' * Larl Robert Lessings Bücher- und Handschrtftensammlung herausgegeben von ihrem jetzigen Eigentümer Gotthold Leffmg, Rittergutsbesitzer zu Meseberg bei Gransee Zweiter Band Handschriftensammlung Teil 2: Deutschland Bearbeitet von Arend Buchholtz Berlin Okko v. Holten, Kunst- und Buchdruckerei *1915 1 SCHWENKE- BIBLIOTHEK us ernster Gegenwart führt dieser Sammelband geschichtlicher und literarischer Zeugnisse in eine jahrhundertelange Vergangenheit unsres Volkes, in der seine Fürsten und Feldherren, Staatsmänner, Gelehrten, Dichter und Künstler vorbereiteten, was uns heute unfern Feinden überlegen macht. Ich bitte um freund- liche Annahme dieses im Frieden entstandenen, im Kriege vollendeten Gedenkbuches. Gotthold Lkssing. Meseberg bei Gransee, im Qktvber 1915. Vorwort ährend der erste vor Jahresfrist vollendete Band dieses Kataloges aus- Bücher, Handschriften und Bildnisse umfaßt, die sich auf Gotthold Ephraim Lessing und den Lessingschen Familienkreis beziehen, sind die Grenzen des vorliegenden nur Handschriften und Briefe berücksichtigenden Teils sehr viel weiter gezogen: sie schließen mit der Beschränkung auf Deutschland das ganze Gebiet der Wissenschaft und Literatur ein, von Reuchlin, Luther und Melanthon bis auf heute noch lebende Dichter und Gelehrte. Hieran reihen sich bekannte Namen aus dem Reich der bildenden und darstellenden Künste, Frauen, Staats- und Kriegsmanner, zuletzt die Kaiser aus den Hausern Habsburg und Hohenzollern und die brandenburgisch-preußischen Fürsten vom fünfzehnten Jahr- hundert bis zur Gegenwart. Der Hauptbestand geht wiederum auf die Friedlaendersche Sammlung zurück: ihr entstammen, um nur das Wertvollste aufzuzahlen, die Handschrift von Friedrichs des Großen Anti-Machiavel, die Humanisten- und Reformatoren- briefe, Kants Briefe an Marcus Herz, Moses Mendelssohns Handschrift der Psalmenüberfetzung und sein Briefwechsel mit Lavater, Bonnet und Herz, Lavaters und Wielands Briefwechsel mit Friedrich Nicolai, Ewald Christian von Kleists, Gleims, Lichtenbergs und Johannes von Müllers Briefe an Nicolai, die von Matthias Claudius und Jacob Friedrich Schmidt an Gerstenberg, die an Abraham Gotthelf Kaestner gerichteten Briefe deutscher, französischer, italienischer und schweizerischer Naturforscher, Goethes Briefwechsel mit David Friedlaender, ein bedeutender Brief von Karl Philipp Moritz an Goethe, Schillersche Briefe, Briefe der Brüder Humboldt an die Familie Friedlaender, darunter der eingehende und anziehende Reisebericht Wilhelms aus Madrid vom 16. Dezember 1799 und die Briefe Wilhelms an den Bildhauer Rauch und den Hofmarschall von Maltzahn über das Grabmal der Königin Luise, E. T. A. Hoffmanns Notatenbuch ufw. Dank seinen vielen freundschaftlichen Beziehungen konnte Benoni Friedlaender die uns heute mehr denn je lebhaft angehenden Schreiben der Feldherren unserer Befreiungskriege Blücher, Gneisenau, Scharnhorst feiner Sammlung einreihen. Einen reichen Schatz von Dichter- und Künstlerbriefen erwarb C. R> Lefsing aus dem Nachlaß von Friedrich Wilhelm Gubitz, dem künstlerischen Wieder- erwecker der in Verfall und Vergessenheit geratenen Holzschneidekunst, dem charaktervollen und geistig beweglichen Herausgeber des „Gesellschafters, des II' Vorwort — — — „Jahrbuches deutscher Bühnenspiele" und des „Volkskalenders", dem jahrzehnte- langen Mitarbeiter und Theaterreferenten der Vossischen Zeitung und außerordent- lich fruchtbaren dramatischen, lyrischen und novellistischen Dichter. Eine ansehnliche Zahl der Mitarbeiter an seinen Blattern und der Künstler, mit denen er Verkehr pflog, ist hier durch briefliche Äußerungen vertreten: unter andern Adolph Müllner, E. T. A. Hoffmann, Carl von Holtei, Ludwig Robert, Ernst Raupach, Wilhelm Müller, Karl Simrock, Heinrich Heine, der den „Gesellschafter" die Wiege seines Ruhmes nannte und an Gubitz den heitern, anakreontischen Geist, den unbefangenen, lebensfreudigen, scharfen und geistreichen Kritiker rühmte. Als Bühnendichter und Theaterfreund wie als Mann einer Schauspielertochter — der geniale Fleck war sein Schwiegervater — war er der Freund vieler Bühnensterne, unter denen ihm Auguste Crelinger, Charlotte Birch-Pfeiffer, Ludwig Dessoir, Moritz Rott, Carl Seydelmann und Pius Alexander Wolff nahestanden; ihnen allen begegnen wir in diesem Bande. Auch der gegenwärtige Eigentümer der Sammlung Gotthold Lessing ist bemüht, ihr neue Schatze zuzuführen: ihm gelang die Erwerbung von 79 Briefen Theodor Fontanes an den langjährigen Chefredakteur der Vossischen Zeitung Friedrich Stephany, eines Berliner Briefs Gottfried Kellers und andrer nicht unerheblicher Stücke. Ihm ist auch zu danken, daß die Ode Lessings an Kleist und der erhebende Brief der Königin Luise an den General Ernst von Rüchel durch Faksimiledruck verbreitet worden sind. Für meine Aufgabe hielt ich, die Handschriften und Briefe nicht nur zu verzeichnen, sondern, wo der Inhalt hierzu Anlaß gab, im Wortlaut oder Auszug wiederzugeben. In der Regel ist auf diese Weise nur Ungedrucktes hervorgehoben worden; bei besonders bedeutsamen oder an verborgenen Stellen gedruckten Briefen schien aber eine Ausnahme zulässig zu sein. Die Anordnung ist, um das Auffinden nach Möglichkeit zu erleichtern, meist alphabetisch. Die Abkürzungen bedeuten: E, daß die Handschrift eigenhändig vom Ver- fasser geschrieben, U. e., daß sie nur eigenhändig unterzeichnet ist. Ein bereits in Vorbereitung befindlicher dritter Band wird dieses Werk abschließen, das, im Frieden entstanden, durch den Krieg nicht unterbrochen worden ist und, hoffen wir's, im Frieden vollendet sein wird. Berlin, 15. Mai 1915. A. B. Inhaltsübersicht Vorwort Handschriftensammlung Teil 2 A. Deutschland 1. Dichter, Schriftsteller, Gelehrte .*♦•***** 2. Maler, Bildhauer, Kupferstecher, Architekten' 3. Musiker .....••♦* ******* * 4. Theaterdirektoreu, Schauspieler, Sauger ****** 5. Frauen 6. Staatsmänner und Politiker ...****'* 7. Kriegsmanner 8. Fürsten:. , , a. Deutsche Kaiser und Könige aus dem Hause Habsburg. b. Deutsche Kaiser aus dem Hause Hohenzollern .... c. Brandenburg-Preußen..*•**’*’** Seite i i . 332 .. 354 .. 364 .. 385 .. 388 .. 439 .. 460 .. 466 .. 469 Handschriftensammlung Teil 2 A. Deutschland 1. Dichter, Schriftsteller, Gelehrte Thomas AM, Popularphilosoph, Hof- und Regierungsrat in Bückeburg, geboren 25.November 1738 in Ulm, gestorben 3. November 1766 in Bückeburg. Brief an Friedrich Nicolai. Rinteln, 28. April 1762. 4 Seiten 4°. E. 1201 Literarische Urteile und Wünsche. Friedrich Adami, Dichter, Redakteur in Berlin, geboren 18. Oktober 1816 in Suhl, gestorben 5. August 1893 in Berlin. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 5. Januar 1860. 2 Seiten 8°. 1202 2. Berlin, 24. Februar 1862. 1 Seite 8°. 1203 3. Berlin, 30. Oktober 1863. 1 Seite 8°. 1204 Schickt sein Buch „Vor fünfzig Jahren". Johann Christoph Adelung, Grammatiker und Lexikograph, Oberbibliothekar in Dresden, geboren 8. August 1732 zu Spantekow in Pommern, gestorben 10. September 1806 in Dresden. 4 Briefe an Johann Jacob Engel. E. 1. Leipzig, 3. Dezember 1780. 3 Seiten 2°. 1205 ... Was macht mein Sprachgebaude'? Stehet es noch? oder wanket es? oder ist es gar schon als ein Kartenhauschen emgefallen? Das letztere sollte mir ein wenig nahe gehen, denn es ist ein Kind der Schmerzen. Lucken ' „Umständliches Lehrgebäude", erschien erst 1782. Lessingsche Bücher- u. Handschrifrensammlung. 0 Adelung werden Sie genug entdecken; die fühle ich selbst noch; allein ohne große Weit- läufigkeit lassen sie sich nicht ausfüllen. Wenn es nur im Ganzen Ihren scharfen Blick aushält, so bin ich schon stolz. Ich hatte diese Materie einmahl zu einem eigenen ausführlichen Werke bestimmt, wo ich alle mir bekannte alte Sprachen mit zu Hülfe nehmen und jeden Satz mit den nöthigen Beyspielen erläutern wollte. Allein ich fand bey Ausarbeitung der Grammatik, daß man in keinem Stücke auf einen festen Grund kommt, uitd von tausend Erscheinungen in der Sprache keine Ursache angeben kann, wenn man nicht bis zum ersten Ursprung zurück geht, und das bewog mich, diesen kleinen Versuch davon auszuarbeiten, so mangelhaft er auch noch ist ... 2. Leipzig, 23. Dezember 1780. 4 Seiten 4°. 1206 ... Sie urtheilen sehr gütig von meinem Sprachgebaude, so gütig, daß ich zu befürchteu Ursache habe, daß Nachsicht und Freundschaft ein wenig zu viel Einfluß in Ihr Urtheil gehabt haben. Doch ohne dieses zu ängstlich zu untersuchen, mag mein System auf Ihr Wort im Ganzen stehen bleiben, da ich sonst fest beschlossen hatte, es völlig aufzugeben, wenn es Ihren Beyfall nicht erhalten würde... Hrn. Mendelsons Schrift' sende Ihnen mit dem verbindlichsten Danke wieder zurück, und seine mehrmahlige Übereinstimmung mit meinen Ideen, ver- mehret bey mir das gute Vorurtheil für die letzteru, welches Ihre Gütigkeit mir beygebracht hat. Ich wünschte, daß er sein System ausführte, und dessen Richtigkeit in der Hebräischen Sprache zeigte... Sie werden von Hrn. Voß^ die 7 ersten Bogen der kleineren Deutschen Grammatik erhalten, und daraus ersehen, daß ich wenigstens nicht faul gewesen bin ... 3. Leipzig, 8. Mai 1782. 2 Seiten 4°. 1207 ... Daß ich noch lebe, wenigstens bisher noch geschrieben habe, werden Sie auch ohne mein Erinnern aus beykommenden ziemlich starken Beylagen ersehen. In einer derselben, dem Versuche einer Geschichte der Cultur des menschlichen Geschlechtes habe ich manchen Ideen Luft zu machen gesucht, welche mir bisher auf dem Herzen lagen, ob es mir gleich schwer geworden ist, mich überall so anszudrücken, damit ich es nicht mit unserer Chursächs. Orthodoxie verderben möchte ... 4. Leipzig, 30. Juni 1786. 3 Seiten 40. 1208 ... Bey inliegender Kleinigkeit'' war wenigstens meine Absicht gut. Da unser aufgeklärtes Jahrh. sich auf der einen Seite wieder eben so sehr zur 1 Vielleicht die schon 1756 erschienene Übersehung Mendelssohns von Ronsscans Abhandlung von dein Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen, denen Mendelssohn Betrachtungen über Rousseans Meinung von dem Ursprung der Sprache angeschlossen hatte. 2 Dem Buchhändler Christian Friedrich Voß, 1724—1785. 3 Nicht vorhanden. Wohl ein Teil seiner „Geschichte der menschlichen Narrheit", die in sieben Teilen 1785—1789 erschien. 3 ===—— ■ " Adelung — Alxinger Schwärmerey neiget, als es auf der andern Seite an Allgemeinheit der Be- griffe gewinnet, so wollte ich die uralte O.uelle aller After-Philosophie entwickeln, und ihren Fortgang historisch zeigen, und am Ende beweisen, daß alle unsere heutige Schwärmerey, ste mag nun Illumination, Inspiration, Theosophie, Pantheismus, Centralismus, Magie, Alchymie u. s. f. heissen, nichts anders ist, als die uralte Lehre von der Emanation, welche der Grund nicht allein aller Abgötterey bey alten und neuern Völkern, sondern auch der ganzen alten Philosophie bis auf die jüngern Eleaten und bis auf den Aristoteles ist... Ich habe eine Abhandlung für die Berlinsche Monatsschrift angefangen, worin ich zeigen will, daß alle unsere heutigen Arten der Schwärmerei), mit allen ihren Geheimnissen, bis auf die Goldkocherey herab, nichts anders als Ueberbleibsel und Tochter der Emanation, dieser ersten und ältesten Mißgeburt des menschlichen Verstandes sind, welche sich selbst in dem bildlichen Vortrage, in dem Geheimnißvollen u. s. s. immer ähnlich geblieben ist, so oft man auch das Kleid derselben zu verändern oder anders aufzustutzen gesucht hat... 2 Briefe an Friedrich Nicolai. E. 1. Dresden, 9. Marz 1804. 