollten wir da nicht stolz sein und Zuversicht behalten? Haben die Franzosen uns nicht ein Beispiel gegeben und die Bussen, die sogar nach Niederlagen ohnegleichen sich wieder ausrassten und uns von neuem, unterstützt von der englisch-amerikanischen Organisation, bedrängten. Wir müssen größer sein als unsere Feindei Wir sind nach den militärischen Fähigkeiten unseres Volkes fud seinem technischen, von der Wissenschaft uuterstüh- A» Können; sind wir es auch von Geist und innerer starke in und hinter der Front, so trotzen nur der ganzen Welt. . Wir haben selbst mit der Ausdehnung des Kriegs- Bauplatzes an Schlagscrtigkcit nichts eingebüßt und werden vielleicht gerade dadurch auch einen Ausweg undeu aus der wirtschaftlichen Bedrängnis, i» der uns England durch die Absperrung zu halten sucht. Wir fallen, wie unser Hindcnburg sagt, noch Reserven gc- w>g für die Ausgaben, die noch zu erfüllen sind, aber Ar müssen auch das Letzte cinsehcn gegenüber dem ^gesprochenen Vernichtungswillen unserer Feinde. , agegnen wir diesem mit dem Sicgcswilleu eines gan- M in Opsersreudigkeit geeinten Äolkcs, dann bleiben Ar auch die Sieggewohnten bis zum Endel ÄeMaM ver ZMegsemgnlsse. ^ November. In einzelnen Abschnitten des Sommc-Gebietes starkes Gcschtthseuer. Die von uns genommenen Häuser von Sailly im Nahkanrps wieder verloren. Feindl. Vorstöße östl. Gucudecourt u. gegen den »ördl. Teil des St. Pierre Vaast-Waldes geschei- tert. — Das sranz. Feuer aus die Feste Vaux flaute ab. ' Außergewöhnlich hohe Verluste erlitten die Russen bei ihrem bis zu sieben Malen wiederholten ver- gebl. Versuchen, uns die gestürmten Stellungen westl. F-olw. Krasnolesie (links der Narajowka) wieder zu entreißen. An der siebcnbürg. Süd- sront runrän. Angriffe durch Feuer oder im Bajo- üattkamps abgeschlagen. Siidwestl. Predeal u. wdöstl. des Roten-Turm-Paffes stießen wir nach, 1 "ber 350 Rumänen gef. ' 2»t Küstenlande erbitterter Kamps. Anter nngehen- Aufwand von Menschen und Geschossen setzten wa Ital. ihre Angriffe fort. Aeberall der Gegner türückgeworse». Auf der Karsthochfläche neuer ital. Maffenstoß alter schn,ersten Verlusten des Feindes zum Stehen Wbrachr. Zn,ei hierbei bis zum Aeußersten aus- wrreude Batterien sielen, als Manu und Pforb bewältigt waren, in Feindeshand. Im südlichen Teil der Hochfläche brachen alle feindlichen Angriffe zusammen. Die Zahl der gef. Ital. auf 2200 Mann gestiegen. 4. November. W. Scharfer Geschützkampf ging feindl. Angriffen vor- an, die in unserem Feuer nur beschränkt zur Durch- führung kamen. So nordwcstl, Courcclette u. bei Gucudecourt-Lesbocufs; sie wurden abgeschla- gen. — 9 seindl. Flugzeuge im Luftkamps u. durch Abwehrgeschütze abgescho'ffcn. — Gegen unsere Höhenstcllungcn östl. der Maas schwoll das feindl. Feuer nachmittags erheblich an. Franz. Vorstöße zw. Douaumont u. Vaux erfolglos. 0. Ansere Erfolge links der Narajowka durch Erstür- mung weiterer Teile der ruff. Hauptstellung süd- westll Folw. Krasnolesie erweitert u. gegen Wie- dcrerobcrungsvcrsuche des Feindes behauptet. — Auf dem Nordtcil der siebenbürg. Ostfront die Ge- fechtstütigkeit wieder reger, ohne bemerkenswerte Fußvolkkämpfe. An der Südfront einzelne rumän. Angriffe abgewiescn. Die Höhe Rosca (südöstl. des Ältschanz-Paffes) vom Gegner besetzt. Süd- wcstl. Predeal gewannen wir eine rumän. Stel- lung, über 250 Gef. Bk. Bei einer Anternehmung östr.-ung. Monitors gegen eine Donauinsel siidwestl. Rustschuk 2 Ge- schütze u. 4 Mincnwcrfer erb. 1. Auf dem Karst wiederholte Ansätze zu Angriffen durch Sperrfeuer niedergehalten. Der Feind ge ll. 1747 Rumänen gef., 8 Geschütze u. 20 M.- Gewehre erb. Bei der Aufräumung des Gefechts- feldes nordöstl. Campolung allein zw. dem Arge- sului- und Targului-Tale rund 1000 Rumänen be- erdigt. In fortschreitendem Angriff südöstl. des Roten-Turm-Paffes u. im siegreichen Gefecht westl. der Sarauk-Paßstraße gegen hier vorgedrungene rumän. Abteilungen über 150 Gef. Bk. Constantza u. Mangalia von See her beschossen. In Constantza ist Schaden angerichtet. Durch Küstcngeschützarttllerie u. Fliegerangriffe wurden die feindl. Schiffe verttieben. l. Auf dem Karst richteten die Italiener ihre Haupt- anstrengungen gegen den südl. Teil der Hochfläche. 6. November. W. In der Daucrschlacht an der Somme war der 5. Nov. wiederum ein Großkampftag erster Ord- nung! Engl. u. Franz, haben mit sehr bedeuten- den Kräften imb unter Einsatz der ganzen Feuer- kraft ihres Geschühwesens einen gewalttgen Stoß gegen die Front der Armee Below geführt. Die unter den Generalen Frhr. v. Marschall, v. Deim- ling u. v. Garnier stehenden Truppen verschiedener deutscher Stämme haben unerschüttcrl. standgehal- ten u. den Feinden eine schwere Niederlage be- reitet. Teile des Straßburger Korps, des sächs. u. Badener Stammes, Berliner, Hanseaten, wie Meininger haben sich besonders ausgezeichnet. Auf der ganzen 200 km breiten Angriffsfront von Le wann trotz zahlloser Versuche nirgends Raum. Im Wippach-Tale stießen abends starke feindl. Kräfte zw. Vertojba u. Vialia vor. Durch Gegenangriff kurz darauf alle Grüben wieder zuriickgewonnen. Vor den Hindernissen von Sv. Katarina und Dem- ber verbluteten mehrere Bcrsaglieri-Bataillone in ersolgl. Angriffen. Zahl der seit I. l l. gem. Gef. 3500.' 5. November. W.' Aebcrgreifend aus die Front »ördl. der Ancre er- reichte'die Geschütztätiakeit »ördl. der Somme große Heftigkeit. Feindl. Teilangriffe hart östl. der Ancre, nördl. Courcclette, bei Gucudecourt und nordwcstl. Sailly abgeschlagen. -- Auf die in letz- ter Zeit häufigere Beschießung rückwärtiger. von der Bevölkerung nicht geräumter Ortschaften unse- rer Champagnesront von Reims her antworteten wir mit Feuer auf Reimch — Rechts der Maas stellenweise gesteigerter Feuerkampf. 0. Eine wohlvorbereitete kleinere Unternehmung brachte uns fast ohne eigene Verluste in den Besitz des Dorfes Mosheiki (östl. Gcduzischki). Der Feind ließ iiber 60 Gef., mehrere M.-Gewchre u. Mineinverser in unserer Hand. - I>n nördl. Sic- benbürgen gewannen die Russen im Töelgyes-Ab- schnitt 'örtl.' Vorteile. An der Südsront gestern eiugeleitete Kämpfe zw. der Altschanz und Bodze- Paß-Straße noch in: Gange. Die Höhe Rosea von »ns zurückgcnommen. Durch Erstürmung des Cla- bucetu-Baiului die bisherigen Erfolge vorwärts des Predeal-Paffes vervollständigt. Die ganz be- sonders stark ausgebaute und mit Erbitterung ver- teidigte Clabucetu-Stellung in unserem Besitz, l l Osfz., darunter einen Regimentskommandeur, Sars bis Bouchavesnes haben die verbündeten Gegner größte blutige Verluste erlitten und abac- sehen von einem örtl. Gewinn am Nordteil des St. Pierre Vaast-Waldes nichts erreicht. Wo sonst der Feind bis in unsere Linie Vordringen konnte, wurde er sofort wieder hinausgcworfcn u. ließ 10 Osfz., 310 Mann u. Beute in unserer Hand; nordöstl. Le Sars allein über 70 Gefangene und 11 M.-Gewchre. Bei Soissons der Angriff einer schwachen sranz. Abteilung abgeschlagen. — Rechts der Maas bei Hardaum'ont heftige Geschütz- und Handgranatcnkämpfe. 0. Die Kämpfe im Toelgyes-Abschnitt, wie zw. der Altfchanz- u. Bodza-Pahstraße dauerten ohne wesentliche Aenderung der Lage an. Siidwestl. Predeal gewannen wir die Höhe La Omu ». mach- ten südöstl. des Roten-Turm-Paffes weitere Fort- schritte. Bciders. der Szurduk-Paßstraße rumän. Angriffe abgeschlagen; über 450 Mann gef. 1. I>n Küstenlande hat die Angrisfstütigkeit der Ital. bedeutend nachgelassen. Dem Massencinsah des Fußvolkes entsprechend waren ihre Verluste in den letzten Schlachttagcn außerordentl. schwer. Gestern war das Geschützfeuer nur bei Biglia, Hndi Loa u. westl. Iamniano lebhafter. Bei Biglia vorgehen- des feindl. Fußvolk durch Feuer abgewiescn. 7. November. W. Trotz der deutlich erkennbaren Absicht der Engl., ihre Angriffe gestern fortzusehen, gelang es ihnen doch nur bei Cancourt l'Abbaye, das Fußvolk zum Verlassen der Gräben zu bringen; sie wurden so- fort zur Umkehr gezwungen. Die engl. Verluste an Toten vom 5. November stellen sich besonders bei den ausstral. Einheiten als sehr bedeutend heraus. 4 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 20. Auch die frauzös. Angriffe über das mit Gefallenen bedeckte Gelände sind' nur in beschränktem Umfange zur Wiederholung gekommen. Sie erfolgten zw. Lesboeufs u. Rancourt abends und nachts und brachen meist schon in unserem Feuer zusammen. — Ein deutsches Fliegergeschwader setzte durch nächtl. Bombenangriff das große Geschoßlager von Ccrisy (a. d. Somme südwestl. Vray) in Brand; die lang- audauernden, mächtigen Sprengschläge wurden bis nach St. Quentin fühlbar. — Feuer französ., im Südteil von Reims stehender Batterien auf Ort- schaften hinter unserer Front von uns erwidert u. zur Vergeltung Reims beschoffen. Wie man einst telegraphierte. (in vier Bildern) l. Bergsttaßcrs Vorschlag, alle Windmühlen mit einem oder mehreren schwarzen Flügeln zum Telegraphieren zu benutzen. 0. Die ruff. Geschütze entfalteten zw. Dünaburg u. d. Rarocz-See eine über das gewöhnt. Mas; hn- ausgehende Tüttgkeit. Schwache feiudl. Angriffe nordöstl. Goduzischki u. südl. der Moskauer Straße leicht abgewiescn. Nordöstl. Werehy nahmen wir ohne eigene Verluste einen kleinen ruff. Brücken- kopf aus dem linken Stochvd-Ufer und brachten eine Anzahl Gefangene ein. — Im Toelgycs-Abschnitt gewannen die Russen nach mchrs. vergebt. Angriffen schließt, an einzelnen Stellen Gelände. — Westl. der Bodza-Paßstraße nahmen wir am Sirin ver- lorene Linien im Sturm zurück. — Im Abschnitt von Campolung heftiger Geschützkampf. Westl. des Targulni-Tales unternahmen die Rumänen im Lause der Nacht 6 vergebt. Gegenangrisse. — Süd- östl. des Roten-Turm-Paffcs schritt bei Spini unser Angriff günstig vorwärts; der Feind ließ 10 Off., 1000 Mann in unserer Hand. Auch südl. des Vulcan-Paffcs machten wir Fortschritte. 1. Der groß angelegte ital. Ansturm ist als mißlungen anzusehen. 8. November. W. Nördl. der Somme ging tagsüber die Gesechks- tätiqkeit über mäßige Grenzen nicht hinaus. Nächtl. engl. Angriffe zw. Le Sars u. Gucudccourt schei- terten in unserem Feuer. Südl. der Somme griffen die Franz, beiders. Ablaincourt an. Unsere in den Südteil von Ablaincourt vorgeschobenen Abtei- lungen wurden zurückgedrängt, das Dorf Preffoire ging verloren; auf dem Rordslügcl des Angriffs wurde der Feind zurückgeschlagcn. — Lebhafte Ge- schützkämpfe im Maasgebiet. <>. Der Tölgycs - Abschnitt Schauplatz lebhafter Kämpfe. Der Gegner errang weitere kleine Vor- teile. Vorwärts des Vodza-Passes sind den Ru- mänen in den letzten Tagen gewonnene Teile un- serer Höhenstellungen wieder entrissen; am Tatar Havas-Paß feindl. Angriffe abgeschlagen. Der Er- folg in der Gegend Spini weiter ausgcuutzt. Nb. Feindl. Angriffe im Ccrna-Bogcn erfolglos. Rege Artillerictätigkeit an der Bclasica- und Struma- Front. !. Die Ruhe im Görzischen hält au. An der Flcims- tal-Front Angriffe einzelner ital. Bataillone im Colbricon-Gcbiet u. an der Bocchc-Stellung abge- wiesen. 3 Off., 50 Mann csef., 2 M.-Gewehre erb. 9. November. W. Angrisssabsichtcn der Engl. u. Franz, zw. Le Sars ». Bouchavcsnes, sowie südl. der Somme bei Preffoire erstickten fast durchweg schon im Sperr- feuer. 0. An der Front beiders. der Bahn Zloczow—Tarno- pol lebte der Fcucrkampf wesentlich auf. — Im nördl. Gycrgyo-Gcbirge wurde» ruff. Angriffe ab- geschlagen. Bei Bclbor und im Tölgyes-Abschnitt warfen frische deutsche Angriffe die vorgegangcncn Ruffcn zurück. — Südöstl. des Roten-Turm-Paffes wurde in Fortsetzung unseres Angriffs der Baiesti- Abschuitt überschritten und Sardoiu mit den beider- seits anschließenden Höhcnstellungen genommen. Wir haben etwa 150 Gefangene gemacht und zwei Geschütze erbeutet. Rumün. Gegenangriffe hatten hier ebensowenig Erfolg, wie im'Prdeal-Abschnitt und im Vulkan-Gebirge. Hk. In der nördl. Dobrudscha lvicheu vorgeschobene Aufklärungsabteilungen befehlsgemäß dem Kampfe mit feindl. Infanterie aus. Westlicher Kriegsschauplatz- Zu Cambrai fand am 31. Oktober eine weihevolle Totenfeier für Hauptmann Bölcke statt. Vor dem Hochaltar des prachtvollen Domes war der mit den deutschen Farben geschmückte Sarg auf schwarzem Auf- bau zwischen Lorbeerbäumen, Kränzen und brennenden Lichtträgern aufgcbahrt, inmitten einer Ehrenwache von Fliegertruppen. Dicht gedrängt füllten deutsche Soldaten aller Waffen und Ränge' die Kirche, am Sarge standen die Eltern und die beim Heer stehenden Brüder des Gefallene». Kronprinz Rupprccht, Ex- zellenz v. Bclow, der Oberkommandiercnde der Armee, zu der Bölcke gehörte, die Kommandierenden Generale Frhr. v. Marschall, Sixt v. Arnim u. a. m. erschienen. Rach dem Verklingen einer in Musik gesetzten Dichtung des Generals v. Stein sprach Div.-Psarrer Selter über 1. Makkabäer 9, 10. (Das sei ferne, daß >vir fliehen sollten! Ist unsere Zeit gekommen, so wollen wir rit- terlich sterben um unserer Brüder willen, und unsere Ehre nicht laffen zuschanden werden.) Cr pries den schönen Tod des Helden, den kein Feind sich rühmen könne, besiegt zu haben, der trotz hohen Ruhmes ein wunderbar einfacher Mensch geblieben war, und der unser Held bleiben werde allezeit. Während der Sarg unter Glockengeläut aus dem Dom getragen wurde, kreisten die deutschen Flieger über ihm. Cr wurde aus eine mit Flaggen und Lorbeer geschmückte Geschtthlas- fcttc gelegt und von sechs Rappen gezogen, durch die nach 'mehrtägigem Anwetter im hellsten Sonucnglanz strahlende Stadt Cambrai bei Trauermarschklängen, und geleitet von Lanzcnreitcrn und Truppen zu Fuß, und zahllosem Traucrgcfolgc, zwischen Reihen präsen- tierender Soldaten, meist solchen, die dazu aus den Schützengräben hcreingckommcn waren, zum Bahnhof geführt. Dort war zwischen bcslorten, slammeutragen- den Obelisken vor dem schwarzumkleideten Bahn- ivagen, der de» Gefallenen in seine Vaterstadt Dcffau führen sollte, ein Gerüst erbaut, aus dem der Sarg zu- nächst nicdergesetzt wurde. Hier hielt Exzellenz von Velow, der als erster dem Sarg gefolgt war, eine An- sprache zu Ehren des Helden, der im Cinzelkampf vierzig Gegner gefällt habe, und legte als Vertreter des Kaisers und auf dessen Befehl einen Kranz am Sarg nieder. Darnach sprach ein junger Offizier der Flieger-Jagdstaffel, deren Führer Bölcke gewesen war, Worte des Gedächtnisses im Namen der enger» Ka- meraden. Cr erzählte den Hergang des Unterganges. Nicht, wie es anfänglich hieß, sei Bölcke durch einen gegnerischen Schuß gefüllt tvorden, sondern bei einem Geschwadcrkampf der Flieger seiner Staffel mit eng- lischen Fliegern ist sein Flugzeug durch Zusammenstoß mit einem andern deutschen Flugzeug beschädigt wor- den. Bölcke vollzog aus über 2000 Meter Höhe noch einen sichern Spiralglcitslug bis auf 500 Meter; schon glaubten die Kameraden ihn gerettet, als das Fahrzeug in Böen geriet, denen es seines Schadens wegen nicht mehr standhaltcn konnte. Bölcke stürzte ab und starb durch Schüdclbruch. Keinen Schuß wies sein wenig entstellter Körper auf. So ist er wirklich vom Feinde unbesiegt gestorben. Der Sprecher schloß mit dem Ge- löbnis,' ihm nachzuciscrn. Unser „Ich hatt' einen Ka- meraden" erklang, der Sarg wurde in den Bahnwagen geschoben, eine Kompagnie der Garde mit mittelalter- lichen Stahlhelmen schoß donnernd die dreifache Salve ab, und der Ciscnbahnzug setzte sich langsam in Be- wegung..! In der Rächt vom 6. zum 7. November griss ein deutsches Fluqzeuggeschwader französische Truppen- lagcr in der Mulde dicht westlich des Bois Greffaire und im Bois Cclcstins (nördlich Ccrisy au der Somme) mit Bomben an. Gute Wirkung in den Zelten und Baracken, in denen Brände ausbrache», wurde erkannt. Ein anderes deutsches Bombengeschwader belegte in derselben Nacht den großen Geschoßbahnhof von Ccrisy, aus dem lange Gütcrzüge hielten, mit Bomben. Durch zahlreiche Treffer wurde dieser Bahnhof, der den Mit- telpunkt für den Gcschoßnachschub der Franzosen an der Somme bildet, und die umliegenden Gcschoßlager- räume in Brand gesetzt, aus denen alsbald Helle Fl'anr- men cmporlodcrtcu. Der Brand griss auf das ganze große Geschoßlager über, das ii> ununterbrochenen Sprengschläge» in die Lust flog. Brandstätte und Scheinwerfcrstellungen wurden von unseren tapferen Fliegern mit Maschinengewehren beschossen. Eine rie sige Rauchwolke bildete sich über der Brandstätte und machte sich noch in 2800 Meter Höhe bemerkbar. Die Sprengschläge der Geschosse wurden noch in St. Quen- tin an heftigen Erschütterungen gespürt. Der gewal- tige, immer neu auflodcrnde Feuerschein konnte unver- mindert bis zum Tagesanbruch beobachtet werden. 7- Durch andere deutsche Flugzcuggeschwadcr wurden in derselben Nacht an zwanzig mit Truppen belegte Ort- schaften und Lager hinter der feindlichen Front mit Bomben angegriffen. Auch hier wurde gute Wirkung durch zahlreiche Brände festgestcllt. Ebenso wurden dic Bahnanlagen bei Proyart, Amiens und Longucau durch Bombentreffer beschädigt. Auf der Sttcckc Amiens—Pont de Metz vernichtete ein Volltreffer einer 50.Klgr.-Vombc einen fahrenden Zug. Zwischen der deutschen und der französischen Re- gierung ist im Januar ein Abkommen wegen Entlaß sung der beiderseitigen bürgerlichen Gefangenen getrost fen worden. Nach diesem Abkommen haben alle jn Frankreich fcstgcnommencn deutschen Frauen und M»d' chen, sowie Männer über 55 und Jungen unter 17 Iah; rcn und dienstuntaugliche Männer zwischen 17 und fr Jahren Anspruch auf Entlassung und Hcimbefördcrung, soweit sie nicht wegen gemeiner Verbrechen oder Best gehen strasrechtlich verfolgt werden. Dic französisch Regierung hat das Abkommen insofern nicht innegeha» ten, als sic einer größer« Anzahl Deutscher, insbeso»' dere Elsaß-Lothringens, die nach dem Abkommen J11 entlassen waren, darunter auch Frauen und Kinder», ohne Angabe von Gründen die Abreise verweigert hak Da dic von deutscher Seite erhobenen Vorstellungc» erfolglos geblieben sind, hat sich die deutsche Regierung uuumchr cntschloffen, Vergeltung zu üben und zunäch» 200 französische Männer und Frauen aus angesehene" Familien in dem besetzten französischen Gebiet fcstz»' nehmen und nach Deutschland bringen zu lassen. S>c werden so lange fcstgchaltcn werden, bis die Vertrags' widrig zurückgchaltcncn Deutschen nach Frankreich z»' rückge'kehrt sind. Nach übereinstimmenden Aussagen sranzösischcs und englischer Gcsangencr und Ucberläufcr sowie durch sonstige Feststellungen ist einwandfrei erwiesen, da» Frankreich und England sortgeseht die gefangene» deutschen Mannschaften zu Schanzarbeiten in eine'» Gebiete verwenden, das unmittelbar im Fcuerbereiof gelegen ist. Die Vcrbandsmächte setzen sich hierdurch mit einer geradezu unerhörten Rohheit über die aller' einfachsten Grundsätze des Völkerrechts hinweg. Wcl' chcs Geschrei über Barbarentum und Völkerrechts»»»' lctzung haben sie erhoben, als wir einen Teil der 2k" völkerung von Lille zu friedlichen Arbeiten weit hinter der Front hcrauzogcn, die noch dazu lediglich der fra»' zöstschcn Bevölkerung des besetzten Gebietes zugute kamen! 2. Scheibentelegraph. Die Scheiben wurden c Schnüren in Felder geordnet, so daß jede »u 9 Gruppierung ein Zeichen gab. Im Monat Oktober sind unter der Bevölk"^,. im besetzten sranzösisch-belgischen Gebiet durcki ..chch fester oder Fliegerbomben unserer Feinde 0C* »/ 37 Männer, 16 Frauen, 15 Kinder, verwunde'- Männer, 55 Frauen, 43 Kinder. Dic Gesanttzan (1,ii unschuldigen Opfer seit September 1915 ist dam 2348 gestiegen.. So sehr das behördliche Frankreich au de> Jj,;}»' festzuhalten sucht, daß es friedliebend bis ,Oir* i»" gung gewesen sei, und daß ein deutscber Ueber; Nr. 20. Deutsche Soldaten - Zeitung. 5 Mc Massen in die Hand gezwungen habe, so sehr widerlegt es sich selbst durch tausend Beweise. Anläß- lich der Veröffentlichungen von Alfred Capus über die bekannten, von Vriand getanenen Aeußerungen stellt bas „Echo de Paris" fest, Frankreich habe sich nie über die Tatsache trösten können, daß es 1870/71 be- siegt worden ist. Man habe zwar versucht, ihm Ent- sagung nahezulegen, stille Beschäftigung mit geistigen Eutern, mit Schrifttum und Kunst, aber nichts könne für ein Volk den Sieg ersehen, den seine Heere auf den Schlachtfeldern davontragen. Frankreich habe den Krieg nicht gewollt, aber cs müsse gesagt werden, daß er unter den schrecklichen Schicksalsmöglichkciten das einzige Mittel zu seiner Rettung vom Versal! gewesen lei. Vergeltung, das war der Gedanke, der in jedes Franzosen Brust gelebt hat, der den Kindern mit der Muttermilch cingcflößt wurde, Rache für die Nieder- lage von 1870/71 und Wicdcreroberung der „geraubten" Provinzen. Das Flugblatt, mit dem heute in ganz Frankreich um Zeichnung für die neue Anleihe geworben wird, trügt zwar die Aebcrschrist „Zweite Landcsvcr- icidigungsanleihe", aber was unter Landesverteidigung verstehen ist, zeigt die bildliche Darstellung. Wir sehen da den grünen Anger vor einem elsässischen Städtchen. Von allen Häusern und Türmen flattern die französischen Trikoloren; ein biederer Malermeister steht ans einer Leiter, damit beschäftigt, über dem Stadttor die Worte „Libertü", „Cgalitö, „Fratcrnitü" anzubringen, ein französischer Invalide erzählt einer lauschenden Kindcrschar von seinen Heldentaten, fran- zösische Soldaten lustwandeln mit hold errötenden El- lasser Schönen am Arm und ein deutscher Professor in geflicktem Lodenanzug, den Rucksack auf dem Rücken, steht in demütiger'Haltung vor dem französischen Gardc-Champötre, der ihn'regelrecht anschnauzt. — Daß Frankreich den Wunsch hegte, die Scharte von 1870/71 wieder auszuwetzcn, mag man bcgreislich fin- den, wenn sich auch die Absicht der Rückeroberung von Elsaß.Lothringen schlecht mit den Nationalitäts- Erundsähcn verträgt, für die cs an der Seite seiner Verbündeten zu kämpfen vorgibt — aber cs sollte doch sachlich aushören, trotzdem vor aller Welt als das "ämmlein erscheinen zu wollen, das nie ein Wässerchen getrübt hat. Die Grenze des englischen Reiches in Europa ist ssicht der Pas de Calais, sondern dieMaaslinie. Dies Wort stammt von Lord Kitchencr, den jetzt die Wogen der Nordsee decken. Lord French hielt bei einer Truppenschau, die er Derby über etwa 7000 Freiwillige abnahm, eine /?edc, in der er sagte: Die Gefahr eines feindlichen feindlichen '-"ijaucs ui cemgiano ici zwar sernaegenv, ec wisse aber ">cht, was hinter dem Flottcnvorsall im Kanal stecke, wid cs sei noch nicht heraus, ob nicht eine feindliche j/rachtslotte zum Vorschein komme. Cr wolle nicht be- haupten, daß dies wahrscheinlich sei, aber unmöglich sei keineswegs. Im Krieg ereigneten sich die unmög- w.sten Dinge und aus alle Fälle müsse man gut be- "assnet und ausgertistet sein. c Bei beginnendem Sturm soll ein brennender Luft- von der See her gegen Listcr (an der Iaedcrcn- angetrieben sein, aus dessen Gondel ein 100 Me- cI langes Schlepptau mit Linker heraushing, der die Mnsprechleitung zerriß, ein Hausdach zerstörte und ^ießljch ins Nordhasselmoor nicdcrfiel. Als die hinzueilten, waren Ballon und Gondel größten- verbrannt. Man fand nur noch Instrumente mit englischer Inschrift. Danach ist anzunehmen, daß es sich um einen englischen, im Sturm beschädigten Ballon handelt. Irgend welche Spuren von der Besatzung fanb man nicht. — Wie „Astenpostcn" annimmt, handelt cs sich wahrscheinlich um einen Ballon, der von einem Kriegsschiff zu Beobachtungen ausgesandt wurde. Man nimmt an, daß die Besatzung umgekommcn ist. Die englischen Verluste seit dem 1. Juli belaufen sich bis zum 31. Oktober nach „Daily Telegraph" auf 412 756 Mann an Toten, Verwundeten und Vermißten. Hiervon entfallen 21 538 Mann auf Offiziere. Im Allgemeinen sind sich die englischen Verluste während der viermonatigen Versuche, die deutsche Front im Westen zu durchbrechen, ziemlich gleich geblieben, nur muß hcrvorgchoben werden, daß im Juli die Zahl der Offizicrsvcrluste im Verhältnis zu den Abgängen an Mannschaften doppelt so groß war, wie in den folgenden Monaten. Cs mag neuerdings wohl am Osfizierersatz fehlen. „Politiken" meldet aus London, daß das englische Heer während des Krieges von 450 000 auf sechs Mil- lionen Mann gebracht worden ist. Hiervon sind fünf Millionen Mann durch freiwillige Rekrutierung aufge- bracht worden, während eine Million nach Einführung der Dienstpflicht ins Heer cingereiht worden ist. Die von den Kolonien gestellten Kontingente sind in diesen Zahlen nicht mit enthalten. Der Militarismus steht also wohl in England in Blüte. Der Londoner Berichterstatter des „Temps" mel- det, daß nach seiner Kenntnis wenig Aussicht bestehe, daß England seinen Mannschastsmangel aus Irland decken werde. Der letzte Aufruhr habe die Engländer doch zu bedenklich gemacht. Vermutlich werde man eine größere Menge von Mannschaften durch Mobili- sicrung von zurückgestelltcn Vetriebsarbeitern gewin- nen. Auch die Erhöhung des Dicnstpslichtaltcrs auf 45 Jahre sei wahrscheinlich, obgleich sich in der Oef- scntlichkeit ein starker Widerstand dagegen bemerkbar mache. Indessen gehören viele junge Leute der eng- lischen Territorialarmee an, die unschwer zur Front ge- schickt werden könnten, wenn die älteren Mannschaften zum Schuhe des Landes selbst zurückblieben. Der Erfinder der englischen Panzcrkraftwagen, der sogenannten „Tanks", die in der Sommeschlacht zum ersten Male zur Anwendung gelangten, ist nach Mel- dungen dänischer Blätter ein Amerikaner dänischer Ab- stammung namens Andersen aus Minncapolis. An- dcrscn, der seine Erfindung an die kanadische Regie- rung verkauft hat, fühlt sich vom englischen Staat 'be- trogen und will Klage wegen einer größeren Entschädi- gung anstrcngen. Cxpr. Korr. In englischen Regierungskreisen soll man keine Zweifel haben, daß die Lebensmittclpreise noch viel höher, die Preise für Weizen und Kartoffeln sehr viel hoher steigen würden. Die Regierung werde vielleicht den gesamten Einkauf im Auslande übernehmen. Außcr- oem tvcrde erwogen, Brot aus einer Mischung von Weizen und Maismehl zu backen; dabei tvcrde das deutsche Brot sehr gelobt, das aus Roggen und Wei- zenmehl hergestellt wird. -- In einer Zuschrift an die „Times" heißt cs: Die Steigerung der Lebcnsmittcl- preisc könne in England leicht eine gefährliche Masse für den Abschluß eines unklaren Friedens werden, und der Marineschriststeller John Leyland schreibt: Der Einfluß der scindlichen Unterseeboote aus die übersee- ischen Transporte stelle vermutlich das wichtigste und gesährlichste Problem für die Nation dar. Der '„Labvur Leader" verzeichnet in seiner letzten Nummer stolz, daß überall in London Versammlungen der Fricdcnspartci ganz ungestört stattsinden. Erst jetzt wird bekannt, daß in einer großen patriotischen Versammlung in Glasgow am 8. Oktober, zu der auch eine Abordnung französischer Offiziere geladen war, öiese von einem Teil der Versammlung beleidigt und die Marseillaise ausgepsifscn tvurde. Solche Störungen vatriotischer Versammlungen haben sich in der letzten Zeit sehr gehäuft, was übrigens von der Presse möglichst totgeschwiegen wird. In der irischen Stadt Boyle wurde das Stand- bild dcS Königs Wilhelms 111. von England (der 1690 durch den Sieg am Boyle-Fluß Irland unterwarf) von der Menge umgcworfcn. Auf den Sockel schrieb man: „Hoch Sinnsein, nieder mit Cnglandl" In einer Kirche Südirlands sagten die Geistlichen von der Kan- zel herab: Die in Dublin erschossenen irischen Rebellen seien christliche Märtyrer, die von den englischen Sol- daten wie tolle Hunde niedergeschossen wurden. Von den Kanzclredncrn wurde auch Casemcnt als Märtyrer verherrlicht, der sein Geschick an das Deutschlands knüpfte, als England der Bundesgenosse jenes Belgien wurde, das die Kongogrcuel verübt hatte. Im ganzen Süden und Westen Irlands herrscht der „Liver'poolcr Post" zufolge unter den: cnglandfreundlichcn Teil der Bevölkerung Panik. Die Prügclstrasc soll in England ihre wohlange- brachte Ausdehnung erfahren. Da könnten wir doch einmal von den Engländern etwas lerne», denn auch bei uns klagt man ja über Verwahrlosung der Heran- wachsenden Jugend. Cs handelt sich auch in England darum, das „prügelfähige" Alter von 14 aus 16 Jahre hinauszusetzcn und — die Zahl der zulässigen Streiche auf 12 zu erhöhen. Ob man in England nun die „neunschwünzigc Katze" einführen wird, die man immer — in Gestalt der Klopfpeitsche unserer Soldaten! — in den deutschen Schützengräben zu finden. behauptet, wobei man still- schweigend vorausscht, sie diene dazu, unsere Feld- grauen zum Angriff vorzutreibcn. Ans mag es ge- nügen, zu erkennen, daß der Bedarf an Klopfpeitschen drüben wächst. Politischer Mord und Diebstahl war in England auch schon früher bekannt, die Geschichte ist voll davon. Man erinnert sich der englischen Schandtaten aus An- laß der Verfolgung Sir Roger Casements durch den englischen Gesandten in Norwegen. Wohl um dieses Verbrechen zu vertuschen, mußte dann Casemcnt den Mürtyrertod als irischer Aufständischer sterben. And wie zu Zeiten Friedrichs des Großen der englische Ge- sandte am preußischen Hofe dem amerikanischen Ge- sandten die Aktenmappe entwendete, so hat jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach die englische Regierung sich auf der japanischen Botschaft in Petersburg durch den Aktendicbstahl die Kenntnis über das zu verschafscn gesucht, was zwischen Japan und Rußland verhan- delt ist. Alles schon dagewesen. Wer wie der Präsident der Vereinigten Staaten Nordamerikas nach den Arsachcn des Krieges fragt und sich belehren lassen „will", braucht nur ein wenig sich in der Geschichte umzuschen. Cr wird finden, daß die Engländer aus gleicher Ar° sache, wie jetzt, vor 100 Jahren ebenfalls einen großen europäischen Krieg angezettclt haben, bei dem sie sich auch der gleichen russischen Dampfwalze glaubten be- dienen zu können, wie heute. Wenn Rußland dabei geschwächt wurde, dieses für die englische Stellung in Indien so gefährliche Rußland, um so besser. England hat von jeher das europäische Gleichgewicht in der Schwächung der Staaten des Festlandes qcschcn. Cs hätte auch vor 100 Jahren die Loslösung Polens vom russischen Reiche durch Napoleon I. geduldet, wie cs jetzt vielleicht die Ohnmacht Rußlands gegenüber der Neucrstehung des Königreichs Polens' nicht ungern siehü Doch warum wollte England damals den Krieg in Europa? Cr galt seinem jetzigen Verbündeten, Frankreich, aus dem gleichen Grunde, wie heute Deutschland vernichtet werden soll. And auch rein äußerlich hat die Lage gewisse Aehnlichkcit. Wie vor hundert Jahren Frankreich unter Napoleon 1. seine Aufmerksamkeit nach den Ländern des Orients richtete — „Kaiser des Orients" wollte ja der große Korse werden —, so bemerkte England mit Mißfallen die deutschen Pläne, die sich mit der Türkei beschäftigten und zum Ergebnis die Bagdadbahn hatten, als eine Folac der Rede unseres Kaisers am Grabe Saladins in Damaskus im Jahre 1898. „Für alle Zeit ein 4. Chappe-Tclearaph auf dem Turm einer während der französischen Revolution zerstörten Kirche. Freund der 300 Millionen Mohammedaner zu sein", hatte Kaiser Wilhelm gelobt. Das schien den Eng- ländern ebenso gefährlich • im 20., wie der „Kaiser des Orients" im 19. Jahrhundert. Wie die Kräftigung der Türkei, so mußte auch die Landbrücke nach Indien zu unterbunden werden. Damals wie heut. Rußland Hilst; einst gegen Frankreich, jetzt gegen Deutschland auf Englands Geheiß; für England führen sie „alle" diesen Krieg und Amerika ist der stille Teil- haber, der sich aber stellt, als wisse er nicht, warum I 6 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 20. Oestllcher Kriegsschauplatz Unser Kaiser und Kaiser Franz Joseph, getragen von dem festen Vertrauen auf den endgültigen Sieg ihrer Waffen und von dem Wunsche geleitet, die von ihren tapferen Heeren mit schweren Opfern der russi- schen Herrschaft entrissenen polnischen Gebiete einer glücklichen Zukunft entgegenzuführen, sind dahin übcr- eingekommen, aus diesen Gebieten einen selbständigen Staat mit erblicher Monarchie und konstitutioneller Verfassung zu bilden. Die genauere Bestimmung der Grenzen des Königreichs Polen bleibt Vorbehalten. Das neue Königreich wird im Anschluß an die beiden ver- bündeten Mächte die Bürgschaften finden, deren es zur freien Entfaltung seiner Kräfte bedarf. In einer eigenen Armee sollen die ruhmvollen Ueberlieferungcn der pol- nischen Heere friihcrer Zeiten und die Erinnerung an die tapferen polnischen Mitstreiter in dem großen Kriege der Gegenwart fortlebcn. Ihre Organisation, Ausbil- dung und Führung wird in gemeinsamem Cinverneh- men geregelt werden. Die verbündeten Monarchen geben sich der zuver- sichtlichen Hoffnung hin, daß sich die Wünsche nach staat- licher und nationaler Entwicklung des Königreichs Polen nunmehr unter gebotener Rücksichtnahme auf die allgemeinen politischen Verhältnisse Europas und auf die Wohlfahrt und Sicherheit ihrer eigenen Länder und Völker erfüllen werden. Die großen westlichen Nachbarmächte des König- reichs Polen aber werden an ihrer Ostgrenze einen freien, glücklichen und seines nationalen Lebens frohen Staat mit Freuden neu erstehen und ausblühen sehen. So wurde am Sonntag, den 5. November, in War- schau und Lublin laut und feierlich verkündet. Daß dieser Schritt von weltgeschichtlicher Bedeutung in zeichnen, das vierte geht seinem Untergang entgegen und das fünfte knechteten sie selbst bis zur Un- mündigkeit. Eroberungssucht, Ländergier und Annexionsgelüste wurden uns als die eigentlichen Triebfedern dieses Krieges nachgesagt, und nun ist das erste Kriegsziel ein Verzicht auf erobertes Gebiet, das uns, den Sie- gern, zu Füßen lag. Cs war vorauszusehen und kann uns nicht küm- mern, daß nun dieselben Verleumder uns der Schwäche zeihen, weil wir es' nicht „wagen", Polen zu annek- tieren. Wir können cs niemand recht machen, es sei denn, daß wir willenlos uns dem englisch-amerikanischen Schiedsgericht unterordnen. Cs gibt aber nichts zu schiedsrichtern angesichts des räuberischen Ueberfalls, den wir „abwehren". Der Unterliegende hat die Fol- gen zu tragen; wohl uns, daß es der ruchlose Angrei- fer ist! Wie aber die siegreichen Mittelmächte gedenken, das Urteil zu fällen und aus dem Kampfe hervorzu- gehen, dafür ist die Absicht, das Königreich Polen neu erstehen zu lassen, für alle Welt ein Fingerzeig. Cs sieht das nicht gerade nach Welteroberung aus, wenn wir auch hofsei, dürfen, durch Polen unsere Ostgrenzc wesentlich besser zu gestalten für die Zukunft. Wir wollte» ja Bürgschaften gegen die Möglichkeit eines neuen Ansalles unserer Feinde, und so haben wir ge- handelt, indem wir Polen als Pufferstaat gegen Ruß- land wieder aufleben ließen. Polen Hellen, dankersüllten Jubel auslöste, ist selbstver- ständlich; daß er von den Neutralen, die sich bisher einigermaßen frei gehalten haben von den Scheuklappen, die England seinen Schützlingen anzulegen beliebt, an- erkannt >vird als ein Beweis für deutschen Rechtlich- keitssinu, war zu erwarten, und daß der Duhendvdr- lxrnd sich in verhaltener Wut kriimmcn würde, war vorauszusehen. Den Mittelmächten kann jedenfalls nur Segen erwachsen aus dieser großen Tat. polen. „Die Neigung, sich für fremde Völker und ihre Bestrebungen zu begeistern — sagte Bismarck — ist eine Krankheit, deren Verbreitung sich leider auf Deutschland beschränkt." So haben wir cs im Deutschen Reichstage erlebt, daß Volksvertreter für die Gefangenen fremden Volks- stammcs Partei ergriffen, und scheu jetzt als erstes Kriegszicl, daß seiner Erfüllung mit Deutschlands Hilfe und durch deutsche Siege entgegengehen soll, die Befreiung des polnischen Volkes aus russischer Knecht- schaft sich ankündigen. Nun halten wir den pol- nischen Besitz fest in unserer Hand, und indem nur über ihn verfügen, geben ivir einen Beweis un- seres Vertrauens in den endgültigen Sieg, einen Vc- weis unserer Stärke! Wir, die Sieger, sind es, die Königreiche neu erstehen lassen, also wohl auch ver- schwinden lassen können. Unsere prahlenden Feinde verfügen nicht über solche Möglichkeit, haben dagegen aber schon den Verlust von drei Königreichen zu Vers Ganz so dumm und uneigennützig ist der gute deutsche Michel denn doch nicht mehr, und es kann ruhig zugestanden werden, daß wir durch die Errichtung des neuen Königreiches Polen unsere Front im Osten stärken, auch während des Krieges schon verkürzen. Und für später eröffnen sich gewiß auch wirtschaftliche Vor- teile im engeren Anschluß des neuen Polens an den mitteleuropäischen Staatenbund aus der Linie der augenblicklichen Verbindung der Mittelmächte. Einst- weilen sind wir noch die Gebenden und werden cs Polen gegenüber noch so lange bleiben müssen, wie wir ihm während des Krieges schon Kulturbringer ge- wesen sind. Aus diesem Wege auch glauben wir das Vertrauen der Polen erworben zu haben, das sie zu einem engen Anschluß an die Mittelmächte führen muß und sie verzichten läßt auf die ehrgeizigen Pläne, die einst eine Gefahr für die Nachbarstaaten bildeten. Die Polen des 20. Jahrhunderts sind durch die harte Schule der russische» Knechtschaft gegangen; deshalb teilen wir heute nicht mehr die Befürchtung Bismarcks, „es könne eine erneute Teilung Polens notwendig werden, nach- dem ihm seine Selbständigkeit zurückgegeben sei". Zunächst muß nun Polen selbst daran Mitarbeiten, frei zu werden vom russischen Joch; der österreichische Minister des Aeußeren, Baron Burian, sagte cs der polnischen Abordnung schon, daß die Mittelmächte aus die werktätige Hilfe der Polen bei dem Befreiungs- werke rechneten, damit wenn der Friede kommt, ihnen das sreigewordene Land mit Beruhigung unter glinstigen Aussichten überlasse» werden könnte. Erwerben sollen In Mazedonien (2400 Meter hoch) Beobachtung des Hafens von Saloniki). Von einem Leser aus dem Felde. die Polen selbst, was sic zu besitzen wünschen. So werben die Mittelmächte neue Verbündete, nicht indem sie sie knechten — siche Griechenland! — sondern indem sie sie befreien! Die südrussischen Blätter behaupten, daß Großfürst Nikolai Nikolajcwitsch wieder zum Oberstkomman- dierenden des gesamten russischen Heeres ernannt wer- den soll. Rach einer Meldung der „Odestaja Rjetsch" soll der Zar übermüdet und infolge des ständigen Auf- enthalts im Hauptquartier leidend geworden sein. Er beabsichtige allerdings amtlich auch weiterhin den Ober- befehl über die russischen Truppen beizubehalten. Cs solle aber eine Persönlichkeit ernannt werden, die als sein Stellvertreter den Anspruch auf höchstes Ansehen besitzt. Befragt, ob sich die russischen Massen erschöpfen werden, antwortete Hindenburg: „Sic erschöpfen sich schon. Dafür sorgen vor allem die russischen Heer- führer. Allerdings wachsen auch in Rußland Menschen nach. Das macht aber nichts aus. Auch wir haben Menschen genug. Deutschland verfügt über Mann- schastsersatz in Fülle, und in Oesterreich-Ungarn sind die Reserven noch lange nicht erschöpft. Wir haben uns vor der großen Zahl der Russen niemals ge- fürchtet. Wir kennen keine Uebermacht. Die neuen russischen Armeen sind so gut und so schlecht wie die alten. Die hervorragendste Eigenschaft des russischen Soldaten bleibt sein blinder Gehorsam. Fortschritte in militärischer Richtung machte er nicht, nur die russische Artillerie ist infolge Ausbildung von französischen und japanischen Offizieren, die sie zum Teile auch komman- dieren, leistungsfähiger geworden. Aber unsere bleibt ihr auch jetzt' überlegen. Eine Zeitlang hatten die Russen Mehr Munition als früher. Ihre Munitivns- bestünde wurden jetzt geringer, und die Munitionszn- fuhr über Archangelsk und Wladiwostok wird infolge Vereisung bald aufhören." In der Gegend von Helsingfors sind 10 000 chine- sische Kulis mit dem Vau von Eisenbahnen und der Anlage von Schützengräben beschäftigt. Eine ganze Reihe junger Finnländer flieht nach Schweden, weil die im wehrpflichtigen Alter stehenden Männer be- fürchten, zum Vau'von Schiitzengräben an der Nord- front ausgehoben zu werden. Cxpr. Korr. In Odessa und den anderen Städten an der Küste des Schwarzen Meeres macht sich die Hebensmittelnot immer stärker fühlbar. Seitdem die rumänischen Flücht- linge in großen Scharen Südrußland überschwemmen, sind die Zustände unerträglich geworden. Die Lebens- mittel, die nach Odessa gelangen, reichen kaum sür die Hälfte der dorttgcn Bevölkerung, so daß oft mehrere Tage vergehen, ohne daß Brot und Mehl erhältlich sind. Der fluchtartige Rückzug der russischen und rumä- nischen Truppen in der Dobrudscha hat in den süd- russischen Regierungsbezirken eine tiefe Beunruhigung hcrvorgerufen. Infolgedessen werden die Maßnahme" der russischen Heeresleitung scharf verurteilt und all- gemein als verfehlt bezeichnet. Das Vertrauen zu der Führung, das nach den schweren Niederlagen des vorigen Jahres sich erst wieder im Laufe des Soin- mers befestigen konnte, ist aufs Reue schwer erschüttert. Postdiebstahl in Rußland. In Petersburg ist ei" geheimnisvoller Diebstahl ausgcsührt worden,'ganz i" der Weise des berüchtigten Hauptmanns von Cöpenia- Das Hauptpostamt wurde durch Fernsprecher von einer Nebenstelle aufgefordert, 70 000 Rubel bereit zu halte" und sie einem Beamten, der in einer halben Stunde er- scheinen würde, gegen Quittung auszuhändigen. Als darauf ein Postbeamter mit einem Postwagen crschie" und die Quittung vorlegte, wurde ihm die Summe an- standslos ausgezahlt. Wie sich später herausstellte, war der Postdircktor auf einen frechen Schwindel her- eingefallen; denn die Quittung war gefälscht, während das Postamt von der ganzen Angelegenheit keine Ahnung hatte. Seekrieg« Ein deutscher, aus England in die Schweiz übe"- gesührter Ossizier hat folgendes berichtet: Das deutsch^ Unterseeboot „£( 41" hat am 24. September 1915 " der Nähe der Scilly-Inseln einen Dampfer unter ame- rikanischer Flagge angehalten. Während der Dainpn* stoppte und anscheinend Anstalten traf ein Booch i Wasser zu lassen, lief das U-Boot bis aus eine E>" fcrnung von ettva 200 Meter an den Dampb' heran. In diesem Augenblick klappte der Dainplv plötzlich an ztvci Stellen' die Reeling herunter, cröll nete aus zwei Schisfsgcschützen das Feuer auf das J-‘ Boot und beschoß es außerdem aus zahlreichen y.^ wehren. Das alles geschah bei tvchender ainensi nischer Flagge! Das U-Boot, das schwer getroin tvorden tvar, ging zunächst unter, jedoch gelang es w nach kurzer Zeit wieder an die Oberfläche zu kc»""" ■ Durch ein jetzt geöffnetes Luk konnten gerade »och " Oberleutnant z. S. Crompton und der SteuerM" ^ Godau aus dem Boot herauskommen, als cs och zlveitenmale und nun sür immer in der See vers» Trotz schwerer Vertvundung des ersteren gelang wie auch dem Steuermann, sich schwimmend z>> auch nach einiger Zeit ein leer in der Nähe treibt" Nr. 20. Deutsche Soldaten - Zeitung. 7 Bei», Kornausladen. Mazedonier. Von einem Leser aus dem Felde. Beim Dreschen. Boot zu erreichen und zu besteigen. Der Dampfer, der dies bemerkt hatte, kehrte nun zurück und hielt mit hoher Fahrt recht aus das Boot zu, aber nicht etwa, wie mau hätte annehmen sollen, um die beiden hilf- losen Schiffbrüchigen zu retten, sonderir um das Boot zu rammen. Zu diesem Zweck war sogar vorn aus der Back ein Mann aufgestellt, der die nötigen Anweisungen für das Steuern zur Kommandobrücke hinaufrief. Kurz bevor das Boot getroffen wurde, sprangen die Schiff- brüchigen in die Bugwellen des rammenden Schiffes und es gelang ihnen, sich später an den Trümmern des Bootes festzuhalten. Erst nachdem sie wieder über eine halbe Stunde im Wasser gelegen hatten, kehrte der Dampfer in ihre Nähe zurück 'und nahm sie nunmehr aus. An Deck liest sich aber kein Offizier blicken. An- statt dein verwundeten Oberleutnant, der einen doppel- ten Kieserbruch, einen Schuß in der linken Schläfe, eine fingerbreite Wunde mit drei Splittern in Nase und Backe sowie ein zerschossenes Auge bei der Beschicstung des U-Bootes davongctragcn hatte, Hilfe zu leisten, wurden die beiden Geretteten erbarmungslos in einen Deckverschlag eingesperrt, der etwa einen Meter hoch und zwei Meter lang und vorne mit Ciscnstäben abge- schlossen war. Hier mußten sie verbleiben bis zu ihrer Ankunft in Falmouth am 25. September 1915. Erst dort wurde dem Verwundeten die erste ärztliche Hilfe zuteil. — Erst am 29. September 1915 wurden die bei- den Geretteten, bekleidet nur mit Hemd und Unterhose, unter starker Bedeckung an Land in ein Hospiz beför- dert, um am 6. Oktober nach Plymouth und am 10. Ok- tober dortsclbst in ein Hospiz übcrgcführt zu werden. Von Plymouth wieder wurden sie' am 6. November nach Pork Castle ins dortige Militärgefängnis zusam- men in einen Raum gebracht. Am 13. Dezember wurde schließlich der verwundete Offizier mit noch offenen Wunden nach Dyffryn Alled iibergcstthrt. Der dortige Nach der glücklichen Fahrt der „U-Dcutschland", an der das ganze deutsche Volk so herzlichen Anteil nahm, und nach dem Auftreten unserer U-Boote im Kreuzerkrieg an der Murmanküste war cs gewiß nur ein weiterer Schritt vorwärts in der Entwicklung unse- rer Unterseeboote, daß auch Kriegs-U-Voote den Weg nach Amerika und zurück finden würden. „A 53" bat unsere Hoffnungen erfüllt und die Erwartungen weit übertrosfen, denn seine Leistung ttberbietet die der „U- Deutschland", die nun zum zweiten Male nach Amerika fuhr, doch um das Doppelte. Dabei hat „U 53" nicht nur die Reise gemacht, sondern draußen in erfolgreichster Weise Krieg geführt. Die Behörden in Rew-London berichten, daß sich an Bord der „Deutschland" keine Waffen und Munition befinden. Cs ist Befehl erteilt worden, die „Deutsch- land" als Handelsschiff zu behandeln. Die Lieferung besteht aus 750 Tonnen Farbstoffen, Arzneien und Chemikalien. Das französische Geschützwerk Schneider u. Co. in Creuzot errichtet in Cherbourg große Betriebe zum Bau von Unterseebooten, Torpedobooten und Handels- schiffen. Ein holländisches Unterseeboot befindet sich gegen- wärtig auf der Fahrt nach Ricdcrländisch-Indien. Das Tauchboot wurde scheinbar für ein deutsches Fahrzeug angesehen und an der französischen Westküste von den Franzosen beschossen, während die Engländer cs bei Gibraltar unter Feuer nahmen. Die holländische Re- gierung hat wegen dieser Vorfälle in London und Paris scharfen Einspruch erhoben. (Schweiz. Tcl.-Inf.) sors ist die russische Flotte nach dem inneren Hafen ge- schleppt worden, weil in der Hafenmündung U-Boote gesichtet worden sind. (Crpr.-Korr.)) Eines unserer Unterseeboote hat einen englischen kleinen Kreuzer älterer Art mit zwei Schornsteinen west- lich Irland vernichtet. Vom Tonncngehalt ist bei dem verschärften Kreuzerkrieg unserer U-Boote neuerdings wieder viel die Rede. Wir verzeichnen mit Genugtuung den ver- senkten Tonnengehalt vor der amerikanischen oder an der Murmanküste, oder im englischen Kanal, wohin unsere Torpedoboote kühne Vorstöße machen, um die Engländer von ihrer Beherrschung des Meeres zu überzeugen. Um den Erfolg ganz zu würdigen, genügt nun nicht die Tonnenzahl, sondern wir haben zu unter- scheiden zwischen Brutto- und Retto-Register-Tonnen, die Tonne gleich 2833 obm. Von Wert für unsere Be- rechnung der vernichteten Fracht für einen unserer Feinde ist vornehmlich der Netto-Registcr-Tonnen- gehalt, das ist der eigentliche Laderaum für Güter, in den die Räume für den Betrieb und die Unterkunft der Besatzung oder Reisenden eines Schiffes nicht mit ein- gerechnet ist. Danach haben auch die Laderäume eines Frachtdampfcrs, die zwischen 62 und 64 v. H. des Brutto-Tonncngehalts schwanken, ganz andere Werte, als die der Passagicrdampfcr, von denen z. B. „Vater- land" mit 54 300 Vrutto-Register-Tonnen nur 23 500 Retto-Register-Tonnen zählt, also nur 43 v. H. Die Art der Ladung bedeutet dann wieder viel für die Aus- nutzung des Tonnengchaltes; die Fracht ist an Wert wie an Gewicht auch bei gleichem Tonnengehalt eines Frachtschiffes sehr verschieden und entspricht oft gar nicht dem Tonnengehalt, aber die Schätzung kommt dem wahren Werte immer am nächsten, wenn sic sich an die Netto-Register-Tonncnzahl hält. Den Gesamteindruck Lagerarzt schlug später vor, den Offizier wegen der schwere seiner Verwundung (das andere Aüge war in Gefahr) zur Auslieferung nach der Sch>veiz zu schicken. Bpn der ersten untersuchenden Schweizer Aerztckom- "ission wurde er auch angenommen, ebenso bei der Muptuntersuchung von anderen Schweizer Aerzten. ^rohdcin legte der englische Generalarzt ein Veto ein, M der Verwundete mußte in England znrückbleiben. ^inzuzufügen ist noch, daß Oberleutnant zur Sec s-rompton verschiedentlich versucht hat, über die ameri- ^nisch^ Botschaft in London an die deutsche Regie- F"g zu berichten, daß seine Berichte aber bei der Zutschen Negierung nicht eingelaufen sind. Also wieder ein Varalongsall! Wem krampsen nicht die Fäuste, wem schnürt das nicht die Kehle ™ und dreht ihm seinen inwendigen Menschen um und M? Haben wir denn nichts als'zähneknirschende Wut J.1' diese feigen Mordtaten? Sie müsse» und werden sich ^chen. Sie müssen und werden Vergeltung finden. Wir fußten ja an dem Lebenswerk des Meisters von Raza- verzweifeln, wenn sich das Christentum nicht voll ^chcheu von diesen Mördern abwenden wollte. Cnd- * muß und wird sich der Fluch dieser Taten erfüllen. ,. In der Nacht vom I. zum 2. November stießen p.mte deutsche Streitkrästc aus den flandrischen Sttth- d mten gegen die Handelsstraße Themse—Holland ^'hielten mehrere Dampfer zur Untersuchung an und Zuchten zwei von ihnen, die verdächtig waren, in den ein. Ein dritter Dampfer sollte dorthin folgen. <• ”n Rückmarsch wurden einige unserer Torpedoboote S Jcit erfolglos von vier englischen Kreuzern be- c>i. Unsere Streitkrästc sind vollzählig und »»- ,lwbigt zurückgckehrt. aus eine Mine gestoßene russische Panzer- „Sewastopol" wurde, wie einwandfreie Berichte SC[r,l’ClV so schwer beschädigt, daß er in der Rübe von uugsers unterging. Nach Meldungen aus Helsing- eines Schisses bezeicbnet man dagegen am besten mit der Bruilo-Rcaister-Tonnenzahl, und man schätzt da- mit bei Frachtschiffen auch deren Aufnahmefähigkeit an Ladung ziemlich richtig ein. Die Londoner „Morning Post" schreibt: „Der U- Vootskrieg beschwört allmählich so große Gefahren poli- tischer. militärischer und wirtschaftlicher Natur für uns herauf, daß cs wirklich keinen Zlveck hat, davor die Augen zu schließen. Wenn die Vermehrung und Ver- vollkommnung der deutschen Untcrsecbootswasfe so wie bisher fortgesetzt wird, wer bürgt uns dafür, daß in einem halben Jahre nicht vielleicht 500 000 Tonnen Laderaum monatlich versenkt werden? Mit einer solchen Vernichtung kann aber der Vau unserer Wersten nicht Schritt halten." — Die „Daily Mail" schreibt: „Tirpitz ist gegangen, aber sein Geist ist geblieben. Der Unter- seeboötskrieg ist in vollem Gange imb seit einigen Mo- naten ganz erheblich verschärft worden, ohne daß es der englischen Flotte seit langem gelungen wäre, auch nur ein einziges feindliches Unterseeboot zu vernichten. Wenn die deutschen Wersten den Ban von Untersee- booten fördern, dann werden sie in absehbarer Zeit 100 Unterseeboote ständig auf hoher See haben. Das be- deutet, daß wir monatlich l Million Tonnen Laderaum verlieren. Unsere Handelsflotte wird dann wie Schnee vor der Sonne dahinschmelzcn." Bei den Mosllms Der mit dem Pour le mürite ausgezeichnete Vize- admiral Souchon, Chef der deutschen Mittelmecrdivision und in seiner jetzigen Dienststellung zugleich Chef der verbündeten osmanischen Flotte, hat im Herbst 1913 das Kommando der Mittelmcer-Divisivn übernommen. Cs ist noch in aller Erinnerung, wie er bei Kriegsausbruch mit den zwei damals im Mittelmeer bcsindl'ichen deut- scheu Schiffen „Göben" und „Breslau" den kühnen Handstreich gegen die französischen Häfen Bone und Philippville unternahm, und dann, nach einem mit großer Umsicht gegen eine gewaltige englisch-französische Uebermacht ausgcführtcn Durchbruch vor Messina, die beiden Schiffe in die schützenden Dardanellen brachte. Am 10. August 1914 ankerten die deutschen Schiffe im Marmara-Mecr, und sofort begann unter Leitung ihres umsichtigen Führers eine ernste, umfangreiche Arbeit: Reorganisation der türkischen Flotte und taktischer Zu- sammenschluß der verbündeten deutsch-türkischen Strcit- kräfte. Als die russische Schwarzc-Mecr-Flotte am 27. Oktober 1914 zu einem heimtückischen Schlag gegen den Bosporus ausholte, traf sie auf eine kampfbereite Flotte, die den Feind mit blutigen Köpfen hcimschicktc, und deren kühn gesührte Einheiten den Kampf an die russischen Gestade' des Schwarzen Meeres trugen. Zwei Namen aus der Türkei sind hier neben dem des deut- N Deutsche Soldaten -- Zeitung. Nr. 20. Leutn. d. R. Ropitsch. Off.-Stellv. Paetsch. Serg. Merten. Unteroffz. Willy Ulbrich. Ehrenschrld Ritter des Eisernen Kreuzes I- Klasse. Wer dazu gtOCrt, wirb gebeten, sein Bllv elnrufenden. damit wir Ihn den «ameraden vorfieNen tdnnen. schen Admirals zu nennen: der Vize-Generalissimus Cnver Pascha und der Marincminister General Djemal Pascha, die in verständnisvoller Mitarbeit und mit organisatorischer Umsicht die Arbeiten des deutschen Fachmannes unterstützten. Die kleine dcutsch-tiirkische Flotte, seit Jahresfrist durch deutsche U-Boote verstärkt, ist nicht müde geworden, trotz aller Schwierigkeiten in dem von allen technischen Hilfsmitteln abgeschlossenen Lande, immer von neuem durch kühne Unternehmungen dem übermächtigen Gegner die Seeherrschaft auf dem Schwarzen Meere streitig zu machen. Konstantinopel war und ist das Ziel der russischen Politik, aber Russland ist zurzeit weiter davon entfernt als je. Cs gelang ihm nicht, das hcihcrstrebte Ziel der freien Dardancllenaussahrt ans dem Schwarzen Meere zu erreichen, nicht auf dem Wege iibcr dieses und nicht über Klcinasicn. Eine große Unternehmung war nun in Vorbereitung, um nach dem Anschluß Rumäniens über Bulgarien den letzten Versuch zu machen, der gleichzeitig die Mittelmächte von der Türkei trennen und die kleinen Staaten aus dem Balkan wicderher- stcllen sollte. Denn auch Rußland gibt ja vor, für die kleinen Staaten zu kämpfen. Zn Wahrheit hatte cs nur die Dardanellen und nach deren Gewinn natürlich die Herrschaft über die Erretteten ans dem Balkan im Auge. Die Vorherrschaft ans dem Balkan erstrebte Rußland schon seit seiner ersten so zweifelhaften Freund- schaft für Bulgarien, denn ohne sie ist ja die Behaupt tung der Dardanellen nicht möglich. Run ist unser Feldmarschall Mackensen Rußland zuvorgekommen und alle Pläne, die auf den Durchmarsch durch Bulgarien zielten, sind mit den Siegen der Mittelmächte in der Dobrndscha zu Wasser geworden. Das einst gegen die Türkei stehende Bulgarien ist heute der Schuh der Tür- kei gegen die russischen Angriffe auf Konstantinopel, und über die Dardanellen verfügt die Türkei nach Ab- wehr des englischen Angriffes auf Galipoli unum- schränkt. Der Marincstabsarzt d. R. Dr. Hegler vom Cxpc- ditionskorps in der Türkei erhielt in Anerkennung seiner hervorragenden Verdienste um die Bekämpfung der Fleckfieber- und Cholcra-Cpidcmieil im Kampf- gebiet das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Bus dem ajßücifo Zn einem langen Brief aus Athen will Fraccoli im „Corriere dclla Sera" über die griechischen Verhält- nisse ausklärend wirken. Cr sagt nichts Neues. Cr erklärt nur wiederholt, daß König Konstantin mit seiner neutralen Deutschfreundlichkeit nicht vereinzelt dastehe, sondern sein ganzes Volk hinter sich habe und nichts anderes tat, als dem Willen seines Landes zu ge- horchen, daß dagegen Venizclos nichts erreicht habe. Bis jetzt stehen im ganzen 2000 Mann zu seiner Ver- fügung. Cr sagt weiter, daß Venizclos siir die Zu- kunft sehr viel verspreche. Bezeichnend hierzu ist eine „Secolo"-Meldung aus Kairo, daß sich aus der dorti- gen großen griechischen Kolonie bloß 200 Mann Frei- willige nach Saloniki einschifften. Ein Zug bewassne- tcr Engländer und Franzosen begleitete sie znm Hasen. Von der Kundgebung hatte sich aber die griechische Kolonie ausgeschlossen. Ueber die innere Linie haben wir schon einmal einen längeren Aussatz gebracht, der unseren Lesern noch erinnerlich sein dürste. Wir sehen zurzeit Rumänien auch aus die innere Linie angewiesen bei seinem Kamps nach zwei Fronten. Aber was uns zum Vorteil diente, wurde Rumänien zum Verhängnis. Eines schickt sieb eben nicht für alle, und auch das Kriegshandwerk ist eine Kunst! Obwohl unsere beiden Fronten etwa 1700 km Lustlinie auscinanderliegen, haben wir im entscheidenden Augenblick immer noch rechtzeitig die not- wendigen Kräfte da zur Verfügung gehabt, wo wir sie brauchten oder cinschcn wollte». Die Rumänen aber haben cs, wie die Russen, verstanden, gerade vor Mackensens Angriff in der Dobrndscha die besten Truppen wegzuzichen, um sie in den Karpathen oder an der anderen Front, die nur bis höchstens 350 km entfernt ist, zu verwenden. Dann wurden sie wieder zurückgeholt und konnten nun natürlich nichts mehr ändern, sondern wurden in die Niederlage und Ge- fangenschaft mit einbezogcn. Eonstantza, das nun zur Versorgung der Feinde Rumäniens dient, ist recht eigentlich der Ausgangspunkt des ganzen über das Land gekommenen Unglücks. Denn dort wurde im Sommer 1914, zwei Monat vor Ausbruch des Weltkrieges, beim Besuche des Zaren über den Anschluß Rumäniens beraten. Ein russischer Vorposten sollte cs sein, ein Stützpunkt der Mittel- mächte ist es geworden. Unter der Aufschrift „Im Namen der Menschlichkeit verschont die Ucbcrrcstc des serbischen Heeres", vcr- össentlicht das Journal de Günäve" einen Brief des Serben Ilia Rilkitch, der nach Aufzählung aller Prü- fungen, die das serbische Volk in dem Weltkrieg durch- gemacht hat, den Verband beschwört, die letzten Ver- treter der serbischen Rasse, die wieder in der ersten Feucrlinie Mazedoniens kämpfen müßten, zu ver- schonen. Cr fragt, wie der Verband die Wiederausrich» tung des serbischen Reiches durchführen wolle, wenn die letzte Manncskrast Serbiens in den neuen Kämpfen fälle. Die Regierungen dürften sich dem nicht ver- schließen und sollten Serbien, das mehr als alle an- deren gelitten habe, mindestens diese letzte Prüfung ersparen. Ein Bataillon griechisches Fußvolk, das von Vcr- ria nach Saloniki ging, wurde von Truppen aus Ckaterini, die der Regierung in Athen treu geblieben waren, angegriffen. Cs wurden einige Schüsse gewech selt; verschiedene Soldaten wurden verwundet. Das Bataillon schlug sich schließlich durch die Angreifer durch. Das ist die erste Feindseligkeit unter den beiden einander gegcnüberstehcnden Gruppen der griechischen Armee. Die jüngste Nummer des bulgarischen Blattes „Az Znam Vjicisko" („Ich weiß Alles") enthält auf der letzten Seite das Lichtbild des nackten Körpers des bul- garischen Soldaten Georg Tolew-Iwano, der nicht weniger als 165 Verwundungen im Verlaufe des gegen- wärtigen Krieges erlitt. Der bulgarische Held ist be- reits außer Gefahr. Seine Heilung ist eines der Wun- der der neuzeitlichen Kricgschirurgie. Aus Oftaflen. Japanische Schisfahrt. Nachdem die Japaner mit einer eigenen Schiffahrtsunternehmung für den Ver- kehr zwischen Japan und Indien, allerdings mit Unterstützung der Regierung, gute Erfahrungen gemacht haben, die bei der gesteigerten Volkswirtschast während des Krieges noch erweitert tvcrdcn konnten, versuchten sie nach Amerika den gleichen Weg cinzuschlagen. Sie erzielten dort sogar, daß die amerikanischen Reedereien vor Japan die Segel strichen, bis der amerikanische Milliardär Morgan mit den von Japan zurückgekauften Schissen eine eigene amerikanische Schiffahrtsgesellschaft gründete. Darauf antworteten die Japaner mit dem Entschluß, ihrerseits im Verkehr mit Amerika nur eigene Schissahrtslinien zu benutzen, wie das im Verkehr mit Indien auch geübt wird. Sie haben damit um größeren Erfolg, als für die Verschiffung amerikanisches Stapelgüter nach Japan zum großen Teil nur Japaner Abschicßcn einer Lcuchtrakcte mittelst Luftpistole. in Frage kommen. Das neuerdings eröffnete politische Testament Iuanschikais empfiehlt Freundschaft mit den Vereinigte» Staaten und Deutschland. Bel den Neutralen« Die in Holland cntwassncten englischen Soldaten haben sich eine grobe Verletzung der holländische Neutralität zu Schulden kommen lassen. Im Lager » Groningen wurden von den holländischen Militürve Hörden Apparate für drahtlose Telegrafie beschul' nahmt, die von den Engländern selbst gefertigt wäre«- Anfangs hatten die cngiischen Soldaten diese Appar» - nur zum Ausfangen von Nachrichten benutzt. J* ihnen dies glückte, wurden sie aber dreister und suast selbst Mitteilungen auszusenden, was zur Entdeciu. der Anlage führte. Die britische Regierung hat es abgclehnt, weft^ Zufuhren aus Island an Klippfisch, Heringen > Hammelfleisch durchzulassen unter der Begründung, beträchtliche Mengen Fleisch, Fisch und Fischspersen , Dänemark ausgeführt würden. Ueber die Zufuhren • , ländischer Bollen und Häute will die britische ‘£‘•0 rung demnächst Bestimmungen treffen. Das Hagener „Ckstrabladct" kann die Meldung glaublich halten, da die Engländer ebenso gut schreiten könnten, die «Zufuhren von den Zus^.^ers' oder Anholt im Kattegat zu verbieten. Roch ist \a land dänisch.' Wilson wurde mit 272 Stimmen aufs Präsidenten gewählt. Die zuerst verbreitete Na > Hughes sei Sieger, war verfrüht und verfehlt. Der frühere schwedische Ministerpräsident erklärte, England behandele das neutrale Schwerj der gleichen Schroffheit, als wenn cs eine krieg! 7 ^ Partei wäre. Falls England an Schweden >. siir Forderung herantreten sollte, das Durchsuhrve ^,,- Wafsen, Geschosse und sonstiges Kriegsgera {cj^en- heben, wird Schweden hiergegen Widcrstano Nr. 20. Deutsche Soldaten * Zeitung. 9 Glockenspiel aus Eisenbahnschienen, ein Kunstwerk unserer Pioniere tin Osten. Sollte England Gewalt anwenden wollen, so ergebe sich für Schweden die Notwendigkeit des bewaffneten Widerstandes, da Schweden keiner der beiden kriegfüh- renden Parteien eine Verletzung seiner Hoheitsrechte gestatten werde. (Schweiz. Tel. Ins.) Ueber die Ursachen des Krieges gibt der Präsi- dent Wilson vor, nichts zu wissen; er kenne auch nie- mand, der dartiber genaue Auskunft zu geben vermöchte. Wenn der sonst so gelehrte Herr sich einige der Schrif- ten anschasscn wollte, die sich mit dieser Frage be- schäftigen, auch die verschiedenen in allen Regenbogen- farben schimmernden behördlichen Auslassungen der ver- schiedenen Staaten zu lesen sich bemühen würde, so könnte er wohl dahinter kommen, wen die Schuld an diesem Weltkriege trifft. Aber es ist bequemer und verpflichtet weniger, wenn man sich stellt, als kenne man die wahre Ursache nicht. Die einseitige Parteinahme siir England belastet so anscheinend weniger und das Geschäft leidet nicht; das ist die Hauptsache. Wer aber wirklich neutral ist, ivird aus den veröffentlichten Akten leicht erkennen, wen die Schuld am Kriege trisst. Und aus den zahlreichen Schriften, die sich mit den inneren Ursachen des Krieges beschäftigen, geht hervor, das; auch Neutrale Schriftsteller längst vor dem Kriege schon aus die Spannung und die vorhandenen Reibunqsslüchen Unter den Mächten hingewiesen haben. England be- nützte in seiner Eifersucht gegenüber der neu auskom- wenden Handelsmacht Deutschland das Streben Ruß- lands, in den Dardanellen den Ausgang zum Meere in gewinnen, um so den Gegensatz Rußlands zu Deutschland zu verschärfen. Cs hat auch nichts unvcr- mcht gelassen, um selbst Oesterreich-Ungarn auf seine «eite zu ziehen und so Deutschland auch von Süden Uuzukreisen. Da Deutschland den Weg nach Bagdad Nch durch das Festsehen Rußlands in' Konstantinopel nicht abschneiden lassen durste, war damit schon der Weltfricde bedroht. Cs >var aber nicht Deutschland, °ns den bestehenden Zustand, nämlich die Herrschaft Türken über die Dardanellen, zu ändern trachtete, ^luf welcher Seite also die Schuld lag, daß schließlich zündende Funke übersprang, ist wohl klar und auch °nß England cs verhindern konnte, aber doch eben nicht wollte. Das haben die Ereignisse zu Beginn des Krieges gezeigt. England wollte den Krieg zur Siche- '"ng seiner Weltherrschaft. Aus dem europäischen Fest- wude hatte es die Führerschaft schon an das neue Deutsche Reich der Mitte Europas abgeben müssen, .!"n fürchtete cs, von Deutschland auch iiii Welthandel Überflügelt zu werden, und es führt jetzt einen seiner Daiwelskriegc, die so bezeichnend sind in der englischen beschichte. Amerika hat dasür Verständnis, da auch ihm nchts über das Geschäft geht, und cs macht Geschäfte r würden nicht viel Zeit haben, über die Verluste dieses Krieges zu klagen, wir werden sofort an die Ar- beit gehe» müssen, daß uns ein neuer kriegerische Aeberfall in jeder Weise militärisch und wirtschastli» gerüstet findet. Auf jeden Fall brau cdc' iv i r n a ch d e m K r i e g c, mag er mit einem E» , siege oder mit einem Waffenstillstand enden, Volk.' k r ä s t c, die für deutsche Wirtschaft u » A deutsche Kultur arbeiten, und, w e » n < - sein m u ß , sie auch verteidigen kön»c Nach den gewaltigen Kriegsverlusten muß jede Kral - die aus einem zehrenden ih ein werbendes Kapital gs. wandelt werden kann, für die Arbeit zur Erhaltung » - deutschen Volkes Iviedergewonnen werden. ... Die Fürsorge des Staates wird sich naturge»'^ in erster Reihe der Aufgabe zuwenden, soweit es st'» nicht allzu großen Krähte gestatten, für die $)'»', bliebenen der Gefallenen und für die Schwervcrleyr ^ zu sorgen. Daß der Staat hierbei nach einem st>» und nur die allerdringe»»'... Schema Vorgehen muß, und nur die allerdringe»»'!.. Fälle berücksichtigen kann, hat er bereits dadurch , kündet, daß er durch Schaffung »euer oder InanlpM,. nahmc bestehender halbamtlicher Organisationen „ tionaljtistung für die Hinterbliebenen, Reichsmar slisluna, Hauplorganisalionen und Kreisfärst^s stellen rer bürgerlichen Kriegsfürsorge, Abteilungen Nr. 20. Deutsche Soldaten - Zeitung. n 9votcn Kreuzes) sich die freiwillige Mitwirkung weiter Privater Kreise gesichert hat. Muß der Staat sich schon aus dem Gebiete der Hinterbliebenen- und Kriegsvcr- ictztenfürsorge für seine Betätigung enge Grenzen ischen, so dürfte es außer Zweifel stehen, daß er sehr viele Maßnahmen zur Gewinnung und Erhaltung von Kräften für die Zukunftsaufgaben des deutschen Volkes in private Hände legen müssen wird. Rur mit diesen gemeinsam wird er die hochbedeutsamcn Aufgaben der Schaffung gesunder Heimstätten, in denen ein neues kräftiges Geschlecht erwachsen kann, der Bevölkerungs- Politik, des Säuglingsschuhes, der Bekämpfung der Ge- schlechtskrankheiten und der Ertüchtigung der Jugend beiderlei Geschlechts bearbeiten und lösen können. Zwischen Kriegsbeschädigtenfürsorge und den Be- strebungen der Gewinnung von Arbeitskräften für den Wirtschaftskrieg unseres Volkes liegt ein großes Grenz- gebiet, das der Staat der privaten Fürsorge über- antw ortet hat.- Cs ist der große Kreis der Kriegsteilnehmer, die nicht mehr der Heeresverwaltung unterstehen, die auch nicht von der bürgerlichen Kriegsfürsorge bedacht werden, weil sie nicht'zu den Kriegsbeschädigten im engeren Sinne gehören, die aber doch als Leichtverletzte oder Erholungsbedürftige angcsprochcn werden müssen. Für diese' K r i e g s - b e s ch ä d i g t e n im weiteren Sinne kann der Staat mit seinen Hilfsorganisationen nicht sorgen, weil seine Mittel nur für die schwereren Fälle aus- reichen und weil er bei Erweiterung des Kreises der von ihm zu bedenkenden Kricasvcrletzten die Steuer- krüfte des Landes über Gebühr in Anspruch nehmen müßte. So wird von den hecresentlaffenen Feldzugsteil- nehmern der bei weitem größeste Teil auf eigene Füße gestellt, in der Hoffnung, daß eine besondere Krieqs- lürsorge sich erübrigen dürfte. Diese Hoffnung wird >n sehr vielen Fällen trügen. Gewiß werden diese Kriegsteilnehmer ihre alte Arbeitsstätte wieder ein- nehmen ,odcr eine neue sich suchen, und sie werden er- neut den Kampf um das tägliche Brot für sich und >hre Familie ausnchmcn und damit zugleich an den Wirtschaftsaufgaben ihres Volkes Mitarbeiten. Bald werde» aber, wie ich fürchte, die meisten von ihnen Merken, daß sic über die alte Arbeitskraft, die ßc vor dem Kriege besaßen, nicht mehr ver- ügen. Oft werden sich kleinere Leiden (Neurasthenie, leichte Crkrankunqen des Herzens oder der Vcr- bauungsorganc, Rheumatismus ». dergl.) einstellen, noch öfter wird ein Arzt feststellen müssen, daß nur ein Crholungsbedürfnis infolge der Feldzugsanstrengungen cingetrcten ist, das eine Kur als dringend wünschens- wert erscheinen läßt. In allen solchen Fällen, die in übergroßer Zahl auftrctcn werden, scheidet die Für- sorge des Staates aus, weil Kriegsbcschüdigung im engeren Sinne nach der festgelcgtcn Definition 'nicht vorlicgt. Würde man andererseits achtlos über diese Leiden zur Tagesordnung übergehen, so würde s r ü h- Zeitiges Ä e r s a g e n der Arbeitskraft, > a f x ü (; c § Siechtu m ci «treten, u n d d a - 'vit Arbeitsstätte, Gemeinde und Staat vorzeitig u m die Mitarbeit z a h l r e i ch c r aräftc gebracht werden; an die Stelle positiver Leistungen würde Inanspruchnahme von Unterstützungen für den Siechen und seine Familie lveten, aus' dem werbenden würde zehrendes Kapital werden. Was das für unser Volk in seiner ernsten Lage bedeuten würde, ist vorher bereits ausgesührt worden. Private Kriegswohlfahrtspslege muß also ans In Plan gerufen werden, und sie hat bereits ihre Tätigkeit in diesem Sinne ausgenommen. Der 33er- c'n „V aterlandsspc n d e" C. V. (Haupt- Ischäftsstelle Berlin M. 57, Bülowstraße 100, Post- scheckkonto Berlin NW. 7, 22 565) hat sich dieser Ans- gebe unterzogen. Der Verein entsendet leichtkranke, (Ir nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für Ns weder die Heeresverwaltung, noch die bürgerliche Niegsfürsorge, noch eine Sozialversicherung, noch eine uidere Stelle sorgt, ans ihre Kosten d u rch 53er- J ’ > ttlung d e s Roten Kreuzes zu Cr- Ilungskuren in Stätten, die die Vädcrsürsorge 11 eine Anzahl von etwa einer Million in wsen deutschen Bädern und Kurorten mit großen Vcr- «"Nstigungen für die Kriegsteilnehmer bereitgestellt hat. sw Frage kommen nur Kriegsteilnehmer, die unter Be- 'ullchtigung aller Verhältnisse mit ihrem Einkommen sw Badekur nicht ermöglichen könne». Daß die Zu- »svörigkeit zu einer politischen Partei oder einer Reli- swnsgemeittschast bei der Prüfung der Gesuche ohne c°c» Belang ist, ist selbstverständlich. Die „Vater- widsspendc" arbeitet in engster F ü h l u n g m i t Reich saus schuß der K r i e gs b e s ch ä - ^8 t e n s ü r s o r g c und hat sich auch dessen Punschen gefügt, von der Errichtung eigener ss"we und dem Erwerb von Grundstücken Ab- z,, nehmen und bereits vorhandene Plätze zu bc- ^'ii, damit die in schwerer Zeit gesammelten Mittel -für die Kriegsteilnehmer verwendet werden; aus ^stclbcn Grunde müssen die im Kriege gesammelten Pwel auch spätestens innerhalb von zehn Jahren nach s»sschluß, später gesammelte innerhalb einer ent- Pschcnden Zeit bestimmungsgemäß verausgabt werden, ch' Auswahl der Kriegsteilnehmer erfolgt stets unter !ft»"inu„g der zuständigen Organe der bürgerlichen i p Pssürsorge. Zur V e r m c i d u n g v o n Z e r - \ l t terung e n legt der Staatskominissar zur W^">Ng der Kriegswohlsahrkspflege in Lrcußen ähnliche Bestrebungen verfolgenden Vereini gungen nahe, sich der „Vaterlandsspendc" anzu- schließen. 8lus diese Weise ist ihr vor kurzer Zeit eine Vereinigung mit ihrem 50 000 Mk. übersteigenden Vermögen eingeglicdcrt worden. Deutsche Volks- genossen, sorgt für die Vater landsvertei- d i g e r, für' die niemand sorgt! I c d e m Deutschen ist es möglich, an der Wiedererlangung der Wirtschaftskräfte, die in den leichtverletzten und er- holungsbedürftigen Kriegsteilnehmern ruhen, mitzuar- bcitcn, da der Mindestjahresbeitrag nur eine Mark beträgt. Jeder Deutsche möge nach s eine m Vermögen diese vaterländische Arbeit unterstützen zum Segen von Familie, Gemeinde und Volk! Mö- gen hier sich alle Volksgenossen zusammenfindcn ohne Unterschied des Stammes, der Konfes- sion, des Standes der Partei, in gemein- samer Arbeit für die Zukunft unseres deutschen Volkes! Durch Arbeit zur Einigkeit! Daheim. Dennoch wahr. An die englischen Frauen der in England gefangen gesetzten Deutschen wird von der eng- lischen Regierung keine Unterstützung mehr gezahlt. Cs wird ihnen nahcgelegt, ihre Männer zu veranlassen, in den englischen Muiritionsfabrikcn zu arbeiten, oder in die englischen Arbeiter-Bataillone einzutreten, denn nur in solchen Fällen würde die Regierung die Untcr- stühung weiterzahlen. Bei de» Zivilgcsangencn lausen täglich die trostlosesten Briefe ein, die das Los der Familien als sehr traurig schildern, weil die englische Hochsprung in der Einbeinigen- und Einarmigen - Schule in Ettlingen. Regierung sie buchstäblich verhungern läßt. Das erklärt auch, warum England den Austausch der Zivilge- fangencn nicht zuläßt, man braucht sie drüben und scheut vor keinem Mittel zurück, sich ihrer Dieirste zu ver- sichern. Und da gibt es Leute im Deutschen Reichstag, die noch für das Los der in Deutschland fcstaehaltenen Engländer eintreten und fordern, daß das Lager von Ruhleben ausgehoben werden müsse. Man glaubt es nicht, aber es ist dennoch wahr! Leider ist so etwas nur in Deutschland möglich. England gibt die Antwort aus solche Gefühlsmeierei durch den neuen Baralong-Fall. Wir fragen, sind solche gemeinen Mörder überhaupt noch würdig, daß man sich ihrer annimmt. Internationale Schiedsgerichte spuken immer noch trotz der Erfahrungen dieses Weltkrieges in deutschen Köpfen. Ist es uns denn wirklich immer noch zu gut gegangen, daß mir nicht klug werden '< Daß wir immer noch nicht erkennen, welches denn das Ziel des von England-Amerika betriebenen Gedankens vom inter- nationalen Schiedsgericht ist. Kein anderes Ziel ist cs als die wirtschaftliche Bevormundung neben der poli- tischen Ausschaltung Deutschlands, dieses Herdes des Europa bedrohenden Militarismus. Wir führten neu- lich schon ans, daß der Militarismus höchstens den englischen Marinismus bedroht, weil er ihn nicht zur ganzen gewünschte» Entfaltung kommen läßt. Und das. wird er hoffentlich in Zukunst noch in verstärktem Maße zu in» sich bestreben, wenn wir erst mit allen Mitteln gegen England Vorgehen. Zwischen uns und England kann nur das deutsche Schwert entscheiden, für Ver- träge fehlt uns nach allem England gegenüber der Glaube an Ehre und Gewissen des den feigen Mord nicht scheuenden Volkes. Der „Carnes-Arm" ist kein natürlicher Arm, aber ein Wunder der Kunstfertigkeit und von größter Be deutung für armlose Krieger, die nicht nur Handarbeit verrichten. Die Prüfung durch Sachverständige und das Kriegsministerium ergab, daß es sich um eine sehr ernsthafte Sache handele, die für unsere Kriegsbeschä- digten gesichert werden müßte. Cs bildete sich mit Hilfe der deutschen Industrie unter Auswendunq von etwa 1% Miss. Mk. eine „Gemeinnützige Gesellschaft zur Beschaffung von Ersatzgliedern m. b. H.", die sich in Amerika die Patente und das Herstellungsrecht sicherte, so daß der Arm jetzt in Deutschlaird hergestellt werden kann. Reg.-Bauineister a. D. Meyer, der Direk- tor der Gesellschaft, gab öfseirtlich eine kurze Geschichte des Carnes-Arms und stellte einen „Mister Smith" vor, dem beide Arme abgenommen tvaren, der liirke bis auf einen kleinen Stumpf, der rechte bis aus einen (nirbrauchbaren) Stumpf des Unterarmes. Herr Smith rasierte sich mit deir künstlichen Armen selbständig, bürstete sich einen tadelloseir Scheitel, begab sich dann zum Frühstück, schiritt mit Messer und Gabel die Stullen, entnahm einem Päckchen eine Zigarette, die er sich anzündctc und rauchte, räumte den Tisch ab und ging dann zu geistiger Arbeit über und begann zu schreiben, natürlich in sehr großerr Buchstaben, aber deutlich und in Formen, die durchaus den Charakter der Schrift erkennen lassen. Selbstverständlich: Apparat bleibt Apparat; aber was man bis heute billigerweise von ihm verlangen kann, leistet er. Herr Smith vermag sich mit Hilfe 'der Zähne sogar der „Arme" zu ent- ledigen, die er bis auf die natürlichen Stümpfe dann vor den Zuschauern in aller Seelcirruhe abschraubte. Alles in allem: eine erfreuliche Wohltat für unsere Kriegsbeschädigten i» den dazu geeigneten Fällen! Braunschweig und Anhalt. Auf dem Ehrensriedhos seiner Heimatstadt Dessau hat man den tief betrauerten jungen Helden, unseren -Hauptmann Boelcke, beigesetzt mit all den Ehren, aus die sein uiisterblicher Ruhm ihm ein Anrecht gibt. Tau- sende säumten die Straße als der Sarg mit der Leicbe von der ehrwürdigen Iohanniskirche, wo er aufgebahrt war, in feierlichem Zuge unter Glockengeläut uird be- gleitet von einem in der Höhe kreisenden Fliegerge- schwader nach dem Friedhof übergeführt wurde. 'Vor- her hatte in der Kirche eine Trauerfeier stattgesunden. Im Trauerzuge voran schritten die Schüler des herzog- lichen Friedrich-Gymnasiums, dem Boelcke angehört hatte, eine Chrenkompagnie der- Fliegerersatzabteilung Hannover und ein Unteroffizier mit dem Kranz des Kaisers. Hinter dem Sara folgten die Eltern und die drei aus dem Felde herbeigeeiltcn Brüder Boelckes, das Offizicrkorps der Deffauer Garnison, Vertreter der Behörden, Abordnungen der Schiiten, Abgesandte des türkische» und bulgarischen Heeres usw. Aus dem Chren- sriedhof ermattete der Herzog von Anhalt mit Gefolge den Trauerzug. Rach einem einleitenden Choral sangen die Deffauer Mannergesangvereine Friedrich Schneiders alte iirnige Weise: „Mag auch die Liebe weinen, es kommt ein Tag des Herrn". Pastor Finger, der Seel- sorger und Religionslehrer des Verblichenen, hatte seiner Trauerrede das Prophctenwort Iesaias, Kap. -10, Vers 31, „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Art, da sic anssahren mit Flügeln wie Adler," zugrunde ge- legt. Rach ihm sprachen im Namen der Stadt Dessau Oberbürgermeister Dr. Cbeling und der Chef des Feld- flugwesens, Oberstleutnant Thomscn, der seine Rede mit den Worten schloß: „Wir ivollcn ein Boelcke wer- den". Pastor Boelcke, ein Onkel des Verstorbenen, sprach am Grabe Gebet und Segcii. Als letzter Gruß tönte eine dreifache Ehrensalve über das offene Grab. Unter der Blumenpracht, die sich über dem fttschen Hügel wölbt, befindet sich auch ein riesiger Lorbeerkranz, den vier im Gefangenenlager Osnabrück festgesetzte englische Fliegcroffizierc sandten, als Ehrung des von ihnen be- wunderten und verehrten Gegners. BadeN- Siebe» feindliche Flugzeuge tiberslogen am 17. Ok- tober das Städtchen Httsingen bei Donaueschingen. Welche Heldentat unsere Feinde dabei vollführt haben, ergibt sich daraus, daß die vier abgeworsenen Bomben Arbeiter treffen sollten, die auf dem Felde beschäftigt waren. Allerdings gingeir sie daneben. Bei den so- genannten Schosenhösen' flogen sie sehr tief uird ivarsen auf eine Gruppe voir 20 fleißig arbeitenden Frauen und Kinder» drei Bomben ab, ivobei ein achtjühttges Kind, zwei Mädchen und eine Frau leicht verletzt wur- dcn. Das ist die französische Heldentat von Hüsingcn. Bayern. Fräulein Kuni Heinlein dürfte wohl die älteste sreiivilligc Krankenpflegerin in ganz Deutschland sein. Sie ist 76 Jahre alt und widmet sich seit Anfang der 70 er Jahre rnrunterbrochc» mit großer Hingabe der Krankenpflege. Seit Kriegsbeginn ist sie im Lazarett „Lehrerseminar" in Bamberg' tätig, >vo sie von deir Verwundeten uird Pflegern nur die „Großmutter" ge- nannt wird. Sie erhielt dieser Tage Anerkennungs- schreiben von der Königin und vom Prinzen Rnpprccht. Der bei Kriegsausbruch auf der Zugspitze arbei- tende, den Mobilmachungsbesehl am Fernsprecher mit „I kimm glei" beantwortende und dadurch in ganz Deutschland bekannt gewordene Maurer Otto Glatz aus Garmisch, Unteroffizier im 15. Infanterie - Regiment, wurde mit dein Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Der wackere Held besitzt bereits das Militärvcrdienst- krenz 3 Klasse mit Krone und Schwertern, Deutsche Soldat-n ° Zeitung. ?7r. 20. <•> Im nördlichen Teil Oberfrankens werden Massen- züge von Schwalben beobachtet, die von Süden nach Norden ziehen. Die in anderen Gegenden Deutsch- lands ebenfalls beobachtete Rückkehr der Schwalben ist anscheinend eine Krieasfolge. Der Geschühkampf an der Alpensronr hat die Tierchen nach Aussagen Sachver- ständiger zurückgetrieben, leider werden sie infolge Futtermangels eingehen. Hansestädte. Folgenden Brief aus dem Schützengraben erhielt die Deutsche Dichtcr-Gedächtnis-Stistung in Hamburg- Großborstel: „Der Stiftung sage ich hierdurch für den Tragbücherschrank auch im Namen meiner Kameraden meinen besten Dank. Cs bot sich mir am ersten Tage in meinem Unterstände ein eigentümliches Bild: In jeder Ccke säst einer und studierte eifrigst, und sei es in der dunkelsten Ccke im Schein eines Lichtstumpfes. Die Kiste ist fast beständig leer — ein gutes Zeichen mit einer guten Nebenwirkung: die leere Kiste dient dem teuren Brot ols wirksamer MäuseschutzI — Ich hoffe bei dem engen Zusammenleben in unserem Feld- wach-Unterstand nicht nur viele literarpsychologische Beobachtungen machen zu können, sondern auch manche positiven Einwirkungen ausüben zu können. Treue Frontgrüße und vielen Dank!" — Vis Ende Oktober >9!6 konnte die Deutsche Dichtcr-Gedächtnis-Stistung in Hamburg-Großborstel durch ihre Abteilung für Kriegsbuchtütigkcit 400 213 Bücher, 89 436 Zeitschrijten- hefte und 7801 Bilder unentgeltlich hinaussenden. Hessen. Das haus W. I. D. Valckenberg zu Worms stiftete zum Andenken an den verstorbenen Gesellschasts- gründer die Summe von 100 000 Mk. zum Besten von Kriegsteilnehmern und deren Hinterbliebenen. AZreuven Brandenburg. Während des letzten Jahres haben sich 60 wirt- schaftliche Verbände dem Hansa-Bund neu ange- schlosscn, damit hat die Zahl der dem Hansa-Bund zu- gehörigen wirtschaftlichen Verbände das erste Tausend überschritten. Dem Berliner Zoologischen Garten ist als Geschenk ein „U-Voot-Affe" überwiesen worden. Unser „U 35" fand auf einem zu versenkenden Dampfer eine vom Besitzer zurückgelassene Grüne Meerkatze, die unsere Blaujacken auf ihr U-Boot nahmen. Der Asse lebte sich gut ein und machte noch zwei größere Unter- nehmungen gegen den Feind mit, ehe er dem Zoo über- wiesen wurde. Hannover. Der verstorbene Fabrikant Angely Constantin ver- machte der Stadt Hannover eine Stiftung von 100 000 Mark für Krieger - Witwen und -Waisen. Ferner stiftete der Fabrikant Appel zum Andenken seines ge- fallenen Sohnes 140 000 Mk. für wohltätige Zwecke. Die städtischen Kollegien bewilligten 60 000 Mk. für Liebesgaben an die Truppen des X. Armeekorps und 3000 Mk. für Wcihnachtsgaben für deutsche Gefangene im Ausland. Die Hammelmästung hat sich in Hildesheim außer- ordentlich gut bewährt. Die dort bestehende Anstalt konnte die Tiere aus die städtischen Weiden mit gutem Erfolge schicken. Der Gewinn beträgt während des Krieges etwa 20 000 Mk., worin die Wolle eingerech- net ist. Ost- und W e st p r e u ß c n. Die geographische Lage der Stadt Goldap war in gewissem Sinne bisher der Wiederaufbautätigkeit etwas hinderlich, doch konnte jüngst das erste wiederausge- baute Wohnhaus sertiggcstellt werden. Die Gemeinde plgnt ein neues Gemeindehaus. Cs besteht jetzt Aus- sicht, daß unter Beihilfe der Stiftung der Deutsch- Amerikaner dieser Wunsch in Erfüllung gehen wird. Die Deutsch-Amerikaner haben bekanntlich den Betrag von 350 000 Mk. für den Kreis Goldap gestistet. Cs ist begründete Aussicht vorhanden, daß im kommenden Frühjahr die Bautätigkeit in Goldap eine starke Be- lebung erfahren wird. Geplant ist der Wiederaufbau einer großen Anzahl von neuen Geschäfts- und Wohn- gebäuden. Auch aus dem Lande dürfte die Bautätigkeit hier weitere Fortschritte machen. Bisher wurden haupt- sächlich Wirtschaftsgebäude erbaut. R h e i n l a n d - W e st s a l e n. Der Ausschuß „Ostpreußcnhilse Vergisches Land" hielt in Elberfeld eine Sitzung ab. An Stiftungsmittcln stehen unter Hinzurechnung der ausgelaufenen Zinsen rund 350 000 Mk. zur Verfügung. Für 150 000 Mk. wurde die Verwendung bestimmt, für die übrigen 200 000 Mk. sollen später geeignete Vorschläge gemacht werden. Eine neue Million für die Nationalstistung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen, und zwar 750 000 Mk. sünfprozentige Deutsche Reichsanleihe von der Phoenix Akt.-Ges. für Bergbau und Hüttenbetnev in Hörde (Wests.) sowie 250 000 Mk. von der Bismarck- hütte in Obcrschlesien ist dieser Tage eingegangen. Das von Helene von Beckcrath entworfene und von Generaldirektor Becker gestiftete Kriegswahrzeichen des Eisernen Georgs, das vor Iahrcssrist seine Sam- meltätigkeit für die Witwen und Waisen der gefallenen Krefelder Krieger begonnen hat, ist nach abgeschlossener Nagelung, die planmäßig nur aus das Panzerkleid des Ritters beschränkt geblieben ist und 223 000 Mk. er- geben hat, feierlich an die Stadt übergeben worden. Oberbürgermeister Dr. Iohansen übernahm das Wahr- zeichen und nagelte mit einer Vertretung der Stadt- verordneten einen Chrenschild, wofür die Stadtverord- netenversammlung 10 000 Mk. aus Aeberschüffen der Sparkasse bereitgcstellt hatte. Der Inhaber der Seifenfabrik Kiel zu Minden i. W. gab aus Anlaß des 110 jährigen Bestehens der Fabrik und seines goldenen Dicnstjubiläums 70 000 Mn der Stadt Minden für den Vau billiger und guter Wohnungen (Einfamilienhäuser mit Nutzgarten) für kinderreiche Familien unter Bevorzugung von Kriegs- teilnehmern, sowie 30 000 Mk. für Angestellte und Ar- beiter der Kielschcn Fabrik. Der Stadt Elberfeld sind von Herm Herma»» Grase und Frau zur Erinnerung an ihren auf dein Felde der Ehre gefallenen Sohn 10 000 Mk. und vo» der Firnra Stiel L Rindskopf aus Unlaß ihres 25 jährigen Bestehens ebenfalls 10 000 Mk. für die Kriegs- und Armensürsorge geschenkt worden. Die im Jahre 1894 den, Verkehr übergebene be- rühmte Donanbrücke bei Cernovada, die von den flüch' tende» Rumänen zum Teil gesprengt wurde, wurde von Harkort in Duisburg mit. französischem Geld er- baut. Die Leitung der Bauarbeitcn lag in der Hand des Ingenieurs Leopold Hahner aus Fulda, der i» Rumänien auch andere größere Bauwerke leitete. Schlesien. Zur Wiederbelebung des Erzbergbaues in Schlesien ist jetzt unter der Firma Kupferbcrger Erzbergwerke ein Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Kattowitz errichtet worden. Im kremäen Land. TENOR I.II. i BASS I.II. Frisch. hr^ Worte und Musik von Schulze -Buch. ¥ 1 .Mein Heimat -land, das liegt Soweit, so heim,da wohnt der Frio'-de mild, er Heimat schlägt so warm das Herz und ¥ TTT weit dieWol-ken lacht auf al - len ih - rer stets wir Baß I. soweit so mild das Herz m J - J P r f 9 r? doch kommt rar einst die scho - ne r f ge-hen, und Zeit, da We-genj daß kei • ner stört das trau -te Bild, gab den-ken, doch wolln wir uns in Sehnsüchte - schyierz die das im Zeit Bild Schmerz nicht -Ju* -A 7 A X rTT? giebtfs ein Wie - der Oott uns sei - nen all ±3 r r ü so-hen, da So-gen, gab zu - tief ver -sen-ken, nicht ™ r P f f Hrr rj giebts ein Wie. der - se-henl Im Gott uns sei - nen all - zu - lief ver So - gen. Es sen-ken. Go 3 —k =k—tr > > > < T HF t i3 P- H i i r frem -dvn Land, vom Feind um droht, im hei - ßen Kämpfen Sturm und sand te Deutschlands Söh - ne aus, zu schir-men Hei mat - land und fähr-det ist die Lan -des mark, drum MuUilelbfrisch und Herz s l-CEipr • ■k Jl= A Ff Ea=P?1 er esc.r _ ff" F-n — ■z-t- . > - Not, da hab’ ich erst so - haus, da ha - ben wir erst starkl Wir ste , hen. fest, weil r~v> rt recht recht wir er- kannt, erkannt, er -kannt, du mir du uns geht ums Nr. 20. Deutsche Soldaten - Zeitung. 13 Im Lazarett. Von F. Schrönghamer-Heimdal. „Wo aus denn, Hosbäu'rin?" Die Angesprochene schrickt zusammen, dann sicht sie um sich und erblickt den Herrn Pfarrer in seinem Gar- tenhäuschen beim Brevier. »Jeff', der Herr Hochwürden," entfährt es der Hofbäurin von Hundsberg. „Wo aus? Ja, wissen Sie's leicht no' net? Mein'» Vuam, an' Maxl, hab'n s' g'schoffen; zwoa Schuß hat er. 3’ Passau liegt er drinn im Lazarett. And heut' darf i 'n aussuch'n. O mei', Hochwürden, is dös a Kreuz mit dem Krieg! Vier Woch'n hah'n ma gar nix g'hört vom Max'n, gar nix, koa' Sterbenswörtl — und heut' tuat er uns d' Post, daß er z' Passau drinn liegt. Jetzt muaß i scho' geh', aa, daß i 's Anteil no' verwisch'; psüatt God, Hochwürden, Herr Pfarrer, und beten S' für mcin'n Maxl aa an' Vaterunser." „O mei', wie wird's eahm cbba geh'n, zwoa Schuß hat er," jammert sie im Weitcrgehen. Aber sie hat Zeit, das Auto steht schon fahrbereit vor dem Dommel- wirt. „Höchste Zeit!" meint der „Schafför". „Wohin?" „Auf Passau, in's Lazarett, zu mcin'n Maxl; zwoa Schuß hat er. O mein', is dös a Kreuz mit dem Krieg!" Das hat der „Schafför" wohl schon öfter gehört und cs rührt ihn nimmer recht. In aller Seelenruhe zwickt er der Hofbäurin ein Villettl ab und schiebt sic in den Wagen. Sie ist noch nie mit einem Postauto gesahrcn und darum paßt cs ihr, daß sie die Schncckcn- wirtin drinnen antrifft. Zu der seht sie sich gleich hin. „O mei', Schncckenwirtin, woaßt es scho' von unssr'm Max'n? Zwoa Schuß hat er. Z' Passau liegt er drinn' im Lazarett." „So," sagt die.Wirtin, „da kvnn' ma glei mitan- andcr toa; mei' Mann liegt aa drinn'." „Du liebe Zeit, was d' net sagst! Dei' Mo! Hat leicht der aa no' surtmllss'n?" „Mit'm Landsturm, ja. Is scho' lang' drauß' g'wen, hat G'fcchta mitg'macht und all's, is eahm nie »ix passiert, und z' Markirch verwischt 'n a Schrapnell." „Da waars' ja do' aus," jammert die Hofbäurin. „Da Hab' i gar nix g'ivußt davo'. O mei, aus der Oaa'schicht draußt' geht ma' halt nix auf. Aber denkt Hab' i mir's scho', wcil's d' gar so kleinlaut dag'scffcn bist; und bist sonst so rebellisch." „Ja, ja," seufzt die Wirtin. „Wie wird's denn ausschau'n in. so an' Lazarett? I bin mei' Lebtag no' in koans einikcmma. And mir wird allemal glei' schlecht, wenn i a Bluat scgh; und drum Hab' i mar Hofmannsche Tropfen mitg'nomma." „I woaß's aa net, N'ie's da is, i kimm aa heut' 's erstmal ei," sagt die Wirtin. Eine halbe Stunde später stehen die zwei Frauen bor dem Rescrvelazarctt, das in Friedenszeitcn ein Schulhaus ist. Eine Schwester kommt den Gang her aus die zwei unschlüssigen Frauen zu. „O mei'," entfährt cs der Hosbüurin, „is die schön! Wie an' Engel!" „Dös is a Schwester, die die Verwundeten pflegt," erklärt die Wirtin. „Was? A so a Feine?" Da steht die Schwester schon vor den beiden Frauen und sragt sic nach ihrem Begehr. Wie freundlich sie >st! Da geht der Hofbäurin gleich das Herz auf: „I woar' d' Hosbäu'rin von Hundsbcrg. Mei' Bua, der Maxl, hat mir d' Post to', daß i 'n heilt' yoamsuacha dcrf. Zwoa Schuß hat er, der Maxl." „So", sagt die Schwester, „der Hofbaucr liegt in '»einem Saal. Da gehen Sie nur gleich mit." Der Hofbäurin kommen jetzt die Tränen, sie weiß mbst nicht, warum; aber ganz dick kommen sie ihr. „And wen suchen Sie?" wendet sich die Schwester »» die Wirtin. „Den Landsturmmann Haindl." „Der gehört auch mir," sagt die Schwester. „Aber, ■Wuttal, net weinen!" tröstet sic die Hofbäurin. ^ „Mir is soviel hart und wieder so leicht aa, weil Y gar so srcundli' san, Früul'n," entschuldigt sich die Wbäurin und trocknet ihre Tränen. Dann zieht sie c!» Fläschchen aus dem Korb und läßt ein Tröpferl auf c"> Stück Zucker. _ „Wissen S', Früul'n, i Hab' mir .hofmannsche Dropsen mitg'nommen, weil mir gar so leicht schlecht »'ird. And koa' Bluat kann i übcrhaupts net sehg'n." , „Da brauchen Sic keine Angst haben. Aber was ,laben Sic den» sonst noch int Korb? Vielleicht Cß- >vareu?" , „Ja", sagt die Hofbäurin, „a G'selcht's Hab' eahm Z'tbracht, an' Maxl, weil er's gar so gern ißt. And 'A'iihbirn' Hab' eahm aa, und a backen's Hendl, Hab' i , denkt, kuunt' aa net schad'n. Dcrf's ebba net sein, "uß-um' ebbs mitbringt?" „Eigentlich nicht, weil die Leute ohnedies keine Not So »u. Aber bei Ihnen null ich ein Auge zudrückeu. jetzt sind wir schon da auch." Die Schwester össnet die Türe in einen großen tim' Da stehen 20 schneeweiße Betten die Wände b'ja»g, vor den Fenstern sind Tische mit Vlunren- \[\\\' davor sitzen bärtige Männer in weißen Mänteln , tun Karten spielen. Nur ein paar liegen in den >,!.And einer pfeift gar aus einer Mundharmo- „Dort lief im Böhmerwald... ." Das ist also ein Lazarett. So hat sich's die Hofbäurin nicht vorgestellt. Aber jetzt suchen ihre Augen von Bett zu Bett, wo ihr Maxl wohl liegt. Acngstliche, mütterliche Augen sind es, wie Schwalben huschen sie von einem zum andern. Aber in den Betten ist keiner, der ihrem Maxl glcich- sicht. Da steht schon einer vor ihr und reckt ihr die Hand hin: „Grüaß d' God, Muatta!" „Ja, du, du bist es? O mei', i hätt' di' fei' nimmer 'kennt. So a Bart! O mei' Max, wie gcht's dir denn?" „Guat, Muatta, guat, dös sichgst d'. Grad Hab' i Karten g'spiclt mit ’tn Schneckenwirt. Zwickt hab'n ma!" „Zwickt habt's? Ja, is denn dös net verbot'n?" „Bloß in die Wirtshäuser, Mrmtta. In die La- zarett' kann ma' zwicka, wie ma' mag, gelt, Schnecken- wirt?" „Dös glaub' i", sagt der. „Aber "jetzt' sitz' dich her, da, Mutter, bist d' g'wiß recht mlied?" Kameraden vom Maxl rücken Stühle her, die Hof- bäurin weiß gar nicht, wie ihr geschieht. „Ja, Bua," sagt sie dann, wie sie sitzt, „daß d' net liegen muaßt mit deine zwoa Schuß! Wo hast d' es denn?" „Da, oan' durch d' Lung', und oaner is mir durch 'n Arm. Jetzt' geht's scho' guat, Muatta. Dös siehst d' selber." „£> mei', Bua.. ." Wieder kommen ihr die Tränen. Aber diesmal sind cs 'Zähren eines leider- lösten Herzens. And dann packt sie aus: Geselchtes, Frühbirncn und das Backhendl. „Dös hätt's net braucht, Muatta, wir hab'n wirkst koa' Not. Mir könn' ma' dös net amal essen, voas ma' kriegen. Allweil hoaßt's essen und essen, da schau' her, grad' Hab' i Brotzelt g'macht. Dös Trumm Schinken is mir no' übri' blieb'n." Heimweh. Ein kleines Haus, vom Strauchwerk überbuscht, lugt wie auf Zehenspitzen über'» Hang, die kleinen Fenster rot und gelb umtuscht vom wilden Wein, der sich darüber schlang. And Sonnenblumen nicken hinter'm Zaun " voll steifer Würde wie beim Täuflingsschmaus, und weiße Wolken segeln hoch im Älau'n ganz wie zu Haus. Bestaubt und müde zogen wir vorbei der Ferne zu, die hinter Nebeln schlief. Nichts war zu hören als der Krähe Schrei, die übellaunig aus de» Stoppeln rief. Nur die Gedanken flogen vor uns her- aus unsrer Wünsche leichtem Flügelschuh und strebten alle durch das Lttftemeer der Heimat zu. Dort finden sic ein Häuschen hinterm Zaun, daran der Efeu seine Ranken dehnt, und wo die holdeste der holden Frau'n mit stummer Sehnsucht an dem Fenster lehnt. Sie schlingen Brücken zwischen Ich und Du und führen heimlich nachts dich an der Hand, und betten dich, als gingest du zur Ruh im Heimatland Curt Pciser. „And i Hab' g'moant, ös müaßt's recht Hunger- leid'» im Lazarett. Aber nimm's nur, die Früul'n d' Schwester, hat's scho' verlaubt. And was d' net magst, gibst halt deine Kameraden. Wird cah seltsam sei'-" „Gelt, Hosbäu'rin, da schaust d'," wendet sich jetzt der Schncckenwirt an sie. „So lusti' gcht's im Krieg zua'." „€> mei', du kannst d' no' G'spaßl aa macha," wundert sich die Hofbäurin. „Host d' eh' recht," pflichtet ihr der Wirt bei. „Oft amal is 's anders aa; gelt Maxl?" Der nickte nur stumm. Jetzt geht die Türe wieder aus und die Schwester kommt mit dem Doktor herein. Die Kranken treten an ihre Bettcir, bloß der Maxl und der Schncckenwirt bleiben auf einen Wink des Arztes bei ihrem Besuch. Der Doktor geht von einem zum andern und hat überall ei» heiteres Wort. Die Schwester schreibt bei jedem ins Büchel, was ihr der Doktor ansagt. Zuletzt kommt er noch an de» Tisch zu den Zweien. „Jeff'," entfährt cs der Hofbäurin, „dös is ja der Herr Doktor Hingsamcr! Jetzt die Freud'!" „Kennst d' m>' no', Muattcrl? Wie geht's denn nacha jetzt mit Ihrem Mann? Hat er's Reißen noch?" „Gar nix mehr g'spürt er. Seit dersell'n Salb'», die wo S' eahm aus d' Letzt' verschrieb'» hab'n, is's wie n'egg'wunsch'n. O mei', und jetzt is mei' Maxl aa bei Cahna. Jetzt Hab' i koa' Angst nimmer, daß er net bald a'sund wird." „Na, wie gcht's?" wendet sich der Doktor an den Maxl. „Sehr gut, Herr Doktor!" „Ja, gelt. Der Arlaub! Wissen S', Hosbäu'rin, der Arlaub is der allerg'schickter' Doktor. Also, bleib'» ma' no' acht Tag' da -• und nacha gibt's vier Wochen Arlaub. And wenn der Arlaub um is, is der Krieg aa gar." „O mei', dös wenn waar'I" sagt die Hofbäurin. „Na," fährt der Doktor weiter, „beim Schneckcn- wirt wird's aa no' acht Tag' dauern. Nacha gibt's aa vier Wochen. Wird scho' recht .... PsüatGod, und au' schön' Gruaß dahoam, Hosbäu'rin! " „Dös is amal a deutscher Mo'l" sagt die Hos- bäurin, wie der Doktor wieder draußen' ist. „Da müssen'» d' Leut' g'sund wer'», bei dem.. ." „Iuhu," jubelt der Maxl, „hast es g'hört, in acht Täg'n gibt's vier Wochen Arlaub!" Auch der Haindl, der Schncckenwirt, schnalzt mit den Fingern, und der Verwundete dort im Bett pfeift auf seiner Mundharmonika wieder: „Dort tics im Böh- mcrwald, da ist mein Heimatsort." Eine Stimme summt mit, der Maxl fällt ein, der Schncckenwirt tut mit und auf einmal klingt das Lied ihres Heimwehs durch den Saal: Dort tief im Böhmerwold, Da ist mein Heimatsort, Cs ist schon lange her, Daß ich von dort bin fort. Doch die Erinnerung, Die bleibt mir stets gewiß. Daß ich den Böhmerwald Ja nie vergiß, Wo ich am Vaterhaus Auf grüner Wiese stand And weithin schaute aus Mein Heimatland .... Die Schwester erscheint in der Tür und legt den Finger an den Mund zum Zeichen, daß es nun genug sei. Cs sind ein paar dabei, denen das Singen noch schaden könnte, wie der Maxl etwa, der auf der Lunge noch nicht ganz fest ist. Die Hofbäurin aber sitzt in glückseligen Tränen da und die Schneckenwirtin muß "auch weinen. Wie Kinder sind sie, diese bärtigen Helden, und folgen tun sie aus Wort und Wink. And den beiden Frauen, die den Krieg bisher nur nach der Sehnsucht bemaßen, die sie um ihre Lieben im Felde erlitten, steigt eine Ahnung auf von der Eintracht und Ordnung, "von der Größe und Erhabenheit des Wesens, das den deut- schen Krieg ausmacht und was unsere Gegner „Orga- nisation" nennen. Gegen Abend, wie die Besuchszeit um ist, fahren die zwei Frauen wieder heim zu den Ihren. Die Hosbüurin schüttelt ein ums andere Mal den Kopf und kann sich über das Gesehene nicht genug wundern. „Schneckenwirtin," sagt sie beim Aussteigcn, „jetzt' muaß i no' in 'n Pfarrhvf. And all's sag' cahm's, an' Herrn Pfarrer, daß er am Sunnta a Predi' macht über d' Lazarett. Ja, aus der Kanzel muaß er's sag'», daß d' Leut' koan' Kummer nimmer hab'n, wenn oaner vcr- wund't wird. Die san ja wie im Himmi im Lazarett, gelt, Schneckenwirtin? O mei', und i dumm's Wei' Hab mir Hofmannsche Tropfen mitg'nomma!" — Llnsere Feindr und — wir. Tollheiten. Maeterlinck hat damit angefangen, als er erklärte: „Wir werden die Deutschen zwingen, für uns hundert Jahre zu arbeite». Die Deutschen werden die Sklaven Europas sein." Seitdem wett- eifert die französische mit der englischen Presse in der wilden Ausmalung des Bildes, das das besiegte, zur Zwangsarbeit verurteilte Deutschland einmal bieten wird. Den Gipfel dieser Schilderungen erreicht der englische Romanschriftsteller Francis Gribble in Daily Ehronicle. Cr sagt: „Allmählich dämmert es den Deutschen, daß die Verbandsmüchte wirklich die Absicht haben, sie den ganzen Schaden bezahlen zu lassen, den sie während dieses ruchlosen Krieges in den besetzten Gebieten, i» der Lust und aus hoher See angerichtet haben. Die arbeitenden Klaffen Deutschlands werden auch in Zu- kunft — und zwar härter als zuvor — zu arbeiten haben, aber nicht mehr für deutsche Geldmänner, son» der» für fremde Regierungen — doch wird ihre Arbeit nicht den Charakter der Strafe haben. Anders aber wird es den herrschenden Klassen ergehen. Die Per- sonen, die zur Strafe und ohne Entgelt zur Sklaven- arbeit zu zwinge» sind, müssen recht sorgfältig ausge- wählt werden. Im großen und ganzen kommen sol- gende Gruppen in Betracht: 1. Alle Personen, die Sklaven (d. h.> Bewohner der von uns Deutschen besetzten Gebiete) bei sich be- schästigt, oder von ihrer Arbeit Nutzen gehabt haben. 2. Alle Mitglieder von Militär- oder Zivilbchör- den, die Sklavenarbeit angeordnet, oder gut- geheißen haben. 3. Alle Zeitungsschreiber und anderen Wühler, die ihre Regierung zu diesem Bruch des Hager Acbcreinkommens aufgehetzt haben. -I Alle Leute in hohen Stellungen, die diese Greuel geduldet haben, statt gegen sie Einspruch zu er- heben. Zwar sind wir heute noch nicht in der Lage, eine vollständige Liste der in Betracht kominenden Leute auszustelle». Doch kann man wohl jetzt schon sicher sagen, daß diese Liste sicherlich viele königliche Prinzen >lnd viele Ossiziere in hohen Stellungen von Falken - bann bis Grievenitz einschließen wird, ferner viele höbe Zivilbeamte und geistliche Würdenträger, wie den 14 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 20. Erzbischof von Köln, viele Maulhelden, wie Reventlow und Baffermann. Wir brauchen uns auch nicht zu scheuen, die Kaiserin selbst und verschiedene Prinzessinnen aus königlichem Geblüt in die Liste aufzunehmen. Einige der erwähnten Leute mögen vielleicht imstande sein, nachzuweisen, daß sie Einspruch erhoben haben; wenn sie das aber nicht können, so gibt es kein Entrinnen von dem volksherrlichen Grundsatz, nach dem die Kaiserin und die Prinzessinnen gezwungen werden, nach dem Kriege als Dienstmädchen zu arbeiten." Das sind Ausgeburten einer krankhaft erbitterten Einbildungskraft. Das Ungeheuerliche ist die Tatsache, daß große Zeitungen sie ungestraft ihren Lesern immer wieder vorsehen dürfen. Das zeigt die Kulturhöhe die- ser Leserschaft, aber es verrät auch in allem Wahnwitz den ganzen Haß unserer Feinde. Auch wenn man die wider Willen, wenn auch nicht zum Lachen so doch zum Lächeln reizenden Verzerrungen wegläßt, bleibt genug iibrig, um zu erkennen, wie unerbittlich und drohend der Wille der Vielverbandsmüchte ist, aus Deutsch- land — wenn sie siegten! — ein einziges Arbeitshaus zu machen, in dem jeder Deutsche unter ausländischer Bewachung und für ausländische Zwecke arbeiten mühte. Ein bei Gefangenen der 2. britischen Kan. Division aufqesundener Befehl des Divisionssührers lautet: Vertraulich. 2. Kan. Div. 5. Kan. Inf.-Brigade 14. Der Ärmceführer hat in den vorderen Reihen eine beträchtliche Anzahl noch nicht beerdigter Leichen gesehen, von denen viele schon eine längere Zeit, selbst schon vor der Zeit der Aebernahme der Stel- lung durch das Kan. Korps, dort gelegen haben müssen. Der Korpskommandcur fordert von jeder Division, wenn sie sich in vorderster Linie befindet, planmäßige Untersuchung des Geländes und Beerdi- gung aller Leichen, sobald als möglich. Der Ober- befehlshaber befiehlt, daß obiges sämtlichen Dienst- graden zur Kenntnis gebracht wird, und daß diese Anordnungen nicht nur vom rein menschlichen Stand- punkt aus geschehen, und ordnet deshalb an, daß auch deutsche Tote zu beerdigen sind." „Auch deutsche Tote!" Diese drei Worte bezeich- nen deutlicher als ganze Bände den Geist im britischen Heere. Seltsame Heuernte an der französischen Front. Folgendes Gespräch zwischen einem beurlaubten sran- zösischen Soldaten und seiner Pariser „Kriegspatin" findet sich in „L'Oeuvre": „Erzählen Sie mir ein Aben- teuer von der Front." „Run also: Hinter der Feuer- linie sollte eine Menge Heu gesammelt und geschichtet werden, um nicht verloren zu gehen. Zu diesem Zweck wurden 15 Frontsoldaten besohlen. Als sie erschienen waren, bemerkte man, daß keine Werkzeuge zum Mähen vorhanden waren. Man schickte die 15 Mann wieder zurück." „And ging das Heu verloren?" „Roch nicht. Man ließ zwei neue Mähmaschinen kommen und berief die 15 Mann zum zweiten Male. Run aber bemerkte man, daß keine Pferde da waren, um die Maschinen zr ziehen. Man schickte die 15 Mann also wieder zurück." „Diesmal ging also das Heu verloren?" „Roch nicht. Das Geschühvolk wollte keine Pferde hergcben, und schließlich lauste man welche für teures Geld und berief die 15 Mann zum dritten Male." „Diesmal wurde das Heu geerntet?" „Laßen Sie mich ausreden. Run stellte man fest, daß die 15 Mann Bankbeanite und Bar- biere waren, die niemals ein Pserd geführt, oder eine Mähmaschine gehandhabt hatten. Man schickte also die 15 Mann wieder zurück, und diesmal endlich ging das Heu verloren." Bei einer Bcsichtigungsreise im Osten, bei der' der Kaiser mit Gefolge an einer Bereitschastsstellung vor- bei kam, traf er — wie die „K. V.-Ztg." erzählt — auch aus eine Gruppe bärtiger Landsturmleute, mit denen er sich ganz kamcradschastlich unterhielt. Die biederen Landstürmer waren etwas verlegen. „Ra Leute," meinte der Kaiser, „dann singt wenigstens mal ein schönes Lied, damit es wieder warm in euren Herzen wird." Da blitzten die Augen der Landstürmer aus, ein Antcroffizicr trat hervor, breitete beide Arme aus und ganz wie im Frieden daheim im Gesangverein schmet- terte das Quintett hinaus in den sonncntrunkenen Nachmittag: „Nach der Heimat möcht' ich wieder, nach dem teuren Vaterhaus " Da wandte sich der Kaiser um und eine Träne glänzte ihm im Auge. Cr reichte jedem der wackeren Landstilrmer die Hand und sprach zu den: verblüfften Dirigenten: „Herr Feldwebel, der Sie nun sind, so Gott will, kehren wir alle nun bald als Sieger nach der Heimat wieder." And gesenkten Hauptes ging er weiter—" s. „Tollheiten"! Gegenstück zu dem britischen Armeebefehl. Die „Bildungsschule beim Generalgouvernement in Brüssel" gibt ein „Handbuch für die Veranstaltung von Sol- daten-Vortra^s- und Anterhaltungsabenden im Ve- satzungs- und' Kriegsgebict" heraus, das von einem hohen lobenswerten Stück deutscher Kulturarbeit in Feindesland berichtet. Diese „Bildungszcntrale", die sich nicht gerade einen schönen und treffenden Namen geivählt hat, hat cs sich zur Ausgabe gemacht, stlr die geistigen und seelischen Bedürfnisse unserer Krieger da draußen zu sorgen. Durch Versorgung der Truppen- körper mit Büchereien und Notenwerken, durch Einrich- tung von Lesesülcn, eines „Kriegs-Kaiser-Panoramas", durch Veranstaltung von Konzertreisen und Theater- abenden, die im Winter 1915/16 den hervorragendsten Bühnenveranstaltungen in der Heimat nichts nachgaben, bunt Schaffung und Ausgleichung eines reichhaltige» Stoffes für Vortrags- und Anterhaltungsabende im westlichen Kriegsgebiet sucht sie ihre Aufgabe zu er- füllen. Der Herausgeber des „Handbuches", Th. H. Jansen, gibt darin zunächst eine kurze und doch gründ- liche Anleitung zur Einrichtung und Ausgestaltung solcher Abende, bringt dann eine Reihe mustergültiger Beispiele von Vortragsfolgen, weiter ein Verzeichnis der Lichtbilderreihen und Einzelbilder, die den Truppen- teilen unentgeltlich zur Verfügung stehen. Die Aus- wahl der Bilderreihcn ist vorzüglich: die deutsche Land- schaft, die Höhepunkte der deutschen Geschichte seit Friedrich dem Großen, die Ereignisse des Weltkrieges, die deutsche Malerei von Albrecht Dürer bis Moritz von Schwind, unsere Kolonien, die weite Welt —: alles das und mehr noch ist in reicher Zahl vertreten. Den Schluß des Handbuches bildet ein Nachweis von Vortragskräften in den Vesatzungstruppcn: Osfiziere, Landstürmer, Wehrmänncr, Kriegsfreiwillige und an- dere; kaum ein Gebiet der Wissenschaft und Kunst, das nicht seine Jünger stellte. Cs geht nicht an, das Ein- zelne weiter zu verfolgen, so verlockend es ist. Volks- bildungsfreundcn empsehle ich, sich das Büchlein von der Vildungszentrale in Brüssel zu erbitten. Deutscher Ernst und deutsche Gründlichkeit haben hier ein Werk von reichem Segen geschussen, dessen Bedeutung nur der ganz zu erfassen vermag, der das eiserne Tagewerk und die Langeweile des Schützengrabens oder der Etappe aus eigener Erfahrung kennen lernte. Ihren Führern und Helfern gebührt Dank und Gruß! Hugo Beck. (Aus dem „Volkserziehcr"). Wegweiser unserer Feldgrauen. pbor. Leipz. Presse-^ üro. Ein kleines Gegenstück zu der „Französischen Heu- ernte". Auch in den Schrecken des Krieges kommt manchmal eine lustige Geschichte vor. So vor kurzem in der Dobrudscha, wo jetzt Mackensen wieder einmal auf der Jagd ist. Eines unserer Flugzeuge hatte von dem rumänischen Hasen Mangalia aus eine Fahrt zu machen gehabt, und die Flieger waren an Land gegan- gen. Sie bekamen da von der Bevölkerung, die viel- leicht bulgarischer Abstammung war, zivei fette Schweine zum Geschenk. Diesen appetitlichen Braten konnten sie natürlich nicht zurücklassen. Die Schweine wurden in die sogenannten „Schwimmer" des Flugzeuges gebracht und hier festgebunden, dann stieg das Fmgzeug mit seiner ungewohnten Last wieder aus und brachte die Borstentiere 60 km weit vom Ausgangspunkt der Fahrt zurück, Ivo sie natürlich mit Jubel uiid Hallo begrüßt wurden, sich aber wohl kaum noch eines langen Daseins erfreut haben werden. Bücherbespi-echung. „Ein Lehrbuch der Politik für alle Gebildeten" ist das Buch des Grasen Ernst zu Reventlow „Deutsch- lands auswärtige Politik 1886—1914". Walther Rathenau, „Deutschlands Rohstoffversor- gung". (S. Fischer, Verlag, Berlin.) Geh. 60 Psg. Ein paar Tage nach dem Beginn des Krieges hat Dr. Walther Rathenau die brennende Frage unserer Ver- sorgung mit Rohstoffen vor das Kriegsministerium ge- bracht. Cr sah voraus, daß England die Zufuhr zur Fortführung des Krieges unbedingt notwendiger Stoffe abschneiden würde. Aus seinen 'Vorschlag und unter seiner Leitung gründete das Kriegsministerium mit der Abteilung für Rohstoff-Versorgung ein Werk, das, an sich bewundernswert durch seine Leistung, einen der siegreichsten Schläge darstellt, die Deutschland gegen seine Feinde geführt hat. Die Geschichte und das Wesen dieser Kriegstätigkcit liegt hier als Buch vor, es dringt eines der wichtigsten Kapitel unserer natio- nalen Wirtschaft im Kriege und für den Krieg und wird auch für die Friedcnszeit durch das Vorbildliche der betreffenden Entwicklung von großer Bedeutung werden. „Die Zukunft unserer Kriegsvcrletzten" von Dr. jur. Emil Kunstmann. G. Kürstens Verlag, Leipzig' Mit vielen Bildern. Preis Mk. 1,50. Klar und ein- drucksvoll spricht hier ein Mann mit warmem Herzen und offenen Augen über ein unsere Zeit bewegendes Gebiet, das er durch Vergleiche und belehrende Ge- spräche uns lebhaft vor Augen rückt. Spielend entrollt er ein trostreiches Bild von der Zukunft unserer Kriegs- verletzten. Das Buch ist jedermann aufs wärmste zu empfehlen. Seine Verbreitung kann reichen Segen stiften und vielem Elend Vorbeugen. Auf die Bedeutung einer richtig verstandenen Be- lehrung der Kriegsbeschädigten bei Ergreifung eines neuen Berufs weisen die' preußischen Minister in einem gemeinsamen ausführlichen Rundcrlaß über die Fürsorge für die Kriegsbeschädigten hin. Die Er- fahrungen lehren immer wieder, wie wichtig es war, daß von den Ministern von vornherein aus die Nei- gung der Beschädigten zur Vornahme eines Berufs- wechsels, insbesondere in der Richtung der Erlangung leichterer Posten im öffentlichen Dienste hingewiesen worden ist. Ein solches Abschweisen der Bcrufsnei- gungen wird zweifellos durch die falsche Auffassung ge- fördert, die weite Kreise der Bevölkerung und selbst Behörden von dem richtig verstandenen Wohle der Be- schädigten haben. Leichtere, nicht den Militäranwär- tern vorbchaltene Posten als Boten, Pförtner usw- werden, wie die Minister betonen, nur solchen Kriegs- beschädigten zu übertragen sein, die in ihrem Beruf oder aus dem allgemeinen Arbeitsmarkt nur eine sehr beschränkte Verwendungsmöglichkeit haben. In glei- cher Richtung geht auch die Befürchtung, daß sich eine Neigung der Beschädigten zeigen wird, sich um ge- werbepolizcilichc Genehmigungen zu bemühen, die ihnen einen verhältnismäßig leichten Erwerb verheißen und die Ausbildung in einer wirtschaftlich wertvolleren Be- tätigung nicht lohnend erscheinen lassen. Demgegen- über muß daran sestgchalten werden, daß die gesetzlichen Bestimmungen über die Erteilung solcher Genehmigun- gen auch den Beschädigten gegenüber zur Durchführung , kommen, und daß die Gcnehmigungsbehörden sich nicht von einem Wohlwollen gegen die Kriegsbeschädigten allein und insbesondere unter Außerachtlassung der ver- nünftigen Fürsorgcgrundsätze leiten lassen dürfen. Cs wird z. V. bei der Vergebung von Schankbewilligungen nicht angängig sein, daraus eine besondere Rücksicht z" nehmen, daß' der Bewerber ein Kriegsteilnehmer ist- In dem gesetzlich geordneten Verfahren ist für die Be- rücksichtigung gesetzlich nicht vorgesehener Villigkeits- grttnde kein Raum. Hierüber wird, wo derartige Nei- gungen sich zeigen sollten, den Kriegsbeschädigten vo>> vornherein kein Zweifel zu lassen sein. Äehnliches gw von der Erwerbung des Wandergcwerbeschcines. Etwas zum Nachdenken» Anfere Feinde und die deutschen Industriebezirke. Die „Frankfurter Zeitung" bringt eine Schilderung vo» Professor Dr. H. Bulle „Sonntag in Dpns", dem wir folgende sehr bcmerkcnslvcrten und eindringlichen Aus- führungen entnehmen: Auf der Rückfahrt lag das weite Becken von Lens im Abendschein. Einzelne schwere Schüsse in der Nähr- von der Ferne das unerbittliche Trommeln der Sounne. And nun umfaßten wir den Inbegriff des Tages: hier liegt ungeheurer Reichtum, zwei Drittel von Fraws rcichs Kohlenbergbau, völlig vernichtet. Die Schlichs ersoffen, die Maschinen unbrauchbar, Gebäude u» Wohnhäuser durchlöchert, zerschossen, niedcrge stürz - Abermillionen von Werten dahin. Hier wieder Wer^ zu schassen, ist schwerer als ein erster Anfang; Sachve» ständige schätzen die Zeit zur Wiederherstellung a zehn bis fünfzehn Jahre, von dem Aufwand von , tcln gar nicht zu reden. And das alles durch die eng lische Wut! Denn militärisch ändert dies Bescb>e>u dcs Rückgelündes die Lage nicht um einen Deut. lische Wut! Denn militärisch ändert dies VeschE des Rückgelündes die Lage nicht um einen Deut. - S Frankreich wird im nächsten Menschenalter sehr' Cardisfkohle nötig haben! Man sollte viele Deutsche aus der Heimat aus d^l Hügel führen können und ihnen ein Buch in die Huf,. geben, das ich mehrfach in den Häusern von Lens sau „Geschichte des rheinisch-westsälischen Bergbaues u* % zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts". Run euch, wenn euch iu euren sicheren Wohnungen >u Heimat eine Anzufriedenheit mit der langen Dauer u Krieges anwandelt, daß dies euer Industriegebiet n Was täte der Engländer mit euch, wenn er schö" dem Bundesgenossen so umgeht? Lernt diesen ,j>l tückischsten, unerbittlichen Feind hier kennen! Er' euch vernichten im Marke eurer Arbeit und eures - Nr. 20. Deutsche Soldaten - Zeitung. 15 standes, denn er haßt alles, was stärker ist als er. And die deutsche Arbeit war und wurde ihm zu stark. Cr hat sich erst zu seiner vollen Kraft aufgerafft und sein ganzes Volk ist einig in dem Vernichtungswillen gegen uns. Glaubt nicht, daß der Friede von euch abhängt — es sei denn, daß ihr ihn erzwingt. Euer Friedens- gcrede jetzt verlängert den Krieg. Cure Fricdenssehn- sucht stärkt nur seine Zuversicht auf den Sieg. And der englische Sieg bedeutet nichts anderes als tödliche Lähmung unseres gesamten geistigen und wirtschaft- lichen Seins, Zerstörung unseres Wohlstandes, Ver- armung auf die Stufe von 1813. „Jeder Gedanke jedes Deutschen darf jetzt nur noch dem einen gehören: Stärkung des Heeres, Stärkung der Heimat. Von dem Kampf an der Somme sagte mir ein Pionier-Kommandeur: „Dort brauchen wir keine Technik mehr, dort brauchen wir nur noch Herzen!" Laßt euch nicht beschämen, ihr in der Heimat, durch die Herzen da draußen, die in selbstgcgrabcncn Crdlöchern den Wolkcnbruch von Eisen aushalten und im entschei- denden Augenblick auf dem Rand des Granattrichters sind und den Angriff abschlagen. Schämt euch zu murren, weil der Tisch mager bestellt ist. Wollt ihr das Gnadenbrot des Engländers essen, der euch und euren Kindern so viel gönnen wird, daß ihr eben nur nicht verhungert? Oder wollt ihr im Dienste des Herrenvolkes arbeiten wie indische Schwächlinge? Oder euch in die Welt zerstreuen und bei Fremden um Ar- beit betteln, wie so viele der Vesten unseres Volkes in der Zeit vor 1870? Wenn nicht — so klagt nicht, zau- dert nicht, nörgelt nicht, sondern macht euch bereit für die letzten und schwersten Anstrenqungen. Werdet hart gegen euch selbst und gegen die Welt. Gebt euer Letz- tes an seelischer Kraft und irdischem Gut. Nicht die Kanonen, die Herzen sind es, die den Sieg gewinnen. And die Herzen der Heimat dürfen dabei nicht fehlen! Etwas zum Lachen. Einen kostbare» Scherz erzählt Dr. Muck in der „Münchener Medizin. Wochcnschr.". Ein Feldgrarier war seit Februar 1916 stimmlos und hatte nach mehr- facher erfolgloser Behandlung die Hoffnung, seine Stimme jemals wieder zu gewinnen, vollständig aufge geben. Als er sic dank einer neuen Behandlung doch plötzlich wieder bekam, erschrak er, sah den Arzt wie versteinert an und sagte dann mit ganz lauter Stimme: „Herr Doktor, ich bin aber einfach sprachlos!" Aus dem Feldpostbrief eines Tommy an seine Mutter wird in den „Daily News" folgende Stelle mitgetcilt: „Liebste Mutter! Ich hoffe, daß dieser Brief Dich in demselben Wohlsein antrifft, in dein ich ihn ab- sende. Im allgemeinen habe ich Dir nichts Besonderes zu berichten. Höchstens, daß ich mich jetzt im Lazarett befinde, da ich au Malariafieber erkrankt bin." Sie hat's. Postbeamter: „Was soll das für ein Neustadt sei» auf dem Brief? Cs gibt in Deutschland eine ganze Menge Neustadt!" Köchin: „Na, selbst- redend det, wo mein Willem int Lazarett liecht." Als der Vormarsch an der Straßenkreuzung der A.-Ferme einen Augenblick stockte und der Müllems Walter in einem Bache unter einem niedrigen Brücken- bogen Schutz vor den einschlagendcn Granaten suchte. Das Kompagnieschwein und sein Pfleger. Von einem Leser aus dem Felde. 4 L Mzj rief ihm Köbes zu: „Saag, Walter, wat sökst dann do unger der Vröck, sökste de Kurasch?" Etwas zum Noten. Vom Vogel Greif verkünden alte Sagen, er habe Königskiuder durch die Luft getragen. Wir seh'n die Kleinen zappeln und sich wehren. Nun weiß ich einen, den wir alle ehren. Cr folgt dem Greif aus seinen luft'gen Bahnen. Nicht Königskinder, aber Deutschlands Fahnen trügt er ins Reich der Lüfte. Nicht vor Bangen, ach nein!, vielmehr vor innigem Verlangen, ihn nur zu sehn, macht er die Kinder zappeln. Nun mußt du richtig durcheinanderrappcln Das „Zappeln" und den ..Greif"! Machst du das recht, weißt du des Mannes Stand und sein Geschlecht? Auflösung in der nächsten Nummer. Auflösung des vorigen Rätsels: Heer, Herr. Etwas zum Merken. Der Krieg will starke Seelen. Cr fordert auch von denen, die fernab von den Walstätten ihren Pflichten obliegen, eine trotzig und mutig zusammengerafste Willenskraft. Wer die nicht aufbringt, bricht eben um. Hans Land. Wohltaten hören auf, Wohltaten zu sein, wenn man sucht, sich für sie bezahlt zu machen. L e s s i n g. Einer der seltensten Glücksfälle, die uns werden können, ist die Gelegenheit zu einer gut angcwcndetcn Wohltat. M. v. Cbner-Cschenbach. Cs gibt Zeiten, hart zu sagen, in denen auch strikte Gerechtigkeit zu einem Fehler werden kann. Der Deutsche war zu allen Zeiten nur allzu geneigt, in diesen Fehler zu verfallen. „Sei nicht allzu gerecht, mein Volk," — durste schon Klopstock mahnen. Th. F o »t a n c. Mlltell Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführtcn Firmen angehörcn, zur Nachricht, daß die Zusendung im Aufträge ihrer Firma erfolgt: Dreßler u. Hartmann, Brandenburg a. H. 1 — Berliner Bierbrauerei A.-G. vorm. F. W. Hilsebcin, Berlin 1 — W. Lcischke, Scehausen 2 — Julius Bühring, Sonncberg i. Sa.-A. 5 — Fischer u. Nickel, Danzig 4 — Frau Elisabeth Fischer, Danzig 5 — Frau Lotte Rohde, Danzig 5 — Ludwig Friedrich Klesmann, Pirmasens 4 — Ärneburger Conservensabrik/ Arnc- vurg 4 — Franz Cberstein' Nachs., Bürgel 3 — Deut- sche Lederindustrie, Werlau-St. Goar 3 — Kattwinkel u. Kuhbier, Kierspe 4 — Gebr. Schunter, Dettingen u. Teck I — Salinger u. Leppmann, Berlin 9 — E. H. Schulz, Lüchow 5 — Friedrich Zapp u. Cie., Bickenbach, Bez. Cöln 5 — Ernst Büchner, Neukirchen, Crzgeb. 5 7- Eduard Fcustel, Lcngenscld 3 — Richard Oehl» schlacger, Berlin 1 — Peter Kölln, Elmshorn 10 — Norddeutsche Treibriemen-Werke Eduard Poblmann, Acsel 3 — G. u. A. Leuze, Reutlingen 5 — Rheinisch- Aestsälische Diskonto-Gesellschaft Ä.-G., Aachen 10 — ©cif. Hörmann A.-G., Dresden-M. 20 — Steinkohlen- ^>owerk Friedrich Heinrich A.-G., Lintsort 2 — S. Euckenheimer u. Sohn, Mannheim 1 — Clivia-Ocl- b-'erke G. m. b. H., Cleve 1 — H. Gralle, Vienenburg 14 r- Itzchoer Kohlenhandelsgescllschast m. b. H., Ihe- wc 1 — Wester u. Wichler, Gotha 1 — Prehlitzer Araunkohlen-Aktien-Ges., Meuselwitz 7 — Ladiges, ©reiner u. Co., Weihwasser O.-L. 6 Stück. In der abgelaufenen Woche bestellten: a) Für ihre Leute im Felde: Schlesische Kleinbahn-Aktiengesellschaft, Kattowih 5 P Duisburger Brauerei Akt.-Gs. vorm. Gebr. Völlcrt, -chiisburg 1 — Hirsch, Ianke u. Co. A.-G., Weißlvasser s.©.-L.) i — Vereinigte Farbwerke A.-G., Cassel l — §cwzprodukten-Fabrik Laubenheim F. Ri. Pelzer 1 — yFcmische Fabrik vorm. Goldenberg, Geromont u. Cie., Wiesbaden 1 — Die Vursengesellschast A.-G., Freiburg 3, Br. 1 — Cvnsolidirte Alkaliwerke, Westeregeln 1 — Wettiner Straßen-Cisenbahn-Gcscllschast, Stettin 4 — Ohmisches Brauhaus A.-G., Berlin I - Actien- «Ucrei Altenburg Sinzheim-Baden-Baden, Sinz- 1 — Stiftsbraucrei Aktiengesellschaft, Hoerde 4 — sv Hiitrerott, Bremen 2 — Rheinische Tapetenfabrik i„7©-' Beuel a. Nh. 1 — Mitteldeutsche Gummiwaren- bj Ot Louis Peter A.-G., Frankfurt a. M. 2 — Grep- Werke, Greppin 25 Hugo Albert Schoeller, ^sden 6 — Generaldirektion der Grasen Henckel von ingen an unfe Donnersmnrck-Bcuthcn, Carlstedt 25 — Textil-Haus- Industrie G. m. b. H., Schömberg 1 — Phönicia- Wcrke A.-G., Clstcrwerda 1 — Gerresheim ». Lindgens, Jüchen 3 — Spcditions- u. Clbschifsahrts-Koutor A.- G., Schönebeck 5 — F. W. Hascher, Reichenbach (Vgtl.) 5 — Vremerhavcner Straßenbahn, Bremer- haven 5 — Spinnerei Vorwärts, Vrackwede i. W. 5 — Michaelis u. Behrend, Nowawes b. Potsdam 4 — Elcktr.°Wcrk Vraunsbach e. G. m. b. H„ Obcrstei- nach 1 — Deutsche Levante - Linie, Hamburg 25 — Steingutfabrik Colditz A.°G., Colditz I — Aktien- brauerei St. Avold, St. Avold 2 — Schlesische Treu- hand- u. Vermögens-Verwaltungs-Aktien-Ges., Bres- lau l — Düsseldorfer Maschine'nbau-Aktienges. vorm. I. Losenhausen, Düffeldors l — Buschow u. Beck, Nossen i. Sa. 2 — Carl Poensgen, Blumenthal (Eifel) 20 — Jacob Hausen, Kiel 5 — Arthur Zchsche, Chemnitz 10 Stück. d) Zur allgemeinen Verbreitung: A. C. Mundt, Lehrte 2 — C. W. Iacschke, Strah- walde 6 — Norddeutsche Treibriemeu-Werke Eduard Pohlmann, Varel 4 — Schwarzburgische Hypotheken- bank 21.-©., Sondershausen 2 — Germania-Brauerei Aktiengesellschaft, Dortmund 25 — Varther Aktien- Zuckcrsabrik, Barth 7 — 2lkt.-Ges. Elektrische Straßen- bahn, Breslau 12 — Mannesmann-Mulaa, Motoren- und Lastwagen - Aktiengesellschaft, Aachen 12 — G. I. Hensel u. Co., Nürtingen 2 — Sächs. Thür. Glasbrennerei und Verschlußdosenfabrik Erfurt 2 — Acklerberg, Töpcln 5 — Paul Hunger, Olbernhau i. Sa. 1 — Dr. C. Metzger, Wildbad 2 — Julius Ahl- mann, Leinzell 10 — Kölln's Walzenmühle G. m. b. H., Fricdrichstadt 5 — Oscar Graner, Vibcrach a. Rh. l I. Taigel, Piullingen 1 — Zuckerfabrik des Kreises Cosel G. m. b. H., Cosel 25 — Conrad Kreyssig. Ober- frohna l - Will). Hirsch u. Bedrich, Radeberg 5 - C. Kern, Tailfingen, Wttbq. 1 — Gustav Koch, Stral- snnd 5 — C. Deilmann, Kurl 5 — Kunstmühle und Elektrizitätswerk, Rottwcil 1 — Jacob Güntrath, Friedrichstadt (Eider) 3 — Müller u. Kühnert, Pie- sau 5 — I. Hoffmann-Sohn, Speicher, Bez. Trier 1 — Carl Dochtermann, Laufscn a. Neckar 5 — W. Tbiel ». Sohn, Wüstewaltersdorf 3 — F. Webers Nachs., Schleiz 1 — Gebr. Sorg, Bückingen 2 — Friedrich Friedemann u. Söhne, Langenleuba 2 — Paul Hilde- brandt, Hamburg 2 — I. Sautcr u. Co., Scknvaigen (Wttbg.) 1 — G. F. Grohe - Henrich, Neustadt (Haardt) 2 — Lederleimfabrik Wünscheudorf G.m. b. H. , Wttnschendorf a.C. I — Bosnische Clcktrizitäts- Aktien-Gesellschast, Lechbruck 5 - Carl Schnitzler, Lahr 2 — Dampspslugverein Springe, G. nu b. H., e Leser! Springe 5 — Otto Rothe, Tannroda 2 — Blohms u. Voß, K. G. a. 2l. 50 — Dom.-Püchter Müller 5 — Grcisswalder landwirtschastl. Ein- und Verkaufs- Verein C. G. m. b. H>, Greifswald 12 — Wolfs u. Retter Nachs., Heidelberg 2 — Brunno Furkert, Hinterjaffen 3 — Jos. Richter u. Sohm Schlegel 2 - H. Dunhase, Kirchweyhe 2 — W. Steenebrüggc u. Eie., Neuwied 1 — Ernst Laube, Schlotheim i. Thür. 5 — Scholder u. Schaufler, Nürtingen 10 — Theod. Harnach, Breslau 1 — I. W. Huth scn., Ham- burg 1 — A. Kagelmann, Gotha I — Jak. Kleefeld, Schiltighcim-Straßburg 5 — Emil Maßny, Ober- Glogau l — Fr. Notmann, Burgsteinsurt i. W. 5 — Internationale Metallwerke Georg Sindermann, Mall- witz 12 — Robert Maßlich, Seifhennersdorf 2 — Vurgdorfer Conservensabrik L. Warnecke, Burgdorf 2 — Irmer u. Elze, Oeynhausen 1 — Leonberger Schuh- fabrik C. Schmalzricdt, Leonbcrg 5 — Fricdr. Krupp, A.-G., Essen 1200 — Optische Werke G. Rodenstock, München 5 — Fritz Karl Blanke, Porta-Wcstsalica 2 — Julius Vendix Söhne, Berlin 2 — I. F. Jens Söhne G. m. b. H., 2lltona 7 — Kranesuß u. Mier, Herford 5 — Julius Schade, Langebrück 1 — R. Wit- tenberg, Rawitsch 1 — Paul Faselt, Penzig O. L. 5 — Muskauer Hohlglashüttcnwerke Arthur Sallmann, Muska» 5 — R. Iantzen, Melle >. H. 5 — F. Losky, Glasfabrik Oranienhütte 2g — Niedcrschles. Industrie- Zentrale G. m. b. &., Hirschberg i. Schl. 2 — Julius Neinganum Nachs., Stuttgart 2 — August Gey, Zscho- pau 10 — 2N. Tikotin, Schweidnitz 1 — Hermann Kutzschbach, Hartmannsdors, Bez. Leipzig 2 — Otto Hanke, Krictern bei Breslau 5 — A. Zierz G. m. b. H., Eosel O.-Schl. 3 — O. Vollrath ». Sohn, Bad Blankenburg i. Thür. 10 — I. D. Keslner jun., Wal- tcrshausen i. Thür. 10 — Lonschniker Strumpffabrik Glatzel u. Lindner, Louschnik 5 — Deutsche Gasglüh- licht Akt.-Ges., Berlin 5 — Berliner Eichoriensabrik vorm, ij: L. Voigt G. m. b. H., Berlin 1 — Georg Jos. Scheuer, Schönebeck 1 — Heinrich Hoffman», Pirma- sens 2 — Hugo Fabcr, Habelschwcrdt 2 — Schlesische Landschaftliche' Bank, Breslau 12 — Taentzler u. Co., Aken a. C. 10 — P .Tondering, Llpenrade 2 — Emil Barthelmes, Zella-St. Bl. l — G. C. Kuhnert, Hostenrih l — Nasthal u. Co., Memel 5 — Neinhold Krauß, Hildburghausen I — Lutz u. Weiß, Pforzheim 5 — Gieße ». Schmidt, Ruhla i. Th. 2 — A. Zimmer- manu, Alteubreitungcn a. d. Werra 5 — Brauerei Ro- tes Schloß, Mihla a. W. 2 — Ioh. Neuerburg, Witl- lich I — Heymer Pilz Söhne, Meuselwitz 2 — Th. Schulze u. Co., Nordhausen 1 — Oscar Braun u. Co.. Sieber Harz 3 Stiick. i 6 Deutsche Soldaten -- Zeitung. Nr. 2U. Die besten Armee-Uhren — Vorzüglich bewährte Kriegsuhren —— Taschenuhr, bestes schweizer Ankerwerk mit Radiumleuchtblatt M. 8,50 Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen „ 10, Taschenweckeruhr mit Leuchtblatt „ 21, Taschenuhr, vorzügliches schweizer 8 Tage Gewerk mit Leuchtblatt (braucht nur alle Woche aufgezogen zu werden) Armbanduhr (kleine Form) mit Leuchtblatt Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen Armbanduhr, feinstes schweizer 8 Tage Ge- werk mitLeuchtblatt (braucht nur alle 8 Tage aufgezogen zu werden) 25,50 Taschenuhr, ohne Leuchtblatt 4,50 Kapseln für Taschenuhren 50 Pf., f. Armbanduhren 75 Pf. 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Erscheint wöchentlich. — Durch jede Postanstalt zu beziehen. - Bezugspreis: vierteljährlich 1,30 M. monatlich 45 Pf. ausschließlich Bestellgeld. Für Soldaten bei Sammelbestellung j «»rzngsprei» zu erfragen unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Vertretern. — Die Mitglieder der Vereine „Vaterländischer Franen-Verein" und „Vaterlandsspende" >>i>t ^ ^nen ai^ c*nc E>^udvoll Rote» nicht an- ^.^ie dichten in ungebundner und gebundner ^'"bei die Reime nicht immer sehr rein und Regeln der Kunst nicht immer zur Stelle sind. Sie greifen zu Meißel und Hammer und schaffen Bildwerke, oder modeln sie in Ton, in Schnee oder gar in Schühengrabendreck. Sie nehmen aber auch wohl den Griffel oder den Pinsel in die Hand und erzählen uns von dem, was sie erleben. Das dürfte die anspruchsloseste der Künste sein, nicht weil sie die geringsten Ansprüche an den Künstler stellt, sondern weil sie von dein, der sie genießen soll, am wenigsten fordert und keinem, der sie nicht genießen will, zum Genuß zwingt, wie die Musik. Wir haben nur die Augen aufzumachen und zu schauen — wenn wir wollen. Wie nett und wie hübsch sich mit Stift und Pinsel plaudern läßt, zeigen unsere Bilder, die uns einer unserer Leser zusandte, damit sie andern Lesern mitteilen, wie es bei den Scharfschützen sei- »er Maschiuengewehrabteilung zugcht. Wer will, mache die Augen auf und — lausche! 2 Deutsche Soldaten -- Zeitung. Nr. 21. „ValerlanöSspende" (G. D zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) Zweck »es Verein«: Sammlung von Mitteln, Lm Vumtt tzen ins vurgeritcye fl Leben zurückgetretenen, weniger bemittelten Teilnehmern des Wellkriegeseine« kräftigende Lrholungszeit zu gewähren und dem deutschen Volke auf diese !veise für Erfüllung seiner Aufgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeitskräfte wiederzugeben Di? Mittel werden möglichst für 'Ingehörige der Bundesstaaten oder Provinzen verwendet werden, die sie auf- gebracht haben. Heber Deutsche sollte daher Mitglied des Vereins werden nd ihm reiche Beiträge und Spenden zufützren helfen, leitende Gesichtspunkte für die Vereiosarbeit: Vaterlandstteue und Näch- 'tenliebe ohne Rücksicht auf Bekenntnis und Parieistellung. Enge Zusammen- arbeit mit den Organen der behördlichen Kriegsbeschädigtenfürsorge unter ^renger Befolgung der von der Reichsregierung gebilligten neuzeitlichen Zorde- rungen aus diesem Gebiete vie staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Vereinssammlungen P in Preußen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden. Die Vater- andsspende hat die Aechte einer „Milden Stiftung". Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in Vep Vorstand: Generalleutnant v. Mülmann, Tbarlottendurg» Erster Borsihender. Borlib-nder. Dx. & O. KgxltedL B«n-S»0 Mk. Mit Rücksicht aus den vaterländischen Zweck » Vereins ist ein Hinausgeben über die Mindestbeiträge and Spenden 5*" einmaligen ,roheren Beträgen für den Verein dringend erwünscht Erster Bürgermeister Dr. Belian, Lllenbnrg, Seschästssübrender Vorsitzender. Königlicher Bam«t Hermann Duerdvtb-Berlin, Ltellvettretesber Eeschästssübleft"' »echtsanwalt Dr. ft Müntzel. Berlin Kenerglkonlul SwbvaMr, Berlin. Univerlitätsvrolessor Dr rned Ldautz, Berlin Neugewonnene Obmänner für die Vatcrlandsspende. Bad Driburg: Dr. L ii n n e m a n n. Bedburdyck:' H i n s e n, Bürgermeister. Bochum: O. Fürstenwerth, Kaufmann. Brandenburg a. H.: H. Jahn, Stadtültcstcr. Breslau: F. Kiesel, Kgl. Schulrat. Brombcrg: S ch w i d e h k y , Stadtrat. Büdingen: Rabenau, Geh. Justizrat. Clausthal i. Harz: Rich. Meyer, Kaufmann. Danzig: Kurt H c i s c, Dr. für., Rechtsanwalt. Danzig-Langfuhr: Dr. L ö b n c r, Professor. Goslar: C. Knorr, Rcchnungsrat. Guben: Th. Vohlmann, Buchhändler. Hildesheim: Dr. A. Schöttler, Apotheker. Kempen i. P.: v. Scheele, Landrat. Königsberg i. Pr.: H. Cuno, Kaufmann. Landshut: P. Schütze, Stadtrat. Lissa i. Pos.: O. Culih, Berlagsbuchhändlcr. Meisenheim: C. Reußel, Gerbcreibesiher. Quedlinburg: H. Möhlc, Lehrer. Reichenbach i. Schl.: S ch o ck e, Rektor. Schweidnitz: C. Polcnki, Gas- und Wasserwerk-In- spektor. Stannowih b. Ohlau: K o l l m i h, Amtsvorsteher. Thorn: Krüger, Geschäftsführer des Verkehrs- Vereins. Tremeffen: Dr. Sandler, Amtsgerichtsrat. Torgau: Hüncke, Obersekretär. Quittungöleistunaen« Lauenburg 3 M. (B), 20 M. (S), Mcldorf 10 M. (B), Magdeburg 10 M. (23), Meppen 50 M. (6), Monte- ninqen 10 M. (23), Münsterberg 2 M. (S), Mauskow 3 M. (S), Mohrungen 3 M. (S), Merscheid 3 M. (S), Mettlach 3 M. (S), Mohrin 50 M. (S), Rowawes 15 M. (S), Naumburg 5 M. (B), Ncindorf 5 M. (B), Nordhausen 20 M. (> .100 M. (S), Mackern 1,50 M. (S). Memel 5 M- (Ä' Mühlhausen i. Th. 55 M. (S), Münster '. W. 3 (S), Melsungen 50 M. (S), Marienwc w 9:c Reuendors 1 M. (S), Naumburg a. S. 40 M- (fl1 Reusalz 10 M. (23), Nürnberg 5 M. (23), OberlE 2 M. (S), Ostrau 50 M. (S), Osterbura 10 M.' Pogorzela 18 M. (S), Rostock 10 M. (S), Schloß 30 M. (S), Sckmeidcmühl 3 M. (S), Sicmensstav' l M. (S), Steinhcim 10 M. (B), Vilbel 5 M. Werden (Ruhr) 25 M. (S), Zehlendorf a. Wannseeba" 3 M. (S), Bln.-Pankow 1 M. (V), 5 M. (S), 23t». Schvncberg 3 M. (23). Von den kleinen Staaten. England heuchelt bekanntlich noch immer, den Krieg für die kleinen Staaten zu führen. Ist solche Aufopferung schon geschichtlich von Englands Seite niemals zu erwarten, so zeigen ja auch die Tatsachen in diesem Kriege, daß eben im Gegen- teil die kleinen Staaten sich für England aufopfer- ten. Hm gleich mit Belgien anzufangen, das ein Opfer der Begehrlichkeit Deutschlands geworden sein soll, obgleich noch jüngst der Reichskanzler er- klärt hat, daß wir nienials den Krieg um Belgiens willen, sondern aus Notwehr führ- ten, so kann England wahrlich nicht viel Rühmens von der einen Brigade machen, die es nach Antwerpen schickte, um den klei- nen Staat vor Deutschland zu beschützen. Die englischen Mariner waren nebenbei die Ersten, die Antiverpen verließen. Aber es steht fest, daß Eng- land Belgien benutzen wollte für seinen Angriff auf die deutsche rechte Flanke und um damit gleich in den Besitz des rheinisch-westfälischen Industrie- gebietes zu kommen. Nicht von einem Schuh des kleinen Belgiens war die Rede bei den Kriegsvor- bereitungen, sondern wie dieses zu Nutz Englands eingestellt werden könnte. Den englischen Lan- dungsabstchten sollte die Mole von Zeebrügge dienen, der Hnterbringung englischer Truppen das Lager von Beverlo, und die Besahungstruppe Antwerpen, sie wäre ja vielleicht verstärkt worden, wenn die Deutschen sich incht so beeilt hätten mit der Einnahme der Festung, sollte die Schelde offen halten, deren Einfahrt von der See her englische Rücksichtslosigkeit gegen Holland schoir so oder so geöffnet haben würde. Diese Erkenntnis dürfte nachgerade auch den einsichtigen Belgiern arifge- gangen sein, die nun in der offenen Erklärung von der Hneigennühigkeit Deritschlands dessen wahre Absichten wohl erkennen mühten. Deutschland hatte bei der Forderung des Durchmarsches ja schon Belgien seiner Zukunft wegen außer Zwei- fel gelassen. Daß es anders kam, als wir es mit Belgien planten, lag einzig an der Verblendung der belgischen Regierung, die sich England gegen- über längst vorher gebunden hatte und auf dessen selbstverständlichen Sieg vertraute. Wie hätte es auch nach menschlicher Berechnung anders kommen können bei der doch dem eingeweihten Belgien bekannten Verschwörung der halben Welt gegen die beiden Mittelmächte!? Hnd man war auch schon sicher, daß Rumänien und Italien ihren Verträgen nicht Nachkommen würden. Cs war ja alles so sein abgekartet, daß die Kriegserklärungen von uns auszugehen schienen, tvührend sie, tvie wir gesehen haben, von Rußlands Seite schon in dem Mobilmachungsbefehl von vornherein ausge- sprochen war und von Frankreich erst garnicht als erforderlich erachtet wurde. Hnd die anderen kleinen Staaten — waren sie nicht als Teilhaber der Verschwörung gegen Deutschland Dienende Englands? Wie kann Eng- land sagen, es kämpfe zu deren Schuh? Man könnte ihm freilich die moralische Pflicht zu- sprechen, jetzt, nachdem sie sich für England geopfert haben, für sie eintreten zu müssen. Rur darf man nicht Hrsache und Wirkung verwechseln. England hat sich nicht bei oder vor Beginn des Krieges als Schild vor Serbien oder Montenegro gestellt. Im Gegenteil, es hat die erheuchelte Vermittlung, die Deutschlaicd annahm lind Oesterreich-Hngarn emp- fohlen hat, nicht zur Tat werden lassen, sondern sah ruhig zu, wie der Stein durch die russische Mo- bilmachung ins Rollen kain. England konnte den Krieg verhindern, aber es nahm das Opfer Ser- biens, das zuerst die Brandfackel in Europa ent- zündete, als tvillkommen hin, da es den Zeitpunkt für gekommen hielt, mit Deutschland abzurechnen. Nachdem heute die kleinen Staaten vernichtet sind, will England deren Wiederaufnchtung als Vorbedingung für bcu Frieden hinstellen. Cs stößt damit Belgien gegenüber offene Türen ein und ist sichtlich durch die Erklärung des deutschen Reichs- kanzlers in Verlegenheit geraten. Deshalb er- heben jetzt die Minister Englands — bekanntlich ivcckt jedes Geschenk bei unbescheidenen Leuten nur die Begehrlichkeit — den Schrei nach Serbien. Auch dieser kleine, ihrem Schuhe auvertraute Staat müsse wiederhergestellt werden. Hnd die Welt erlebt es — aber sie staunt nicht mehr darüber! — daß sich deutsche Blätter finde"' die solche Forderung als ganz selbstverstänvu^ und berechtigt ansehen. Denn — sagen sie — »/wa geht uns Serbien an!" Was mögen solche Frage" — die, wie gesagt, nur in Deutschland mögl"^ sind — wohl für ein Echo finden bei unsere^ Söhnen in Waffen, die den russischen Widersta>" in den Karpathen brachen, um dann mit einem vergleichlichen Siegeszuge mit unseren Bundes genossen, den Oesterreichern und Bulgaren,^ de Balkan zu durcheilen und das serbische Gesind hinauszufegen, um endlich einmal dort Ruhe 3 schaffen. Soll das alles vergeblich gewesen se" und unsere Verbindung mit der treuen Türkei wr der unterbrochen werden? Rein, die HexenkM auf dem Balkan, in der all das Elend dies - Krieges zusammengebraut wurde? darf nicht , dererstehen! Hnd es ist auch nicht der Schuh d^ kleinen Staates, den England auf dem Balkan üben will, sondern es will dort für künftige Zen^ die Quelle des Hnfriedens wieder erschließen, o" mit immer wieder Gelegenheit ist, die Hand i ^ Spiele zu haben, wo es sich um eine wirtschaftlw. Erstarkung der Mittelmächte handeln könnte. A'ü , ^diesem Gesichtswinkel geht uns Serbien sehr "P an, ganz abgesehen von unserer Waffenbrüdersch"' mit Oesterreich-Hngarn und Bulgarien. Von dem Raubstaat Montenegro brauchen "jjf wohl kein Wort zu sagen. Aber >vie England!. den Schuh der kleinen Staaten, das heißt ih^' Ausnützung, wirklich denkt, dafür haben wir zeit die Beispiele in Griechenland und RumäNP vor Augen. Auch darüber braucht man kein W Z zu verlieren; aber hoffen wollen wir, daß g Strafgericht weiter seinen Weg geht durch Schwert der gerechten Sache, die wir vertren Eben die Erkenntnis der Griechen für die S. der Mittelmächte ist ja der Llnlaß für das schreiten Englands dort. Der deutsche Elin' ^ muß gebrochen werden, >vo immer er sich noch macht, um England triumphieren zu machen. ^ es wird alles vergebens sei» und die kle „ Staaten, die England folgten, taten es z" Hnglück. Deutsche Soldaten ° Zeitung. 3 Nr. 21. Zelttafel der Krlegserelgnlsse. 10. November. W. Bei günstigen Vcobachtungsverhältniffen an vielen Stellen die beiders. Fcuertütigkeit lebhaft. — Im Sommegcbict erfolglose feindl. Teilangriffe bei Caucourt L'Abbaye, Gueudccourt, Lesboeufs u. Preffoire. Stärkere franz. Kräfte beiders. Sailly zum Teil im Nahkampf abgeschlagen. — Die Flieger setzten ihre tagsüber sehr rege Tätigkeit in der mondhellen Nacht fort. In den zahlr. Luft- kämpsen 17 feindl. Flugzeuge, die Mehrzahl bei- ders. der Somme, abgeschossen. Anscrc Geschwader wiederholten ihre wirkungsvollen Angriffe auf Bahnhöfe, Truppen- und Gcschoßlagcr, besonders zw. Peronne und Amiens. 0. Unter Generalmajor v. Woyna stürmten branden- burg. Truppen und das Infanterie-Regiment Nr. 401 bei Skrobowa in etwa 4 Kilometer Breite mehrere ruff. Verteidigungslinien u. warfen den Feind über den Slrobowa-Bach zurück. Unseren geringen Verlusten stehen bedeutende blutige Opfer des Feindes und eine Einbuße an Gef. von 49 Off., 3380 Mann gegenüber, an Beute 27 M.- Gewehre, 12 Minenwerfer. Der Russe hat auch hier wieder eine schwere Niederlage erlitten. — Unsere Angriffe im Gyergyo-Gedirge nahmen ünstigen Fortgang. Gelände, das in den seit dem . November hier im Gange befind!. Kämpfen ver- loren war, fast vollständig zurückgewonnen. Im Prcdeal-Abschnitt wcstl. Äzuga neue Fortschritte gemacht u. rumän. Gegenangriffe beiders. der Paß- straße abgeschlagen. 188 Gef., 4 M.-Gewehre in unserer Hand. Beiders. des Alt crfolgr. Gefechte, in denen sich neben bayer. Infanterie u. öst.-ung. Gebirgstruppcn unser Landsturm auszeichnete. 8k. Vei Giurgiu erbeuteten Monitorc zwei rumän. mit Petroleum beladene Schlepps. U. November. W. Klares Hcrbstwetter begünstigte die beiders. Ge- schütz- u. Flicgcrtätigkcit. Nördl. der Ancre brachte eine unserer Streifen aus der feindl. Stellung 2 M.-Gewehre zurück. Bei einem Nachtangriff gelang es den Cngl. nordöstl. Courcclctte in ge- ringer Breite in unseren vordersten Graben cin- zudringen. Den Franz.. brachte der Häuserkampf bei der Kirche von Sailly—Sailliscl kleine Vor- teile. Sonst scheiterten die dort auf breiter Front geführten Angriffe. — Den Bombenangriffen der feindl. Flieger gegen Ortschaften hinter unserer Front sind 9 Einwohner des besetzten Gebietes zum Opfer gefallen; der Militär. Schaden ist gering. — Iin Lustkampf u. durch Abwehrfeuer wiederum 10 seindl. Flugzeuge abgeschossen. 0. Mit starken neu herangesührtcn Kräften versuchten die Russen vergebt., uns die bei Skrobowa ge- wonnenen Stellungen zu entreißen. An der Nara- jowka drangen deutsche Truppen in die russ. Haupt- stellung südwestl. Folw. Krasnolesie ein und wiesen nachts fünfmal, heftige Gegenstöße des Feindes ab. — Am Smotrec in den Karpathen hatte ein Vorstoß deutscher Jäger vollen Erfolg; 60 Russen gef. Die Angriffe deutscher u. östr.-ung. Truppen an der Nordostfront von Siebenbürgen sind er- folgreich weitergeftthrt worden. Wests, der Straße von Prcdcal aus Sinaia wurden mehrere ver- schanzte rumän. Linien im Sturm genommen, 150 Gef. An den Paßstraßen weiter wcstl. spielten sich nur kleinere Kümpfe ab, einige Höhenstellnngen von uns genommen, 200 Gef. Bk. Südl. Korea Gefechte unserer Scitenabteilnngen mit franz. Truppen. Im östl. Teil der Ebene von Monastir u. auf den Höhen nördl. der Cerna sranz.-serb. Angriffe verlustreich gescheitert. Nur südl. Polos drang der Feind in die vorderen Stel- lungen ein. An der Strumafront lebte die Geschütz- tätigkeit beiders. des Butkowo-Sces auf. 12. November. W. Auf dem Norduscr der Somme die Gcschühtätig- kcit nur zcitw. stark. In Sailly-Saillisel neue Kümpfe. Südl. des Flusses verstärkte sich das Feuer im Abschnitt Fresncs—Chaulnes. Beiders. Ablaincourt verhinderte unsere Geschützwirkung die Entwicklung eines sich vorbereitenden Angriffs. 0. Auf dem Ostufer der Narajowka scheiterte südwestl. Folw. Krasnolesie ein erneuter Angriff der Russen gegen die von uns gewonnenen Stellungen. — Im Südteil der Waldkarpathen lebte das Geschüh- fcucr auf; dort fanden für uns günstig verlaufene Gefechte statt. — An der siebcnbttrg. Ostfront von deutschen Truppen nördl. des Oitoz-Passcs acht- mal. Vorstöße des Gegners abgeschlagen. Vei der Abweisung rumän. Angriffe am Mtc. Fruntu u. Mte. Säte wie bei Wegnahme feindl. Stellungen beiders. des Alt cinschl. der gestern gemeldeten 200 Gef., 18 Off., über tausend Mann u. 7 Geschütze eingebracht. An der Predeal-Straße, am Szurduk- Paß und bei Orsova schoben wir unsere Vortrup- pcn vor. Bk. Im Westteil des Ccrna-Vogens starke scrb.-sranz. Angriffe durch dcutsch-bulgar. Truppen abgcwicsen. Bei Polog gewann ein feindl. Vorstoß Boden. 13. November. W. Zwischen Ancre u. Somme zeitweilig starker Ge- schühkampf. Unser Feuer zerstreute feindl. Fußvolk im Vorgelände unserer Stellungen südl. Warlen- court u. wirkte gegen Ansammlungen in den cngl. Grüben wcstl. Caucourt l'Abbayc. In Sailly-, Saillisel halten wir den Ostrand. Beiders. des Dorfes griffen die Franz, nachmittags mit starken Krästcn an, sie wurden abgewiesery — Ein nördl. der Doller (Ober-Elsaß) nach Geschühvorbercitung erfolgender franz. Vorstoß scheiterte vollkommen. 0. Im Gyergyo-Gcbirge haben deutsche u. östr.-ung. Bataillone den Bitca Arsurilor genommen. Dort, auf den Höhen östl. Velbor u. auf dem Ostufer der Putna versuchten die Russen in mehrmal. An- griffen vergebl., uns den errungenen Gcländegewinn streitig zu machen. Ans den Bergen zu beiden Seiten des Oitos-Passes feindl. Vorstöße zurück- gewiesen. Nordwestl. Campulung Candcsti genom- men. Südöstl. des Rotcn-Turm-Paffes u. der Szur- duk-Straße wie nördl. Orsowa hatten rumän. Kräfte bei starken Gegenangriffen keinerlei Erfolg; sic büßten wieder neben blutigen Verlusten über 1000 Ges. ein. Bk. Längs der Donau gegen den linken Flügel un- serer Stellung in der nördl. Dobrudscha vorsüh- lcnde feindl. Abteilungen vertrieben. Cernavoda vom linken Donau-User her erfolglos beschossen. In der Ebene von Monastir starkes Geschühfeuer. Gegen verlustreiche Angriffe des Feindes bei Lazec und Kcnali u. nordöstl. Vrod an der Cerna die deutsch-bulgar. Stellungen restlos behauptet. 14. November. W. Beiders. der Ancre erbitterte Kämpfe. Durch zusammenfassendes Feuer schwerster Kaliber vorbe- reitet, erfolgten gegen unsere im Winkel nach Süd- wcstcn vorspringendcn Stellungen starke engl. An- griffe, bei denen cs dem Gegner unter bcträchtl. Opscrn gelang, uns aus Beaumont-Hamel g. St. Pierre-Divion mit den scitl. Anschlutzlinien in eine vorbereitete Riegelstellung zurückzudrücken. Zähe Verteidigung brachte auch uns erhebt. Verluste. An anderen Stellen der Angrifssfront von östl. Hebu- terne bis südl. Grandcourt, die Cngl., wo sie ein- gedrungen waren, durch frische Gegenstöße unseres Fußvolkes hinausgcworfen. Franz. Angriffe bei Sailly-Saillisel scheiterten. — Auf dem östl. Maas- Ufer die Gcschühtätigkeit in den Abendstunden leb- haft; Crkundungsvorstöße der Franz, gegen unsere Hardaumont-Linien abgcwicsen. 0. Nordöstl. Iakobeny in den Waldkarpathen rnss. Abteilungen aus dem Vorgclünde unserer Stellun- gen durch Feuer vertrieben. Vor den Angriffen deutscher u. öst.-ung. Truppen ist im Gyergyo-Ge- birgc der Russe gegen die Grenze zurückgegangcn; auch südl. des Tölgyes-Passcs machten trotz hart- näck. Gegenwehr Bayern und öst.-ung. Bataillone Fortschritte. Beiders. des Oito-Tales kleinere Gefechte um einzelne Höhen. An der Sttdsront von Siebenbürgen dauern die Kämpfe für uns er- folgreich an; wieder mehrere hundert Gef., am Ro- ten-Turm-Paß allein 6 Off. und 650 Mann. Bk. Die bewährten öst.-ung. Monitors brachten nach Fcuergcfecht vom rumän. Donau-Ufer bei Giurgiu 7 Schleppkähne, davon 5 beladene, ein. -r- Bei Korea kam es erneut zu Scharmützeln unserer Seitenabtcilungcn mit franz. Fußvolk und Reiterei. Der Angriff der Verbands-Truppen in der Ebene von Monastir u. nördl. der Cerna dauert an. 15. November. W. Die Schlacht nördlich der Somme dauert an. Vom Morgen bis zur Nacht anhaltendes Ringen rückt auch den 14. November in die Reihe der Groß- kampftage. Hoffend, den Anfangserfolg ausnühcn zu können, griffen die Cngl. mit starken Massen erneut nördl. der Ancre u. mehrmals zw. Le Sars u. Gueüdccourt an. Zwar gelang cs ihnen, das Dorf Veaucourt zu nehmen, aber an allen anderen Punkten der breiten Angrisfsfront brach die Wucht ihres Ansturms verlustreich vor unseren Stellungen zusammen. Starker Kräftceinsah der Franzosen galt dem Gewinn des Waldes St. Pierre Vaast. Den Angriffen blieb jeder Erfolg versagt; sie en- deten in blutiger Niederlage. 0. Auf dem Ostufer der Narajowka richteten sich gegen die kürzlich von uns gewonnenen Stellungen wcstl. Folw. Krasnolesie wütende russ. Angriffe, die sämtlich abgewiesen wurden. — In den für uns er- folgreichen Wald- und Gcbirgskämpfcn längs der in die Walachei führenden Straßen haben die Ru- mänen an Gef. 23 Ossiz., 1800 Mann, an Beute 4 Geschütze und mehrere M.-Gcwchre eingebüßt. Bk. Die Festung Bukarest ist von Fliegern mit Vom- H den beworfen worden. — Den heftigen franz. An- ! griffen in der Ebene von Monastir haben bulgar Truppen, dabei das Regiment Balkanski Seiner Majestät des Kaisers, unvcrrückt Stand gehalten. ‘ — Im Ccrna-Bogen gelang cs dem Gegner, einige Höhen zu nehmen. Am Flankcnwirkunq gegen die I Talstellungen zu vermeiden, ist unsere Verteidigung dort zurückverlcgt worden. 1. Ocstl. Görz nahmen k. u. k. Truppen einen ital. Graben, machten 5 Off., 475 Mann zu Gef. und erb. 7 M.-Gcwehrc. 16. November. * W. Teilvorstöße d. Cngl. a. d. Straße Mailly-Scrrc wie bei Beaumont scheiterten im Handgranaten- kampf, stärkere Angriffe gegen Grandccvurt brachen in unserem Feuer zusammen. — Den Franz, ent- k 4 Deutsche Soldaten * Zeitung. Nr. 21. ///e fö'/nfl/£ i/m cfe/7 SWe/re hfo/t/ rissen wir den Ostteil von Saillisel im Häuscr- kamps. Abends stürmte das hannov. Füsilicr- Regt. 73 zäh verteidigte franz. Gräben am Nord- rand des St. Pierrc-Vaast-Waldes. 8 Off., 324 Mann und 5 M.-Gewehre cingebr. — Feindlichem Fliegerangriff sielen in Ostende 39 Belgier zum Opfer. Als Vergeltung für Abwurf von Bomben auf fricdl. lothring. Orte Rancy von der Erde und aus der Luft beschossen u. beworfen. 0. Am Brückenkopf von Dünhof (südöstl. Riga) an- grcifendes ruff. Fußvolk zurückgetriebcn. — Im Südteil der Waldkarpathcn beidcrs. Geschühtätig- keit. — An der siebcnbürg. Ostfront scheiterten östl. des Putna-Tales starke ruff. Angriffe; nördl. Snlta unternahmen öst.-ung. Abteilungen eine Er- kundung auf den Mt. Munis. Bei Sosmczö (am Ojtos-Paß) rumän. Vorstöße ohne Erfolg. Kampftätigkcit nördl. Campulung verstärkt; auch an den über den Roten-Tnrm- u. Szurduk-Paß nach Süden führenden Straßen verteidigt der Ru- mäne zäh seinen hcimatl. Boden. Wir machten Fortschritte, 5 Off., über 1200 Mann gef. Ille. In der Dobrudscha kleine Gefechte vorgeschobener Abteilungen. — An mehreren Punkten der Donau- Linie Feuer von Ufer zu User. — Die vorbereiteten neuen Stellungen im Ccrna-Abschnitt bezogen. An der Struma Strcifschargeplänkel. 1. Oestl. Görz seindl. Graben erobert. 60 Ital. gef., 2 M.-Gewehre erb. Westlicher Kriegslcharwlatz. Die wachsende Bedeutung des Luftkrieges hat cs erforderlich gemacht, die gesamten Luftkampf- und Luft- abwehrmittel des Heeres im Felde und in der Heimat in einer Dienststelle zu vereinigen. Der einheitliche Ausbau und die Bereitstellung dieser Kricgsmittcl ist Generalleutnant v. Höppner als „Kommandierenden General der Luftstrcitkräfte" übertragen worden. Mit großem Erfolg hat auch im Monat Oktober unsere Fliegertruppe ihre vornehmlich auf dem west- lichen Kriegsschauplatz schweren und vielseitigen Aus- gaben erfüllt. Insbesondere gebührt den Bcobachtungs- sliegern des Geschütz- und Fußvolkes Anerkennung und Dank. Ihr wirksamer Schutz war durch die Kampf- flieger, die auch ihre Sonderausgaben glänzend erfüllte» und durch das Feuer unserer Flugabwehrkanonen voll gewährleistet. — Wir haben 17 Flugzeuge verloren. — Unsere Gegner im Westen, Osten und aus dem Balkan büßten 104 Flugzeuge ein, davon im Lustkamps 83, durch Abschuß von der Erde 15, durch unfreiwillige Landung hinter unseren Linien 6. In unserem Besitz befinden sich 60 feindliche Flugzeuge, jenseits der Linien sind 44 erkennbar abgestürzt. Das englische Fliegerkorps hat über unseren Linien einen Kranz zu Ehren Boclckes abgeworsen. Wir freuen uns, daß trotz mancher Gegensätze auch von eng- lischer Seite im Fliegerkamps diese Ritterlichkeit, die wir selbst üben, ausrechterhaltcn bleibt. Cs ist fast die einzige Stelle, wo das in diesem immer erbitterter wer- denden Krieg noch geschieht. Wir Gefühlsmenschen glauben immer noch an die Ritterlichkeit der Franzosen, ja es gibt Leute in Deutschland, die den nach unserem linken Rheinuscr be-! gehrenden Nachbarn zubilligen, sie konnten alles von' uns besetzte Land wieder haben gegen einen ehrlichen Frieden. Und nun lese man den Bericht eines beklagcns-1 werten deutschen Soldaten, der wegen Krankheit — eine Folge menschenunwürdiger Behandlung — aus fran- zösischer Gefangenschaft in die Schweiz überführt wurde I Cs ekelt einem vor dieser Gemeinheit unter der gleichzeitig dreistesten Verletzung des Völkerrechts. Ob's Helsen wird, die zu überzeugen, die meinen, man könne mit den Franzosen noch um einen ehrlichen Frie- den verhandeln, und bereit sind, diesen Trägern höherer Kultur auch jetzt noch die versöhnende Hand hinzu- strecken? Wir Deutschs sind doch merkwürdige Ge- fühlsmenschen! Der Zusammenschluß der Feinde. Im anderen Lager erkennt man immer mehr die Notwendigkeit des gemeinsamen Handelns. Wie England es erreicht hat, die Verbündeten auf die Gemeinsamkeit des Friedens- schlusses einzuschwören, einen gemeinsamen Kriegsrat schon zuwege gebracht hat und einen Generalstab aus allen Heeren zusammcnsehen will, so soll nun auch ein Vierverbandsparlament zusammentreten. Politik und Heeresführung sollen vereinigt werden und der eng- lische Zwang ist mächtig, besonders Frankreich und Ita- lien gegenüber, die wirtschaftlich von England abhän- gen. Rußland gegenüber tun es Geschosse und Geld. Aber weil eben doch Rußland Neigung zur Selbstän- digkeit zeigt, muh es enger mit den Westmächten ver- bunden werden. Deshalb all die Ministerreisen, Kon- ferenzen, Missionen und dergleichen. Das Neueste auf dem Gebiet ist das Ententeparlament, das alle drei Monate tagen soll, jedesmal in einer anderen Haupt- stadt; die Sitzungen werden geheim behandelt. Reden und kein Ende! Die englischen Minister müssen, um ihre Landsleute zu beruhigen, zu Worten gefälschten Siegesdepeschen können ja nicht darüber hinwegtäuschen/ daß man eben trotz aller Menschen- und Munitionsopfer, letzteres gleichbedeutend mit Geld, nicht eigentlich vorwärts kommt, weder an der Somme, noch in Italien oder in Rumänien, und nun erst recht nicht in Saloniki oder am Euphrat. Das alles muß verschleiert werden mit Worten voll Verheißung des endlichen unausbleiblichen Sieges. Und vollends die Flotte muß in ihrer vermeintlichen Untätigkeit cntfd)wl-|| digt werden. Was kann England dafür, wenn bie|' Deutschen nicht wagen, anzugreifen!? Sie sollen nur kommen, England ist bereit; aber man darf nicht verlan- gen, daß der englische Löwe wieder in die deutsche Falle geht! Inzwischen beherrscht man das Meer und hun- gert Deutschland aus. Gefälscht in England. Dies Wort könnte würdig dem madc in Germany (gefertigt in Deutschland) als Errungenschaft englischer Lügen in diesem Kriege ge- prägt 'werden. Die Engländer haben cs geradezu zu einer Kunstfertigkeit im Lügen gebracht. Das sing schon vor dem Kriege an durch Kauf der Zeitungen in aller Welt. Diese' waren dann bei Ausbruch des Krieges willfährige Sklaven der Engländer, deren Kabel allein ja auch die Nachrichten brachten, die man mit Gier er- wartete. Das Blaue wurde vom Himmel herunter ge- logen, es war kein Blödsinn zu groß, daß er nicht ge- glaubt wurde. Die Engländer konnten sich alles er- lauben, und sie machten Gebrauch von ihrer Freiheit. Ging es nach ihnen, so war Deutschland schon in den ersten vierzehn Tagen vernichtet, der Kaiser hatte sich an der Spitze seiner zurückflutenden Heere das Leben genommen, eine deutsche Flotte gab es nicht mehr. Und heute, nach 26 Monaten, nachdem die Welt nachgerade erkannt hat, was an den Fälschungen und Lügenberich- ten dran war, entblödct sich der erste Minister Englands nicht, der Welt ei» neues Märchen aufzutischcn, wonach wir durch eine Sonder- ausgabe des „Lokal-Anzeigers" die russische Kriegserklärung hervorgerufen hätten. Es ist so kindisch, daß man bezweifeln möchte, ein reifer Mann könnte das gesagt haben. Aber in England glaubt man es und vielleicht sogar noch anderwärts, denn man will eben Deutschland ins Anrecht sehen. Deutschland soll den Krieg angcfangen haben, der Deutsche Kaiser hat ihn gewollt und vom Volk er- zwungen, damals bei der denkwürdigen Volksversammlung vor dem Berliner Schloß, als er hundert Sozialdemokraten vor den Augen der Menge erschieße» ließ! — Das sind englische Lügen, und es wäre unrecht, wollte man diese Fertigkeit nicht festhaltcn. Darum also heiße es in Zukunft: „Gefälscht in England!" Eine sehr bemerkenswerte Feststellung. Der Franzose Eduard Pcpin aus St. Pierre schreibt am 5. August 1914 an seinen Sohn Marcel wörtlich: „Seit 7 Ahr früh — und cs ist jetzt 11 Ahr — kommt Artillerie von der 15. Division durch mit den Rekruten, die den Brief an Dich anf die Post bringen sollen. Das wird alles auf dem Bahnhof St. Aubin nach dem Orte Angoulüme verladen. Cs sind unbedingt englische Soldaten ge- wesen. Durch eine gelegentliche Bemerkung, die wegen ihrer harmlosen Anabsichtlichkeit be- sonderen Wahrheitswert hat, wird hier die höchst bemerkenswerte Tatsache festgcstellt, daß schon Ende Juli 1914, vor jeder Kriegs- erklärung, englische Truppen in Frankreich gelandet'waren! Der „Daily Expreß" veröffentlicht eine Anterredung mit der englischen Aerztin Dr. Ella Scharlett Syngc, die ebenso wie Miß Hobhouse deutsche Gefangenenlager besichti- gen durfte und sich gleich befriedigt wie diese über alles äußerte, was sic dort sah. Zur Erklärung dieser entsetzlichen Lüge», die auf diesem Gebiete von den Engländern amtlich und nichtamtlich beständig verbreitet werden, sagte sie auf Grund ihrer eigenen mit dem Auswärtigen Amt gemachten Erfahrungen wörtlich: '„Kein Krieg kann ohne Lüge ge- führt werden. Würde die Wahrheit über Deutschland in England bekannt, so wäre hier ein sofortiger Ruf nach Frieden die Folge. Aber unsere Negierung will einfach nichts Gutes über Deutschland hören und jeder, der von dort zurückkchrt, weiß, daß der Weg, Belohnungen und Or- den zu gewinnen, der ist, Deutschland so schlimm al. möglich zu verlästern." Die „Berner Tagwacht" erhält von einem belgi- schen Genossen aus Brüssel ein Schreiben, in dem es heißt: Die berühmte deutsche Sozialpolitik und der deutsche Organisationsgeist hätten in Belgien, wo die Arbeitslosigkeit immer größeren Amfang' annahm, völlig versagt. Demgegenüber schreibt die „Kölnische Zeitung": Die Behauptung von einem völligen Ver- sagen der deutschen Sozialpolitik in Belgien steht >« schrokfem Widerspruch zu dem Arteil der zur Mitwir- kung an dieser Politik berufenen belgischen Verbände. Die Klage des belgischen Genossen ist die beste Rechr- sertigung für die jüngst unter dem Wehgeschrei der Verbandsbrüder zum Vesten der notleidenden Belgier durchgeführten Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit' Nach dem Grundsätze Beneficia non obtruduntur (Rechtswohltaten werde» nicht aufgenötigt) hatte dn deutsche Verwaltung eine Zeitlang die Verhältnisse fw entwickeln lassen. Es konnte aber nicht mehr so weite gehen, daß kräftige Arbeiter, die für ihr Land, für De gien, nützliche Ärbeit verrichten konnten, sich aul £ faule Haut legten und der ohnehin schon bis an , Grenze der Möglichkeit angespannten öffentlichen tätigfeit zur Last fielen. Diese Arbeiter werden h-? zwangsweise zur Arbeit angehalten. Soweit f>>r \ Arbeit in Belgien nicht zu beschaffen ist, werden d arbeitslosen Belgier nach Deutschland ausgesührt. P ist — im Sinne des Genossen der „Berner Tagwacht P zu bedauern, daß das nicht schon früher in größte Amsang hat geschehen können. Daß die deutsche waltung auf der einen Seite von den Engländern »> Franzosen als Barbaren verschrien wird, weil sie leidenden Arbeitslosen Arbeit verschafft, und daß w auf der anderen Seite von einem belgischen Genom« vorgeworfen wird, von der berühmten Sozialpolitik dem Organisationsgeist merke man nichts, dieser sprach ist der beste Beweis dafür, daß die deutsche PP waltung mit ihrem Vorgehen gegen die Arbeitslosigr« in Belgien auf dem rechten Wege ist. Das Abschieben der Arbeitslosen vollzieht sich ’’’ Belgien mit Anterstützung der Behörden der ZiviwP waltung ordnungsmäßig und unter verständnisvom Stellungnahme der Ocffentlichkcit, die die Maßnahme als gerechtfertigt und segensreich betrachtet. Als man von Freundschaft zwischen England »"? Frankreich kaum sprechen konnte — es war kurz »a t Faschoda — liefen in London allerlei recht gepsefstP Gassenwitze um. Besonders folgendes unübersehbar Wortspiel zwischen zwei Vertretern der beiden Döw erfreute sich außerordentlicher Beliebtheit: MTV. Der Sieg bei Skrobowa, der neben bedeu- tenden blutigen Opfern des Feindes diesem 49 Offizier und 3380 Manu gekostet hat, ist in unmittelbarer Nähe von Baranowitschi erfochten worden, auf dem schmale» Landstreiscn, der sich zwischen den Quellen des Ser- wetsch und der Schara hinzicht. Cs ist das dieselbe Gegend, die »ns von den Namen Gordischtscha »,1? Kraschin bekannt ist. Nr. 21. Deutsche Soldaten - Zeitung. 5 , Franzose: „Untre Is sublime et Is rickicule il nF a 4 un pas." Engländer: „Oui, Is ?as cke Calais/ Unsere Feldgrauen haben im Westen aber wohl ge- '^rnt, daß pas Schritt heißt, und wissen, daß man den Kanal zwischen England und Frankreich auch Pas de Palais heißt, »ach der Stadt Calais, die von den Eng- ländern in Besitz genommen ist. Der erste Sah heißt: »Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein Schritt." Uebrigcns möchten die Engländer den Schritt des Pas de Calais, also von England nach Frankreich, gern ein mr allemal getan haben und Calais nie wieder hcraus- geben, um den Kanal um so bcffer für Deutschland sperren zu können. Eine aus Mastricht gebrachte Nachricht, der zufolge anläßlick der zwangsweisen Anwerbung belgischer Ar- beiter ern blutiger Aufruhr am Brüsseler Nordbahnhos stattgefunden habe, bei dem zahlreiche Belgier und 30 Deutsche getötet oder schwer verwundet worden seien, ist von Anfang bis zu Ende frei erfunden. Aus Brüssel und überhaupt noch keine Arbeiter abgcschobeu worden. Rur Züge mit Abgeschobencn aus anderen Kreisen haben den Nordbahnhof durchfahren; es ereignete sich aus diesem Anlaß nicht die geringste Störung. Cs herrscht in Vrüffel wie in den anderen in Betracht kommenden Orten, in Belgien nach wie vor Ruhe und Ordnung. Was sodann die Behauptung anbelangt, in Antwerpen sei durch Maueranschlag bekannt gemacht worden, sämtliche Männer zwischen 17 und 30 Jahren sollten sich zur Abreise bereit halten, so ist sie in dieser Form ebenfalls unrichtig. Der Maueranschlag be- zweckt nur, die Gestellung der Arbeiter herbeizuführen, um feststellen zu können, wer Arbeit hat und wer unter die Sorte von Leuten fällt, die wegen Müßigganges zwangsweise zur Arbeit angehalten werden können. Oeftlicher Kriegsschauplatz. Nachstehender Drahtgruß ist in einer großen Ver- sammlung in Warschau unter dem Ruf: „Cs lebe Kaiser Wilhelm!" und unter nicht endendem Beifall ausgenom- men worden: „Großer Monarch! An diesem für das polnische Volk so frohen Tage, wo es erfährt, daß es srei sein und einen selbständigen Staat mit eigenem Kö- nige, eigenem Heer und eigener Regierung erhalten wwd, durchdringt die Brust eines jeden freiheitliebcndcn Polen das Gefühl der Dankbarkeit gegen diejenigen, die es mit ihrem Blut befreit haben und es zur Erneuerung eines selbständigen Lebens berufen. Die Siege Deines Unbesiegbaren Heeres haben zwei Städten die Freiheit gebracht, die den polnischen Herzen gleich teuer sind, nämlich Warschau und Wilna. Das heutige Acbercin- kommen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn in der polnischen Frage verleiht uns ein selbständiges staatliches Dasein, das höchste Gut, das ein Volk besitzt, ein Gut, das wir zu schätzen wissen, da wir die Bitterkeit der Knechtschaft gekostet haben, und zu dessen Verteidi- gung wir bereit sind, wenn uns die Möglichkeit gegeben wird, gegen unseren Erbfeind, den Moskowiter, mit aller Anstrengung unserer Kraft in den Kampf zu ziehen. Wir wissen, daß hinter all diesem Dein Wille steht, Erlauchtester, und daß die Krast Deines Geistes ein Faktor dieser geschichtlichen Tatsache ist. Daher senden wir Dir, Erlauchtester, den Ausdruck unserer Dankbar- keit und die Versicherung, daß das polnische Volk sei- nem Bundesgenossen die Treue zu wahren imstande sein wird." An Kaiser Franz Josef ist eine gleichlautende Kundgebung abgesandt worden. Rach dem Untergang des polnischen Reiches weis- sagte ein alter polnischer Bauer: „Wenn der Türken Rosse wieder aus dem Dnjestcr trinken, wird der Mos- kal untcrgehcn und Polen wieder neu aufstchcn." Tat- sächlich haben der Türken Rosse in diesem Kriege wieder aus dem Dnjcster getrunken, und Polen ist jetzt durch seine Erklärung zum Königreich neuerstandcn. Die deutsche „Warschauer Zeitung" schreibt: „Aus amtlicher Quelle erhalten wir folgende Angaben über die zukünftige polnische Armee: Die'Uniform läßt in glück- licher Weise die Erinnerung an die ruhmvollen polnischen Soldaten Napoleons I. und an die der heutigen pol- nischen Legionen wieder auslebcn. Die Bluse ist ähn- lich der der Soldaten der letzteren. Auf dem linken Oberarm befindet sich der polnische Adler in Metall in einem amarantroten Stern. Dieses Abzeichen befand sich aus den Lanzenfähuchen der polnischen Ulanen zur Zeit Napoleons I. Als Kopfbedeckung dient die Kon- federatka mit dem polnischen Adler im amarantroten Felde. Die Wickelgamaschen der polnischen Legion sind bcibehalten. Als Kopfbedeckung der Kavallerie dient außer der Konfcdcratka die Czapka der polnischen Ula- nen mit dem weißen Adler. — Die bisherige Legion wird als Grundstock der neu zu bildenden Armee dienen. Damit werden die von der Legion in zweijährigem ruhmvollen Kampfe erworbenen hervorragenden solda- tischen Eigenschaften der neuen Armee voll und ganz zugutekommen. Die Pariser Zensur verbot der Presse betreffs Po- lens jegliche Bekrittelung Rußlands, weshalb die ersten Erörterungen ganz farblos waren. Dann begannen Hcrvü und Clcmcnceau erbitterte Angriffe. Hcrvv sagte, der Schlag sei hart, müsse pariert werden. Rußland möge Polen in einem durch die Entente feierlich garan- tierten Manifest die Autonomie geben. Zugleich alle Polen in einer Nationalarmee vereinigt an die Ost- srvnt zu werfen, sei leeres Geschwätz Deutschlands. Cs könne sofort höchstens 300 000 Mann aus Polen auf- bringen. Die Russen ließen 40 Prozent der waffen- fähigen Männer im Alter von 21 bis 42 Jahren, 100 Prozent der 43- bis 50jährigen Mannschaften zurück, dazu kämen die Iahrcsklaffcn 1914 bis 1919 und etwa 100 000 polnische Rekruten aus Litauen, ferner die etwa 150 000 Mann starke, schon bestehende polnische Legion. Insgesamt ergebe das eine Zahl von 1 Million Strei- tern nebst einer halben Million, die hinter der Front Verwendung finden könne. Als einziges Gegenmittel hierzu nennt Clcmenccau die Verlängerung des eng- lischen Dienstalters, die zwangsweise Wehrpflicht in Australien und die gleichmäßige Verteilung aller Streit- krästc des Vicrverbandes auf den verschiedenen Fronten. Die Liga der Frcmdvölker 'Rußlands hat folgenden Ausrus an das polnische Volk gerichtet: Unser Hilfcrus im Mai an den Präsidenten der Vereinigten Staaten ist ungehört verklungen. Vergebens warten wir aus die Antwort. Aber von anderer Seite ist soeben bewiesen worden, daß unter den Weltmächten Menschlichkeit und Gerechtigkeit noch leben, daß der Grundsatz nationaler Freiheit'trotz Krieg und Elend auf Erden nicht ver- schwunden ist. — An Dir, polnisches Volk, hat sich zu- erst erwiesen, daß Treue gegen sich selbst, daß unentweg- tes Festhalten am nationalen Recht Früchte trägt. Un- erschlittert durch die Unterdrückung eines Jahrhunderts, hast Du Dich offen von Rußland losgesaqt. Du hast die besten Deiner Söhne zu Legionen vereinigt, um selbst für Deine Freiheit zu kämpfen. Ihr Blut ist nicht vergeblich geflossen, und vor Dir liegt die. Zukunft freier und edler nationaler Entwicklung. Nimm unsere Wünsche entgegen zu diesem Ereignis, welches den Bo- den bildet für das Gedeihen Deiner kommenden Ge- schlechter. In Deinem Staate soll Gerechtigkeit regie- ren, und wir vertrauen, daß Du nach den schweren Cr- fahrungen am eigenen Körper'Andcrsstämmige und An- dersgläubige achten und gleiches Recht allen geben wirst Sehe den mutigen Kampf gegen Deinen Unterdrücker fort, polnisches 'Volk, und erinnere Dich an den Ruf, der an den Präsidenten unserer Liga Michael Lempicki aus dem Kongreß der Nationalitäten in Lausanne gerichtet wurde: „Polen voran! Wir folgen nach!" Gesangenen-Mißbrauch. Die Zeiten, in denen man die Gefangenen kurzerhand in das Heer einstellte, sind vorbei. Die Engländer tun nun angesichts der Bildung eines eigenen Heeres so, als wenn wir — was ganz unserer Auffassung entspräche! — damit russische Unter- tanen und selbstredend — so folgcni sie — auch die na- türlich sreigelaffcnen polnischen Gefangenen des einst russischen Heeres bei uns cinstellten. Das ist aber doch ganz etwas anderes. Sie haben Griechen zur Heeres- solge gezwungen, wir schufen uns polnische Verbündete durch deren Befreiung vom russischen Joch und längst kämpften polnische Leaionen freiwillig an unserer Seite zur Befreiung ihres Landes. Aber Rußland hat tat- sächlich kricgsgcsangene Elsässer mit Hilfe Englands nach Frankreich überführt. Cs steht nur noch nicht fest, wie sie dort beschäftigt werden — einen Zweck mußte die Ucbcrführung doch haben! Der Zar hat sich zusammen mit seiner Gemahlin und seinen Kindern aus dem Hauptquartier nach Petersburg begeben, um für längere Zeit in Zarskoje Selo Wohnung zu nehmen. Die Rückkehr des Zaren ist darauf zurückzuführen, daß er ncrvenleidcnd gewor- den ist und sich in ärztliche Behandlung begeben muß. Die Ernährungsschwierigkeitcn sind in den Län- dern unserer Feinde nicht etwa geringer als bei uns und wir können annehme», daß man dort weit mehr dar- unter leidet mangels einer kräftigen Organisation. Jetzt bewährt sich ein geordnetes Staatswesen so recht und „Ordnung ist das halbe Leben", heißt es ja wohl mit Recht. In Rußland halten die Landwirte das Getreide zurück und treiben die Preise in die Höhe. Da, wo man über das Getreide oder andere Erzeugnisse der Landwirtschaft verfügt, fehlt es an Besörderungs- gelegenheitcn und sie verfaulen am Wege. Äehnlich ist cs in Frankreich, in dessen Häfen sich die Lebensmittel stauen, da sie wegen der ungeheuren Frachtkosten bei dem Mangel an Wagen nicht weitcrbefördert werden können. Man steht in den französischen Städten noch länger um die Lebensmittel vor den Türen der Händ- ler,'als in unseren Großstädten, wo doch nun die Or- ganisation schon Wandel geschossen hat! In England sind die Preise höher als bei uns. Cs leiden aber auch die Neutralen mit, und so scheint cs, daß die Friedensstimmung der Welt sich schliehlnb doch zu einer Magensraae aüswachsen wird. Auch da heißt es für uns: „Durchhalten und siegen!" Der „Rjetsch", der kürzlich wegen seiner bekannten Friedcnserörterungcn von der russischen Zensur ver- boten worden war, veröffentlicht die aussehenerregende Meldung, daß bereits aus der nächsten Pariser Konfe- renz des Vierverbandes die Friedensbcdingungcn be- sprochen werden sollen. Das Blatt behauptet sogar, daß nach Beendigung der Konferenzen die Friedens- bcdingungcn des Vicrverbandes öffentlich bekannt- gegeben werden sollen. Vom russischen Volk sehen sich nun selbst die Eng- länder gezwungen. Trübes zu berichten. Wie die „Times" erzählt, machen wilde Gerüchte über Aufstände in den verschiedensten Städten, Zusaminenrottungen in Petersburg, Einsturz einer Fabrik in Petersburg, wo- bei Hunderte von Arbeitern getötet worden seien, über Aufruhr in Moskau usw. die Runde. Die Berichte werden namentlich in den Fabriken verteilt, mit dem deutlichen Zweck, wie das Blatt sagt, Aufruhr hervor- zurufen. Die Agenten scheinen bereits einen großen Anhang gesunden zu haben, denn die Arbeitcrgruppe des Zentralkomitees für Kriegsindustrie hat cs fiir nötig gehalten, eine Erklärung an die Arbeiterschaft zu erlassen, worin gesagt wird, daß die Gerüchte unwahr seien. Gerade bei den gespannten Zuständen, welche durch die zunehmende Lebensmittelkrise hervorgerusen sind, heißt cs weiter, hält cs die Arbeiterpartei für ihre Pflicht, ihre Kameraden zu warne», weil eine große Gefahr entstehen würde, wenn diesen Gerüchten zuviel Glauben bciaemcssen würde. Dies würde leicht Anlaß dazu geben können, einen Feuerbrand zwischen die leicht 6 Deutsche Soldaten - Zeitring. Nr. 21. , v-.-x-a.54. pr i.ru cndzündbarcn Volksmaffen zu werfen, welche durch den jetzigen Zustand sehr erregt nnd desorganisiert sind. Der Ausruf warnt deshalb die Leute dringend vor An- vorsichtigkeitcn. Alle Hossnungcn aus Rußland! Wenn nur Ruß- land durchhült; das ist die Sorge Englands, lieber Frankreich hält es seine Faust, das arme Land m u ß kämpfen bis zum letzten Mann! Doch wehe, wenn Rußland der Atem ausgchen sollte! Wie ist England bemüht gewesen, cs mit' amerikanischer und japanischer Munition und allem nur möglichen Hceresbedars zu versorgen; freiwillig schoß cs die Gelder vor und kargte'nicht mit der Bestechung, um de» Russen in Ru- mänien noch eine Unterstützung Zuwachsen zu lassen. Dafür verlangte es den Masseneinsah des an Men- schen ja so reichen Rußlands. Alles war vergebens! Rumänien, das den Russen eine Hilfe sein sollte, schreit selbst um Hilfe, und schon stoppt tatsächlich der russische Maffcnsturm — noch früher, als die gemeinsamen An- griffe der Engländer und Franzosen.' Die Saloniki- offensive kommt überhaupt nicht in Gang, die Darda- nellen bleiben geschloffen, dafür ist die Verbindung der Mittelmächte nach Konstantinopel ungestört, und oben- drein sielen die Getreide- und Petroleumvorräte Ru- mäniens, auf die man Beschlag gelegt hatte, schon jetzt zum großen Teil in die Hände der Sieger. Als solche fängt man nun wohl an, die Mittelmächte anzusehcn. Und deshalb wird auch die Sprache jenseits des Kanals schon eine andere, bescheidenere. Man fürchtet sogar, Deutschland könne sich mit Rußland einigen. Selbst Polen, dem ja auch Rußland die Selbständigkeit geben wollte !? — wenn, dann doch nur im Falle des Sie- ges! — brauchte kein Hindernis zu sein. Man baut zurück in England im Haßgefühl usw., um nicht Deutschland Rußland zuzutreiben. Wir hören das gern, lassen uns aber nicht verlocken und auch nicht Rußland zutreiben, von England gewiß nicht. Wir rechnen mit Rußland ab über Rumänien, und wer dann an die Reihe kommt, das wird sich finden. In- zwischen mag sich England weiter sorgen um Rußland und — um seine Lebensmittelzusuhr; der A-Schrcckcn ist ihm in die Glieder gefahren! Seekrieg. Helgoland. England hat jetzt wohl eingesehen, daß es mit der Abtretung der Insel Helgoland an Deutschland eine Dummheit begangen hat, wie selten eine in der Weltgeschichte. Cs' hatte sich doch vorge- nommen, die deutsche Flotte so schnell bei Ausbruch des Krieges zu vernichten! And nun denke man sich aus, was wirklich wohl geschehen wäre, wenn England im Besitz von Helgoland war. Der Aebcrfall der japa- nischen Flotte aus den russischen Hasen Port Arthur war ein anreizendcs Beispiel, und auch die Engländer würden sich wohl nicht gescheut haben, vor der Kriegs- erklärung, oder doch mit dieser, unsere Küstenplühe zu überfallen, wenn sie es von einem so gut gelegenen Punkte wie Helgoland aus hätten unternehmen können. And warum gab uns denn England die Insel heraus, die es erst 1814 im Kieler Frieden von Däne- Kios ^ Cigaretten Kurprinz i'Afh jl, Jubiläum 4 Fürsten 5 Welt Macht 6 mark ertrotzt hatte? Dasiir kann den Engländern nur ihr Hochmut als Entschuldigung dienen. Sie glaubten, das Geschäft gegen Austausch des Witulandes getrost machen zu können, denn damals hatte ja Deutschland noch keine starke Flotte und in England ahnte man noch nicht, was unser Kaiser aus ihr machen würde. Cs ist das besondere Verdienst unseres Kaisers, Hel- goland an Deutschland gebracht zu haben, wie auch der Ausbau der Flotte sein eigenstes Werk war. In Hel- goland aber schuf er ihr die Sicherheit, deren sie noch andauernd in diesem Kriege genießt. England hatte vorher den Wert dieses Bollwerkes in der 'Nordsee nicht erkannt; man ließ die Befesti- gungen verfallen und schützte nicht einmal die Insel gegen die Brandung. So war die Insel derart in Mißachtung gekommen, daß es natürlich auch in Deutschland genug Leute gab, die meinten, sie sei viel zu teuer erkauft. 'Was mögen die Zweifler heute wohl sagen? Die kleine Insel hat nicht nur den Kaufpreis glänzend gerechtfertigt, sondern auch die Kosten für den Ausbau ihrer Befestigungen und für ihre Erhal- tung im Kampf mit dem Meere. Heute sind die Eng- länder die Reingefallenen, sie, die meinten, Deutschland im Sansibarvcrtrage 1890 angcschmicrt zu haben mit dem einsamen Felsen im Meere, der in absehbarer Zeit von der Brandung hinwegespült sein würde. Auf 501 550 Tonnen ist mit der vor kurzem erfolg- ten Vernichtung eines Kleinen Kreuzers an der West- küste von Irland der Verlust der englischen Kriegs- flotte gestiegen, wobei die Einbuße an Torpedobooten, Zerstörern,' A-Booten und Kanonenbooten nicht mit- gerechnet ist. Auf die Tätigkeit der deutschen Flotte entfallen 39 Kriegsschiffe mit 443 000 Tonnen; der Rest entfällt auf die Flotten unserer Verbündeten und die Verluste durch Kriegsunfülle. Außerdem verloren die Engländer 50 Torpedoboote von 41 500 Tonnengehalt und 26 A-Boote. Daß die Verluste der englischen Kriegsflotte nicht unbedeutend gewesen sind, geht aus folgendem Vergleich hervor: Der Tonnengehatt der französischen Linienschiffe und Kreuzer betrug bei Be- ginn des Krieges 497 450 Tonnen, während die ge- samte italienische Flotte nur 335 700 Tonnen an Kriegssahrzeugen aufweiscn konnte. Mit der Gesamt- tonnage der einzelnen Kriegsschiffartcn verglichen, ver- lor die britische Flotte 14 v. H. der Linienschiffe, 30 v. H. der Panzerkreuzer und 14 v. H. der geschützten Kreuzer. Die entscheidende Seeschlacht zwischen England und Deutschland muß noch ausgesochten werden, schreibt Admiral a. D. I. Moresby an den „Manchester Guar- dian". Die Deutschen wissen, daß. ihre einzige Hoff- nung darin liegt, die Schlacht zu gewinnen.' Müssen wir uns noch einmal der fürchterlichen Gefahr, aus der wir durch Gottes Vorsehung gerettet worden sind, unterziehen? Verlangt das Ansehen unserer Flotte noch einen weiteren Beweis? Ich denke, nein! Ich meine mit Admiral Sir Vowden Smith und vielen an- deren hervorragenden Seeoffizieren, daß unter allen Amständen die nächste Seeschlacht, von der das Schick- sal Englands und der Welt abhängen wird, an unserer eigenen Küste stattfinden muß. Der Feind soll uns aufsuchen. Anterdessen halten wir unbestritten die Herrschaft zur See. Ein Zusammenstoß der Dampfer „Connemara" und „Retriever" ereignete sich gerade außerhalb Carling- ford Var in Sicht des Hafeirs Greenore. Cs herrschte fchwerer Seegang. Die Ladung des Kohlendampfers „Retriever" war in der bewegten See triftig gewor- den, so daß das Schiss teilweise unlenkbar' wurde, gegen die „Connemara" auffuhr und diese binnen zwei Minuten zum Sinken brachte. Der „Retriever" hielt sich noch 15 Minuten über Wasser. Man versuchte Boote auszusctzen, aber die Wellen schlugen über die Schiffe hin und vereitelten den Versuch. Nur einem Matrosen des „Retriever" gelang es, die Küste z» er- reichen. Cs wurden zahlreiche Leichen von Männer», Frauen und Kindern angcspttlt. Der Strand ist not Wrackholz und Leichen von Schafen und Rindern be- deckt. Finnische Blätter bringen offensichtlich abgc- schwächte Berichte über Husarenstückchen deutscher A- Boote. So ist ein deutsches A-Boot in den ersten Abendstunden in den stark befestigten Hasen von Hel- singfors eingedrungen, geschickt die Minensperre über- windend, und hat hier im Angesichte der Hasenbehör- den zwei Segler und einen Dampfer versenkt. Die Behörden waren derart überrascht, daß sic flohen. Ob- wohl sich in Helsingfors Geschütz- und Fußvolk gegen- wärtig aushält, und der Hasen selbst durch Vcrteidi- gungswerke geschützt ist, daß das A-Boot in aller Ruhe die löschenden Fahrzeuge vor dem Hasen versenkt. An- beschädigt entkam das A-Boot aus demselben Wege, den es gekommen. Cs ist dies der zweite Fall, daß ein deutsches A-Voot gewaltsam in den Hafen t on Hel- singsors eindringt. Als es in der Stadt bekannt wurde, daß ein A-Voot sich bis an den Hafen gctvagt hatte, entstand ein Entsetzen, dem zuerst die Beamten nachgaben. Cs ist um so verwunderlicher, daß das A- Bov't unangcgriffen tvieder aus dem Hasen fahren konnte, da in der Nähe der neuen Festung Swcaborg eine Anzahl russischer Kriegsschiffe sich befanden. In der Nacht vom 10. zum II. November stießen deutsche Torpedoboots-Strcitkrüfte auf einer Crkun- dungssahrt in den finnischen Meerbusen bis Baltisch- Port vor und beschossen die Hafenanlagcn dieses russi- schen Stützpunktes wirksam ans geringe Entfernung. Am 20. Oktober brach aus dem russischen Linien- schifs „Imperatriha Maria" ein Brand aus, der eine Explosion verursachte. Der Brand brach in den Oel- behältern aus uitd ergriff trotz aufopfernder Arbeit der Offiziere und Mannschaften die Geschoßkammern. Das Schiff sank. Vier Offiziere und 145 Mann sind er- trunken. Außerdem starben 64 Mann an Brandwun- den. Das Schiff liegt in untiefem Wasser auf der Reede von Sebastopol. Man hosst, es heben zu können. Die Ladung des im nördlichen Eismeer von einem unserer A-Voote versenkten rumänischen Dampfers „Vistritza" von 3688 Vr.-R.-T. war für das rumänische Heer bestimmt. Antcr ihr befanden sich u. a. 125 500 Stück 7,5-Zcntimetcr-Granaten mit Zündern, 42 000 Stück 7,5-Zcntimeter-Kartuschcn, 14 001 000 Kartuschen für Mitrailleuscn, 200 000 Stück 3,^Zentimeter-Grana- ten, 300 Stahlbomben mit Zündern und Ladung, 3600 Stück 12-Zentimeter-Granaten und ebenso viele Kar- tuschen, 1 576 000 Patronen für Maschinengewehre, 5000 Zündschnuren, 60 000 Stahlhelme, 10 000 Gewehre, 100 Maschinengewehre (System Hotchkiß), 20 Stück 5,8- Zentimeter-Mörser, 360 Packsattel für Maschinen- gewehre und Munition, 28 Autos, 38 Tourenautos, Lastautos, 5 Krankenautos, 7 Sanitätswagen mit voll- ständiger ärztlicher Ausrüstung, 2 Flugzcugschuppen- 5 Luitballons mit Zubehör, 883 Tonnen ätahl in Dar- ren, 29 Tonnen Nickel, 23 Tonnen Schwefel, 8,5 Tonnen Blei, 62 Tonnen Maschinen und Dynamos. Der Wert der Lat ung wird aus 23 Millioe.n Mark, o-r Wei- bes neuen Schisses aus etwa 2,5 Millionen Mark ge- schätzt, so daß unseren Feinden mit der Versenkung des Schices insgesamt ein Geldschaden von mindestens 25. Millionen Mark entstanden ist. In der Nacht vom 12. auf den 13. belegten öfter- reichisch-ungarische Seeflugzeuge die Werkanlagen von Ponte Lagoscuro und die Bahnanlagen von Ravenna mit Bomben. Die Wirkung war verheerend. In erstc- rem Orte wurden Volltreffer in zwei Zuckerraffincrien, bei der Schwefelraffinerie, im Elektrizitätswerk und am der Cisenbahnbrücke erzielt und mehrere Brände beob- achtet. In Ravenna wurde das Bahnhofsgebäude voll getroffen. Die Flugzeuge sind unversehrt eingcrückt. Eines unserer Antcrsecboote hat am 5. November, 80 Seemeilen westlich von Malta, einen feindliche» Transportdampfcr von etwa 12 000 Tonnen, der vo» Zerstörern und Fischdanrpfcrn geleitet war, durch Tor- pedoschuß versenkt. Der amerikanische Dampfer „Columbian" (8580 Tonnen) wurde durch ein deutsches A-Voot unweit von Corunna versenkt. Die Ladung bestand aus Kupfer, Stahl und Fett, bestimmt für Genua. Die Bemannung ist wohlbehalten. Sie erzählt, daß das Schiff am 6. November bei Cap Finisterre angchalten worden ser. Da jedoch die Ausschiffung in die Rettungsboote wegen Sturmes gefährlich war, wartete das Antcrseeboot volle zwei Stunden, bis sie gefahrlos bewerkstelligt werden konnte. „A-Deutschland" hatte die Heimreise angetret stieß aber bei der Ausfahrt, als sie einem Motors ,, das sie rammen wollte, auswich, mit ihrem Schlepp. zusammen. Sie ist leicht beschädigt und wird in 51 wieder ausfahren. Nr. 21. Deutsche Soldaten - Zeitung. 7 Der italienische Krieg Linienschisfsleutnant Gustav Klasing, einer der cr- lolgreichsten österreichisch-ungarischen Flicgeroffizicre, sand den Heldentod. Cr hatte am 8. Juni 1915 das italienische Lnftschiff „Citta di Ferrara" vom Marine- llugzeug „L. 48" aus in Brand geschossen und ver- nichtet. Das Ergebnis des letzten, sorgfältig vorbereiteten Ansturmes am Isonzo, von dem man in ganz Italien die Eroberung von Triest als unmittelbare Folge er- wartete, wirkte geradezu niederschmetternd. Cs betei- ligten sich daran Truppenteile nahezu aller italienischen Standorte und ganz besonders die Kerntruppen des italienischen Heeres. Schon daraus geht unzweideutig hervor, daß Cadorna mit der neunten Isonzoschlacht die entscheidende Wendung unter allen Amständen herbei- «ren beabsichtigte, welche, wie die. schweizerischen ngcn übereinstimmend betonen, durch den eisernen österreichischen Widerstand vereitelt wurde. Bei San Nemo wurde durch Aeberschwemmung fast die gesamte Zitronen- und Apfelsinenernte zerstört. Der Schaden an Gebäuden, Brücken und Ackerland wird aus 2 Millionen geschäht. Auch der Arno und viele seiner Nebenflüsse sind ans den Äsern getreten und haben ungeheure Verwüstungen angerichtet.' Viel Vieh ist ertrunken. In Vcnezien sind 'die Nebenflüsse des Po aus den Äsern getreten. In Venedig stand der Marknsplah unter Maffer. Bel den Nwsllms. Das türkische Kriegsministerium sandte an das sächsische Kriegsministerium einen prachtvollen Kranz für Immclmann. Die Blätter bestehen ans vergoldeter Bronze. Aeber den Kranz erstrecken sich zwei einein- halb Meter grosse Flügel als Flicgersinnbild aus Sil- ber. In der Mitte ist der türkische Halbmond. Die große vergoldete Vronzeschrist trägt die Widmung und ein vergoldetes Medaillon mit dem kaiserlich türkischen Namen. Die Familie Immelmann will den Kranz dem sächsischen Armcc-Musenm überweisen. „Tanin" veröffentlicht eine Erklärung des Kriegs- ministers Cnver Pascha über die Ausdehnung des aktiven Militärdienstes auf jene Leute, die eine Los- kaustaxe bezahlt haben. Cnver Pascha erklärt: Cs ist einer der größten Vorteile, die die Türkei ans dem gegenwärtigen Kriege zieht, daß die Nation sich an militärischen Geist gewöhnt hat. Vis jetzt glaubten die gebildeten oder reichen Leute das Recht ans eine Be- freiung erworben zu haben. Dank dem Kriege haben sich die meisten Vorstellungen dieser Art binnen kurzer Zeit geändert. Die jungen Männer, die in die Armee Antreten, gewöhnen sich an das militärische Leben, machen sich mit der Heiligkeit der Pflichterfüllung ver- trant und tauchen in der Allgemeinheit unter.' Der Minister erörtert sodann des längeren die Wichtigkeit der Militärpflicht und hebt hervor, daß die Zusammen- fassung und Vorbereitung der Jugend die Lücken aus- süllen, die die häusliche und die Schulerzichung im Charakter gelassen haben, und jeden Jüngling dafür empfänglich, machen, mit Freuden zu den Fahnen zu eilen. Schließlich erklärt der Minister, daß die Negie- rung die geeigneten Maßnahmen ergreifen werde, da- mit die Durchführung des neuen Gesetzes keine wirt- schastliche Krisis hcrbeiführe, und hinreichende Frist ge- wahren werde, damit die zu den Waffen Gerufenen ihre Angelegenheiten erledigen können. ' Eine zeitgemäße Erinnerung aus der Geschichte ves Orients finden wir in der „Vvssischen Zeitung". Sie nimmt Bezug aus eine Druckschrift von Heinrich Wcndt über „Schlesien und der Orient", die nachweist, daß die Verkehrslinie von der Nordsee durch die Mark Brandenburg und Schlesien nach dem Orient schon in vorgeschichtlicher Zeit bestanden und ihre praktische Wichtigkeit namentlich im Mittelalter gehabt und bis in die Neuzeit behalten hat. Sie führte bereits vor zweieinhalb Jahrhunderten zu dem Plane eines Oder- Donan-Kanals. Das Merkwürdigste bei der Geschickte ist aber folgendes: Während jetzt die um den Begriff „Mitteleuropa" sich gliedernden Bestrebungen zum großen Teil den Zweck verfolgen, Deutschlands Handel von der großbritannischen Seetyrannei unabhängig zu machen, war cs vor 200 Jahren England, das sich durch die Herstellung eines Donau-Oder-Kanals einen Vinnenwafferweg nach dem Orient gegen eine Störung seines Mittclmccrhandels durch seinen jetzigen Bundes- genossen Frankreich sichern wollte. Diese Crinnerun- gen enthalten nicht nur eine glänzende Ironie der Weltgeschichte, sondern auch eine Gewähr für die durch viele Jahrhunderte erprobte, jetzt wieder in ihrer vollen Bedeutung neu erkannte Zweckmäßigkeit dieses uralten west-östlichen Handclswcges. Mut dem Balkan. Vom rumänischen Kriegsschauplätze kommt die Trauerkunde, daß Prinz Heinrich von Bayern, Major und zur Zeit Kommandeur des Infanterie-Lcib-Regi- ments, bei einem Crkundungsritt schwer verwundet und kurz darauf gestorben ist. Prinz Heinrich war als das einzige Kind des vor Jahren verstorbenen Prinzen Arnulf, jüngsten Sohnes des Prinzregentcn Luitpold und Bruders des Königs Ludwig, am 24. Juni 1884 geboren, stand also im 33. Lebensjahre. Wie sein Vater mit Leib und Seele Soldat, war er als Ritt- meister und Cskadronchcf des 1. Schweren Reiterregi- ments ins Feld gezogen und bereits in den ersten Mo- naten bei einem Reitcrgesecht in Lothringen mehrfach verwundet worden. Später wurde er als Major zum Insanterie-Leibrcgimcnt versetzt, das er jetzt in Rn- mänien führte. Seine Antergebenen verehrten ihn als einen ebenso tapferen, wie vorsorglichen und freund- lichen Vorgesetzten und Kameraden. Der bulgarische Ackcrbauminister hat erklärt, daß infolge der Eroberung der Dobrudscha dem Lande große Mengen Nahrungsmittel Angeführt worden seien, denn die ganze diesjährige Ernte wird Angebracht wer- den. Bulgarien ist auch' für die Zukunft ausgiebig mit Nahrung für Volk und Armee versehen, die Winter- saat ist mit gutem Erfolg bestellt. (Schweiz. Tel.-Inf.) Die in Kronstadt erscheinende rumänische Zeitung „Gazcta Transsylvanici" schreibt über die rumänische Kriegspolitik und das rumänische Heer: Diese Elenden haben sich sechs Wochen lang in niederträchtigster Weife aufgcführt, so daß wir uns schämen, weil sie, die sich als Rumänen bezeichnen, sich einmal uns näherten. Wir zerreißen jtdes Band, das diese Elenden mit uns siebenbürgischcn Rumänen anknüpscn wollten. Ver- flucht' sei die Stunde, in der sie den Boden unserer Ahnen betraten, verflucht seien Pe selbst in Ewigkeit, verflucht seien die Hyänen des Weltkrieges. Immer mehr dringt in die Oefsentlichkcit, welch furchtbare Wirkung die Zeppelin- und Flugzeugangrisse gegen Bukarest gehabt hgbcn. So berichtet ein süd- slawisches Blatt, das insgesamt sieben Munitionsfabri- ken zerstört wurden, die zum Teil erst während des Krieges als solche in Betrieb gesetzt worden waren. Die Welle der rumänischen Flüchtlinge hat bereits Moskau erreicht. Die russischen Behörden treffen Vorbereitungen, um die Arbeitskräfte der ankommen- den Rumänen nutzbringend zu verwenden. Der französische Kricgsminister General Rogues hofft mit seiner Reise nach Saloniki einen umfassenden Arbeitsplan zu erledigen. General Roaues will zu- nächst den voin Vierverband so schmerzlich vermißten Hauptansturm in Gang bringen und die in dieser und anderer Hinsicht zwischen den hohen Komumndostellcn herrschenden Gegensätze innerhalb des Verbandsheeres ausgleichen. Weiterhin beabsichtigt der französische Kriegsminister, zwischen den Anhängern des Königs und den Venizelisten zu vermitteln. Das Narrenspicl in Saloniki. Nachdem Rußland sich schon von dem empörenden Verhalten der Ver- bandsmächte gegen den König von Griechenland abge- wandt hat, wist man nun auch seitens Englands den Beauftragten, Frankreich, samt seinem Werkzeug Veni- zelos, im Stich lassen. England trat schon mit seiner Verleumdung, Frankreich sei allein schuld au den Miß- griffcn in Griechenland, den Rückzug an. Jetzt will man die Venizelos-Regierung nicht anerkennen und stempelt damit deren Anhänger, die man doch selbst auf dem Gewissen hat, zu Vciterlandsvcrrätern. Daß solche Zu- stände nicht eben fördernd ans die von Saloniki aus- gehen sollende! Kriegshandlung einwirken, kann man sich denken — der Erfolg ist auch danach und gibt Grund genug zu der Klage über Mangel an Einheit in der Front. Das wird ja nun anders werden dank dem großen allgemeinen Kriegsrat in Paris; wenn nicht ein Hindcnburg oder Mackensen wieder die Kreise stört, die haben beide ein so zuvorkommendes Wesen! Aus den Kolonien. Die Verleihung des höchsten Verdienstordens an den unermüdlichen Verteidiger des letzten Stückes unse- res überseeischen Besitzes in Ostafrika, Oberst v. Let- tow-Vorbeck, richtet unsere berechtigterweise in Europa gefesselte Aufmerksamkeit einmal wieder auf das stille Heldentum der Kämpfer da draußen. Wir sehen mit Genugtuung, daß sie an maßgebender Stelle nicht ver- gessen' werden. Cs sind zwei Jahre verflossen, seit Oberst v. Lettow-Vorbeck in der dreitägigen Schlacht bei Tanga am 3. bis 5. November 1914 den ersten der von England unternommenen Versuche größeren Maß- stabes, in Deutsch-Ostafrika einzudringen, abschlug und dabei die Hälfte des von englischen Kriegsschiffen unter- stützten, seinen Kräften mehr als vierfach überlegenen feindlichen Expeditionskorps vernichtete. Seither hat der Sieger von Tanga in ununterbrochenem, an Kräf- ten so ungleichem Ringen die Verteidigung Deutsch- Ostafrikas geführt, gestützt auf die hingebende und opferfreudige Mitarbeit aller Deutschen und der treuen Eingeborenen im Schutzgebiet. Landesverteidigung und Kriegsbereitschaft müssen in Dcutsch-Ostafrika in geradezu mustergültiger Weise zusammcngearbeitet haben. Cs ist' Oberst v. Lettow gelungen, die Schuh- truppe bis heute schlagfühig, sowie ihren Mut und ihre Kampfcsfreudigkcit ungebrochen durch feindliche Acbermacht und die lange Dauer eines Tropenkrieges ans der alten Höhe zu erhalten, wenn er auch schließlich nicht verhindern konnte, daß die feindlichen Massen von allen Seiten über die mehrere tausend Kilometer lan- gen Grenzen ins Land eindrangen. Cs ist dem Kom- mandeur gelungen, unter Durchbrechung der von den Engländern so mühsam errichteten Sperrlinie vom Ryassasce über Iringa zur Tanganjikabahn seine Macht wieder zu vereinigen und zu neuem Widerstand gegen die Smutssche Angrifssarmee bereitzustellcn. Ein Mannesmann gefallen. Von den Gebrüdern Mannesmann, bekannte Großindustrielle, die in der Marvkkokrisis wegen ihres Besitzes und Einflusses in Nordasrika viel von sich reden machten, Otto Mannes- mann, ist in Verteidigung afrikanischen Bodens ans dem dortigen Kriegsschauplätze gefasten. Bel den Neutralen. In Spanien nimmt die Stimmung gegen England merklich zu. Die Ausfuhrverbote Amerikas für Ge- treide werden in Spanien aus englischen Einfluß zu- rttckgcsührt, und damit wird auch hehauptet, daß Eng- land Spanien aushungern, sowie zwingen null, eine be- stimmte Stellung in der Tauchbogtfrage einzunehmen. England auch in der Schweiz entlarvt. Bei Rhein- seldcn wurde aus dem Schweizer Rheinufer ein Segel- tuchboot mit 20 Bomben gesnndAi, bestiinmt, das dor- tige Kraftwerk zu zerstören. Die „Straßburger Post" hatte behauptet, daß die Bomben englisches Fabrikat waren. Dazu schreiben die „Neuen Zürcher Nachrich- ten": Im Rheinfelder Fall liegt die gravierendste aller bisherigen Rentralitätsverlehungen der Schweiz vor, die zweite wirklich gravierende. ... In Rheinfclden sollte der Schweizer Boden zu einem schweren Attentat an seiner deutschen Grenze mißbraucht werden. And dieses Attentat konnte nur von einer leitenden Kriegs- stclle der Entente angeordnct und in der Schweiz vor- bereitet worden sein. Da es um englische Bomben sich handeln soll, braucht man nicht erst zu fragen, von welcher. Wäre das Attentat geglückt und die Krast- werke in Deutsch-Rheinfelden zerstört worden, Hütte uns dies in die schwersten Verwicklungen mit Deutsch- land bringen müssen, weil das Attentat eben aus unse- 8 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 21. rem Boden vorbereitet und von ihm aus lanciert wer- den konnte. Zugleich bedrohten die Art und Weise, wie es inszeniert werden sollte und zum Teil schou wurde, auch die Sicherheit eigener Anlagen auf dem Schweizer Äser, und zwar in bedenklicher Weise. Wie gesagt, es liegt damit eine äußerst schwere Ncutralitätsverlehung vor, nicht mehr begangen von sich irrenden subalternen Militärs, oder von diesen und jenen bezahlten Indi- viduen und Agenten, sondern planiert, vorbereitet und ausgerüstet von einer Kriegsleitung der Entente. Ob es sich aber um diese letztere handelt oder nicht, quali- fiziert sich die Rheiufelder Affäre als ein gewissenloses Spiel mit den wichtigsten Lebensintereffen der Schweiz, mit ihrer ganzen politischen Stellung von offiziellen Seiten eines anderen Staates, heiße er, wie er wolle. Vom Gelingen oder Nichtgelingen des Anschlages hinge es ab. daß Deutschland einen Rechtsvorwand zu einer bewaffneten Intervention in der Schweiz erhalten hätte. Cs dürfte nun bald genug sein! Bestätigt sich die Meldung der „Straßburger Post", so wird der schweizerische Bundesrat eine sehr ernste Sprache in London zu führen haben und ohne Zweifel auch füh- ren. Cs muß England genügen, unser Land seit Kriegsausbruch mit Handels- und anderen Spionen aller seiner verbündeten Nationen überschwemmt und zu einem Propagandaherde für seine Zwecke mißbraucht zu haben, wofür neuestens angeblich noch vermehrte Vorbereitungen getroffen werden sollen. Was ist es denn mit einer gewissen, neu gemieteten Villa in Bern, notabene nicht für englische Invaliden gemietet? Aber von einem soll England seine Hand weg haben, näm- lich den Schweizer Boden zu direkten kriegerischen Handlungen gegen seine Gegner zu mißbrauchen. Das machte die Sache yochernst und stellte den Schweizer Barometer auf — Sturm. Kriegsfürforge kund Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons Goldschmidt. Das Heimatvee«-. Schon bald nach Beginn des Krieges tauchte der Gedanke auf, die in der Heimat gebliebenen Arbeitskräfte für die Verteidigung des Vaterlandes zu mobilisieren. Nunmehr wird dieser Gedanke ver- wirklicht. Im Augenblick der Niederschrift dieser Ausführungen liegen allerdings nur die Umrisse der Organisation vor, Aber auch daraus läßt sich schon erkennen, daß es-sich um die Durchführung eines neuartigen großartigen Planes handelt. Niemals Diese Welhnachtö- und Neujahrskarte »trd abgrgrvc» z»»> Preise von Mk. 3,-. für 10» Stüct, Mk. 5,50 fiir 20 etücf, Mk. 13,- für 500 Stück, Mk. 25,- für 1000 Stück vom Verlag der „Deutschen Goldatcn-Zeitung" Berlin SW. zuvor ist in der Kriegs- und Friedensgeschichte t Völker in einem solchen Ausmaße die Arbeit •; das Vaterland in Anspruch genommen Word. Wohl gibt es Beispiele starker Anspannung! schwerer Zeit. Ich erinnere nur an die Riese leistung des alten Roms, als Hannibal vor sein.. Toren drohte. Aber das -waren doch Kleinigkeiten gegenüber der Maßregel, die jetzt ergriffen wer den soll. Unter der Leitung des Generalleutnant i Groener wird die Mobilisierung der bürgerlichen Arbeit durchgeführt werden. Zu diesem Zwecke ist ein Kriegsamt gebildet worden, an dessen Spitze Generalleutnant Groener steht. Jeder Soldat kennt diesen Mann als den vorzüglichen Organisator des Feldeisenbahnwesens, das besonders in der ersten Kriegszeit solch vorzügliche Arbeit getan hat. Man rühmt an ihm den klaren Blick, die geistes- gegenwärtige Energie und die gedankliche Schöpfer- kraft. Wir dürfen also sicher sein, daß das Riesen- werk den besten Händen anvertraut worden ist. Die Organisation ist so gedacht, daß wie in einem großen Geschäftsunternehmen die Mobili- sierungstätigkeit sich von oben nach unten staffelt, daß die technische und die wirtschaftliche Leitung nebeneinander arbeiten und zwar nach kaufmänni- schen Grundsätzen, d. h. nach der größten Zweck- mäßigkeit und Ausnuhbarkeit des Vorhandenen. Wer immer dem Vaterlande dienstbar gemacht wer- den kann, dessen Kraft soll für das augenblicklich wichtigste Ziel, die Verteidigung Deutschlands, ver- wertet werden. Je länger der Krieg dauerte, umso mehr stellte es sich heraus, wie unlöslich der Zusam- mcnhang zwischen Heimatsarbeit und Kriegführung ist. Dieser Zusammenhang wird nun noch mehr ge- festigt als bisher. Cs wird ein Ausgleich der Ar- beitskräfte hergestellt, eine Verteilung dieser Kräfte nach den Eigenschaften und Fähigkeiten des Einzel- nen. And zwar handelt es sich nicht um einen all- gemeinen Zwang zur Arbeit, sondern man vertraut auf die Opferwilligkeit des Volkes. Dieser Krieg hat mit aller Deutlichkeit bewiesen, daß das freiwil- lige Pflichtbewußtsein in Deutschland hoch ent- wickelt ist. Man verläßt sich darauf, daß dieses Bewußtsein sich nunmehr in der Organisation des Heimatheeres, in jedem seiner Glieder, in der schön- sten Blüte zeigt. Cs darf in dieser schweren Zeit keine Bequemlichkeit des Geistes und des Körpers geben, wenn Geist und Körper noch irgend lei- stungsfähig sind. Ohne Rücksicht auf Stand, Be- ruf und Besitz muß ein Jeder seine Arbeitskraft dem Vaterlande widmen. Cs fehlt uns glücklicherweise nicht an den wirtschaftlichen und technischen Vorbedingungen einer solchen Organisation. Unsere Kriegserzeu- gung braucht nicht unter Mangel an Vorräten, Cr- zeugungsmöglichkeiten und guten technischen Metho- den zu leiden. Cs gilt nur, diese Vorräte und technischen Methoden durch Bereitstellung von ge- nügend Arbeitern voll auszunühen. Im Mittel- punkt der Kriegsarbeit steht die Waffen- und Mu- nitionserzeugung, und sie ivird es daher hauptsäch- lich sein, an der mit aller Anspannung gearbeitet werden muß. Damit diese ungeheure Heran- ziehung von Arbeitern ohne Erschütterung der Ar- beitsgrundlagen und insbesondere ohne Schmäle- rung der Lohninteressen unserer arbeitenden Bevöl- kerung vor sich geht, wird dem Kriegsarbeitsamt, wohl der wichtigsten Unterabteilung des Kriegs- amtes, ein Vertreter der Arbeitnehmer beigesellt. Damit ferner der Verkehr zwischen den Behörden und der Industrie sich ohne Stockungen und Lang- wierigkeiten vollzieht, erhält der Leiter des Kriegsamtes neben einem militärischen Stab eine» technischen Stab, dessen Chef der Direktor des Grusonwerkes in Magdeburg, Dr. Curt Sorge, sein wird. Auch die Wahl dieses Mannes kann eine glückliche genannt werden, und zwar nicht nur we- gen seiner Fähigkeiten, sondern auch wegen des Vertrauens, dessen er in allen Bezirken der deut- schen Industrie teilhaftig ist. Hätte man die Ausdehnung und die Länge des Krieges geahnt, so wäre sicherlich auch die Mobili- sierung der vürgerlichen Arbeit ebenso wie die Mo- bilisierung des Heeres vorbereitet worden. Aber keiner konnte den Umfang des Kampfes auch nur träumen. Daher mußte der Verlauf des Krieges selbst die Notwendigkeit der Schaffung eines Hei- matheeres erweisen. In diesem Heere wird, so wünscht man, jeder, ob geistiger oder körperlicher Arbeiter, den Platz erhalten, der die beste Aus- nützung seiner Kräfte für das Vaterland ermöglicht. Es ist selbstverständlich, daß dabei die Voraus- setzungen unserer Volkswirtschaft und Kultur der- o j ra is eo es jo Die Kämpfe südlich Kronstadt Kampforte sind unterstrichen. Hf.T.ß.J art berücksichtigt werden, daß die Umstellung auf Friedensarbeit nach Schluß des Krieges nicht aus große Schwierigkeiten stößt. Dennoch bedeutet dn Schaffung eines Heimatheeres einen scharfen Grisi in das zivile Leben. Aber es kommt jetzt darauf an, aus dem Vaterlande für das Vaterland herauszU' holen, was herauszuholen ist. Ueber dem Interesse des Einzelnen steht schon in Friedenszeiten das der Gesamtheit. In Kriegszeiten geht das Interesse des Ganzen noch ganz anders dem des Einzelnen voraus. Auf die Einzelheiten der Dienstpflicht in der Heimat werde ich noch eingehen, wenn der Gesetz' entivurf, der dem Reichstage unterbreitet werden soll, vorliegt. Man darf aber wohl annehmen, daß neben der Kriegsarbeit in der Industrie, i" den Aemtern, in allen Gewerben, auch die Arbeit der Landwirtschaft gebührend berücksichtigt werden wird. Wir wissen ja alle, von welch großer De' deutung eine gute Bestellung der Aecker ist. Das Frühjahr wird daher wohl einen erheblichen Teil des Heimatheeres bei der Sorge um die Ernährung des Heeres und des Volkes sehen. Ich sagte schon, daß an einen allgemeinen Zwang zur Arbeit nicht gedacht wird. Ein solcher Zwang würde wohl nur eintreten, soweit die Frei' Willigkeit nicht ausreicht. Aber auch dann wird er sich kaum auf die deutschen Frauen erstrecken. wird sich auf die männliche Bevölkerung beschrci»' ken. Aber an die deutschen Frauen geht darin» nicht minder der Ruf zur Tätigkeit im Heimatheerst Kürzlich wurde ein öffentlicher Aufruf zur Mu>»' tionsarbeit an sie gerichtet. Man darf überzeugt sein, daß dieser Stufruf seine Wirkung nicht ver> fehlen wird. Ebenso wird man überzeugt sein dü»' fen, daß die Hausfrauen die Minderung der D§' quemlichkeitcn im Haushalt gern für das Land er' tragen werden. Cs geht in dieser Zeit nicht an, da!) die Hausfrau den Haushalt durch Dienstboten b»' sorgen läßt, es sei denn, daß sie durch die Pflicht zur Erziehung zahlreicher Kinder oder infolge W' perlicher Schwache an der eigenen Versorgung ihr»- Hauswesens gehinderr wird. Cs ist ja kei'^ Schande, sich selbst zu helfen. Ganz im Gegeilten- Ebenso wie die allgemeine Wehrpflicht eine Chrew Pflicht ist, ist es im Kriege auch die allgemeine beitspflicht, und keine deutsche Hausfrau darf rückscheuen, wenn sie aufgefordeist wird, den Dese" selbst zu führen. Die deutschen Frauen und Mädchen haben s'' diesem Kriege höchst Lobenswertes geleistet. Kriegsarbeitsgeschichte ist ein Chrenblatt in Geschichte dieses Kampfes. Ueberall haben sie bewährt. Wenn wir einen Ueberblick über & Mannigfaltigkeit der Frauenarbeit im Kriege/ halten wollen, so brauchen wir nur in den Aufzew-, nungen nachzulesen, die das im Reichsamt des 9 nern erscheinende Reichsarbeitsblatt darüber er- hält. Cs heißt dort: „Es sind nicht nur Frauen und Mädchen als früher in der Landen ^ schaft beschäftigt, da die ausgedehnte Frauenafv durch die nach Ausbruch des Krieges von der Dm zurück aufs Land geflutete landbürtige Bevölkerm-s reichen Zuzug erfahren hat; es haben sich weiter^,,. Frauen nicht nur in der ersten Kriegszeit der Ö«1 arbeit wie dem Bekleidungsgewerbe überhaupt Nr. 21. Deutsche Soldaten»Zeitung. 9 stärkerem Maße als zuvor zugewandt; es sind auch nicht nur mehr weibliche Hilfskräfte als vor dem Krieg in den kaufmännischen Berufen und mit Vu- feauarbeit beschäftigt, sie versehen jetzt vielmehr >m kaufmännischen wie im Vureaubetrieb der Be- hörden nicht selten Posten, die früher allein mit Männern besetzt wurden. Sie sind vor allem während des Krieges im Verkehrswesen in Be- schäftigungen eingedrungen, in denen früher Frauen nicht tätig waren. So sind sie in großer 3ahl als Straßenbahnschaffnerinnen und -führerin- nen, als Briefträgerinnen, als Kraftwagen- und Kranführerinnen wie als Cisenbahnarbeiterinnen oder Crdarbeiterinnen verwandt. Sie sind ferner in Bergbau- und Hüttenbetrieben, vornehmlich wit Transport- und Cntladearbeiten, zum Teil auch im Kesselhaus als Feuerschürer beschäftigt. Insbe- sondere hat sich ihre Arbeit in vorher ungekannter Weise in der Metall- und Maschinenindustrie ent- wickelt; sie werden hier nicht nur bei leichteren Ar- beiten der verschiedensten Art verwandt, sondern werden auch mit Arbeiten betraut, die, wenn nicht Krieg wäre, den Frauen nicht zugemutet worden wären. Sie sind vielfach in den Gießereien als Kernmacherinnen und bei der Unterstützung der Former tätig. Sie finden sich an den Drehbänken, wie an Bohr- und Fräsmaschinen und anderen Ar- beitsmaschinen; sie werden selbst mit Autogen- schweißen befaßt. Vielfach ist ihre Beschäftigung in der Hütten- und Metallindustrie allerdings nur durch eine weit ausgedehnte Arbeitsteilung wie durch Verwendung von Hilfsmaschinen und durch Vorbereitung der Arbeiten durch fachmännisch aus- gebildete Einrichter möglich geworden. In der optischen Industrie sind weibliche Hilfskräfte jetzt sogar für Präzisions- und Mechanikerarbeiten ein- gestellt. Die Frauen haben sich besonders bei der Handhabung der feuer- und sprenggefährlichen Stoffe, insbesondere für die Prüfung der fertigge- stellten Stoffe geeignet erwiesen. In der Leder- industrie bedienen die Arbeiterinnen Sattler- und Schuhmachermaschinen. In der Papierverarbeitung, in den Bleichereien und Färbereien herrschen die Frauen jetzt fast ausschließlich vor. Bei der Holz- industrie werden sie zum Bohren, Glätten und Lackieren verwandt. Auch eine Ausdehnung der Frauenarbeit im Baugewerbe hat sich nach den Jahresberichten der Vezirksleiter des deutschen Vauarbeiterverbandes während des Krieges in ver- schiedenen Gegenden vollzogen; doch hat sie vielfach keine größere Bedeutung erlangt. Natürlich sind die einzelnen Berufe in sehr verschiedenem Maße an der Zunahme der weiblichen Beschäftigung betei- ligt; einzelne Berufsarten haben nicht nur einen Rückgang der männlichen, sondern auch der weib- lichen Arbeiterschaft aufzuweisen." Man kann also wahrhaftig nicht sagen, daß die deutsche Frau einen Mangel an Opferwillen für das Vaterland zeigt. Dennoch genügt die bisherige Frauenarbeit, besonders in der Waffen- und Mu- nitionsindustrie, noch nicht. Die deutschen Frauen werden in noch größerer Zahl an die Kriegsarbeit in der Heimat eilen müssen. Cs ist eine beispiellose Aufgabe, aber sie muß erfüllt werden, denn das Wohl Deutschlands verlangt es. Kriegsbeschädigten-Fürfolge. Entstehung und Begriff des Kontorhilfödienstes. In dem Artikel „Der Kontorhilfsdicnst als erster Schritt in das Wirtschaftsleben" in Nr. 17 der „Deut- schen Soldaten-Zcitung" ist bereits versucht worden, eine Andeutung zu geben, welche Wichtigkeit der Kon- torhilfsdienst für den Beschädigten beim Ucbergang in die ihm bisher verschlossene Welt des Wirtschaftslebens besitzt. Cs wurde mit besonderer Betonung darauf hingewiesen, daß dem Beschädigten der seinen alten Berus garnicht mehr oder vielleicht trotz der medizinisch- technischen Hilfsmittel nicht mehr in lohnendem Um- fange auszuttbcn vermag, durch den Kontorhilfsdienst die Möglichkeit gegeben wird, zunächst einmal als wirklich brauchbares Glied an der Abwicklung der Vorgänge im täglichen Leben tätig teilnchmen zu können. Cs wurde weiter betont, daß mit dieser ersten Tätigkeit die Entwicklung nicht abgeschlossen ist, son- dern eigentlich erst in einem neuen Teile beginnt,, indem der Beschädigte versuchen wird, sein Denken und seine Kräfte in dem Wirtschaftsbetricbe, in dem er arbeitet, in einer Richtung weiter zu entwickeln, die seinen, früher erworbenen Spezialkenntniffen und seiner persönlichen Neigung Rechnung trügt. Daß dies möglich ist, ist be- reits durch eine große Zahl glücklicher Erfahrungen be- stätigt und man kann sagen, daß eigentlich erst aus die- sen günstigen Crsolgen heraus die Organisation des Kontorhilfsdienstcs werden konnte, was sic heute ist. Nur wenn man aus die ersten Anfänge zurückgeht, ist überhaupt der Begriff des Kontorhilfsdienstcs rich- tig zu erfassen. Ist er doch in seiner gegenwärtigen Verfassung an Amfang und Breite weit über das hin- ausgewachsen, was er ursprünglich war, so sehr, daß selbst sein Name längst nicht mehr das andcutet, was in Wirklichkeit dahinter steckt. Denn der Kontorhilfsdienst, wie er heute gelehrt wird, ist, handelswiffenschastlich gesprochen, als die Grundlage zur praktischen Lehre vom Wirtschaftsbetricbe zu bezeichnen. Dennoch ist das be- scheidene Wort des Kontorhilfsdienstcs geblieben, weil auch andere Bezeichnungen von Mißverständnissen nicht frei sein würden. Cs handelt sich eben um einen ganz neuen Begriff, den unsere Zeit erst geboren hat.' Da kann also nur Aufklärung helfen. Wir kommen dem Verständnis leicht näher, wenn wir die Entwicklung versolgcn. Cs ist eine ebenso betrübliche wie alte Erscheinung, daß Leute mit erheblich geschwächtem Arbeitsvermögen, die einen sog. „leichten Posten" suchen müssen, immer wieder zu dem Berufe eines Bürodieners, Ausgehers, Kasscnboten u. bergt, drängen. Die Unzulänglichkeit N der Bezahlung sowie die mangelnde Zusriedenhcit und Befriedigung bei diesem Beruse treten zunächst in den Hintergrund gegenüber dem Umstand, daß keine weit- gehende Vorbildung nötig und daß man daher früher zu Verdienst kommt. Wenn schon im Frieden Arbeiter dieser Berufe kein beneidenswertes Dasein führten, so mußte man an- nchmcn, daß bei der großen Menge von Anwärtern, welche aus dem Kriege kommen würde, das Los dieser Leute vollends trostlos werden würde. Dazu war zu beachten, daß in den auf moderne Organisation einge- stellten Betrieben für einen Mann ohne Vorkcnntniffe überhaupt kein Platz mehr ist. Dagegen war anderseits zu erwägen, daß bei genügender und modern sachge- Nr. 5929. Echt 800 Sil- ber , »I« Granatring gearbeitet. Farben »chwarz - weiß - rot in echtEmail. Preis M.2.50 Nr. 8529. Deutscher Flot- tenring, als Granatring ge- arbeitet, echt 800 Silber m Deutscher Krieg'flagge in echt Email. Preis M. 2.80 Nr. 9189. 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Dazu gehört vor allem die zuverlässige Handhabung der gebräuch- lichen Kontormaschinen, die Kenntnis des Kartothck- und Rcgistraturwesens usw. Wir werden darüber noch Ausführliches hören. So bestand also die Erkenntnis, daß ein Mann, auch wenn schwer beschädigt wie der Einarmige und Einbeinige oder dauernd schonungsbedürftig wie der mit inneren Schäden Behaftete, doch vollkommen zeitge mäße und notwendige Arbeit zu leisten vermöge, wenn er nur die nötige Vorbereitung dazu empfangen habe. In weiterer Verfolgung dieser ^.rrenntnis entstand dann als ein heute schon wesentlicher Organisationsfaktor der modernen Betriebe der Kontorhilfsdienst als neuer Be- ruf. Die Leser werden jetzt schon, auch ohne die Aus- übung des Kontorhilfsdienstcs in ihren Einzelheiten zu kennen, gemerkt haben, daß dieser Berus mit dem Büro dicner seligen Angedenkens, dessen anregende Tätigkci zu einem großen Teil im Ofenheizen, Aktenhester Vierholen u. dergl. bestand, nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. Aus Grund der gewonnenen Einsicht von der Not Wendigkeit des neuen Berufes begannen die erftci Kurse. Das ist schon zuviel gesagt. Cs waren nu einzelne Stunden, nur schüchterne Versuche, um zu er gründen, wie sich der Durchschnittssoldat bei seiner un vollkommenen Vorbildung zu der ihm zugedachten Ar beit stellen würde. Aber der Erfolg bestätigte Mi Richtigkeit der Vermutungen: Die Schüler gewänne! Freude an der Sache und die Industrie nahni die Aus gebildeten gerne auf. Gleichwohl war nun die weiter« Entwicklung der Einzelnen eine ganz andere, als mar sie ursprünglich gedacht hatte. Mancher der so in di« Industrie Aebergcgangencn ging, sobald sein Lebens- schifflcin in dem neuen Fahrwasser in flotte Fahrt ge- kommen war, ganz von selbst daran, seine im früheren Berufe gewonnenen Kenntnisse, soweit es seine Beschä- digung zuließ, für den Betrieb, in dem er angestcllt war, zu verwerten. And daraus entwickelten sich dann ganz andere lohnendere Berufsformen wie Büro- maschinenkontrollör, Montör, Lagerverwaltcr, Ma- terialprüscr usw. Wie man sieht-, ganz andere Berufe, die aber nicht nur lohnender, sondern für den Beschädig- ten, weil sie seiner Neigung entsprachen, befriedigender waren. Run wird man vielleicht fragen, wozu ist denn der Kontorhilssdicnst, wenn man ihn doch vielleicht beiseite schiebt? Sehr einfach: Weil ohne ihn der Eintritt in das Wirtschaftsleben und damit eine lohnende Aus- nutzung der gebliebenen Kräfte und Fachkcnntnisse gar nicht möglich wäre. Weil sich nicht voraussehen läßt — weder von dem Arbeitgeber noch dem Arbeitnehmer — »ach welcher Richtung die Entwicklung gehen wird. Weil schließlich derartige Berufe nicht an einen ver- geben werden, der nicht in irgend einer Form den Be- sühigungsnachwcis erbringt. Ta« Gute und Tröstliche ist unter allen Umständen daß der Kontorhilssdicnst ein Berus ist, der seiner Mann nährt. Mag die weitere Entwicklung dann gehen, wie sic will.' Wenigstens ist bis heute kein Fall bekannt geworden, in dem die im Kontorhilfsdienst Ausgebildeten für den ersten Anfang nicht mindestens 100 Mk. bekommen hätten. Freilich ist dies nicht allzu- viel, aber cs handelt sich auch um den ersten Versuch. Das Vorwärtskommen soll ja von hier aus erst be- ginnen. Für heute mag es genügen, aus der Entwicklungs- geschichte klar gelegt zu haben, wie der Kontorhilss- dienst nicht nur ein selbständiger Dicnstzweig in In- dustrie- und Handelsbetrieben, sondern auch ein treff- licher Acbcrleitcr in einen neuen — wenn auch zunächst vielleicht nicht klar zu erkennenden — Berus ist. Aeber den Ausbildungsgang, über die Aussichtsmöglichkcitcn und Erfolge wird demnächst gesprochen werden. Vor allem auch wird an einzelnen Verufsklaffen gezeigt werden, wie wertvoll und den Arbeitswert des Ein- zelnen erhöhend der Kontorhilfsdienst gerade dann ist, ivcun der Beschädigte vielleicht nur zu einem Bruchteil für seinen alten Beruf arbeitssähig ist. I. C. Daheim. Der Reichskanzler sprach zum Hauptausschuß des Reichstages. Aus der bedeutungsvollen Rede ist be- sonders hcrvorzuhebcn, was der Reichskanzler dem eng- lischen Minister Grey antwortete, der wieder einmal versucht hat, die Schuld am Kriege uns zuzuschieben. Kein Richterspruch der Welt aber vermag unsere Recht- fertigung zu entkräften, nach der die russische allge- meine Mobilmachung den Krieg unvermeidlich gemacht hat. „Viele Leute würden anders über das Kriegs- ende denken, wenn sie über den Kriegsanfang beyer Bescheid wüßten, besonders über den Tatbestand der russischen Mobilmachung." Das hat ein englischer Ge- lehrter von Ruf' geschrieben. And Lord Grey sag», wenn es wahr wäre, daß der Krieg Deutschland aus- gezwungen worden sei, dann sei es nur logisch, wenn Deutschland Sicherheiten gegen einen künftigen Angrm verlange. Aber das bestreitet natürlich Herr Grey und deshalb ist die an sich bemerkenswerte Einsicht auch gnr nichts wert. Aebcrzcugend weist der Reichskanzler die Schuld Englands nach, durch Ansporn und AntcrlassuM' Rußland gegenüber den Krieg nicht verhindert Z" haben, wozu England befähigt war. Denn einzig f' stützt auf die Beihilfe Frankreichs, das wieder d» Antcrstühung Englands ausdrücklich vcrsicherr wukds- konnte Rußland den Krieg wagen. And wie weit Einkreisung schon 1912 gediehen war, zeigte der Reich-' kanzlcr durch die Tatsache, daß ein russischer Beseht " nach aktenmüßigcr Feststellung — die Mobilmachung schon 1912 ausdrücklich als gleichzeitige russische ..Kriegserklärung gegen Deutschland" bezeichncte.?/r Rcichökanzler war wiederum sehr glücklich in seinen Beweismitteln, aber was Hilsts für die, die nicht hö"" wollen! Die englische Lüge behauptet sich nun 26 Monate »»geschwächt; mit Worten kommt man da- gegen nicht an! Die Veröffentlichungen über die Leiden unsi's^ Kriegsgefangenen in Rußland haben in weiten Kreist" Deutschlands und des neutralen Auslandes Gm' rüstung erregt. Bei diese» Veröfscutlichungcn ist da"' auf hinaewiesen worden, daß die deutsche' Regierung unter Androhung von Gegenmaßregeln unverzügln-''' Abstellung dieser Mißstände und eine sofortige 1"*' kräftige Durchführung von Maßnahmen zur Besserung der Verhältnisse, in denen unsere Gefangenen in d«n> russischen Gefangenenlagern leben, gefordert hat. De« der russischen Negierung gesetzte Zeitpunkt ist abgs' laufen, ohne daß eine befriedigende Antwort erfolgt ist- Die Heeresverwaltung hat daher eine größere Aiizam russischer Offiziere, die bevorzugten Regimentern «'>>' gehören, in Sonderlagcr überführen lassen, in denen r einer besonders strengen Behandlung unterworfen lfor- den. Diese Vergeltungsmaßnahmen werden so lang«' anhalten, bis die russische Negierung der deutsch«'" Forderung nachkommt. Weihnachtspakete au die Heeresangehörigen Siebenbürgen und auf dem Balkan müssen bis 1. Dezember bei dem zuständigen Militär-Paketa'm eintrcffen. Die Weihnachtspakete nach der Türken Bulgarien (Mazedonien) und der Dobrudscha sind nn der Aufschrift „An das Sammelpaketamt Leipzig", !>,c für Siebenbürgen und Rumänien nördlich der Dom' „An das Sammelpaketamt München" unter Angm' der genauen Feldanschrift abzuscnden. Baden. Eine von zahlreichen Bürgern der Haupt- und ^ sidenzstadt Badens, die allen politischen Parteien Landes angehören, Unterzeichnete Kundgebung ni»m Stellung „zu den Anfechtungen und 'Anfeindung""' welchen unser Reichskanzler als oberster verantwort licher Leiter der deutschen Politik in dieser für Vaterland so schicksalsschweren Zeit ausgeseht ist". beklagt und verurteilt die offenen und versteckten T»' bereien und schließt: In festem Vertrauen stehen zu' dem Reichskanzler, in der begründeten Zuvcrstm'.' daß, wenn die Stunde des Friedens herannaht, deutsche Volk in der Reichsleitung, wie in seiner V« Nr. 21. Deutsche Soldaten - Zeitung. 11 Ortung der tatkräftigen und weitblickenden Sachwalter ">cht entbehren wird zur Sicherung der Zukunst des Reiches und der Freiheit und Wohlfahrt des Vater- landes. Auf die vom Turnverein Mannheim 1846 an Generalfeldmarschall v. Hindenburg und den Rcichs- 'anzler gerichteten Glückwünsche sind Dankschreiben ein- Uganaen. Das des Reichskanzlers hat folgenden Wortlaut: „Für Ihren Bericht über die 64. Kriegs- lagung des Turnvereins Mannheim von 1846 sage ich ahnen aufrichtigen Dank. Der frische, aufopfernde Türnergeist, der aus Ihren Zeilen spricht, kann in der Rüstkammer des deutschen Volkes niemals entbehrt werden. Gut Heil und Sieg!" König Ludwig kam auf der Rückreise von der liebcnbürgischen Front durch Wien. Cr beabsichtigte ursprünglich, einen längeren Besuch in Wien zu machen. Durch den Heldentod seines Ressen, des Prinzen Heinrich, sind die Reisebcstimmungen geändert worden. Der König fuhr in einem kaiserlichen Leibwagen nach Tchönbrunn, um dem Kaiser einen drciviertelstündigcn Besuch abzustatten. Die Begegnung der beiden Herr- IScr war ungemein herzlich. Vom Schönbrunner schloß fuhr der Köirig wieder' zum Pcnziger Bahnhof iuriick und setzte die Reise in die Heimat fort. Braunschweig und Anstatt Am 17. November feierte Herzog Ernst August ^on Vraunschweig, der Schwiegersohn unseres Kaiser- paares, seinen 29. Geburtstag. Der Reichskanzler hat an Professor Max Voelcke, den Vater des verunglückten Fliegers, folgendes Schrei- ben gerichtet: Sehr geehrter Herr Professor! Nachdem sich die Gruft über dem Irdischen Ihres Sohnes ge- durch ein Chrengrab dauernden Dank abzustatten, wird mit der Aeberführung zu einem allerdings noch nicht bestimmten Zeitpunkte gerechnet. Mecklenburg und Oldenburg. Großherzog August von Oldenburg konnte am >6. November sein Wiegenfest begehen. Cr erblickte im Jahre 1852 das Licht der Welt. Vreutzeno Brandenburg. Nach der 50. Jahresversammlung hielt der Vater- ländische Fraucnverein im Sitzungssaal»: des Abgeord- netenhauses die eigentliche Iubiläumssihung ab. Auch da war die Kaiserin, ebenso wie die Kronprinzessin und zahlreiche andere fürstliche Damen anwesend. Die erste Begrüßungsansprache hielt Staats- minister v. Möller. Nach einem Vorträge der Oberin v. Zimmermann aus Leipzig über das Krankenpflege- personal vom Roten Kreuz' übcrbrachte Freiherr von Spitzcmbcrg Glückwünsche des Kaisers, der in einem Handschreiben die Gewährung einer Iubiläumsspende von 100 000 Mk. in deutscher Kriegsanleihe anzeigte; die Kaiserin hat 20 000 Mk. hinzugcsügt. Aus Anlaß des Jubiläums wurden zahlreiche Auszeichnungen verliehen, ». a. erhielt Frau Obcrprüsidcnt Gabriele v. Gucnther die 2. Klasse der zweiten Abteilung des Luisenordcns mit der Jahreszahl 1865. Die eigent- liche Festrede hielt der Schriftführer, Obervcrwaltuugs- gerichtsrat Dr. Kühne. Gräfin Groebcn dankte allen Vereinsmitgliedern für ihre treue Arbeit; schließlich teilte der Schriftführer mit, daß die Kaiserin Frau Gräfin Wilhelm v. d. Groeben an Stelle der Frau Ge- heimrat Nocldechen, die wegen hohen Alters ihr Amt »icdergclegt hat, zur Vorsitzenden ernannt hat. Damit schloß die Feier. Endlich warf ein Flieger, der sich anscheinend über den Wolken verirrt hatte, in der Nähe von Neunkirchcn einige Bomben aus eine Wiese. Xstüflngen. Ei» merkwürdiges Schulhaus besitzt die wei- marische Gemeinde Thränitz bei Weida. Die Kinder aus den angrenzenden Dorfschasten des Fürstentums Rcuß j. L., des Herzogtums Altcnburg und des König- reichs Sachsen, also Kinder aus vier deutschen Bundes- staaten, werden sämtlich in einem Klassenzimmer der Schule gemeinsam unterrichtet. Die Erben des Fabrikanten Werner Korn in Gera stifteten der Stadt 300 000 Mk. für wohltätige Zwecke. Württemberg. Um den Menschenmangel in Deutschland richtig zu kennzeichnen, haben die russischen Blätter schon lange die Nachricht gebracht, daß man nunmehr dazu über- gehen werde, für die deutsche Landarmee die Frauen und Mädchen auszuheben. Daß aber auch die deutsche Marine nunmehr zu diesem letzten Verzweiflungsmittel schreiten müsse, diese Tatsache sestzustellen bleibt der englischen Presse Vorbehalten. Der „Daily Expreß" läßt sich von seinem Genfer Berichterstatter unter der Ucberschrift „Die erste Frau als Marineoffizier in Deutschland" die folgende erschütternde Nachricht drahten: „Der erste weibliche Marineoffizier ist von den Behörden in Württemberg ernannt worden, und zwar erhält die Dame die Stelle als zweiter Offizier aus einem kleinen Kanonenboot auf dem Bodensce. Sie tragt die volle Leutnantsuniform, auch Hosen und Gamaschen, und hat den Rang und Gehalt eines Marineleutnants. Die besonderen Obliegenheiten des Kanonenbootes, auf dem sie ein Kommando erhalten hat, sind, die Zeppelinhalle zu Friedrichshafen vor schlossen hat, möchte ich auch Ihnen ein Wort herzlicher Teilnahme sagen. Dies Heldentum, das so jung zu Ende gegangen ist, umschließt eine solche Fülle und Wucht persönlicher Leistung, daß sein Inhalt nicht nach per kurzen Spanne seiner Dauer zu bemessen ist. Was der Trost der Väter und ihr Stolz ist, aller, die dem Vaterland das Leben ihrer Söhne gaben, das gilt doch >N besonderem Maße für Sie, der Sie Ihren Sohn »ns der Höhe des Ruhmes sahen. Cs war ihm ein , Stoßes Vollbringen vergönnt. In herzlichem Mit- Sesühl Ihr ergebener v. Bethmann Hollweg, Reichs- j mnzlcr. (Wir erinnern uns dabei, daß auch der ! Reichskanzler dem Vaterlande seinen Sohn geopfert hat.) j Professor Boelcke in Ziebigk bei Dessau hat nach- stehende Bitte an die deutsche Presse gehen lassen: Im Innersten ergrissen durch die innige Teilnahme aller deutschen Herzen an unserem Schmerze über den Tod Unseres geliebten Sohnes, sehen wir uns zu unserem fiesen Bedauern außer stand, unseren Dank jeden: Mit- fühlenden besonders abzustatten. Die deutsche Presse, me in Einmütigkeit dem Verewigten so oft ehrende 1 Worte gewidmet hat, wolle auch uns den Liebesdienst " Kwcisen, unseren ties empfundenen Dank in die weite- sten Kreise des Vaterlandes zu tragen. Namens der aamilie: Professor Max Voelcke. Hansestädte. ; - Die Mitteilung, daß die Leiche des Dichters Gorch Oock, der am Skagerrak den Heldentod fand, ans Land ; Sespült sei, gab zu der Meinung Anlaß, daß sie aus ! futschem Boden geborgen wäre. Darum tvandte sich : Verwaltungsrat des „Quickborn" an den Hambur ger Senat mit der Bitte, die Leiche Gorch Focks nach Hamburg überführen zu lassen und aus dem Ohlsdorser ariedhofe ein Ehrengrab zu bewilligen. Inzwischen !"»rdc aber sestgestellt, daß Gorch Fock aus die kleine chwedische Insel Stensholmen, nicht weit von Göte- c°vg, getrieben wurde. Dort war der Sänger des putschen Meeres bereits am 2. Juli mit militärischen Aren bestattet worden. Da der Hamburger Senat . die Absicht hat, Gorch Fock in seiner Heimatstadt H a n n o v e r. Aus dem Ammerlande schreibt man dein „Hann. Kur.": Alte Leute wissen noch von Zeiten zu erzählen, wo statt Bohnen- Runkelrüben-Kasfee getrunken tvurde. Jetzt sind diese Zeiten wieder da. Als Ersatz für den jetzt kaum zu erlangenden Bohnenkaffee wird Kaffee aus Runkelrüben gekocht. Zu diesem Zweck werden Runkelrüben geschält, in kleine Würfel von einem hal- ben Kubikzentimeter geschnitten und aus oder im Herde getrocknet. Darauf wird das Erzeugnis tvie Bohnen- kaffee behandelt, also geröstet und zum Gebrauch ge- mahlen. Allgemein ist man mit dem Ergebnis sehr zu- frieden und findet hierin einen wirklichen Kaffeeersatz. Hessen.Nassau. Die Inhaberin der Scgeltuchweberei Salzmann u. Co. in Kassel stiftete anläßlich des 40jährigen Ge- schästsbestehens 300 000 Mk. zur Errichtung einer Be- amten-Anterstühungs- und Pensionszuschußkaffe, 50 000 Mark zur Verstärkung der Arbeiter-Anterstützungskasse und 25 000 Mk. für verschiedene Zwecke. Rheinland und W e st s a l e n. Feindliche Flugzeuge griffen Ortschaften und Wcrkanlagen im Saargcbict an. Die Ortschaften Völklingen, Nehrden und Forbach wurden mit Bomben belegt, 3 Einwohner getötet, 2 leicht, 2 schwer verletzt. Militärischer Schaden ist nicht entstanden, der übrige Sachschaden gering. In der Nacht daraus wiederhol- ten die sranzlisischen Flugzeuge ihre Angrisse aus das Saargebiet. Diesmal gelang es nur einem kleinen Teil von ihnen, bis zur Saar vorzustoßen. In Dil- lingen und Amgegend wurden einige Bomben abgcwor- fen, von denen eine einen Pferdestall, eine andere eine Waschküche traf. Dabei wurden vier Leute schn'cr, zwei leicht verletzt. Getötet wurde niemand. Der Sachschaden ist gering. Viele Bomben trascn die den Ort umgebenden Wiesen, wo sie in dem weichen Erd- boden stecken blieben. Verschiedene Flugzeuge beleg- ten die Orte Vusendors und Spittel mit Bomben. Dort wurde niemand verletzt, auch entstand kein Sachschaden. feindlichen Flicgerangrissen zu schützen." — Mit der Entdeckung des ersten weiblichen Marincossiziers ver- bindet diese Nachricht noch eine zweite überraschende Neuigkeit: die Feststellung einer „württembergischen Marine", die ihre eigenen Offiziere ernennt. Das Ganze ist aber ein neuer schlagender Beweis dafür, was die englische Presse ihren ahnungslosen Lesern über deutsche Verhältnisse ungestraft erzählen kann. Ist diese neue englische Lügcnmeldung auch au sich harmlos, so kennzeichnet sie doch die verzweifelte Ver- legenheit unserer Feinde, die durch die stets unerfüllt gebliebenen Versprechungen entscheidender Siege über die Heere der Mittelmächte getäuschte Volksstimmung künstlich aufzupeitschen. Bei unserem Bundesgenossen. An die Deutschen in Oesterreich hat sich der Thron- folger Carl Franz Joses mit der Aufforderung gewandt, selbstbewußt und mit Stolz auszutreten und zu be- tonen-, was sie jetzt in diesem Kriege und auch früher für den Staat getan haben. Sic möchten ihre Befrie- digung darüber äußern, daß das deutsche Volk seine alte Sendung als staatserhaltende Kraft wieder be- weisen konnte, und daß cs sich gezeigt habe, daß das >vahre Deutschtum in Oesterreich/die Bestrebungen des Hen'schcrhauses und die staatserhaktenden Kräfte eins seien. Das gesamte Vermögen der Csikszeredaer Spar- kasse im Werke von 3>/- Millionen Kronen war wäh- rend des rumänischen Einbruchs verschwunden. Man siirchtctc, daß die Kiste mit den Wertpapieren durch Brand vernichtet worden sei. Wie jetzt aus Balaton- fuered geineldet ist, hat der dortige Stuhlrichter die Kiste mit sämtlichen Wertpapiere» der Dudapester folizei übergeben. Die Kiste war aus Versehen von Flüchtlingen mitgenommen worden, die ihren Irrtum erst später entdeckten und ihn als ehrliche Leute der Behörde meldeten. 12 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 21. Deutsche Trauer. A. H. Winter in den Vogesen! In einen weihen Spitzen- schleier gehüllt, lag die kleine deutsche Siedelung am Fuße des steil ausragenden Climont. Aeber den Hängen später Sonnenschein, über dem weißen Kirchlein am starrenden Fels Rosengluten, als sproßte Almenrausch aus dem Geklüft, die heilige Schwelle zu grüßen. Feierlich zog der hohe Schein über Tal und Tannen, ein Wunder, schön und tief. — — — In den Fenstern einer Häuslerwohnung schimmerte der letzte Strahl. Die kleinen Scheiben funkelten unb blitzten, die roten Geranien hinter den weißen Vor- bängen leuchteten wie Blutstropfen. Wer droben über den Climont kam, dem schien's, als brenne das Haus. Drinnen in der schlichten Stube saßen drei junge Gestalten, die blonden Köpfe emsig über die Arbeit ge- nciat. Zwei nähten an den Enden des schwarz-weiß- roten Stoffes, die Jüngste, ein blühendes Mägdlein von 15 Sommern, saß zwischen den Schwestern. Die Töchter des Waldjakobs waren es, des ärmsten Häus- lers, den man wegen seines glücklichen Familienlebens den reichsten Mann im Dorf hieß. „Morgen ist auch noch ein Tag", klang's vom Fenster herüber, wo die greise Ahne die Spindel drehte. „Aber es wird spät, bis er kommt", meinte Bärbel, „und cs könnt' einen Sieg geben!" „Wir werden schon fertig", erklärte die ältere Schwester, und die dritte stimmte ihr zu. Doch die Alte schaute zum Climont empor: „Mor- gen kommt kein Sieg!" Die Mutter trat ein und besichtigte die Fahne. Die Spargroschen ihrer Kinder steckten in dem schwarz- wciß-r'oten Stoff, der an Deutschlands Ehrentagen das kleine Anwesen zieren sollte. Draußen saß ihr Bub, die Fahnenstange schnitzend, neben sich den Farbtopf. Mit stillem Stolz blickte die Frau auf die Arbeit der Töchter. Hatte sie auch keinen Sohn ins. Feld sen- den können, ihr und der Ihrigen Tagewerk gehörte dem Vaterland. Ihr Mann tat seinen gefährlichen Wald- hüterdienst, die Kinder regten die jungen Hände bei Feld- und Heimarbeit, selbst ihre alte Mutter schasste, als gält's, eine Hochzeit zu rüsten. Aber fern hinter den Bergen grollte es wie Winter- gewitter, und die kleine deutsche Gemeinde, die wie eine weltvergessene Insel mitten im französischen Sprach- gebiet lag, lauschte scheu hinüber. Cs ist ein schwere? Warten in der Vergstille, wenn das Vaterland in Ge- fahr ist und der Feind die Grenzen bedroht. Tage waren vergangen. Die Schlacht von Weiler zog vorüber. Immer drohender klang der Donner der Geschütze, als sollten die Felsen springen und die kleine Siedelung unter ihren Trümmern begraben. Bayern eilten durch den Ort. Unter dem Dach des Roten Kreuzes hörte die Arbeit nicht auf. Aber Sicheres wußte keiner. Immer bedrohlicher wurde die Lage, immer un- mittelbarer die Gesähr. Viele unter den Dörslern hausten in ihren Kellern, von täglich in größter Hast aus dem Stall geholter Milch lebend. Andere blieben in ihren Wohnstätten, weil sie ihr armes Tagewcrl nicht lassen wollten. Auch der Waldjakob war untei i'men. Gefahr sei hier wie dort, meinte der Häusler. Oben flögen die Granaten, im Keller könne man ver schüttet werden. Auch sei das Schlimmste vorüber So war man geblieben, und die Arbeit ging ihren alten Gang. Rur etwas unruhiger war's. Aber man lebte das Leben mit und schaute ein Stticklein vom Welten- brand. Der Häusler bestellte sogar seinen kleinen Acker im Schuhe des Berges. Auf diese Art erfuhr er, worum das heiße Ringen ging. „Kamps um den Climont," riesen ihm vorüber- sahrende Offiziere auf seine Frage zu. Die karge Auskunft sagte genug. Wer die star- rende Wand friedlich wandernd erklomm, wähnte eine Tat vollbracht zu haben, — der Sturm aus den Koloß schien eine Unmöglichkeit. Der Waldjakob tat einen Stoßseufzer. Aber während er über das weiße Gelände ins Tal schaute, zog es grollend näher und näher. Ein surcht- bares französisches Geschühfeucr überschüttete die kleine deutsche Siedlung mit ihren Granaten. Roch nie war der Waldjakob so schnell von seinem Acker gekommen. In der Scheune eines Häuslers, wo schon mehrere Flüchtlinge zusammcngekauert saßen, fand er Schuh. Endlich verstummte der Donner der Geschütze. Jeder eilte heim, nach dem Liebsten zu sehen. Aeber die verschneiten Hänge jauchzte es: „Der Climont erstürmt!", und die Wundcrbotschast ging von Mund zu Mund. Mit Tränen in den Augen rief'? eurer dem andern zu. Schon kamen die ersten Truppen und ein Zug Verwundeter. Cs war blutig hergegan- gcn da droben. Und so sehr cs ihn heimwärts zog,' der Waldjakob konnt's nicht lassen, mit diesem und jenem zu reden. Uebcrall half er tragen und stützen und griff zu, wo's not tat. Als er sich endlich seinem klei- nen Anwesen näherte, sah er den Pfarrer mit seinem Buben im Hostor stehen. Der Geistliche hatte die Hand auf die Schulter des Kindes gelegt, das starr und bleich an der Mauer lehnte. Im ganzen. Leben hatte der Waldjakob seinen Buben nicht so gesehen. Eine namenlose Angst kam über den Mann. Wie ein Irrer hastete er aus das Haus zu. Der Pfarrer hatte ihn kommen sehen. Cr nabm das zitternde Kind bei der Hand und ging dem Manne entgegen. Im selben Augenblick tat sich die Tür auf und die Ahne trat über die Schwelle. Mit großen, weitgeöff- neten Augen stand sie vor dem Tochtermann, als hätte sie die Sprache verloren. Plötzlich ging ein Schüttern durch die greise Gestalt. Sie reckte sich stöhnend empor und stellte sich, die Arme ausbreitend, vor den Eingang, als wollt' sie ihm den Zutritt wehren. Der Pfarrer blickte auf die Alte. In seinen Zügen malte sich ein Kampf. Cr wollte reden und brachte kein Wort hervor. Cr faßte die Hand des Häuslers und ließ sie wieder los. Die alte Frau aber stand, nach wie vor die Arme vor die Türe breitend, auf der aus- getretenen Schwelle. Wie betäubt schaute der Waldjakob von einem zum anderen, und die angstvollen Augen bettelten: „So redet doch!" Aeber die'Lippen kam kein Wort, als scheuten sie sich, das Entschliche heraufzubeschwören. Da geschah etwas Anerwartetes. Das Büblein, das starr und stumm dagestanden, löste die Hand aus der Rechten des Geistlichen und umklammerte, laut auf- schreiend, des Vaters Knie. Wie ein Krampf löste sich der Bann der jungen Seele, als wollte sie ihr blühend Leben vor der ungeheuerlichen Rot schützen. Aber es war zu spät; die Rot war da. Mit zitterndem Weh- laut brach der unglückliche Knabe zu den Füßen des Vaters zusammen. Keiner brauchte dem Waldjakob mehr zu sagen, daß etwas geschehen sei, so schwer, so herzbrechend, daß kein Mensch es über die Lippen bringe, — er wuht' es: drinnen in dem toten Häuslein unter dem zerschossenen Dach lag sein Glück begraben. — Das Helöengi-ab in Frankreich. Fern im Franzoscnlande, da liegt ein stilles Grab; da senkten einen deutschen Soldaten sie hinab. Das Grab ziert keine Blume, es deckt kein Marmorstein, der wilde Lärm des Krieges da tönt er nicht hinein. Im deutschen Vaterlande sitzt still ein bleiches Kind, das weint sich um den Liebsten beinah die Augen blind. Da steigt ein lichter Engel vom Himmel hoch herab and sammelt all die Tränen, trägt sie zum fernen Grab. And aus der Tränen Taue erwachsen Röselein, die bühen auf dem Grabe im Abcndsonnenschcin. And lind und leise klingt es von grauem Grabesrand: „O trockne deine Tränen, ich starb fürs Vaterland!" Anteroffizier-Diensttuer Otto Schreiber aus Cisenberg, S.-A. „Der Climont gestürmt!" Vis in die späte Nacht jauchzte cs in den Gaffen und Gäßchen der deutschen Siedlung und als der Morgen graute, begann die Siegcsfr'cude von neuem. Aus Fenstern und Dach- stub'en kamen die Fähnlein und Wimpel hervor, selbst über den Trümmern wehte es schwarz-weiß-rot. Das unversehrt gebliebene Kirchlein, das kaiserliche Huld den armen Dörflern erbauen hals, flaggte vom Turm und die Glocken läuteten. Die stolze deutsche Tat be- deutete für die Bewohner der Climontsiedlung mehr als einen großen Sieg, und die Leute, die auf der Dorfstraße von den schweren Opfern redeten, drückten sich feuchten Auges die Hand: „Für uns sind sie ge- fallen!" - Reben der fröhlichen Siegesbotschaft lies ein dunk- les Gerücht durch's Dorf: im Hause des Waldjakobs lügen vier Tote, die Mutter und drei blühende Töchter seien das Opfer einer aus nächster Nähe abgeschoffenen französischen Granate geworden. Scheu gingen die Leute an dem verödeten' Hause vorüber, in tiefem Mit- gesühl des unglücklichen Mannes und seines mutter- losen Kindes gedenkend. „Der wird kein Fähnlein heraushängcn," meinte eine junge Frau, während ihr die Hellen Tränen über die Wangen liefen. „Die Schwestern hatten so fleißig geschafft: Roch seh' ich die vrei an der Fahne nähen! 's Värbele hat sie mir ge- zeigt, als sie fertig waren mit der Arbeit." Ein eisgrauer Pächter, der mit einigen Häusler» daneben stand, hatte still zuqchört. Cr schüttelte den ehrwürdigen Kopf. „Der Waldjakob flaggt, sag' ich/ erklärte er nnt ruhiger Bestimmtheit. „Den Climont haben sie gestürmt, damit uns die Heimat blieb, — das wird er nie vergessen, ob ihm's Herz auch brechen will nn alles, nms sich zugetragcn derweil! Ihr sollt'? sehen, der Waldjakob steckt dem Värbele sein Fähnlein raus! 's Vaterland geht ihm über alles!" Die kleine Frau sah ihn ungläubig an. „Ich mein', es hat ihn zu hart getroffen," sagte sie leise. Aber der alte Wasgenwülde'r kannte seine Leute. „Er flaggt," sagte er beharrlich. Cs wurde noch hin- und hergeredet über die trau- rige Begebenheit. Einer wußte dies, der andere jenes. Die wackere Häuslerin und ihre fleißigen, blon- den Töchter waren in der ganzen Gemeinde gern ge- sehen worden und es gab keinen, der den Verunglückten nicht nachtrauerte. Äkanch herzliches Wort ehrte die Toten und manche Träne rann. — — Die Morgensonne kam über den Berg und vergol- dete das weiße Kirchlein und die wehenden Fahnen. „O Deutschland hoch in Ehren!" klang es in den srost- klaren Wintcrtag hinaus. „Dos steht dem Waldjakob im Herzen geschrie- ben!" Der weißhaarige Pächter warf noch einen zu- versichtlichen Blick auf die Hüuslerwohnung, nickte den andern zu und wandte sich zum Gehen. Äber er kam nicht weit. Mitten im Schnee blieb er wie angewurzelt stehen. Seine Augen weiteten sich, über die gesurchten Züge flog's wie Wcttergeleucht'. And dann schaute er sich nach der jungen Frau um. Doch sie bemerkte ihn nicht. Sie sah nur die enge Luke oben im Dach de» Waldjakobs, sah einen weißen Kopf, ein Antlitz fW* und starr wie aus Holz geschnitzt, sah eine braune Hand die Flaggenstange herausstecken. — Langsam und feierlich breitete sich die schwarz- wciß-rotc Fahne im Morgenwind und pochte leise an die verhangenen Fenster. Wie ein Gruß an die stillt Frauen drinnen, die das deutsche Ehrenzeichen 9C' woben, klang das Rauschen des Tuches über der StatU des Todes. — — Da ging ein Flüstern die Dorfstraße entlang: Waldjakob flaggt!", einer raunte es dem andern 3U> dann war alles still. Der alte Hochländer neigte da- weiße Haupt und faltete die Hände über dem' Krück- stock. Die andem taten's ihm gleich. Ein ergreifende» Bild war's: unter wehenden Siegesfahnen die schwei- gende Ehrung der Opfer des großen Krieges. Dan» gingen die Leute vom Climont auseinander. Anter de» letzten war der alte Pächter. Cs war, als könnt' er sich nicht losreißen von der Stätte, wo vor wenig Stun- den noch das volle Leben geblüht. Noch einmal ging sein Blick über die Fenster, dahinter die Häuslertochter beim Nähen der Fahne gesessen. And dann nickte er wehmütig lächelnd hinüber, als schaute Bärbels gold- haariges Köpfchen hinter den roten Geranienstöcken hervor. Nein, den Mädchen wär's nicht recht geweien, hätt' ihre Fahne heut' in der Lade gerastet! Die Heimatliebe war zu stark bei den Climontleuten! kl"» ein Hochgefühl schwellte des Alten Brust, als er seinem abgelegenen Pachthof zuwanderte. Was der Wald- jakob in der schwersten Stunde seines Lebens tat, da» Hütten sie alle getan und würden's heut' und morgen tun, wenn sie des Vaterlandes Not am eigenen Leibe spüren sollten. Hoch aufatmend stieß der Greis den Stock in den Schnee und blickte talwärts, wo die Fahne des Wald- jakobs flatterte. Eine hübsche Inschrift auf dem Grabstein eines Kriegerfricdhoses im Felde lautet: Wir liegen zusammm in Reih und Glied. Wir standen zusammen im Leben. Drum gleiches Kreuz und gleicher Schmuck ward uns aufs Grab gegeben. Nun ruhen wir aus von dem heißen Streit, und harren getrost der Ewigkeit. Auf dem Friedhof von Wschmki. Ein Stimiiumgsbild. Ich grüße Euch, Ihr stillen Vriider auf dem Fried' Hof von Pitschurki! , In wunderbarer Schönheit hat die gütige Mutn Natur Euch Cure letzte Ruhestatt gegeben. Wie übm Haupt die russischen Friedhöfe oft an überrasche" schönen Orten liegen. — Ein sanfter Höhenzug durch streift das Land, ostwärts von einem kleinen Wüldckn begrenzt. And am Wcsthang ragen ein paar Tanm in die Luft, ein paar Birken wiegen sich leise im erst-" Frühlingstraum. , Darunter haben die Russen ihre Toten begrab^ Cingcfallme Grabhügel, windschiefe Holzkreuze zeug davon. Cs ist traurig und wirkt auf das Leben so " verdrückend, so lastend, wenn man sicht, wie ver"»/ lässigt diese Gräber sind, wie wenig sich das Volk V „ um seine Toten bekümmert hat. Selbst die zwei G ber, an denen Cisengittcr und Marmorstein gepr»" zeugen nicht von Nachlebender Liebe, von Treue " , den Tod — verweht, vergessen, das armselige Mensch- kindlein da unten. _ Ganz anders Cure Gräber, Ihr stillen Ka». raden! Wir haben Euch hier in die vordere Ecke Px bettet, dicht an der Straße. Da habt Ihr Schnur einen weiten, wunderbaren Blick über das Land. unten die vollsaftige Wiese, durchglihcrt von Silberband des kleinen Flusses; da drüben die M im Grunde, deren rauschende Wasser Euch ein liches Schlummerlied singen. Weiter da drüben rf, armselige Dorf mit seinen an den Flußufcrn hing■ ton Häusern. Hier habt Ihr gehaust, habt Ihr "'"pas frohe Stunde verlebt. And weiter in der Fernr frühlingjauchzende Land mit vielen Dörfern einen ragenden Kirchturme. In dämmernder ^,„sl aber grüßt Euch der Wald, hinter dem die Sonne ^ zur Ruhe gehen will. Rach Deutschland zu, Nr. 21. Deutsche Soldaten - Zeitung. 13 jedem Staatsmann einig, der diese Siege bis auss Acußerste auszunutzen, die deutschen Grenzen nach Osten vorzuschieben und die russische Macht, soweit es die Verhältniffe gestatten, zu schwächen sucht. Das alles aber dars uns nicht hindern, den Blick immer wieder west- und seewärts zu wenden und in das Bewußtsein der öffentlichen Meinung die Aeberzeugung hineinzu-, hämmern: England ist der Feind. " I Solange diese Erkenntnis nicht Allgemeingut des deutschen Volkes geworden ist, wird es immer wieder j verhängnisvollen Täuschungen zum Opser fallen. Die j einen hoffen aus die baldige Erschöpfung Frankreichs,' andere aus den Abfall Rußlands von der feindlichen Verbindung; wieder andere träumen wohl gar von 1 einem Eingreifen Amerikas in London zu Deutschlands, Gunsten. Die Verwirrung muß aus die Entschluß- j traft des deutschen Volkes lähmend wirken und führt cs von Enttäuschung zu Enttäuschung. Enttäuschungen j aber entmutigen. Soll das deutsche Volk den gegen- wärtigen Kamps um sein Dasein endlich in der ganzen \ furchtbaren Große ersaßen, Arsache und Ziel des Krie-! ges verstehen lernen, sich zu den schwersten Opfern be° j fähigen und mit eiserner Entschlossenheit bis zum end- gültigen Siege durchhaltcn: dann muß es unbedingt! über das wahre Wesen der englischen Politik ausge-' klärt werden. Diese Arbeit ist nicht leicht. Trotz des Anschau- ungsunterrichtes, den uns die Geschichte seit zwei Jah- ren gibt und den wir buchstäblich am eigenen Leibe er- fahren, sind die entgegenstehendcn Hindernisse vielfach kaum zu überwinden. Wenn ich im Folgenden den Ursachen dieser Erscheinung nachzugehen und Mittel und Wege einer erfolgreichen Aufklärung über die eng werke, in denen sich das wahre Antlitz der englischen Politik spiegelt, werden nur höchst selten zur Grund- lage des historischen Unterrichts gemacht. Dazu kommt das verzerrte Bild, das eine die breitesten Massen be- herrschende Presse und Literatur seit Jahrhunderten von englischer Art entwirft. Albion verstand es in dieser Beziehung meisterhaft, die deutschen Neigungen für sich auszunuhen. Wie sehr wir zu gewissen Zeiten der Cnglünderei verfallen waren, davon nur ein Bei- spiel. Zn seinem Buche „Der Parlamentarismus, tvie er ist" berichtet Lothar Bücher, daß vor der Revolu- tion des Jahres 1848 in Deutschland kein Buchhändler mehr Schriften verlegte, die über britische Verhältnisse ungeschminkt die Wahrheit sagten, weil angeblich „die Deutschen nicht gern Ungünstiges über England lesen." Wenn sich auch hierin allmählich ein gewisser, freilich nicht durchgreifender Wandel vollzogen hat, so leiden wir doch noch immer an den Nachwirkungen dieser un- begründeten Vorliebe für englisches Wesen. Sie hat namentlich dem Schöpfer des Deutschen Reiches, un- serem von England säst zu Tode gehetzten Altreichs- kanzler, dem Fürsten Bismarck, das Leben blutsauer ge- macht. Infolge der falschen geschichtlichen Bildung ist in Deutschland der Wahn verbreitet, als sei England das Land wahrer Freiheit und vorbildlicher sozialer Neuerungen. Die Aufklärung unter der Arbeiterschaft wird dadurch besonders erschwert, daß diese die eng- lischen Gewerkschaften zum Vorbild ihrer Berufsorga- nisation nahm. So bildete sich die Vorstellung einer falsch verstandenen Gemeinschaft, die nicht über Nacht aus den Köpfen entfernt werden kann. Vor allem aber ist cs die Zweideutigkeit der amtlichen englischen Politik selbst, die eine den Tatsachen entsprechende Aus Ourem Vater- und Mutterlande geht sie und grüßt von s^uch und erzählt von Eurer stillen Stätte auf dem Friedhof von Pitschurki. Die haben wir Euch schön bereitet, mit all dem Bewußtsein davon, wie schwer es Euch geworden ist, Zu scheiden, wie gern Ihr einst mit den Aeberlebenden yeimgezogen wäret ins sieglachende Land, ins glückes- frohe Heimathaus. Cs hat nicht sollen sein! And so gaben wir Euch jedem seinen tannenüberstreuten Hügel, gaben jedem sein ragendes Kreuz. Das kündet nun in Ichlichter Einfachheit Namen und Todestag, gibt jedem Mi letztes Sprüchlein mit aus den langen, dunklen Weg. Nicht alle kannte ich Euch, die Ihr hier die wan- dermüden Füße ruht. Dich habe ich gekannt, dem wir als Grabspruch die Worte gaben: Im Leben selten treu — ein echter deutscher Held. Mit welcher Liebe und Inbrunst konntest Du von Deiner ostpreußischen Heimat berichten, von der stillen Försterei da in einem weltfremden Winkel, wo Deiner ein treues Weib, liebe Kinder gedachten! Wie hast Du uns durch Deine ker- nige Art, Deinen sonnigen Humor belebt und erheitert, wie hatten wir Dich alle gerir — und mußten Dich in der Mittagshöhe des ersten Ianuartages mit dem an- dern zu Grabe tragen, den dieselbe Kugel zu Tode ge- troffen. Der andere — ein anderer! Cs war einer Non den ganz Stillen, die man nicht von außen beur- teilen darf, die einem die alte Wahrheit predigen, daß nicht das Aeuhere den Menschen macht. Mir kamst Du näher, als ich einmal fragen mußte, wohin Nachrichten über Verwundungen, über den möglichen Tod gehen sollten. Da sagtest Du ganz leise: „An niemand — ich habe keinen!" — And ging wie ein verhaltenes Weinen über Dein Gesicht. Seit der Stunde habe ich Dich liebgewonnen, habe ich die arme, verschüttete Seele auszugraben versucht — und muhte Dich lassen, da ich Dich kaum gehabt. Soldatenlos! So könnte ich von manchem von Euch erzählen. — Warum? — Ihr habt Euren Frieden. 'Waren erst dreizehn Gräber hier aus der Höhe. Einen haben sie uns weggcholt, in die Heimat. And hätte doch hier so schön still gelegen! — Ich denke immer, dort, wo sie gefallen, ruhen unsere Krieger, ruhen wir am besten. Hier ist der Boden, den unser Blut geweiht, den es reis gemacht hat für die Saat des neuen Tages dieser alten Welt — des deutschen Tages! — Drum laßt uns still hier liegen. Wenn die Nachfahren einst an unseren Stätten vorübergehen wer- den, zeigen sie ihren Kindern die Hügel: „Die da haben Euch dies Land gewonnen, Euch den Boden bereitet; habt sie lieb und ehrt ihr Gedenken!" — Fest umgrenzt ist unser Chrensriedhos noch nicht. Dort hinten und da links ist der einfache Zaun noch nicht gesetzt. Cs ist, als solle er dort noch vergrößert werden, als warte er auf mehr von uns. Hoffen wir, daß sein Warten vergebens ist! Wcnn's aber sein soll, Brüder, mit Gott! Schon wissen wir, daß unser Ster- ben nicht vergebens sein wird — unser der Sieg, unse- ren Kindern die Welt! Die aber von »ns einst weiterzichen, sei's vor- wärts zum letzten Sieg (o käme er unserer Angeduld doch bald!), sei's rückwärts der Heimat zu, wir wer- den Cure Ruhestätte erst vollenden. Wir schließen den Zaun. And mitten hinter den Gräbern werden wir eins der hohen Holzkreuze errichten, wie sie in russi- schen Landen vor den Dorfeingängen stehen. Der Welt- erlöser wird Euch ttberfrieden! Dahinter aber pflan- zen wir im Halbrund Tannen, die stolz gen Himmel weisen sollen, wie Ihr stolz und ausrecht in den Tod fürs Vaterland gegangen. Zur Rechten und zur Lin- ken aber geben wir Euch seinglicdrige Birken. Wenn die im Frühling sich leise ihre zarten, grünen Schleier umhängen und im Westwinde selig erschauern, neigen sic sich über Cure Gräber und erzählen Euch von Eurem Deutschland, dem Ihr Euer Blut gegeben und das nun in sonnenheller Zukunst groß und stolz ersteht. And dann wird ein Grüßen sein zu den Gräbern im Westen und Osten. And wird auch zu Euch kom- men, Ihr stillen Brüder aus dem Friedhof von Pitschurki. H e l l m u t h Reu m a n n. Welche Gefahr droht Deutschland und feiner Arbeiterschaft von einem unbesiegten England? Die Notwendigkeit der Aufklärung. Von Verbandssekretär Dr. Paul Fleischer. 1. Als England uns den Krieg erklärte, wandte sich der Zorn des gesamten deutschen Volkes einhellig gegen das perfide Albion. Wir erkannten den Feind. Dieses Bewußtsein hat leider in seiner ursprünglichen Klar- heit und der daraus fließenden, alles mit sich fortreißen- den Begeisterung während der langen Dauer des Krie- ges nicht angehalten. Cs wurde nicht zuletzt auch da- durch getrübt, daß gewandte und einflußreiche Federn fortgesetzt am Werke waren, Rußland als den Haupt- brandstifter und bic Seele des gegenwärtigen Welt- krieges hinzustellen. Wir verkennen die moskowitische Gefahr durchaus nicht und hegen gegen Hindenburg Und die an seiner Seite kämpfenden siegreichen Heer- führer, sowie gegen die unvergleichlichen Truppen, die die deutschen Fahnen weithin in sarmatisches Land trugen, unauslöschlichen Dank. Wir gehen auch mit Waldfriedhof lische Gefahr, besonders unter der deutschen Arbeiter- schaft zu zeigen versuche, so können nrcine Ausführun- gen unmöglich erschöpfend sein. Ich muß mich im großen ganzen auf die Andeutung von Stichwortcn beschränken. Wohl das größte Hindernis einer sachgemäßen Aufklärung über das wahre Wesen englischer Politik ist in unserem bisherigen Geschichtsunterricht zu suchen. Die Völker des europäischen Festlandes, Deutschland einbegriffen, haben infolge der landläufigen geschicht- lichen Bildung das geschichtliche Denken und Ver- gleichen verlernt. Treffend kennzeichnet diesen Zustand Carl A. Kuhn, der Lehrer für Kriegsgeschichte in Chur- lottenburg, in seiner lesenswerten Schrift „Die Ge- meinheiten Englands in der Weltgeschichte", indem er schreibt: „Das schulmeisterliche Erlernen von Taten und Zahlen, die völkische Einengung des geschichtlichen Anterrichts, wie wir dies besonders in europäischen Schulen verfolgen können, ist der Todfeind wahrer und richtiger Erkenntnis. Ich erinnere mich dabei immer eines rheinpfälzischen Schulmeisterlcins, das mit ge- furchter Denkerstirn einherschritt und scheinbar einen ungeheuren Gedanken ausbrütete. Aus meine Frage, was er denn plane, antwortete er mir: ,,I' schreib' die pfälzisch' Weltg'schicht'I" So gibt es eine Anmaffe von Leuten! Der eine schreibt die preußische, der an- dere die bayerische, ein dritter die ungarische Welt- geschichte. Daraus entstehen dann jene Arteilc über weltgeschichtlich große Persönlichkeiten, die »ach ihrem Verhalten zu irgendeinem bestimmten Staatswescn ge- messen werde». Der ganze Mann wird so in das Pro- krustesbett kirchtürmpolitischer Beschränktheit einge- zwüngt." Wie den geschichtlichen Persönlichkeiten, so ergeht es c.uch den politischen Richtungen. Die Geschichts in Tirol. pdoc. Leipz. Pressc-Lüro. klärung ungemein erschwert. Der schon erwähnte Lothar Bücher hat mit Recht das Wort geprägt: „Die Wahrheit ist nirgends so versteckt wie in England". Wohlverstanden: wir sprechen in diesem Zu- sammenhang von dem Geiste, der das politische Lebe» Großbritanniens in entscheidender Weise durchdringt und beherrscht, nicht vom Engländer als Einzelperson. Wir geben gern zu, daß so mancher Brite inr Verkehr eine höchst achtenswerte Persönlichkeit ist und es weit von sich weisen würde, die politische Grundsätze seines Volkes zur Richtschnur seines persönlichen Handelns zu nehmen. Wir verkennen auch nicht, daß im Insel- reich selbst so manche Stimme gegen das verwerfliche Treiben der englischen Machthaber laut geworden ist. Diese abweichenden Ansichten aber sind nicht die der maßgebenden englischen Politik. Diese folgt, um cs kurz zu sagen, seit Jahrhunderten dem reinwirtschast- lichen Grundsatz, der sich ohne Rücksicht aus die Gesetze der Moral und des Rechtes in der Welt bis zu seinen äußersten, alles zerstörenden Folgerungen durchzusetzen nild auszuwirken versucht. Die Beweise, die uns die Geschichte in dieser Hinsicht liefert, sind so erdrückend, daß ein .Zweifel über diese Tatsache nirgends mehr be- stehen sollte. Der oberste Grundsatz dieser reinwirt- schaftlichen Politik lautet: Recht oder Anrecht, mein Geschäft! Die Erde mit ihren Schätzen und Bewoh- nern erscheint den Engländern als das ihnen vom Schicksal zngewiesene Handels- und Ausbeutungsfeld. Wer ihnen bei ihrer Jagd nach Gold und Reichtum hindernd in den Weg tritt, ist ihr Feind. Demgemäß hat sich England stets gegen den jeweilig gefährlichste» wirtschaftlichen Nebenbuhler möglichst zusammen mit schwächeren, ihm selbst ungefährlichen Festlandsstaaten als Bundesgenossen gewandt. So wurden Spanien, die Niederlande, Frankreich und Rußland derart ge- troffen, daß sie als ernsthafte Nebenbuhler aus dem 14 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 21. Weltmärkte für Großbritannien heute nicht mehr in Frage kommen. Aber nicht nur durch das Schwert versucht sich Albion mit Hilfe der verschiedensten Bünd- niffe seiner wirtschaftlichen Nebenbuhler zu entledigen, es lieh auch seine Unterstützung allen Bestrebungen, die auf eine Untergrabung der staatlichen Ordnung des un- bequemen Wettbewerbes abzielten. Die grundstürzendcn staatlichen Umwälzungen cnll dem europäischen Festland in den letzten Jahrhunderten wurden von England aus planmäßig in die Wege ge- leitet und begünstigt. An den revolutionären Umtrie- ben auf der apenninischen Halbinsel hat England ebenso teil, wie an der portugiesischen, türkischen, chinesischen, russischen und griechischen Revolution. Auch der er- bitterte Völkerhader in Oesterreich-Ungarn erfreute sich des englischen Wohlwollens. Cs liegt aus der Halt daß sich die englische Geldmacht gegen'eine durch innere Parteikämpfe geschwächte staatliche Herrschaft weit er- folgreicher durchzusehen vermag, als gegen ein inner- lich gefestigtes monarchisches Staatswcse'n. Die Unter- stützung aller zersetzenden politischen Bestrebungen ist darum der reinwirtschaftlichcn Politik Englands von jeher eigentümlich gewesen. Sic ist letzten Endes Nichte anderes als die Fleisch gewordene Philosophie eines Hobbes, der unter dem Schlagwort der Freiheit mit allen Mitteln der List, des Betruges und der Gewalt geführte Kampf aller gegen alle, in dem schließlich das britische Großkapital als die wirtschaftlich stärkste und rücksichtsloseste Macht den Sieg über die schwächeren, durch moralische und rechtliche Rücksichten gebundenen Wettbewerber auf dem Weltmärkte davontragcn muß. Von der Navigationsakte Cromwells im Jahre 1651 bis zur gegenwärtigen Vergewaltigung der neutralen Staaten ist die Geschichte dafür ein fortgesetztes, un- widerlegliches Zeugnis. Dabei scheut sich die britische men, dahingegen selbst die größten Landmächte oft sehr in der Klemme sind." Klingt das nicht so, als spräche Sir Edward Grey im August des Jahres 1914? In denselben Bahnen bewegte sich auch die große Rede, die Lord Veaconsfield am 8. April 1878 im englischen Oberhause gegen Rußland hielt und worin er wörtlich folgendes äussührtc: „Nichts in der Geschichte kann unserm Reiche verglichen werden. Weder Cäsar noch Karl der Große - hat die Geschichte einer ähnlichen Herrschaft gelenkt. Unsere Flagge weht auf allen Meeren, unsere Provinzen gehen durch alle Breiten- arade, sie umfassen Untertanen von den verschiedensten Rassen, Religionen, Gesehen, Sitten, Gewohnheiten. Die einen sind mit uns verbunden nur durch die Bande der Freiheit, welche ihre Unabhängigkeit sichert; an- dere sind von unserem Fleisch und Blut; andere haben vieles mit uns gemein; andere sind durch den Krieg unterjocht und lassen sich dieses Joch gefallen, weil sie wissen, daß sie ihm für Ordnung und Gerechtigkeit zu Dank verpflichtet sind." Als im Jahre 1848 in Deutschland der erste Ruf nach einer mächtigen Flotte erscholl, aber wirkungslos verhallte, begegneten diese Bestrebungen in England nur kaltem und herablassendem Spott. Palmerston' ließ damals die berühmt gewordenen Worte veröffent- lichen: „Die Deutschen mögen den Boden pflügen, in den Wolken segeln, oder Luftschlösser bauen. Aber nie seit Beginn der Zeiten hatten sie den Genius, das Weltmeer zu durchmcsscn, oder die hohe See, oder auch nur die Küstenmeere zu durchfahren." Die auf die Schaffung einer deutschen Flotte gerichteten Absichten erschienen der englischen Presse damals als „teutonische Rarrenspoffen". Als jedoch Kaiser Wilhelm II. eine zielbewußte deutsche Flottcnpolitik einleitete und im Staatssekretär v. Tirpih den tatkräftigen, erfolgreichen Förderer seiner weitschauenden Pläne fand; als unter lichen Bund der europäischen Staaten gegen Deutsch- land und das ihm verbündete Oesterreich-Ungarn zu- stande zu bringen. König Eduard VII. war der eifrigste Anwalt dieser Cinkreisungspolitik. Cs ist mir nicht möglich, in diesem Zusammenhang auf die Ge- schichte der Entente in ihren Einzelheiten einzugehen. Wer sich darüber unterrichten will, den verweise ich aus den unter dem Titel „England der Urheber der Weltkrise" im Verlag von A. Gicsecke zu Dresden er- schienenen Auszug aus dem leider viel zu wenig be- achteten Buch von Professor Heinrich Obcrwinder: „Die Weltkrise und die Aufgaben des Deutschen Reiches". Auch die im Verlag von Karl Fromme (Wien und Leipzig) veröffentlichte Broschüre »Eng- land und der Kontinent" von Alexander v. Peez gibt vortreffliche Aufschlüsse. Ebenso kann Graf Ernst J» Rcvcntlows hellsichtiges Buch „Deutschlands auswär- tige Politik von 1888 bis 1914", das in der vierte» Auflage bei C. S. Mittler u. Sohn zu Berlin erschie- nen ist, nicht nachdrücklich genug empfohlen werden. 3" demselben Verlag brachte auch der Deutsche Flottcn- verein die lehrreiche Schrift „Deutschland, sei wach! heraus, die sich gleichfalls zur Aufklärung über eng- lische Politik bestens eignet. (Fortsetzung folgt.) Etwas zum Nachdenken- Am Kriegergrab. (Aus dem „Kriegs-Missionär".) Nun ist er tot! Noch vor kurzem weilte er unter uns munter und fröhlich! Immer dienstbereit, immer der erste, wenn's galt, einen wichtigen Auftrag auszu- Der Ehrcnfriedhof zu Ensisheim (Vogesen). Von der Staatskunst nicht, selbst die hehrsten Ideale des Glau- bens und des Christentums, der Menschlichkeit, Gerech- tigkeit und Zivilisation zum Aushängeschud ihrer aus die Geldherrschaft gerichteten Bestrebungen zu machen, um dadurch das getäuschte Opfer um so sicherer zu um- garnen und zu treffen. Dieses gelbsüchtige Gebühren ist seit Jahrhunderten mit der größten Schlauheit in England erprobt worden. Die unerläßliche Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung dieser Politik ist die unbeschränkte Herr- schaft Englands zur See. Die Flotte ist deshalb das gewaltigste Werkzeug englischer Habsucht; ihr war von je die größte Sorge des britischen Volkes zugewandt. Die Herrschaft zur See galt dem Engländer als eine derartige Selbstverständlichkeit, daß Lord Rosebery vor Jahren in einer großen StudentcnVersammlung sagen tonnte, „die Vorsehung habe England dazu bestimmt, über die Welt zu herrschen". Dem Fernstehenden mag ein solcher Ausspruch als eine Aeuherung des Größen- wahns erscheinen. Wer sich aber mit den landläufigen Anschauungen des Durchschnittsengländers auch nur einigermaßen vertraut gemacht hat, weiß, daß diese Auffassung im Inselreich seit Jahrhunderten heimisch ist. Schon im Jahre 1612 schrieb der Lordkanzler Bacon: „Das Herrschen über die Meere ist gleichsam ein kurzer Inbegriff der Alleinherrschaft. Für uns Europäer ist die Oberhand zur See — die kostbare Mitgift des britischen Reiches — ein großer Gewinn, sowohl weil die meisten Staaten von Europa nicht bloß Binnenländer sind, sondern größtenteils von der See umgürtet werden (und so für englische Kriegsschiffe zu- gänglich und angreifbar sind), als auch, weil der Reich- tum beider Indien, wie cs scheint, nur eine Zugabe der Herrschaft iiber die Meere ist. Soviel ist gewiß, wer die See beherrscht, der hat viel Freiheit und kann nach Belieben viel oder wenig an einem Kriege teilnch- 6 ~ " Deutsche Zukunst. Rechtknechtend Heuchlcrpack der Tcufelsinscl, Abschaum der Völker, freches Cngelland, Haß und Verachtung, Ekel füllt die Seele des Menschenfreunds, der wahrhaft dich erkannt! Schmach! daß Vestochne und die blinden Toren ohnmächt'ger Völker gläubig dir vertraut, dein edlen Schützer — der sic kalten Blutes zu seinem Vorteil um die Ohren haut! Weltbild des Schlechten, das >vir sehen müssen, verschwinde! Süße Rache, komm' zum Heil der Welt! Gib den treulosen Krämerseelen verdienter Strafe vollgewichtig Teil. Gib jedem Volk das Seine an der Son n e den Platz, der seiner Tüchtigkeit gebührt! Die Zeit gib, wo statt Englands roh'stcr Selbstsucht Deutsche Gerechtigkeit die Völker führt! Eugen Schtvetschke. t dem Schuhe der Flotte das deutsche Wirtschaftsleben und der deutsche Welthandel einen ungeheuren Auf- schwung nahmen, herrschte in England nur »och eine Stimme der Mißgunst und Entrüstung: Germäniäm esse delendam! (Deutschland muß vernichtet tverden.) Um jedoch das Wagnis des Kampfes ilicht allein zu tragen, sondern cs zum größten Teile aus fremde Schul- tern abzuwälzen,' bemühte sich England zunächst, ent- sprechend seiner bisherigen Gepflogenheit, einen seind- Heeresverwaltung angeschaffte Kreuze aus Beton. führen, gegen den Feind das Höchste, was der Mensch hat, einzusehen. Run ist er tot! Und mit ihm dahin all die Ho»' nungeu, die n>an mit Recht auf ihn setzen konnte. Run ist er tot! Cs schweigt der Mund, ver-, loschen das liebe und lebhafte Auge, verwelkt die starke Hand, gebrochen das siegcssrohe "Herz. Run ist er tot! Und du hattest ihn so gern. & war dein Freund, mit dem du Essen und Trinken- Schlafen und Wachen, Gefahren und Erfolge teiltest Run ist er tot und du — du stehst an seinem Grabe, du stehst alldort — und weinst. Ja, weine — >ve"si über die Erschlagenen des Volkes, weine, weil dir Gv» ein liebes Wesen genommen hat, weil ein teures AUS dich nicht mehr anfchaut, weil du -dich jetzt so verlang siihlst, weine dich aus, die Träne tröstet und erleich» das Herz. Doch, traure nicht allzu sehr um den Dahingeg»" genen. „Weine nicht!" hat einst der Engel dem heilig^ Johannes gesagt, als dieser den Untergang von vielem Guten und Schönen sah. „Weine nicht. gesiegt hat der Löwe aus dem Stamme Juda." „Weine nicht!" Soldatentod ist eine der schbusi Todesarten. Rührend ist der Tod eines unschm"'-[ t Kindes, ergreifend das Sterben einer braven Murr in der Mitte ihrer Kinder, überwältigend aber » brechende Auge des Kriegers aus dem Schlachtst», oder im Lazarett. Du trauerst! „Ach, er war seinen AngehönG noch so nötig". Du Haft recht. Cs sind nicht Sy» und Greise, die Schlachten schlagen und im Krieg ^ grabe ruhen. Cs sind Männer und Jünglinge im ven Alter, in der vollsten Krast des Lebens, Männer, 1 deren Leben ihre Angehörigen in banger Sorge z»r Nr. 21. Deutsche Soldaten - Zeitung. 1 b •ä Aber glaubst du, daß Gott die Seinen verlassen werde, denen er die beste Stühe für die höchsten Güter des Vaterlandes genommen hat? Wird nicht Gott das Gebet der Witwe erhören, die ihren Gatten für die heilige Sache des Vaterlandes verloren hat, sich nicht geneigt zeigen dem Flehen der Kinder, die ihren Vater >» fremder Erde ins Heldengrab sinken sahen? Wohl läßt Gott den Dingen hienieden oft ihren Lauf, wohl läßt Gott manches Acbel zu. Aber ebenso hört er auch auf das Flehen der Vettoffenen. Du verkennst Gott und seine Macht und seine Güte, wenn du nicht weißt, daß gerade die Schwergeprüften die Lieblingskinder der göttlichen Fürsorge sind. Die Ewigkeit wird dir noch einmal die Augen öffnen. Die Angehörigen sind ihres Ernährers beraubt. Bedenke jedoch, daß wohl nie nach einem Kriege so für die Angehörigen gesorgt wird, wie nach diesen schwer- sten aller Kämpfe. Der Strom der Liebe, der jetzt so stark fließt, wird nach dem Kriege der Schar der Verlassenen und Ver- letzten sich in gleicher Weise annehmen. Der Gedanke an den Heimgegangenen Ernährer bringt zudem in manche Familie eine derartig ernste Stimmung, daß ein ganz anderer Geist in die Faini- lienangehörigen einkehrt. In mancher Familie wird gerade der 'Heldentod des Vaters die Ursache sein, daß die Kinder in großer Zucht und Frömmigkeit auf- wachscn. So hat Gott in allem seine liebevollen Ab- sichten und lenkt das Aebel zu gutem Erfolg. Darum trauere nicht allzu sehr am Kriegergrab. Soldatengrab — Heldengrab. Hat er nicht gehan- delt nach dem Liede Morgenrot: Und so will ich wacker streiten, Und sollt' ich den Tod erleiden, Sttrbt ein braver Rcitersmann. Hat nicht recht gehabt jener Soldat, der aus dem Sterbebette seiner Mutter nach Hause schrieb: „Mutter, weine nicht, sei stolz, daß du einen Sohn für das Vaterland und für eine große Sache opfern durftest. Ich bringe gern das Opfer meines Lebens." Ein Soldatengrab — ein heilig' Grab. Cs singt so schön das Lied:' „Der liebste Platz, den ich aus Erden Hab', Das ist die Rasenbank am Cltcrngrab." Ebenso lieb und ebenso teuer, wie ein Clterngrab ist mir der Hügel, in dem ein für das Vaterland ge- sallener Held ruht. Einmal steigen wir doch alle hinab in die kühle Gruft. Mas liegt daran, ob cs ein paar Jahre früher oder später geschieht? „Du weinst." Konnte er nicht noch vieles und Großes leisten im Leben? O wohl, ich verstehe dich. — Aber wisse, cs kommt darauf an, daß wir das leisten, ums Gott von uns aus dieser Welt geleistet wissen will. Alles andere hat keinen Zweck. Run hat jener Krieger, der da unter dem Grabcshügel ruht, in der Tat Großes geleistet, indem er fürs'Vaterland starb. Das war die Aufgabe, die Gott seinem Leben vor allem gestellt hatte. Cr hat sie erfüllt und herrlich cr- süllt. So viele Menschenleben verlaufen zwecklos. Das Leben dessen, der für das Vaterland gestorben, ist ein Leben, das einem wunderbar großen: Zweck gedient hat. Cs möchte der Mensch gern Großes leisten wäh- rend der kurzen Spanne Zeit, die er auf dieser Welt lebt. Ein Soldat, der fällt, und mag er auch in der ersten Schlacht fallen, hat in seinem Leben so viel ge- leistet, wie wenige Menschen auf Erden. Wie lange wird es dauern — bis du und ich und alle, die du kennst, im Grabe ruhen?! Du rechnest: Cs mag noch lange dauern. Freund! And wenn dein Leben noch -dreißig bis vierzig Jahre dauern würde. Unser Held Voclcke als Zweijähriger. was sind diese Jahre für einen Menschen, der für eine Cwigkcitsexistcnz bestimmt ist? Wie schnell geht doch ein Menschenleben dahin. Siehst du das weiße Wölkchen dort über dem Schrapnell? Bald ist es verschwunden! — Hörst du den Donner jenes Geschützes? Siehe, das ist ein Men- schenleben. Kaum gesehen, schon dahin — kaum gehört, schon entschwunden. So geht es auch mit deinem Leben. „Weine nicht!" Nicht zum letzten Male hast du den Freund gesehen. Du kennst das Wort: „Wenn Freunde auseinandergeh'n, So sagen sie auf Wiedcrseh'm" „Ans Wiedersehen, lieber Kamerad!" ruft dir der Soldat da unten zu. Du wirst ihn wieder sehen. Cr dich und du ihn. Zu tief ruht in des Menschen Herz das Verlangen nach einem besseren und ewigen Leben, als daß diesem Verlangen nicht die Tatsache der ewigen Existenz entsprechen würde. Du hast dir dieses Ver- langen nicht gegeben. Dein Schöpfer hat dasselbe in dich hineingesenkt. Mithin hat er dich bestimmt für ein anderes Leben. Zu groß und erhaben ist der Mensch und seine Fähigkeiten, als daß sie in dieser kurzen Spanne Zeit ihren Zweck vollkommen erfüllen könnten. Sic kommen hier zum großen Teil überhaupt nicht zur Entwick- lung. Die ganze Religion stützt sich auf die Tatsache einer ewigen Existenz. Deswegen trauere nicht! „Weine nicht!" am Grabe des gefallenen Helden. Cr wird dir einst die Hand drücken am großen Auf- erstehungsmorgen, dem wir alle entgegenharren. Höre, wie sic singen: „In der Heimat, in der Heimat, Da gibt's ein Wiederseh'n." And doch kehrt so mancher nicht wieder und gibt's für so manchen kein Wiedersehen! — Aber nur kein Wiedersehen aus dieser Welt, ein um so fröhlicheres Wiedersehen im Jenseits, wenn wir alle dem großen Willen Gottes und seinen erhabenen Absichten ent- sprechen. Diese Welt bietet dem kleinen und für Glück so großen Mcnschenherzcn zu wenig, als daß sie ihm dauernde Wohnstätte sein könnte. Mancher möchte hier ewig leben, so gut gefällt es ihm, und er verlangt, wie er meint, nicht nach höherem und größerem Glück. Er weiß nicht, was er will. Cr kennt nicht das Glück einer geretteten Mcnschenscele. Cr weiß nicht, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Wüßte er das, so würde er mit Sehnsucht danach verlangen. Darum nochmals! Keine Trauer! Trockne die Tränen! Weine nicht! Trauere nicht, wie die Hei- den, die keine Hosfnung mehr haben. Jesus sagt von sich: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, wenn er auch gestorben ist." Glaubst du das? Ohne Zweifel! Run gut! „Ist's auf dieser Welt auch nicht so schön, Ein Jenseits gibt's, ein Wiederseh'n." Aus Wiederseh'n — In Himmelshöh'n. Du aber, Held des Vaterlandes, dessen sterbliche Hülle hier im Grabe ruht, schaue herab von Himmels- Höhen und tröste die Deinigen, bis ewige Vereinigung ohne Trennung uns zuteil'geworden ist. Etwas zum Lachen. Ein paar Gedickkzeilen auf seinen eigenen Tod ver- faßte der Schriftsteller Otto Gerharts, der im 74. Lebensjahre verstorben ist. Daß er selbst vor dem Grauen des Todes seine gute Laune und den Hang zum Reimen nicht verlor, beweisen folgende kurz vor seinem Ableben niedergeschriebenen, dem „Mainzer Neuesten Anzeiger" zur Veröffentlichung übersandten Zeilen: „Sehr gcehtter Herr Steigerwald, Die böse Welt verlaß ich bald, Die Fleischkart' ich euch überlaß, Ich beiße einfach in das Gras. sonst O. G., jetzt I geh." Etwas zum Noten« Mit r am Ende sind cs alle Städter. Mit » am Ende sind wir's besser nicht. Wir laden, wenn wir's werden, damit auf uns zumeist unübersehbar schwere Pflicht. Stellst du davor die Zahl, mit der von je die bösen Weiber gerne wir benennen, hast du ein schönes Land, das neuerdings ein alter und ein neuer Feind berennen. Die Tüchtigkeit und Tapferkeit der Anscrn kann rms des Landesnamens zweiter Teil, dafür, daß sie des Raurens erste Hälfte, die Feinde überall und alleweil. Auflösung in der nächsten Nummer. Auslösung des vorigen Rätsels: Gras Zeppelin. Etwas zum Metten. Aebcr ein kleines, und alles wird Staub, Sterne, sie fallen wie welkendes Laub, Ewigkeit naht, es verrinnet die Zeit, Aebcr ein kleines — o war' ich bereit! Karl Gerok. Dom Knegöministerium durch besonderen Erlaß empfohlen! Tornister-Wörterbücher. Lerausgegcbcn unter Mitarbeit von Offizieren des Großen GcneralstabS Mit genauer Angabe der Aussprache »ach der Methode Toussaint-Langenscheidt Erschienen fiir Französisch, Englisch, Russisch, polnisch Taschenformat — gebunden ^eder Band nur 60 Pf. — In jeder Buchhandlung vorrätig z N bi r» l i - D>c wichtigsten militärischen AuSdriickc mit Angabe der Ans- \jlUJUU_. spräche. Aussprache der Ortsnamen mit Karte, Maße, Gewichte es'd Miinzeu mit Abbildungen. 