3 Seiten 8°. 1209 2. Dresden, 2. April 1804. 4 Seiten 8°. 1210 Über seine sprachlichen Studien zum Vaterunser. Willibald Alexis siehe Wilhelm Haering. Johann Baptist von Alxinger, Dichter, geboren 24. Januar 1755 in Wien, gestorben daselbst l.Mai 1797. Brief an Moses Mendelssohn. Ohne Ort und Datum; auf der Rückseite von Mendelssohns Hand: Beantwortet d 12 April 1785. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 1211 Nehmen Sie Verehrtester! noch einmal die Versicherung meiner ewigen Ergebenheit, und zugleich ein Buch, welches ich meine Jugendsünden nennen will, daferne es nicht ihren Beyfall erhalt. Zwar Wahrheitsliebe, und Hrey. müthigkeit, die niemand darinnen verkennen kann, werden Ihnen gefallen, und mir wenigstens als Menschen ihre Achtung erwerben, die ich bisher imer dem Authorruhm weit vorgezogen habe.. Der liebe arme Homberg» hat mir, ehe er von hier weggieng, seine Freund- schaft geschenket; Warum konute ihm doch die meinige von gar keinem Vot- theile seyn? Es giebt doch Augenblicke, worinnen wir trotz aller Philosophie zürnen, unbedeutende Menschen zu seyn. Swieterck that für ihn, was er Homberg, 1749-1841, Pädagog und Bibelforscher, war von 1776-1782 Erzieher von Moses Ä^endelssoüns Bindern. 2 Gerhard va» Swieten, 1700—1772, der berühmte Arzt, Präsident der Wiener Akademie der Wissenschaften, hochverdient »in den geistigen Aufschwung in Österreich. i» 4 Alxinger — Ammon konnte, und wird es noch ferner thuu. Bey Gemingeu' dem vertrauten Freunde Swietens Hab ich ihn aufgeführt, und ihn dringend gebeten eine philosophische Abhandlung von viertel Jahr zu viertel Jahr als einen Beytrag in Gemiugeus Journal zu schicken. So was ist ein Mittel Widers vergessen werden, obgleich der vortreffliche Swieten kein so kurzes Gedachtniß hat, als ihn sein Präsidententitel zu haben berechtigte. Ich habe bei Ihrer Aeademiegeschichte^ voll Unwille ausgerufen C’est partout come chez nous! aber chez nous ists doch noch arger: besonders bey den betrübten und narrischen Dingen die itzt in Siebenbürgen und Holland' vergehen. Der schrecklichste Vers des Horaz ist mir imer in den Ohren: Quidquid delirant reges plectuntur Achivi. Doch genug! So was schreibt sich nicht... Gönnen Sie meinem Buche einen Platz in ihrer Bibliothek, und mir in ihrem Herzen. Ich wenigstens bin ewig der Ihrige Alxinger m propria ,,. Christoph Friedrich von Ammon, Theolog, Oberhofprediger in Dresden, geboren 16. Januar 1766 in Baireuth, gestorben 21. Mai 1849 in Dresden. 3 Briefe an David Friedlaender. 6. 1. Dresden, 27. Februar 1816. 4 Seiten 4°. 1312 ... Ich habe nun den Gottesfreund und die Apologie Ihrer Nation gelesen, und kann Ihnen sagen, daß mich diese gekrankt hat — denn wenn die Israeliten zu Cäsaren, Alexandrien und Tarsus unter den Römern Bürger- rechte besaßen, was Ihren Dessauer Freunden entging, warum sollten sie ihnen die Preußen und Sachsen verweigern! ... 2. Dresden, 20. August 1816. 3 Seiten 4°. 1213 ... Der Verfall der hebräischen Literatur bei Ihrer Nation scheint mir, wie einst bei den alexandrin. Juden, auf eine nvthwendige Veränderung ihres Cultus hinzudeuten. Verdiente dieser Gegenstand nicht in einer neuen Ab- handlung bearbeitet zu werden? ... 1 Otto Freiherr von Gemmingen-Hornberg, 1755—1836, badischer Gesandter in Wien, Herausgeber der Zeitschrift „Der Weltmann", später des „Magazins für Wissenschaft und Litteratur". 3 Die Berliner Akademie der Wissenschaften hatte mehr als einmal Mendelssohn zum Mitglied haben wollen, aber die Versuche scheiterten jedesmal am König, der ihn, so sehr er ihn auch schätzte, als Juden nicht bestätigen wollte; stehe Ad- Harnack, Geschichte der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Band i Hälfte i, 1900, Seite 389, 470. 3 In Siebenbürgen hatte Joseph der Zweite die Sonderrechte der drei Nationen aufgehoben und dadurch einen Aufstand hervorgerufen, dem mehrere Tausend Adlige zum Opfer fielen. Die Niederlande mußten sich im Vertrage von Fontainebleau von 1785 nach langem Widerstande gegen die Forderungen Josephs des Zweiten dazu verstehen, die Forts an der Schelde an Österreich abzntreten. Es brachen Un- ruhen ans, die zur Vertreibung des Statthalters führten. Ammon — Archenholtz 5 3. Dresden, 17» Dezember 1817. 1 Seite 2°. 1214 Dankt ihm für die Zusendung seiner Reden'. Jacob Andreae, lutherischer Theolog, geboren 25. Marz 1528 in Waiblingen, gestorben 7.Januar 1590 in Tübingen. Stammbuchblatt. Lateinisch. Tübingen, 15. Marz 1589. 1 Seite 16°. E. 1215 Johann Valentin Andreae, lutherischer Theolog, geboren 17. August 1586 zu Herrenberg in Württemberg, gestorben 27. Juni 1654 in Stuttgart. Stammbuchblatt. Lateinisch. Calw, 25. Juni 1628. 1 Seite 8°. E. 1216 Johann Wilhelm von Archenholtz, Schriftsteller, Redakteur der „Minerva", geboren 3.September 1743 zu Langfuhr bei Danzig, gestorben zu Oyendorf bei Hamburg 28. Februar 1812. Stammbuchblatt. Dresden, 22. Juli 1786. 1 Seite quer 4°. E. 1217 Gefeßelt führt der Schmertz uns alle durch das Leben, sanft wen wir willig gehn, rauh wen wir widerstreben. Brief an Georg Joachim Göschen. Hamburg, 5. November 1793. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. ^8 Über Wieland, der die Korrespondenz mit ihm auf einmal abgebrochen habe und nun stumm bleibe; über die von Göschen unternommene Quart- ausgabe von Wielands Werken. Ich glaube, ich könte über die Natur Ihrer Unternehmung mit Ihnen einen gantzen Tag durchs plaudern. Nur einen Umstand wil ich berühren, u. geschwind über den unabänderlichen Eunct der Wahl lateinischer Lettern wegschleichen; nur mit ein paar Worten wil i ) sagen, daß Sie sich so gewiß wie 2 mahl 2 vier ist, Schaden gethan haben. Diesen zu vermindern, da es noch Zeit ist, wil etwas Ihrer Ueberlegung an- heimstellen. Warum machen Sie keine Edit: mit deutschen Lettern. Nehmen Sie gar keine Rücksicht auf die zahllose Claffe von Menschen, die nun em- mahl entetirt sind deutsche Bücher mit deutschen Buchstaben zu lesen. auf te Reichen, denen die lateinischen Buchstaben nicht geläufig sind? und auf tausende von braven Weibern, die gerne lesen, aber nur allein deutsch verstehen^ u. ^- es ist doch hier von populären Büchern die Rede, die für jederman besttmt sind. Dieses sol also vorsetzl. erschwert werden? Veranstalten Sie keine solche Edit:, so bin ich überzeugt, daß ein brillanter Nachdruck mit deutschen Lettern erscheinen, u. ungeheuren Oebit haben wird ... 1 Reden, der Erbauung gebildeter Israeliten gewidmet. Berlin 1815. Erste Folge 1817. 6 Arndt — Bettine von Arnim Ernst Moritz Arndt, geboren 26. Dezember 1769 zu Schoritz auf Rügen, gestorben 29. Januar 1860 in Bonn. Lied (zum Text Laßet euch versöhnen). 2. Mai 1851. 2 Seiten 4°. 6. 1219 Was rufest du, mein Herz voll Sorgen, Was rufest du mit schwerem Ach: O Herr, mein Gott, wann wird es Morgen? Wann wird die lauge Nacht zum Tag?... Gedruckt mit der Überschrift: Muth Gottes. An Emilie Nitzsch: Gedichte von Ernst Moritz Arndt. Vollständige Sammlung. Berlin 1860. Seite 486—487. Briefan Ehrenfried von Millichs Bonn, 18. August 1838. 4 Seiten 8°. E. 1220 Gedruckt: Ernst Moritz Arndt. Ein Lebensbild in Briefen ... heraus- gegeben von Heinrich Meisner und Robert Geerds, 1898, Seite 349—350. Brief (an einen Freund in Stockholm). Bonn, 2. November 1843. 4 Seiten 8°. E. 1221 Empfiehlt den Oberstleutnant Schütz in Berlin, der mit einer Abfassung einer Geschichte der seit 1790 in Europa geführten Kriege beschäftigt sei und in Stockholm Material zu einer Geschichte des Schwedisch-Russischen Krieges in Finnland in den Jahren 1808 und 1809 suche. „... Ich lebe übrigens in diesen Tagen viel mit Dir, indem ich alte Papiere und Briefschaften meines Bruders Fritz1 2 3 durchstöbere, worin Deine Vielheit öfter lustiglich erwähnt wird... Ich räume überhaupt jetzt viel in alten Sachen auf, weil Gott mich alten Kerl wohl selbst bald aufräumen und wegräumen wird..." Bettine von Arnim geborene Brentano, geboren 4. April 1785 in Frankfurt a. M., gestorben 20. Januar 1859 in Berlin. Brief(anHermannFürstenvonPückler-Muskau,Berlinl843). 1 Seite4°. E. 1222 Mein Buch° ist vom Muthwill der Polizei noch mit Beschlag belegt, ich habe heute nach Leipzig schreiben lassen um von dort auf heimlichen Wegen ein Exemplar hier her zu praktiziren, vielleicht erhalte ich bis heute Abend ein hier bei den Buchhändlern verstecktes dann soll es Ihnen augenblicklich zu Füßen gelegt werden. Bettine! ^Nachschrift.^ Eben bringt man mir ein beschädigtes Exemplar, nehmen Sie einstweilen damit vorlieb, im lezten Band fehlen die 4 lezten Bogen welche die Polizei aus Muthwill zurückhält. Denn sie haben Ceusur und Polizei schon seit 6 Wochen passirt. 1 Schleiermachers Stiefsohn, geboren 1807, gestorben als Oberregierungsrat in Breslau 1880. 2 Gestorben als Bürgermeister von Bergen auf Rügen im Juni 1815. 3 Dies Buch gehört dem König. Band 1, 2. Berlin 1813. ^ ========== L. A. von Arnim — Auerbach =— 7 Ludwig Achim von Arnim, Romantiker, geboren 26. Juni 1781 in Berlin, gestorben 21. Januar 1831 zu Wiepersdorf bei Jüterbog. Brief lau Adolph Müllnerdl. Wiepersdorf, 9. Juni 1822. 2 Seiten 8°. 1223 Ew Wohlgeboren wünschten in Ihrem letzten Schreiben, daß ich nicht ganz Vas Recensieren auf- geben möchte und so sende ich Ihnen getrost nach so langer Zeit ein Paar Bemerkungen, besonders über Göthe', die vielleicht irgend etwas, Gutes oder Böses anregen. Grössere ökonomische Thatigkeit hat mich in diesem Jahre der Literatur noch mehr entfremdet, vielleicht sind jene Bemerkungen über- flüssig. Ich bitte in diesem Falle um deren Znrücksendung hieher nach Wiepersdorf bey OaKme. Zugleich lege ich einen eingegangenen Conto bey, zu dessen Berechnung mir die nöthigen Data fehlen dessen Betrag ich aber gelegentlich durch die Post erhalten könnte. Mit dem Wunsche, daß Ihnen Heiterkeit, Gesundheit, Zeit und Anlaß zu neuen Arbeiten nie fehlen mögen empfehle ich mich Ew Wohlgeboren ganz ergebenst, Lud: Achim v. Arnim. Berthold Auerbach, Dichter, geboren 28. Februar 1812 in Nordstetten, gestorben 8. Februar 1882 in Cannes. 2 Briefe an Anton von Werner. Gernsbach, 14. September, und Baden- Baden, 21. September 1871. 4 und 2 Seiten 8°. E. 1224-25 Auerbach und Cotta wünschen, daß Werner „Auf der Höhe" illustriere; er lehnte aber ab, da er „keine Zeit dazu habe". 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. lBerlinl, 9. Februar 1881. l Seite 8°. Über die für das Berliner Lessingdenkmal eingegangenen Beitrage. 2. Berlin, 15. Februar 1881. 2 Seiten 8°. Dankt für die ihm dargebrachte Festausgabe des Nathan. „... Mit meinem Danke kann ich zugleich die von uns Allen empfundene Genugthuung aus- sprechen, daß gerade weil sich die Niedrigkeit in diesen Tagen wieder aufthat, das Gedenken an den Reinen um so höher u. um so lebendiger sich aufrichtet..." 1 Es handelt sich offenbar um die im Cottaschen Literaturblatt 1822 erschienene Rezension von Goethes biographischen Schriften, die Goethe verstimmte. Siehe Goethc-Iahrbnch Band 21, 1900, Seite 278—281. 8 Auersperg—Bäuerle Anton Alexander Graf von Auersperg (Anastasius Grün), Dichter, geboren ll. April 1806 in Laibach, gestorben 12. September 1876 in Graz. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Wien, 17. Dezember 1828. 3 Seiten 8°. 1226 Bittet Gubitz, ihm für seine „Blätter der Liebe" einen Berliner Verleger zu schaffen. .. In Oestreich selbst, nahmentlich in Wien, wo ich ganz an- nehmbare Anträge erhalten habe, will ich durchaus nichts dem Druck über- geben und zwar aus folgenden zwey Gründen, die Sie nur billigen können: Erstens will ich jetzt und künftig mit der hiesigen Censur nichts zu schaffen haben, weßhalb ich auch pseudonym, als Anaftafius Grün, auftrete. — Zweytens sind die Verbindungen unserer Buchhändler mit den übrigen außeröstreichischen so locker und lose, daß aus einem Geschäftsverhältnisse mit denselben für einen Schriftsteller nichts Ersprießliches zu erwarten steht." 2. Wien, 16. Februar 1829. 1 Seite 4°. 1227 Übernimmt die Korrespondenz für den „Gesellschafter", was strengstes Geheimnis bleiben soll. Julius Bacher, Dramen- und Romandichter, Arzt, geboren 8. August 1810 zu Ragnit in Ost- preußen, gestorben nach 1886. Brief an die Vereinsbuchhandlung. Königsberg, 19. Dezember 1848. 1 Seite 4°. E. 1233 Schickt sein Trauerspiel Karls des 12tcn erste Liebe. 187 Seiten 4". Abschrift. 1234 Benjamin Ursin von Bär, evangelischer Bischof und Hofprediger König Friedrichs des Ersten von Preußen, gestorben 1717 in Berlin. Taufschein von Friedrich von Brandt. Berlin, 12. November 1706. 1 Seite 2°, Siegel. U. e. 1235 Adolf Bäuerle, Dichter, Redakteur der Wiener Theaterzeitung, geboren 9. April 1786 in Wien, gestorben in der Nacht vom 19. auf den 20. September 1859 in Basel. 4 Briefe an Gubitz. E. 1. Wien, 29. Juli 1817. 2 Seiten 4°. 1236 Bäuerle—Beck 9 2. Wien, 3. April 1824. 2 Seiten 40, Adresse, Siegel. 1237 3. Wien, 25. Februar 1826. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 1238 4. Wien, 25. September 1845. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 123s Beleidigende Abwehr einer die Theaterzeitung betreffenden Mitteilung des „Gesellschafters". Hierzu: Entgegnung von Gubitz, Berlin, 30. September 1845, Entwurf, 1 Seite 4°. E. 1240 Carl Friedrich Bahrdt, Freigeist, theologischer Abenteurer, geboren 25. August 1741 in Bischofswerda, gestorben 23. April 1792 in Halle. Brief lan Rudolph Zacharias Becker, 1759—18221. Halle, 12. September 1791. 1 Seite 40. E. 134:1 Über die von ihm nachgesuchte Begnadigung eines Arrestanten. Caspar Barth, lateinischer Dichter und Übersetzer, geboren 21. Juni 1587 in Küstrin, gestorben 17. September 1658 in Leipzig. Stammbuchblatt. Lateinisch. Leipzig, 8. Mai 1626. 1 Seite 8°. E. 1242 Heinrich Barth, Afrikareisender, geboren 16. Februar 1821 in Hamburg, gestorben 25. November 1865 in Berlin. Brief an Benoni Friedlaender. London, 11. Marz 1845. 1 Seite 4°, Adresse. E. _ 1243 Hat die Sammlung griechischer Münzen des Britischen Museums „zu großem Ergötzen und Nutzen" Stück für L>tück studiert. „... ^zch freue mich ungemein auf den Frühling, der mich wohlausgerüstet (ich lerne jetzt auch tüchtig Arabisch; Spanisch habe ich schon gelernt) in jene Gegenden sspanische und afrikanische Küste^ bringen zoll../ Ludwig Beck, Jurist, Professor in Leipzig, geboren 27.-Oktober 1786 in Leipzig, gestorben daselbst 14. Februar 1869. Brief an Professor Heinrich Eduard Dirksen, 1790 1868. Leipzig, 17. Marz 1824. 3 Seiten 4°. E. 1244 Über den Tod des Professors der Rechte Christian Gottlieb Haubold (1766—1824) u. a. 10 Becmann — Berenhorsi Johann Christoph Becmann, Polyhistor, Professor der Universität Frankfurt a. O., geboren 1641 in Zerbst, gestorben 6. Marz 1717 in Frankfurt a. O. Stammbuchblatt. Lateinisch. Frankfurt a. O., 20. Dezember 1669. 1 Seite quer 8°. E. 1245 Fata viam invenient. Michael Beer, Dramatiker, Dichter des „Paria" und des „Struensee", geboren 19. August 1800 in Berlin, gestorben 22. Marz 1833 in München. Brief an Gubitz. Genua, 2. Oktober 1816. 3 Seiten 8°, Adresse. E. 1246 Mit Nachschrift seiner Mutter Amalia Beer geborenen Wulf, 1766—1854. Christian Ernst Graf von Bentzel-Sternau, Dichter und Staatsmann, zuletzt Staats- und Finanzminister des Großherzogcums Frankfurt, geboren 9. April 1767 in Mainz, gestorben 13. August 1849 zu Mariahalden am Zürcher See. Briefan einen Ungenannten. Mannheim, 14.Dezember 1811. 1 Seite 4°. E. 1247 Empfiehlt „Herrn Carl Maria von Weber", „als Virtuos und Tondichter rühmlichst bekannt, durch ausgebreitete Bildung und Kenntnisse ausgezeichnet"... Georg Heinrich von Berenhorsi^ Militärschriftsteller, Hofmarschall in Dessau, geboren zu Sandersleben 26. Oktober 1733, gestorben in Dessau 30. Oktober 1814. Briefan den Major August Rühle von Lilienstern. Dessau, 30.November 1809. 3 Seiten 40, Adresse. E. 1248 ... Wir werden hoffentlich nunmehr wohl bald erfahren welche Figur u. Gestalt die bisherige Lbimaera des Rheinbundes annehmen werde, oder viel- mehr, was in dieser Hinsicht über ihn verhängt seyn mag? und ob unser armes Vaterland in eine Provinz aus Einem Stück, wie Gallien u. Hispanien, werde verwandelt, oder ob künftig hin in Germanien, wie im Vorderen Asien, kleine Könige u. andre kleinen Dynasten, fernerweit geduldet seyn werden ... * Von ihm schreibt Philipp Buttmanu in seiner Selbstbiographie: „Bei Nennung des Namens Berenhorst regt sich in meinem Herzen eine Mischung von Liebe, Ehrfurcht und Bewunderung, die als eines der beseligendsten Gefühle, so lange ich bin, mich begleiten wird." (Bildnisse jehtlebender Berliner Gelehrten.. Herausgegeben von M- S. Lowe, Sammlung 3, 180«, Seite 25.) Bernegger—Bettuch 11 Matthias Bernegger, Professor der Geschichte und Beredsamkeit in Straßburg, geboren 8. Februar > 582 zu Hallstadt in Oberösterreich, gestorben 8. Februar 1640 in Straßburg. Stammbuchblatt. Lateinisch. Straßburg, 29. Juni 1628. 1 Seite 8°. E. 1216 Auf demselben Blatt wie Johann Valentin Andreae. August Ferdinand Bernhardi, Schulmann, Direktor des Friedrichs-Werderschen, dann des Friedrich-Wilhelm- Gymnasiums in Berlin, geboren 24. Juni 1770 in Berlin, gestorben daselbst 2. Juni 1820. 2 Blatter, 12. Oktober und 21. Oktober 1812, quer 8°. E. 1249 Notizen über einige Seminaristen. Brief an Benoni Friedlaender. Berlin, 22. Marz 1818. 1 Seite 8°. E. 1250 Schickt ein Programm. Schreiben an den Staatskanzler Fürsten Hardenberg. Berlin, 21. April 1818. 1 Seite 2°. E. 1351 Übersendet seine Sammlung pädagogischer Schriften. Rede zur Entlassung der Abiturienten. Berlin 1820. 16 Seiten 4°. E. 1252 Aaron Bernstein, Pseudonym A. Rebenstein, Publizist, Volksschriftsteller, geboren 1812 in Danzig, gestorben 12. Februar 1884 in Berlin. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. »Berlin, um 1835.] 1 Seite 8°. 2. Dresden, 29. Juli 1836. 1 Seite 4°, Adresse. 3. «Berlin], 15. April 1837. 4 Seiten 4°, Beilage 2 Seiten 8 Ein Stück seiner Lebens- und Liebesgeschichte. Plan eines Werks: Per- sonen und Zustände in ihren Beziehungen zur gegenwärtigen Literatur. Friedrich Justin Bertuch, Buchhändler, Schriftsteller, geboren in Weimar 30. September 1747, gestorben daselbst 30. April 1822. Brief an den Buchhändler Georg Joachim Göschen. Weimar, 21. ^anuar 1788. 7 Seiten 8°. E. 1256 Sie haben Recht, ganz vollkomen Recht über Freund Schiller, Lieber. Er spinnt seine Faden nicht lang aus, buhlt mit allen Musen, und wirft sich einer 1253 1254 0 1255 12 Bertuch — Bessel um die andere in die Arme. Nur eine Muse muß man Heyrathen, und ihr treu seyn, wie einer keuschen Gattin, wenn man Kinder mit ihr zeugen will die in der Welt fortkonien sollen. Und gerade Ließ thut Sch. nicht. Er arbeitet jezt mit Anstrengung an seiner Gesch. der Revolutionen von Holland, und sagte mir erst gestern noch, da er bey mir war, er werde mit möglichster Arbeit daran, doch uich vor Ende Aprils fertig werden. Sie sehn also, Lieber, daß an die Thalia für die Oster Meße nicht zu dencken ist, wenn ich ihn auch spornen wollte; welches ich doch seiner würcklich nicht festen Gesundheit wegen nicht thun möchte. Er ist mächtig hinter mir her, daß ich gemeinschaftl. mit ihm eine litterarische Entreprife machen soll, weil er mir Keuntniß und Aus- dauer zutraut; allein ich habe keine Ohren dazu, und werde nie welche haben, eben darnum, weil ich dann sicher den Karren allein ziehen müßte... Schreiben von Bertuch und Christian Gottfried Schütz als Unternehmern der Allgemeinen Litteratur-Zeitung an den Geheimen Kabinettsrat lCarl Friedrich von Beyme]. Halle, 2. Februar 1805. 2 Seiten 2°. 1257 Geschrieben von Schütz. Betrifft die der Zeitung aus dem Königlichen Dispositionsfonds bewilligten 10 000 Taler. Friedrich Wilhelm Bessel, Astronom, Professor in Königsberg, geboren 22. Juli 1784 in Minden, gestorben 17. Marz 1846 in Königsberg. 5 Briefe an den Geheimen Regierungsrat Reusch in Berlin. E. 1. lKönigsberg, vor 1823.] 2 Seiten 4°, Adresse. 1258 Über ein Naturwunder in der Gegend von Cayrnen: zwei achttausend Pfund schwere Steine haben sich von ihrer alten Lagerstätte erhoben und sind etwa dreißig Schritt, sogar etwas bergan, fortgewandert... 2. lKönigsberg], 17. April 1823. 2 Seiten 4°, Adresse. 1259 Meteorologisches. 3. lKönigsberg], 21. Februar 1826. 3 Seiten 4°. 1260 Über das Pensionswesen an den Universitäten. 4. lKönigsberg], 16. Mai 1827. 1 Seite 4°. 1261 Schickt die Gesetzsammlung zurück. Reicht mit den Reisediäten nicht aus. 5. lKönigsberg], 25. Juni 1836. 1 Seite 4°. 1202 Über einen Prozeß mit dem akademischen Senat. Epigramm auf Isaak Newton. Englisch und deutsch. Ohne Ort und Datum. 1 Seite 4°. E. 1203 13 ==== H. Beta = Heinrich Beta, eigentlich Bettzieche, Nationalökonom, Publizist, geboren 23. Marz 1813 zu Werben bei Delitzsch, gestorben 31. März 1876 in Berlin. Schlafwcks-Predigt. 11 Seiten 8°. E. 1264 Frauen von Elbing. 12 Seiten 8°. E. 1265 Freiheit besteht im freien Handeln oder: Proletariat und Pöbel heilbar (Eine Schutzzoll-Predigt von Beta). 26 Seiten 2°. Abschrift. 1266 Die Wunder der Sympathie. Wahre Geschichte aus der neuesten Zeit. 25 Seiten 40. E. 1207 1264—1267 bestimmt für den „Gesellschafter" oder den Gubitzschen Volkskalender. 5 Briefe an Gubitz. E. l* Berlin, 16. August 1838. 2 Seiten 4°. 