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Fllr Soldaten bei Sammelbestellung "drz«g,pr»i, zu «rfrage» unmittelbar beim Perlag oder bei dessen Bertretcrn. - Die Mitglieder der Bereine „Paterliindischer Frauen-Berein- und »Baterlaudsspende« -, Bekenntnis und Parteistellung Enge «Zufammen- ,rbeit mit den Organer der behördlichen Kriegsbeschä, tgtenfürsorge unter trenger Befolgung der von der Reichsregierung gebilligten neuzeitlichen Zorde^ rungen auf diesem Gebiete. . vie staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Bereinssammlungen st in Preußen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden Die Vater- andrspende hat die Rechte einer „wilden Stiftung". « Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Wittel in Ver Vorstand sollet Höhe für die Kriegsbeschädigten verwenden ,u können, weroen wir öiese jj -"ls selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen nterbringen, wo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- -::lchädigtenfürsorge und die Unterstützung der Bäderfürsorge des Voten Kreuzes esondere Vergünstigungen zur Verfügung stehen Auf diese Weise erübrigt ,ich ein Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. '» Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsspende wird in erster Reihe leichtkranke bezw. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemäß von anderer Leite weniger gesorgt zu werden pflegt, berücksichtigen, also z. V. mit Reurasthenie, Rheumatismus, leichten formen von Herzleiden oder Störungen der Verdauungsorgane behaftete und «ndere. vie endgültige Ent- scheidung über die Auswahl steyr der bürgerlichen Kriegsbeschadigtenfürsorge zu. Unternehmungen, die mindestens 20 Freistellen zu je Alk. '50.— zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben in entsprechender «Zahl in Vorschlag bringen. fr. Schatzmeister: Or. L. Wosler, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, Berlin W. S. Unter den Linden 35. Generalleutnant v. wülmann, Eharlottendurg, Erster Vorsitzender. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Eilendurg, Geschäftsführender Vorsitzender. Vorsitzende?' Dr- h 0- Ksrstrd^ Bk^-Steglitz w Rechtsanwalt Dr. H. Wüntzetz Berlin Generalkonsul 6fob®ö!f«i<, Brrün. AecytsanwaK 0»« Ritthausen, Berlin W öpooiku« des Vereins! Budaoester-Straße 2-5. „ ?. Bankkonten: Reichshauptbank und sämtliche Rebenstellen, Deutsche s - Diskonto-Gesellschaft, Eommerz- und Diskontobank, Bank für Handel ^ Industrie, Witteldeutfche Privatbank und sämtliche Rebenstellen, sowtt Heimann-Vreslau, Postscheckkonto Berlin RW. 7f Rr. 22 5b5. i. Vereiuszeitschrttt: Die „Deutsche Soldaten-Zeitung" Berlin SW. 2^» mannstr. >02. Erscheint wöchentlich. Bezugsoergünstigungen für Bereinsv:^ glieber: Vierteljahrrpreis wk. L— statt Alk. 5:30. c Die Geschäftsstelle des Vereins. Berlin W. 57. Bülowstr. 100, ■ Lützow 5^2 Eelegrammadresse - „Vateriandspende" Geschäftszeit. Wochem^i von L>/, Uhr vormittags- bis 5 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den s samten Schriftwechsel nur an die Geichäftsstelle zu richten. 10. witgliedsbeiträge: Windestjahresbeitrag für Linzeimitglieder: I ^ l, körperschaftlichc >0 Wk. Wit Rücksicht auf den t,ater!ändischen «Zweck '- Vereins ist ein Hmanrgehen über die windestbeiträge und Spenden w* einmaligen größeren Beträgen für den Verein dringend erwünscht. Königlicher Baurat Hermann Duerdoth-Bernn, Slellverrret«KSrr Geschäftsführ^ Unrversilätsprofessor Dr med, Sttauß, Derlis. Nie Organisation der Heimarmee. „Vis zum letzten Mann und Groschen" lautete schon einmal der Wahlspruch vaterländisch gesinn- ter Männer in Preußen. Wer möchte heute nicht dazu zählen in Preußen und Deutschland!? And nicht nur die Männer, auch die Frauen drängen sich zum Dienst fürs Vaterland in allen Schichten der Bevölkerung, in allen Altersklaffen. Der Vater- ländische Frauenverein allein ließ neulich bei seiner 50jährigen Gedenkfeier eine stattliche Armee von 800 000 Köpfen aufmarschieren und warb um neue Mitglieder und um Rekruten aus den jüngeren Jahrgängen. Wie in dieser „Armee der Kaiserin", der sich der Rationale Frauendienst an die Seite stellt, so sollte der Frauendienst ein allgemeiner, dem der Männer gleichgestellter sein! Das weib- liche Dienstjahr, ja die weibliche Dienstpflicht, ist im Entstehen mit solcher freiwilligen Tätigkeit. And noch mehr: aus der Pflicht sollte ein Recht werden! Aus solchen Erwägungen mag der Gedanke der allgemeinen „Zivil-Dienstpflicht" für Männer und Frauen entstanden sein, von dem man meint, daß er in Deutschland Gesetz werden könnte. Mit An- leihen und Geldsammlungen haben wir manchen, wenn auch noch lange nicht den letzten „Groschen" aus dem deutschen Volke herausgeholt, wir haben aber auch noch einen gewissen Vorrat an „Arbeits- kräften" für die Kriegszwecke — ob mittelbar oder unmittelbar. „Alles, was ich bin und habe, weih' ich dir, mein Vaterland!" Das soll der Grundsatz eines jeden um die Zukunft Deutschlands besorgten Deutschen sein. Anser geliebtes Vaterland gilt es neu su erwerben, zu behaupten gegen den Ansturm der Aebermacht, die uns vernichten will! Dazu können viele Mitwirken, die heute noch feiern, die es ferttg bringen, die Hände in den Schoß zu legen, dem Vergnügen nachzujagen, oder nur um ihren Lebensunterhalt sich zu kümmern. Für Arbeitslose ist in Deutschland, dem schwer bedrängten, ebenso- wenig Raum, wie in Belgien! Alle Kräfte ge- hören dem Vaterlande! In dankenswerter Weise hat wohl zuerst Dr. Freund im „Verl. Tagebl." auf den großen Vor- rat an Arbeitskraft hingewiesen, über den wir noch verfügen, um die wirtschaftliche Front zu stützen, die Gefahr läuft, ins Schwanken zu kommen, wenn wir ihr alle für die eigentliche militärische Front brauchbaren Kräfte entziehen müssen. And was ist doch heute in dem Kriege der Technik und Chemie, der Maschine und Retorte alles unter militärischer Front zu verstehen? Für sie wirken nicht nur waffengeübte Hände im männermordendcn Kampf, nein, die wirtschaftliche Front selbst ist, wie Dr. Freund sagt, nur eine Fortsetzung der militärischen Front, die erlahmen muß, wenn ihr die Lebensader unterbunden wird, oder wenn auch nur Blutarmut in den deutschen Wirtschaftsadern aufkäme. In der Front suchen wir die letzten kriegsverwendungs- fähigen Männer ihrer eigentlichen Bestimmung zu- zuführen; ein Kehraus hott sie hervor aus Schreib- stuben, Etappen, Lazaretten, von den Behörden, oder wo sonst immer sich noch solche finden. Sie können alle erseht werden durch nicht vollkräftige Leute, und warum nicht zum Teil durch Frauen. Freiwillige und solche, die dem Verdienst nach- gehen, dürsten da nicht genügen; die Heimarince, die nun aufgebote» werden soll, ist schon längst in völkischen Kreisen gefordert worden. All die kleinen Mittel der Nachprüfung von D. A. Leuten und die Einziehung arbeitsverwen- dungsfähiger Männer genügen da ebensowenig, wie Wehr- oder Iunggesellensteuer auf dem Gebiete des Groschens. Cs ist auch der Kräfteverbrauch derer, die in der Staats- oder Gemeindearbeit stehen, bei der Dauer des Krieges zu groß; sie müssen unterstützt werden, um die zahlreichen Auf- gaben der neuen Organisation erfüllen zu können. Die Landratsämter und Bürgermeistereien sind zu kleinen Regierungen angewachsen und bedürfen eines Stabes, der durch den Aufruf Freiwilliger nicht allerorten zu ergänzen möglich war. Freie Bahn dem Tüchtigen! Da möge es sich bewähren, das ist auch eine Neuorientierung und ein besserer Zeit- und Kräfteverbrauch, als Parteipolitik und Vierstrategie treiben. Die Wirtshäuser und Kaffee- häuser sind immer noch voll, viel zu voll für diese Zeit; wieviel Kopfarbeit und Zeit wird dort ver- geudet. Könnte man sie doch nutzbar machen fürs Vaterland, einstellen auf das eine Ziel — den End- sieg! Alles andere sind Fragen zweiter Ordnung, wird sich finden, wenn wir den Feind niedergewor- fen haben, ihm unseren Willen aufzwingen konnten. Der Hinweis auf die Wirts- und Kaffeehäuser zeigt uns, daß wir hauptsächlich in den Städten Nachschau halten müffen; auf dem Lande dürfte die Werbung weniger erfolgreich sein, denn dort for- dert die Ernte und die Feldbestellung schon die letz- ten Hände zur Arbeit. Rach dem Beispiel des Landes sollte es gehen bei der Aufstellung der Heimarmee, zugreifen müßten alle, die noch fähig wären. Rur schütte man nicht das Kind mit dem Bade aus! Wie das Wohltun im Hause anfan- gen soll, so reiße man auch die Mutter nicht vom 'Kinde weg, erhalte der Jugend die Kräfte zur Er- ziehung, Aufsicht und Pflege, sonst zehren wir zu sehr voin Kapital unserer Volkskraft. Man hüte sich vor der Aeberorganisation, von der wir in dem Musterstaat Deutschland doch auch schon hörten. Man wird bei dem Vergleich zwischen Stadt und Land eimvenden, der Landwirt arbeite in die eigene Tasche bei seiner mühseligen Arbeit im Felde. Gewiß, und das tun die Heereslieferanten, gleichviel, ob Erzeuger oder Händler, nicht minder. Cs gibt aber zweifellos in den Städten viel mehr Leute, die nur genießen, oder mehr genießen, als erzeugen. Sie durch die Zivildienstpflicht nach ihrem Können zu erfaffen, um ihre Kräfte für das Vaterland nutzbar zu machen, muß der Zweck des neuen Gesetzes sein. Ob das mit mehr oder weni- ger Zwang erreicht werden kann oder muß, wird von dem Erfolge eines erstmaligen Aufrufes ab- hängen können, bei dem wir uns der militärischen Gefolgschaft vor den Befreiungskriegen erinnern wollen, da „alle, alle kamen, als der König rief!" Wieder handelt es sich um eine Befreiung Preußen- Deutschlands von einem Joch, das England uns aufzuerlegen mit allen, auch den verwerflichsten Mitteln bemüht ist. Weit größer ist die Gefahr für unsere 70-Millionen-Bevölkerung, besonders in wirtschaftlicher Beziehung. Deshalb geht es auch alle an diesmal und nicht nur die Soldaten! And so wird auch das Vaterland nicht umsonst rufen, wenn es zum „persönlichen Dienst" auffordert: „Wer für das Vaterland fühlt, denkt nicht an sich; den Selbstsüchtigen treffe Verachtung, wo nur dem allgemeinen Wohl es gilt." (Friedrich Wil- helm III.) Brinam 0er KrtegsereignMe» 17. November. W. Aus beiden Somme-Afern kam es zu zeitwe'-Uö sehr starkem Geschützkampf. Gegen Abend erwlgu ein engl. Angriff bei Veaucourt, dessen Vorderen tungsfeuer auch aus das südl. Ancre-Afer übergrtzl Cr scheiterte ebenso.wie ein Nachtangriff west'- Le Sars. Am Wege Flers—Thilloy bet Aushs' bung eines Cngländcrnestcs 5 M.-Gewehre err- Franz. Vorstöße beiderseits von Sailly-Sailnst- erfolglos. — Am Tage u. nachts beiders. Flieger- tätigtest rege. , O. Im Gyergyo-Gebirge, aus den Höhen östl. dev Putna-Tales, leistet der Russe zähen Widersinn'- — An der Grenze östl. Kezdivasarhely von dem cm bewährten baycr. Reserve - Insanterie - Regimen' Rr. 19 der Gipset des Runcul Mr. im Stur»' genommen u. gegen starke Angriffe behauptet. Westl. der Predeal-Straße brachen deutsche uu» östr.°ung. Truppen in die rumän. Stellungen eM- — Die unter Generalleutn. Krasft v. Delme»' singen südl. des Roten-Turm-Passes vorrringcnde» Truppen nahm»n 10 Off. u. über 1500 Mann g'I An der siebenbürg. Front außerdem über 650 91»' meinen gef. u. 12 M.-Gewehre erb. Die ru>m>u- Bevölkerung nahm Teil am Kampf. Bk. Bei Silistria lebhafteres Geschützseuer als in Vortagen. — Zwischen Malik- u. Prespa-See, Westrand der Ebene von Monastir u. an de» Höhen nordöstl. Cegel (im Cerna-Bogen) neue starke Angriffe der Verbands-Truppen zurückgr' wiesen. 18. November. W. Das Geschühvolk richtete seine Wirkung vorneh»'^ gegen unsere Stellungen auf beideit Äsern ^ Ancre. Rach Feucrvorbcreitung führten am Abe» die Franz, gegen Saillisel und die südl. Anschluß linien einen starken Angriff, der im Feuer znsu^' menbrach. An der Rordsront von Verdun und » den einzelnen Abschnitten der Vogesen lebte weilig die Feuertätigkeit auf.. , O. An der Schtschara und am Stochod war das feiNs": Geschützvolk rühriger als in dm Vortagen. M Witoniez (nordwestl. Luck) gelang ein deutsch^ Streisschar-Antcrnehmen in vollem Amfange. 7s In vergebt., opferreichem Ansturm versuchten Rumänen die Mitte der deutschen Front nordo m Campulung zurtickzudrängen. — In den bergen zu beiden Seiten der Flußtäler des ft,, u. des Iin schreitet der Angriff deutscher und ung. Truppen vorwärts. Bk. Aus dem linken Flügel der dcutsch-bulg.-ottonM' Dobrudscha - Armee Geschützkämpfe. —" Mazedd'' Front: Franz. Angriffe in der Ebene südl. 9X • nastir u. gegen die Front des pommerschen b santerie-Rcgiments Rr. 42 auf den ■ schneebcdccw Höhen im Vogen der Eerna blutig abgewicb/ Crbitterte Kämpfe um die Höhen nordöstl. Eeg Am 15. November war einer der Gipfel von °' Serben gewonnen worden. Der Oberbcschlshuft, General der Infanterie Otto von Velow, iu> t>cf Brennpunkt des Kampfes anwesend, nahm an n Spitze deutscher Jäger die verlorene Stellung 1 Sturm zurück. 19. November. f W. Das seit Tagen auf unseren Stellungen beid-'^, der Ancre liegende Feuer machte dort die F'ft, sehung des engl. Angriffs wahrscheinlich, hinter der femdl. Front austretende Reiterei >. frühmorgens einsetzende gewaltige Feuersteiger"J kündigte einen neuen großen Durchbrnchsverl an. Cr endete in einer blutigen Schlappe Engl. u. gab ihnen nur an wenigen Stellen bcft tuiigsloscn Geländcgcwinn. Die Truppen unter in den Generalen Fuchs u. Frhr. Marschall haben.^ zäher Gegenwehr dem engl. Ansturm getrotzt- r~.;1 sind südwestl. Sem, in Grandcourt u. an „Inei'- Punkten südl. des Dorfes zurückgcdrängt n. , in einer vorbereitenden Riegelstellung ans Süduser der Ancre; alle anderen Stellung^" Nr. 22. Deutsche Soldaten - Zeitung. 3 wiederholt angegriffenen, 12 Kilometer breiten Front wurden aehalten oder im Geacnstos, zurück- gewonnen. — «starkes Feuer des sranz. Geschütz- Volks im Abschnitt südl. Sailly-Sailliscl leitete An- griffe ein, die am Nordwestrande des St. Pierre- Vaast-Waldes. verlustreich zusammenbrachen. 0. Oestl. des Putna-Talcs im Gyergyo-Gebirge wiesen bayer. Regimenter Vorstöße starker ruff. Kräfte südl. des Heqycs ab. Der Austritt aus den Ge- birgsengen in die walachische Ebene ist trotz zähen Widerstandes der Rumänen von deutschen u. östr.- ung. Truppen erkämpft. Starke rumän. Kräfte sind zw. Ilul u. Gilort in der Schlacht von Targu Iiu durchbrochen u. unter ungewöhnl. hohen blu- rigen Verlusten geschlagen; Versuche des Feindes, mit neu herangesührten Kräften uns von Osten zu umfassen, scheiterten. Im Nachdrängen haben wir die Bahn Orsova—Craiova erreicht; südl. des Roten - Turm - Passes ist der Weg Calimanesti—Suici über- schritten. Die Gcsamtbcute der neunten Armee vom l. bis 18. 11. beträgt 189 Off., 19 338 Mann, 26 Geschütze, 17 Munitionswagcn und 72 M.» Gcwehre. Hk. An der Dobrudscha - Front Streisschargefechte, bei Si- listria wieder lebhafteres Ge- wehr- u. Geschühseuer. — Ma- zedon. Front: Nachdem es dem Gegner gelungen ist, an der Höhe 1212 nordöstl. Cegel Fortschritte zu machen, haben die deutsch-bulgar. Truppen eine Stellung nördl. von Monastir eingenommen. Monastir ist da- mit aufgegeben. I' Im Wippach-Tal südl. Viglia ein ital. Graben genommen u. . besetzt. 4 Ofs., 120 Mann gef. ^0. November. W. Das engl. Geschühseuer im ganzen geringer, stark nur aus beiden Ancre-Usern. Zw. Serre u. Veaucourt wie südl. Mi- raumont in den Abendstunden vorbrcchende Angriffe scheiter- ten verlustreich. Im Hand- granatcnkampf warf unser Fuß- volk die Engl, aus dem Wcst- tcil von Grandcourt hinaus. In den Gegenangriffen der letzten Woche 22 Ofs., 900 Mann gef., 24 M.-Gcwehre erb. — Erneut versuchte der Franz, von Nord- Westen her in den St.-Picrrc- Vaast-Wald cinzudringen; er wurde zurückgcschlagen,' obwohl starkes Feuer den mit frischen Kräften gcsührten Angriff vor- bereitet hatte. 0. Nordöstl. Campulung crschöps- tcn in tägl. vergebl. Angriffen die Rumänen ihre durchein- andergeworsencn Verbände. Hk. In der Dobrudscha und längs der Donau bis zum Hasen von Oltina (östl. Silistria) Ge- schühseucr. — Mazedon. Front: Die Einnahme der neuen Stel- lungen nördl. Monastir hat sich ohne Störung durch den Geg- ner vollzogen. Neue deutsche Kräfte haben die Kampszone erreicht. An der Moglena- Front serb. Vorstöße bei Va- hovo und Tusin von den Bul- garen abgewiesen. -1. November. W. Unser Geschützvolk bekämpfte mit beobachteter Wirkung feind- liche Batterien und Stützpunkte. Lebhaftes feindl. Feuer lag auf unseren' Stellungen beidcrs. der Ancrc u. am St.-Pierre-Walde. In der Champagne und im Maas-Gebiet lebte zeitweise die Gejchütztätigkeit aui. 0. Im Ludowa-Gebiet (Waldkarpathen) wurde ein Strcisschar-Untcrnehmcn von deutschen Jägern planmäßig durchgesührt. 40 Gef. Ein Cntlastungs- vorstoß der Russen im Nachbar-Abschnitt scheiterte blutig. — Die deutschen u. östr.-ung. Truppen nördl. Campttlung wiesen aucf> bei Nacht wieder- holte rumän. Angriffe ab. Am Alt wurden den Ru- mänen einige wichtige Ortschaften u. mehrere ver- schanzte Höhen in hartem Kampf entrissen. Unser Fußvolk steht vor Craiova, dem bisherigen Sitz des Oberkommandos der 1. rumän. Armee. Illc. Konstanza und Cernavoda beschossen. Unsere Fliegergeschwader bewarfen Verkshrsanlagen bei Bukarest mit Bomben. — Mazedon. Front: Zw. Prespa-See u. Cerna fühlt der Gegner an die deutsch-bulg. Stellungen mit Vorttuppen heran. Serb. Vorstöße an einzelnen Stellen der Moglena- Front, durch starkes Feuer vorbereitet, scheitetten. In der überschwemmten Sttuma-Cbene Zusammen- stöße von Aufklärungsabteilungen. I. Ticsgcglicderter ital. Gegenangriff auf dem unlängst von den Oestr.-Ung. eroberten Graben südl. Vig- lia abgewiesen. 22. November. W. Nebliges Wetter hinderte großenteils die Ge- fechtstättgkeit. Südl. des La Vassse - Kanals drangen Stteifen des Anhalt. Infanterie-Regi- ments Nr. 93 und des Magdeburg. Pionier- Bataillons Nr. 4 in engl. Gräben ein und brachten nach Zerstörung der Verteidigungsanlagen über 20 Gef. u. 1 M.-Gewehr zurück. Auch im Somme- Gebiet blieb das Geschühseuer tagsüber gering und verstärkte sich abends irur aus beideit Äncrc-Usern und am St. Pierre-Vaast-Walde. Ein Anqriss der Engl, nordwestl. Serre brach in unserem Abwehr- scuer zusammen. ms"m mf®: Kaiser Franz Josef 1. Der greise Kaiser Franz Joseph hat am 21. November, 9 Uhr abends, im Schloß Schönbrunn die Augen, die so viel unsägliches Weh sahen, für immer geschlossen. Ein 86jähriges Lebenslicht ist ausgebrannt. Die furchtbarsten Schicksalsstürme haben nicht ver- mocht, die Flamme vor der Zeit zu verlöschen. Ihr letztes Flackern war überleuchtet von dem gewaltigen Morgenglühen eines er- wachenden Tages. Vlutigrot, aber verheißungsvoll steigt er am Himmel der Weltgeschichte auf und kündet den Völkern, an deren Spitze der schwergeprüfte, leidgesegnete Herrscher fast 68 Jahre gestanden hat, ein großes Neues. Der greise Dulder durfte mit guter Zuversicht für sein Oesterreich-Ungarn hinübergehen. Wie grüßen den jungen Kaiser Karl und sein Oesterreich- Ungarn. 0. Südwcstl. Riga holten Stoßtrupps deutschen Land- sturms aus der ruff. Stellung ohne eigenen Ver- lust 33 Gef. u. 2 M.-Gcwehre. — Nördl. Campu- lung wiederholten sich die vergebt, rumän. Angriffe gegen die deutsche und östr.-ung. Front. An der Roten-Turm-Paßstraße u. in den Seitentälern des Alt kämpfend Boden gewonnen. Widerstand des geschlagenen Gegners durch Vajonctt-Angriss und Attacke schnell brechend, drangen vormittag von Norden west- und ostpreuß. Infanterie, von Westen deutsch-bulgar. Stellungen. Oestl. Paralova ge- wannen unsere Garde-Jäger eine Höhe zurück und hielten sie gegen mehrere starke Angrisfe. 23. November. W. In den Abendstunden nahm das feindl. Geschütz- seuer beiders. der Ancre u. im Sailly-Abschnitt zu. — Teilangriffe der Cngl. nördl. Gueudecourt, der Franz, gegen den Nordwcstrand des St. Pierre- Vaast-Waldes scheiterten. 0. Südl. Smorgon nach starker Feuervorbereitung vorgehende ruff. Streifen vertrieben. Aufkläre». des Wetter rief stellenw. zw. Ostsee u. Waldkar- pathen regere Geschühtättgkeit hervor. — Am Ost- rand von Siebenbürgen Gefechte von Aufklärungs- abteilungen. Die Russen verstärkten sich dort. — Bei Craiova u. a. 300 Eisenbahnwagen erbeutet. 111c. In der Dobrudscha und an der Donau stellenw. Geschützfeuer. — Mazedon. Front: Die Gefechte östl. des Ochrida-Sccs endeten mit dem Rückzug des Gegners. An der deutsch-bulgar. Front zw. Prespa-See u. östl. Cerna-Lauf mehrfach Teilvorstöße,, an der Höhcnstellung östl. Paralovo starke Angriffe des Feindes zurückge- schlagen. Höchstspannung innen und außen. Stürmische Verhandlungen in den Volksvertretungen hüben und drüben; Durchbruchsvcrsuche in West und Ost, drüben ohne, hüben mit Erfolg; das höchste Aufgebot an Menschen für die Front und hinter der Front; dabei versteckte Friödensvermittljungen; Riescn- cxplosionen an Munition; verschärf- ter und erfolgreicher A-Kreuzer- krieg; ftnwcttcr und Unglück zu Wasser und zu Lande; Kohlennot in allen Landen; Mißernten in Aussicht und Crnührungsschwierig- kciten; schlimme Nachrichten aus In- dien; die Besorgnis um Rumä- nien; Griechenland immer mehr ge- knechtet; Schweden und Norwegen bedroht — wahrlich, es sind Auf- regungen genug nach 214 jährigem Kriege, daß wir glauben könnten, hie Krisis sei gekommen. Und doch bereitet sie sich wohl erst vor in der fieberhaften Tätigkeit des Winters, in der Aufstellung neuer Heere, in der Beschaffung größtmöglichster Munitionsmengen und allen Hcc- rcsbedarss, in der Organisation des Hilssdienstcs und der Lcbcnsmittcl- verteilung. Die Kriegführenden suchen sich darin zu übcrtressen, alle Kräfte werden angespannt. Wer leistet am meisten? Auch diesen Sieg müssen wir gewinnen! Wir haben die bessere Organisation, die besseren Männer und hossentlich auch den stärkeren Willen; also muß es gelingen I Aber cs sollte jedem klar sein,' daß es eine ernste Zeit ist, die an jeden die Frage richtet, was er zum Erfolge beitragen kann; es geht um Sein oder Nichtsein! Nicht Nachlassen in der Begeisterung, An- feuerung und Opscrsreudigkeit! Nicht hören auf die falschen Fric- denstöne; wir sind noch lange nicht so weit! Noch gilt es, Höchst- leistungen zu vollbringen. Unsere Jugend tritt auf den Plan, gleich der vom Herbst 1914, aber mit mehr Bedachtsamkeit,- gründlicher Ausbildung und ausgerüstet mit allen Erfahrungen eines zweijähri- gen Krieges. Sie soll sich die Zu- kunst, eine große, herrliche Zukunst Deutschlands erkämpfen; ihr gehört die Zukunst, sie kann die reife Frucht pflücken im Auslauf die- ses so blutigen Wasscngangcs! Aber auch sie bedarf der höchsten Anspannung; helfen wir alle, daß es ihr gelingt! Westlicher Krlegslchauplak- 6-T5 „Sieg auf der ganzen Front!" So tönt cs aus den Reden der englischen und russischen Minister. . ,. -. Jeder Tag bringt unsere Feinde dem Siege näher, be hex Cskadrons Ihrer Majestät Kürassier - Rcgi-> reitet die endlose Niederlage Deutschlands vor! Worin ments Königin als erste deutsche Truppen in unsere Feinde den Erfolg erblicken sie, die in ihren vergeblichen und so verlustreichen Anstrengungen »och nicht vermocht haben, den weit in ihr Land cingedrun- genen Feind wieder zu vertreiben, bleibt ein Rätsel. Aber freilich, wenn man nicht mit Siegen austvartcn kann, muß man das Volk Hinhalten mit Versprechun- gen und cs zu täuschen suchen. So spricht der Zar von em. Craiova Zst. In der Dobrudscha nahe der Küste Vorseld- gcscchte, an der Donau stellenweise Geschühseuer. — Mazedon. Front: Zw. Ochrida- u. Prespa- See wie in der Ebene von Monastir kamen Vortruppen des Verbandes in den Bereich der Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 22. OD ük'I =? c', - ^4-/-' > 6 8 10 m. tV.Tß.JVS2 R/e/fsmpfr süd/y'c/r Monesbh dem Reiche aller Polen, das er zu errichten gedenkt, wenn er Deutschland so weit hat, und den Franzosen wird bereits eine Vermehrung der Staatseinkünfte aus Elsaß-Lothringen in Aussicht gestellt. Aber auch die Nürnberger hingen keinen, sie singen ihn denn zuvor! Der deutsche Gegenstoß an der Somme, der zur Er- oberung wichtiger Stellungen im Pierre Vaast-Walde und des Ostteils von Saillisel führte, hat in der sran- zöstschen Presse eine merkliche Beunruhigung hcrvor- gerufen. Um der Menge den deutschen Ersolg erklär- lich zu machen, wird betont, daß die deutschen Trup- pcn, die erhebliche Verstärkungen an Geschützvolk und Mannschaften erhalten hätten, nach ungewöhnlich star- ker Feuerwirkung zum Sturmangriff übergegangen seien. Da die Verluste nicht gut abgeleugnct werden können, sucht die französische Presse den deutschen Ge- ländegewinn als unerheblich hinzustellcn, indem behaup- tet wird, daß das Ziel des Gegenangriffes dank des hartnäckigen französischen Widerstandes nicht erreicht worden sei. Aus allen Erläuterungen geht übrigens hervor, daß man in Frankreich von der deutschen Gegen- wirksamkcit, der ersten seit zwei Monaten, sehr über- rascht ist, um so mehr, als man sie schwer mit der von den französischen Militärkritikern vorausgesagtcn deut- schen Erschöpfung in Einklang bringen kann. Die Entscheidung an der Somme ist längst ge- fallen. Jeder Durchbruchsversuch ist zum Scheitern verdammt. Allein angetrieben von der entflammten Volksstimmung und sortgerissen von der im Somme- abschnitt ausgebauten und in Bewegung gesetzten Kriegsmaschine, treiben die englische und französische Heeresleitung ihre Truppen immer von neuem gegen den Feuergürtel der Verteidiger vor, mit dem einzigen Ergebnis, daß bei geringen örtlichen Fortschritten ihre Verluste immer grauenhaftere Ausmaße annchmen. Um dem französischen Volk wieder einmal das nötige Löffelchen Beruhigung und Siegeszuversicht zu verleihen, hat der „Gaulois" die ziemlich umständliche Aufgabe auf sich genommen, zusammcnzurechnen, wie viele Raffen die Verbündeten zum Kampfe gegen die Mittelmächte ausgcbotcn haben. Das Blatt kommt zu dem Ergebnis, daß es sich um nicht weniger als 37 Raffen handelt, die es in zwei Abteilungen teilt, in eine europäische und eine überseeische, die man mit Fug und Recht auch die „wilde Abteilung" nennen könnte. Die europäische Abteilung umfaßt: reinrassige Franzosen, Flamen, Vretoncn, Basken, Engländer, Schotten, Ir- länder, belgische Waloncn, Serben, Italiener, Rumä- nen, Russen, Polen, russische Litauer, Georgier, Finn länder, Tataren, Portugiesen, Montenegriner und Al- banier. Die wilde Abteilung, die der „Goulois" rück- sichtsvoll das „koloniale Aufgebot" nennt, umfaßt: Araber, Kabylen, Mauren, Tonkinesen, Anamitcn, Ein- geborene aus Dahome, Senegalesen, Eingeborene aus dem Kongo, Hindus, eingeborene Australier, Neusee- länder, Leute aus Transvaal, Bewohner der Hawaii- Inseln, einige Indianer aus amerikanischem Gebiet und schließlich die Howas und Sakalaven aus Madagaskar, endlich noch die Japaner. Der „Gaulois" ist anschei- nend sehr stolz aus diese Zusammenstellung und erklärt beglückt, aus der Teilnahme so vieler edler Völkerschaf- ten könnte man auf die gerechte Sache der Alliierten schließen. Außerdem sollen an der französischen Front in den Vogesen letzthin Eskimos mit Hunden angckommcn sein, die für Geschoß- und Lebensmittelversorgung ab- gerichtet werden. Auf Schlitten soll von den Hunden den Soldaten aus weite Strecken im Gebirge, was sie brauchen, zugesührt werden. Die Ausrüstung der englischen Soldaten mit Vrust- schildcn ist vom englischen Oberbefehlshaber, Sir Douglas Haig, für zweckmäßig befunden worden. Aus seine Veranlassung wurden vom englischen Kricgs- ministerium Vrustschuhschildc bestellt. Rach den Unter- suchungen von Sir Conan Doyle und Dr. Salesby aus den Schlachtfeldern sollen zwei Drittel der englischen Verluste zu vermeiden gewesen sein, wenn die Truppen Schilde besessen hätten. Die neuen Schilde sollen 7/io Zoll dick sein, zwei Fuß breit und drei Fuß hoch. Der ganze Schild soll 30 englische Pfund wiegen. Rur die erste Linie der anstürmenden Truppen soll damit aus- gerüstet werden, und außer dem Stahlhelm, dem Stahl- Ichild, einer Tasche voll Handgranaten und einem Re- volver würden die Mannschaften der Sturmtruppen keine anderen Massen tragen. Der belgische Minister Vandervelde, der in Folkc- stone den Dampfer nach Boulogne versäumt, dem König Albert aber wichtige Briefe aus London zu übcrbrin- gen hatte, ließ sich nach einer Meldung des „Journal de Däbats" aus Le Havre von einem englischen Flug- zeug über den Kanal bringen. Der Flieger landete in Calais, von wo aus Vandervelde mit der Bahn die Reise nach Le Havre fortsctzte. England, das Land, das sich rühmt, daß seine Flotte ihm die unverminderte Vezugssähigkeit aller zur Kriegführung und zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln notwendigen Vorräte zuführt, dessen Admiralität noch kürzlich behauptete, daß die Abwehr der deutschen Unterseeboote mit dem größten Erfolge durchgcsührt werde, sieht sich gezwungen, mit der größ- ten <öorge an der Regelung seiner Versorgung mit Lebensmitteln zu gehen. Im Anterhause hat Runci- man bereits angekündigt, daß eine Lebcnsmittcldiktatur mit unbeschränkten Vollmachten wird errichtet werden müssen. Unter der gespanntesten Aufmerksamkeit des Hauses kündigte er an, daß es unbedingt notwendig ei, daß alle Kräfte des Landes, die mit der Lebens- mittelversorgung zu tun haben, zusammengesaßt wer- den. Cr scheute sich vor dem Wort „Lebcnsmitteldik- tator" und sprach nur von einem Lebensmittelkontrol- leur. Personen, die Lebensmittel vernichten oder ver- schwenden, sollen von der neuen Zentralstelle streng be- straft werden, die auch zu bestimmen hat, wie die Nah- rungsmittel verteilt werden sollen. Die Herstellung un- entbehrlicher Nahrungsmittel, wie Mehl, soll über- wacht werden, ebenso wie der Verkaus und die Vertei- lung im Haushalt. Jede wucherische Ausnutzung des Marktes soll durch die Behörde verhindert werden. Das Handelsamt wird vorläufig die notwendigen Voll ‘LzvA,-:.*.—* t—\lÄMn. iurg.svrc n/e/rämp/l? Cre/ ßeßi//770/7/-Grai7c/coi/r/' machten erhalten, um selbständig in der Zeit bis zur Ernennung des Lcbensmittcldiktators Maßnahmen zur Versorgung der Bevölkerung tresscn zu können. Die Königl. Kommission für die Weizenversorgung teilt mit, daß die indische Regierung die Ausfuhr von 400 000 Tonnen Weizen nach England, Frankreich und Italien gestaltet hat. Laut „Journal" mußte „Quest Lumiöre", eines der bedeutendsten Pariser Elektrizitätswerke, die Strom- licserung einstellen. Sämtliche nordwestlichen Vor- städte von Paris werden davon betrossen. Mehrere Fabriken haben ihre Arbeiter vorläujig entlassen müssen. Der einzige Grund des Stillstandes des El»- trizitätswerkes ist, daß die Kohlenvorräte ausgebraucht sind. Die französische Negierung beabsichtigt, wie der „Progres de Lyon" erführt, an alle Theater, Konzert- häuser und Kinos die Forderung zu stellen, einmal u> der Woche ihre Psorten zu schließen, um Licht und da- mit Kohlen zu sparen. Der Tag, an dem die betresstm- den Vergnügungsstätten geschlossen bleiben, wird nicht festgesetzt, sondern ihnen selbst überlassen. Allerneueste deutsche Greuel, unter der lieber- schrist „Kultur" in Kanada, Deutsches Komplott äur Einführung der Maul- und Klauenseuche, berichte" „Times" in Ottawa, 1. November: Die Regierung die Mitteilung erhalten, daß deutsche Agenten in der Schweiz versuchen wollen, eine Anzahl Schweizer Land- lcute anzustiftcn, daß sie als Farmer zu dem Zweck nach Kanada auswandern, hier die Maul- und Klauenseuche zu verbreiten. Cs ist festgestellt, daß diese Leute alle ihre Ausgaben für die Reise nach Kanada erseht be- kommen und daß sie mit Fläschchen ausgerüstet werde» sollen, die Kulturen der Seuche enthalten. Die E>n- wandcrungsbehörden treffen alle Vorsichtsmaßregeln. — Das ist jedenfalls von den kanadischen Behörden sehr anerkennenswert! In seinem „Komme Enchains" stellt Clümenceau folgenden beherzigenswerten Vergleich über die allge- meine militärische Lage im Westen an, wie sie sich sin Deutschland und wie sie sich für Frankreich darstellt. Cr schreibt: Man hat uns so viele Geschichten erzählt, daß diejenigen, die sie nach Herzenslust fabrizieren, schließlich selbst sich haben davon betören lassen. W>e oftmals habe ich nicht einen plötzlichen Stellungswechsel der deutschen Truppen Voraussagen hören, die wunder- barerweise immer auf dem Punkte standen, zusammen- zubrechen I Die Offensive gegen Verdun und der deutsche Widerstand an der Somme waren die Antworte». Trotz den schönsten Wafsentaten unserer Soldaten wur- den viele Leute, wenn sie das auf der einen Seite ver- lorene und auf der anderen Seite gewonnene Gelände abmcsscn würden, vielleicht über die ungenügende Wag' schale erstaunt sein. Als ein Mittel zur Gewinnung neuer Mannschaften für die englische Front empfiehlt der „Spectator" dm Einrichtung einer englischen Fremdenlegion. Man sollt auch Ausländer ins englische Heer aufnehmem S" ließe sich nach dem Vorbilde Wellingtons eine größere Truppe aus Portugiesen zusammensctzen; ebenso könnte man in Cypern sowie in Syrien und den Levantelän- dem Rekruten zusammcnbringen. Allein aus diese Weise würden nach einer oberflächlichen Schätzung 50 000 Mann zu bekommen sein. Kanada müßte be- sondere amerikanische Bataillone ausstellen. In Eng- land selbst aber müßte man eine Fremdenlegion nach französischem Vorbild ins Leben rufen, und zwar sollte man besonders dabei die skandinavischen Länder und Holland berücksichtigen, in denen zwar keine Rekrutie- rungsbureaus eingerichtet werden könnten, wo um" aber nach Abenteuern lüsternen Jünglingen jede mög- liche Gelegenheit bieten müsse, in die englische Frem- denlegion einzutretcn. Dieser Vorschlag, auf solche Weise noch mehr fremdes Blut für die britische Sache zu opfern, ist n echt englisch, daß man sich nur wundern muß, daß cr erst jetzt gemacht wird. Übersichtskarte Uber die Lege in Rumänien su ; foo ' Mulmass/. Stellung der ftumärren am /ä/JL. —,—\km. U° W.T.B.3Yßy./ffc/>fa»» ,'/d Nr. 22. Deutsche Soldaten - Zeitung. 6 Qeftlicher Kriegsschauplatz. Der Kaiser richtete an den Oberbefehlshaber, Ge- neral der Infanterie v. Bclow, folgende Kabinettsorder: „Mein lieber General von Bclow I Ich habe mit Freude und Stolz vernommen, das; Sie im Schlachten- gctümmcl sich an die Spitze des Iägcrbataillons Nr. 9 Scstellt und dem übermächtigen Gegner eine wichtige Höhe im Terna-Bogen wieder entrissen haben. Ich danke Ihnen und den tapferen Jägern von Herzen für diese Tat, die in der Geschichte sortleben wird. Meiner warmen Anerkennung will Ich besonderen Ausdruck geben und ernenne Sie zum Chef des lauenburgischcn Jäger-Bataillons Nr. 9. gez. Wilhelm I. R." Das polnische Volk hat seit Beginn des Krieges in allen drei Reichen, unter denen es geteilt wurde, sehr Se Opfer an Blut gebracht, schreibt die „Gazette odowa". Der zu Rußland gehörende Teil mußte als der größte in dieser Hinsicht auch die größten Opfer bringen. Gegenwärtig sordcrn die Mittelmächte von dem „och nicht geordneten polnischen Staat neue frei- willige Opfer, die in der Schaffung eines starken Heeres ; bestehen. Wir verstehen, daß jedes Volk das höchste Gut auf Coden, die Freiheit, nur durch Blut erkaufen ! kann. Obwohl wir den Wert des eigenen Blutes kcn- ! »en, zögern >vir daher keinen Augenblick, die Schaffung eines starken polnischen Heeres als notwendig anzuer- kenncn. — In dem Bewußtsein, daß alle versprochenen Neuerungen bald durchgeführt werden, begrüßen wir den Aufruf vom 9. November als einen Beweis dafür, daß man den Polen die Möglichkeit geben will, mit ihrer eigenen Wehrmacht ihren eigenen Staat zu sichern. Die diplomatischen Vertreter Rußlands sind ange- wiesen worden, den Regierungen, bei denen sie beglau- bigt sind, folgenden Einspruch zu überreichen. Ich bin von meiner Regierung beaustragt, folgendes zur Kennt- nis Euerer Exzellenz zu bringen. In Mißachtung des Völkerrechtes haben die deutschen und östcrreichisch-un- garischen Militärbehörden in Warschau und Lublin so- eben eine Kundgebung erlassen, nach der die russischen Provinzen von Polen künftig einen gesonderten Staat bilden sollen. Die russische Regierung erhebt Einspruch Segen diesen Akt, der eine neue Verletzung der inter- nationalen Vertrüge darstcllt, die feierlich von Deutsch- ! iand und Oesterreich-Ungarn beschworen worden sind, s Und erklärt ihn für null und nichtig. Ich stelle fest, daß die Provinzen des Königreiches Polen nicht aufgehört habe», einen integrierenden Bestandteil des russischen Reiches zu bilden, und daß ihre Bewohner durch den Cid der Treue, den sie dem Kaiser, meinem erhabenen Herrn, gcschnwren haben, gebunden sind. Vermutlich will die russische Regierung damit aus die Verträge des Wiener Kongresses hindeuten. Sic hat sich aber, ganz abgesehen davon, daß diese Vertrüge durch eine ganze Reihe von Kriegen durchlöchert sind, "»ich mit gutem Grunde sehr unbestimmt und dunkel aus- gedrückt; denn der offene Hinweis auf den Wiener Kongreß würde jedem geschichtlich gebildeten Leser so- fort in Erinnerung gerufen haben, daß hier keineswegs das polnische Land als neue Provinz dem russischen Reich zugcschlagen wnrde, sondern daß ganz umgekehrt wer durch Uebercinstimmung aller europäischen Mächte das Königreich Polen geschafft» und die Krone dieses Königreiches dem Zaren übertragen wurde. Unter An- Wendung seiner militärischen Ucbcrlcgenheit und keines- wegs auf Grund irgendwelcher europäischer Verträge, wn wenigsten feierlich beschworener, hat dann Rußland das selbständige Königreich Polen verschlungen und cs von Schritt zu Schritt weitcrgehend so sehr seiner Selb ständigkeit beraubt, daß schließlich samt Polen sogar der Name Polen verschwand und bloß ein Weichselqouver- nemcnt übrig blieb. Nicht also unter Bruch der Wiener Vertrüge von 1815 haben die beiden Kaisermächte ge- handelt, indem sie das Königreich Polen wieder ins Le- ben riefen, sondern sie haben im Gegenteil die Rechts- grundlagen von 1815, die von Rußland gewaltsam un- terdrückt waren, wiederhergestellt. Daß,'wie in einer anderen Kundgebung zu lesen war, die Polen, die jetzt als Freiwillige zu den Fahnen eilen, um ihre nationale Freiheit gegen die Wiederkehr der russischen Gewalt- herrschaft zu verteidigen, ihr eigenes Vaterland be- kämpfen, ist eine Vorstellung und Anklage, die kaum in Rußland selbst, ganz gewiß aber nicht bei den Völkern Zustimmung finden wird, die für nationale Freiheit Verständnis haben. Die Warschauer Universität, die im vorigen Som- mer nach der Räumung der Stadt durch die russischen Zivilbchördcn nach Rostow am Don verlegt wurde, ist vollständig niedergebrannt. Das russische Unterrichtsministerium hat die Ver- fügung erlassen, daß an Stelle der deutschen Sprache in allen höheren Schulen Rußlands der englische Sprach- unterricht eingcsührt werden soll. Der Dumaabgeordnete Miljukow besaßt sich im „Rjetsch" eingehend mit den Aussichten des Winterfeld- zuges und wirst die Frage auf, ob die russiscbe Heeres- verwaltung ausreichende Gcschoßvorräte bereitgestcllt habe. Gleichzeitig richtete er an die Heeresleitung die ernste Mahnung, die Gcschoßversorgung derart zu' re- geln, daß keine unliebsamen Ueberraschungen möglich seien, denn einzig und allein von den Geschossen hänge Sieg oder Niederlage ab. Arbeitsteilung in der einheitlichen Front. Ruß- land gewinnt immer mehr Cinsluß auf dem östlichen Kriegsschauplatz. Das heißt, cs glaubt zu schieben und wird doch geschoben; von England, das ihm Geld und Munition liefert, und von Frankreich, das ihm mit Rat und Tat in Gestalt von Kricgsplänen und Heer- führern in Person beispringt. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz dagegen, mit eingerechnet Italien, be- herrscht England die Lage. Cs führt den Vorsitz im Pariser Kricgsrat, der auch die Aufgaben für Rußland bestimmt. Bleibt noch der Streitpunkt der südlichen Valkansront, und da herrschte denn auch Uneinigkeit, bis jetzt Rußland einen Druck auf Italien ausgeübt hat, um dieses zu größeren Leistungen zu bestimmen. Die Vielköpfigkeit wird aber dadurch in Saloniki nur vermehrt. Die Liga der Fremdvölker Rußlands hat folgende Drahtung an Mr. Asquith gerichtet: Die Anteilnahme, die Sie in Ihrer letzten Rede den Leiden der Ar- menier gezeigt haben, hat lebhaften Widerhall in un- seren Herzen gesunden: — ist es doch ein weiterer Be- weis, daß die Rechte und Freiheiten der kleine» Sta- tionen anerkannt werden. Das Schicksal unseres Bru- dervolkes geht uns nahe! Wir bitten Sie aber nicht zu vergessen, daß wir Fremdvölker Rußlands ungleich schwerere Leiden ertragen haben und noch ertragen müssen. Viele Millionen Finnländer, Balten, Litauer, Weiß-Ruthcncn, Polen, Juden, Ukrainer, Kolonisten, Georgier und Kaukasier, Tataren und Völkerschaften Zentralasiens sind auf Veranlassung der russischen Re- gierung evakuiert, verhungert und verkommen, ausge- plündert und ermordet worden. Unsere nationale Kul- tur, unsere Religion wird, seit wir unter Rußlands Herrschaft stehen, verfolgt und unterdrückt! Ihr Sinn für Gerechtigkeit kann es nicht zulassen, daß unsere Leiden, die ungleich größer sind als die der Armenier, in Vergessenheit geraten und unberücksichtigt bleiben. Schwer nur gelangen Nachrichten über diese Zustände an die Oesfentlichkcit: nur wenig ist über die von uns erduldeten Grausamkeiten bekanntgewordcn: — sonst hätten Sie nicht unterlassen können, auch uns zu er- wähnen. Wir erinnern Sie, Herr Ministerpräsident, deshalb an die 97 Millionen Fremdvölker Rußlands, die Entsetzliches leiden müssen und die in leidenschaft- licher Weise die Wiederherstellung ihrer Menschenrechte verlangen! — Ob dem Mr. Asquith solche Mahnun- gen in seinen Kram passen?! Seekrieg« Die Verluste der englischen Handelsflotte betragen trotz aller englischen Ableugnung 2 180 000 Tonnen allein von über 1000 Tonnen fassenden Handelsschisfen. Das bedeutet 10,4 v. H. dieser Handelsschifse und nicht 2,5, wie die Engländer nur zugebcn »vollen. Und nun komme,» doch noch all die Verluste hinzu, die wir in Deutschland nicht kennen, die aber wohl nicht ausge- blicbcn sein werden, ist doch auch in Friedenszciten der Verlust durch Secgefahr in der eirglischen handels- schisfahrt kein geringer. Das deutsche auswärtige An»t hat in einem Weiß- buche den Schriftwechsel zwischen Deutschland und Amerika über den U-Boot-Handelskrieg vom 4. Fe- br»»ar 1915 bis 10. Mai 1916 vcrössentlicht. Im letz- ten Schriftstück spricht die amerikanische Regierung ihre Befriedigung darüber aus, daß die deutsche Regie- rung den Befehlshabern ihrer Schisse die Crsüllung der anerkannten Völkcrrcchtsgrundsütze zur Pflicht ge- macht habe »n»d sagt weiter: Die Regierung der Ver- einigten Staaten wird sich daraus verlassen, daß die jetzt geänderte Politik der kaiserlichen Regierung hin- fort eine gewissenhafte Ausführung finden »vird, die die hauptsächlichste Gesahr für eine Unterbrechung der guten zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland be- stehenden Beziehungen beseitigen wird. — Das ist in der Tat sehr gnädig von dem englischen Heeres- licferer! Die amtliche deutsche Kundgebung, daß eines un- serer U-Boote am 5. 11. bei Malta einen etwa 12 000 Tonnen großen, von Zerstörern und Fischdampscrn ge- leiteten Frachtdampfer versenkt hat, nennt die englische Admiralität einen offenkundigen Versuch, die verbreche- rische, unmenschliche Tat der Versenkung eines Post- dampfers ohne Warnung zu vertuschen. Das einzige am 6. 11. gesunkene Schiss wäre der Postdampfer „Arabia" (7933), der ohne Warnung bei Malta ver- senkt wurde. — Damit versucht die englische Adiniralität eine bewußte Irreführung. Cs handelt sich um zwei völlig getrennte Fälle: 1. w»»rde am 5. 11. 80 See- meilen westlich von Malta ein 12 000 Tonnen großer bewaffneter Frachtdampser durch Unterwafferangriss versenkt. 2. Der Frachtdampser „Arabia" wurde am 6. 11. 300 Seemeilen östlich von Malta ebenfalls durch einen Untcrwasftrangriss versenkt. — „Arabia" hatte l5-Zentimeter-Geschühbewasfnung und beförderte viele Hunderte Kriegsarbeiter sür die Regierung Frankreichs (Chinesen sowie schwarze und farbige Engländer). Wenn die englische Regierung zugclassen hat, daß auf den» bcwasfnetcn Frachtdainpfer „Arabia" auch Fahr- gäste mitgenommen wurden, so hat sie wie in früheren Fällen in leichtsertiger Weise das Leben von Nicht- käinpfern aufs Spiel gesetzt. Eine Nachricht aus Mexiko meldete, daß der Mi- nister des Aeußeren Aguilar die englische Note beant- wortet habe, die verlangte, Mexiko solle die Neutrali- tät bezüglich der deutschen Unterseeboote, die, »vie man glaube, in mexikanischen Gewässern arbeiteten, streng einhalten. Die britische Rote, die durch den amerika- nischen Staatssekretär Lansing gesandt »var und davor »varnte, den teutonischen Unterseebooten Hilfe oder Unterstützung zu leihen, hat sehr viel Uiimut hervor- gcrufen, der in der Antwort Aguilars zun» Ausdruck »am. Ztuiachst wies Aguilar daraus hin, daß er nicht einsehcn könne, warum die britische Note durch das Staatsdepartement der Vereinigten Staaten anstatt gleich an das »nexikanische Auswärtige Amt gesandt wurde. Aguilar erklärte, die mexikanische Neutralität werde aufrecht erhalten werden, aber er wies darauf hin, daß Mexiko für die Taten der deutschen U-Boote vor der mexikanischen Küste nicht inehr verai»twortlich zu machen sei, als die Vereinigten Staaten für die kürzlich erfolgte Tätigkeit von „U 53" vor Rantuckct, nach der der Anterseekämpfer einen amerikanischen Hasen angelaufcn habe. Die Antwort meint mit kauin ver- hülltem Spott, der beste Weg, fortgesetzt freundliche Beziehungen zwischen beiden Regierungen zu sichern. 6 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 22. bestehe darin, dah die britische Flotte verhindere, daß die deutschen A-Voote ihre Stützpunkte verließen, und so jeder Möglichkeit für Unstimmigkeiten vorbeuge. Hier sind also die edlen Briten einmal an den Rechten gekommen. In Archangelsk flog der mit Geschossen beladene russische Dampfer „Baron Driesen" in die Lust. Durch die Sprengschläge entstand am Ufer ein Brand, dem die meisten Hafengebäude, das Feuerwehrdepot sowie sämtliche Löschmittcl zum Opfer fielen. Der größte Teil der Geschosse soll angeblich bereits ausgeladen gewesen und somit dem Feuer entgangen sein. Der Sachverlust ist nach der beschönigenden russischen Mel- dung „nicht so gewalttg, wie man hätte erwarten kön- nen". Der amtliche Bericht gibt 150 Tote und 60 Ver- wundete zu und schließt mit der Bemerkung, amtlich lägen ernste Gründe zu der Annahme vor, daß die Sprengung von deutschen Sendlinqen angestiftet ge- wesen sei. Aus Vardö lief eine Meldung ein, nach der „Baron Driesen" von einem Tauchboot torpediert wurde. Platzende Geschosse und brennende Schisssteile hätten weitere sechs, zwischen dem „Baron Driesen" und den Hafenbauten liegende Geschoßdampfer ge- sprengt, wonach erst die Userbauten. in Brand geraten seien? Insgesamt wird die Anzahl der sofort Ge- töteten und den Wunden Erlegenen nunmehr auf 530 angegeben, darunter 11 russische Artillerie- und Marineoffiziere und fünf englische Offiziere. Daß auch der russische Generalstab geneigt war, „deutsche Send- linge" auf deutschen Tauchbooten zu sehen, erhellt aus der Tatsache, daß unmittelbar nach dem Sprengschlag zwei russische Torpedogeschwader aus Archangelsk in beschleunigter Fahrt in See gestochen und erst tags darauf ergebnislos zurückgekehrt sind. Uebcr die Ausfahrt der „Deutschland" wird aus New Pork berichtet, daß das Antersee-Frachtboot am 20. 11. nachmittag 4 Uhr 18 Minuten an Rhode Is- land mit nördlichem Kurs vorbeifuhr. Der italienische Krieg. Der Kampf um das Dorf Catagnevizza gehört mit zu den härtesten Käinpsen des österreichisch-italieni- schen Krieges. Vor dem Otte wurde infolge der be- festigten Zone und durch das außerordentlich wir- kungsvolle Geschühfeuer eine italienische Fußvolk- brigade, der ein Alpini-Vataillon beigegeben war, säst bis aus den letzten Mann vernichtet. Andere Regi- menter, die sich in diese klaffende Lücke nachschoben, wurden ebenfalls aufgerieben. Bei Catagnevizza allein haben die Italiener ettva 15 000 Mann verloren. Der italienische Flieger Guido Guidi hat bei einem Fluge die Welthöchstleistung im Höhenflüge ge- brochen, er' erreichte eine Höhe von 7950 Metern. So- wie er die 6000-Meter-Grenze überstiegen hatte, blieb sein Thermometer bei einer Temperatur von 32 Kälte- graden stehen. (Schweiz. Tcl.-Inf.) Die Zahl der Opfer des Fliegerangriffs auf Padua ist besonders groß. Im Ganzen wurden auf Padua nur vier Bomben abgeworfen. Trotzdem war die Wirkung eine entsetzliche. Zahlreiche Leute hatten sich beim Rahen der Flieger in das Vierlager des Sommer- theaters „Rotonda" geflüchtet, das in einer Baracke untergebracht ist. Infolge von Aeberschwemmungen stand der Keller unter Wasser, so daß den Flüchtenden der Weg dorthin versperrt war. Eine der Bomben traf die Baracke und platzte inmitten der zusammen- gedrängten Menschenmassen. Bel den Mosllnw. Zu den kriegswirtschaftlichen Arbeiten der Türkei gehört auch die Heuschreckenvertilgung. Die Heu- schrecken waren von jeher eine Landplage im Orient, also gehörte es zur Kriegswirtschaft, ihr zu steuern, wie ja der Krieg uns so manches gelehrt hat. Wenn man berechnet hat, daß die Türken jetzt so viel Heu- schrcckcneier und Tiere gesammelt haben, daß man da- mit 11 280 Eisenbahnwagen, oder 282 Gütcrzttge zu 80 Achsen hätte beladen' können, so ist dadurch eine Großtat auf wirtschaftlichem Gebiet bezeichnet. And cs muß dabei auch in Anschlag gebracht werden, daß diese Tiere — abgesehen von den Eiern — in der meist 25 Tage dauernden Freßzeit rund 108 000 Tonnen (die Tonne' -- 20 Zentner) — 202 000 Eisenbahn- wagen Grünsutter vernichtet haben würden. Bus dem BcrükM Der Fürst von Hohcnzollern, der gegenwärtig bei den gegen Rumänien kämpfenden deutschen Truppen weilt, hat gelegentlich eines Essens im Oberkommando der neunten Armee in einem Trinkspruch zum Ausdruck gebracht, daß er mit seiner persönlichen Anwesenheit bei der gegen Rumänien kämpfende» Armee als Deutscher seinem Gefühl der Empörung gegen den Treubruch Ru- mäniens vor Armee und Volk Ausdruck verleihen wolle. Bereits zweimal hat unsere Oberste Heeresleitung auf höchst bedenkliche Vorgänge hingewicsen. Die rumänische Bevölkerung versucht, unter Verletzung aller völkerrechtlichen Bestimmungen, unseren Truppen den Vormarsch durch einen Hintcrhälttgen Krieg zu ver- wehren. Das Auffällige und mit den Vorgängen in Belgien Gemeinsame ist, daß die rumänische Bevölke- rung sich plötzlich im Besitze von Waffen befindet. Man wird darum den Gedanken an eine Anregung des völkerrechtswidrigen Vorgehens durch eine höhere Stelle nicht von der Hand weisen können. Die rumä- nische Regierung griff zu dem gefährlichen Mittel des Freischärlcrkrieges, ven sie zum mindesten geduldet, wenn nicht gar cingeleitet hat. Wenn die Behörden eines Landes einen verbrecherischen Freibcuterkricg nicht wollen, oder gar nicht dulden, ist es ausge- schlossen, daß er sich von selbst in großem Amsange ent- wickeln kann. Als Versuchskaninchen benutzt man in Rumänien die Polen, um die Zuverlässigkeit der Gasmasken fest- zustellen. Cs ist von einem russischen Acberläuser ein- wandfrei bekundet, daß beim 3. rumänischen Schützen- regiment die Gasmasken verschiedener Art an vier Polen geprüft wurden, und zwar nur an Polen, von denen denn auch einer, dem eine schadhafte Maske zu- gefallen war, in tiefer Bewußtlosigkeit ins Lazarett überführt werden mußte. Das deutsche Handels-Unterseeboot „Deutschland". Der letzte rumänische Vcrlustausweis führt die Namen von insgesamt 272 873 Mannschaften als tot, vermißt oder verwundet auf, darunter 7930 Offiziere, Sanitätsoffiziere und Armeegeistliche. (12 Generale, 31 Obersten und 9 Oberstleutnants als Regiments- kommandeure.) Die Zahl der abgeschoffenen Flieger erhöht sich von 10 aus 16; davon sind 2 Russen und 4 Franzosen. Besonders ausfallend ist der starke Ver- lust an aktiven Offizieren und die Zunahme der Re- serveoffiziere in wichtigen Kommandos. Die rumänische Regierung gehört jetzt seit unserem Siege und dank der mangelnden Unterstützung des Vierverbandcs zu denjenigen, die ihre Tüttgkeit im Amherziehen ausüben müssen, so wie es seinerzeit den Ministerien König Alberts, König Peters und König Rikitas gegangen ist. Die rumänischen Minister haben zwar ihren Sitz dem Namen nach noch in Buka- rcst, müssen aber zu jeder wichtigen Entscheidung sich nach Jassy begeben, wo sich der Ministerpräsident und der König aushalten. Die rumänischen Blätter betonen in ihren von amtlicher Seite eingeblasenen militärischen Besprechun- gen, wie wichtig die Hilfe Rumäniens für den Äierver- band in den abgclaufenen letzten zwei Monaten ge- wesen sei. Rur das Eingreifen des rumänischen Heeres habe es zuwege gebrächt, daß die Truppen des Verbandes aus anderen Kriegsschauplätzen Erfolge hätten erzielen können. So seien die französischen Er folge bei Verdun, wie der Saloniki-Armee in Maze- donien und Cadornas Erfolge auf dem Karst einzig una allein der Wirkung der rumänischen Waffen zuzuschrcv den, die die Mittelmächte derart stark beschäftigt, da» es ihnen unmöglich gewesen sei, auf allen - Haupr- kriegsschauplähen mit genügend großer Truppenmachr aufzutteten. (Cxpr.-Korr.) Völkerrecht. Die „Reue Freie Presse" erfährt aus Genf: An der rumänischen Front weilende sranzosstch Berichterstatter erzählen, daß die gesamte rumänischst Zivilbevölkerung tatkräftig in das Ringen eingreitc. Greise, Frauen und Kinder stehen in den Reihen der rumänischen Soldaten; allerdings besteht der Haupttc, ihrer Tättgkeit im Heranholen von Munitton st»st Lebensmitteln. Die französischen Berichte verfehlen nicht, dies Eingreifen der rumänischen Bürger '"» grellste Licht der Ausschniückung zu setzen. Bei wem die Rumänen sich für ihr derzeitige» Mißgeschick in erster Linie zu bedanken haben, darüber belehrt ein Leitartikel von Marie Ionesco im Psttstist „Figaro" über die derzeittge Königin von Rumänien Die Verfasserin hebt darin ausdrücklich hervor, vav Königin Maria, eine Enkelin der Königin Viktoria v»> England und des Zaren Alexander II. von Rußlanv, persönlich ihren ganzen Einfluß eingesetzt habe, um W Land an die Seite der Entente zu drängen. vftW einigen widerlichen Schmeicheleien und VerhimmcluN' gen der — früher — sehr schönen Königin, die auch mehrere Bücher und Theaterstücke geschrieben hat, erzählt, daß sie in ihrem Vukarester Palais ein Lazsss rctt eingerichtet habe, das 100 Betten enthalte. selber trage das weiße Kleid der rumänischen Rotem Kreuz-Schwestern, freilich mit einem Hermelinstreift» um die Stirne. Die Verwundeten drängten sich &®r' nach, von ihr gepflegt zu werden und nannten sie ihre Mutter. Wahrscheinlich wäre es aber den meisten von ihnen lieber, wenn die erbärmliche Anterrockpolitik &cl Königin Maria sie nicht erst in die Lage gebracht hätte, verwundet und gepflegt zu werden. Gefangene von der mazedonischen Front sE" aus, daß die serbischen Kompagnien, die anfangs lob bis 180 Mann stark waren, jetzt nur noch 70 oder gor 30 Mann aufweisen. Auch die Verluste der Russe'' und der Franzosen seien gewalttg. In die Kämpl" habe Geschützvolk eingegriffen. Erbeutet wurden st. Kisten mit Geschossen, die für die Serben bcstim'M waren und außer serbischer Aufschrift den Zusa'i „Nicht sparen!" trugen. Das Fußvolk ist minder' wertig; es erhält vor den Angriffen Schnaps; Gesa»' gcne sind daher oft noch bcttunken. Anter den Fra»' zosen wütet Malaria und die afrikanischen Truppe" leiden furchtbar unter der Kälte; sie können bei der Ge' sangcnnahmc vor Frost nicht sprechen. Die Russe» sind nach Monastir gekommen mit der Aeberzeug»»9' daß die Bulgaren sich gleich ergeben würden; sie glaub' ten Bulgarien halb vernichtet. Für die serbische» Truppen sind Schriften verbreitet worden, daß d» Ruffen die Donau schon überschritten hätten und Sofia seien; es gelte jetzt, ihr serbisches Vaterla»" wicderherzustellen. Die wirtschaftliche Lage Serbiens beginnt »»^ einer Meldung des „Az Ajsag" aus Belgrad miedst, zu erstarken. Die Landwirte haben noch nie so»» Geld verdient, als jetzt, weil alle ihre Erzeugnisse geg" bares Geld zu ungeahnten Preisen angekauft werde»- Diese Kaufttast macht sich im Handelsverkehr bede"' tend bemerkbar. (Cxpr.-Korr.) In Saloniki soll ein russisches Regiment entwasss net werden, weil es den Befehlen Sarrails nicht solgs" wollte, für den König Konstanttn Zuneigung äuß-'"' und sich sträubte, gegen die Vulgaren zu kämpfen. Das Vorgehen Sarrails gegen Monastir ist de"' „Atto Rossij" zufolge erst uutcr russischem Druck austH nommen worden. Die russische Regierung soll nä»»'^ durch ihre diplomatischen Vertreter in London »"- Paris unzweideutig zu verstehen gegeben haben, Rußland auf keinen Fall den Valkanfeldzug fortsetzst werde, wenn die Saloniki-Armee weiter untätig den würde.. Der griechische Ministerrat hat entschieden, daß H unmöglich sei, den in der letzten Note des Adist»'» Fournet enthaltenen Forderungen nach Ausliefer»» von Kanonen, Gewehren, Granaten und Cisenbam. wagen Folge zu geben. Man ist in militärischen Kst,^ scn anscheinend fest entschlossen, .dies um jeden P-Hx, zu verhindern. Es scheint festzustehen, daß 23"!», dem Könige den Rat gegeben hat, sich von den scksiea^st,. Einflüssen sreizumachc», und die freundschaftlichen ~j(, ziehungen zum Verband wiederherzustellcn, ohne Neuttälität auszugcbcn. Die Verbündeten verlang"^, dah dem deutschen, dem österreichisch-ungarische», ssH türkischen und dem bulgarischen Gesandten ihre 4t. c ausgchändigt werden. Die Regierung betrachtet Forderung als unannehmbar. Cs wurde ein Kabii»»^ rat unter dem Vorsitz des Königs abgehalten, ">».?,, Angelegenheit zu besprechen. Der König hat st» * Kronrat einberufen. Cs herrscht große Beunruhig'»,-„ da die Verbündeten verlangt haben, daß die fe Gesandten abreisen. e» Aus den Kolonien. In dem Gefecht bei Sandfontein am 26. Septe> 1914 wurden englische Sonderkarten von Deutsch'^ wcstafrika erbeutet, die genaue Angaben über Wasser- und Wcideverhältnisse enthielten. Beso» Nr. 22. Deutsche Soldaten -- Zeitung. 7 Antsfz. Jos. Schon. A-Boots-Ob.-Stcucrmann Franz Schwarz. Hauptin. und Vatls.-Kom. Iosephson. Lcntn. d. R. Röhr. Res. Kluge. Prinz Heinrichs von Bayern Heldentod. Am 7. November wurde Prinz Heinrich von Bayern in den Kämpfen südlich des Roten-Turm- Daffes tödlich verwundet. Von der Obersten Heeresleitung wird dazu geschrieben: Die Brigade Epp, zu der das Infantcrie- Leib-Regiment unter Führung Seiner König- lichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Bayern gehörte, hatte am 6. November durch einen küh- nen Flankenstoß von Mt. Säte herunter das Becken von Pcrisani östlich des Roten-Tuvm- Paffcs geöffnet. Im werteren Verlauf sollte sich die Brigade in den Besitz der 300 Meter höher gelegenen Poiana Spinului (südlich des Mt. Säte) setzen, um dann wieder als Stoßflügel den Angriff beiderseits der Straße Perisani—Sala- truca zu unterstützen. Den 7. November vorm, benützte der Vrigadcführer zusammen mit dem Führer des Insantcric-Leib-Regimcnts. Seiner Kgl. Hoheit Prinz Heinrich, über die Angriffs- möglicbkeiten und das Zusammenwirken von In- fanterie und Artillerie Klarheit zu gewinnen. Aus der vordersten Linie am Mt. Säte, die aus mittlere Infanterie - Schuß - Entfernung dem > Feinde gegenübcrlag, war das Angriffsgelände zu übersehen. Ohne Rücksicht auf die eigene Per- son versuchte der Prinz mit der ihm eigenen Ge wissenhaftigkeit, die nördlichen Wege und An- griffsverhältnisse für die Bataillone und Kom- pagnien sestzustellen. Anfänglich gedeckt durch Strauchwerk scheint der Prinz im Ciser die Dek- kung verlassen, seine hohe Gestalt scheint sich am Horizont abgehoben zu haben. Ein Schuß fiel und schlug dicht neben dem Prinzen ein. Wie immer der Gefahr nicht achtend, setzte der Prinz mit größter Kaltblütigkeit die Erkundung fort, obwohl gleich darauf noch einige Schüsse ein- schlugen. Plötzlich beim vierten Schuß sagte der Prinz leise: „Ich bin verwundet, Oberschenkel!" und sank zu Boden. Der Prinz wurde sofort in die Deckung zurückgctragen, die Untersuchung er- gab einen Schuß in die Lcbcrgegend, fast nur wie ein Streifschuß aussehend. Innerlich scheint aber ein größeres Blutgefäß zerstört worden zu sein.. Der Arzt sah' den Zustand als ernst, aber nicht hoffnungslos an. Der Prinz selbst dachte nicht daran, daß er den kommenden Tag nicht erleben sollte. Noch 2 Ahr 15 Min. mor- gens sprach er mit dem Arzt in zuversichtlicher Stimmung. • 2 Ahr 30 Min. morgens trat eine plötzliche Schwäche ein. „Noblesse oblige" waren seine letzten Worte. Kurz nach 2 Ahr 30 Min. war er verschieden als tapferer Soldat, als echter Offizier. Ofsz.-Stellv. Iendzer. war bei den einzelnen Wasserstellen angegeben, wie stark die Strcifscharcn sein konnten, die sie benutzen >vollten, für wie viel Tiere und für wie lange die Wasserstellen in den einzelnen Jahreszeiten ausreichen u. a. m. In diesen Karten waren auch die Eisenbahn- linien genau cingezeichnet mit englischen Maßen, so bei der genauen Angabe der Spannweite der einzelnen Brücken, Durchlässe usw. Auf einer englischen Polizei- stelle an der Grenze wurde ein Anterweisunasbuch gesun- den, demzufolge die Stelle den Auftrag hatte, in regel- mäßigen Zeiträumen die Wasser-, Wege- und Weide- Verhältnisse in Deutsch-Südwestafrika erkunden zu lassen. Die Art dieses „Nachrichtendienstes" wird am besten dadurch gekennzeichnet, daß die Beamten und Offiziere der englischen Polizeistelle ausdrücklich ange- wiesen wurden, die Crkundiaunaen „in unausfäll'ner Weise und in bürgerlicher Kleidung" cinzuziehcn. Dies deckt sich vollständig damit, daß in der Bothaschcn Armee eine ganze Anzahl von Offizieren sich bcfun- den hat, die vor dem Kriege als Prospektoren, Händ- ler, Sammler, Zoologen, oder in anderen Berufen das Land durchreist haben. Achuliche Erfahrungen sind auch in Deutsch-Ost- asrika gemacht worden. In der Schlacht bei Tanga im November 1914 wurden englische Bücher und Karten erbeutet, die cbensalls den Beweis für eine langjäh- rige englische Späherei in diesem Schutzgebiet lieferten. Gegenüber den krampfhaften englischen Bemühungen, jede Kricgsvorbereitung auf englischer Seite zu leug- nen, sprechen diese Feststellungen und Funde sowohl in Deutsch-Südwestafrika, als auch in Deutsch-Ostasrika eine für jeden Anbefangenen unwiderlegbare Sprache. „Cape Times" bringt einen amtlichen Bericht des Admirals des an der deutsch-ostafrikanischen Küste kreuzenden Kapgeschivaders über seine Tätigkeit wäh- rend des!. Halbjahres 1916. Als „Heldentaten" darin werden gebucht eine Beschießung des Bahnhofs von Tanga am 22. Mürz 1916, „Cxaminierung" unvertei- digter Häfen der ostasrikanischen Küste durch bewaff- nete Walfischfüngcr, Beschießung von Plätzen, wo „früher einmal" 'deutsche Batterien gestanden hätten usw. — Neben diesen Kleinigkeiten sagt der amtliche englische Bericht: „Rach der Beschießung von Tanga erschienen unsere Schisse vor Daressalam. Cs wurde eine Aufforderung geschickt, in welcher um eine Besich- tigung des Dampfers „Tabora" ersucht ivurde. Dieser 5000-Tonncn-Dampfer der D.-O.-A.-L. war, wie ge- meldet war, kürzlich neu grau angestrichcn ivordcn, auch hatte man starkes Hämmern an Bord gehört. Das i Schiss führte die „Rote-Kreuzslagge" an seiner Mast- spitze, aber in den deutschen Listen erscheint er als ein bewaffneter Hilfskreuzer. Der Gouverneur war schon j seit August 1914 davon unterrichtet, daß es nicht als Hospitalschiff anerkannt werden würde. Cs erschien möglich, daß es nun jeden Augenblick seine „Rote- Kreuzslagge" herunterholen und als Kreuzer (raiäor) in See gehen könnte. Da unser Verlangen nach Antersuchung abgelehnt wurde, obwohl unsere'Offiziere anboten, mit verbundenen Augen und in deutschen Booten hinzufahrcn, wurde die „Tabora" durch sechs- zölliges Geschützfeuer 5'/> Ahr nachmittags, 7'A Stun- den nach Benachrichtigung, versenkt. Obwohl nur die Masten über den Palmen sichtbar waren, genügten einige Salven aus 9000 Pards Entfernung, und das schöne Schiss legte sich aus die Seite, wie es noch liegt. Man nimmt nicht an, daß dabei Menschenleben ver- loren gingen." Sieht man von all dem zum Teil osfen- sichtlich unwahren englischen Beiwerk ab, das nur dazu dienen soll, das eigene schlechte englische Gewissen zu verdecken, so bleibt die Tatsache bestehen, daß englische Kriegsschiffe am 23. März 1916 in völkerrechtswidriger Weise im Hasen von Daressalam auf die „Rote-Krcuz- Flagge" geschossen und das Leben deutscher Verwun- deten und Kranken damit gefährdet haben. Bki den Rach dem „Echo de Paris" beabsichtigt der Vati- kan, das neugcgründete Königreich Polen vorläufig nicht anzuerkenncn, sondern mit seiner Stellungnahme bis nach Beendigung des Krieges zu warten. Außer- dem werde erwartet, daß die neutralen Mächte die gleiche Haltung beobachten werden. Drei spanische Fruchtschisfe von Valencia nach England wurden in der Meerenge von Gibraltar durch englische Kriegsschiffe angehalten und zur Rückkehr nach Valencia gezwungen, weil sie deutsche Konsulats- bewilligung siir Fruchtausfuhr besahen. Durch dieses Vorgehen Englands gerät Spanien zwischen Hammer und Amboß, denn wenn die spanischen Fruchtschisfe mit Deutschlands Bewilligung ausfahren, werden sie von den Engländern angehalten, wenn sie ohne solche ausfahren, werden sie von den Deutschen torpediert. Die in der Schweiz untergcbrachtcn französischen Kriegsgefangenen gaben wiederholt Anlaß zu Klagen über undankbares oder gar raufboldigcs Betragen; häufig kamen auch Manneszuchtwidrigkeiten in den eigenen Reihen vor. Das Berner Tagblatt geht diesen Klagen nach: „Wir hörten schon früher solche Aus- setzungen, gaben aber nicht viel daraus, weil wir an- nahmen, daß sich etwaige Anregclmäßigkeitcn von selbst durch die Praxis heben würden. Nun lesen wir in dem Lausanner Blatt „La Libre Pensüe" eine schwere An- klage französischer Internierter gegen ihre eigenen Landsleute, denen sie unterstellt sind. Ausdrücklich er- wähnen sie, daß sie der Schweiz keine Vorwürfe machen. Am so schärfer aber klagen sie über jene Anterofsizierc, die in den Lagern in Deutschland ohne Einfluß waren und sich ebenso ducken mußten wie die Soldaten, denen mau nun aber in der Schweiz die Aussicht über die Soldaten anvcrtraut hat. Diese Aufsicht sei aber eine Schikane und die Behandluna, die der Antergcbrachtc er- dulden müsse, sei nicht diejenige, die einem Kranken zukomme, sondern die eines Soldaten zweiter Klasse. So zum Beispiel dürfe die Frau eines Soldaten nicht mit ihm im gleichen Hotel leben, wohl aber die Mätresse. Die Leute würden ganz melancholisch und neurastisch bei dieser Behandlung, und es könnte dahin kommen, daß sie sich ivicdcr nach den deutschen Lagern sehnen, wo sie wenigstens vor den eigenen Anterofsi- ziercn sicher wären. Wir kämpften gegen den preußi- schen Militarismus und sind nun den eigenen „Capo- ralismus" verfallen, und dies ist wahrlich eine üble Sache." Die Geldsammlungen für das schwedische Flieger- korps haben durch freiwillige Spenden der Frauen in der Provinz Schonen die Mittel für den Ankauf dreier Flugzeuge ausgebracht. Jetzt hat die in der Provinz Schmolang veranstaltete Sammlung der Frauen die Summe von 30 000 Kronen ergeben, für die ein wei- teres Flugzeug, das der Armee zur Verfügung gestellt wird, angekauft werden soll. Expr. Korr. Die deutsche Negierung hat der norwegischen aus Grund eines Erkenntnisses des deutschen Prisengerichtes Schadenersatz für zwei versenkte norwegische Dampfer geleistet, deren Versenkung das Priscngericht nicht als völkerrechtlich begründet anerkannt hatte. Die norwe- gischen Blätter geben ihrer großen Genugtuung über das Entgegenkommen Ausdruck. Für zwei andere ver- senkte norwegische Schiffe hat das Prisengericht alle Ansprüche aus Schadenersatz abgewiesen. Das Bankhaus Morgan L Co. in New Pork hat seit Beginn dieses Jahres aus den Verbandslündern, hauptsächlich aus Großbritannien, 450 Millionen Dol- lars in Gold erhalten, die zur Bezahlung amerika- nischer Kriegslieferungen und zur Stützung der eng- lischen Werte bestimmt waren. Cs sollen Maßnahmen getroffen werden, um einen weiteren Goldabfluß nach den Vereinigten Staaten zu verhindern, dies läßt sich jedoch nur durch Anterbringung weiterer Anleihen in Ncuyork ermöglichen. Expr! Korr. KN' Kurprmi 3/iPfg Jubiläum 4 Fürsten S WellMjthtö Kios Cigaretten 8 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 22. Kriegsfiirsorgr und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons G o l d s ch m i d t. Michten. Wohl wird eine jäh dahinstürmende, rücksichtslose Macht die Bewunderung wecken, die alle große Kraft erregt. Lider wir folgen dieser Macht mit Angst. Wir kennen ihre Ziele und Wege nicht, und wissen daher nicht, welches Schicksal sie uns morgen bereitet. Den Menschen ist jene stetige Pflichterfüllung lieber, die ihnen erlaubt, ihre eigenen Kräfte in Ruhe auszubaucn. Sie lieben die Fürsten, deren Licht milde glänzt und deren Arbeit wie die Regelmäßigkeit eines Sternes ist. Solche Fürsten erwerben das ^Vertrauen ihrer Volker, werden geliebt und man betrauert sie, wenn sie dahingcgangcn sind, wie einen Vater. Mit Gefühlen inniger Webmut wurde seiner Zeit der alte Kaiser Wilhelm vom Volke zu Grabe geleitet. Mit Gefühlen inniger Wehmut stehen heute die Völker Oestcrreich-Angarns und die ihnen verbündeten Völker an dem Grabe des Kaisers Franz Josef, der ein taten- reiches Leben, ein Leben voller Duldung, Erfahrung und Mäßigung in hohem Alter beschlossen hat. Nicht wie dem Helden, der im Anstieg der Laufbahn gefällt ward, folgt ihm die Trauer, aber auch nicht wie jenem Nestor, dem Athene das Gedenken so vorausgesagt hat: „Stirbt mein Vater dereinst, der graue, reisige Nestor, Wer beklagt ihn alsdann? And selbst von dem Auge des Sohnes Wälzet die Träne sich kaum, die gelinde. Völlig voll- endet Liegt der ruhende Greis, der Sterblichen herrliches Muster. Aber der Jüngling fallend erregt unendliche Sehnsucht Allen Künftigen aus und Jedem stirbt er aufs Neue, Der die rühmliche Tat mit rühmlichen Taten gekrönt wünscht." Zwar ruht der Greis völlig vollendet, aber er wird beklagt und Sehnsucht heftet sich an ihn. Denn er is! uns ein Wegweiser durch den Amschwung der Zeiten, ein Muster der Anpassung an ungeheure neue Erforder- nisse, ein Beispiel im Ertragen drückender Lasten. Nicht mit dröhnenden Schritten ist er durch die Weltgeschichte gegangen, doch hat er sie klug zu nutzen gewußt. Cr ist der einzige Herrscher Europas gewesen, der die riesen- hafte Wendung der Nationalstaaten zu Weltstaaten mitgemacht hat, die ungeheure Dehnung der Völker- wünsche, die der Politik ein ganz neues Format gaben. Cs war kein leichtes Stück Arbeit, Oestcrreich-Angarn dieser Entwicklung cinzufügen. Denn der Kaiser sah sich der Aufgabe gegenüber, die schwierige innere Politik des Reiches in Einklang zu bringen mit den Notwen- digkeiten der Wcltpolitik. Je älter er wurde, umso Diese Weihnachtö- und Neujahrskarte wird abgegeben z»m Preise von Mt. 3,— flir 100 Stück, Mk. 5,50 für 20 'adlet, Mt. 13,— für 500 Stück, Mt. 25,— für 1000 Stück vom Derlag der „Deutschen Golbaten-Zeitung" Berlin SW. wertvoller wurde der Schah seiner Erfahrungen, umso sicherer sein Urteil und umso treuer seine Pflichterfül- lung. So gelang es ihm, die vielen Gegensätze der Doppelmonarchie auszugleichen, sie von den Regie- rungsarundsützen der Mettertzichschen Zeit zu einer srei- eren Verfassung zu führen. Cs gelang ihm so, die nationalen Widersprüche zu beschwichtigen und Oester- reich an der Seite Deutschlands als lebensfähige Groß- macht zu erhalten. Cr konnte es wagen, dem Volke das allgemeine Wahlrecht zu geben, ohne selbst erschüttert zu Werdens Cr griff überall persönlich ein, war immer bei aller Beharrlichkeit und Energie frcundwillig und hat auch von seinen Schmerzen vor der Welt nicht viel Wesens gemacht. Als er am 18. August 1910 seinen 80. Geburtstag feierte, klangen nur Töne der Liebe an sein Ohr. Was er in früheren Reaierungszeitcn ver- loren hatte, hat er später durch Besonnenheit und ciu: Grund kluger Vorbereitung zurückgcwonnen. Immer aber war es besonders der Mensch, der die Menschen ihm näherte, der Vater, Gatte und Bruder, der so vieles erlitten und dessen bitterer Kelch immer noch nicht ausgetrunken war. War doch noch die Schwelle des jetzt tobenden Krieges mit Blut aus seinem Stamme ' besudelt. Das Pflichtbewußtsein dieses Mannes und Kaisers baute sich auf dem Gefühle tiefer Frömmigkeit auf. Cr war so gottergeben, daß er der Arbeit für die Völker seiner Lande wie kaum ein anderer ergeben sein mußte. Stumm standen die Menschen vor dieser Regelmäßig- keit der Leistungen, wie sie einst stumm vor Friedrich dem Großen standen, der keine Stunde seines Lebens die Gedanken von dem Wohl des Volkes abgleiten ließ. Man wußte überall: Der alte Kaiser arbeitet für uns. And er tat diese Arbeit mit einer vorbildlichen Vornehmheit, ohne jede Aufdrinalichkeit, eben als reine Pflicht. Das machte ihn zum Wahrzeichen Oesterreich- Angarns, zur Anfcuerung und Beruhigung. And darin ist auch sein eigentlicher Wert zu sehen. Noch aus den letzten Tagen seines Daseins hörten wir immer wieder die Kunde von der Pflichterfüllung des Kaisers, der trotz Krankheit an den Arbeitstisch ging und dort die schwere Bürde dieser Zeit auf seine Schultern nahm. Wenn er nun von uns gegangen ist. so ist er doch ge- blieben, denn ein solch wärmendes Beispiel der arbeit- samen Treue geht den Völkern nicht verloren. Pflicht brauchen wir heute mehr als je und wir dürfen glück- lich sein, daß das Gedenken an einen Mustervollbringer menschlicher Pflicht in uns bestehen bleiben kann. Zwang ist nur für diejenigen, die die Pflicht nichl fühlen. Pflicht aber ist die Schassen» aller Entwick- lungen, sie fördert und hebt. S'e bcfriediat den Ein- zelnen und nützt dem Ganzen. Wenn wir jetzt der all- gemeinen Wehrpflicht die bürgerliche Dienstpslicht an- gliedern, so sprechen wir nicht ohne Absicht von Pslicht. Wir sprechen nicht von Zwang, weil Pflicht aus der Freiwilligkeit entspringt, aus dem tiefinneren Wunickn zu helfen. Aber wir dürfen das Vertrauen haben, daß das deutsche Volk dieses Pflichtbewußtsein besitzt. Von einem solchen Vertrauen ging auch der Rus Hinden- burgs an die Landwirtschaft aus. And wir sehen gleich, daß dieser Ruf nicht ohne Wirkung bleibt. Hat sich doch sofort die Landwirtschaft bereit erklärt, von ihren Vorräten zwanglos denen abzugebcn, die besonders schwer für das' Vaterland arbeiten. Gleich nach dem Erscheinen- des HiNdenburg'schcn Briefes in der Oes- fentlichkeit und nach der Aufforderung des Deutschen Landwirtschaftsrates, haben deutsche Landwirte be- schlossen, von jedem im Haushalt geschlachteten Schweine ein Viertel des gewonnenen Schmalzes freiwillig gegen ein Cntaeld vom Mk. 2,50 das Pfund, ferner von der dem Selbstversorger zustehenden Butter 50 Gramm pro Kopf und Woche zum Tagespreise an die Munitions- arbeiter zu liefern. Man darf überzeugt sein, daß der Hindenburg'sche Ciscr für eine gerechte Versorgung des Volkes nuit in allen denen glühen wird, die diese Ver- sorgung in der Hand haben. Cs geht nicht ohne solche Freiwilligkeit. Diese klare Erkenntnis hat Hindcnburg dem Volke zu Gcmttte geführt. Wohl geht es auch nicht ohne zentrale Energie und Leitung. Aber was nützt alle Leitung, wenn der freie Wille ihre Absichten nicht erfüllt? Wie die Schlachten mit dem freien Mute und der freien Anterordnung der Truppen gewonnen werden, so ist es auch im bürgerlichen Leben. Das Vaterland kann Zeiten der Gefahr nur überstehcn, wenn jedes seiner Mitglieder ohne Rücksicht auf das eigene Wohl für das Wohl des Ganzen eintritt. Eine solche Pflicht ist in solchen Zeiten selbstverständlich. * And noch eine andere Pflicht ist es. Wir erwarten, daß der Staat die Wunden des Krieges lindere, daß er soweit wie möglich die Verluste ausgleiche, dem bür- gerlichen Dasein wieder zur Ruhe und Dascinssichcrhcit verhelfe. Wenn wir aber solche Erwartung hegen, so müssen wir selbst in uns von schlimmen Gefühlen frei sein. Hilfe entspringt dem Pflichtbewußtsein, dem Be- wußtsein, das für den anderen sich cinsctzt. ®icfcr Ge- danke geht durch alles Edle, das die Menschen erhebt. Cs ist nicht möglich, die Folgen dieses Krieges aus- zuhcbcn, wenn nicht alle Bürger von Liebe zu einander beseelt sind. Das bedeutet nicht die Forderung, ein jeder solle seine Interessen vergessen, wenn der Krieg vorüber ist. Denn aus dem gesunden Interesse des Ein- zelnen beruht die Wohlsahrt des Ganzen. Aber man kann dieses Interesse auch anders verfolgen als mit Neid und Schliche», als mit Beschuldigungen und An- gcrechtigkeiten. Der menschlich Fühlende sieht immer im anderen den Bruder, der gequält ist wie er. Cr ist o stolz, um sein eigenes Leben mit der Vedrängung de anderen zu erkaufen. Cr will ein Zusammenlebeir, s will nach Möglichkeit die Gleichheit der Geschicke. dürfen die Hilfsbereitschaft, die dem Vaterlande gur, den Gliedern des Vaterlandes gegenüber nicht verlieren. Hilfsbereitschaft aber ist Gerechtigkeit und Stolz, läßt nicht zu, daß der andere verfolgt wird, sie dune nicht, daß die Gewalt zum Schuhe kleiner Wünsche aui- acrüfen wird. Sie entkleidet sich des Vorurtebs'01 Raffe, der Religion, des Standes und Berufes. Wollen aber solche Cigcnsüchteleien und Schiefheiten des Ur- teils nicht schweigen, so muß der Betroffene sie ertragen, ohne seinerseits seine Liebe zum Ganzen zu verlieren. Vor einigen Tagen hörte ich an der Bahre eines ge- fallenen Helden ein schönes Pricstcrwort. Wir sollen dem Ganzen nicht grollen, rief der Priester aus, wenn man uns Groll cntgcgenbringt. Rur so wird der Grou besiegt. Rur so auch dienen wir dem Vaterlande, da,' die schwerste Duldung verlangt, weil es unendlich ^'ic mehr wert ist als das Dasein des Einzelnen. Es H1 Pflicht, zu lieben, ohne Rücksichten zu lieben, cs ist aber auch Pslicht, zu ettragcn. Die einzige Rücksicht, dn Geltung haben darf, ist die auf den Nächsten und du auf das Ganze. Kriegsbeschädigten-Fürsorge. Beitrag zur Entwicklung des Kontochilssdienftes. Im Zusammenhang mit mehreren früheren Aus- führungen (vgl. vor allem die Abhandlungen über den Kontorhilfsdienst in Nr. 17 und 21) bringen wir Folgenden einige Stellen aus einem Bericht der Der- wundetcn-Schulc in Duisburg. Diese Acußcrungen, die wir ziemlich wörtlich wicdcrgcbcn, scheinen ganz be- sonders geeignet, die Aufmerksamkeit der Leser im Felde wie in der Heimat zu wecken und aus die künftig noch folgenden Erläuterungen und Aufklärungen über den Kontorhilfsdienst hinzulcnkcn. So sagt denn der erwähnte Bericht: Ende 1915 er- kannte der Vorsteher dieser Anstalt, Herr Direktor Gautcnbcrg, den praktischen Wert eines Aebungs' kontors und so wurde dasselbe unter Führung eines kricgsverlctztcn Kaufmanns, der zu diesem Zwecke beur- laubt und später vom stellvertretenden Generalkom- mando nach Duisburg kommandiert wurde, ins Lebe» gerufen. Sehr bald stellten sich die Vor- und Nachteile r» diesem Kursus heraus und mit großer Vorsicht wurden die Teilnehmer gewählt, auf daß der Kursus nur von Leuten gefüllt sei, für die der Kontorhilfsdicnst im wah- ren Sinne des Wortes für die Zukunft in Frage kom- men konnte. Vor allem trennte man die Teilnehmer, bei denen es sich herausstellte, daß sie in ihrem Berufe noch fC9r wohl ihr Auskommen finden würden. ,. Diesen Leuten wurde die Gelegenheit geboten, sich in Spezialkurscn auf die staatliche Meisterprüfung ü> ihren Gewerben vorzubereiten. So konnten in drei Kursen 29 Teilnehmer ihre staatliche Meistcrprüfung- teils mit gutem, teils mit sehr gutem Erfolg ablcgen. Die im Kontorhilfsdicnst Verbliebenen und Ausge- bildctcn — 28 an der Zahl — wurden teils als Reg>- straturgehilsen, Kopisten und Kaffenboten, teils in Lohn- und Versandabteilungen, teils als Bürodiener unter- gebracht. Sie sind alle zur allgemeinen Zufriedenheit tätig. Das war das Resultat eines ersten Versuches- Wcr aber von unserem Leserkreise sich der Mühe unter- zogen hat, die bisherigen Abhandlungen mit einiget Aufmerksamkeit zu lesen, der wird wissen, daß die bis heute erreichten Erfolge schon über das hier erwähn» Zicl noch hinausrcichen. I. C. Für die Kausleute im feldgrauen Rock ist im 23er' lag Otto Clsner, Berlin, zum Preise von 50 Pfg. eim kleine Schrift: „Kausmänni sch e Beratungs stelle n" erschienen. Eine Anregung nennt der 2>ei- fasser Bernhard Lehmann seine Arbeit. Cr geht davo> aus, scstzustellen, in welch gründlicher Weise die cum' lichcn Stellen die Wiederausrichtung des gewerbliche' Mittelstandes nach dem Kriege ins Äuge gefaßt haben- Den hcimkehrendcn Angehörigen des Mittelstände-- stehen in den Beratungsstellen und Kriegshilfskasien Stützen zur Seite, welche für die Zukunst des Einle, neu jede Beruhigung bieten können. Wie aber steht ^ mit dem Vollkausmann, der aus dem Kriege als arine Mann zurückkommt und nun vor ganz veränderten "" unbekannten wirtschaftlichen Verhältnissen steht? o", diesen, für den „selbständigen Kaufmann", ist bis he" nichts geschehen. And doch ist auch für ihn eine ausgreifende Fürsorge nötig. Von dieser Einsicht au gehend, schlügt der Versasser einen über ganz Dentis land greifenden Verband für kaufmännische Beratung?' stellen vor. Aeber die innere Organisation und Le tung, über Aufgabe und Tätigkeit werden wohliim legte Vorschläge gemacht, die der Teilnahme »»*> „,, Nachdenkens wert sind. Wer sich also über das Wem der kaufmännischen Beratungsstellen näher nn» , richten will und die angeregte ideale Sache durch el9e,r Gedanken und Vorschläge Weiterungen möchte, lasse sich das Schristchen kommen. F Nr. 22. Deutsche Soldaten ° Zeitung. 9 Die rastlose Arbeit aller, die sich die Unterbringung kriegsbeschädigter Offiziere in entsprechenden Vcrnss- arten zum Ziel gesetzt haben, trägt schon ihre Früchte. Von allen Seiten treffen Angebote ein, die, was bei der verschiedenen Vorbildung und den besonderen Nei- gungen jedes Offiziers ganz besonders wertvoll ist, auf die Veranlagung der Bewerber Rücksicht nehmen, oder ihnen Gelegenheit geben, sich auf ihre Neigungen hin erst zu prüfen. — Besonders dankbar zu begrüßen ist, daß etliche Landräte bzw. Kreisausschttffc Gelegenheit zu vorbereitender Beschäftigung bieten, wo kriegs- beschädigte Offiziere sich auf die Laufbahn als Amts- vorsteher, Bürgermeister usw. vorbereiten können. Für Amtsanwaltsstellen werden denn auch bereits mehrere Bewerber aus dem Offizicrstandc gesucht, desgleichen für Amtsvorsteher- und Vllrgermeisterposten. Posten, für die verabschiedete Offiziere sich besonders eignen, sind die von Städten, Gemeinden und Kreisen einge- richteten Lebensmittelämter, wo freilich, wenn neben Kanzlcidienst noch Außendienst verlangt wird — wie z. V. Aeberwachung der Versorgungsgebiete oder der Gestellung der Lieferungen — nur solche Bewerber in Frage kommen, die am Gehen nicht gehindert sind. Ebenso sind kriegsbeschädigte Offiziere geeignet, die Leitung von Fiirsorgcstellen für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen, wie die gesamten Fürsorge- Angelegenheiten zu übernehmen, wofern sie den An- sprüchen, die gestellt werden mllffen, gewachsen sind. So kennzeichnet eine norddeutsche Stadt die Tätigkeit ihrer Fürsorgestelle wie folgt: „Untersuchung der Ver- hältnisse der Hinterbliebenen sowohl wegen der Aus- nahme der Anträge auf Gewährung der reichsgefch- lichen Hintcrbliebcncnbczüge (Witwen-, Waisenrenten, Kriegscltcrngeld), wie auch wegen der Vorbereitung der vom Roten Kreuz, dem Vaterländischen Frauen- verein und der Nationalstiftung gemeinsam geübten er- gänzenden Fürsorge." Auch für Intereffcnverbändc kommen verabschiedete Offiziere bei genügender Eig- nung in Frage. — Erfreulich ist, daß die Werktätiokeit ein warmes Herz für unsere kricgsbeschüdigten Offi- ziere zeigt und ihnen reichlich Gelegenheit bieten will, sowohl gewisse Stellungen zu übernehmen, als auch sich zuerst einmal einzuarbeiten, um später eine Wahl in den zur Verfügung stehenden Posten zu treffen. Hier dürfte der Verkehr mit Behörden, namentlich mit allen Zweigen der Militärverwaltung, zweckmäßig ver- abschiedeten kriegsbeschädigten Offizieren anvertraut werden, überhaupt wird ihre Eignung für jede Ver- trauensstelle vorausgesetzt. In bestimmten technischen Zweigen genießt natürlich der technisch ausgebildete Artillerie- oder Pionieroffizier den Vorzug. — Auf jeden Fall ergibt sich^aus dem, was bisher von der „Auskunstsstelle für Offizicrversorgung im Kriegs- ministerium" -geleistet worden ist, daß man dort keine Mühe gescheut hat, den im Kriege verwundeten Offi- zieren die Wege zu ebnen, damit sie leichter einen neuen Berus finden, oder sich für einen solchen ausbil- den können. In Arbeitgeberkreisen, die ja unter großem Ar- beitermangel zu leiden haben, ist es noch immer nicht genügend bekannt, daß sich die vom Kriegsministerium herausgegebene. Zeitschrift „Anstellungs • Nachrichten" zurzeit fast ausschließlich mit der Stellenvermittlung für Kriegsbeschädigte besaßt und die Stellenangebote und Stellengesuche aus dem ganzen Reichsgebiet in dieser zweimal wöchentlich erscheinenden Zeitschrift kostenfrei bekannt macht. Die Stellenvermittlung würde für Kriegsbeschädigte wesentlich gefördert werden, wenn die Arbeitgeber von dieser Einrichtung in größtem Am- fanae Gebrauch machen wollten. Die „Anstellungs-Nach- richten" liegen nicht nur bei den Truppenteilen, Bezirks- kommandos, Landratsämtern, Gemeindeverwaltungen, Fürsorgeausschüffcn und Lazaretten aus, sondern jeder Kriegsbeschädigte, der zur Entlassung gelangt, muß amt- lich auf die „Anstellungs-Nachrichten" aufmerksam ge- macht werden. Stellenangebote und Stellengesuche sind an die Fürsorge-Abteilung des Kriegsministeriums zu senden. \ Vor der Kirche von Konstantinopel. Ein Gedenktag der deutschen Arbeiterversicherung und Sozialpolitik. Von Geh. Regicrungsrat Dr. O. P o e n s g e n. Am 17. November waren es 35 Fahre, daß Kaiser Wilhelm I. jene berühmte Botschaft an den Reichstag richtete, zur „Förderung des Wohles der Arbeiter", welche die öffentlich-rechtliche Versicherung der Arbeiter für die Fälle der Krankheit, des Unfalls, der Erwerbs- unfähigkeit und des Alters in Aussicht nahm. Der Kaiser hoffte dadurch „dem Vaterlande neue und dauernde Bürgschaften seines inneren Friedens und den Hilfsbedürftigen größere Sicherheit und Ergiebigkeit des Beistandes, auf den sie Anspruch haben, zu hinter- lassen". Die stetig fortschreitende deutsche Sozialpolitik beginnt mit deren Votichaft, deren Gedanken unser Kaiser Wilhelm II. sich zu eigen gemacht und mit sei- nen Erlassen vom 4. Februar 1890 und vom 17. No- vcmber 1906 — am 25. Jahrestage der ersten kaiser- lichen Botschaft — weitergeführt hat. Heute können wir überblicken, wie jener Plan des Jahres 1881 ausgebaut und erweitert ist, der nun- mehr drei große Gebiete umfaßt: Zunächst ist es die Sicherung des Arbeiters gegen Schicksalsschläge und Notlagen bei Unfall, bei Krankheit, bei Erwerbs- unfähigkeit und im Alter, eine Sicherung, die auf die Familie durch die Hinterbliebenenfürsorge ausgedehnt wurde. Weiter handelt cs sich um die Sicherung der Gesundheit und des Lebens der Arbeiter durch die Schuhvorschristen für die Arbeitsstätten und Betriebe. Zu diesen tritt hinzu noch die rechtliche Sicherung des Arbeiters durch den erleicherten Rechtsschutz in den Gewerbcgcrichten. Diese Sozialpolitik ist im weite- ren Verlaufe auch auf den neuen Mittelstand der Auge- stellten ausgedehnt worden (Angestellteiwersicherung, Erweiterung' der Krankenversicherung, Kausmanns- gcrichte). Von Anfang an war dabei die ganze Durch- sührung dieser Sozialpolitik von dem Steinschen Ge- danken der Selbstverwaltung getragen. Blicken wir auf das Wirken und die Erfolge der deutschen Sozialpolitik zurück, so können wir feststellen, daß durch sie die geistigen, sittlichen und auch körper- lichen Kräfte in unserem Arbeiterstande gestärkt und dadurch die Kultur und das Wirtschaftsleben unseres Volksganzen wesentlich gefördert sind. Die Hilfe- leistungen, welche die Versicherung für die verschiedenen Notlagen vorsieht, ermöglichen dem Arbeiter die Auf- rechterhaltunq seines Hausstandes, die Erhaltung seiner Familie, die Erziehung seiner Kinder, die Hei- lung und Wiederherstellung seiner Gesundheit. Alles dies aber nicht als ein Almosen, sondern als ein selbst- crworbenes Recht des Arbeiters. Die gewerblichen Schuhgesehe suchen gesundheitliche Schädigungen des Arbeiters zu verhindern, sie sorgen durch das Verbot der Kinderarbeit und durch die'Regelung der Arbeit der jugendlichen und weiblichen Personen dafür, daß auch das kommende Geschlecht gesund heranwächst. Durch die Selbstverwaltung und durch die Beteiligung an der Rechtsprechung schulen sie den Arbeiter zu kla- rem Denken und selbständiger Cntscheidungsfähigkeit. Insgesamt aber wirkt die Sozialpolitik, wie Bismarck in den der Botschaft folgenden Reichstagsvcrhandlun- gen ausführte, dahin, daß die arbeitenden Klaffen den Staat nicht nur als einen fordernden Herrn betrachten, der Rekruten und Steuern verlangt, sondern daß auch die Arbeiter mit Vertrauen auf den Staat blicke» kön- nen, dem sie angchören. Dieses Bewußtsein der Soli- darität mit dem Staatsganzen kommt jetzt im Kriege noch stärker zum Ausdruck als im Frieden, wo der Lärm der Tagcskämpfe es übertönt. Wie sieht es mit der Arbcitersürsorge im feind- lichen Auslande aus, das gegen uns angeblich für Kul- tur und Volksrechte kämpft? Roch immer fehlt eine allgemeine Zwangsversichcrung gegen Anfall und Krankheit in Frankreich, Belgien und Italien, ■ für Alter und Invalidität in Italien und Belgien, wäh- rend letztere in Frankreich zwar beschlossen, aber nicht durcygefüyrt ist. In Belgien mußte die deutsche Ver- waltung erst die notdürftigsten Arbeitcrschutzbestimmun- gen cinsührcn. Die Zustände in den Goldbergwerken an der Lena sind für Rußland, wie die in den sizilischen Schwefclgruben für Italien bezeichnend. So hat denn auch die durch die Botschaft von 1881 angekündigte deutsche Sozialpolitik im Kriege ihre Pmbe bestanden: Sie hat zur wirtschaftlichen Gesund- heit unserer Arbeiterschaft und unseres gesamten Volks- körpers beigctragcn, die uns die wirtschaftlichen Schwie- rigkeiten im Kriege überstchen läßt, sie hat auch zur Tüchtigkeit unseres Heeres und unserer Kriegsmittel mitgewirkt. Alles, was unsere Industrie heute an Schiffen und Munition und all den tausenden Werk- zeugen des Krieges schasst, wäre nicht möglich ohne eine gutgeschulte und intelligente Arbeiterschaft. Die Sozialpolitik hat dazu geführt, daß auch der gewerb- liche Arbeiter seine körperliche Rüstigkeit bewahren konnte, daß seine Kinder zu leistungs- und wasfensähi- gen Menschen heranwuchscn; sie hat den Arbeitern das Bewußtsein der vaterländischen Zusammengehörigkeit verstärkt, sie hat ihnen die sittliche Kraft, die Bildung und die Selbständigkeit des Denkens gegeben, die ihn auch als Soldaten seinen Feinden überlegen macht. So berühren sich Krieg und Frieden. Was als Friedenswerk begonnen und durchgesührt wurde, Hilst mit, den Krieg zum siegreichen Ende zu bringen. Ist aber der Sieg erreicht, dann wird die Sozialpolitik da- zu beitragen, die vom Krieg geschlagenen Wunden zu heilen, und ein neues Cmporblühen ermöglichen, ebenso wie sich durch die Blüte des Deuticbcn Reicbcs nach dem Kriege von 1870 die in der Kaiscrproklamation damals ausgesprochene Hoffnung erfüllt hat, daß es dem Deutschen Kaiser verliehen sein soll, „allzeit Meh- rer des Deutschen Reiches zu sein, nicht in kriegerischen Eroberungen, sondern in den Werken des Friedens, aus dem Gebiete nationaler Wohlsahrt, Freiheit und Gesittung". MX // •’ i ‘ A < ?' .wjjo VÜ >..... VMM j Polnische Frauen und Kinder. phoc.Leipz.pr-ss«.Dür». Rückkehr polnischer Flüchtlinge. 10 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 22. Polnische Kirche. Pt>Ot. Leipz. Presse-Büro. Dadelm. Unser Generalseldmarschall Hindenburg schreibt: Großes Hauptquartier, 19. Nowember 1916. An den Herrn Reichskanzler. Cw. Exzellenz haben mein Schreiben vom 27. September d. I., in dem ich die schwere und dankenswerte Arbeit des Kriegscrnäh- rungsamtes zu unterstützen beabsichtige, den deutschen Bundesregierungen mitgeteilt und dabei die von mir geäußerten Wünsche unterstützt. Zu meinem Erstaunen sehe ich jetzt, nachdem das Schreiben in die Prcffe ge- langt ist, daß es in den Zcitungserbrtcrungen so aüf- gesaßt wird, als ob cs die Verordnungen auf dem Gebiet der Volkscrnährung für überflüssig und schädlich schlechthin verurteilte. Das entspricht nicht meiner An- schauung. Ohne einen Zwang geht es nicht ab. Das gilt wie für die Lösung der Crnährungsfragen, so auch für die Beschaffung von Krieqsgerät und die Aus- nutzung unserer Arbeitskräfte. Für den Erfolg auf all diesen Gebieten ist aber entscheidend, daß zu dem Zwang die tatkräftige, nur vom vaterländischen Pflicht- S geleitete Mitarbeit jedes einzelnen tritt. Im >eren kann auf dem Gebiet der Volksernährung erst eine selbstlose Pflichterfüllung der gesamten Land- bevölkerung den staatlichen Anordnungen eine lebendige Wirkung verleihen. Jeder an seiner Stelle muß über die gesetzlichen Vorschriften hinaus zur Ernährung der Truppen und Kriegsarbeitcr hergcben, was irgend ent- behrt werden kann. Das hatte ich bei meiner Bemer- kung über die großzügig zu organisierende Werbearbeit durch die Führer der Landwirtschaft im Auge. Ich ver- traue zu sest auf den bewährten patriotischen Sinn der deutschen Landtvirte, als daß ich an dem Erfolg Ihrer Aufklärungsarbeit zweifeln könnte. Cw. Exzellenz würden mich zu Dank verpflichten, wenn Sie meine Ansicht der Oesfentlichkeit zur Kennt- nis bringen würden. v. Hindenburg. Der wirtschaftliche Feind. Wir können ihn auch den inneren nennen, im Gegensatz zu dem äußeren Feinde, den wir dank dem heldenhaften Aushalten un- serer Heere und der Flotte bisher siegreich bekämpften. Der wirtschaftliche Feind ist der erfolgreichere Bundes- genosse der Engländer, indem der Wirtschaftskrieg recht eigentlich ihre Waffe ist, die Waffe der Seemacht im Kampfe gegen die Landmacht. Und England scheut gewissenlos, wie cs sich durch die Jahrhunderte der Ge- schichte gezeigt hat, nicht davor zurück, dies« Waffe gegen unsere Frauen, Kinder und Greise anzuwenden. Cs hofft auf de» Erfolg, weil es anders uns zu Lande nicht Niederkämpfen kann. Seinen Heeren und seiner Flotte wußten wir zu begegnen, auch allen Hilfsvölkern, die es in der Einkreisung gegen uns aufbrachtc. Run gilt cs auch, den wirtschaftlichen Feind siegreich zu be- kämpfen. Dieser ist als innerer Feind in unserem wirtschaftlichen Leben fühlbar und auch denen empfind- lich geworden, die nicht ihr Leben in die Schanze schla- gen brauchten oder dursten, um das Vaterland zu ver- teidigen. An sie -ergeht jetzt der Rus zu den Waffen, daß sie sich rüsten, nicht nur zum Durchhalten, sondern um auch diesen Feind zu besiegen. Rnr stählerner Wille und völkische Zielsicherheit vermögen uns aus der nicht ju leugnenden wirtschaftlichen Bedrängnis hcrauszu- sühren, in die englische Absperrung uns gebracht hat. Ohne das würden wir trotz unserer unvergleichliche» Leistungen aus den Schlachtseldern Europas, trotz der ungeheuren Opfer, die wir gebracht habe», um die Er- folge all unserer Siege betrogen werden. Wir wollen hoffen, daß sich deutsche Leistungsfähigkeit und Opser- willigkcit auch aus dem wirtschaftlichen Gebiet bewäh ren, damit wir Herr werden des inneren Feindes. Das Vaterland bietet alle Männer und Frauen dazu auf, daß die Organisation auch da den Weg finde, die Rot zu steuern, in richtiger Verteilung der vorhandenen noch ausreichenden Lebensmittel. Die wirtschaftliche Selbstbehauptung allein kann uns den Sieg verbürgen, und sie muß auch nachhalten nach dem Siege, da Eng- land schon jetzt am Werke ist, uns dauernd vom Welt- markt abzuschnüren. Wie kommt eigentlich Herr Scheidemann dazu, schreibt man der „Deutschen Tageszeitung" aus Cassel, fortwährend im Namen des deutschen Volkes zu reden. Neun Zehntel aller Deutschen, so behauptet er, seien in bezug auf die Kriegsziele seiner Meinung. Das ist in. C. eine ganz unerhörte Behauptung. Nicht einmal, wenn Sch. nach altem Brauch als „Volk" nur die so- zialdemokratische Arbeiterschaft gelten läßt, diirfte das stimmen. Ich kenne jedenfalls viele Arbeiter, auch sozialdemokratische, die aus ganz gegenteiligem Stand- punkt stehen. Änd dieser Standpunkt ist mir mehrfach auch von Leuten aus der Front bestätigt worden, die dem Arbciterstande angehören. Auch namhafte sozial- demokratische Führer aus der Provinz denken, wie ich weiß, anders als Herr Sch. So meinte aus Anlaß der Antwort Scheidemanns an den niederländischen Anti- Orlogbund erst soeben einer: „Das sieht dem Philipp so recht ähnlich. Sich wichtig, von sich reden machen — sonst hat's keinen Zweck." — Ja, so ist's. Als selbst- gesülligcr Wichtigmachcr ist Scheidemann längst überall bekannt, besonders hier in Cassel, wo er nicht nur her- stammt, sondern wo er sich auch viele Jahre öffentlich betätigt hat, als Parteivorsihcnder, Redakteur und Stadtverordneter. Nicht immer unter einhelliger Zu- stimmung seiner Parteigenossen, liebte Sch. es von je, sich den Anschein besonderer „Berufung" zu geben. „Staatsmünnische Allüren" nannte unser verstorbener Stadtverordnetenvorsteher Kommerzienrat Pfeiffer Ge- haben und Dialektik Scheidcmanns. Viele Genossen hielten allerdings wenig davon, weil's zu sehr nach Acbcrhebung aussah. Einer, der Sch. einst besonders nahe stand, seit einigen Jahren sich aber fast ganz zu- rückgezogen hat, Hatz wie mir bekannt ist, sich früher mehr als über den „Anfehlbarkcitsdünkal", die „spießer- liche Aufgeblasenheit" und „unleidliche Selbstgefällig- keit" Philipp Schcidemanns ärgerlich ausgelassen. Sch. hat seinen Wohnsitz nun schon mehrere Jahre von Cassel nach Berlin verlegt. Seine weitere Entwicklung zum „Nativnalheros der deutschen Arbeiterschaft" haben wir seitdem nicht mehr aus unmittelbarer Nähe ver- folgen können. Doch als er nach langer Zeit kürzlich »'jeder einmal hier in großer öffentlicher Versamm- lung sprach (auf seine Weise über Krieg und Frieden), da wußten wir gleich, woran wir tvaren. Ja, unter der Sonne der Regierungsgunst hatten die „staatsmänni- schcn Allüren" wirklich Fortschritte gemacht. Sachlich kam's ihm bei seinen ziemlich oberflächlichen Ausfüh- rungen auf eine Handvoll unstaatsmünnischer Ge- danken, Schiefheiten und Verkehrtheiten zwar nicht an, aber die Rolle des weitsichtigen Politikers und natio- nalen Propheten stand ihm um so besser. Auch an diesem Abend arbeitete Scheidemann wieder ganz nach dem Breslauer Muster: Ich war bei Bethmann und weiß etwas. Natürlich wetterte der große Friedens- apostel wieder gehörig gegen die alldeutschen Annexio- nisten, gegen die Westarp- und Baffcrmänner, die den Krieg verlängerten und den Frieden, den ewige» Frie- den verhinderten, der sich doch so leicht durch inter- nationale Verträge, und zwar für alle Zeiten ver- bürgen lasse. — Der geniale Weitblick, den Herr Sch. I zu besitzen meint, läßt ihn jetzt natürlich erst recht mcht rasten. Der 11. Oktober, wo er wie im höheren Ans- trage im Reichstage erklären konnte: „Frankreich unv Belgien können ohne weiteres Blutvergießen und ohne Gebictsverlust schon jetzt die Räumung ihres Landes haben", war ja für ihn eine Rechtfertigung und Ge- nugtuung zugleich, denn Herr von Bethmann — schwieg dazu. And nun agitiert er weiter unter dem Leitsatz: „Was französisch, muß französisch, was belgisch, bel- gisch bleiben. Neun Zehntel aller Deutschen teilen meine Ansicht und der Kanzler hat mir schweigend zu- gestimmt." Bei der allgemeinen Friedcnssehnsucht eines Vol- kes ist cs ja leicht, Beifall zu finden, wenn man oo>> Frieden spricht. Viele Hörer denken ja immer erst an »w, an die Gegenwart und an die eigene, nicht an die Zu- kunft des Vaterlandes, die ein fauler, ein halber Friede unter den gegebenen Verhältnissen sicherlich dauernd und schlimmer bedrohen würde, als die effektive Kriegs- gefahr. And darum — weil die Mehrheit unsere» Volkes die Behauptung Scheidemanns Lügen strast- das heißt weil sie in dieser Beziehung anders denkt als der selbstgefällige Redner aus Cassel: Wie kommt Herr Scheidemann'dazu, „sich als der Dollmetsch de» deutschen Volkes aufzuspielen? Dagegen muß mit aller Schärfe protestiert werden."' K- Die Frau im Erwerbsleben ist nicht erst eine Er- scheinung des Krieges, obwohl sie uns jetzt mehr in der Oesfentlichkeit begegnet. Auch in Deutschland hatten die Maschinen in Stadt und Land der Frau die Haus- arbeit genommen und sie deshalb hinausgeführt, um an der Seite der Männer, oder gar an deren Stelle Arbeit zu suchen in der Oesfentlichkeit, längst vor dem Kriege. Erwerbstätig waren nach einer zahlenmäßige» Ausstellung des Jahres 1907 in Deutschland sch»" 8 200 000 Frauen oder Mädchen. And mag man es beklagen, so muß man doch auch wieder sagen und an- erkennen, daß die Maschine so manchen Frauen und Familien hilft, den Lebensunterhalt zu bestreiten, den sic mit der zunehmenden Bevölkerung auch auf dem Lande im eigenen Heim, oder in fremdem Dienst sch»» nicht mehr finden würden. Freilich, die Landflucht ent- spricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen, sonst be- dürfte das Land nicht der fremden Arbeiter. Cs wäre zu wünschen, daß in dieser Beziehung eine Rückkehr S» gesunden Verhältnissen, wie sie durch' die Kleinsiedlung angcstrebt wird, nach dem Kriege sich einstellen möchte- Solange aber bleibt es wahr und wird durch de» Krieg noch gesteigert, daß die Frau eine immer größere Rolle im Erwerbsleben spielt. Solange das 'kinder- lose Frauen, Jungfrauen, oder ältere Mütter, deren Kinder erwachsen oder selbständig sind, betrifft, mag cs hingchen. Cs finden sich Berufe genug, in denen die Frau den Mann jetzt in der Kriegszeit zu ersetze» imstande ist. Wir haben der Beispiele große Zahl täg- lich vor Augen. And doch gäbe es wohl manche männ- liche Hand, die besser zugreifen könnte und müßte, >v» das Vaterland in Gefahr ist. Der Frau könnten da»» tviedcr die Gebiete zufallen, in denen sie nach ihrer Anlage besser zu Hause ist. Vor allem aber entfremde man die Frau nicht ihrem eigentlichsten Wirkungs- kreise, der Erziehung, der Mitarbeit in allen Werke» der Fürsorge, der Aufsicht über unsere Jugend, dN sonst zuchtlos aufwächst zum Schaden unserer Zukunft- Man soll es der Frau nicht verdenken, wenn sic nach Erwerb strebt, zumal wenn der Ernährer im steht, um Haus und Hof zu schützen. Ein opferfreudi- ger Geist zum Durchhalten in allen Nöten kann bessi» durch-lohnende Beschäftigung aufrecht erhalten wcrde»- als durch Almosen. Auch die Frau will und soll teü- haben an der Rettung des Vaterlandes. Das war vc» je Germanenart! Heut gilt cs, die Wagenburg hin»» der Front der kämpfenden Männer zu verteidigen » opferwilligem Gemeinsinn und dabei den Geist 1914 hochzuhalten unter der Heranwachsenden Iuge»»' der auch die Frau Vorleben kann als ein Beispiel von' ster Hingabe an das Vaterland.. Wir müssen acht«»' daß über die Länge des Krieges die Gesinnung »»» flau werde und daß wir begeisterungsfähig bleiben >», die Heldentaten unseres Volkes, nicht nur der Söh>» in Massen, sondern auch unserer tapferen Frauen, daheim die Last auf sich nehmen, im Beruf der R»»' »er, in der Erzeugung des für die Volkswirtschaft »» den Heeresbcdarf Notwendigen und von ihnen 3 Leistenden. Wenn Ernst Moritz Arndt heute lebte,. würde zum Preise des deutschen Volkstums pc»\.’ auch die Frau mit angeführt haben, wenn er s»ö' „Helden stürzen in das Schwert für das Vaterla> und den König, Künstler bilden, Erfinder denken, »»» geht der Kleinste am Pfluge und Ruder, denn er v»!, das Große schaffen und genießt cs mit." Das ist , p Dienstpflicht von heute, der alt und jung, Männer « ,- Frauen sich unterziehen, das „arbeitende Deutschs»» § neben dem „Volk in Waffen", und in ersterem »»» auch die Frau nach Recht und Pflicht eine herv ragende Stelle ein. Nie waren die Kriegsh^- -zeit. Es s^Är eben doch das Friedcnsbedürfnis sich mehr und >» , Krieg und Frieden. reden in aller Welt heftiger als zurzeit. edcnsbedürfnis sich mehr geltend zu machen. Dies ist zu bckämpscn oder -- ^ reden! Krieg bis zum Ende, heißt es überall, und )c, j, meint das Ende, das ihm erwünscht ist. Indessen die Friedensapostel — man sagt Herr Wilson an “ Spitze — am Werk, um zu überzeugen, daß es tz-ch genug sei des grausamen Spiels, man solle pw --. m gütlich (!?) vergleichen. And nun wird vom Äcrg> »st 69 chich sich ÄAch Nr. 22. Deutsche Soldaten - Zeitung. 11 nicht weniger gefaselt als von der Fortsetzung des Krieges. Alles sind nur Redensarten, auf die man nichts geben sollte. Liest man die Krieasreden, die Beschwörungen, nicht nachzulaffen, bis das Ziel, welches es auch immer seil — erreicht ist, so meint man, der Friede sei ferner denn je. Liest man die hofsnungs- vollen Vermittlungsversuche, die Wünsche der Neutralen und der Anhänger der Äersöhnungs- und Verstän- digungspolitik, so glaubt man, es könne der Krieg wirk- lich bald ein Ende nehmen. Ans will scheinen, daß die letzten Acußerungen Rußlands über Polen, die Kon- ferenzen in Paris und die Ministcrrcden in London nicht gerade aus das Ende des Krieges hindeuten. Mit Worten läßt sich der auch nicht zu Ende führen, sondern nur mit dem Schwert, und dieses sind wir eben im Begriff neu zu schärfen durch die Organisation der Heimarmee. Dom Aushungern sprach man schon viele Jahre vor dem Kriege; es gab ernste Leute, die eine Gefahr nach dieser Richtung in der Cinkreisungspolitik Eng- lands wohl voraussahen, aber sie wurden iricht ernst genommen, besonders die Soldaten nicht, die in Vor- aussicht mahnten. Cs hieß vielmehr: „Gerade bei der Gestaltung der deutschen Grenzen ist die Möglichkeit einer nachhaltigen Unterbindung der Getreidezusuhr so gut wie ausgeschlossen. Wir haben so viele Rachbarn, einmal das große Meer, dann Holland, Belgien, Frank- reich, die Schweiz, Oesterreich, Rußland, so daß es gänzlich undenkbar erscheint, daß uns alle die vielen Gctrcidczufuhrwege zu Wasser und zu Land aus einmal versperrt werden könnten. Die ganze Welt müßte gegen uns im Bunde sein, und eine solche Möglichkeit über- haupt nur einen Augenblick fest ins Auge zu fassen, das heißt doch unserer auswärtigen Politik ein grenzenloses Mißtrauen entgegenzubringen.. Solche Auffassung jetzt im Kriege zu lesen, ist um so unterhaltender, als sie von einer Seite herrührt, die man heute als „maßgebend" zu bezeichnen pflegt. Das Kriegsministerium hat Anordnung getroffen, daß bei der Verwendung der Mannschaften auf die Familienverhältnisse der oft schon durch schwere Vlut- opfer hart geprüften Familien Rücksicht zu nehmen ist und, daß Familienväter mit vielen Kindern, möglichst nicht dauernd in vorderster Linie Verwendung finden. Bei den Eisenbahnsendungen zun» Feldheer kommen häufig Fehllcitungen infolge unrichtiger Aufschrift vor. Die Heeresverwaltung hat deshalb ain Sitz der stellver- tretenden Generalkommandos und in anderen größeren Standorten militärische Prüfungsstellcn eingerichtet, denen die Frachtbriefe usw. zu solchen Feldsendungen vor der Auflieferung bei der Eisenbahn vorgelegt wer- den müssen. — Das Verfahren hat sich eingelebt und so gute Wirkungen gehabt, daß fortan nicht nur die am Sitze einer solchen Priifungsstelle zur Auflieferung ge- langenden, sondern alle Cisenbahnsendungen zum Feld- heer in dieser Weise vorgcprüst werden sollxn. Die Begleitpapiere erhalten einen Prüfungsvermerk, durch den die Cisenbahn-Abfertigungsstellen zur Annahme des Gutes ermächtigt werden. Näheres ist bei den Eisen- bahn - Abfertigungsstellen, den Militär - Paketämtcrn, Linienkommandanturen und bei den Frachtbriesprü- fungsstcllen selbst zu erfahren. Sendungen mit Brot, Zwieback und Biskuit an deutsche Kriegs- oder Zivilgcfangene in Frankreich sind nicht mehr zulässig. Trotzdem gehen immer noch zahl- reiche Pakete mit derartiger Backware über die Grenze und werden dort von den Franzosen beschlagnahmt. Die Angehörigen werden daher nochmals vor der Absendung solcher Pakete gewarnt. Die Gefangenen können aus die ihnen zuqedachte Gabe um so eher verzichten, als sie täglich 60Ö g Brot erhalten. Warum fordert das Vaterland alles Gold von uns? Seit Kriegsausbruch ist der Wert unserer Mark erheblich gesunken, der niedrige Kurs bedeutet eine dauernde Tributzahlung an das Ausland, weil wir jede Ware von auswärts über Wert bezahle» müssen. Je mehr Gold den Kaffen der Reichsbank zusließt, um so mehr wird deren wirtschaftliche Macht gegenüber dem Auslande gestärkt. Je mehr Gold in den Schatzkam- mern der Reichsbank liegt, um so mehr steigt der Markkurs im Auslände. Das gemünzte Gold ist größtenteils der Reichs- bank zugesührt. Cs wird erwartet, daß die wenigen Säumigen unverzüglich die noch zurückgehaltenen Goldmünzen abliefern. Jetzt fordert Deutschland das ungemünzte Gold, das in Gestalt von Ringen, Uhren, Ketten, Broschen, Arinbändern u. dcrgl. im Verkehr ist. Sicher wird cs mancher Frau schwer, sich von liebgewordencn Erinne- rungsstücken zu trennen, aber auch dieses Gefühl muß überwunden werden. Deutschland kämpft fast gegen die ganze Welt, und deshalb müssen wir alle unsere Kräfte anspannen, um den endgiiltigcn Sieg zu er- ringen. Rübcnspiritus soll aus Zuckerrüben gewonnen wer- den, um die Kartosfclvorrüte zu schonen. Cs wird da- durch natürlich die Zuckerversorgung vermindert, aber die Kartosfelfrage ist eben die wichtigere. Jeder nur irgend mögliche Zentner Kartoffeln muß für die Volks- ernährung freigemacht werden. Spiritus sowohl wie Zucker werden ebenso in der Volkswirtschaft wie für die Kriegführung gebraucht, und da muß abgewogen werden, woher nehmen, um beiden Anforderungen ge- recht zu werden, denn schließlich grtindct sich doch auch die Kriegführung auf die Äolksernährung. Ueber München erschien ein feindlicher Flieger, der insgesamt sieben Bomben abwarf, die jedoch nur ge- ringen Sachschaden anrichtctcn. Verlust von Menschcn- lcben ist nicht zu beklagen. Der Flieger flog in west- licher Richtung ab. Wreutzen Brandenburg. Die Fürsorge für die Hinterbliebenen unserer im Kampfe für das Vaterland gefallenen Krieger gehört zu den wichtigsten und vornehmsten Aufgaben des deut- schen Volkes. Cs ist Ehrenpflicht eines jeden Deutschen, dazu beizutragen, daß den Kindern der Gefallenen kein dauernder Schaden erwächst. Die Fürsorge des Vaters, vielfach auch die Liebe der Mutter, muß ihnen erseht werden. Dieses Ziel kann durch Uebernahine der Kriegs- Patenschaft erreicht werden, mit der der Pate das Ver- mächtnis des Gefallenen, seine Kinder zu tüchtigen, an Leib und Seele gesunden Menschen zu erziehen, sich zu eigen macht. — In Berlin hat sich ein Reichsverband für Kriegspatenschaften gebildet, der die Kriegspaten- schaft in die Bahn der persönlichen Fürsorgetätigkeit lenken will. Die Durchführung der vom Reichsverband für Kriegspatenschaften beabsichtigten Bestrebungen hat der auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge rühmlichst bekannte Arbeitsausschuß der Kriegerwitwen- und Waisenfiirsorge in Berlin W. 30, Münchener Straße 49, übernommen. Cr will mit Hilfe der örtlichen Fürsorge- stcllen für Kriegshinterbliebene Kriegspaten werben, Kriegspatcnkinder aussuchen und den persönlichen Ver- kehr zwischen Kriegspaten und Kriegspatenkind ver- mitteln. — Möge jeder, der die Absicht hat, eine Kriegs- patenschaft zu übernehmen, sich an die örtliche Für- sorgestelle für Kriegerwitwen und Waisen oder an den genannten Arbeitsausschuß wenden. — Die Schirm- Herrschaft hat der preußische Kriegsminister über- nommen. Es ist gelungen, Abmachungen mit den beteiligten Geschäftskreisen im Auslande zu treffen, auf Grund deren es möglich sein wird, frische Seefische zu wesent- lich billigerem Preise für Berlin zw liefern. Die Preise werden zum Teil auf ein Drittel der jetzt im freien Verkehr geltenden herabgesetzt werden, insbesondere für Heringe. Hannover. Fünfzig Jahre sind vergangen seit Hildeshcim Standort des 79. Infanterie-Regiments wurde, das am 12. November 1866 seinen Einzug hielt. Daraufhin haben die städtischen Behörden eine Stiftung zugunsten bedürftiger Hildesheimer Kriegsteilnehmer des Regi- ments mit einem Kapital von vorläufig 50 000 Mk. errichtet. Die Stiftung soll dazu dienen, kriegsbcschä- digtcn oder solchen Kriegsteilnehmer, die infolge der Einwirkung des Krieges in ihren geschäftlichen Verhält- nissen oder in ihrer Stellung Einbuße erlitten haben, zu Helsen, auch wenn diese Einwirkungen erst nach Jah- ren sich zeigen sollten. Cs ist gedacht, daß im Laufe der Zeit »och mehr Mittel dieser Stiftung zugelegt und zu dem Zwecke bereitgestellt werden sollen, damit, wenn irgend möglich, später auch diejenigen Hildesheimer Kriegsteilnehmer, die anderen Truppenteilen angehören, in ähnlicher Weise berücksichtigt werden können. Ost- und We st Preußen. Professor Knaake, einer der maßgebenden Männer in der Frage der verschleppten Ostpreußen, veröffent- licht in der „Tilsiter Zeitung" eine Mitteilung an die Bewohner der Kreise Tilsit und Ragnit, daß die Stunde' der Rückkehr nahe sei. Der rastlosen Tätigkeit des Auswärtigen Amtes sei es nach monatelangen Verhand- lungen gelungen, eine Verständigung über die Zurück führung der verschleppten Ostpreußen zum Abschluß zu bringen. Alle Verschleppten, mit Ausnahme der mili- tärisch diensttauglichen Männer zwischen 17 und 50 Jah- ren haben Anspruch auf Freilassung. Leider werden wohl nicht alle, die die Heimat verlassen haben, zurück- kommen, denn Krankheit, Not und Heimweh haben Opfer gefordert. ' H e s s e n - R a s s a u. Der dritte landwirtschaftliche Bezirksverein im Ober-Westerwald beschloß aus seiner Herbstversamm- lung einstimmig, daß die Landwirte von jedem im Hause geschlachteten Schwein je nach dessen Gewicht 3 bis 5 Pfund Speck gegen Bezahlung an die Kriegs- sainmelstclle freiwillig abgeben solle», um die Schwer- arbeiter der Gcschoßwerkstütten genügend mit Fett und Speck zu versorgen. Cs wurde in der Versammlung noch festgestellt, daß die Rindviehbestände des Wester- waldes im Kriege nicht vermindert worden seien, trotz- dem an die Viehhandelsverbände mehr Vieh abgeliefert worden sei, als angefordert wurde. Rheinland und Westsalen. Die Vereinigung vaterländischer Verbände in Elberfeld hat im Anschluß an einen Vortrag von Fritz Vlcy (Berlin) über „Das Vaterland, nicht die Partei" einmütig beschlossen, folgendes Dankschreiben an Gcneralfeldmarschall v. Hindenburg zu richten: „Die heutige, aus Anlaß eines Vortrages von Fritz Bley- Berlin über das Thema: „Das Vaterland, nicht die Partei" stark besuchte Versammlung der Vereinigung vaterländischer Verbände spricht Eurer Exzellenz ihren tiefgefühlten Dank aus für die zum Ausdruck gebrachte Einsicht, daß unverzüglich mit einem Systein gebrochen werden muß, das schon vor langer Zeit von weitblickenden Volksfreunden als unhaltbar erkannt und als gefahrdrohend bekämpft worden ist. Nur stählerner Wille und völkische Zielsicherheit vermögen uns aus der gegenwärtigen Not herauszusühren. um den sittlich Tüchtigen den Platz frei zu machen, ist es erforderlich, daß die untauglichen Streber mit eisernem Besen weg- gefegt werden/' Sachsen. Nachdem das Großherzogtum Baden bereits im Sommer eine Verordnung hat ergehen lassen,.daß die Kriegerbräute, deren Verlobte im Felde gefallen sind, deren Namen annchinen dürfen, wenn sie den Nachweis erbringen können, daß die Absicht der Eheschließung ernstlich bestanden hat, hat nun auch das Königreich Sachsen eine solche Verordnung erlassen. Ebenso wie in Baden hat die Verleihung keine rechtliche Wirkung gegenüber dem Nachlasse des Bräutigams, oder gegen- über dem Reich bezw. dem Staate. Die Verleihung des Titels erfolgt nur an Kriegerbräute, die die säch- sische Staatsangehörigkeit besitzen. Zur Linderung der Kriegsnot hat der Verband reisender Kaufleute Deutschlands in Leipzig nun nahe- zu eine Million Mark zur Verfügung gestellt. 800 000 Mark sind aus dem Vcrbandsvermöaen bewilligt wor- den, über 100 000 Mark haben die einzelnen Sektionen für örtliche Anterstützungszwccke aufgewendet. Auch die Witwenunterstühung, Invalidenunterstühung, Kran- ken- und Begrübnisunterstühung ist ausrechterhalte» worden, so daß der Verband seit Beginn des Krieges schon über 1'A Millionen Mark für Wohlfahrtszwecke ausgegeben hat. Eine neue Stiftung „Frauendank in> V. r. K. D." soll die Not der Kriegerwitwen und -waisen lindern helfen. 12 Deutsche Soldaten -- Zeitung. Nr. 22. Schneller als der Tod. Eine Geschichte aus dem Osten von Conrad Richter. Drei Wochen nach der Mobilmachung war es, als ich von Th. aus, wo wir als Grenzschutz gegen die Russen lagen, mit ein paar Mann nach M. abkomman- diert wurde. „Hat jemand vom Ciscnbahndienst eine Ahnung?" hatte eines Morgens der Hauptmann gcsragt. - Ein paar Mann traten vor. Da erinnerte ich mich meines ehemaligen Berufes und trat dann ebenfalls, einige Sekunden später zwar als die anderen, vor. „Sic auch, Unterossizier Pröhl?" Des Hauptmanns Gesicht war etwas lang geworden, als wollte es sagen: Besinne dich recht. „Was sind Sie von Berus?" „Korrespondent, Herr Hauptmannl" Und da ich die drohende Falte aus seiner Stirn schwellen sah, fuhr ich fort: „Aber ich war vor Jahren an der Staatsciscnbahn, ich wollte ursprünglich die Ciscnbahnkarriere einschlagen und habe es bis zum Hilfs-Telegraphisten gebracht." Da glättete sich plötzlich des Herrn Hauptmanns Gesicht, und indem es wie eitel Sonnenschein darüber hinwcgzog, sagte er, mir auf die Schulter ktopsend: „Sie können wir gebrauchen!" Am selben Tage langte ich mit sechs Mann drüben in M. an, zur Verstärkung des Vahnhof-Wachtkom- mandos. M. war Eisenbahn-Endstation, sogenannte Kopfstation, nächst der russischen Grenze gelegen. Die Bahnlinie war von ganz untergeordneter Ve- deutung, Normalspur zwar, jedoch nur eingleisig aus- gebaut, und verband M. mit Th. Ein Einbruch des Feindes gen M. war des sumpsigcn Bodens wegen kaum zu erwarten. Die Bahnhofs-Wirtschaft war unser Wachtlokal. Die große Gaststube, die somit noch übrig blieb, war trotz der unruhigen Zeiten säst immer gut besetzt. Cs war einige Tage später, gegen Abend, ich hatte jenseits Ri., der Grenze zu, Dienst gehabt, als ich die Gaststube betrat. Eine erregte Unterhaltung wurde von den Gasten, meist Polen, geführt. Die Wogen der Erregung schlugen hoch, denn an der Grenze, südlich von Ri., waren einige kleine Patrouillengescchte ge- liefert worden. Verschiedene Einwohner, meist alte Familienväter, hatten sich zu mir gesetzt und wollten in ihrem Kauder- welsch Gott weiß was alles wissen. Meist verstand ich die Leute nicht, und wenn ich sie verstand, so wußte ich entweder selbst nichts oder ich durste ihnen keine Auskunft geben. Es waren wohl fast all« gute deutsche Untertanen. Sie alle hatten Angst vor einem russischen Uebersall. Ich wendete unter Zuhilfenahme sämtlicher polnischer Brocken, die ich aufgeschnappt hatte, all meine Ueber- redungskunst an, um die Leute zu beruyigen. esu schienen meinen Worten auch Glauben zu schenken unt verliehen bald daraus einer nach dem anderen das Gast- zimmer. Nur einer war an meinem Tische sitzen geblieben, der sowohl fließend deutsch als auch polnisch sprach. Cr machte einen vornehmeren Eindruck als oie anderen. „Dummes Volk", meinte er, „sehen immer Ge- spenster. Kein Mensch denkt daran, dag bi« Rügen her- über kommen könnten". „Glauben Sie es etwa, Herr Unteroffizier, Sie, als Soldat?" eiferte er. Der Mann hatte etwas Ausdringliches an sich, das ich schon vorher bemerkt hatte, als die polnischen Ein- wohner noch anwesend waren. Offen gestanden -- der Mann war mir unangenehm! Zum Gluck wurde ick, einer Antwort enthoben, denn die Tür ging aus und herein trat der Telegraphist Bensel, Cr kam vom Dienst lind setzte sich mit einem sreundlichcn „Guten Aoenv' an unfern Tisch. Mir viel losort auf, daß der ausdringliche Fremde und Bensel einen so sonderbaren Blick tauschten, ver- stohlen — rasch — aber ich hatte ihn doch aufgefangen. Bensel hatte jetzt, da die hier nach M. mündende Nebenbahn ihren Betrieb vorläufig ganz enrge>lei.. hatte, keinen Tclegraphcndienst mehr, sondern war der Bahnpolizei zugeteilt worden. Auf einer Draisine in- spizierte er die Sttecke täglich paar Mal. „Alles im Lote draußen?" fragte der Fremde. — „Alles!" meinte Bensel. „Das Gleis wieder ganz?" fragte der Wirt, der hinzugetreten war, den Fremden. „Hatte mirs ergentna, einmal ansehen wollen, was eine russische Granate leist kann, 's ist aber mittlerweile alles überschwemmt, und aus dem Bahndamm kann ich doch nicht gut hniaus- lausen, wenn ich nicht bestraft sein will. Was meinen Sie denn, wendete er sich an niich, „ob die Aeberschwem- mung, die doch absichtlich hervorgerufen zu sein scheint, einen Zweck haben soll?" Mich interessierte des Wirtes Frage, die ich ohne- dies nicht beantworten konnte, sehr wenig; noch im Geiste bei seiner ersten Frage an den Fremden ob der Reparatur, fragte ich den Telegraphisten: „War denn-chas Gleis beschädigt?" Ich wußte nur, daß in der vergangenen Nacht sich ein einzelnes russisches Geschütz bis hinter M. gewagt hatte, um den Bahnkörper zu zerstören. Nach dein zwei- ten Schuß >var es im Morast versunken, und die Be- dienuugsmannschast, die sich erst mutig so weit vorge- wagt hatte, war eilends geflohen. „Cs war nicht schlimm", meinte der Fremde, „eine einzige Schiene glatt durchschlagen — kurz vor der Kuppelung. Es ist bereits ein neues Gleis eingezogen worden. Bin heute mit zwei Mann zur Aufgleisung draußen gewesen." Ich sah den Mann groß an. Wer war er? Icb hatte doch Bensel gefragt. Da gab der mir auch schon Auskunft. „Das ist Hcrzceg, unser Werkführer!" Ich erhob mich und gab ihm die Hand, nun ge- hörten wir ja gewissermaßen zusammen. Cs war schon ziemlich spät geworden. Die Tür tat sich auf, Lokomotivführer Werner trat ein, er hatte Dienst. Trotzdem kein Verkehr mehr stattsand, mußte doch ständig eine Lokomottve unter Dampf stehen. Zwei Führer und zwei Heizer wechselten in der Bedienung ab. „Guten Abend, meine Herren", grüßte er, „der Teufel geht schon wieder los, 's schießt schon wieder drüben nach der Grenze zu!" Cr trat zum Schanktisch und trank einen Schnitt Bier. „Gebe Gott, daß cs batt zum guten Ende kommt", meinte er, schritt dann hinaus auf den Bahnsteig, um sich hinüber nach dem kleinen Maschinenschuppen zu begeben. Nervös trommelte Herzceg mit den Fingern der Rechten auf die Tischplatte. „Ja, ja", meinte er, „die elende Schießerei!" und wieder fing er an zu tippen. Znbische« FrelbeitöNed. Nachdichtung von Bruno Schulz. Heimat, du meine Mutter, ich grüße dich! Mächtige Ströme rauschen durch deine Felder, Süße Früchte reifen im Schatten der Wälder, And vom Himalaya wehen kühlend gelinde Aebcr die leuchtenden, grünenden Wiesen die Winde. Heimat, du meine Mutter, ich grüße dich! Du mit deinen schimmernden Mondesnächtcn And den dichten Wäldern mit Blumcngeslcchten, Selig beglückst du deine Kinder in Gnade, Lächelnd gewährend führst du sie blumige Pfade. Heimat, du meine Mutter, ich grüße dich! Millionen Kehlen verkündigen deine Geschicke, Millionen Arme erheben sich, grimmige Blicke, Schwert in der Faust erheben sich deine Helden: Heimat, Mutter, wer wagte«, dich kraftlos zu schelten! Mutter, dich rufe ich, daß du urteilst und richtest, Rettest und schützest uns und di« Feinde vernichtest! Heimat, du meine Mutter ich grüße dich! Du bist die Weisheit, die Tugend, bist Herz und Mut, Du bist die Seele im Leib, im Kampf die Glut, Du bist im Arm die Kraft, im Herzen der Glauben, Dein Bild soll keiner vom Altar im Tempel uns rauben! Sei geheiligt, Durgä, Göttin deS Krieges, Zehnarmig, waffendräuend, im Zeichen deS Sieges, Sei gesegnet, Lakschmi, Göttin des Sterbens, Hilf uns, BLnl, du Göttin des Weisheitserwerbens! Du mit den lieblichen Wassern und süßen Früchten, Heimat, o Mutter gesegnet, zu dir laß uns flüchten! Heimat, du meine Mutter, ich grüße dich! Lächelnd in Blüten, o Mutter, mächtig und freundlich, Sorgende, nährende Heimat, ich grüße dich! Heimat, du meine Mutter, ich grüße dich! Herrgott! Was — war — das? Cisigkalt lief es mir altem Soldaten über den Rücken, und um einige Schattierungen bleicher mag ich wohl in dem Augenblick geworden sein. Nicht um der Worte willen, die Herzceg sprach, die für mich ohne Bedeutung waren, sondern ob seines „nervösen" Klopfens, denn seine Fingersvitze, hatten den telegraphischen Anschlag —. —. — ge- geben und fuhren dann fort: „Gott sei Dank, sie kommen!" Ich war nicht umsonst ein paar Jahre Hilsstelc- graphist gewesen, mit jedem aktiven Telegraphist hätte ich noch um die Wette geklopft. Ein richtiger Tele- graphist braucht nicht erst auf den Telcgrammstreifen zu sehen, um die Striche und Punkte zu entziffern, er „hört" das Telegramm am Geräusch des Apparates voll- kommen richtig ab. Was sollte das hier bedeuten? Konnte der Werk- stthrer telegraphieren, noch dazu perfekt? Cs war wohl möglich, daß cs bei einer Werkführerprüfung Bedingung war, aber warum scheute er das gesprochene Wort? Da iviirde ich in meinem Gcdankengaiig jäh durch Bensels Anschlag unterbrochen, der, ebenfalls ein gleichgültiges Trommeln markierend, mit den Fingern der Rechten meldete: „Gleis ist tadellos repariert, wenn der Posten nicht zufällig darüber stolpert, merkt er nichts!" Wieder war es eine Weile still. Bensel horchte hinaus in die Nacht. Ganz aus der Ferne vernahm man den schwachen Knall eines Gewehrschusses. Aeuveri > gleichgültig und noch dazu ein möglichst einfältiges, dummes Gesicht schneidend, doch innerlich von den wider- streitciidsten Gefühlen durchwühlt, sah ich dem Raua, meiner Zigarre nach. *) Beim Telegraphieren gilt ei»! kurzer Aufschlag als Punkt,' ein etwas längerer als Strich. Hatte der Werkfiihrer das Gleis vielleicht nicht pue- gebcffert oder erneuert. Sollte etwa ein Anschlag aus den morgen hier ankommendcn Militärzug geplant sein? 7' Herzceg pfiff leise die Melodie „Cs braust ein Ruf wie Donncrhall" vor sich hin, dann brach er wieder ab, um zu tippen: „Freu^ Dich, Bensel, morgen sind wir er- löst, ein ganzes Regiment Russen kommt in der Frühe. Gleich darauf bezahlte Herzceg seine Zeche und verabschiedete sich. Nach fünf Minuten ging auch Bensel. Gott sei Dank. Der Schweiß, stand nur vor Angeould und Erregung auf der Stirn. Auverweilt begab ich mim in das kleine Stationsgebäude zum Leutnant Br. Hastig teilte ich ihm meine Entdeckung und Vermu- tungen mit. Ohne mich zu unterbrechen, lauschte er ge- spannt meinen Worten und trat dann schnell zum Tele- graphen. Das wenige, was es jetzt zu telegraphieren gab, cs hatte ja nur militärischen Charakter — wurde von Br. selbst besorgt. Seit er hier eingezogen war, hatte ihm Bensel sein Reich abtteten müssen. Zugver- kehr fand ja jetzt, wie schon gesagt, nach diesem welt- entlegnen Ort nicht statt. Nochmals erfolgte Vr.'s Anruf, niemand schien sich zu melden. Schnell entschlossen drehte er sich um. „Leitung unterbrochen. Sie scheinen mit Ihre» Vermutungen recht zu haben. — Wir müssen sofort die Garnison Ph. von Ihrem Verdacht in Kenntnis setzen Ich kann hier nicht weg, Sie müssen deshalb sofort nach Th. aufbrcchen." „Zu Befehl, Herr Leutnant!" „Stehenden Fußes", fuhr er erregter fort. „Cs ist jetzt 12 Ahr nachts. Weg und Steg nach Th. sind weit- hin überschwemmt und durchweicht auch ein Pferd kann nicht mehr durch. Da uns ein Flieger nicht zur Ver- fügung steht, bleibt nur die Eisenbahn. Ein Zug fährt bis Th. zwei Stunden, eine einzelne Lokomotive kann es vielleicht in eineinhalb Stunden schaffen. Gehen Sie jetzt sofort nach dem Schuppen, Lokomotivführer Werner soll sich bereitmachen, in fünf Minuten nach Th. zu fahren. — Also schnell, schnell Prvhl!" Etwas unsanft drängte er mich zur Ttir hinaus. Hatte ich gezaudert? Ja — die defekte Gehirne — war es mir durch den Kopf gegangen. Doch im nächsten Augenblick stand ich schon drüben im Maschinenhaus. Schnell hatte ich den Führer Werner und seinen Heizer von der Ordre in Kenntnis gesetzt. Augenblicklich klet- terte er an der Maschine empor. Mit kundiger Hand drehte und schraubte er a» Rädern, drückte den Hebel herum und fuhr im nächsten Augenblick zum Schuppen hinaus auf die Drehbühne. Der Heizer setzte dieselbe in Bewegung, stellte sie dann auf das Gleis nach Th. ein, verriegelte sie und kletterte ebenfalls an der Lokomotive empor. „Fertig!" meldete Werner, der alte Führer, indem er freudestrahlend drei Finger seiner Rechten an die Dienstmütze legte. Da kam auch schon Leutnant Br. über die Gleise gesprungen, und überreichte mir einen Brief, der an den Oberst Schl, in Th. adressiert war. „Einige legitimierende Worte, alles andere melde» Sie mündlich!" And zum Führer Werner gewendet, der sich zu ihm herabbeugte, fuhr er fort: „Fahren Sie möglichst unauffällig, langsam zum Tempel hinaus. Weichen haben Sie ja wohl draußen nicht mehr zu passieren. Vor allem — Vorsicht, Vorsicht! Anterofsi- zier Pröhl hier, den Sie unbedingt nach Th. bringen müssen, wird Ihnen den Grund, warum Sie vorsichtig fahren sollen, erklären. And nun — mit Gott!" Leut- nant Vr winkt» ab. (Schluß folgt.) Welche Gefahr droht Deutschland und feiner Arbeiterschaft von einem unbesiegten England? 11. Die Zertrümmerung Deutschlands und die Er- drosselung seines Welthandels sind aber nicht das ein- zige Ziel der gegenwärtigen britischen Politik. Cnala»d will auch die mit ihm verbündeten Staaten, nament- lich Rußland, derart treffen, daß diese für absehbare Zeit nicht mehr in der Lage sind, seine aeldp.em Politik ernstlich zu bedrohe». In dem Schauspiel „Wcl^ wende" von Helmar Brinken, das die Entstehung de» gegemvärtigen Krieges vom Doppelmord in Serajew» bis zum Verrat Italiens schildert, legt der Veriagep England folgende treffende Worte in den Munp: „Doch auch, die mir verbunden, werden zittern. Ich rief sie nicht, die Herrschaft dieser Erde mit mir zu teile». Sie sollen wie die Söhne Teuts im mörderischen Kamp! verbluten, bis keiner mehr die Schütze dieser Welt mtt streitig macht. Das Meer ist Englands. Ich null s m" eisernem Griffel ins kurzsichtige Gedächtnis dieser Tore» schreiben. Rule Britannia!" Schließlich entfesselte England den gegenwärtigen Weltkrieg auch, um seine langgehegten kolonial-politp scheu Absichten zu verwirklichen. Cs will die allgemeine Verwirrung dazu benutzen, um ein Kolonialreich 'chaffen, das vom Kap der guten Hoffnung bis Alexandrien reicht und mit Indien durch Arabien, Mes"' potamien und Südpcrsien verbunden ist. Weiter östl>"' sollen sich dann die südlich des Iangtsekiang gelegene" chinesische» Provinzen bis nach Schanghai in lückenlos»" Reihenfolge angliedcrn. Nr. 22. Deutsche Soldaten ° Zeitung. 