1268 ... Mit dem Vorsatze, mir einen Weg auf das akademische Katheder zu bahnen, Hab' ich in Halle 4 Jahre Philosophie, Geschichte und Sprachen besonders einige altdeutsche Dialekte studirt. Vater und Mutter sind schon seit 2 Jahren gestorben. Ich mußte mich mühselig durchschlagen, aber es ging doch. Da brach der famose Streit zwischen dem Redacteur der Hallischen Jahrbücher Dr. Rüge und dem Professor Leo ausIch achte Ruge'n als eineu der tiefsten und hellsten Hegeliter und durch persönlichen Umgang als einen ächtdeutschen, geraden, offenen Biedermann, und habe durch vierjähriges Hören bei Leo und in seinen Werken seine originalisirende, widerspruchvolle und des- halb unhaltbare historische Anschauung kennen lernen. Ich habe es daher immer mit der Rug'schen Parthei gehalten und besonders in meinen Kreisen mich für Rüge und gegen Leo ausgesprochen. Und Leo hat Spione unter den Studenten. — Das und unsere Werdelust, für Leo und einige andere Professoren das größte Aergerniß, brandmarkten mich bei dem Akademischen Senate. Ich verlor meine Benefizien und die Unterrichtsstunden auf dem Waisenhause. In Halle war ich demnach geistig wie leiblich ruinirt. Mit der festen Ueberzeugung, daß ich mir hier einen physischen Lebensquell durch eifrige Bemühungen erobern würde, kam ich hieher. Doch bis jetzt scheint es, ich könnte mit größerer Wahrscheinlichkeit des Erfolgs wie Moses an einen Stein schlagen als an ein Menschenherz. Die Empfehlungen von dem Baron de la Motte Fouque2 überbracht ich; man nahm mich sehr höflich auf und entließ mich sehr höflich; dann war's vorbei. Ich bin in den meisten Buch- __ Handlungen herumgelaufen, mir Correcturen zu erbitten, in allen Unterrichts- ' Arnold Rüge, der Junghegelianer, 1802—1880; Heinrich Leo, der konservative Historiker, (Hs—1878. über den Streit berichten unter anderm die Allgemeine Deutsche Biographie Band 29, 1889, Seite 595—59«, und Heinrich von Treitschkes Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert Theil 4, 1889, Seite 485—487. 2 Dem Dichter. 14 H. Beta anstalten gewesen, mich zum Unterricht zu erbieten, bei Commisstonären um Hauslehrerstellen cet. oer. — Alles, Alles umsonst — mit Ausnahme der Commissionars, die mir mein letztes Geld ablockten. Mangel aller Art und Hunger haben mich schon mehre Tage in den Klauen, und ich sterbe sicher einen sehr langweiligen Dichtertod ohne daß ein Hahn danach kräht, wenn Ihnen nicht ein mitleidig Herz rathet, eine rettende Hand nach mir auszustrecken. Wenn Sie ohne Schwierigkeit mir irgend eine Beschäftigung, sie sei welche sie wolle, verschaffen können, so bitte ich Sie herzlich darum. Ich will arbeiten wie ein Hercules und wuchern mit meinem Pfunde, (das jetzt freilich wohl bei den Kämpfen mit dem Furienheer von Nahrungssorgen zu einem Loth zusammengeschrumpft sein mag) daß Sie bei dem Bewußtsein, ein Menschenleben gerettet zu haben, auch noch die Erfahrung machen sollen, einen Menschen gerettet zu haben, der des Lebens werth ist und mit Lust und Liebe zu nützen, zu wirken auch Kraft und Talent verbindet. Ich glaube wenigstens, daß, da der Geist die schöne Eigenschaft der häßlichen Polypen hat, sich aus sich selbst wieder zu ergänzen, auch mein Geist seine Elastizität und Spann- und Produktionskraft wieder gewinnt, wenn ich nur einigermaßen die Natur- anforderungen befriedigen kann. Wenn Sie einen Augenblick erwägen, in welcher Krise ich zwischen Tod und Leben zappele, werden Sie wohl die Zu- dringlichkeit und das Gradezu in meiner Bitte entschuldigen, verzeihen und auch erhören ... 2. Berlin, 23. August 1838. 1 Seite 4°. 1269 Bittet ihn nochmals um eine Beschäftigung. Gubitz übertrug ihm die Redaktion des literarisch-kritischen Teils des „Gesellschafters". Beta gab unter anderm eine neue Übertragung des Nibelungenliedes heraus, zu der Gubitz Holzschnitte anfertigte, 2 Bände 1840—1841. 3. Berlin, 4. Juni 1840. 3 Seiten 8°, Adresse. 1270 4. Berlin, 26. November 1840. 1 Seite 8°, Adresse. 1271 5. London, 16. Februar 1852. 1 Seite 8°. 1272 ... Vom 24 August 1838 bis in den März 1848 bin ich einen Tag um den andern den Pfad der Tugend nach Kochstraße 70 gewandelt, bis nach 10 Jahren der Weg einmal durch Barrikaden versperrt war, was mich auf Umwege und auf den flüchtigen Pfad des Lasters führte. Ich war 10 Jahre lang ein zufriedener Mann gewesen, berühmt durch Spalten im anständigen Gesellschafter, berühmt in der „Zeituitg der Ereignisse und Ansichten" und unzählige Male und regelmäßig honorirt aus dem sich willig eröffnenden Schränkchen unter Ihrem Arbeitspulte: wenig aber gut, und dauerhaft. Sie wurden ein sogenannter Reaktionär, mich aber rief das Vaterland, Placate zu schreiben und ä Stück 1 Sgr. und von den Straßenecken dem neugebornen Deutschland sein wahres Heil zu verkündigen. Aber Wrangel und Manteuffel verstanden mich nicht und so führten sie die Unterthanen auf einem nicht mehr ungewöhnlichen Wege zum vorsündfluthlichen Paradiese und in Veit Stand der 15 ==^- ==^— Beta — Biester Unschuld zurück, mich aber nach London', welches so weit eine sehr schöne Gegend ist, nur mit dem Fehler, daß hier zu viel Engländer und Flüchtlinge wohnen welche nur plattdeutsch verstehen. Letztere reden noch einige Sprachen mehr, als beim Thnrmbau zu Babel verwirrt wurden und verwirren deshalb auch mehr und rauchen aus Thonpfeifen dazu. Ich helfe nicht mit und kehre gern in der Erinnerung oft in die Kochstraße 70 zurück... Ich hoffe, daß Ihr ehrwürdiges weißes Haar noch immer auf einem klaren, muntern, arbeitenden Kopfe steht und wünsche, daß Sie sich meiner nicht ungern einmal erinnern ... Heinrich Bettzieche siehe Heinrich Beta. Willibald Beyschlag, Geolog, Professor in Halle, geboren 7. September 1823 in Frankfurt a. M., gestorben 25. November 1900 in Halle. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. Halle, 14. Februar 1881. 2 Seiten 8°. 2. Halle, 30. Oktober 1890. 2 Seiten 8°. Danksagung für die Festausgaben des Nathan und derMinna von Barnhelm. Johann Erich Biester, Redakteur der Berlinischen Monatsschrift und andrer Zeitschriften, Bibliothekar der Königlichen Bibliothek in Berlin, geboren 17. November 1749 in Lübeck, gestorben 20. Februar 1816 in Berlin. Brief an Moses Mendelssohn. lBerlin, Januar 1785.1 2 Seiten, Einlage 2 Seiten 4°, Adresse. E. 1273 Dankt ihm für einen der Berlinischen Monatsschrift zugesandten Aufsatz. Mendelssohn hatte abgelehnt, in die neulich hier gestiftete gelehrte Gesellschaft als Mitglied einzutreten. Jetzt bittet Biester ihn in ihrem Namen, sich über einen Vortrag, der unter den Mitgliedern in Umlauf gesetzt wird, ju äußern. Die Einlage enthalt u. a. ein Verzeichnis der Mitglieder. Brief an den Geheimen Kabinettsrat Carl Friedrich von Beyme. Berlin, 30. Januar 1801. 2 Seiten 4°. E.' 1274 Urteil über den Professor Reinhard, Verfasser der Uettrs8 de Dresde2, der sich seit einem halben Jahr in Berliit als Sprachlehrer im Französischen, Italienischen und Englischen und auch als Schriftsteller sein Brot suchte. ' Beta flüchtete nach London Ende 1850 oder Anfang 1851; stehe Allgemeine Deutsche Biographie Band 46, 1902, Seite 486—493. 2 Karl Reinhard, 1769—1840. 16 Biester — Blumenbach Brief an David Friedlaender. Berlin, 7. Februar 1803. 1 Seite 4°. E. 1275 Bittet ihn um eine Abschrift von Johann Jacob Engels (gestorben 28. Juni 1802) „letzter Difpofizion“. Georg Bernhard Bilsinger, Philosoph und Staatsmann, Konsisiorialprastdent inStuttgart, geboren23.Januar 1693 in Kannstatt, gestorben 18. Februar 1750 in Stuttgart. Brief an einen Ungenannten. Französisch. ^Stuttgart?], 27. Oktober 1729. 4 Seiten 4°. E. 1276 Mathematischen Inhalts. Karl Bleibtren, Dichter und Schriftsteller, geboren 13. Januar 1859 in Berlin. Gedichte an Mirjam Gentz, als sie siebzehn Jahre alt war. 1880—1881. Französisch und deutsch. 4 Seiten 8°. E. 1277 Hugo Blümner, Philolog und Archaolog, Professor in Zürich, geboren 9. August 1844 in Berlin. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. Hottingen bei Zürich, 15. Februar 1881. 1 Seite 8°. 2. Zürich, 21. Oktober 1890. 1 Seite 8°. Danksagung für die Festausgaben des Nathan und der Minna von Barnhelm. Aloys Blnmauer, Dichter, geboren 21. Dezember 1755 zu Steyer in Oberösterreich, gestorben 16. Marz 1798 in Wien. Geschäftsbrief an die Vossische Buchhandlung. Wien, 28. Oktober 1797. 1 Seite 4°. E. ms Johann Friedrich Blmnenbach, Anatom und Anthropolog, Professor in Göttingen, geboren 11. Mai 1752 in Gotha, gestorben 22. Januar 1840 in Göttingen. Brief an Baumbach (?). Göttingen,20.Februar 1782. 3 Seiten 4°. E. 1279 Über sich, seine Familie, alte Freunde. Blumenbach—Bode 17 Brief an den Abt Anton August Hinrich Lichtensiein in Helmstedt. Göttingen, 21. August 1806. 2 Seiten 40. E. 1280 Gratuliert ihm zu den Vaterfreuden, die ihm sein Sohn Martin Hinrich, der Zoolog, bereite. 2 Briefe an Karl Asmund Rudolphi. E. 1. Göttingen, 20. Marz 0. I. 1 Seite 4°, Adresse. 1281 Über Erneuerung eines Diploms für einen „ehrwürdigen verdienstvollen Veteran". 2. lGöttingenI, ohne Datum. 2 Seiten 4°. 1282 Dankt ihm „für das gütige Geschenk der 4 St. der meinem Herzen ewig theuren Jubel-Medaille..." Brief an den Anatomen Dr Eduard d'Alton d. I. in Bomss. Göttingen, 27. September lum 18251. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 1283 Dankt für das erste Heft seiner Vergleichenden Osteologie der Vögel. Johann Joachim Christoph Bode, Dichter, Übersetzer, Lessings Freund, geboren 16. Januar 1730 in Braun- schweig, gestorben 13. Dezember 1793 in Weimar. Brief an Heinrich Wilhelm von Gerstenberg. Hamburg, 2. Dezember 1768. 3 Seiten 2°. E. 211 Siehe C. 9t. Lessings Bücher- und Handschriftensammlnng Band 1 Seite 192. 2 Briefe an seinen Verleger lde la Gardel in Berlin. E. 1. Weimar, 6. Dezember 1792. 1 Seite 4°. 2. Weimar, 24. Marz 1793. 1 Seite 4°. 1 und 2 enthalten nur Geschäftliches. Wilhelm von Bode, Kunsthistoriker, Generaldirektor der preußischen Museen, geboren 10. Dezember 1845 zu Calvörde in Braunschweig. Brief an C. R. Lessing. Charlottenburg, 18. September 1909. 3 Seiten go g 1060 Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". Erinnerungen an den Maler Carl Friedrich Lessing. 1 Geboren 1803, gestorben 1854 als Professor der Anatomie in Halle. Ceffingfcge Bücher- u. Handschrtftensammlung. 18 Bodenstedt—Boettiger Friedrich von Bodenstedt, Dichter, geboren 22. April 1819 in Peine, gestorben 18. April 1892 in Wiesbaden. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. Wiesbaden, 15. Februar 1881. 4 Seiten 4°. Dankt für die Prachtausgabe des Nathan, anschließend sein Gedicht: Zur Lessingfeier 15. Februar 1881. 2. Wiesbaden, 15. Oktober 1890. 2 Seiten 4°. Dankt für die Prachtausgabe der Minna von Barnhelm. Carl August Boettiger, Archaolog, Schriftsteller, Studiendirektor der Ritterakademie und Oberaufseher der Antikenmuseen in Dresden, geboren 8. Juni 1760 zu Reichenbach im Voigtlande, gestorben 17. November 1835 in Dresden. Brief an den Buchhändler de la Garde in Berlin. Weimar, 5. Januar 1794. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 1286 Über den Tod Johann Joachim Christoph Bodes (gestorben in Weimar 13. Dezember 1793) und seine Übersetzung Montaignes, die La Garde verlegt. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Dresden, 11. August 1805. 3 Seiten 8°, Adresse. 1287 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 1, 1868, Seite 83—84, 2. Dresden, 21. September 1808. 3 Seiten 4°, Adresse. 1288 Voller Anerkennung für seine Holzschnitte. 3. Dresden, 4. Juni 1823. 1 Seite 2°. 1289 Epigramm an David Friedlaender. Dresden, 17. Juli 1816. 1 Seite quer 8°. E. 1290 Eins ift die Kunft, mein Freund, in allen Zonen und Völkern, Findft Du die meine darin, find ich die Deine gewifs. Briefan David Friedlaender. Dresden, 5.November 1820. 3 Seiten 8°. E. 1291 ... Wir sind seit etwa 14 Tagen wieder in Besitz unsrer einziges^ Elisa svon der ReckeP. Das ist für mich ein unaussprechlicher Gewin. Ich gehe uie von ihr, ohne von ihrser^ großartigen Denkart ergriffen, vosn^ ihrer Engels- Huld gerührt neue Vorsätze zu fassen und mich selbst gestärkt zu fühlen ... Waren Sie hie, mein edler Freund, so werden wir nicht aufhören, Sie zu bestürmen, Ihre wohlthatig-erleuchtende schriftstellerische Laufbahn mit einer- vollendeten Biographie Mendelssohns zu krönen. Welch ein Vermächtniß für ein zweites Geschlecht! ... 1 Siehe weiter unten unter von der Recke. ========. = Boettiger— Brachmann ============ 19 Brief an Friedrich Creuzer in Heidelberg. Dresden, 1. Februar 1835. 1 Seite 2°, Adresse. E. 1292 Uber Creuzers Schrift zur Gemmenkunde, über Panofka' und Eduard Gerhard' u. a. Heinrich Christian Boie, Dichter, Haupt des Hainbunds, geboren 19. Juli 1744 in Meldorf, gestorben ebenda 3. Marz 1806. Brief an einen Unbekannten. Göttingen, 12. Oktober 1771. 3 Seiten 4°. E. 213 Siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 192—193. Ludwig Ernst Borowski, evangelischer Erzbischof in Preußen, geboren 17. Juni 1740 in Königsberg, gestorben daselbst 10. November 1831. Brief an den preußischen Gesandten in London Freiherrn von Jacobi-Kloesi. Königsberg, 1. Dezember 1804. 4 Seiten 8°. E. 1293 Brief an einen Ungenannten. Königsberg, 4.Juni 1830. 1 Seite 2°. E. 1294 Robert Boxberger, Literarhistoriker, Herausgeber von Lessings Werken, Realschullehrer in Erfurt, geboren 28. Mai 1836 in Gotha, gestorben 30. Marz 1890 in Stadtsulza. Brief an C. R. Lessing. Erfurt, 14. Februar 1881. 1 Seite 8°. E. 1060 Danksagung für die Festausgabe des Nathan. Siehe auch Band 1 der Sammlung Seite 173. Luise Brachmann, Dichterin, geboren 9. Februar 1777 in Rochlitz, ertränkte sich im September 1822 in der Saale bei Halle. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Dresden, 29. September 1817. 2 Seiten 8°. 1295 2. Widten, 29. Marz 1818. 4 Seiten 16°. 1200 3. Widten, 20. Oktober 1821. 1 Seite 8°, Adresse. 1297 Siehe Gubitz, Erlebnisse Band 3, 1869, Seite 7—11. 1 Theodor Sigismund Panofka, Philolog, Professor in Berlin, 1800—1858. 2 Archaolog, Professor und Mnsenmsdirektor in Berlin, 1795—1887. 2» 20 Brachvogel — Brugsch Albert Emil Brachvogel, Dichter, geboren 29. April 1824 in Breslau, gestorben 27. November 1878 zu Lichterfelde 9 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 30. September 1862. j Seite 8°. 1298 2. Berlin, 14. November 1863. 1 Seite 4°. 1299 Darunter Gubitzens Antwort, Entwurf ohne Datum. 3. Berlin, 17. November 1863. 1 Seite 8°, Umschlag. 1300 4. 5. Zehlendorf, 3. August 1864. (2 Briefe.) Je 1 Seite 8°, Umschlag. 1301-2 bei Berlin. 6. Berlin, 8. Januar 1865. 1 Seite 4°. 1203 7. Berlin, 16. September 1865. 1 Seite 8°, Umschlag. 1204 8. Berlin, 22. Oktober 1869. 2 Seiten 8°, Umschlag. 1205 9. Ein Brief undatiert. 1 Seite 8°. 1306 1—9: übersendet Beitrage für das „Jahrbuch deutscher Bühnen- spiele" u. a. Quittung über 50 Taler Honorar für den Abdruck des Schauspiels „Der Trödler" im „Jahrbuch deutscher Bühnenspiele". Berlin, 22. September 1864. 1 Seite quer 4°. E. 1207 George August von Breitenbanch, Dichter, geboren 28. August 1731 zu Wilsdruff bei Dresden, gestorben 15. September 1817. Brief an Lesfing. Bucha, 10. Marz 1764. 3 Seiten 2°. E. 195 Siehe C.R. Lessings Bücher- und Handschrifteusammlung Band l Seite 191. 2 Briefe an Wieland. Bucha, 13. November 1800 und 17. April 1804. Entwürfe, untereinander geschrieben, ohne Unterschrift. 2 Seiten 2°. E. 1308 Mit dem ersten Brief übersendet er seine „Schauplaze berühmter Begeben- heiten des Alterthums", in dem zweiten dankt er für „das wichtige Geschenk, welches Sie mir, theurer Mann, mit dem neuesten Produkt Dero fruchtbarer Feder gemacht haben, welches die blühendste Epoche der griechischen Welt- weisheit als gegenwärtig darstellt..."1 Heinrich Brugsch, Ägyptolog, geboren 18. Februar 1827 in Berlin, gestorben 9. September 1894 in Charlottenburg. Widmung an den Legationsrat Julius von Jasmund. Kairo, 30. Oktober 1872. 1 Seite quer 8°. E. 1309 1 1804 erschien Wielands Krates und Hipparchia. 21 =" —-- ■ ■ Brugsch—Bürger Übertragung des Namens Leo von Schleinitz in Hieroglyphen. Kairo, 10. Fe- bruar 1873. 1 Seite 4°. E. 1310 Brief an Friedrich Stephany. Kairo, 20. Dezember 1880. 3 Seiten 8°. E. mi ... Mariette Paschader General Direckor der Museen-Ausgrabungen Hierselbst, ist unrettbar verloren. Meine Nachfolge bereits gesichert... Brief an C. R. Lessing. Berlin, 17. Oktober 1890. 2 Seiten 8°. E. 1060 Dankt für die Festausgabe der Minna von Barnhelm. Friedrich Brunold siehe August Ferdinand Meyer. August Leopold Bücher, Geograph, Professor am Gymnasium zu Köslin, Vater Lothar Buchers, geboren 12. Januar 1783 zu Endorf in der Provinz Sachsen, gestorben im Dezember 1864 in Köslin. 2 Briefe an Professor Friedrich Zelle in Berlin. E. 1. Köslin, 17. Januar 1854. 3 Seiten 4°. 1313 Fragt nach dem Schicksal der Berlinischen Gesellschaft für deutsche Sprache. 2. Köslin, 9. August 1854. 3 Seiten 4°. 1313 Übersendet zwei Beitrage für das Jahrbuch der obigen Geselsichaft: „Eigen- heiten der Hinterpommerischen Mundart" und „Undeutsch schreiben in dentichen Wörtern". Gottfried August Bürger, geboren in der Sylvesternacht 1747 zu Molwerswende bei Ballenstedt, gestorben 8. Juni 1794 in Göttingen. Die Nachtfeier der Venus. 13 Seiten 4°. E. 1314 Ältestes großes Gedicht Bürgers, zuerst gedruckt im Deutschen Mercur April 1773. Ferner in der von Karl Reinhard (1769—1840) veranstalteten Ausgabe von Bürgers sämtlichen Werken, Berlin 1823, in Band t Seite 3 u. folg? abgedruckt. Dort sind auf Seite 313 u. folg, auch die wesentlichen Varianten der vorliegenden Handschrift, jedoch nicht alle, berücksichtigt. Gedruckte Todesanzeige von Bürgers erster Frau Dorothea Marianne geborenen Leonhart, Gelliehausen, 31. Juli 1784. Nachschrift und Adresse an Johann Arnold Ebert von Bürgers Hand. 3 Seiten 2°. 1315 Gedruckt in: Briefe von und an Gottfried August Bürger... heraus- gegeben von Adolf Strodtmann, Band 3, 1874, Seite 145. 1 Augustin Ldouard Mariettc, 1S21—1881. 22 Büsching — Buttmann Allton Friedrich Büsching, Begründer der neuern geographisch-statistischen Methode der Erdkunde, Ober- konsistorialrat, Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin, geboren 27. September 1724 in Stadthagen, gestorben 28. Mai 1793 in Berlin. Brief an den nach Berlin berufenen Propst Wilhelm Abraham Teller, 1734—1804, in Helmstedt. Berlin, 10. Oktober 1767. 2 Seiten 4°, Umschlag, Siegel. E. 1316 ... Sie sind auch ;tt meinem Vergnügen hieher berufen worden. Ich schätze Ihren Geist und Ihr Her; überhaupt, und Ihre theologische Denkungs- art insonderheit, ob ich gleich, nach Gewohnheit der Menschen, in unterschiedenen Stücken anders denke als Sie. Ich wünsche Ew. Hochwürden aufrichtigst Glück dazu, daß Sie hier in ein LolleZium kommen, welches die Wahrheit liebet, aber die Sectirerey haßet, und den Verfolgungsgeist verabscheuet. Das wird Ew. Hochwürden eine sanfte Stille, nach heftigen Stürmen seyn ... Johann Bugenhagen, Reformator, geboren 24. Juni 1484 (?) auf Wollin, gestorben in der Nacht vom 19. auf den 20. April 1558 in Wittenberg. Gehaltsquittung. (Wittenberg 1540.1 Ein schmaler Papierstreifen. E. 1317 Ausschnitt aus der „Ausgabe für die Legenten vnd andere der Vniuersitet auffs Quartal Exaltacionis Crucis Anno M Im nttu Jar." Der Betrag ist 15 Gulden. Konrad Burdach, Germanist, Literarhistoriker, Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin, geboren 29. Mai 1859 in Königsberg. Brief an C. R. Lessing. Grunewald, 22. September 1909. 2 Seiten 8°. E. ioeo Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing." Philipp Buttmann, Philolog, Mitglied und beständiger Sekretär der Akademie der Wissenschaften in Berlin, geboren 5.Dezember 1764 in Frankfurt a.M., gestorben 21.Juni 1829 in Berlin. Wortrathsel zum Ersten Januar 1803. 2 Seiten 2°. E. i3is Ich trage wie der Pabst die dreigetheilte Krone, Und wie der Bauer drunter einen Kamm; Vieleicht weil ich bei allen Menschen wohne Nicht fragend nach Vermögen, Rang u. Stamm. Buttmann — Campe 23 Und, traun! vor allen, Vater Pius, weihte Zu meinem Eigenthum ein hartes Schicksal dich. ■ In meinem doppelten und vollen Sinne wich Bis an dein End' ich nie von deiner Seite. — Drum weg die Kronen! Laßt mir nur den Kamm. — Nun lass' ich Hofnungen entstehen; Nun lass' ich sanfte Hauche wehen; Nun mach' ich alles froh, und Hinz zum Bräutigam. — Doch laßt euch dieses nicht verführen, Mir auch den Kamm noch anzurühren: Fällt er mir ab; — ja freilich herrlich blinkts, Was übrig bleibt; doch Menschenblut auch trinkts, Prometheus Brut misbraucht es zum Verheeren. — Drum haltet meinen Kamm in Ehren. — Doch fiel er ab von ungefehr; Geschwind die Tripelkrone wieder her, Und stülpt sie fix mir auf die Glatze. — Ha! welch ein göttlich Ding bin ich! Liebenswürdig lächerlich! Und just von morgen an so recht auf meinem Platze! Denn nichts hat seine Zeit so sehr wie ich. Für heut, zum Beispiel, schickt was anders sich: Nehmt ab zwei Kronen mir; laßt mit der einen (Versteht sich, ohne Kamm) als König mich erscheinen. Ja, Preußen, eures Königs Sinnbild bin ich itzt. Er ist ganz ich, wo feindlich Eisen blitzt; Er ist ganz ich im Kreise seiner Lieben; Ganz ich, wenn Leiden selbst den Niedrigsten betrüben. Und (sonderbar!) aus mir ruft hem das ganze Land, Daß jener Kamm u. Kronen tragende Trabant Von diesem König sei auf immerdar verbannt. Brief an einen Ungenannten. Berlin, 8. Dezember 1807. 1 Seite 8°. E. 1319 Geschäftliches. Joachim Heinrich Campe, Philanthrop, Jugendschriftsteller, Verlagsbuchhandler, geboren 29. Juni 1746 Dorfe Deensen bei Wolfenbüttel, gestorben 22. Oktober 1818 in Braunschweig. Brief an Moses Mendelssohn. Ohne Ort, 11. Juli 1772. 4Seiten2°. E. 1331 Definition des Begriffs naiv und andres. 24 Chamiffo — Chezy Adelbert von Chamiffo, geboren 27. M Januar 1781 auf Schloß Boncourt in der Champagne, ge- storben 21. August 1838 in Berlin. 3 Urteile über eingereichte Lust- und Liederspiele. Berlin, 26. Juli und 6. August [2 mall 1829. Zusammen 3 Seiten 4°. E. 1332-34 Siehe die Bemerkung zu Nr 1823. Zur Geschichte der Censur. Undatiert. 4 Seiten 4°. E. 1335 Wendet sich gegen einige lächerliche Mißgriffe der Berliner Zensur, die unter anderm in einer für ein literarisches Blatt bestimmten Übersetzung von Berangers „Kartenlegerin" die letzte Strophe gestrichen, und die lange Zeit streng verboten hatte, bei festlichen Gelegenheiten Goethes zu erwähnen. „Und erst als in den öffentlichen Blattern Berlins gedruckt zu lesen stand: Der König Ludwig von Bayern habe Göthen einen Besuch abgestattet, schien der über ihn verhängte Verruf einige Linderung zu erleiden ... Wer kann die preußische Regierung vermögen, sich langer für Albernheiten des bezeichneten Schlages verantwortlich zu erklären? — Es preßt sich der fromm vertrauende Ausruf aus unserer tiefsten Brust: 8i le roi le savoit!.. Das Krucifix. (Eine Künstler-Legende.) [Gedicht, 1830.1 5 Seiten 8°. E. 1330 Gedruckt in A. v. Chamissos Werken, 3. Auflage, Band 4, 1852, Seite 138—143. Brief an Gubitz. [Berlinl, 12. Februar [18361. 