13 Cs leuchtet ein, daß England zur Durchführung dieser gigantischen Pläne Zeit, viel Zeit braucht. Ihm ist deshalb an einer langen Dauer des Krieges gelegen, und es war Kitchener, dem hervorragendsten Träger der englischen Kriegs- und Kolonialpolitik, durchaus ernst, wenn er bei Ausbruch der gegenwärtigen Katastrophe von einem drei-, vier-, unter Umstünden zehnjährigen Kampfe sprach. In Deutschland lachte man darüber. Das bewies aber nur, wie oberflächlich hier zu Lande die Kenntnis englischer Kriegsziele ist. Liegt es im Interesse der gewinnsüchtigen englischen Staatskunst, den Krieg in die Länge zu ziehen, so haben wir demgegenüber alle Ursache, das Ende des furcht- baren Kampfes nach Möglichkeit zu beschleunigen. Das wird uns um so eher gelingen, je schneller wir alle uns zu Gebote stehenden Kräfte und Mittel mit rücksichts- loser Entschlossenheit im Kamps gegen England Ein- sehen. Eine gewisse Presse hat es leider fertig gebracht, die Vertreter dieser Forderung der Arbeiterschaft als niedrige Geschästspolitiker zu brandmarken und die Dinge so darzustcllcn, als hätte die eittschiedenc Anwen- dung aller verfügbaren Kampfmittel nur eine Verlänge- rung des furchtbaren Ringens zur Folge, aus der namentlich die Schwerindustrie und die Landwirtschaft ungeheure Gewinne zögen. Gegenüber dieser in der Arbeiterschaft weit verbreiteten Auffassung kann gar nicht eindringlich genug daraus hingewiesen werden, daß diejenigen, die den rücksichtslosen Einsatz aller deutschen Massen im Kampf gegen England fordern, gerade davon eine Abkürzung des Krieges und der damit zuletzt auch für die arbeitenden Klassen verbundenen Leiden erhoffen. Nehmen wir davon aber Abstand, so wird es.Eng- land gelingen, immer neue Bundesgenossen aus seine Seite zu ziehen. Schon haben nach Italien Portugal und Rumänien den Anschluß an die Entente vollzogen. Der Druck Großbritanniens auf die noch außerhalb des Krieges stehenden neutralen Staaten wächst von Tag zu Tag. Schtvarze Listen sowie die Verweigerung der Nahrungsmittel- und Rohstosszufuhr spielen dabei eine gewichtige Rolle. Inzwischen rüstet England mit Hilfe Japans und Amerikas stets neue russische Mil- lionenhecre aus und ergänzt nach der Einführung i er allgemeinen Wehrpflicht und durch den Einsatz der kolonialen Hilssvölker die gewaltigeir Mcnschenverluste Frankreichs. Rur wenn England niedergerungen wird, brechen auch seine Bundesgenossen kraftlos zusammeit. Die Lehren der Vergangenheit und Gegenwart sich- ren deshalb immer wieder mit unabweisbarer Notwen- digkeit zu dem zwingenden Schluß, daß die Hoffnung aus eine Verständigung mit England unhaltbar ist. Doch gesetzt den Fall, Großbritannien fände sich wider alles Erwarten zu einer solchen Verständigung bereit, bevor es seine Kricgsziele restlos verwirklicht hätte, dann lassen selbst die Aeußerungen der auf den Frieden gestimmten englischen Zeitungen keinen Zweifel darüber auskommcn, daß voir einer Veränderung der deutschen Grenzen oder wohl gar von einer Kriegsentschädigung keine Rede sein darf. Im übrigen aber ist sich die Entente darüber einig, daß Deutschland zum mindesten den von ihm an- gerichteten geldlichen und militärischen Schaden wieder gut zu machen hat. Die Erfüllung dieser Forderung allein würde Deutschland nach der Berechnung seiner Feinde zu einem Schadenersatz verpflichten, der die Summe von 150 Milliarden Mark weit überstiege. Kürzlich verlangte ein englisches Blatt sogar 500 Mil- liarden Mark von uns als Kriegsentschädigung. Cs ist klar, daß die Erfüllung einer solchen Forderung mit dem wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands gleichoe- deutend wäre, weshalb eine Verständigung auf dieser Grundlage völlig ausgeschlossen erscheint. Doch halten wir einmal das Unwahrscheinliche für möglich und nehmen an, England bräche den Krieg unter der Bedingung ab, daß der Zustand vor Ausbruch des Krieges auf dem europäischen Festlande wieder herze- stellt würde. Welche Lasten müßten wir dann tragen? Mit dem Ablauf des Jahres 1916 hat das deutsche Volk eine Kriegsanleihe von 52 Milliarden Mark zu verzinsen und zu tilgen. Daraus allein erwächst ihm eine jährliche Steuerlast von mindestens 3 'A Milliar- den Mark. Auch die Schulden der Bundesstaaten und der Gemeinden sind während des Krieges ins ungeheure gewachsen. Im einzelnen lassen sich die Beträge noch nicht übersehen, die zur Verzinsung und Tilgung der bundesstaatlichen und kommunale» Kriegsanleihen er- forderlich sind. Doch auch hier handelt es sich um ge- waltige steuerliche Lasten. Die Militär-Invalidenrenten, die Witwen- und Waisen-Pcnsioncn belaufen sich heute schon aus mehrere Milliarden Mark und steigen von Tag zu Tag. Dazu kommen die Ausgaben für den Ausbau des zerstörten Ostpreußens und des Obcrclsaß sowie für die Ergänzung des Heeresbedarss, der Flotte unb der Handelsmarine. Da England nach allen Erfah- rungen der Geschichte einen Frieden, der ihm nicht die Verwirklichung seiner Kriegsziele bringt, nur als einen Waffenstillstand betrachten würde, den es zur Vorberei- tung eines zweiten Krieges benutzte, müßte Deutsch- land seine Rüstung zu Lande, zur See und in der Lust wesentlich verstärken. Das tvürde uns zu weiteren Mil- liardcnausgaben zwingen. Zu diesen uitgeheuren Steuer- lasten träte dann eine tvescntliche Verteuerung der Lebenshaltung. Diese könnte die Arbeiterschaft aber nur ertragen, wenn eiire erhebliche Steigerung der Löhne einsehte. Gleichzeitig müßte jedoch die Industrie mit einer beträchtlichen Preissteigerung der Rohstosfe rech- nen. Dadurch würden notwendigerweise die zeugungs- kosten N'esentlich erhöht. Das alles aber erschwerte uns die Wiedereroberung des Weltmarktes ungemein, wobei1 wir noch gar nicht in Rechnung stellen wollen, daß England, unterstützt von den Geldleuten der Vereinigten Staaten, heute schon mit Hilfe der Schwarzen Luten | den Wirtschaftskrieg gegen uns vorbereitet, um unsere wirtschaftliche Cntsaltung nach Friedensschluß von vorn- herein möglichst im Keime zu ersticken. Anser Wett- bewerb aus dem Weltmärkte wird seiner dadurch erheb- lich beeinträchtigt, daß ein großer Teil der besten Ar- beiter im Kamps für das Vaterland gefallen ist und seine Hände nicht mehr wie vor dem Kriege zu regen vermag, daß viele Hunderlausende anderer Arbeiter als Kriegs- beschädigte nicht mehr imstande sind, wie früher ihre volle Arbeitskraft einzusetzen. Die gewaltigen steuer- lichen Lasten aber, die das deutsche Volk, wie ange- deutet, tragen mühte, zwängen es auch, seine Bedürf- nisse wesentlich einzuschränken, was rückwirkend eine Schwächung der Kaufkraft auf dem Inlandsmarkt zur unausbleiblichen Folge hätte. Zahlenmäßig lassen sich diese Wirkungen heute noch nicht entscrnt abschähen. Immerhin dürften einige Andeutrnrgen einen Rückschluß aus die Größe der Geldopscr gestatten. Vor Ausbruch des Krieges bezis- ferten sich die fortlaufenden jährlichen Ausgaben des Reiches aus rund 2 Milliarden Mark. Nehmen wir an, daß die Verzinsung und Tilgung der Kriegsanleihe, die Militärinvaliden-, Witwen- und Waisenrenten so- wie die Ausgaben für die Verstärkung unserer Rüstungen nach einem dreijährigen Kriege nur eine Summe von insgesamt 9 Milliarden Mark erfordern wiirden, so betrügen künftig die fortlaufenden Ausgaben des Reiches vier- bis fünfmal soviel wie früher. Die einmaligen Aufwendungen, die sich — um nur einige besondere hervorstechende Posten zu erwähnen — aus Milliarden Mark verringern. Dazu kämen die Verluste, die sich ergäben aus der Absperrung des Weltmarktes und der Einschränkung der Lebenshaltung. Diese wer- den sich gleichfalls auf mehrere Milliarden belaufen, wonach durfte die Behauptung nicht zu gewagt er- scheinen, daß bei einer Verständigung mit England, die den Zustand vor dem Kriege wiederherstellte, allein die fortlausenden Ausgaben des Reiches, der Bundes- staaten und der Gemeinden das Gesamteinkommen des deutschen Volkes, soweit es für die Besteuerung in Betracht käme, nahezu aufzehren würden. Mit anderen Worten: das deutsche Volk müßte unter diesen Am- stünden in erster Linie und fast ausschließlich für den Staat arbeiten. Mindestens drei Viertel unseres Ein- kommens würden durch die Steuern wieder verschlungen werden. Daß das deutsche Wirtschaftsleben unter dieser Last zusammenbrechen und die Arbeiterschaft die här- testen Entbehrungen ertragen müßte, braucht nicht wei- ter ausgeführt zu werden. Wie soll bei den erdrücken- den Geldopfern die Lohnfrage eine befriedigende Lösung finden? Auf welchem Wege gedenkt man die Mittel für die Crwerbsloscnsürsorge aufzubringen? Was soll aus der Erhöhung der militärischen Renten, was aus der Anterstühung kinderreicher Familien, was aus der Wohnungs- und Siedlungsftage werden? Woher sollen die Gelder fließen, um den wirtschaftlich zerrüt- teten Mittelstand wieder aufzubauen? Auch der größte Geld-Staatsmann wird auf diese Fragen die Antwort schuldig bleiben. And dabei darf noch nicht einmal das Gespenst der Arbeitslosigkeit drohen. So eröfsnete der Abbruch des gegenwärtigen Krieges, der durch eine Verständigung mit einem un- besiegten England herbeigeführt würde, eine trostlose Landhaus-Siedlung einer Regimentskapelle in Feindes Land. dem Wiederaufbau der zerstörten Provinzen, der Er- gänzung des vernichteten Heeresbedarfs, der Ausbesse- rung der Marine und Lustslotte, dem Ersatz der ver- lorenen Handelsschiffe, der Entschädigung der im Aus- lande ihres Eigentums beraubten Deutschen ergeben, bleiben dabei völlig außer Betracht. Ebensowenig läßt sich die durch den lirrieg verursachte Steigerung der sort- lausenden Ausgaben der Bundesstaaten und der Ge- meinden im gegenwärtigen Augenblick übersehen. Daß es sich dabei um mehrere Milliarden handelt, ist un- bestreitbar. Run betrug das jährliche Gesamteinkommen des deutschen Volkes vor Ausvruch des Krieges nach gewissenhafter Schatzung etwa 3o Milliarvea Marc. Soweit es sich jedoch um die Ausbringung direkter Steuern handelt, müssen mindestens ein Drittel dieser Summe, also rund 12 Milliarden Mark, außer Be- tracht bleiben, da sie aus steuerfreie Personen mit sehr niedrigem Einkommen entfallen. Was von diesen im übrigen zu den indirekten Steuern beigetragen wird, fällt nicht wesentlich ins Gewicht. Das vesteuernngs- fähige Gesamteinkommen kamr aber nach Frie- densschluß seine frühere Höhe von 23 Milliarden Mark zunächst nicht wieder erreichen. Ein orei- jährigcr Krieg würde sicher mit einer Verlust- zisser von ly, Millionen Toten abschließen. Berechnen ivir für jeden von diesen nur ein jährliches Durch- schnittseinkommen von 1500 Mark, so ergäbe dies eine Verminderung des steuerpflichtigen Gesamteinkommens von 2y± Milliarden Mark. Bringen »vir die Zahl der Kriegsbeschädigten mit einer Million und die durch- schnittliche Verringerung ihres jährlichen Cinzelcinkom- niens mit 750 Mk. in Ansatz, so ergibt sich ein weiterer Aussall von dreiviertel Milliarde Mark. Demnach dürfte sich voraussichtlich das steuerpflichtige Gesamt- > cinkommen des Deutschen Reiches jährlich allein infolge der Toten, Verstüminelten und Kriegskranken um drei wirtschaftliche Zukunst für Deutschland; die weitesten Kreise unseres Volkes fielen der Verarmung anheim; die bisherigen Erfolge der deutschen Arbeiterschaft gingen wieder verloren, und auf dem Gebiete der Ar- beiterfürsorge träte für absehbare Zeit ein völliger Stillstand ein. Ich versage mir, die innerpolitischen Wirkungen, die sich aus alldem ergeben, zu erörtern. Die Schlüffe sind so naheliegend, daß sie jeder selbst ziehen kann. Würde aber Deutschland, was Gott verhüten wolle, in diesem Kriege unterliegen, weil es nicht alle ihm zu Gebote stehenden Waffen gegen England rücksichtslos gebrauchte, dann wäre der völkische, politische und wirt- schaftliche Zusammenbruch unabsehbar. Was unser bei einer Niederlage harrt, darüber belehrt uns die von der Auskunststellc vereiiligtcr Verbände hcrausgegebene Schrift „Die Zerschmetterung Deutschlands". England würde nicht nur das Reich in Trümmer schlagen, son- dern uns auch wirtschaftlich ins Herz treffen. Landheer und Flotte, Industrie und Handel, namentlich unsere Eisenbahnen und Bergiverke, Domänen und Forsten eingezogen. Auch die Beschlagnahme des gesamten deut- scheu Privatvermögens ist von Engländern bereits ernst- lich erörtert worden. Von der Kriegsentschädigung, die man uns auszuerlcgcn gedenkt, »vollen >vir gar nicht erst reden. Das alles sind keine Prahlereien; so malt sich tatsächlich in britischen Köpfen die künftige Welt. Wenn gelegentlich mildere Stiinmen ertönen, haben diese mit der führenden Politik in England nichts ge- mein. Deutschland soll — das ist der ausgesprochene Wille der englischen Staatslenkör — ein neues Aac- beutlcngsscld für den britisch-amerikanischen Geldhunger werden. Sollte sich jemals dieses Schicksal ersüllen, dann sänke der deutsche Arbeiter zum Lohnsklaven des ver- trusteten internationalen Großkapitals herab, mit dem auch die deutsche Geldwelt wohl oder Übel ihren Frie- 14 Deutscke Soldaten - Zeitung. Nr. 22. den schließen müßte. Dann seufzte die deutsche Arbeit im harten Frondienst einer geldgierigen Gesellschaft, die nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten die Lohn- und Arbeitsbedingungen rücksichtslos vorschriebe. Daß Eng- land nicht davor zurückschrcckt, ein altes Kulturvolk zu zertreten, beweist die Geschichte Irlands und Indiens. Wessen wir uns von einem siegreichen Albion zu ver- sehen hätten, können wir ermessen, wenn wir beispiels- weise einen Blick in die Schrift „Die englische Herr- schaft in Indien", herausaegeben von der indischen Nationalpartei (Berlin, K. Eurtius), werfen. Das Heft hat einen Verehrer britischen Wesens, W. I. Vryan, den früheren demokratischen Staatssekretär der Ver- einigten Staaten, zum Verfasser, der darin die auf seiner Reise im Jahre 1906 in Indien aus eigener Anschauung gesammelten Eindrücke niederlegte. Heute freilich hat Präsident Wilson verboten, daß die Schrift seines politischen Parteigängers aus Amerika versandt wird. Auch ein Zeichen dafür, wie eifrig man in Was- hington biftliffen ist. Londoner Politik zu treiben! Kann'aber England sein Kriegsziel mit den Waffen nicht erreichen, so hat es bereits andere Pläne geschmie- det, um seine Gewinnsucht zu befriedigen: cs will die wirtschaftliche Notlage Deutschlands benutzen, um die Revolution im Innern des Reiches zu entfesseln. Auch das ist keine Redensart im englischen Munde, sondern entspricht nur der seit Jahrhunderten geübten rein wirt- schaftlichen Praxis der britischen Politik, die vor keinem Mittel der Lüge, des Betrugs und der Gewalt zurück- schrcckt, um einen mißliebigen Gegner zu vernichten. Das deutsche Volk sieht noch immer nicht die Tiefe des Abgrundes, an dem es wandelt. Cs ist höchste Zeck, daß ihm endlich der wahre Sinn dieses Weltkrieges ausgeht. Nur wenn England durch den rücksichtslosen Einsatz aller uns zu Gebote stehenden Mittel bezwunaen wird, erblüht uns eine lichte völkische und wirtschaftliche Zukunft, in der, so Gott will, eine herrliche Ernte ans der blutigen Saat der Gegenwart reist. Deshalb zwingt uns die eiserne Not der Stunde zur höchsten Kraft- entfaltung, bis der entscheidende Sieg über den verschla- gendstcn und zähesten Feind errungen ist. Diese Er- kenntnis muß Gemeingut des deutschen Volkes werden, damit es weiß, wofür es kämpft und übermenschliche Opfer bringt. Stellen wir uns unverzüglich in den Dienst dieser Aufklärung! Dann dienen wir dem deut- schen Vaterlande, ganz besonders aber der deutschen Arbeiterschaft. Verbandssekretär Dr. Paul Fleischer. Untere Feinde und - wir Anscre Helden an der Somme im Urteil englischer Kriegsgefangener. Die unerschtitterliche Standhaftig- keit und der heldenhafte Opserwillc unserer Truppen an der Somme haben auch auf den Gegner ihren Eindruck nicht verfehlt. Uebereinstimmend kommt in den Aus- sagen der während der Kämpfe an der Somme gefan- genen Engländer die rückhaltlose Bewunderung des deutschen Fußvolkes zum Ausdruck. Sie wird als tüchtigster und gefährlichster Gegner eingeschätzt, weil sie stets auch nach lang anhaltendem Trommelfeuer im rechten Augenblick am rechten Platze auszutauchen weiß. Mit rühmenden Worten gedachte ein englischer Offi- zier des todesmutigen Verhaltens einer Grabcn- besahung nördlich des Dclville-Waldcs, der zwischen Flers und Longueval gelegen ist und um dessen Besitz, wie unsere Heeresberichte meldeten, von Ende August bis Mitte September aufs erbittertste gerungen wurde. Die ganze Grabcnbesahung kämpfte bis zum letzten Atemzuge. Unsere Maschinengewehre sind nach den Aussagen aller Gefangenen zu einem wirklichen Schrecken der Engländer geworden. Unauffindbar ein- gebaut, ließen sie planmäßig die erste Welle des An- griffes vorüberfluten, um desto sicherer die nachfolgen- den niederzumähen. Auch die deutschen Gasgranaten 'sind wegen ihrer verheerenden und unberechenbaren Wirkung sehr gefürchtet. Von unseren Flieger» sprechen die Engländer nur mit höchster Anerkennung. ----- Nach Aussage der Gefangenen glaubt kein englischer Soldat mehr an die Schauermärchen der „Daily Mail", die nach dem Beispiel russischer Zeitungen neben anderen törichten Lügen ihren Lesern die blöde Behauptung aufgctischt hat, daß wir unsere Gefangenen mißhandel- ten, oder gar verhungern ließen. Diese englischen Ge- sungenen verurteilten aufs schärfste diese Lügentaktik und sind bestrebt, ihren Angehörigen unverblümt die Wahrheit mitzuteilen. Freimütig äußerten viele, daß sie froh seien, die „Hölle an der Somme" mit der deut- schen Kriegsgefangenschaft vertauscht zu haben. Urteile englischer Kriegsgefangener von der Somme über England und das englische Heer. Von gebildeten Engländern, die in den Kämpfen an der Somme in deutsche Kriegsgefangenschaft gerieten, wird ganz offen zugegeben, daß Englands Beteiligung am Weltkriege lediglich auf wirtschaftliche Gründe zurückzusllhren sei, und daß Englands Kricgszicl die Vernichtung der deut- schen Volkswirtschaft bedeute, da diese für den britischen Kaufmann ein zu unbequemer Mitbewerber aus dem Weltmarkt geworden sei. Die meisten der Gefangenen sprechen auch ganz nn- gezwungen über die militärischen und organisatorischen Mängel des englischen Heeres. Der größere Teil der älteren, erfahrenen Offiziere sei gefallen. Die jüngeren Ossiziere forderten wegen ihrer Unerfährenheit' und mangelhaften Truppenführung schärfste Kritik heraus. Die nicht mehr sehr zahlreichen Berufssoldaten, beson- ders die „alten" Sergeanten, seien der Stamm für die Ausbildung von Rcuformationen. Die jüngeren Untcr- osfizicre (lancs-corporals), die lediglich durch gute Führung, nicht aber durch gute militärische Leistungen ihre Stellung erworben hätten, erfreuten sich bei ihren Untergebenen keiner Beliebtheit. Sie seien zu einge- bildet und tadelten zuviel. Die Mehrzahl der an der Front kämpfenden Mannschaften bildeten die Leute, die durch die Werbefeldzüge Kitcheners und Derbys in das englische Heer eingereiht worden seien. Besonders die sogenannten „Derbys" seien zu rasch ausgebildet. Beschwerden über Vorgesetzte, Offiziere wie jüngere Unteroffiziere, nähmen kein Ende. Die alten „Territo- rials", die unserer Landwehr bezw. dem Landsturm entsprechen, jammerten über allzu straffe Manneszucht, „die wohl selbst bei den Deutschen nicht so strenge sei". Das zwischen unseren Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften bestehende vorbildliche Kameradschafts- Verhältnis auf Leben und Tod scheint demnach im eng- lischen Heere nicht in diesem Maße vorhanden zu sein. Ganz allgemein pflegen die Gefangenen ihre Kriegs- müdigkeit einzugestehen. Selbst die „Sportsleute", wie die Flieaeroffizior«, machen hiervon keine Ausnahme. Die furchtbaren Opfer, die für die geringen örtlichen Erfolge an der Somme von den Engländern gebracht worden sind — ein Ofsizicr schätzte die englischen Ver- luste auf fast ein halbe Million! — lassen dies begreif- lich erscheinen. Das Urteil über die von der Cntente- preffe so überschwenglich gerühmten Motor-Panzcr- Fahrzcuge, die sogenannten „Caterpillars" oder Gra- benraupen, lautet wenig schmeichelhaft. Sin Gefange- ner, der zur Besatzung eines dieser zusammengeschosse- nen Panzerungehcuer gehörte, erklärte die Verwen- dung dieser Wagen geradezu für unsinnig. Für die farbigen Hilfsvölker, die von England und seinen Verbündeten aus den sranzösischen Schlachtfeldern hingcopfert wurden, haben die englischen Gefangenen nicht viel übrig. Sic sprechen ihnen zwar nicht den Mut ab, aber erklären sie für unfähig, das Feuer der deutschen schweren Artillerie zu ertragen und eroberte Stellungen zu halten. Aus einem russischen Tagebuch. Auf dem Gesechts- feldc östlich Szelwow wurde das Tagebuch eines russi- schen Fähnrichs des Leibgardercgimcnts Kcxholmki aus- gesunden, das dort im Verbände der dritten Garde- division des zweiten Gardekorps kämpft. Diesem Tage- buch sind folgende Aufzeichnungen entnommen: 30. April. Heute wird der Infanterist Mieschkasch, dem ich am 12. d. Mts. das Trommelfell zerschlug, ins Spital gebracht. Ich bin beunruhigt, da er sich bekla- gen wird. Der Rcgimentsarzt versprach mir, sich für mich zu verwenden.' 16. Mai. Ab heute wurde laut Divisionskommandobcfchl die Fleischration auf ein hal- des Pfund herabgesetzt. 2. Mai. Traurige Nachricht. Die Fähnrichsgage wurde um 30 Rubel verkürzt. Dies mindert die Kampflust. 30. Mai. Ankunst in Luck. Viele herrenlose Hunde und Katzen treiben sich hier herum, so daß die Zeitungsnotiz, in der berichtet wurde, die Ocsterreicher hätten alle Hunde und Katzen ausgc- geffen, nicht zutrifft. Wie die Stadtbewohner erzäh- len, sosl an der Zeitungsnotiz des Redakteurs des „Rußkoje Slowo" kein wahres Wort sein, da während der Besetzung der Stadt durch die Ocsterreicher pein- lichste Ordnung und Peinlichkeit herrschte. 20. Juli. Verwundete Soldaten der Leibgardereaimcnter Li- towski und Wolhynski erzählen, daß besohlen wurde, alle Gcsangencn und Leichtverwundeten, die cingcbracht werden, 'niederzumachen. Die Deutsche» kämpfen meiner Ansicht nach viel ehrlicher als wir Russen. 31. Juli. Leichtverwundete österreichische und deutsche Gefangene wurden auf Befehl des Obersten Kurlow von unseren Soldaten, hauptsächlich von Offiziers- dienern, geschlagen. Ein deutscher Soldat, der einen Kopfschuß hatte und noch lebte, wurde mit einem Stock auf den Kopf geschlagen. Der Infanterist Korolicw kann dies bestätigen. Die angeblichen Greueltaten, von denen unsere Zeitungen so viel schreiben, begehen hauptsächlich unsere Soldaten. Gefangene Offiziere werden bei uns mißachtet. Aus dem Wege zum Stabe werden sic unter Bedrohung ihres Lebens gänzlich aus- gcraubt. Alle Leichen der gefallenen Feinde werden beraubt, ja sogar eigene Tote werden nicht verschont. Die Kathedrale von Reims als Handelsgut. 3" ihren Bemühungen, der deutschen Heeresleitung eine barbarische Kriegführung anzüdichten, hat die franzö- sische Presse innncr wieder alles versucht, die.Beschie- ßung von Reims als ein Beweismittel für diese Be- schuldigung auszubeutcn, ohne zu beachten oder besser ohne beachten zu wollen, daß diese Beschießungen stets nur notwendige Antworten auf französische Heraus- forderungen waren. Diejenigen Neutralen aber, die bisher noch an den echten Schmerz der Franzosen wegen der Gefährdung der Kathedrale von Resms glaubten, werden nicht wenig überrascht sein, aus einem Pariser Blatt zu erfahren, daß die Franzosen selbst die berühmte Kathedrale in einer schonungslosen Weise ausbeuten, die sich kaum noch von Vandalis- mus unterscheidet. „Der Raub der kostbaren Fenster der Kathedrale von Reims", so schreibt L'Oeuvre, „ist ein Skandal sondergleichen, und die Räuber sind nie- mand anders, als die Bewohner von Reims selbst. Viele Besucher von Reims wollen gerne irgendein Er- innerungszeichen an die Stadt und vor allem an die Kathedrale mitnehmen, und so hat sich geradezu eine Gilde von Händlern mit Erinnerungszeichen gebildet, wobei man sich nicht mit dem Verkauf einfacher Kriegs- andenken begnügt, sondern die Kirchensenster »nt Steinwürsen zerschlägt, um dann die Glassplittcr als Zeichen der deutschen Zerstörung zu verkaufen!" Wir Hunnen, die wir aus 'lauter Welteroberungs- lust einem eroberten Lande die Befreiung aus russisch^ Knechtschaft zusicbern und selbst von den Rumänen als Befreier angesehen werden, müssen uns von den Eng- ländern immer noch Hunnen schimpfen lassen, während die Franzosen die albernsten Briefe fälschen, um uns im Lichte des Friedcnsbruchs und der Ländergier zu zeige"- Wo aber in Wahrheit die Hunnen und die Eroberer -r wenn sie es nur sein könnten! — sitzen, kann nicht oft genug wiederholt werden. Der Krieg schläfert ein, m"? gewöhnt sich schon an Völkerrechtsbruch von allen Sei- ten. Aber cs muß doch gesagt werden, daß wir immer die Leidtragenden sind, während wir selbst in den Bah^ nen der Menschlichkeit und aus den Wegen des Gesetzes wandeln. Immer wieder sollten sich die Deutschen der englischen Greuel erinnern, des „Varalong"-Morde-- dcs „King-Stephen", und des neuen „Crampton' Falls, damit die Engländer dauernd in dem Lichte be- trachtet werden, wie sie der Welt erscheinen müssen. Wenn ein Volk, das fähig ist, derartige Scha"A taten zu begehen und sogar gutzuheißen, wie cs die brn tische Regienuig in den' Erklärungen zum „Varalong' Fall tat — den „Crampton"-Fall leugnet sie einfach wagt, uns „Hunnen" und „Barbaren" zu schelten, 1 kann uns das nicht troffen. Denn in ungezählten Fäll^ haben unsere braven Blaujacken bei Sturm und Wette und selbst in den Stunden größter Gefahr ihr Leben 1" die Rettung ertrinkender Feinde in die Schanze 0 schlagen. Coronet und Skagerrak und manche Unterste bootyeldentat sind die nicht aus der Welt zu lügende Zeugnisse für die edle Menschlichkeit unserer Seekrieg sührung, die trotz allem das alte Scefahrerwort, daß m Eine gemütliche Stunde auf der Craonner Höhe. Nr. 22. Deutsche Soldaten -- Zeitung. 15 Schiffbrüchige unser Bruder sei, niemals vergessen hat und nicht vergessen wird. Vom deutschen Fcldsanitätswesen. Vertreter der Neutralen Presse erhielten vor kurzem durch die deutsche Heeresleitung Gelegenheit, in zusammcnfaffendcr Weise einen Einblick in das deutsche Sanitätswescn zu ge- winnen. Aus einer Studienreise nach der Westfront und nach Westdeutschland wurde ihnen der gesamte un- geheuer umfangreiche und komplizierte Organismus des Feldsanitütsdienstcs gezeigt, so dass sie genau den Weg verfolgen konnten, den ein Verwundeter, Freund oder Feind, bis zu seiner Wiederherstellung zurückzulegen hat. Das in seiner Gesamtoraanisation wie in seinen einzelnen Abteilungen mustergültige deutsche Sanitüts- wcsen hat die aufrichtige Bewunderung der neutralen Pressevertreter gesunden. Ferdinand Hansen, der Kriegsberichterstatter der „Iffue and Events" in Neu- York fasst seine allgemeinen Eindrücke in folgenden Sähen zusammen: „Wenn ich mir die Frage vorlcgc, was den tiefsten Eindruck aus der ganzen Sanitätsstudienrcisc bei mir hinterlaffcn hat, so lautet die Antwort: ... Cs ist die hingebende Fürsorge der deutsche» Acrzte, Kranken- schwestern und Sanitäter für ihre Kranken, die grosse Aufopferung, mit der sic sich vom obersten Militärärzte bis zum letzten Lazarettgehilsen ihrem segensreichen Be- rufe widmen, um den Verwundeten und Kranken an . Leib und Seele wieder zur Gesundung zu verhelfen. - Aeberall war wahrzunehmcn, wie kameradschaftlich und fast zärtlich der Verkehr der Militärärzte mit den Kranken war. Für jeden hatten sie liebevolle Teilnahme und ein ausmuntcrndes Wort. Trotzdem wird aber '-och aus strenge militärische Disziplin gehalten; denn Verwundete sind auch Soldaten, und wenn es einem Pvilkranken oft schwer wird, und ibm der Mut fehlt, Ae Anordnunaen seines Arztes pünktlich auszuführen, ist das dem Kriegsbeschädigten leichter gemacht, indem 'v unter militärischer Disziplin steht, und das eiserne Muss, der vielgcschmähte deutsche Militarismus, voll- bringt auch in den Lazaretten Wunder." Die ausserordentlichen Erfolge in der Heilbehand- lung fasst Ferdinand Hansen in nachfolgendem Ju- kunstsausblick zusammen: „Deutschland wird seine Ver- stümmelten als selbstbewusste und unabhängige Men- schen aus dem Heeresdienste entlassen, die sich, durch eine entsprechende staatliche Rente unterstützt, ihren Lebens- unterhalt durch nützliche Arbeit verdienen werden. Deutscher Fleiss, deutsche Gründlichkeit und Organisa- tion haben auf dem Gebiete der Verwundetenfürsorge die schönsten Früchte gezeitigt, und dieses Menschen- rettungswerk der Deutschen wird für ihr Vaterland ein Sieg nach dem Siege sein." Wasser auf die Mühlen der Verständigungspolitiker. Die edlen Briten werfen Kränze ab für Immelmann und Völcke. Das ist ganz hübich ein liebuww'N'diaer Zug von Sportsleuten, im übrigen eine Nachahmung längst gewohnter Gepflogenheit zwischen Deutschen und Franzosen. Bedeuten tut cs gar nichts, ausser dass cs beweist, das es eben auch unter Engländern noch füh- lende Menschen gibt. Man soll nur darüber »ich: gleich wieder in Verzückung geraten, denn Hunderte solcher Aufmerksamkeiten, auch wiederholte Anerkennuna deut- scher Tapferkeit, können die Gemeinheiten der Varalong- und Crampton-Mörder, die von der englischen Oefsent- lichkeit gedeckt wurden, nicht gut machen. And die An- erkennungen stellen sich doch auch nur dann ein, wenn die Tapferkeit des Gegners den eigenen Misserfolg be- mänteln soll. Könnten wir uns doch endlich daran ge- wöhnen, in diesem Kamps um unser Dasein, und es geht doch um Sein oder Nichtsein, die Stimmungen und Gefühle auszuschalten! Die Deutschen, sagt das Londoner Blatt „Daily News and Leader", sind in mancher Beziehung ein merkwürdiges Volk. Verschiedene deutsche Theater führen ein Stück auf mit dem Titel „Marren Hastings, der Gouverneur von Indien", und niemand scheint an der Wahl des Helden Anstoss zu nehmen. Man denke sich einen englischen Dramatiker, der ein Stück über Blücher oder Scharnhorst schreibt oder einen englischen Thcatcrdirektor, der dieses Stück ausführt! Etwas zum Naclidemen Allmonatlich wendet sich der Hauptmann d. R. Hermann Vöning aus dem Felde an „Iungdeutschland" Iugcndwehr-Wiesbadcn. Was der Mann, der jetzt 25 Jahre des Königs Rock trägt, und es vom Anter- ofsizierschüler bis zum Hauptmann gebracht hat, seinen Jungen zu sagen hat, kann sich manch einer hinter die Ohren schreiben. Darum geben wir cs bier unseren Lesern zum Nachdenken und zum Weitergcben. Eigenartiger Soldatcnmantcl aus Stroh. Deutsche Jungen! Nicht rückwärts — vorwärts müsst Ihr schauen! Ihr dürft nicht kleinmütig werden, trotz des Ernstes dcr schweren Kriegszcit. Es ist genug, daß jeder Tag seine Sorge hat; deshalb sollt Ihr nicht Dingen und Ereignissen aus vergangenen Tagen nachhängen, die sich nicht mehr ändern lassen. Die eiserne Zeit fordert, dass Ihr alle Kräfte des Körpers und des Geistes in Tätig- keit seht. Not und Gefahr lassen sich nicht durch weh- leidige Klagen überwinden; sie müssen durch rastlose Arbeit, durch mutiges Kämpfen besiegt werden. Wollt Ihr leben, so müsst Ihr Euch selbst, ja Euer ganzes paöd?. Padde hieß ein Katertier, das uns sehr gewogen, und das sich die Batterie hat zum Freund erzogen. Sehr verträglich zeigt er sich und auch recht bescheiden. Jeden Streit sucht er mit uns peinlichst zu vermeiden. Mittags kam mit Pünktlichkeit er zur Küch' gegangen, tat wie jeder Kanonier seinen Zug empsangen. Sehr enttäuscht war unser Freund, dass er mußt verspüren, dass man fleischlos manchen Tag anfing, einzuführen. Doch wie jeder grosse Geist, war er bald im Bilde. Auf dem Anstand fass er nun nach dem Rattenwilde. Ans war das sehr förderlich, jenem füllts den Magen, And so manchem Rattenvieh Ging cs an den Kragen. Wenn Kanonendonner rast brüllend um die Wette, fass auch Padde pflichtbewusst dicht bei der Lafette. Manchen Kampftag hat er so mit uns überstanden, bis wir eines Morgens ihn tot am Holze fanden. Abends haben wir ihn dann ehrenvoll begraben. Armer Padde, hüttcst's wohl besser können haben. H e i n z - R u d o l f V o r g w a r d t. Leben einschen. Sorget, dass Ihr Euch nicht selbst ver- liert und übt Euch ständig in ernster Sclbstbetrachtung. Lebendig müsst Ihr bleiben in Worten und Wernen. Ihr tragt Euer Schicksal in Euch, sucht es deshalb nicht in äußeren Dingen zu erkennen und festzulege». — Das „Heute" will aüsgekauft sein, und fand es Euch nruti und stark, so dürft Ihr aus ein sonniges „Morgeir" hoffen. Was Ihr ernst und ehrlich aus der Tiefe Eueres innersten Wesens heraus erstrebt, das wird Euch gelingen, das wird Euch geschenkt werden. Kernfest sei Euer Glaube, mutig Euer Hoffen, ehrlich das Wollen und kühn die Tat! Deutsche Jungen! Der Krieg wütet mit Feuer und Schwert, mit Not und Tod, unermüdlich weiter, und dennoch stehen Deutschlands feldgraue Helden, wie eine Litauer aus Erz, unbesiegt in Nord und Süd, im Osten und im Westen. — Auch Ihr daheim müsst willensstark die Not der Kriegszeit bekämpfen und besiegen. Täg- lich müsst Ihr auss Neue hin?inwachsen in den Ernst der Zeit. Täglich sollt Ihr beten: „Herr, schenke uns Kraft zum Durchhalten, schenke uns Heil und Sieg, mache uns frei!" — Schätzt Euere Kräfte und Euer Können nicht zu gering ein, denn auch aus Euch kommts an. Lernt das große „Gehorchen". Ordnet Euch willig ein in den engen Familienkreis; seid fleißig und genüg- sam, bleibt sittenrein und stark. — Aus vergangenen Zeiten sollt Ihr das Gute, Edle und Schöne mit her- über nehmen in den Tag der Arbeit, dem Ihr mit allen Kräften dienen müßt; am Abend sollt Ihr das Künf- tige bedenken. — In allen Dingen und zu allen Stun- den sei treueste Pflichterfüllung Euer höchstes Gebot; aus ihr allein wird wahres Glück geboren. „Die Wahrheit und das schöne Wort, Das Reine und die edle Tat, Sie wachsen, leben ständig fort And bleiben ewig — gute Saat!" Deutsche Jungen! Bleibt stark; seid Ihr es nicht, durch Aehung könnt Ihrs werden. Legt in das gute Wollen Euere ganze Kraft. Den Körper haltet rein, damit er gesund bleibe in allen seinen Teilen, sich stän- dig kräftige und stähle. Was Euch der Kampf ums Dasein auserlcgt, tragts in Geduld; doch niemals dürft Ihr weich, nie schwach und schtvankend werden. Ein fester Wille findet immer Wege und im gesunden Kör- per werden starke Seclenkräste traute Wohnuitg siitden. Laßt Ihr die edle Tat im nimmermüden Stressen Euch ztir Getvohnhcit werden, so führen Euere Wege sicher- lich bergauf. Die Wahrheit siegt; Gott lässt Gerechtig- keit niemals verderben. Das Gute wächst empor zum Licht. — Bleibt treu und deutsch! Nur so allein könnt Ihr im Geiste Euerer Väter einst den Himmel erben! „Heil und Sieg!" Mit Handschlag! Euer Hermann Vöning, Hauptmann d. R., im Felde. Etwas zum Lachen. Die französische Schützengrabenzeitung „Le Poilu" veröffentlicht eine Reihe von Erklärungen bekannter Be- zeichnungen, denen wir die folgenden entnehmen: „Der amtliche Weg: der längste Weg, den man überhaupt einschlagen kann, um von einem Punkt zum anderen zu gelangen. — Verdun: die Stadt, von der jeder Ar- lauber, dem man in Paris begegnet, angeblich geraden Wegs gekommen ist. — Ein unübertresflicher Athlet: ein Mann, der ohne Hammer und Brecheisen eines der den Soldaten von der Militärverwaltung überwiesenen Arzneiküstchen zu öffnen vermag. — Militärische Ruhe: die Zeit, die den Aebungen und Nachtmärschen gewid- met ist. — Klippfisch: ein Nahrungsmittel, das der französische Soldat im Felde erhält, wenn es keinen Hering gibt. — Hering: ein Nahrungsmittel, das der französische Soldat im Felde erhält,' wenn es keinen Klippfisch mehr gibt. Das kaum zu überbietende Muster eines vaterlän- dischen Schriftwerkes ist der von einem Pariser Blatt angekündigte Roman, der die Aebcrschrist: „Der blaue Kreis" trägt, von Gustave Le Rouge (der Rote) ver- fasst ist, und nach Ansicht der Eingeweihten infolge der Wirksamkeit der Zensur viele weihe Stellen ent- halten wird. Etwas zum Noten Am ein widerspenstig Land zu lenken, müßt man, meint man, also sein, wie der, den ich meine, grade nicht ist. Ci, das füllt ihm gar nicht ein. Nein, das überlässt er scharfen Hunden, ist der rechte Mann am rechten Ort. Willst du seinen Namen slugs erkunden, süg ein n ein in mein Rütselwort! Auflösung in der nächsten Nummer. Auflösung des vorigen Rätsels: Siebenbürgen. Etwas zum Merken. Wer edel ist, den suchet die Gefahr, And er sucht sie, so müssen sie sich treffen. Goethe. Das Herz fröhlich; Den Mut tüchtig; Die Reden ehrlich; Die Taten richtig. Sprichwort. Reines Herz und froher Mut Stehn zu allen Kleidern gut. Sprichwort. 16 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 22. Die besten Armee-Uhren —. Vorzüglich bewährte Kriegsuhren — Taschenuhr, bestes schweizer Ankerwerk mit Radiumleuchtblatt M. 8,50 Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen „ 10,— Taschenweckeruhr mit Leuchtblatt „ 21,— Taschenuhr, vorzügliches schweizer 8 Tage Gewerk mit Leuchtblatt (braucht nur alle Woche aufgezogen zu werden) „ 20,— Armbanduhr (kleine Form) mit Leuchtblatt „ 8,— Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen „ 9,50 Armbanduhr, feinstes schweizer 8 Tage Ge- werk mitLeuchtblatt (braucht nur alle 8 Tage aufgezogen zu werden) „ 25,50 Taschenuhr, ohne Leuchtblatt „ 4,50 Kapseln für Taschenuhr n 50 Pf., f. Armbanduhren 75 Pf. Jede Uhr wird vor Absendung genau geprüft 3 Jahre Garantie P eisliste üb?r Ohren, Kelten S ^mucks chen. Stahl-. Musik-u. Leder- waren kostenlos. Versand ins Feld nur gegen Vorauszahlung (p. Postanw nicht im Brief). Nachnahmen sind bei der Feldpost nicht erlaubt. 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Erscheint Ivöchentllli. — Durch I«de Postaustalt zu beziehen. — Bezugspreis: »ierteljilhrlich 1,80 M. monatlich 48 Pf. ausfchlictzlich Bestellgeld. Alle Soldaten bei Sammelbestellung "»rzngsprei» zu «rsaze» unmittelbar beim Verlag oder bei deffen Vertretern. — Die Mitglieder der Vereine »Vaterländischer Fraueu-Berein« und »Vatrrlaudsspende" erhalte« die Zeitung zum Vorzugspreis» vom 1,— M. vierteljiihrlich. MS ^ jtiVl &&& 1' II SSffflPlL-- i. K® .- - - 0;? ; Kaiser Carl I. als Thronfolger bei deutschen Stabsoffizieren. pbok. Lcipz. Prcsse-Lüro Äie Leistungen der Flotten. Auf die Angriffe der Volksvertretung wegen , ügelhaften Schuhes gegen die U°Vootsgefahr ?'bvortete der englische Minister unter lügen- Ater Entstellung der Tatsachen, die englische ^vtte könne sich trotz der Verzögerung der Ätschen Unterseeboote des Erfolges gegen diese ^h»ien. Einzelheiten gab er nicht an, weil er es cht konnte. Bei dieser Gelegenheit wurde auch behauptet, das; die englische Flotte sich ihrer Auf- gabe voll gewachsen gezeigt habe. Wir hatten im Kampfe gegen eine Seemacht noch keine Erfahrung und sind über die Mittel, die solche anwendet, erstaunt, erwarteten wir doch nach den prahlerischen Reden, alsbald nach Be- ginn des Krieges die englische Flotte gegen unsere Häfen auslaufen zu sehen, wo sie unsere Schiffe gleich Ratten zu vernichten gedachte. Ganz an- ders ist es gekommen, vielleicht dank unserer guten Kiistenverteidigungsstellung, samt .Helgoland, und weil es eben doch ei» Risiko, oder Wagnis von zweifelhaftem Ausgang, war, mit der deutschen Flotte anzufangen. Cs galt, die englische Flotte für eine Aufgabe aufzusparen, die uns härter noch treffen sollte, als der Verlust unserer Kreuzer- flotte, die ja auch der englisch-japanischen Um- zingelung zum Opfer fiel, oder das Ergebnis einer in der Nordsee geführten Seeschlacht. Der Hungerkrieg durch Absperrung Deutschlands von der Außenwelt. Mit einer beispiellosen Gefühls- lostgkeit und Vergewaltigung gegen Kriegfüh- 2 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 23. M „Vaterlandsspenöe (G. V° zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) to«k c>ed Cereius. öoamiun« »on'Sfiiittta, .um Kamt» den ins bürgerliche I aaltet tzötze für die Krlegsbeschädlgten oerroenoen ,n können, werden wir diese als selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen uiterbrlngen, wo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- deschädigteusürsorge und die Unterstützung der Bädersürsorge des Noten Kreu;es ejondere Vergünstigungen ;ur Verfügung stehen. Auf diese Weise erübrigt »ich ein Ankauf oou Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. 5. Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterlandsspende wird in erster Neihe leichtkrauke bezw. nur erholungsbedürstige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemötz von anderer Leite weniger gesorgt ;u werden psiegt, berücksichtigen, also ;. B. mit Neurasthenie, Nheumatismus, leichten Forme» von Hersteide» »der Störungen der Verdauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige Ent- scheidung über die Auswahl steyr der bürgerlichen Kriegsdeschädigteufürsorge in. Unternehmungen, die mindestens 20 Freistellen ;u ir Alk, :5v.— leichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben ln entsprechender Zahl in Vorschlag bringen. 4. Schatzmeister: Or. L. NI o s I e t, Geschäftsinhaber der Diskonto-Gesellschaft, 'eben zuriickgetretenen, weniger bemittelten Teilnehmern des Weltkrieges eine kräftigende Lrholungs;eit ;u gewähren und dem deutschen Volke auf diese "Bei[e für Erfüllung seiner Aufgaben einen Teil der durch den Krieg verloren -egangeuen Arbeitskräfte wiederzugeben Die ANttel werden möglichst für stngehörige der Bundesstaaten oder Provinien verwendet werden, die sie auf- gebracht haben. Feder Deutsche sollte daher Mitglied des Vereins werden >nd ihm reiche Beiträge und Spenden ,usllhren Helsen. Leitende Gesichtspunkte für die Berelnsarbeit: Vaterlandstreue Und Näch- tenliebe ohne Rücksicht an,- Bekenntnis und Parteistellung Enge Zusammen- »rbeit mit den Organen der behördlichen Kriegsbeschätigtensürsorge unter trenger Vesolguug der von der Neichsregierung gebilligten neu;eitlichen Forde- rungen auf diesem Gebiete. Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung oer Vereinssammluugen st in Preuhen sowie in anderen Bundesstaaten erteilt worden,. Die Vater- kmdsspende hat die Recht« einer „Milden Stiftung". ... Unterbringung der Kriegsbeschädigten: Um die gesammelten Mittel in I Berlin W. 8. Unter den Linden 33. Ott Borstand: Generalleutnant v. Mülmann, Eharlottenburg, Erster Vorsitzender. Erster Bürgermeister Dr. Beliau, Eilendurg, Seschäftsführenber Vorsitzender. Königlicher Baurat Hermann Duerdoth-Beriin, Stellvertteteilder Seschäflssüht»^ Vorsitzender. Dr. F 6. Karftedt, Vüu-öteglitz „ Rechtsanwalt Dr. h. Mllntzel, Berlin. Generalkonsul Stodwasser, Berlin. Univerlitätsprofessor vr. m«L. Sttauh, Berlin. Sgndlkas »es Vereins: Rechtsanwalt vr. N I t t h a u s e n, Berlin W. ’ Budapester-Lttahe 2-3.. 7. Bankkonten: Neichshauptbank und sämtliche Nebenstellen, Deutsche Diskonto-Kesellschost, Gommer;- und Diskontobank, Bank für Handel »»• Fnduftrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtüche Nebenstellen, sowie *- Heimann-Breslau, Postscheckkonto Berlin NW. 7, Nr. 22 565. *. Bereins;ei,schrUt: Die „Deutsche Soldaten-Zeituug", Berlin SW. Sb.V«» mannstr. 102, Erscheint wöchentlich Be;ugsoergünstigungen für Vereinsmtt güeder: Viertelsahrspreis Mk. I.— statt Mk. 1.30. 4. Die Geschäftsstelle des Vereins. Berlin W 37, Bülowstr. 100, Feisw LUtzow 542 Telegrammadresse, „Vaterlandspende". Seschäfts;eit: Wochentses von «>/, Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags. Es wird gebeten, den (amten Schriftwechsel nur an dle Geschäftsstelle »u richten. „ !0. Mitgliedsbeiträge: Miudestjahresbeittag für Ein;elmitgiieder: l Alk., körperschaftliche '0 Mk. Mit Rücksicht aus den vaterländischen Zweck d« Vereins ist ein hinausgeben über die Mindestbeiträge und Spenden o>" einmaligen gröberen Beträgen für den Verein dringend erwünscht. Bekanntmachung. In der heutigen Vorstandssihung wurde bekanntgegeben, daß bewilligt hat: a) erledigte Kuren: Stand: Geburtsort die „Vaterlandsspcnde" C. V. »vährend der letzten drei Monate folgende Erholungskuren Lübeck Iarotschin Lübeck Lübeck Bewilligte Kultzeit: 5 Wochen 4 Wochen 4 Wochen 6 Wochen Kurort: Bad Lauterberg Althcide i. Schl. Bad Salzuflen Bad Lauterbcrg b) in der Ausführung begriffene Stand: Geburtsort a. H. a. H. Kuren: Bewilligte Kurzeit: Kurort: Maurer Tischlermeister Tischlergeselle Kontorist c) folgende noch nicht ausgcführtc Kuren: Oberbraucr Cilcnburg Schneidermeister Bleichrode Gärtner Pclter Wir bitten nach »vie vor unsere verehelichen Ehren- und Arbeitsausschuß Mitglieder sowie Obmänner, geeignete Anträge für Entsendung von Kriegsteilnehmern zu Erholungskuren an unsere Hauptgeschäftsstelle einreichen zu »vollen.. Der Vorstand der „Vaterlandsspende" E. V. Berlin, den 24. November 1916. Dr. Beliau, Erster Bürgermeister. Geschüftsführendcr Vorsitzender. Zollaufseher Itzehoe 4 Wochen Oldesloe Tischler Charlottenburg 8 Wochen Bad Ems Bürodiener Breslau 6 Wochen Bad Langenau Bergmann Vehlen 5 Wochen Bad Salzuflen Maschinenarbeitcr Schmalkalden 8 Wochen Bad Soden Bohrer Hagen >. W. 6 Wochen Rothenselde Buchdruckergehilfe Eöthcn 5 Wochen Wiesbaden Bergmann Bückeburg - 4 Woche»» Bad Wildungen rende, »vie gegen die Neutralen, führte die eng- lische Flotte ihre Aufgabe im wirtschaftlichen Seeräuberkrieg durch. Dabei versäumten die Engländer aber nicht, unsere Abwehr und Er- widerung als Dölkerrechtsbruch hinzustellen, gegen den Amerika und die Neutralen einschreiten müß- ten. Denn wir »vareu ihnen in dein Kreuzerkrieg auch ohne die Unterseeboote eine Nasenlänge und inchr voraus; nicht zu vergessen der Erfolge, die wir im Luftkrieg über England davontrugen. Geht man aber den Leistungen nach, so muß inan gestehen, daß die unrühmliche Kriegführung der englischen Flotte durch Hungerblockade, Postdieb- stahl, Schivarze Listen oder Handelsspionage und Druck auf die Neutralen zur Alleinherrschaft auf den »veiten Meeren geführt hat. Daß wir Eng- land dabei »nanches Schnippchen schlagen, ihm und der in seinein Dienst befindlichen neutralen Schiff- fahrt viel Abbruch tun »nit den Unterseebooten, oder gelegentlichein kühnen Blockadebruch, kann an der Tatsache der englischen Seeherrschaft nichts ändern. Insofern also erfüllt auch die englische Flotte ihre Pflicht. Sie überläßt freilich den Löwenanteil der Verluste der Handelsflotte und den Neutralen, die sie sich dienstbar gemacht hat, aber das ist englisch; auf dem Festlande käinpfen auch die anderen für England. Nur im fernen Osten hat England Einbuße erlitten; dort mußte es seinem befreundeten Nebenbuhler Japan das Feld räumen und hat unwiederbringliche Verluste im Geschäft zll verzeichnen, aber eben doch keine blutigen. Einer Entscheidungsschlacht geht die englische Flotte bewußt aus dein Wege, sie hat genug vom Skagerrak. Und dennoch hat sie be- reits 536 000 Kriegsschifftonneil verloren, ohne die in den Dienst der Kriegsflotte gestellten Han- delsschiffe mitzuzählen. Aus reinstem Selbster- haltungstriebe heraus fordert der englische Ma- rineminister deshalb die deutsche Flotte auf, den Kampf an Eiiglands Küsten zu »vagen, das scheint weniger gefährlich als die Wiederholung einer Skagerrak-Schlacht. Mit japanischer Hilfe nur hat die englische Flotte vermocht, unser Kreuzer- geschwader bei den Falklandsinseln zu vernichten, mit Frankreichs und Italiens Hilfe beherrscht England, freilich ohne vollständige Sicherung gegen deutsche und österreichische Angriffe, das Mittelmeer, aber daß es nicht mit größerer Macht zur See an den Dardanellen auftreten konnte, ver- hinderte ebeir doch die Sorge vor der deutschen Flotte in der Nordsee. Und damit kommen wir zu der Hauptleistung unserer Flotte, die mit ihrer steten Bedrohung »nid in deutlich erkennbarer Angriffslust die Hauptkräste Englands festlegte, ja zu einer ge- wissen Untätigkeit still legte. Denn die großen englischen Kriegsschiffe scheuen anscheinend die Gefahr der U-Boötspest, »vie man sich auszudrücken beliebte. Eine Bindung starker englischer Streit- kräfte zur See, wie an deir Küsten, ist außerdem die Folge der unermüdlichen und kühnen Tätigkeit der leichten deutschen Seestreitkräfte. Und die Luftangriffe auf englische Anlageit im Innern der Insel machen einen großen Aufwand an Abwehr- maßregeln zu Lande nötig, wie ja auch der Schuh des Verkehrs über den Kanal zwischen England und Frankreich Englands Flotte stark in Anspruch nimmt. Damit wäre allein schon der Vorwurf mangelhafter Betätigung der deutschen Flotte ent- kräftet. Und obendrein hat sie doch auch den Waffengang mit dein englischen Gegner, in dem viele allein die Aufgabe einer Flotte sehen, nicht nur nicht gescheut, sondern siegreich bestanden. Die deutsche Flotte hat in ihrer weltumspannenden Tätigkeit vom Beginn des Krieges an, im Kreu- zerkrieg zuerst und in der heldenhaften Verteilst, gung des Außenpostens Tsingtau und verschiede- ner Küstenpunkte in den afrikanischen Kolonien, in ihren Unternehinungen in der Ostsee und im Mittelmeer, als türkisches Flottenglied auch im Schwarzen Meere und im Bosporus, »vie auf Galipoli in der Küstenverteidigung, dann in den verschiedenen Seegefechten an der Doggerbank, bei Helgoland, in der Nordsee, bis schließlich zu dem Hauptschlage von Skagerrak, nicht zu ver- gessen der Mitwirkung bei der Einnahme des Ost- seehafens von Libau und schließlich in dem zum Schrecken Englands gewordenen U-Bootkrieg wohl 1 mehr als das Erwartete geleistet. Dagegen zeigt die Unzufriedenheit in England und die Anschul- digungen, die mail dort gegen die Untätigkeit der Flotte richtet und gegen deren Unvermögen, die englischen Küsten zu schützen und die Einfuhr der nötigen Lebensmittel und Rohstoffe sicher zu stellen, daß tatsächlich die englische Flotte ihre Aufgabe nicht erfüllt. Und das um so weniger, als sie sich dauernd der Herrschaft zur See rühmt, während England doch mit der größten Rück- sichtslosigkeit die Neutralen in seinen Dienst zivingeir muß, um irur einigermaßen durch diese die Absperrung Deutschlands zu erreichen, die ihm das einzigst verlässige Mittel scheint, uns nieder- zuzwingen. Cs soll ihm nicht gelingen! -ÄktNaskl ver Kr-legsemgnMe 24. November. W. Im Dpern- u. Wytschaetc-Vogen lebte zeitweilis die Feuertätigkeit auf. — Nördl. der Ancre setz's nachmittags starkes Feuer ein, das auch auf das Südufer Übergriff. Mehrere Angriffe der Euch- erreichten nirgends unsere Stellung, meist bracht sie verlustreich im Sperrfeuer zusammen. — St. Picrre-Vaast-Wald u. südl. der Somme bw bei Chaulncs bei guter Sicht der Geschützkamp! heftig. 0. In der walachischen Ebene nähern sich die Truppe'" des Generals d. Inf. v. Falkcnhayn dem Alt. Im Westzipsel Rumäniens feindl. Widerstand brochen. Orsova u. T u r n u Severin nommen. - Bk. Auf dem rechten Flügel der Dobrudschafront russ Kräfte durch Vorstoß bulgar. Truppen aus dc>^ Vorgelünde unserer Stellungen zurückgeworse». ^ An der Donau Kämpfe. — Die Donau überschr^ ten. — An der Mazedon. Front zw. Prespa-S^ u. Ccrna mehrfach starkes Geschühfcuer; Tcilvop stöße des Feindes nordivestl. Monastir u. lu Makovo scheiterten. - • 1. Nach Besserung der äußerst ungünstigen Witterum der letzten Woche hat der Gcschühkamps in mehu. ren Abschnitten, insbesondere auf der Karstho^ fläche, wieder begonnen,. ohne sich jedoch bisy - zu größerer Heftigkeit z»l steigern. 25. November. 0. Südwestlich Riga verstärkte sich zeitweilig die schühtätigkcit. — Im Gyergyo-Gebirge feindlich Angriff an der Batca Neagra bltitig zurückgeschst. gen. — Südl. des Alt-Durchbruchs durch die tra> sylvan. Alpen entrissen trotz hartnäckiger GcsL. wehr deutsche u. östcrr.-ungar. Truppen- den m „ mäncn mehrere Ortschaften. 3 Offiz., 800 Ria. gef. — Widerstand des Feindes in der Nieder"^,-, des unteren Alt gebrochen; >vir überschritten c r Fluß. An der Äestgrenze Rumäniens von. Hauptarmee abgeschnittene rumän. BatamN wehren sich noch zäh in den Waldbcrge» nordöft Turnu Severin. ^ Bk. In der Dobrudscha gegenseitiges Geschützsich.^ Nach Uebcrschrcitcn der Donau vo» Süden./u, haben Kräfte der verbünd. Mittelmächte auf .... män. Boden Fuß gefaßt. Bei Racovita beten^- tcn sich wieder Landeseinwohner am Kanipb.^, A. d. Mazedon. Front außer von vergebt., ^.,, stößen der Ital. nordwestl. Monastir, der &c nördl. Gruniste nichts zu berichte». 23^!'! I. Ein starkes Fliegergeschwader warf auf dest fische' Hof u. die feindl. Lager von Primolauo zah''^gc. Bomben mit guter Wirkung ab. Alle FlE^-r kehrten trotz heftigen Abwehrfeuers und M. Böen unversehrt zurück. 26. November. ->.^pf' W. Bei Nebel und Regen keine größeren P.,st,n Handlungen. Forsch, durchgcsührte Strcisscha' Nr. 23. Deutsche Soldaten * Zeitung. tcrnehmungm Mecklenburg. Grenadiere n. Füsi- liere des Inf. Regts. Bremen nordöstl. Arras brachten aus den engl. Gräben 26 Ges. Nordöst- lich Vcaumont holten Abteilungen des Bad. Inf. Regts. Nr. 185 4 Offiz. 157 Cngl. wie 1 M.-Gc- wehr aus der fcindl. Stellung. — Im Apremont- Walde östl. St. Mihiel griff nach starker Feucr- vorbcrcitung franz. Fußvolk an und wurde abgcw. 0. Nahe der Ostsecküste, nördl. Smorgon wie an der Scrwetsch- und Sschtschara-Front nahm bas feindl. Gcschühfeucr zu. Ruff. Abteilungen, die dicht am Meer bei Krafchin ». Ozierki' im Gebiet des oberen Styr vorgingen, zurückgetriebcn. — Wieder griffen bei Batca Ncagra im Gyergyo-Gebirge rnff. Kompagnien ohne jeden Erfolg unsere Stel- lungen an. Im Alt-Tal Rammen Valcca genom- men. Auf den Höhen nördl. Cnrtca de Arges leistet der Rumäne noch hartnäckigen Widerstand. Im Gelände östl. des unteren Alt hat unter Ge- neralleutnant Graf v. Schmettow deutsche Reiterei eine sich zum Kampf stellende rumün. Kavallerie- Division geworfen und ist in siegreichem Vor- wärtsdrängen. Die vom Alt ostwärts führenden Straßen sind mit flüchtenden Fahrzengkolonnen belegt, deren Weg sich durch in Brand gesteckte Ortschaften kennzeichnet. Mit den über die Do- nau gegangenen Kräften Fühlung ausgenommen. Bk. Ci» durch Feuer von See unterstützter Vorstoß feindl. Schützen längs der Küste gegen den rechten Flügel der Dobrüdscha-Armce scheiterte. Unter den Augen des Gcncralfeldmarschalls von Macken- sen ist der Uscrwcchsel der für die weiteren Unter- nehmungen in Wcst-Rumänien bestimmten Do- nauarmce planmäßig durchgeführt. Wir stehen vor Alexandria. Bei Ueberwindung des infolge Tau- wctters hoch angcschwollcncn Stromes durch die Kampftruppen wirkten in hervorragender Weise neben unseren braven Pionieren Teile des kaiser- lichen Motorboot-Korps der k. u. k. Donau- Flottille unter Kommando des Linicnschifsskapi- täns Lucich und die östcrr.-nngar. Pionicr-Abtcil. des Generalmajors Gaugl mit. 1. Auf der Karsthochsläche der Gcschützkampf zeitweise etwas lebhafter. Im Kärtncr Grenzgebiet beschoß feindl. Geschühvolk einzelne Ortschaften. Ein k. u. k. Flugzeuggeschwadcr warf auf die Bahnan- lagen u. Baracken von Tolmczzo Bomben ab. -7. November. W. Im Somme-Gebiet nur geringes Feuer. Ohne Geschütz-Vorbereitung versuchten abends die Franz, in den Südteil des St. Pierrc-Vagst-Waldes cin- zudringcn; M.-Gewchrfeuer der Grabenbcsatzung und schnell cinsehendes Sperrfeuer der Geschütze trieb sie zurück. — Ocstl. St. Mihicl mißglückte ein franz. Handstreich gegen einen unserer Posten. 0. In den Karpathen ruff. Crkundungsabtcilungen im Ludowa-Gebiet, mehrere Bataillone nördl. des Regrisora-Dalcs abgewiesen. Die beidcrs. des Alt von Norden vordringcndcn deutschen u. östr.- ung. Truppen des Generalleutnants Kraft v. Del- mensingen warfen den Feind hinter den Topulogu- Abschnitt. Oestl. Tigveni durchbrach das sächs. Inf.-Regt. Nr. 182, vortrefflich unterstützt durch das zu schneller Wirkung dicht vor dem Feinde auffahrende neumärt. Feldartillcrie-Regt. Nr. 54, die seindl. Linien und nahm dem Gegner an Ges. 10 Off., 400 Mann, an Beute 7 M.-Gcwchrc ab. Der Vedea-Abschnitt obcrh. u. unterh. Alexan- dria erreicht, die Stadt selbst genommen. Von Turnu Severin her drängten unsere Truppen den Rest der rnmän. Orsova-Gruppe nach Südostcn ab; dort verlegten ihm andere Kräfte den Weg. Der geschlagene Feind hat neben blutige» Ver- lusten hier 28 Off., 1200 Mann, 3 Geschütze, 27 gefüllte Gcschoßwagen u. 800 beladene Fahrzeuge /7/e/ro/7/^/7 c/erSosn/nc a# zo.nri' • 30. 9. " - - » 8. • * i ?///?■ Sa/Z/Sfe/ Alber/1 1 eingebüßt. Aus den Donau-Häfen zw. Orsova u. Rustschuk bisher 6 Dampfer und 80 Schlepp- kühne, meist mit wertvoller Ladung, für uns ge- sichert. Hk. In der Dobrudscha scheiterten mehrere von ruff. Reiterei u. Fußvolk ausgcsührte Angriffe. Ein Vorstoß bulgar. Bataillone warf den Feind aus dem Vorfeld unserer Stellungen östl. Crchesce zu- rück. — Die Donau-Armee ist — Widerstand der Rumänen brechend — im Vorschreiten. — An der mazedon. Front zw. Prespa-See >i. Ecrna hefti- ger Geschühkampf. Starke Angriffe aus die Höhen östl. Paralovo brachen an dem zähen Aushalten deutscher Iägerbataillone zusammen. Ocstl. des Barbar belegten die Engl, die deutschen Stellun- gen mit starkem Feuer. Ein dann erfolgender Vor- stoß abgewiescn. An der Struma Gefechte von Aufklärungsabteilungen, 28. November. 0. Südwcstl. Dünaburg verstärkte sich zcittv. das Feuer der ruff. Geschütze.. —' An der sicbenbürg. Ostfront stellen»'. lebhafteres Feuer; ruff. Aufklä- rungsabteilungen mehrfach abgewiesen. Der Alt ist überschritten. Weitere Unternehmungen sind eingclcitct u. haben mit guten Kampferfolgen für uns begonnen. Curtea de Arges ist in unserem Besitz. 8k. In der Dobrudscha geringe Gcfchtstätigkeit. Die Donau-Armee hat Gelände gewonnen. Giurgiu genommen. — An der mazedo». Front heftiges Feuer zw. Prespa-See u. Ecrna, es leitete starke Angriffe ein, die zw. Trnova (nordwestl. Monastir) u. Makavo (im Cerna-Bogen), wie bei Gruniste von Ruffcn, Ital., Franz, u. Engl, gegen die deutsch-bulgar. Linien geführt wurden. Der große gemeinsame Angriff der Vcrbandstruppen ist völlig gescheitert. Unter der ver- nichtenden Wirkung unseres Ge- schütz- und Fußvolkseuers hat der Feind schwere, blutige Verluste erlitten, ohne den geringsten Er- folg zu erzielen. 29. November. W. Bei Givcnchy südwcstl. Lens scheiterte der im Nebel erfolgende Vorstoß einer engl. Kompagnie. — Im Sommcgebict nahm in den. Abendstunden das feindl. Feuer nördl. der Ancre ». am St. Picrrc-Vaast-Walde zu. 0. In den Waldkarpathcn u. a. d. siebenbürg. Ostfront führte der Russe an vielen Stellen gegen unsere u. österr.-ung. Linien Än- arifse. Cr erlitt eine Niederlage; kleine örtliche Erfolge hat er mit blutig. Opfern erkauft. — Die Armee Falkenhayn ist auf der ganz, walach. Front in siegreichem Vordringen. Vor ihr weicht der geschlagene Feind nach Osten. Hk. Die Bewegungen der Donau-Armee stehen in ° Uebereinstimmung mit den weiter nördl. arbeiten- den Kräften. In der Dobrudscha nur geringe Ge- fcchtstätigkeit. — A. d. mazedon. Front: Nach dem Scheitern des Entlastungsangriffes des Verban- des von Süden her führte der Feind nur Teilvor- stöhe nordwestl. Monastir u. bei Gruniste (östl. der Cerna) aus. Auch dabei hat er keine Vorteile er- ringen können. 30. November. W. Im Ppern-Bogen nach starker Geschütz-Vorberei- tung seindl. 3 Klm. lwcitcr Angriff durch Feuer z. T. im Nahkamps abgcwicsen. — Bei Nebel nahm der Gcschützkampf nur zw. Serrc u. d. Ancre wie beiderseits des St. Pierre-Waldcs zu. 0. In den Waldkarpathcn u. d. Grenzgebirgen der Moldau ruff. Angriffe ohne Ergebnis. Außer kleinen örtl. Vorteilen bei schweren Verlusten. — — Wir drängten in Westrumänien die fcindl. Nachhuten zurück. Außer Pitcsti C a m pul» n g genommen u. der Weg über den Tvrzburgcr Paß geöffnet. 17 Offiz., 1200 Mann gef. 7 'Geschütze und zahlr. Bagagen erb. — Von Ihrer Majestät Kür. Regt. Königin nahm die Eskadron des Ritt- meisters von Vorcke bei Ciclancsti eine feindl. Ko- lonne mit 17 Offiz., 1200 Mann gef. u. erb. >0 Ge- schütze u. 3 M.-Gewchre. 8k. Die Donau-Armee kämpfend im Vordringen. Bei den Angriffen gegen die Rumänen zeichneten sich unter Führung des Majors Aschauer schlesw.- holst., bückeburg. u. bayer. Reserve-Jäger aus. Seit dem Donau-Acbergang 43 Offiz., 2421 Mann gef., 2 schwere u. 36 Feldgeschütze, 7 kleine Ka- nonen und 7 M.-Gewehrc wie. 32 Munitionsfahr- zcuge erb. — Nordwestl. Monastir mißglückte 4 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 23. Ausbesseranstalt für Schneeschuhe. phok.L-ipz.pressc-Büro. feindl. Vorstoß. Vom Westhang des Ruinen- bcrgcs bei Grunistc, dessen Gipfel oft vergeblich vom Feind angegriffen wurde, sind die Serben wieder vertrieben worden. Westlicher Kriegsschauplatz. Kronprinz Rupprecht, der einige Tage in München gewesen ist, gewährte dem Schriftleiter der Münchener Neuesten Nachrichten eine Unterredung, die in dem Sah gipfelte, ein Durchbruch an der Somme werde nicht erfolgen. Seit dem Beginn der Kämpfe Hütten sich die Verhältnisse an der Somme wesentlich gefestigt. Be- sonders seien wir im Geschühwesen sehr stark geworden. Unsere Verluste seien natürlich nicht gering, die des Gegners aber seien erheblich höher. Besonders gelte dies von den Engländern. Die Franzosen hätten an der Somme schon ihren jüngsten Jahrgang, also den von 1917 eingesetzt. Unsere Truppen pflegten sich nach den schwersten Kümpfen binnen wenigen Ruhetagen auffallend schnell zu erholen. Wenn das eine oder an- dere Dorf oder eine Stellung verloren gehe, sei es oft nur ein Kampf um einen Namen gewesen. Den an Zahl überlegenen, sehr respektabel» Gegnern erfolgreich Widerstand zu leisten, sei der doppelte Ruhm unserer unvergleichlichen Soldaten. Denn die Franzosen seien ausgezeichnete Soldaten, und die Engländer seien sehr tapfer. Aus den Somme-Kämpfen hebt sich ruhmvoll ab' unter anderen auch der Kampf um Saillisel, in dem sich das deutsche Fußvolk den Franzosen so überlegen gezeigt hat. Diese für den Kampf um Saillisel entschei- denden Verdienste des Mannes im vordersten Granat- loch würdigte Exzellenz von Deimling in einer An- sprache an Teile des Straßburger Korps, bei welcher cr eine Anzahl Eiserner Kreuze erster und zweiter Klaffe selbst verteilte, in warmen Worten: „Ich habe euch hier versammelt", so führte er aus, „um euch zu danken für die tapfere und treue Pflichterfüllung gegen Vaterland und Kaiser. Cs waren schwere .Tage für euch, die ihr in Saillisel durchgemacht habt. Tage und Nächte im ununter- brochenen Trommelfeuer, wo ihr bis über die Knie im kalten Wasser stehen mußtet und ivarme Ver- pflegung oft nicht' heranzubringen war. In solcher Lage habt ihr eure Kräfte bis aufs äußerste an- spannend, dreiundzwanzig schwere französische An- griffe ausgchalten und siegreich abgeschlagen. Ich kann euch dastir nur meinen Dank aussprechen, beson- ders den Kompagnien der Regimenter, die ihre Kräfte mit dem Feinde im schwersten Nahkcunpfe ge- messen und ihn mit Handgranaten zurückgetriebcn haben, die ausgehalten haben, während das feindliche Sperrfeuer das Eintreffen von Ersah und Hilfe un- möglich machte. Der Oberbefehlshaber der Armee hat eure heldenmütige Tapferkeit mit hohen Worten anerkannt. Die Oberste Heeresleitung hat im Heeres- berichte Verdienste des Straßburger Korps hervor- gehoben. Das >vird insbesondere die Elsässer in eueren Reihen erfreuen. Wir aber gedenken dankbar der Helden unter unseren Kameraden, die ihr Leben in diesem schweren Kamps haben dahingebcn müsse». Noch wollen unsere Feinde keinen Frieden, noch träumen Franzmänner und Engländer davon, in un- sere Heimat durchzubrechen. Sie wollen an den Rhein, sie »vollen über den Rhein! Cs ivird ihnen nicht gelingen. Wo sie auf uns stoßen werden, wer- den sie eine unüberwindliche Mauer von Männern finden. Nie betritt ein Feind des deutschen Rheines Strand. Das geloben die Truppen des Straßburger Korps mit einem Hoch auf unseren Kaiser." Der jüngst mit dem „Lour Io mörito" geschmückte Flicgerleutnant Lefsers ist am 2. Januar 1894 in Wil- helmshaven geboren und seit dem 14. Juli 1915 Reserveoffizier. Cr trat bei Kriegsbeginn als Kriegs- sreiwilligcr ein und wurde bei der Militär-Flieger- schule in Johannisthal ausgebildet. Seit August 1916 ist er bei einer Jagdstaffel im Kampfgebiet an der Somme tätig. Bis züm 9. November hatte er 9 feind- liche Flugzeuge abgeschoffen. Cs sei nicht nur der Gipfel der Dummheit, wen» »>an Bedenken tragen wolle, alle farbigen Untertanen des britischen Reiches zu verwenden, sondern auch eine Beleidigung für letztere, wenn man die von ihnen in so hingebender Weise angebotenen Dienste ^ zurückweise, sagte Generalmajor Sir A. C. Turner. Selbst die aus der tiefsten Kulturstufe stehenden Farbigen würden nicht eine derartige rohe Wildheit an den Tag legen, wie dies die Deutschen in diesem Kriege getan hätten, die sich viel schlimmer gezeigt hätten als selbst die aller- unkultivierteste Raffe des britischen Weltreiches. Die Franzosen verwenden in weitem Amfange schwarze Sol- daten, und wir tun das gleiche im Sudan. Cs über- steigt das Begriffsvermögen, warum wir soviel Rück- sicht auf die Deutschen nehmen, die niemals' müde werden, zu erklären, daß sie uns gänzlich vernichten wollen. Wenn unsere Regierung auch nur im geringsten Verstand, Mut und Voraussicht besitzt, so wird sie den Befehl geben, farbige Soldaten während des Winters auszubilden und zu Truppcneinhciten zusammcnzu- stellen, damit sie im Frühjahr bei milderem Wetter an dem Kriege teilnehmen und dazu beitragen können, die Hunnen zu vernichten. Farbige Engländer nannte unser Heeresbericht die Hülfsarbeiter Englands. Diese Wendung nutzt jetzt England Indien gegenüber aus, um dort gegen Deutsch- land zu hetzen. Man verkennt dabei, daß nicht das Wort „farbig" für die Indier verletzend ist, sondern, daß sie vor allem keine Engländer sind und sein wollen. Vor allem hat aber unser Heeresbericht nicht die in- dische Bevölkerung beleidigen wollen, die gar nicht aus Englands Seite steht mit ihren Gefühlen in diesem Kriege. Wenn indische Söldner irregesührt. und ge- zwungen am englischen Kriege teilgenommen haben, so ist das noch lange nicht eine Sache des indischen Vol- kes, das als solches stets in Deutschland mehr als jim englischen Mutterlande die Würdigung gefunden hat, die es nach seinem Geistesleben und seiner Kulturent- wicklung beanspruchen kann. In Wirklichkeit haben wir mit Indien keine Feindschaft, wohl aber manche Be- rührungspunkte, besonders auch in der Abwehr eng- lischer Bedrückung. Vor der südlichsten deutschen Division an der West- front wurde bei dem französischen Drahthindernis nörd- lich Oberscpt eine zerschossene Jagdflinte aus der Win- chester Repeatiug Arms Co., New Häven (Connecticut) gesunden, die mit Rehposten mit. der Ausschrist „A. St. Hubert, Rue de Rome, Paris" geladen war. Mit solchen Schrotpatroncn, deren Verwendung im Kriege völkerrechtlich streng verboten ist, wurde nach Angaben der Division wiederholt von französischer Seite auf die Sehschlitze der Stahlblcnden der deutschen Stellung geschossen. In den nördlichen Gebieten Portugals finden große kriegsmäßige Manöver statt, in denen die aus Kriegsfuß gesetzten portugiesischen Divisionen gewisser- maßen eine Generalprobe für ihre Verwendbarkeit an der Front oblegen sollen. Handelsminister Runciman soll in einer Ansprache an die Gasthosbcsitzcr erklärt haben, er habe Speise karten für Weihnachten gesehen, die nach seiner Ansicht schon in Friedcnszeiten überaus verschwenderisch 9e" wesen wären, jetzt aber in Kriegszeiten geradezu cus Aergernis bezeichnet werden dürften. Cs könne nicht gestattet werden, daß ein solcher Zustand fortdauere. Diese Gefräßigkeit und Schleckerei müsse sofort aus- hören. Die Speisekarten seien unverzüglich zu beschnei' den. Cs seien ein oder zwei fleischlose Tage in der Woche cinzuführen. Ein Mitglied der Abordnung ver- ivies darauf, daß Fischgerichte noch teurer lvürden als Fleisch, worauf Runciman erwiderte, er nieine gerade, daß weder Fisch noch Fleisch zu deir Mahlzeiten genom- men würden. Die Menge der eingcführten Lebens- inittel müsse abnehmen, damit auch der Verbrauch stcw eingeschränkt werden könne. Die Schwierigkeiten de- Fracht- und Schiffahrtsweseirs würden wahrscheinlich auf absehbare Zeit nicht geringer werden. Ein Ver- treter einer Firma, die volkstiimliche Speisehüuser be- treibt und namentlich Teeschenken unterhält, frcigte, ov für diese Stellen keine Ausnahmen gemacht werden könnten. Der Minister erklärte: „Durchaus nicht! Ich stelle fest, daß viel zu viel Geld an Torten und Kuchen und allerlei Süßigkeiten in den vielen Tecschenken aus- gegeben wird. Das muß sofort aufhören!" Runciman schloß mit der bestimmten Erklärung, wenn die Ver- treter des Speiscaeschäfts keine Möglichkeit sähen, a»S sich selbst Wandel zu schaffen, müsse die Regierung "" ihrer Stelle handeln. An einem der letzten Sonntage saird in Loirdoir am Trafalgars Square eine große Massenversammlung der Arbeiter statt zum Einspruch gegen die hohen Lebens- mittelpreife. Cs wurde ein Beschluß angenommen, dem die besondere Entrüstung über die himmelschreiende Gleichgültigkeit der Regierung gegenüber der Ausbeu- tung des Volkes durch die Schiffseigner und Rah- rungsmittelmonopolistcn kundgetan wird. Die Ver- sammlung verlangte, daß die Regierung sofort die Auf- sicht über die Schiffahrt und die Lebensmittelversorgung übernehme. Die französischen Blätter erhalten Abcnddrahtungen aus Reuyork, nach denen möglicherweise mit dem Aus- hören der amerikanischen Ljebcnsmittelzufuhr an du' Verbündeten zu rechnen sei. Der Vorsitzende des Bud- getausschusses 'im amerikanischen Repräsentantenhaus Fitzgerald habe die Beschlagnahme aller iir den Vcr^ einigten Staaten vorhandenen Lebensmittelvorrätc wegen der im Lande herrschenden Teuerung verlangt Von den neuen Verordnungen, die iir Frankreich neuerdings zur Einschränkung des Lebensmittelver- brauchs erlassen worden sind, sind folgende besonders bemerkenswert: Verbot jeglichen besonderen Brotes, es darf nur noch eine Sorte Kriegsbrot hergestew werden; Verbot des frischen Vackwerks, eine Maß- nahme, die, wie die französischen Blätter feststcllen, der Schließung aller Konditoreien gleichkommt; Verbot des raffinierten Zuckers; Schließen aller Metzgereien und Schlachthäuser an zwei Tagen in der Woche, darunter am Freitag; Rationierung des Benzinverbrauchs fijr Automobile. Cs verlautet, daß ein besonderes Lebens- mittelamt eingerichtet und ein. Minister für die Rad' rungsmittelversorgung mit diktatorischen Befugnisse" ernannt werden würde. Die französische Regierung hat beschlossen, ThicrrV zum Anterstaatssekretär für die Ernährung des Volkes und der Armee zu ernennen. In Scmur-en-Auxois in Frankreich mußte die Gas-, Wasser- und Clcktrizitätsgesellschaft wegen Er- schöpfung der Kohlenvorräte den Betrieb einstellcn. F „Petit Journal" meldet aus Moulin, die ganze Stadt sei ohne Kohle. Man würde bei allen Händlern nicht einmal zwei Tonnen zusammenbekommen. Auch t|lC,r soll die Frachtkrise schuld sein. — Aus Bordeaux 'nei- det das gleiche Blatt, wenn die Regierung nicht baw Abhilfe schaffe, würden die wichtigsten Kriegsgewer» der Stadt lahmgelegt. Hier begründe die Stadtvcrwa^ tung die mangelhafte Kohlcnversorgung mit der Ver- senkung vieler neutraler Dampfer, die Kohle nach 23""' deaux bringen sollten. — Die französische Presse ver- öffentlicht eine Vesttmmung des Polizeipräfektcn Paris, durch die die Verordnung über Ladenschluß Beleuchtung nach sechs Ahr dahin abgeändcrt wird, da" Acetylen vom ersten Dezember ab nicht mehr zur 2?c! leuchtung verwendet werden darf, da die Vorräte "" Calciumcarbid für die nationale Landesverteidig«"" Vorbehalten bleiben müßte»... In Bordeaux hat sich in einer Pulverfabrik heftige Sprengung ereignet, die auch die umliegend Gebäude.zertrümmerte, 10 Menschen wurden get"^' 12 schwer verletzt. Französische Ritterlichkeit. Die französischen A1' tungen beschimpfen sogar den toten Kaiser Franz A seph und werden geradezu beschämt — wenn sie "f... Scham hätten! — durch die vornehme Haltung , montenegrinischen Bevölkerung, die dem greisen Haupt ihres benachbarte» Oesterreichs aufrichtig ""P trauert. Nur eine Zeitung in Frankreich wagt es, "V Pflichttreue des verstorbenen Kaisers anzuerkennc" ". das Geheimnis der Liebe zu erklären, das seine V"l^ ihm cntgegcngcbracht haben. Die Unterhandlungen über den Austausch deutsch0 und französischer -bürgerlicher Gefangener sind "vg schlossen. Zwischen Deutschland und Frankreich 'si ,*t Einigung erzielt. Es handelt sich diesmal »m weniger als 20 000 Menschen, die ausgetauscht 11,01 sollen. Die Beförderung beginnt am 4. Dezember , dauert bis Weihnachten. Täglich >vird ein Z»a Sa)"" ' Hausen Gens und umgekehrt geführt werden. Nr. 23. Deutsche Soldaten - Zeitung. 5 Oestlicher Kriegsschauplatz- Der junge Kaiser Karl von Oesterreich-Ungarn be- kleidete zuletzt im Felde die Stellung des Oberbefehls- habers an der Ostfront von Galizien bis zur Donau. Cie ist jetzt dem Generalobersten Erzherzog Joseph übertragen worden, der als Korpskommandcur sich im Verlauf des Wcltkieges ausgezeichnet hat. Cr ist ein Cohn des verstorbenen Erzherzogs Joseph, der sich um die Honved große Verdienste erworben hatte und in Ungarn außerordentlich beliebt war, und der Prin- zessin Klothilde von Sachsen-Koburg. 1872 geboren, widmete sich der Erzherzog Joseph mit besonderer Vor- liebe dem militärischen Berus und war vor dem Welt- krieg Kommandeur der 31. Infanteriedivision in Buda- pest. Mit ihr zog er gegen Serbien ins Feld und ge- wann durch seine verwegene Tapferkeit einen großen Ruf. Aus seiner Che mit der Prinzessin Auguste, einer Tochter des Prinzen Leopold von Bayern, stammen zwei Söhne und zwei Töchter. Dem preußischen Heer gehört Erzherzog Joseph als Chef der 14. Ulanen an. Großfürst Nikolaus hat die Oberleitung über die Kaukasusarmee abgegeben, um ein wichtigeres Kom- mando in Europa zu übernehmen. Der Großfürst soll bereits im Hauptquartier des Zaren eingetroffcn sein. Der Zar hat dem General Alcxcjew einen durch Ge- sundheitsrücksichten notwendig gewordenen Urlaub ge- stattet. General Alexejcw soll vorläufig durch General Gurko, Kommandeur einer Reservearmee, ersetzt werden. Der Staatssekretär und Verkehrsministcr Trepow ist zum russischen Ministerpräsidenten ernannt worden. Der bisherige Ministerpräsident und Minister des Aeußercn Stuermer wurde zum Obcrkämmerer des kaiserlichen Hofes unter Beibehaltung der Funktionen als Mitglied des Reichsrates ernannt. Englische Bevormundung Rußlands. Sie müssen alle nach Englands. Pseise tanzen; Rußland muß sogar seine Minister England zu Gefallen entlasten; man schreibt dem Bundesgenossen vor, was er tun und lassen darf. Denn auch Rußland ist von englischem Geld und Englands Gnaden in der Einfuhr von Rohstosfen, Lebensmitteln und Heeresbcdarf abhängig. Neuerdings ist Narwik der Eingangshafen; die Durchfuhr durch neutrales Gebiet scheint von England erkauft zu sein. Cs erkauft auch die ncrwn, ihm willsährigen Minister und die dazu gehörige Presse. So scheint denn noch ein- mal die Friedensnergung Rußlands in den Augen der Westmächte bekämpft zu sein, was diese als die „Ret- tung" Rußlands ansehen. Die Absicht, den Krieg weiter zu führen an der Seite der Westmächte, will der Zar wohl durch seinen Besuch an der Südwcstfront be- kunden, bei dem er sich mit dem König von Rumänien trifft, um diesen mit schönen Worten zu trösten, nach- dem th>n weitere militärische Hilfe abgesagt werden mußte. Der Zar soll auch mit der Bukowina lieb- äugeln und trägt sich mit Annexionsgelüsten. Die West- mächte jubeln über dm Ministcrwechsel in Rußland und sehen in Trepow, dem neuen Ministerpräsidenten, den geeigneten Mann, der auch die Erzeugung des Hecresbedarss zuwege bringen wird. Wenn der arme Mann nur wüßte, woraus er's schassen sott! Inzwischen zieht sich das Verhängnis in Rumänien zusammen, schneller als man's geahnt; die russische Hilse kam wie- der einmal zu spät und die von Saloniki blieb ganz aus. Neue Beweise für Rußlands Kriegswillen. Die »Nordd. Allgem. Ztg." schreibt: „Der vom Reichs- kanzler in seiner Rede vom 9. November angeführte russische Mobilmachungsbefehl hat schlagend bewiesen, welcher Glaube den Versicherungen russischer Friedens- kiebc beizumcssen war. Der angesiihrte Befehl vom 30. September 1912 hat die Schleier etwas gelüftet und Rußlands offene Angriffsabsichten gegen Deutsch- land enthüllt. Cs ist ja eine bekannte Tatsache, daß Rußland lange vor der offiziellen Mobilmachung im Sommer 1914 insgeheim eifrige Kriegsvorbereitungen traf. Die archivalischen Nachsorschungen und protokollarischen Vernehmungen, die das Generalgouvernement Warschau und die verschiedenen Gouvernements hierüber anstell- ken, geben nunmehr die Mittel an die Hand, dies auch aktenmäßig zu beweisen." Rußland wollte den Krieg! Jede der angeführten Einzeltatsachen, für sich allein betrachtet, läßt eine un- hersängliche Deutung zu; zusammengefaßt, geben sic indes ein erdrückendes Belastungsmaterial. Deutschland sollte in den Krieg gezogen werden. Die Truppen wurden konzentriert, die gefährdeten lbrcnzdistrikte bereits vor der Mobilmachung geräumt. Dies ging so weit, daß nach den Bekundungen des näheren Schloßintendanten von Skierniewice bereits Ende Juni, auf Befehl des Grafen Wiclpolski, dem Eeneralbcauftragtcn des Fürstentums Lowitsch, Kisten -Um Versand von Wertgegenständen ans dein Schlosse üeschafst wurden. Laut der einhelligen Aussage mehrerer Cchlostkastellane wurde mit dem Versand dieser Werl- üegenftändc nach Moskau und St. Petersburg bereits Ende Juni und Anfang Juli begonnen. Aus den russischen Zeitungen ergibt sich, daß die Petersburger Telegraphenagentur bei der Weitergabe Pv letzten' Kanzlerrede das Datum des russischen Mo- "llisationsbefehls aus dem Jahre 1912, in dem gesagt war, daß die Mobilisation zugleich den Krieg gegen Deutschland bedeute, in 1914 gefälscht hat. — Diese Fälschung läßt besser als alle Reden der englischen Nutzster die wahren Urheber des Krieges erkennen. — Das russische Volk, sagt das Stockholmer „Aston- bladet", ist seit undenklichen Zeiten mit Rot und Lei- den vertraut, es macht aus Entbehrungen in Gestalt von Hunger und Külte kein großes Wesen. Aber auch ihm kann der Becher des Leidens zum Ueber fließen voll werden. Das scheint jetzt der Fall zu sein. Die Lebensmittclfrage hat nunmehr die Ausmerksamkeit des russischen Staates in einem folchen Maße auf sich ge- zogen, daß selbst die Kriegsereignisse daneben ver- blassen. Die Minister verschleudern zu gleicher Zeit ihre Kräfte durch ein unfruchtbares Ränkespiel. Die Lage ist, nach allem zu urteilen, trostlos. Einige russi- sche Blätter haben sogar daran erinnert, daß bei frühern Heimsuchungen Bittgänge mit Heiligenbildern an der Spitze das Land vom Untergang gerettet haben. Das deutet daraus hin, daß man hier und dort schon aus Wunderwerke als die einzige Rettung zu hoffen be- ginnt. Seekrieg. Teile unserer Seestrcitkräste stießen in der Nacht vom 23. zum 24. November gegen die Themse-Mün- dung und den Rordausgang der Downs vor. Vis auf ein Vorpostenfahrzeug, das durch Gefchühscuer versenkt wurde, wurden keinerlei seindliche Streitkräfte angc- troffen. Der befestigte Platz Ramsgate wurde unter Geschützfeucr genommen. Als auch daraufhin von der englischen Flotte nichts sichtbar wurde, traten unsere Streitkräfte den Rückmarsch an und liefen wohlbehalten in den heimischen Stützpunkt ein. Ebenso unternahmen wir in der Nacht vom 26. zum 27. November einen Streifzug bis dicht vor die englische Küste. Unweit Lowestost wurde ein feindliches Bcwachungsfahrzeug versenkt, die Besatzung gefangcn- genommen. Einige neutrale Dampfer wurden angehal- ten, untersucht, und, da keine Bannware führend, wie- der freiyclasscn. Unsere Streitkräste kehrten zurück, ohne irgendwie sonst mit dem Feinde Berührung zu sindcn. Worte und Taten. In der englischen Volksver- tretung hieß es neulich, es könnte sein, daß die Flotte sich im Drange nach Betätigung „Hinreißen" ließe zum Leichtsinn der Begegnung mit der deutschen Flotte. Inzwischen haben Teile unserer Seestreitkräfte einen Vorstoß in die Themsemündung unternommen, ohne der englischen Flotte begegnet zu sein. Sie hat sich also zu beherrschen gewußt und -ist nicht einmal zur Verteidigung auf der Bildfläche erschienen, als unsere Kriegsschiffe es wagten, den befestigten Platz Rams- aatc zu beschießen. Die Selbsterhaltunq geht den Eng- ländern also über alles, und deshalb sind die Klagen über mangelhaften Schutz durch die Flotte wohl berech- tigt, nicht aber die Anschuldigung gegen uns, wir wag- tcn uns seit Skagerrak nicht mehr heraus aus den Häfen aufs offene Meer, das die Engländer nach wie vor trotz unserer U-Boote beherrschte. Die Auffassung darüber dürfte auch bei den Neutralen, deren Schiff- fahrt des Schuhes der englischen Flotte entbehrt, eine wesentlich andere sein. Unsere kühnen Husarenstreiche zur See wenigstens lassen die Beherrschung der Meere in eigenartigem Lichte erscheinen. Dafür'spricht auch die „Morning Post", die sagt: „Die Unterseeboote haben Deutschland bei der Durchführung seines Kriegs- plancs sehr genutzt. Cs hat sich bisher noch keine ent- sprechende Gcgenwasfe dafür gefunden. Die Folge ist, daß tatsächlich England nicht Deutschland, wohl aber Deutschland England blockiert. Wir prophezeien, daß unsere Landsleute, wenn weiter geduldet wird, daß die Dinge so bleiben, wie jetzt, mit einem Nervcnchok er wachen werden. Wenn die Regierung das ihr ge- schenkte Vertrauen nicht rechtfertigt, so muß sich früher oder später Herausstellen, daß Tatenlosigkeit und Un- sicherheit in der Kriegführung ebenso verhängnisvolle Folgen haben, wie Verrat." In allen Kreisen Englands herrscht die größte Un- ruhe über die zunehmende Tätigkeit der deutschen Unter- seeboote. Man erwartet von ihr Umgestaltung der Ad- miralität und eine tatkräftige Dämpfung dieser Gefahr, da die Zustände in England im Winter schlimmer wer- den könnten als in Deutschland. Vielfach wird betont, daß England seine Schiffahrt zunächst für den eigenen Lebensbedarf benutzen müsse und die Regelung der Volksernährung allen Forderungen der verbündete» Länder voransctzen müsse. Im Monat Oktober sind 146 feindliche Handels- sahrzeuge von insgesamt 306 500 Brutto-Registertonnen von Unterseebooten und Torpedobooten der Mittel- mächte aufgebracht, versenkt, oder durch Minen ver- lvren gegangen. Ferner sind 72 neutrale Handels- fahrzeuäe mit insgesamt 87 000 Brutto-Registertonnen wegen Beförderung von Bannware zum Feinde ver- senkt worden. — Seit Kricgsbeginn sind durch kriege- rische Maßnahmen der Mittelmächte 3 322 000 Tonnen feindlichen Handclsschifssraumes verloren gegangen; da- von sind 2 550 000 Tonnen englisch. Dem „Matin" wird aus Cherbourg gemeldet, daß der Postdampfer „Mississippi" von der Compagnie Günörale Transatlantique, von Ncu-Orlcans kom- mend, in Cherbourg cingelaufen sei. Der Kapitän er- klärte, daß am 8. November in einer Entfernung von drei Seemeilen an Steuerbord ein großes Unterseeboot in Sicht kam. Cs fuhr mit hoher Geschwindigkeit nach Westen. Der Kapitän der „Mississippi" gab seiner Be- satzung sofort Befehl, sich gcfechtsklar zu machen, und lenkte sein Schiff so, daß er dem feindlichen Untersee- boot sein Heck zukehrte. Als er den Augenblick für günstig hielt, gab er den Befehl, zu feuern. Leider aber — wie er sich ausdrückte — wurde das Untersee- boot nicht getroffen. Da es sich auf ein Gefecht nicht einließ, stellte der „Mississippi" sein Feuer wieder ein. — Im Zusammenhang hiermit ist es anregend, an eine Auslassung des „Petit Journal" zu erinnern. Cs wird dort in Anknüpfung an ein ähnliches Verhalten des französischen Postdampfers „Plata", der am 27. Januar d. I. ein deutsches Unterseeboot in Grund gebohrt haben wollte, festgcstcllt, daß infolge von Be- sprechungen zwischen dem'Marincminister und Offizie- ren französischer Postdampfcr und sonstiger Handels- schiffe der Admiral Lacaze die Bewaffnung der Han- delsdampfer mit Geschützen zur eigenen Verteidigung angeordnct hatte. — Aber während man immer an- nahm, daß diese Schiffe zur Verteidigung bewaffnet wären, erklärte der Kontreadmiral Schwerer, Kabi- nettschef des französischen Marineministers, den, Ge- währsmann des „Petit Journal" u. a.: „Ein Unter- seeboot, das plötzlich in der Nähe eines Postdampfers auftaucht, stellt für dieses Schiff eine Bedrohung dar. Cs ist also Sache des Postdampfers, sich so schnell wie möglich von demselben zu befreien, um das Äcrsenkt- werden zu vermeiden." Und auf die Frage, worin die Bewaffnung der Handelsschiffe besteht, antwortete der Admiral: „Man hat an Bord der Handelsschiffe 4,7- Zentimeter- und 6,5 - Zentimeter-Geschütze ausgestellt. Bald wird man auch 7,5-Zentimcter-Gcschühe aus- stellen." Noch seien nicht alle Handelsschiffe bewaffnet, aber das werde nicht mehr lange dauern. Die Frau- zoscn seien gezwungen gewesen, die Bewaffnung all- mählich einzuführen, denn sic hätten nicht sofort die Schlosserei in der österreichischen Staffel. pbot.L-ipz.prcss-.Bm-«>. 6 Deutsche Soldaten ° Zeitung. Nr. 23. Lin österreichischer Motorschlitten. nötige Zahl Geschiltze zur Verfügung gehabt. — And in Erwartung des Eindrucks, den sein Geständnis im Ausland machen würde, fügte der französische Ad- miral einschränkend hinzu: „Nur muß man wohl wissen, daß die so bewaffneten Schiffe keine Hilfskreuzer sind. Sic gehören, was die Mehrzahl von ihnen be- trifft, nicht zur Marine. Sie führen keinen „Kreuzer- kricg". Sie greifen nicht an. Sie verteidigen sich im Notfall." Inzwischen haben sich aber unsere Feinde über die völkerrechtlichen Bestimmungen noch dreister hinweggeseht. Cs sind uns nicht nur Angriffe feind- licher Handelsschiffe auf deutsche tlntersceböote bekannt geworden, man hat sogar im englischen Parlament ganz offen die Bewaffnung der Handelsschiffe zum Zwecke eines angriffsweisen Vorgehens gegen Unter- seeboote gefordert. Im englischen Unterhaus ist die angeblich durch ein deutsches Unterseeboot erfolgte Versenkung des Hospitalschisfes „Vritannic" als ein völkerrechts- widriger Akt unmenschlicher Barberei hingestcllt wor- den. Demgegenüber wird sestgestcllt, daß die „Britan- nic" durch ein deutsches Unterseeboot nicht versenkt worden ist. Aus Athen ward gemeldet, cs gelte nicht für ausgeschlossen, daß die „Vritannic" aus eine Mine gelaufen sei. Ungefähr 200 Personen werden vermißt. Die britische Admiralität teilt mit, daß das bri- tische Hospitalschisf „Brämar Castle" (6280 Brutto- tonnen) auf dem Wege von Saloniki nach Malta mit Verwundeten an Bord, im Mykoni-Kanal im Acgü- ischen Meere auf eine Mine gelaufen oder versenkt worden sei. Alle Personen, die sich an Bord befanden, sind gerettet. Der englische Kreuzer „Newcastle" ist am 15. No- vember d. I. in der Nordsee auf eine Mine gelaufen und bei dem Bestreben, den heimatlichen Hafen zu er- reichen, am Eingang des Firth of Forth gesunken. Cr war zurzeit des Unglücks von zwei anderen Kreuzern begleitet. Von der Besatzung des „Newcastle" sind 27 Mann tot und- 45 verwundet. Nach einer Petersburger Meldung haben die Hafcnanlagcn von Archangelsk durch die Sprengung der Geschoßschiffe schweren Schaden erlitten. Da es für Rußland unmöglich sei, unter den gegenwärtigen Ver- hältnissen genügend Arbeitskräfte für die Wiederher- stellung des Hafens im eigenen Lande zu erhalten, be- absichtigte die russische Regierung, die Ausbeffcrnngs- arbcitcn japanischen Firmen zu übertragen. Diese stell- ten jedoch so unerhörte Forderungen, daß die Regie- rung weitere Verhandlungen sofort abbrach und ver- suchen will, Amerikaner» die Wiederherstellung des Hafens zu übertrage». Falls auch diese Verhandlungen scheitern sollten, sollen die Arbeiten bis nach dem Kriege aufgeschoben werden. Zwei große russische Förderschisse, von Helsingsors nach Reval unterwegs, seien, so erfährt „Astonbladet" aus zuverlässiger Quelle, Ende Oktober mit dem 428. Regiment in voller Kriegsstärke an Bord unterge- gangcn. Das Regiment hätte eine Zeitlang den sinn- ländischen Wachtdicnst versehen. Das Unglück sei wahr- scheinlich auf eine Mincnsprengung zurückzusühren. In der Nacht zum 28. November haben mehrere Mgrinclustschifsc Hochöfen und Industrieanlagen Mit- tel-Englands mit gutem Erfolg mit Bombe» belegt. An verschiedenen Orten konnten Brände beobachtet werden. Die Gegenwirkung war außerordentlich stark. Ein Luftschiff ist der feindlichen Abwehr zum Opfer gefallen und in der Nähe von Scarborough abgestürzt. Ein zweites ist nicht zurückgckchrt, so daß mit seinem Verlust zu rechnen ist. Die übrigen Luftschissc sind zu- rttckgcksh'rt und gelandet. Den in Lillchammcr festgesetzten britischen Ma- lrosen des im vorige» Jahre von einem deutschen U- Voote versenkten englischen Kreuzers „India" ist ein vierwöchentlicher Urlaub zu einer Reise nach England bewilligt worden, und zwar je zehn gemeinsam. Nach Ablauf des Urlaubs hätten sic sich »ach Lillchammcr sofort wieder zurückzubegcbc». Cs sind schon einige nach Holland gereist. Cs ist wohl anzunchmcn, daß die norwegische Behörde eine gleiche Urlaubcrlaubnis den deutschen Matrosen von unserem in Trondjhcm fest- gehaltenen Hilfskreuzer „Berlin" und der Mannschaft des vor Norwegen zerstörten Zeppelins erteilen wird. Bei den Moslims Das andere Belgien. Wir haben so oft gemahnt, doch bei Betrachtung der Ereignisse dieses Weltkrieges auch die Weltkarte zu benutzen. Denn dieser Krieg ist durch das Eintreten Japans und der Hilfsvölker der Westmüchte aus all ihren Kolonien tatsächlich zu einem Weltkriege geworden. Und wie wir in Europa ein neutrales Äelgicn als Tummelplatz feindlicher Heere fcststclltcn, so müssen wir ein gleiches in Asien erkennen. Das neutrale Persien ist nicht weniger wider seinen Willen — aber auch ohne fein Verschulden, was man von Belgien nicht sagen kann — zum Kriegsschauvlatz geworden. Wir haben in Äsicn ein Gegenstück zu Belgien in Europa, nur mit dem Unterschied, daß Ruß- land und England dort viel rücksichtsloser ausgetreten sind, als wir in Europa mit unserer schonenden An- frage in Brüssel und der späteren Erklärung des Reichskanzlers, wir hätten in Notwehr gehandelt. So etwas haben ja auch Engländer und Russen nicht nötig! Aber Persien bleibt drum doch das asiatische Belgien. Der letzte Tunnel von 3795 Meter Länge im -i.au- rus wurde nunmehr durchgeschlagen und damit die Verbindung mit den bereits fertigen Strecken der Bagdad-Bahn hergestellt. In Tripolitanicn ist in aller Stille oder besser gesagt unter dem Siegel der Verschwiegenheit der Westmächte die osmanische Verwaltung wicderhcrge- stellt, wie sie vor dem Krieg vom Jahre 1911 bestanden hat. Auch in Tunis haben die Franzosen Niederlagen erlitten. Von alledem erfährt man nicht viel, aber es ist Tatsache, daß die Italiener auf die fünf von ihnen besetzten Küstenstädte beschräntt sind, die sie nicht zu verlassen wagen. Auf dem Balkan. Die Kümpfe in Rumänien erscheinen uns erst durch den Hceresbcfchl des Generals von Falkcnhayn rm rechten Lichte. Bisher waren, wohl mit Rücksicht aul das Gelingen der meisterhaft angelegten Kricgshand- langen, die Heeresberichte von besonderer Kürze. So konnte auch der Feind nicht erraten, wo der Schwer- punkt lag, und manchem Leser daheim auch wird es schwer gefallen sein, das eigentliche Ziel des dann so glänzend vollendeten Durchbruchs zu erkennen. einem Schlage wurde das Bild entrollt, der Zusam- menhang der einzelnen Kriegshandlungen zu beide» Seiten der Donau wurde klar und das Verhängnis er- eilte die Rumänen in dem Zusammcnspiel Mackensens und Falkenhayns. Cs liest sich jetzt so leicht, wie etwa der Bericht eines glänzend gelungenen Kaisermanövers. Aber der He eres beseht Falkcnhayns zeigt uns die Schwierigkeiten, die überwunden werden mußten und den Opfermut unserer unvergleichlichen Truppen, die, einmal in siegreicher Vorwärtsbewegung, nun auch keinen Aufenthalt mehr kennen. Selbst Kavallcrie- schlachtcn erlebten wir wieder, wie aus der Verfolgung der Franzosen im Sommer 1914. Cs ist ja auch eine kleine Wiederholung der Vorgänge, galt es doch wie in Frankreich eine Grenzsperre von seltener Stärke zu überwinden, bis die Bewegung in Fluß kam. Ieiss aber in Rumänien waren Schnee und Eis und unweg- sames Gebirge die Vundesaenoffen des Feindes. Den- noch wurde er überwunden! General von Falkenhayn hat an seine Truppen sor- genden Armeebefehl erlassen: „Wie nach den herrlichen Tagen, in denen Cure Treue und Tapferkeit, Kameraden der 9. Armee, »nt Gottes Hilfe Siebenbürgen vom Feinde befreit hatte, drängt es mich heute, Euch für die Taten Dairk und Anerkennung zu sagen, die Ihr seitdem verrichtet habt. An seinen 'Grenzen, an denen der Rumäne der Ver- geltung verzweifelt den Eintritt zu wehren strebte, ist er geschlagen. Tics stehen unsere siegreichen Kolonne» in der Walachei. Auf die Anübcrwindlichkcit des breiten unweg- samen Hochgebirgwallcs im Vorwinter hatte er seim' ganze Hoffnung gesetzt, nachdem ihm seine Ueberzak» auf siebenhürgischen Boden nicht vor dem verdiente» Schicksal geschützt hat. Jeder von uns weiß auch, welche aufopfernde Anstrengungen und Pflichttreue des einzel- nen, welche zielsichere niemals schwankende Zusammen- arbeit aller nötig war, um das Ziel zu erreiche»- Schwer habt Ihr wochenlang aus sroststarrenden Fel^ höhen, in tief verschneiten Tälern säst stets ohne Ov' Nr. 23. Deutsche Soldaten«Zeitung. 7 dach, oft ohne Feuer, nicht selten viele Tage abge- schnitten von jeder Verbindung, ringen müssen, ahcr keiner, auf den es ankam, hat versagt. Wo der Feind gebunden werden sollte, wurde er mit eisernem Griff gehalten: Wo er zermürbt werden sollte, ist er zerrieben worden: Wo er geschlagen werden mußte, ist er ins Herz getroffen. Mit berechtigtem Stolz dürft Ihr ans solche Lei- stungen zurückblicken, mit froher und ruhiger Zuver- sicht den Aufgaben der Zukunft für das Wohl der Hei- mat entgcgcngchcn! Der Oberbefehlshaber: von Falkenhayn, General der Infanterie." Die Vergeltung, von der hier die Rede ist, kommt über Rumänien, nicht nur für feine Antreue am Bünd- nis, sondern auch für die Greuel, die seine Bevölke- rung und Hecresangehörigcn aus Anstisten der Behör- den und Vorgesetzten an uns und unseren Bundes- genossen verübt haben. Plünderung und Meuchelmord sind auch jüngst wieder von Offizieren des rumänischen Heeres verübt worden, wie amtlich festgestellt ist. And die rumänische Bevölkerung nimmt nach wie vor in umfangreicher Weise am Kriege teil. Kaum sind die Berichte des amerikanischen Gesandten Warfield über die von den Rumänen in der Dobrndscha verübten Greueltaten an wehrlosen bulgarischen Greisen, Frauen und Kindern bekannt geworden, so liegen schon neue Beweise von fluchwürdigen Verbrechen Gor, die rumä- nische Offiziere und Soldaten an deutschen Verwun- deten begangen habe». Der Durchbruch der deutschen Truppen in die walachische Tiefebene hat in Holland einen tiefen Ein- druck hcrvorgerufcn. „Rieuws van den Dag" sieht in der gegenwärtigen Kriegslage an der rumänischen Rord- kront einen ernsten Wendepunkt und betont, daß allem Anschein nach Rumänien von dem gleichen Schicksal wie Serbien und Belgien ereilt werde, obgleich die Gefahr eine Zeit lang behoben zu sein schien. Das Blatt fährt dann fort, daß in der Dobrndscha die von dielen Seiten erwartete Niederlage ausblieb und die rumänischen und russischen Truppen zum Angriff über- gingen. Allem Anschein nach haben die Russen auch an der sicbcnbürgischcn Front die Rumänen, so gut sie es dermochtcn, unterstützt. Außerdem leisteten die Fran- zosen und Engländer an der Somme und General Sar- rail in Mazedonien den Rumänen mittelbar Hilfe, um die drohende Gefahr abzuwenden. Dies war alles sicher nicht ohne Einfluß auf die langsamen Fortschritte Falkenhayns, aber auf die Dauer scheinen die Angrei- wr doch kräftiger zu sein als die Verteidiger. Zum Schluß erklärt das Blatt, daß aus dem Trauerspiel Rumäniens für die kleinen Nationen die Lehre zu Gehen sei, daß sie sich nicht von dem süßen Geflöte ihrer sogenannten Freunde unter den Großmächten betören kassen dürfen, um sich für deren Bestes auszuopfern. Expr. Korr. Von der Absperrung erfährt nun auch das Eng- end befreundete Rumänien sein Teil. Da Rußland seiner eigenen Not, bei schon im Frieden unzuläng-! kichcr Erzeugung auf allen nicht landwirtschaftlichen Ge- bieten, nicht helfen kann, ist Rumänien in die Absper- rung vollständig mit einbegriffen. And diese macht sich letzt um so fühlbarer, als natürlich Deutschland und Scsterrcich.Angarn bei der Spannung der politischen Lage in den der rumänischen Kriegserklärung voran- Segangcncn Jahren schlechte Lieferer für de» sonst gu- M rumänischen Abnehmer gewesen sind. Jetzt macht sich der Mangel in Rumänien sehr fühlbar, denn es konnte die Zeit vor dem Kriege nicht nutzen, um Vor- snte anzusammeln; so vorsichtig waren wir dem zwei- s^lhastcn Nachbar gegenüber denn doch. Feigheit und Niedertracht gehen immer Hand in Land. Ansere Feinde unter Englands Führung wagen '"cht, Griechenland den Krieg zu erklären, aber sie kncch- tc» das arme Land >vie es Kriegführende nicht gemeiner tun vermögen. Im Vergleich zu der letzten Hohn- siwcchung allen Völkerrechts, der Entführung der Ge- eckten Ger Mittelmächte, wäre eine offene Kriegscr- "sinnig gegen Griechenland eine mutige ehrliche Tat. l Die griechische Regierung hat die Ausweisung der Vierbundsgcsandtcn nicht' hindern können. Admiral Fournet soll beabsichtigen, Athen zu be- sehen, wenn sich, dies als notwendig Herausstellen und die griechische Regierung ihre Einwilligung zur Aus- lieferung der Geschütze verweigern sollte.' Griechische königstreue Kreise bleiben dabei, daß in der Gegend des Hymcttus-Gcbirgcs Gcschtttzvolk gesehen wurde, während aus der Athener Eisenbahnstation an 10 000 Reservisten Massen verteilt werden. Während der Nacht wurden Reservisten in verschiedenen Kasernen untergebracht. Während der ganzen Nacht war die Athener Brandwehr angeblich zum Löschen von Bränden unterwegs. Tatsächlich verteilte sic dort Waffen. General Paoulos, der wegen antivenize- listischcr Amtriebe aus Iannina zurückberufen wurde, bildete einen Bund des Widerstandes, dem sich bereits alle Offiziere angeschlossen haben. Die Niederlagen in Rumänien sollen stark zu dieser Stimmung beigetragen haben. Die Reservisten beabsichtigen ins Innere' zu ziehen, wo sie außer dem Bereich' der Schifssgeschtthe des Verbandes einen Guerillakrieg beginnen 'wollen, bis die Deutschen nach der Eroberung von Rumänien, womit bestimmt gerechnet wird, zu Hilfe kommen. Cs heißt, daß der König und die Regierung entschlossen sind, um keinen Preis die Auslieferung der militä- rischen Rüstung zuzugestehcn. Das erste Bataillon der aufrührerischen griechischen Truppen ist nach Meldungen antivenezelistischer Blät- ter bei Serres buchstäblich vernichtet worden. Man sagt, daß die vor den Bulgaren zurückweichcndcn grie- chischen Abteilungen aus Versehen in das Artillerie- scuer der französischen Truppen geraten sind. Die Regierung von Venizelos hat Bulgarien den Krieg erklärt. Infolgedessen ist Griechenland tatsächlich im Kriege mit Bulgarien, weil die Verbündeten das Triumvirat in Saloniki als die tatsächliche griechische Regierung betrachten. Die einstweilige Regierung erklärte auch Deutschland den Krieg, weil cs Schisse torpedierte, die nationalistische Streitkräste führten. Es ist alles schon dagcwescn. So heißt es immer. Aber die Geschichte dieses Krieges will auch diese Be- hauptung umstoßen. Denn was dieser Krieg an Ver- leumdung und Gemeinheit bietet, ist eben doch noch nicht dagewesen. Niedertracht und Verleumdung sind die Waffen unserer Gegner, die sich sonst ohnmächtig fühlen unserer Heeresmacht und Organisation gegen- über. Man sehe nur aus Griechenlands Vergewalti- gung, ob so etwas schon dagewesen ist in der Weltge- schichte. And nun erleben wir es gar, daß ein Rebell cs wagt, sich die Regierung anzumaßen und unter dem Schuhe der Westmächte über den Kopf seines Königs hinweg uns den Krieg zu erklären. Ist so etwas wohl schon dagewesen? Hängen muß der Kerl! Hätten wir ihn nur erst, der verdiente Lohn sollte ihm schon werden! Gegen den russischen Gesandten Fürsten Dcmidow wurde ein Anschlag vcriibt. Als sich der Gesandte von Saloniki nach Larissa begeben wollte, wurde der Cisen- bahnzug auf verbrecherische Weise zum Entgleisen ge- bracht und von bewaffneten Banden beschossen. Eine Anzahl Personen wurde verletzt. Der Gesandte blieb unverletzt. Im Epirus sollen heftige Kämpfe zwischen Ita- lienern und albanischen Banden entbrannt sein. Eine etwa 6000 Mann starke albanische Bande griff italie- nische Truppen in der Nähe von Tasbeffina an und zwang die Italiener zum Rückzug. Die Albaner sind vorzüglich mit Gewehren und Geschossen versehen. Bei den Neutralen. Infolge des englischen Wirtschastsdrucks - auf Schweden richtet „Nya Dagligt Allehanda" die nicht inißzuverstehende Warnung an England, den Bogen nicht zu überspannen. Das Blatt sührt aus: Wenn Großbritannien, das immer noch schwedische Erzeug- nisse, wie Eisen, Holz und Papier benötigt, die Zufuhr von Rohstoffen für die schwedische Wcrktätigkeit ganz absperren würde, kann die vom Zusammenbruch' be- drohte schwedische Industrie kein Bedenken tragen, sich auf die Geschoßerzeugung für die Mittelmächte einzu- richten. Dieselben Staaten, die Amerikas Handlungs- weise als einwandfrei bezeichnen, können dann auch kei- nen Einspruch gegen die schwedische Geschoßerzeuguna und deren Ausfuhr nach Deutschland erheben. Dagegen würde die Durchfuhr von Geschossen durch Schweden immer noch eine neutrale Handlung darstcllen, die nicht Vorkommen dürfte. (Expr. Korr.) Die Fehlernten in der ganzen außereuropäischen Welt beginnen ihre Folgen zu zeitigen. In Argen- tinien steht ein teilweisc's Ausfuhrverbot für Weizen und Mais bevor. In den Vereinigten Staaten erheben sich immer gewichtigere Stimmen, die eine gleiche Maßregel für die Anion verlangen, wo sich trotz allen Kriegsgewinnen eine immer drückendere allgemeine, durch die bisherige allzustarke Ausfuhr von Getreide und den Mißwachs hervorgerufene Teuerung bemerk- bar macht. Da der Merv'erband ohne eine Einfuhr von Lebensmitteln von außen sich nicht ernähren kann, würde der Erlaß der beiden Ausfuhrverbote für ihn eine ernste Bedeutung haben. Aeber eine angebliche Stellungnahme Wilsons und des Kabinetts gegen ein Verbot auf die Lebensmittelaussnhr, von dem Reuter wissen will, ist aus anderen lautereren Quellen noch nichts bekannt geworden. Selbst wenn aber auch ein solches Verbot vermieden würde, genügte ein unter dem Druck des Kongresses erlassener Zoll auf die Ausfuhr, um besonders den europäischen Wcstmächten die stärksten Schwierigkeiten zu bereiten. Das amerikanische Marine-Departement beabsich- tigt dem „Wallstreet Journal" zufolge Luftschiffe in Zeppelinart für Aufklürungszwecke in Dienst zu stellen. Marincsckrctär Daniels hat sich auf Grund der Kriegscrsahrungcn dazu entschlossen, die Luftaufklärung der Flotte zu' vervollkommnen und mißt den Luft- schiffen eine größere Bedeutung bei als den Flug- zeugen, weil die erstercn einen größeren Aktionsradius besitzen. Die in Frage kommenden Fabriken haben be- reits vom Marine-Dcpartement die Aufforderung er- halten, Kostenanschläge einzureichen. In der „Continental Times" schreibt ein Amerika- ner: „Kürzlich reiste einer meiner Freunde nach Ame- rika und zwar über Holland. Cr schrieb mir dann, daß er alle Papiere — sowohl Drucksachen wie Schriststücke — gezwungenerweise habe zurücklassen müssen, als er an Bord ging. Aus einer anderen Quelle weiß ich von einer Dame,' die ebenfalls alle Papiere zurücklaffe» mußte, als sie in Amerika an Bord ging, um nach Schweden zu fahren. In beiden Fässen wurde der gleiche Grund angegeben, daß die englischen Behörden Amstände haben würden, wenn sich bei der Durch- suchung des Schisses in Kirkwall herausstetzte, daß irgendwelche Fahrgäste Papiere bei sich hätten. Deutsch- land wird durch dieses Verfahren Englands nicht ge- schädigt, denn es hat andere Hilfsmittel fiir den Rach- richtenverkehr mit Amerika. Dagegen ist es höchst un- angenehm für den amerikanischen Geschäftsreisenden, der in Europa zu tun hat. Cs ist ihm nicht erlaubt, irgendwelche Kataloge mit sich zu führen, und wenn er Aufträge erhält, muß er sie im Kopse mit heimbringen. Nun ist es ja verständlich, wenn England nickt wünscht, daß Amerika die Wahrheit darüber erfährt, wie übel der Krieg fiir England und seine Verbündeten verläuft. Aber sind denn alle die amerikanischen Ge- schäftshäuser cingeschlasen, oder bilden sie sich ein, daß das Geschoßgeschäst ewig dauern wird? Wen» der Krieg vorbei ist, wird England Amerika gänzlich von den europäischen Märkten verdrängt haben." Das ist der Zweck der Aebung. Aber trotzdem steht einstweilen das Geschoßgeschäft obenan. 8 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 23: Kriegsfürforge und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons G o l d s ch m i d t. Hilfsdienst und Fi-iedenswirtfchaft. In den Tagen des Gesetzes über die Hilfs- dienstpflicht ist von Friedenswirtschaft nur wenig die Rede gewesen. Krieg war das Losungswort, Kriegswirtschaft die Forderung, - Nutzung aller wirtschaftlichen Kräfte bis zum Aeüßersten. Ein ungeheurer Plan erhält seinen Gesehesstempel, wird zur Durchführung frei gegeben. Hütte jemand vor diesem Kriege einen solchen Plan der Oeffentlich- keil unterbreitet, so hätte man diesen Mann einen Phantasten gescholten. Alle diejenigen, die die Volkswirtschaft und menschliche Gesellschaft auf eine derartige Weise umformen wollten, nannte man früher Utopisten, d. h. Leute, deren Hirngespinste nur im Fabellande zu verwirklichen wären. Jetzt hat der Krieg, der furchtbare Dränger und Zau- berer, der Verwirklichet: blutig-ernster Märchen, das Volk gezwungen, mit gemeinsamer Arbeit einem Ziele zuzustreben, alles andere zurückzustellen, die Arbeit unter sich zu teilen wie es die bewußte Notwendigkeit erfordert. Das eben ist der riesige Unterschied des kommenden Zustandes gegen den früheren. Notwendig war die wirtschaftliche Frie- densentwicklung ebenfalls. Aber es gab kein direk- tes Ziel, es fehlte das klare Bewußtsein der Not- wendigkeit und damit auch der Wege zu ihrer Erfül- lung. Alle volkswirtschaftlichen Utopien setzen ein solches Bewußtsein voraus. Während dieses Be- wußtsein jedoch in ihnen die friedliche Glückseligkeit der Menschen sich zum Ziele setzt, muß heute an die Anspannung aller Kräfte zur blutigen Arbeit gedacht werden. Cs gilt, mit allgemeinem Bewußtsein noch einmal den Krieg rüsten, ihn großartiger und fürch- terlicher rüsten als je zuvor. Deutschland soll eine einzige große Waffenschmiede werden. Die Waf- fenschmiede müssen schaffen und schaffen bis der Krieg beendet ist. Außer der Kriegserzeugung gibt es nur »och eine Sorge: die Nahrungsmittelrege- lung. Ohne Nahrung ist der Muskel nicht straff und ist das Gehirn nicht arbeitsfähig. So sehen wir denn die ganze Tätigkeit Deutschlands auf zwei Funktionen eingestellt: die Waffenerzeugung und die Ermöglichung dieser Erzeugung durch die Beschaffung genügender Nahrung. Wenn man die Diefe Weihnachis- und Neujahrskarte wird abgegeben zum Preise von Mk. 3,— für 1U0 Stück, Mk. 5,50 für 2(1 Stück, Mk. 13,- für 500 Stück, Mk. 25,— für 1000 Stück vom Verlag der „Deutschen Goldaten-Zeliung" Berlin SW. sen riesenhaften Plan überlegt, so ist man erstaunt, wie einfach er ist, wie gerade seine Grundzüge sind. Aber er ist nicht nur einfach. Pläne sehen in der Idee oft sehr klar Umrißen aus. Man glaubt, man könne sie ohne weiteres ausführen. Das hat seine Ursache in der Entfernung von der Wirklich- keit. Wenn ich eine Reihe von Kilometern von einem hohen Berge abstehe, so glaube ich, ihn in wenigen Stunden überwinden zu können. Die Schwierigkeiten begreife ich erst an seinem gewal- tigen Fuße. Sie werden mit jedem Schritte größer. Stehe ich in Kilometerweite einem Walde gegen- über, so erscheint er mir einfach wie ein Leistikow- sches Bild. Komme ich dem Walde näher, so be- greife ich die Mannigfaltigkeit, ich bin nicht mehr imstande, die Vielheit der Bäume und Gewächse mit einem Blicke zu umfassen. Bin ich aber erst im Walde drin, so wird mir der Blick von wenigen Bäumen verstellt. Ich finde mich nur noch durch Zeichen zurecht, durch Instinkt, oder durch künstliche Mittel. Es ist wie mit der Seele des Menschen. Ein Freund, der fern ist, scheint mir leicht zu be- greifen. Sein Charakter ist mir klar, ich urteile mit wenigen Worten über ihn. Ist er aber neben mir, so sehe ich erst die unendliche Mannigfaltigkeit sei- ner Seele und ich muß dann mein Urteil einer Aen- derung unterziehen. Die eigene Seele aber kenne ich gar nicht, weil sie in mir ist, weil sie mir das Nächste ist. Ich fühle sie nur, aber ich sehe sie nicht mehr, und was ich nicht sehe, kann ich nur mit dem Glauben begreifen. So wird es auch mit dem riesigen Plane einer vaterländischen Hilfsdienstpflicht sein. Die Regie- rungsvertretcr sagten im Reichstage mit Recht, es sei ein Rahmengesetz, bei dem alles auf die Ausfüh- rung ankomme. Der Rahmen ist eine einfache Sache, aber schwierig ist es, ein vollendetes Bild hineinzufügen. Schon die Reichstagsverhandlungen zeigten mit aller Deutlichkeit, wie mannigfaltig die Hindernisse sind. Aber es ist ein Zeichen deutschen Kraftbewußtseins, daß diese Hindernisse nicht schrecken, daß man sie in gemeinsamer Arbeit über- winden will. Dennoch wird sich mancher Fehler nicht vermeiden laßen. Cs ist unmöglich, ein Volk von so vielen Millionen, mit so viel Intelligenzen und Cigenköpfen derart gerecht zu behandeln, daß ein jeder befriedigt ist. Auch drängt die Zeit. Hätte man Jahre, um die Durchführung eines sol- chen Planes genau auszuarbeiten, so wäre die Sache einfacher. Auch die Regierung drängt auf schnelle Erledigung, sie will die deutschen Waffen verviel- fachen, sie will die Technik unserer Feinde und ihre Aeberlegenheit an Menschenzahl überbieten. Ge- lingt das mit der Hilfsdienstpflicht, so wird ein jeder dem Schöpfer dieser Idee Dank wißen. Denn dann ist es eine Rettertat für das Vaterland ge- wesen. Während wir jedoch unsere Augen auf ein Ziel richten, während wir alle anderen Rücksichten bei- seite stellen müßen, dürfen wir doch den Gedanken an den kommenden Frieden nicht fallen lassen. Der Hilfsdienst soll ja gerade dazu dienen, rasch den Frieden zu erkämpfen. Wenn aber das zum Wesen des Gesetzes gehört, so musPes auch derart ausge- staltet fein und ausgeführt werden, daß es schon den Samen zu Friedensfrüchten in sich trägt. Schon einmal wurde an dieser Stelle von dem Aebergang der Kriegs- in die Friedenswirtschaft gesprochen. Jetzt haben sich die Voraussetzungen geändert. Die ganze Wirtschaft ist in sich verschoben worden, es findet ein früher ungeahnter Austausch der Arbeits- kräfte statt, und wenn auch der Zusammenhang mit den bisherigen Wirtschaftsbedingungen nicht immer verloren geht, so ist doch die Zwecksehung und da- mit die Arbeitsgewöhnung eine andere geworden. Am so notwendiger ist es, den Aebergang in den Frieden vorzubereiten und zu erleichtern. Ein sol- ches Gesetz kann sehr wohl ein doppeltes Gesicht haben, wie überhaupt Gefehe nicht einseitig sein sollen, sondern allen Möglichkeiten Rechnung tragen müssen. Der Hilfsdienst muß mit kühnem Blick in den Krieg schauen, aber er niuß auch die Friedens- wirkungen des Krieges schon zu erkennen suchen. Denn wir wollen uns nicht täuschen: es wird schwie- riger sein, nach dieser ungeheuren, einmütigen und gradlinigen Kraftanstrengung die Vielfältigkeit der Friedenswirtschaft wiederherzustellen, als diese gradlinige Kraftanstrengung für den Kriegszweck zu erreichen. Jede Existenz, jede lebendige Kraft ist für die Zukunft Deutschlands von unschätzbarem Wert. Wir können es uns nicht leisten, Kräfte lahmzulegen, Willen und werbende Mächte von ihren Arbeitsstätten für immer abzulenken. Wir müßen sie wieder dahin zurückführen. Von Tag zu Tag ivird diese weitzügige Aufgabe dem Volks wirtschaftler klarer. Er sieht nicht ohne Besorgnis in die Zukunft, wenn auch nicht ohne Hoffnung Wir müssen auch an diesem Friedensziele einmütig arbeiten, damit wir die deutsche Volkswirtschaft zu- gunslen der deutschen Kultur wieder auf ihre Fne- densbeine stellen. Der Krieg hat den alten Cigentumsbegriff aus- gehoben, der Kriegshilfsdienst tut es noch mehr. Er nimmt den Menschen im Interesse des Vaterlande- die Verfügung über ihre Ware Arbeit. Cr löscht Selbständigkeiten aus und wirft die Abhängigkeiten von einem Or^e zum anderen. Das muß so sein- denn das Wohl des Vaterlandes will es. Anderer- seits jedoch schafft der Krieg Eigentumshäufungen, verstärkt und türmt er den alten Besitz. Cr ist un- gerecht, weil er sich durchsetzen will. Aber diese An- gerechtigkeit muß wieder ausgeglichen werden. Ich sagte schon, daß jede Arbeitskraft für uns von un- schätzbarem Werte ist. Wollen wir sie alle erhal- ten, so müßen wir ausgleichen. Schon vor langen Monaten habe ich an dieser Stelle diesen Vorschlag gemacht, der jetzt in der Oeffentlichkeit behandelt wird. Was des einen großer Gewinn ist, darf nicht des anderen Schaden sein. Der Krieg ist eine große Opfertat. Seine Feinde werfen ihm vor, er sei ein einseitiger Begünstiger. Das darf er nicht fein, weil fonst sein sittlicher Gehalt in Frage ge- stellt wird. Die Vaterlandseinmtttigkeit muß sich auch in der Liebe zum Nächsten erweisen. Wohl wollen wir die berechtigten Grundlagen der Erzeu- gung und des Handels nicht erschüttern, doch er- schüttern wir sie umsoweniger, je mehr wir daraus bedacht sind, allen Bürgern ein arbeitsfrohes Da- sein zu gewährleisten. Das ist die Hauptaufgabe der kommenden Friedenswirtschaft. Regelung de- Arbeitsmarktes, Wiedereinstellung der Krieger und Heimarbeiter in die Arbeit, Wiederaufbau vernich- teter Existenzen durch Gewinnausgleich und durch Kredit. Des öfteren schon habe ich hier die Forde- rung nach weitestgehender Kreditunterstühung er- hoben. Der Tüchtigkeitskredit muß zu Ehren kom- men, wir dürfen nicht allein mehr Geld gegen so- genannte Sicherheiten ausleihen. Die stärkste Sicherheit Deutschlands ist der deutsche Mensch- Das hat der Krieg mit aller Klarheit erwieseiu Auch im Frieden wollen wir den deutschen Men- schen nicht vergessen. Nicht nur der Staat soll dank- bar sein für die geleisteten Taten, sondern jedes einzelne soll dem anderen Dankbarkeit erweisen, daß er mit ihm geholfen hat, das Vaterland aus schwerer Gefahr zu retten. Kriegselterngeld. Aus zahlreichen Anfragen bei den zuständigen amtlichen Stellen geht hervor, daß viel- fach noch Unklarheit über die Bestimmungen für du' Gewährung von Kriegseltcrnbeihilfen, jetzt „Kriegs- elterngeld" genannt, herrscht. Die Ansprüche hierauf werden durch das Militär-Hinterbliebenengeseh von 1907 geregelt, das an Stelle der früher geltenden Gesetzt von 1871 und 1901 folgende neuen Bestimmuugeu seist' Den Verwandten der aufsteigenden Linie der Of»- ziere, im Offiziersrang stehenden Personen und Msli- tärpcrsoncn der Anterklaffen sowie der ihnen Gleich- gestellten kann unter bestimmten Voraussetzungen (wen» diese Personen nämlich im Kriege geblieben oder u>- folge einer Kricgsverwuudung oder sonstigen Kriegs' dienstbeschüdigung gestorben sind) für die Dauer de> Bedürftigkeit ein Kriegselterngeld gewährt werden, wenn der verstorbene Kriegsteilnehmer a) vor Cintr» in das Feldheer oder b) nach seiner Cutlaffung aus diesem zur Zeit seines Todes oder bis zu seiner letztes Krankheit ihren Lebensunterhalt ganz oder überwie- gend bestritten hat. Das Kriegsclterngeld beträgt jähr- lich höchstens: 1. für den Vater und jeden Großvater, für die Mutter und jede Großmutter eines Ossiz>ef- 450 Mk.; 2. für den Vater und jeden Großvater, f" die Mutter und jede Großmutter einer Milstas person der Anterklaffen, eines Anterbeamten oder eins Angehörigen der freiwilligen Kriegskrankcnpfle? 250 Mark. " Die Aussührungsbestimmungcn des Kriegsminifw riums vom 1. Juni 1907 legen den Wortlaut des Et sctzes wie folgt aus: Der Anterhalt muß tatsäwst: gewährt worden sein. Ob andere uutcrhaltungspftwj tige Personen noch vorhanden waren, ist gleichgi'"»w Dagegen soll den osfenkundig bemittelten Eltern Großeltern einer Militärperson das Kriegselterngss, nicht zugewendet werden. Ebensowenig erhalten ; solche Personen, die an gleich nahe Verwandte ww A, ge der Verstorbene war oder gar au nähere Verwano Ansprüche auf Anterhaltungsgewährung schon von stN hatten, ohne sie geltend zu machen. Am jeden --U, brauch auszuschließen, muß den Anträgen auf Bew gung von Kriegselterugeld ein ausführliches illi- behörd; n lichcs Zeugnis beigefügt werden, das alle irgendwie ^ Betracht kommenden persönliche» und Wirtschaft»^, Angaben über den Verstorbenen und seine Elter» d.». hält. Außerdem muß jede Befferung in den Verh"^ nissen der Clterngcldempsänger angezeigt werden, die Zuwendung ja nur für die Dauer der Bcdüri keit zulässig ist. Nr. 23. Deutsche Soldaten - Zeitung. b Kriegsbeschädigten-Fürsorge. Der Kriegsbeschädigte und der Kontorhilfödienst. Aussichten und Möglichfeiten. Che der Ausbildungsgang des Kontorhilfs- dienstes im Einzelnen betrachtet wird, ist es zweck- mäßig, zunächst die Aussichten und den Wert dieser ganz neuzeitlichen Berufsart praktisch zu beleuch- ten. Cs darf denn wohl auch ein erhöhtes Inter- effe für den Ausbildungsgang vorausgesetzt wer- den. Wie aus früheren Berichten schon bekannt, stellt der Kontorhilfsdienst so etwas wie eine Cin- führungsstufe in den Handels- und Wirtschafts- betrieb dar. Von diesem ersten Ausgangspunkte aus kann der Beschädigte, der von der Rückkehr zu seinem alten Berufe ausgeschlossen ist, seine neue Entwicklung nehmen. Ob sie mehr nach der Seite eines kaufmännischen Beamten oder mehr nach der Seite eines Vetriebsbeamten gehen wird, hängt von den persönlichen und geistigen Eigenschaften des Betreffenden und den Verhältnissen, in die er kommt, sagen wir also ruhig von dem Zufall, ab. Ist in dem einen Falle, nämlich dann, wenn der in das Wirtschaftsleben Cingetretene nach der kauf- männischen Seite sich entwickelt, der Kontorhilfs- dienst die unerläßliche Grundlage, auf der sein Fortkommen fußt, so ist auf der anderen Seite, d. h. dann, wenn er mehr zuin Betriebsbeamten neigt, der Kontorhilfsdienst das wohltätige Mit- tel, das den Arbeitswert des Beschädigten erhöht. Bleiben wir bei der ersten Möglichkeit! Cs ist in guter Absicht verinieden worden, den Glau- ben zu erwecken, daß der Kontorhilfsdienst zum Kaufmann ausbilde. Cs gibt auch heutzutage noch Leute, die der Meinung sind, der Kaufmann brauche nicht viel mehr als seine geraden Sinne, um sich glänzend durch die Welt zu bringen. Dem ist nun in Wirklichkeit durchaus nicht so, und wer nicht ernsten Fleiß und zähe Beharrlichkeit sein eigen weiß, der ist für den Kaufmann von vorn- herein verdorben. Schon zu ganz bescheidenen kaufmännischen Funktionen, wie der Korrespondenz des Stenothpisten oder dem Führen der Anter- bücher im Sinne der doppelten Buchfiihrung ge- hören gründliche Schulbildung und ein Grad von kaufmännischer Spezialbildung, wie er nicht von heute auf morgen erworben wird. Von der häufig nötigen gründlichen Kenntnis der Waren und der Marktverhältnisse, dem Verständnis für die innere Organisation des Geschäftes und Absatzgebietes u. dergl. soll hier nur andeutungsweise gesprochen werden. Cs wäre also ein ganz vergebliches Be- mühen, etwa einen Handwerker, der seit Ver- lassen der Schulbank sich um Schrift und Schrift- sprache herzlich wenig gekümmert hat, innerhalb 4 Monaten zum Korrespondenten ausbilden zu wollen. Dies schließt aber nicht aus, daß ein solcher Mann nicht ganz gut zuin Kontvrhilfs- GalemÄleikum (Hohlmundsklch) Salem Golö (GoldmundslücW ■5sgoretfm Willkommenste Liebesgabe! Preis:N r »456 810 ^ 4 5 6 a » ÄQ Stück. feldpostmäßi$ veppacktportofrei! 50 Stück, feldposlmäßüä verpackt lOPf Porto! »I. Tatakuag^enf^r..yenidze'l>esc!en. ugoZieu.Höllieieranßrld.Königs^ TrusÜrei! dienst befähigt werden könnte. Cs sieht sich daher bei Beginn der Lehrkurse der Fachlehrer seine Schutzbefohlenen sehr genau an und sondert die Spreu von dem Weizen. Schon um zu verhindern, daß der Kurs durch Angeeignete aufgehalten werde, ist strenge Musterung nötig. Am schwersten aber wiegt dem Lehrer die Verantwortung, daß er An- taugliche davor bewahre, ein Gebiet zu betreten, auf dem sie nimmer erfolgreich sein können. Des- halb ist auch leicht einzusehen, daß dieser Anterricht des Kontorhilfsdienstes nicht von privaten Schulen, welche sich ein Geschäft daraus machen, erteilt wer- den darf, sondern lediglich von den offiziellen Fachschulen, welche im Dienste der Kriegsbeschä- digten-Fürsorge stehen. Hat nun ein Mann den Lehrgang des Kon- torhilfsdienstes mit Erfolg überwunden, so bringt er — um zu früheren Gedankengänge» zurUckzu- kehren — bezüglich des Schreibwesens und vor allem der Schreibmaschine soviel Kenntnisse in sei- nem neuen Beruf mit, daß er Adressen, Bestell- zettel, Lohnlisten u. ähnl. ohne Schwierigkeit schrei- ben kann. Dies ist immerhin ein Grundstock, mit- tels dessen er sich nach irgendeiner Richtung hin weiterentwickeln kann. Je nachdem seine Fähig- keiten und seine fortschreitende Bildung ihn wei- sen: zum Fakturenschreiber, Vestellbuchführer und dergl. Richt ausgeschlossen auch, daß er nach Er- gänzung seiner Schulkenntnisse ein ganz brauch- barer Korrespondent werde und noch viel mehr. Warum nicht? Ganz verkehrt aber wäre es, ihn zu einer solchen bereits höheren Tätigkeit von vorn- herein bestimmen zu wollen. Ein Mann, der sich eine gewisse Gewandtheit im Rechnen bewahrt hat und im Lehrkurse gelernt hat, die Rechenmaschine flink zu handhaben, macht sich vielleicht in der Kal- kulation oder der Statistik nützlich. Wieder ein anderer mit ausgeprägtem Ordnungssinn neigt mehr zur geduldigen Führung der Kartotheken oder der Registratur, kurz: der Möglichkeiten sind soviele als eben Beschäftigungsarten in einem Betriebe überhaupt möglich sind. — Soviel von der kaufmännischen Seite! Roch viel auffallender wird der Wert des Kontorhilfsdienstes erkannt, wenn man ihn im Zu- sammenhänge mit dein früheren Berufe des Be- schädigten betrachtet, also dann, wenn die Entwick- lung die Richtung zum Vetriebsbeamten nimmt. Sehen tvir uns einmal einige sehr weit ver- breitete Berufsarten in diesem Sinne an. Das, worauf es dabei ankommt, ist, daß nachweisbar durch den Kontorhilfsdienst selbst dann eine wert- volle Leistung in dem alten Berufe möglich wird, wenn der Beschädigte für die handwerksmäßige Ausübung des Berufes gar nicht mehr geeignet ist. Der Landwirt, der die Fähigkeit, praktisch tä- tig zu sein, verlor, hat, wenn er nicht den Posten eines Aufsehers bekommen kann, recht wenig Wahl. Sein Dasein wird notwendig unter dem Mangel einer zufriedenstellenden und lohnenden Arbeit kranken. Nicht so bei dem, der seine Fähigkeiten durch die Erlernung des Kontorhilfsdienstes erhöht hat. Die Kenntnis der Landwirtschaft in Verbin- dung mit den durch den Kontorhilfsdienst erwor- benen Kenntnissen des Handels und Wirtschafts- betriebes berechtigt ihn mit einem Male, seine Dienste für viel weitere Kreise brauchbar zu machen. Cr wird seine Kräfte mit Aussicht auf Er- folg anbietcn können in allen Betrieben, die sich mit dem Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse be- fassen, ferner in den Betrieben, und vornehmlich deren Magazine» und Lagern, welche landwirt- schaftliche Maschinen und Geräte Herstellen. Weiter kommt er in Betracht in den landwirtschaft- lichen Genossenschaften als Hilfsbeamter, als Rech- ner bei den Darlehnskasscn, als Kontrollbeamter in Molkereien, Milchverkaufsgenossenschaftcn usw., mit einem Wort: Der Mann, der für seine land- wirtschaftliche» Kenntnisse kaum eine rechte Ver- wendung finden würde, findet durch die Vermitt- lung des Kontorhilfsdienstes nun eine Reihe von Verdienstmöglichkeiten. Dabei werden auch hier wieder absichtlich nur die bescheidensten der erreich- baren Posten genannt, da wir mit dem Durchschnitt rechnen. Cs sind aber die Aussichten, die sich dem Einzelnen bei Geschicklichkeit und guter Eignung bieten, wirklich nicht gering anzuschlagen. Daß hier nicht ohne Grund goldene Berge verheißen werden, mag durch den Hinweis auf die Stellungen der Aufkäufer von Getreide,. Futter, Vieh usw. dargetan werden, alles Berufe, die als recht loh- nend hinreichend bekannt sind. Solche Vertrauens, Posten werden aber nur gegeben, wenn man sich des Vertrauens seiner Firma wert gezeigt hat. Den Weg dahin ebnet der Kontorhilfsdienst. Russischer Blindgänger. Der Schuhmacher, dessen Beruf gleichfalls ein sehr verbreiteter ist, wird durch Verlust einer Hand für seine Tätigkeit untauglich. In der Schuh- fabrik wird er günstigenfalls in der Stanzerei noch ein Anterkommen finden, sonst aber ist für ihn we- nig Aussicht vorhanden, seine bisher gesammelten Verufskenntnisse lohnend verwenden zu können. Ganz anders, wenn der Kontorhilfsdienst ihn be- fähigt, in dem kaufmännischen Betriebe einer Schuhfabrik tätig zu sein. Selbst wenn er wirklich zunächst nur Anstellung fände, um lediglich Post-, Telephon-, Kopierdienst u. dergl. zu verrichten, so ist doch dainit die Möglichkeit gegeben, daß er über kurz oder lang auch seine Kenntnisse des Schuh- handwerks, des Leders, der Herstellungsniaschlnen in den Dienst seiner Firma stellt und damit seine Dienste wertvoller macht. Cs würde eintönig wirken, wollten wir fort- fahren, Cinzelberufe in dieser Weise aufzuzählen, um unsere Beweisführung weiter zu unterstützen. Cs ist zudem beabsichtigt, in der weiteren Folge von Kriegsbeschädigten zu berichten, denen es ge- lungen ist, mittels des Kontorhilfsdienstes ihre Zukunft sicher zu stellen. Zweifel und Fragen werden immer bleiben, auch dann, wenn bie. Bei- spiele ins Endlose geführt würden. Wo Interesse zu genauerer Aufklärung vorliegt, sind die Bera- tungsstellen in erster Linie zuständig; allenfalls werden Fragen unserer Feldgrauen auch in der „D. S. Z." erörtert, die ja mit den Fachschulen und den Beratungsstellen in enger Fühlung steht. I. C. Daheim. Der Kaiser hat dem Reichskanzler zu seinem 60. Geburtstage folgenden Glückwunsch gesandt: „Mit wärmstem Glückwunsch gedenke ich Ihres heutigen Geburtstages, den Sie nun schon zum dritten Male in ernster Kriegszeit begehen. Von Herzen danke ich Ihnen für alle Treue, mit der Sie mir in schwerster Zeit mit Rat und Tat erfolgreich zur Seite stehen. Gott schenke Ihnen auch im neuen Lebensjahr Gesundheit und Kraft zu weiterem Schas- sen und Wirken im Dienste Ihres Königs und des geliebten Vaterlandes und gebe Ihnen ” und uns ,-llen den endlichen siegreichen Abschluß dieser sturm- bewegten Kampfeszcit. Allzeit Ihr dankbarer Kai- ser und König Wilhelm I. R." Als Geschenk des Kaisers wurde dem Reichskanzler eine kostbare Vase überreicht. In besonders warmen Worten sprachen der König Ludwig von Bayern, der König von Sachsen, der Kö- nig Wilhelm von Württemberg und zahlreiche andere Vundessürsten dem Reichskanzler ihre Glückwünsche aus. Herzliche Telegramme gingen von der Kronprin- zessin, der Großherzogin Luise von Baden und der Kö- nigin Viktoria von Schweden ein. Weitere Glückwünsche gingen dem Reichskanzler vom Generalscldmarschall von Hindenburg und einer Reihe von Heerführer», von den preußischen Ministern, von den Regierungen der Bundesstaaten, den Präsiden- ten des Reichstages, des Herrenhauses und des Abge- ordnetenhauses und zahlreiche» Parlamentariern zu. Aus allen Teilen des Reiches und allen Vevölkerungs- 10 Nr. 23. DeutscheSoldaten^Zertm^ kreisen trafen im Laufe des Tages fortgesetzt telegra- phische und briefliche Glückwünsche ein. Der Kronprinz, der bei der Durchreise zu den Trauerfeierlichkeiteil in Wien einen ganz kurzen Aufenthalt in Berlin nahm, stattete, wie die „Rordd. All^. Ztg." meldet, am Mittwoch vormittag dem Reichskanzler einen Besuch ab, uin ihm seine Glück- wünsche zum sechzigsten Geburtstage auszusprechen. Auch der Herzog und die Herzogin zu Braun- schweig und Lüneburg sprachen gestern vormittag bei dem Reichskanzler vor, um ihn persönlich züm Ge- burtstage zu beglückwünschen. Die Vollversammlung des Reichstages begann die Beratung des Entwurfs über den Vaterländischen Hilfsdienst, der nach mehrtägiger Durcharbeit im Reichstagsausschutz eine veränderte und erweiterte Form angenommen hat. Durch die Zusammenstellung der Ausschntzbeschlüsse ist sicherlich manche falsche Ver- mutung und Darstellung über das Wesen und die Ab- sichten des Vaterländischen Hilfsdienstes schon einer Durchsicht unterzogen worden, die Verhandlungen des Reichstages dürften weiter zur allgemeinen Klärung and Beruhigung beitragen. Ganz unangebracht ist die merkwürdige Auffas- sung, daß durch die Regelung der Arbeit, wie sie das Zivildienstpflichtgcseh beabsichtigt, das Wirtschafts- leben auf den Kopf gestellt werden soll. Die Aeberzeu- gunq ist ans den Verhandlungen des Reichstagsaus- schusscs zweifellos gewonnen worden, datz das Kriegs- amt keine wikdcn Versuche zu unternehmen gedenkt, sondern den erforderlichen Ausbau der Geschotzerzcu- gung mit aller erdenklichen Amsickt und unter aller nur nlbglichcn Rücksichtnahme auf die Volkswirtschaft hcr- bcisührcn wird. Aus allen Bekundungen des Kricgsamtcs konnte man entnehmen, datz alle zuständigen Stellen sich der Tatsache eingedenk sind, datz die Gesunderhaltung un- seres Wirtschaftslebens eine Voraussetzung unseres Sieges ist. Schon dieser Amstand allein gibt eine Bürgschaft dafür, datz alle an der Ausführung des Va- terländischen Hilfsdienstes-beteiligten Acmter in der Stärkung der Volkswirtschaft die Aufgabe des Gesetzes erbsicken, das nicht Nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine weitere sittlicbe Festigung für die Erfüllung der gewaltigen Leistungen, die der Krieg an alle stellt, bringen soll. Vor allem wird nickt daran gedacht, dem Mittel- stand, kleinen Betrieben Erschwernisse zu bereiten, die eine Unterbindung ihres Daseins bedeuten konnten. Aber was nach. reiflichen Erwägungen unter Mit- wirkung von Männern, die im Leben stehen, und der zahlreichen Berufsorganisationen für die Mobil- machung der Heimarmee unternommen tv.ird, mutz von dem Vertrauen des Volkes getragen sein, geistige Frei- willigkeit ist die unbedingte Voraussetzung eines Erfol- ges der Arbeitspflicht. Aus eigener Kraft deckt. Deutschland seine Kriegs- kosten, aus eigener Kraft schafft es auch sein gesamtes Kriegsmaterial. Wenn ivir die deutsche» Leistungen aus diesem Gebiete richtig bewerten wollen, so müjfci.i wir immer wieder daran denken,, daß die Westmächte in Aus dem Westen. Offiziersbeobachtungsstand im Walde. tveitestcm Umfange über die Hilfe Amerikas verfügen können. Amerika leiht ihnen Geld, Amerika liefert ihnen vor allen Dingen Munition und jegliche Art von Kriegsbedarf. Wir müssen alles selber schaffen, müssen auf man- chem kriegstcchnischcn Gebiet auch unseren Verbündeten aushelfen. Wir müssen bei voller Abgeschiedenheit vom großen Weltmärkte die Rohstoffe hervorzaubern, müssen die ganze Versorgung von Heer und Heimat mit Mu- nition, Kleidung, Nahrung — alles, alles aus eigener Kraft besorgen. Wir müssen aus eigenem Menfchcn- material auch die Arbeitskräfte liefern, die den West- mächten mittelbar durch Amerika zur Verfügung ge- stellt werden. Betrachten >vir die Dinge von dieser Seite, so werden wir sagen müssen: Amerika ist es, datz uns zum letzten Schritt unserer Mobilmachung: zur Mobil machung der Arbeitskräfte zwingt. In diesem Sinne diktiert uns Amerika die Gesetze des Krieges. Wir aber halten durch. Wir schaffen es aus eigener Kraft und werden auch die Kräfte der Hcimgebliebenen bis zum letzten einsctzen, um zu verhüten, datz uns andere - die Gesetze des Friedens diktieren: Wenn aber dereinst die Zeit kommt, die Friedens- fragen zu besprechen, wollen wir nicht vergessen, wer den Krieg so lange hingezogcn, wer unseren Feinden die Mittel und die Menschen zur Verfügung gestellt hat. Wir müssen, im Gegensatz zu unseren Feinden, den Krieg ganz aus eigener Kraft führen — wir wollen dereinst auch den Frieden aus eigener Kraft schliehen und nicht nach den Geboten des Helfershelfers unserer Feinde. Wir denken daran, wer uns die äußerste Anspan- nung der Mobilmachung aus bisher unbekanntem Ge- biet aufgenötigt hat. Wir Deutschen fürchten Gott und baue» aus die eigene Kraft — auf sonst nichts in der Welt! D. Tgs. Ztg. Wir halten durch. Aus den Beratungen des ver- stärkten Haushaltsausschusses des Abgeordnetenhauses in Preußen ergab sich als Bild der Lage, daß es der sorgsamsten Behandlung und Verteilung der' Lebensmit- tel bedarf, um der Bevölkerung den notwendigsten Un- terhalt zu gewähren, daß aber bei gutgm Willen von allen Seiten nicht daran gczweifelt werden darf, daß wir durchhalten können. Die Opfer, die allen dabei zuge- mutet werden müssen, müßten und könnten ertragen werden. Der Wirtschaftskrieg ist, wie schon des öfteren dar- gelegt wurde, eine Hauptwafse Englands: Aushungern durch Absperrung, aber auch nach dem Frieden Fernhal- ten Deutschlands von der Krippe des Welthandels! In letzterer Hinsicht handelt es sich schließlich nur um eine Verschärfung der Lage von vor dem Kriege, da wir uns doch auch die Absatzgebiete erobern mutzteir gegen den Wettbewerb Englands, Amerikas und Japans. Hatten wir damals Erfolge — in den Augen der Cirgländer eben zu große Erfolge! —, so werden >vir uns auch in Zukunft das Verlorene, tvenn auch mit Miihen, wieder erobern. Die Vorbereitungen unserer Reedereien er- kennen tvir schon heute, wie >vir überhaupt, im Gegen- satz zu England, während des Krieges erfolgreich be- müht waren, unseren Verlust an Schisssraum einzu- holen. Und das soll uns nicht genügen; wir müssen unsere Handelsflotte vergrößern, um im Wirtschafts- krieg alsbald wieder zum Angriff übergehen zu können. Amerika, Japan, Norwegen werden mächtig dastehen mit ihren Handelsflotten iwch dem Kriege, auch Italien hat erkannt, worauf es ankommt, und baut mit Unter- stützung der Regierung schon über Jahr und Tag seine Handelsflotte aus. England, das am meisten an Schiffsraum verloren hat — bis jetzt 2 500 000 Ton- nen — wird auch verhältnismäßig zurttckbleiben, denn es hat bei den Anforderungen der Admiralität an die Werften wenig Gelegenheit' zun: Neubau. Dafür baut das befreundete Frankreich um so mehr, und England wirb nach Kriegsende Handelsschiffe zu den höchsten Preisen aufkaufen. Wir werden auch da aus »ns selbst angewiesen sein. Das Friedensgesäusel gewisser Leute, das nun schon durch dip Lust seinen Weg bis nach Amerika fin- det, verfehlt natürlich nicht seinen Eindruck. Und der ist tatsächlich der, datz man da drüben glaubt, der ge- eignete Zeitpunkt sei gekommen, um Deutschland einen „englischen" Frieden anbieten zu können. Welcher Art der wäre, rvisscn wir ja zur Genüge. Die „Mindest- forderungen" unserer Feinde sind: „Wiederherstellung" Belgiens, Verlust Clsatz-Lothrinqens, Verlust der Ge- biete, die aus den Teilungen Polens preußisch sind, Verlust eines großen Teiles von Schleswig-Holstein. Zahlung einer riesenhaften Kriegsentschädigung — also mit einem Wort die Vernichtung! Wer dazu di: Hand bieten kann, den kann man wohl mit Recht einen Vaterlandsverräter nennen. Datz England solche Bedingungen wahrmachen würde, wenn es die Möglichkeit dazu sähe, braucht nicht bezweifelt zu werden, und das gerade mritz uns Kraft geben, unsere gerechte Sache zum gute» Ende zu füh- ren. Wir müssen siegen, um den „deutschen" Frieden zu erzwingen; keinen Frieden, der auf Verträgen auf- gebaut wird, sondern einen dauernden, der auf Macht beruht, aus der Kraft unseres Schwertes. Dem Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Etaatsminister v. Iagow, wurde der erbetene Abschied bewilligt. Gleichzeitig ist der scheidende Staatssekretär als lebenslängliches Mitglied in das preußische Herren- haus berufen worden. Zum Staatssekretär des Aus- wärtigen Amtes ist der bisherige Arrterstaatssekretar Zimmermann ernannt worden, an dessen Stelle der brs- herige Leiter der politischen Abteilung, Gesandter v. Stumm, tritt. Mit Rücksicht auf die wachsende Ar- beitslast, die sich durch den Krieg für die Leitung de-,- Auswärtiger: Amtes ergeben hat rnrd weiter ergeben wird, ist der Posten eines zrveiten Anterstaatssekretärs, zunächst kornmiffarisch, geschaffen worden. Mit der Wahrnehmung dieses Postens ist der Kaiserliche Ge- sandte Frhr. von dem Bussche-Haddenhausen betraut worden. Den Volksschullehrcrn sollen in gleicher Höhe wie den unmittelbaren Staatsbeamter: rrach der: für die Be- willigung laufender Kriegsbeihilfen an die Volksschul' lchrer maßgebenden Grundsätzen einmalige Kriegsteue- rungszulagen aus der Staatskasse gewährt werden. Beim Kriegsministerium oder beim Kriegsminister persönlich gehen fortgesetzt Gesuche um Arlaub, Ver- setzung, anderweitige Verwendung usw. von Mannschaf- ten ein. Für die Entscheidung solcher Gesuche ist nicht das Kriegsministerium, sondern die dem Betreffenden Vorgesetzte militärische Kommandostelle zuständig. ^ Zur Vermeidung von Rückfragerr empfiehlt es sich, die Gesuche zunächst durch die zuständige Zivilbehörde aut ihre Notwendigkeit hin begutachten zu lassen. Sodann sind sie dem Truppenteil des Mannes, oder dem für den Wohnort des Antragstellers zuständigen stellver- tretenden Generalkommando einzureiche». Die Eingabe an das Kriegsministerium führt nur eine Verzögerung herbei. .Freistellen für einee Erholungsurlaubs bedürftige Heeresangehörige. 1. Das „Zentralkomitee der Deut- schen Vereine vom Roten Kreuz, Abteilung 9, Bäder- und Anstaltsfürsorge, Berlin W. 56, Leipziger Str. 3 , verfügt in Sommerfrischen usw. Deutschlands über volle'Freistellen für aktive, eines Erholungsurlaubs be- dürftige Hccresangehörige. 2. In Betracht kommen nur solche Personen des Mannschaftsbestandes, die keine Angehörigen besitzen, bei denen sie einen Erholungs- urlaub verbringen könnte». Voraussetzung ist ferner, daß die Leute keiner ärztlicher: Behandlung oder Be- aufsichtigung bedürfe,:, was der Truppenarzt in jeder» Falle, bevor die Truppe das Gesuch absendet, festzu- stellen und zu bescheinigen hat. 3. Gesuche um Gewäh- rung von Freistellen flir eirres Erholungsurlaubs Be- dürftige sind vom Truppenteil unter kurzer Darlegung der vorliegenden Verhältnisse und der ärztlichen Be- scheinigung an das in Ziffer l genannte Zentralkomitee unmittelbar zu richten, das alles Weitere wegen Cin- weisung in die Erholungsstätte, etrvaiger Verlegung usw. veranlaßt. 4. Die' Mannschaften' müsse» vor» Truppenteil vor der Absendung mit sämtlichen für dre Zeit des Erholungsurlaubs zuständige» Gebührnissen abgefunden werden. Da es sich nicht um Kranke, Ge- nesende oder Dienstunbrauchbare usw. handelt, so har der Truppenteil rnrd nicht die Krankentransportabtei- lung die Rciseförmlichkeiten zr, erledigen. 5. Die be- Ein bombensicherer Tclephonunterftand unserer Feldarauen. Nr. 23. Deutsche Soldaten - Zeitung. 1 I treffenden Mannschaften haben nach dem Erlaß vom 12. Oktober 1915 Anspruch auf freie Cisenbahnfahrt. I. A.: Schnitzen. j Der Postversand nimmt crfahrungsmäßig vor dem Weihnachtsfest einen außerordentlich großen Umfang - an. Um während dieser Zeit einen geordneten Post-! pakctverkehr in der Heimat aufrecht zu erhalten, muß! die Annahme von Privatpaketcn nach dem Felde, die über die Militär-Paketümter geleitet werden, in der Zeit vom 10. bis 25. Dezember d. I. ausgesctzt wer- den. Frachtstückgüter werden jederzeit angenommen. In letzter Zeit haben sich mehrfach Unglücksfälle da- durch ereignet, daß Leute sich unvorsichtig Flugzeugen genähert haben, die im Begriffe tvaren, zu landen oder aufzustcigcn. Ferner wird von Grundbesitzern über Flurschäden geklagt, die von der Bevölkerung, nament- lich der Jugend, durch rücksichtslosen Zulauf zum Lan- dungsplatz verursacht^sind. — Da' Landungen im Ge- lände außerhalb von Flugplätzen unvermeidlich sind und häufig gar nicht, oder nur kurze Zeit vorher vorauszu- sehen' sind, können Absperrungsmaßregeln meistens nicht, oder doch nur unvollkommen dnrchgesührt werden. Eine Abhilfe ist nur zu erwarten, wenn eine allgemeine Belehrung der Bevölkerung, insbesondere der Jugend, stattfindet, die in gewissen Zeiträumen wiederholt wird. — Dabei wäre nicht nur vor den Gefahren zu warnen, welche die Nähe landender oder aussteigender Flug- zeuge mit sich bringt, sondern auch auf die zum Volks- wirtschaftlichen Besten unbedingt nötige Schonung an- gebautcr Felder eindringlich hinzuweisen. — Cs wäre mit Dank zu begrüßen, wenn sich Eltern, Lehrer und Behörden dieser Aufgabe unterziehen würden. Zur Abbilfe des Klcingeldmangels. Die Rcichs- sinanzverwaltnng ist dauernd bemüht, dem Mangel an kleinen Zahlungsmitteln abzuhelfen. So sind seit Be- ginn des Krieges rund 55 Millionen Einmarkstücke, 31,7 Millionen 'Mark in '/2 Markstücken geprägt wor- den. Unter Abrechnung der wieder eingezogenen Stücke beziffern sich insgesamt die Einmarkstücke aus rund 369,3 Millionen Mart (gegen 313,3 Millionen Mark Ende Juni 1914), die Markstücke auf 126,8 Millio- nen Mark (gegen 95 Millionen Mark Ende Juni 1914). Ferner sind aus Eisen an Zehnpsennigstückcn 10,167 Millionen Mark und an Fünfpfennigstiicken 6,307 Mil- lionen Mark hergcstellt worden. In der vergangenen Woche erst hat der Bundesrat der weiteren Ausprä- gung von 10 Millionen Mark in Zehnpsennigstücken und 5 Millionen Mark in Fünfpfennigstücken zuge- stimmt. Der Mangel an Zahlungsmitteln beruht nach den gemachten Wahrnehmungen zu einem wesentlichen Teile auf Hemmungen im Münzumlauf. Cs ist des- halb von größter Wichtigkeit, daß alle Volkskrcise dar- aus bedacht sind, Münzen nicht über das unbedingt notwendige Maß hinaus zurückzuhalten, sondern mög- lichst bald wieder in den Verkehr zu bringen. Außer- dem hat der Vundesrat einer Vorlage über die Prä- gung von 1 Pfennigstücken aus Aluminium zugestimmt, da Kupfer für die Kleingeldprägung nicht mehr verfüg- bar ist. Numänischcs Getreide. Cs ist nicht allgemein be- kannt, daß >vir tatsächlich noch in diesem Jahre vor dem Kriegsausbruch mit Rumänien viel Getreide und Futtermittel — von Januar bis August 1916 nicht weniger als 2 332 000 Tonnen (die Tonne — 20 Zent- ner) — von Rumänien ausgeführt haben. Dieses Ge- schäft wollten die Rumänen doch noch machen, und auch wir hatten keine Veranlassung, uns durch etwa schärfe- ren Druck aus Rumänien diese Quelle der Ernährung für die Mittelmächte zu verschließen. So erklärt sich Manches in den diplomatischen Verhandlnngen mit Ru- mänien. Die Beförderung der großen Massen an Ge- treide aus dem Donau- und Cisenbahnwege, den söge- nannten „Ceresstraßcn", war eine Glanzleistung unserer Cisenbahnbehörden und der österreichischen Zentral- Transportleitung. Cs mußten dabei die Schwierig- keiten und Verzögerungen des mehrfachen Umladens besonders schnell überwunden werden. lieber die Donaustraße gingen 1 488 000 Tonnen, mit der Eisen- bahn unmittelbar aus Rumänien nach Deutschland und L>esterreich-Ungarn 8 440 000 Tonnen. Davon erhielt Deutschland 1 200 000 Tonnen, die uns natürlich eine große Hilfe in den Röten des vorigen Jahres waren. Es wäre wünschenswert, wenn wir jetzt gegen den Willen der Rumänen in gleicher Weise aus die reichen Getrcidevorräte in Rumänien zurückgreifen könnten. Unsere Feinde fürchten das auch und vertrösten schon die Welt, daß cs uns nicht gelingen würde, da das Meiste Getreide noch rechtzeitig weggeschasft sei. Nur bie Maisernte, meinen sie, könne uns noch zusallen. 9lun wir werden ja sehen, was noch geblieben ist; war °s i,, Constanza schon eine ganz ansehnliche Beute, trotz der englischen Ableugnung, so werden wir wohl auch im Lande noch etwas finden, womit uns Rumänien bienen kann. Eine Mitteleuropäische Schlaswagengcsellschaft ist ""»mehr ins Leben getreten, die den Schlaf- und Speisewagenverkehr in Deutschland, Oesterreich und Ungarn übernehmen soll. Damit ist zum ersten Mal für Stück mitteleuropäischer Gemcinschast -emt gewor- ben. Die liebernähme des Betriebes und der Bestände >'v» ba- Internationalen Schlaswagengesellschast wird ohne jede Anwendung von Kriegsrecht auf dem ulege "^tragsmäßiger Kündigung vor sich gehen. _ Wie du mir, so ich dir. Wir haben in allen Stücken, die uns als Vergewaltigung, Völkerrechtsbruch sder gar Greuel des Barbarlsmus ausgelegt wurden, ttNn-.er höchstens Vergeltung geübt gegen Maßnahmen unserer Feinde. Als eine solche Vergeltungsmaßnahme gegen französischen Vertragsbruch ist auch die lleber- führung von zweihundert ben wohlhabenderen Kreisen ungehörigen französischen Landeseinwohner des be- setzten Rordsrankreichs in ein deutsches Gefangenenlager anzusehcn. Die französische Regierung hat nämlich ent- gegen dem Abkommen vom Januar 1916 einer größeren Anzahl Deutscher, insbesondere der im Herbst 1914 ver- schleppten Elsaß-Lothringer, ohne Grundangabc die Ab- reise versagt. Der Stellvertretende Kommandierende General des ersten bayerischen Armeekorps General der Insan- terie Freiherr von der Tann, ein Reffe des berühmten bayerischen Heerführers von 1870/71, hat einen mar- kigen Ausruf an die Bevölkerung seines Korpsbezirks erlassen, der Obcrbayern, Niederbayern und Schwaben umfaßt. Cs heißt darin: Die Heimat rüstet sich, den dritten Krieqswinter siegreich zu bestehen. Cr wird Kummer und Eorge in manche Familie bringen, zu harten Opfern und Entbeh- rungen zwingen und nur dann durchzuhaltcn sein, wenn wir zusammenhaltcn bis zum Ende. Dann aber wird keine Macht der Erde uns durch Hunger bezwingen. Das Vaterland fordert darum vor allem die werktätige Mithilfe des Bauern. Ihn träfe ein Mißerfolg am schwersten. Ihm würde der Krieg den Acker zer- stampfen, Haus und Hof verbrennen. Die Heimat zu schützen, sind die Söhne ganz Deutschlands in den Kamps gezogen, Unwürdig^ wäre es, den Leuten Ge- treide, Milch, Kartoffeln, Eier und Fett vorzuenthalten, nur weil die Erzeuger auf höhere Preise hosfen und sich selbst nicht einschränken wollen. Sie müssen wissen, daß sic nur anvertrautes Gut verwalten, daß nur die kämp- fende Truppe ihr Eigentum vor Verwüstung bewahrt. Sic sollten sich scheuen vor der furchtbaren Verantwor- tung, den Krieg zu verlängern, denn sie allein erhalten dem Feinde die Hoffnung, .uns doch noch, und zwar durch die eigenen Landsleute, auszuhungcrn. Auch die Verbraucher in den Städten müssen heute alle ankümpsen man viel. Würde alles kleinweise an Sammclstellen gesammelt, würde man sich unwillkürlich auch auf dem Lande mehr einschrünken. So schickt man höchstens an Bekannte, oder gibt an solche ab, die selbst kommen. Dadurch gelangen die Landprodukte meist bloß an ein- zelne, nicht aber an die Allgemeinheit in der Stadt. Die Bauersfrau glaubt auch redlich, ihrer Christenpflicht genügt zu haben. Wie soll es der Bauer anders ver- stehen? Aber-zurückhalten tut der Bauer nicht mit 81b- stcht. Dazu sind die Preise wirklich zu hoch. Handeln, praktisch handeln, dann gibt es noch vieles. Die Bauern werden zu wenig anfgeuärt, aus das Zeitungsschrciben geben sie zu wenig, die Bürgermeister selbst sind Inter- essenten, wollen sich mit niemand verfeinden. Sind die Sammelstellen da und mehr Llgitation und Aufklärung durch Geistliche und Lehrer, dann kommt leicht soviel zusammen, daß es auch noch für den Städter reicht." Man hat die Schulen mit Erfolg in den Dienst der geldlichen Mobilmachung des deutschen Volkes bei den Kriegsanleihen gestellt. Warum sollen sie nicht auch bei der Mobilmachung der ebenso wichtigen Kräfte in der ebenso wichtigen Crnährungsfragc herangezogen werden? Elsaß-Lothringen. Der Bürgermeister von Straßbnrg hat eine Ver- fügung erlasse», aus der hervorgebt, daß auch heute noch in der städtischen Verwaltung Straßburgs Angestellte sich nicht scheuen, eine deutschfeindliche Gesinnung zu be- tätigen. Der Erlaß lautet: „Cs ist mir Anlaß gegeben, darauf hinzuweisen, daß ich von jedem Beamten, Äuge- stellten und Arbeiter in der städtischen Verwaltung un- bedingt verlange, daß er nicht nur deutsche Gesinnung hegt, sondern auch, wo er dazu in die Lage kommt, die'- selbe betätigt. Für Leute mit undentschen Gesinnungen und Sympathien für den Feind gibt cs keinen Platz in der städtischen Verwaltung. Diejenigen, die solche hegen und sich davon nicht sreimachen können, müssen auch die Folgen daraus ziehen und aus dem städtischen Dienst ausscheiden. Ich betone cs in allem Ernst hier- mit, daß ich keinen Beamten, Angestellten und Arbeiter Am Entsernungsmcsier. gegen den Feind im Auslande und im eigenen Herzen. Wohl hat gerade das arme Volk llnendliches geleistet in sparender Sorge und heldenmütiger Zuversicht. Die Wohlhabenden in den Städten aber, die nur nach Häu- fung von Vorräten trachten und übertriebene Preise dafür zahlen, sind es, die dem Wucher in die Hände arbeiten. Auch sie verhindern und verderben das große Werk der Verteidigung. Lindere wieder können Ver- gnügungssucht und Äcrschwcndung immer noch nicht lassen und schämen sich nicht vor den entbehrenden Massen. Cs ist höchste Zeit, umzukehren, um mit der großen Masse des Volkes zusammenzuhalten und durch- zuhaltcn, bis die Massen für uns entschieden haben. Solange bedarf die eiserne Zeit eiserner Herzen. Die Austragsgütlerin Anna Söldner in Schmied- rent konnte am 2. Dezember ihren 101. Geburtstag feiern. Das alte Mütterchen hat nur noch zwei Wünsche. Sie möchte das Ende des Krieges erleben und damit die Rückkehr ihres Enkelkindes, der das Eiserne Kreuz und das Verdienstkreuz besitzt. Ihr zwei- ter Wunsch ist, daß sie noch eine Eisenbahn sehen und auf ihr fahren könnte, da ihr das im Leben noch nicht zuteil wurde. Eine niederbayerische Müllerin macht, angeregt durch hindcnburgs Brief im „Bayerischen Kurier", den Vorschlag, es möge in jeder Gemeinde, in jedem Schul- haus und in jedem Pfarrhos eine Sammelstclle für Fett und Eier, sowie auch für Milch errichtet werden, an die die Schulkinder, die im elterlichen Haushalt entbehr- lichen Mengen, selbstverständlich zu den festgesetzten Höchstpreisen, abliesern. Die Frau, die die Eigenart der bäuerlichen Bevölkerung und die Verhältnisse ans dem Lande genau kennt, begründet ihren Vorschlag wie folgt: „Die Geistlichkeit und die Lehrer müssen sich da- für umtun. Warum macht man die Sache nicht prak- tisch, warum rühren sich diese in höherem Aufträge nicht mehr? Aus dem Lande glaubt man nicht an das .viele Gejammer, sebst bei Batockis Ausruf denkt man sich: sie tvcrden schon kommen, wenn's tvirklich so schlecht steht, lieber die wirklich schwierige Lage in den Städten fehlt manchmal das Verständnis. Der Bauer hat keine Zeit, wegen einiger Pfund Butter oder Schmalz in die Stadt zu fahren. Hat man aber im Hanse viel, braucht in der städtischen Verwaltung dulden tverde, von dein mir zur Kenntnis kommt, daß er sich, namentlich in dieser ernsten Zeit, nicht mit voller Hingabe auf die Seite seines deutschen Vaterlandes stellt. Die Abtei- lungs- und Betriebsvorstände haben die Pflicht, sofort Anzeige zu machen, wenn ihnen gegenteilige Gesinnun- gen und deren Betätigungen seitens der ihnen unter- stellten Beamten, Angestellten und Arbeiter bekannt werden." Hessen. Die Stadt Darmstadt errichtet für den gefallenen Hauptmann Bölcke, der dort als Flieger stand, ein Denkmal. vreutzen Die Firma Heinrich Lanz hat eine „Heinrich-Lanz- Krankenhaus-Stistung" mit einem Kapital »«n 2 500 000 Mk. gegründet. Bei unserem Vuntesgenosfen. Unser Kaiser hat wegen seines noch nicht überwun- dene nErkältungszustandes auf ärztlichen Rat daraus verzichten müssen, an der großen Trauerfcierlichkeit in Wien teilzunchmen, hat cs sich aber nicht versagen wollen, von dem Heimgegangenen Herrscher, seinem treuen Freunde und Verbündeten,, persönlich und als Oberster Kriegsherr der verbündeten deutschen Streit- krüstc Abschied zu nehmen. In aller Stille hat er an der Bahre des Kaisers und Königs im Gebet geweilt und einen Kranz zu Füßen des hohen Entschlafenen niedergelegt. Dem Ernste der Zeit entsprechend, hatte er ausdrücklich gebeten, von jedem Empfang abzusehen. Der Tag war ganz dem Andenken des toten Kaisers und der vertrauten Aussprache mit dem jungen Herr- scherpaar geweiht, dem in diesen schweren Tagen nahe zu sein, der dringende Wunsch unseres Kaisers ge- wesen war. Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 23. 1 2 Schneller als der Tod. Eine Geschichte aus dem Osten von Conrad Richter. (Schluß.) Ich kletterte empor zur Lokomotive, ein Hebcldruck des Führers, langsam, dann etwas schneller fuhren wir hinaus, gen Th. zu. — — Kaum hatte ich den Führer mit kurzen Worten von der vermutlichen, aus der Strecke drohenden Gesahr verständigt, als in der Ferne ein Lichtpünktchcn aufblitzte. Was sollte der Lichtschein bedeuten? Der Posten auf der Strecke hatte doch kein Licht. Wir hatten den Bahnhof, der noch vor M. lag, schon hinter uns, eben fuhren wir an der Vekohlungsanlage voriiber, als der Lichtschein vor uns wieder ausblihte. Ohne Zweifel kam rins jemand auf der Strecke mit einer Laterne entgegen. Werner fuhr jetzt etwas schneller. Wir moch- ten'dem Lichtschein auf etwa zweihundert Meter nahe- gekommen sein, als das Licht plötzlich ein paar Mal im Kreise herumgeschleudert wurde. „GefahrI" meinte- der Führer. Langsam, fast Schritt, gespannt harrend der Dinge, die da kommen sollte», fuhren wir in die Nacht hinein. Schnell kam das Licht näher, jetzt konnten wir den Träger erkennen, cs war der Streckenposten. Werner stoppte >lnd beugte sich zu dem Soldaten, der atemlos angestürzt kam, herab. „Was ist los?" — Um Gottes willen, nicht weiter, Gefahr da unten, hinter Bude C I." Auf unser heftiges Drängen erzählte der Man», der infolge des schnellen Laufens kaum Luft schöpfen konnte, kurz und abgerissen, was sich zugetragen hatte. Cr habe auf der Strecke patroulliert, aus lieber Langc- iveile sei er nach Art der Seiltänzer auf dem Schiencn- kops gelaufen. Plötzlich, hinter der Bude C I, sei die Schiene um- gekippt. Aus der Bude, die jetzt kein Bahnbeamter be- wohne, habe er sich eine Laterne geholt, um das Gleis zu untersuchen. Cs fehlte ctiva ein Meter der Schiene. Jener Teil sei kurz vor dem Ende herausgesägt, ab- geschraubt uild dann ohne jegliche Verriegelung ein- gefügt worden. — Es sei gerade dort, wo die russische Granate einaeschlagen und der Werksührer am Tage mit seinen Leuten gearbeitet habe. Sprachlos starrten wir, der Führer und ich, uns an. Was nun? Wohl drei Minuten war es totenstill auf der Lokomotive, nur das eintönige Singen und Rauschen im Kessel war vernehmbar. „Sie müssen unbedingt nach Th.?" fragt» mich Werner plötzlich. „Anbcdingt! Diese Nacht noch!" entfuhr eS meinen Lippen. „Herrgott, ein Uhr vorüber!" entfuhr es meinen Lippen. „Wairn sollen Sie dort sein?" „So schnell wie möglich, und wenn Sie nicht weiter- fahren können, so muß ich laufen — remren —■ jagen!" Schon hatte ich einen Fuß auf das obere Tritt- brett gesetzt, um meinen Worten die Tat folgen zu lassen, als mich Werner fcsthielt. „Halt doch, Mann, Sie laufen doch mindestens acht bis zehn Stunden. Das können Sie doch un- möglich auf der steinigen Strecke und bei dieser Dunkel- heit!" Acht bis zehn Strmden, das war ausgeschlossen, denn dann konnte ja auch keine Hilfe mehr kommen, um das anrückende Regiment Russen in Empfang zu nehmen. Denn daß dies Tatsache war, stand nun felsenfest, nachdem sich »reine Vermutung über des Wcrkführers verbrecherische Tat an dem Gleis als wahr herausgcstellt hatte. Leise teilte ich dem Führer — er rvar ja Beamter rnrd sicher ein treuerer als Herzceg — mit, um was cs sich handelte, was auf dem Spiele stand. Werner erschrak ■ aufs äußerste. „Die Russen rvolle» in M. Anfällen? Kreuz.. ." Cr stieß einen Fluch aus. Ein paar Sekunden stand er in Gedanken versunken da, langsam hatte er die Hände zusammengelegt. Betete er? Da ging's auf einmal wie ein Ruck durch seinen Körper. „Barthel", meinte er zum Heizer, schnell den Ten- der abkuppcln!" „Den Tender?" meinte der Heizer. — „Jawohl, schnell den Tender, jede Minute ist kostbar!" And er selbst riß den: Heizer, der immer noch sprachlos da- stand, die Schaufel aus der Hand und schippte die Kohlen von den Deckplatten herunter, die während der Fahrt bei der Befeuerung herabgekollcrt waren, denn der Tender war hoch bekohlt. Barthel begriff rasch. Schnell löste er die Schrauben der Deckplatten, bald waren auch die librigen 'Verkuppelungen entfernt. Ist doch eine Lokomotive mit-dem Tender nicht so einfach wie zwei Wagen miteinander verbunden. Sprachlos stand ich zur Seite. Was sollte das bedeuten? „Gehen Sie einstweilen herunter", meinte er zu mir. Dann erteilte er dem Heizer einige Weisungen. Der heizte abermals den Kessel und legte noch einige Stück Kohlen auf die Maschine. Werner drehte hier und da an ein paar Ventilen und kam dann selbst eiligst herab. „Wartet bis wir wiedexkommcn", befahl er dem Heizer. „Schnell vorwärts, zeigen Sic. uns die Bruch- stelle", sagte er zu dem Posten, der noch, die Laterne > in der Hand, neben mir stand. And vorwärts stürmten wir, kau:n daß wir dem Acken auf der holprigen Strecke folgen konnten. Wir mochten etwa tausend Meter gelausen sein, Bude C I lag bereits hinter uns, als der Posten den Führer, der bereits ein Stück voraus war, zurtzckrief. „Halt, kommen Sie her, Sie sind schon vorüber!" Schnell kam der herbei. Der Posten beleuchtete die Stelle. „Bande!" kreischte Werner. Statt die durch die Granate in ihrem letzten Viertel beschädigte Eisenbahn- schiene durch eine neue zu ersetzen, hatte Herzceg den zertrümmerten Teil — etwa ein Meter — absägen, be- ziehungsweise an: anderen Ende abschraubcn und ein in die' Bruchstelle paffendes Schienenstückchen lose An- legen lassen. Niemand konnte das ohne weiteres wahrnehmen, und doch mußte jeder Zug oder jede Lokomotive unfehl- bar darauf entgleisen und die Böschung hinunterstürzen. Nicht einmal die Schrauben waren mehr da. Werner faßte das eingefügte Gleisstück und schleuderte es hinab ins Wasser. „Also stecken die Arbeiter, die mit zum Aufgleisen hinausfuhren, mit ihm unter einer Decke!" — Dann nahm er die Laterne und stellte sie an die Seite der Bruchstelle, faltete die Hände und sagte laut und ver- nehmlich: „Herr, sei uns gnädig!" Dann packte er mich und den Posten bei der Hand und zurück jagten wir, schneller noch als wir gekom- men waren. Die Laterne aber hatten wir an jener Stelle stehen lassen. Was führte der alte Werner im Schilde? Eine unheimliche Ahnung stieg in meinem heftig arbeitenden Gehirn empor. Schweißtriefend lang- ten wir bei der Lokomotive wieder an. „Sie Mann", wendete sich Werner an den Posten, „bleiben hier bei dem Tender, den wir zurücklaffen", und zu Barthel und mir gewendet fuhr er fort: „Wir fahren mit der Maschine ab". Sprachlos starrten wir ihn an. „Dort vorn ist der Tod!" meinte Barthel, der Heizer. „Jawohl", versetzte Werner und warf eigenhändig ein großes Stück Kohle in das Feuerloch, „aber wir müssen schneller sein als der Tod. Schneller als der Tod ist heute unsere Parole. Wenn Ihr nicht mit- wollt", meinte er zu Barthel, „bleibt Ihr hier, zwingen kann ich Euch nicht, denn cs ist zehn geaen eins zu wetten, daß wir auf dieser Sttecke nicht wieder znrück- kommen, sondern auf einer besseren weiterfahren wer- den!" Der Heizer aber sagte nur die Worte: „Ich bin dabei!" Hastig, in abgerissenen Sätzen, machte mir Werner, während er emsitz an der Maschine hantterte, die laut zu zischen, zu stöhnen und zu stampfen anfing, klar, daß er beabsichtige, mit der Lokomotive das offene Gleisstück zu überspringen. „Mit der größten Geschwindigkeit, die überhaupt möglich ist", meinte Werner, „sonst sind wir verloren. In der Theorie ist cs unmöglich — in der Praxis hat, es noch niemand ausprobicrt. Aber so Gott will, ge- lingt es. Je rasender die Fahrt, desto weniger Druck lastet auf dem Gleis und um so mehr ist ein Erfolg garantiert." Werner warf einen Blick auf den Manometer. „Neuundneunzig", murmelte er. „Jetzt! — Festhalten!" Cr drückte den Hebel herum und schob mich nach der linken Seite zu den Kohlen. „Wegen der Belastung!" Fest klammerte ich mich an. Heizer und Führer arbeiteten am Kessel. Schnell und immer schneller ging cs in die Nacht hinein. Ruckweise fast setzten die wie wahilsinnig arbeitenden Rüder ein, um immer noch schneller laufen zu können. Endlich schienen sie ihre Höchstleistung erweicht zu haben gleichmäßig, doch in schwindelerregender, rasen- der Fahrt flog die Lokomotive dahin. And jetzt — dort vor uns — gleich einein momento rnori — das Licht! „Der Tod!" rief der Heizer. Werner aber stieß kampfcsmutig hervor: „Schneller als der Tod!" und zog wieder an einem Ventil. „Der Kessel beult!" brüllte Barthel mit bleichem Gesicht, das ohrenbetäubende Geräusch der Maschine überbietcird. Was Werner erwiderte, verstand ich nicht, mir war es gleich. Ich biß die Zähne zusainmen, ich glaube, mein Herz stand still. Das Licht — Herrgott — Barmherziger — das — Licht! Jetzt! Dicht ist es vor uns! And nun — plötzlich war es verschwunden. Ein kurzer, harter Stoß ging durch die Maschine, aber weiter ging die wilde Jagd. "Werner riß an den Ventilen, zischend, pfeifend, strömte der glühend heiße, weiße Dampf durch die schwarze Nacht. Die Lokomotive hatte ihren Lauf etwas gehemmt, trotzdem flogen tvir ver- hältnismäßig immer noch schnell dahin. Werner aber hatte die gefalteten Hände um den Hebel gelegt und bewegte leise die Lippen, während ihm die Tränen in den dunkeln Vollbart, rannen. And ich — ich tat, was ich verlernt hatte — ich betete, umarmte dann den alten Führer und drückte Barthel stumm die Hand. „Cs hing an einein Haar", meinte Werner, „das Hinterrad eckte eine Idee an, haben Sie cs wahr- genommen?" Halb zwei Ahr war es, als sich unsere Maschine in Bewegung setzte, zwanzia Minuten nach zwei Ahr erreichten wir den ersten Wechsel von Th. Vom Bahnhof ging's im Automobil zum Oberst. Das, nun Folgende ist zu einfach und logisch, um es weiter zu erklären. -J Das Regiment wurde sofort alarnüert, in derselbe» Nacht noch ging es per Bahn nach M. ab; bis zur nächsten Bruchstelle natürlich nur. Von da an war c-> bis M. nicht mehr weit. Im Laufschritt ging cs dann auf der Sttecke dahin. Die Russen aber wurden am andern Tage mit blutigen Köpfen heimgcschickt, zum großen Teil sogar gefangen genommen. Die Aebeltäter Herzceg und Benscl wurden ver- haftet, die. mitbeteiligten Arbeiter waren entfloht». Als das Regiment von der Verfolgung zurückkam rmd in M. einrückte, erblickte mich der Oberst. 'Er kam auf mich zu und ließ sich nochmals und zwar ausführlich erzählen, >vie ich hinter das Geheimnis des Wcrk- führers und des Telegraphisten gekommen war. „Was sind Sie von Beruf?" fragte er, als >ch geendet hatte. „Korrespondent, Herr Oberst!" „Sooo? Immer gewesen?! „Nein, in jungen Jahren war ich an der Bahn, zuletzt Hilfstelegraphist, sattelte aber dann um!" „So, so", sagte er, mir lächelnd auf die Schulter klopfend, „das hätten Sie nicht machen sollen. Sie haben Ihren Beruf verfehlt!" Die Anfänge des modernen Kriegswesens. Von Professor Dr. A. D o r e n. *) Noch im 17. Jahrhundert war es so, da der Deut- sche überall, wo es in der Welt zu kämpfen galt, a» erster Stelle stand, daß er den Lockungen der höheren Löhnung damals folgte, wie er bis in die jüngste Zmt solchen Lockungen im friedlichen Wettbewerb, nicht immer im Interesse seines Vaterlandes, gefolgt ist. So konnte es kommen, daß Deutschland, ttotz aller furcht- baren Prüfungen und allen Menschenverlustes der Religionskriege, dank seiner unversieglich fließenden Quellen die fremden Länder mit Kämpfern speiste. - • In Preußen aber, wo die Herrscher seit dein Großen Kurfürsten sich der sittlichen Pflicht gegenüber ihrem Land und ihren Antettanen im vollsten Maße bewußt waren, aalt cs jedenfalls bei den Staatsange- hörigen mit allen Mitteln, auch solchen strengsten Zwangs, erzieherisch zu wirken, um jenes Verantwor- tungsgefühl dem Staate gegeiiüber allmählich zu wecken, vor allem aber den Bedarf an Soldaten gegenüber einem finanziell überlegenen Wettbewerb von außen her unter allen Anistände» zu sichern... So wurde zuerst zwar das Prinzip der Frei' Willigkeit bei den Werbungen dem einzelnen gegenüber vom Staate beibehalteii, aber Kreise und Gemeinden wurden zur Rekrutenstellung gezwungen und so das Odium versteckter Zwangswerbung aus sie abgewälzt. And nun taucht, gerufen von der Notwendigkeit, dem werdenden Großstaat seinen Bestaiid durch eine schnell anwachsende Armee zu sicherii, auch in Preußen um die Wende des 17. und 18. Jahrhunderts der in der Antike wie in den ältesten Zeiten deutscher Geschichte schon verivirklichtc, dann vom Staub der Jahrhunderte verschüttete Gedanke von der Wehrpflicht des freie» Mannes wieder auf. Das Sichwiedcrfinden von Staat und wehrhaftem Volk, die Anbahnung einer Ncugestaltimg des Heeres zu dem, >vas es nach Treitschkes Wort in jedem Staate sein sollte: „die zusammengefaßte physische Macht de- Volkes," das ist das wichtigste Ergebnis der absv' lutistischen Epoche... Mit dem Sieg der monarchischen Zenttalgewan wird der Krieg zum letzten Gewaltmittel zur Durch' setzung der persönlichen Politik der Staatsleiter. DM Periode der Kabinettskriege, die hierdurch charaktt' risiert ist, wird erst im Zeitalter Friedrichs des Große" und durch die „ttovös on mu8ss" der Französisch^, Revolution überwunden; der Preuße von 1756 wußte zuerst wieder, wofür gekämpft und gelitten wurde, u»o es war doch nicht nur mehr die strahlende Helle seines Glaubens an den großen König, die ihm die 7 jährach Rächt seiner Leiden durchleuchtete, sondern auch be Glaube an die Sache, der diese Kämpfe galten. In der Entwicklung der Technik liegt der grötz^ Fortschritt in der Erfindung des Schießpulvers und Feuerwaffen. Gerade der technische Radikalism» dieser einen Neuerung aber brachte es mit sich, daß ll so ungeheuer langsam und nur unter tausend technische und oft auch seelischen Widerständen sich durchsetze; galt doch noch lange der Gebrauch der Feuerwaffe " des braven, persönlich tapferen Cinzelkriegcrs uinvürd>m Während vor allen: die schwere Artillerie nicht in wenigsten durch die Verdienste Kaiser Maximiliw' bald technisch vervollkommnet wurde, führte die 8lu» rüstung der Infanterie und später die der Reiterei » den neuen Waffen zu einer Taktik von ungehe»^ *) Wir entnehmen diese interessanten Ausführung^ Allem Beitrag des Verfassers zu dem soeben erschiene' k Bändchen der Sammlung „Aus Natur und Gelln? Welt": Kulturgeschichte des Krieges (Verlag 23- Teubncr, Leipzig, geh. M. 1,20, geb. M. 1,50)' von Leipziger Aniversitätsprofcfforen Dr. K. Weule, ~? C. Bethe, Dr. B. Schmeidler, Dr. A. Dören ^ Dr. P. Herre, das Krieg und Kultur in ihrer gegO^ seitigcn Verflechtung und Bedingtheit von der Aw durch Altertum, Mittelalter und Neuzeit bis » Gegenwart verfolgt. Nr. 23. Deutsche Soldaten -- Zeitung. 13 Schwerfälligkeit, die fast nur zum plumpen Massenstoß fähig war. Erst die langsam durch Moritz von Oranicn, dann durch Gustav Adolf, durch , die großen Franzosen zur Zeit Ludwigs XIV., Condö und Turcnne, endlich burd> die preußischen Fürsten seit dem Großen Kur- fürsten und ihre Helfer sich durchsetzenden technischen Neuerungen führten wieder zu einer.Erleichterung der 'Waffen, zur Auflösung der Massen, zu taktischer Gliede- rung, zur Bildung von Reserven; bis cs Friedrich dem Großen im 7 jährigen Krieg durch die volle Ausbildung der Lineartaktik und die Wiedereinführung der soge- nannten schiefen Schlachtordnung, durch Steigerung der Feuergeschwindigkeit und -regelmäßigkeit bis zu sechs Schuß in der Minute bei der Infanterie, durch Wieder- belebung eines schneidigen Angriffsgeistes bei der Rei- terei, endlich durch die Trennung der Feld- von der Befestigungs- und Belagerungsartillcrie gelang, die Preußische Armee zu jenem jedem kleinsten Druck nach- gebenden Instrument umzuschasfcn, das fähig war, den Armeen halb Europas siegreich gegcnübcrzutreten. Aus dem Gebiet des Fcstungsbaucs, des Verteidigungs- und Bclagerungswesens sind dagegen zuerst die Holländer in ihren Frciheitskämpfen,' dann die Franzosen, vor allem der geniale Vauban, Lehrer Europas gewesen... Weit geringer sind die Fortschritte, die die Krieg- führung während dieser Periode in der Richtung aus Vermenschlichung ihrer Methoden, aus die Durchsichtung ihrer Aufgabe gemacht hat. Dem „Lgooo di Roma" zu Beginn dieser Periode folgen die Greuel der franzö- sischen Religionsttiegc und des 30 jährigen Krieaes, folgt zu Ende des 17. Jahrhunderts die entsetzliche Ver- wüstung der Pfalz durch die Banden Mölacs; und erst die Kriegführung Friedrichs des Großen zeigt wenig- stens das Streben eines aufgeklärten, freien und weiten Geistes, Plünderung und Verwüstung als Selbstzweck zu bannen und sie nur im Rah,inen höherer, unumgäng- licher Kriegszwecke als notwendige siebet gelten zu lassen. Auch im eigenen Heere konnte der Untertan, der dem Staate gegenüber seine Pflicht tat, nicht nrehr mit der rein geschäftsmäßigen Härte und Gefühlsroheit, die dem Söldner gegenüber bis zu einem gewissen Grade notwendig war, behandelt werden. Roch immer aber, und jetzt sogar wieder in erhöhtem Maßq infolge der erhöhten Beweglichkeit der Heere und der Notwendig- keit, ihre Verpflegung von der heimischen Magazin- versorgung einigermaßen unabhängig zu machen, mußte das besetzte feindliche Land das Heer ernähren und grausame, unbezahlte Requisitionen, vor allem auch in den Zeiten der „Winterlager", in denen der Kamps ruhte, dulden. Auch das Sanitätswesen lag noch ziem- lich im argen, wenn auch hier gerade manche Fortschritte zu verzeichnen waren. Nach dem Vorbild der Städte war schon im Heere der Landsknechte ein Wundarzt für jedes Fähnlein vorgesehen, aber allerdings nur in den seltensten Fällen vorhanden. Auch hier brachte erst die Verstaatlichung mit der Forderung wissenschaftlicher Vorbildung der Feldschere eine wesentliche Besserung vor allem aus dem Gebiet der Wundbehandlung und die Anfänge einer Kriegshygiene; ,zu Beginn des l8. Jahrhunderts begegnen wir zuerst auch der Forde- rung eines erhöhten Schuhes für die Verwundeten und ihre Pfleger. 1671 wird zu Paris für die Kriegskrüppel das erste Invalidenhaus gegründet Zum ersten Male hat sich seit der Antike wieder in dieser Periode, die, geistesgeschichtlich angesehen, als Zeitalter der Renaissance und der Aufklärung erscheint, auch die von religiöser Bevormundung sreiwerdcndc Wissenschaft wieder des Heeres- und Kriegswesens bc- wächttgt: einmal dadurch, daß sie das Wesen von Technik, Taktik und Sttategic historisch und systema- tisch zu durchdringen und, gestützt vor allem auf die großen Lehrbücher der Spätantike, ihrem inneren Wesen v.ach klarzulegcn versuchte; dann aber dadurch, daß auch die höheren und schwereren Probleme der Hccres- versassung, des Verhältnisses von Volk und Heer, ebenso wie die des Wesens und der inneren Berech- tigung der Kriege selbst unter dem furchtbaren Druck der Not der Zeit wieder Leben gewannen... sicbcr die Untersuchung der Mittel und Ziele der -Kriegführung aber hinaus schritt dann diese Zeit, die äum ersten Male wieder überall nach dem irdischen Wesen und dem ursächlichen Zusammenhänge aller Dinge suchte, auch sott zur Untersuchung des Wesens der Kriege selbst und ihrer sittlichen und rechtlichen Grundlage. Mitten in den Stürmen des 30jährigen Krieges erschien im Jahre 1625 das grundlegende Werk des holländischen Staatsmannes und Gelehrten Hugo Grotius „Vom Recht des Krieges und des Friedens", das die Grundlagen für das gesamte moderne Völker- recht schuf. Äur Erinnerung an den ruhmvollen Untergang der „Emden". ^ ^ Kein Kriegsschiff der Welt hat je so viel Ehre und Ruhm geerntet, als unsere herrliche, unvergessene »Emden. Ueber drei Monate hat sie in fernen Meeren negreich die deutsche Kriegsflaggc gezeigt und sich für Feind als Schrecken des Indischen Ozeans erwie- sen. Schon zweimal jährt sich der Tag, an dem sie rhre ruhmvollen Taten mit einem ruhmvollen Unter- öviig beschloß. Bei den Keeling- oder Eocos-Inseln, 1100 Kilo- meter südwestlich Sumatta, unter dein 12. Grad süG if sicher Breite, stellte der englisch-australische Kreuzer „Sidncy" die „Emden" und vernichtete sie in fast zehn- stündigem, ungleichem Kampfe. Die „Sidncy" war 1 x> mal größer, fünf Jahre jünger, an Geschwindigkeit überlegen, mit Sciteirpanzcr versehen und mit 'Ge- schützen bestückt, die bei gleicher Anzahl in der Breitseite über ein Kaliber von I j^facher Größe versügten. Der heldenmütige Kapitän der „Emden", Fregattenkapitän v. Miiller, zögerte trotzdem keinen Augenblick, den Kampf aufzunehmen. Bis der letzte Schuß aus den Rohreu gejagt, bis der Schiffsrumpf von der stärkeren und weiter tragenden feindlichen Artillerie durchlöchert war, bis die Wellen des Ozeans das sinkende Schiff durchrauschten, kämpfte die tapfere Mannschaft. Auch die „Sidncy" war schwer beschädigt; sie brach nach Sonnenuntergang das Gefecht ab und dampfte in nord- westlicher Richtung zurück. Die Nachricht von dem Untergang der „Emden" war eine Trauerbotschaft für das ganze deutsche Volk. Die Hcldenfahrten und Heldentaten dieses , kleinen Kreuzers, seine Abenteuer und seine ritterliche Hand- habung des Krcuzertticges waren in der ganzen Welt mit einem schon fast legendären Schimmer umwoben. Sie hatteir dem Schiffe und der Besatzung bei uns iu der Heimat eine Volkstümlichkeit sondergleichen ver- schafft. Selbst in England verfolgte man mit Be- wunderung und Achtung die kühne, aber stets humane Kriegführung der „Emden", obwohl sie der englischen Schisfahrt schwere Verluste zufügte. Von den 1Ö Han- delsschiffen mit insgesamt 83 500 Tonnengehalt, die sie versenkt hatte, waren 17 englische Fahrzeuge. Den größten Triumph feierte die „Emden" am dem die Soldatenpensionen geregelt werden, erschien ein schmächtiger, sehr alter Herr, der schlichtem den Administrationsoffizier zu spreche« verlangte. „Ich bitte vielmals um Entschuldigung, mein Herr," sagte der Greis", „daß ich Sie stören muß. Aber nachdem ich vor zwei Wochen hier war, um Sie um die Aus- stellung der an mich entfallenen Pension nach dem ge- meldeten Tode meines Sohnes zu ersuchen, erhielt ich heute diese Postkatte, durch welche ich erfahre, daß mein Sohn Gott sei Dank nur iu Deutschland gesan- gcn ist." „Wie unangenehm!" ries der Offizier laut aus, „meine ganze Arbeit ist zum Teufel. Durch diese dumme Geschichte nötigen Sie mich, das Register noch einmal umzuschreiben? Der Greis entschuldigte sich immer wieder, daß sein Sohn am Leben sei, doch der Administrationsoffizier schien nur an sein Register zu denken. Eine englische Unverschämtheit aus dem „Punch". Das englische Witzblatt „Punch" bringt eine Reihe „humoristischer" Skizzen, in denen die vergebliche Icgd eines englischen Schnüfflers auf deutsche Spione ge- schildert 'wird. Das erste Mal wird seine Hosfnung, einen deutschen Spion gefaßt zu haben, enttäuscht, weil der Betreffende auf der Straße vor ihm begegnende» Damen höflich ausweicht, das zweite Mal, wett der Verfolgte im Restaurant beim Essen die Suppe nicht schlürft, das dritte Mal, weil er auf der Straße eine englische Siegesmeldung kauft und das vierte Mal endlich, weil der Betreffende ins Wasser springt, um einem Kinde das Leben zu retten. Wie erbärmlich er- scheint diese Vorstellung von deutscher Art, wenn nur Hcißhungrige Zeitungslescr. 18. Oktober 1914, als cs ihr gelang, mitten im Hasen von Pcnang den russischen Kreuzer „Schemtschuk" zu überraschen und zu versenken und den zu Hilfe eilen- den ftanzösischen Zerstörer „Mousquct" vor dem Hasen auf offener See zu vernichten. Ganz Deutschland jubelte damals der „Emden" und ihrem kühnen Füh- rer zu, die verbündeten Feinde aber vervielfachten ihre Anstrengungen, den gefährlichen Gegner, der die Han- delsschissahrt des Indischen Ozeans fast völlig unter- bunden hatte, unschädlich zu machen. Ihren vereinten Anstrengungen gelang es endlich am 9. November, die „Emden" zur Strecke zu bringen. Kapitän, v. Müller und cttva 160 Mann gerieten in englische Gesangen- schast. Dem Kapitäuleutnant Helmuth v. Mücke aber glückte cs, - mit einem Teile der Besatzung von den Keeling-Inseln aus aus einem alten, morschen Schoner, der berühmten „Ayesha", und später aus einem stärke- ren Schiffe quer durch den Indischen Ozean die arabische Küste bei Hodeida zu gewinnen. Rach einein abenteuerlichen Zuge durch Arabien erreichte die kleine Schar der tapferen Blaujacken unter Kämpfen mit einigen von England bestochenen Araberstämmen die syrische Bahn und kehrte, allenthalben begeistert cmp- fangen, über Konstanttnopel nach der Heimat zurück. Unsere Feinde und — wir. Französisches Gemüt. Nun ist es endlich so weit, daß selbst ein französisches Blatt nämlich „L'Oeuvrc" - das Märchen des angeblich so zarten französischen Gemüts alls nicht immer der Wirklichkeit entsprechend bezeichnet, indem das Blatt die solgende kleine Geschichte erzählt: In einem Militärbüro, in nachstehende Mitteilung einer deutschen Zeitungsnotiz vom 15. August d. I. dagegen halten: Wackere Tat eines deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich. Der Kriegsgefangene Fritz Vogt aus Mannheim von der 8.' Kompagnie des Grenadier-Regiments Nr. 110 hat im September 1915 im Departement Vendöe unter eigener Lebensgefahr einen Knaben vom Tode des Ertrinkens gerettet. Für diese mutige Tat ist er durch Gcncralbefehl Nr. 71 des Kommandierenden Generals des 11. Bezirks in Nantes belobigt worden. Die siebcrsehung dieses Befehls lautet: 11. Bezirk. Generalstab. Der Kommandierende General des I I. Bezirks bringt der Truppe die muttge Handlung des Kriegs- gefangenen Fritz Vogt des Arbeitskommandos des Aires (Vendoe) zur Kenntnis. Am 3. September 1915 waren fünf der Kriegs- gesangenen in dem Pachthos La None Brun, Ge- meinde St. Vincent sur Graon (Vendüe) beim Mähen beschäftigt. Ter Sohn des Pächters, ein kleiner Junge, ging zum Wasserholen, um den Durst der Gesangenc» zu stillen, und siel dabei in den Fluß, welcher sich längs der Wiese erstreckt, wo diese letzteren arbeiteten. Ohne jegliches Zaudern roarj sich Fritz Vogt ins Wasser, ergriff den Jungen und brachte denselben gesund und wohlbehalten auf die Wiese. Dicke mutige Handlung des Kriegsgefangenen Fritz Vogt ehrt denselben im weitgehendsten Maße. 14 Deutsche Soldaten -- Zeitung. Nr. 23. ist ein „aristokratisiertes" Produkt. Nur eine Elite ver- mag es sich zu verschaffen. Welches ist unter den zivilisierten Ländern das- jenige Land, das intensiv und umfassend arbeitet, die Güter am weitesten verbreitet und einer wachsenden Zahl von Menschen gestattet, ihre Bedürfnisse zu be- friedigen? Deutschland! Seine Wirtschaftsweise hat demokratische Wir- kungen. Welches Land hat am gründlichsten die veralteten Produkt! onsmcthoden abgelegt? Welches Land hat cs sich zur Regel gemacht, seine Werkzeuge periodisch zu erneuern oder ausländische Methoden anzunehmen? Deutschland! Welches Land nutzt Erfindungen am besten aus und sichert dem Erfinder die Möglichkeit des Erfolgs? Deutschland! Welches Land ist hingegen hypnotisiert von dem alten „Atelier" und von der Feinheit des Geschmacks? Welches Land rebelliert gegen jede Aendcrung in der Technik und hat sich in einer beschränkten und routine- mäßigen Produktion eingekapselt? Frankreich! Welches Land oder welches industrielle Bemühe» veredelt den Menschen? Wo ist das Kapital kühn »nd riskiert alles? In Deutschland! Welches ist das Land des parasitischen, faulen, kon- servativen, allen Aenderungen abgeneigten Kapitalisten oder Rentiers? Frankreich! Der Deutschs ist ein Industrieller. Der Franzose ist ein Geldvcrleiher, ein Wucherer. Cs stellt der Deutsche seine Artikel mit weniger Feinheit des Geschmacks her, aber er wendet sich mit seinen Erzeugnissen an das große Publikum, das sich ihrer am eigenen Herd erfreuen kann. „Aber", wird man uns entgegenhalten, „sind Sie denn ein Gegner des Fortschritts in der Ausführung und Verfeinerung?" Hierauf ist zu antworten: „Ein Fortschritt, der nur einer kleinen Minderheit zugute kommt, ist kein sozialer Fortschritt." Ist es ein Zeichen beginnender Dämmerung, daß man nach 28 Kricgsmonaten in Frankreich so schreiben kann? And ist es nicht erfreulich, zu sehen, was süy tiefe Eindrücke eine Studienreise durch Deutschland auf einen Mann machen kann, der kein Brett vor dem Kopfe trägt? Robert Albert. Bllcherbefprechung. Zum bitten Male gehen wir der Wcihcnacht i» dieser gewaltigen Kriegszeit entgegen. Wir sind Deutsche und wollen Deutsche bleiben, und uns Deut- schen ist das uralte Fest so in die Seele hineingewach- sen, daß wir nicht davon lassen können und wollen. Vor Jahrtausenden schon haben es unsere Altvorderen gefeiert als das Fest des wiederkehrenden Lichtes- Kluger Priestersinn hat die Feier des Geburtstages dessen, der ein neues Licht entzündet hat aus Erden, >» die Zeit des Wintersonnenwcndfestes gelegt, um die, denen das bis dahin heilig war, besser zu gewinne» für den, der sein Helles Licht in ihnen entzünden sollte. Das war nicht nur klug, sondern auch sinnig. Darum ist es ihnen auch geglückt, cs dahin zu bringen, daß Deutschtum und Christentum sich ineinander gerungen, haben fest und untrennbar. Wir daheim rüsten denn auch, denen draußen eine kleine Freude zu bereiten, und Väter und Brüder draußen werden gewiß auch sinne», denen daheim etwas zukommen zu lassen und werde» 'Auftrag geben, für die Kinder und Geschwister dies und das zu besorgen. Zu den mit Recht am meisten ge- schätzten Geschenken gehören unstreitig — gute Büche» Da sind wir nun in der Lage, in folgendem mancherlei würmstcns empfehlen zu können. Zunächst haben Trowihsch u. Sohn, Ber- lin, eine Anzahl guter Bücher teils neu, teils in neue' Auflagen erscheinen lassen. Immer wieder werden »"' sere Jungen mit Freuden zu den Schriften von F»’ ’ Pistorius greisen. Da liegen vor: Eine feine Woche. 4. Ausl., geb. 3,60 Mk. Dr. Fuchs und seine Tertia. Heitere Bilder v» der Schulbank. 9. Ausl., geb. 3,50 Mk. fh Die Kriegsprima, geb. 4 Mk., stark geh. fürs 3.50 Mk. Mit Gott für König und Vaterland! 3 23»" , mit 3 künstlerischen farbigen Titelbildern und 29 K» ten. Jeder Band ein abgeschlossenes Ganzes. 4.50 Mk. l. Aus den Knglückstagen von w : II. Preußens Erwachen 1807—1809. III. Das steht aus! 1813. „ Ein Buch ist nur dann für die Jugend gut, »’1, es auch den Eltern Freude niacht. Vater und W j sollten den Ihren kein Buch in die Hand geben, ss ihnen nicht selbst Genuß bereitet hat. Das Buch' ct ein Band sein zwischen (Ettern- und Kinderherzen. muß schon ein recht griesgrämiger Alter sein, der seine helle Freude haben sollte an den Pistoriusü»^ Büchern, und den Jungen möchte ich sehen, der: Dr. Fuchs und seine Schüler nicht liebgewinnen werden sie uns doch frisch aus dem Leben heraus,' wie sie sein sollten oder sein könnten, sondern w'QA, tatsächlich sind, vorgestellt. Trowihsch u. Sohn 1» -c, aber auch unseren Heranwachsenden und herangew» » e neu Mädels so manches vorgelcgt, was ihnen urc machen dürste. Da sind zu nennen: Gäste ans Ober-Fricbach, humoristischer Ro»'»» * C. v. Dorea». Geh. 3,40 Mk., geb. 4,50 Mk. Der Kommandierende General des 11. Bezirks beglückwünscht ihn zu ■ dieser Tat und fügt seinen Dank hinzu. Gegeben im Generalstabsguartier Rankes, den 28. >0. 1915. Der Kommandierende General des 11. Bezirks, gez. C. Rufsey. Zur Beglaubigung. Der Chef des Generalstabs, gez. Brice. Aus Anregung eines kriegsgcfangenen deutschen Stabsoffiziers und durch Vermittlung der amerikani- schen Botschaft in Paris ist die wackere Tat des Gefrei- ten Vogt zur Kenntnis der deutschen Regierung ge- langt. Feindliche Ehrung deutscher Flieger. Der Heldentod des Fliegerhauptmanns Boelcke, dessen Ruine zusammen mit dein des vor ihm Heim- gegangenen Oberleutnants Immelmann unvergessen bleiben wird, gibt Gelegenheit, eine Erinnerung aus- zufrischen, die' mit dem Ramen Immclmanns vcr- lnüpst ist. Am l. Juli d. I., kurz nach dem Tode Immel- manns, wurde abends von einem englischen Eindecker über dem Flugplatz einer deutschen Armee ein Kranz abgeworsen, an den ein Umschlag mit zwei Brief- bogen angeheftet war. Das erste Briefblatt, mit dem englischen Wappen in Blinddruck geziert, trägt i» Schrcibmaschinenschrist folgende Widmung: In Uebersehung: „Zum Andenken an Leutnant Iinmelmann, unseren In einem Artikel „Acberlleserung und Revolution" ' in der gewerkschaftlichen Wochenschrift „La Feuille" , hält dieser Mann seinen Landsleuten einen Spiegel vor rurd sagt ihnen Wahrheiten, so bitter, so scharf und so mutig, wie sie selten Wahrheiten zu hören bekom- men. Cs wäre sehr schade, wenn diese Faustschläge eines Franzosen gegen Franzosen bei uns unbekannt blieben. Wir geben sic deshalb hier auszugsweise nach der Aebersetzung der „Internationalen Eorrespondenz" N'ieder: Grifsuelhcs meint, es sei ein Fehler, deutsche Waren zu boykottieren, weil das die Lage der kleinen Verbraucher verschlimmere. Der Deutsche sei eben ein Mann von Qualitäten, er wiederhole das, und diese Qualitäten seien für die gegenseitigen Dienste der Menschheit uneittbehrlich. „Sie zu unterdrücken oder sie zu benützen, wäre ein Attentat gegen die Menschheit." Dann unterscheidet Griffhuelhes die Produktion Deutschlands und Frankreichs und kommt zu folgenden für uns recht lehrreichen, für einen Franzosen erstaun- lichen Schlüffen: „Frankreich, demokratisch in der Politik, ist durch- aus aristokratisch in seinem Wirtschaftsleben; Deutsch- land, aristokratisch in der Politik, ist durchaus demo- kratisch in seinem Wirtschaftsleben. Frankreich ist der Ueberlieferung ergeben, Deutschland ist revolutionär. Ich bitte, nicht so laut gegen meine Behauptung zu protestieren. Ich will sic begründen. Das Leben ist keine Theaterbühne, die nur den Auserwühlten zugäng- lich ist. Das Leben ist ein Feld der Tätigkeit, aus Lustige Gesellschaft tapferen und ritterlichen Gegner. Vom Königlich Vri- tischen Flieger-Korps." Der zweite Brief ist auf gewöhnlichem Papier mit der Hand geschrieben und lautet: „Wir sind herübergekommen, um als Zeichen der Hochachtung, die das Britische Flieger-Korps für Lt. Immelmann hegte, diesen Kranz abzüwerfen. Wir be- trachten es als eine Ehre, für diese besondere Aufgabe bestimmt worden zu sei». Lt. Immelmann wurde von allen britischen Fliegern geachtet, die sämtlich darin übereinstimmten, daß er ein vollkommener Sports- mann war. Allister H. Hiller, Lt.-Führer, Howard O. Long, Lt.-Beobachtcr." Dieser Kranz ist damals an die Mutter Immel- manns gesandt worden. Die beiden Briefe sind im Besitz der deutschen Militärbehörden. Es ist deutsche Art, ritterliche Handlungen auch beim Feinde anzuerkennen. In der Fliegertruppe bat sich bei Freund und Feind im Lause des'Krieges eine besondere gegenseitige Ritterlichkeit herausgebildet. Sie steht, was die Engländer anbetrisft, in wohlluen- dem Gegensätze zu den Vorfällen, deren unrühmliche Helden, wie im „Varalong"- und „King-Stephan"-Fall, sowie bei der in diesen Tagen bekannt gewordenen Vernichtung von „A 41" Angehörige der englischen Marine gewesen sind. „Der Deutsche — ein Mann von Qualitäten, der Franzose — ein Wucherer!" Cs ist ein Franzose, der so spricht. Nicht „irgend einer", nicht ein „x-beliebiger", sondern einer, der Bedeutung und Ansehen in Frank- reich hat: Viktor Grifsuelhcs, der Führer der Syndikalisten, der s. Zt. mit anderen Arbeiterftihrern eine Studienreise durch das industrielle Deutschland ge- macht hat. (Von einem Leser aus dem Felde.) dem jedermann wirken soll, um sein Bestes zur allge- meinen Entwickelung beizutragen. Niemand dars das Recht oder die Möglichkeit haben, sich dieser Pslicht zu entziehen, denn der menschliche Fortschritt ist nur die Summe der Bemühungen aller. Dieser Fortschritt besteht in der Erhöhung des allgemeinen Wohlseins, woraus das Wohlergehen jedes einzelnen entspringen soll. Dieses Wohlergehen bedeutet die Möglichkeit für jeden Menschen, seine körperlichen und geistigen Be- dürfnisse zu befriedigen. Was zeigt uns der Krieg? Eine ungenügende Pro- dultion und eine ungenügende Anhäufung von Gütern. And die Knappheit wird immer empfindlicher. Wir haben nicht genug produziert. Am den normalen Ver- brauch und' das allgemeine soziale Wohlergehen zu sichern, muß die Produktion umfassend sein, was nur durch entsprechende Arbeitsmethoden, Werkzeuge und sonstige technische Hilfsmittel nötig ist. In diesem Produktionsprozeß muß der Mensch je nach seinen Fähigkeiten derjenige Faktor sein, der entwirft, orga- nisiert und zusammenfaßt, die Rohmaterialien hcrbei- schafst, die Maschinen in Bewegung seht und leitet. Rur aus diese Weise können Güter in genügender Menge hergcstellt werden, die durch ihren Preis und durch ihre Fruchtbarkeit leicht Absatz finden. Die ittv tensive Krastleistung ermöglicht die Festsetzung geringer Preise und somit die weiteste Verbreitung der Güter, die zum Wohlergehen des Menschen dienen. Auf diese Weise gelangen die Güter zu den breiten Massen, deren Wohlergehen dadurch erhöht wird. Eine derartige Pro- duktion ist eine demokratische. Hingegen ist eine Güterherstiellnng, die diese Metho- den nicht benutzt, kostspielig uvld wenig ergiebig. Ein d er artiges Erzeugnis mag von höherer Qualität sein, aber es ist doch nur einem kleinen Kreis von Ver- brauchern zugänglich. Oder noch anderen Pforten: cs Nr. 23. Deutsche Soldaten -- Zeitung. Heitere Bilder aus dem Bodenstedter Pfarrhause von Luise Koppen. 7. Auflage, geb. 3,50 Mk. tyürft Bismarcks Frau. Ein Lebensbild von Sophie Charlotte v. Seil. Ein stattlicher Geschenkband. 6 Mk. Unter den Gästen von Ober-Friebach geht cs recht munter her. Die Fäden der Erzählung laufen zwar recht glatt nebeneinander hin, und es kommt darin zu keinem Knoten, allenfalls einmal zu leichten Verschlin- gungen, die sich dann auch ganz von selbst wieder lösen. Aber wer ließe sich nicht auch gern einmal auf diese Art über eine Stunde hinweghelfen?! Das Bodenstedter Pfarrhaus ist ein gut Teil bodenständiger. Erfrischen- des Behagen und ein glücklicher Sinn für das Sonnige in der klaren Nüchternheit des alltäglichen Lebens we'r- den da mit guter Laune und ohne jedes Uebelwolljen warm erfaßt und wiedergegeben. Mit ihrem Lebenslauf zugleich die Frau kennen zu lernen, die dem die Sonne seines Lebens war, der mit eiserner Faust unser teures Vaterland so zurccht- geschwcißt hat, daß cs sich in dem gewalttgen Erd- beben, welches jetzt die Erde erschüttert, erweist als wohl gefügt und gefestet, gehört zu unseren schönsten Dankespflichten. Bismarcks Frau ist sie gewesen und wollte sie sein, die treu sorgende Gefährtin des großen Mannes. Indem wir sie kennen lernen, rückt uns der Gewalttge menschlich näher, und wir erfahren aus die- sem Buch, daß wir ein gut Teil besten, was wir ihm danken, ihr zu danken haben. Der Verlag Trowitzsch u. Sohn sorgt demnach auch für ernstere Unterhaltung. Das zeigt das Fernere. Bei ihm erschien: Homers Ilias, neue mettische Aeberschung von Professor Hans Georg Meyer. Mit 24 Kovs- leisten von Hans Krause. Vornehm gebunden 6 Mk. Schulausgabe (ohne Bilder) geb. 2 Mk. So oft wir uns auch an der Uebersetzung des un- sterblichen Werkes durch den braven Voß erbaut haben. mögen, wir haben uns doch immer wieder gestehen müssen, daß »ns so manche Ungelcnkigkeit, manche ver- altete Wendung im reinen Genuß störte. Hier wird uns nun eine Ucbersetzung geboten, die ganz vergeffen läßt, daß wir es mit einer Ucbersetzung zu tun haben. Leicht fließend und in lebendigem Deutsch zieht der Strom der herrlichen Dichtung an uns vorüber und ge- währt uns einen um so größeren Genuß, als wir jetzt Heldentat und Heldenmut miterleben dürfen, wie sie das gewalttge Band des blinden Sängers nicht wunder- samer' und ergreifender zu schildern vermochte. Wer sich aus dem schweren Drrick, der aus uns allen lastet, wenigstens für einige Stunden erheben will, greise zu dieser Uebcrsehung von Homers Ilias. Und d a n n? Zehn biblische Bettachtungen über die persönliche Vollendung von Generalsuperintendent D. Paul Blau. Dritte durchgeschene Auslage, geb. 3,50 Mk. Die Frage nach dem Jenseits und dem ewigen Leben tritt jetzt an Tausende dringlicher heran, als sonst. So manchen Soldaten mag sie bewegen und auch die, denen cs nicht vergönnt ist, an den Gräbern ihrer gefallenen Angehörigen zu ttauern. Cs liegt daher nahe, auf diese Fragen Antivort zu suchen;' deshalb wird die neue Auslage dieses Buches ihren Weg zu trauernden, fragenden Menschen finden. Das Buch zeigt eine wohlausgcglichene Darstellungsweise. Cs kann und wird vielen zum Trost, zur Anregung und Er- bauung dienen. Die. Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stistung ist ganz besonders auf Gaben bedacht, die durch Leichtigkeit und handliche Form besonders geeignet sind, als kleinere Festgaben ins Feld hinausgesandt zu werden. Da ist neuerdings erschienen: Geschichten aus Halbasien von Karl Emil. Franzos. Mit Bildnis Franzos', Einleitung von Dr. Ernst Schulhe und 3 Bildern von Ludwig Berwald. („Hausbücherei" 54.) Gebunden nur 1 Mk., und Der deutsche Teufel von Karl Emil Franzos. Mit Bild- nis Franzos', Einleitung von Dr. Ernst Schulhe und 7 Bildern von Ludwig Berwald. („Volksbücher", Heft 42,> Geheftet 40 Pfg^, geb. 80 Pfg. Obwohl das in diesen Büchern Geschilderte weit zurücklicgt, ist cs auch für den Augenblick besonders packend. Führt es uns doch zu den Ostjuden, zum ruthcnischen Bauern, zum polnischen Adel, zum rumä- nischen Volk. Cs beleuchtet in tteftraurigen Erzäh- lungen, die uns rein menschlich packen, das Zwiespäl- tige, das Zurückgebliebene dieser Halbasiatcn, für die cs keiy besseres Heilmittel geben kann, als deutsche Kultur. Soweit Rußland die Schuld trifft, ein Hemmschuh der Kultur zu sein, wird das in ganz anderer, gerade- zu entgegengesetzter Weise durch ein Büchlein beleuch- tet, das uns gleichzeitig mit denen der Dichter-Gedächt- nis-Sttftung zuging. Herren, Bauern und Beamte. Russische Satiren von Russen, herausgegeben von Walther Weibel. Ver- lag von Julius Hoffmann, Stuttgart, i Mk. — Die Verachtung, welche aus diesen von Russen ganz neuer- dings geschriebenen Bitterkeiten zu uns redet, ist ge- radezu abstoßend. Die Sattre hat das Recht, zu über- tteiben, wenn die Zustände in Rußland aber auch nur annähernd so sind, wie sie hier geschildert werden, und Zwei blaue Jungen. von S. M. S. „Kaiser" als Spaßmacher für ihre Kameraden. das dürfen wir annehmen, dann müssen sie uns an- widern. Dann ist es heilige Pflicht, mit eisernem Besen hineinzufahren. Etwas mm Nachdenken- Ein Wunsch aus dem Schützengraben. Unter dieser Ueberschrift brachte die Kriegszeitung „Hurrah" des Infanterie-Regiments Bremen seiner- zeit einen Hinweis, der also lautet: „Heut drückt die bittere Not der Zeit jedem guten 'Deutschen neben der Waffe den Spaten in die Hand. Cs gelingt ihm, ganz gleichgültig, wes Standes und Geburt er sei, mit dem Spaten umzugehen. Möchte doch ein jeder ihn aus dem Schützengraben einst als kostbares Gut bei der siegreichen Rückkehr zum heimi- schen Herd mitnchmen und dauernd blank an der hei- mischen Scholle erhalten. Genau so, wie der Spaten hier im Felde jeden Mann im Stellungskrieg gesund und guter Dinge er- hält, verbürgt sein Umgang in der Heimat nicht nur die Gesunderhaltung des eigenen Körpers und Gemüts, sondern auch die freudige Entwicklung der kommenden Generationen zum Wöhle unseres' lieben Heimat- landes. Schon jetzt sind Tausende und Abertausende gefan- gener Feinde bei der Kultivierung der weite» Urland- slächen im deutschen Vatcrlande.' Die Bildung von staatlichen Rentengütern mit unkündbaren, sich tilgen- den staatlichen Darlehen ermöglicht es, neben dem eige- nen Herd sich eine eigene Scholle zu verschaffen. Selbst der, dem es nicht vergönnt ist, dauernd die heimatlichen Ackerschollen zu bearbeiten, fühlt sich er- frischt und ermuntert, nach getaner Arbeit in der Werk- statt, Fabrik usw. von einem blühenden Garten umfrie- deten eigenen Herd empfangen zu werden. Möchte cs doch gelingen, jeden deutschen Herd mit einem, wenn auch nur kleinen Stück deutscher Scholle zu verbinden, dann wird sich die Mahnung erfüllen: Was du ererbt von deinen Vätern hast, Erwirb es, um cs zu besitzen. Cs ist ganz augenscheinlich, daß weder der Soldat, dem dieser Wunsch lebendig geworden, noch die Schrift- leitung jener Soldatenzeitung von dem Plan unserer Kriegerheimstätten bisher etwas gehört hat, sonst würde zivcifellos hier davon auch die Rede sein. Am so bedeutsamer erscheint dieser Wunsch aus dem Schützengraben, weil er von neuem beweist, wie sehr in jedem gesunden deutschen Herzen dieses Kampsziel als das höchste von selbst sich in die Höhe ringt. Etwas zum Lachen. Der besonders gestrenge Führer einer französischen Flicgerabteilüng erließ, nach „L'Ocuvre", folgenden Befehl: „Cs ist den Fliegern verboten, auch im Falle einer Panne, außerhalb der vorgeschriebenen Zone zu landen." Ein Flieger fügte diesem Befehl mit Blei' stist hinzu: „Im Falle einer unfreiwilligen Landung haben die Flieger sich mit ihrem Apparat auf die Tele- graphenleitung niederzulaffen und dort aus Veit nächsten telegraphischen Befehl zu warten.. ." Etwas zum Noten. Ich kenne Völker, welche Flieger schon entsandten, Als Menschenkinder kaum den Blick zum Himmel wandten, Der eine ihrer Namen mahnt uns an das Brumme», mit welchem sie den Hag in ems'gem Flug durch- summen; er mahnt uns außerdem an einen —mann, Der aller Herz durch ems'gen Flug im Flug gewann. Auflösung in der nächsten Nummer. Auflösung des vorigen Rätsels: bissig; Vissing. Etwas zum Merken. Fordere von dir und von andern die Erfüllung der Pflichten mit Ernst; aber sei milde im Urteil über die Fehler des Nächsten. Kaiser Franz Joseph. Wer will, ist Meister des Geschickes; Zufriedenheit war stets die Mutter wahren Glückes, 21. v. Haller. OttittHIl Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführtcn Firmen angehören, zur Nachricht, daß die Zusendung im Aufträge ihrer Firma erfolgt: In der abgelaufenen Woche bestellten: a) Für ihre Leute im Felde: Reinstedter Zuckerfabrik, Reinftedt (Anhalt) 3 — „Gott mit uns-Grube" Mt.-Gcs., Berlin 2 — Bohr- maschinen ■ Fabrik Glückauf C. G. m. b. H., Gelsen- kirchen 10 — Fr. Bergmann, Schube I — Wilhelm Bierhake, Osnabrück 1 — A. Bcrnheim zum Becher, Rott- weil 1 — Bayerische Schlcifsteinwerke Michael Anken- brand, Cltmann l — Gd. u. Hch. von Bcckerath, Kre- seld 2 — F. A. Delmhorst, Weimar 2 — Dr. Asbrand, Hannover-Linde» 1 — Schlegel - Brauerei 2I.-G., Bochum 7 --- Oscar Müller u. Co., G. »>. b. H„ Schwenningen a. R. 2 — Columbus Dauner Sprudel ®. in. b. H., Daun 5 — Böhlen u. Wichardt, Her- svrd 2 — F. G. Bernigcr Söhne, Neuwied l — Carl ingen an u^nse v. Carnap, Oberhausen (Rhld.) l H. van den Bergh, Düsseldorf I — Robert Röttger, Bielefeld l — H. Broocks, Hansahlcn 1 — Fr. Benvct u. Cie., Cupen — Berliner Kunstfeucrwerkerei Deichmann u. Co., Mal- chow l — C. Schütz, Aschersleben 30 — Gebrüder Kaes, Mayen 2 — Erkcnzweiq u. Schwemann, Hagen i. W. 20 — Walter Brösel Rachf., Leipzig 2 — Ioh. Gottl. Arns, Remscheid 2 — Adolf Corts, Remscheid- Hasten 5 — H. Sartorius Rachf., Düsseldorf 4 — I. G. Bursche, Pulsnitz i. Sa. 15 — Guhon u. Bcrcker, G. m. b. h., Kevelaer I — Büro-Cinrichtnngs-Fabri- ken Fortschritt G. m. b. h., Freiburg i. Br. 40 — Ioh. Hcinr. Blum, Zella, St. Blasir 1 — Adolf Fiegel, Berlin 35 — Calmbach u. Gaiscr, Klostcrreichenbach l — Gaiser u. Flik, Loßburg-Rodt 1 — W. Drosihn, Bischleben 1 — Th. Francke, Halle a. S. 1 — De Bruyn G. m. b. H., Emmerich a. Rh. 40 — Dresdner Schnellpreffen-Fabrik 2l.-G., Brockwitz 50 — Gebrüder Fritz G. m. b. H., Schmiedfeld I — Fehleisen u. Rickel, Mona-Ottensen 3 — Fellgiebel u. Zicrenberg, Herms- dors (Rieseng.) I — Hugo Ernst, Leipzig I' Frölich e Leser! u. Peterscn, Berlin - Pankow I — M. Eck Nachf., Frankfurt a. M. > — Friedr. Dick, Eßlingen ,a. N.. 1 — Deutsche Volksbank Bismarckhütte c. G. m. b. H„ Bismarckhütte 1 — Carl Grünzweig, Eßlingen a. N. I —- Gebr. Einhorn, Heidcrsdors i. Crzgcb. l — Carl P. Fues, Hanau 20 — „2lstra" G. m. b. H., Erfurt 3 — Dampsbrauerei Dorndorf a. S. Heinrich Schnur, Dorndorf a. S. 1 — Verndt u. Fischer, Reusalza- Spremberg I — C. u. A. Falkenroth, Haspe i. Wests. 5 — L. Gamm u. Sohn, Königsberg i. Pr. l — Ton- warenfabrik u. Granitwerke Fürstenzelt Fcrd. Cbers- doblcr, Fürstenzell i — Heinrich Drechsel, Thalheim I — Brauerei zum Vcrgkellcr, G. m. b. H., Zlcgenhals l — C. C. Christiansen, Flensburg I — Hugo Falk, G. m. b. H., Großtabarz 5 — Cinkausszentrale der Kohlenwarenhündlcr, Berlin 5 August Aüwärter, Schlierbach-Teck 1 — Th. Franz u. Co., Halle a, S. l - Josef Döhle, Cschwcge I — Albrecht Kinkel, Hagen i. W. 1 — Kunstmühle Rich. Wiedemann, Kausbeuren I — Carl Becker, Stolp i. P. 1 — Carl Schneider, Hugstetten 6 — I. Stammberger u. Co., München 10 Stck. Deutsche Soldaten -- Zeitung. Nr. 23. Die besten Armee-Uhren — Vorzüglich bewährte Kriegsuhren — Taschenuhr, bestes schweizer Ankerwerk mit Radiumleuchtblatt M. 8,50 Dieselbe mit vollständigen Lcuchtzahlen „ 10,— Taschenweckeruhr mit Leuchtblatt „ 21,— Taschenuhr, vorzügliches schweizer 8 Tage Gewerk mit Leuchtblatt (braucht nur alle Woche aufgezogen zu werden) „ 20,— Armbanduhr (kleine Form) mit Leuchtblatt „ 8,— Dieselbe mit vollständigen Leuchtzahlen „ 9,50 Armbanduhr, feinstes schweizer 8 Tage Ge- werk mitLeuchtblatt (braucht nur alle 8 Tage aufgezogen zu werden) 25,50 Taschenuhr, ohne Leuchtblatt 4,50 Kapseln für Taschenuhren 50 Pf., f. Armbanduhren 75 Pf. Jede Uhr wird vor Absendung genau geprüft 3 Jahre Garantie Preisliste ub’r Uhren, Ketten S hmucks chen. Stahl-, Musik-u. Leder- weren kostenlos. Versand ins Feld nur gegen Vorauszahlung (p. Postanw nicht im Brief). 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Nr. 24. „Vaterlanösfpmöe zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte) 5to«k o»s Bcreins iammtuns I»»Ü Aiititln, «m Kam!» 6tn ine «Lrgerllche I ’pbcn iurütkflctretentn, welliger bemittelt«! Teilnehmern 6«s Weltkriege- eine kräftigende Lrbuiungrzeit zn gewähren und dein deutschen Volke auf diese "Leise für Erfüllung seiner Ausgaben einen Teil der durch den Krieg verloren gegangenen Arbeiirkrafte wiederzugeben Di« Mittel werden möglichst für "Ingehörige der Bundesstaaten oder "Provinzen verwendet werden, di» sie auf- >-bracht haben. Jeder Deutsche sollte daher Mitglied des Verein» werden .nd ihnr reiche Beiträge und Spenden ,ufuhr»n helfen. 'eilende Scfichtspunkte für di« Vcreilisarbeit: Bateilandrtreue und Roch- tenliebe ohne Ruckficht an, Bekenntnis und Parteistellung Enge ,Zusammen- arbeit mit den Organen der behördlichen Kriegsbeschäl igtenfürsorge unter lirenger Befolgung der von der Relchsiegieiung gebilligten neuzeitlichen Zorde- irlngen auf diesem Gebiete Die staatliche Genehmigung: Die Genehmigung der Vereinrfammlungen ist in "prellhcn sowle Ul anderen Bundesstaaten erteilt Word««. Die Vater, iandsspende hat die Rechte einer „Milden Stiftung", tlulerbringung der Kriegebcfchädigtcu: Um die gesammelte« Mittel ir. Koller Höhe für dl« Kriegsbeschädigten verwenden zu können, Werden wir oiefe "lr felbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen r.uterbringeu, wo UNS durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs- deschädigtenfürsorge und die blnterstützung der Bäderfürsorge der Roten Kreuzes -ejondere Vergünstigungen zur Bersügung stehen. Auf dies« Weise erübrigt ,lch eil, Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. - Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vateclandsspende wird in erster Reihe leichtkranke bezw. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemäh von anderer Seite weniger gesorgt zu werden pflegt, berücksichtigen, also «. B. mit Neurasthenie, Rheumatismus, leichten §ormeo vor. Herzleiden oder Störungen der Verdauungrorgans behaftete und «»der«. Die endgültige Lnt- fcheiduug Uber die Auswahl steor der bürgerllchen Kriegrbelchädigtenlürsorge in. llnternehmungen, die mindestens L0 Zreistellen zu feMk. i50.— zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben im mtsprechender Zahl in Vorschlag bringen. 4. Schatzmeister: 0r. L. M o S > e r, Geschäftsinhaber der DlskonIo^Gefellfchatt Berlin W. S. Unter den Anden Z5 Lgudikns »es Vereins: Rechtsanwalt Dr. RItIhaufen, Berlin W > Budapester-Stratze T. Bankkonten: Reichrhauptbank uno sämtliche Aebenftellen, Deutsche Dam, Diskvnto-Eesellfchaft, Lommerz- und Dirkontobank, Bank für Handel »l Industrie, Mitteldeutsche Privatbank und fämtlich« Rebenstellen, fowi« heimann-Breslau, Postscheckkonto Berlin W.T, Rr. 22 565. S. Bereinszeitschrift: Die „Deutsche Soldaten-Zeitung", Berlin SW. 29, Der» mannstr. los. Erscheint wöchentlich Bezugsvergunstigungen für Bereinimlil glieder: Blertelsahr-pr-i» Mk. 1.— statt Mk. (.30. 9. Vit Gefchäftsstelle des Vereins Berlin W. 5T, Biilowsti. -100, Lützow 592 Lelegrammadrefs« i „Baterlandspende". Geschäftszeit Wochent«!' von »>/, Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittag». Es wird gebeten, de» samten Schriftwechsel nur an di- Geschäftsstelle zu richten. lS. Rlitglicdsbeiträge: Mindestjahresbeitrag für Einzelmitglieder: t Mir., f” Körperschaftliche «ö MK Mit Rücksicht auf den vaterländischen Zweck SW: Verein« ist „!« tzmausgehen über die Mmdestdeiträg« und Spenden einmaligen Größer«» Beträgen für den Verein »ringernd erwünscht. Der Vorstand: Generalleutnant v. Mlllmann, Eharlottenburg, Erster Vorsitzender. Erster Bürgermeister Dr. Belian, Lil-nburg, Geschäft,suhrernd« Borsthender. Königlicher Baurat Hermann Duerdoth-Berlin, Stellv,rtreirnd«! GeschäftsM«^, Bsrlitzender, Dr 3. 0, „ Rechtsanwalt Dr. tz. Müntz«), Berlin. Smeralkonsul MMNi Verli». UmoerljtätrprofeKm Dr. mk ZtrM, Berlin Wohltätigkeitöko^zekt zum Vesten der „Vaterlandsspcnde" E. V. Unser Ehren- und Arbeitsausschutzmitglied, Herr Hauptmann Lütgcrt, hat in freundlicher Weise bei der Konzertdircktion Hermann Wolsf u. Julis Sachs G. m. b. H., Berlin W. 9, Linkste. 42, erwirkt, daß am 8. März 1917 im Großen Saale der Philharmonie für die „Vaterlandsspcnde" C. V. ein Wohltätigkeitskon- zcrt stattfinden wird unter Mitwirkung des philharmo- nischen Orchesters, bei dem als Dirigent Herr General- musikdirektor Professor Dr. Max v. Schillings aus Stuttgart und als Solistin die Königlich Bayerische Kammersängerin Frau Hcrmine Bosetti aus München mitlvirken iverden. Der gesamte Reingewinn wird der „Vaterlandsspcnde" überwiesen. Wir geben von dieser Veranstaltung schon jetzt Kenntnis und richten an unsere Freunde die Bitte, schon jetzt für einen starken Besuch des Konzertes im Interesse unserer vaterländischen Sache sich einsetzen zu wollen. Der Vorstand der „Vaterlandsspende" E. V. Dr. Belian, Erster Bürgermeister, Geschästsführender Vorsitzender. Die Obmannschaft für den Verein „Vaterlands- spende" haben übernommen: Insterburg: F ö r ch e, Iustizrat. Einbeck: C. Seemann, Sparkassen.Direktor. Sorau (R.-L.): Paul Ilgen, Professor Dr. Eutin: Weber, Ockonomierat. 'Hannover: Winhold, Rechnnngsrat. Amerikanische Einschüchterungsversuche. Daß Amerika die Geschäfte seines englischen Freundes und damit die unserer Feinde besorgt, dürfte nachgerade jedermann, der nicht unverbesser- lich internationaler Völkerverbrüderung ohne Rücksicht auf die vaterländischen Zwecke und Ziele sein Ohr leiht, klar sein. Cs gibt solche Leute ge- nug in Deutschland! Sie sehen in Amerikas Prä- sidenten, dem wiedergewählten und deshalb sich um so einflußreicher fühlenden Wilson, den berufenen Vermittler in diesem Weltkriege. And doch befin- det sich Deutschland mit keinem der neutralen Staaten in solchem Gegensatz wie mit Amerika, dessen unbeschränkte Geld- und Waffenunterstühung unserer Feinde den Krieg hingehalten, uns so viele Verluste gekostet hat. Der ausgeprägteste Ge- schäftssinn, ivie er dein Amerikaner eigen ist, kann dies Verhalten weder rechtfertigen, noch erklären. Auch Volksvenvandtschaft und Sprache zwingen Amerika nicht an die Seite Englands. Cs leben genug Deutsche da drüben und viel hat seiner Zeit nicht gefehlt, daß die deutsche Sprache für die Ver- einigten Staaten gewählt worden wäre. Cs sind also wohl bindende Verträge für die Stellung Amerikas zu England in diesem Kriege maßgebend gewesen, und so sehen wir mit Recht in Amerika keinen Freund, obwohl wir, inangels eines an- deren, die deutschen Belange in der Welt drau- ßen in den Schuh der Vereinigten Staaten gestellt haben und diese als Vermittler in allen Ange- legenheiten benutzen, in denen wir gezwungener- maßen mit unseren Feinden noch diplomatisch ver- kehreir müffen. Das ist auch für viele Deutsche der Grund und die Entschuldigung für ihre versöhn- liche Auffassung Amerika gegenüber. Sie können oder wollen es nicht glauben, daß Ainerika, dem unsere Regierung Vertrauen zeigen muß, uns schaden könnte. Cs ist ja auch geradezu als neu- trales Recht anerkannt, Waffen an die Kriegfüh- renden liefern zu dürfen. Cs liegt nur die Sache für uns so, daß man uns wegen der englischen Ab- sperrung keinerlei Heeresbedarf liefern kann. Da- hinter verkriecht sich Amerika, und es fordert nicht einmal von England, daß dieses Lebensmittel für uns von Amerika dnrchläßt. Die Stellung Ameri- kas ist eben offenkundig für England. Das er- kennt man am besten dann, wenn es England schlecht geht, oder auch nur eine Bedrohung ein- tritt, ivie durch den Anterseebootskrieg. Wir ha- ben in diesem schon einmal Amerikas Forderungen nachgegeben und führen den A-Vootkrieg jetzt nach Art des Kreuzerkrieges über Wasser, mit der Ge- fahr, selbst durch die bewaffneten Handelsdampfer Schaden zu erleiden. Reuerdings werden wir auch damit den Engländern recht unbequem, sie fürchten Teuerung im Lande und daß sie ihren Verbündeten nicht mehr nach Wunsch mit Kohlen- und Lebens- mittelzufuhr dienen können. Sofort ist auch Amerika bereit, uns seinen Unwillen über die neue Art Kreuzerkrieg zu zeigen und man stellt neue Forderungen für die Sicherheit der Be- satzungen der zu versenkenden. Schiffe auf. Der Herr Präsident lvirft sich zum Mahner auf für den England unbequemen Feind und zuin Friedens- vermittler. Es kann sich da natürlich nur um einen Frieden handeln, der den englisch-amerika- nischen Wünschen entspricht, die auf eine weitere unbeschränkte Beherrschung des Meeres und des Welthandels zielen. Wir haben einen Vorge- schmack davon bekommen in den Verhandlungen, die England, Amerika und Japan über deil deut- schen Südseebesitz bereits getroffen haben. Ein deutscher Friede, wie wir ihn gebrauchen und nach uilseren Erfolgen beanspruchen können, kann dabei nicht herauskominen. Das Bedauerliche ist, daß in Deutschland selbst so viele Menschen geneigt find, auf Amerikas Cinschüchterungsversuche etwas zu geben. Bismarck würde gesagt haben: „Was die Amerikaner vom Frieden denken und erhoffen, ist mir Wurst!" Heute aber funken und reden wir an die Amerikaner hin, als wenn alles Heil von da drüben kommen müßte, und bedenken garnicht, daß durch die amerikanischen Mordmaschinen die Blüte unseres Volkes dahingemüht wurde, daß Amerika uns hinderte, mit unserem Hauptfeinde England nach Gebühr abzurechnen, daß wir Rot leiden, weil Amerika der englischen Absperrung kaltlächelnd zusieht, während es doch Macht hätte, die Lebensmittelzufuhr zu erzwingen, wenn es nur wollte. Das alles müßte uns doch zu kühlster Zu- rückhaltung Amerika gegenüber bestimmen. Nicht wir brauchen Amerika, sondern England, das nun wieder in Rumänien seine Vernichtungspläne gegen Deutschland zu Wasser werden sieht und das ohne die ainerikanische Einwirkung auf Deutschland vielleicht der Crnährnngssorgen nicht Herr werden kann. — Betrachten wir die amerikanischen Cin- schüchterungsversuche und Drohungen mit dem Ab- bruch der Beziehungen von dieser Seite, so können sie uns nur Genugtuung bereiten. Denn sie lassen erkennen, daß auf der anderen Seite das Friedens- bedürfnis aufkommt und die Erkenntnis, daß sie uns nicht überwinden „können". Um so fester soll- ten wir sein und uns von dem heuchlerischen Bunde Englands mit Amerika nicht umgarnen lassen. Ein Friede aus der Hand Amerikas kann uns keine Bürgschaft für die Zukunft sein; ein „fauler" Friede würde es sein, der die namenlosen Opfer des deutsche» Volkes nicht rechtfertigen könnte. Der einheitliche Wille zu letzter gewaltiger An- strengnilg, der sich im vaterländischen Hilfsdienst kundgibt, ist auf einen „deutsche::" Frieden ge- richtet und wird keinen amerikanischen Cinschttchte- ru::gsversuchen zur Rettung Englands Raum geben. „Nicht die Gewalt der Arine, noch die Tüchtigkeit der Waffen, sondern die Kraft des Gemüts ist es, welche Siege erkämpft", sagt Jo- hann Gottlieb Fichte. Amerika werden wir uns nicht unterwerfen, nachdem wir in Europa unbe stritten als Sieger dastehen! Stolz, frei und un- abhängig bieten wir die Hand zum Frieden, wenn unsere Feinde zur Einsicht gekommen sein werden, lediglich — wie der Reichskanzler sagte — „um dem Gebot der Menschlichkeit zu folgen, nicht aber dem der Furcht", und gewiß nicht aus Rücksicht auf amerikanische Cinschüchterungsversuche. Zeittafel der KrlegsereZgiM?. I. Dezember. 0. An der Zlota Lipa wiesen ottoman. Truppen ::"M' rere ruff. Angriffe ab, stießen dem znrückflutendc>> Feinde nach und brachten ihm schwere Verluste den Zahlr. Ges. — Russen u. ans dem Südslngel Rh' mänen setzten ihre Cntlastungsvorstößc in den Kar- pathen fort. Zw. Iablomca-Paß u. den Höhe" östl. des Beckens von Kezdivasarhely (Lustlinw 300 Kilometer) griff der Gegner erbittert an. Hoher Einsatz von Blut u. Geschossen brachten ihm kaum Vorteile. Vielfach gingen wir zum GegenangnN über u. entrissen ihm das tags zuvor eroberte Ge- lände. Besonders zeichneten sich an: Smotrec btt Marburgcr Jäger aus, die verstoßend über 40 ©<4- u. 2 M.-Gewehre aus der feindl. Stellung holtew Bk. In Westrumänien suchen die von ihrer Armee abgeschnittenen rumän. Truppen durch Einschläge" wechselnder Richtungen sich ihrem unvermeidliches Schicksal zu entziehen. Deutsche u. östr. Verfolger nahmen ihnen über 300 Gef. ab. Die über Camp"' lung und Pitesti längs der Flußtäler in der Wal"' chci vordringenden' Heersäulen machten reiche Beute an Gef., Geschützen u. Fahrzeugen, besonders Gepäck. Gegen unsere vom Alt her vorgehcnde: Kräfte setzte sick) der Feind an den zahlr. Flußab' schnitten zur Wehr; er wurde geworfen. Auch de Vorstoß einer rumän. Division, der unsere Reitere auswich, konnte unser Vorgehen nicht aushaltem Die Donau-Arinee erkämpfte den Uebcrgang die Rcajlov-Riederung u. nähert sich dem llntm' lauf des Argesnl in Richtung auf Bukarest. Anö^ den hohen Verlusten haben die Rumänen wieh"- übcr 2500 Gef., '21 Geschütze, dabei 3 Mörser, c"' gebüßt. In der Dobrudscha griff der Feind be bnlgar. linken Flügel an; im Feuer brachen h? anareifenden Massen zusammen. An dem Ab schlag konnten auch engl. Panzerkraftwagen »w;‘ ändern, deren 2 vor den Hindernissen zerschb!!^ liegen blieben. — An der mazedon. Front sticss^ die Truppen des Verbandes wieder vergebt. gE , die dentsch-bulgar. Stellungen nordwestl. Mo" stir u. bei Gruniste (östl. der Cen:a) vor. 1. Der Geschützkampf südöstl. Görz u. auf der Katt Hochfläche hielt in wechselnder Stärke an. UNI _ Feuer brachte mehrere Geschoß, u. Minenlager Ital. zur Sprengung. Auch in einzelnen Kärmss u. Tiroler Abschnitten herrschte lebhaftere Geschmsi tätigkeit. Feindl. Flieger warfen ins Ctsw^ Bomben, ohne Schaden zu venwsachen. 2. Dezember. ». W. Aus beiden Ancre-klfern, am St. Pierre-Vaa Walde u. südl. der Somme bei Chanlnes zeitwr» starker Geschühkampf.. 0. Rufs. Vorstöße nördl. Smorgon u. südl. , scheiterten verlustreich. — Die'Angriffe der RMI , u. Rumänen in den Waldkarpathen u. siebenv: o her Nr. 24. Deutsche Soldaten - Zeitung. 3 Grenzgebirgen dauern an. Der Ansturm richtet sich vornehmlich gegen unsere Stellungen an der Baba Ludowa u. Gura Rucada, östl. Dorna Wa- tra wie im Trotosu- u. Ojtoz-Tal; er war vergebt, u, mit schweren Verlusten für den Feind verbunden. Deutsche Truppen in den Wald-Karpathen machten bei Gegenstößen an einer Stelle über 1000 Ges. Bk. Die Kämpfe in der Walachei entwickeln sich zu einer großen Schlacht. Der aus dem Gebirge süd- östl. Campulung hcraustretcndc Armeeflügcl ge- wann in den Waldbergcn zu beiden Seiten des Dambovita-Abschnittes kämpfend Boden. Am Ar- gesul, südöstl. Pitesti, ist die sich zum Kampf stel- lende 1. rumän. Armee von dtsch. u. öst.-ung. Trup- pen nach zähem Ringen durchbrochen u. geschlagen. Das bis zu einem Divisionsstabsquartier vor- stoßende oft bewährte bayer. Rcs.-Inf.-Regiment Rr. 18 nahm dort gef. Generalstabsoffizieren Be- fehle ab, aus denen hcrvorgeht, daß in der von uns durchstoßenen Stellung die 1. Armee sich bis zum letzten Mann schlagen sollte. Der Armeeführer, wohl im Bewußtsein des geringen Wertes seiner Truppen, knüpfte an den in roman. Wortschwall gehaltenen Ausdruck der Erwartung, „auszuhalten und bis zum Tode gegen die grausamen Barbaren zu kämpfen", die Androhung sofort zu vollstrccken- der Todesstrafe gegen die Feiglinge in seiner Armee! Weiter unterhalb bis nahe der Donau ist der Argesul im Kampf erreicht. An Gef. hat — soweit Zählung bisher möglich — der 1. Dezember uns 51 Off., 6115 Mann, an Beute 49 Geschütze u. 100 gefüllte Geschoßwagen neben vielen hundert anderen Truppenfahrzeugen eingebracht. In der Dobrudscha schlugen bulgar. Truppen starke ruff. Angriffe ab. — An der mazcdon. Front blieben wieder Vorstöße des Verbandes nordwestl. Mo- nastir u. bei Grudstie ohne Erfolg. 1. Die Ital. setzten ihr Geschühfeuer im Karstabschnitt mit großem Geschoßaufwand fort. Auch nachts war der Gcschühkampf, besonders im Südteile der Hoch- fläche, lebhafter als bisher. Angriff fcindl. Flieger aus Ortschaften im Wippachtalc ohne den ge- ringsten Erfolg. 3- Dezember. W. Im Somme- u. Maas-Gebiet nahm zu einzelnen Tagesstunden die Geschühtätigkeit zu und hielt sich auch nachts stellenweise an Stärke über dem ge- wöhnt. Maß. 0. Lebhafteres Feuer an der Narajowka u. sttdl. des Dnjestr. — Am 5. Tage des ruff.-rumän. Kar- pathen-Ansturms richteten sich die Angriffe haupt- sächl. gegen die deutschen Linien in' den Wald- karpathen. Am Gutin Tomnatek, am Smotrec, be- sonders heftig westl. der Baba Ludowa u. oft wie- derholt an der Creteala-Höhe stürmten die Russen immer vergebt, an. Anser Feuer riß breite Lücken in die Waffen der Angreifer. Vom Nachstoß hin- ter dem weichenden Feind her brachten an der Baba Ludowa deutsche Jagd-Kommandos 4 Ois. u. über 300 Mann zurück. Auch östl. Kirlibaba, beidcrs. des Trotosul- u. Oitoz-Tales scheiterten starke Angriffe. Mehrere hundert Gef. Bk. Die Schlacht am Argesul dauert an; sie hat bis- her den von unserer Führung beabsichtigten Ver- lauf genommen. — Von Campulung und Pitesti her gewannen deutsche u. östr.-ung. Truppen kämp- fend Boden. — Im Argesul-Tal stießen nachts zwei Bataillone des Westpreuß. Res.-Ins.-Reg. Nr. 21 mit Artillerie unter Führung des verwun- deten Majors v. Richter vom Neumärk. Feld- artillerie-Regiment Nr. 54 bis Gacsti vor und nah- men dem Feind 6 Haubitzen ab. Der Argesul wei- ter stromabwärts liberschritten. Eine rumän. Stoß- gruppe, die südwestl. Bukarest über den Argesul u. den Neajlovu vorgedrungen war, umsaßt und unter schweren Verlusten nach Nordosten über den Neajlovu - Abschnitt zurückgeworsen. Auf dem äußersten rechten Flügel an der Donau am 1. 12. ruff. Angriffe verlustr. abgewiesen. Die Beute der 9. u. der Donau-Armee aus den gestrigen Kümpfen 2860 Ges., 15 Geschütze, mehrere Kraftwagen u. sehr viele andere Fahrzeuge. Am Westflügcl der Do- brudscha - Front wiesen bulgar. Regimenter starke Angrisfc durch Feuer, zum Teil durch Vorstoß über die eigenen Linien zurück. Weiter östl. gingen ottoman. u. bulgar. Abteilungen gegen die ruff. Stellungen vor, stellten durch Gef. von 3 ruff. Divi- sionen die Verteilung der seindl. Kräfte fest u. er- beuteten 2 Panzerkraftwagen mit engl. Besatzung. Die Schlacht am Argesul nordwestl. Bukarest von der 9. Armee gewonnen. Nach Trommelfeuer griff der Gegner an der mazcdon. Front die von Vul- garen besetzte Höhe 1248 nordwestl. Monastir an und holte sich blutige Verluste. Die Höhe blieb ebenso wie der gleichfalls angegriffene Ruinenberg bei Gruniste fest in der Hand der Verteidiger. ° Dezember. ^ Im Ypern- und Mytschacte-Vogen gingen im An- schluß an Sprengungen engl. Streisscharen gegen unsere Stellungen vor. Einzelnen gelang es, in den vordersten Graben zu kommen; sic wurden im ,, Handgemenge überwältigt oder zurückgetrieben. ■ Nördl. des Dryswjaty-Sccs gingen nach starker Feuervorbcreitung ruff. Kräfte gegen unsere Linien vor; sie wurden verlustr. abgewiesen. Ebenso scheiterte der Vorstoß fcindl. Streifabteilungen an der Bystrzyca Solotwinska. Unsere Antcrneh- mungen westl. Tarnopol u. südl. Stanislau hatten Erfolg. — In den Waldkarpathcn ließ die An- griffstätigkcit der Russen nach, nur zu leicht zurück- gewiesenen, schwächlichen Vorstößen rafften sie sich an einigen Punkten noch auf. Gesteigertes Ge- schützfcuer scheint das Abflauen der Angriffe ver- decken zu sollen. Stärker war der ruff. Druck noch an der siebenbürg. Ostfront. Am Trotosul-Talc ge- lang es dem Feinde, kleine Fortschritte zu machen. Deutsche und öst.-ung. Truppen entrissen ihm wei- ter südl. eine jüngst verlorene Höhenstellg. wieder. Bk. Die Unternehmungen v. Falkenhayns — Mitte November durch die siegreiche Schlacht von Targu Iiu begonnen — u. der aus das Norduser der Donau gegangenen deutschen, bulg. u. ottoman. Kräfte sind von Erfolg gekrönt. Die unter Gcnc- »al d. Inf. Kosch kämpfende Donau-Armee von Svistov her, die durch die westl. Walachei über Craiova vordringende Armeegruppe des Geueral- leutn. Kuchns, die nach harten Kämpfen längs des Argesul aus dem Gebirge heraustrctende Gruppe des Gcnerallcutn. Krafst v. Delmensingcn u. die unter Gcnerallcutn. v. Morgen über Campulung vorbrechenden deutschen u. öst.-ung. Truppen haben ihre Vereinigung zw. Donau und dem Gebirge vollzogen. Der linke Flügel nahm Targovistc. Gcnerallcutn. Krafft v. Delmcnsingen setzte von Pitcsti her seinen Sicgcszug fort, schlug die I. rumän. Armee vollständig' u. trieb ihre Reste über Titu, dem Gabelpunkt der Bahnen von Bu- karest auf Campulung u. Pitesti in die Arme der bewährten 41. Inf.-Div. unter Gcnerallcutn. Schmidt v. Knobelsdorfs. Aus dem linken Arge- sul°Afer, nordwestl. u. westl. Bukarest, blieb der Kampf in erfolgreichem Fortschreiten. Südwestl. der Festung wurde der Rumäne, der nach aufgc- fundcncm Befehl die Absicht hatte, die Donau- Armee vereinzelt zu schlagen, während sein Nord- slügcl — die 1. Armee — standhiclt, über den Reajlovu gegen den Argesul zurückgeworsen. Südl. Bukarest waren starke rumän.-ruff. Angriffe abzuwehrcn; auch hier wurde dem Feinde' eine schwere Niederlage bereitet. Reiterei und Flie- gern gelangen Bahnunterbrechungen im Rücken des rumän, Heeres. Die Haltung unserer Truppen in den siegr. Kümpfen war über alles Lob erhaben, ihre Marschleistungen gewaltig. Das reiche Land und die erbeut, gefüllten Vcrpflegungsfahrzeuge des Gegners erleichterten die Versorgung der Truppe. Die rumän. Armee hat die schwersten blutigen Verluste erlitten. Zu den Tausenden von Gef. aus den vorhergehenden Tagen kamen noch über 8000 Mann. Die Beute an Feld- und Kriegsgcrüt aller Art ist unabsehbar. Cs fielen bei der Donau-Armee 35 Geschütze, bei Titu 13 Lokomotiven mit vielen Wagen in unsere Hand. — Ohne Einfluß auf die Entscheidung suchenden Schläge in Rumänien bleibt der Verlust einer aus dem Ostufer der Cerna a. d. mazcdon. Front ge- legenen Höhe, die von den Serben genommen wurde, u. die damit verbundene Verlegung eines Teils unserer dortigen Stellung. I. Das Geschühfeuer im Karstabschnitt dauert fort, auch die Minenwcrfcrkämpfe. Ein itatien. Flug- zeuggeschwader warf auf Dutovlvje, Groß-Repen u. Scsaua ohne Wirkung Bomben ab. K. u. k. Flieger griffen den Feind an und zwangen bei Bukarest genommen. Am 6. Dezember besetzten Teile des Kavallcriekorps Schmcttow ein Fort von Bukarest aus der Nordfront, Teile des 54. Armeekorps drängten nach und nahmen die Fortlinic von Chiajua (Westfront) bis Odailc (Nordsront). Der Gegner leistete mit Fußvolk Widerstand, der schnell gebrochen wurde. Von der Sttdfront her drangen Teile der Donauarmee durch den Fortgürtel in die Stadt. Die in Bukarest ein- rückenden Truppen wurden begeistert empfangen und mit Blumen geschmückt. Gcncralseldmarschall v. Mackensen begab sich im Kraftwagen vor das königliche Schloß, wo er mit Blumensträußen begrüßt wurde. 4 Deutsche Soldaten ° Zeitung. Nr. 24. Gemüsegarten einer Etappen-Munitions-Abteilung. vhot. Leipz. Pressc-Lüro. Mavhinjc einen Caproni mit 4 Insaffen zur Lan- dung. In diesem Luftkampfe zeichneten sich Li- nienschifssleutn. Vanficld u. Oberleutn. Vru- nowski aus. 5. Dezember. W. Im Frühnebel stießen nach kurzer, starker Geschüh- wirkung engl. Abteilungen östl. der Straße Albert —Warlencourt vor; sie wurden durch Feuer zu- rückgewiesen. Bei nachmittags sich bcffernder Sicht der Gcschühkampf an der ganzen Sonnnc-Front stärker, er blieb auch während der Nacht lebhafter als in der letzten Zeit. 0. Südl. der Bahn Tarnopol—Krasne stießen bei Augustowka vergebt, ruff. Abteilungen gegen ein ihnen jüngst entrissenes Grabenstück vor. — Wäh- rend erneute Angriffe der Raffen am Capul, nord- östl. Dorna Watra, im Putna-Trotosul- und Az- Tale ohne jeden Erfolg blieben, haben deutsche unh öst.-ung. Truppen in den Vortagen verlorene, für uns wichtige Höhenstcllungen im Sturm zu- rückgcwonncn. Aus diesen zum Teil sehr erbittert. Kämpfen blieben am Wcrch Dcbry (südl. des Tartaren-Paffes) über 100 Mann u. 5 M.-Gc- wchrc, am Mt. Rcmira (növdl. des Ojtoz-Talcs) 350 Gef. mit 8 M.-Gewehren in unserer Hand. 14k. In der Verfolgung, den Widerstand feindl. Nach- huten brechend, hat die 9. Armee die Bahn Bu- karest—Targovista—Pistrosita ostwärts über- schritten. Die Donau-Armec folgte nach ihrem am unteren Argcsul gegen starke zahlenmäßige Ucbcrlegenheit erfochtenen Siege, an dem beson- ders die 217. Ins. Div. rühmlichsten Anteil hatte, dem weichenden Feinde bis an den Abschnitt, mit dem linken Flügel kämpsend darüber hinaus. Der Ostflüqel wies in der Donau-Niederung ruff.-ru- man. Angriffe blutig ab. Die gemeldete Gesange- »enzahl vom 3. 12. erhöht sich auf 12 500; bei der 9. Armee sind noch 2000, bei der Donau-Armee 2500 Mann, letztere 22 Inf.- und 6 Artill.-Regt. angchörcnd, hinzugekommen. — A. d. mazedon. Front östl. der Cerna haben sich neue Gefechte ent- wickelt; serb. Vorstöße bei Bahova und Nonte an der Moglena-Front gescheitert. 6. Dezember. W. Im Sommegebict zeitweilig stärkerer Geschütz- kamps. 0. Die Stellungen an der Narajowka unter lebhaft. Feuer ruff. Geschütze. — In de» Waldkarpathen griff der Ruffe nördl. des Tartaren-Paffes u. viermal an d. Ludowa an, neue Opfer ohne Erfolg. Gesangcnenzahl aus für »ns günstigen Kämpfen am Wcrch Derby aus 275 Man» erhöht, die Beute auf 5 M.-Gewehre u. 4 Mincnwcrscr. Im Tro- tusul-Tal starker ruff. Druck gegen die vorderste Linie in der unweit rückwärts gelegenen zweiten Stellung ausqefangen. Nördl. des Ojtoz-Passes gelang die Wegnahme eines ruff. Stützpunktes bei geringem eigenen Verlust. 60 Ges. Im Bazka-Tal, südöstl. des Beckens von Kezdivasarhcly brachte ein von deutschen und öst.-ung. Truppen ausge- sührter Handstreich ein bcträchtl. Stück rumän. Stellung mit 2 Offiz., über 80 Mann u. viel auf- gestapelter Gcschoffe in unseren Besitz. Hk. Die siegreich vordringende 9. Armee nähert sich kämpfend' der Bahn Bukarest Plocsti—Campina. Der Gegner räumte seine Stellungen nördl. Si- naia, das am Abend von öst.-ung. Truppen nach Kampf genommen wurde. Die auf dem Südufer des Argcsul noch von Rumänen besetzten Orte ge- säubert. Vordringen auf Bukarest. An der Do- nau ruff. Angriffe von Osten her zurückgeschlagen. Die unter Oberst von Szivo in der südwcstl. Wa- lachei den in Auflösung weichenden rumän. Kräften folgenden öst.-ung. u. deutschen Truppen haben den Gegner am Alt zum Kampf gestellt. Der Feind, dem aus dem Ostuser des Flusses der Weg ver- legt ist, hat gestern 26 Offiz, 1600 Mann als Gef. u. 4 Geschütze eingebüßt. Außerdem am 5. Dez. über 4400 Rumänen gef. An der Bahn nord» westl. Bukarest fielen bedeutende Wcizenvorräte in unsere Hand, von der engl. Regierung angekaust u. durch Schilder als solche gekennzeichnet. — Ma- zedonische Front: Bei Gradesnica östl. der Cerna blieben bulg. Regimenter Sieger über die Serben, die anfangs in einem Teil der Stellung eingedrun- gcn waren. Weiter südl. neue Kämpfe im Gange. 7. Dezember. W. Auf dem Westufer der Maas brachen nach Feuer- vorbereitung Abteilungen des wcstfül. Inf. Reg. 15 an d. Höhe 304 südöstl. Mälancourt in die franz. Gräben ein und nahmen die Kuppe. 5 Offiz., 190 Mann gef. Von einem Vorstoß in die feindl. Linien am „Toten Mann" brachten Stoßtruppen 11 Gef. ein. 0. Westlich Luck drangen an der Luga deutsche und öst.-ung. Abteilungen in eine ruff. Feldwachstellung. Die Besatzung, 40 Mann, gef. Nachts die Stel- lung gegen 5 Angriffe gehalten. Auch wcstl. Za- lozcc u. Tarnopol brachten unsere Streifen 90 bezw. 20 Gef. aus genommenen Teilen der ruff. Linien ein. — In den Waldkarpathcn u. Grcnzbcrgen der Moldau zeitweilig anschwcllcndcs Gcschützfeuer und Vorscldgeplänkel, aus denen sich nördl. Dorna Watra und im Trotusul-Tal ruff. Angriffe ent- wickelten, die abgcwiescn worden sind. Bk. Wuchtige Erfolge krönten die Mühen und Kämpfe, in denen unter Mackensen die Truppen der ziclbewußt geführten 9. und Donau-Armee der rumän. Gegner und die herangeholten ruff. Ver- stärkungen in schnellen Schlägen zu Boden geworfen haben. Führer und Truppen erhielten den 'Sicger- lohn. Bukarest, Ploesti, Campina u. Sinaia in unserem Besitz. Der geschlagene Feind auf der ganzen Front ostwärts im Rückzuge. Kampfcs- mut imb zäher Siegeswille ließ die vorwärts- stürmende Truppe die immer von neuem geforderten Anstrengungen überwinden. Neben den deutschen Hauptkrüften haben die tapferen öst.-nng., bulg. u. osman. Truppen Glänzendes geleistet. 9. Ar- mee meldet von gestern 106 Offiz., 9100 Mann gef. Außerdem eine am Alt gestellte Division mit 8Ö00 Mann und 26 Geschützen zur Kapitulation ge- zwungen. — A. d. mazedon. Front bei Truava östlich der Cerna warfen das bewährte masur. Ins. Reg. 146 u. bulgar. Kompagnien die Serben aus der Stellung, in der sich diese vorgestern eingenistet hatten. 6 L)ffiz. u. 50 Mann gef. In der Struma- Niederung fluteten im bulgar. Abwehrfeuer engl. Abteilungen zurück, die sich den Stellungen siid- westl. ». südöstl. Sercs zu nähern versuchten. Westlicher Kriegsschauplatz, Asquith hat dem König seine Abdankung überreicht Der König hat sie angenommen und den Kolonial' minister Bonar Law, den Führer der Konservativen »» Anterhause, zu sich beschicden. Ministermüdigkeit in England. Grey beurlaubt, Asquith abgedankt, Lloyd Georges amtsmüde. Da- sind auch Zeichen der Zeit. Wir wollen sie nicht als Friedenstauben bewerten. Aber cs muß doch p gefaS1 werden, daß mit neuen Männern allein nur Friedens- Verhandlungen möglich wären. Die Kriegshetzer und Verleumder vom Schlage Grey und Asquith müsse» z»° vor abtreten, sie sind zu sehr in Haß und Gemeinheu verrannt, als daß sic ein Werk beginnen könnten, durch das sie sich selbst Lügen straften. Die Welt-Mißernte hat ihren Einfluß auf die Friedensstimmung in der Welt, und im besonderen h«» sie eine Wendung der wirtschaftlichen Lage in Eng- land bewirkt, deren Bedeutung unsere A-Boote »och zu steigern vermögen. Cs sind vor allem die Weizen- ertrüge der Ausfuhrländer zurückgcgangcn; der Weizen steht auf dem Weltmärkte säst doppelt so hoch als «» Deutschland, das seinen Weizen selbst erzeugt. Dazn kommt der Mangel an Frachtraum, den unsere A-Vootc zu erhöhen bemüht sind. So ist denn 5ut Zeit schon England vom Hunger bedroht, mittels des- sen cs uns zu vernichten trachtete. Jetzt heißt es sw uns nur durchhalten, dann werden auch die Herren Engländer klein bcigebcn; alle ihre Berechnungen h»; die Welt-Mißernte über den Haufen geworfen. Das Durchhaltcn aber ist so zu verstehen, daß wir >»ch, Nachlassen dürfen, England mit allen Mitteln und ohne Sentimentalität zu bekämpfen, wie dies ja auch sehn" verschiedentlich als Willensmeinung nicht nur des deutschen Volkes, sondern auch seiner Regierung, be- kundet wurde. Nun fehlt ja auch nicht mehr so vn» dazu, um den Erfolg England gegenüber zu erringe»; es wächst die Sorge schon um die Ernährung bei ih>» und seinen Verbündeten. Also ran an den Feind, da- mit er in die Grube fällt, die er uns gegraben hat; die Aussichten für den Ansgang des Hungerkrieges könnte» sich für England wesentlich verschlechtern! Ein belangreiches Bild von den Preissteigerungen in England während des Krieges ergibt sich aus einer von den „Times" veröffentlichten Aufstellung über die' in England gezahlten Kartoffelpreise währe«» der letzten 3 Jahre. Eine Tonne (zu 20 Ztr.) Kas' tofseln kosteten im Jahre 1914 2,10 bis 3,15 Psd. das entspricht einem Zcntnerpreis von 2,50 bis 3,/» Mark. Im Jahre 1915 stieg der Preis für die Ton«»' auf 3,10 bis 4,15 Psd. St. oder 3,50 bis 4,75 Mk. den Zentner. In diesem Jahre aber werden 11,00 b» 12,10 Pfd. St. für die Tonne, das sind I I bis 12?» Mk. für den Zentner, und zwar bei Abnahme einer ganzen Tonne bezahlt. Im Klcinverkaus stellt sich »ack dem genannten Blatte das Pfund auf 0,15 Mk. "n» ein kürzlich herausgcgebener Londoner Bericht von der Produktenbörse lautet: „Angebot gering, und bei star' ker Nachfrage siegten die Preise über die Käufer!" ■ •' 15 Mk. für einen Zentner Kartoffeln, und das im No- vember! Das ist ein glänzender Erfolg unsere U-Boote. Was das für die unbemittelte und är«»e^ Bevölkerung Englands heißen will, braucht nicht weite erörtert zu werden. Den Franzosen beginnt das Kucheneffen zu »er- gehen. Wie der „Matin" meldet, hat eine auf Vera»s iaffung des Handclsministers in Paris abgehalten Vertretcrvcrsammlung des französischen Konditoren- gewerbes zum Zwecke der Zuckercrsparnis beschloss«»» fortan keinen Zucker mehr zum Cinhüllcn und Glasiere von Kuchen zu verwenden, die Herstellung von Napl kuchcn, Eis und verschiedenen anderen Süßigke«» überhaupt einzustellen und die Läden an zwei Tag«- der Woche, Montag und Freitag, geschloffen zu halte - England will es uns gleicht»». Der Arbeiterstlb rer Minister Hcndcrson sagte in einer Rede Northampton: Der Krieg könne noch lange dauern » von allen Kriegführenden beispiellose Leiden und Opt fordern. Ein Friede, der für Deutschland gbuk.- wäre, wäre für die Verbündeten unannehmbar. ~.Uji dürften niemals an Frieden denken, solange ein des belgischen und französischen Gebietes im seindluy Besitz ist. Im Sommer 1917 würde die Stärke lands an Männern und Geschaffen den höchsten % erreichen, aber, wenn man den Krieg gewinnen müßte der Dienst jedes körperlich leistungsfüh«S ^ Mannes und jeder Frau der Regierung zur Verfug»', gestellt, oder für die Nation nutzbar gemacht wer» ^ Dieses könne am leichtesten durch ein Zusammen«»» der vaterlandstreuen Arbeiterführer erreicht werde« • ^ Bonar Law sagte auf eine Frage im Llnterh«»^ er stehe mit den verschiedenen Kolonialverwaltnngs» ^ Verbindung über die Frage, ob es erwünscht se>- Eine Gruppe per t früheren Vahnhofs-Vcrpflegn''-, in Düren (Rhld.) befaßt sich mit der Herstellung 1 ,t Büchern, in die sowohl intercffante Artikel gro-t Tageszeitungen als auch aller erscheinenden beley ^ den und humoristischen Zeitschriften eingeklebt! Soldaten, die Gratis-Lcsestoff wünschen, wolle» deshalb an folgende Adresse wenden: Gruppe l! /\ der früheren Bahnhoss-Verpsleg»"^ Düren (Rhld.), Bismarckstraße 8.- Nr. 24. Deutsche Soldaten - Zeitung. 5 Arbeitskraft der Neger zu verwenden, und man berate wit früheren Gouverneuren und anderen Leuten, die Erfahrungen über die jetzt in England befindlichen Ein- geborenenraffen gesammelt hätten. Houston fragte, ob diese Farbigen sich nicht für viel weniger Geld für die Armee anwerben lassen würden, als für Arbeiterbatail- lone. Vonar Law erwiderte, alles dies werde jetzt von deni Kolonialamt und dem Kriegsamt erwogen. Am hellichten Morgen soll einer unserer Flieger sechs Bomben aus London abgcworfen haben. Cr flog sehr hoch in einem dichten Nebel. Neun Leute wurden verwundet. Cs wurde nur geringer Sachschaden an- gerichtet, sagt Reuter. Cs hat kaum jemand das feind- liche Flugzeug wahrgcnommen. Der Motor war nicht SU hören, und die Vcwcrsung am lichten Tage kam so unerwartet, daß zuerst der Lärm der platzenden Bom- ben aus Gasentladungen zurttckgeführt wurde. Anweit der Stelle, wo eine der Bomben .niedcrsiel, war ein Mann an der Arbeit. Cr erklärte, der Lärm sei ähn- lich dem von dem Platzen eines Krastwagenrcifens ge- wesen. Aebcr die Verluste im Weltkriege hat die in Kopen- hagen gegründete „Gesellschaft für Studien der so- zialen Folgen des Krieges" in ihrem Bericht vom l. August sehr beachtenswerte Zahlen veröffentlicht. Eie beruhen aus sorgfältiger Bewertung sämtlicher der Veffcntlichkeit zugänglichen amtlichen und nichtamtlichen Angaben. Für England und Rußland ist der Quellcn- zusluß so reichlich gewesen, daß die berechneten Zahlen den tatsächlichen wahrscheinlich ziemlich nahe kommen. Die Zahlen für die übrigen Staaten beruhen mehr aus Schätzungen und auf den, Vergleich verschiedener frem- der Angaben. Bei den Berechnungen sind stets die Mindestschätzungen zugrunde gelegt. Die Aebcrsicht über die Verluste der beiden ersten Kriegsjahrc ist so- mit wohl die zuverlässigste, die bisher in der Oefscnt- lichkeit bekanntgcgebcn wurde. Sic ist geeignet, unse- ren Berechnungen sür die Gesamtverluste bis l. Novem- ber als Grundlage zu dienen. Die Gesamtverluste unserer Feinde bis 1. Novem- ber 1916 betragen danach: England 1,2 Millionen, Rußland 8,5 „ Frankreich 3,7 „ Italien 0,8 „ Serbien 0,48 „ Belgien 0,22 „ Rumänien .... ■ Summe 15,1 Millionen. Der belgischen Bevölkerung wurde gemäß der Haager Acbereinkunft über Regelung der Gesetze und Gebräuche des Landkrieges bis aus weiteres eine Kriegsauslage von 50 Mill. Fr. monatlich als Beisteuer zu den Kosten des Hccresuntcrhaltes und Verwaltungsausgaben im besetzten Gebiete auserlegt. Die neun belgischen Pro- vinzen haben diese Summe auf dem Wege der Anleihe zu beschasscn. Die erste Zahlung hat spätestens am 10. Dezember, dann allmonatlich am gleichen Tage zu erfolgen. Die bisherige Kriegsauslage betrug monat- lich -io Millionen. — Ganz umsonst machen wir's denn doch nicht mcbr in den besetzten Gebieten und so wer- den wir hoffentlich auch aus dem verräterischen Rumä- dien etwas herausholen. Neue Lügen. Neutrale Zeitungen veröffentlichen aus London kommende Berichte, nach denen die Bevöl- kerung der belgischen Stadt Lessiers gegen die deutschen Behörden in offenem Aufruhr gestanden habe. Der Magistrat dieser Stadt sei daher verhaftet worden und sehe seiner Bestrafung entgegen. Auch sonst sollen in den besetzten Gebieten Belgiens Ausstände gegen die deutschen Behörden vorgckommcn sein und zu Störun- gen geführt haben. Tatsächlich gibt es in Belgien keine Stadt Lessiers. Offenbar ist mit der in der neutralen Presse genannten Stadt Lessiencs gemeint. In diesem Orte hat weder ein Aufruhr stattgefunden, noch ist der Magistrat verhaftet oder bestraft worden. Auch im übrigen sind in Belgien Zwischenfälle beim Wegführen der Arbeitslosen nicht vorgekommen. Letzteres nimmt leinen ruhigen Fortgang, wobei auch die behauptete »Entvölkerung Belgiens" völlig ausgeschlossen ist. — Alle anders lautenden Nachrichten sind als freie Crfin- düng zu bezeichnen. Eine Molkerei- und Gemüse-Ausstellung fand im vorigen Monat im Bereich der III. Armee in Sedan ftatt. Sic gab ein Bild der „Kriegslandwirtschaft" im besetzten Gebiet an unserer Westfront. Was ist in die- sem Begriff nicht alles enthalten, an Organisation, Für- sorge, Wesen und Art unserer Kriegführung, Fleiß, deutscher Ordnung und Leistungsfähigkeit! Cs handelte bä) 1916 um eine Ernte im Werte von 1 933 200 Mi. "klein bei der II I. Armee. Was das sür unsere Volks- wirtschaft bedeutet, wird wohl auch unseren Feinden ?ar sein, die vielleicht gerade darum so gewaltige An- sirengungcn machen, die eroberten Gebiete wiederzu- öwviimcn. « Als der Krieg begann und die Franzosen in das Oberelsaß eindrangen, wurden viele Bewohner der Ovrser und Städte von der „ritterlichsten" der dkatio- ’c» in das Innere Frankreichs verschleppt, und nur Wenige haben bisher über die Schweiz nach der Heimat W'ückkehren können. Welchen Drangsalierungen die i» Frankreich festgehaltenen Zivilgesanqcnen ausgesehi "Iw, darüber berichtete jetzt eine heimgekehrte Frau. "Mit einer großen Zahl Leidensgefährten war ich," so rzählte sie, „in einem ehemalige» Kloster untergebracht. Cs waren düstere Gebäude, die uns als Internat dien- ten. Französische Soldaten waren unsere Wächter, die mit ausgepflanztem Bajonett die Wache hielten, als gelte es, Schwerverbrecher zu hüten. An eine Bewe- gungsfreiheit war nicht zu denken. Nur ein enger, um- mauerter Hof diente zu Spaziergängen, lvie sie in Deutschland auch die gemeinsten Verbrecher haben. In Reihen rechtsum wurden wir „spazieren" geführt. And das war die einzige Abwechslung, die die langen Tage boten. Sonst herrschte ein Einerlei, ein stumpfes Da- hinbringen der Zeit, das geisttötend wirkt und jede Lebensfreude ausschaltet. Morgens um 6 Ahr erscholl ein Trompctcnsignal: Die Revcille! Zum Kasfccsaffen wurde wiederum ein Hornzeichcn gegeben, ebenso zum Mittags- und zum Abendessen. Das Essen war ver- hältnismäßig nicht schlecht, aber die Art und Weise, mit der cs verabfolgt wurde, ließ ost den Appetit ver- gehen. Die rohesten Schmähungen hagelte» aus uns herab. „Boches" war das Schlimmste nicht. Mehr als einmal hieß es: „Man müßte Euch einfach an die Wand stellen und erschießen!" Die sogen. „Betten" waren unter aller Kritik. Aus einer Matte lag ein halb- gefüllter, selten erneuerter Sttohsack, und Decken ließen sich nur mit Schwierigkeiten beschaffen. Die Heizung genügte nicht im geringsten den Anforderungen, und in kalten Winternächten war es unmöglich, zu schlafen. Mit der Zeit zerriß das Schuhzeug, das wir mitge- bracht hatten. Wer noch genügend Geld besaß, konnte nach langem Hin und Her schließlich in den Besitz neuer Schuhe kommen. In unangenehmer Lage waren aber die Mittellosen. Sie erhielten nur den höhnischen Be- scheid: „Schreibt doch nach Berlin, Euer Wilhelm solle Schuhe kaufen!" Cs >var eine hatte Lcidensschule, die hier durchgemacht wurde, und .wir standen oftmals am Rande der Verzweiflung. Rur die Hosfnung auf den Sieg der deutschen Wasscn, an den wir ttoh der falschen Berichte, mit denen wir überschwemmt wurden, felsen- fest glaubten, hielt uns in diesem Leiden noch auirecht. Wehe aber dem, der dieser Siegeszuversicht Ausdruck gegeben hätte! And doch hingen die Gedanken immer nur daran, da die freien Stunden zu reichlich waren. Beschäftigung gab cs sür uns Frauen nicht. Als es cines Tages hieß, ich und noch einige andere kämen nach der Schweiz, da wußte ich, daß die Stunde der Be- srciung schlug, und ich atmete auf, als die düsteren Mauern des Klosters hinter mir lagen. Weniger Glück hatte eine Frau, die mit mir entlassen wurde. Kurz vor der Grenze fand eine nochmalige Revision statt, und bei dieser Gelegenheit fand man Goldgeld bei ihr. Die- ses „Verbrechen" mußte sie mit Gcsängnis und Zurück- »ahme der Cntlaffungsvcrfügung büßen. An diese zwei Jahre in Frankreich werde ich mit Grauen denken, so- lange ich lebe!" Oestllcher Kriegsschauplatz. Vom Kriege, als „dem Vater aller Dinge", wußte der Gencralqouverncur von Warschau, General v. Bese- ler, in der Berliner „Gescllschast für Erdkunde" zu be- richten, daß er uns gezeigt habe, wie Polen durch die andetthalb Jahrhunderte lange Herrschaft der Russen geradezu ein „vergessenes Land" geworden sei. Cs gibt dort viel Arbeit, um Polen wieder zu der reichen Korn- kammer zu machen, die es einst in der Geschichte gespielt hat. Heute ist Polen dank der Lotterwirtschaft, die unter russischer Herrschaft — übrigens nicht ohne eige- nes Verschulden der Polen — eingerisscn war, ein Land, in dem Reichtum und Armut, je nach der Be- wirtschaftung des Bodens, dicht nebeneinander zu fin- den sind. Die deutschen Besitzungen zeichnen sich gleich Oasen ab von dem ost mangelhast bestellten Acker der Nachbarschaft. Cs fehlt an Wegen, Vorslut, Drai- nage, Kanälen und einer planmäßigen Forst- und Acker- wirtschast. Der ländliche Besitz ist arg verschuldtt und vielfach in die Hände der Juden gekommen, die ihn auf- teilten und dann die Kolonisten ihrer Kundschaft wie- derum bedrückten. Cs kann und muß da viel ge- schehen, um den Bauer und Kleinsiedler aus eigene Füße zu stellen. Das wiedererstandene Polen ist an sich eine erste Frucht erdkundlicher Amgcstaltung, die nun auch inner- lich unter der führenden Hand Deutschlands und Oesterreichs ausreifcn wird zum Segen Polens und der Mittelmächte, die sie geschussen haben. Unter dem stürmischen Jubel der ganzen Bevölke- rung zogen die Polnischen Legionen in das festlich ge- schmückte Warschau ein. An der Spitze der Truppen, die durchweg einen vorzüglichen Eindruck machten und von der Bevölkerung begeistert begrüßt wurden, tttt der Kommandant Graf Szcptycki. Am Wiener Bahnhof wurden die Truppen von einer Vertretung der Stadt begrüßt. Dann erfolgte der Einmarsch in die Stadt. Der Militärgouverneur General v. Etzdorf ritt den einziehenden Truppen ent- gegen, begrüßte sie und geleitete sie zu in Sachjenplatz. Dort nahmen sie Aufstellung. Generalgouvcrneur v. Bescler erschien zu Pferde und ritt unter den Klän- gen der polnischen Nationalhymne die Front ab. Dann hielt er eine Ansprache. Gras Szcptycki übersetzte die Ansprache ins Polnische. Nach der Parade auf dem Sachsenplflh erfolgte vor dem Hotel Bristol ein Vor- beimarsch vor dem Gcneralgouverneur. Von dort mar- schietten die Truppen bis zum Königsschloß, dann rückten sie in ihre Ouarttere ein. Die polnische sozialdemokratische Partei hielt im Eispalast in Warschau eine von mehreren tausend Menschen besuchte Versammlung ab, in der einsttmmig beschlossen wurde, die ganze polnische Arbeiterschaft zum Kamps gegen Rußland aufzusordern. Der öster- reichische Abgeordnete und Führer der polnischen So- zialdemokraten in Oesterreich Daszynski hielt eine An- sprache, in der er den Antimilitarismus bekämpfte und die polnische Bevölkerung zum Kamps gegen Rußland aufsordette. Seine Rede wurde mit großer Begeiste- rung ausgenommen. (Cxpr.-Korr.) Der „Kolokol", die Sttmme des russischen Heiligen Synods, fordert alle Polen, die sich in Rußland aus- haltcn, aus, ihren Namen unter einen Einspruch gegen das neugcgründetc Königreich Polen zu setzen, um auf diese Weise ihrer Zuneigung sür Rußland Ausdruck zu geben. Das Blatt sucht die Polen dadurch einzu- schüchtern, daß es erklärt, daß alle, die sich weigern, den Einspruch zu unterzeichnen, als Feinde Rußlands behandelt werden würden. Nach einem Moskauer Blatte verhandelt Rußland wegen der Aeberstedlung von über 1 Million Polen nach Südamerika. Nach dem Plan sollen ttwa 500 000 Polen in Venezuela, Columbien, Ecuador, Peru und Bolivien, der Rest in Argentinien und Chile angesie- delt werden. Schon vor einigen Monaten begab sich eine aus 13 Personen bestehende russische Spezialkom- mission nach Südamerika. Wie verlautet, will die russische Regierung den Auswanderern außer der freien Feldgraue beim Gemüsebau hinter der Front in Frankreich. pl>or.L-ipz.pr-ssc.Düro. 6 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 24. Fahrt auch noch einige Barmittel zur Beschaffung der notwendigen landwirtschaftlichen Betriebsmittel ge- währen. | „Corriere della Sera" schildert in einem längeren Aufsatz aus Petersburg russische Verhältnisse. Die Teuerung sei kolossal. Zwei möblierte Zimmer kosten 250 Rubel monatlich, vier Zimmer 500 Rubel. An Zucker herrsche grosser Mangel. Die Konditoreien müssen ihre Fabrikation einschränken. Stoffe erreichen fabelhafte Preise. Finnländische Fabrikanten bringen Herrenstosfe aus den Markt, von denen das Meter über 60 Franken kostet. Wochenlang bekommt man keine Zündhölzer. Demnächst sollen japanische Zündhölzer kommen, Aeberhaupt hat Japan seine Ausfuhr nach Russland verhundertfacht und werde bald den größten Platz am russischen Markte einnehmen. „Swenska Dagbladet" erfährt von Augenzeugen aus Rußland, daß die Lebensmittelsrage immer bren- nender werde. Die Unruhe der Massen wachse ständig. In den Vorstädten von Petersburg komme es oft zu Zusammenstößen zwischen Kosaken und Einwohnern. Ausstandsunruhen seien seit einiger Zeit an der Tages- ordnung, obwohl die Ausständischen sofort in die Schützengräben geschickt würden. Die allgemeine Kriegsmüdigkeit greise von den Städten auf das Land über. Die Unzufriedenheit könne nur durch das Mit- tel unterdrückt werden, das in Rußland in kitzlichen Lagen immer angewandt werde, durch die hate Hand, die zuschlage. „Die gegeinvärtige Lage in Rußland", so schließt der Bericht des Schweden, „muß zu der An wollen, wenn sie neutral geblieben wäre. Und es wird den Rumänen sogar — geradezu kindisch in diesen« Augenblick I — die freie Durchfahrt durch die Dardanel- len versprochen. Ein unschuldiger Rarr, dieser Tre- pow! Es ist ja auch kein Wunder, daß ein Minister bei den Zuständen in Rußland den Verstand verliert. Seekrieg« Der Kommandowechsel in der englischen Flotte dürfte eine Folge der Ereignisse vom Skagerrak sein. Der Volksunwiile richtete sich in England gegen den kommandierenden Admiral der Flotte Icllicoe, der nun, wenn auch zum ersten Seelord der Admiralität ernannt, von der Bühne abgetreten ist. Iellicoe ist aber nur das Opfer des englischen Kricgsplans für die Erhal- tung des Bestandes der Flotte bis zum Friedensschluß. Solchen Weisungen entsprach er, als er die Schlacht am Skagerrak abbrach, um einer Vernichtung zu ent- gehen. Auf den neuen Flottenführer Veatty setzen nun die Engländer ihre Hoffnung, aber es bleibt fraglich, ob er das Wagnis eingchcn darf, der deutschen Flotte eine Schlacht zu liefern, nannte man solches Unter- fangen doch noch kürzlich von maßgebender Stelle einen Leichtsinn. Also doch torpediert wurde das Kitchcner-Schisf. Das meldet jetzt einwandfrei eine letzte Flaschenpost nähme bestimmen, daß man während des Winters und vielleicht ziemlich bald recht überraschende Neuigkeiten von dort hören wird. Trotz aller Ableugnungen steht Rußland vor einer Entscheidung, denn man ist sich allgemein darüber klar, daß der jetzt herrschende Zu- stand unhaltbar ist." Rach England Rußland. Run Haben wir auch aus dem Munde des neuen russischen Ministers, der ja wohl eine englische Schöpfung ist, gehört, wer den Krieg angesangen und welches die russischen Ziele sind. Verblendet durch den friedlichen Geist Rußlands, sind „wir" über das arme Land hergefallen, das sich nun aber in gemeinsamer Rache zur Vernichtung Deutsch- lands mit England und Frankreich verschlvoren bat. Kein vorzeitiger oder Sondcrsricde wird das Ziel der Verbündeten/ die Anschläge und Gewalttätigkeit der Deutschen für alle Zeiten zu vereiteln, verrücken. Ruß- lands Hilfsmittel sind unerschöpflich, sie sollen nutzbar gemacht werden zur Vernichtung des Feindes. Der Krieg muß gekrönt werden von einem Siege, nickt nur über den äußeren, sondern aitd) über den inneren Feind! Schreckt uns alles nicht; wenn aiich unsere Macht schon gebrochen fein soll und wir der Vergeltung nahe sind. Das zeitweilig durch Wassengewalt abgetrcnntc König- reich Polen zwar muß wiedergcwonnen werden, dann soll es als Königreich ungeteilt mit allen Gebieten außerhalb der jetzigen Grenzen Wiedererstehen von Rußlands Gnaden, aber in unlöslicher Vereinigung mit Rußland. Ist das nicht der reinste Hohn!? And ebenso albern, ja geradezu verwirrt klingt das, was da über die sonstigen Kriegsziele Rußlands, ganz nack englischem Muster, gcsaseit wird. Vielleicht war wirk- lich England, der Geldgeber, auch der Einbläser für Herrn Trepow? Das Nccht Rußlands aus die Meer- engen, die Crsiillung Jahrhunderte alter Träume, da- bei die Versicherung, man habe der Türkei nichts tun Schiffbrüchiger der „Hampshire". Die Vermutung wurde ja immer schon ausgesprochen, daß es einem un- serer A-Voote gelungen sei, das Schiss des englischen Kriegsministers mitsamt seinem grossen für Rußland bestimmten Stabe zu versenken. And dies geschah in nächster Nachbarschaft der gesamten englischen großen Flotte, die, soeben aus der Schlacht am Skagerrak zu- rückkchrend. ihren Zufluchtsort wieder ausgesucht hatte. Ihre geringe Wachsamkeit dürste auch ein Zeichen für den Zustand sein, in dem sich die vermutlich siegreiche Flotte befand. Sie hatte sich um sich selbst zu kümmern und vernachlässigte darüber den Sckutz eines so wert- vollen Schisses wie die „Hampshire". Die Flaschenpost wurde an der norwegischen Küste angetrieben und ent- hielt die Worte: „H. M. S. „Hampshire". Wir sind bisher wohlbehalten, aber wie lange, können wir nicht sagen. Wir sind in einem offenen Boot, welches aber stark leck ist, cs wird nicht mehr lange dauern. Wir können das Land noch nicht sehen. Lebt alle wohl! Wir wissen, daß wir gerächt werden. Die Iungcns werden dafür sorgen. Wir wurden zweimal torpediert und hatten nicht Zeit, wieder zu feuern, ehe das A-Boot verschwand und wir sanken. Fünf von uns sind jetzt hier alle todmüde vom Rudern und Wasscrschippen. Dies ist das letzte von uns. Wenn es gefunden wud schickt cs Frau Smith, Southshields." Der Zettel ist offenbar echt und dem britischen Konsul übergebe» worden. Die „Hampshire" ist am 5. Juni d. Is. »»' tcrgegangen. Der neue Chef der englischen Flotte „Beatty" gilt als Draufgänger und wird von dem Vertrauen Volkes getragen. Ans ist er aus den Chinawirren be- kannt, wo er sich durch persönliche Tapferkeit gegen die Chinesen hervortat. Er hat sich auch als Admiral de- ersten englischen Schlachtkreuzer-Geschwaders ben» Skagerrak bewährt. Der deutschen Flotte soll es nur recht sein, wenn er einen neuen Gang wagt, oder, wie Lord Veressord sagen würde, irgend eine rücksichtslose Kricgshandlung unternimmt, gegen das bessere Arten oder die notwendige Vorsicht. Vom letzten Luftangriff auf England brachte» unsere Helden der Luft die Erfahrungen mit, daß dre englischen Abwchrmaßregcln wesentlich verstärkt wordc» sind, wodurch cs den Engländern auch tatsächlich gel»»' gen ist, zwei Luftschiffe abzuschießen. Die Komm«»' danten der verunglückten Schisse waren der Kapitän- leutnant der Res. Max Dietrich und der Oberleutnant z. S. Frankenberg. Aebrigcns haben aber unsere Luftschiffe trotz der heftigen Gegenwehr nach den Beob- achtungen gute Wirkung durch die abgeworfenen Do»>- ben erzielt, so in Hornsea, an den Verteidigungsanla- gen am Humbcr, an Hochöfen und Fabriken bei Poti, Kinston, New Malton und Scarborough. Eines unserer A-Voote traf letzthin vor der Thcmsemündung ein dort treibendes englisches Flug- zeug. Die Insassen, zwei englische Offiziere, wurde» zu Gefangenen gemacht und das Flugzeug vernichtet. Sie sind gut aus der Wacht, unsere A-Boote vor Malta. And wiederum war reiche Beute die Frucht der Arbeit. Der vollbesetzte Truppensrachtdampfer ,,K»' real", für die Sarrailarmce nach Saloniki bestimmt, war das Opfer zäher, ausdauernder Wachsamkeit it|,p Tapferkeit. Ansere A-Voote fürchten die Drohnnge» der Engländer nicht, die immer wieder in die Wen gehen, wenn eine kostbare Beute dem habgierigen Sec- beherrscher abgenommcn worden ist. Anverzagt »»» mutig bleiben sie bei ihrer harten Arbeit; der gusi Lohn ist ihr Glück und ihre Entschädigung für die Mühen und Sorgen. Der gesunkene englische Dampfer „Britannie hatte zwischen vier- bis fünfhundert Mann Truppe» an Bord, die weder zur Schiffsbcsahung noch. z»>» Roten Kreuz gehörten. Außerdem befanden sich übel 100 Offiziere, darunter einige Flieger, und auch F Mudros bestimmte Ladung an Bord. Nicht nur 700, sondern etwa 5—6000 Mensche» sollen bei -den großen Sprengschlägcn in ArchangA! verletzt und getötet worden sein. Drei Dampfer wurde' vollkommen wrack, sechs oder sieben weitere sind sch»»' beschädigt. Mächtige Krane, die eine Tragkraft ehn Tons besahen, sind zusammenaebrochen. — 9' , olge des Ereignisses sind mehrere Leute verhaftet >»»>- dcn, die man je nach den vorliegenden Verdachts gründen längere oder kürzere Zeit scstgehalten ha» während außerdem sämtliche Ausländer in Archang/0 zurückgchalten werden. Cs nimmt nicht wunder, d»» die russische Regierung — wie immer, wenn sic verg,e» lich nach einem' Schuldigen sucht, zunächst „deuftM: Spione" verdächtigt. Die Wahrheit ist jedoch, daß d» Anglück einzig und allein der üblichen AnachtsaM^'' beim Ausladen der Geschosse zuzuschreiben ist. ( Deutsche Unterseeboote drangen in den Hafen Funchal ein und griffen einen französischen Damp mit Kriegsgerät und ein englisches Kauffahrteischiff ein französisches Kanonenboot wurde versenkt, f Lausbattcrien erössneten das Feuer, woraus die A»^ seeboote sich entfernten. „ England und die Neutralen. Carl of Litton, », Vertreter der englischen Admiralität, scheute sich »' ;' zu sagen: „Was die Blockade gegen Deutschland 5 lange,' so sei die Admiralität bereit, bis an den eines Bruches mit neutralen Ländern zu gehen,_ denen England in freundschaftlichen Beziehungen sie» p Norwegen, Schweden, Dänemark und Holland auch die Schweiz — können ein Lied von dieser Äschen Auffassung singen. And wie wenig sich Engt». ums Völkerrecht kümmert, zeigt auch die Behaupt»^ Auswärtigen A» , Lord Crewes, der als Vertreter des Auswärtigen äußerte: „Im Kamps gegen A-Voote brauche Lg nicht ängstlich besorgt zu sein, welcher Nationalität A-Boot angehöre, bevor man zu seinem Schuh dagegen unternähme". Aber sie werden doch nicht die Herren Neutralen —oder sollte cs doch dämmern? .^e Der schwedische Triebwerkbauer Gustasson hck/ zu Vorrichtung erfunden, um gesunkene Schiffe h^fträ- können. Die Hebung erfolgt von großen flache» -chi- nen aus, von denen Magnetscheibcn mit Bol)»" MÖNCHEN Nr. 24. Deutsche Soldaten«Zeitung, 7 neu auf das zu hebende Wrack niedergelaffcn werden. Sowie sie in Gang gesetzt werden und die Löcher in das Wrack gebohrt sind, werden selbsttätig Ketten, an denen sich Änkerhaken befinden, in den zu hebenden Schiffsrumpf eingeführt, sodaß an. den Ketten das Wrack dann durch elektromagnetischen Antrieb hochgc- zogen werden kann. Bei unserem Bundesgenossen. In der Stefanskirche zu Wien wurde am 30. No- vember die Einsegnung der leiblichen Reste des greisen Dulders Franz Joseph vollzogen. Gegen 3 Ahr be- traten die Fürsten das Presbyterium und nahmen ihre Plätze rechts und links vom Katafalk: zuerst der alte König von Bayern in österreichischer Uniform; ihm folgte' in Feldgrau der König von Sachsen, diesem in weißer Uniform, sehr reich besternt, Ferdinand von Bulgarien, unter allen Köpfen in diesem Dome viel- leicht der Interessanteste. Jetzt traten die drei verbün- deten Kronprinzen ein, zuerst der deutsche in dem dunkelblauen Rock seiner ungarischen Husaren, vom rot- grünen Bande des Stefansordens umgürtet, an Ge- stalt alle anderen Fürsten überragend/ Dann der Türke, alter als er, dann der junge Bulgare. Ihnen schlossen sich die deutschen Großherzögc, Herzöge und regieren- den Fürsten an, mit ihnen die Kronprinzen und'Prin- zen von Spanien, Schweden und Dänemark. Gleich darauf erschien der junge Kaiser in feld- grauem Mantel, den grünbebuschten Gencralshut in der Linken. Mit ihm, unsichtbar durch ihre,: schwarzen Schleier, die Kaiserin. Beide knieten vor dem Altar nieder, dann verneigte sich der Kaiser vor der Reibe seiner königlichen Gäste. Jeder mußte in seinem Aus- tritt eine große Bescheidenheit rühmen. Mit der Kai- serin trat er an die rechte Spitze jener Reihe, während die Crzherzöge und Erzherzoginnen sich gleichzeitig auf der anderen Seite aufstellten. Bei der Acberführung zu den Kaiscrgrüstcn schrit- ten dicht hinter dem Sarge, barhäuptig wie all die anderen Fürsten, der Kaiser und die Kaiserin. Ihnen folgten drei Könige im sechsten und siebenter Jahrzehnt ihres Lebens, die Gestalten dieses Jünglings und dieser jungen Frau bettachtend, die da vor ihnen dahingingen in der Fülle der Macht. Es folgten die fremden Kron- prinzen uird Prinzen, die deutschen Großherzöge, Her- zöge und Fürsten und dann die Crzherzöge Oester- reichs, die beiden Königinnen und regierenden Fürstin- nen mit den halberwachsenen Knaben und Mädchen, und erst nach ihnen kamen die beiden Töchter des Toten und ihre Kinder. In ihren vielen farbigen Uniformen bildeten die fremde» Gesandten und Offiziere, die Suiten und Dcputattoncn der Regimenter das Ende dieses hundert- köpfigen Zuges, den Arcieren und ungarische Garden zu Pferde abschlossen. Neue Tapserkcitsmedaillen für die österreichisch- ungarische Armee werden geprägt werden. Sie sollen das gemeinsame Wappen beider Staaten tragen, um damit die Gleichberechtigung auch Ungarns zum Aus- druck zu bringen. Der italienische Krieg. Der englische handelsminister teilte aus einer Ver- sammlung der englisch-italienischen Liga mit, der ita- lienische Handels- und Finanzminister weile augenblick- lich in London, um mit der engl. Regierung schwierige und zarte Unterhandlungen zu führen. Cs handelt sich dabei um die Forderung, daß England einen Teil der italienischen Volksernährung, die Italien aus eigener Kraft nicht mehr bestreiten kann, übernehmen solle. Unter starkem Druck hat die englische Regierung Italien bereits einen Teil ihres in Australien gekauften und selbst sehr benöttgten Gctteides zugesagt.' Bei den MvSlimS. Das Beispiel Griechenlands würdigte Envcr Pascha einer Bettachtung im Hinblick aus sein Vater- land. Cr fragt, was sich wohl in der Türkei ereignet hätte, wenn sie geglaubt hätte, neuttal bleiben zu können. Die Pläne der Westmächte und Rußlands für die Aufteilung der Türkei waren ja bekannt. Durch die Teilnahme am Kriege nur konnte die Türkei diese Pläne zu Nichte machen. Sic auch kämpst um ihr Dasein und steht wie Deutschland in einem Vertei- digungskrieg. Die Engländer vor Aden. Aus Envcr Paichas Mitteilung über die Kriegslage entnehmen wir mit Genugtuung, daß die Türkei im Verein mit einge- borenen Kriegern Arabiens die Engländer nach Aden, ihren befestigten Platz an der arabischen Südküste, hineingeworfen haben, And über den ägyptischen Feld- zug sagte er, daß die Türken sich nach Erkundung der feindlichen Kräfte am Suczkanal zurückgezogen hätten, Um große Unternehmungen vorzubereiten. Das dort ■ ^»gestrebte Ziel sei keineswegs aufgegeben, die Zeit dafür werde auch kommen. Auf dem Bcüm Anläßlich des Falles von Cernavoda hat der Kaiser bestimmt, daß das Infanterie-Regiment Nr. 129 fortan die Bezeichnung „Infanterie-Regiment Gcncral-Feld- marschall v. Mackensen (3. Westpreußisches)" zu füh- ren hat. Flußübergang und Durchbruch. Das sind die schwierigsten Kriegshandlungcn von jeher, aber ein tüchtiger Feldherr überwindet die Schwierigkeiten. Wir haben zwei Lehrbeispiele in Rumänien jetzt erlebt, die bleibend sein werden für die Kriegsgeschichte, wie auch schon der Durchbruch Mackensens bei Gorlice und der Weichsclübergang von Woyrsch im Jahre 1915. Mak- kcnsen fügte nun zu dem Durchbruch den Flußübergang hinzu mit derselben Meisterschaft und Sicherheit des Erfolges, den wir an seinen Kriegshandlungen gewohnt sind. Durchbruch und Flußübergang haben als Geheimnis des Erfolges die Aeberrraschung des Geg- ners gemeinsam. Täuschung und Beschäftigung des Gegners auf der ganzen Front und Handeln an der unerwarteten Stelle. Alles ist in Rumänien geglückt in Mittelmächte sind. Die Ausnutzung des Landes ge- schieht nach genau vorher festgelcgtcn Grundsätzen, die einerseits den Bedürfnissen Nümänieirs, anderseits den Bedürfnissen der von England widerrechtlich abge- schlossenen Mittelmächte Rechnung ttagen. Die Beute, die uns in Rumänien in die Hände gefallen ist, hat uns eine Menge wertvoller Vorräte geliefert. Wir haben Dieb, Getreide, Cisenbahngerät, Flußfahrzeuge und Petroleum in Menge gewonnen; unter anderem mehrere Cisenbahnzüge mit Vieh und ganze Viehherden in den Tälern, sechs Autos, 10 Loko- mottven, 800 Eisenbahnwagen, 600 Sanitätswagen, 6 Dampfer und 79 Schleppschiffe; 16 große Fracht- kühne waren mit Gerste und Mais beladen. — Die Rumänen haben bei der überstürzten Räumung von Craiova ihre ganze Geschütz-Munition zurückgelassen. Die Getreidemcngen in der kleinen Walachei sind sehr groß. Daran ändert das Betreiben der Vierver- bandsprcsse nichts, ihre Leser mit dem Hinweise zu trösten, daß das Getreide schon früher nach Braila und Galatz in Sicherheit gebracht worden sei. Cs ist un- möglich, daß die Rumänen die neue Ernte seit dem 7 V 2 5 6 J. /7/e/iyrs/-//c/7/fff/?e/7 /m 7?3Verzüge Zzsyo/7^e /77//-(/e/77/fro/7/7r/f7ze/7, yotv/'e de# dd^/ged vo/7 decdsezf7j, tfjyer/v&J, &6'/p#r/e/?f3j f /fro/7pr//7Zt?/7 t/o/7 Sc/rivede/7^J, z’reuj'fezd) t//7tftfe/77 ferc/. v. S/7Z77/e/7fsj meisterhaftem Zusammenspicl und es unterstützten sich sogar noch auch die beiden Kricgshandlungen Falken- hayns und Mackensens gegenseitig" Mit der Einnahme von Cnrtea de Arges sind die rumänischen Königsgräber unter den Schuh der deut- scheu Truppen gekommen. Der Kaiser hat besohlen, daß die deutschen Truppen, die Curtca de Arges durch- schreiten, an den Gräbern des verstorbenen Königs und der Königin Kränze niederlegen. Die dem An- denken des daselbst bestatteten Carol und der Königin Carmen Sylva geltende Ehrung wird in Deutschland auf das lebhafteste begrüßt. Hebt sich doch von dem Bilde des Nachfolgers die ehrwürdige Gestalt des ersten Königs von Rumänien, der weder sein Hohen- zollcrnblut noch sein Königswort verleugnet hat, dop- pelt leuchtend ab. Nachdem große Teile Rumäniens in die Hände der Mittelmächte gefallen sind, ist von diesen eine Ver- waltung der eroberten Gebiete eingerichtet worden. An der Spitze dieser „Militärverwaltung in Rumänien" steht General Tuclss von Tscheps und Weideubach, der bei Beginn des Krieges Führer des 8. rheinischen Korps war. Ihm unterstehen verschiedene Abteilungen, in denen neben deutsche» auch Vertreter der anderen Ausbruch des Krieges dorthin geschafft haben können. Die Eisenbahnen waren fortwährend mit Truppen- fördcrungen in Anspruch genommen und der Wasserweg auf der Donau wurde von den Vulgaren für Ru- mänien gesperrt; dazu kommt der Umstand, daß die Maisernte jetzt erst in die Speicher geschasst wurde, sie kommt uns ebenfalls zugute. Die rumänischen Zeitungen führen lebhafte Klage darüber. Das bulgarische Bodcnkreditinstitut teilt mit, daß der Pctrolcumbcdarf Bulgariens vollkommen gedeckt sei. In Rumänien sei so viel Petroleum beschlagnahmt worden, daß täglich 50 bis 100 Zisternen Petroleum nach Bulgarien gesandt werden können. Aus Jassy wird nach London gedrahtet, daß kräs- tige Maßnahmen getroffen seien, um alles Getreide und Oel in dem Teile Rumäniens zu zerstören, der un- mittelbar in Gefahr ist, in die Hände des Feindes zu fallen. Damit müßte man sich beeile», damit die „Bar- baren" ihnen nicht zuvorkommen. Der Polizeiches in Bukarest und der französische General Vcrthelot haben an die Bevölkerung von Bukarest die Aussordcrung gerichtet, mit Frau und Kind das Gebiet des verschanzten Lagers von Bukarest zu verlassen. H Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 24. Untoffz. Gustav Buchholz. Hptm. Ernst Schäfer. Untossz. Lcidols. Hptm. Schmolz, Vats.-Führer. Vizeseldiv. Gustav Hufe. Ritter des Eisernen Kreuzes i. Kiafse. Wer dazu gehört, wirb gebeten, sein 39116 »Inzusenden, dam» wir Ihn den Kameraden vorfteNen können. Zum Zusammenbruch Rumäniens schreibt „Demo- krate" u. a.: Wieder ein Märtyrerland, wieder ein Volk, das unter der Gewalt der Aebermacht zusammen- bricht und wieder einmal wundervolle Hoffnungen, die enttäuscht werden. Der schwarze Adler hat seine Beute soeben gepackt. Tapfer hat Rumänien standgehalten unt tapfer hat es sich verteidigt und verteidigt sich noch, aber es wird besiegt werden. Die Dämmerung steig» hernieder und ein ganzes Heer zieht sich zurück. Dt Hauptstadt wird von den Granaten der Eindringling, bedroht und die Regierung gezwungen, Bukarest z» räumen und sich nach Jassy zu slüchten. Welch veson deres herzzerreißendes Schicksal erduldet dieses Laut das als letztes in den Krieg eingetreten ist und unte» den Doppclschlägen des Feindes zusammenbricht, de> nach zwei harten Kriegsjahren noch furchtbar ist Mn Rumänien erhält die Märtyrcrkronc der kleinen Völ- ker einen neuen Heiligenschein. — Man könnte auch von einer Strafe für die politische Kurzsichtigkeit der Regierungen sprechen, unter der die Völker dieser kleinen Staaten zu leide»» haben. Was Rumänien bedeutet, »vill heißen unseren Gegnern zu bedeuten schieir, das plaudert sehr unvor- sichtig eine englische sonst bedeutende Zeitschrift au« — heute haben sic ja alle den Kopf verloren da drüben! Sie sagt, daß seine Eroberung uns gestatten »vürde, den Krieg unbegrenzt durchzuführen. „Strategisch ist Rumänien für die Mittelmächte vor allein wichtig, weil sie für den Weg Berlin—Konstantionpel »»ich» allein die Verbindung über Belgrad—Risch—Sofia hätte»:, sondern dann drei Routen besäße»», abgesehen von der Donau, aus der ein Ka»»al zur Elbe führt, so daß das schivarze Meer zum deutsch-österreichischen See würde, Deutschland könnte Saloniki umzingeln, so daß wir die Balkan-Eroberung aufgeben müßten. Dann hätten die Mittelmächte nur statt der langen rumänischen Grenze die beßarabische gegen Rußland zu halten und »vürden Odessa, Rikolajew, Cherson in Rußlands fruchtbarsten Teilen bedrohen. Rußland müßte Odessa decken und vielleicht Armenien mitsamt dem Ziel der Riederzwing»»ng der Türkei aufgcbcn. Die schwankenden Neutralen, »vie Griechenland, »vür- den durch Rumäniens Niederlage beeinflußt. Das Prestige der Verbandsmächte als Schützer der Schwachen würde leide»»." Der bisherige russische Gesandte an» ruinänischen Hofe, Poklcwski-Kozel, dessen Tätigkeit in Bukarest in erster Linie für das rumänische Kriegsabenteuer die Äerantivortung zu tragen hat, ist plötzlich von seinen» Posten abbcr»»sen worden, seine Verabschiedung ist amtlich »»icht einn»al durch die übliche diplomatische Krankheit, ja überha»»pt nicht irgendwie begriindet »vorbei». Sein Nachfolger ist der Geschäftsführer des russischen Hofmiilisteriums, General Mossoloiv, der zu den Intimsten des Zaren gehört. Hierüber laufen in Petersburger Kreisen verschiedene Auslegungen um, die aber »n dein einen übereinstimmen, daß eine Ab- dankung des Königs Ferdinand nicht mehr ganz außer- halb jeder Wahrscheinlichkeit liege. — Bratianus Stellung gilt als erschüttert, da seine Regierung durch ungenügende Vorbereitung des Krieges, falsche Aus- wahl der Befehlshaber und Billigung des verfehlten Feldzugplanes den jetzigen Mißersclg verursacht habe. Faustpfänder. In England lassen sich Stimmen vernehmen, die immerhin zugeben, daß wir kraft unse- rer Faustpfänder imstande seien, einen „deutschen" Frieden zu erzivingen. Wir tun zur Zeit das »nög- lichste, »im diese Erkenntnis zu vertiefen, schassen wir uns doch in Rumänien ein Faustpsand von recht hohem Wert nicht nur Rußland, sondern allen gegenüber, die das unglückliche Land auf die Seite unserer Feinde hinübcrgezogcn haben. Auch zuin Austausch der noch von Rußland gehaltenen Teile Galiziens und der Bukowina wäre Rumänien ein sehr geeignetes Ans- tauschobjekt. Dann aber muß Rumänien zu der Ein- sicht zurückkehrcn, daß es im Anschluß an die Mittel- mächte »vcit besser gefahren »värc. Auch dasür halten »vir das Faustpsand, die Walachei, fest in Händen, es ist der fruchtbarste Teil Rumäniens. Zwischen der ruinänischen Rcgiening und Vcni- zelos soll ein Aebereinkommen abgeschlossen worden sein, demzufolge alle in Mazedonien lebenden Kuho- walachcn und Rumänen in die Armee der revolutionä- ren Negierung in Saloniki eintreten müssen. Venizelosi erhält von der rumänischen Regierung das Recht, diese s ruinänischen Staatsangehörigen, deren Zahl auf 100 000 Ma»»n geschützt wird,' z»vangsweise auszuhcbcn. Von den revolutionären Truppen sollen sich gegenwärtig 17000 Mann an der Front befinden, während »veitere >3 000 Mann noch ausgebildet werden. Die revolu- tio»»ären Truppe»» besitzen eine eigene Uniform, u»»d »war ein französisches Käppi und einen Rock nach eng- ischem Schiritt. Cxpr. Korr. Verbrecher und Narren reichen sich bei unseren Feinden die Hände. Mit dein Verbrechen des Fürsten- mordes begann der Krieg, den Verbrechern traten die Minister Rußlands, Englands und Frankreichs zur Seite; sie machten sich »nitschuldig, nicht die Völker, und sie luden das noch größere Verbrechen des Massen- mordes dieses Krieges aus sich. Ein Narr spielte auch damals schon mit, das »rar der russische Möirch Ras- putschin, der noch heute an der Tafel des Zaren sitzt, ungewaschen »rnd ungekämmt als Naturmensch und doch zum Vcrzücken der Hofdamen. Dann kam der feige Mord der belgischen Freibeuter und der Trcubruch der Italiener, gekrönt durch die noch schiinpslichcre Leichen- sledderei — verineintlich! — der Rumänen. Dem greisen König Karol »var das Herz gebrochen, mcil er uns die Treue nach dem Willen seiner Regierung nicht halten durste. Der Reffe brach in der Crbsolge sein Versprechen, »venigstens nicht gegen Deutschland fechte» zu wollen. Als er glaubte, Deutschland und Oesterreich lägen am Boden, schlug er dennoch los, die Königin und die Minister drängten ihn zum Verrat. And auch die Narren fehlen »nieder nicht. Cs sind der italienische Dichter d'Annunzio und der griechische Rebell Venize- los, bestochene Maulhelden iin Dienste der Westmächte, lächerlich und gemein. Jetzt maßt sich der Rebell gar an, uns den Krieg zu erklären und meint, das genüge, denn die anderen Mächte, als die Verbündeten Deutsch- lands, müßten dann ihm den Krieg erklären. Nein du Narrl Das wäre zu viel Ehre; solch eine „Kriegs- erklärung" hat gar keine Bedeutung. Aebrigcns lausen Ausruf. Unter der Schirmherrschaft des pre»»ßi- schcn Kriegsministers hat sich in Berlin ein Reichs- vcrband für Kricgspatenschasten gebildet, der seine Tä- tigkeit über das ganze deutsche Vaterland erstrecken >v»ll. Ziveck des Verbandes ist, Kriegspaten anzu- werben, die gewillt sind, durch Uebcrnahmc der Für- sorge für eine Kriegerivaise einen Teil ihrer Dankes- schuld gegen unsere Krieger, die ihr Leben für das Va- terland geopfert haben, an ihren Kindern abzutragcn. Manche Familie, der das Glück, Kinder zu besitzen, nicht beschert ist, mancher Junggeselle, manche allein- stehende Frau oder Witwe möchte eine Ausgabe zu er- füllen haben, die ihrem Leben Inhalt und Befriedigung zu geben vermag. Hier bietet sich Gelegenheit! Cs gilt zu betreuen: Schuldlose arme Opjcr des uns von unseren Feinden ausgezwungenen Krieges, denen der treusorgende Vater, vielfach 'auch die liebende Mutter genommen ist! Nehmt Euch dieser Kinder an, über- nehmt Patcnstclle an ihnen und sorgt dafür, daß aus ihnen dereinst wieder tüchtige Menschen werden, deren das Vaterland in Zukunft so dringend bedarf! Jeder Deutsche hat diese Dankespflicht I Helft unseren Helden die schwere Kriegszeit dadurch erleichtern, daß Ihr ihnen die Gewißheit mit aus den gefahrdrohenden Weg gebt: Für Cure Kinder »vird gesorgt! Beitrittserklä- rungen nehmen die in säst allen Städten und Gemein- den errichteten Fürsorgestellen für Kricgerwitwcn und -Waisen sowie der Arbeitsausschuß der Kriegcrwitwen- und -waiscnfürsvrge in Berlin W. 30, Münchener Straße 49, entgegen. Von diesen Stellen wird auch nähere Auskunft »über die Kricgspatenschast sowie über Annahme von Kriegenvaiscn an Kindesstatt erteilt. Bei Behörden oder anderen Körperschaften können Zwcigvcreiuc des Reichsvcrbandcs für Kricgspate»- schastc» gebildet »verde». Anmeldung der Zweigvereine beim Arbeitsausschuß. Vorläufige Geschüst-stelle des Verbandes: Berlin W. 9, Leipziger Platz 17. diesem rebellischen Narre»» seine Kampftruppen ja schd>» davon. — Cs ist Zeit, daß diese Verbrecher und Narren die Bühne verlassen. Viele sind schon verschwunden; es ist zu hoffen, daß auch die anderen bald kalte Flitzt bekommen. Bei den 3teutr?7en. Monsignore Matni hat dem Papst eine Schrift übergeben, die sich „Benedikt XV. und das Friedens- Schiedsgericht" nennt. Der Inhalt des aintlich über- reichten Schriftstückes ist von allgeineinein Belang. Die Schweiz hat die Portosreiheit für die Kriegs- gefangenen eingeschränkt, weil sie zu einem schwung- haften Liebesbricfivechsel mißbraucht wurde; cs so" Gefangene geben, die an einen» Tage 15 bis 20 u»b noch mehr Liebesbriefe wegschickten und ebensoviele einpfingen; alles unfrankiert. Einheimische hätten sich über diesen „unlauteren Wcttbe»vcrb" beschwert, da d>e Gefangenen mit ihren zahlreichen Schützen „frei", d.h> portofrei, verkehren dursten, »vähreird der gewöhnliche Bürger seine Liebesbriefe mit schiverem Gelde bezahlen muß, »vodurch in dieser ohnehin nicht billigen Zeit auch noch die Liebe vetteuert »vird. Jetzt ist die Zahl der unfrankierten Privatbricse auf monatlich zehn be- schränkt; wer damit nicht auskommt, muß die über- zähligen Briefe freiinache»». Bewunderungswert ist die aus der Privatschatulle des Königs Alfons von Spanien unterhaltene, _ »n» Palast befindliche Cinrichtung, die für die Familie" aller kricgsiihrenden Länder die fehlenden Nachrichten über KriegSgcsangene, Verwundete und die Auswechs- lung von Zivil- und Kriegsgefairgenen so»vie Scbiver- verivundetcr zu verinitteln trachtet, ferner den Verleg» zwischen Einwohnern der besetzten Gebiete und dcre» auswärttgcn Angehörigen bewerkstelligt. Der Diens hat sich von vereinzelten Anfragen zu Kriegsanfang den volkstümlichen Beherrscher Spaniens allinählich ö" bedeutendem Umfang cirtivickelt und beschäftigt he»"^ über 20 Leute, die zeitweise mehr als 1000 tägliche E>>" gänge erledigt haben. Alle Ansrage»» »verdcn sofort v»n- läufig beantwortet und die Ergebnisse schnellstens »»"' geteilt, besonders eilige Nachrichten sogar durch bc Draht auf Kosten des Königs. Die größte Inansprnar nahine koinmt von Frankreich »nit nahezu 200 0» Füllen, Deutschland weist 6 v. H. hiervon aus, eben »' viel England, andere »venigcr. Zu berücksichtigen daß Spanien Deutschland unmittelbar nur in Pst"- tugal und Rumänien zu vertreten hat, so daß »a Cintrcte»^ spanischer Diplomaten in andere»» Fü" ^ große»» Takt erfordert. Die gesainte Cinrichtung! ein glänzender Beiveis sür das mcnschensreuiidUm Herz des Königs Alsons, durch den tausende Fa>""^ banger Sorge eirthoben werden und zu dessen Per!" sie in dankbarer Verehrung ausschaucn müssen. Die norwegische Regierung hat sich neuerdings bereit erklärt, in handelspolitischer Beziehung ", Deutschland Zugeständnisse zu machen. So hat Rä »vcgcn unter anderem einer vcrmehrtcn Ausfuhr ,». Lebensmitteln zugestimmt. Die Grundlinien fr’1"1 neuen Bestimmungen sind bereits sestgelegt. In Kristiania hat sich eine Tochterabtcilung ^ deutschen Zentral-Cinkauss-Gesellschaft gebildet, die Ausfuhr von Seefischen nach Dcritschland in Uinfang in die Wege leiten »vill. Das Kapital L, norwegischen Gesellschaft beziffert sich auf 1 Kronen, die Lcit»»ng des Betriebes liegt in den den von zwei deutschen und einem norweg»^ Direktor. Die >,or»»'egischcn Fischer habe»» in diesen» bei ihren Fängen in» nördlichen Eismeer ein ""schc ordeirtlich günstiges Crgebiris erzielt. Der Ertrag l1^, sich aus insgesamt 4% Millionen Kronen, d. h- nral so hoch »vie in gcivöhnlichen Jahren.. Cxpr. öcw" Nr. 24. Deutsche Soldaten - Zeitung. 