1 Seite 8°, Adresse. E. 1337 Zum Teil gedruckt: Gubitz, Erlebnisse Band 3 Seite 156—157. Helmina von Chszy geborene von Klencke, Dichterin, geboren 26. Januar 1783 in Berlin, gestorben 28. Januar 1856 in Genf. Dem Sechszehnten November. [Gedicht.l 3 Seiten 4°. E. 1338 Abendlied zum Geburtstage meines Freundes F. W. Gubitz, 27. Februar 1817. 3 Seiten 8°. E. 1339 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2, 1868, Seite 207—209. 3 Briefe an Gubitz. 1. Dresden, 19. und 20. Juni 1819. 5 Seiten 4°. E. 1340 Erklärung gegen Ludwig Achim von Arnim und eine von ihm im „Gesell- schafter" 1819 No 46 erzählte Anekdote über ihre Großmutter, die Karschin. Gedruckt: Bemerker 1819 No 10. Chezy — Claudius 25 2. Genf, 8. Februar 1853. 1 Seite 4°. Von fremder Hand. 1341 Bietet Beiträge für den „Gesellschafter" oder den Volkskalender an, „den ich brauche nun mit 70 Jahren und blind, nothwendiger als Jemals, Arbeit und Brodt... Ich habe eine nette komische Oper liegen ... ich habe auch ein gelungenes Phantasiestück, wohin damit? lang ist es nicht; es spielt auf schlesischem Grund und Boden, vor der Geburt der Xarsehin, und hat Be- ziehungen auf deren Familie und sie..." 3. Genf, 3. August 1854. 3 Seiten 4°, Umschlag, Siegel. Von der Hand ihrer Muhme Bertha Borngraeber. 1343 „Alter Freund! Es gab eine Zeit, wo Fr. Wilhelm Gubitz Seinen Gesell- schafter herauszugeben anfing; damals war die Helming jung und geistesrege. Jede Zeile von ihr war willkommen, jeder Gedanke fand Anklang; jetzt ist sie alt, erblindet, krank, und arm, weit armer als sie damals war, wo sie sich in Opfern für die gute Sache erschöpft hatte. Gauuer und Diebe haben sie jetzt ausgeraubt, betrügerisches Gesinde hat sie geschunden..." Bittet um Hilfe. Hierzu: Brief von Gubitz an den Generalintendanten der Hoftheater in Dresden, Berlin, 5. Oktober 1854, 1 Seite 8", Entwurf, F, an die ihr in Dresden versprochene Benesizvorstellung der Euryanthe erinnernd. 1343 David Chytraeus, lutherischer Theolog, Professor in Rostock, geboren 26. Februar 1531 zu Jngelfingen, gestorben 25. Juni 1600 in Rostock. Widmung an Georg Svarzerd lSchwartzerdt, Melanthons Bruder, Bürger- meister und Schultheiß von Bretten, geboren Ende 1500 oder Anfang 1501, gestorben 1564 oder 15651. Lateinisch. Ohne Ort und Tag. 1 Seite 16°. E. 1344 Matthias Claudius, geboren 15. August 1740 zu Neinfeld bei Lübeck, gestorben 21. Januar 1815 in Hamburg. 42 Briefe an Heinrich Wilhelm von Gerstenberg. E. 1. Reinfeld, 18. Oktober 1762. 2 Seiten 4°. 1345 2. Reinfeld, 28. Dezember 1762. 3 Seiten 4°. 1346 3. Reinfeld, 11. April 1763. 3 Seiten 4°. 1347 4. Reinfeld, 12. Mai 1763. 2 Seiten 4°. 134« 5. Hamburg, 18. Juli 1768. 2 Seiten 4°. 1349 6. sHamburg, Ende Juli 1768.1 1 Seite 4°, Adresse. 1350 26 — ^ Claudius — ==-- 7. Hamburg, 10. Marz 1769. io. Hamburg, 28. Oktober 1770. 2 Seiten 40. 1351 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 1354 8. sHamburg, Februar 1770.1 11. Hamburg, 3. September 1771. 2 Seiten 4°. 1353 1 Seite 4°. 1355 9. sHamburg, September 1770.1 2 Seiten 4°. 1353 Die vorstehenden 11 Briefe gedruckt: Ungedruckte Briefe des Wandsbecker Boten, mitgeteilt von sCarl Christians Redlich, Hamburg 1881. 12. Ohne Ort und Datum. 1 Seite 8°. 1356 13. Ohne Ort und Datum. 1 Seite 4°. 1357 ... ich lebe sehr vergnügt und glücklich, und wenn ich jahrl: ein hundert Thaler mehr hätte, würde ich mich nach nichts Umsehen. So ist freilich angulta re8 äomi, aber das schärft das Ingenium... 14. Wandsbeck, 8. April ci773?1. 1 Seite 4°. 1358 ich thue Ihnen melden, daß mein Bauermädchen' vor circa 8 Wochen ein klein Kind weiblichen Geschlechts gebohren hat, das nun vor mir in der Wiege liegt, und Brust haben will, 's muß aber warten denn mein Bauer- mädchen schläft noch, und mag sie nicht wecken ... 15. Ohne Ort und Datum, l Seite 4°. 1359 ... Bach1 2 3 grüßt Sie vielmahl. Er schickt itzo 12 sehr schwere Lonaten zum Druck nach England. Er hat auch 6 Kammer 8/mphonien gemacht, die für eine seiner besten Arbeiten gelten können... 16. Wandsbeck, 8. Juli 1775. 3 Seiten 8°. 1360 I7r Wandsbeck, 21. August 1775. l Seite 8°. i36i 18. Wandsbeck, 29. November 1775. 1 Seite 8°.' 1363 19. Wandsbeck, 13. Dezember 1775. 2 Seiten 8°. 1363 20. Reinfeld, 9. Februar 1776. 1 Seite 8°. - 1364 ... ich Habe eine Kutsche gekauft — und in der Kutsche fahre ich itzo durchs Land, und bin zur Smnde in Reinfeldt, Meister V08?', der Bänkelsänger, ist auch mit in der Kutsche gekommen. Es könnte seyn, daß wir samt u. sonders am Montag nach Lübeck komen, blauen Montag zu machen, als nämlich ich, mein Bauermädchen, der Bänkelsänger und unser Kind... 1 Das ist seine Frau, Rebekka geborene Behn, Tochter eines Zimmermanns, mit der er seit dem 15. Marz 1772 verheiratet war. 2 Carl Philipp Emannel Bach, der dritte Sohn Johann Sebastians, 1714—1788. 3 Johann Heinrich Voß, 1751—1826, lebte damals in Wandsbeck. — Claudius ^ ■ 27 21. Darmstadt, 31. Marz 1777. l Seite 8°. 1365 22. Darmstadt, l8.April, Nachschrift vom 20.Aprilll7771.3 Seiten 8°. 1366 23. lWandsbeckl, ohne Datum, i Seite 8°, Adresse. 1367 24. Wandsbeck, 18. Juli 1778. 2 Seiten 8°. 1368 25. Wandsbeck, 19. Oktober 1778. 2 Seiten 8°. 1369 ... Vorigen Sontag habe ich das Heilig rc von 6acK in der St.Cathrinen Kirche gehört. Es ist gantz vortreflich. Künftigen Sonntag wird es in der 8t. Michaelis Kirche aufgeführt und die Chöre der Engel und der Völker werden an verschiedene Orten placirt werden ... 26. Wandsbeck, 9. November 1780. 2 Seiten 8°. 1370 ... Vosf ist zum Rector in Hannover gewählt, und ist hingegangen die Umstande zu beäugen. 27. Wandsbeck, 21. Dezember 1780. 2 Seiten 8°. 1371 Vielen Dank für die gute Bewirthung. Wenn wir Sie in Verlegenheit gesetzt haben; so sind wir unschuldig, denn Sie hatten uns selbst vor mehr als 4 Wochen nachdrücklich eingeladen, und Sie sind allein schuldig, denn Sie hätten uns entweder in Wirthshauß gehen heißen, oder in der ersten besten Stube auf die Erde betten, und dabey überzeugt seyn sollen daß es uns dabey recht gemühtlich seyn würde. Dies nicht so wohl fürs vergangene als fürs Zukünftige... 28. Wandsbeck, 16. Januar 1781. 2 Seiten 8°. 1372 29. Wandsbeck, 19. Februar 1781. 2 Seiten 8°. 1373 30. Ohne Ort und Datum, l Seite 8°. 1374 31. Wandsbeck, 9. April 1781. 2 Seiten 8°. 1375 32. Wandsbeck, 4. Mai 1781. l Seite 8°. 1376 33. Wandsbeck, 12. Juli 1781. 2 Seiten 4°. 1377 ... Wir haben ein Familienstück von Herder, nur Silhouetten, aber gar treflich gemacht... 34. Wandsbeck, 19. Dezember 1781. 1 Seite 8°. 1378 35. Wandsbeck, 26. Dezember 1781. 1 Seite 8°. 1379 36. Wandsbeck, 6. März 1782. 3 Seiten 8°. 1380 37. Wandsbeck, 9. September 1782. 2 Seiten 8°. 1381 28 Claudius — Cosmar = 38. Wandsbeck, 25. November 1782. 3 Seiten 8°. 1383 ... daß Voß seinen ältesten Sohn' verlohren hat, wißen Sie vermuhtlich schon; so wißen Sie denn auch dazu, daß einige Leute daran arbeiten ihn an des verstorbenen C. R. 8truenlee8", virector8 der Domschule, sStelle^ nach Halberlradr zu bringen ... 39. Wandsbeck, 28. Februar 1783. 3 Seiten 8°. 1363 40. Ohne Ort und Datum. 3 Seiten 8°. 1384 41. Wandsbeck, 26. Oktober 1784. 3 Seiten 8°. 1385 42. Wandsbeck, 24. Juni 1785. 2 Seiten 8°. 1386 Brief an Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Wandsbeck, 20. August 1784. 1 Seite 8°, Umschlag, Siegel. E. 1387 Empfiehlt den Kandidaten Hill' aus Königsberg, den ihm Hamann empfohlen hat. .. Er hat Lust die Welt zu sehen, und macht itzo eine Reise nach Venedig NB zu Fuß ... Wir alle, Groß und Klein, grüßen den alten Giern vielmahl und wünschen ihm gute Gesundheit ..." Heinrich Clauren siehe Carl Heun. Car! Wilhelm Salice Contessa, Lustspieldichter und Romanschriftsteller, geboren 19. August 1777 in Hirsch- berg, gestorben 2. Juni 1825 in Berlin. Brief an Gubitz. Sellendorf bei Golsien lGolzeul in der Niederlausitz, 16. Mai 1819. 4 Seiten 8°. E. 1388 Brief an Julius Eduard Hitzig. Neuhaus, 12. Mai 1823. 4 Seiten 4°. E. 1389 Über Hißigs Leben E. T. A. Hoffmanns. Alexander Cosmar, Schriftsteller, Buchhändler, Herausgeber des Berliner Theateralmanachs, des „Dramatischen Salon" und des „Odeum", geboren 12. Mai 1805 in Berlin, gestorben ebenda 22. Januar 1842. Brief an Gubitz. Berlin, 1. November 1836. 1 Seite 4°. E. 1390 1 Friedrich Leopold Voß, geboren 12. Juli 1778, gestorben 28. Oktober 1782. 2 Christian Gottfried Strnensee, Csonsistorial-Msati, 1717—1782. 3 Christian Hill, von Hamann, der sich dieses begabten Sohnes eines Schuhmachers väterlich annahm, immer nur Nathanael genannt. Wander- und Abenteuerlust trieben ihn jahrelang auf Reisen; schwer melancholisch suchte und fand er den Tod im Pregel 1809. Siehe den Briefwechsel zwischen Hamann und Lavatcr. Mitgeteilt von Heinrich Funck. Altpreußischc Monatsschrift Band 31, 1894, Seite 127. Dach — Deinhardstein 29 Simon Dach, Dichter, geboren 29.Juli 1605 in Memel, gestorben l5.April 1659 in Königsberg. Stammbuchblatt, lateinisch, aus Juvenal, für Andreas Thurow. Königsberg, 3. September 1647. 1 Seite quer 16°. E. 1395 Stammbuchblatt, griechisch, aus Euripides. Königsberg, 13. August 1649. 1 Seite quer 8°. Faksimile. 1396 Felix Dahn, Rechtshisioriker, Historiker, Romandichter, Professor in Breslau, geboren 9. Februar 1834 in Hamburg, gestorben 3. Januar 1912 in Breslau. Brief an Gubitz. München, 30. September 1857. 3 Seiten 4°. 1397 Durch die Bemühungen seiner „guten Mutter Birch" * hat er das Glück gehabt, daß sein Schauspiel „Verstrickt und gelöst" von^ der Berliner Bühne angenommen worden sei. Mit Unruhe erwarte er den Erfolg der Aussührultg, die in dieser Woche stattfinden werde". Bittet Gubitz um Besprechung des Stücks, das „ein Probestück, bei Leibe kein Meisterstück" sein sollte. Friedrich Benjamin d'Anieres, Geheimer Rat, Generalfiskal, Mitglied und Justiziarius der Berliner Akademie der Wissenschaften, geboren 9. Dezember 1736, gestorben 6. April 1803. Briefan den Predigerund Akademiker Jean Pierre Erman, 1733—1814. lBerlinl, 2. Marz 1769. Französisch. 2 Seiten und 3 Seiten Beilage 4". E. i398 Beschreibt das Verfahren der Stereotypie, das er erfunden hatte. Ver- öffentlicht von Julius Friedlaender: Im Neuen Reich Jahrgang 4, 1871, Band 1 Seite 339—342. Johann Ludwig Deinhardstein, dichter, geboren 21. Juni 1794 in Wien, gestorben ebenda 12. Juli 1859. Brief an Gubitz. Wien, 8. Oktober 1827. 1 Seite 4°. E. Visitenkarte: Regierungsrath Deinhardstein. E. 1 Charlotte Birch-Pfeiffer. 2 Das dreiaktige Schauspiel wurde uicht mehr. vom 8. bis zum 18. Oktober 1857 viermal aufgeführt und dann 30 Delius — Draxler-Manfred Nikolaus Delius, Shakespeare-Forscher, Professor in Bonn, geboren 19. September 1813 in Bremen, gestorben 18. November 1888 in Bonn. Brief an einen Ungenannten. Bonn, 9. Januar 1874. 