9 Knegssürsorge mb Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons G o l d s ch m i d t. Dei- vaterländische Hilfsdienst. Nach sehr angestrengten Verhandlungen hat der Reichstag die Gesehesvorlage „betreffend den vaterländischen Hilfsdienst" erledigt. Ich hatte be- ruflich den Beratungen der Vollversammlung bei- zuwohnen, weiß daher aus eigener Anschauung, welch riesige Arbeitsleistung in der kurzen Zeit be- wältigt worden ist. Einmal dauerte die Sitzung von morgens bis nachts 12 Ahr. Man muß aner- kennen, daß die Abgeordneten sich der bedeutungs- vollen Aufgabe und der Notwendigkeit ihrer raschen Lösung voll bewußt waren. Oft kam es zu hef tigen Auseinandersetzungen, aber niemals litt die Einmütigkeit in Hinsicht auf die Hilfe für das Va- terland. So sehr man auch in Einzelheiten aus einander ging, so klang doch immer der eine Wunsch kräftig hindurch, dem Vaterlande die ge- samten Arbeitsmöglichkeiten des deutschen Volkes bald darzubieten. So konnte am Schlüsse der drit- ten Lesung ein Werk gefeiert werden, das vielleichl die außerordentlichste Gesetzestat ist, die Deutsch- land seit der Reichsgrllndung gesehen hat. Außer- ordentlich schon durch ihre Wirkung auf den Krieg außerordentlicher noch, wenn es gelingt, wichtige Grundgedanken in den Frieden hinüberzuretten. Nach dem Gesetze ist jeder männliche Deutsche vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 60. Le- bensjahre, soweit er nicht zum Dienste in der be- waffneten Macht einberufen ist, zum vaterländi- schen Hilfsdienst während des Krieges verpflichtet. Dieser vaterländische Hilfsdienst bedeutet danach eine Zusammenfassung aller der deutschen Kräfte, die überhaupt arbeitsfähig sind und nicht während des Krieges im Heere Verwendung finden. Cs ist ein gewaltiges Aufgebot der Heimarmee. Nun gibt es eine Anzahl von Berufen und Betrieben, die schon jetzt zum Hilfsdienste zu zählen sind. Sie werden also nicht von Stillegungen oder we- sentlichen Verschiebungen betroffen, da sie ja schon den Zweck des vaterländischen Dienstes erfüllen. Nach § 2 des Gesetzes gelten als im vaterländischen Hilfsdienst tätig alle Personen, die bei Behörden, behördlichen Einrichtungen, in der Kriegsindu- strie, in der Land- und Forstwirtschaft, in kriegs- wirtschaftlichen Organisationen jeder Art, in der Krankenpflege oder in sonstigen Berufen und Be- trieben, die für die Zwecke der Kriegführung oder der Volksversorgung unmittelbar oder mittelbar Bedeutung haben, beschäftigt sind, soweit die Zahl dieser Personen das Bedürfnis nicht übersteigt. Wenn also in den Betrieben, die von vornherein zum vaterländischen Hilfsdienst rechnen, zu viel Personen tätig sind, so wird die Personenzahl ge- mindert. Man darf hoffen, daß auf diese Weise schon ein erheblicher Teil für den direkten Heeres- dienst frei wird. Der Reichstag hat lange darüber verhandelt, was zu den Berufen oder Betrieben gehören soll, die für Zwecke der Kriegführung oder der Volksversorgung unmittelbar oder mittelbar Bedeutung haben. General Gröner, der Chef der neuen Organisation, an deren Spitze bekanntlich das Kriegsamt steht, und Staatssekretär des In- nern Dr. Helfferich haben erklärt, daß u. a. die Presse und zwar auch die kleine Presse und die Fachpresse, die Geistlichkeit, die Vertreter der Rechtsprechung, gewisse Körperschaften der prak- tischen Sozialpolitik usw. zum Hilfsdienst zu rech- nen sind. Das Bemerkenswerteste an dem Gesetze viel- leicht ist die Tatsache, daß es sich auf Freiwilligkeit gründet. Dieser Freiwilligkeitsgcdanke kommt nicht nur in der Art der Hinzuziehung zum Hilfs- dienste zum Ausdruck, sondern auch in den Siche- rungen, die für eine gesunde Durchführung des Gesetzes in den Bestimmungen selbst enthalten sind. In dieser Hinsicht hat der Reichstag das ur- sprünglich aus wenigen Paragraphen bestehende Gesetz wesentlich ausgebaut. Die Vorlage, die sei- tens des Reichstagsausschuffes dem Parlamente unterbreitet wurde, enthielt 18 Paragraphen, die »och durch einige Zusätze während der Sitzungen der Vollversammlungen erweitert wurden. Auf diese Weise hat man eine Organisation geschaffen, die den Hilssdienstpflichtigen bestimmte Vürgschaf- Gn für die Wahrung ihrer Interessen gibt, ohne den Vaterlandszweck des Gesetzes zu beeinträchti- gen. And zwar errichtet man eine Anzahl von Ausschüssen, in denen neben den Behörden Ver- treter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sitzen. derart, daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen wirksamen Einfluß auf die Durchführung des Ge- setzes nehmen können. So werden Ausschüsse für den Bezirk jeden stellvertretenden Generalkomman- dos oder für Teile des Bezirks gebildet, die dar- über zu entscheiden haben, welche Berufe oder Be- triebe zum vaterländischen Hilfsdienst zu rechnen sind, in welchem Amfange die Zahl der in ihnen tätigen Personen das Bedürfnis übersteigt, soweit es sich nicht um Behörden handelt. Aeber die Zugehörigkeit von Behörden zum vaterländischen Hilfsdienst bezw. über die Frage, was als Behörde anzusehen ist, und über die Zahl der dort zu be- schäftigenden Personen hat das Kriegsamt im Cinvernehinen mit der zuständigen Reichs- oder Landeszentralbehörde zu entscheiden. Das ist selbstverständlich, denn die Behörde ist ja eine oirekte Staatseinrichtung und kann daher auch nur von Vertretern des Staates beurteilt werden. Anders ist es jedoch mit den sonstigen Betrieben. Aeber sie entscheiden die genannten Ausschüsse, die je aus einem Offizier als Vorsitzenden, zwei höhe- ren Staatsbeamten sowie aus je zwei Vertretern ver Arbeitgeber und der Arbeitnehmer bestehen. Am jedoch schwerwiegende Irrtümer nach Mög- lichkeit gänzlich zu vermeiden, wird beim Kriegs- amte eine Beschwerdestelle eingerichtet, bei der gegen die Entscheidung der Ausschüsse über die Zu- gehörigkeit von Betrieben oder Berufen zum Hilfsdienste und über die Zahl der in ihnen be- jchäftigten Personen Beschwerde geführt werden kann. Auch in dieser Zentralstelle sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer vertreten. Der Gedanke der Freiwilligkeit kommt am klarsten zum Ausdruck in den Vorschriften betref- fend die Heranziehung zum Hilfsdienste. Man hatte anfangs gefürchtet, daß das Gesetz ein wirk- liches Zwangsgesetz werden würde. Aber Reichs- leitung und Reichstag vertrauen so sehr auf die Opferwilligkeit des deutschen Volkes, daß sie keinen Augenblick zögerten, die freiwillige Meldung in den Vordergrund zu stellen. Schon kurz nach Veen- digung der Gesetzesberatungen lagen so viel Mel- dungen beim Kriegsamt vor, daß gebeten werden mußte, mit der Gestellung bis zur Veröffentlichung der Ausführungsbestimmungen zu warten. In der Regel soll die Heranziehung zum Hilfsdienste zu- nächst durch eine allgemeine Aufforderung zur frei- willigen Meldung erfolgen. Wird dieser Auf- forderung nicht in ausreichendem Maße ent- sprochen, so wird der einzelne Hilfsdienstpflichtige durch besondere schriftliche Aufforderung eines Ausschusses herangezogen, der nach denselben Grundsätzen gebildet wird wie die oben genannten Ausschüsse. Leistet der Aufgeforderte innerhalb einer Frist von zw,ei Wochen nach Zustellung der Aufforderung dieser nicht Folge, so erhält er eine Aeberweisung zu einer bestimmten Beschäftigung durch den Ausschuß. Leistet er dieser Aeberweisung nicht Folge, so treten allerdings Strafbestim- mungen in Wirkung. Aber man hat der Frei- willigkeit einen sehr weiten Spielraum gelassen. Ohne Zwang im Hintergründe jedoch läßt sich na- türlich ein solches Gesetz, das möglichst schnell durchgeführt werden muß, nicht verwirklichen. Sehr wichtig ist der 8 8 des Gesetzes, in dem bestimmt wird, daß bei der Aeberweisung zur Be- schäftigung auf das Lebensalter, die Familienver- hältnisse, den Wohnort, die Gesundheit, sowie auf die bisherige Tätigkeit des Hilfsdienstpflichtigen nach Möglichkeit Rücksicht zu nehmen ist. Ferner muß geprüft werden, ob die Löhne und Gehälter einen ausreichenden Anterhalt nicht ngr der Be- schäftigten selbst, sondern auch der von ihnen zu versorgenden Angehörigen ermöglichen. Cs han- delt sich, also keineswegs um ein Durcheinander- Würfeln der Arbeitskräfte, es tritt keine Wahllosig- keit bei der Durchführung des Gesetzes ein, son- dern man nimmt Rücksicht auf die örtlichen, Wirt- schaftlichen und gesundheitlichen Bedingungen und Notwendigkeiten. Da General Gröner versprochen hat, den? gesunden Menschenverstände bei der Ausführung immer die Vorhand zu lassen, so darf man hoffen, daß nicht allzu viel Schädigungen ge- schehen werden. Sicher ist auch, daß das Gesetz einem Teile der Bevölkerung wirtschaftliche Hilfe bringt, daß insbesondere manche Kriegerfrau, Kriegermutter und Kriegerwitwe Nutzen davon haben wird. Insofern ist das Gesetz, von allem anderen abgesehen, auch von größtem Interesse für unsere Truppen. Weiter hat man sich bemüht, die Freizügigkeit der Arbeit zu wahren. So kann ein Hilfsdienst- pflichtiger seine Tätigkeit verlassen, wenn es ihm möglich ist, eine angemessene Verbesserung der Arbeitsbedingungen an einer anderen Stelle des vaterländischen Hilfsdienstes zu erreichen. Auch hier entscheiden Ausschüsse. In dem inneren Be- triebe der Arbeitsstätten sind Arbeiter und Ange- stelltenausschüffe zu bilden und zwar für Betriebe, in denen mindestens 50 Arbeiter oder mehr als 50 Angestellte beschäftigt sind. Diesen Ausschüssen liegt es ob, das gute Einvernehmen innerhalb der Arbeiterschaft des Betriebes bezw. der Angestell- tenschaft und zwischen den Arbeitnehmern und Ar- beitgebern zu fördern. Die Ausschüsse haben An- träge, Wünsche und Beschwerden der Arbeiter oder Angestellten, die sich auf die Betriebseinrichtungen, die Lohn- und sonstigen Arbeitsverhältnisse der Betriebe und ihrer Wohlfahrtseinrichtungen be- ziehen, zur Kenntnis der Unternehmer zu bringen und sich darüber zu äußern. Im Falle von Lohn- und Gehaltsstreitigkeiten sowie von Streitigkeiten über sonstige Arbeitsbedingungen ist neben den Ausschüssen auch noch die Anrufung von Cinigungs- stellen vorgesehen. Man hat also Sicherheiten ge- schaffen, die von der Arbeiter- und Angestellten- schaft selbst mit Hilfe ihrer Ausschüsse aufrecht er- halten werden. Auch hat man im 8 16 a den im vaterländischen Hilfsdienst beschäftigten Personen die Ausübung des ihnen gesetzlich zustehenden Ver- eins- und Versammlungsrechts gewährleistet. Ich werde später noch einmal auf den sozialpolitischei- Zukunftswert dieser Bestimmungen eingehen. Das Gesetz ist in dieser Hinsicht von ganz außerordent- licher Bedeutung. 8 17 schreibt vor, daß der Bundesrat die zur Ausführung des Gesetzes erforderlichen -Bestim- mungen erläßt, daß aber allgemeine Verordnun- gen, d. h. Verordnungen, die den Charakter von neuen Gesetzen haben, der Zustimmung eines vom Reichstag aus seiner Mitte gewählten Ausschusses von 15 Mitgliedern bedürfen. Auch dieser Para- graph ist von größter Bedeutung. Das Gesetz tritt spätestens einen Monat nach Friedensschluss mit den europäischen Großmächten außer Kraft. Seine Wirkung auf die Gestaltung der deutschen Volks- wirtschaft ist jedoch damit noch keineswegs beendet. Regierungs- und Presseäußerungen in Fein- desland lassen erkennen, daß man dort mit heftiger Furcht den Wirkungen des Gesetzes entgegensieht. Daraus ergibt sich am besten, wie berechtigt das Gesetz ist. Möge es dazu beitragen, unsere Vater- landssache bald und siegreich zum Ziele zu führen. Diese Weihnachts- und Neujahrskarte wirk» abgegeben zum Preise von Mk. 3, - für 100 Stück, Mk. 6,50 für 200 Stück, Mk. 13,- für 500 Stück. Mk. 25,- für 1000 Stück vom Verlag der „Deutschen Goldaten-Äettung" Berlin SW. 10 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 24. Kriegsbeschädigten-Fürsorge. Ansprüche der Kriegsteilnehmer aus der Kranken- versicherung. In den Kreisen der Beteiligten herrschen so ver- schiedene Meinungen, daß einige Hinweise und Auf- klärungen notwendig sind. Zunächst erhebt sich die Frage, ob Kriegsteilnehmer überhaupt Anspruch aus Krankengeld haben. Diese Frage ist zu bejahen, wenn sonst der Kriegsteilnehmer die erforderlichen Voraussetzungen erfüllt, d. h. wenn er Mitglied der Kaffe geblieben ist. oder ihm ein An- spruch aus § 214 der Reichsversicherungsordnung zu- stehl. Cr müßte also in den vorangcgangencn 12 Mo- naten vor seiner Einberufung zum Kriegsdienst min- destens 26 Woche», oder unmittelbar vorher minde- stens 6 Wochen bei einer Krankenkasse versichert ge- wesen sein, und sich bei dieser freiwillig weiterversichert haben. Ob sich der Kriegsteilnehmer im Ausland (z. B. dem besetzten Feindesland) befindet, ist bei den freiwillig Weitcrversicherte» ohne Bedeutung, denn nach dem Gesetz vom 4. August 1914 ist gerade diesen die Möglichkeit gegeben, trotzdem sie sich im Feindes- land aufhalten, sich ihre bisher erworbenen Rechte bei ihrer Krankenkasse durch freiwillige Versicherung zu wahren. Cs ist sonach jedem Kriegsteilnehmer 'anzu- raten, von diesem Rechte Gebrauch zu machen. Dabei ist nur zu berücksichtigen, daß der bisher Versicherte innerhalb drei Wochen nach seinem Aus- scheiden aus der vcrsichcrungspslichtigcn Beschäftigung der Krankenkasse seinen freiwilligen Beitritt entweder schriftlich oder mündlich anzeiat, oder in der gleichen Zeit die satzungsmäßigen Beiträge zahlt. Die An- meldung des Beitritts kann auch durch Angehörige oder Beauftragte des Versicherte» geschehen, sofern dies dem ausdrücklichen oder mutmaßlichen Willen des Ver- sicherte entspricht. Auch ist es nicht notwendig, daß die bisherige Lohnklaffe beibehalten wird, sondern es kann auch eine niedrigere Klaffe gewählt werden. Rach dieser würden sich dann aber die ev. zu zahlenden Leistungen zu richteir haben. Wird also solcher Kriegsteilnehmer im Feindesland verwundet, oder erkrankt er, so steht ihm der Anspruch aus Krankengeld zu, wenn er arbeitsunfähig im Sinne der Reichsversicherungsordnung ist. Diesen Anspruch hat auch die höchste Instanz in Krankenversicherungs- sachen (das Reichsversicherungsamt) anerkannt. Als Krankheit im Sinne des Gesetzes ist jeder an- normale Körper- oder Geisteszustand zu betrachten, der objektiv ärztliche Behandlung, Arznei oder Heilmittel erforderlich macht. Ist dem Erkrankten oder Vernum- beten vom Arzt einige Zeit Schonung auferlegt, so ist anzunehmcn, daß bei ihm bei Wiederaufnahme seiner früheren Cnverbstätigkeit die Gefahr einer Verschlim- merung seiner Krankheit oder seines Zustandes be- standen haben würde. Ein solcher Zustand steht der Arbeitsunfähigkeit gleich und rechtfertigt ebenfalls die Gewährung von Krankengeld für diese Zeit. Die infolge Verwundung oder Erkrankung bestan- dene Arbeitsunfähigkeit müßte aber vom behandelnden Arzt bescheinigt sein. Die Verpflichtung der Krankenkasse zur Zahlung des Krankengeldes wird nicht dadurch ausgeschlossen, daß die Heeresverwaltung' dem Kriegsteilnehmer Be- handlung in einem Lazarett gewährt. Die vorstehend erwähnten Ansprüche verjähren in zwei Jahren nach ihrer Entstehung, also in Krankheits- fällen vom Tage des Krankwerdens oder der Ver- wundung ab gerechnet. Anträge auf die bezeichneten Leistungen sind bei der Krankenkasse geltend zu machen. Streitigkeiten hierüber entscheidet dasjenige Ver- sicherungsamt, in dessen Bezirk der Versicherte bis zu seiner Einberufung entweder gewohnt, oder beschäftigt worden ist. II. Anspruch der Angehörigen von gefallenen Kriegsteil, nehmcrn auf Sterbegeld. Fällt ein Kriegsteilnehmer, der bis zu seinem Ein- tritt in den Kriegsdienst Mitglied einer Krankenkasse war, so haben seine Angehörigen Anspruch aus Sterbe- geld, wenn die Voraussetzungen des 8 214 der Reichs- Versicherungsordnung erfüllt sind, d. h. wenn der Tod innerhalb drei Wochen nach dem Ausscheiden aus der Kasse im Inland eingetreten ist. Außerdem muß der Verstorbene natürlich in den letzten zwölf Monaten vor seinem Ausscheiden mindestens 26 Wochen, oder unmittelbar vorher mindestens sechs Wochen einer Krankenkasse angehört haben. Bei denjenigen Kriegsteilnehmern, die sich bei ihrer Kaffe wciterversichert und dies der Kaffe rechtzei- tig (also innerhalb drei Wochen nach ihrem Ausschei- den aus der Beschäftigung) mitgeteilt hatten, hindert der Eintritt des Versicherungsfallcs (Tod) im Ausland die Entstehung des Anspruches aus Sterbegeld nicht. Den Angehörigen derjenigen gefallenen Kriegsteilneh- mer, die schon länger als drei Wochen aus der Kasse auSgcschieden waren und unterlassen hatten, sich bei ihrer Krankenkasse freiwillig weiterzuversichern, steht ein Anspruch aus Sterbegeld nicht zu. Die Angehi'ri- gen müssen allerdings mit dem Verstorbenen in bäus- Werner von Siemens, dessen Erfindungs- und Gestaltungskrast wir Außerordentliches verdanken, wurde' heute vor 100 Jahren geboren. licher Gemeinschaft gelebt haben. Die häusliche Ge- meinschaft wird nach der Rechtsprechung des Reichsvcr- sichcrungsamtes durch die Einberufung des Versicher- ten zum Kriegsdienst nicht ohne weiteres aufgehoben. Cs muß nur die Absicht bestanden haben, daß der Ver- sicherte nach seiner Rückkehr die häusliche Gemeinschaft bei seinen Angehörigen wieder ausgenommen haben würde. In Fällen, wo Begräbniskosten nicht erwachsen sind, wie bei militärischen Bestattungen, oder wo ein Begräbnis nicht stattgefunden hat (z. V. weil der Leichnam nicht aufgefunden werden konnte), muß das ganze Sterbegeld an die bezugsberechtigten Angehöri- gen ausgezahlt werden. Als solche kommen in Frage der Ehegatte, die Kinder, der Vater, die Mutter, die Geschwister, wenn sie mit dein Versicherten bis zu sei- nem Eintreffen zum Kriegsdienst in häuslicher Gemein- schaft gelebt haben. Die vorstehend erwähnten Ansprüche verjähren in zwei Jahren nach ihrer Entstehung, also vom Todes- tag an gerechnet. Anträge aus die bezeichneten Leistungen sind bei der betr. Kaffe geltend zu machen. Streitigkeiten hierüber entscheidet dasjenige Ver- sicherungsamt, in dessen Bezirk der betr. Versicherte bis zu seiner Einberufung entweder gewohnt oder be- schäftigt worden ist. 111. Ansprüche der Kriegsteilnehmer aus Grund der Invalidenversicherung. Cs kommt immer noch häufig vor, daß Kriegs- teilnehmern, die verwundet oder erkrankt waren und deshalb in Lazaretten ärztlich behandelt wurden, An- sprüche auf Grund der Invalidenversicherung ganz oder zum Teil verloren gehen. Das ist darauf zurückzufüh- ren, daß der Mehrheit unter ihnen das Recht über- haupt nicht bekannt ist. Cs ist deshalb eine Aufklärung hierüber dringend nöttg. Die folgenden Ausführungen sollen diese bringen. Rach § >255 der Reichsvcrsicherunqsordnung er- hält der Versicherte, der infolge von Krankheit oder anderen Gebrechen invalid ist, Invalidenrente. Cr er- hält diese auch, wenn er nicht dauernd invalid ist, aber während 26 Wochen ununterbrochen invalid gewesen ist, für die weitere Dauer der Invalidität. Als i n v a - l i d gilt, wer nicht mehr imstande ist, durch eine Tätig- kcit, die 'seinen Kräften und Fähigkeiten entspricht uitd ihm unter billiger Berücksichtigung seiner Ausbildung und seines bisherigen Berufes zugemutct werden kann, ein Drittel dessen zu erwerben, was körperlich und geistig gesunde Personen derselben Art mit ähnlicher Ausbildung in derselben Gegend durch Arbeit zu verdienen pflegen. Ob ein Airspruch auf Invaliden- oder Krankenrcnte besteht, hängt also davon ab, ob es dem Versicherten mit Rücksicht aus seinen Gesundheits- zustand möglich ist, etwas zu erwerben oder zu verdie- nen. Sind daher Kriegsteilnehmer, solange sie sich in einem Lazarett oder Erholungsheim, oder einer sonsti- gen Anstalt aushaltcn, in denen ihnen ärztliche Be- handlung zuteil wird, als invalid im Sinne des Ge- setzes anzusehen? Die Frage muß b e j a h t werde», denn während dieser Zeit ist ihnen die Möglichkeit ge- nommeu, sich auf dem Arbeitsmarkt zu betätigen. Bei der Prüfung, ob jemand invalid ist, müssen Arbeiten, die er zwar verrichten kann, die aber mit Ge- fahr für Leib und Leben verbunden sind, außer Be tracht gelassen werden. Von dem Versicherten kann aber verlangt werden, daß er sich die Arbeiten tunlichst seinem Körperzustand entsprechend einrichtet und siw gegen die mit der Arbeit für seinen Körper verbun- dene Gefahr möglichst schützt. Invalidität wird also auch dann vorliegen, wenn der Versicherte nach einer Erkrankung zwar wieder versicherungspslichtige Arbei- ten verrichten kau», sich aber dabei, um eine Verschlim- mcrung seines Zustandes zu vermeiden, schonen muß. Wie schon im Eingang vermerkt, wird entweder Invaliden- oder Krankenrente gewährt. Invali- d e n r e n t e kommt dann in Frage, wenn die Invali- dität eine „d a u c r n d e" ist. Dauernd ist eine In- validität dann, wenn sich aller Voraussicht nach eine Besserung nicht erwarten läßt. Kranke »reute muß gewährt werden, wenn der Nachweis der vor- übergehenden Invalidität erbracht ist. Vorübergehend ist die Invalidität, wenn der sie bedingende Zustand nach vernünftigem, menschlichen Ermessen' in absehbarer Zeit Aussicht auf Beseitigung oder wesentliche Besse- rung bietet. Cs kommt aber dabei nicht in Betracht- daß nun nach dieser auch tatsächlich eine Besserung csts- getreten ist. Vorauszusetzcn ist aber, daß die Invalidi- tät durch solche Mittel beseitigt werden kann, die der Versicherte selbst anzuwenden in der Lage ist, oder deren Anwendung er erdulden muß. Wird also durch eine Operation, in die der Versicherte willigte, die In- validität beseitigt, so kann diese von Anfang an als nur vorübergehend gelten. Der Au s entha lt in einem Lazarett oder einer sonstigen Heilanstalt bedingt Invalidität im Sinne des 8 >255 der Rcichs- vcrsicherungsordnung. Welche Voraussetzungen sind mm zu er- füllen, wenn ein Anspruch auf eine Invaliden- oder Krankenrente geltend gemacht werden soll? Der Ver- sicherte muß die Wartezeit erfüllt haben, d. h. er muß bis zum Tage der Verwundung oder Erkrankung, wen» für ihn 100 Beittäge für versicherungspslichtige Be- schäftigung nachgewicsen werden, 200 Beitragswochen geleistet haben. Kann er den Nachweis dieser 100 Wochen der Versichcruugspflicht nicht erbringen, dann beträgt die Wartezeit 500 Wochen. Anträge aus Invaliden- oder Kranke »reute sind bei dem Versicherunqsamt zu stellen, in dessen Bezirk der Versicherte zur Zeit des Anttagcs wohnt oder beschäf- tigt wird. Unter Wohnen ist ein tatsächliches, länger dauerndes, nicht zufälliges Verweilen au einem Ost zu verstehen. Demnach können Kriegsteilnehmer,, die sich längere Zeit in einem Lazarett aufhalten, den An- trag bei dem für dieses zuständigen Versieh erungsaint stellen. Da nach 8 >255 der Reichsversicherungsord- nung länger als auf ein Jahr rückwärts, vom Eingang des Antrages gerechnet, keine Rente gezahlt wird, ist dieser innerhalb eines Jahres nach der Verwundung bczw. Crttankung geltend zu machen. Als Beitrags- wochen der Lohnkläffc II werden, ohne daß Beittäge cnttichtet zu werden brauchen, die vollen Wochen ange- rechnct, in denen der Vcrsicherete zur Erfüllung der Wehrpflicht in Friedens-, Mobilmachungs- oder Kriegs- zeiten eingezogcn gewesen ist. Diese Anrechnung er- folgt auch dann, wenn vorher versicherungspslichtige Beschäftigung nicht erfolgt ist. Die Ansprüche der Kriegsteilnehmer aus den Militärversorgungsgesetze" lassen die Ansprüche aus Versicherungsleistungeu »ach der Rcichsversicherungsordnung unberührt, können alsö nebeneinander bezogen werden. Albin Vögel, Werdau i. Sa. Daheim. Der Kaiser an den Reichskanzler. Ihre Meldung von der im Reichstage erfolgten Annahme des Gesetz- entwurfes über den vaterländischen Hilfsdienst erfüllt Mich mit großer Freude und Befriedigung. Mein wärmster Dank gebührt der von vaterländischem Geist getragenen gemeinsamen Arbeit der Reichsregierung und des Reichstages. Das deutsche Volk bezeugt da- mit von neuem, daß es fest entschlossen ist, für die sieg' reiche Durchführung der Verteidigung seines Landes und seiner Macht jedes Opfer an Blut, Gut und Ar- beit darzubringen. Ein von solchem einheitlichen Wil- len beseeltes Äolk wird mit Gottes, gnädigem Beistand seinen durch Intelligenz, Arbeitsamkeit und sittliche Kraft errungenen Platz unter den Kulturvölkern der Erde gegen jedermann behaupten und kann nicht be- siegt werden. Gott lohne alle Opferfreudigkcit u«d lasse das gerechte Werk gelingen. Wilhelm. der Reichskanzler. An d^ Euer Exzellenz bitte ich, mein Hindenburg und Herrn Reichskanzler. _ov .... ergebensten Glückwünsche sür das Zustandekommen dt- Gcsctzes über den vaterländischen Hilfsdienst a» vaterländischen Hilfsdienst gcgenzunehmcn. Die Heimat leistet damit dem £ycl' Heer einen Dienst, der nicht hoch genug veransclchA werden kann. Wir werden siegen, 'wenn das Volk sich in de» Dienst des Vaterlandes Pu' gez. v. Hindenburg. An den Chef des Generalstabcs des Feldheers Euerer Exzellenz sage ick sür die sreundlichen ®'ic, wünsche aufrichtigen Dank. Die Verbündeten Reg rungen, die deutsche Volksvertretung und das 9cln!,r, deutsche Volk in der Heimat wolle» mit dem ländischen Hilfsdienst der kämpfenden Armee ^ Liebe und Bewunderung zeigen, daß auch sie .7 setzen an des Vaterlandes Ehre, Sieg und Fecw gez. v. Dethmann Hollweg. Nr. 24. Deutsche Soldaten - Zeitung. 11 Der europäische Gedanke kann sich, wenn unver- standen, sehr wohl zu einer Gesahr für unser Deutsch- tum entwickeln. Wir neigen ja nun einmal dazu, die Welt umarmen zu wollen; so stürzen wir uns nun aus die kleine Welt Mitteleuropas, da uns die große Welt da draußen einstweilen verriegelt ist, und vergessen darüber den deutschen Standpunkt. Einzig dieser ist aber bestimmend für unser Handeln, oder sollte es sein! Wir sind nicht für die Befreiung Belgiens vom eng- lischen, oder der Polen vom russischen Joch in diesen Krieg gegangen, haben auch Serbien und Montenegro nicht' erobern helfen, um unseren Bundesgenoffen in besonderem Maße gefällig zu sein, sondern wir taten das alles und noch viel mehr um unser selbst willen. Der Krieg ist uns ausgezwungen; ließen wir Oester- reich-Angarn im Stich, so war dieses verloren. Das ist richtig, aber nachher wäre es den verbündeten Fein- den ein Leichtes gewesen, mit uns sertig zu werden. Wir kämpfen um unser Dasein, auch in der Türkei und mit dieser, >vie die Türkei ein Gleiches tut. Auch Eng- land zielt nicht auf Europa, sondern auf die Stellung Deutschlands in Europa und in der Welt. Befestigen wir diese unsere Stellung durch den Krieg erst einmal, dann können wir uns auch mit Europa beschäftigen, oder gar mit dem „deutschen Gedanke,: in der Welt"!' Wie zu den vergangenen beiden Kriegsweih- nachten, so hat auch zu dem bevorstehenden Weihnachts- feste die Kriegssammlung der Eisenbahner eine nam- hafte Summe, diesmal aber mehr als im Vorjahre, nämlich 250 000 Mk., für solche Krieger zur Verfügung gestellt, die von niemandem daheim Weihnachtsgaben erhalten und darum besonders bedürstig sind. Der Minister der öffentlichen Arbeiten, Dr. v. Breitcnbach, hat sich gern mit dieser neuen Spende einverstanden er- klärt und den Heerführern hiervon Mitteilung ge- macht. Hierauf sind Dankschreiben ^vom deutschen Kronprinzen, von den Generälen v. Strantz, v. Lin- singen, v. Gallwitz, v. Schubert, v. Gündell, v. Gronau und D'Clsa eingcgangen, die sämtlich in überaus herz- lichem Tone gehalten sind und davon zeugen, mit welch dairkbarer Freude die Weihnachtsspende im Felde be- grüßt worden ist. In den Lazaretten und ähnlichen Anstalten befin- den sich häufig Verwundete und Kriegsversehrte, die täglich nur einer verhältnismäßig kurzen Behandlung bedürfen und deren Arbeitskraft im übrigen zumeist völlig brach liegt. An verschiedenen Stellen hat man versucht, diese Kräfte der Landwirtschast, den Gewer- ken, dem Handel und dem Handwerk zuzusührcn und damit ausgezeichnete Ergebnisse gehabt. Das Kriegs- ministerium hatte deshalb hieraus hingcwiesen ui:d be- sonders die Einrichtung empfohlen, die in der Festung Köln durchgesührt ist. Gleiche oder ähnliche Cinrich- tnngen in möglichst vielen Standorten wären, heißt es in einer Verfügung, von erheblicher Bedeutung für die Aufrechtcrhaltung " unseres Wirtschaftslebens. Die Maßnahme steht oder fällt mit der Anteilnahme, die der Arzt und die übrigen Beteiligten der Sache cnt- gegenbringen. Cs muß aber gelingen, überall die gc- eigneten Leute dafür zu gewinnen, die sich dieser wich- tigen Angelegenheit mit Verständnis und Nachdruck annehmen, gefördert durch alle in Betracht kommenden Dienststellen. Aus dem Bericht über den Kölner Vcr- wundetcn-Arbeitsnachweis geht hervor, daß dieser für 301 Leute Arbeit nachgewiesen hat, die im Monat zu- sammen etwa 45 000 Mk., in der Woche l l 000 Mk., am Tag 1800 Mk., der Mann am Tag durchschnittlich 6 Mk. verdient haben. Beschäftigung erhielten Schlosser, Schmiede, Dreher, Hilfsdreher, Drahtzieher, Schreiner, Polsterer, Dekorateure, Buchhalter, Kor- respondenten, Vureaudiencr, Packer, Lageristen, Boten, Hilfsarbeiter, Vegleitlcutc, Kutscher, Fuhrleute, Metz- ger, Friseure, Arbeiter in Zigarrenfabriken und in Kohlenhandlungen. Nicht Kohlennot, sondern nur Mangel an Besör- dcrnngsmitteln nötigt uns zur Sparsamkeit in Feue rung und Beleuchtung. Wenn wir uns die Ausdeh- nung des Kriegsschauplatzes anschcn, wird das ver- ständlich. Unsere Behauptung wird auch bekräftigt durch die Erscheinung, daß England wegen Mangele an Frachtraum vor Schwierigkeiten seiner Ernährung steht. Das macht auch nicht der Mangel an sich, son- dern weil England bei dem Aussall des kanadischen Getreides — auch Argentinien hat eine schlechte Weizcnernte gemeldet — auf Australien angewiesen ist. Und dieser weite Weg erfordert natürlich nach Raum und Zeit mehr Aufwand. Hoffentlich tun unsere U- Voote ihre Schuldigkeit und erschweren die Einfuhr noch mehr. In unserer Kohlenknapphcit haben wir aber inzwischen wohl die Krisis mit der Beendigung der Rübenzusuhr zu den Zuckerfabriken überstanden. Ee wird außerdem empfohlen, wo es nur irgend möglich ist, den Waffcrweg für die Güterbeförderung zu be- nutzen. Mit einiger Einschränkung wird cs dann schon gehen. Die Kohlen sind, wie gesagt, da bei uns. Da« ist aber in Frankreich und Italien, auch in Rußland, nicht der Fall. Wir geben sogar noch an Nachbarn ab, die uns dafür wichtige Tauschware liefern. Einer Absperrung können wir auf diesem Gebiet ruhig zu- sehen. Frankreich dagegen hat durch die deutsche Be- setzung gerade seine reichsten Kohlengebiete an 70 v. H. feiner Erzeugung verloren. Wir haben viele Zechen wieder in Betrieb gesetzt für unsere Zwecke, während Frankreich den Aussall in England decken muß. Natür- lich nicht 70 v. H., aber doch immerhin 20 bis 25 Mil- lionen Tonnen. England kann aber statt 4 Millionen Bedarf nur 2 Mill. monatlich liefern. Schlimmer noch ist Italien gestellt, dem England nur die notwendigste Kohle für die Kriegsindustrie, Eisenbahn und Schiff- fahrt bewilligen konnte. Rußland hat 20 v. H. seiner Kohlenerzeugung in Polen verloren und kann seinen Holzreichtum bei den mangelhafte!: Verkehrsverhält- niffen nicht ausnutzen. In parlamentarischen Kreisen des Großherzog- tums Hessen ist die Anregung gegeben worden, ei» großes Kriegserholungsheim mit einem Kostenaufwand von mehreren Millionen Mark zu errichten und es den: Großherzog von Hcffei: zu deffei: 25 jährigem Regiierungsjubiläum im März nächsten Jahres zur Verfügung zu stellen. Zur Errichtung des Heims sind bis jetzt die hessischen Badeorte Nauheim und Sand- ausen in Vorschlag gebracht. Den Grundstock mit etwa 00 000 Mark soll die hessische Staatskaffe aufbringen. Zwölfeinhalb Millionen Mark ist has bisherige Ergebnis der Volksspende für die deutschen Kriegs- und Zivilgcfangcnen, an deffen Zustandekommen die Deutschen aller Gaue, die Ausländsdeutschen sowie auch die Angehörigen des Heeres und der Marine betei- ligt sind. Ucber die Kriegsfamilienunterstützung bestehen in der Durchführung noch manche Unklarheiten. So wird von zuständigen Stellen daraus hingewiesen, daß die durch den Eintritt in den Heeresdienst geschasfcne Vor- aussetzung für den Anspruch auf Familicnunterstühung so lange besteht, als nicht einer der im Familienunter- stützungsgeseh angeführten Umstände (Auflösung oder Zurückführung der Formation aus den Friedensfuß, Rcntenbezug) eingetrcten oder die Entlassung aus dem Heeresdienst erfolgt ist. Demgemäß ist die Familien- unterstützung auch dann zu gewähren, wenn der An- trag erst nach dem Tode des Eingetretenen gestellt wird. Hierbei ist es gleichgültig, ob die Bedürftigkeit bereits vor dem Tode oder erst nach dem Tode des Dienstpflichtigen entstanden ist. Die Reichsbeamten erhalten neben den bisherige:: laufenden Kriegsbeihilfen einmalige Kriegszulagen nach den gleichen Grundsätzen und in demselben Umsange, wie sie den preußischen Staatsbeamten gemäß der Ver- öffentlichung in Nr. 275 des „Deutschen Reichsanzei- gers" vom 21. November 1910 zu Anfang des Monats Dezember 1916 gezahlt werden. Um zur Dienstpslichtsrage Stellung zu nehmen, trat am 30. November in Berlin das Präsidium des deutschen Großhandels zusammen. In den katholischen Kirchen der Diözese Breslau wurde laut Anordnung des Breslauer Fürstbischofs Dr. Bertram Hindenburgs Brief an den Reichskanzler-von den Kanzeln verlesen. Wir schwimmen im Fett. So könnte man fast sagen, wem: mau die opferfreudigen Zustimmungen aus den Kreisen der Landwirtschast zum Hindenburgschen Aufruf der Fettlieserung an die Arbeiter liest. Nun wird ja wohl die Munitionsarbeit wie geschmiert gehen! Vielleicht melden sich umsomehr Freiwillige zum vaterländischen Hilfsdienst, je mehr Fett an die Ar- beitsstellen geliefert wird. Das wäre noch eine schöne Nebenwirkung. Zu den Fleisch- und Fett-Töpfen der Industriegebiete sehen wir die Arbeitswilligen pilgern und die Hände rühren, weil sie in der Großstadt unter der Fettnot leiden! Das Fett fliegt von allen Seiten zu, auch ein Ausdruck des deutschen Volkswillens zur Entschlossenheit bis zum Endsiege; die Landwirtschast wird die Flaumacherei im Fett ersticken! Zur Spende für deutsche Soldatenheime an der Front unter Chrcnvorsitz der Frau Generalscldmarschall von Hindenburg hat Geheimrat Dr. Füllncr in Warm- brunn zur Errichtung eines Heimes in Form einer Ba- racke an der Ostfront den erforderlichen Betrag von 10 000 Mk. gestiftet. Arbeitsgemeinschaft der kausmänmschen Verbände. Nachdem sich schon vor dem Kriege die Verbände der „Sozialen Arbeitsgemeinschaft" (S. A. G.) bestehend ans dem Verein für Handlungs-Commis von 1858 (Kaufmännischer Verein), Hamburg, Verband Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig und Deutscher Verband Kaufmännischer Vereine, Sitz Frankfurt a. M., zu ge- meinsamer Arbeit zusammengefunden hatten, und nach- dem zwischen ihnen und dem Dcutschnationalcn Hand- lungsgehilfcn-Verband, Hamburg, ein Uebereinkommen dahin erzielt worden ist, unsachliche Kampsesformcn bei Austragung von Meinungsverschiedenheiten völlig zu vermeiden und ferner zwecks gleichmäßigen Vorgehens aus sozialem Gebiet Vereinbarungen zu treffen, ist jetzt ein noch weit bedeutenderes Abkommen zustande ge- kommen. In einer gemeinsamen Sitzung der Ver- treter nahezu aller Verbünde am 8. Oktober in Berlin ist beschlossen worden, auf den Grundlagen und im Geiste der schon bestehenden Vereinbarungen eine neue größere Verbindung unter dem Namen „Arbeits- gemeinschaft der kaufmännische!: Verbände" (2t. K. V.) erstehen zu lassen. Mit dieser Gründung ist ein Ziel erreicht worden, das den meisten Handlungsgehilfen und ihren Führern schon viele Jahre vorgcschwebt hat, das zu erreichen aber erst der Zeit dieses gewalttgen Krieges und des dadurch geschaffenen Burgfriedens unter den Handlungsgehilscn-Vcrbündei: Vorbehalten war. Die vielen und großen Aufgaben sozialpolitischer, erzieherischer und auch wirtschaftlicher Art, die nach dem Kriege der Erledigung harren, werden nunmehr einheit- lich aus gemeinsamer Grundlage versolgt und hierdurch an: besten gefördert werden. Der neuen A. K. V. sind folgende Verbünde ui:d Vereine beigetreten: Allgemei- ner deutscher Buchhandlungsgehilfcn-Verband, Leipzig. — Vuchhandlungsgehilfen-Verein, Leipzig. — Deutscher Vankbcamtcn-Verein, Berlin. — Deutscher Verband kaufmännischer Vereine, Sitz Frankfurt a. M. Deutschnationalcr Handlnngsgehilscn-Vcrband, Ham- burg. — Verband Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig. — Verband junger Drogisten Deutschlands, Sitz Berlin. — Verband kath. kaufm. Vereinigungen Deutschlands, Essen. — Verband reisender Kaufleute Deutschlands, Leipzig. — Verein der deutschen Kaus- lcute, Berlin. — Verein für Handlungs-Commis von 1815 (Kaufmännischer Verein). - Siemensstadt bei Berlin. Die Werke beschästtgcn rund 30 000 Arbeiter. Werner Siemens' Geburtshaus zu Lenthe in Hannover. 12 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 24. Die Verl??) Erzählung von A. v. Schliebcn. „Kinder, heute bin ich aber dass, ganz baffI" Mit diesen Worten betrat Schwester Margarete das kleine Schlafzimmer, das sie bei der Ueberfüllung des Lazaretts mit zwei anderen Schwestern teilen mutzte. » „So? Was ist denn geschehen?" „Zwei Sachen sind es, grundverschiedener Art, und doch beide so tragikomischI" „Laß doch endilch hören, was eigentlich los ist oder los war", drängte Schwester Hedwig, die bereits seit etwa zwanzig Jahren im Dienste des Rote» Kreuzes stand, ein wenig ärgerlich. „Ich bin müde und mochte bald schlasen." „Bitte! Ich kann ja auch morgen erzählen." „Erst einen neugierig machen und dann schweigen »vollen, das gibt es nickt!" erklärte in bestimmtem Ton Schwester Hedwig. „Also los! los!" „Gut, aus allgemeines Verlangen los! Also die erste Sacke, ganz kurz: Einem von den Kaiser-Franz- Grenadieren nuitzten wir beute ein Bein abnehmen. Als er aus der Narkose cnvacht war, schob er, trotz der brennenden Schmerzen, die er an dem Stumpse emp- finden mußte, leise die Bettdecke beiseite und betrach- tete die Stelle, wo früher sei» linkes Bein gewesen war. Ich wollte ihn trösten, aber er sah mich mit einem wehmütigen Lächeln an und sagte: „Auch gut! Da brauche ich in Zulunst bloß einen Stiebel zu putzen!" Kinder, es sind doch prachtvolle Burschen, unsere Feld- . grauen! In solchem Augenblick noch Humor!" „Das wäre ein Mann für dich gewesen, denn wegen deines unversiegbaren, sogar hier bei dieser kaum noch zu bewältigenden Arbeit standhaltcndcn Humors hat der Oberstabsarzt dich ja die Herlc des Lazaretts genannt. Wirklich, den solltest du heiraten!" „Oh, ich hätte eine ganz andere Partie machen können. — Das ist eben die zweite Geschichte von heute!" „Wirklich?" „Ja, denkt euch, gestern gab mein alter Oberst mit dem Namen, den man nicht äussprechen kann, ohne da- bei zu niesen, der Herr Adalbert v. Prczewski, seinem Burschen den Austrag, ihm für heute einen prächrigen Blumenstrauß zu besorgen." „Für dich?" fragte Schwester Anna. „Abwarten! Nickt unterbrechen! Als ich infolge starker Inanspruchnahme durch Operationen erst heute nachmittag zum erstenmal zu ihm kam, war der alte Herr schon sehr ungeduldig. Die Geduld mag wohl überhaupt nie seine stärkste Seite gewesen sein. Mit den Worten: „Donnerwetter, wo stecken Sie denn heute den ganzen Tag?" empfing er mich. Ich hielt ihm die Büchse hin und er erlegte brummend sein Zehnpscnnig- stück. Ihr wißt ja, daß ich, weil er gar so gottes- lästerlich slucht, mit ihm vereinbart habe, daß er für jedes Fluchwort zehn Pfennige zahlt, und für so eins wie „Himmelkreuzschockmillioncndonnerwctter" zwanzig Pfennige. Also er zahlte brummend, und ich erklärte ihm, daß ich den ganzen Vormittag und einen Teil des Nachmittags über bei Operationen nötig gewesen sei. Dann richtete er sich, so rasch es mit seinem verwun- deten Beine ging, im Bette auf, nahm de» Blumen- strauß in die Hand, machte ein ganz feierliches Gefickt und sprach: „Mein hochverehrtes Fräulein! Ihre Per- sonalien sind mir zwar gänzlich unbekannt, aber ich sehe mit voller Bestimmtheit voraus, daß Sie unbe- scholten und im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte sind. Da ich nun aber beobachtet habe, daß Sie in Ihrer unermüdlichen Pflichttreue wirklich eine Perle genannt zu werden verdienen —" Nun kam tatsächlich auch der noch mit der Perle! Das Wort ist mir schon beinahe verhaßt, paßt auch gar nicht zu mir, denn Perlen be- deuten doch Tränen, das liegt weit auseinander! Also, um bei der Sache zu bleiben, er fuhr fort: „Da ferner mein ältester Sohn Joachim, als er aus Urlaub hier war —" „Der bildhübsche Hauptmann mit den großen, braunen Augen?" fragte Schivester Anna. „Ganz recht! Also: „Da ferner mein Sohn Joachim zu genau der gleichen Ansicht gelangt ist, wie er mir mündlich und schriftlich mitgeteilt hat, so möchte ich Sie hiermit um Ihre Hand —" Da unterbrach ick ihn: Verzeihen Sic, Herr Oberst, sagte ich, wenn ich Sic nicht weiter sprechen lasse. Cs würde für Sie und für mich peinlich sein, denn ich kann die Ehre, die Sie mir zugedacht haben, nicht annehmen. Cr machte eine unwillige Bewegung. „Donnerwetter noch einmal", rief er, „lassen Sie mich doch zu Ende kommen! Sie wissen vielleicht nicht, daß ich zwei schöne, große Rittergüter habe, die ich von meiner Pensionierung an bis zum Kriege selbst bewirtschaftet habe und die in vorzüg- lichem Stande sind! Pintrowska soll später der Joachim übernehmen —" Nochmals unterbrach ich ihn: Beenden wir dieses Gespräch, Herr Oberst! bat ich. Ich emp- finde in meinem Berus als Rote-Kreuz-Schwester volle Befriedigung und gedenke nicht, ihn zu verlassen. Da wars er, nachdem er das „Donnerwetter" mit zehn Pfennig gebüßt hatte, ingrimmig den schönen Blumen- strauß zur Erde, kreuzte die Arme über der Brust und ") Wir entnehmen diese „Perle" dem Band 2 der Feldgrauen Bücher „Heldinnen vom Roten Kreuz", Lazarctterzählungcn von A. v. Schliebcn. Preis 50 Psg. Verlag von Friedrich Cllersick, Berlin S. 53. schloß die Augen. Cr tat mir herzlich leid, aber ich konnte es doch nicht ändern." „Würdest du wirklich unter keinen Umständen hei- raten, auch wenn sich eine paffende Partie böte?" fragte Schivester Anna. „Liebes Kind, mir fehlt nicht mehr viel an dreißig Jahren, und von denen, die mich mochten, hätte ich keinen gemocht. So geht es oft!" „Ich hätte ihn genommen", erklärte Schwester Hed- wig mit Bestimmtheit. „Nimm es mir nicht übel, Schivester Margarete, aber du bist eine Gans gewesen, daß du es nicht tatest! Ein Rittergut zu haben, das denke ick mir als das Schönste auf Gottes Erdboden! Nun aber ante Nacht!" „Gute Nacht!" * Einige Tage später. „Kann ich denn noch nicht bald heraus, Herr Ober- stabsarzt?" „Vierzehn Tage mindestens müssen Sie noch hier- bleiben, Herr Oberst. Warum haben Sie denn jetzt mit eincmmal solche Sehnsucht, von hier fortzukommcn? Sie waren doch sonst so zufrieden, lobten die Sorgfalt der Schivester Margarete, die ja in der Tat eine wahre Perle ist —" „Ja ja! Aber eine Perle, die man nicht fassen kann!" „Was meinen Sie damit, Herr Oberst?" „Ich habe ihr einen Antrag gemacht —" „Sie haben sic heiraten wollen?" „Ich iverde doch nicht so ein verfluchter Esel sein, mich in meinem Alter noch einmal aus das Glatteis der Che zu wagen! Nee nee! Nickt für mich habe ich um sie angehalten, sondern für meinen Sohn Joachim, den Hauptmann, der aus Urlaub hier war. Ich war damals ganz gerührt, daß der gute Junge fast seine Die deutsche Frau. Ich sch dick, du blonde, du deutsche Frau, Deine Kinder betreuen und wiegen, Deinem Mädchen erzählst du vom Himmelsblau, Deinem Jungen von herrlichen Siegen. Erzählst von denen auf ttcucr Wacht, Die dein Deutschland standhaft beschirmen. Daß die Kinder so still dürsen schlafen die Nacht Nichts merken von Not und von Stürmen. So umhegst du segnend dein Kämmerlein, Drin die'Jugend harrt ihres Morgen, So senkst du ttes in sie Same» hinein, Das Vaterland braucht nicht zu sorgen. Daß einst durch des Alltags kleinliche Pejn Sie sieghast ihr Haupt erheben: Dein, Mädchen, wie du, weiß Mutter zu sein, Dein Junge im Taten der Väter zu leben. Hellmuth Neumann (im Felde). ganze Urlaubszelt bei seinem Vater hier im Lazarett zubrachte, aber nachdem er wieder zur Front gekommen war, erhielt ich von ihm einen Brief, in dem der Schlingel schrieb, daß er Schwester Margarete von ganzen, Herzen liebe und was sonst noch Äerliebte zu quatschen pflegen. Na, ich bin gewohnt, den Stier bei den Hörnern' zu packen. Ich ließ mir durch meinen Burschen einen Blumenstrauß für zehn Mark holen und — bekam einen Korb, einen recht solide geflochtenen Korb. Das ärgert mich natürlich gewaltig, denn der Joachim ist wirklich ein Prachtjunge!" „Gewiß, Herr Oberst. Aber ich glaube, den Grund der Ablehnung zu erraten." „Nun?" „Viele Mädchen werden durch eine unglückliche Liebe zum Roten Kreuz geführt. Vielleicht war dies auch bei Schwester Margarete der Fall." „Na, das müßte ein schönes Rhinozeros gcivescn sein, ivcr die nicht hätte haben wollen! Aber möglich ist cs immerhin. Vielleicht kann man da mit ein paar tausend Mark helfen. Ich werde ihr einmal auf den Zahn fühlen!" „Liber recht vorsichtig, Herr Oberst, damit Sic dem armen Mädel nicht alte Wunden aufrcißcn!" „Oh, ich werde die Sache ganz diplomatisch an- fangen, Herr Oberstabsarzt, ganz diplomatisch! Ver- lassen Sie sich darauf!" Wieder einige Tage später. Schwester Margarete ist eben in das Zimmer des Obersten getreten und hat ihm die Kissen zurcchtgcschoben. „Schwester Margarete!" „Herr Oberst?" „Ich möchte Sie mal um Rat fragen. Hier ist es doch zum Teusclholen langweilig — schon wieder zehn Pfennige? Na, meinetwegen! — und da möchte ich unter die Schriftsteller gehen. Ich will einen Roman schreiben." „Ah!" „Ztim Donnerwetter, machei. Sie doch nicht ein so erstanntes Gesicht! Roch zehn Pfennige? Gut! Die Sache kann doch nicht so schwer sein. Unglückliche Liebe natürlich, und dann kriegen sie sich doch. Furchtbar einsach!" „Na also! Dann nur los damit!" „Ja, aber — wie liebt man sich denn eigentlich unglücklich? Darin habe ich keine Erfahrung!" „Ich auch nicht!" „Sie auch nicht? Na na! Kommen Sie mal 'raus damit!" „Aber ich versichere Sie, Herr Oberst —" „Himmelkreuzschockdonnerwettermillionenichwerenot! — Zwanzig Pfennige? Na, das war's wert! Aber nun mal ehrlich: Wie waren Sie denn unglücklich verliebt? Vielleicht läßt sich die Sache nachträglich noch cin- renken. Wenn es sich mit Geld machen läßt — ich helfe gern." „Sehr freundlich, Herr Oberst, aber ich habe wirk- lich keine unglückliche Liebe gehabt." „So! Und warum, hol' mich der Teufel und seine Großmutter — Jeder zehn Pfennige? Hier! — Warum haben Sie denn dann meine Sache ausge- schlagen, he?" »Ich Ihre Sache ausgcschlagen?" ^ „Ra, da hört doch die Weltgeschichte aus! Das wissen Sie nicht mehr? Cs ist doch wohl erst ein paar Tage her!" „Da hielten der Herr Oberst um meine Hand an." „Ra ja, aber doch nicht für mich, sondern für meinen Joachim! Ach, jetzt geht mir ein Flammen- iverser auf! Sic haben gemeint, ich wäre solch ein gottverdammtes Hornvieh — hier sind zehn Psennige — daß ich Sie heiraten wollte? Das heißt, verstehen Sie mich nicht falsch, ich meine, daß niemand in der Che glücklicher werden könnte, als mit Ihnen, daß ich aber doch vom Teusel geritten sein müßte — da, zehn Pfennige gutwillig! —'wenn ich in meinem Alter noch Heiratsgedanken hätte! Nein, ich nicht, sondern der Joachim! Zur Schwiegertochter wollte ich Sie, nicht zur Frau!" „Und der Blumenstrauß?" „Der sollte die Sache ein wenig feierlich machen, weil ich im Bette doch nicht die Paradeuniform an- ziehen konnte! Na, da lesen Sie mal, was mir der Joachim geschrieben hat!" Cr reicht ihr den letzten Brief seines Sohnes, in dem dieser ihn bat, zu sondieren, ob Schwester Mar- garete wohl imstande sei, die heiße Liebe, die sie ihm cingcflvßt, zu erwidern. „Sondieren!" brummte er dabei vor sich hin. „Sondieren! Als ob ich davon was verstände! Immer srijch draus los, das ist das. Beste!" Schwester Margarete gab ihm mit leise zitternder Hand den Aries zurück. Eine Träne rann über ihre Wangen. Wortlos legte sie ihre Hand in die des Obersten. „Hurra! Jetzt ist die Perle doch gefaßt!" rief dieser, daß die Kranken in den Nebenzimmern erschreckt auffuhrcn. „Heiliges Kreuzmillioncndonnerwetter noch mal — da, freiwillig eine Mark! — das hat aber schwer gehalten!" Moderne kiiegSki-findungen in aller Zeit. Viele Erfindungen, die ini jetzigen Kriege zur An- wendung gelangen, 'wie z. V. das U-Vvot, die Flug- maschine, ferner Sttckgase, also Gasangrisse, Hand- granaten u. a. m. waren schon in längst entschwundenen Zeiten bekannt. Von einem Gasangriff wird aus dem Jahre 15/1 folgendes berichtet. Als die Spanier damals unter dein Befehl des Prinzen von Parma Maastricht belagerten und die sich tapser. haltende holländische Stadt lange vergeblich berannten, versuchten sie, durch einen unter- irdischen Gang, den sie gruben, in dieselbe zu gelangen- Der Graben war auch schon bis ins Innere der Stadt hcrgcstellt, als die Belagerer, die List erkennend, großr Kessel mit kochendem Wässer, Oel und Pech an bic|c Stelle schassten. Kaum entstieg also der erste Spanier dem Graben, als auch schon das kochende Oel und brennendes Pew wie ein Feuerstrom sich in den Gang ergoß, die An- greifer verbrennend und erstickend. Der wagemutige Prinz von Parma gab jedoch den beim erstell Versuch mißlungenen Plan nicht a>ä- Freiwillige, denen große Beute und Geldbelohuuns versprochen wurde, bcwassncte er mit Schilden, du' mit Schießscharten versehen waren. Durch diese steckte' die Angreifer die Läufe ihrer langen Pistolen, u»>, r gedeckt, den Sieg zu erzwingen. Die tapferen richtcr aber, die schon in einen Teil der unterirdisau'' Gänge eingedrugcn waren, entfernten aus ihre' Kirchen sämtliche'Orgelpfeifen und trieben damit de Rauch von angezündeten grünen Tannenzweigcn »' Schivcfeldämpse' den angrcifenden Spaniern entgegen die, 'gegen dieses neue Kampfmittel wehrlos, aus Gräben, so schnell sie konntcii, flohen. Aber schon damals waren derartige KäsNpse^ weisen nichts neues. Denn schon die Römer bedien^ sich derselben. , hj,, Im Jahre 157 vor Christus belagerteil sie Stadt Ambracia lange umsonst. Schließlich grübe» lange, schmale Gänge unter der Erde, um so in Stadt zu gelangen. ,.^n Die Belagerten aber erkannten bald aus den r u Crdbauscn die Absicht der Römer und gruben Geg Nr. 24. Deutsche Soldaten - Zeitung. 18 Minen. Am Ende eine Ganges legten sie einen Quer- graben an, und stellten dünne, eherne Gefäße d'ahin, welche, sobald die Römer dem Gang nahe kamen, weit- hin hörbar ertönten. Dann errichteten die Verteidiger Fässer in der Höhe des Grabens, bohrten den Boden durch und füllten sie mit Federn. Beim Angriff der Römer wurden die Federn, die mit übelriechenden Stoffen getränkt waren, angeziindct und der sich ent- wickelnde Qualm mittels Blasebälgen den Angreifern entgegengctricbcn. Dadurch füllten sich die feindlichen Gräben mit stinkendem Rauch, so daß die Römer wei- tere unterirdische Angriffe Unterlasten mußten. Handgranaten, von denen wir doch bestimmt an- nahmen, daß sie eine Erfindung der Neuzeit seien, waren bereits im zwölften Jahrhundert bekannt und im Gebrauch. Denn in China gab' es damals beson- dere Regimenter, deren Waffen nur aus Handgranaten bestanden, dieselben wurden bei einem Angriff neben Piken und Spießen verwendet. Fast ringlaublich ist es, daß bereits im 3. Jahr- hundert vor Christus das Unterseeboot, unsere neueste Kriegswafse, erfunden sein soll. Und wieder waren es Chinesen, von denen berichtet wird, daß sie solche Tauchboote herstellten. Buddhistische Mönche, Gelehrte ließen — so heißt es — nach ihren Plänen und Zeich- nungen ein Schiss Herstellen, das imstande war, sowohl auf dein Master zu fahren wie bis auf dem Meeres- grund hinabzutauchen. Auch eine der segensreichsten Einrichtungen des Krieges hat schon Vorläufer gehabt, nämlich das Rote Kreuz. Denn am 12. Januar 1596 wurde in ganz Sachsen „durch öffentliche gedruckte Patente und "von den Kanzeln vermeldet, daß Stöcke vor die Kirchen- türen gesetzt werden sollten für die im Türkenkriege blessierten Kranken und Verarmten". Schon 1541 wur- den wetzen, der TüMnirot in Dresden, Leipzig und anderen Städten eiserne Kästen öffentlich ausgestellt und je ein Prälat, zwei von der Ritterschaft, ein Bürger und verschiedene andere Personen zur Verwal- tung derselben bestimmt. Jeder Kasten >var mit zehn Schlöffen: verwahrt, wozu jeder der zehn Verwalter einen Schlüffel hatte. Fleischlose Tage waren ebenfalls schon früher be- kannt. Denn Montag nach Valentin des Jahres 1540 befahl Heinrich der Fromme, von Invocavit bis Ostern kein Fleisch öffentlich in den Fleischbänken zu verkaufe». Cs geschah dies nicht etwa wegen der Fastengcbotc, sondern um einer Teuerung vorzubeugen. (Frauen Fürsorge.) W. I. -Untere Feinde und - wir Was einer auf einer Seereise zu Kriegszeiten er- leben kann. Eine abenteuerliche Geschichte, die für den, der sie erlebt hat, peinlich genug gewesen sein muß, für den deutschen Leser aber des Humors nicht ent- behrt und zudem einen lehrreichen Beitrag zur Kricgs- Scelenkunde des ritterlichen Frankreichs liefert, er- zählt ein angesehener Stockholmer im „Svcnska Dag- bladet". Cr hat an Bord eines französischen Dampfers eine Reise von einem amerikanischen Hasen nach Europa gemacht. Ein Vertreter des französischen Kon- sulats des Abgangshafens hatte ihn an Bord gebracht und dein Kapitän aufs wärmste empfohlen; seine Pa- piere waren vollkommen in Ordnung. Dennoch geriet er alsbald in Verdacht, ei» deutscher Späher zu sein und wurde von den französischen Mitreisenden als solcher behandelt! Der Verdacht entstand dadurch, daß ein russischer Jude aus Odessa, der einen Glaubcns- genoffen vor sich zu haben glaubte, ihn bei Tisch in jüdischer Mundart anredcte, von dem der Schwede nichts verstand; der Jude erklärte ihm dann, „Deutsch" und „Daitsch" sei nicht dasselbe die deutsche Sprache sei an Bord des französischen Schiffes wohl verpönt, nicht aber die „daitsche". Als der Schwede durchaus nicht zugcben wollte, daß er ebenfalls ein Jude sei und „Daitsch" könne, hielt der Rüste ihn für einen Späher. Das Gerücht verbreitete sich alsbald, schars sondernde Blicke betrachteten den Schweden, es dauerte nicht lange, so hörte man seinem Französisch den „unverkenn- bar deutschen Tonfall" an und schließlich kam cs dazu, daß man allen Ernstes erwog, ob man ihn kurzerhand über Bord tvcrfen oder zum Heizer pressen solle, weil vor dem Kessel der einzig richtige Platz für „solche Leute" sei. Selbstverständlich wurde der Kapitän da- von benachrichtigt, daß sich ei» deutscher Späher an Bord befinde. Weder er noch die Schisfsossiziere konnten die Fahrgäste von ihrem Wahn abbringcn, der immer lästigere Formen annahm, man beobachtete den Schiveden auf Schritt und Tritt, denn — das hatte Man bald heraus — er hatte zwei Ladungen Dynamit in Bereitschaft, vielleicht um das Schiss in die Luft zu sprengen. Den „endgültigen Beweis" dafür, daß er ein deutscher Späher sei, fänden die französischen Mit- reisenden bald heraus: sie brachen das Gepäck des Schweden auf und fanden darin einen Herrenhut, der >»r Futter den Rainen eines Düffeldorfer Geschäftes trug. Run konnte der Schtvede tlberhaupt keine Hand- dewegung mehr machen, ohne daß sie ihn verdächtig Machte; er steckte sich eine Zigarette an — allgemeine Entrüstung, denn er gab offenbar Lichtsignale; er trug '*-'>>1 rotes Buch in der Hand auch damit telegra- phierte er! Am schlimmsten tvar cs, wenn das Schiss oiuen Zwischenhaseir anlief und er an Land ging: über- all bewachten ihn die ritterlichen Mitreisenden und an Bord war ein jeder genau darüber unterrichtet, tvo er gewesen war, wieviel Glas Bier er getrunken hatte usw. Cs wurde immer schlimmer. In Senegal kamen französische Truppen an Bord, die alsbald von den Fahrgästen auf den deutschen Späher aufmerksam ge- macht wurden. Glücklicherweise waren ihre Offiziere vernünftige Leute, die den llnsinn nicht glaubten und aufs freundschaftlichste mit dem Schweden verkehrten. Da sie erfahren hatten, daß er das Deutsche beherrsche, baten sie ihn um die Freundlichkeit, sic in der „swirigen dötschang Spraggö" zu unterweisen. Endlich war Lissabon erreicht. Jetzt tvar der große Augenblick ge kommen: es mußte sich Herausstellen, ob der Schwede tvirklich ein Schwede, oder ein deutscher Späher wäre. Würde er versuchen, an Land zu bleiben? Tatsächlich hatte der Reisende die Absicht, weil er ganz richtig vermutete, daß sein Empfang in Bordeaux alles Bis- herige weit hinter sich lassen tvürde. Seine französi- schen Mitreisenden sangen ein Spottlicd: „Va-t-on voir le Boche — 81 tu ne l’a pas vu — Car les temps sont proches — oü iln’y on aie plus". (Dies ist eine Wiederbelebung eines alten französischen Lied- chens, das dem siebziger Kriege seine Entstehung ver- dankt: a-tu vu Bismarckc.) Der Schwede verließ das Schiss, aber die Mitreisenden folgten ihm; von ihnen erführen portugiesische Müßiggänger, daß er ein deut- scher Späher sei, es sammelte sich eine große Menschen- menge an, die feindliche Stimmung machte sich in lau- ten Beschimpfungen Lust und ein Schutzmann sah lächelnd zu. Glücklicherweise beherrschte der Schwede Zucht hinter der das Portugiesische und wandte sich sehr nachdrücklich an diesen in der Muttersprache. Daraufhin trieb die- ser die Portugiesen mit ein paar Kraftausdrücken aus- einander, aber die Wächter vom Schiss folgten dem Schweden immer nach. Als er gar aufs Telegraphen- amt ging, war cs für sie klar, daß er deutsche Agenten in Kap Finisterrc benachrichtigen wollte, damit die deutschen A-Boote auf den französischen Dampfer Jagd machten. Die Telegraphenbeamten sahen diesen Aus- bruch französischer Kriegsverrücktheit verständnislos an. Die Franzosen mutzten unverrichteter Dinge abziehen. Der Schwede blieb an Land und setzte seine Reise auf dem Landwege sort. Tarif für Lügen. Die in Gens erscheinende „In- dependance Hclvetique" brachte folgenden Tarif für lügenhafte Berichte in den Tagesblättcrn der französi- schen Schweiz, festgesetzt durch die französische Propa- gandakommission: Für einen Artikel über Hungersnot in Deutsch- land 30 Fr. Für einen Soldatenbrief, der die gesun- kene Moral der deutschen Truppen beweist, 20 Fr. Für eine Beschreibung über die Beschießung der Kathedrale von Reims 30 Fr. Für eine Erinnerung an die Schlacht an der Marne 8 Fr. Für eine Erzählung über Ausruhr in Berlin 50 Fr. Für eine Erzählung über Aufruhr in einer anderen deutschen Stadt 25 Fr. Für kleine Erzählungen über eine abgeschnittcne Hand oder Fuß 3 Fr. Für Berichte über den Tod des Kron- prinzen oder des österreichischen Kaisers 80 Fr. Reue Erfindungen von Greueln und llnmcnschlichkciten wer- den besonders hoch bezahlt. Das holländische Blatt „Haarlemscher Courant" bemerkt dazu, ob das in englischem Solde stehende deutsch-feindliche Hetzblatt „Telegraas" in Amsterdam nicht einmal einen solchen Tarif für Holland ausstelle» wolle. Iosfre auf der Varietebühne. Was schon lange zu erwarten war, ist nun endlich cingetreten. Iosfre glänzt aus den Parisex Variötebühnen. Zwar erscheint er aus begreiflichen Gründen nicht in eigener Person, aber er bildet, in täuschend gelungener Maske, die Hauptfigur eines Variöteeinakters, den Frankreichs früher berühmtester Schauspieler und Theaterdirektor, Antoine, auf einer Pariser Vorstadtbühnc spielt. Rach einem Bericht ist diese Tatsache in doppelter Be- ziehung bezeichnend: nämlich einerseits für die schlimme sinanziclle Lage der sranzösischen Bühnenkünstler, an- dererseits für die Geschmacklosigkeit der sogen, patrioti- schen Bühnendichtung. Daß der Krieg die Pariser Schauspieler hart bedrängt, kann man daraus ersehen, daß Antoine, der als Begründer des „Theätre libre" eine über Frankreichs Grenzen hinaus bekannte Per- sönlichkeit war, gegenwärtig in mittelmäßigen Vor- stadthäusern auftretcn muß, um sein Leben zu fristen. Das Stück selbst heißt „Der Marketender" und hat sol- gende seltsame Handlung: Der Marketender verkauft an der Front den Soldaten schlechten Wein um 3 Franken den Liter und schlechten Käse, 2 Franken die Schachtel. Darum wird er von den Feldgendarmen verhaftet und in das Dorf zu dem Divisionsgeneral geführt. Als die Gendarmen sich entfernt haben, läßt der vermeintliche Marketender mit überraschendem Griff falsche Klei- dung und Maske fallen, und siehe da — es ist kein an- derer als Iosfre, der vor dem erstaunten DivisionS- general steht. Warum Iosfre sich diesen zumindest merkwürdigen Mühen unterzieht, um seine Divisions- front in Frankreich. " phot.Lcipz.pr-ss--Lüro. gencrüle zu besuchen, wird leider nicht näher ausgc- führt. Dasür sieht man, wie Iosfre innerhalb zwei Minuten mit dem Divisionsgcneral einen Schlachtplan aufstellt, der den Sieg an diesem Frontabschnitt sichert. Rach dieser schon durch ihre Geschwindigkeit verblüffen- den Leistung verwandelt Iofsre sich wieder in ben Marketender-Schwindel und läßt sich wieder von den Gendarmen verhaften, die ihn nach Verdun bringen, wo er sicherlich in ähnlicher Weise für den Sieg sor- gen wird. Ein Niederländer schreibt aus dem Haag. In der englischen „Nation" finde ich einen Brief des bekann- ten Gelehrten Lowes Dickinfon, der das Buch „Euro- pas Anarchie" geschrieben hat. Ich bezweifle, daß er von der neutralen Presse, die in England den Vor- kämpfer von Freiheit und Humanität verehrt, nach- gedruckt werden wird. Cr lautet: „Sehr geehrter Herr! Ich versuchte zu telegraphieren, aber cs gelang mir nicht. Die Behandlung ist hier scheußlich. Man hat mich auf dem Boden niedergehalten, während man mir die Haare ausriß, und ich duldete viele andere Mißhandlungen. Ich kann nicht viel länder durchhal- ten, ohne Hilfe von außen. Sie erlauben mir nicht, meine Dienstverweigerung vorzubringen, und ich muß gehorchen.... Heute habe ich Höllisches erduldet heute! Sol- daten lösten sich ab in der Mißhandlung. Einen hatte ich an jedem Arm, einen im Rücken, und so zwangen sie mich durch alle die llcbungcn und Exerzitien. Sie stauchten meine Knöchel, schleiften mich auf de» Boden, und inachten so im Virkenhead Park zwei Stunden lang vor den Augen des Publikums weiter'. Schließ- lich mußte ich nachgeben und exerzieren. Ich war so herabgekommen nach drei Tagen aus 14 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 24. der Wache und kein Schlaf wegen Flöhe. Nach einem Ohnmachtsanfall stießen sie mich hinaus und gaben mir eine Viertelstunde. Dann nahmen mich drei Unteroffiziere in die Hand. Ich wurde in einen Teich oberhalb des Wafferfalls geworfen. Ich tat, was ich konnte, aber sie sagen, sie beabsichtigen, daß ich nach Frankreich soll, koste cs, was cs wolle. Wo ist das passiert? In Preußen? In Ruß- land? Rein! In England! Wann ist es passiert? Vor drei Jahrhunderten? Vor einem? Nein! Im August 1916. Wem ist es passiert? Einem Ver- brecher? Einem Verräter? Rein! Einem Mann, dem, wie den ersten Christen, sein Gewissen jede Be- teiligung an einem Krieg verbietet. Bei welcher Ge- legenheit ist es passiert? Bei Gelegenheit eines Krie- ges für die Zerstörung des Militarismus und die Be- gründung der Freiheit. Ergebenst G. Lowes Dickinson." In einem artigen Aufsatz, in dem ein Niederlän- der nach verschiedenen Besuchen Deutschlands während der letzten zwei Jahre „die deutsche Volksart im Kriege" beschreibt, stellt er fest, daß die deutsche Re- gierung Ausländern, die sie zuläßt, „dieselbe Freiheit der Bewegung erlaubt, wie ihren eigenen Untertanen", und nennt dieses Vertrauen aus ihre Ehrlichkeit sehr bemerkenswert. Wie anders im „Lande der Freiheit", England! Hier werden nicht nur gewöhnliche Aus- länder, sondern auch die Angehörigen der verbündeten Natürlich haben sie zu einer solch schimpflichen Be- handlung des Publikums nicht das geringste Recht. Wer fragt aber heute danach im „Lande der Freiheit"? Ein famoser Witz des englischen Militarismus ist, daß er plötzlich das riesige Gebäude des National Liberal Elub, des Hauptquartiers seiner alten Feinde, für das Kriegsamt requiriert hat, obwohl es für Vureauzweckc so ungeeignet wie nur irgend möglich ist, und obwohl dieser Klub kein gewöhnlicher Klub, son- dern das eigentliche Nervenzentrum der ganzen libe- ralen Partei ist. Ich muß gestehen, daß ich das Ge- jammer der liberalen Blätter über dieses „Sakrileg" des Militarismus mit größtem Behagen gelesen habe. Wenn je Menschen eine solche Behandlung verdien- ten, so waren es die Gesinnungslumpen des National Liberal Club! And der Hohn, mit dem sie nun zum Dank für den großen Verrat an allen ihren Aeberzeu- gungeu von den Organen des Militarismus über- schüttet werden! Eine neue Michelei. Auf jede Lüge und Ver- leumdung unserer Feinde antworten wir mit einer neuen Entgleisung in Richtung ihrer Verherrlichung. Das heißt nicht' wir eigentlichen Deutschen, sondern diejenige», die trotz der Lehren dieses Krieges immer noch die Fremdländerei treiben, an der wir völkcr- beglückenden Deutschen solange krankten. Das Neueste aus dem Gebiete ist, daß ein deutsch gedrucktes Blatt bei der Nachricht vom Tode des belgischen Dichters Verhaeren und Kriegshetzers ohnegleichen sich beeilt, Weltgeschichte im wahrsten Sinne des Wortes. Kos- mos heißt ja doch zu deutsch: „Weltall". Was wir gewöhnlich Weltgeschichte nennen, ist noch nicht einmal Erdgeschichte, sondern nur Völkergeschichte, und wie kurz ist die Zeitspanne, in der von einer Völker- geschichte die Rede sein kann, im Vergleich zu der Zeit- spanne, in der sich die Geschichte unserer Mutter Erde bisher abgespielt hat? And was ist unsere Mutter Erde im großen Weltall. — Noch nicht einmal ein Sandkorn, kam» ein Blütenstüubchen. Der „Kosmos" nun beschäftigt sich mit dem Weltgeschehen im Größten und im Kleinsten. Cr führt uns hinaus zu den An- endlichkeiten fernstliegender Milchstraßenordnungen, und bringt uns die allerkleinstcn Lebewesen, deren An- blick uns der Kleinschauer, das Mikroskop, eröffnet, nahe durch seine Veröffentlichungen. Für einen Jahresbeitrag von 5,60 Mk. erhalten die Kosmosmitglieder monatlich ein Heft, welches über die neueren naturwissenschaftlichen Erfahrungen unter- richtet, und außerdem 4 bis 5 Bücher von beliebten Naturwissenschaftlern, wie Wilh. Völschc, Kurt Floe- ricke u. a. Eins von diesen lesenswerten Büchern ist der Doppelband: Weule, Der Krieg in den Tiefen der Menschheit. Mit zahlreichen Abbildungen und farbigem Amschlag- bild. Preis geh. 2 Mk., geb. 3 Mk. Die Schrift bietet eine Rundsicht über die Kriegführung der Völ- ker auf mehr oder minder kultureller Entwicklungsstufe, wie sie einmal alle Völker, auch die jetzt höchststchen- den, eingenommen haben und auf der zurzeit noch zahl- reiche, wenn auch wenig kopfreiche. Stämme in allen Erdteilen außer Europa stehen. Es ist ein mannigfal- tiges, buntes Bild und gibt Antwort auf die Fragen: Was trieb diese Völker zum Krieg? Welcher Forme», Mittel und Waffen bedienten sie' sich? Welche Stra- tegie und Taktik wandten sie an? Welche sittlichen und gesellschaftlichen Begleiterscheinungen und Folgen hat- ten diese Kriege? Dabei kommen wichtige Fragen, wie die Bedeutung der Trophäen, der Kriegsgefangen- schaft, der Menschenfresserei u. a. zu ausführlicher Dar- stellung und Erörterung. Besonders erstaunlich ist, daß manches, was uns als neuestes Kricgsmittel er- schien, wie z. B. die Aushungerung des Gegners, schon uralte Vorbilder hat. Manche Kriegsbräuche führen uns wahrhaft in die „Tiefen der Menschheit", so die Taten der Südseeinsulaucr, im Vergleich zu denen der berüchtigte Martcrpfahl der Indianer harmlos zu nennen ist. Ferner gibt die Francksche Verlagshandlung heraus: „Mikrokosmos", Zeitschrift für angewandte Mikro- skropie, Mikrobiologie, Mikrochemie und mikroskopische Technik. 10. Iahrg. 1916/17. Heft 1. Iährlicb \2 Hefte und 2 Buchbeilaaen. Halbjährlich 3,60 Mk., einzelne Hefte 60 Pfg. Am die vielseitigen Anregun- gen der Zeitschrift zu kennzeichnen, sei einiges aus dem Inhalt des ersten Heftes hervorgchoben. Oettli leitet zu Versuchen mit lebenden Bakterien an, die er ans Kochbuch, an Lebcnsmitteluntersuchungcn, an Frage» der theoretischen Naturwissenschaft usw. anschließt. Degner führt am Studium der Kellerassel in die so verwickelte und doch auch fesselnde äußere Anatomie der Krebstiere, Hcineck in' das der körperlichen Dar- stellung von Schnittbildern ein. Migula gibt Rat- schläge zur Erhaltung verderbender mikroskopischer Präparate. In dem einen der ständigen Beiblätter, im „Laboratorium des Mikroskopikcrs", beschreibt Kncußl den Bau eines Mikrotoms, in „Mit Mikroskop und Kamera" Schneider die ersten lückenlosen Lichtbild- reihen zur Entwicklungsgeschichte der Wirbeltiere, und in dem neu beigegebenen Beiblatt „Was soll ich unter- suchen?" zeichnet Krauffc „Cntomologische Ausgabe" für Mikroskopiker". Ein recht zeitgemäßes Büchlein ist das soeben >" der Francksche» Vcrlagshandlung erschienene: „Das Kaninchen", Preis 1 Mk., ein Bändchen, das auf Grund reifer Crsahrungen für die Bedürfnisse des kleinen Mannes bearbeitet ist und daher vorwiege"^ die Ruhzucht behandelt, überhaupt nur darstellt, was tatsächlich brauchbar ist: Stall, Futter, Zucht, Rasse"- Verwertbarkeit, Krankheitsverhütung und -Heilung- Die einfachen, klaren Ausführungen des Versaff"'- wcrdcn durch zahlreiche Abbildungen belebt und werde" der Kaninchenzucht sicher zahlreiche Anhänger zus"A ren und so eines dcr wichtigsten Volksnahrungsmittel verbreiten helfen. In ganz besonders volkstümlicher und glücklich^ Weise versucht der Verlag die Kenntnis dessen, wir oben Weltgeschichte nannten, zu verbreiten damit Freude an der Natur und Verständnis für ih^ Erscheinungen zu wecken in seinem Kriegs- und fyru‘ denskalendcr siir den deutschen Feldsoldatcn, Bürcft' und Landmann aus das Jahr 1917. Mit Beiträge» von Dr. Ludwig Finckh, Dr. Kurt Floericke, P. Laug' dein, Erich Schlaikjer, Edgar Steiger u. a. Hera"'-'' gegeben von Anton Fendrich. Mit farbigem Voll"", und Zeichnungen von Fritz Bergen und Willy Plass^ Preis 50 Pfg. Vor allem bringt er einen für jeDsß mann, besonders für den Feldsoldaten wertvolle» H>" weis auf jedem Monatsblattc, dcr zu Himmels- >" Naturbeobachtungcn anregt, ferner gute Erzählung^"' in angenehmer, oft heiterer Form belehrende Etua- wirkungsvolle Gedichte usw. — Wenn dcr Kalens von Truppenteilen, Lazaretten, Betrieben »!"'• größerer Anzahl bezogen wird, treten günstige Meng preise ein. Gefliigelhof einer deutschen Truppenabteilung. phoc. Lcip;. Presse-Büro. Staaten durchweg als Parias und mögliche Spione behandelt. Sie dürfen in den „verbotenen" Bezirken, zu denen beinahe die Hälfte Englands gehört, weder wohnen noch reisen. Die „tief demütigende" Lage, in dcr sie sich befinden, illustriert der Präsident dcr fran- zösischen Kolonie in Manchester, M. A. Thonaille, in einer Zuschrift an den „Guardian" an solgendem Beispiel: „Einer meiner Landsleute mußte kürzlich nach Liverpool, um sich aus dem französischen Konsulat einer neuen ärztlichen Antersuchung zu unterziehen vor seiner Einberufung zum Militärdienst in Frankreich. Da Liverpool ein „verbotener Bezirk" ist, durste er die Hin- und Rückreise nur in Begleitung eines Polizei- bcamten machen. Als er kurz darauf Befehl erhielt, sich unmittelbar in Havre zu melden, wurde ihm er- klärt, er könne nicht über London fahren (das auch ein „verbotener" Bezirk ist), sondern müsse seinen Ein- schiffungshafcn Southampton auf einem Amweg er- reichen. Er brauchte so über 10 Stunden bis dahin." Polizei und Militär revanchieren sich jetzt siir frühere Zurückhaltung, die sie sich im „freien" England auserlegen mußten, durch um so größere Anverschämt- heit. Bestimmungen des Parlaments, die ihnen nicht paffen, werden gewohnheitsmäßig ignoriert, wie sich anläßlich dcr gesetzlichen Bestimmungen über Dienstver- weigerung aus Gewiffensgründen aufs deutlichste zeigte. In letzter Zeit amüsieren sic sich damit, in Vcrgnügungslokalen, an Eisenbahnstationen und wo es ihnen gerade paßt, das Publikum wie's liebe Vieh „to round up" (zu umzingeln), wie der technische, dem Cowboy-Betrieb entlehnte Ausdruck heißt, und dann alle Männer, die keine militärischen Ausweispupiere bei sich haben, nach den Polizeistationen zu schleppen mit dem Ergebnis, daß schließlich unter je hundert stun- denlang Fcstgehaltencn je ein Deserteur gesunden tvird! alles zu vergessen, was dcr Mann an planmäßiger Verleumdung uns angetan hat, um nur den Dichter zu preisen als einen dcr größten seiner Zeit, was oben- drein noch sehr zweifelhaft ist. Verhaeren hat bis zu seinem Tode nicht ausgchört, in Gedichten, denen Blät- ter wie dcr „Figaro" die weiteste Verbreitung auch im neutralen Auslände verliehen, die niedrigsten Lügen über Deutschland und die deutschen Soldaten in 'die Welt zu posaunen. Daß jeder deutsche Soldat ein paar abgcschnittcner Kinderhände und Kindcrsüße im Tor- nister trägt, diese infernalische Verleumdung hat vor allem Verhaeren aufgebracht, und sie blieb nicht die einzige! Es dünkt uns sehr milde, wenn das „Ber- liner Tageblatt" von ihm lediglich als von einem „Fanatiker" spricht. Cr war ciii bewußter Verlcum- der, ein zynischer Lügner und Hetzer, und diese Tat- sache werden wir nicht darüber vergessen, daß er früher auch gute französische Gedichte versaßt hat. Das An- denken des Künstlers Verhaeren hat dcr Verleumder Verhaeren ausgclöscht. Bücherbesprechung. In der vorigen Nummer wiesen wir daraus hin, daß zu den am meisten willkommenen Wcihnachts- gaben unstreitig gute Diicher gehören. Wir fahren heute fort, aus solche hiuzuweiscn. Zu den Verlagsanstalten, die sich ein großes Ver- dienst erworben haben durch die Verbreitung belehr- samen Lesestoffes, gehört vor vielen anderen die Francksche Verlagsbuchhandlung in Stuttgart. Tau- sende von Lesern sind ihr verpflichtet für das große Kosmosunternehmen, welches bemüht ist, uns tics in die Weltgeschichte hinciuznsühren, und zwar in die Nr. 24. Deutsche Soldaten - Zeitung. 15 Recht wertvoll für unsere Feldgrauen nicht allein, sondern für jeden, der den Blick für das Wesentliche in der Landschaft üben will, erscheint uns Robert Haag, Das Gcländezeichnen nach der Natur. Eine kurze, sachliche Anleitung mit 10 Abb. und 8 Tafeln (Stutt- garter Bilderboaeil Nr. 11). Francksche Verlagshand- lung. Geh. 25 Pfg., bei 50 Stück je 23 Pfg., von 100 Stück an je 20 Pfg. Angeregt durch die Erfahrungen dieses Krieges, hat der Verfasser, um allen, die sich für das Geläudezeichncu erwärmen, oder, >vie unsere Soldaten, insbesondere ltnsere Rekruten, es geradezu benötigen, in knappster Form und an zahlreichen Bei- spielen die nötigen Anweisungen gegeben. Die wichtige Uebereinstimmung mit dem Marienbild erleichtert dabei eine Meldekarte, die der Verfasser im gleichen Verlag hcrausgibt. (Stück 2 Pfg., 25 Stück 40 Pfg., 100 Stück 1,50 M.). Das innere Deutschland nach dem Kriege, von Erich Clverth, Jena, Eugen Dicderichs Verlag, geb. 3 Pik., ist eins von den Büchern, dem wir eine ganz besonders weite Verbreitung wünschen. „Ein Geist der Nüchternen Entschlossenheit waltet über dem Ganzen, der lvohl tut," wurde seinerzeit von Cwerths Schrist „Von der Seele des Soldateil im Felde" gesagt. Das gleiche gilt von dieser Arbeit, die uils allen einen kla- ren, untrüglichen Spiegel vorhält lind uns ohne alles Zum-Maule-Redcn, ohne sich nach Wölkenkuckucksheim zu verirren, ohne jede Schönfärberei ermahnt, aus dem Posten zu sein und sorgen zu wollen, daß das innere Deutschland nach dem Kriege sich wert erweise dieses Krieges, dein unser Volk sein Höchstes und Heiligstes zum'Opfer gebracht hat, das. Blut seiner Besten, die Kraft seiner Männer, die gesunde Entwicklung seiner Kinder. Wie das Blut unserer Vesten geopscrt wird, er- zählen llils Hunderte von Federn, eine immer beredter denn die andere. Ost schließen >vir die Augen und fragen schmerzbewegt: Muß denn das geschrieben und gelesen werden, jetzt — jetzt? Sagen die Heeresberichte uns nicht genug, übergenug davon? Run, es sind immer noch Hunderte da, die ilicht Augeil haben zu sehen, nicht Ohren zu hören, die noch immer Sin» habe» für Taumel uild Tand, für Flimmer und Flit- ter, Gaumen- lind Nervenkitzel. Für sie muß das Erau- sige da draußen geschildert werden in brennenden, lodernden Farben. Vielleicht öffnet es doch einmal dein einen oder anderen die Augen. Darum müssen immer wieder Bücher geschriebeil werden, wie: „Blut und Eisen". Kricgsnovellen voil Franz Taver Kappus. Preis 1,50 Mk. Julius Hossmann Verlag, Stuttgart 1916. Recht gewertet werden diese Erzählungen erst werden können, lvenn wir dem Grau- sen, das sic schildern, ferner steheil werden. Soviel steht fest: der Verfasser gehört zu denen, der Augen hat, zu sehen,' uild Ohren, zu hören, uild auch eine Junge, die z>l Herzen spricht. Eine der schöilsten Ge- schichten erzählt >l>is die Widmung des Buches. Sie tautet: „In Deine Hände» meine Frau, lege ich dieses Buch zlir Erinnerung an die Tage, da Du noch Schwester Alexandra warst und den fremden Ossizier, dessen Name» D>l heute trägst, alls schwerem Wund- scin gehoben hast." Fcldgrane Bücher, Band 2: Heldinnen vom Roten Kreuz von A. v. Schlieben. Verlag von Friedrich Ellersick, Berlin S. 59. Preis 50 Pfg. Auch dieses Büchlein führt uns mitten hinein in das Grausen un- serer Tage, lveilil auch nicht in die Schlacht selbst, so doch zu den Stätten, da lins Folgen der Schlacht vor Augen treten. Da wir es hier in erster Linie mit Hel- dinnen zu tun haben, geht ein weicherer Hauch durch die Blätter. Bilder aus dein Leben von Frauen, die das Schwerste nicht scheuen, und die wir darum so Wb» „Schlvestcr" nennen, lverden hier mit geschicktem Pinsel lmd guter Farbengebung gemalt. Der zweite Vaitt der Feldgrauen Bücher hält, was der erste ver- sprach. „Blut und Eisen" ist einer vom Roten Kreuz ge- widmet, „Heldinnen vom Roten Kreuz" schildert das danach benannte Heft. Run kommen wir zu einem Dest, welches einer vom Roten Kreuz versaßt hat. Cr nennt sich Arthur Silbergleit und seinen Gedichtstrauß „F l a n d e r n". Verlagsabtlg. der Wagncrschen k. k. Üniversit.-Vuchhdlg., Innsbruck, Karlstr. '4. 1,80 Mk. In eigenen, nicht üblen Stimmungsbildern erzählen die flüssigen Reime von Flandern. " Störend erscheint uns das Zerreißen der Sähe durch die Anordnung in Vierzeilern. Heer. Was die Schwalbe sang. Geh. 2,50 Mk., geb. 3,50 Mk. I. G. Cottasche Buchhandlung Nach- folger, Stuttgart und Berlin. Unser freundlicher Nach- bar, die deutsche Schweiz, hat eine Reihe der besten Erzähler geboren, allen voran Gottfried Keller und Conrad Ferdinand Meyer. Zu ihnen gehört auch Heer. Klar und gesund wie die reine Luft der Schwei- zer Berge, kräftig und kräftigend wie sie, ist das, was Heer hier die Schwalbe singen läßt. Allerlei Sclbst- erlebtes erzählt der Dichter seinen Enkeln und wir stellen uns gern hinter die Lauschenden und lauschen mit ihnen. Erquickt und erfrischt gehen wir dann von- dannen, um sobald als möglich wiederzukehren und zu lauschen. G. P. S. Cabanis. Daß unseren Feldgrauen auch in der vordersten Linie die Lust und der Trieb zu geistiger Arbeit er- halten bleibt, erweist ein Büchlein, das uns dieser Tage zuging: In 10 Stunden gründlich Stenographie nach dem einfachsten deutschen System National-Stenographie von Lehrer Wohlrabe. Preis 90 Pfg. Verlag Rob. Frieses Buchhandlung, Chemnitz, Innere Iohannis- straße 4. Der Verfasser ist seit Kriegsbeginn im Felde und hat zuletzt an den schweren Kümpfen am Stochod teil- gcnommen. Im Unterstand in vorderster Linie ent- stand sein Büchlein, ein klares, übersichtlich geordnetes Merkchen, das jedem Lernenden das Ueben zur Freude macht. Wir empfehlen das Büchlein eines langjäh- rigen, geschickten Stenographielchrcrs der Beachtung unserer Leser. Des Kriegers Weg zum eigenen Heim." Wie sich tatkräftige Krieger nach ihrer Heimkehr in sechs bis acht Wochen eine Familienheimstätte schlüsselfertig, so- fort bewohnbar, mit Stall und Nebenanlagen für 2000 bis. 3000 Mark mit Hilfe von Kameraden oder Ange- hörigen ohne einen gelernten Maurer im Stampsbau errichten. Deutschlands volkstümliche Bauweise. Mit vielen Abbildungen. Herausgegeben von Landwehr- mann Max Beetz. Preis 75' Psg. (Porto 10 Pfg.) tzeimkulturverlag, Wiesbaden. Hilf dir selbst! das ist der. Grundton dieser Schrift, die neue Wege der Woh- nungsbeschasfung zeigt. Etwas zum Nachdenken, Unsere liebe deutsche Schrist! Durch die Zeitungen geht die Kunde, das Reichs- tagsgebäude solle nun doch in lateinischer Schrift die Widmung tragen: Dem deutschen Volke. Hört die Ausländerei noch immer nicht auf? Mit deutscher Art und deutscher Geschichte ist die deutsche Schrift unlöslich verbunden. Die lateinische Schrist begann erst Eingang zu finden, als die Liebe für das Ausländische auf den Höhepunkt gestiegen war, zur Zeit Friedrichs des Großen. Der Brauch hat dann, nachdem er von der schönen Schriststellerei und der Wissenschaft ausgegangen war, immer weiter um sich gegriffen. Aber wie die Freiheitskriege mit dem Schlachtrufe: Hinaus mit den Welschen!' auch das Welschtum zurückzudrängen vermochten, freilich nur für kurze Zeit, so hat auch dieser große Krieg, in dem wir jetzt stehen, dem unverfälschten Deutschtum wieder viel schon verloren geglaubtes Gebiet zurückgewonnen. Wie schnell z. B. hat sich „Anschrist" für „Adresse" bei uns eingebürgert! Und nun soll gerade das, was dem Volke für seine überwältigende Kriegsbegeisterung und Aufopferung zum Geschenk gemacht wurde, als Sinn- bild und Unterpfand künftiger Weiterentwicklung, die Inschrist am Rcichstagsgebüude, gerade das soll in undeutscher Schrift verewigt werden? Wir Feldkrie- gcr, die wir aus der Erfahrung der harten, unaushör- lichen Kämpfe wissen, daß es nun, um mit unserem lieben Hindenburg zu reden, um Sein und Nichtsein des ganzen Volkes geht, wir vermögen nicht zu glau- ben, daß man gerade jetzt ein so wertvolles Sinnbild deutschen Wesens preisgibt. Der polnische Jude, der, als er noch unter russischer Herrschaft stand, eine pol- nische und eine russische Ausschrift auf seinem Laden- schilde hatte, vertauscht jetzt das Russische mit dem Deutschen, und zwar gebraucht er dabei die deutschen Buchstaben. Cr sagt sich ganz richttg: Russisch mit russischen Buchstaben, Polnisch mit polnischen Buch- staben, also auch Deutsch mit deutschen Buchstaben. Wollen wir uns vor dem polnischen Juden schämen? Et. Etwas zum Lachen. Drei kriegsgefangene Engländer haben sich im Ge- fangenenlager reichlich frech aufgeführt. Wären sie gemeldet worden, dann wäre es ihnen übel bekommen. Landsturmmann Roesecke, das dumme Luder, hatte Mitleid. Aber Sttafe muß sein. Was ersinnt er da also in der ihm angeborenen barbarischen Grausamkeit? Cr ließ den drei Engländern die Hosentaschen zunähen. Tie Kerls sind seitdem keine Menschen mehr, keine Engländer. Sie spucken noch, das ist alles. (Sitter Krztg.) Kaiser Franz Joseph traf in Bad Ischl auf einen alten Parkwächter, der trotz seines hohen Alters immer noch seinen Dienst versah. „Nun, wie geht's, Stephan?" fragte der Kaiser. „Ah, net guat. Kaiser- liche Majestät, älter werd ma und halt dümmer a: Kaiserliche Majestät werd'ns an sich selber merken." „I merk's nit," lächelte der Kaiser. Darauf der Stephan im Brustton der Ueberzeugung ganz traurig: „Ja, wer merk'ns a nit so, Kaiserliche Majestät, aber die an- dern!" Belustigt lachte der Kaiser, grüßte den Al- ten und ging weiter. Nach einigen Schritten wandte er sich wieder um und meinte zu Stephan: „Recht hast du, Stephan, wir merk'ns nit, aber die anderen!" („Lcipz. N. N.") Etwas zum Stalen. Ein Flüßchen rauscht der Dona» z», sein Rauschen kann uns sagen, wie deutsche Knegs- und Feldherrnkunst die Feinde jüngst geschlagen. Und wollten diese Feinde sich zur Wahrheit frei bekennen, so müßten sie sich ungefähr »ne dieses Flüßchen nennen. Sie brauchte» nur das Mittel-«: des Namens schnell verdoppeln und für das u beinah am Schluß einfach ein e einkoppel». Auflösung in der nächsten Nummer. Auslösung des vorigen Rätsels: I m m et m a n n. Etwas zum Merke». „Ein Mensch, der nicht mehr hossend strebt. Der hat sich selber überlebt!" Reichel. Cs gibt noch einen höheren Zweck auf Erden, Als siebenmal die Woche satt zu werden. „Wer andere Wunden verbindet, vergißt die eigenen." Karl Theodor von Bayern. 16 Deutsche Soldaten ° Zeitung. Nr. 24. 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'eilende Gesichtspunkte für di« Bereinsarbeit: Vaterland-treue und Näch- stenliebe ohne Rücksicht au, Brkenntnl» und Parteistellung Lnge Zufammen- .rbeit mit den Organen der behördlichen Kriegsbefchärigtenfürforge unter -renger Befolgung der oon der Reichsregieruug gebilligten neu,eitllchen Zorde« rungen auf diesem Gebiete. Vle staatliche Genehmigung: Die Genehmigung 0er Bereinsfammlungen ist in Preutzen fowle in anderen Bunderftaaten erteilt worden, Di» Vater- andsfpende hat dl« Rechte einer „Milden Stiftung". Unterbringung der Kriegsbefchüdigten: Um die gefummelte« Mitte! in, j Der Borstand: Generalleutnant v Mülmann, Lharlottenburg, Erster Vorsitzender. Vorsitzender Dr. 8.0. Karst'««,, Bstu-Steglitz »oster vöhe für die Kilegsdefchadigten verwinden ,u könne«, werden wir vlefe j l« felbständige Kurgäste in den in «ahlrelchen Kurorten geficherten Plätzen' Sgudikns Ke« »er«!»«: Äechisanwalt Vr. AI t t h « u f e n, Berlin W. * Budapester-Strah» 2-3. 7. Bankkonten: Nelch-Hauptdonk und sämtliche Nebenstellen, Deutfche Ben« Vlrkonto-Sefelifchaft, Gommer;- und vlrkontobank, Bank für Handel Industrie, Mitteldeutfche Privatbank und famtlich« Nebenstellen, fowi« heimann-Bre-lau, Postfcheckkonto Berlin NW. 7, Nr. 22 565. #. Verein-,eitfchrift: Die „Deutfche Soldaten-Zeituug", Berlin SW. 25, Der, mannstr. 102. Lrfcheint wöchentlich. Be;ug«o«rgünstigungen für Berlin»«-» glieder: Bierteliahrrpre!« Mk. t.— statt Mk. 1.30. ».Die Sefchäf,«stelle de« Berein«: Berlin W.57. Bülowstr. i00, 5«tW“ Lützow 542 Telegrammadreste, „Vaterlandfpende". Sefchäst«,e!t: Woch»nt«j> oon «>/, Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittag». Ls wird gebeten, den t samten Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle ,u richten. SS. Mitgliedsbeiträge: Mindestfahrerbeltrog für Lln;elmltglieder: i Mk., p körperschaftlich, >0 Mk. Mit Rücklicht auf den vaterländischen Zweck Se Vereins ist ,!n hmaurgehen über die Mindestbeiträg.« und Spende« einmaligen größeren Bettagen für den Verein dringend erwünscht. Lrster Bürgermeister Dr. Bellan, Lilendurg, «eschäftsführenber Borsttzender. Königlicher Baura« Hermann Duerdolh-Berlln, Steliverttett-dei s,schüft«führe»»" Rechtsanwalt Dr. h. Müntzel, Berlin. Generalkonsul Stodwaffer, Berlin. Univerlitätrprofestor Dr. med. Sttauh, KrUn mterbringen, wo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegs» defchädigtenfürforge und die Unterstützung der Bäderfürsorge des Noten Kreuzes -esondere Vergünstigungen ;ur Verfügung stehen. Auf diese Welfe erübrigt ,>ch «in Ankauf von Grundstücken und die Erbauung eigener Gebäude. Auswahl der Kriegsbeschädigten: Die Vaterland-spende wird in erster Reihe lelchtkranke bezw. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemäh von anderer Leite weniger gesorgt >u werden pflegt, berücksichtigen, also ,. B. mit Neurasthenie, Rheumatismus, leichten Zarin«« «o« Her,leld»n oder Störungen der Verdauungsorgane behaftete und andere. Die endgültige L»t- fcheldung über die Auswahl fiept der bürgerlichen Kriegsbeschädigtenlürforge »u. Unternehmungen, die mindestens 20 Freistellen ,u ie Mk, 150.—zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betrieben ln entsprechender Zahl i» Vorschlag dringen. . Schatzmeister: Or. L. M orler, Geschäftsinhaber der Dlrkonto-Gefellschaft, Berlin W. S. Unter den Linden 35. Dcm geehrten Vorstand sprechen wir für die freund- lichen Glückwünsche anläßlich der Feier des 50jährigen Bestehens des Vaterländischen Frauen-Vereins unseren herzlichsten Dank aus und verbinden damit die ergebenste Versicherung, daß es uns stets eine Freude sein wird, die segensreichen Bestrebungen der „Vaterlandsspende" zu fördern und zu unterstützen. Möge es der „Vaterlandsspende" beschieden sein, ihre wichtige Aufgabe in möglichst weitem Umfange durchzuführen und dadurch an ihrem Teile zur Erstar- kung unseres Volkes beizutragcn. Der Vorstand des Vaterländischen Frauen-Vereins (Hauptverein) gez. Gräfin Groeben. gcz. Kühne. Bildung eines Provinzausschuffes für die Rheinprovinz. In Düsseldorf hat sich für die Nheinlande ein Provinzausschuß der „Vaterlandsspende" gebildet unter dem Vorsitz des Herrn Generalkonsul a. D. Beckmann- Düsseldorf, zu dessen Stellvertreter Herr Bürgermeister Voß-Dülken gewählt ist. Als Geschäftsführer, der zu- gleich die Geschäfte des Schrift- und Kassensührers er- ledigt, wurde Herr Iustizrat Dr. Friederichs-Düssel- dorf, zu seinem Stellvertreter Herr Dipl. Handelslehrer E. Wcndt-Düffeldorf gewühlt. Zu Mitgliedern des Provinzausschusses wurden ernannt für ÄacheN: Herr Oberingenieur H. Folkerts-Aachen, zu seinem Stellver- treter Herr Großgrundbesitzer A. Bischofs, Haus Linde bei Aachen; für Trier: Herr Chrendomherr Schmitz- Trier, zu seinem Stellvertreter Herr K. Korn-Saar- brticken; für Coblenz: Frl. Cveline v. Mülmann-Kreuz- nach, zu ihrem Stellvertreter Herr Bürgermeister Dr. Gebherd-Neuwied; für Cöln: Herr Fabrikant Bücklers- Düren, zu seinem Stellvertreter Herr Chefredakteur Jung von der Kölnischen Zeitung; für Elberfeld: Herr Oberstabsarzt Dr. Neumann. Der Vorstand begrüßt den neuen Provinzausschuß der „Vaterlandsspende" für die Rheinlande als solchen auss herzlichste und wünscht ihm eine gedeihliche Arbeit. Berlin, den 12. Dezember 1916. Der Vorstand der „Vaterlandsspende" E. V. Dr. V e l i a n, Erster Bürgermeister, Geschüftsführcnder Vorsitzender. Kyfshäuser-Vund der Deutschen Landeskriegerverbände. Berlin W. 50, den 28. November 1916. Geisbergstr. 2. An den Vorstand der „Vaterlandsspcnde" z. H. des Herrn 1. Bürgermeister Dr. Velian Hochwohlqeboren Berlin W. 57. Zum Schreiben vom 10. November. Für die freundliche Absicht, geeigneten Vor- schlägen unsererseits für Gewährung von Erho- lungskuren an unsere bedürftigen Mitglieder zu entsprechen, sprechen wir unseren besten Dank aus und werden eintreffendenfalls gern davon Gebrauch machen. Der Vorstand I. V.: gez. W e st p h a l Geheimer Regierungsrat, 3. Präsident. Der Staatskommiffar für die Regelung der Kriegswohlfahrtspflege in Preußen. Berlin, den 8. Dezember 1916. C. 25, Alexanderstr. 3—6. Tgb.-Nr. 1426. I. 26/16. Auf die Eingabe vom 20. v. Mts. verlängere ich hiermit im Anschlüsse an die Genehmigungen vom 22. August und 28. September 1916 — Tgb.- Nr. 1122/1240 1. 26/16 — meine Erlaubnis vom 31. Mürz 1916 - Tgb.-Nr. 153. I. 26/16 - zur Sammlung von Geldspenden unter den gleichen Ve- rdingungen bis zum 30. Juni 1917. gez. v. Iarohky, Ministerialdirektor. Ich bitte nicht — ich biete! So drückt sich der Witte des deutschen Volkes zum Frieden in dem Heeresbesehl des Allerhöchsten Kriegsherrn und der Kundgebung des obersten Be- amten des Reiches aus. An Heer und Flotte wendete sich der Kaiser im Gefühl des Sieges, ihnen vertrauend, daß sie ihn verständen und im Falle des Mißlingens wei- ter ihre Pflicht tun würden. Einer Rechtfertigung bedurfte es ihnen gegen- über nicht, denn sie wissen, daß nach den Worten des Ersten Generalquartiermeisters die militärische Lage »ie günstiger war, als zurzeit. Am so sorg- fältiger aber war die Begründung des Friedens- angebotes in der Rede des Reichskanzlers, mit der er die Rote an unsere Feinde vor dem deutschen Volke vertrat. Es sind nicht Entschuldigungen, von denen man sagen könnte, man klage sich dadurch an, sondern Begründungen des weltgeschichtlichen Vor- ganges seltenster Art. Ein Anhalten im Sieges- lauf, vor letzter, schicksalsschwerer Entscheidung ein schicksalsschwerer Entschluß, zur Vermeidung wei- terer Opfer das Schwert in die Scheide zu stecken — wenn die anderen es wollen! Der glänzend verlaufene Feldzug in Rumänien, der durch die Einnahme der Festung und Hauptstadt Bukarest gekrönt wurde, zeigt die Mittelmächte auf der Höhe des Erfolges; er nahm ihnen auch die Sorge um die wirtschaftliche Sicherheit gegenüber allen Aushungerungsplänen. Die Nachwirkungen sol- cher Großtaten, wie sie unsere Heere und die der Verbiindeten in der Abwehr der feindlichen Maffenangriffe in West und Ost und in der Rie- derwerfung Rumäniens vollführten, waren deut-, lich erkennbar in dcm Wechsel des Tones in Hol- land, Dänemark und Norwegen. And die Taten unserer A-Voote erweckten ernste Besorgnisse der Engländer in der Crnährungsfrage und Rohstoff- versorgung wegen Mangels an Schiffsraum. Auf solchem Boden hielten die Verbündeten der Mitte Europas den Zeitpunkt und die Stimmung für ge- kommen, ihre Feinde zu Friedensverhandlungen aufzufordern. Daß es genug ist des Mordens, haben ja auch die Verantwortlichen, wie die von den Tatsachen betroffenen Völker, längst empfun- den, nur Verblendung, Haß und Eigensinn konn- ten die Anstifter des Krieges noch nicht von der Nutzlosigkeit der Fortführung überzeugen. Wir, die wir uns frei fühlen von der Schuld, frei auch von blindem Haß, Croberungswahn und Vernich- tungswut, wir konnten ini Bewußtsein der Stärke dem Menschlichkeitsgefühl Raum geben. Freilich birgt solche Handlung auch eiuen Stachel in sich, schmeckt nach Herablassung und Siegerstolz, aber füglich steht Großmut dem Sieger an, verletzend braucht sie nicht zu sein. Die Rote vermeidet ja auch fast geflissentlich das Wort „Sieg". Gleich- wohl gibt es doch eben nicht nur Gleiche unter den Kämpfenden des Krieges; zu den Angleichen zäh- len wir einmal die nicht mehr bestehenden Staaten und die, in denen unsere Heere weit hinein einge- druugen sind. Welche Wirkung mußte das Frie- densangebot auf diese ausüben? Wir wollen ihnen die gewiß vorhandene Friedenssehnsucht ebenso- lvenig als Kriegsmüdigkeit auslegen, wie wir sie vermeinen trotz — rver wollte es leugnen? — großer Friedensgeneigtheit im deutschen Volke. Daß wir den Frieden haben möchten, wenn wir ihn in Ehren und unter Bürgschaften für die Zukunft haben können, zeigt uns nicht schwach. Wir be- weisen ja zugleich mehr denn je unsere Kraft und unseren Willen zum Siege sowohl in, wie hinter der Front! Gewiß sind lvir uns der ehrlich von deutscher Seite beabsichtigten Wirkung von vorn- herein nicht sicher bewußt gewesen, der Wirkung auf unsere Feinde. Aber wir schlugen ihnen mit unserem Friedensangebot für eine Fortsetzung des Krieges moralisch die Waffen aus der Hand und stärkten dabei den Geist des deutschen Volkes zum Widerstand und zum endlichen Siege. Roch ein- mal erlebten wir, wie in den Augusttagen des Jah- res 1914, eine Hochflut vaterländischer Gefühle und eine Einmütigkeit des ganzen Volkes, wie immer in großer, schicksalsschwerer Zeit der deut- schen Geschichte. Das bleibt ein Gewinn! And so auch der Eindruck auf die Neutralen, die, wenn Vernunft und Gelvissen noch nicht ganz einge- schlafen sind, einsehen müssen, wem die Schuld bei der Verlängerung des Krieges beizumessen ist. Daß unter den Schuhmächten, denen die Rote zur Aebergabe an unsere Feinde übermittelt ist, auch Amerika sich befindet, klingt wie Hohn, ist aber nicht zu ändern, denn wir haben es bei Beginn des Krieges im Vertrauen auf seine Neutralität um den Schuh der deutschen Interessen, wo immer solche in Frage kämen, angesprochen. Welche Wir- kung unser erster Schritt zum Frieden dort drüben auslöst, zeigt der Rückgang der Aktien der Muni- tionslieferer. Sie beteten in Amerika in den Kir- chen immer um Frieden, daheim aber schmiedeten sie Waffen zur Verlängerung des Krieges. Ginge es damit zu Ende, so wäre es vorbei mit de»' schönen Geschäft; man verliert in Amerika, wen» lvir Frieden machen, und es gibt noch andere Schmarotzer auf dem Kriegsbaum! Einen um so ehrlicheren Friedensboten habe» wir uns im Papst erwählt, dessen Bestreben m'" Anfang an darauf zielte, die Leiden dieses furchr- baren Krieges, den er nicht hindern konnte, wenig' stens zu lindern. Doch suchen wir auch in Seiner Heiligkeit keinen Vermittler; wir wollen unse^ Sache selbst führen, wenn die Feinde zu Friedens- Verhandlungen sich geneigt zeigen. Mir bitten nicht — wir bieten! An unsere' Feinden ist es, die dargebotene Hand anzunehwe"' nicht aber den Frieden zu „gewähren". Das wa» eine falsche Auffassung; wir sind darauf gefaßt?>1‘ wesen, daß sie uns den Schritt als Schwäche aw-7 legen würden. Aber bereuen tun wir ihn deshau nicht. Ans ist der Krieg immer eine heilige Sack) gewesen, der hochherzige Entschluß zum zu einer Beenmgung der Blutopfer ist es nick) minder! Ein heiliger Ernst lag in den Wortr unseres Reichskanzlers, und er sprach im Cinkla' mit seinem kaiserlichen Auftraggeber und den ve antwortlichen militärischen Stellen, sowie im Ei Verständnis mit unseren getreuen Bundesgenosse Von neuem hat sich unser Kaiser uns verbünde durch den Mund des Kanzlers in seiner Friede»? botschaft »nd uns zum Weihnachtsfest wie e Vater beglückt und beschenkt. Möchte nach Wunsch und Willen Friede auf Erden sein am tigert Christfest! Nr. 25. Deutsche Soldaten - Zeitung. 3 Zeittafel der Krlegsereigniffe« 8. Dezember. W. Auf dem westl. Maasufer die Franz, bei den von uns am 6. 12. gewonnenen Gräben auf Höhe 304 abgewiescn. .0. Rufs. Vorstöße an der Düna-Front. Südl. Widsy in eine Feldwachstellung eingedrungene Abteilungen sofort wieder vertrieben. — Rach Fehlschlag des großen Cntlastungsvorstoßes in d. Karpathen haben die Russen nur noch Teilangriffc unternommen. Sie stürmten mehrmals an der Ludowa u. im Tro- tusul-Tal u. wurden blutig zurückgeschlagcn. Bk. Unser Vorgehen gegen u. über die Linie Buka- rest—Ploesti erfolgte so schnell, daß die im Grenz- gebirge am Predeal- u. Altschanz-Paß stehenden Rumänen keine Möglichkeit fanden, rechtzeitig zu- rückzugchcn. Sie stießen auf ihrem Rückzug bereits auf deutsche u. öst.-ung. Truppen u. sind, vom Nor- den gedrängt, zum großen Teil bereits gefangen. I. Im Karstabschnitte starkes feindliches Geschühfeuer, das sich gegen Costagnevica zu größter Heftigkeit steigerte und um Mittag bei ungünst. Wetter wie- der nachließ. 9. Dezember. W. Im Somme-Gebiet war zu einzelnen Stunden der Geschühkampf heftig. Nachts gegen Le Transloy vorgehende starke feindl. Streifen durch Feuer und Nahkampf vertrieben; eine Anzahl Australier gef. O. Nördl. des Narocz-Secs ,in der Skory-Cnge, griffen nach Feuervorbereitung mehrere ruff. Kom- pagnien vcrgebl. an. — Zw. Kirlibaba- u. Bistrih- Tal setzte der Russe starke Angriffe an. Zumeist scheiterten sie verlustreich in unserem Feuer. Nördl. Dorna Watra verlorener Boden vom Angreifer teuer erkauft — Auch bei in der Hauptsache sehlgc- schlagenen Angriffen südl. des Trotusul-Tales er- rang der Russe bei erhebt. Kräftcverbrauch nur geringen örtl. Erfolg. 14k. Der linke Flügel der 9. Armee hat die rumän. pagne, südl. Ripont, warfen unsere Stoßtrupps Franzosen aus einer von uns geräumten, von ihnen besetzten Sappe wieder hinaus. — In den Vogesen, westl. Markirch, holten ohne eigenen Ver- lust Nassau. Landwchrleute mehrere Jäger u. 1 Mi- nenwerfer aus dem sranz. Graben. 0. Wieder griffen die Russen zw. Kirlibaba u. Dorna Watra ohne Erfolg an. Südl. des Trotusul-Tales nahmen sie eine Höhe, doch gelang es ihnen trotz Einsatzes starker Kräfte nicht, seitl. der Cinbruchs- stelle Boden zu gewinnen. 14k. Die Armeen sind im Vordringen in der östl. Wa- lachei. Zw. Ccrnavoda u. Silistria sind bulgar. Kräfte über die Donau gesetzt. In der Dobrudscha geringe Gefechtstätigkeit. — A. d. mazedon. Front nördl. Monastir u. im Cerna-Bogen führten gestern die Verbands-Truppen wieder einen starken Cntlastungsstoß. Cr ist gescheitert. Deutsche u. bulgar. Truppen wiesen alle Angriffe der Franz, u. Serben blutig zurück. A Von uns besetztes feindliches Gebiet — von rechts oben nach links unten eng schraffiert. Vom Feinde befetzes, dem Vierbund gehöriges Gebiet — schwarz. Gebiete, in denen der Feind anderseits beunruhigt wird — von links oben nach rechts unten weit schraffiert. Zw. Gebirge u. Donau die Verfolgung im Fluß. Die 9. Armee machte gestern allein etwa 10 000 Ges. Am Alt erfüllte sich das unvermeidl. Schicksal der in Westrumänien abgeschnittencn Kräfte. Oberst v. Szivo erzwang mit östr.-una. u. deutschen Truppen ihre Acbergabc. 10 Bataillone, 1 Eska- dron und 6 Batterien in Stärke von 8000 Mann mit 26 Geschützen streckten die Waffen. — A. d. mazedon. Front nüchtl. Angriffe der Serben bei Trnava (östl. der Ccrna) von deutschen u. bulgar. Truppen zurückgewiescn. Ebenso scheiterten erneut Vorstöße der Engl, in der Struma-Cbene. Trotz ungünstigen Wetters auch im November große Erfolge der Flieger erzielt. Wir verloren 31 Flugzeuge im Westen u. Osten, in Rumänien und auf dem Balkan die Gegner im Luftkamps 71, durch Abschuß von der Erde '16, durch unfreiwillige Landung 7, im ganzen 94 Flugzeuge; davon sind in unserem Besitz 42, jenseits der Linien erkennbar ab- gestützt 52. Divisionen, die von den Pässen nordöstl. Sinaia sich nach Südosten durchschlagen tvollten, aufgcrie- bcn, mehrere tausend Mann gef., viele Geschütze erb. Vor dem rechten Armeeslügel u. vor der rasch vordringcndcn Donau-Armec der Feind in vollem Rückzuge. Seit dem 1. Dezember verlor der Ru- mäne an die beiden Armeen — soweit die zunächst flüchtige Aufräumung der Schlachtfelder um Buka- rest ergab — über 70 000 Mann, 184 Geschütze, 120 M.-Gcwchre. — Die Beute an Feld- u. Kriegsgerät ist unabsehbar. — A. d. mazedon. Front aus den Höhenstellungen nördl. Monastir u. nordöstl. Pa- ralovo lag starkes Geschühfeuer, dem leicht abgewie- scne Anqrisfe im Cerna-Bogen folgten. Oestl. des oberen Pahino-Sees schlugen bulgar. Vorposten eine engl. Kompagnie zurück. 10. Dezember. W. Im Somme-Gebiet nahm abends das Geschühfeuer zu; nachts hstl. Gucudccourt vorgehcnde, starke engl. Streifen zurückgetrieben. — In der Cham- 11. W. Auf beiden Usern der Somme die Kampstätigkeit der Geschütze erheblich gesteigert. Auch an der Front nordwestlich Reims nahm von Mittag an das seindliche Feuer zu. — Durch umsangrciche Spren- gungen an der Butte du Mcsnil (Champagne) u. bei 'Vauquois (Argonnen) zerstörten wir beträchtl. Teile der sranz. Stellung. Aus dem Ostufer der Maas wirkten unsere schweren Geschütze gegen Grü- ben und Batterien des Feindes. Vor Verdun durch Abwehrfeuer im Lustkampf 7 feindl. Flug- zeuge abgeschoffcn. 0. Nördl. des Tartarcn-Paffcs (in den Waldkarpa- then), im Viftrih-Abschnitt nordöstl. Iakobcny, am Muncelul (im Gyergyo-Gebirge) u. zu beiden Sei- ten des Trotusul-Tales griss der Russe wieder mit starken Krästen ohne Erfolg an. Ein Vorstoß deutscher Streiscn nördl. des Smotrcc brachte 14 Ges. u. 1 Mincnwerscr ein. Bk. Die Verfolgung der Armeen findet an einzelnen Stellen Widerstand. Cr wurde gebrochen. Die 4 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 25. Heiligabend auf einem Unterseeboot. Paris in den Argonncn nach heftigem Vorberei- tungsseuer vorstoßende französische Streifen ab- gewiesen. Auf dem rech- ten Maasufcr nachmit- tags die Geschühtätig- keit gesteigert. O. In den Waldkarpa- then vielfach Geschütz- seucr. Im Gyergyo- Gcbirge und.im Troto- sul-Tale setzten die Ruf- sen ihre verlustreichen, aber ohne jeden Erfolg verlausenden Angriffe fort. Ueber Comanesci schoß ein östr.-ung. Flie- ger ein feindl. Kampf- flugzeug ab. Bk. Sehr günstige Fort- schritte auf der ganzen Front trotz sehr großer Wegeschwierigkeit. Die Große Walachei südl. der Bahn Bukarest— Ccrnavoda vom Feinde gesäubert. Die Ialo- nita auch von der Do- nau-Armee überschrit- ten. — Mazedonische Front: Die östlich der Lerna von Serben ge- führten Angriffe unter schweren Verlusten vor den bulgarischen Stel- lungen zusammcngebro- chen. Auf uns. Seite neuerlich Raumgewinn. Bewegungen vollziehen sich trotz strömenden Re- gens, aufgeweichten Bodens u. aller Brückenzer- störungen in beabsichtigter Weise. Wir machten erneut mehrere tausend Ges. — A. d. mazedon. Front: Der 10. Dez. stellt sich als ein weiterer schwerer Mißerfolg des Verbandes an einem Kampftage dar, an dem der Feind sehr erheb!. Kräfte an Geschütz- und Fußvolk einsetzte. Alle Angriffe der Franz, u. Serben zw. Dobrömir und Makovo scheiterten an der zähen Widerstandskrast deutscher u. bulgar. Truppen. Insbesondere tat sich in den Kämpfen um die Höhen östl. Paralovo das ostpreuß. Inf.-Regt. 45 hervor. 12. Dezember. W. Auf dem Schlachtfelds der Somme erfuhr die feit Ende November erhebt, geringere Kampstätigkeit der Geschütze nachmittags wieder eine vorüber- gehende Steigerung. — Aus dem Ostufer der Maas u. nahe der Mosel starkes Geschütz- und Minen- werserfeuer ohne Fußvolktätigkeit. 0. Geglückte Streis-Untcrnchmungen am Stochod brachten durch Einbringen von Ges. wertvollen Aufschluß über die ruff. Kräfteverteilung. — In den Waldkarpathen am Smotrec u. a. d. Baba Ludowa wie bei Nacht wiederholte starke An- griffe im Mestecanesci-Abschnitt von deutschen und östr.-ung. Truppen vollständig abgewiesen. Auch beiderseits des Trotusul-Tales setzte der Russe zu vergebl. Ansturm gegen einige Höhenstellungen er- neut Menschen und Geschosse ein. Deutsche Jäger brachten von einer Streife nördl. der Ludowa 10 Gef. u. 3 M.-Gewehre zurück. Rördl. Sulta die Russen von einer kürzlich genommenen Höhe wieder vertrieben. Bk. Kampf-Fortschritte aus der ganzen Front, Urzi- ceni u. Mizil in unserem Besitz. Die Heeres- gruppe, im besonderen die 9. Armee, hat in den letz- ten Tagen dem Rumänen über 10 000 Gef., mehrere Geschütze u. viel Feldgerät abgenommen. — Maze- don. Front: Mit Erbitterung rennen alltägl. die Verbands-Truppen, vornehmlich die Serben, gegen die deutsch-bulgar. Stellungen aus beiden Cerna- Ascrn und erleiden eine schwere blutige Schlappe. 13. Dezember. W. Zeitweilig lebhafteres Geschützfeuer im Somme- u. Maas-Gebiet, wie nächtliche Streif-Zusammen- stöße bei allen Armeen. 0. In den Waldkarpathen vielfach eigene erfolgreiche Streiskümpfe. An der siebcnbürg. Ostfront wiesen deutsche u. östr.-ung. Truppen Angriffe der Russen im Gyergyo-Gcbirge u. bciders. des Trotusul-Tales ab. Dem weichenden Gegner nachdrängende Auf- klärungsabteilungen stellten erhebt. Verluste des Feindes fest u. brachten Gef. ein. Bk. Der Feind, der sich durch russ. Reiterei verstärkt, an der stark angeschwollenen Ialomita nochmals gesetzt hatte, ist' wieder in vollem Rückzuge nach Nordosten. Die Donau -und 9. Armee dringen auf der ganzen Front nach. An der Straße nach Bu- zau gewannen wir erhebt. Gelände u. machten dort und im Gebirge wiederum über 4000 Ges. 14. Dezember. W. In einzelnen Abschnitten der Sommefront vor- übergehend starker Feuerkamps. — Bei Le Four de Aus dem Großen Hauptquartier. Seine Majestät der Kaiser hat folgenden Armeebefehl erlassen: Soldaten! In dem Gefühl des Sieges, den Ihr durch Euere Tapferkeit errungen habt, haben ich und die Herrscher der treu verbündeten Staaten dem Feinde ein Friedensangebot ge- macht. Ob das damit verbundene Ziel erreicht wird, bleibt dahingestellt. Ihr habt weiterhin mit Gottes Hilfe dem Feinde standznhalten und ihn zu schlagen. Großes Hauptquartier, 12. 12. 6. Wilhelm I. R. An das deutsche Heer! Vorstehende Order ist auch an die Kaiserliche Marine gerichtet mit nachstehender Allerhöchster Crgänzungsorder: Diese Order richtet sich auch an Meine Ma- rine, die alle ihre Kräfte treu und wirkungsvoll eingesetzt hat, in dem gemeinsamen Kampfe. Wilhelm I. R. ■ * Unser Kaiser hat unserm Generalseldmarschall Hindenburg das Großkreuz des Eisernen Kreuzes mit nachstehendem allerhöchsten Handschreiben verliehen: Mein lieber Feldmarschall! Der rumänische Feldzug, der mit Gottes Hilfe schon jetzt zu einem so glänzen- den Erfolge führte, wird in der Kriegsgeschichte aller Zeiten als leuchtendes Beispiel genialer Feldherrn- kunst bewertet werden. Von neuem haben Sie große Operationen mit seltener Umsicht in glanzvoller An- lage und mit größter Energie in der Durchführung mustergültiggeleitet und mir in vorausschauender Für- sorge die Maßnahmen vorgeschlagen, die den gettennt marschierenden Heeresteilen zu vereinten Schlägen den Weg wiesen. Ihnen und ihren bewährten Helfern im Generalstabe gebührt dafür auss neue der Dank des Vaterlandes, das mit stolzer Freude und Bewunderung die Siegesnachrichten vernommen und mit sicherer Zu- versicht und vollem Vertrauen aus solche Führer der Zukunft entgegensieht. Ich aber habe den Wunsch, meinen ttes empfundenen Dank und meiner uneinge- schränkten Anerkennung dadurch besonderen Ausdruck zu geben, daß ich Ihnen als erstem meiner Generale das Großkreuz des Eisernen Kreuzes verleihe. Großes Hauptquartier, den 9. Dezember 1916. Ihr dankbarer und stets wohl afscktionierter König, gez. Wilhelm R. Generalseldmarschall v. Hindenburg richtete am 11. 12. nach dem täglichen Vortrage über die Kriegs- lage als ältester aktiver General der preußischen Armee an Seine Majestät den Kaiser im Namen des Heeres die Bitte, das Großkreuz des Eisernen Kreuzes Aller- höchst selbst anlegen zu wollen. Generalseldmarschall v. Hindenburg führte dabei aus, wieviel das Heer seinem Obersten Kriegsherrn in dieser großen Zeit zu danken habe. Der Kaiser hat der Bitte des Feld- marschalls entsprochen. König Ludwig von Bayern, begleitet vom Mi- nisterpräsidenten Grafen v. Hertling, weilte im Großen Hauptquartier, um dem Kaiser einen Besuch abzu- statten. — Gleichzeitig haben sich der 'Reichskanzler und der Staatssekretär des Auswärtigen Amts ins Haupt- quartier begeben. Der Kaiser verlieh König Ludwig den Orden Pour le Msrite. Der König von Bayern verlieh dem Generalseldmarschall Hindenburg eine Plakette mit seinem Bildnis, dem Ersten Generalquartiermeistcr General der Infanterie Ludendorfs das Großkreuz des Militär-Max-Ioseph-Ordens, sowie mehreren Ossizie- ren des Großen Hauptquartiers andere Ordensaus' Zeichnungen. Die Rede deö Reichskanzlers. In der Reichstagssitzung vom 12. Dezember ergrisi der Reichskanzler nach Erledigung des Einlaufs das Wort zu folgenden Ausführungen: Meine Herren! Die Hoffnung auf baldige neue günstige Ereignisse im Felde war der Grund, warum der Reichstag nicht aus längere Zeit vertagt, sondern Ihrem Präsidenten airheimgegeben wurde, den Tag dtt nächsten Sitzung zu bestimmen. Diese Hoffnung hat sich fast über Erwarten schnell erfüllt. Ich werde mich kurz fassen. Rumäniens Eintritt in den Krieg sollte unsere und unserer Verbündeten Stel- lung im Osten aufrollen. Gleichzeitig sollte die große Offensive an der Somme unsere Westfront durchbrechen, sollten erneute italienische Anstürme Oesterreich-Ungarn lahmlegen. Die Lage war ernst. Mit Gottes Hilfe haben unsere herrlichen Truppen einen Zustand geschah sen, der uns volle und größere Sicherheit bietet, als je zuvor. (Veisall.) Die Westfront steht, sie steht nicht nur, sie ist trotz des rumänischen Feldzuges mit Reserven an Menschen und Material besser ausgestattet, als es früher war. Gegen alle italienischen Konversionen ist sehr nach- drücklich vorgesorgt, und während an der Somme und aus dem Karst das Trommelfeuer erdröhnt, während die Russen gegen unsere Ostfront in Siebenbürgen anstür- men, hat Feldmarschall Hindenburg in genialer Führung ohnegleichen und mit Truppen, die im Wetteifer mtt ihren Verbündeten in Kämpfen und Marschleistungen das Unmögliche möglich gemacht haben, die Front un- serer Feinde durchbrochen und die feindliche Hauptstadt genommen. And Hindenburg rastet nie. Die militärischen Operationen gehen weiter. Zugleich mit den Schlägen des Schwertes ist unsere wirtschaftliche Versorgung fester fundiert worden. Große Vorräte an Lebensmit- tel», Getreide, Ocle usw. sind in Rumänien in unsere Hände gefallen (Veisall). Trotz aller Knappheit wären wir auch mit unseren eigenen Mitteln ausgckommcn, jetzt aber steht auch unsere wirtschaftliche Sicherheit außer aller Frage. (Lebhafter Beifall.) Und den Taten aus dem Lande reihen sich vollgültig die Heldentaten unserer Unterseeboote an (Bravoruse> Das Hungergespcnst, das unsere Feinde gegen uns aufrufen wollten, werden sie nun selbst nicht los. Meine Herren, als nach Verlaus des ersten Kriegs- jahres Se. Majestät der Kaiser sich an das deutsche Volk in einer offiziellen Kundgebung wandte, sprach # das Wort: Großes Erleben macht ehrfürchtig und je" im Herzen. Niemals ist unser Kaiser und unser Volk andere« Sinnes gewesen. Die geniale Führung und die uner- hört heldenhaften Leistungen unserer Truppen habe« eherne Tatsachen geschaffen. Auch die innere Kriegs' Müdigkeit war ein Trugschluß unserer Feinde. Mitte« im Drange der Kämpfe da draußen hat der Reichstag in dem Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst eine neue Schuh- und Trutzwehr schassen Helsen. Hinter dem kämpfenden Heere steht das arbeitende Volk (Brav«' rufe). Die Riesenkräfte der ganzen Nation sind wirk' sam sür das eine gemeinsame Ziel; nicht eine belagert Festung finden unsere Feinde, wie sie sich dachten, aber ein ganz gewaltiges, fcstgeordnetes Heerlager mit un»' schöpften Hilfsmitteln, das ist das Deutsche Reich, da^ treu und fest verbündet bleibt mit seinen kampferprobte' Waffenbrüdern, unter österreichischen, türkischen u"; bulgarischen Fahnen. Unbeirrt um die Reden unsere Feinde, die uns bald Welteroberungspläne, bald ver- zweifelte Angstrufe nach Frieden andichten, werden aus dem bisherigen Wege weitcrschreiten, immer m reit, uns zu wehren und zu schlagen für das Dase« unseres Volkes, sür seine seste und gesicherte Zuku« aber auch bereit, um diesen Preis die Hand zum Fr>c den zu bieten, denn unsere Stärke macht uns nicht ta> gegen unsere Verantwortung vor Gott, vor dem eigem,. Volke und vor der Menschheit. (Stürmisches Vravv^ Unsere Erklärung der Friedensbereitschaft ist wiederhm von unseren Feinden mißachtet worden. Jetzt sind m einen Schritt weiter gegangen. Meine Herren! Rach der Verfassung lastete 1. August 1914 aus Sr. Majestät dem Kaiser persön»^ ein Entschluß so schwer, wie er noch nie von cm Deutschen gefaßt werden mußte: Der Befehl zur listerung, der uns durch die russische Mobilisierung “ gerungen war. Während der langen und W Kriegsjahre ist Seine Majestät der Kaiser einzig « dem Gedanken erfüllt, wie dem sestaestchcrten Demi/ land nach siegreich ausgesochtenem Kampfe wieder ° , Friede bereitet werde. Niemand kann dies besser zeugen als ich, der ich die Verantwortung sür alle ^ qierungshandlungen trage. Seine Majestät der K« L ist nun der Aeberzeuaung, daß jetzt der geeignete J' Punkt gekommen ist für eine offizielle Friedens«« Nr. 25. Deutsche Soldaten - Zeitung. 5 Seine Majestät der Kaiser hat deshalb in vollem Ein- vernehmen und in Gemeinschaft mit den ihm verbünde- ten Herrschern den Entschluß gefaßt, den Feinden den Eintritt in Fricdensverhandlungen vorzusch'-aen. (Immer wieder sich erneuernder Äeisall.) Meine Herren! Ich habe heute morgen den Ver- tretern derjenigen Mächte, die unsere Rechte in den feindlichen Ländern wahrnehmen, also den Vertretern von Spanien, den Vereinigten Staaten von Amerika und der Schweiz eine entsprechende, an unser" Femde gerichtete Rote mit der Bitte um Aebermittlung über- geben. Das gleiche geschieht heute in Wien, Konstan- tinopcl und Sofia. Auch die übrigen Neutralen und Seine Heiligkeit der Papst werden von unseren Schrit- ten unterrichtet. Tie Note hat folgenden Wortlaut: Der furchtbarste Krieg, den die Geschichte je ge- sehen hat, wütete seit beinahe 2Yi Jahren in einem großen Teile der Welt. Diese Katastrophe, die das Band einer gemeinsamen tausendjährigen Zivilisation nicht hat aushalten können, bringt die Menschheit um ihre wertvollsten Errungenschaften und droht dem geistigen ui.d materiellen Fortschritt, der den Stolz des Beginnes des 20. Jahrhunderts bildete, in Trümmer zu legen. Deutschland und seine Verbün- deten Ocstcrreich-Angarn. Bulgarien und die Türkei haben in diesem Kampfe ihre unüberwindliche Kraft erwiesen. Sie haben über ihre an Zahl und Kriegs- material überlegenen Gegner gewaltige Crsolgc er- rungen, und unerschütterlich halten ihre Linien den immer "wiederholten Angriffen der Heere ihrer Feinde stand. Auch der jüngste Ansturm am Balkan ist schnell und siegreich niedcrgclvorsen worden, und die letzten Ereignisse beweisen/daß auch eine weitere Fcrrrauer des Krieges ihre Widerstandskraft nicht zu brechen vermag, daß vielmehr die gesamte Lage zur Erwar- tung weiterer Erfolge berechtigt. Zur Verteidigung ihres Daseins und ihrer natio- nale» Cntwicklungssreiheit wurden die verbündeten Mächte gezwungen, zu den Massen zu greisen. Auch die Ruhmestaten ihrer Heere haben daran nichts ge- ändert. Stets haben sie an der Aeberzeugung sest- gchalten, daß ihre eigenen Rechte und begründeten Ansprüche in keinem Widerspruch zu denen der an- deren Rationen stehen. Sie gehen nicht darauf aus, ihre Gegner zu zerschmettern oder zu vernichten. Getragen von dem Bewußtsein ihrer militärischen und Wirtschaftskraft und bereit, den ihnen ausae- zwungcnen Kamps nötigenfalls bis zum Aeußersten sortzusetzen (lebhafte Zustimmung), aber gleicbsall« von dem Wunsche beseelt, weiteres Blutvergießen zu verhüten (lebhafte Zustimmung), schlagen die Vier- verbündeten vor, alsbald in Friedensverhandlungen einzutretcn, um dem Kampfe ein Ende zu machen. (Stürmischer Beifall.) Die Vorschläge, die ihre Vertreter zu diesen Ver- handlungen mitbringcn werden und die darauf gerich- tet sind, Dasein, Ehre und Cntwicklungssreiheit ihrer Völker zu fördern, bilden nach ihrer Aeberzeugung eine geeignete Grundlage für die Herstellung eines dauerhaften Friedens. 'Wenn trotz dieses Anerbie- tens zum Frieden und zur Versöhnung der Kamps fortdauern sollte, so sind die vier verbündeten Mächte entschlossen, ihn bis zum siegreichen Ende zu führen. Sie lehnen aber feierlichst jede Verantwortung vor der Menschheit und vor Gott ab. (Stürmischer, an- haltender Veisall.) Im August 1914 rollten unsere Gegner die Macht- frage des Weltkrieges aus. Jetzt stellen wir die Menjch- heitsfrage des Friedens. (Lebhaftes Bravo.) Wie die Antwort lauten wird, warten wir mit der Ruhe ab, die uns unsere innere und äußere Kraft und unser reines Gewissen verleihen. (Stürmische Bravorufe.) Lehnen die Feinde ab, wollen sie die Weltcnlast von all dem Schrecklichen, was dann noch kommen wird, aus sich nehmen, dann wird bis in die letzte Hütte hinein jede« deutsche Herz von neuem in heiligem Zorn aufslammcn gegen Feinde, die um ihrer Vcrnichtungs- und Crobe- rungsabsickten willen dem Menschcnmorden noch keinen Einhalt tun wollen. (Bravo rechts.) In schicksalsschwerer Stunde haben wir einen schick- salsschweren Entschluß gefaßt. Cr ist durch tränkt vom Blute von Hunderttausendcn unserer Söhne und Brü- der, die ihr Leben gelassen haben für ihre Hciinat. Mcnschenwih und Menschenhand können in diesem Völkerrinacn, das alle Schrecknisse irdischen Lebens, zu- gleich aber auch alle Größe menschlichen Mutes und menschlichen Willens in bisher ungesehener Weise ent- hüllt hat, nicht bis an das Letzte hcranreichcn. Gott wird richten! Wir wollen furchtlos und aufrecht unsere Straße ziehen, zum Kamps entschlossen, zum Frieden bereit. (Stürmischer Veisall und Händeklatschen im Hause und auf den Tribünen.) Westlicher Kriegsschauplatz. Hand je ze maarl! Das ist der neueste Gassen- hauer in Amsterdam und heißt zu deutsch: „Hättest du sic erst!" Ja, hätten unsere Feinde das alles erst, was sie sich gegenseitig oder den Neutralen versprechen, wie anders sähe die Welt schon aus! And doch reden sie immer vom status quo — soll heißen, dem Zustand wie er vorher war. Den wollen doch sie gerade nicht! Rußland spricht es offen aus, baß es Konstantinopft und die Dardanellen haben will und muß, daß sie ihm auch von seinen Verbündeten zugesagt seien.. Ja, hätten sie sie erst! England verfügt über unsere Ko- lonien in der Welt, der Zar von'Rußland über die polnischen Gebietsteile Oesterreichs und Preußens — wenn er sie erst hätte! — und die Franzosen richteten sich doch schon im Oberelsaß häuslich ein, wie in dem wiebcrgcwonnencn Frankreich. Am liebsten verfügten sie über die ganzen verlorenen Provinzen; wenn sic sie erst hätten! Aber unsere Feinde treiben keine Erobe- rungspolitik, das tun nur wir Barbaren, die aber einstweilen Polen befreit und selbständig gemacht haben. Das erste Opfer des Falles von Bukarest wird aus französischer Seite der Generalissimus Ioffre sein. Das „Journal des Debats" kündigt an, Ioffre werde infolge des Verlaufes der gestern, 7. Dezember, zu Ende geführten Geheimsitzung der sranzösischcn Kam- mer abdanken, weil die Ausfassung bestehe, daß seine zurückhaltende Kriegführung den neuen Aufgaben nicht mehr zu entsprechen scheine. Als Ruheposten wird Ioffre die Stelle eines Mitgliedes oder Vorsitzenden des neu zu schaffenden Aebcrwachungsrates der ver- bündeten Heeresleitung erhalten. Hindenburg-Schmerzen sind es, an denen unsere Feinde kranken. Sie wollen ihm nachcisern in der Nutzbarmachung auch der letzten Kraft. So sehen wir denn Ministerwcchscl und Massenaufgebot allerorten und das Bestreben, es uns gleichzutun im Zivildienst und in der Heeresausstellung. Wir können nur hoffen, daß unsere Feinde in ihrem Nachahmungstrieb zu spät kommen, wie das zu unserem Glück auch so häufig bei den Kriegshanolungen der Fall war. And in einem werden sie uns wohl überhaupt nicht einholen; das ist der Geist, in dem unsere Hindcnburg-Forde- rungcn vom deutschen Volke ausgenommen und durchge- führt iverden. Der Geist ist aber das wesentliche bei der Sache. Deshalb erhalten wir uns nach Hinden- burgs Gebot den Geist von 1914, dann mögen sic uns die Form seiner Neugestaltungen immerhin nachahmcn! Lloyd George hat sein Ziel erreicht; er ist der Leiter der Regierung in Englands bedenklichster Stunde geworden. Cr hat es fertig gebracht, das Koalitionskabinett Asquith zu sprengen und doch den Koalitionsgedanken ausrcchtzucrhaltcn, Liberale und Anionisten und Arbeiter um sich zu scharen, nicht um ivie Asquith die Parteien zusammenzubindcn zu ge- mcinsamer Arbeit, sondern um ohne Rücksicht aus alle Parteizugehörigkeit Englands tüchtigste Männer un sich zu sammeln zur Rettung aus gemeinsamer Not Die erste Regierungshandlung eines neuen Minister- Präsidenten ist die Bildung eines neuen Kabinetts und vielleicht die wichtigste zugleich. Lloyd George Hai gleich hier bewiesen, daß er ein Neuerer von Grund aus sein will. Cr hat endlich jenen kleinen KriegSrai durchgesehl, der eine schnelle und einheitliche Führung des Kriegs gewährleisten soll. Cr besteht eigentlich nur aus vier Personen, außer Lloyd George selber au« Lord Curzon, dem srühcren Vizckönig von Indien. Lord Milner, dem ersten Beherrscher des eroberten Südafrikas, und aus Hcnderson, dem Führer der Ar- beiter. „Daily News" macht in einem Aufsatz über die Re- gierungskrise das bemerkenswerte Geständnis, daß aanz Frankreich heute siede vor Mißtrauen gegen Eng- land, das nicht aenug tue. Für diesen schmachvollen Verdacht trage Northclissc die Hauptschuld. Der Verband hat Griechenland mit der Beschie- ßung Athens bedroht, um die Herausgabe einiger Ge- schütze zu erzwingen. Sie war also bereit, die Akropo- lis und andere Denkmäler antiker Kultur, an denen die ganze gebildete Welt hängt, zu vernichten, um einige Kanonen zu erhalten. Nur das Nachgeben der grie- chischen Regierung hat die Welt davor bewahrt, daß jene unersetzlichen Denkmäler des Altertums zerstört wurden. So handeln also die Beschützer der kleinen Nationen und der Kultur, wenn es sich darum dreht, Vorteile — mögen sic noch so unwichtig sein, wie es die Auslieferung einiger Geschütze nur sein kann — zu erreichen. Wir wissen genug! Welchen ungeheuren Amfang die amerikanischen Knegsbedarfslieferungen an den Vicrvcrband ange- nommen haben, geht daraus hervor, daß nach den Be- rechnungen Ncwyorker Finanzblätter seit Januar 1915 »ür annähernd sieben Milliarden Mark Geschosse au die Verbündeten geliefert worden sind. In Marseille soll die Veulenpest ausgebrochcn sein. Wie aus Rouen gemeldet wird, fehlt es dort fast gänzlich an Kohlen. Das Bürgermeisteramt erläßt einen Aufruf an die Bevölkerung zu allergrößter Sparsamkeit in Heizung und Beleuchtung. Der erste Beigeordnete der Stadt Elbens, der nach Rouen kam, um dort für seine Stadt Kohlen zu suchen, hat erklärt, die Lage in Clbeuf, wie im ganzen Bezirk Rouen, bezw. im Dep. Antere Seine, sei derart, daß, wenn sie noch lange andaure, Anruhcn zu befürchten seien. Die Bevölkerung sei so erregt, daß es kürzlich zu Kund- gebungen gekommen sei. Vom Kriegsbrot. Während wir unser Kriegsbrvt verbessern können, es von dem Kartoffelzusatz befreien, müssen die Engländer und Franzosen sich im Genuß aller Backwaren jetzt große Beschränkung auserlegcn. Das englische Kriegsbrvt enthält nur 76 v. H. reines Weizenmehl. In Frankreich gibt es keinerlei Kon- ditorwarcn mehr, was dem naschsüchtiqen Volke der Franzosen recht empfindlich sein soll. Wir hoffen da- gegen aus eine Entlastung in der Getrcidcbeschränkung durch. die rumänische Beute. Solche Cntlastungs- ofsensiven, wie wir sie in Rumänien für die „hinter der Front" aussührtcn, sind um so willkommener, als sie mit den glänzendsten militärischen Erfolgen Hand in Hand gehen. Die französischen Städte sind immer mehr ge- zwungcn, ihr Anleihc-Bedürfnis in den Vereinigten Staaten zu decken. Die Städte Lyon und Bordeaux haben jetzt von der sranzösischcn Regierung die Er- laubnis erhalten, in den Vereinigten Staaten An- leihen von je 25 Millionen Dollars aufzunehmcn. Die Anleihen werden zum Pari-Kurse ausgegeben und lau- sen drei Jahre. Sie sind mit 6 v. H. vcrzinsbar, doch haben die beiden Städte den Emissionsbanken einen Bonus von 500 000 Dollars gewähren müssen. Oestllcher Kriegsschauplatz- Als Regent des Königreichs Polen ist der „Neuen politischen Correspondenz" zufolge der Erzherzog Karl Stephan von Oesterreich in 'Aussicht genommen. Er ist im Jahre 1860 geboren, steht also im 56. Le- bensjahre. Man darf daraus folgern, daß er später die Krone des jungen Königreichs tragen wird. Am 5. November 1916 ist die Schaffung eines unabhän- gigen Königreichs Polen gewährleistet worden. Die Verwirklichung vorzubereiten und einen wichtigen Schritt zur Ausgestaltung des polnischen Staats- wesens zu machen, unternimmt die aus Grund einer Vereinbarung der deutschen und der österreichisch-un- garischen Regierung verössentlichte Verordnung über die Errichtung eines Staatsrats im Königreich Polen. In den Staatsrat werden 25 Mitglieder berufen, davon 15 aus dem deutschen und 10 aus dem österreichisch-un- garischen Verwaltungsgcbiete. Die Okkupations- regierungen werden im Staatsrate durch Kommissare vertreten sein. Die erste Sitzung wird von den beiden ständigen Regicrungskommissaren einberufen werden. Die Ausgaben des Staatsrates sind von größter Wich- tigkeit für die Zukunft des polnischen Staates. Vor allem ist der Staatsrat berufen, an der Schaffung weiterer staatlicher Einrichtungen im Königreich Polen mitzuwirkcn und in allen Fragen der Gesetzgebung auf Veranlassung der Verwaltungen Gutachten abzugeben. Namentlich soll der Staatsrät die Errichtung einer polnischen Staatsverwaltung und die für ein selbstän- diges staatliches Leben erforderlichen Verordnungen vorbereiten. Neben dieser wichtigen Tätigkeit aus dem Weihnachten in Feindesland. 6 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 25. Infolge schlechter Wege abseits geraten. (Von einem Leser aus dem Felde.) Gebiete der staatlichen Ordnung Polens steht dem Staatsrat das Recht zu, in Landesangelcgcnhciten Initiativanträge vorzubringen. Die dem Staatsratc zugewiesene bedeutende Stellung erklärt ohne weiteres die Beteiligung bei den Vorbereitungen zur Bildung der polnischen Armee, die ja eine der Grundlagen eines freien Staatswescns bildet. Dem Staatsrat ist endlich die wichtigste Aufgabe zugewiesen, die Wunden des Krieges zu heilen und alle Zweige des Wirtschafts- lebens wieder neu zu beleben. Eine Urkunde für Rußlands Schuld am Kriege ver- össentlicht die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" in der deutschen Ucbersetzung eines Befehls für die Festung Kowno vom 13. Juli 1914: Entsprechend dem Aller- höchsten Befehl, welcher mir durch Telegramm des Kommandeurs der Truppen des Wilnaer Militär- bezirks, des Generaladjutanten v. Rennenkamps, unter Rc. 13 482 mitgeteilt und am 13. Juli d. I. bei mir eingegangen ist, erkläre, ich die Festung Kowno nebst dem gesamten Festungsrayon in den Kriegszustand— Der Kommandant der Festung Kowno: Generalmajor Saslawskij. Also am 13. Juli alten Stils, das ist am 26. Juli unserer Zeitrechnung, mithin fast eine volle Woche vor der deutschen Mobilmachung, hat Rußland Kowno, das heißt seine wichtigste und stärkste, ausschließlich gegen Deutschland bestimmte Festung in Kriegszustand versetzt. Der Schriftsteller Dostojewski spricht von der „brüderlichen Liebe Rußlands zu allen Völkern" und predigt zugleich einen Crobcrungsfcldzug gegen Kon- stantinopel. So ist diese brüderliche Liebe beschaffen. Rußland will zunächst ganz Europa, dann ganz Asien und schließlich die ganze Welt verschlingen. Das ist nicht einmal die Liebe eines Lebenden zuin Toten, son- dern die Liebe eines Aasvogels zum Aas. Der russische Doppeladler will sich mit dem Leichnam der Welt sättigen, sagte Dimitrij Mcreshkowski. Für den Zustand der Manneszucht im russischen Heere ist folgender Erlaß des Gouverneurs und Mili- tärbefehlshabers von Vcffarabicn recht kennzeichnend: „Beim Rähcrrücke» der Kampffront ist es unmöglich geworden, ferner die schweren Ausschreitungen der Sol- daten zu dulden. In der vergangenen Woche sind allein 7000 Fälle vo» Gehorsamsverweigerungen gegen Vorgesetzte, 350 Fülle von eigenmächtigem Veriaffen des Truppenteils, 17 Fälle von schwerer Mißhandlung von Ossizieren durch Soldaten vorgekommen. Dreimal haben sich mehrere Kompagnien zusammengeschlossen, um gemeinsam meinen Befehlen Widerstand entgegen- zuschen. Ich ordne darum an, daß für derartige Ver- geben zukünftig die Feldgerichte rücksichtslos die Todes- strafe anordnen. Wegen schwererer Ausschreitungen des Militärs g»gen die bürgerliche Bevölkerung haben die Soldaten zukünftig ununterbrochen in den Kasernen zu bleiben." In Petersburg fand laut „Rjctsch" ein neuer Sprengschlag in dem Bezirks- und Geschoßwcrk auf der Rafatannaja statt. Die Ursache ist unbekannt. Im Augenblick des Ereignisses waren etwa 1000 Leute im Werk tätig, die offenbar zugrunde gegangen sind. Das Werk ist völlig vernichtet worden. Die Erschütterung war derartig stark, daß der Knall in ganz Petersburg gehört wurde, und daß in vielen Häusern die Fenster- scheiben eingedrückt sind. Die Negierung hat eine strenge Untersuchung cingclcitet. Die russischen Staatsschulden im Auslande haben infolge der während des Krieges ausgenommenen An- leihen bereits die Höhe von drei Milliarden Rubeln erreicht, für deren Tilgung und Zinseudienst jährlich über eine halbe Milliarde Rubel ins Ausland wan- dern. — In der russischen Presse werden bereits Be- denken laut, in welch ungeheurem Maße die Ver- schuldung Rußlands an die Vereinigten Staaten wächst, namentlich die Städte haben seit Kriegsbeginn große Schulden bei amerikanischen Häusern gemacht. Sie haben für die der Neuzeit entsprechende Herrich- tung der Städte zum Teil bares Geld, zum Teil Maschinen für Licht- und Kraftzwecke, Wasserleitungen, Schlachthäuser usw. benötigt und der amerikanische Botschafter ist ständig bereit gewesen, den Städten ame- rikanische» Kredit zu verschaffen. In der rechtsstehenden Presse werden große Bedenken gegen diese Geschäfte erhoben, da sie Rußland in völlige wirtschaftliche Ab- hängigkeit von Amerika geraten lassen. Die große Brücke über den Amurfluß, die während des Krieges erbaut wurde, ist nach Meldungen aus Petersburg dem Verkehr übergeben worden. Die Brücke besitzt eine Länge von zweieinhalb Kilometern. Der ostasiatische Hafen Wladiwostok ist jetzt durch zwei Eisenbahnlinien mit Rußland verbunden, und zwar durch die Mandschurische Eisenbahn und die Amur- bahn, die ganz durch russisches Gebiet führt. Von den für die russischen Flüchtlinge bestimmten Geldern sind nach einer Meldung des „Atro Rossis" mehrere Millionen Rubel spurlos verschwunden. Rach den amtlichen Angaben des Ministeriums des Innern wurden vor eiuiäer Zeit 45 440 000 Rubel für die Flüchtlinge bcwilftgt und angeblich auch ausgezahlt. In ganz Rußland weiß man jedoch nicht, wo ein Teil des Geldes geblieben ist und wer es empfangen hat. Rußland gibt sich große Mühe, in dem von ihm besetzten Gebiet Armeniens die Russisizierung mit aller Macht durchzusührcn. In Trapezunt ist jetzt die erste russische Zeitung unter dem Titel „Trapiezundskij Wojennyj Listok" erschienen, deren Schristleitung der bekannte russisch-armenische Schriftsteller Mineor über- nommen hat, der bereits vor Ansbruch des Krieges die türkischen Armenier zum Ausstand gegen die Türkei aufgehetzt hat. Der Aberglaube in Rußland ist noch immer, selbst in den Städten,, in vollster Blüte. In Nowoniko- lajcwsk, im tiefsten Sibirien, verweigerten die Staroo- brjadzji, eine Sekte der Orthodoxen, die Annahme von Lebensmittelkarten, die sie für ein Werk des Teufels erklärten. Die Staroobrjadzji werden übrigens auch manchem Bürger des übrigen Europa aus dem Herzen gesprochen haben. Seekrieg. In der Nacht vom 8. zum 9. Dezember unternah- men unsere flandrischen Scestreitkräste einen Vorstoß in die Hoofden, hielten den holländischen Dampfer „Caledonia" und den brasilianischen Dampfer „Rio Pardo", beide mit Bannwaren nach England, unter- wegs an, und brachten sie in den Hafen ein. Die englische Admiralität meldet, sie hätte einen Bericht erhalten, daß ein bewaffnetes und verkleidetes deutsches Schiff vom Handelsschissstyp am 4. Dezember im nördlichen Atlantischen Ozean gesichtet worden sei. Eine weitere Meldung sei nicht eingelausen. 