4 Seiten 8°. E. 1401 Brief an C. R. Lessing. Bonn, 16. Februar 1881. 3 Seiten 8°. E. 1060 ... In allen Lessing’schen Werken wie in den Werken über ihn habe ich vorzugsweise den Menschen Lessing aufzufinden gesucht und das Ergebniss meiner Betrachtung ist, dass der Mensch Lessing noch grösser war als seine Schriften ... Es ist als ob Lessing’s hundertjähriger Todes- tag zugleich der Tag seiner Auferstehung in tausend und abertausend deut- schen Herzen sein sollte ... Michael Denis, Dichter, Bibliograph, geboren 27. September 1729 zu Scharding in Steier- mark, gestorben 29. September 1800 in Wien. 2 Briefe an Friedrich Nicolai. E. 1. Wien, 21. lDezemberl 1769. 3 Seiten 8°. 1402 Sagt sein Bild für die Allgemeine Deutsche Bibliothek zu. 2. Ohne Ort, 25. August 1784. 1 Seite 4°. 1403 Empfiehlt sJohann Baptist^ von AlxingerL Wilhelm Diltheh, Philosoph, Professor in Berlin, geboren 19. November 1833 in Biebrich, gestorben 1. Oktober 1911 zu Seis in Tirol. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 5. August 1896. 2 Seiten 8°. E. 1404 Dankt namens der Kant-Kommisfion der Berliner Akademie der Wissen- schaften für die Bereitwilligkeit, ihr die in seinem Besitz befindlichen Briefe Kants zur Verfügung zu stelleit. Karl Ferdinand Dräxler-Maufred, Dichter, Dramaturg des Darmstadter Hoftheaters, geboren 17. Juni 1806 in Lemberg, gestorben 31. Dezember 1879 in Darmstadt. 4 Briefe an Gubitz. E. l. Frankfurt a. M., 6. Januar 1839. 1 Seite 2°, Adresse. 1405 Übersendet Gedichte. 1 Siche Seite 3. Draxler-Manfred — Eberhard 31 2. Frankfurt a. M., 16. Juli 1839. l Seite 4°, Adresse. 1406 ... Von Neuem gibt es wenig — außer daß Gutzkow’s neues Trauer- spiel Richard Savage gestern mit sehr günstigem Erfolg gegeben worden ist, den es auch als geistreiche Arbeit vollkommen verdient... 3. Meiningen, 12. Juli 1840. 1 Seite 4°, Adresse. 1407 4. lKöln um 1840.1 1 Seite 4°, Adresse. 14os Emil du Bois-Reymond, Physiolog, Professor in Berlin, geboren 7. November 1818 in Berlin, gestorben ebenda 26. Dezember 1896. 2 Dankschreiben an C. R. Lessing. E. 1060 1. Berlin, 15. Februar 1881. 2 Seiten 4°. 2. Berlin, 21. Oktober 1890. 1 Seite 4°. Für die von C. R. Lessing veranstalteten Festausgaben des Nathan und der Minna von Barnhelm. Johannes Dümichen, Ägyptolog, Professor in Straßburg, geboren 15. Oktober 1833 zu Weißholz bei Groß-Glogau, gestorben /.Februar 1894 in Straßburg. Brief an den Hauptmann Karl von Jasmund. Ohne Ort, 6. Februar 1870. 3 Seiten 8°. E. 1409 Heinrich Düntzer, Literarhistoriker, Bibliothekar der Jesuitenbibliothek in Köln, geboren!2.Juli 1812 in Köln, gestorben ebenda 16. Dezember 1901. Dankschreiben an C. R. Lessing. Köln, 14. Oktober 1890. 1 Seite 8°. E. ioeo Für die Prachtausgabe des Nathan. Johann August Eberhard, Ästhetiker, Philosoph, Professor in Halle, geboren 31. August ,739 in Halber- stadt, gestorben 6. Januar 1809 in Halle. Vöries an Johann Jacob Engel. Halle, 23. Mai 1780. 3 Seiten 4, Adresse. E. 1415 Dankt ihm für seine Logik aus dem Plato und die musikalische Malerei, llrteil darüber. 32 Eberhard — Ebers 4 Briefe an Moses Mendelssohn. E. 1. Halle, 13. Januar 1783. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. i4io Über seinen Amyntor'. Schreibt an einem Lehrbuch der Ästhetik*. 2. Halle, 19. April 1783. 3 Seiten 4°, Adresse. 1417 Bittet ihn um die bis dahin gedruckten Bogen seiner Psalmenüber- setzung u. a. 3. Halle, 23. September 1783. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegelreste. 1418 Über das Wort Notwendigkeit, das Verhältnis des gesunden Menschen- verstandes zur Spekulation u. a. 4. Halle, 1. April 1784. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegelreste. 1419 Hat übernommen, das Leben Leibnizens zu schreiben. Will in diesem Jahre seine „Theorie der schönen Wissenschaften" neu drucken lassend Bittet ihn, einige Blicke hineinzuwerfen. „... Ich bin hier so allein; Ihres Um- ganges mein theuerster Freund! beraubt; wie kann ich denn wissen, wo ich gefehlt habe, wer kamt inich zurechte weisen? Ich beklage mich nicht, daß ich so manches Gut entbehren muß, indem ich dem Ruf der Vorsehung gefolgt, ob ich gleich sehr wohl fühle, was ich entbehre ..." Georg Ebers, Ägyptolog und Romanschriftsteller, Professor in Leipzig, geboren 1. Marz 1837 in Berlin, gestorben 7. August 1898 in Tutzing am Starnberger See. 3 Briefe an den Maler Wilhelm Gentz. E. 1. Leipzig, 20. Februar 1878. 2 Seiten 8°. 1420 2. Wildbad, 4. Juli 1878. 4 Seiten 8°. 1421 3. Ohne Ort, 18. November 1881. 3 Seiten 8°. 1422 2 Briefe an C. R. Lesfing. E. 1060 1. Leipzig, 13. November 1881. 2 Seiten 8°. 2. München, 25. Oktober 1890. 2 Seiten 8°. Dankt für die Festausgaben des Nathan und der Minna. Brief an Heinrich Brugsch. Tutzing, 1. August 1893. 4 Seiten 8°. E. 1423 1 Amyntor. Eine Geschichte in Briefen- Berlin und Stettin 1782 2 Theorie der schönen Wissenschaften- Zum Gebrauche seiner Vorlesungen- Halle 1783. 3 Die zweite Auflage erschien aber erst 1788. 33 :: ■ == I. A. Cbert ---- Johann Arnold Ebert, Dichter, Übersetzer, Professor am Carolinum in Braunschweig, geboren 8. Februar 1723 in Hamburg, gestorben 19. Marz 1795 in Braunschweig. Brief an Johann Nicolaus Meinhard, 1727—1767. Braunschweig, 23. Sep- tember 1763. 4 Seiten 4°. E. 1424 ... Ohne Zweifel werden Sie in Rom auch unfern Winkelmann be- suchen, dessen Geschichte der Kunst ich mit den: größten Verlangen erwarte. Mengs4 ist leider, wie ich aus der Bibl. der Sschönen^ Wissenschaften) sehe, nach Spanien gegangen. — Was sagen Sie von Hagedorn2? Macht er nicht seinem sel. Bruder^ Ehre? Wie sehr wünschte ich, daß dieser noch das Vergnügen gehabt hatte, den Ruhm seines so sehr geliebten Bruders, (der auch in Ansehung der Belesenheit und des prosaischen Stils mit jenem viel Aehnlichkeit hat,) zu erleben! Warum ist sein Werk nicht schon, zum Nutzen der Ausländer, und zur Ehre unserer Nation, in alle Sprachen übersetzt4?... Einer von den grossen Geistern, dessen Ruhm Sie sich empfohlen seyn lassen werden, ist ohne Zweifel unser Klopstock, und Sie werden dabei) desto weniger wagen, weil sein Name schon vor Ihnen hergegangen ist. — Ich danke Ihnen recht sehr für die Uebersetzung seiner Tragödie. Sie hat mir ungemein gefallen. War nicht Ricchieri der Uebersetzer^? Ein Jtalianer, der des Deutschen so kundig ist, ist mir beynahe ein eben so sonderbares Phänomen, als sein Original. Er hat nur ein Paar unentbehrliche Stellen, vermuthlich aus Versehen aus- gelassen. Ich habe seine Verse mit einem solchen Vergnügen gelesen, daß ich sie fast für eine wesentliche Vollkommenheit des Stücks gehalten und gewünscht habe, daß Klopstock selbst es in Versen geschrieben hatte. — O wenn Sie doch schon so glücklich, wie ich, gewesen waren, das meiste von seiner künftigen Fortsetzung zu sehen! die nunmehr, wie ich hoffe, auch bald öffentlich erscheinen wird. Suchen Sie doch, wenn Sie den Uebersetzer seines Adams kennen, ihn dahin zu bringen, daß er sich an den Messias wagt. — Ich behaupte noch immer, daß dieses Gedicht in dieser Art das herrlichste ist, das die Welt hat; wozu freylich wohl auch der hohe Jnnhalt nicht weniger, als die Aus- führung, beytragt. Wenigstens hat er, meiner Meynung nach, seinen Vor- gänger, Milton, der von einigen Engländern dem Homer und Virgil vorgezogen ist, weit übertroffen ... Vrief an Lessing. Braunschweig, 24. Juli 1778. 2 Seiten 4°. E. 71 Siehe C.R.Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 191. 1 Anton Rapbael Mengs der Maler, 1728-1779. " 2 Christian Ludwig von Hagedorn, Kunstfreund und Radierer, Direktor der Dresdner Kunstakademie, 1713—1780. 3 Dem Dichter Friedrich von Hagedorn, 1708—1754. 4 1762 erschien seine „Betrachtung über die Malerei", von Michael Huber ins Französische übersetzt. 5 Nicht Ricchieri, sondern Graf Gasparo Gozzi hat den „Tod Adams" übersetzt. Lessingschx Bücher- u. Handschriftensainmlung. 3 34 Cbert — Eichhorn Brief an Friedrich Nicolai. Braunschweig, l8.Aprill782. 3 Seiten 8°. E. 1425 Bittet ihn, ihm seine Schrift über die Tempelherren zu schickend Johann Peter Eckermann, Dichter, Verfasser der „Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens", geboren 21. September 1792 zu Winsen an der Lühe, gestorben 3. Dezember 1854 in Weimar. Brief an Gubitz. Weimar, 12. Marz 1826. 3 Seiten 8°. E. 1426 Schickt einen Aufsatz über Goethe für den „Gesellschafter". „...Goethe befindet sich den ganzen Winter hindurch, ohne Anwandlung irgend einer Alters- schwache im besten Wohlseyn und scheint von Tage zu Tage sich zu verjüngen, welches Ihnen, bei Ihrem Interesse an Seiner Person, gewiß eine willkommene Nachricht seyn wird. Vor einigen Abenden ging er zu Fuß durch die Stadt ins Theater, um der Aufführung seiner Iphigenie mit beyzuwohnen ..." Joseph Freiherr von Eichendorff, Romantiker, geboren 10. Marz 1788 zu Lubowitz in Schlesien, gestorben 26. November 1857 in Berlin. Quittung über ein Honorar von 20 Friedrichsdor für seine Novelle Der Tauge- nichts^. Berlin, 11. August 1826. 1 Seite 4°. E. 1427 Brief an Gubitz. Königsberg, 23. August 1827. 2 Seiten 4°. E. 1423 Betrifft sein „jüngstes, ungezogenes Kind (Meierbeth)"' und den Ezelin^. Johann Gottfried Eichhorn, Orientalist, Professor in Göttingen, geboren 16. Oktober 1752 zu Dörren- zimmern im Fürstentum Hohenlohe -Oehringen, gestorben 25. Juni 1827 in Göttingen. Brief an David Friedlaender. Göttingen, 4. September 1818. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 1429 Dankt ihm für die Zusendung seiner Reden. 1 Versuch über die Beschuldigungen, welche dem Tempelherrenvrden gemacht worden... Berlin und Stettin 1782. 2 „Ans dem Leben eines Tangenichts", erschienen zuerst 1826 im Verlage der Vereinsbnchhandlung. 8 Mcierbetbs Glück und Ende. Tragödie mir Gesang und Tanz. Zuerst erschienen im „Geselljchafter" 1827 Nr 140—149. 4 Ezelin von Romano. Trauerspiel in fünf Aufzügen. Königsberg 1828. Eichstädt — Engel 35 Heinrich Carl Abraham Eichstädt, Philolog, Professor in Jena, Begründer der Neuen Jenaischen Litteraturzeitung, geboren 8. August 1772 in Oschatz, gestorben 4. März 1848 in Jena. Brief an Dr med. Michael Friedlaender in Paris, 1767—1824. Jena, 12. August 1809. 1 Seite 4°. E. 1430 Fordert ihn auf, seine Mitarbeit an der Litteraturzeitung fortzusetzen. Bescheinigung als Direktor des philologischen Seminars. Jena, l.Juli 1819. 1 Seite 4°. i«i Formular, von ihm ausgefüllt und unterschrieben. Karl Elze, Professor der englischen Sprache und Literatur in Halle, geboren 22. Mai 1821 in Dessau, gestorben^ 21. Januar 1889 in Halle. Brief an C. R. Lesstng. Halle, 17. Februar 1884. 2 Seiten 8°. E. 1432 Über die Konjektur ?ret-au-Vol für ?ret-au-VaI in der Minna von Barnhelm Aufzug 4 Auftritt 2; siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriften- sammlung Band 1 Seite 49 Nr 323 und 324. Johann Franz Encke, Astronom, Professor und Direktor der Sternwarte in Berlin, geboren 23. September 1791 in Hamburg, gestorben 26. August 1865 in Berlin. Unterschrift unter einer Berliner Universitatsmatrikel. Berlin, 19. Oktober 1853. 