22 Schisse in 11 Tagen soll der durch Verleihung des Ordens Pour le mürite kürzlich ausgezeichnete Kapitänleutnanr Steinbrink auf der letzten Fahrt mit seinem U-Boot versenkt haben. Von den versenkten Schiffen waren elf mit Kohle beladen und nach Frank- reich und Italien bestimmt. Am 6. November ist die Höchstzahl der au einem rage versenkten Schiffe mit achtunddreißig erreicht. „Die U-Vootsblockade", überschreibt „Daily Mail" einen Aufsatz, der beginnt: Heute erschienen i» unseren Spalten die Namen von 15 Schiffen als die Opfer der deutschen A-Vootsblockade. Sonnabend waren es 7, Freitag 10, Donnerstag 7 und Mitt- woch 12. Die Deutschen nähern sich also dem Durch- schnitt von 10 Schiffen für den Tag, wenn sie ihn nicht schon erreicht haben, denn vermutlich sind noch nicht die Namen von allen versenkten Schiffen bekanntgeworden. Der fortgesetzte Verlust von 10 Schiffen auf den Tag darf nicht geduldet werden. Von den verhältnismäßig sicheren Bedingungen des vorigen Jahres, wo dam unserer guten Verteidigung durchschnittlich nur ein britisches Schiff täglich verloren ging, sind wir in die höchst unbefriedigende gegenwärtige Lage gekommen. Die U-Äootsgefahr bedroht die wahren Wurzeln unseres nationalen Lebens, sic muß überwunden werden, oder sie kann uns überwinden. Der englische Fahrgastdampser „Caledonia" (9223 Brutto-Negistcr-Tonncn) versuchte im Mittelmecr eines unserer Unterseeboote zu rammen, ohne daß er von diesem angegriffen war. Kurz bevor das U-Boot von dem Rammstoß getroffen wurde, gelang es ihm, einen Torpedo abzuschießcn, der den Dainpscr lras und zw" Sinken brachte. Das U-Boot wurde nur leicht beschä- digt. — Zwei als Fahrgäste auf dem Dampfer befind- liche englische Offiziere, Generalmajor Ravcnshaw, "b- gelöstcr Kommandeur der 27. Division der englischen Salonikiarmee und Gcneralstabshauptmann Vickerma», wurden ebenso wie der Kapitän des Dampfers, James seebootgefahr eingestellt. — Die Kanarischen Insem ftcgen südlich von Madeira, dessen Haupthandelso^ Funchal von unseren A-Kreuzcr» schon zum zweite Mal angegriffen worden ist. — Krieg und Geschäft. In Geschüstssachen hört ,[ bei den so eng verbündeten Feinden die Freunds» Geschüstssachen hört 7' " ^rcundschdu aus. So will jetzt Japan die Frachtraumnot C»g("^„, benutzen, um ihm Schisse zu einem Preis anzubifte^ der den des Friedens um das fünffache übersteigt. ** I England wird in den sauren ^Apfel beiße» müsseift 7^ ein Erfolg unseres U-Voot-Kreuzerkriegcs. — 2Lic;. Rjctsch meldet, haben die großen japanischen Sa”? und Bctriebsvcrcinigunqcn bei dem Kabinett -ctriebsvcrcinigungcn vn »> -j. Einspruch gegen die Sperrung des Hafens von^Wm Wostok für die Annahme nichtmilitürischer Güter t hoben. Da die japanische Einfuhr in Wladiwostok ryl bedeutend ist, dürfte die japanische Regierung 0cU’ ■ A' " Schritte für ihre Angehörigen bei Rußland tun Unser handclstauchboot „Deutschland", K"p „ König, ist nach einer schnellen Reise wieder in BreV ^ eingetrossen. Die „Deutschland" hat eine beso>> wiNknmmene Fracht mitgebracht, so daß die E ihre gelungene Rückreise doppelt groß p" , j„ t man die Zahl der Jäger bedenkt, die w über Wenn Blaikie, von dem U-Boot gefangen genommen. Von unseren Unterseebooten sind im östlich^ Mittelmeer am 28. November und am 3. Dezember zwei etwa 5 bis 6000 Tonnen große mit Kriegsgerat beladene feindliche Frachtdampfer versenkt worden- Beide waren bewaffnet und von Zerstörern begleitet- Das französische Marineministerium gibt bekannt! Das Linienschiff „Sussren" (12 730 Tonnen), das 24. November »ach dem Orient abgcgangen war, >), nicht angekommen. Cs wird für verloren gehalten. D» Besatzung des „Sussren" betrug 18 Offiziere, 700 Mann- Aus Grund einwandfreier Nachrichten wird J?, hauptet, daß auf Schissen, die im Mittelmeer ®c/ schosse oder Bannware verfrachten, in letzter Zeit rege'' mäßig die Anwesenheit eines einzigen amerikanische" Fahrgastes icstgestellt worden ist. ... Die englische, französische und italienische Sch'st' fahrt nach den kanarischen Inseln ist wegen der U"rer itä" Nr. 25. Deutsche Soldaten - Zeitung. 7 Gestalt von feindlichen Kriegsschiffen den Untergang ge- schworen hatten, muß man dem Kapitän König und seiner wackeren Schar, die' jeder Verfolgung ent- schlüpften, die größte Anerkennung aussprechen. Der Präsident der Deutschen Ozean-Reederei in Bremen, Dr. A. Lohmann, äußert sich wie folgt: Die zahllosen Anfragen, welche die Zeitungen und wir hin- sichtlich der „Bremen" erhalten haben, beweisen die warme Teilnahme weiter deutscher Kreise an dem Er- gehen unserer Handclsunterseeboote. Ein starkes, wenn auch ganz anders geartetes Interesse daran bezeugt ebenfalls der Feind, indem er infolge Ausbleibens jeder Nachricht von unserer Seite über die „Bremen" alle möglichen Enten der wildesten Art losläßt. Einmal soll die „Bremen" in Amerika torpediert sein, ein an- dermal soll sie aufgebracht sein und in Dover liegen. Alle diese Mitteilungen sind glatt erfunden und sollen nur dazu dienen, von uns eine Antwort hcrauszufor- dern. Dieser Veriuch wird jedoch, wie bisher, ver- geblich bleiben. Mir liegt daran, unfern deutschen Mitbürgern mitzuteilen, daß die Deutsche Ozean-Ree- derei angesichts unserer Feinde lediglich eine Meldung veröffentlicht: die jeweilige Ankunft der Boote hüben und drüben. Alle sonstigen Nachrichten, wie sie in den Zeitungen erscheinen, stammen nicht von uns. Ich zweifle nicht daran, daß jeder gute Deutsche die Gründe für unser Verhalten verstehen und sich demgemäß auch nicht wundern wird, wenn wir selbst den wildesten Gerüchten nicht entgegentreten. Bei den Mosltms Der türkische Militärattache Schükri Bei erklärte einem Vertreter der „Voss. Ztg.", die Rede Trepows ist wohl die glänzendste Rechtfertigung der türkischen Politik, die ein Zusammengehen mit den Mittelmächten bis zum letzten Blutstropfen gebot. Auf der einen Seite erklärt Trepow, daß Rußland seit 1000 Jahren zum freien Ausgang nach Silben nach dem offenen Meere stre-bc. Ja, er wagt die abenteuerliche Behaup- tung von einem Recht Rußlands auf die Meerengen und Konstant'.nopcl. Im selben Atemzuge scheut er vor- dem Widerspruch nicht zurück, seinen Hörern weiszu- machen, die Verbündeten Rußlands Hütten alles mög- liche getan, die Türkei von einer Teilnahme an den sinn- losen Feindseligkeiten fernzuhalten, indem man der Türkei für ihre Neutralität ihre Unabhängigkeit gut- sagte und ihr außerdem gewisse Vorteile in Aussicht gestellt habe. Wie verträgt sich das Recht auf Kon- stantinopel mit der Unverletzlichkeit des türkischen Ge- bietes I Auch die Frage, ob die Türkei auf diese Her- ausforderung seitens Trepows eine besondere Antwort geben werde, erklärte Schükri: Mit dem Schwerte, nicht mit dem Worte. Mrf dem Balkan. Der Kaiser hat anläßlich der Einnahme von Bu- karest an Gcneralfeldmarschall v. Mackensen folgenden Drahtgruß gerichtet: Die an Eurer Exzellenz heutigem Geburtstag erfolgte und für alle Zeiten denkwürdige Einnahme Bukarests, der Hauptstadt des zuletzt in Waffen gegen uns erschienenen heimtückischen Feindes, gibt mir Anlaß, Ihnen mein lieber Feldmarschall, und den unter Ihrer bewährten Führung so ruhmreichen Truppen der Donau- und 9. Armee, tvclche unter den größten Anstrengungen Außerordentliches geleistet haben, meinen kaiserlichen Dank und meine vollste An- erkennung auszusprechen. Ganz Deutschland blickt voll Stolz auf seine und seiner Verbündeten tapfcrn Söhne, deren Taten mit Gottes Hilsc einen Markstein aus dem Wege zum endgültigen Siege sein werden. — gcz. Wilhelm l. R. Mackensens Geburtstage im Kriege sind zugleich Gedenktage kricg»rischer Erfolge der ihm unterstellten Hecresteile. 1914 lag die deutsch-polnische Industrie- stadt Lodz nach schweren Kämpfen gegen den russische» Oberbefehlshaber und Großfürsten auf seinem Geburts- tagstisch, und 1916 zog der jugendliche Husarengencral von 67 Jahren an seinem Geburtstage in der eroberte» rumänischen Hauptstadt ein, aus der vier Tage vorher das rumänische Königspaar geflohen war. Auch das Jahr 1915 hatte ihm ein Geburtstagsgeschenk gebracht in der Einnahme der südlichsten Scrbenstadt Monastir, womit der serbische Feldzug siegreich abgeschlossen wurde. Möchte der Sieger über Russen, Serben, Mon- tenegriner und Rumänen, seinen nächsten Geburtstag in Frieden daheim feiern dürfen, begleitet von den Segenswünschen seines dankbaren deutschen Volkes! Die geschloffene Front quer über die Donau, vom Schwarzen Meere bis zur Gebirgsgrenze der Walachei, ist zur Tatsache geworden. Neben der Verkürzung der Front liegt darin eine Sicherung der reichen Hülfs- quellcn der rumänischen Kornkammer und des I idu- striegebietzis und die Vcscstigung des Dobrudscha-Be- sitzes; beides gefördert durch die nun unbeschränkt zur Verfügung stehende Lebens- und Verkehrsader der Donau von Orsova bis Hirsova mit dem Cisenbahn- anschluß nach Constanza. Vertreter der Stadt Bukarest überreichten Feld- marschall Mackensen bei seinem Einzug zum Zeichen der Ergebung Salz und Brot. — Mackensen ließ dem 12. bulgarischen Insanterie-Regimcnt die Ehre zuteil werden, als Vortrupp in die Hauptstadt Rumäniens einzuzichen. — Die 18 Festen der Vukarester Festung sowie sämtliche Batterien, die zwischen den einzelnen Forts gelegen sind, fielen unversehrt in die Hände der Sieger. Die Kasematten sind mit Geschaffen, Petro- leum, Lebensmitteln und ungeheuren Mengen von Drahthindernissen gefüllt. Die Festung befindet sich in demselben Zustande, wie sie vor einem Menschenalter gebaut wurde, nur der östliche und nördliche Teil des Fortsgürtels waren für den Fall eines russischen An- griffs neu hergerichtet worden. Sebr viele Eisenbahn- wagen, teils halb, teils ganz gefüllt, wurden erbeutet. König Ferdinand von Rumänien und die Königin sind nach einer Meldung der „Pesti Raplo" am 2. De- zember früh im Automobil aus Bukarest geflüchtet. Das Königspaar und sein Gefolge bestand aus 20 Personen. Ihnen folgte eine lange Automobil- kolonne mit der wichtigsten Bagage. In Bukarest ivurde mitgeteilt, das Königspaar begebe sich nach dem Kriegsschauplatz, bald jedoch wurde bekannt, daß die Abreise eigentlich eine Flucht war. Körrig Ferdinand befindet sich in einem kleinen Ort an der 'Grenze, von wo aus er später nach Odessa weiter reisen wird. Der König war infolge der Niederlagen der rumänischen Truppen in der letzten Zeit sehr melancholisch, wäh- rend die Königin auch weiterhin sich den Anschein gab, vom Endsieg überzeugt zu sein, um ihre Kriegshetze zu treiben. Die Zahl der rumänischen Gefangenen ist aus 123 000 gestiegen. Diese Zahl würde wohl noch größer sein, wenn nicht, wie anzunchmen ist, eine große Zahl rumänischer Soldaten auf der Flucht inzwischen die Uniform mit dem Bürgcrrock vertauscht hätte. Der „Secolo" sagt zum Fall von Bukarest: Wenn auch die Nachricht nicht unerwartet kommt, so ist sie doch nicht weniger schmerzlich. Militärisch ist zwar der rumänische Feldzug nicht verloren; cs ist jedoch zwecklos, diesen Mißerfolg abzuschwächcn. Moralisch hat der Erfolg für den Feind die größte Bedeutung. Cr verdankt ihn den Fehlern in der Unvorsichtigkeit, in der Vorbereitung und in dem Handeln, die unglück- licherweise die ganze Balkanaktion der Verbandsmächte kennzeichnet. Diesen Mißstand müssen wir jetzt in Ru- mänien büßen, wie wir seinerzeit in Serbien darunter gelitten haben. Die Erfahrung der Vergangenheit, die entmutigende Lehre der neuen entsetzlichen Episode haben nichts genutzt. Die Ucbercinstimmung und die Zusammenarbeit der Verbündeten sind anscheinend noch weit von der Verwirklichung, von der man hoffte, daß sie endlich erreicht wäre. Der „Telcgraaf", der sein bestes getan hat, um Holland ein Schicksal zu bereiten, wie es jetzt Ru- mänien ereilt, und der, kennzeichnend genug, im Gegen- satz zur ganzen anderen holländischen Presse ein Mini- sterium Lloyd-George freudig begrüßt, zieht doch au« dem Zusammenbruch Rumäniens, wie er es nennt, die heilsame Lehre, daß kleine Mächte, die jetzt in den Krieg geraten, nicht auf eine unmittelbare Hilse der- jenigen Mächte rechnen können, die schon im Krieg drinnen sind. Im Haag haben die zwei Worte „Buka- rest gefallen", die durch Flugblätter der Bevölkerung verkündet wurden, einen Eindruck hinterlassen, wie wenige Kriegsercigniffe vorher. Die „Times" schreibt: Der Verlust von Bukarest sei zwar eine moralische Niederlage, aber die Folge der Eroberung des rumänischen Petrolcumgebietes sei für die Verbündeten weit ernsthafter, als der Fall von Bukarest. Nachdem die rumänische Regierung Petro- leum als Bannware erklärt hatte, haben sich sehr große Oelvorräte in Rumänien angehäust, wahrscheinlich über 1 Million Tonnen. Die Eroberung dieser Vorräte ist noch wichftger sür die Mittelmächte, als die der Ge- treidcmengen, denn Deutschland ist auf dieses Oel. für Kriegsdaüer angewiesen. lieber die rumänischen Getreidevorräte meldet die Norddeutsche Allgemeine Zeitung: Nach amtlicher rumänischer Veröffentlichung beliefen sich die im Lande bcsindlichen Getreidevorräte am 1. Juli 1916 aus 1 600 000 Tonnen, nämlich: 440 000 Tonnen Weizen und Weizenmehl, 782 000 Tonnen Mais, 320 000 Ton- nen Gerste, der Rest verteilt sich aus Roggen und Hafer. Die diesjährjge Ernte überschreitet kaum eine Mittelernte und hat folgende Ergebnisse: Weizen 1 800 000 Tonnen, Mais I 600 000 Tonnen, Roggen 50 000 Tonnen, Hascr 300 000 Tonnen, Gerste 690 000 Tonnen, zusammen 4 440 000 Tonnen. An diesem Ertrag sind bisher die von den Mittelmächten besetzten Gebiete mit rund zwei Dritteln beteiligt. Der Verband hat dem „Petit Journal" nach die Beziehungen mit der Athener Regierung abgebrochen. Die Vereinigten Staaten wurden mit der Wahrung des Vesten der Verbandsangehörigen betraut. Die sranzö- s"ck,en Konsuln erhielten Befehl, mit der sranzösiicken Kolonie Griechenland zu verlassen. Im Piräus werden Förderschisse sür die Flüchtigen bereitgehalten. Aus dem Piräus meldet die „Temps" kürzlich: Als in Athen das Schießen aufhörte, wurden die Geschäfte wieder geöffnet. Unter den Venizelistcn herrschte ängst- liche Aufregung, doch sorgten die griechischen Matrosen für Ordnung.' Im Piräus setzten die Verbündeten, während die Angehörigen ihrer Kolonien an Bord gingen, Truppenabtcilungen an Land. — Die griechische Regierung soll bereits Maßnahmen zur Abwehr der vom Verband angedrohtcn Hungerblockade getroffen haben. Die Lcbcnsmittelabgabc wird eingeschränkt und geordnet werden. Man vermutet, daß die Regierung die nötigen Lebensmittclvorräte ausgcspeichcrt hat. Einen Monat denkt man auskommcn zu können und rechnet dann auf unsere Hilse. — Den in den franzö- sischen Häfen mit der Bestimmung nach Griechenland liegenden neutralen Schiffen wurde die Kohlenabgabe verweigert. Die Schiffahrt zwischen den Häsen Alt- Griechenlands und Salonikis ist vollständig eingestellt. — Die Mobilisierung des griechischen Heeres bestätigt sich, sic nimmt ihren ungestörten Verlaus. — Der fran- zösische und der belgische Gesandte in Athen hätten sich unter Mitnahme der Archive nach dem Piräus begeben, wird gemeldet. Das Gepäck des Personals der eng- lischen Gesandtschaft sei bereits im Piräus eingcschisst worden. — Aus dem Piräus wird seiner nach London mitgcteilt: König Konstantin habe eine gewisse Gesandt- schaft in Athen verständigt, er würde sich Deutschland «»schließen, falls der Verband die diplomatischen Be- Ziehungen abbrüche. — „Corriere dclla Sera" meldet aus Athen: König Konstantin hat den Königen von England und Italien und dem Zaren von Rußland te- legraphisch mitgcteilt, die Untersuchungen hätten bewie- sen, daß eine Verschwörung angezettclt war, die am I. Dezember das Herrscherhaus hätte stürzen sollen. Die Schuldigen werden genannt. — Dasselbe Blatt be- richtet aus Athen scrners Die unabweisliche Pslicht ist cs, im gegenwärtigen entscheidenden, schwierigen Augen- .Kraftwagenabteilung in Kowel. 8 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 25. Generaüeurn. Graf von Schmettow,- der siegreiche Reit'erlührsr Inder Wala cftej blick die wirkliche Sachlage bekannt zu geben. Die eng- lische und die französische öfsentliche Meinung ist durch künstliche Wühlerei in schlimmem Irrtum' gehalten worden. Sic taten, wie wenn Griechenland und Veni- zelos eins seien. Seine Pläne und seine Maßnahmen aber wurden von dem Heer, der Marine und der Mehr- heit des Volkes nicht nur nicht geteilt, sondern sogar be- kämpft. Gleichzeitig waren diese Kreise Frankreich und England srenndlich, Rußland und Italien feindlich ge- sinnt. Aus der Verkennung dieser Sachlage erwuchs der weitere Fehler, daß man in der inneren Politik Venizelos zur Herrschaft bringen wollte, der mit seinen Anhängern nicht über genügende Kräfte verfügte, um sich durchzusehcn. — Salonikicr Meldungen französischer Blätter bestätigen, daß seit dem 28. November die Mo- bilisation des königstrcuen Griechenhecrcs in vollem Gange ist. Der Mittelpunkt der Hcercsvorbereitungen ist Larissa. In den Dörfern werden die Waffen unter Glockengeläut«: an die Reservisten verteilt. — Cntgeacn anders lautenden Berichten meldet die „Agence Havas" aus Saloniki, daß die Vertreter der Verbandsmüchte immer noch in Athen weilen. Der Militärgouverncur von Serbien, General der Infanterie Baron Rheinen erklärte einem Vertreter des „Az Cst", in Serbien herrsche größte Ordnung, und die Bevölkerung süge sich allen Verwaltungsmaßregeln. Die Ernte in dem besetzten serbischen Gebiete wird durch gründliche Bodenbearbeitung aussichtsreich gestaltet. Die männliche Bevölkerung, die zumeist aus alten Leu- ten besteht, ist sehr gefügig. Serbien ist nicht, stark be- schädigt. Der Wiederaufbau in vielen Gegenden ist be- reits von uns durchgesührt. Der italienische Krieg. Das größte italienische Geschoßwerk in der Pro- vinz Aleffandria ist in die Lust geflogen. Die erste Meldung der Regierung gibt 50 Tote zu. Aus Ostafien. In Tsingtau ist nach der North China News im Gebäude der ehemaligen deutsch-chinesischen Hochschule eine japanisch-chinesische Universität auf konfuzianischer Grundlage errichtet worden. Cs war anfänglich beab- sichtigt, auch amerikanische und fremde Lehrkräfte zum Unterricht heranzuziehen, doch ist man in Tokio wieder davon abgekommen, cs wurden nur japanische und chi- nesische Lehrer zugelaffen. Teranchi hielt bei einer Zusammenkunft der Gou- verneure eine Rede über die auswärtige Politik seines Kabinetts. Diese soll weiterhin auf das japanisch-eng- lische Bündnis und auf die Verträge mit Rußland und Frankreich gegründet sein. Am den Frieden im fernen Osten zu bewahren, wünscht Japan freundschaftliche Beziehungen zu China zu unterhalten. Aus den Kolonien. Ueber 2000 Deutsche und Askaris mit Geschützen und zahlreichen Maschinengewehren griffen, wie dem „Tcmps" nach in der portugiesischen Kammer zu Lissa- bon der Ministerpräsident mitteilte, das Fort Rewala an. Der Kampf dauerte 12 Stunden und endete mit einem Sieg der Deutschen. Eine Cntsahkolonne konnte die Verbindung mit dem Fort nicht Herstellen. Die Besatzung verließ in der Nacht aus den 28. November nach einer im ganzen 8 Tage währenden Belagerung das Fort. Bei den Neutralen. Englisch, echt englisch benimmt sich der großbritan- nische Konsul in Rotterdam. Cr macht cs sich zur Pflicht, den Handel des neutralen Hollands zu über- wachen und berichtet seiner Regierung über Schmuggel und Ausfuhr von Holland nach Deutschland und Bel- gien und umgekehrt. Cs gehört das zu dem Schuh, den England den kleinen Staaten angedeihcn läßt. Amerikanische Vermittlung. Allen heuchlerischen Anbiederungsversuchen der Amerikaner müssen wir kühl bis ans Herz hinan begegnen und uns immer erinnern, daß die Westmächte und auch Rußland einzig durch die amerikanischen Geschoßlieferungen befähigt wurden, dem Kriege die Dauer und Heftigkeit zu geben, von denen wir in den Somme-Angrifsen vornehmlich die Wirkung verspürten. Nie hätten es unsere Feinde vermocht, ein solches Gcschützwesen ins Feld zu stellen und dessen Wirkung durch ungezählte Flieger zu leiten, ohne die amerikanischen unbegrenzten Lieferungen. Vergessen wir auch nicht, daß.dieses neutrale Amerika gleichzeitig, als willfähriger Sklave Englands, oder sagen wir bes- ser, in dem gleichen Bestreben, uns zu vernichten, wie England es übte, unseren Kindern die Milchznsuhr .aei- gerte, iveil das sich mit seiner Neutralität nicht ver- trüge. Amerika gibt, wie dies noch kürzlich ein Franzose dem amerikanischen Gesandten in Paris antwortete, den Westmüchten nicht nur Geld und Massen, sonoern auch sein Blut, durch den Einsatz eines Fliegerkorps. And der Sprecher Amerikas rechtfertigte dies alles, weil „Amerika mit England verbunden sei durch dft- Bande des Bluts, mit Belgien wegen seines helocnhuslcn Eintretens für die Sache der Ehre und der Freiheit, mit Frankreich durch eine hundertjährige Dankesschuld, eine Schuld, die Amerika niemals vollständig. abtragcn könne." And wie steht es weiter mit der Dankesschuld Amerikas gegen Deutschland, von der doch die Denk- mäler und die Universitäten da drüben reden? Diese Dankesschuld will man wohl in einem englisch-amerika- nischen Frieden abtragen?! Da könnte etwas Schönes für uns hcrauskommen — ivir verzichten daraus! Ehren-Wilson hat es für nötig erachtet, Einspruch zu erheben gegen die segensreiche Uebersührung bel- gischer Arbeitsloser nach Deutschland, völkerrechts- widrig erlaubt er sich, sic zu nennen. Unsere Regie- rung hat ihm in vornehm sachlicher Form die gehörig- Antwort erteilt. Nachdem sie ihm auscinandergesctzt hat, daß die Maßnahme einzig und allein zum Bellen des besetzten Belgien und dur Haus nicht Völkerrechts- widrig ist, wies sie daraus hin. vaß cs Herrn Wilion wunderbarcrweisc nie cingcsallen ist, Einspruch zu er- heben gegen die Verschleppung ostpreußischer Gr !>e, Frauen und Kinder nach Sibirien und so manches an- dere von unseren Feinden Verübte, das ganz osfensicht- lich eine „gröbliche Verletzung oer Gesetze der Mensch- lichkeit und der Regeln des Völkerrechts" darstellt. Reuter meldet: In dem vom Schatzsckrctär Mc. Adoo dem Kongreß vorgelegt.',> Bericht heißt >s: Der Wohlstand hat an Kraft und Ausdehnung in d.,i wirt- schaftlichen Verhältnissen zuo.'iommcn und >var niemals gesünder. Amerika wurde aus einem Schuldncrstaat ein Gläubigerstaat. Der Griobestand ist in den 16 Mo- naten um 715 Millionen Dollars gewachsen. Der Be- richt schätzt die Ausgaben für Heer und Flotte gemäß dem sogenannten Bereitschastsprogramm für das nächste Steuerjahr auf 170 bezw. 197 Millionen Dollars. 1 Mufmass/. 5fe//vsy dprftutna/ieji am K/Xz nraira«. • » * • * o • • y •. « ». ii Xh OLl&ASif Nr. 25. Deutsche Soldaten - Zeitung. 9 Kriegsfüi-soi-ge und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons G o l d s ch m i d t. Wenn Friede würde. In dem Augenblicke, wo ich diese Zeilen nie- derschreibe, ist von der Wirkung des Friedens- angebotes Deutschlands und seiner Verbündeten nur das Echo der feindlichen Presse bekannt. Hohn und Verbissenheit, Angst und moralischer Neid, mischen sich darin. Die Zeitungen werfen uns An- wahrhaftigkeit vor, Schliche, die Sucht, eigene Schwäche zu verdecken. Sie benutzen das Angebot, um die Stimmung ihrer Völker aufzupeitschen, die erlahmte Energie zu stärken und ihre Leser glauben zu machen, daß Deutschland aus dem letzten Loch pfiffe. Man kann daraus noch nicht auf die Hal- tung der Regierungen schließen, obwohl die Mache der Presse die Regierungsabsichten teilweise widerspiegelt. Cs ist immerhin möglich, daß ver- nünftige Erwägungen den Sieg davontragen. Wenn nicht heute, so morgen. Die feindliche Presse beruft sich bei ihrer Abweisung auf den Re- gierungswechsel im Vierverbande, auf die soge- nannten „starken Männer", bi» das Geschick unserer Feinde wenden sollen. Aber starke Männer allein tun es nicht. Zu einem Siege gehört die Einheit- lichkeit des Willens, gehört die Verwirklichung der Programme durch die Tat, gehören Erfolge und nochmals Erfolge. Geradezu komisch wirkt der Hinweis einiger Blätter auf eine deutsche Furcht vor wirtschaftlichem Zusammenbruch. Jede Ver- nunft scheint gewichen, denn sonst müßten sich die Schreiber doch sagen, daß in einem Augenblicke, wo die fruchtbarsten Teile Rumäniens von uns er- obert sind, eine Aushungerung Deutschlands noch viel weniger möglich ist als vorher. Man weiß nicht, welche Gründe alle die bösen Worte veranlaßt haben. Cs ist nicht ausgeschlossen, daß Börsen- ursachen mitsprechen, weil man befürchtet, daß das ganze Preisgebäude bei einem schnellen Friedens- schluß zusammenbricht. Cs wäre nicht das erste Mal, daß sich im Vierverbande eine derartige Angst vor dem Frieden zeigte. Jedenfalls war die erste Antwort peinlich, beschämend für den Vierver- band, bezeichnend für die Anklugheit, die Blind- heit, die Abhängigkeit und den moralischen Nieder- gang der Vierverbandspresse. Aber die Zeitungen und auch die Regierungen allein machen es nicht. In den Parlamenten des Vierverbandes sind die Friedensparteien stärker geworden. Nicht nur auf Seiten der Opposition wuchs die Friedensbewegung. Der Kampf gegen das Ministerium Vriand in Frankreich ist nicht le- diglich ein Vorstoß gegen die Person des Minister- präsidenten, dem man die Schuld an den Mißer- folgen zuschreibt. Cs ist sicherlich auch ein Zeichen wachsender Schwäche, großer Ansicherheit und star- ker Friedenssehnsucht/ Ganz Aehnliches erlebten wir an der russischen Duma. Auch die politischen Vorgänge in England ebenso wie in Italien sind Anzeichen einer Krisis, die nicht nur eine Krisis innerhalb der Regierenden, sondern innerhalb der Völker ist. Wenn man die Dinge so ansieht, so darf man hoffen, daß das deutsche Friedensangebot nicht ohne Wirkung bleiben wird, wenn auch die Antwort zunächst eine ausweichende oder eine ab- weisende sein mag. Cs ist in diesem Kriege auf Seiten des Vierverbandes immer wieder mit gro- ßem Geschrei das Moralische betont worden. Run hat der Vierbund zuerst den Frieden angeboten Und man fühlt die Verlegenheit des Vierverbandes, in den Augen der noch nicht kriegführenden Welt uls der unmenschliche Verband dazustehen. Viel- leicht führt diese Verlegenheit zu diplomatischen Versuchen, dem Vierbunde die Schuld für eine Weiterführung des Krieges zuzuschieben. Das kan» aber nicht gelingen, denn an unserer ehrlichen Absicht, den Krieg zu beenden, kann die Welt nicht wehr zweifeln. Aus der neutralen Presse steigt denn auch hoffnungsvolle Anerkennung hervor, und es ist mit Bestimmtheit zu erwarten, daß etwaige Schliche des Vierverbanhes diesmal nicht mehr verfangen werden. Mit Recht hat man gesagt, daß von nun an jeder Mißerfolg unseres Feindes dop- pelt schwer wiegen wird, daß die Völker ihre Re- gierungen noch ganz anders zur Verantwortung Siehe» werden als bisher. And wer von uns zwei- felt einen Augenblick daran, daß jede Kampffort- iehung unserer Feinde zu einem weiteren Zusam- wenbrcchen ihrer Pläne führen muß? Kürzlich etft hat unser Generalfeldmarschall Hindenburg Worte der Zuversicht gesprochen, die uns alle mit einer Sicherheit durchströmen, an der nicht mehr zu rütteln ist. Wir wissen, daß wir nicht zu vernich- ten sind, daß wir nicht einmal anzuknabbern sind, und wir sind daher fest überzeugt, daß das Frie- denswort, das der deutsche Kaiser in so hochherziger Weise gesprochen hat, seine Wirkung früher oder später nicht verfehlen kann. Cs ist bestimmt, daß dieses Wort, das eine große Tat ist, das Tempo des Krieges beschleunigt. Wie unsere Feinde sich auch stellen mögen, wie ihre Antwort auch im Augenblick der Veröffentlichung dieser Zeilen aus- gefallen sein möge, der Krieg wird eher beendet als sie vielleicht ahnen. Ihre Verantwortung ist ins Angeheure gestiegen. Man weist die Friedenshand nicht mit dem Schwerte zurück, ohne daß die ab- weisende Hand nach jedem vergeblichen Schwert- streich unsicherer wird. Somit dürfen wir wohl unter allen Amständen darauf rechnen, daß der Friede ziemlich nahe ist. Nicht so nahe vielleicht, wie die Völker wünschen, aber doch näher als die Regierungen des Vierver- bandes wahr haben möchten. Wenn nun der Friede kommt, den alle menschlichftthlenden Menschen in- brünstig ersehnen, was wird dann sein? Zunächst wird ein Aufatmen durch die Welt gehen. Die Schmerzreichen werden ihren Schmerz noch bitterer empfinden, aber die Menschheit wird wieder voll Hoffnung sein, voll Tatkraft, voll Glut, die Sense, den Hammer und den Pflug zu nehmen. Das Fieber wird weichen, der Rausch abebben und alle jene Vernichtungspläne unserer Feinde, die nach dem Kriege verwirklicht werden sollen, werden in sich zusammenbrechen. Man hat ja im weiteren Verlaufe des Krieges diese Pläne schon gemildert. Etwas Vernunft ist aufgekommen, man hat einge- sehen, daß man Vernichtungen ohne Schädigung der eigenen Interessen nicht anstreben kann. Von Ein- zelheiten will ich heute absehen, aber die Einzel- heiten zeigen, daß man eine wahre Angst vor der Durchführung jener Absichten hat, die auf der Pa- riser Wirtschaftskonferenz mit so lauter Stimme verkündet worden sind. Ebenso, wie man das inter- nationale Recht wieder einsetzen muß, muß man auch die weltwirtschaftliche Gegenseitigkeit wieder eröffnen. Nicht sofort in der alten Weise und auch voraussichtlich unter verschobenen Bedingun- gen, aber doch derart, daß die eine Hand von der anderen nehmen und die andere Hand der einen geben will. Das ist ein Naturgesetz, an dem nicht gerüttelt werden kann. Die polittsche Welt, die militärische Welt, die Wirtschaftswelt wird anders aussehen als vor diesem Kriege, aber ihr Wesen wird nicht verändert sein. Cs wird ebenso wenig verändert sein, wie die menschlichen Triebe, die in der Natur begründet sind. Solange sie bleiben, bleibt auch der Drang nach gemeinsamer Tätigkeit über alle notwendigen Grenzen hinaus. Aufhören wird auch jener Kriegswucher, unter dem die Völker so sehr zu leiden haben. Mit der Freiheit des Wettbewerbes müssen die unerhörten Preise Zusammenstürzen, die Forderungen müssen gemindert werden, ein angemessener Zustand muß entstehen. Als das Friedensangebot an der Neu- yorkcr Börse bekannt wurde, hatte der Markt sei- nen schwarzen Tag. Riesige Mengen von Papie- ren wurden angeboten und die Kurse stürzten. Cs zeigte sich, daß die Rüstungsspekulation höchst un- gesund gewesen ist. Zweieinhalb Jahre hindurch hat man sich an ihr übersatt gegessen und man hat geglaubt, daß die Verhältnisse sich niemals ändern könnten. Der erste Flügelschlag der Friedenstaube hat einen Sturmwind erregt, der das Gebäude er- schütterte. Die amerikanischen Getreidepreise gin- gen ebenfalls schnell abwärts und näherten sich den deutschen Höchstpreisen. Ein Beweis, daß die Le- bensmittelpreise in der Welt sich bei Friedens- schluß nicht auf dem Kriegsstande halten werden. Man hat vielfach geglaubt, daß die nach Kriegs- ende einsehende ungeheure Nachfrage nach Roh- stoffen und Lebensmitteln die Preise noch weiter steigern würde. Wenn das auch für diese oder jene Ware zutreffen mag, so wird man doch im allgemei- nen mit niedrigeren Preisen rechnen können. Cs muß ja einmal wieder ein normaler Zustand kom- men, und wenn der Krieg die Prcisverhältnisse überhitzt hat, so ist der Friede berufen, sie abzu- kühlen. Wie hat man nicht im neutralen Auslande darauflos gegründet I Tausende neuer Anterneh- mungen, besonders Schiffahrts- und Schiffbau- Unternehmungen, sind entstanden. Sie sind in der Hoffnung gegründet worden, daß sie alle noch hohe Kriegsprofite einheimsen könnten und daß der Friede ihnen noch größere Gewinne verschaffen wird. Viele der Gründer werden schwer enttäuscht werden, denn sie haben eine vorübergehende Lage für dauernd gehalten. Niemals noch haben die Wirtschaften sich so entwickelt wie jene Leute an- genommen haben. Man wird wieder zu einiger- maßen erträglichen Bedingungen leben können, wenn auch die Dinge sich nicht so schnell wandeln dürften wie die Hoffnung der Menschen wünscht. Man wird auch wieder arbeiten dürfen, denn die Welt verlangt nach Friedensarbeit. Das aller- dings ist eine große und schwierige Aufgabe, aber wir dürfen für uns wohl erwarten, daß sie so ge- regelt wird, wie die Amstände es irgend zulassen. Eine neue Zeit, mit frischen Anstrengungen, mit Blick in die Ruhe des Friedens, mit Wiederaufbau, beschaulichem Glück, Kulturdrängen und Streben nach der Geltendmachung edler Gefühle, wird be- ginnen. Durchsetzt allerdings von Schwierigkeiten und Nöten, aber frei von dem blutigen Druck des Krieges. Wir wissen nun, daß wir wirklich friedens- bereit sind. Wir wußten es immer schon, aber jetzt ist es uns noch einmal klar gesagt worden. Ein Zweifel kann bei keinem mehr bestehen. Keiner auch zweifelt, daß wir einen ehrenvollen Frieden wollen und erreichen werden, eingn Frieden, der uns die Lösung unserer Kulturaufgaben, der uns vor allen Dingen unsere freie Entwicklung gewähr- leistet. Wollen unsere Feinde nicht in die Versöh- nungshand einschlagen, so wird sich ein Zorn er- heben, wie ihn Deutschland noch nie gefühlt hat, Dann werden unsere Waffen noch schärfer und wuchtiger sein als bisher. Sie werden dann den Frieden schnell erzwingen. Denn niemals ist ein Mensch stärker, ist ein Volk stärker, als wenn ihre ehrlichen Absichten zur Versöhnung schnöde zurück- gewiesen werden. Krlegsbeschädlgten-Fürsorge. Kriegsbeschädigte lm Wirtschafts- leben. Aeber die Aussichten und Möglichkeiten, welche sich dem für seinen alten Beruf nicht mehr geeigneten Beschädigte» dann bieten, wenn er sich zum Hilfsdienste im Wirtschaftsleben hat vorbcreiten lassen, ist in einer der letzten Nummern ausführlich gesprochen worden. Che wir dem vorbereitenden Ausbildungsgang näher treten, soll zuerst ein Blick in die Praxis getan werden. Cs kann heute das Beispiel zweier Beschädigter vorgc- sührt werden, die sich in der Versandabteilung einer Berliner Maschinenfabrik nützlich machen und auf dem besten Wege sind, brauchbare Beamte zu werden. Der eine, namens P., war im Frieden Haus- diener. Durch einen Vcckcnschuß ist er verhindert, Ar- beiten zu leisten, die irgendwie körperliche Anforde- rungen stellen. Der andere, namens K., war Bäcker. Eine vier- fache Verwundung, infolge deren der rechte Arm voll- kommen gelähmt und zwei Finger der linken Hand verkrümmt und versteift sind, machen die Ausübung des früheren Berufes unmöglich. Beide haben sich im K'ontorhilssdicnst ausbilden lassen und K. hat überdies noch das Schreiben mit der linken Hand gelernt; so gut, daß er manchem Rechts- händer als Vorbild dienen könnte. Folgen wir nun den Beiden in ihre tägliche Be- schüstigung: Wie schon erwähnt, sind sic in der Ver- sand-Abteilung und zwar ist es ihre Aufgabe, den Ver- sand vorzubcrciten und zu erledigen. Zuerst wird der Versand innerhalb Berlins in Ordnung gebracht. P. sucht die zum Versand kommenden Waren aus dem Lager heraus, nimmt auf den Lagcrkarten, welche den Bestand der Waren kontrollieren, die Abschreibung vor, sorgt sür die Verpackung. Inzwischen hat K. die für die' Licserung nötigen Lieferzettel in den Liescr- büchern ausgcsertigt und die Hausdiener können mit den Waren abgehcn. Run wird' der Versand nach auswärts erledigt. Wieder sucht P. die Waren aus dem Lager, K. schreibt die Begleitpapiere. Während dieser Arbeiten bleibt im Verlause des Tages noch genügend Zeit, daß einerseits P. die zur Bank nötigen Gänge besorgen kann, während anderseits K. die Waren annimmt, welche in das Lager hincingelangcn. Die damit ver- bundene Kontrolle, das Zählen, Vergleichen der Liefer- zettel mit der gelieferten Ware, den Eintrag in die Lagerkarte, all das hat er selbstverständlich mit zu er- ledigen. Bleibt ihm dann untertags noch Zeit, so warten seiner noch Kartothckarbcitcn, die ihm besonders zugewtcsen sind. Zu einer bestimmten Stunde des Nachmittags hat P. sich in der Ärics-Versandstcllc cin- zufinden, um die Briefe zu kopieren, und beim Fcr- tigmachen der Post zu Helsen. in Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 25. Dieses ist die Tagesleistung dieser beiden Leute und so sehr nüchtern die Beschreibung klingt, so wäre es doch höchst ungerecht, gering denkend darüber hin- weg zu gehen. Cs braucht nur ein bißchen Nachdenken, um zu verstehen, daß die Beiden durch Anachtsamkeit und Gleichgiltigkeit, das ganze Lager auf den Kops stellen, die Kundschaft und die Gcschästsleitung in Helle Verzweiflung versehen könnten. Sie haben eine selb- ständige und mit Verantwortung verbundene Arbeit. Das wissen und fühlen sie sehr wohl und darum haben sic auch an ihrer neuen Beschäftigung eine wirkliche und ehrliche Freude. I. C. Einarmige Handarbeiter können aus Antrag neben ihrem Arbeitsarm, wenn sich daran eine Künsthand nicht anbriugen läßt, noch einen Schönhcitsarm ge- wöhnlicher Art erhalten. Die Ansiedlung Kriegsbeschädigter in Westfalen. Die unter Beteiligung des Staates, der Provinz, der Kreise, Städte, sonstigen Körperschaften und Private im Juni d. Is. gegründete Siedlungsgesellschw „Rote Erde", G. m. b. H. zu Münster i. W. hat in- zwischen in verschiedenen Gegenden der Provinz An- kaussverhandlungen angeknüpst und einzelne Ländereien bereits erworben. Anter andcrm sind Grundstücke in der Gemarkung Eppendorf, Kreis Gelsenkirchen, das Rittergut Schweckhausen im Kreise Soest, sowie größere Flächen im Vinter Moor, Kreis Tecklenburg, und in der Gemeinde Sprakel, Kreis Münster, in den Besitz dem Plane näher, regelmäßige Arbeit gegen Verdienst zu verschaffen, — und der "Erfolg war" schon nach einigen Wochen zu bemerken. Der Müßiggang, dem die Lazarettinsasscn trotz aller Veranstaltungen ausge- seht sind, und der gerade für die Genesenden bei länge- rem Lazarettaufcnthalt ernste Gefahren in sich birgt, sowie die gesundheitsschädliche Langeweile fallen sort. Das beschäftigungslose Dasein, das nur grübelnde Gedanken hervorruft, wird ausgeschaltet, und die ge- winnbringende Arbeit hebt Körper- wie Geisteskräfte. Auch das Selbstvertrauen der Beschäftigten wächst; sie fühlen sich nicht mehr als nutzlose Glieder der Gesell- schaft, sondern wissen, daß sie, wie jeder andere, gewinn- bringend ihre Kräfte und ihr Können anwenden und verwerten, sobald sich die richtige Gelegenheit für sic bietet. Aber auch noch eine andere Seite ist hier zu berücksichtigen. Landwirtschaft, Industrie und Hand- werk bedürfen vieler helfender Hände, und da wollen und können gerade die Genesenden auch ihr Teil dazu beitragen, Deutschlands Rüstung zu vervollständigen. Auch ein nur mit halber Kraft arbeitender Mann ist da willkommen. Das entscheidende Wort spricht na- türlich der Arzt, der mit sachverständigem Blick die Ar- beit auswählcn muß, die für den Genesenden sich be- sonders eignet, natürlich unter Berücksichtigung seiner früheren Tätigkeit. Alle diese Fragen sind bei dem in Köln errichteten Verwundeten-Arbeitsnachweis zweckentsprechend ge- löst. Nur arbeitswillige und arbeitsfähige Anterofsi- standsgesches. Der Oberbefehlshaber hat über die Ausführung der neuen Gesetze über die Schutzhast und den Belagerungszustand zu wachen und gilt als Bc- schwcrdeinstanz gegen Maßnahmen der Generalkomman- dos. Die neue Behörde tritt am 20. Dezember in Tä- tigkeit. Der Reichskanzler erwiderte dem amerikanischen Zeitungsmann Dr. William Hale, als er mit Ent- schiedenheit betonte, daß für seine Landsleute die Aus- führungen des Reichskanzlers über eine internationale Vcrcinharung zur Sicherung des Friedens ganz be- sonders belangreich seien, es scheine, als ob die eng- lische Presse den Auftrag erhalten habe, seine Worte über die Bereitschaft Deutschlands, sich einer Friedens- Vereinigung anzuschließen, absichtlich falsch zu deuten. Seine Worte bedeuteten nichts anderes als eine auf- richtige lebhafte Erklärung der Bereitschaft Deutsch- lands, an der Sicherung des Weltsriedens mitzuarbei- tcn. Das deutsche Volk sei durchaus entschlossen, den Krieg zu Ende zu führen: „In diesem Entschluß ruft» wir die ganzen Kräfte eines einigen Volkes auf. Un- sere wiederholten Versicherungen, in Friedensverhand- lungcn einzutreten, haben niemals einen Widerhall ge- sunden. Wir solgcn hierbei lediglich einem Gebot der Menschlichkeit, nicht aber dem der Furcht. Wenn un- sere Feinde eigensinnig sind und ihre hoffnungslosen Anstrengungen fortschen wollen, so können wir nur fortfahren, sie den schweren Preis ihrer Torheit bezah- len zu lassen. An keiner Stelle der Front brauchen wir irgendwie Besorgnisse zu hegen. Morgen begin- nen wir eine Verteihigungsmaßregel von überwälti- gender Größe, während das deutsche Volk mit uner- schütterlicher Entschlossenheit den Kampf weiter führt, so lange er nötig ist. Am die Sicherung unserer natio- nalen "Bestimmung zu erreichen, war und ist es stets unser Wunsch, die Betätigungen des Friedens so bald, wieder aufzunchmen, als "es "uns möglich ist." Woher die Feindschaft? Cs ist doch ausfällig, daß wir so wenig Freunde in der Welt haben und au« vor dem Kriege hatten. Vielleicht werden wir nach dem Kriege noch weniger haben; denn wir sind über den alten Fehler noch nicht hinweg, der an allem Schuld ist. Noch immer laufen wir ja den Leuten in der Welt nach, bieten ihnen unsere Freundschaft an, entschuldige» uns gar, daß wir bescheidener Weise auch ein Plätzchen an der Sonne beanspruchen; reden von Völkerfrieden und Verträgen mitten im blutigsten Kriege, anstatt daß wir aus unsere Macht und unsere Erfolge Hinwei- sen, die Neutrale und Feinde zwingen mußten, sich uns änzuschließen. Wie hat denn England diese Gefola- schaft zuwege gebracht, die uns cinkreiste? And noch während des Krieges brachte es Neutrale auf seine Seite! Cs warb nicht um ihre Freundschaft, sondern ließ sie seine Gegnerschaft fürchten! In der Generalversammlung der Allgemeine» Elektrizitäts-Gescllschast sagte der Präsident Dr. Wal- ther Rathcnau am Schlüsse seiner Ausführungen: „Auch wer politische und militärische Lage nickst verwechselt, wird der Empfindung sich nicht verschließe» können, daß jetzt nach langer Zeit zum ersten Male ei» fernes Licht, das Licht des Friedens, erscheint. Do»' keine Hoffnung darf uns von unserer Ausgabe entbin- den. Auch weiterhin werden wir unsere Einrichtungen verstärken, neue schassen und den Amfang unserer £,cl' stunacn erböhcn. Sic wissen, daß das gewaltige H>"' denburg-Programm die ganzen Kräfte des Landes »or- dert. Sic wissen, daß diese gewaltige Arbcitsanspa»' nung Deutschland zum Arsenal macht. Das Hilfsdienst' gesch, dessen geniale, aus dem Felde stammende Ko"s zeption uns höher begeistert als die Berliner vermehr»" und verbesserte Auflage, macht jeden von uns zum Sol- daten. An dieser einheitlichen Kriegsleistuug nehmen aw wir mit Freuden teil nicht um "des wirtschaftlichen Er- folges, sondern um des Endziels willen. Aebcrblick^ wir unseren Anteil, so dürfen wir der Hoffnung Ä»-' druck geben, daß er erfüllt wird; und wenn wir von un- serem "Wirken auf die Kraftcntfaltung des Lah^ schließen, so fühlen wir uns gewiß, daß die gewaltigste Wirtschaftslcistung aller Zeiten restlos dürchgesiw werden wird. Der Krieg ist nicht mehr allein ein Krieg (S^J, Massen und Politik, sondern auch ein Kampf Wahn und Anvernunft. Ich denke dabei nicht au 3‘*t sionen und übertriebene Wüuschd, die bei uns austrch^ können, sondern au die Meinungen unserer GegN^s die den Trost für Mißerfolge suchen, indem sie sich das Wort klammern: „ll'ims l’ights for us" (Die kämpft für uns). , Das ist das unwahrste und verwegenste das in diesem Kriege gesprochen worden ist. Zeit kämpst für niemand; sie kämpft gegen jeden. ~~trCf) cs aber einen Teil der Kriegführenden gibt, der o'^ die Länge und den Druck des Krieges wahrhaft ^ gewonnen und innere Fortschritte erlebt hat, so »st Deutschland mit seinen Verbündeten. Denn >vc»» Ln gewaltiger Druck ein Volk trifft, das an Sitte, fr. und Willen stark ist wie das deutsche, so löst er sch" rische Krüste aus. j Die Prüfung, der wir unterliegen, erstreckt alle Facher und wird nicht enden, bevor nicht jede + &cr sungssrage beantwortet ist. Auch soweit Ft "ged J Wirtschaft gestellt wurden, haben wir den Kneg Lehrmeister kcnnengelernt. Cr hat »ns gelehrt, ) , zuhaltcn mit Rohmaterialien, mit Kräften, »nt - Beim Gänserupfcn. (Von einem Leser aus dem Felde.) der Gesellschaft übergeqangen, deren Aufteilung in kleinere und größere Stellen zurzeit vorbereitet wird. Andere Verhandlungen zielen dahin, unter Mitwir- kung der Kreise, Städte und Gemeinden an möglichst vielen Stellen der Provinz Ansicdlungsland zur Ver- fügung zu halten, damit es den Kauflustigen er- möglicht wird, in ihrer Heimat und in der Rähe ihrer Verwandten sich anzusiedcln. Kriegsteilnehmer wer- den bevorzugt. Ansiedlungslustigc können schon jetzt vorgcmerkt werden und von der genannten Gesellschaft in allen Ansicdlungssragen Rat und Auskunft erhalten. Arbeitsnachweis für die Verwundeten in Lazaret- ten. Die bisherigen Beobachtungen haben ergeben, daß die herkömmlichen Veschästigungs- und Antcrhaltungs- spiele für die Genesenden in Lazaretten aus die Dauer nicht ausrcichen. Auch die Arbeit in den den Laza- retten angcglicderten Werkstätten übt keinen nachhal- tigen Anreiz aus; vielmehr wird ein solcher nur durch regelmäßige Arbeit gegen Verdienst erzielt. Aus- gehend von dieser Erfahrung und der Tatsache, daß gerade die Arbeit sich bei vielen Krankheiten und Schä- digungen, die der Krieg hervorgerufcn hat, als her- vorragender Hcilfaktor erweist, ging man darauf aus: den Verwundeten in Lazaretten Arbeitsgelegenheit gegen Verdienst zu vcrschasscn — natürlich nur soweit, wie dem die Fürsorge für ihr Befinden nicht im Wege steht — zumal eine solche Betätigung einen wohltuen- den Einfluß aus das Gesamtbcsindcn, >vie aus die see- lische Stimmung ausübt. In Köln trat man zuerst ziere und Mannschaften, die ihre Bereitwilligkeit zur Aebernahme der Arbeit erklären, werden ihm über- wiesen. Der zuständige Sanitätsoffizier des Ver- wundcten-Rachweiscs setzt sodann den Grad der zei- tigen Crwcrbsbcschränkuug der Leute fest, bestimmt die Art und Dauer der Beschäftigung, den Termin der Nachuntersuchung, regelt die noch erforderliche Nach- Untersuchung und läßt dann erst die Leute mit seiner Begutachtung in die Liste des Arbeitsnachweises An- trägen. Aber auch jetzt noch bleibt der Genesende unter steter ärztlicher Kontrolle, so daß eine Schädi- gung des Befindens ausgeschlossen ist. Hier ist man einer der wichtigsten Aufgaben näher getreten, die der Krieg uns stellt. Bei der Hingabe .lllcr Stände und Berufe au die großen Ausgaben un- serer Zeit ist zu erwarten, daß auch sie diesem neuen Werk der Liebe und Menschlichkeit ihre Fürsorge zu- wendcn, damit Tausende junger Männer wieder rüstig Mitwirken bei den Arbeiten, die Deutschland für jetzt und später gestellt sind. Daheim- Durch eine kaiserliche Kabinettsordcr ist der preu- ßische Kriegsminister General der Artillerie von Stein zum militärische» Oberbefehlshaber in der Heimat er- imnnt worden. Diese neue Stellung wurde geschaffen auf Grund des vom Reichstag beschlossenen Kricgszu- Nr. 25. Deutsche Soldaten - Zeitung. 11 schon, und diese Lehren kommen auch unserem Unterneh- men zugute. Crsahrungeu und neue Arbeitsmethoden werden die Ausgaben der Friedenswirtschaft uns tragen helfen und vereint mit den Kräften des Volkes und des Landes uns zu neuer Erstarkung führen. An dieser Stelle, die der Wirtschaft und Friedensarbeit gewidmet ist, dürfen wir Zeugnis oblegen vom Zusammenrafsen aller deutschen Kräfte, vom Glauben und Willen zum Siege." Frieden und Brot. Cs ist ein Irrtum, zu glau- ben, daß mit der Einkehr des Friedens alle Rot ein Ende haben wird. Sicher wird sich die Nahrungsnot nicht plötzlich verringern; denn woher sollen die Mittel kommen? Aber tragen werden wir die Schwierigkeiten doch leichter in dem Bewußtsein, daß es nur bester, nicht mehr schlechter werden kann. Und mit der Rück- kehr unserer Väter, Brüder und Söhne wird uns neue Lebenskraft zufließen, Mut zum Ertragen und srohe Hoffnung auf eine sorgenfreie Zukunft. Deshalb wäre cs ebenso falsch, vom Frieden nichts zu erhoffen und zu fürchten, er bringe nur neues Elend, als zu glauben, es könne mit einem Schlage bester werden. Die Ueber- gangszeit wird weiter Entsagung von uns fordern, wir werden noch lange alle Kräfte anspannen wüsten, aber wir greifen dann mit sieggewohnten Händen zu, denen der Erfolg nicht fehlen kann. Die harte Schule des Krieges muß uns im Frieden reichere Frucht bringen! Zu den Pflichten hinter der Front gehört auch, daß man die Stimmung im Volke günstig beeinflußt, nicht nörgelt, an den. Maßnahmen der Behörden nicht krittelt und alles bester wissen will. Jetzt hinterher ist das ja so leicht, aber vorher hätten doch alle die Beffer- wiffer keinen Rat gewußt. Darum soll man beruhigen, wo man kann. Diesen vaterländischen Hilfsdienst kann jedermann leisten und er tut damit ein gutes Werk. Hauptvcrdingungsstclle. Der Tätigkeit dieser Organi- sation ist es nun erfreulicherweise gelungen, dem deut- schen Handwerk in wachsendem Umfange einen Anteil an den Kriegslicferungcn zu sichern. Die Hauptver- dingungsstelle hat bisher bereits für mehr als 26 Mil- lionen Mark Aufträge an das Handwerk vermittelt. Auch für die Acbcrlcitung der Kriegs- in die Friedenswirtschaft und in der späteren Friedenszeit wird die Organisierung des Handwerks für die Aeber- nahme größerer Aufträge von der größten Bedeutung sein. Eine Verordnung des Vundcsrats erhöht die Mindestsätze der Unterstützung von Familien der in Dienst eingetrctenen Mannschaften für die Monate November 1916 bis einschließlich April 1917 auf monat- lich 20 Mk. für Ehefrauen (bisher 15 Mk.) und auf monatlich >0 Mk. für die sonstigen Berechtigten (bis- her 7,50 Mk.). Für die Monate November und De- zember 1916 werden die die bisherigen Sähe überstei- genden Betrüge von zweimal 5 gleich 10 Mk. bezw. zweimal 2,50 gleich 5 Mk. in einer Summe zusammen mit der zweiten Halbmonatsrate im Dezember 1916 ausgezahlt. Des weiteren wird durch eine Verord- nung bestimmt, daß mit Wirkung vom I. Dezember .1916 die Familien von aus dem Heeresdienst cntlasse- nen Mannschaften, soweit sic Kricgssamilienunter- stühung beziehen, noch eine Halbmonatsratc nach dem Tage der Entlassung als außerordentliche Unterstützung erhalten. Am Kopse der preußischen Verlustliste vom 6. Dezember 1916 erschien solgende Anmerkung: „In den preußischen Verlustlisten werden vom 7. Dezember 1916 ab die Namen der Hecresangehörigen durch alle Truppenteile hindurch in alphabetischer Reihenfolge ge- Den kürzlich erstandenen „Hermannhos" hat Fa- brikbesitzer Stabrin, Inhaber^ der Stonsdorfcr-Bitter- waffersabrik, dem Verein zur Fürsorge für Kriegserblin- dete in Hamburg aus 2 Jahre zur unentgeltlichen Be- nutzung zur Verfügung gestellt. Geheimrat Benno Orcnstcin hat der Stadt Berlin zur Erinnerung an seine kürzlich verstorbenen Söhne Fritz und Kurt 20 000 Mk. für eine Stiftung über- wiesen, die erblindeten Kriegern und deren 'Witwen zugute kommen soll. Für alleinstehende und unbemittelte Soldaten spen- det die Deutsche Dichter-Gedüchtnis-Stistüng iu Hamburg-Großborstel zu Weihnachten eine besondere Liebesgabe. Rach vorheriger Anfrage bei den zustän- digen Militärbehörden (namentlich' den Generalkom- mandos), die sich zur Verteilung der Gabe bereit er- klärten, sendet sie nicht weniger als 40 000 Bücher ins Feld. Deckt diese Zahl auch nicht alle Vcdürsniffe, so kann doch ein beträchtlicher Teil aller alleinstehenden deutschen Soldaten mit einem guten Buch als Weih- nachtsgeschenk versehen werden. Wie gern hätte die Stiftung allen Ansprüchen genügt! Dazu reichen jedoch leider die verfügbaren Mittel nicht. Indessen bürgt die wundervolle Kameradschaftlichkeit im deutschen Heere dafür, daß diese Spende gerade denjenigen zu- gute kommt, für die sie vor allem gedacht ist. ~ Was die Stiftung bisher im Kriege leistete — sie hat an Lazarette, Truppenteile und deutsche Kriegsgefangene im Auslande bereits mehr als 400 000 gute Bücher un- entgeltlich versandt ergibt der Bericht über ihre Kriegsbuchtätigkeit, der ebenso wie ihre anderen Druck- sachen von der Kanzlei der Stiftung in Hamburg- Großborstel gern unentgeltlich übersandt wird. Ein Niescnsoldat steht gegenwärtig in der nieder- schlesischen Festung Glogau, wo ein nicht tveniger als Vor einer Küche der Vugarmec. Schlachtescst an der Somme. Das Dreinsinden in die nun einmal nicht zu ändernde Lage ist das beste Mittel, darüber hinwcgzukommen. Damit leisten wir freiwillige Arbeit über die uns aus- erlegte Pflicht hinaus. Wenn wir alle Kräfte des Volkes ausruscn für den endgültigen Sieg, so sind da- mit nicht nur die Kräfte des' Körpers gemeint, unserer Hände Arbeit, sonder» nicht weniger auch die Kräfte der Seele. Mit ihr hängen die Nerven zusammen und Hindenburg, nach dessen Geist und Willen doch das Gesetz von'der Hilssdicnstpflicht ist, sagt: „Wer die besseren Nerven hat, der gctvinnt!" Das deutsche Handwerk im Kriege. Die durch die Reichsgcschgebung begründete Organisation und öffentlich-rechtliche Vertretung des Handwerks ist die feste Grundlage getvordcn, dem deutschen Handwerk eine weitgehende Beteiligung an den Arbeiten und Lieferungen für den Kriegsbedarf zu verschaffen und dadurch eine erhebliche Anzahl von Handwcrkszwcigen lebensfähig zu erhalten. Cs war nicht leicht, während der Kriegszcit die einzelnen Teile des Handwerks für den freiwilligen genossenschaftlichen Zusammenschluß zu gewinnen, um damit die einzelnen Berufe für die Aebernahme von Kriegslicserungen leistungsfähig zu machen. Die Aus- gabe ist aber in unermüdlicher Arbeit erfolgreich durch- gcführt worden; denn cs sind seit Kriegsbeginn bereits über 450 Licserungsgcnoffenschastcn für die verschiede- neu Handwcrksberufe begründet worden; am stärksten hierbei beteiligt sind die Sattler mit 120, die Schneider mit 113, die Schuhmacher mit 47, die Schlosser und Schmiede mit 45, die Wagenbauer mit 41, die Tischler mit 31 usw. Diesem genossenschaftlichen Zusammenschluß zur Seite trat die Errichtung von Verdingungsstellen bei den einzelnen Handwerkskammern, die als selbständige G. m. b. H. die Austräge zu übernehmen und an die verschiedenen Handwerke' zu vermitteln hatten. Ihre Spitze erhielten diese Verdingungsstelle» in einer ordnet erscheinen, unter Angabe des Namens, Vor- namens, Dienstgrades, Geburtsdatums, Geburtsortes Kreises, Art des Verlustes. Der Truppenteil wird für die Folge nicht mehr genannt. Bei Anfragen an da- Zentral-Nachwcise-Bureau des Kricgsministeriume nach einem Hecresangehörigen ist die Llngabe der Truppenteiles seitens der Ansraqendcn auch weiterhii erforderlich." In letzter Zeit mehren sich die Fcldpostsendungen die unverständlich und zwciselhaft abgekürzte Adressen- angabcn der hecresangehörigen tragen und deshalb gar nicht oder nur mit großer Verspätung ihr Ziel er- reichen können. Aufschriften wie z. B. 4./89 könne» von den Postbehörde» ebensogut als 4. Kompagnie. Infanterie-Regiment 89 wie auch als 4. Batterie. Feldartillerie-Regiment 89 gedeutet werden. Dar Kriegsministerium bringt daher erneut in Erinnerung daß cs im eigenen Interesse der Hecresangehörigen liegt, wenn sie der Heimat ihre Adresse richtig und vollständig Mitteilen. Anläßlich der Verabschiedung des Gesetzes über den vaterländischen Hilfsdienst hat der Kaiser dem Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Helsse- rich, sein Bildnis mit eigenhändiger Widmung und Unterschrift zu verleihen geruht. König Ludwig von Bayern hat der bürgerlichen Bekleidungshilfe für Vernumdete 10 000 Mk. über- wiesen. Eine Million Mark hat Fabrikbesitzer Franz Stock in Treptow bei Berlin zur Errichtung eines Wobl- fahrtshauses gestiftet, das Kinder gefallener Soldaten ansnchmen und für sie bis zur Crwerbsfähigkeit sor- gen soll. Eine andere Million Mk. hat Großkausmann Her- mann Sielcken, Ehrenbürger von Baden-Baden, der Großherzogin Luise aus Anlaß ihres 78. Geburtstages für. Kriegswohlsahrtszwecke übergeben. 2 Meter 4 Zentimeter messender Vizeseldwebel in einem Armierungsbataillon Dienst, tut. Schön wäre es und nur in der Ordnung, wenn jedem Weihnachtsbaum im 3. Kriegsjahre aus Spar- samkeitsrücksichten nur eine, einzige Kerze ausgesteckt würde. Die Bedeutung und die Feierlichkeit des Vor- ganges würde dadurch in keiner Weise beeinträchtigt. Im Gegenteil, sic kann bei den Einsichtigen des Völ- kes dadurch nur vertieft und verinnerlicht werden. Den Volksteilen, aus welche diese Beschränkung eine der- artige Wirkung nicht auszuübe» vermag, wird dadurch wenigstens der Ernst der Zeit in heilsame Erinnerung gebracht. Den Kindern aber, sür die ja die Weih- nachtsbäume hauptsächlich bestimmt sind, wird es eine wertvolle Erinnerung für ihr ganzes Leben bleiben, daß im Kriegsjahr 1916 nur eine einzige Kerze an ihrem Baum brenne» durste. Kaum glaublich! Wir lesen im „Psorzheimer An- zeiger: „Wo hat die Firma Clikan u. Äaer ihren Sitz? Am Sonnabend sprach ihr Vertreter in hiesigen Ge- schäften vor und führte sich mit folgender Karte ein: „Clikan u. Badr, Pabrigue d'artioles en papier. Spezialitös: Emballascs modernes pour Oafö, Thd, Cacao, (’hceolat, Confiserie, Pates alimentai- res ct,c." Die Firma hat zweifellos ihren Sitz in Frankreich. So sollte man meinen. Aber man täuschte sich, Clikan u. Baer befinden, sich in Karlsruhe (Grande Duelle de Bade), und' von dort ziehe» die Reisenden aus, mit französischen Geschäftskarten für die deutsche Kundschaft versehen. And solches geschieht mitten in dem Kampfe aus Leben und Tod, den Deutschland mit Frankreich zu führe» hat. Stünde cs nicht brennend rot ans der Karte gedruckt, daß die Firma in Karlsruhe zu sinden ist, so könnte man glau- ben, cs handle sich um eine französische Firma, so aber ist es nur ein Kapitel von trauriger Würdelosigkeit, die man kaum für möglich halten sollte. 12 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 25. Lleberrafchungen. Die Geschichte einer Kriegsweihnacht von Reinhold Ortmann. (Nachdruck verboten.)' Gr. — Seit drei Tagen schon schlichen die beiden betagten Eheleute umeinander herum wie Menschen, die sich gegenseitig nichts Gutes zutrauen. And waren doch seit nahezu dreißig Jahren in ihrem ehelichen Leben die verkörperte Ausrichtigkeit und Ehrlichkeit ge- wesen. Run aber meinte jedes dem andern das schlechte Gewissen vom Gesicht abzulesen, und da natür- lich keines eine gefährliche Frage stellen mochte, war die Stimmung mit jeder Stunde gereizter und unbe- haglicher geworden. Allzu heiter freilich pflegte sie gerade in diesen Tagen schon seit Jahren nicht mehr zu sein. Peter Growaldt war niemals verdrießlicher als um die Weihnachtszeit, für deren poetischen Zauber ihm mit dem beginnenden Alter offenbar alles Verständnis ver- loren gegangen war. And Frau Dorette hatte zu ihrem Schaden vielleicht noch allzuviel Empfinden für diese Poesie. Sie vermieden es ja wie aus Verabredung sehr geflissentlich, während der letzten Dczcmberwoche an irgendwelche gemeinsame Erinnerungen 311 rühren. Aber das ist nun einmal eine Besonderheit gerade der wehmütigen uird schmerzlichen Erinnerungen, daß sie nicht erst aus einen Anruf warten, um sich einzustellen. And daß sie gerade um die Weihnachtszeit in allen Räumen der sonst so stillen Growaldtschcn Wohnung ihr spukhaftes Wesen trieben, war so gut wie gewiß, zumal in dem großen, seit langem unbenutzten Gemach, das ciustnmls ein Kinderzimmer gewesen war, und in der guten Stube in deren halbrundem Erker vor Jah- ren der Christbaum seinen angestammten Platz gehabt hatte. Da wisperte und kicherte cs in der sinkenden Dunkelheit des heiligen Abends, wie erwartungsvoll aufgelegte feine Stimmchen, da klang und jauchzte es wie Heller Jubel glückersüllter jugendlicher Menschen- wesen. Tannen- und Kuchendüfte erfüllten lieblich das Haus, und mildleuchtcnde Kerzen warseil ihren warmen Schein über die hundert Herrlichkeiten des wcißgedeckten Gabentisches. Ein blondes' Mädel und ein dunkelhaariger Junge pflegten um diese Zeit in der Growaldtschcn Wohnung herumzutollen. Das Dienst- mädchen und die gelegentlichen fremden Besucher frei- lich sahen und hörten sie nicht. Frau Dorette aber sah und hörte sie um so deutlicher. And wenn sic in den Weihnachtstagen regelmäßig trübe, verweinte Augen hatte, so mochte die Vorgeschichte Migräne daran in Wahrheit sehr unschuldig sein. Ob auch Peter Growaldt am heiligen Abend der- artige gespensterhafte Erlebnisse hatte, blieb ungewiß. Jedenfalls äußerte er sich nicht darüber. And wenn er zu anderen Zeiten des blonden Mädels und des dunkellockigen Jungen gedachte, geschah es zumeist nur in unmutigen Worte» über den Andank und die Lieb- losigkeit der Kiirder, die alle zärtliche Fürsorge, alle aufopfernde Güte ihrer Eltern damit lohnen, daß sie eines Tages auf und davon gehen, um in selbstsüchtiger Torheit einem vermeinten Glücke nachzulausen. So war es ihm von den Seinigen geschehen; vor beinahe einem Jahrzehnt von der blonden Else, die sich trotz seines entschiedenen Einspruchs an einen Maler ge» hängt hatte, und vier Jahre später auch von seinem Jungen, dessen Namen er sogar voll Scham und Grimm hatte auf einem Theaterzettel lesen müssen. Frau Dorette wußte, daß es nicht wohlgetan war, das Ge- spräch aus die Kinder zu bringen. And wenn sie es sonst schon ängstlich vermied, um den Christabend herum hätte sie es gewiß nicht ohne die zwingendste Veran- lassung getan. Natürlich war auch vor diesem heurigen Heilig- abend nicht von ihnen die Rede gewesen. Sie waren ja so fremd und so fern. Rudolf seit zwei Jahren draußen im Felde, und Else mit ihren beiden Kindern in der abgelegenen Vaterstadt ihres Gatten, der nun auch schon seit dem Beginn des Krieges das Ehrenkleid des Vatcrlandsvcrteidigcrs trug. Man wußte kaum noch etwas voneinander, denn man wechselte keine Briefe. Die beiden waren zu stolz, immer wieder um die zehnmal versagte Verzeihung zu flehen, und Peter Growaldt war der Mann, an seinen Grundsätzen fest- zuhalten, auch wenn sie ihm wie scharfe Messer in die eigene Seele schnitten. Aber es herrschte heute, wie gesagt, nicht nur die gewöhnliche, schweigsam gedrückte Weihnachtsstimmung im Growaldtschcn Hause, sondern es war diesmal auch noch etwas anderes da, etwas Aengstlickes, Verstecktes, Heimliches, das mehr und mehr den Anschein der be- ängstigenden Schwüle vor einem Gewitter gewann. Aus der Stirn des finster blickenden Hausherrn lag es wie eine drohende Wolke; die kleine Frau Dorette aber trippelte ängstlich aus einem Zimmer ins andere, als ob sie eifrig nach ctivas suche, das sich durchaus nicht finden lassen wollte. In sichtlicher Anruhe stellte sie fest, daß ihr Gatte nun schon seit einer halben Stunde am Fenster stand und mit grimmiger Miene hinaus- starrte, obwohl es auf der stillen, dämmerigen Straße durchaus nichts zu sehen gab. Endlich faßte sie sich so- viel Herz, eine Annäherung zu versuchen. „Willst du nicht ein Stündchen ausgehen, Peter? Cs ist doch die Zeit für deinen Nachmittagsskat." Mit einer beinaho heftigen Bewegung fuhr er herum. „Nachmittagsskat? Am heiligen Abend? Glaubst du, daß heute cm Mensch kommt? Cs hat doch jeder seinen Familienkreis, seine Kinder, oder seine Enkel. Soll ich etwa allein am Stammtisch sitzen und Grillen fangen?" „Nein, nein, Peter, das sollst du gewiß nicht. Ich dachte ja auch nur, es würde dich ein bißchen zerstreuen. Dagegen, daß ich noch auf ein Stündchen ausgehe, hast du wohl nichts einzuwenden?" Wenn er es noch nicht gewußt hätte, daß sie irgend ein Geheimnis vor ihm hatte, jetzt würden das Zittern ihrer Stimme und ihre ängstlich umhcrirrendcn Augen es ihm verraten haben. Aber er gab sich den Anschein, es nicht zu bemerken. „Was sollte ich einzuwcnden habenl" brummte er. „Du bist doch kein Kind mehr." „Nein, Peter, das bin ich wohl nicht. Aber — aber ich möchte dich noch um ettvas bitten. Sei. so freundlich und geh' nicht in die gute Stube. Cs ist — cs ist nur, weil der Fußboden frisch gewachst ist." „Du weißt, daß ich nie hineingehe, außer, wenn wir Besuch haben. And den werden wir ja hoffent- lich heute nicht bekommen." Frau Dorette war rot geworden wie ein junges Mädchen. Aber sie erwiderte nichts und war sehr ge- schäftig, sich zum Ausgehen fertig zu machen. „Auf Wiedersehen, Alterchen!" sagte sie schüchtern. „Sieh zu, daß ich dich bei etwas besserer Laune finde, wenn ich zurückkomme." „Ansinu!" knurrte Peter Growaldt, der nicht von seinem Fensterplatz gewichen war. Aber kaum war das kleine, bewegliche Frauchen, das mit trippelnden Schritten die Straße hinabging, seinem Blick entschwun- WeihnachtSlicht 1916. Ein Licht ist aufgegangen In dunkler Winternacht, Das hat dem Krieger draußen Den Schein der Heimat bracht. Das leuchtet ihm in blut'gcr Schlacht, Das grüßet ihn aus ferner Wacht. Das will sein Herze gar durchglüh'n, Zum Himmel will's ihn zieh«. Ein Licht ist durchgedrungen Durch's trübe Fensterglas And füllt mit trautem Schimmer Das einsame Gelaß. Da werden alle Klagen still Vor diesem Licht: wie mein Gott will! Die Engel steh'n in lichten Reih'n Schon draußen: Laßt sie ein! Ein Licht ist eingezogxn In uns're heilige Not And hat mit reinem Golde Durchleuchtet unser Brot. And hat verklärt des Kriegers Leid Zu deutscher Zukunft Herrlichkeit, Hat uns gebracht den heil'gen Christ, Der unser Helfer ist! Radeberg. Gerhard Fuchs. den, als mit merkwürdiger Plötzlichkeit Leben in seine bisher so steife Gestalt kam. Ossenbar stand er unter dem Einfluß irgendeiner blitzartigen Eingebung, als er mit geradezu jugendlicher Behendigkeit in seinen Man- tel schlüpfte, den Hut auf den kahlen Schädel stülpte und ebenfalls seiner Behausung enteilte. Allerdings nur auf kurze Zeit; denn schon nach einer Viertelstunde ertönte sein wohlbekanntes zweimaliges Klingelzeichen an der Gangtür. Das öffnende Dienstmädchen aber prallte wie in hellem Entsetzen zurück, als cs gewahrte, daß Herr Growaldt nicht allein gekommen war, son- dern in Begleitung eines jungen Burschen, der ein kleines Tannenbäumchen schleppte. „O Jesses, der Herr hat auch einen Baum platzte sie heraus, aber der Gebieter siel ihr barsch in die Rede: „Stellen Sie sich nicht so an! Warum sollen wir nicht auch einen Weihnachtsbanm haben wie alle Welt? Tragen Sie das Ding lieber in mein Arbeits- zimmer, und sorgen Sie dann, daß ich nicht gestört werde. Ich bin für niemand zu Hause." Auguste gehorchte, ohne eine weitere Bemerkung zu wagen. Herr Growaldt aber begab sich in das Ge- mach, das einstmals ein Kinderzimmer gewesen war, und trat an den mächtigen Schrank, in dem noch immer aufbewahrt wurde, was von dem Spielzeug des blon- den Mädels und des dunkcllockiaen Jungen die Jahre ihrer Kindheit überlebt hatte. Cs wollte ihm beinahe so Vorkommen, als ob da neuerdings erhebliche Lücken entstanden wären; aber er ging der vermeintlichen Wahrnehmung nicht weiter nach, weil es ihm ja nicht um das Spielzeug zu tun war. Cr suchte »ach dem großen Karton, in dem sorgsam von einem Jahre zum ändern der Christbaumschmuck und die Kerzenhaltcr ausgehoben worden waren. And er hatte ihn rasch ge- funden. Als er jedoch den Deckel abhob, wurden seine Augen ganz starr vor unwilligem Erstaunen. Denn der' Kasten war vollständig leer. Nicht eine Glaskugel mehr war darin, nicht ein Stern, nicht ein versilbertes Nüßchen I „Verschenkt! — Sie hat alles verschenkt!" mur- melte er. „Vielleicht war es das, was ihr aus dem Gewissen lag. Na, am Ende tut es ein ungeschmückter Christbaum auch." Ein paar Kerzenpäckchen und die dazugehörigen Leuchter hatte er glücklicherweise mitgebracht, und wen» er auch mit seinen schon etwas zitterigen Fingern einige Not hatte, sie auf den eigensinnigen Zweigen zu be- festigen, schließlich kam er doch damit zustande. „Früher ging es besser!" seufzte er allerdings ein paarmal halblaut vor sich hin. „Za — früher!" Mitten in der Arbeit des Lichtanzündens, die ihn ziemlich heiß machte, war es ihm, als seien ganz in seiner Rühe seine, Helle Stimmchen laut geworden, die wie die Stimme eines kleinen Mädels und eines klei- nen Jungen klangen. Cr horchte aus; wie aber alles still blieb, schüttelte er den Kops. „Die Wcihnachtsgcistcr!" dachte er. „Ja, die alten Erinnerungen wird man eben nicht los." Dann aber drang ein anderer Ton an sein Ohr, einer, der gewiß nicht aus der Gespenstcrwelt kam, näm- lich das schrille, zweimalige Anschlägen der Wohnungs- glocke. Peter Growaldt wars einen erschrockenen Blick aus die Wanduhr, und alles Blut stieg ihm heiß zum Kopse. „Herrgott, das könnte er ja schon sein!" schoß es ihm durch den Sinn, und in stürmischer Hast fuhr er aus dem Zimmer hinaus. Da kam er in der Tat eben recht, um einen dunkelhaarigen, jungen Feldgrauen in Empfang zu nehmen, dem Auguste gerade in diesem Moment nachdrücklich versicherte, daß Herr Growaldt für niemand zu sprechen sei. Wortlos, aber mit heftig atmender Brust, zog er ihn in sein Zimmer. Erst als die Türe hinter ihnen zugefallen war, schloß er ihn in die Arme. „Junge! — Junge!" Das war alles, was er her- ausbrachte. Aber es war beredter und ausdrucksvoller als die allerschönste, wortreichste Begrüßung. Der junge Mann, dem die Leiden und Mühsale des Schützengrabens recht deutlich auf dem bleichen Gesicht geschrieben standen, wußte in seiner tiefen Bewegung auch nicht eben viel zu sagen. Immerhin war das, was sie an kurzer Rede und Gegenrede tauschten, voll- kommen hinreichend, eine solide Brücke des Verzeihcns über die Klust der bisherigen Cntsremdung zu schlagen. And es war keinem von ihnen schwer gefallen, sie zu bauen! Rudolf kam ja nicht als der Schauspieler zu- rück, dem ein für allemal die Tür des elterlichen Hauses verboten war, sondern als kriegssrciwilliger Vizeseld- webel mit dem Band des Eisernen Kreuzes im Knopf- loch. And das gab der Sache von vornherein ein ganz anderes Gesicht. Wenigstens für .Peter Growaldk selbst. Hinsichtlich Frau Dorettens schien er nicht so sehr sicher; denn nach der ersten Bewillkommnung sagte er etwas verlegen: „Jetzt muß ich gehen, deine Mutter vorzubereiten. Sie hat noch keine Ahnung, denn ich habe ihr nichts von unserem Briefwechsel gesagt. Ich dachte, wenn du gerade am heiligen Abend herein- schncist, würde sie am ehesten zur Versöhnung geneigt sein. Warte also hier ein wenig, bis ich mit ihr ge- sprochen habe. Hoffentlich ist sie schon wieder zu Haus." In der Wohnung stießen die beiden Ehegatten auf- einander, und es wäre schwer zu sagen gewesen, wer von ihnen verlegener war. Aber den Mut des ersten Wortes fand doch wieder die Frau. „Petcrchen, ich Hab' eine Weihnachtsüberraschung für dich," schmeichelte sie, „und du wirst sie freundlich aufnehmen, nicht wahr?" Noch che er hatte antworten können, stand sic schon an der Verbindunqstür, die ins gute Zimmer führte, und im nächsten Augenblick erlebte Peter Gro- waldt ein wahrhaftiges Wunder. Cr sah im halb- runden Erker einen reichgeschmückten Christbaum mit brennenden Lichtern, sah eine weißgedeckte Tasel mit Aepscln, Nüssen und Spielzeug, sah ein herziges, blon- des Mädchen und einen rotwangigen, dunkelhaarige" Buben, die mit blanken, hossnungsvollen Augen zu id>" ausblickten, und fühlte sich zugleich von zwei wcichc"- zärtlichen Armen umschlungen. „Guten Abend, Hcrzensvätcrchen! Die Mutter wollte nicht, daß ihr und wir auch noch diese Kriegs- weihnacht gcttennt voneinander und in Einsamkeit ver- leben. Darum hat sie mich mit den Kindern heimbw kommen lassen. And, nicht wahr, du bist ihr und »ns darum nicht bös?" Peter Growaldt sagte diesmal überhaupt nichtt- aber er zwinkerte aus eine recht merkwürdige Wests mit den Augen, während er seine Tochter und sei" Cnkelchen abküßte. Sobald er damit scrttg war, packt er Frau Dorette am Arm, daß sie schier bestürzt a»l' blickte. So! — And jetzt kommt meine Aebcrraschuhr Anter einem so schönen Christbaum, wie es der da*!'1 kann ich sie dir sreilich nicht überreichen. Als ein nM tiges Frauenzimmer warst du mir ja an dem Km" mit dem Baumschmuck schon zuvorgekommen. , armen, einfältigen Männer tappen eben immer hi"" drein." — Cr riß die Tür aus, durch die ebenfalls der Licktc glanz eines Weihnachtsbäumchcns flutete, und da» - während Mutter und Sohn sick in den Armen lagl ^ brach er in ein so dröhnendes Lachen aus, wie cs I Jahren keiner mehr von ihm gehört hatte — am wen - sten zur Weihnachtszeit, für deren poesievollen Za" ihm doch allem Anschein nach jegliches Verständnis Händen gekommen schien. Nr. 25. Deutsche Soldaten - Zeitung. 13 Der Gerben Rückzug mit den Gefangenen. Von befreundeter Seite wird uns der Brief eines Teilnehmers des Todeszuges im Herbst 1915 durch Serbien zur Küste übersandt, der auch heute noch unsere Teilnahme erweckt, zu einem Zeitpunkte, da die übrig- gebliebenen Serben von den gegen uns verbündeten Großmächten für eine verlorene Sache zur Schlacht- bank geführt werden. Ventotene, den 4. 7. 1916. Liebe Mutter und Geschwister I Da ihr was über meine Gefangenschaft wissen wollt, will ich Euch folgendes Mitteilen: Am 13. Oktober 1915 wurde ich in Serbien rechts hinter Belgrad unverwundet iin Gefecht gefangen. Wurde zum Divisiousstab gebracht, wo ich zwei Tage blieb. Dann einen Tagcmarsch hinter einem Reiter im größten Regen bis zur Stadt. In derselben blieb ich in einer Gefängniszelle mit einer Menge serbischer Sträflinge über Nacht. Diese nahmen meine Ahr und noch andere Sachen weg, während ich schlief. In dem Gefängnis waren nur Läuse und Kot zu finden. Am Morgen kam ich auf den Bahnhof. Die Fahrt bis Risch dauerte bis abends. Die Serben hatten mir noch zwei Mark, welche ich gut versteckt hatte, gelassen. Auf der Fahrt kaufte ich mir für 1 Mark 1 Kilo Brot. In Risch bekam jeder täglich ein Brot und zweimal Bohnensuppe — —? Dann begann der furchtbare Todesmarsch sämtlicher Kriegsgefangenen, durch Alba- nien nach Äalona. Von jetzt ab bekam jeder nur noch ein halbes Brot, sonst nichts. Den ersten Tag kamen wir nach einer anderen Stadt, wo wir einige Tage blieben. Danach ging es wieder weiter. Brot war Nebensache, oder man hatte keins. Wir mußten halb- nackt im Regen und Schnee marschieren in Eilmärschen, unter freiem Himmel schlafen. Die Kleidung gefror uns auf dem Leibe. Wenn man erwachte, war man ver- schneit. Wir suchten uns Holz aus dem Schnee, um Feuer zu machen. Da mußten wir weiter, denn unsere Geschütze donnerten schon wieder in der Nähe. Barfuß im Schnee, bergauf und bergab. Als es Nacht war, wurde Halt gemacht. Cs wurde wieder Holz gesucht, Feuer gemacht, und wer noch etwas Mehl hatte, kochte sich Suppe ohne Salz und Fett. Andere kochten sich Gras, oder suchten sich Maiskörner. Dieser wird hier gebaut. Anstatt des Brods bekam man vielleicht Kilo Mehl. Mit diesem mußte man nicht tagelang, sondern wochenlang reichen. Denn in dieser Gegend läßt sich schwer was heranschasfen. Hunger, Kälte" und Müdig- keit wurden unser Herr. Da gab es mehr Leichen, als in der blutigsten Schlacht. Vor Hunger ging man bet- teln, dies war sehr schwierig, fremdes Land, fremde Sprache, dann selten ein Haus zu finden, und wenn — bekam man was? denn die Leute hatten selber nichts. Höchstens eine Tracht Prügel konnte man bekommen, denn hier waren wir nicht unter Menschen, sondern unter eine wilde Horde geraten. Dachte man nachts in einem Schuppen zu bleiben, so war man nicht lebens- sicher. Viele wurden im Schlaf ermordet und ausge- zogcn. Schlagen, Morden und Stehlen ist ihr Hand- werk. Wir wurden hin und her getrieben, infolgedessen vergingen 7 bis 8 Wochen, ehe wir Valona erreichten. Oesterreicher und Deutsche waren miteinander, 60 000 Ocfterreicher waren 1914 schon gefangen. Zwei Drittel von ihnen waren vielleicht schon gestorben. Wir waren ungefähr 300 Deutsche. Jetzt sind wir 52 Mann, welche sich ihres Lebens noch freuen können. Die andern haben chren Tod auf dem Marsch gesunden. Endlich am 15. Dezember 1915 kamen wir in Italiens Hände. Denselben Tag bekamen wir noch Zwieback. Dann ging es wieder weiter. Man konnte schon merken, daß man unter Menschenhänden war. Etliche sprachen deutsch und gaben uns was sie hatten. Die Behandlung war sehr gut. Der 16. war aber noch ein schlechter Tag. Der Regen floß in Strömen und den ganzen Tag mar- schieren." Bergauf siel man in den Lehmboden hin, man konnte nicht genug ausstchen. Vergab rutschte man aus dem Hintern runter. Den 17. waren wir in Valona, wo wir eingeschisst wurden. Auf dem Schiff bekamen wir sofort Zwieback, Semmel und noch andere Speisen, auch Wein und Kaffee. Die Fahrt mit dem Scbiff von Valona bis Asimara dauerte ein paar Tage. Auf dem Schiss wurden wir desinfiziert und gebadet. Den 28. Dezember wurden wir ausgeschifft aus Asimara. Cher wußte ich keine Adresse, deshalb habe ich nicht eher geschrieben. Hier ist die Verpflegung und Behand- lung sehr gut. Besonders hier auf Ventotene. Bin noch gesund und munter. Hosse von Euch allen denselben Fall. Bitte zeigt den Brief den Verwandten und Be- kannten. Bitte schreibt bald Antwort. Gebe Gott, daß es bald Frieden würde, denn die Sehnsucht nach der Heimat bleibt nicht aus. Viele herzliche Grüße sendet Euer Sohn und Bruder Reinhold. Auf Wiedersehn I Kampfgenosse Humor. Von Oberleutnant d. R. a. D. Friedrich Weber- Bobine, Direktor der Militär-Vortrags-Gesellschaft, Berlin, Humor! Cr brach in Friedenszeitcn den Bann des peinlichen Schweigens, wenn in Gesell- schaften sich alles fremd gegenüberstand, und keiner wußte, wie er die Unterhaltung einleiten mid in Fluh bringen sollte, ohne zum verzweifelten Hilfsmittel des Lobes oder der Krittk des Wetters zu flüchten. Da plötzlich ergreift ein Witzbold herzfrisch das Wort, die feierlich angehauchte Versammlung fühlt sich wie von einem elektrischen Schlage gettoffcn, ein erlösendes Lachen schallt durch den Raum. Bald bilden die ge- heimen Kräfte der Sympathie und Anttpathie plau- dernde Gruppen, kurzum, der Witz hatte Leben und Bewegung in die Reihen gebracht. So ist es und so wird es immer bleiben daheim! And draußen? Da draußen lag auch manch mal brütendes Schweigen lastend auf den Kriegern, frei- lich nicht deshalb, weil etwa keiner den Anfang machen wollte, sondern weil der eine große Gedanke an das Vaterland und an die Lieben in der Heimat den ganzen Mann gefangen nahm. Wie sollte es da an Stoff mangeln, wo jeder Einzelne Bände zu füllen ver- möchte. Aber plötzlich meldete sich ein Kampfgenosse, der keine Sentimentalitäten dulden wollte und warf eine zündende Bombe in den Kreis der Grübler, aber keine tötliche, sondern einen echten deutschen Soldaten- witz, von welchem man bekanntlich behauptet, daß einer den anderen jage. And wirklich, sie wurden mit einem Male alle wieder munter. Welch köstlicher Arzt des Gemütes, dieser Kampfgenosse Humor, der leibliches und seelisches Anbehagen mit einem Schlage vernichtet. Selbst wenn er im grimmigen Gewände erscheint, bleibt er begehrenswert. Das hatte ich an einem schnee- flockigen Wintermorgen kurz vor Weihnachten 1914 in der Champagne kennen gelernt. Die Straße lag noch ganz still da, das Trommelfeuer der ersten Winter- Hindenburgbildnis, mit einem Eßbesteck in die Wand eines Schützengrabens im Oberelsaß gemeißelt, von Chr. König. schlacht vorne in der Front war das Einzige, was man vernahm. Da bog mit einem Male um "die Ecke ein Trupp, dessen Ruhezeit abgelaufen war, und der nun wieder kampfbereit sich aus den Weg machte. Man hörte von weitem Klänge, sanft und sonderbar, immer deut- licher werdend, bis ich im Vorbeimarsch einen aus der Mitte der Kolonne hcrausragenden schwarzbärtigen Mann mit einer großen Mundharmonika und neben ihm einen ausfallend kleinen bartlosen, eine Kinder- trommel bearbeitend, entdeckte. Diese „Crsatzabteilung" der von allen vermißten Regimentsmusik hatte solche Zugkraft besessen, daß mehrere hundert Mann im straffen Tempo marschierten. Auf den Gesichtern lag etwas ungemein Schalkhaftes. Die Zuschauer wußten ja, was die reizende Komödie bedeuten sollte. Man freute sich außerdem darüber, daß sich die Braven an dieser harmlosen Heiterkeit aufrichteten. Eine andere Probe urwüchsiger Soldatcnart konnte ich in unserem kleinen französischen Dorf, nicht weit von Reims entsernt, von meinem Fenster aus erlauschen. Dort trat nämlich jeden Morgen eine Landwehrkom- pagnie zum Dienst an. Als der Hauptmann nach dem üblichen Morgengruß eines Tages seine Rede mit dem Hinweis begann, daß heute eine etwas schwierigere und nicht ganz gefahrlose Aufgabe zu erfüllen sei, zu welcher die Beherztesten der Kompagnie gebraucht würden, konnte ich hinter meinem Vorhang sehr interessante Miencnspiele studieren. Ein spannungsvoller Augen- blick des Schweigens! Kein Befehl erklang, kein Name wurde genannt und bevor noch der Hauptmann zu sprechen begann, standen schon dichte Reihen Anter- nehmungslustigcr vor seinem Pferde. Die Liste der Bewerber war um ein Vielfaches überzeichnet. Beson- ders fiel aber eine kleine schmächtige Figur aus, die sich nach einiger Arbeit mit dem Ellenbogen hart an den Pserdekopf heranarbeitete und von diesem mit schmeichelnder, aber wohl etwas kräftiger Gebärde be- grüßt wurde. Die unerwartete Liebkofung hatte zur Folge, daß dem tapferen Krieger der Hut des Königs vom Kopfe fiel, ein Ereignis, welches zunächst eine überaus heitere Morgensttmmung an die Stelle des feierlichen Ernstes der vorangegangenen Augenblicke treten ließ. Auch das Gesicht des Hauptmanns zeigte ein Lächeln. Den Höhepunkt erreichte die Stimmung aber wenige Minuten später, als er den Drängler mit den Motten ansprach: „Na, Müller, Sie sind doch ge- wiß nicht feige!" Müller erwidette ganz trocken und im unverfälschten sächsischen Dialekt: „Nee, Herr Haupt- mann, im allgemeinen nich, aber manchmal bin ich lieber 5 Minuten seige, wie een ganzes Läben dod." Brüllen- des Gelächter brachte die kleine Straße in Anruhe, aber Müller zog doch freiwillig auf feinen gesührlichen Posten. Das ganze Kampsgetriebe hat doch etwas An- ziehendes, Anveryeßlichcs. Man kann es daher wohl verstehen, wenn ein Berliner Gardist erklärte, er werde nach dem Kriege die erste Sommerreise an die Nord- see unternehmen, dott in den Schützengraben einsteigcn und nicht eher wieder aussteigen, bis er an der Schwei- zer Grenze angekommen ist. Was würde dieser Enthu- siast sagen, wenn er zuhause hören würde, wie jemand nach seinem Wohlergehen in üblicher Weise gesragt wird, und er antwortet: „Danke, uneinberusen gut." Dieses Wohlergehen — der Begriff stammt noch aus der Friedenszeit — hat auch in den Lazaretten schon manchen ulkigen Geistern Stoff gegeben. So wurde beispielsweise ein junger Dragoner, welchem eine Kugel beide Wangen durchbohtte, gesragt, wie er sich fühle. Cr meinte: „Ooch, sonst jeht es mir janz jut, nur die Wacht am Rhein kann ick nich mehr pfeife», denn ick habe zu ville Lust." Heiter stimmt auch der ungekünstelte Bayerton. In einem Lazarett, welches aber stark von pslegelustigcn Damen der Gesellschaft hcimgesucht wurde, lag auch ein Landwehrmann aus Miinchen. Statt einer „Maß frischen Hofbräus" be- stand die Liebesgabe der Besucherinnen darin, daß sie die Stirne mit einem feuchten Cssiglappen netzten, um dem Verwundeten Kühlung zu verschossen. Der Bayer schien einen dazu ganz besonders geeigneten Kopfbau zu haben, aber schließlich wurde ihm die Sache zu bunt, und er machte seinem Herzen bei der nächstfolgenden „Pflege mit Essig" Luft, indem er der Dame sagte: „Wissens, Freilcin, i Hab Ihna bloß de Freid net Ver- derb'» wolln, aber Sie san heit die sechzehnte, die mirs G'sicht g'waschn hat." Sein daneben liegender Kamerad tröstete ihn mit der Nachricht, ein Abwehrgeschütz da- gegen gefunden zu haben, er werde ihn am nächsten Besuchstag damit überraschen. Als die neue Stunde für Cfsigpslege anbrach, hängte der kleine Bösewicht an beide Betten ein Schildchen mit der Aufschrift: „Heute zu schwach, um gepflegt zu werden". Dieses Mittel hatte gezogen. And so könnte man schier unerschöpf- liche Schätze heiterer und sonniger Züge deutschen Wesens schildern, die in späten Zeiten einmal der Welt die Augen über jenes Volk össnen werden, an welchem die anderen Nattonen gesunden könnten. An seinen Gaben aber sollen sich auch die Dahcimgcblic- benen ausrichten, denn in jetziger Zeit bedürfen auch sie des „Kampfgenossen Humor", der manchmal über die Wunden und Sorgen des Weltkrieges hinweghelfen kann. Eine Stunde harmloses Lachen wirkt wie ein frischer Quell auf den müden Wanderer und spendet ihm neue Kraft zum Durchhalten. Man dars daher jede Gelegenheit zur Erhebung von Herz und Geist mit Freude begrüßen, denn niemand und nichts soll uns unseren besten Freund, den gesunden Humor, rauben. „Husarenstreiche". Von Hans Fischer. Der Sergeant Taubert von der l. Schwadron des ... tcn Regiments besand sich allein aus einer Pa- trouille, als ihm bei Sonnenuntergang plötzlich sein Pserd angeschoffen wurde und er das stark verletzte Tier zurücklassen mußte. Aus dem Rückmarsch kam er in der Nacht in ein französisches Dorf, wo er durch ein kleines Fenster in einen Pscrdcstall cindrang und hier zu seiner Freude einen Baucrngaul vorfand, den er, da er Sattel und Trense mitgeschlcppt hatte, sofort zu seinem Reitpferd machte. Aber die Sache ließ sich nicht so glatt an, wie er dachte. Das Pferd, ein gemüt- licher Ackergaul, hatte in seinem Leben nie einen Sattel getragen .und es dauerte säst zwei Stunden, bis cs reisefertig war und der Reiter oben saß. Aus dem Marsche in der Finsternis hatte Taubert seine liebe Not mit dem Gaul; er erwies sich als widerspenstig, und nur mit großer Mühe vermochte er ihn vorwärts zu bringen. In der Morgendämmerung begegnete der Sergeant auf dem Wege nahe bei einem Dorse vier Husaren seines Regiments. Mit diesen wollte er zu seiner Schwadron zurück, als aus einer Anhöhe rechts vom Wege plötzlich 30 französische Ktirassierc erschienen. Gleichzeitig erhielt der Sergeant die Mitteilung, daß in dem nähen Dorfe ein Verwundeter liege. „Den nehmen wir mit!" erklärte der tapfere Husar und stellte den 30 Franzosen seine vier Husaren ent- gegen. In dem Augenblick kam ein mit Säcken belade- ner sranzösischcr Bauernwagen des Weges. Schnell Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 25. *iJ4 wurde derselbe angehalten, eine Anzahl Säcke herunter- geworfen und der Verwundete, den inzwischen zwei Husaren hcrbeigcholt hatten, aufgeladcn. Ohne sich um die Feinde weiter zu kümmern, zogen die fünf Sol- daten nun mit dem Wagen ab, und die Franzosen, was taten sie? Sie wagten es nicht, die kleine Truppe an- zugrciscn, obgleich sie von den deutschen Soldaten noch geneckt wurden, indem ihnen diese freundschaftlich zu- winkten. Cs gibt Momente im Leben des Kriegers, wo die äußeren Amstände ihn zu voller Entfaltung brutalster Gewalt treiben; nie aber wird ein deutscher Soldat, selbst in den gefährlichsten Lage», die Gebote der reinen Menschlichkeit außer acht lasse». Den Beweis dafür liefert folgende wahre Episode: Cs war auf historischem Boden in der Rühe von Sedan. Hinter der im Feuer liegenden Infanterie, die sich Schritt für Schritt das wellige Gelände erkämpfen mußte, hielt die 2. und 3. Schwadron des .. ..tcn Husarenregiments. Vom Feinde sahen die Leute sehr wenig, desto mehr spürten sie seine Artillerie. Die Granaten fielen auf die dicht hinter den Husaren vor- beisührende Straße und vor ihnen riffcn die Geschosse tiese Furchen in den weichen Wiesengrund. Aber sie schadeten nicht. Seitwärts an der Landstraße stand ein verwahr- lostes, niederes Bauernhaus, das nicht beseht war. Dies nahm die feindliche Artillerie unter Feuer. Mit großem Krachen schlug die erste Granate ein: Dem Knall folgte ein gellender Schrei aus weiblicher Kehle. Gleich daraus stürzte eine ärmlich gekleidete Frau aus der Tür, in der zwei schreiende Kinder stehen geblieben waren. Sie lief in den Hof und brachte einen Hand- wagen mit, den sie vor die Tür stellte, dann lief sie wie- der hinein und brachte allerlei Hausgerät, das sie auf den Karren lud. Die Kinder waren nicht mehr zu sehen, sic waren anscheinend in dem Hause. Wieder praffelten die Granaten in den Bau. Dich- ter Qualm strömte aut einmal aus den Fenstern, die Granaten hatten gezündet. Die Frau kam heraus, blickte ängstlich umher und schrie. Der Rauch wurde immer dichter, und die geängstigte Mutter lief heulend hin und her. Da — am Fenster des Oberstockes streckten sich plötzlich ein paar Kindcrärmchen heraus und dünne Mein Weib und Kind am Weidnachtstag. Von Richard P ö h l a n d, im Felde. Zum dritten Male — während durch die Lande wildbrauscnd tönt. der Schlachtenhochgesang, klingt, singt und jubelt jauchzend und frohlockend von allen Türmen Weihnachtsglockenklang. And wir, — auf ferner, blutgetränkter Erde wir alle hören's, hören's, wie im Traum; — und dort in weiter, ungeahnter Ferne, wahrhaftig ja, — ein Heller Lichterbaum. And unter ihm, — ganz deutlich kann ich's sehen, es ist nicht Trug, nicht Traumbild nur und Schein. Dies junge Weit», — der große, stille Blick, es ist die treue Cheliebste mein. And da, seht da! — Ja, bin ich noch bei Sinnen? das kleine Gretchen hält sie fest im Arm und schaut es an und beugt sich tief hernieder mit stillem Blick und doch so liebewarm. And jetzt ganz still, — ganz leise und ganz sacht — mein Weib, es betet, — betet um mein Glück: „Beschirme ihn, du Mächtiger dort oben und führe ihn dereinstens mir zurück!" Mein Weib und Kind im Weihnachtszauberscheine, ob Länder auch und Berg und Tal uns scheiden, — ich fühle seelig eure heil'ge Nähe u»d bin vereint aus ewig mit euch beiden. Stimmchen riesen nach Hilfe. Die Frau wollte hin- ein. Da ertönte ein neuer Schlag, in dichten Schwa- den quoll der Rauch zur Tür hinaus. Die Aermste stürzte, blieb ein Weilchen liegen, dann sprang sie empor und rannte, wie eine Wahnsinnige sich die Haare raufend, nach dem nahen Flusse. In demselben Mo- ment sah der Rittmeister v. H. einen seiner Feldgrauen in der Türe des Hauses verschwinden. Auf einmal er- tönte ein gellender Schrei, und die Frau sprang ins Wasser, das hoch ausklatschte. Ohne sich zu besinnen, sprangen zwei Husaren nach und retteten die Ver- zweiscnlde mit Gewalt. Laute Rufe der Husaren ließen den Rittmeister seine Blicke wieder nach dem Hause zukehren. Mit großen Augen sah er hinüber nach einem Fenster, aus dem ein rauchgeschwärzter Soldat sich auf das Dach eines kleinen angebauten Schuppens schwang. Cr hatte die beiden Kinder bei sich. Eins hielt er am Röckchcn fest, das andere trug er unterm Arm. Sofort eilten zwei Kameraden hinzu und nah- men ihm die Würmchen ab, worauf er heruntcrsprang. In demselben Augenblick führte man die Frau herbei und übergab ihr die Kleinen. Sie siel in die Knie und riß ihre Lieblinge an sich, die fortwährend nach Lust schnappten. Mit ein paar Sähen war der Rittmeister bei der Gruppe. „Was, Klicbow, Sie haben die Kleinen gerettet!" rief er erstaunt. „Jawohl, Herr Rittmeister!" ant- wortete der Soldat. „Ich konnte es nicht mitansehen. Da die Treppe schon brannte, mußte ich zum Fenster hinaus." Der Osfizier drückte dem braven Soldaten schwei- gend die Hand. Wenige Sekunden später rutschte aus den Knien die vom Wasser triefende Französin zu Klic- bow, ergriff seine Hände und küßte sie. Cs war ein bewegtes Bild, die Gruppe Menschen mitten im knat- ternden Granatfeuer, umringt von beißendem Qualm. Während der sich abspielendcn Szene kam plötzlich der Befehl, daß die Husaren in das Gefecht mit cin- greifen sollten. „Schnell — schasst die Frau und Kinder zurück und dann vorwärts in die Schützenlinien!" befahl der Ritt- meister den Husaren. Der Befehl wurde schnell befolgt, und bald daraus gab Kliebow, dessen Haar und Bart tüchtig versengt war, Schuß um Schuß ab, er, der soeben sein Leben eingesetzt, um die Kinder eines Feindes vom sicheren Tode zu erretten. Weihnachts - Geber. Aloderato. Worts und Musik von Schulze-Buch 1 J: | Da - ter, senk' die H Scheu - ke uns den W rj a P P -&■ -» m s s nc 32 En - de nun, Hel - den ruhn; Frie - de nährt, Krieg ^er - rr in: ¥ &=$■ 'nf J.H Üp 8 A— f n ""2 o Z2 g' 1 ] -yBhr-ft— 9 tj £L L stört, macht di e f4 ö - ne I re eit \ 0 4 j 1 / M—t—XI vd e J J 1 A't/ n i £ ** i -J __ | «J -o- 9-. f 9- -fil. A J 1 TV Ö [ ° rJ J —'V Y* | _L_ r-fh ^ w ■ f -2 -i TT t ° m s <1 -fo-2 L L—s — ^ trüb: o G eb uns kd Frie - >en. Herr, o gieb! V .. • ^ ITT / -JC t ö wr^. n 1 frs v n m 7. i \±jr» 5 Q fj , (V \>r Tf h -1 r j j J hr s L. i. i I fff in rj rj =F 1 1 -J 2, 1 r. —f® s r\ =s==| V G ieb uns Frie - d en, Herr, o gieb! i J r\ 0 ^9 MW /' n -sJ>n -ff- -fl 7 J r J ■ « : <> \ s-\> ^=f=3 CI 2. Bater,laß'die Völker sehen. Wo die Wahrheit,wo das Licht, Daß sie dich auch recht verstehen Und in Kleinmut zweifeln nicht. Dir vertrau». Aus dich bau», Aufdie Allmacht Deiner Stieb’— Gieb uns Frieden,Herr,o gieb! 3. Laß' die deutschen Lande wieder Blüh» in Deinem Segen auf. Laß' vereint die deutschen Brüder Aufwärts nehmen ihren Laut. Daß sie stark Bis ins Alark Außen ihres Schwertes Hieb,-, ,: Gieb uns Frieden,Herr,o gieb!:,' Nr. 25. Deutsche Soldaten - Zeitung. 15 BMerbesprechung. Von G. P. S. Cabanis. Weltscheiding. Von Wilhelm Schwaner, Volks- erzieher ° Vortrag. Berlin - Schlachtcnscc, Krottnaucr- straße 7, Haus Waldeck. Preis vornehm gehoften 2 Mk. Dieses Buch wurde ebenso wie der, der es schrieb, an der Ecke der deutschen Lande, wo das Christentum zuerst eindrang, und wo — trotzdem oder vielleicht gerade deshalb — noch heute alte Opferstättcn vom Donar- und Wodansdienst nachweisbar sind. Was Wunder, daß in dem, der das Buch schrieb, sein Lebtag Christentum und Germanentum gerungen haben! Was Wunder, daß das in diesem Buche, wie in allem, was er schreibt und treibt, zum Ausdruck kommt! Ist er es doch, der das herrliche alte Gcrmanenwort: „T r e u leben, todtrotzend kämpfen, lachend sterben!" in den Schützengräben zur Verbreitung gebracht hat. Wie wir, wie unser deutsches Heervolk — ich verstehe hierunter selbstredend nicht nur das Waffen führende, sondern das ganze deutsche Volk, das ja doch durch diesen gewaltigen Krieg endlich ein Heer- volk geworden ist —, wie also das deutsche Heervolk, in dem sich Christentum und Germanentum so herrlich in- einandcrgerungcn haben, obigen Worten nachleben soll, dazu will „Weltscheiding" Wege weisen. Wir aber wünschen von Herzen, daß jedermann aus dem deutschen Heervolk drese Wege mindestens im Geiste wandeln möge, dann werden sich ja wohl auch die Männer fin- den, die diese Wege tatend gangbar machen und Ge- strüpp und Geröll beiseite räumen. Wohlan, mein deutsches Hcervolk, gürte deine Lenden und schreite fürbaß die Wege, die dir „Weltscheiding" weist. Hermann Löns, Aus Forst und Flur. Vierzig Tiernovcllcn. Mit einer Einleitung von Karl Sofsel, einem Bildnis von H. Löns und 15 Einschaltbildern freilebender Tiere. Oktav. XVI, 320 S. R. Voigt- länder's Verlag in Leipzig. 4 Mk., in Ganzleinenband 5 Mk. Liebhaberausgabe: 200 numerierte Drucke auf Büttenpapier 15 Mk., in Ganzleder geb. 20 Mk. — So oft wir ein Buch von Hermann Löns in die Hand be- kommen, wird uns das Herz schwer, kommt uns doch immer wieder schmerzlich zum Bewußtsein, was uns die Turkokugcl, die ihn traf, mit ihm genommen hat. Cr, der gewaltige Dichter des „Wchrwolf", hätte sicher das rechte Wort gesunden für eine rechte Schilderung des übermenschlichen Ringens unserer Zeit. Cr ging dahin, wie er sich's gcwiinscht hat, mitten aus dem star- ken Leben heraus, mitten aus seinem Lied. Wir aber müssen dankbar sein für das, was wir von ihm haben und halten. Auch Forst und Flur holte er von je so unendlich viel Reizvolles, Erfrischendes heraus, und seine köstlichen Ticrschildcrungcn sind kerniges Brot, von dem wir immer wieder gern schmecken. Wer Forst und Flur, und ivas immer drinnen lebt und webt, einigermaßen zu 'schätzen weiß, wird sie mit hohem Ge- nuß immer wieder gern an der Hand Hermann Lön- sens durchstreifen. Nordsee. Erzählungen von Gorch Fock. HcrauS- gegebcn von Aline Bußmann. Mit einem Bildnis des Dichters. Verlag von M. Glogau jr. „Ich beneide keinen Goethe, keinen Hebbel, keinen Falke! Rur zwei: Theodor Körner und Otto Wcddigen", schrieb Gorch Fock am 14. 1. 15. Run braucht er auch die zwei nicht mehr zu beneiden. Am 31. 5. 16 starb er am Skager- rak den schönsten Seemannstod fürs Vaterland. Und wie jedes deutsche Auge bei dem Namen Körner und Weddingen aufleuchtet 'und feucht wird, so geschieht das nun auch bei dem Namen Gorch Focks. Mit Theodor Körner begrub das deutsche Volk glänzende Hoffnun- gen. Wieviel größere und schwerere Opfer unser jetzt- .gcs Ringe'» von uns fordert, zeigt der Tod eines Her- mann Löns, eines Gorch Fock. Möge der Siegcspreis diese Opfer lohnen! Frische, kräftige und kräftigende Norösceluft weht uns aus den Erzählungen Gorch Focks an. Wie die grünen, schaumgekrönten Nordseewellen lachen und jauchzen sie uns z», sind tief und klar und voll lieber, herziger Wunder selbst wie die Nordsee. Wozu alles Gerede! Seht selber, zu und lacht und weint mit Gorch Fock, ihr werdet alsdann auch lachen darüber, daß er da war, und weinen vorüber, daß wir ihn hingeben mußten, lachen und weine» rbcr auch dar- über, daß ihm sein Herzenswunsch erfüllt worden ist. Im Lande des Paradiesvogels. Ernstes und Hei- leres aus Deutsch-Guinea von Carl Lcidecker. Verlag C. Häberland, Leipzig. Wie der Verfasser im Vor- wort selbst sagt, sind diese „Stimmungsbilder Augen- blickserzeugnisse der Erinnerung an sorglos heitere Stunden". Als solche werden sie jedermann willkommen sein, der sich und andern in dieser ernsten, sorgenvollen Zeit eine sorglos heitere Stunde bereiten möchte. Sic tragen uns weit fort in eine andere Welt und in eine andere Zeit, ja sogar in ein weit zurückliegendes Zeit- alter. Führen sie uns doch „in den letzten Schlupf- winkel des Steinzeitmenschen". Gleichzeitig wollen sie immer wieder an die Zeit erinnern, da der „deutsche Aar unter der Sonne des Aequators horstete". Pistorius, Primanerzeit. Heitere Erinnerungen, die zu denken geben. 2. Auflage. Pistorius, Ter- tianerzeit. Freud und Leid auf Katheder und Schul- bank. 3. Auslage. Trowitzsch u. Sohn, Berlin. Je: gebunden 3,50 Mk. „Für alle, die Jungen waren, und alle, die Jungen haben", hat Pistorius, wie er selbst sagt, diese Bücher geschrieben. Cr hätte gut und gern hinzufügen dürfen: auch für alle, die mit Jungen zu tun haben. Kann doch jeder Lehrer und Erzieher aus ihnen lernen, wie Jungen am besten anzufassen sind. „Mit Lachen soll man die Wahrheit sagen," meinten schon die alten Römer. Das versteht Pistorius ausgezeichnet. Sein Dr. Fuchs ist geradezu vorbildlich als Lehrer, und wer ihn einmal kennen gelernt hat, wird seine Gesell- schaft immer wieder gern aufsuchen, seine und die seiner Jungen, mögen es Primaner oder Tertianer sein. Wollt ihr irgendwem, sitze er nach getaner Arbeit be- haglich daheim, oder liege er draußen im Schützen- graben, eine rechte Freude machen, und habt ihr 3,50 Mk. dazu übrig, so wendet ihr sie gut an, wenn ihr eins der Pistorius-Bücher dafür ersteht. Vom Kriegsgrund zum Kriegsziel. Gehestet 50 Pfennig. (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt.) — Mit sachlicher Klarheit und packender Knappheit baut diese kerngesunde Schrift auf dem Kriegsgrunde als Hauptkriegsziel die Notwendigkeit aus, „daß wir nicht nur siegen, sondern daß auch unser Sieg der ganzen Welt offenbar wird." Mit andern Worten, wir müs- sen unbedingt nicht nur eine Kriegsentschädigung, son- dern auch eine Landabtretung von unseren Feinden, ganz besonders von England erzwingen. Kricgsgrund ist der Wille Englands, uns daran zu hindern, daß wir eine Weltmacht werden, darum muß unser Kricgsziel sein, den Glauben an die Weltmacht Englands zu er- schüttern. Wohlan denn: Landgras, werde hart! Die Kanzlerrede vom 0. November im HauptauS- schuß des Reichstages, in der Kriegsgrund und Kriegs- zielc dargelegt wurden, ist in hübscher Ausstattung und mit einem Bilde des Reichskanzlers versehe», im Druck erschienen. (Preis 10 Psg.) Das Heftchen eignet sich als Beipack zu Liebesgaben für die Truppen daheim und an der Front. Das im Verlage von Ullstein u. Co. erschienene Buch des Kapitäns Paul König, der eben wieder mit seinem Handclsuntcrsecboot nach Bremen zurückgekehrt ist, hat die Riesenauslage von 480 000 Stück erreicht. Das Buch ist jetzt auch gebunden zum Preise von 1,75 Mk. zu haben. Etwas zum Nachdenken. Vom stillen Heldentum ziemt cs sich, ein Wort zu reden; von dem opferfreudigen, ergebenen Durchhalten der Masse der Schühcngrabenkämpscr und der in offe- ner Feldschlacht die Entscheidung bringenden Sturm- trnppe, der Infanterie, zu der sich heute vielfach auch die technischen Truppen und die Reiterei — zu Fuß — zusammenfindcn. Es werden auch deren Ruhmestaten genannt in den Heeresberichten, aber cs liegt in der Natur der Sache, daß, da die Summe der Cinzel- leistungen gezogen wird, der Einzelne selbst, nicht we- niger ein Held als der Patrouittensührer, Flieger und dergleichen, die sich aus der Masse abhebcn, kann nicht genannt werden. Aber es sollte doch auch ihrer mehr gedacht werden! Wir wollen nicht den Frieden des Schützengrabens oder die Kameradschaft stören, wenn wir im Gegensatz zu dem Rühmen der Cinzelleistungen unserer wahrlich bewundernswerten Führer im Luft- kampf, Knterseeboots- und Mincnkrieg auch derer ge- denken, die in treuer Pflichterfüllung als Glieder eines größeren Ganzen ihr Leben einsctzen für den Erfolg. Ihnen allen gebührt der Ruhmeskranz nicht weniger als den Cinzelkämpfcrn, die Gelegenheit hatten, sich hervorzutun und ihren Namen in das Buch der Ge- schichte einzutragen. Cs mag ein jeder, auch der nicht mit Namen Genannte, das Bewußtsein in der Brust tragen, selbst ohne das Zeichen der Tapferkeit auf der Brust, daß er ein ersolgreicher Mitstreiter war und ist im heiligen Kamps um die Sicherheit des Vaterlandes; jeder an seinem Platz und nach bester Kraft. Kaiser Wilhelm I. sagte einst von sich: „Meine Kräfte ge- hören dem Vaterlande. Ich will darüber unablässig in dem mir angewiesenen Kreise tätig sein, meine Zeit auf das Veste anwenden und so viel Gutes stiften, als in meinem Vermögen steht." So sollte jeder Deutsche denken, wo er auch hingestellt sein mag! Etwas zum Lachen. Eine wahre Begebenheit schildert in der Kriegs- zeitung für Varanowitsch Musketier Fickert wie folgt: Leider müssen wir, um der Wahrheit die Ehre zu geben, eingestehen, daß es einem einzigen Russen kürz- lich gelungen ist, eine ganze Kompagnie Deutscher zu ungeordneter Flucht zu zwingen. Der Sachverhalt war kurz folgender: Eine Kompagnie dicht hinter der Front übt sich im Werfen scharfer Handgranaten. Plötzlich erscheint der Kompagniesührer in Begleitung seines kleinen Hundes russischer Herkunft. Auch der Herr Kompagniesührer nimmt eine Stielhandgranate, zieht ab und schleudert sie eiligst von sich. Doch, was müssen seine Augen sehen! Sein kleiner Köter stürzt hinter ihr her, faßt sic beim Stiel, um sie freudig sei- nem Herrn zurückzubringen. Nur noch zwei Sekunden und die Granate muß krepieren. Angesichts der großen Gefahr ergreift der Kompagniesührer mit der ganze» Kompagnie die Flucht. Ein Krach! Von Hund und Granate ist nichts übrig geblieben. So, „Matin" und „Times", jetzt habt ihr das Recht, zu schreiben: „Eine Kompagnie Deutscher in wilde Flucht geschlagen!^ Etwas zum Noten. „Brutkasten" man so manche Stadt mit Fug und Recht benamset hat, Brutkasten von Gepflogenheiten, die Schmach und Niedergang bereiten. Das Wort hat just zehn Zeichen; Laß zwei davon entweichen. Dann bleiben dir noch acht; die ordne mit Bedacht! Alsbald kommst du zu Stuhl mit solchem Sündenpsul. Auslösung in der nächsten Nummer. Auslösung des vorigen Rätsels: Argesul; Argees (u) el, arge Esel. Etwas zum Merken. Wie ein Stein geschwinder füllt je länger er fällt, so scheint cs auch mit dem Leben zu gehen. Goethe. Ist Leben doch des Lebens höchstes Gut! Ein Rasender, der es umsonst verschleudert! Schiller. 16 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 25. 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FUr Soldaten bei Sammelbestellung Vorzugspreis zu erfrage» unmittelbar beim Verlag oder bei dessen Bertretcrn. — Die Mitglieder der Bcreinc „Vaterländischer Frauen-Vcrein" und „Vatcrlandsspende" t dem Maßstab der Weltkarte iii diesem We sÄ gearbeitet werden - so sehe» ,vir unser an Feindesland gewaltig vergrößert dw die Eroberung der Walachei und des größten Tei- les der Dobriidscha. Auch in Kleinasien haben die Türken Fortschritte gemacht auf der persischen und der kaukasischen Front und die befreundeten Stämme Rordafrikas sind Herren von Tripolita- »ie» bis auf die Kllstenplähe. Das sind geographische Erfolge, die uns wohl befriedigen können. Sie geben uns den Boden für erfolgreiche Friedensverhandlungen als glückliche Besitzer von Faustpfändern nicht nur gegenüber- verlorenem Kolonialbesitz, oder des 'Stückchen Elsaß, der Bukowina und Teilen von Galizien oder Kleinasien in der Gegend von Erzerum, sondern auch gegenüber Forderungen auf wirtschaftlichem Gebiet und bezüglich der Freiheit der Meere. Nicht in papierenen Verträgen, sondern in'Machtbesitz müssen die Bürgschaften für einen deutschen Frie- den gefunden werden I Der Rückblick auf das Er- 2 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 26. „Dalerlandsspende" E n m Gewährung öon Erholungskuren für deutsche Kriegübeschäöigtel iocdi oes Vereins :,nmmmnZ! .5!% :»L .ts;: dUgeEchL l 'eben zuiilckgelrelenen, wenige: öemitlelik', 5 eiliubmer« der Weltkriege» ein, rriistlgende Lrbolungr;el» >u gewahren and dem deuftchen Volke auf diese Netze für Lrsüllung feiner Aufgaben eine» Gell der durch den Krieg verloren irgangenen Arbellrkräste wiederzugebrn. 0!« TTIittei werde» möglichst für Angehörige der Bundesslaaten oder Provinzen verwendet werden, die >!e auf- -ebracht haben. (Zeder Deutsche sollt» daher Mitglied de» Verein» werden »rd ihm reiche Beitrage und Spenden juführen helfen, lellende Lesichlspunkl» für die Vereinsarbril: Vaterland»treue und 2!äch- ■»»nliebe ohne Rücksicht or, Belrenntni» und Parteislellung Lage Zusammen- .rbeit mit den Organen der behördlichen Kriegrdefchärtgtenfürforge unter renger Befolgung der von der Reichsregierung gebilligten neuzeitlichen Joide- mngen auf diesem Gebiete, yie staatliche Genehmigung: Die Genehmigung oer Bereinrfommlungen, ist in Preußen sowie ln anderen Bundesstaaten erteilt Word«». Di« Vater- iandrspende hat die Rechte einer „Milden Stiftung", rlnterchrirignng der Kriegsbeschädigten' Um die gefammeste« Mitte! In “ "jufc Höhe für ott Kriegsbeschädigten derwenoen ;U könne«, soerde« Wir dies« s! "ls selbständige Kurgäste in den in zahlreichen Kurorten gesicherten Plätzen niterbringen, wo uns durch die Zusammenarbeit mit der behördlichen Kriegr- t.eschädigtenfürsorge und die Untersliltzung der Bäderfürsorge des Roten Kreuzes .»sondere Vergünstigungen zur Verfügung stehen. Auf diese Weise erübrigt >!,ch ein Ankauf von Grundstücken und die Lrbauung eigener Gebäude. , Auswahl der Kriegsbeschädigten. Dis Vaterlandsspende wird in erster Reihe leichtkrank« bezw. nur erholungsbedürftige Kriegsteilnehmer, für die erfahrungs- gemäß von anderer Seite weniger gesorgt zu werden pflegt, berücksichtigen, also ,. B. mit Neurasthenie, Rheumatismus, leichten Forme« von tzerzleiden oder Störungen der Verdauungrorgane behaftete und «»der- V!« endgültig» Lut- scheidung über die Auswahl stegr der bürgerlichen Krlegsbeschädigteulürsorge zu. Unternehmungen, die mindestens 20 Dreistesten M «SMr. <50.— zeichnen, können Kriegsbeschädigte aus ihren eigenen Betriebe» i‘« mtsnrechender Zahl in Vorschlag bringen. 4. Schatzmeister: vr. L. M o L i e r, Geschäftsinhaber Ser vitkonto-kesellschaft, Berlin W. S. Unter den Linden 35. kignbUr,« hm Berein». A,»«,a«wa»i! JDr. Ritth-usen, Berlin TB Budapester-Strahe 5-3. T Bankkonten: Reichshauptbank und sämtliche Aedensteilen, Deutsche v«»t> Diskonto-Gesellschaft, Lommerz- und Dirkontobank, Bank für Handel m,'- önduftrie, Mitteldeutsche Privatbank und sämtliche Rebenstellen. fow!» «... Heimann-Bre-lau, Postscheckkonto Berlin NW. 7, Rr 22 505. *■ Bereinszellschrifl: Di« „Deutsche Soldaten-Zeitung^, Berlin SW. 2d, B« > mannstr. 102. Erscheint wöchentlich. Bezugrvergünstigungen für Verelnsm^ glieder: Viertelsahrsprei» Mk. I.— statt Mk. 1.30. 4. Di« Gefchäftestest« der Vereins: Berlin W. 57, Büiowstr. iSS, 8er»s> Lützow 592 Leiegcammadreffe s „Vaterlandspende". Geschäftszeit. WochrrMz, von »>/, Uhr vormittags bi« 5 Uhr nachmittags. ®« wird gebeten, te »• samten Schriftwechsel nur an die Geschäftsstelle zu richten. !> '. Alitgliedsbeiträge: Mindestjahrerbeitrag für Linzelmitglieder. 1 Mk.. M. körperschaftlich« <0 Mk. Mit Rücksicht aus de« 'vaterländischen Zweck :... Vereins ist »in tzinaurgehen über die Mindestbeiträge und Spender einmaligen großer»« Beträgen für den Verein «ringend erwünscht. »er Vorstand. Generalleutnant o Mülmann Gharloftendmg, ...rste-. Vorsitzender. Lrsler Bürgermeister Dr Bella», Lüendurg, SöeschäftsflhiMö«? Vorsitze«!»': Königlicher BaurÄ Hermann Duerdoth-Berün, Stell.«,rtr^lmder tl> '. >» irKjiW vtjaa&igBkt Rechtsanwalt Dr. H Müntz»; BerliR KsnerMma« kMtzW^tz Mb WMIHifn)#» Ät. wtk, Ztraich, Braß*. Tgb. Rr. 4611. Vegesack, den 16. Dez. 1916. An die Vaterlandsspende Berlin W. 57, Vülowstr. 100. Aus Ihren Antrag vom 12. d. M. wird Ihnen damit die unterm 30. August d. I. diesseits er- teilte Erlaubnis zur Vornahme von Geldsamm- langen zur Gewährung von Erholungskuren für deutsche Kriegsbeschädigte bis zum 30. Juni 1917 verlängert. Bremisches Amt. gez. Unterschrift. Die Obmannschaft für den Verein „Vatcrlands- spende" C. V. nahmen an: Alsdorf (Rhld.): Becker, Bürgermeister. Alsfeld (Hessen): L. Martin, Kunstmaler. Dillenburg: Dr. H c i n tz, Oberlehrer. Gardelegen: W. Vau mann, Bürgermeister. Bremisches Amt. reichte war es auch, der die Mittelmächte befähigte, die Hand zum Frieden zu bieten, ohne Rücksicht aus die zu erwartenden Verdächtigungen, als hättet wir es aus Schwäche getan. Diese Auslegung un- serer Feinde steht auf der gleichen Höhe, wie ihre Einbildung vom Siege. Folgen wir ihrer Kunst der Entstellung, so haben wir bei Verdun eine Niederlage erlitten, weil wir, wie sie meinen, den Durchbruch versucht, aber trotz beträchtlichen Ge- ländegewinnes nicht erreicht haben, ivährend sie selbst in ihren gewaltigen Massenangriffen an der Somme uns besiegt haben, obwohl sie — Frank- reich und England, vereint und unterstützt von den Hilfskräften einer halben Welt weniger als ivir bei Verdun erreichten. Bei Lichte besehen, stellt sich die Sache ganz anders dar. Wir fochten bei Verdun mit einem Teil unserer Kräfte gegen die gesamte Macht Frankreich und an der Somme gegen eine zehnfache Aeberlegenheit. Wenn aber die Franzosen die Abwehr unseres Angriffes nach un- serem anfänglich großen Erfolge sich als Sieg an- rechnen, als (oieg der Aeberlegenheit gegen eine kühn zufassende Minderheit, wieviel mehr haben dann wir von einem Gesamtsieg an der Somme zu reden? And im Oste» ist das Gleiche der Fall! Selbst der Zuwachs, den 'die russische Aeberlegen- heit in letzter Stunde noch durch Rumänien erhielt, vermöchte ihr das Aebergewicht nicht zu verschaffen. Die Russen sind vielmehr in die Niederlage des rumänischen Heeres mit hineingezogen worden und konnten dessen Schicksal trotz verzweifelter Anstren- gungen zum Durchbruch der Karpathenfront nicht wenden. Wir haben uns die Freiheit des Han- delns gewahrt und handeln jeweils an der Stelle mit Erfolg, wo wir unsere Kräfte cinsetzen wollen, ivährend wir an den anderen Fronten Widerstand leisten. Betrachten wir die Karte, so sehen wir deutlich, wer Sieger in diesem ungleiche» Kampfe ist. Wir wehrten uns nicht nur — das allein wäre ehrenvoll genug gewesen — gegen eine Aeberinacht, die uns zu erdrücken schien, sondern wir haben un- sere Feinde auch empfindlich geschlagen, stehen weit in ihren Landen und haben mit ihrem An- hang, den unglücklichen, von ihnen im Stich gelasse- nen kleinen Staaten, aufgeräumt. Die militäri- schen Erfolge sind greifbar, die moralischen kenn- zeichnen sich in der ohnmächtigen Wut unserer Feinde, denen selbst die Waffe der Aushungerung versagte. Wir kommen auf die Wirkung unserer Erfolge noch an anderer Stelle zurück. Hier sei nur soviel gesagt, daß sie uns zu Lande, wie zur See einen hoffnungsvollen Ausblick in die Zukunft ivohl gestatten, wie das auch in der Begründung unseres Friedensangebotes durch den Reichskanzler zum Ausdruck kam. Die Flotte auch sieht mit Stolz auf das Jahr 1916 zurück und ist berechtigt, nicht nur durch das Verhalten der englischen Flotte, sondern nach dem eigenen Können und Wollen wei- tere Erfolge zu erwarten. Schon werden die A- Boote zum lähmenden Schrecke» für Englands Schiffahrt und die Ernährung des Inselvvlkes. Sie wie die Luftschiffe sind wohl noch nicht an der Grenze ihres Könnens angekommen und werden nach den Worten der Friedensnote bei Ablehnung unserer Vorschläge eine rücksichtslosere Verwendung finden. Wie denn überhaupt die Schrecken des Krieges nun zunehmen werden; die Verantwor- tung dafür trifft nicht uns. Dieser Ausblick ist nicht freudig, aber es muß ein Ende gemacht wer- den mit aller Kraft und mit allen Mitteln! So wird auch uns Schweres noch bevorstehen. Aber wir werden es tragen in dem Bewußtsein, daß wir um unser Dasein kämpfen. Das Echo, das unser Friedensangebot gefunden hat, zeigt uns die Ge- fahr. Wir geben Antwort darauf in einer neuen Kraftanstrengung, die dem Irrtum unserer Feinde begegnet. Sie halten uns für unverinögend, den Kampf fortzusehen; wir werden ihn neu beleben mit Menschenkraft und Menschenarbeit und erfüllt vom alten Geiste, der neue Nahrung findet an dem Vernichtungswillen der Feinde. Sie werden sich verrechnen, denn wir sind auch wirtschaftlich stär- ker, als sie denken. 15 Millionen betragen schon die Verluste unserer Feinde! Cs geht abwärts mit ihrer Aeberlegenheit und auch sie empfinden Nahrungssorgen. Wir müssen und wir werden siegen! MUm her Krlegserelgniffe° 15. Dezember. W. Auf dem Westufer der Maas versuchten die Franz, in dreimaligem Angriff umsonst, die ihnen kürzlich anf Höhe 304 südöstl. Malancourt entrissenen Grä- ben zurcknehmcn. Oestl. des Flusses setzten sie nach starker, weit ins Hintcrgclünde schlagender Feuervorbereitung zu mehrmaligen Angriffen an. Am Pfcffcrrückcn scheiterte das Vorgehen der Sturmwellen in unserem Abwehrfeuer. Auf den Südhängcn vor Fort Hardaumont kam der Angriff in unserem Zcrstörungsfcuer nicht zur Entwicklung. 0. Nördlich der Bahn Zloczow—Tarnopol drangen deutsche Truppen in die ruff. Gräben u. machten 90 Gef. — Bei Angriffen an der siebenbürg. Ost- front gelang es den Russen nur, auf einer Höhe Fuß zu fassen. 13Ir. Brennende Dörfer zeigen den Weg durch die Große Walachei, den der Russe anf seinem Rück- züge genommen hat. Anter ungünstigen Wcgever- hältniffcn weitteifern die verbündeten Truppen in der Ebene, den Gegner nicht zu längerem Halt kommen zu lassen. Am Gebirge befestigte scindl. Stellungen durchbrochen. Buzau genommen. 4000 Gef. Bei Fctesti überschritten stärkere bulgar. Kräfte die Donau. — In Mazedonien Teilvor- stöße bei Paralovo und Gradesniea (beidcrs. des östl. Ccrnalaufs) brachten dem Feinde lediglich Verluste. Strcitgcplänkel in der Struma-Ricdc- rung. 16. Dezember. W. Im Npern- und Wytschacte-Abschnitt steigerte sich der Geschühkampf zeitweilig zu erheb!. Stärke. Un- sere Stoßtrupps drangen südöstl. Zillebcke bis in die zweite engl. Linie vor, deren Besatzung ge- flüchtet war. — Am 15. Dezember gelang es den Franzosen, an der Nordostfront von Verdun uns aus der vordersten Stellung in eine zweite vor- bereitete Linie Talon-Rücken Höhen nördl. Lou- vemont—Ehambrettcs-Fe — südl. Bczon Vaux zurückzudrücken. 0. Westl. Luck brachen nach gelungenen Minen- Sprengungcn östr.°ung. Truppen in die beschädigten scindl. Gräben ein u. kehrten nach weiteren Zerstv- rungsarbcitcn mit einer Anzahl Gef. u. Beute zu- rück. — Südl. des Az-Tales kamen zweimalige 8li>- griffe der Russen im Gcschühseucr zum Stehen. Bk. In rastlosen Kämpfen hat der linke Flügel der 9. Armee die Straße Buzau—Rimnicul—Sarat er- reicht; vstl. Buzau ist der gleichnamige Flußab- schnitt, vom rechten Flügel der Aebcrgang über die Zalmatuiul-Ricdcrung erkämpft. 2000 Gef. Die Donau-Armee dringt unaufhaltsam nach Nordoste» vor. In der Dobrudscha hat der Russe seine süd- lichsten Stellungen aufgegcbcn. Bulgar., osman. u. deutsche Truppen haben in rascher Verfolgung die Linie Cogcalac—Cartal—Harsova übMchritten. 17. Dezember. W. Bei Hannescamps nördl. der Ancre versuchten engl. Abteilungen unter dem Schutz starken Feuers in unsere Grüben zu dringen; sie sind blutig zurück- gcwicsen worden. — Auf dem Ostufer der Maas setzten die Franz, ihren Angriff fort. Rach hartem Kampf ist ihnen Bezonvaux u. der Wald westl. des Dorfes verblieben. Ihre nordwärts weitcr- geführten Stöße sind vor unseren Stellungen auf dem Höhenrücken nördl. Dorf Bezonvaux'zusam- mengcbrochcn. 0. Rach starker Fcucrvorbercitung griff der Russe bei Illuxt (nordwcstl. Dttnabura) an; er wurde abge- ivicscn. Rördl. der Bahn Kowel—Luck stürmten Teile des Brandenburg. Res.-Inf.-Rcgts. 52 die russ. Stellung in etwa '600 Meter Breite. 5 Osf. 300 Mann gef., mehrere M.-Gewchre u. Rlinen- wcrfer erb. — An der Cimbroslaiva Wk (Wald- karpathcn) und im Az°Tal stießen deutsche Trup- pen über die eigenen Linien vor, machten einige Dutzend Gef. u. vertrieben den sich zur Wehr sehenden Feind. Auch südl. Mestccanesci (an der Bistrih) Vorfeldgcfcchte. Bk. Der Buzaul-Äbschnitt in breiter Front über- schritten. Anseren Truppen sielen außer 1150 Gef. 19 Lokomotiven tt. etwa 400 Eisenbahnwagen, meist beladen, wie eine Anzahl Fuhrwerk in die Hand. In der Dobrudscha hat uns rasche Verfolgung des nur vereinzelt Widerstand leistenden Feindes bis dicht an das Waldgebict im Nordteil des Landes geführt, wo Gegenivehr erwartet wird. 18. Dezember. W. Im Somme- und Maas-Gebiet nur geringe Ge- sechtstätigkeit. 0. Rordivcstl. Luck versuchten die Russen, die von uns am 16. Dezember bei Bol Porsk gewonnenen Stel- lungen znrückzuerobcrn; ihre auch nachts wiederhol- ten Angriffe wurden äbgcwicsen. Ebenso scheiterten ruff. Vorstöße bei Augustowka (südl. Zboroiv) in unserem 2lbwchrscuer. — Im Abschnitt von Mcstccaneski östl. der Goldenen Bistrih, heftiger Gcschühkamps. — Im Az-Tal örtl. Kämpfe mit ivechsclndem Erfolg. Bk. Auf Vraila zurückgehcnde scindl. Heersäulen durch »»sere Flieger-Geschwader mit beobachteter Wir- kung angegriffen. — Zeitweilig lebhaftes Feuer im Ccrna-Äogen. Nr. 26. Deutsche Soldaten * Zeitung. 3 19. Dezember. W. Auf beiden Somme-Ufern wurde das Geschütz- und Minenwerferfeucr vorübergehend lebhafter. — Rordwestl. u. nördl. Reims franz. Abteilungen, die nach starker Feuervorbereitung gegen unsere Gräben vorgingen, zurückgeschlagcn. Am Nachmit- tage steigerte sich aus dem Ostufer der Maas der Feuerkampf. Die Franz, griffen den Foffcs-Wald an. Die vor unserer Stellung liegende Chambret- tes-Fe. blieb nach Nahkamps in ihrer Hand. An allen anderen Stellen der Angrisfssront wurden sic abgcwiesen. 0. Südl. des Narocz-Secs, südl. der Bahn Tarnopol —Zloczow nahm zeitweilig die Geschütztätigkeit zu. —Am Gutin Tomnatck in de» Waldkarpathen russ. Streifen an der Valeputna-Straße Angriffe eines russ. Bataillons abgeschlagen. Bk. Bei Teilkämpsen in den beiden letzten Tagen über 1000 Russen u. Rumänen gef., viele Fahrzeuge — meist mit Verpflegung beladen — erb. — In der nördl. Dobrudscha hat der Feind seinen Rückzug über zwei ausgebaute Stellungen hinaus nordwcstl. fortgesetzt. Die Armee dringt gegen die untere Donau vor. — An der Struma Streifschar-Unter- nchmungcn, die für die bulgar.-osman. Truppen günstig ausgingen. 20. Dezember. W. An d. Somme, an d. Aisne u. in d. Lhampag,». wie auf dem Ostufer der Maas nur iu einzelnen Abschnitten wechselnd stark. Gcschühfeuer u. Streif- schartätigkcit. 0. In den Bergen auf dem Ostufer der Goldenen Vistrih scheiterten mehr. Angriffe russ. Bataillone. Bk. An d. mazedon. Front war vereinzelt die Ge° schütztätigkeit lebhafter. 21. Dezember. W. Nördlich Ar ras engl. Abteilungen durch Gegen- stoß zuriickgeworfcn. Ans beiden Somme-Ufern zeitw. heftige Geschütztätigkeit. Wcstl. Villers— Larbonncl brachen Garde-Grenadiere u. ostpreuß. Musketiere in die durch Wirkungsfeucr stark zer- störte feindl. Stellung u. kehrten nach Sprengung einiger Unterstände mit 4 Offiz, und 20 Manu als'Ges. wie 1 M.-Gewehr befehlsgemäß in die eigenen Linien zurück. In zahlreichen Luftkämpfen u. durch unser Abwehrfeuer büßte der Feind im Somiuc-Gcbict 6 Flugzeuge ein. An der Aisne- Front mehrere franz. Streifen zurückgewiesen. 0 Zw Dünaburg u. Rarocz-Sec nahm zeitweilige der Geschützkampf bedeutend zu. Angriffe russ. Ab- teilungen nordöstl. Goduzischki u. nördl. des Drys- wjaty-Sees scheiterten verlustreich. Am Stochod, nördl. Helenin, versuchte der Russe vergebl., deutscher Landwehr Boden zu entreißen. Vier- maliger russ. Ansturm bei Mestecanesci auf dem Ostufer der Goldenen Bistritz brach an der Widerstandskraft östr.-ung. Bataillone zusammen. Weiter südl. Gegner aus einigen Postcnstellungen zurückgetrieben. Der vergebliche Ansturm unserer Feinde. Im Sommer 1916 versuchte der Duhcndverband den Sieg zu erringen. Seine Mittel waren folgende: Im Westen: Der Aushungerungskrieg Englands zur See und sein Druck auf die Neutralen; der englisch-franzö- sische Durchbruchsangriff an der Somme, unternommen mit den gewaltigsten stofflichen nnd menschlichen Kräf- ten, die je auf einem Schlachtselde vereinigt waren; der mit außerordentlicher Aeberlegenheit geführte italieni- sche Angriff am Isonzo. Im Osten: Der wilde An- sturm russischer Massen zwischen Pripjet und den Kar- pathen, der Eintritt Rumäniens in den Krieg und dessen Einmarsch in Siebenbürgen, zur Umfassung des südlichen Flügels unserer Ostfront. Im Südvsten: Die Versammlung russisch-rumänischer Kräfte in der Dobrudscha zum Vormarsch gegen Bulgarien und auf Konstantinopel, verbunden mit dem großen Angriff Sarrails von Saloniki her. Fürwahr ein gewaltiger Plan: Angriff auf die Mittelmächte vom Kanal bis Saloniki und vom Prip- jet bis zum Schwarzen Meerl In Kleinasien und seinen Nebcnländern fanden, dem Kriegsschauplatz und der Jahreszeit entsprechend, bisher nur untergeordnete Kämpfe statt. Die Lage der Mittelmächte erschien rächt leicht. Die Aushungerungspolitik Englands wirkte erschwe- rend. An der Somme, bei Verdun und am Isonzo traten örtliche Rückschläge ein. Der große russische 21»- sturm hatte anfänglich Erfolge. In Siebenbürgen waren die verbündeten Truppen nicht allzu stark, in Maze- donien war die Lage nicht voll gefestigt. Dank der erfolgreichen Tätigkeit unserer U-Boote und der Miß- ernte in vielen Wcltgegenden fühlten England, Italien und Rußland empfindlich Rot. Ans gehört die reiche Ernte Rumäniens. Die Danerschlacht an der Somme ist gewonnen. Sollte ein zweite Schlacht entbrennen: die Front ist fest. Am Isonzo ist die Kriegslage in Ordnung. Im Mittelmeere wirken unsere U-Boote auf de» Verbin- dungslinien des Verbandes nach Saloniki erfolgreich. In Mazedonien sind die rücksichtslos durchgeführten feindlichen Angriffe der letzten Tage blutig gescheitert, ^nter ungeheuren Verlusten brachen die russischen An- stürme südlich des Pripjet und in den Karpathen zu- sammen. Wir gewannen die Schlachten, stehen dort fest. Das rumänische Heer, zuerst in der Dobrudscha, dann in Siebenbürgen besiegt, ist vernichtend geschlagen. Wir haben in der Walachei glänzende Siege errungen. Alle erneuten Entlastungsangriffe der Russen sind ab- gewiesen. Unsere Front hat sich verengt und schließt sich zwischen dem Schwarzen Meer und der Ostsee. Der gewaltige Plan des Verbandes hat nicht zum Erfolge geführt, wir sind die Sieger. Die Wünsche der anderen scheinen vielen Deutschen noch immer wichtiger als die Zukunft des eigenen Volkes. Cs muß doch noch manchen unter uns geben, der den ganzen Ernst der Lage noch nicht spürt und auch noch nicht erkannt hat, worum es letzten Endes eigentlich geht. Viel gehört nicht dazu, sich diese Erkenntnis anzueignen; das oberflächlichste Studium der ausländischen Presse zeigt jedem, daß wir einfach am Hungertuche nagen werden, wenn wir fortfahren, die Geschäfte unserer Feinde zu besorgen. Etwas anderes ist es aber nicht, wenn wir in unmännlicher Gefühlsduselei immer erst nach den Wünschen der anderen fragen. Wir brauchen das garnicht, kön- nen im Bewußtsein unserer Stärke ruhig unseres Weges gehen, zumal er der gerade ist, im Gegensatz zu den krummen Wegen der anderen. Der deutsche Dichter Klopstock sagte schon: „Verkennt denn euer Vaterland, undeutsche Deutsche! steht und gafft mit blöder Vewund'rung großem Auge das Ausland an!" Solche undeutsche Deutsche haben wir leider zuviel in allen Kreisen. Die Verständigungsleute gehören dazu und auch solche, die ihr Geld auf der Bank von England liegen haben und darum besorgt sind. Cs wäre aber falsch, anzunehmen, daß es immer selbstsüchtige Beweggründe sind, die uns veranlassen, nach den Wünschen der andere» zu fragen; es ist vielmehr das so eine schlechte Auge- wohnheit der Deutschen, die dafür auch vielfach in der Welt als „Dienende" angesehen und so verwen- det werden. Wir müssen die Herrennatur mehr hervorkehren, auf die wir uns nicht nur durch unsere augenblicklichen Großtaten, sondern auch in der Geschichte schon ei» Recht erworben habe». Ganz besonders traurig ist es, daß wir selbst in der jetzigen großen Zeit, auf der Höhe von Erfolgen, die uns ganz Mitteleuropa vom englischen Kanal bis zum Schwarzen Meere umspannen lassen, uns noch nicht zu einer selbstbewußteren Auffassung un- serer Lage durchringen können. Cs gibt Leute in Deutschland, und sie dürfen ihre Stimme unge- straft erheben, um den eigenen Sieg zu verleugnen, vor der Welt die sieghafte Flagge zu streichen und zu behaupten, es gäbe in diesem uns aufgezwunge- nen Kampf keinen Sieger und keinen Besiegten. Wie aber kommen denn wir Deutschen in Feindes- land? Wie anders als durch Niederlagen unserer Feinde konnten wir in fünf Hauptstädte Mittel- europas unseren Fuß sehen? And da fragen wir, das heißt welche unter uns — Klopstock nennt sie die undeutschen Deutschen! — immer noch, ob wir auch nach den Wünschen der anderen handeln, ivenn wir aus solcher Lage die Folgen ziehen, die für un- sere Zukunft uns Bürgschaften eines dauernden Friedens geben können. Ein Lehrbeispiel ist auch das Abhängigkeitsgefühl von Amerika, das viele von uns, selbst in leitender Stellung, zur Schau tragen. Wir fragen zu viel nach der Auffassung der da drüben, rechtfertigen uns gar ihnen gegen- über, wen» sie, ivie jetzt wieder, in unverschämter Weise ivegen der belgischen Arbeiter uns zur Rede stellen. Die Regierung hat in höflicher, aber deut- licher Weise geantwortet und ihrerseits die Frage gestellt, warum Amerika sich denn nicht unserer aus Ostpreußen nach Sibirien verschleppten Landsleute angenommen habe. Die Wünsche der anderen richten sich immer einseitig gegen uns, nicht gegen unsere Feinde. Unser Friedensangebot hat, wie nicht anders zu erivarten war, Widerhall in allen nur denkbaren Klang- farben gefunden. Cs ist mit Lob und Freude begrüßt worden, es ist ein kluger Schachzug genannt worden, es wurde kindlicher Weise als Zeichen unserer Schwäche bezeichnet. Die Minister der feindlichen Staaten haben zunächst in langen Reden das Angebot abgelehnt und bei dieser Gelegenheit Unverschämtheiten "auf Unver- schämtheiten gehäuft. Unsere Rote stellte eine schrist- 4 Deutsche Soldaten«Zeitung. Nr. 26. liche Anfrage an die Regierungen der feindlichen Staa- ten dar, die ihnen von den Vertretern der Schutzmächte in unserem Aufträge tiberreicht worden ist. Die cnd- giiltige Antwort werden daher die feindlichen Staaten uns auf demselben Wege schriftlich zukommen lassen müssen. And erst wenn diese endgültigen Antworten in unserem Besitz sind, werden wir ermessen können, ob mit der gleichen Schlüpfrigkeit, mit der die Minister sprechen, auch die endgültige Antwort der feindlichen Regierungen an uns abgesaßt ist. Vriand erklärte im französischen Senat, niemand läßt sich durch das deutsche Manöver täuschen. Cr werde den Mittelinächten zur Kenntnis bringen, daß es unmöglich ist, das Friedensansuchen ernst zu nehmen. Auf die Rede unseres Reichskanzlers anspielend, wies er auf die iu den letzten Zügen liegenden Mittelmächte hin und sagte: Das Friedensmtgcbot ist der letzte Bluff, den Deutschland versuchen will. Cs will die Schuld abwälzen, indem es den Glauben zu erwecken trachtet, daß der Krieg ihm aufgezwungen worden ist, aber der Krieg war seit 40 Jahren bei den Deutschen beschlossen, die den Sieg sicher zu haben glaubten. Der englische Erste Minister Lloyd George er- klärte im Unterhause, England schließe sich der Antwort, die Frankreich und Rußland an Deutschland gegeben hätten, an. Die Verbündeten seien zu der einheitlichen Auffassung gelangt, daß eine Beendigung des Krieges ohne Crrreichung des Zieles, wegen dessen er begonnen worden sei, die reine Feigheit wäre. Die Annahme der deutschen Vorschläge würde bedeuten, daß die Ver- bündeten den Kopf in die Schlinge stecken und Deutsch- land das Seilende überlassen würden. Die einzige Be- dingung, unter der England den Krieg beendigen könne, sei eine völlige „rcparation" nebst zweckmäßigen land es gewagt hat, Englands Herrschaft nicht als ein gottgewolltes Gesetz anerkennen zu wollen. Sonnino hat im Gegensatz zu seinem russischen Kollegen Pokrowski in seiner Rede vor der italienischen Kammer äußerste Zurückhaltung bezüglich der Beant- wortung des Friedensangebotes bewahrt. Cr hat da- bei sogar einen Sah gesprochen, der die Möglichkeit von Friedensverhandlungen ausdrücklich offen läßt. „Angesichts eines ernsthaften Vorschlages für „be- stimmte Grundlagen von Verhandlungen, sagte er, „die den Forderungen der Gerechtigkeit und Zivilisation Gcntige tun könnten, würde sich niemand von vornher- ein weigern, darüber zu verhandeln." Dann folgte frei- lich ein großes „Aber". Cs sei, meinte er, keine Aus- sicht, daß diese Bedingungen sich im gegenwärtigen Falle verwirklichen. Immerhin, die Möglichkeit bleibt. Westlicher Kriegsschauplatz, Der Kaiser besichtigte in Begleitung des Kron- prinzen und des Ärmeesührers d'Clsa in Lothringen liegende Truppenteile, wobei er eine Reihe Eiserner Kreuze Erster Klaffe persönlich an Offiziere und Mann- schäften verteilte. Nachdem er Parademarsch abgenom- mcn hatte, rief er den in einem ungeheuren Geviert aufgestellten Regimentern zu, näher an ihn heranzu- treten und hielt an die das weite Blachseld bedeckende Schar seiner kampferprobten Krieger folgende An- sprache: „Kameraden! Cs ist mir eine ganz besondere Freude, die hier versammelten Truppen von Angesicht zu Angesicht zu sehen und ihnen zugleich mit meinem kaiserlichen' Dank die Grüße und Glückwünsche des steht in Gottes Hand, wie unser ganzer Kampf. Er wird darüber entscheiden, und wir wollen es ihm über- lassen. Wir haben nicht in sein Regiment hineinzu- redcn. Wir wollen ihm dankbar sein, daß wir bisher die Ehre haben, in dem Gottesgericht, das über unsere Feinde hereingebrochen ist, sein Werkzeug zu sein. Möge die Entscheidung fallen, wie sie will. Cs wird so lange weiter gehauen, bis die Gegner genug haben. Darin kann ich mich auf euch verlassen." Die Truppen nahmen die Ansprache mit begeisterten Hurrarufen auf, die sich brausend wiederholten, wo der Kaiser durch ihre Reihen schritt. Der Kaiser ließ sich die Offiziere des Königsrcgiments vorstcllen, mit denen er sich ein- gehend über die Taten des Regiments unterhielt und zeichnete in strahlender Laune zahlreiche Mannschaften durch längere Gespräche aus. Dann begrüßte er den vor einiger Zeit mit dem „Ponr 1s märits" ausgezeich- neten Kampfflieger Oberleutnant Berthold, und sagte ihm, wie nahe ihm der Tod von Boelcke gegangen sei. „Ich wollte ihm verbieten, daß er weiter flog, aber er wollte nicht hören", äußerte er mit herzlichem Bedauern. Stürmische Begeisterungskundgcbungen der Truppe und der Bevölkerung begleiteten den Kaiser bei seiner Abfahrt. Eine Ehrung Boelckes. Der Kaiser bestimmte, daß die Jagdstaffel, die von dem am 28. Oktober 1916 unbesiegt gefallenen Hauptmann Boelcke zuletzt geführt wurde, die Bezeichnung „Jagdstaffel Boelcke" erhält. Dem General von Fabeck widmet Generalfcldmar- schall von Hindenburg als Chef des Gencralstabcs des Feldheeres folgenden Nachruf: „Am 16. Dezember verschied während eines Urlaubes, den er infolge schwerer Krankheit antretcn mußte, der General der Franz. Fliegerabwehrgeschüh auf drehbarem Gestell. - Englische Fliegerabwehr an Bord eines Kriegsschiffes. Bürgschaften für die künftige Sicherheit. Ferner fragte der Minister, ob die Deutschen glaubten, ihre Ver- brechen zu Lande und zur See durch ihre sromme Er- klärung zunichte zu machen. Wir müssen bereit sein, sagte er, für die Ziele zu sterben, wegen deren wir in den Krieg getreten. Wir wollen sichere und bessere Be- dingungen abwarten, als diejenigen, die die Deutschen uns anbieten können. Wir setzen lieber unser Ver- trauen auf unser uncrschüttcrtes Heer, als aus ge- brochene Versprechungen. Am Schluß seiner Rede weist Herr Lloyd George daraus hin, daß es nicht das erste Mal sei, daß England gegen einen europäischen Mili- türdespotismus zu Felde zieht. Cr spielt damit aus den Kampf Englands gegen den ersten Napoleon an. Das ist nicht gerade sehr klug von dem edlen Herrn. Der Militärdespotismus mag ja doch nur sehr mittel- bar der Anlaß zum Kampfe Englands gegen Napoleon gewesen sein. Wenn dieser sich bereit erklärt hätte, die Seehcrrschast Englands anzuerkennen, würde er seinen Frieden mit den Engländern leicht haben machen können. Vor allem stimmte ein Beweggrund des Kampfes gegen Napoleon vollkommen überein mit dem Hauptbeweggrund des jetzigen Kampfes Englands gegen Deutschland: Napoleon drohte in Europa so mächtig zu werden, daß das Gleichgewicht der Mächte auf dem europäischen Festland und damit die unbedingte Beherr- schung Europas durch England ins Wanken zu ge- raten drohte. Damals kämpfte England nicht gegen den Militärdespotismus, auch nicht für sein nationales Bestehen, sondern damals kämpfte cs genau wie heute um die Ausrechterhaltung der Herrschaft, die es sich über Europa anmaßt. Darüber dürfen wir uns voll- kommen klar sein. Letzten Eudes verlangt Lloyd George von Deutschland heute „rcparation", das kann „Wiederherstellung", kann aber auch „Genugtuung" heißen, Genugtuung, wofür?, nun dafür, daß Deutsch- L' Vaterlandes darzubringen für die heldenhafte Art und Weise, wie ihr in den Argonnen und bei Verduil ge- kämpft habt. Cs sind hier im Westen enorme An- strengungen von Euch gefordert worden. Ihr habt sie mit hingebcnder Aufopferung geleistet und habt dem Gegner in schwerem blutigen Ringen unter großen Ver- lusten gezeigt, daß er hier nicht durchkommt. Ich freue mich, mein Königsregiment wieder zu sehen, von dem ich während des ganzen Krieges immer nur Gutes ge- hört habe und von dem ich konstatieren kann, daß es sich meines Namens würdig gezeigt hat. Unvergessen im Heere und beim Volke und unvergessen auch bei seinem kaiserlichen Kriegsherrn soll es dem Regiment Graf Werder sein, daß es bei dem schweren Angriffe in der Champagne als Maucrpfeiler der Armee Seiner Kaiserlichen Hoheit gestanden hat. Alle hier versam- melten Regimenter haben im Kampfe und auch heute hier eine glänzende, mustergültige militärische Haltung gezeigt. Euer Parademarsch war stramm, vorzüglich. Durch die unvergleichliche Mannhaftigkeit, wie Ihr hier im Westen, namentlich bei Verdun und an der Somme der feindlichen Uebcrmacht entgcgcngctrcten seid, habt Ihr cs Eueren tapferen Kameraden im Osten und Südosten ermöglicht, ihre großen Erfolge zu er- ringen, namentlich in Rumänien. Hättet Ihr dem anglo-gallischcn Anstürme nicht standgehalten, so waren unsere Siege an den anderen Fronten nicht möglich. Euere Kameraden an der Ostfront und in Rumänien sind Euch Dank schuldig. An der einen Seite stehen, an der anderen Seite stürmen und schlagen, so müssen Ost und West sicb ergänzen. Euer tapferes Aushalten und die eiserne Ausdauer, mit der ihr alle Feinde an allen Fronten jahrelang abgeschlagen habt, haben es mir ermöglicht, meinen Gegnern den Vorschlag zu Fricdensverhandlungcn zu machen. Ob die darauf eiu- gehen, weiß ich nicht, und es fleht dahin. Das Werk Infanterie, Oberbefehlshaber einer Armee, ü la suite des 1. Garde-Regiments zu Fuß, Ritter des Ordens Pour lo m6rite, von Fabeck. Die hervorragenden Ver- dienste, die dieser verdiente Armcesührcr seinem Könige, dem Heer und Vatcrlande in diesein schweren Ringen der Kriegsjahrc 1915/16 geleistet hat, gehören der Ge- schichte an. Im Frieden war der Verstorbene lange Zeit im Gcneralstab tätig. Cr war immer allen, die ihn kannten, ein Vorbild militärischen Könnens und militärischer Tugenden. Tiefe Dankbarkeit folgt ihm über das Grab hinaus. Unvergessen bleiben seine Werke. Großes Hauptquartier, 17. Dez. 1916. Im „Figaro" heißt cs: „Hindenburg hat eine großartige Tat der deutschen Energie (die Einführung der Zivrldicnstpflicht) und eines der schönsten strate- gischen Manöver des Krieges geschaffen." Und der Senator Pichon ruft im „Petit Journal" vom 3. De- zember aus: „Die Zeit vergeht! Wir werden zunächst weiter diskutieren. Deutschland aber handelt! Cs han- delt in Rumänien, wo Falkenhayn, von einer sürchter- lichcn Artillerie unterstützt, im Verein mit Mackensen, überlegene, aber nur mit ungenügendem Material ver- scheuch Truppen vor sich her treibt. Cs handelt in Mazedonien, wo es, vom Winter begünstigt, die Ver- bündeten in Schach hält. Cs handelt an der Somme, wo cs seine schwersten Geschütze, seine bedeutenden Sperrwerke und dauernd weiter ausgebauten Unter- stünde uns in den Weg stellt. Cs handelt auch daheim, wo alle Kriegsämter mit einer fieberhaften Betätigung unter der Leitung nur wegen ihrer Fachkenntnis ge- wählter Männer arbeiten... Nichtsdestoweniger lebt Frankreich sozusagen aus Friedensfuß weiter und läßt die Zeit für sich sorgen." — Leicht wird diese Aner- kennung deutscher Tatkrast, deutschen Genies und deut- schen Organisationsgeistes den französischen Blättern Nr. 26. Deutsche. Soldaten - Zeitung. 11 2#g /rei/esren ffampre am Ifert/ar^ nicht geworden sein. Vielleicht aber bekommen sie nach Ablehnung unseres Friedensangebots noch weitere Gelegenheit dazu! Von der Beschäftigung belgischer Arbeiter in Deutschland sagt die schwedische Zeitung „Lunds Dag- blad": Der wahre Sachverhalt ist der, daß die Barm- herzigkeit einschrciten mußte, um einen Teil der bel- gischen Bevölkerung, der arbeitslos wurde, eine Lebens- untcrlage zu verschaffen. Cs gab ganze Horden Ar- beitsloser, die mehr als andere die Arbeit fürchteten, denn sie waren mit ihren Status guo zufrieden. Das konnte nicht so weitergehen, wenn das Volk nicht durch Beschäftigungslosigkeit verdorben werden sollte. Man versuchte so viel wie möglich in Belgien unterzubringen, aber hier gab es nicht genug Arbeit. So hat man zum eigenen Vesten der Bevölkerung 31t der klugen Maß- regel gegriffen, den Belgiern in Deutschland Anstellung zu verschaffen. Viele belgische Arbeiter haben diese An- ordnung mit Freude und Dankbarkeit begriißt und sind gern nach Deutschland gezogen. Das ist die Tatsache, über die die Verbandsfreunde jetzt ein so großes Ge- schrei erheben, und von der sie sprechen, es sei damit die „Sklaverei" wieder in Europa eingeführt. Belgiens Einfuhr besieht nicht allein in amerika- nischen Lebensmitteln, deren Gewährung an die bel- gische Bevölkerung Herr Wilson schon drohte aussehen zu wollen, wenn wir nicht artig wären, sondern auch aufgebrachter Bannware von gekaperten Schissen. Un- sere kühnen Torpedoboote holen sich solche Ladung im Kanal angesichts der englischen Küste. Cs gibt dabei manche für uns in der Heimat schon selten gewordene Art. Jüngst waren es 700 Tonnen Lebensmittel, die Tonne zu 50 Schilling Fracht, woraus man erkennen kann, wie hoch die Frachtraumnot in England schon gestiegen ist. Aber Speck, Käse und Margarine waren willkommen, und diese Einfuhr kam doch uns selbst zu statten und nicht nur den amerikanischen Schützlingen. Ein anderer Dampfer gab seine Ladung von 800 Ton- nen mit Lcbensinitteln, Baumwolle, Wolle und Zink her, alles hochwillkommene Einfuhrartikel. Aus der Suche nach dein starken Mann, der es un- seren Hindenburg gleichtun könnte, sehen »vir Frank- reich und England. In der Erkenntnis von dem Un- vermögen, die Mauer zu durchbrechen, welche sich der Befreiung Belgiens und Frankreichs cntgegenstellt, suchen sie nach neuen Mitteln. 1870/71 schrie man immer gleich Verrat; auch jetzt soll es an den leitenden unzureichenden Persönlichkeiten liegen, und es mag wahr sein, daß die Kommandierenden Frankreichs und Englands sich nicht ganz verstanden haben, daß es an bcm Zusammenwirken gefehlt hat. Also sollen neue Männer die gesteigerte Organisation und die Einheit- lichkeit in der Anwendung der bereitgcstellten Mittel betreiben. In England glaubt man den starken Mann m Loyd George gesunden zu haben, der aber bei wei- tem nicht das Vertrauen genießt, wie etwa Hinden- burg bei uns. In Frankreich hat man den alten „Papa Iossre" abgesägt, das heißt, er ist die Treppe hinauf- gefallen, indem man ihn zum Chef des Obersten Kricgs- rats erhoben. Etwa so wie der englische Flotten-Chcf ^ellicoe auch das Kommando verloren hat und auf dem ^uro verschwunden ist. Der Nachfolger Iossres ist General Nivelle geworden, der Vater der Gegenan- griffe von Verdun, deren Erfolge von uns nie ge- leugnet wurden. Die neuen Männer der Westmüchte machen nicht nur oie Hoffnung Frankreichs und Englands aus, sie verkörpern auch tatsächlich den Willen zu größter mili- tärischer Anstrengung, um die Kriegshandlungcn dem ge- wünschten Ziele zuzuführen. Aber wir haben auch dem allem gegenüber wieder den Vorteil der Vorhand: „Unser Mann" ist schon als stark erprobt und unsere Organisation fest gefügt. In ihren Rahmen paffen sich die Anordnungen unseres Führers ohne Reibung ein, das verbürgt den Erfolg aller neuen, auch bei uns notwendigen Anstrengungen, die obendrein noch durch die wirtschaftliche Aufbesserung aus Rumänien verstärkt werden. In Paris verlautet, daß General Iossre nur kurze Zeit auf seinem neuen Posten verbleiben und sich dann ganz zurückziehen werde. Ein Grund für diesen Ent- schluß sei die heftige Kritik, die in den Geheimsitzungen der Kammer an der französischen Heeresleitung geübt wurde. In Paris heißt es, daß eine ganze Reihe an- derer Generale und hoher Offiziere ebenfalls ihren Abschied nehmen werde. Die Gesamtverluste unserer westlichen Feinde seit Kriegsbeginn betragen, nach gewissenhafter, eher zu nie- drig als zu hoch greifender militärischer Berechnung bei den Franzosen 3 800 000 Mann, bei den Engländern 1 300 000 Mann, zusammen: 5 100 000 Mann. — Die Verluste der schwarze,: und braunen Engländer und Franzosen sind in dieser Berechnung nicht mit einbe- griffen. Da unsere Feinde diese Hilssvölker mit Vor- liebe als Stoßtruppen benutzen und ohne Rücksicht bei Massenstürmen eichsetzen, kann man bei ihnen eine Ver- lustzisfer von mehreren hunderttausend in Rechnung setzen, so daß die feindlichen Gesamtverluste im Westen sich der sechsten Million nähern dürften. — Im Kampfabschnitt an der Somme sind die französische» Verluste bis Ende November mindestens 250 000, die der Engländer auf 550 000 Mann zu veranschlagen. Nach dieser durchaus vorsichtigen Berechnung hat also der Sommeansturm idem Feinde mindestens 800 000 Mann gekostet. — Ein Lyoner Funkspruch berechnet die Zahl der deutschen Verluste an der Somme auf 600 000 Mann. In Wirklichkeit blieben sie erheblich hinter einer halben Million zurück, wobei zu bedenken ist, daß dank unserer ausgezeichneten sanitären Fiirsorge und dem hohen Stande unserer medizinischen Wissenschaft etwa 76 v. H. aller Verwundeten wieder kriegsverwcnd- bar werden. Man merkt die Absicht. Die Franzosen fälschen in letzter Zeit noch mehr als früher Siegesnachrichten, um der Welt zu zeigen, wer denn der Sieger sei. Dagegen weiß die Kölnische Zeitung über die wahre Stimmung in Frankreich zu berichten, daß inan anfängt, die Lage zu erkennen und sich nichts mehr vorlügen läßt. Neues von der französischen Ritterlichkeit weiß die „Norddeutsche Allgem. Ztg." zu berichten. Danach flimmert man sich auch in Frankreich herzlich wenig um das Verbot des Völkerrechts, die Gefangenen zu Munitionsarbeiten zu verwenden. Daß die Behand- lung hundsgemein, die Strafen für vermeintliche Ver gehen äußerst hart, die Lebenshaltung menschenunwür- dig ist, dürfte bekannt sein. Reu aber ist, daß man die Gefangenen zur Lüge zwingt, um nach außen in Post- karten gute Behandlung und ausreichende Verpflegung vorzutäuschen. Die halbe Welt arbeitet für die Kriegführung des Vierverbandes, und doch scheint das alles noch nicht zu genügen, um den französischen Soldaten im Schützen- graben mit dem Notwendigsten zu versehen. So spricht die Pariser Zeitung „L'Homme Cnchainü" begründete Zweifel aus, daß bereits alle Maßnahmen getrofsen worden seien, um die französischen Truppen mit der erforderlichen Winterausrüstung zu versorgen. Das Blatt weist darauf hin, daß die Mannschaften in einem lothringischen Abschnitt bis jetzt nur eine durchaus un- zureichende Wolldecke für die Füße besitzen. Im ver- gangenen Winter hätten diese Truppen ihre Winter- sachen erst im Frühling, im April erhalten! In der französischen Kammer stellte der Abgeord- nete Vedouce fest, daß infolge der Verkehrsnot im Hafen von La Palica 6 Millionen Säcke Hafer durch Keimung zu Grunde gegangen sind. Das bedeute einen Verlust von 30 Millionen Francs. Rach Ansicht des Abgeordneten wurde durch die Mißstünde des Wirt- schaftsverkehrs in Frankreich bisher ein Schaden von 5 Milliarden Francs verursacht. Die Zeitung „Le Nouvelliste" in Lyon, der Stadt, deren Fleisch- und Wurstwaren in Frankreich nicht ge- ringeren Nus genießen als die Erzeugnisse ihrer Sei- denweberei, enthält in einer ihrer letzten Nummern folgende, für die herrschende Zuckernot kennzeichnende Anzeige: „Brühwürstchen 5 Francs das Kilo, Brat- wurst und geräucherte Wurst 6 und 7,50 Francs. Beim Kauf von je einem Kilo Wurst in der Wurstfabrik Rue Centrale 29 wird gleichzeitig ein Pfund Zucker mitvcrkaust." Ohne Wurst kein Zucker. Wenn die Lyoner Hausfrauen ein Pfund Zucker brauchen, so werden sie also wohl oder übel in die teure Wurst beißen müffen. Die drei Ms, von denen das Ende des Krieges für England abhängt, sind nach den Worten des Mi- nisters Benar Law: men (Männer), moncy (Geld) und Munition (Geschosse). An allem soll kein Mangel sein in England. Die Geschoßanfertigung sei bis ins un- glaubliche gestiegen, an Geld würde es England nie fehlen, und wenn der Krieg noch so lange dauerte; an Männern — nun da muß Rußland vornehmlich helfen und all die andern; in England selbst hat man genug geblutet, weit über Erwarten. Zur Rahrungsmittelnot in England. Rach einer aus Neuyork eingetrosfencn Meldung sagte der dort aus England angekommene Sir Alfred Booth, der Vorsitzende des Aufsichtsratcs der Eunard-Linie, Eng- land sei jetzt lveit mehr über die hohen Lebensmittel- prcise in Aufreguiig, als über irgend etwas anderes. Eier kosteten in London einen Dollar das Dutzend (also das Stück etwas über 40 Pfennige), Brot 21 Cents der Laib, die Preise anderer Lebensmittel stünden in einem entsprechenden Verhältnis. Cs sei möglich, daß die Hotels und Restaurants in London und anderen Städten aus Anordnung des Lebensmittel- diktators geschloffen werden würden. Die britische Regierung hat neuerdings hundert- tausend Psund Sterling für die Universitäten in Ox- ford und Cambridge ausgesetzt mit der Bestimmung, daß auch die Chemie lehrenden Professoren dieser Uni- versitäten, unabhängig von den bisherigen Bemüh- ungen, in den Dienst der nationalen Sache gestellt Zvr&'/wffyme vwrffuxet/ 6 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 26. Ueberfahrt eines halben Dampfers. Der bei Memel gestrandete große Hamburger Dampfer „John Sauber", der von zwei Schleppern nach Stettin gebracht wurde, wurde bei der Strandung bis zur Kommandobrücke glatt abgetreunt. norden mögen. Aus dieser Mitteilung, die sich gleich- artigen früheren Nachrichten anreiht, kann man die Ueberzcugung schöpfen, daß die Engländer mit ihrer Farbensabrikation noch immer im Unsicheren tappen. Sie haben sich zwar schweizerische und italienische Sach- verständige verschrieben und laßen es sich Mühe und Geld kosten, dcir deutschen Farbenfabriken den Rang abzulausen, allein der Gang der Dinge macht cs auch sür die nächste Zukunft weniger wahrscheinlich, daß den Engländern beschicken sein werde, die deutsche chemische Industrie auszustechen. Die belgische Neutralität und Antwerpen. Daß Belgien dem Geiste nach und durch seine Abmachungen mit England längst vor dem Kriege nicht mehr neutral war, ist oft genug bewiesen; von einer Verletzung der Neuttalität dieses Landes durch Deutschland konnte nie die Rede sein, wenn auch eine Randbemerkung in dem belgischen Bericht über die Verabredung der Lan- dung eines englischen Heeres von 100 000 Mann be- sagt: „Der Einmarsch der Engländer in Belgien würde erst nach der Verletzung der Neuttalität durch Deutsch- land erfolgen." Der aus dem Jahre 1906 stammende Bericht trä^t übrigens auch noch den Zusatz, daß bei den französischen Manövern von 1906 in Eompiägne der englische General Grierson dem Berichterstatter, Oberst Dücarme, erzählt habe, durch eine Neuauf- stellung des englischen Heeres sei die Landung von 150 000 Mann, statt 100 000, in kürzerer Zeit als bis- her angenommen, gesichert. Das Einvernehmen mit den Franzosen zeigt deutlich, woraus die Engländer mit ihrer Landung zielten. Sie hatten auch nicht den Schuh des belgischen Landes an sich im Auge, sondern den Gewinn von Antwerpen als Ausgangspunkt fiir eine Unternehmung zu Lande gegen die deutsche Nordsee- küste, um die deutsche Flotte in Wilhelmshaven „wie die Ratten aus dem Neste auszugraben". — Zur See wagten sie es nun einmal nicht, ttotz der so gepriesenen Ueberlegenheit der Flotte. Entgegen allen belgischen Wünschen blieb es auch bei dem einzigen Versuch, Ant- werpen mit einer Brigade Secsoldaten zu unterstützen. Dann aber hatte der Aufenthalt in Antwerpen nur den Zweck, den Engländern Zeit zu vcrschasscn, an der Äser aufzumarschicrc», um den deutschen Vormarsch auszu- halten, sür mehr war es zu spät. Die Neuttalität war den Belgiern immer schon recht unbequem, hatten sie doch 1870 erkannt, daß es nur an dem guten Willen der Kriegführenden abhänacn würde, ob man die Neutralität auch achten würde, Änd England wußte von Frankreich, daß cs nach dem Aus- bau der Ostfront gegen Deutschland Bewegungsfreiheit im Anschluß an England nur durch Belgien haben würde. Belgien Hütte sich gern offen einer Großmacht angeschloflen, um seine Grenzen um so sicherer vertei- digen zu können. Auch der Festungserbauer Vrialmont, dessen Schöpfungen — Antwerpen und Bukarest — heute in unserer Hand sind, war dieser Ansicht und empfahl: die Kündigung der Neuttalität. Immer unter dem Gesichtspunkt, daß der Anschluß an England er- folgen müsse, dessen schnelle Hilfe über See so sicher schien. Der seit 1905 betriebene Ausbau der Antwer- pcucr Festung, für 108 Millionen Franken, leistete die- sem Gedanken Vorschub. Aber als es zum Schwur kam, fürchteten die Engländer die deutsche Flotte und lan- deten an der französischen Küste mit den Hauptkrüftcn. So siel Antwerpen in die Hände einer Großmacht des Festlandes. Diese Tatsache war England peinlich, gleichviel ob Frankreich oder Deutschland ihm dort zu- vorkam. England hat es in der Geschichte bisher immer zu verhindern gewußt, daß eine Fcstlandsmacht von Gewicht Einfluß auf die Scheldemündung gewänne. Als sur England mit dem Fall Antwerpens der Einfluß aus die Scheldenmündung verloren ging, setzte es sich in Calais fest, von dem wir wissen, daß es diesen Hasen- plah einst elf Monate belagert hat, um ihn Jahr- hunderte hindurch zu behaupten. England will die ihm gegenüberliegende Küste haben. Deshalb zeigt es solche Festigkeit und Entschlossenheit in diesem Kriege, der ihm die Gelegenheit geboten hat — und sei es auch nur in dem befreundeten Frankreich — dort festen Fuß zu fassen. Dafür lag schon 1911 ein Cxpedittonsheer und die Flotte bereit. Auf Grund geheimer Ab- machungen würde die englische Regierung ihr Heer in Belgien gelandet haben, auch wem? Belgien keine Hilfe erbeten hätte — alles war bereit! Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Duma nahm nach Reuter eine Entschließung an, in der unter den jetzigen Umständen von seiten der Verbündeten eine entschiedene Abweisung jeglicher Fricdensverhandlungcn gefordert wird. Ein voreiliger Friede begünstige die Entstehung eines neuen Krieges. Erst dann, wenn die Kräfte des Feindes gebrochen seien und er seinen Ansprüchen, die 1914 die Welt in Brand steckten, entsagt habe, sei ein dauerhafter Friede möglich. Der neue 'Minister des Acußcrn Prokowsky sagte in einer Rede, daß er von dem deutschen Fric- dcnsvorschlage nicht iibcrrascht worden sei. Deutschland habe cingcsehen, daß es ihm nie gelingen werde, den sestgeschloffenen Verband zu entzweien.' Deshalb habe es Friedcnsvcrhandlungen vorgeschlagcn, um aus seiner militärischen Lage mit ihrem, fortwährenden Wechsel unterworfenen Geländegewinn Nutzen zu ziehen, bevor seine ganze innere Schwäche offenbar werde. Cr habe den Äorschlag, den Kampf einzustellen, entrüstet zu- rückgewiesen. Wohl sei Rußlands Kraft erschüttert, aber gebrochen sei sie nicht. Deutschlands Bcsttcbeu gehe dahin, seine Niederlage durch heuchlerische Vor- schläge zu verschleiern. Rußlands Entschluß stehe iu vollem Einklang mit dem Willen der übrigen Verbands- mächte. Die Heinde würden durch keine Schliche ver- hüten können, daß der Krieg bis zum Ende ausgesoch- ten werde, bis der Feind zerschmettert am Boden liege. Im Gegensatz zu den von der Petersburger Tele- graphcn-Agentur verbreiteten ablehnenden Presscstim- men aus Rußland erführt die „Voss. Ztg." aus neutra- len Quellen, der rumänische Ministerpräsident Brattanu sei zur Besprechung des Friedensangebotes der Zen- tralmächte in Petersburg eingetrosfen. Der Zar sei aus dem Großen Hauptquartier nach Petersburg ge- reist. Russische Regierungsblätter erkennen die Note als Grundlage zu einem diplomatischen Schriftwechsel an. Beschimpfungen der Zenttalmächte fehlen in der Petersburger Presse. Der russische Mitarbeiter des Schweizerischen Prcßtelegraph schreibt unter der Ueberschrist „Die Hriedensströmungen in der Entente" u. a.: Wie auch die Antwort der Entente auf die Friedensvorschläge der Zentralmächte ausfallen mag, so wird sie unmöglich an der Tatsache etwas ändern können, daß der Stein jetzt einmal ins Rollen gekommen ist, und daß es, wenn nicht unmittelbar, so doch auf Umwegen zum Frieden führen muß. Denn wie auch die Verhältnisse in allen Cntentcländern liegen, wird der Schritt der Zenttalmächte jedenfalls die eine Wirkung auslösen: den auch ohnehin in der letzten Zeit offen zutage getre- tenen Kampf der Kriegs- und Fricdenstcndcnzcn inner- halb der Cntentcländcr und unter Umständen auch die Reibungen zwifchen den einzelnen Alliierten äußerst zu verschärfen. Hinsichtlich Rußlands aber ist das Wich- tigste, daß sowohl die drückende Lebensmittelnot, wie auch die innerpolitische Krisis in voller Kraft sich be- finden und die leitende Bürokratte von der Weiterfüh- rung des Krieges eine unmittelbare Bedrohung ihrer Machtstellung im Staate zn befürchten hat. Un- zweisclhaft sehnen sich breite Schichten des mittlere» und Kleinbürgertums in Rußland nach dem Frieden und die Arbeiterschaft wird direkt mit Nachdruck for- dern, daß die Entente in Friedcnsverhandlungcn mit Deutschland einttete. In einer Sitzung des Oktobrtstenklubs der Peters burger Duma wurde die Befürchtung laut, daß die Bauernbevölkerung und das Heer auf eine glatte Ab- lehnung des Friedensangebotes in höchst unerwünschter Weise reagieren würden. In den Petersburger Fabrik- gegenden fanden am Mittwoch abend bereits eine Reihe von Friedenskundgebungen statt, bei denen Polizei und Kosaken einschritten. Nach den neuesten russischen Zeitungen zu urteilen, spitzt sich die innerpolittsche Lage Rußlands immer mehr zu. Die Gegensätze zwischen den Parteien verschärfen sich zusehends, während die Zahl der Anhänger der Regierung täglich verringert wird. Die Schwierigkeit der Lage der Regierung besteht nun darin, daß sie in der Reichsduma einer fast übermächtigen Opposition gegcnübcrsteht, die, wie die Ereignisse in der letzten Zeit bewiesen haben, entschlossener denn je zu sein scheint, die Regierung mit allen Mitteln, selbst nüt Ob- struktion und lärmenden Auftritten, zu bekämpsen. Selbst im Reichsrat sind in den verflossenen Tagen An- zeichen dafür aufgctteten, daß die Anzufriedenheit mit der gegenwärtigen Lage Rußlands auch in dieser Hoch- burg der bureaukratischcn Regierung immer weiter um sich greift und auch dort die Ucberzeugung immer zahl- reichere Anhänger gewinnt, daß, wie ein fortschrittliches russisches Blatt dieser Tage äußerte, Rußland nun mit diesem Schritte der inneren Auslösung entgegentreibe. Aus Haparanda wird von einem blutigen Zusam- menstoß zwischen Finnländern und russischem Militär bei Kemi in Nordfinnland berichtet. Die russische Ge- heimpolizei erhielt die Nachricht von einer dort geplan- ten großen Volksversammlung gegen die Fortsetzung des Krieges und entsandte ein größeres Polizei- und Militäraufgebot, um die acht vermerkten Redner zu verhaften. Cs entspann sich ein bluttger Kampf, wobei es Tote und Verwundete gab und das Milttär in die Flucht gejagt wurde. In Uleaborg ist ein größeres Aufgebot von Infanterie und Kosaken nach Kemi ab- gegangen. Seekrieg- Um die belgische Küste ist der Kamps der Mei- nungen entbrannt. Wer Einfluß aus sie behält, Eng- land oder Deutschland, in welcher Form cs auch immer sei, der nur beherrscht den Aermelkanal so, daß er eine Sperrung des Tores zum Atlantischen Ozean verhin- dern kann. Deshalb erstrebte England in der Geschichte den Besitz von Antwerpen mit der Scheldemündung und hielt immer seine Hand über Belgien je nach Um- ständen mit sanftem oder schwerem Druck: „Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt", aber fügen mußte sich das Küstenland gegenüber der englischen In- sel. England ist nicht zum Schuhe Belgiens, wie es vorgibt, in den Krieg zetteten, sondern um Deutschland zu verhindern, Flottenstützpunkte an der belgischen Küste zu gewinnen. Die Bedrohung Belgiens durch Deutschland brachte es erst zuwege, daß die Stimmung der gegen den Krieg gerichteten englischen Politiker umschlug, denn jetzt war ein Lebensintcresse Englands angeschnitten, die Beherrschung der Meerenge zwischen England und dem europäischen Festlandc. Der Besitz Belgiens deutscherseits ist noch heute das Treibmittel für Englands Kriegführung und der Ausgangspunkt aller etwaigen Friedensverhandlunaen. England wird sür die Befreiung Belgiens große Opfer bringen, Ruß- land und den Balkan, selbst Frankreich im Sttch lassen, denn da spricht der Selbsterhaltungstrieb mit. Deutsch- land bedroht in Belgien Englands Seegeltung, aber eben deshalb dürfen wir von dort nicht weichen ohne Bürgschaften gegenüber dem englischen Einfluß. Denn schließlich hat auch Deutschland ein geschichtliches Recht und ein viel natürlicheres als England aus die belgische Küste. Die alte Hansastadt Antwerpen sah einst viele deutsche, selbst süddeutsche Bankhäuser in ihren Mauern vertreten. Also wie bei Beginn des Krieges, so entbrennt auch jetzt wieder, wo der' erste Schritt zum Frieden getan ist, der Kampf um Belgien. Seinet- wegen, das heißt zur Sicherung der Meerengen, nahm England am Kriege teil; cs kämpft darum auch jetzt noch, nachdem cs die Vernichtung Deutschlands, weil unerreichbar, schon längst aufgcgeben hat. Englands Flotte kann, oder soll nicht fechten. Um dies dein englischen Volke schmackhafter zu machen, das Nr. 26. Deutsche Soldaten • Zeitung. 7 Ein italienischer Schützengraben an der österreichischen Front. solche Hoffnungen auf den neuen Admiral gesetzt hat, malt man ihm das Gespenst der großen amerikanischen Florte an die Wand. Gegen sie muß man doch ge- rüstet bleiben! Also kann inan die Flotte nicht jetzt unbesonnen aufs Spiel setzen! Wunderbar bleibt cs allerdings, daß Amerika eine so große Flottenvermeh- rung plant, während cs doch hosst, in Zukunft den Frieden in der Welt durch Verträge aufrecht zu erhal- ten und in sein Programm einer etwaigen Friedens- Vermittlung — für die wir übrigens höflichst danken! — die Abrüstung als Vorbedingung ausgenommen hat. Nein, England braucht die amerikanische Flotte nicht zu fürchten, die ist wohl gegen einen anderen geplant! Mit dem kiirzlichcn Untergang der „Sussren" ist die Zahl der seit Kriegsbeginn seitens der Kriegsflotten unserer Feinde verlorenen Schisse und Fahrzeuge ein- schließlich Unterseeboote, aber ausschließlich Spezial- fchisse, Hilfskreuzer und für Hilfszwcckc eingestellte Schisse und Fahrzeuge der Handelsmgrine gestiegen aus 192 von zusammen 744 600 Tonnen. An diesem Verlust ist beteiligt: England mit 123 Schissen usw. von 563 200 Tonnen, Frankreich mit 29 Schissen von 53 900 Tonnen, Italien mit 20 Schiffen von 63 600 Tonnen, Rußland mit 16 Schissen von 54 800 Tonnen, Japan mit 4 Schiffen von 9100 Tonnen. Eines unserer Unterseeboote hat am 12. Dezember 55 Seemeilen Ostsüdost von Malta ein französisches Linienschiff der Patric-Klaffe durch Torpedoschuß schwer beschädigt. Ein anderes Unterseeboot hat am II. De- zember südöstlich der Insel Pantellaria den bewaffneten französischen Truppcnfrachtdampser „Maghellan", 6027 Tonnen, mit über 1000 Mann weißer und farbiger Truppen an Bord, durch Torpedoschuß versenkt. In den letzten Wochen sind von den deutschen Unterseebooten im nördlichen Eismeer 16 mit Geschossen beladene Dampfer versenkt worden, die für Rußland bestimmt waren. Die Verluste der englische» Handelsslotte haben in- folge der lebhaften Tätigkeit der deutschen Unterste- boote in der letzten Zeit derartig zugcnommen, daß, N'ie „Tidens Tegn" erfährt, durchschnittlich 70 000 Ton- nen Schiffraum in der Woche verloren gehen. — In der Zeit vom 28. November bis 8. Dezember wurden von unseren U-Booten vor der französischen Kanal- tmd Atlantik-Küste u. a. Kohlcnladungen im Gesamt- betrags von 17 000 Tonnen englischer, nach Frankreich bestimmter Kohlen und ein englischer Dampser mit 6000 Tonnen Kriegsgerüt von Äcuyork nach Frankreich versenkt. Wie der Engländer über den U-Voots-Krieg denkt, verrät zur Belehrung auch unserer deutschen Gegner der großen Schisse die englische „Morning Post". „Das einzige Hauptziel ist die Vernichtung der bewasfnetcn Streitkräfte des Feindes, oder ihre v'irksame Lahmlegung. Die feindliche Untersccboots- tütigkeit wird ermöglicht durch das andauernde Vor- handensein der feindlichen Hauptslotte. Wäre diese vernichtet, so könnte der Unterseehandelskrieg unter Kontrolle gebracht, wenn nicht überhaupt beendet »ver- teil, denn die Vernichtung der feindlichen Flotte würde die Verbandsmüchte instand setzen, die Ostsee und die Flottenstationen zu überwachen." Das torpedierte englische Hospitalschiss verschwin- det N'iber besseres Wissen nicht aus den englischen Preffcnachrichtcn und die englische Regierung tut das Ihrige, um die Auffassung wachzuhalten, die Deutschen hätten tatsächlich wieder einmal als Barbaren gehan- delt und ein Lazarettschiff, kenntlich als solches, ohne vorherige Warnung versenkt. Man braucht so etwas, um die Stimmung für die Fortsetzung des Krieges -auf- recht zu erhalten. Und wir? — Wir ziehen nicht ein- mal die Folgerung daraus, daß mit solchen Leuten ein Verkehr aus dem Boden des Völkerrechts überhaupt nicht möglich ist. Die Engländer kennen gar kein Völkerrecht: Recht ist ihnen alles, was ihnen nutzt, da- nach handeln sie ihren Feinden und den Neutralen gegenüber. England hat nun auch offen den Stand- punkt aufgegcben, nach dem cs Handelsschiffe nur zur Verteidigung bewaffnen wollte. Dies hatte ja die Billigung seines Freundes Wilson gefunden. Jetzt wird die Bewaffnung zum Angriff nicht nur zugegeben, sondern es wird auch entsprechend gehandelt, und es werden Preise für die Vernichtung deutscher U-Boote durch englische Handelsschiffe ausgesctzt von dm Ver- tretern des Kampfes „um Recht und Freiheit". Ja, England nimmt sich die Freiheit, zu kämpfen für das, was ihm Recht scheint. Im Unterhaus teilte Vonar Law mit, Deutschland habe die Zusicherung gegeben, daß Kapitän Vlaikle nicht das Schicksal des Kapitäns Fryatt teilen würde. Das deutsche Marineamt betrachte die „Caledonia" als einen bewaffneten Hilfskreuzer, und Kapitän Vlaikle habe nur seine Pflicht getan, indem er versucht habe, das U-Boot zu rammen. Größtes Aufsehen erregt es in Kopenhagen, daß der dänische Dampfer „Godthaab" mit 165 000 Pfund gesalzenen Fischen und 13 000 Büchsen frischem Lachs aus Grönland an Bord auf der Reise nach Kopenhagen von den Engländern aufgebracht, nach einem englischen Ha.ca geführt und seiner ganzen Fischladung beraubt ivi.rdc Die radikalste, sowie die konservativste Zeitung von Kopenhagen erhoben Einspruch gegen diesen Ueber- grifs, und alle sind einig, daß es unrecht von England sei, wegen seiner eigenen Crnührnngsschwicrigkciten sich die wohlerworbenen Nahrungsmittel eines kleinen neu- tralen Landes mit Gewalt anzueignen. Der Dampfer mußte leer nach Kopenhagen zurückgehcn. Alle Ein- sprüche der dänischen Regierung waren bisher vergeb- lich, und man sicht in der Beschlagnahme eine Ver- schärfung der englischen Blockade gegenüber den Neu- tralen. Der große deutsche Hilfskreuzer „Prinz Friedrich", der seit.Kriegsausbruch vor Odda bei Bergen lag, kam heute in Stavanger an, nachdem er die englische Blockade vor Bergen, wo zwei britische Torpedöjüger und drei Torpedobootszerstörer lauerten, durchbrochen hatte. „Prinz Friedrich" war seinerzeit aus einer RordlandVergnttgungsreise vom Kriegsausbruch über- rascht worden. Das Schiss war niemals Hilfskreuzer. „Prinz Friedrich Wilhelm" fuhr, nach der Sjoc- sartstidende", am 18. Dezember Christianiafjord mit Südkurs und dürfte jetzt, in Sicherheit vor den Eng- ländern, die Ostsee erreicht haben. Der italienische Krieg. Im Parlament in Rom herrscht die Meinung vor, unser Friedensangebot werde vonr Verband zurückge- wiesen werde». Wichtig für die weitere Haltung Ita- liens ist die Kammerrede des Radikalen Girardini und des Reformsozialisten Tasca di Cuto. Dieser hat die erste Widcrsprnchsrede gegen Bosclli gehalten, in der er der Regierung Mangel an Tatkraft in der Krieg führung vorwarf. Cr erklärte, lieber einen Diktator zu wollen, als daß in der bisherigen Weise weitergewirt- schaftet werde. Rach der Ansicht des römischen Bericht- erstatters der „Stampa" bedeute die Rede ein Vorspiel für den Kampf zur Erneuerung des Ministeriums. Man wolle einen Kriegsrat nach französischem und eng- lischem Beispiel. Girardini forderte, man solle vor Ablehnung des deutschen Vorschlages die Mittelmächte auffordern, ihre Bedingungen klarzustellen. Bel den Mosllms Der englisch-russische Feldzugsplan gegen die Tür- kei, der schon mit der Kapitulation General Town- shends in Kut el Amara kläglich zusammengebrochcn ist, ist jetzt endgültig aufgeaebcn worden. Nach einer Mel- dung des „Ütro Rossij" ist zwischen der englischen und der russischen Heeresleitung ein Uebereinkommen ge- troffen worden, demzufolge die russischen Streitkräfte, die für den gemeinsamen Feldzug im Orient besttmmt waren, zurückgezogen werden, um an der Ostfront Ver- wendung zu finden. Dagegen soll die englisch-indische Cxpcditionsarmee in Mesopotamien ihre Stellungen behaupten. Zwischen der Regierung König Konstantins und der Pforte soll ein Abkommen geschloffen worden sein, das alle aus dem Balkankrieg noch übrig gebliebenen Streitigkeiten zwischen den beiden Mächten regelt. Ein Geschwader von Marineflugzeugen beschoß nach Reuter die Brücke von Lüle Vurgas, südlich Adrianopcl. Cs wurde eine große Gewichtsmenge Bomben abgeworfen. Man glaubt, daß umfangreicher Schaden angerichtct wurde. Bus dem Ballon Im Feldzüge in der Walachei haben sich deutsche Panzcrkrastwagcn ganz besonders ausgezeichnet. Rach der Ucberwindung des Szurdukpasses stieß ein Panzer- wagen bis Vadeni vor, wobei er Streifgänger abschoß. Oestlich und nördlich Vadeni waren die Rumänen mit dem Bau starker Stellungen beschäftigt. Der Panzer- wagen überraschte im Dorfe ein Bataillon Fußvolk im Marsch und mähte cs in weniger als einer Minute auf einer Entfernung von 100 Metern mit 3 Maschinen- gewehren nieder. 300 Mann blieben tot, 150 verwun- det am Platze, der Rest entsloh. Das Panzerfahrzeug fuhr dann über das Dorf hinaus und beschoß von der Seite her die in Vau befindlichen Stellungen, woraus der Feind sich eilig zurückzog. Ci» zweiter Panzer- wagen machte eine kühne Crkundungsfahrt nördlich von Rosiori de Vcdc. In dem nördlich gelegenen Dorfe Beuca waren rumänische Truppenverladungen sestge- stellt und der zur Aufklärung entsandte Panzerwagen traf 15 Kilometer vor den vordersten Reitereistellungen in Beuca ein. Die Bevölkerung strömte zusammen, bekränzte den Wagen mit Blumen, bewirtete die Mannschaft mit Wem, im Glauben, ein russisches Fahr- zeug vor sich zu haben. Mitten im jubelnden Empfang fuhren drei Lokomotiven in die Station ein, auf die der Panzer sofort aus allen Maschinengewehren hesti- gcs Feuer cröffnctc. Die Bevölkerung stob entsetzt auseinander und die Lokomotiven versuchten mit be- schädigten Kesseln, in Danrpf gehüllt, zu entkomme». Der Kraftwagen überholte sie indessen bei Valaci und sprengte vor ihnen die Gleise, so daß sie festsaßen. Ein anderer Panzerwagen erreichte 18 Kilometer vor den Rast auf der Alm. pMor.Lcip,;. pecsse-Vüro 8 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 26. deutschen Truppen die Bahnlinie Orsova—Filiasu und führte bei Stehia die befohlenen Störungen aller Sig- naleinrichtungen aus, wobei es einen feindlichen Kraft- wagen erbeutete. Der Generaldirektor der rumänischen Staatsbahn, Cottesco, erbat beim Feldmarschall v. Mackensen Gehör, das ihm gewährt wurde. Cottescu stellte seine Dienste und die der gesamten Eisenbahner Mackensen zur Ver- fügung; sein Anerbieten wurde angenommen, jedoch unter der Bedingung, daß die Leute unter deutsche Oberleitung gestellt werden. Den Nuinänen ist es infolge der raschen Fort- schritte unserer Truppen nicht mehr gelungen, in den Bezirken Vuzau und Damboviha die dort befindlichen großen und ergiebigen Petroleumfeldcr unbrauchbar zu machen. Der niederschmetternde Eindruck, den unser Sieges- zug in Rumänien hervorgerufen hat, wird dadurch noch erheblich verstärkt, daß uns, wie man in London ohne weiteres zugibt, ungeheure Vorräte in die Hände ge- fallen sind. In den leitenden englischen Kreisen wird offen ausgesprochen, daß infolge der Beute, die wir in der Walachei an Vieh, Getreide, Futtermitteln und Steinölen gemacht haben, unsere Widerstandskraft sich ganz bedeutend erhöhe. König Ferdinand von Rumänien will nach Eng- land flüchten. Wenn er dort nur nicht als „Deutscher" interniert wird?! Als Gefangenen wird man ihn schon behandeln, damit er nicht gegen den Willen Englands Schritte zum Frieden unternimmt. Cr würde wohl auch dann keinen bestimmenden Einfluß mehr auf das von ihm ins Unglück gestürzte Land auszuüben ver- König Peter von Serbien sei wahnsinnig, wird in der Presse des Verbandes verbreitet, er liege an Altersschwäche und seine Tage seien gezählt. Dieses Geriicht wird von dem bulgarischen Blatte „Atro" als unbegründet erklärt, mit dem Bemerken, König Peter sei geistig vollkommen gesund, äußere sich aber aller- dings bei jeder Gelegenheit unwillig über die Ent- täuschungen, die er vom Verbände erfahren habe. Einem italienischen Abgeordneten hat er gesagt, Ser- bie »hätte im Jahre 1914 dem österreichisch-ungarischen Ultimatum nachgegeben, wenn cs nicht von der russi- schen Regierung zur entgegengesetzten Stellungnahme veranlaßt worden wäre. Die 'Mächte des Verbandes hätten allerdings ursprünglich den Beginn des Krieges bis zum Jahre 1917 hinausschieben wollen, wo das russische Eisenbahnnetz fertig ausgebaut sein sollte. Serbien hat im Jahre 1914 den Zusicherungen seiner jetzigen Verbündeten geglaubt; jetzt aber erhalte es nichts anderes als traurige Versprechungen. Die Zu- kunft werde zeigen, wie England das kleine, arme Ser- bien betrogen habe. Bel den Neutralem „Gazette de Lausanne" wirft die Frage auf, ob sich der Sieg an die Fahnen des Vicrverbandes heften werde, was verneint wird. Welche Verluste auch die germanische Gruppe noch haben könne, sie werde cs immer in der Hand haben, die Angriffspunkte zu wäh- len, und werde den Krieg bis zur Ermattung des Fein- des durchhalten. Cs handele sich darum, eine Vcrstän- nächstc Schritt wäre dann, den Ort zu bestimmen, wo die Verbände der kriegführenden Länder sich treffen können. (T.-K.) Rach Meldung englischer Blätter fand in Washing- ton eine dreistündige Kabinettssitzung statt, in der die Haltung beraten wurde, die die Vereinigten Staaten bei der Vermittelung des deutschen Friedensangebotes an die Verbündeten annehmen werden. Man glaubt nicht, daß die Beratungen etwas an dem Entschluß Wilsons geändert haben, der die Absicht haben soll, das Friedensangebot ohne eigene Vorschläge oder eine Er- läuterung der amerikanischen Regierung dazu weiterzu- geben. Cs wird jedoch bemerkt, daß dies durch eine spätere Einmischung der Vereinigten Staaten nicht aus- geschlossen ist, wenn man erst etwas klar in die Auge- lcgenheit sehe, denn die Verbündeten seien bei der Fort- führung des Krieges von der amerikanischen Stimmung und der Anterstützung durch die amerikanischen Banken und Finanzkreise mehr oder weniger abhängig. Als amerikanisches Pflaster müssen wir wohl die vom amerikanischen Botschafter drüben veranstaltete Sammlung für Witwen und Waisen deutscher Krieger ansehen. Aber dieses Pflaster wird lange nicht h'in- rcichcn, um die Wunden zu verkleben, die amerikanische Munition im deutschen Volksleben gerissen hat. Heil- samer, edler und zweckentsprechender wäre die Einstel- lung der Munitionslieserungen; das amerikanische Al- mosen steht in schreiendem Gegensatz zu den Wunden, die uns Amerika geschlagen. Cs sind doch merkwür- dige Geschäftsakrobatcn, diese amerikanischen Geldlcute. In London finden Verhandlungen zwischen Hol- land und Großbritannien statt, die darauf abziclen, die pboc.Lcipz. Pressc-Lüro. Bilder aus der Walachei. mögen. Aber ein trauriges Bild gewährt das Ereignis der Flucht eines Hohenzollcrn an den englischen Königshof; es dürfte auch als ein Treppenwitz der Weltgeschichte zu bezeichnen sein. In der Rote, in der Griechenland die Forderungen der Verbündeten annimmt, schlägt es, wie Reuter mel- det, wegen der Ereignisse vom 1. Dezember schieds- gerichtliche Entscheidung vor. Die Regierung erwartet, daß die Mächte die Fortsetzung der Blockade einstellcn, da sie den Verkehr unterbindet und auf die öffentliche Meinung Eindruck mache. Schließlich spricht die Rote den Wunsch der Negierung und des Volkes nach Wie- deraufnahme der überlieferten, ausgezeichneten Be- ziehungen mit dem Verbände auf Grundlage des gegen- seitigen Vertrauens aus, meldet gleichfalls Reuter. Nach zuverlässigen Meldungen von der griechischen Grenze sind in Saloniki an mehreren Stellen große Brände entstandcir. Man spricht von Volkserhebungen. Die griechische Armee, heißt es, marschiert in zwei Teilen gegen den Verband, der eine gegen Monastir, der andere in Mazedonien gegen die Italiener. Am 14. Dezember fand der erste Zusammenstoß zwischen griechischen und französischen Truppen statt. Der Kamps zwischen Athen und dem Piräus endete mit der völligen Niederlage der Franzosen. Die Franzosen verloren 500 Tote und 1000 Gefangene. — Vor Korinth traf, wie Lyoner Blätter melden, ein französisches Tor- pedoboot zur Aebcrwachung der dortigen königstrcuen Truppenbewegungen ein. In Athen dauern angeblich die Straßenunruhen fort, wobei die Reservisten an- dauernd die Oberhand behalten. Die Venizelistenver- solgungen finden Fortsetzung. Die diplomatischen Ver- handlungen zwischen dem Kabinett Lambros und den Gesandten der Verbündeten sind trotz großer Schwie- rigkeiten nicht unterbrochen worden. digung hcrbcizuführen und den Grundsatz auszustcllcn, daß Opfer gebracht werden müßten. Für einige heiße es in diesem Sinne, den Sieg über sich selbst davon- tragen. Sollte man nicht dazu bereit sein, so werde ein' anderer Sieg nicht so ausfallen, wie man erwarte. Cs wäre daher besser, sich schon jetzt zu dem deutschen Frieden zu bequemen. — Das „Journal de Günäve" schreibt an hervorragender Stelle: Man meldet uns aus gut unterrichteter Quelle, daß Deutschland, als cs seine Friedensvorschläge machte, nicht einen deutschen Frieden hat gebieten wollen; es soll im Gegenteil wün- schen, eine Lösung zu finden, die beide Teile befriedigt. Bernstorff soll nach einer Neuyorker Meldung ge- äußert haben, daß, wenn der Verband nicht rundheraus verweigere, über den Frieden zu sprechen, doch Mitte Januar eine Fricdcnsbcsprechung im Haag stattfinden könne. Bernstorff lenkte die Aufmerksamkeit darauf, daß das deutsche Friedensangebot keine Friedcnsbcdin- gungen enthält, und daß es deshalb dem Verband den Weg offen lasse, um über den Frieden auf Grund der vom Verband gestellten eigenen Bedingungen zu reden. Deutschland erwartet eine derartige Antwort und würde sie nicht als Hinderungsgrund betrachten. Der Handelsbeziehungen zwischen Holland und Skandina- vien wieder lebhafter zu gestalten. Seit Beginn des Krieges ist in der holländischen Ausfuhr nach' Skandi- navien eine Stockung cingetreten, weil England für die Lieferung von Rohstoffen an Holland dessen Erzeug- nisse für sich beanspruchte. In Kristiania ist eine Millioncngescllschast gegrün- det worden, die eine neue Erfindung aus dem Gebiete des Fcrnsprechwesens verwerten will. Durch Zusam- mensetzung besonderer Mikrophone ist cs gelungen, bei gewöhnlicher Stromstärke über die doppelte Entfernung als bisher zu sprechen. Die neue Erfindung soll auch für drahtlose Telegraphie und für Grammophone ver- wendet werden. Präsident Wilson hat allen kriegführenden Mäch- ten gckabelfi er halte es für gerechtfertigt, die un- mittelbare Zweckmäßigkeit einer Vergleichung der An- sichten über die Bedingungen des Friedens anzuregcn, die den endgültigen Friedcnsabmachungen vorgusgchcn müsse, wobei die Neutralen ebenso wie die Kriegsüh- renden vollen und verantwortlichen Anteil zu nehmen bereit seien. Der Frieden möge näher sein, als man glaube. cognac MACHOLL MÖNCHEN Nr. 26. Deutsche Soldaten'*Zeitung. 8 Kriegsfürsorge und Kriegswirtschaft. Von Dr. Alfons Goldschmidt. Verlegenheiten. Wir haben in Deutschland oft eine eigentüm- liche Art, Menschen zu beurteilen. Wir beurteilen sie nämlich häufig nicht so sehr nach ihrer Eigen- art und nach den Verhältnissen, in denen sie leben, sondern nach unseren Wünschen. Diese durchaus falsche Methode hat in diesem Kriege schon zu mancher Enttäuschung geführt. Wir sollten uns doch ein für allemal abgewöhnen, Persönlichkeiten der Feindesländer als Freunde Deutschlands zu bezeichnen. Während eines Kampfes von solcher Heftigkeit und Erbitterung wie dieser Krieg kann davon gar keine Rede sein. Die Leute, die in den feindlichen Staaten die Politik bestimmen, denken gar nicht daran, Freunde Deutschlands zu sein, selbst wenn sie eine Einigung mit Deutschland her- beiwünschen. Sie sind zunächst und vor allen Dingen Freunde ihrer eigenen Länder, für die sie sich einsehen. Daß sie dabei dem Irrtum unter- worfen sind, daß sie dabei nicht selten Dummheiten und Fälschungen begehen, ist eine andere Sache. Kaum war der Rusie Pokrowski zum Minister des Aeußern ernannt worden, da hieß es auch schon, der Mann sei deutschfreundlich, weil er aus der Schule des verstorbenen Witte kommt. Er kommt gewiß aus dieser Schule, aber seit wann war Witte ein Freund Deutschlands? Witte war Stockrusse und Pokrowski ist es nicht minder, ebenso wie Kokowszew, den man auch des öfteren deutsch- freundlich genannt hat. Wenn diese Männer einen Krieg mit Deutschland vermeiden wollten, so gewiß nicht deshalb, weil sie Deutschland lieben, sondern weil sie Rußland noch nicht stark genug sahen. In dieser Hinsicht ist ihre Meinung durchaus zutreffend gewesen, denn Rußland hat sich in der Tat nicht stark genug erwiesen, seine Kriegswünsche gegen Deutschland durchzusehen. Cs ist geschlagen wor- den und wird auch in Zukunft geschlagen werden. Wenn jetzt Schüler Wittes in die Kriegstrompete blasen und in die Welt hinausschreien, daß Ruß- land den Kampf bis zum Weißbluten fortsetzen wolle, so ist das auch keineswegs inkonsequent. Denn nachdem Rußland einmal diesen verfehlten Krieg begonnen hat und die Macht Deutschlands wachsen sieht, wünschen vielleicht gerade diejenigen, die früher aus Furcht vor Deutschland den Krieg vermeiden oder hinauszögern wollten, das Wag- nis zu unternehmen und alles ans die letzte Karte zu sehen. Wir wissen, daß sie dabei verspielen werden, aber sie beherrscht die Angst, daß Rußland eine schwache politische Stellung in der Welt ein- nehmen kann. Jedenfalls sollen wir uns hüten, maßgebende Persönlichkeiten in den uns feindlichen Ländern nach unseren Wünschen zu beurteilen. Das ist ein Grundfehler, den kein kluger Diplomat begehen wird, den aber viele begehen, die von diplomatischer Klugheit weniger besitzen als von verschwommenem Gefühl und Schwatzhaftigkeit. Wenn dann die Wirklichkeit zutage kommt, wenn rauhe Töne statt des Westwindes erklingen, dann ist die Verlegenheit groß und man sucht auf alle mögliche Art, sich aus ihr in das Gebiet der Tat- sachen zurückzufinden. So sehen wir jetzt auch wie- der jene Arteilsphantasten eifrig an der Arbeit, ihre Ansicht den gegebenen Verhältnissen anzupassen. Cs ist nicht zu leugnen, daß das Friedensange- bot die Regierungen des Vierverbandes und die Presse des Verbandes zunächst in die ärgste Ver- legenheit gesetzt hat. So lange hatte man sich die Gloriole der Weltmoral um das Haupt gezogen. Plötzlich wird dieser Anschuldskranz von uns weg- gerissen. Es erscheint die Natur des Vierverban- des. Das ist aber den Herren keineswegs ange- nehm. Cs ist erklärlich, daß sie zunächst versuchen, den Mcnschenretterruf zurückzugewinnen, es ist aber ebenso natürlich, daß sie bei diesem Versuch alle möglichen Torheiten begehen und sich in Widersprüche verivickeln. Sie möchten gerne stark und milde zugleich sein, aber es gelingt ihnen nicht, weil ihre Stärke das Antlitz neidvoller Rache hat. Dieses Antlitz ist verzerrt, hat keine reinen Züge und erscheint dem ruhig Betrachtenden höchst merk- würdig. Rach und nach hat es sich immer mehr entschleiert, sodaß selbst sehr vierverbandsfreund- liche Neutrale den wahren Ausdruck erkannten. Sehr kennzeichnend für die Verwirrung ist auch die Tatsache, daß einige Verbandsleiter die Meder- lage zugeben mutzten. Bisher war das nicht ge- schehen, oder doch so verballhornt und verklausclt, daß man immer das Gegenteil behaupten konnte. Nunmehr aber wurde die Niederlage zur Parole für den Fortgang des Krieges gemacht. Weiter war es höchst ergötzlich, einige Ministerpräsidenten und Minister des Aeußern in beschleunigtem Ver- kehr zu sehen, der doch zu einem schnellen Ergebnis nicht führen wollte. Man hatte den bestimmten Eindruck, daß es mit der Einheit im Vierverbande doch nicht so glorreich bestellt ist wie fortwährend nach außen hin behauptet wurde. Selbst der eng- lische Ministerpräsident, der in England für den klügsten und tatkräftigsten Mann des Britenreiches gehalten wird, verlor die Fassung und schob seine Erklärung immer wieder hinaus. Im Augenblick der Niederschrift dieser Zeilen liegen nur einige Wenn- und Aber-Aeußerungen Lloyd Georges vor, die offensichtlich ein Verlegenheitsergebnis sind. Inzwischen dürfte er sich ja, der Rot gehorchend, etwas klarer ausgedrttckt haben. Man kann es wirklich glauben: besonders gut geht es dem Vierverbande nicht. Die Verlegen- heiten werden noch verschärft durch wirtschaftliche und finanzielle Schwierigkeiten. England spürt heute die Folgen seines Handelskrieges unangeneh- mer als je. In den englischen Zeitungen und be- sonders in den englischen Fachzeitschriften wird laut nach einer besseren Abwehr des A-Vootkrieges und nach einer schnellen Förderung des Handels- schiffbaues geschrien. In den ersten 11 Monaten des Jahres 1916 sind rund 3,2 Millionen Tonnen Frachtraum weniger in englischen Häfen eingelaufen als in der gleichen Zeit des vorhergehenden Jah- res. Wenn man bedenkt, daß auch im Jahre 1915 schon der englische Schisfahrtsverkehr unter dem A-Vootkriege erheblich zu leiden hatte, so kann man sich einen Begriff davon machen, was dieser Aus- fall bedeutet. England hat nicht nur sich selbst zu versorgen, es muß auch Kriegsmaterial, Lebens- mittel und Kohlen für seine Verbündeten verfrach- ten. Dadurch wird der Kahnraum immer mehr be- lastet, sodaß die Deckung der eigenen Bedürfnisse Englands heftig in Frage gestellt ist. Wie sehr diese Frachtraumnot sich geltend macht, zeigt sich deutlich an der Steigerung vieler Warenpreise auf den englischen Märkten. Die Zahlen für Novem- ber sprechen in dieser Hinsicht eine klare Sprache. Wo nicht Höchstpreise bestehen, die in England viel schwieriger durchzuführen sind als bei uns, sind überall die Preise weiter erheblich geklettert. Eng- land könnte unseres Erachtens den' Krieg nur noch lange führen, wenn es ihm gelänge, diese Fracht- raumnot mit ihren Folgen zu befeitigen. Lloyd George hat ja ein radikales Programin aufgestellt, aber es kommt nicht so sehr auf ein Programm wie auf seine Durchführbarkeit an. Wenn man auch keineswegs verkennen darf, daß England noch immer reich ist und immer noch große Vorräte hat sowie Möglichkeiten, neue Vorräte heranzuschaffen, fo ist doch seine Lage in diesem Kriege durch die Notwendigkeit, seine Verbündeten mitzuversorgen, so gefährlich, daß ein Zusammenbruch nicht ausge- schlossen erscheint. Jedenfalls hat sich besonders in den letzten Monaten die englische Volkswirt- fchaft viel ungünstiger entwickelt als die deutsche. Verlegenheiten bestehen auch auf dem Finanz- gebiete des Vierverbandes. Der englische Mi- nisterpräsident hat schon eine Enteignung der bri- tischen Spargelder vorgeschlagen, eine Maßnahme, die gerade für England eine nie geahnte Amwäl- zung aller Begriffe bedeuten würde. Cs scheint, daß man mit der Deckung der Kriegskosten in eine Sackgasse gerät. Auf der einen Seite will man die Steuerschraube noch während des Krieges immer fester anziehen und anderseits will man jetzt um- fangreiche Anleihen begeben, die natürlich in einem durch hohe Steuern gefchwächten Volke nicht leicht unterzubringen sind. Die Vereinigten Staaten aber zeigen nur noch wenig Lust, englische Papiere zu übernehmen. Sie verlangen vielmehr englisches Gold, das die Bank von England nicht hergeben kann, es sei denn, daß sie ihre Stellung ein für allemal zugunsten der nordamerikanischen Finanzen aufgeben will. Hinzu kommt, daß die Verbünde- ten Englands wieder einmal von ungenügender Geldunterstühung sprechen und größere Summen verlangen. Das ist kürzlich noch seitens der italie- nischen Regierung geschehen, die in arge Rot ge- raten ist. Anter solchen Amständen kam das Friedens- angebot, von unserem Standpunkt aus gesehen, durchaus zur rechten Zeit. Wenn unsere Feinde klug und unberauscht wären, klarblickend und nicht vom Fieber der Angst verwirrt, so würden sie in Verhandlungen eintreten. Wie es aber auch wer- den mag, die gute Sache hat einen mächtigen An stoß erhalten. Sie ivird fortschreiten, mag der Vierverband wollen oder nicht. Weihnachten ist diesmal allerdings noch kein Fest des Friedens, aber der Friedensengel hat seine Schritte doch schon etwas beschleunigt. Die Worte des Friedensange- botes sind in Wirklichkeit schon Friedenstaten. Das werden unsere Feinde merken, wenn auf ihre Ablehnung unser Schwert, von Hellem Zorne ge- führt, noch wuchtiger als bisher antworten wird. Kriegsbeschädlgten-Fürsorge. Die Nentenvechällnisse der Kriegsverletzten. i. Die Kenntnis der Renterverhältnisse ist für den Kriegsbeschädigten von besonderer Wichtigkeit. Für ihn selbst wie für seine Angehörigen. Wir wollen deshalb eine Zusammenfassung der amtlichen Vorschriften, die in dem im Felix Krais-Verlag, Stuttgart, erschienenen schönen Buche „Die Ver- wendrmgsmöglichkeiten der Kriegsbefchädigten" in übersichtlicher Weise geboten wird, unseren Lesern nicht vorenthalten. Am von vornherein einem weit verbreiteten Irrtum den Halt zu nehmen, bemerken wir, daß die Gewährung und Berechnung der Rente ledig- lich auf Grund des ärztlichen Befundes, nicht etwa »nt Rücksicht auf die allenfallsigen Verdienst-Mög- lichkeiten des Einzelnen erfolgt. Cs erhält also beispielsweise ein Mann, der die rechte Hand ver- lor, seine ihm zustehende Rente ungeschmälert, auch wenn er sich in den Stand fetzen würde, mit der linken Hand mehr zu erwerben als ehemals mit der rechten. Die Kriegsbeschädigung und der daraus folgende Rentenanspruch muß von den wirk- lichen künftigen Crwerbsmöqlichkeiten getrennt ge- halten werden. Anspruch auf Rente. Alle Anteroffiziere und Gemeine haben bei ihrer Entlassung aus den: aktiven Dienst und auch später einen gesetzlichen Anspruch auf Rente — die sog. Militärrente — wenn und solange sie in- folge von Dienstbeschädigung völlig oder wenig- stens um 10 v. H. in ihrer Crwerbsfähigkeit be- fchränkt sind. Bei der Beurteilung des Grades der Erwerbsunfähigkeit wird der von dem Beschädig- ten vor seiner letzten militärischen Dienstleistung ausgeübte Beruf zugrunde gelegt und nur, wenn der Beschädigte vorher keinen Beruf ausgettbt hat, erfolgt die Beurteilung nach der Beeinträchtigung der allgemeinen Crwerbsfähigkeit, d. h. der Be- fähigung zur gewöhnlichen auf Erwerb gerichteten Arbeit. Dienstbcschädigung. Anter Dienstbeschädigung — D.B. — versteht nwn Gesundheitsstörungen, die entstanden sind ent- weder 1. infolge von Dienstverrichtungen, z. B. Ein- wirkung großer Hitze oder Kälte, Durch- nässungen, Marschanstrengungen usw., oder 2. infolge eines Anfalles während der Aus- übung des Dienstes, z. B. durch äußere Verletzungen, oder 3. infolge von Verhältnissen, die lediglich dem Militärdienst eigentümlich sind, z. V. An- steckung in der Kaserne, Art der Bekleidung, Anterkunft, Ernährung usw. Keine D.B. liegt vor, wenn die Gesundheits- störung vorsätzlich herbeigeführt worden ist. Kriegsdienstbeschädigung. Als Kriegs-D.V. sind alle diejenigen Veschä- digungen anzusehen, die auf die besonderen Ver- hältnisse des Krieges zurttckzuführen sind. Hierzu gehören z. B. Verwundungen, Anfälle, innere Er- krankungen infolge körperlicher Anstrengungen, see- lische Erregungen, Witterungseinflüsse,' Ansteckung, Eigenart der Anterkunft und Ernährung u. dergl. und zwar 1. bei Angehörigen des Feldheeres ohne Rück- sicht auf ihren Aufenthaltsort, aber stets unter der Voraussetzung, daß Kriegsver- hältnisse bei der Beschädigung mitgewirkt haben, 2. bei Angehörigen des Besatzungsheeres a) während ihres Aufenthaltes im Kriegs- gebict und auf dem Hin- und Rückwege, falls die Beschädigung durch die beson- deren Verhältnisse des Krieges bedingt worden ist, 10 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 26. b) während des Aufenthaltes außerhalb des Kriegsgebietes nur dann, wenn die Beschädigung durch kriegerische Ereig- nisse oder Zustände verursacht worden ist, also z. V. durch Angriffe feindlicher Luftschiffe oder von Gefangenen, bei der Verteidigung zu bewachender Ge- bäude, durch Ansteckung mit Kriegs- seuchen im Heimatgebiet oder dergl. Alle diejenigen Unteroffiziere und Gemeine, die infolge einer solchen Kriegs-D.B. versorgungs- berechtigt geworden sind, erhalten die sog. Krieqs- zulage (siehe unten). Schädigungen, die bei Angehörigen des Be- satzungsheeres lediglich durch den Ausbildungs-, Wach- und Garnisondienst in der Heimat außer- halb des Kriegsgebietes hervorgerufen worden sind, gelten nicht als Kriegs-D.B., sondern nur als D.B., haben also nicht die Gewährung der Kriegs- zulage bei etwaiger Anerkennung eines Versor- gungsanspruches zur Folge. Als Kriegsgebiet ist im allgemeinen das Etappen- und Operationsgebiet anzusehen. Der Anspruch auf eine Rente muß vor oder bei der Entlassung aus dem aktiven Dienst angemeldet werden; nach der Entlassung sind für die Anmel- dung eines Versorgungsanspruches bestimmte Fristen im Gesetz vorgeschrieben, und zwar: 1. bei Friedens-D.V. bis zum Ablauf von zwei Jahren nach der Entlassung, wobei aber Voraussetzung ist, daß die D.B. schon vor der Entlassung festgestellt worden ist, 2. bei Kriegsverwundungen besteht keine Zeit- beschränkung, 3. bei allen übrigen Kriegs-D.B. beträgt die Anmeldefrist i0 Jahre nach dem Friedens- schluß. Sind die Folgen einer der bei 1 und 3 er- wähnten Beschädigungen erst nach Ablauf der ge- setzlichen Frist aufgetreten, so muß der Versor- gungsanspruch spätestens innerhalb 3 Monate, nachdem die Folgen der Beschädigung sich dem Be- schädigten bemerkbar gemacht haben, angemeldet werden. (Fortsetzung folgt.) Offiziere als Beamte. Offizieren, die zum Berufs- wechsel gezwungen sind und die höhere oder mittlere Beamtenlaufbahn ergreifen wollen, wird jetzt von amt- licher Seite empfohlen, sich unmittelbar nach dem Aus- scheiden aus dem Heeresdienst dem neuen Berufe oder der Vorbereitung zuzuwenden. Nur dann können sic erwarten, daß ihnen gegebenenfalls bis zu einem Jahre ihrer Friedenszeit und beim Ausscheiden während des Krieges unmittelbar nach seiner Beendigung auch die Kriegsdienstzcit auf ihr Veamtcndienstaltcr angcrcchnet wird. Der Ausdruck „unmittelbar" soll hierbei eine wohlwollende Auslegung erfahren. Kriegsbeschädigte in der Bienenzucht. In dem Bestrebe», den Kriegsbeschädigten geeignete Arbeits- gebiete zu erschließe», hatte der preußische Landwirt- schaftsminister im Februar d. I. die Landwirtschasts- kammern auf die Nützlichkeit einer Vorbildung von Kriegsbeschädigten für den Imkcrberuf hingewiesen. Eine große Reihe von Landwirtschaftskammern ist in Verfolg dieses Erlasses nutzbringend und erfolgreich tätig gewesen. Insbesondere sind fast überall Imkerei- lehrgänae für Kriegsbeschädigte eingerichtet worden. In Königsberg i. Pr. ist in einem Kriegslazarctt eine be- sondere Werkstätte für Imkerei eingerichtet, in der die Kriegsbeschädigte» praktische und theoretische Ausbil- dung erhalten. Ferner werden in verschiedenen über die ganze Provinz Ostpreußen verteilten Orten Lehr- gänge veranstaltet. In Westpreußen findet eine kosten- lose Beteiligung von Kriegsverlchtcn an allen vom Westpreuhischen Provinzialverein für Bienenzucht ver- anstalteten Lehrgängen statt. In der Provinz Bran- dcnburg sind auf Veranlassung der Landwirtschafts- kammcr bereits mehrere Imkereilehrgänge für Kriegs- beschädigte abgchalten worden, wobei sich erwiesen hat, daß das Interesse für die Bienenzucht bei den Kriegs- verlehten wächst. In Schlesien hat der Gewerbe-Verein schlesischer Bienenzüchter den Teilnehmern an den Lehr- gängen Beihilfen und Mittel zur Anschaffung eines Bienenvolkes gewährt. Auch der schlesische Provinzial- ausschuß für die Kriegsbeschädigten-Fürsorge hat neben Erstattung der Fahrkosten einen Zuschuß für die Teil- nehmer bewilligt. Ein gleicher Lehrgang ist im Be- zirk der Landwirtschaftskämmcr Hannover an der Im- kerschule in Sudenburg abgchalten worden. Auch der Zweck der vom Westfälischen Hauptvcrcin für Bienen- zucht veranstalteten Lehrgänge ivird als erreicht bezeich- net. Dasselbe berichtet die Landwirtschaftskammer Wiesbaden von ihren Kursen, deren Kosten der Lan- desausschuß sür Kriegsbeschädigten-Fürsorge übernom- men hat. Aeberall hat sich das Zusammenarbeiten der Imkcrvereine mit den Landwirtschaftskammern und den Ausschüssen für Kriegsbeschädigten-Fürsorge bewährt. Cs darf gehofft werden, daß viele der kriegsbe schädigten Teilnehmer an den Imkerkurfcn durch die dort erhal- tene Ausbildung in den Stand gesetzt werden, durch die Bewirtschaftung von Bienenvölkern einen lohnenden Beruf oder doch Nebenberuf zu finden und bannt auch zu der dringend wünschenswerten Hebung der Bienen- zucht in Deutschland beitragen. Daheim. Nachdem der Kaiser kürzlich zum ersten Male wäh- rend des Krieges dem Bayernkönig und dessen Haupt- stadt München einen von der Bevölkerung aufs freu- digste begrüßten Besuch abgestattet hat, traf er jüngst mit Sonderzug in Karlsruhe ein und wurde empfan- gen vom Großherzog, dem stellvertretenden Komman- dierenden General v. Isbert und dem preußischen Ge- sandten v. Ciscndecher. Trotz des kalten und regne», rischen Wetters fuhr er im offenen Hofwagen zum Re- sidenzschloß, wobei er Gegenstand begeisterter Huldi- gungen der versammelten Menge und Schuljugend war. Als er im Schlosse angelangt war, sammelten sich Tau- sende von Schulkindern vor dem Portal und sangen vaterländische Lieder, die in stürmischen Hochrufen auf den obersten Kriegsherrn ausklangen. Im Rcsidenz- schloß wurde der Kaiser von der jetzt völlig genesenen Großherzogin Luise begrüßt. Zur Zeit nach der Be- kanntgabe der Ankunft des Kaisers trug die Stadt reichsten Flaggenschmuck. Da die Kriegsziele unserer Feinde längst bekannt sind, ergibt sich aus den nun bei uns besprochenen Forderungen ein hübscher Vergleich. Wie bescheiden sind doch wir Deutschen Gefühlsmenschen! Nicht nur die Verständigungspolitiker, nein auch die iveitgehendstcn Scharfmacher für einen „Deutschen" Frieden, von ihren Gegnern auch Annexionspolittker genannt, sind Waisen- knaben gegen die für „Freiheit und Recht"! cintreten- den, sich wie die Besessenen gebcrdendcn Feinde. Sie werfen uns vor, wir wären Eroberer, dabei sagen sie ganz offen, daß Rußland Konstantinopel und die Dar- danellen, Frankreich unsere Rcichslande gewinnen müsse. Das sind die Mäßigsten unter ihnen, die allerdings als selbstverständlich dabei voraussetzen, daß wir die „besetzten Gebiete" nicht nur räumen, sondern auch für den Schaden dort aufkommen, der doch besonders von ihnen durch ihre rücksichtslose Kriegsführung hervor- qerufen wurde. Wir haben die Gebiete in Rußland, Frankreich und Belgien nicht in Croberungslust betre- ten, sondern in der Abwehr räuberische», längst vor- bereiteten Aeberfalls voir der anderen Seite. England dagegen, das überhaupt allein Frankreich und Rußland ztim Angriff befähigte, hat den Angriffskrieg in unsere Kolonien getragen, um sich diese anzueigncn. Davon ist aber ebensowenig die Rede, wie von' seinem oder Rußlands Eindringen in Kleinasien, das die Aufteilung der Türkei zum Ziele hatte. Wilhelm Schmidtbon» hat in einer kleinen Schrift „Wenn sie siegten", die Kriegs- ziele unsere Gegner zusammengcstellt. Cs ekelt einen, sie auszuzählen, aber sie gipfeln in dem festen Willen, der Vernichtung unserer monarchischen Verfassung, wo- mit sic, wie' der ganze internationale Gcldklüngcl meinen, Deutschland die Fähigkeit zu nehmen, weiter seine Rolle als Weltmacht und als Nebenbuhler Eng- lands im Welthandel spielen zu können. Am England allein dreht sich alles, denn Englands Wunsch ist seinen Verbündeten Befehl, sind sie doch abhängig von ihm in ihrer Geld- und Volkswirtschaft! Die englischen Kriegs- ziele richten sich denn auch bei aller scheinbaren eigenen Zurückhaltung — von den Kolonien spricht man nicht — weniger auf Landbesitz in Europa, als aus die Lahm- lcgung des deutschen, wie sie sagen, „Militarismus", wobei sie die Flotte einschließen, um ihren eigenen „Marinismus" unüberwindlich zu machen. In' dem Militarismus glaubt England die monarchische Ver- fassung des Deutschen Reiches zu treffen. And dazu gibt sich ein Monarch auf Englands Thron her, von deutscher Abkunft! Wenn unser neues Heer aus deutschem Boden niederschmetternde Streiche ausgeteilt, wenn unsere Flotte ihren Crdrosselungsangriff vollen- det hat, dann wird es Zeit sein, an Verhandlungen zu denken." — Jetzt ist der Zeitpunkt noch nicht ge- kommen, denn das neue Heer hat feine Aufgabe an der Somme nicht erfüllen, den Durchbruch nicht erzwingen können, es steht noch weit von Deutschlands Grenzen entfernt. And die Flotte hat sich anscheinend nach ihrer Niederlage am Skagerrak aus andere Aufgaben be- sonnen. Ihre großen, weittragenden Geschütze mußten den Landangrisf unterstützen, indessen die große Flotte im Hafen zur Ruhe ging. Also das muß nocheinmal — im Frühjahr 1917! — und mit noch größeren Mitteln versucht werden; Amerika hilf! Dann aber soll Eng- land die Erfüllung seines Kricgszieles erleben: Ver- nichtung Deutschlands, Auslieferung von Heer und Flotte, Befreiung der von ihm eroberten Staaten — inzwischen ist Rumänien hinzugckommc» — Belohnung Frankreichs, das sich für England verblutete, Wiederher- stellung des Zustandes vor dem Kriege, aber mit einiger von England an unseren Grenzen und in der Türkei gewünschten Verbesserungen. Ja, „wenn sie siegen!" Aber sie iverdcn cs nicht können. And deshalb wäre es eigentlich verlockend, einmal die Gegenforderungen von unserer Seite zu stellen und zu fragen, was denn eigentlich unter der vom Kanzler ausgesprochenen „Sicherung unserer Ehre, unseres Daseins und unserer Entwicklungs-Freiheit" zu verstehen ist. Der „Bund zur Wahrung deutscher Volksehre" gibt eine umfassende Antwort darauf, die sreilich bei weitgehendsten Forde rungen und auch Aebertreibungen doch noch lange nicht an das heranreicht, was Schmidtbonn uns an eng- lischen Kriegszielen auftischt. Eines aber sollten wir den durch unser Friedensangebot rasend gewordenen Feinden doch bedeuten, daß nämlich allen Ernstes auch unsere bisher so bescheidenen, nur auf „Ehre, Dasein und Cntwicklungsfreiheit" gerichteten Ziele sich ent- sprechend dem Erfolge unserer Waffen und der Opfer, die wir an Gut und Blut weiter zu bringen verpflichtet wären, eine Steigerung erfahren könnten, die dem ähn- licher wäre, was jetzt unsere Feinde in ihrer ohnmäch- tigen Wut und Verblendung von „uns" fordern. Wir lassen Forderungen des „Bundes zur Wahrung deut- scher Volksehre" auf sich beruhen und tun statt dessen alles, was uns in die Lage bringen kann, solche Forde- rungen stellen zu können. Dazu wird uns der neue Aufschwung helfen, den das Deutsche Volk und seine Verbündeten nehmen, aus Anlaß unseres abgelehnten Friedensangebotes und im Verttauen auf die Gerech- tigkeit unserer Sache! Anser Hindenburg äußerte dem Neuyorker Bericht- erstatter von Wiegand gegenüber: Ansere militärische Lage ist günstig auf allen' Fronten. In Rumänien ist sie ausgezeichnet. Was die Ententemächte 1915 und 1916 nicht fertig brachten, nämlich Deutschland zu zer- schmettern, ihr langgehegtes Ziel soll 1917 bewerk- stelligt werden. Laßt sie nur kommen! Wir werden sehen und sie werden sehen! Wir haben den Krieg gewonnen, wenn wir es unseren Feinden unmöglich gemacht haben, ihr Ziel zu erreichen. Dies haben wir bisher getan und so werden wir cs bis zum Schluffe tun. Der „Bund" beurteilt unser Friedensangebot im Lichte der Kriegslage folgendermaßen: Die Konzen- tration de.r Kräfte Deutschlands, Oesterreich-Angarns, Bulgariens und der Tü: i ■, ist jetzt durchgeführt. Der rumänische Feldzug ist eine so starke Probe aufs Cxem- pel, daß daraus nicht nur Sarrail und Brussilow, son- dern auch Cadorna Folgerungen ableiten können, die angesichts der unverrückbaren deutschen Verteidigungs- stellung im Westen den Blick auf gefährliche Aussichten freigehen, und damit ist die Kriegslage so unzweideutig, daß man der Meinung sein kann, das Friedensangebot der Zcntralmächtc sei im psychologischen Moment er- folgt. Cs ist nicht in einem Augenblick vorübergehen- der Erfolge, sondern in einem Zeitpunkt erfolgt, da die strategische Entwicklung sich zu kristallisieren beginnt, ob- nwhl bei einer Nichtannahme noch unendliche, riesen- hafte Kämpfe Platz greifen müssen, um ihn in allge- meiner Zerrüttung ersterben zu lassen. Folgende Ziele sind nach Mitteilungen in der Presse kürzlich in einer Hamburger Versammlung, i» welcher der Abgeordnete Scheidemann über die Politik des 4. August sprach, ausgestellt und beschlossen worden: „Cs werde wieder, wie cs war, und jedes Land trägt seine eigenen Lasten. Die Versammlung er- klärt ausdrücklich, daß sie... es verabscheut, irgend- welche Vorteile sür sich in Anspruch zu nehmen, wo- durch anderen Nationen Schaden entstehen könnte." Dazu äußert die „Deutsche Tageszeitung": Ein Hamburger Blatt, das im übrigen ausführlich über die Versammlung berichtete, hat allerdings diese Ent- schließung nicht gebracht. Aber ein öffentlicher Hinweis darauf, zu welchen Verirrungen die Ziele Scheidcmanns führen, würde auch noch dann nötig sein, wenn es sich etwa nicht um den Beschluß einer Scheidemann-Vcr- sammlung, sondern nur um einen dort eingebrachten Antrag handeln sollte. Wie wir wiederholt dargelegt haben, wird cs einen Frieden, wie dieser Anttag ihn sich vorstcllt, nicht geben, sondern nur Sieg oder Nie- derlage für Deutschland; gerade der Punkt der Kriegs- kostcn spielt sicher bei einzelnen unserer Feinde eine immer entscheidendere Rolle für die Fortsetzung des Krieges. Davon abgesehen aber ist doch der Stand- punkt, Deutschland solle nicht nur die unwiederbring- lichen Opfer an Blut vergeblich bringen, sondern auch darauf verzichten, die ungeheuren Opfer an Gut, die die Abwehr des ruchlosen Aeberfalls uns auferlcgt, von denen, die uns überfallen haben, nach Möglichkeit wieder hcrcinzuholen, eine gcradezn unbegreifliche Ver- blendung. Dabei ist noch besonders übersehen, daß ein Friede, der nicht in irgendeiner Form unsere wirtschaft- lichen Opfer ausgleichen würde, vor allem die wirt- schaftliche Zukunft der Arbeitermaffcn in Deutschland überaus traurig gestalten müßte. Denn gleichviel, wie man unser Steuersystem gestalten würde, um die Kriegs- last abzutragen, auf jeden Fall würde eine Besteuerung, die bis in die untersten Wurzeln jeder Produktion hineinreichte, einen wirtschaftlichen Aufstieg oder auch nur ähnlich günstige Arbeitsbedingungen wie vor dem Kriege sür die Arbeiter ganz unmöglich machen. Cs erscheint hohe Zeit, solchen Verirrungen einer Frie- denspropaganda, die unsere elementarsten Lebcnsbe- dingungen verkennt, durch nachhaltige Aufklärung ent- gcgcnzutrcten. Eibe Probe englischer Gemütsverfassung. „Cvening Standard" schreibt: Die große Masse des Volkes hier, in Frankreich, Rußland', Italien und den anderen verbündeten Ländern erkennt vollständig den Humbug von Berlin, den Olivenzweig. Vethmann Hollweg hätte besser getan, Gott und die Menschlichkeit aus dem Spiel zu lassen. Cr hätte einfach sagen sollen: K10 9? .MÄD Ligsretten' I Kgrpr»n*.3/aPfg '' Jubiiium 4 Filmen 5 Well Macht 6 Nr. 26. Deutsche Soldaten -- Zeitung. 11 Wir sind zuschanden gewordene Schurken, aber noch stark. Wir sind weiser als wir waren, aber wir können noch schrecklichere Dinge tun als bisher, wenn wir bis zum äußersten getrieben werden und wir die Möglich- keit dazu haben. Deutschland ist in der Lage eines Verbrechers, dessen Leben und Freiheit verwirkt sind, und wir können nicht erwarten, daß es sich selbst der Justiz unterwirft, während es in der anderen Hand noch den Schlagring hält. Wir können unmöglich dem beipflichtcn, daß seine Verbrechen letzten Endes als unbeträchtlich angesehen werden. Das genügt wohl! Zur Jahresfeier der „R. W. Z." schrieb ein Kano- nier aus dem Felde: „Geehrte Schriftleitung. Mit besonderem Interesse lese ich täglich Ihre Kriegs- ausgabe. Rufen Sie doch täglich hinaus in die Welt, was für ein Scheusal der Engländer ist. Diese Bestien, die kalten Blutes in ihren Zeitungen berechnen, daß unsere Weiber und Kinder in soundsoviel Monaten nichts mehr zu essen haben und darauf ihren Sieg setzen, den sic mit der hergebrachten Söldnerschar nicht zu erringen vermögen. Hier bei uns zwischen Lille und Lens haben die englischen erbärmlichen Kreaturen Flugblätter heruntergeworfcn und die Zivilbevölkerung aufgefordcrt, den „Boches" oder „Hunnen" nicht bei der Einbringung der Ernte zu helfen. — Nicht gemeine Rache soll uns treiben, alle Mittel anzuwenden, um diesem Tyrannen bcizukommen, aber heiliger Haß bis aufs Messer. Möge ja keiner kommen mit einer sried- lichen Verständigung mit England. Wir alle wollen heim zu Weib und Kinder, aber nicht mit einem Stachel im Herzen, der uns langsam aber sicher zu Tode bringt. Gott sei Dank, wir hier draußen ent- scheiden über den Krieg mit unseren Leibern: Bitte, nehmen Sie diese Worte in Ihrer Zeitung auf und lassen Sie ja kein Wort davon aus. So und nicht anders denken wir alle hier." Der Kaiser hat dem Soldatenhcim in Zossen aus seiner Privatschatulle ein Geschenk von 10 000 Mark überweisen lassen. Bei der Eröffnung des Soldaten- heims in Döbcrih beauftragte der Kaiser den Ostdeut- schen Iünglingsbund mit der Errichtung von weiteren Soldatenh'eimcn. Cs soll in Atys (Ostpreußen) ein Soldatenheim entstehen, das mit Genehmigung des Gencraljeldmarschalls von Hindenburg dessen Äamcn tragen soll. Für dieses Hindcnburghcim erbittet der Ostdeutsche Iünaliugsbund (Geschäftsstelle Berlin E., Sophienstraße 19) freundliche Gaben im Wcihnachts- monat. Das große Lazarettschiff, das nach den Angaben der Aerzte der Kgl. Klinik in der Ziegelstraßc in Berlin erbaut worden und neben dieser Anstalt auf der Spree vor Anker gegangen ist, hat sich dauernd hier scstgelegt und in seinen Winterräumen Verwundete für längere Zeit ausgenommen. Die eine Hälfte des Fahrzeuges ist für den Sommeraufenthalt bestinunt. Diese Hälfte ist an den Seiten ofsen und mit einem Verdeck ver- sehen. Gegen die Unbilden der Witterung kann dieser Raum durch Vorhänge verschlossen werden. Der Tabakfabrikant Crüwcll in Bielefeld übergab der Stadt 100 000 Mk. in Kriegsanleihe für Kriegs- wohlfahrtszwecke. Das Haus Carl Zeiß in Jena verteilte in diesem Jahre zu Weihnachten an jeden ihrer Geschäftsange- hörigen 10 v. H. seines Jahreseinkommens. Die Ver- teilung erfolgt aus Grund der Stiftungsurkunde der Carl-Zciß-Stistung bei gutem Geschäftsgang alljährlich. Das Kriegsministerium bringt erneut in Erinne- rung, daß Unteroffiziere und Gemeine, die wegen kör- perlicher Gebrechen aus dem aktiven Dienst entlassen werden und auf Rente keinen Anspruch haben, eine solche im Falle dringender Bedürftigkeit vorübergehend bis zum Betrage vor, 50 v. H. der Vollrente ihres Dienstgrades erhalten können. Bei Prüfung der Vor- aussetzungen für die Gewährung einer bedingten Rente wird de» durch den Krieg verursachten, wirtschaftlich be- sonders schwierigen Verhältnissen in weitem Maße Rechnung getragen, um die Entlassungen vor Rot zu schützen und ihnen den Aebcrgang in die bürgerlichen Verhältnisse zu erleichtern. In gleicher Weise kann diese Rente auch dann gewährt werden, wenn bei der Entlassung wegen Geisteskrankheit Anstaltspflege not- wendig und die Familie des Betresfeuden unter- stützungsbedürftig ist, doch ist dabei Voraussetzung, daß die Anstaltsbehandlung auf die Crwerbsfühigkeit des Mannes in absehbarer Zeit bessernd einwirken und da- durch den ftebcrgang in die bürgerlichen Verhältnisse erleichtern kann. Das Kriegsministerium weist aus die genaueste Be- achtung der bereits früher gegebenen Bestimmungen erneut hin, nach denen alle von den Kriegsschauplätzen beurlaubten Heeresangehvrigen anzuweisen sind, im Interesse ihrer eigenen Gesundheit und der ihrer An- gehörigen sofort bei der zuständigen Militär- oder Ortsbehörde au ihrem Aufenthaltsort Meldung zu er- statten, wenn bei ihnen Crkrankungsmerkmale, wie Durchfall, Erbreche» oder dergleichen, austreten. Die gleiche Meldepflicht ist auch bei etwaiger Verlausung erforderlich. Unter allgemeiner Teilnahme wurde auf dem alten Luiscnfricdhos in Berlin der im Alter von 104 Jahren gestorbene Chrcnmcister der Berliner Schlofferinnung, Friedrich Wilhelm Fritsch, der älteste Bürger Berlins, zur letzten Ruhe bestattet. Vor der Beisetzung sand in der Kirchhosskapelle eine Traucrfeier statt, bei der Pfarrer Boetke die Gedächtnisrede hielt. Der Geistliche wies daraus hin, daß der Verstorbene noch die Kanonen der Völkerschlacht bei Leipzig habe donnern hören, Berlin gekannt habe, als es noch 180 000 Seelen zählte und nun zur Ruhe gegangen sei, da die Reichshaupt- stadt mehr als 2 Millionen Einwohner zählte. Vis in seine letzten Tage sei ihm eine seltene Rüstigkeit bc- schieden gewesen. Laut das Vaterunser betend, sei der Hundertvierjährige entschlafen. Durch Enthaltsamkeit zur Volkskrast. Scheinbar ein Widerspruch und doch liegt viel Wahrheit darin, daß wir durch den Zwang des Krieges zu einer gesun- deren Ernährungsweise zurückgekehrt sind. Sparsamkeit hat zur Einfachheit des Speisezettels geführt, die Reiz- mittel sind in Fortfall gekommen, mit ihnen manche Krankheitserscheinungcn ausgeblieben, die bisher der Anlaß waren, gewisse Badeorte zu füllen. Wer klagt wohl heute über Magenvcrstiminung und Verdauungs- störungen? Bis zum eigentlichen Hungern ist es ja trotz aller Versuche der Engländer, uns dahin zu bringen, nicht gekommen, und nun winken uns vor Ein- tritt solcher Gefahr gar die Fleischtöpfe Bulgariens und das Brot Rumäniens! Aber es ist ja noch weit- hin bis zum Aeberfluß. Wir werden also noch lange, auch über den Frieden hinaus, an der Sparsamkeit fest- halten müssen, bis zur Cuthaltsamkeit. Die Einfachheit in der Lebensführung aber sollten wir als einen Ge- winn des Krieges dem Volke erhalten in seiner Ge- samtheit, in allen Ständen. Denn der Krieg hat uns gelehrt,, daß wir mit viel weniger auskommen können, als wir vor dem Kriege meinten zu gebrauchen. Ja wir haben erkannt, daß es viel gesünder ist, weniger Fleisch zu essen, zumal für die Kinder, die wir über- fütterten auf Kosten ihrer Nerven. Da's Gemüse ist wieder zu Ehren gekommen und auch das unschuldigere Getränk. Möchte es dabei bleiben! auch noch 30 Vcamtenfamilien und erhält jeder ver- heiratete Beamte 30 Prozent seines Gehaltes und für den Weihnachtsmonat 60 Prozent als Unterstützung, die unverheirateten Beamten 30 Prozent ihres Gehal- tes im Weihnachtsmonat als Geschenk. Seit Kriegsbcginn hat die Firma Grohmann u. Frosch ca. 130 000 Mk. Unterstützung an Beamte und Arbeiter zur Auszahlung gebracht. " In diesem vor- stehenden Betrage ist die private Wohltätigkeit der Firmeninhabcr für Kriegssürsorge nicht inbegriffen. Del unserem Bundesgenossen. Kaiser Franz Joses hat verfügt, daß aus seinem Privatvermögcn der Betrag von' sechzig Millionen Kronen bezw. die Zinsen dieses Betrages Kriegsver- wundcten, Invaliden und Hinterlaffcnen Gefallener zu- gewendet werden. Die Mitteilung dieser großherzigen Spende >vird allgemein gerührte Dankbarkeit erwecken. Außerdem wurde verfügt, daß die beiden Töchter des Kaisers, Prinzessin Gisela von Bayern und Erzher- zogin Maria Valeria, sowie die Enkelin des Kaisers, Prinzessin Elisabeth Windischgrütz, je zwanzig Mil- lionen Kronen erhalten sollen. Der Rest von rund zehn Millionen Kronen ist für verschiedene Legate, wohltätige Spenden usw. bestimmt. Der mitteleuropäische Wirtschastsverein behandelte in Budapest die Fragen der gemeinschaftlichen Wirt- schaftspolitik Mitteleuropas. Der Geheimrat Julius Wolss führte dabei aus, Oesterreich und Deutschland dürsten nicht Nebenbuhler sein, sondern müßten gemein- same Handelspolitik treiben. Exzellenz Sterenyi be- tonte die Notwendigkeit eines wirtschaftlichen Einver- nehmens insbesondere gegenüber dem Bestreben des Der Winzer Ludwig Fleck von Dromserheim mit seiner Frau und 15 Kindern, von denen sieben im deutschen Heere am Kriege teilnehmcn. Zur dritten Weihnachtsfeier seit Ausbruch des Krieges versammelten sich am 17. d. M. die Familien der zum Heeresdienst cinberufenen Arbeiter der Firma Grohmann u. Frosch in den Geschäftsräumen der Fabrik Lindenau, vormittags 11 Uhr, um unter Anwesenheit der Mitinhaber der Firma nebst deren Familien eine gemeinsame Weihnachtsfeier zu begehen. Nach Gesang von Wcihnachtslicdern — mit Harmoniumbegleitung (das Harmonium hat die Firma Hofberg in sreund- licher Weise zur Verfügung gestellt) — hielt Herr Kommerzienrat Frosch eine Ansprache an die Familien, in der er bekannt gab, daß bei den Weihnachtsseiern 1914 60 Frauen mit 130 Kindern, 1915 100 Frauen mit 220 Kindern und in diesem Jahre 105 Frauen mit 204 Kindern beschenkt wurden. Außerdem teilte er mit, daß von den im Kriegsdienst stehenden Beamten und Arbeitern 30 Mann das Eiserne Kreuz zweiter Klaffe, resp. die Friedrich-August-Medaille erhalten haben und hat die Firma jedem so Ausgezeichneten ein Sparkassenbuch mit größerer Einlage geschenkt. Nach- dem das Gebet gesprochen war, wurden die Frauen mit ihren Kindern an die reich besetzten Taseln, welche vom Lichtcrglanz des Weihnachtsbaumes bestrahlt wurden, geführt. Außer nützlichen Gegenständen, als Anzüge für die Knaben, Kleider für die Mädchen, Wäsche, Schuhzeug usw., erhielten die Kinder auch noch Spiel- zeug oder Bücher, je nach ihrem Alter. Da es auch in diesem Jahre nicht möglich war, Weihnachtsstollen, Psefferschciben und Nüsse den Familien zu schenken — es konnten nur Acpfel verteilt werden , erhielt jede Frau ei» Geldgeschenk von 10 Mk. Die Firma Groh- mann u. Grosch sorgt bereits seit Kriegsbeginn für ihre Beamten und Arbeiter in ausgiebigster Weise und haben die Knegsunterstühungen für dieselben, wie solche seit Kriegsbcginn gezahlt wurden, nicht nur keinen Ab- zug, sondern seit September d. I. sogar eine Erhöhung erfahren und sollen die Unterstützungen bis aus Wider- ruf auch weiter gezahlt werden. — Die Firiua unter- stützt seit Kriegsausbruch außer bcn Arbeiterfamilie» Verbandes, den Samen des Wirtschaftszwistes nach Beendigung des Krieges auszustreuen, was selbst aus manchem neutralen Gebiet fruchtbaren Boden findet. Geheimrat Professor Dr. Rießer erklärte, die Hofs- nungen des Verbandes aus den Wirtschaftskrieg wür- den ebenso zusammcnbrcchen, wie die Kriegshossnungen Sir Edward Greys. Die Konferenz nahm die An- träge an, wonach die Negierungen Deutschlands, Oester- reichs und Angarns aufgesordert werden, amtliche Ver- handlungen über die wirtschaftliche Annäherung einzu- leiten. Aus Antrag Wolffs wurde die Errichtung eines gemeinschaftlichen zcntralstatistischen Amts beschlossen. Ihre gegenseitige Zuneigung sand den ergreifendsten Ausdruck in ihrem letzten Zusammentressen in Wie» am 29. November 1915, als sie sich, wenige Tage vor dem 67 jährigen Regierungsjubiläum den nun entschla- fenen Kaisers, an der Blauen Stiege vor dem ge- schichtlich-denkwürdigen Kaiserlichen Sommerschloffe in Schönbrunn begrüßten. Zum ersten und »ach des Schicksals Willen auch zum letzten Male standen sie seit Beginn des Krieges und der Ermordung des Erz- herzog-Thronfolgers Franz-Ferdinand und seiner Ge- mahlin einander gegenüber, bewegt und tief ergriffen von der Größe der Ieit und des Augenblicks. In ihrem Händedrucke lag das Gelöbnis, unerschütterlich mitein- ander bis zum endgültigen Siege anszuhalten, ein Gelöbnis, das die beiden Kaiser auch im Namen ihrer Völker erneuern konnten. Als Krönungsgabe widmet die ungarische Nation dem König und der Königin je 50 000 20-Kronen-Gold- stttcke, das sind im ganzen zwei Millionen Kronen in Gold, die in besonders schönen Palisanderkasten am Tage nach der Krönung dem Herrscherpaare dargcbracht werden. Im Jahre 1867 war die Gabe der Nation ebenso hoch bemessen. König Franz Joseph und Kö- nigin Elisabeth stifteten die ganze Summe dem Hilss- sonds der ungarischen Honvcds des Jahres 1848. Die Krönungsgabe wird durch eine besondere Parlaments- abordnung überreicht werden. 12 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 26. Silvester-Zwischenspiele. Von Alwin von Erbach. Die drei Getreuen. (Nachdruck verboten.) „Gefahr ist nicht dabei", meinte der Kolonnenführer und kniff mit den Augen, was er immer tat, wenn er einen Witz gemacht hatte. „Das heißt also, wenn's gut geht; geht's aber schief, so... na, weiß schon. Behüt' Sie Gott." Gefreiter Müller reichte seinem Feldwebel die Hand und kletterte auf den Führersitz. Eine Minute darau : fuhr er zwischen vereister Erde und eisigkühlem Sternen- himmel die Chaussee hinunter. Beiläufig bemerkt, in einem Sausetempo, als flöge er ganz allein und nicht etwa mit achthundert wohlverstauten Granaten einen halben Meter hinter sich im Rücken. Die Handgranaten hatten es nämlich eilig. Min- destens ebenso eilig aber die vier dickbauchigen Flaschen Punsch, die der Gefreite Müller seinen beiden Duz- freunden und Kameraden just für den heutigen Silvester- abend versprochen hatte. Ah, er würde sein Versprechen halten und ginge es selbst mit dem Leibhaftigen zu: der Punsch sollte noch im alten Jahr gebraut werden I Cr hatte sein Wort gegeben, und das hielt Gefreiter Müller immer. — — „Sie fahren ja ein dolles Tempo", sagte der dicke bayerische Leutnant, der vor der drittletzten Patrouillen- kette den Wagen besichtigte. „Tempo... zu Befehl, Herr Oberleutnant", ant- wortete Müller wie eine gereizte Dogge. „Die Hand- granaten sind ultimo lieferbar, dito der Punsch", fuhr er fort; d. h. die drei letzten Worte dachte er nur, denn der Leutnant durste ums Himmelswillen nichts wissen von dieser Bannware. „Ultimo lieferbar is jut." Der Bayer schüttelte sich, vor Kälte oder vor Lachen konnte man nicht genau unterscheiden. Jedenfalls befehle ich Ihnen dienstlich, nicht im Verlauf der nächsten Kilometer in die Luft zu fliegen... Hindernisse infolge von Granatbeschü- digungen aus der Straße sind nicht ausgeschlossen." „Zu Befehl, Herr Oberleutnant", erwiderte Müller und schaute dem Vorgesetzten stramm in die Augen. Minute darauf flog er wieder die im Sternenschein niattcrhellte schnurgerade Chaussee hinunter. Der er- haltenen Vorschrift entsprechend hatte er die Geschwin- digkeit ein wenig verringert. An die Granattrichter glaubte er selbstredend nicht, -wie sollten die dahinkom- mcn, wo man noch so und soviel Kilometer vom Be- reich der französischen Mörser entfernt war. Plötzlich gab's einen Holpcr. „Nanu, Blitz und Doria, bin ich verrückt", knurrte der Gefreite und zog die Bremse an. Ein zweiter Holper, ein dritter... der Wagen stand still. Da hatte er die Bescherung. Die Straße ist tat- sächlich kaput, fauchte Müller vor sich hin, und eine Wut stieg ihm den Hals herauf, daß er glaubte zu ersticken. Wo kamen denn bloß diese Löcher her? Die Frage war überflüssig. Die Löcher waren da, und der Wagen konnte nicht voran. Seitwärts, rechts und links tiefe Gräben. Nichts zu machen. Nachdem der Gefreite diese niederschmetternde Tat- sache mit Hilfe seiner Taschenlaterne unwiderleglich sestgestellt hatte, riß er sich gewaltsam in die Höhe. Durch mußten die Granaten, durch mußte auch der Sil- vesterpunsch I Aber wie? Zehn Sekunden Nachdenkens, und Müller stürzte wie ein Besessener auf den Handwcrkskasten des Wa- gens. Dank allen Göttern ... der Spaten ist da! Die Böschung der Straße war glücklicherweise nur ganz oberflächlich gcsroren, sonst hätte alle Liebesmüh' ver- geblich sein müssen. Immerhin ein tüchtiges Stück Ar- beit war zu leisten, daß dem Gefreiten bald der Schweiß von der Stirne troff. „Hättet ihr eine Ahnung, wie teuer euer Punsch erkauft werden muß", wetterte er ein über das andere Mal und ließ den Spaten auf den angehäuften Erdwall sauseir, daß es nur so knallte. Eine Viertelstunde später, die dem Gefreiten >vie eine halbe Ewigkeit vorgckommen war, glitt der Wagen mit seiner zwiefach kostbaren Ladung über die gefähr- liche Stelle. Als die drei Kameraden in der zwölften und un- widerruflich letzten Iahresstunde im bombensicheren Unterstand bei den dampfenden Punschglüscrn saßen, meinte Müller plötzlich: „Na, hm, und was habt denn ihr geleistet, damit wir hier so heimat-feuchtfröhlich bei- sammen sitzen können? Ihr schweigt euch ja so hart- näckig aus. Na, Fritze, Du.. ."' „Den Spirituskocher da holte ich heute früh aus dem Vorwerk 19." „19? Das heute durch Sperrfeuer nahezu abge- schnitten war", fragte der Gefreite, und seine Augen wurden ganz groß' und glänzend. „Mag schon stimmen!" „Und du, Max?" Max Hinrichsen schnitt eine verlegene Grimasse und schwieg. Dann meinte er leichthin: „Habt ihr eine entfernte Ahnung, tvoher diese nützlichen Gläser stammen?" „Liebesgaben!" meinte Fritze und lachte. „Ach wo, hier bis zu dieser entlegenen Weltecke kommt doch nischt in heilem Zustand. Aber ich will's verraten. Holte die Dinger aus dem Schrank bei un- serem ollen Fähnrich Heunebcrg, natürlich leihweise und vor allem: in Abwesenheit ihres verehrlichen Besitzers. Prosit!" „Sieh' mir einer den Herrgottssakermcnter", pru- stete der Gefreite los und hob sein Glas, „trotz Doppel- riegel und Hausdogge im Unterstand hat er's fertig- gcbracht. Na, wird sich Hcnneberg schön wundern, daß ich meine Neujahrswette gewonnen hab'I" „Du hättest.. ." „Aber natürlich! Und die drei guten Pullen, die ihm kürzlich sein alter Herr gesandt hat, gehen nun- mehr au unser Etappenlazarett I Famos! Und nun, Kinder, stoßt an, Heil und Sieg und Segen im neuen Jahr und guten Humor, wie's auch werden wird in der umgekrempclten Welt!" Hell klangen die Gläser zusammen, und die fran- zösischen Mörser dort, weit vorne bei den Vorwerken, brummten den Baß dazu in feierlicher Melodie. » Schwester Maria. „Sie hat Augen wie ein Engel", sagte der Ver- wundete im Bett Nr. 18 zu seinem Nachbar zur Linken. Der drehte den Kopf, der über und über verbun- den war, ein wenig zur Seite und lächelte matt. „Recht haben Sie schon, mein lieber Rhoden, aber der Engel sollte nicht gar so... wie soll ich sagen... unirdisch aussehen." „Wie meinen Sie das?" „Nun, seit ein paar Tagen sicht Schwester Maria wieder so blaß aus, und ihre Augen schauen in so weltentrückte Fernen, daß man wirklich fürchten könnte, sie sehne sich ganz, ganz fort aus diesem Jammertal. Ja, und da wird der Engel eben eines Tages auf und davonsliegen." „Jammertal! Und sie, gerade sie macht es uns doch zu einem Paradies. Aber ich verstehe. Auch der Arzt scheint um sie besorgt zu sein und rechnet sie wohl bereits zu seinen Patienten. Haben Sic nicht auch den Eindruck?" „Doktor Wegener kennt sich aus. Ich meine, er sieht scharfsichtig den geheimen Zusammenhang zwischen seelischen Schmerzen und dem Aeußerlichen an'uns, dem Körper. Und da, allerdings.. ." „Nicht wahr. Sie haben auch den Eindruck. Wer weiß, wer weiß... diese jungen Geschöpfe. Könnte man da nur ein bischen helfen, aufrichten... sehr, sehr schwer. Schließlich muß jeder diese Herzensdinge mit sich selber abmachen." Grade kam Schwester Maria an den Betten vor- über. Bei Nr. 18 blieb sie stehen und drohte lächelnd mit dem Finger: „Ci, Leutirant Rhoden, wieder unge- horsam! Was wird unser guter Doktor sagen, wenn Sie so viel sprechen und sich anstrcngcn!" „Ich hoffe, er wird mir verzeihen, wenn Sie für mich bitten." „Sind Sie so sicher, daß ich das tun werde?" „Ja, heute am Silvesterabend werde» Sie mir keinen Wunsch abschlagen, dafür kennen wir unsere Schwester Maria doch zu genau, gelt?" „Unverbesserlich sind 'Sie, Leutnant Rhoden; stimmt's nicht?" wandte sich die Krankenschwester mit ernster gewordenem Antlitz an den Nachbar. „Cr schont sich gar nicht genug." „Und Sie selber", gab dieser kurz und vielsagend zurück. „Dazu bin ich nicht hier, um auszuspannen. Je mehr Arbeit, desto besser." „Soweit die Kräfte reichen... ." „Die müssen." „Warum sind Sie so streng gegen sich", nahm der Leutnant das Gespräch wieder auf. „Streng? Ich tue nur meine Pflicht. Und dann, agcn Sie aufrichtig, ist dieses... dieses Dasein, wie o ein Jahr ums andere lautlos hinaeht, nicht ... ich möcht' sagen: eine Art Zwischenspiel zwischen dem Nichts, wo wir noch nicht waren und dem Nichts, in das wir versinken, um nicht mehr zu sein? Da kommt's wirklich nicht auf ein Jahr mehr oder weniger an. Aber was tue ich: solch' dummes Zeug darf ich Ihnen a gar nicht vorschwatzen. Sie sollen doch gesund wer- den und recht, recht viel Lebensmut bekommen." „Im neuen Jahr", sagte der Leutnant nachdenklich. Und plötzlich, wie einer Eingebung folgend, fügte er hinzu: Durchaus nicht ist dieses unser Dasein ein Zwi- chenspiel zwischen dem doppelten Nichts. Nein, in edem neuen Jahr geht's voran, neue Kämpfe, neue Siege! Und einmal, gut, ein Ende... aber es ist und soll sein nur ein Ücbergang, voll Hoffnung. Diese Hoffnung sah ich auf den Stirnen der Gefallenen leuch- ten; darum sterben wir... unsere Krieger, gern." „Glauben Sie?" „Ich weiß es, ich erlebte cs um mich herum, hun- derte Mal. Darum werden wir im neuen Jahr, wie wir's im alten waren, unüberwindlich sein." „Der beste Neujahrswunsch für unser Vaterland", agte Schwester Maria leise und reichte dem Verwun- deten die schmale blasse Hand. Und in ihre Augen trat zum erstenmal nach langen Wochen schweren Seelenlcides ein frohes Leuchten, wie Siegerwille für die Zukunst, die vor ihr lag. Die Bedeutung der Wasserkräfte für Deutschlands Volkswirtschaft. Unter den Hilfsmitteln des eigenen Landes, zu deren möglichst weitgehender Verwendung die Kriegsumstünde uns gedrängt haben, er- scheinen die Äasserkräste noch verhältnismäßig am wenigsten ausgcnützt. Wir haben uns die Lust und die Schätze des Bodens in einer Weise nutzbringend dienst- bar gemacht, welche die kühnsten Erwartungen erfüllte, wenn nicht gar übertraf. Noch nicht genügend ausge- beutet erscheinen dagegen Deutschlands Schätze an Wasserkräften, die Prof. Dr. W. Halbfaß in den „Grenzboten" einer außerordentlich fesselnden und jetzt besonders zeitgemäß erscheinenden Betrachtung unter- zieht. Die Wafferkrüste dienen zwar weniger unmittel- bar zur Ernährung oder Beschaffung wichtigen Arbeits- stoffes, vermögen aber Herstellung und Beförderung wesentlich zu erleichtern und zu verbilligen. Bei der Beurteilung der Wasserkräfte ist nicht nur die Menge an sich, sondern auch die Verteilung und Vewegungs- form des vorhandenen Wassers von tiefgehender Be- deutung. Gerade jetzt und auch für die kommende Neuentwicklung der Betriebe im Frieden erscheint eine möglichst vollkommene Ausnützung der einheimischen Wasserkräfte als eine Aufgabe von ganz besonderer Wichtigkeit, nicht nur sür Handel, Gewerbe und Land- wirtschaft, sondern auch sür den Verkehr, für die Be- leuchtung und die Anlage neuer chemischer Anlagen. Die besondere Billigkeit der Wasserkräfte ist mit Leich- tigkeit darin zu erkennen, daß sie Werte schaffen, ohne dabei andere Werte zu vernichten, während z. V. mit Dampfkraft betriebene Anlagen ständig einen verhält- nismäßig kostspieligen Kohlenverbrauch haben und außerdem mindestens sünfzigmal so viel Oele und Fette verbrauchen, wie die Wasserkraftanlagen. Trotz seiner sonstigen, vielfach ohne Beispiel dastehenden Errungen- schaften, befindet sich Deutschland hinsichtlich der Aus- nutzung seiner Wasserkräfte heute noch keineswegs aus der höchsten Stufe. Auf diesem Gebiete haben sich be- sonders Frankreich, die Schweiz und Skandinavien sehr leistungsfähig gemacht. Die weitverbreitete Meinung, daß die Ursache hierfür in der Armut Deutschlands an Wasserkräften bestehe, muß nach den Feststellungen Prof. Halbfaß' als irrig bezeichnet werden. Viele Wasserkräfte ließ man bisher brach liegen, indem man von dem falschen Standpunkt ausging, daß z. V. sür chemische und metallurgische Vettiebe nur hochdruck- wasserkrüfte in Bettacht kommen könnten. Im Laufe der Jahre, besonders in allerletzter Zeit, ist man aber zu der Erkenntnis gelangt, daß dies tatsächlich keineswegs der Fall zu sein braucht. Nach Prof. Halbfaß kann man die wirklich verweudungsfühigen Mafferttäfte Deutschlands selbst bei vorsichttger Schätzung mit vier Millionen Pscrdekrästen angeben, von denen bisher höchstens ein Viertel ausgcnuht wurde, so daß also noch drei Millionen der Verwendung harren. Fort- schritte in dieser Hinsicht würden die deutsche Werk- tätigkeit unbedingt noch viel unabhängiger vom Aus- land machen, als dies bisher schon der Fall war. So z. B. vermag eine völlige Kraftausnutzung des Rheins von Basel bis Straßburg, zugleich mit der Einführung der Großschiffahrt auf dieser Sttccke, die Kraftkosten so herabzudrücken, daß der Luftstickstosf für ein Drittel des bisher in Deutschland nötigen Preises hergestcllt zu werden vermag. Die Tatsache, daß bisher jährlich ungefähr 500 bis 600 000 Tonnen Salpeter im Durchschnittspreise von 200 Millionen Mk. aus dem Auslande bezogen wurden, kann als kleines Beispiel dafür dienen, welche Möglichkeiten durch vollständige Ausnützung der Wasserkräfte Deutschlands mit Sicher- heit und ohne besondere erschwerende Ilmstünde er- schlossen werden könnte. O. K. Unsere Feinde und - wir. Das Deutschtum in Rumänien beleuchtete kiirzlich im Deutschen Sprachverein der Pfarrer Honigberger aus Bukarest. Der Redner, der als Pfarrer der deut- schen evangelischen Gemeinde in Bukarest dort eine Reihe von Jahren gewirkt und erst nach Kriegsaus- bruch das nun feindliche Land verlassen hat, legte dar, daß die Einflüsse des Deutschtums in Rumänien sich bis in das Mittelalter zurück verfolgen lassen. Der Deutsche Ritterorden, der im Jahre 1212 von König Matthias von Angarn in das Burzenland, die Süd- ostecke von Siebenbürgen um Kronstadt, berufen wurde, hat nicht nur dort Ortschaften und Burgen gegründet, andern auch im benachbarten Rumänien Siedelungen geschaffen. Noch heute sieht man in der Moldau die Uebcrreste der Ncamtu-Äurg (— Burg der Deutschen), die schon aus ihrer Anlage als Ordensburg kenntlich ist. In den Jahrhunderten, welche der Zeit der Or- densritter folgten, bis in das 16. Jahrhundert, erhielt das Deutschtum noch öfter Zuzug, und viele ruinäni- che Städte wurden von den Deutschen gegründet, lieber tausend Fremdwörter deutschen Ursprungs in der rumänischen Sprache und die dein Magdeburger Stadt- recht nachgebildeten Städteverfaffungen der Rumänen ind Spuren dieser alten deutschen Kultureinwirkung. lluch die Reformation fand Eingang in der Moldau. Dann ging es aber wieder zurück mit dem Deutschtum, und erst im 18. Jahrhundert begann die neue Ein- wanderung. Bei Beginn des Krieges belief sich die Zahl der Deutschen in Rumänien auf 250 000. Das ist gegenüber einer Gesamtcinwohnerzahl von ly, Mil- lionen nur eine kleine Minderheit, aber ihre kulturelle Leistung ist verhältnismäßig viel bedeutender. Die Industrie ist zum größten Teil in deutschen Händen, das gesamte Vcreinslcbcn nach deutschem Muster gc- chasfen. Als man zu Beginn des Krieges mit Ver- haftungen gegen Deutsche vorging, begann man in Bu- karest bald an allen Ecken und Enden die nachteiligen Folgen davon zu spüre». Rumänien hat dem deutschen Nr. 26. Deutsche Soldaten - Zeitung. 18 Kultureinfluß sehr viel zu danken und es hätte ohne seinen Herrscher aus deutschem Stamme, König Carol, niemals etwas Großes erreicht; dennoch hat es durch Undank dem König die letzten Tage seines Lebens ver- bittert. Pfarrer Honigberger führte im Verlaufe seines Vortrages eine Reihe schöner Lichtbilder aus vcrschie- denen Gebieten Rumäniens vor, so aus dem Grenz- gebiet, zu welchem der Predeal-Paß den Zugang bildet, und wo neben hervorragenden landschaftlichen Schön- heiten, wie sie Buschteni und Sinaia bieten, auch Stätten reger Industttetättakeit sich befinden, so das betriebsame Azuga, dessen Champagner-, Glas-, Faß-, Zement-, Papier-, Möbelfabriken durchweg von Deut- schen begrtindet sind, und das ebenfalls aufs stärkste deutsch durchsetzte Pettoleumgebiet von Campina, wo ungefähr die Hälfte der Industricwertc, über 100 Mil- lionen Mark an Wert, in deutschen Händen sind. Ueberall wo die Deutschen stark genug sind, haben sie auch eigene Schulen geschassen. Die größten deutschen Schulanstaltcn, an deren Spitze eine auch von den Rumänen sehr geschätzte deutsche Oberrealschule steht, befinden sich bekanntlich in Bukarest. Wie stark dort das deutsche Leben ist, läßt sich daraus ermessen, daß die dortige deutsche Gemeinde jährlich beinahe eine Million Lei an Gehältern zahlt. Deutsche Bauern — etwa 7000 an der Zahl — sitzen schließlich in der Do- brudscha. Der Redner sprach zum Schluß seiner mit lebhaftem Beifall aufgenommcnen Ausführungen die Aeberzeugung aus, daß nach dem Kriege alles getan werden müsse, um das Deutschtum in 'Rumänien zu fördern. Die Rumänen würden, durch die Erfahrungen des Krieges gewitzigt, wohl einsehen, was sie an den Deutschen haben, und auch unserem Vaterlande könne in der Ausnutzung der Kriegsgefangenen zu Arbeits- zwecken an das internattonal verbriefte Recht gebunden fühlt, und zum anderen, wie man die Gefangenen zur Lüge zwingt, um nach außen eine gute Behandlung der in französischer Kriegsgefangenschaft Befindlichen vorzutäuschen. Beides aber ist kennzeichnend für die „Ritterlichkeit" der „grande Ratton", die sie von sich selbst behauptet, die jedoch in den Augen der urteils- fähigen Mitwelt heute nur noch ein unglaubwürdiges Märchen ist. „Deutschlands größtes Verbrechen." Die Dänin Karen Vramson verfaßte unter der Aufschrift „Un- widerleglicher Beweis für Deutschlands größtes Ver- brechen" einen Aufsatz, der von „The New Pork Times" am 24. September nach einer Drahtung ihres Pariser Berichterstatters mit der Bemerkung veröffentlicht wurde, daß die französische Negierung die in ihm ent- haltenden Angaben als wahrheitsgemäß annehme. In der Erkenntnis, daß es geschlagen sei, so be- hauptet Karen Vramson, wolle Deutschland nicht allein untergehen, sondern versuche, die ganze Welt in den Abgrund zu ziehen. Zu diesem Zweck stecke Deutsch- land seine Kriegsgefangenen absichtlich mit Schwind- suchtsbrut an und sende die Opfer dieser „weißen Geißel" nach Hause oder zu den Neutralen, um die Krankheit weiter zu verbreiten. Das Ganze sei ein riesenhafter Fabrikbetrieb mit lebendem Material. Diese Anschuldigung ist so ungeheuerlich, daß man sich kaum vorzustellen vermag, wie es auch nur einen Menschen geben könnte, der ihr Glauben schenkt. Karen Vramson war so unvorsichttg, als Beleg für ihre Be- hauptungen und als Beweis für die Wirsamkeit von haben. Deutschlands Schild kann durch derartiges Machwerk nicht befleckt werden. Die Schande fällt auf den Verleumder zurück. Sittliche Verrohung. Das englische Regierungs- blatt, die Westminster Gazette, die einst für das beste und zuverlässigste Blatt Englands galt, aber während des Krieges bemüht ist, es allen andern Zeitungen an Verlogenheit und Vcrleumdungssucht vorauszutun, ist offenbar in die gleiche Schule gegangen wie Karen Vramson, sie crniedttgt sich in ihrer Nummer vom 1. ds. so ttes, unter der Äeberschrift ^ir-„K»1tur" to Oats dem englischen Volke folgende Hirnverbranntheit, welche die berüchtigte Exchange - Telegraph - Company aus Patts meldet, vorzusehen: Herr Henry Barby sagt in einem Telegramm an das Journal aus Bukarest, daß die Deutschen ihr für Mvöhnlich unrühmliches Verhalten noch durch neue Methoden verstärken, deren Barbarei alle Vorstellungen übertrisft. Süßigkeiten, Mandeln, Pralines werden überall hingeworfen, die den Tod in sich bergen, da sie mit Zyankali oder Vaktctten vergiftet sind. Ein an- derer Plan der Deutschen besteht darin, von Flug- zeugen Geldbörsen, Taschenuhren und Peitschen hcrab- zuwerfen, die in den Händen der Feinde explodieren: Die Uhren, wenn sie ausgezogen, die Geldbörsen, wen» sie geöffnet werden, und die Peitschen, sobald man sie knallen läßt. Selbst die Heiligkttt der Gcsandtschasts- gcbäude ist von den Deutschen verletzt worden, denn bei einem Besuche der deutschen Gesandtschaft hat Herr Eordesco, der Polizeipräsident, eine Anzahl Cxplosiv- körper gesunden, hinreichend, um wichtige Gebäude in die Luft zu sprengen, während man im Garten der piirir!;?nTs:7,~T]r[$ n'' n' "cjhhtc VnWutT irrre— sjmgufa che* Kcs-cvcnements aüxijueb iS' tkait fait allusion? : 'sejuurs. CiStaitu je vous avouetst qu$, ce Kioment-ISt je nx Spion.. «fresse k des fielqties ts une «>. An- h paar pöio du [i uprte,. [’ipriiu, tiiäjilus j' hei li i‘r' iivaiait j).>pr.ce* : u:Kee, jiffcfrr j» 'Urs des • Diu) b paswu Nsichy- di.' '. mplüv^rcnt uvec- u,t*K*i»KKi»bt^«?A;ir m’un rendais aucun «[.»s*SÄ;,’, «»«vte. Ce neilut,. '!»ns sie munde »«, timnt. «!> realstd, d'itprcs , Sa (l&laratinh de' i'rivde & Potsdam, lpum: quo j'arrivai äsaisirir M.dt-'Bbthmanji* nüdik- de cortains. iaits dont accinif. A'.Vift suite- - ft Potsdam, oo de' Ausschnitt aus der französischen Zeitschrift Wiedergabe der ursprünglichen Aufnahme von A. Groß, die den Kaiser bei der Einweihung „Lectures pour tous" vom l. August 1916. des Niederfinow-Kanals vor der Karte des Kanals am 17. 6. 1914 zeigt. Parfois le Kaiser indiquait les territoires sur lesquels il Die plumpe sranzösischc Fälschung dagegen behauptet, der Kaiser bezeichnete, vor den Landkarten stehend, revaH d'etendre son impire. die Gebiete, aus die er seine Herrschaft ausdehncn zu können svähne. ein blühendes und einflußreiches Deutschtum in Ru- mänien nur nützlich sein. Wie deutsche Kriegsgefangene in Frankreich be- handelt ivcrden. Zwei deutschen Grenadiere,:, die am l. Juli in französische Gefangenschaft geraten waren, gelang es, am 25. November zu entfliehen und die deutschen Linien wieder zu erreichen. Sie berichten, daß sie nach ihrer Gefangennahme zunächst in Zelten untcrgcbracht wurden und zur Nacht auf feuchtem Stroh liegen mußten. Während der ersten Tage ihrer Kriegs- gefangenschaft erhielten sie, von vereinzelten kleinen Gaben an Flcischkonscrven abgesehen, nur Wasser und Brot. Um der deutschen Heimat aber eine gute Ver- pflegung vorzutäuschen, mußten sie zuum Schreiben Karten verwenden, auf denen die täglichen Verpsle- gungsporttonen in aus der Lust gegriffenen Zahlen im Umdruck prangten. Die dort angeführten Mengen wurden auch nach Zuteilung zu eine», Dauerlagcr nie erreicht; denn Fleisch erhielten sic nur ein- bis zwci- ,ual wöchentlich, in letzter Zeit meist Pferdefleisch. An Löhnung wurden 20 Centimes für den Tag in beson- derem Gefangcnen-Papiergeld gewährt. Wasche» war nur alle acht Tage möglich wegen Wassermangels. Zur Arbeit waren die Kriegsgefangene» in beson- dere Kompagnien cingetcilt. Sie wurden mit dem Ab- »nd Umlade» von Bahngütern in den Pionierparks »»d zum Ausladen von Artillerie-Geschossen beschäftigt. Letzteres verweigerten einzelne mit Recht, ,veil cs den Völkerrechtsregcln zuwiderläust. Sie wurden dafür mit drei bis fünf Tagen strengen Arrest bestrast. Diese Aussagen sind nach zweierlei Richtung hi» lehrreich. Sie zeigen einmal, wie wenig sich Frankreich Deutschlands verbrecherischem Tun einige Zahlen zu veröffentlichen, deren Nachprüfung an der Hand zuver- lässiger Unterlagen ohne Schwierigkeiten erfolgen konnte. Sie gibt an, daß Deutschland schon 50 000 init Schwindsucht angcsteckte Franzosen besitze. 13 000 fran- zösische und 100Ö englische Schwindsüchtige seien in so vorgeschrittenem Krankheitszustand, daß sic in Deutsch- land als Kriegsgefangene nutzlos gewesen und daher in die Schweiz übergcsührt worden seien. In Wahrheit sind nach einer Zusammenstellung der aus sämtlichen Kriegsgefangenenlagern Deutsch- lands vorliegenden Krankenberichte an Franzosen wegen Schwindsucht in ärztliche Behandlung genommen: im ersten Kriegsjahr 3543 — 2,00 v. H. der Kopfstärke im zweiten Kriegsjahr 2094 — 0,75 v. H. der Kopsstärke. In diesen Zahlen sind die farbigen Kriegs- gefangenen enthalten, die bekanntlich in unserem Klima ber Erkrankung an Schwindsucht besonders leicht Ver- salien. Ferner sind nach einer Mitteilung von zustän- diger Stelle zurzeit in der Schweiz festgesetzt: Belgier 1592, Engländer 1262, Franzose» 11316. Hiervon leiden an Schwindsucht: Belgier 120, Engländer 94, Franzosen 900. Die bisher in der Schweiz an Schwindsucht gestor- benen Gefangenen sind in dieser Zahl nicht einbegriffen. Gestorben sind Belgier 2, Engländer 0, Franzosen 41. Vergleicht man diese Zahlen mit den von Karen Vramson angegebenen, so bleiben nur zwei Möglich- keiten übrig. Entweder hat die Schriststellerin bewußt — im Solde Frankreichs — gelogen, oder sie hat in fahrlässiger Weise Gerüchte verbreitet, ohne sich pflicht- gemäß von deren Wahrheit Gewißheit verschafft zu Gesandtschaft Schachteln entdeckt hat, die Patronen oder Röhren mit Bazillen enthielten. Eine solche Nachricht ist allerdings, um bei der Ueberschrist der Wcstininster Gazette zu bleiben, ein Kulturdokument, aber nicht für uns Barbaren und un- sere Kampfesweise, sondern für den Tiefstand der feindlichen Presse. In die Unrechte Kehle. „Enthaltsamkeit ist das Vergilügen, An Dingen, welche wir nicht kriegen", siirgt unser Wilhelm Busch, und dieses Vergnügen lernen die Engländer jetzt gttindlich kennen. Äch, sie können etliche Aufheiterung trefftief) gebrauchen, und wir gönnen ihnen diese Art von Herzen. Das Getreide, das sie von ihren edlen Freunden, den Rumänen, ge- tauft und mit gutem, vollsoichtigcm Golde bezahlt hatten, ist in unsere Barbarenhände gefallen. Das Mehl aus solchen: Getreide wird prompt verbacken wer- den und dann in die Unrechte Kehle kommen, nämlich in unsere, und John Bull svird dabei kirschrot int Gesicht werden. Wirkung in die Ferne. Cr tvill nns aushungern und bezahlt' schließlich unser Essen. Ob er das Maß seiner Güte vollmachen und ui:s „Geseg- nete Mghlzeit" wünschen wird, steht dahin; mit Sicher- heit möchten wir nicht darauf rechnen, aber das eng- lisch-rumänische Brot wird uns trotzdem schmecken und bekommen. Wenn je irgendwo dem unbestreitbar rich- tigen Grundsätze gehuldigt wurde: „Selber essen macht seit", dann >var esttn England, und nun muß man dort, während der eigene, umsangreichc Mägen bedenklich knurren anfängt, erlebet:, daß der „arme Vetter" die für den reichen anfgetragenc Schüssel leert. Es wird 14 Deutsche Soldaten - Zeitung. Nr. 26. den etwas futterneidischen britischen Leu wenig trösten, daß nicht nur er seine blanken Sovereigns losgcwordcn ist, sondern daß auch seine Geschäftsfreunde mindestens eine Krone zusehen werden. Cs berührt uns peinlich genug, daß wir die braven Leute ausbringen müssen, aber schließlich sind sch das von ihren Schiffen her schon gewöhnt. Aus uns Paßt das Wort von den Lilien. „Wir haben in Rumänien nicht gesät und nicht ge- erntet", aber „der himmlische Vater ernährt uns doch", freilich sind wir Schwertlilien. Unser gutes deutsches Schwert müht die Scharen der Feinde und mäht für uns die Ernte, welche sie in ihren Scheuern zu bergen gedachten. Werden die geschäftstüchttgen Engländer endlich einsehen, daß Eisen „kaufkräftiger^ ist als Gold? Dr. P. Als jedoch der Leibarzt des Großen Kurfürsten in einer Schrift aus den Irrtum hinwies und den Kakao und die Schokolade als sehr wertvolle Nährstoffe be- zcichnete, verbreitete sich der Gebrauch des Getränks ungemein. Auf Anregung des Leibarztes, eines Hol- länders, wurde die Schokolade auch bei Hofe einge- führt. Aebrigens wurde das erste Schokoladehaus i» Deutschland im Jahre 1665 errichtet. Run wurden Kakao und Schokolade aber rasch bekannt und in Deutschland als Getränk vielfach genossen. Eine verhältnismäßig lange Zeit verging jedoch, ehe eine eigentliche Schokoladcnindustrie entstand. Erst am Anfang des 19. Jahrhunderts kam man darauf, die Schokolade in allerlei Formen zu gießen und in den verschiedensten Figuren in den Handel zu bringen. Etwas vom Schwein. Das Schwein ist heute in der Zeit der allgemeinen Fleischknappheit fast salon- fähig. So liest man einen Aufsatz von Wilhelm Bölsche über diesen edlen Wurst- und Schinkenspender im No- vemberheft von Vclhagen & Klasings Monatsheften mit höchster Hingabe. Bösche schreibt: Als Chamisso und seine Leute zu den Polynischen Radackcr kamen, die noch nie eine Ziege oder ein Schwein gesehen hatten, rissen sie aus vor diesen dämonischen Ungeheuern; nach- bcr sollen die in der Südsee dann gelegentlich ihre Naturgeschichte so eingerenkt haben, daß es,^ da cs nicht Ratten noch Hunde wären, nur eine Art neuer Vögel sein könnte. Das unbedingt älteste bekannt gewordene Schweineporträt finde ich an der Decke der berühmten Höhle von Altamira in Spanien, gemalt von der Hand eines Steinzeitmcnschen der Diluvialzeit. Cs ist übrigens vorzüglich und stellt einen riesigen, blind- wütigen Eber in tollem Ansturm dar. Cs ist eine lange Reise: zwischen diesem Urschwein der Kunst, dem manche Forscher seine dreißigtausend Jahre vor unserer Zeit geben, und dem guten Dünnferkel Hans Dralles beim Meister Dusch, das durch Bienenstiche plötzlich fett und in dieser Ballongestalt vom Schweinetreiber für zwanzig Taler erworben wird (was notabene noch nicht der halbe Preis heute ohne Bienenstiche wäre). Von Südasien muß das Kulturschwcin schon in prähisto- rischer Zeit einerseits bis China im Osten, auf der andere» bis zu uns selber ins Herz Europas gekommen sein. In den Pfahlbauten hegten sic bereits indische Zuchtschweine, deren Blut sie dort und später erst mit eigenem europäischen Wildschweinblut aufgesüllt und verschnitten haben. Aus dieser Wursterde leben heute übrigens mehr als 200 Millionen Kulturschweine, also im Durchschnitt aus siebeneinhalb Menschen eins; in Deutschland allein gab es vor Kriegsausbruch rund 24 Millionen, macht fast aus je drei Köpfe eins; Nord- amerika, dessen einheimisches Schwein nie gezähmt wor- den war, ist in den letzten vierzig Jahren von 55 Mil- lionen aus 50 gestiegen, China blüht als uraltes Schweincparadics fort und arbeitet in die Zuchten der ganzen Welt fortgesetzt hinein; und selbst das ferne antipodische Neuseeland, das bei seiner Entdeckung kein echt einheimisches Säugetier besaß, war schon nach weniger als hundert Jahren stellenweise so mit wieder verwilderten Kulturschweinen überschwemmt, daß man deren in ein paar Monaten an gleichem Fleck 20 000 Stück erlegen konnte und eine allgemeine Landplage darin zu sehen begann. Zur Geschichte der Schokolade. Schon vor mehr als tausend Jahren war den alten Azteken Mexikos die Kakaobohne bekannt, welche von ihnen getrocknet, zerrieben und dann, in Formen gepreßt, als Nahrungs- mittel vielfache Verwendung fand. Auch tvurdcn die Bohnen lange Zeit hindurch als Zahlungsmittel be- nutzt; tausend Bohnen besaßen ungefähr den Wert von drei Mark. Ebenso konnten von den Mexikanern, da cs ihnen an Münzen fehlte, Zahlungen nur in Kakao- bohnen entrichtet werden. Aeberhaupt waren die Mexikaner die Völker, ivelche die Frucht seit den ältesten Zeiten kannten, denn das Wort Kakao eutstannnt ihrer Sprache. So be- deutet Kakaolatl Kakaobohne, während Schokolatl gleichbedeutend mit Schokolade ist, choko. schäumend lind latl .-. Wasser. Die noch heute gebräuchliche Art der Zubereitung des Kakaos und der Schokolade war schon bei den alten Mexikanern üblich. Am Anfang des 16. Jahrhunderts lvurde die Ka- kaobohne auch in Europa bekannt. And zlvar >var es Ferdinand Cortez, der die Frucht zuerst nach Spanien brachte und seinen Landsleuten den Gebrauch des Ge- tränks erklärte. Jedoch war der Kakao längere Zeit hindurch vielen Anseiildungcn ausgcsetzt, wie bei uns der Kaffee. Ja, es wurden sogar Gesetze erlassen, die den Genuß des Kakaos bei hoher Strafe untersagten. Dem übrigen Europa blieb infolgedessen der Kakao ziemlich unbekannt, den übrigens in späteren Zeiten die Spanier, abiveichend von der Aztekenart, heiß und versüßt genossen. Erst hundert Jahre später, als der Italiener An- tonio Carletti von einer Weltreise Kakaobohnen mit- brachte, wurde die Frucht auch i» anderen Ländern Europas bekannt. So hat sich der Gebrauch des Kakao- und Schokoladetrinkens erst unter der Regierung Lud- lvigs XIV. von Frankreich in diesem Lande allgemein eingeführt. Das Getränk galt aber als sehr schwer ver- daulich und der Gesundheit zuwider. Bücherbesprechung. Der Wille siegt. Band 1. Der Kriegsinvalide. Von Hans Wiirtz, Crziehungsdirektor des Oscar- Helene-Heims für Heilung und Erziehung gebrechlicher Kinder. Reichsverlag Hermann Kalkoff, Berlin W. 55. 8» reich illustriert. 140 Seiten. Mk. 1,50. Dritte gänz- lich umgcänderte und erweiterte Auflage, ein Tatsachcn- buch von selten eindringlicher Wirkung. Weist es doch in Wort und Bild nach, daß, wie es seit je Kriege so auch seit je Invaliden gegeben hat und daß diese Invaliden ein tüchtiges, tätiges Leben geführt haben. Das ersehen wir an Ignatius von Loyola, Götz von Berlichingcn, Christian von Vraünschweig, Iosias von Der Stolz der Kompagnie, zugleich das, was wir unseren Lesern bildlich und hand- greiflich zum Neuen Jahr wünschen. Rantzau, Prinz Friedrich von Homburg, weit packender aber noch an den Helden aus diesem Krieg. Was hier Einhänder, Cinarmcr, Arm- und Beinlose, Kriegs- blinde und viele andere über ihre Kriegsverletzungen und über die Errettung aus tiefer Not durch eigenen Willen und eigene Kraft berichten, greift uns mächtig an die Seele. Der Geschichtsschreiber dars diese Be- richte nicht außer acht lassen. Die Bedeutung und Tragweite der Kriegsbeschädigtcnfürsorge wird durch eine große Anzahl der in den. Buch zum Abdruck ge- langten Urteile aus dem Munde berufener Führer un- seres Volkes besonders hervorgehoben. Der Wille siegt! heißt das Buch mit Recht. Die anschaulich geschilderten Einzelheiten der Neucrtüchtigung und die Bekenntnisse der verletzten Kriegsteilnehmer geben herrlich Kunde von der Kraft des Willens. Jedermann wird es mit Spannung lese». Cs eignet sich als Liebesgabe für Heimat und Feld. Anfang 1917 erscheint der zweite Band des Werkes „Der Wille siegt'. Der Friedens- invalide, gleichfalls von Hans Wiirtz. In der Heimat, in der Heimat ... von B. Wenner- bcrg, Kriegsbilder ° Album. 32 Blatt Großsolio in mehrfarbigem Kunstdruck. In Original-Ganzleincn- Prachtband 10 Mark. Verlag von Albert Langen in München. — Diese friedlichen und sonnigen Bilder aus unseren ernsten Tagen, haben in Form von Post- karten und großen farbigen Kunstdrucken bereits viele Freunde gesunden, diese werden es mit großer Freude begrüßen, die Bilder gesammelt und von frischen Wor- ten begleitet, zu dauernder Erinnerung an diese große Zeit dargeboten zu erhalten. Der Verlag hat alles dazu getan, das Werk in wiirdiger Form darzubieten. Der mehrfarbige Druck auf feinstem holzfreien Kunst- druckpapier ist außerordentlich gut gelungen. Wir be- dürfen so sehr des Sonnenscheines in dieser stürmischen Zeit. Dieses Werk ist ein warmer, goldiger Sonnenblick. Krieg und Arbeit im Westen von Eugen Kalk- schmidt. Erlebnisse und Berichte aus Frankreich und Belgien. Mit 16 Sonderaufnahmen. Preis Mk. 2,50. Verlag von Julius Hofsmann, Stuttgart. Der Ver- fasser hat als Kämpfer in den Vogesen manches erlebt, er hat alle Abschnitte der Westfront besucht und das Leben der deutschen Front bis ins tiefste belauscht, er hat mit Gegnern aller Art verkehrt und das Schicksal der flandrischen Städte mit empfänglichen Sinnen er- lebt, hat also manches gesehen und manches zu sagen. Seine Art zu erzählen ist schlicht und wohltuend. Cs fehlt ihm nicht an Humor, und er wird dem Feind so gerecht wie dem Freunde. Sein Buch verdient gelesen zu werde». Zu Wehr und Ehr, Vaterländische Dichtungen von Ernst Ritter von Dombrowski, Verlag von Hippolyt Böhm, Graz, ist ein von der Pcrcffe mit ein- helligem Beifall ausgenommenes Heft, dessen Gesamt- erlös dem Reichsdeutschen Hilssausschuß für Steier- mark und die südlichen Alpeuländer gewidmet ist, welcher den in Graz ansässigen Reichsdeutschen und allen mit dem Deutschen Reiche in Beziehung stehen- den Oesterreichern und Angarn in weitestgehendem Maße mit Rat und Tat beisteht. .Haags Reform-Meldekarte, Franckh'sche Verlags- handlung, Stuttgart. .Einzeln 2 Psg., 25 Stück 40 Pfg., 100 Stück Mk. 1,50. Amgehende Bestellung liegt im Interesse eines jeden Beziehers, da die Papierpreise stetig steigen. Zwanqsmüßig und doch so einfach wird die so notwendige Aebereinstimmung zwischen Kroki- und Geländeskizze durch diese Meldekarte mit Paus- blatt gewährleistet, eine Meldekarte für Militär und Inngmannschaften, die auch für die Geländeskizze allein und die zugehörige Meldung ein brauchbares Formular ist. Sie besteht aus einem gesalzten Schreibpapicr- bogen für Geländezcichnung und Meldung. In seinen Falz ist. ein Blatt Pauspapier geklebt, unter das der für die Krokiskizze ausersehene Teil einer Karte so ge- legt wird, daß der Standort des Zeichners genau aus der unteren Spitze (St.) des dem Pauspapier ausge- druckten Dreiecks liegt. Dann wird in das Dreieck das Kroki gezeichnet, wobei der vorgedruckte Strich St.-St. genau in der Blick- und Himmelsrichtung laufen muß. Der Kartenmaßstab des durchgepausten Ausschnittes ist anzugcbcn. — Lilles Nähere ist auf Seite 8 des Stuttgarter Bilderbogens Nr. I I, Haag, Geländezeich- nen (Preis 25 Pfg.), Stuttgart, Franckh'sche Verlags- Handlung, zu ersehen. „Die Ausgaben der deutschen Flotte im Welt- kriege" von Konteradmiral Hollweg — Verlag Karl Siegismund — als Schützengrabenbuch erschienen, sehr geeignet für die Verbreitung im Felde und hinter der Front als Beweismittel für unsere Crsolge auch zur See und zur Bekräftigung unseres aus dem Sicges- bewußtsein hervorgegangenen Friedensangebotes. In 10 Stunden in seinen Grundlagen und Ge- Heimnissen das Schnellrechnen. Durch Selbstunterricht leicht zu erlernen. Ein Hilfsbuch für ernste Rechner von Ferd. Hartdegcn. 1. bis 5000. Exemplar. Preis 1 Mk. Verlag Rob. Frieses Buchhandlung, Chemnitz. Durch dieses Büchlein soll jeder Leser Rechenaufgaben verschiedener Art schnell lösen können. Der praktische Gesichtspunkt leuchtet stets hervor, es werden absichtlich hohe Zahlen und Ziffern genommen, um durch stetige Aebung diese Gewandtheit im Rechnen zu erlernen. zum Nachdemm Ausruf des Hauptmanns d. R. Böning an „Jung Deutschland", Iugcndwehr, Wiesbaden: Deutsche Jungen I Der Dienst fürs Vaterland sei Euch heilige Pflicht! Ihr seid noch jung, und dennoch könnt auch Ihr in ernster Kriegszeit mithelfen, schassen und wirke». — Fragt nicht lange: „Wie und Wo?" Stellt Euch mit srischem Wagemut hinein in die Reihen. An Arbeit fehlt es nicht und sie muß bewälttgt werden, wenn wir siegen wollen. Täglich türmen sich durch die gewaltigen Kriegsereignisse neue Hindernisse, stündlich erwachsen der obersten Leitung neue Aufgaben und ständig müssen neue Mittel und Wege gefunden, erdacht, erwogen nnb gewählt werden, die »ns zur befreienden Tat, zu Heil und Sieg führen können. Deshalb muß hinter unserem Kaiser, hinter seinen Beratern und Mithelfern, hinter unseren großen Führern, das ganze deutsche Volk stehen, ohne Ausnahme, ob jung oder alt, arm oder reich. Im Dienst fürs Vaterland gibt es keinen An- terschied, keine Ausnahme, keine Drückerei und kein Beiseitestche». Der großen Zahl unserer Feinde, mit ihren farbigen Hilfsvölkern, ist jedes Mittel recht, uns zu vernichten. Ihre Mißerfolge schüren de» Haß bis zum Wahnsinn; sie lasse» nicht locker, ja viele von ihnen werden zu Bestien in Menschengestalt. Das ist kein Krieg mehr, >vie ihn unsere Väter und Großväter führten; diesmal geht cs um „Sein oder Nichtsein!" Nr. 26. Deutsche Soldaten - Zeitung. 15 Deutsche Jungen! Das Vaterlm Euere Kräfte werden gebraucht. Seid (a&uw] Auch der Zeit bewußt, damit der heilige Geist,WZ Ernstes Vätern und Brüdern glüht und wirket, auvell den Kreeg, dä mott sek tau n, dann tritt hü Schleg." „Russen on Kosaken, die kriegen vie bald te pake»!" — „Ich kommen vie, die Artillerie! Dann gönnt se lopen wie noch nie!" — „Dat Völlmul öwer dem Kanal, dat wiart gestoppt! Wat meenß Du, Kaal!" „Quickborn". im Wiesbadener Resl^'^er bekannte Komiker, errang seiner Rolle eigentlich Nichter einen Erfolg, der in als Dr. Wespe in Vened.^rgesehen war. Cr trat aus. Wenige Minuten nachdenhllchnamigem Lustspiel aus die Bühne gedrungen war, h^.Fall von Bukarest tritt bei der Dichterin Theudelinde ZMcr einen Auf- pes Verse begeistert. Da gab Wesw sür Wes- Dichtung folgende Reime zum Besieg. l4«e neueste „Der deutsche Aar schlug seine fallen Jubel wird durch Deutschland fCr* .7' Die Kanonen werden knallen' Jedes Kindchen wird es lallen, Von dem Kirchturm wird es Hallen England wird die Fäuste ballen: Bukarest, es ist gesallen!" Bei den Zuschauern setzte ein Beifall ei», wie ihn noch nie ein Dichter gesunden hat. Auch Thendelindc beteiligte sich daran. Als endlich Ruhe eingetreten war, sprach Wespe mit freundlichen Ernst: „Ich werde meine» Freund Hindenburg sofort be- nachrichtigcn, daß auch seine neueste Tat Ihren Bei- fall gefunden hat!" Beim Ersatzbataillon komme ich a» einem Sonn- tagmorgen ans dm Stube. Musketier seift sich ge- rade zun, Rasiere» ein. And womit-' Mit der Trod- del. Aus meine Frage: „Wie kommen Sie denn da- Gtwas zum Staten „Himmelkreuzmillionendonnerwetter!" klingt mit b es manchmal. „Schwere Welt!" ehe es mit M den Herren Hauptmann einigermaßen nur zufricdenstellt. Auslösung in der nächsten Nummer. Auflösung des vorigen Rätsels: Bukarest. Der in Etwas zum Merken. Krieg ist ein Geschäft der Ehrenmänner dem Bürger für ihr Vaterland ihr Leben preisgeben. Mer wenn sich Eigennutz hineinmischt, so artet dies edle Geschäft in gemeine Raubsucht aus. > Friedrich der Große. ist es wchguß schadet niemanden, aber die Verachtung '' ^ Menschen stürzet. Goethe. erhöht des Mannes WeK,uh der Biedere erden Cs kehrt KöM. der Haß sich aus >yn ; ©otri..s wn Straßburg. Wie selten ist der Mensch mit dem.u. frieden, in dem er sich befindet! Cr wünscht sich im,..-,- den seines Nächsten, aus welchem sich dieser gleichfalls hcrauswünscht. Goethe. Mitteilungen an unsere Leser? Den Empfängern unserer Zeitung, die den nachfolgend aufgeführten Firmen angehören, zur Nachricht, daß die Zusendung im Aufträge ihrer Firma erfolgt: Dresdner Hutfaffon - Fabrik Leopold Hinzmann, Dresden 3 — Clberfelder Gummiband-Industrie Bonse u. Spies, Elberfeld 1 — Curt Hahn ii. Co., G. m. b. H., Bielefeld 7 — Venncr u. Krumm, Gießen 5 — Detmolder Keksfabrik C. Pecher, Detmold 12 — Heinr. Schurz Rachf., Mainz 2 — Matthias u. Gnade, Han- nover 1 — Pferdmengcs u. Scharmann, Giesenkirchen 2 — Aug. Rischbieth, Ir., Neustadt a. Rbge. 5 — Alfred Biederstedt, Richtenberg 10 — A. Schilling, Gncsen 2 — F. Winter jr., Fährbrücke 3 — Chemische Fabrik „Cffax" August Spoerl u. Co., G. m. b. H., Benshcim 1 — Beck u. Schröder, Sprendlingen 6 — Hörner u. Koch, Osfcnbach a. M. 1 — Baumwoll- spinnerei Kirschau C. Otto Cngert, Kirschau! — I. Heqgensteller, Allach 5 — Fritz Behrendt, Grafrath b. München 2 — Cigarettes Cd. Laurens „Le Khedive" G. m. b. H., Wiesbaden 32 — Rudolf Cichlcr, Kloß- mühle b. Colmar 6 — Otto Hinsberg, Rackenhcim 2 — Heinrich Schwarz Nachf., Mainz 1 — Carl Ewald, Sobernheim 4 — Fischer u. Herwig, Hann.-Münden 40 — Gebrüder Kiefer, Kehl a. Rh.'! — Mühlburgcr Brauerei, Karlsruhe i. B. 10 -- I. H. Schulte, Cöln- Chrcnseld 2 — Bricger Gcschüftsbücher-Fabrik W. Locwenthal, Brieg, Bez. Breslau l — H. Cißfeldt G. m. b. H., Geestemünde 10 — Knoeckel, Schmidt u. Cie., Lambrecht (Pfalz) 12 — R. u. M. Wegener, Blihenrodt 25 — C. Schiemangk, Lollar (Oberhessen) 1 — Heus) u. Simon, Darmstadt 10 — Dresdner Hut- faffon-Fabrik Leopold Hinzmann, Dresden 1 — Philipp Müller, Nauheim 2 Stück. Louis Hubing, Lambsheim (Pfalz) 4 — Wands- beker Bank C. G. m. b. H., Wandsbek 14 — Gebr. Bühler Nachf., Tribcra 5 — Franz Hochstcin, Berz- hausen 1 — Wilhelm Fickentscher, Lichtcnsels 3 — Ge- brüder Brill, Bilstein 3 — C. A. Ringwald, Cmmen- dingcn 3 — Josef Haenle, Münzbraucrer, G. m. b. H., Günzburg a. D. 3 — Fricdr. Erhard, Leimen b. Hei- dclbcrg 4 — C. Bergmann, Berlin 4 — Vigogne- Akticn-Spinncrci Werdau, Leubnitz-Werdau 1 — H. Scharff u. Sohn, Landau (Pfalz) 4 — Ludwig Dahlen, ' öln 2 — Ferd. Aubcrlcn, Stuttgart-Degerloch 5 — ). Dietz, Waldböckelheim 3 — Chemische Fabrik Plu- oer, G. m. b. H., Pludcr 25 — Gewerkschaft Concordia, Mops b. Görlitz 2 — Fabrik für Vcrgwerksbedarss- artikel G. m. b. H., Sprocksövcl 25 — Otto Chotzcn, Zicqcnhals 5 — Carl Arnold, Reutlingen 1 — Rhc- nania-Vakuum-Destillier-Werke, G. m. b. H., Ander nach 1 — Becker u. Marxhausen, Cassel 5 — Carl Engel, Freudenberg, Kr. Siegen > — Albert Docring, Sinn 26 — CH. Gaigle, Nggold 5 — Robert Foerster, Heffcn- winkel b. Berlin 1 — Felsch ». Fingcrhut, Vohwinkel 2 — Carl Brunning u. Söhne, Niederseßmar 12 — Franz Vommers, Holzheim b. Neuß I — M. B. Dlumcnthal, Wagenfeld I — Aachener Chemische Werke für Textilindustrie G m. b. H., Aachen 2 — El. Cckelmeyer, Fürstenau i % 2 — Westdeutsche Kalkwerke A.-G. 10 — Ernst Döring u. Rückert, Gom- mcrn 6 — Bcrgcner u. Geit, Salza 3 — Berliner KunstscuerN'erkerci Deichma,,» n. Co.. Malchow 9 — Anhydat - Lederwcrkc A.-G., Hcrsseld 7 — G. H. Schulze, Biere 4 — H. van den Vcrgh, Düsseldorf! Gustav Weese, Thorn-Mocker 10 — Carl von Carnap, Obcrhausen (Rhld.) 2 — A. u. W. Allendors, Schöne- deck a. C. 2 — Chemische Fabrik Gößnitz, Gößnitz 1 — A. Berlepsch, Hannover 1 — Biefang n Cvcrlinq, Düsseldorf 4 — Gustav Brückner, Neuses b. Coburg ~1 — Fritz Rehbock i. Fa. Biermann's Metall-Industrie, Hannover 2 — Josef Cfrem, Bcrnstadt (Schl.) 2 — Richard Bcrthold, Chemnitz 3 — Gloganer Damps- mühlc, Zarkau 5 — Gustav Lachmann, Gera 1 — I G. Schmidt jun. Söhne, Altenburg 5 Stück. In der abgelaufene,, Woche bestellten: a) Für ihre Leute im Felde: Willib'ld Feller, Dresden 1 - Konservenfabrik Wendeburg G.m.b. H., Wendeburg! — Carl Riel, Renchcu (Bad.) — Holmnzollernschc Tricottvaren- fabrik Earl Grotz, Hechmge» 5 Chemische Fabrik Opladen G. '». b. H Opladen 5 — Cigarettenfabrik „Karasi" 5 " Scehaus, Schwanheim b. Bens- heim 5 — Fabrik Pharm. Präparate Dallmann u. Co., Schierstein a. Rh. 4 — Cigarettes Ed. Laurens- „Le Khedive" G. »,. C H Wiesbadc» 1 — Mcch. Tricot- warensabrik Heinrich Maute, Bissingen 5 - Hörner u. Koch, Osfenbach a Man, 1 - Hermann Rothhaupt, Stockheim (Asrk.)i — Zundwarenfabrik I. Gauden- berge,-, Pfungstadt 1 — Beck u. Schröder, Sprcnd- lmge» j - ^. Hossincmn, Neustadt (Aisch) '2 - Wäschefabriken Gebrüder Simon, Aue i. C. 10 — G. Zonen „. Cie., G. m b. H., Düsseldorf 3 - Brauerei Karl Lederer, Neiiröthenbach b. Stein 1 — Kunst- mühle Stein b. Nürnberg Georg Nuffelt, Stein b. Nürnberg 2 - Schenk u. Kürschner, Thal (Hcrzgt. Gotha) 7 — Nl. Kleemann u. Cie., Niainz 1 — Franz 2laver Huber, Denklingen 1 — A. Schilling, Gnescn 1 — Alsred B'ednstedt. Richtenberg 1 - Marti» Fuchs G. m. b. H., Diez 4 — L. Lysenhos u. Co (0 », >, H., Mainz l — Feldmühle, Papier- u. Zellstosfw'erke Ä.-G. Scholwin 10 — Deutsche Mineralindustrie A.-G., Weehe 10 — Fr. Bierenbreier, Kehl a. Rh. 5 — F. H.Blcch- schmidt, Gößnitz (Sa.-A.) 2 -- Cd. Siblcr, Neustadt i. Schwarzwald 3 — A. Dittmer u. Co. m. b. H., Hamburg 2 — Elektrotechnische Spezialkonstrnktionen G. m. b. H., Berlin-Steglitz 5 — I. Hockenheimer Söhne, Hockenheini i. Baden 10 — Ad. Jacob Wagner, Herxheim 5 — Josef L. Pirnay, Aachen !0 —'M. Winterhalder u. Hofmeier G. m. b. H., Neustadt i. Schivarzwald 50 — Konservenfabrik Pfeddersheim b. Worms 35 — Ernst Dreefs, G. m. b. ^ H., Anter- Rodach l — Friede. Erhard, Leimen b. Heidelberg 1 — C. Alisch u. Co., Berlin 1 — Gebrüder Fritze, Lich- tenhain 2 — Deutsche Kugellagerfabrik, G. m. b. H., Leipzig 5 — Julius Bauer, Heilbronn l — Rheinische Früchtc-Handlung Bifsar G. m. b. H., Deidesheim 2 — M. Böheimer, L^öln l — Reinh. Stteler u. Bött- ger, Dresden l — I. B. Limburger jr., Leipzig 10 — Gehr. Iürst, Metz 1 — Walter Heimes, Cölii 2 Richard Cichenbcrg, Düffcldvrs 2 - Gebr. Both, Ahr weiler l — Rheinische Ocl-Comp. Cöln-Chrenfcld 2 — Heinr. Grono, Oberhausen (Rhld.) 1 — S. Gold- schmidt, Speldorf 7 — Carl Räder, ■ Solingen 4 — Gebr. Aschaffenburg, M.-Gladbach 25 — Gustav Iscr- loh, Solingen 2 - Ehrhardt u. Brandenburg, Güstrow 4 — Herin. Schäfer, Essen 3 — F. C. Wilhelm Schmidt jr., Magdeburg 10 — Moritz Hähncl, Glaucha» 2 — W. Zimmerstädt, Elberfeld 5 Franz Weimerskirch, Flörchinqen 2 - M. Walisisch, Leipzig ! — Lothringer Metallwarensabrik, G. m. b. H., Mch- Sablon 2 —'Paul Börner, Frcibcrg i. Sa. 5 — Joses Havlina, M.-Gladbach 2 Bremer Vulkan, Vegesack 75 — Clever Ledcrwerke m. b. H., Cleve 1 Gebr. Mißmahl G. m. b. H., Klein-Steinheim 5 - Streich u. Co., Dresden 2 — Faßfabrik And. Klein, Kitzingen i. Bayern, 6 Stück. 1>) Zur allgemeinen Verbreitung: W. Menrer, Köln 1 — Oswald Brixius, Aachen 2 Essener Bergwerks-Verein König Wilhelm, Cffen- Vorbcck 25 — Heinrich Dinkelacker, Sindelsingen 5 Heinrich Hoffmann, Coswig in Anhalt 10 — Busch, Baruewitz u. Co., Wvlsenbüttel 5 — Bernhard Völker, Kitzingen a. M. 1 — C. Handschilch, Freienwalde 1 — I. Marchand, Berlin 2 — Bayerische Werke vvn , Gebrüder Stumm m. b. H., Homburg (Pfalz) 6 Stück. c) Für das Rote Kreuz: I. C. Feldhaus, Barincn-Wilhl. > — Philipp Boecker, Hohenlimburg 5 - Fricdr. Inl. Fockc, Lenge- rich 2 — H. Freudentha, Breslau I Frihsche' ii. Rösler, Görlitz! Stück. 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