1 Seite 2°. U. e. 1433 Brief an den Geheimen Archivrat vr Gottlieb Friedlaender^. Berlin, 5.September 1859. 1 Seite 8°. E. 1434 Johann Jacob Engel, geboren 11. September 1741 in Parchim, gestorben daselbst 28. Juni 1802. Brief an Wieland. Berlin, 3.Dezember 1782. 4 Seiten 4°. Abschrift. E. 1435 Siehe auch unter Wieland. Stammbuchblatt für Benoni Friedlamder. Billm. 17. August 1794. 1 ©eite quer 4°. E. 1436 1 Sohn Benoni Friedlaenders, 1805—1878. 3* 36 Engel — Ernesti 2 Briefe an David Friedlaender. E. 1. Schwerin, 13. Oktober 1796. 6 Seiten 4°. 1437 Dankt ihm für die Erfüllung aller seiner Wünsche und für einen Karneol, den er ihm gesandt hatte. Freundschaftliches. 2. Schwerin, 17. November 1796. 3 Seiten 4°. 1438 ... Mit der Ausarbeitung des Ihnen bekannten Büchelchens* geht es vorwärts, aber sehr langsam. Meine Seele ist oft vom Körper so nieder- gedrückt, daß ich wahren Ekel am Leben habe, und das ist dann freilich keine gute Stimmung, irgend etwas Erträgliches zu machen. Die beste Freude des Lebens, die ich übrig habe, und die ich dann auch so ganz genieße, ist ein Brief eines Freundes, und besonders ein Brief meines Friedlanders, den ich gleich ein paar Mal hinter einander lese, und den zweiten, dritten Tag wieder hervorsuche... Gedicht an den Maler iJohann Christophe Frisch. [Schwerin!, 22. Juli 1799. 1 Seite 4°. E. 1439 Kritik der theoretischen Philosophie von [Gottlieb Ernste Schulze. Göttingische Anzeigen 1801 Stück 159. 16 Seiten 4°. E. 1440 Ehrenmitgliedsdiplom der Akademie der Künste für Engel. Berlin, 11. Mai 1786. 1 Seite quer 2°. 1441 Mit den eigenhändigen Unterschriften von: 8[ernhard] Rode [1725—1797], D[antel] Chodowiecki [1726—1801]. ][ohann] Vtssilhelm] Meil [1733— 1805]. J[of)ann] G[hristoph] Frisch [1737—1815]. J[ean] ?[ierre] A[ntoine] Tassaert [1727—1788]. ^[ilhelm]L[hristian] Meyer [1726—1786]. J[ohann] Heinrich] Meil len. [1729-1803]. Diplom über die Ernennung Engels zum Mitglied der Akademie der Wissen- schaften. Berlin, 18. Januar 1787. Pergament. Ouer 2°. 1442 Mit den eigenhändigen Unterschriften von: F[wald] Friedrich Graf von] Hertzberg [1725—1795]. [I. Louis] de la Grange [1736—1813]. [Johann Bernhard] Merian [1723—1807]. [Franz Carl] Achard [1753—1821]. [Nicolas de] Beguelin [1714—1789]. [Johann Heinrich Samuel] Formey [1711—1797]. Johann August Ernesti, Philolog und Theolog, Professor in Leipzig, geboren 4. August 1707 zu Tennstadt in Thüringen, gestorben 11. September 1781 in Leipzig. Quittung. Leipzig, 31. Marz 1743. 1 Seite 20, Siegel. U. e. 1443 1 Wohl der 1798 erschienene „Fürstenspiegel". — = Emesti — Eschenburg 37 2 Briefe an den Generalsuperintendenten Wilhelm Abraham Teller in Helm- stedt. E. 1. Leipzig, 20. Juli 1764. 5 Seiten 2°. 1444 Erinnert daran, daß er sehr widerraten habe, vorderhand ein theologi- sches Lehrbuch herauszugeben, als Teller ihm das Vorhaben entdeckte'. „Ich wußte wie geneigt man in jüngeren Jahren, bey einem guten gerne und mehrerer Einsicht, zu ungewöhnlichen Meynungen sey, und wie leicht man auch dazu nach vorhergegangenem schlechtern Unterricht, und scheinbaren Gegen- gründen, dazu geleitet werde; und ich fürchtete, wegen der persönlichen Umstände von Ew. Hochwürden, daß man auch kleine Abweichungen von der Landstraße sehr groß machen, und auf alle Weise zu Dero Nachtheil gebrauchen würde. In der That aber, wenn ich gewußt hatte, daß Ew. Hochwürden in den Ab- weichungen so weit gehen würden, als es geschehen ist, würde ich nicht geruhet haben, bis Sie mir mit Hand und Mund versprochen hatten, es noch nicht zu thun. Ich lobe es allerdings an Ew. Hochwürden, daß Sie nicht anders lehren wollen, als nach Ihrer innerlichen Einsicht und Versicherung, und bin in Ansehung des H. Mosh? eben so gesinnet, deßen Li-Xd-^-r« ich wohl gewußt habe: aber es war doch kein Beruf da, es zu schreiben: wir sind nur zu lehren, und zwar auf der Catheder, berufen; und da können wir uns, bey mehrerer Einsicht, ändern; welches in geschriebenem nicht angeht... 2. Leipzig, 13. Oktober 1764. 4 Seiten 4°. 1445 Es ist ihm angenehm gewesen, daß die Sachen in Braunschweig für Teller so gut gegangen, daß nichts zu besorgen sei... „Ich verlange nicht, daß Ew. Hochw. wieder Ihre Überzeugung^ schreiben sollen; aber man muß auch nicht gleich glauben, daß das wahre Überzeugung sey, was uns, zumal in jüngeren Jahren, so vorkömmet..." Johann Joachim Eschenburg, Literarhistoriker, Professor am Carolinum in Braunschweig, geboren 7. Dezember 1743 in Hamburg, gestorben 29. Februar 1820 in Braunschweig. Stammbuchblatt. Braunschweig, 12. Februar 1773. 1 Seite quer 8°. E. 1446 Brief an Moses Mendelssohn. Braunschweig, 18. Juli 1785. 2 Seiten 8°, Umschlag. E. 1447 Empfiehlt einen Herrn Hawkins. „...Es ist natürlich, daß mich dieser Anlaß an unfern unvergeßlichen Lessing lebhaft erinnert, durch den ich vor mehrern Jahren das Glück der persönlichen Bekanntschaft Ew. Wohlgeb. hier in Braunschweig erhielt. Noch immer ist seine Grabstätte von keinem Denkmal bezeichnet; und es ist längst schon Leisewitzens3 und mein Vorsatz, ' In demselben Jabr war Tellers „Lehrbuch des christlichen Glaubens erschienen. 2 Johann Loren; Mosheim, der Kircbeuhistoriker, 1694;?)-1755. 3 Johann Anton Leiscwitz, der Dichter des „Julius vou «ent , 1752 1806. 38 Eschenburg — Feder ihm zu demselben durch öffentliche Subskription, oder vielmehr der Nachkommen- schaft zur Erinnerung des Platzes, wo der große Mann begraben liegt, zu verhelfen. Aber die Idee zu solch einem Monument wünschten wir von keinem, als Ew. Wohlgeb. zu erhalten; denn Er selbst hätte sie von keinem lieber er- funden gewünscht. Dürfte ich Sie daher ersuchen, mir gelegentlich solch eine Idee mitzutheilen, und mit derselben Ihren Rath in Ansehung der besten Ausführungsart dieses Vorhabens ... 2 Briefe an David Friedlaender. 1. Braunschweig, 14. Juli 1808. 1 Seite 4", Umschlag. E. M48 Dankt ihm für die geschenkten „hübschen Abgüsse". 2. Braunschweig, 14. Januar 1816. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 1449 Von fremder Hand. Dankt für ein dem letzten Briefe beigelegtes Geschenk. Isaak Euchel, Mitherausgeber des ersten hebräischen Journals Hamaffeph (der Sammler), Direkror der orientalischen Buchdruckerei der jüdischen Freischule in Berlin, erster Sekretär der Gesellschaft der Freunde, geboren 27. September 1758 in Kopenhagen, gestorben 1804 in Berlin. Brief an David Friedlaender. Berlin, 12. April 1797. 2 Seiten 4°. E. 1450 Über eine Jesaiasstelle. Johann Albert Fabricius, Philolog, Professor am akademischen Gymnasium in Hamburg, geboren 11. November 1668 in Leipzig, gestorben 30. April 1736 in Hamburg. Brief an Dr Goeze in Leipzig. Lateinisch. Hamburg, 5. Dezember 1699. 3 Seiten 8°, Adresse. E. 1461 Freundschaftliches, über das Lexikon des Theodulos u. a. Johann Georg Heinrich Feder, Philosoph, Professor in Göttingen, dann Direktor des Georgianums in Hannover, geboren 15. Mai 1740 zu Schornweißbach bei Baireuth, gestorben 22. Mai 1821 in Hannover. 2 Briefe an Moses Mendelssohn. E. 1. Göttingen, 30. Marz 1769. 3 Seiten 2°. 1462 ... Noch imer sind Sie mir der liebenswürdige Philosoph, der die tief- sinnigste Speculation in den Reiz der schönsten Grazie eingekleidet hat, und Feder—Fernow 39 dessen Schriften ein sympathetisches Gemüth an der Vortreflichkeit des Herzens ihres Verfassers nicht zweifeln lassen. Aber auch noch imer der Philosoph, den ich so weit vor mir sehe, daß ich als Lehrer und Schriftsteller mich ihm zu zeigen kaum getraue. Doch ich thue es nun, und darf es im Vertrauen auf die Freundschaft, die ich von Ihnen hoffe, zuversichtlich thun ... Kündigt an, daß er sein Lehrbuch der Logik und Metaphysik von ihm er- halten werde. „Die Praktische Philosophie wird die nächste Michaelis-Messe erscheinen" ...' 2. Göttingen, 8. Juli 1774. 2 Seiten 2°, Adresse. 1463 2 Briefe an Johann Jacob Engel. E. 1. Göttingen, 22. Oktober 1776. 4 Seiten 2°. 1464 ... In Potsdam haben wir den König gesehen, und ich habe mit Cochius2 ’/a Stunde aus dem Innersten der Metaphysik philosophirt. Er sieht wirklich so ziemlich wie perlonificirte Metaphysik aus. Es versteht sich daß dieß Aus- sehen einem Professor der Metaphysik kein unangenehmer Anblick ist... 2. Göttingen, 4. Mai 1786. 3 Seiten 4°. 1465 Carl Ludwig Fernow, Ästhetiker, Bibliothekar in Weimar, geboren 19. November 1763 zu Blumen- hagen bei Pasewalk in der Uckermark, gestorben in der Nacht vom 3. auf den 4. Dezember 1808 in Weimar. 2 Briefe an Johann Daniel Wilhelm Otto von Uhden, 1763—1835. E. 1. Mailand, 25. Marz 1794. 3 Seiten 8°. !466 Uber seine Reise. 2. Tiefurt, ii.Juni 1804. 2 Seiten 8°. 1467 Über sAlois^> Hirt', seine zu erwartende Geschichte der Baukunst, über den Architekten Weinbrenner^ und dessen Schule für Baukünstler. i 1769 erschienen: Logik und Metaphysik im Grundriß; 1770: Lehrbuch der praktischen Philosophie. Beide wiederholt aufgelegt _ 6cr Berliner Akademie der Wissenschaften. ^ Leonhard Cochms. Hotpredlger in Potsdam, -vwj 1718—1779. 40 Feßler — Fichte Ignaz Aurelius Feßler, Orientalist, Dichter, zuletzt Generalsuperintendent in St Petersburg, geboren 18. Mai 1756 zu Czurendorf in Ungarn, gestorben 15. Dezember 1839 in St Petersburg. Brief an einen Buchhändler. Nieder-Schönhausen bei Berlin, 26. Juni 1807. 1 Seite 8°. E. 1468 Bietet ein universalhistorisch-politisches Werk zum Verlag an. Johann Gottlieb Fichte, Philosoph, Professor in Berlin, geboren 19. Mai 1762 zu Rammenau in der Oberlausitz, gestorben 27. Januar 1814 in Berlin. Brief an Julius Eduard Hitzig. lBerlin, Ende 1813.1 3 Seiten 4°, Adresse. E. 1469 Ich billige höchlich Fouques' Entschluß, den Sie mir melden, werther Freund, bei Seiner so sehr angegriffenen Gesundheit seinen Abschied zu nehmen, und sich der Welt zu erhalten. Früher, als das Ganze den Krieg wohl wünschte, aber nicht eigentlich ihn wollte, weil es kein rechtes Vertrauen zu dem Erfolge hatte, war es die theure Pflicht jedes rechtlichen durch seinen Beitritt die Masse des wirklichen Kriegbeschlusses zu verstärken; damals mußte jeder sein Leben an dieses Eine, was damals Noth that, setzen; und Fouque am allerwenigsten konte sich ausschließen, und etwas andres bedenken außer diesem Einen; und er that es auch nicht. Dieser Zustand dauerte fort in der Epoche vor dem Waffenstillstände, wahrend des Waffenstillstandes ganz besonders. Seitdem aber, seit unfern glanzenden Siegen, besonders seit dem letzten entscheidenden, fehlt es nicht mehr am Wollen des Krieges: dieses Ziel ist erreicht, und das sittliche Gewicht, welches Fouque und andere dafür in die Waagschale legten, hat nun gezogen. Jetzt wird Fouque ein Lieutenant, wie andere. Aber daß er sein Leben im Lazarethe wage, auf die Hofnung hin, noch einmal mit der Hand tapfer dreinzuschlagen, oder andere zum tapfer dreinschlagen zu ermahnen, dazu ist sein Leben zu theuer. Dazu werden sich andere finden, welche entweder mehr Aussicht haben, dieses dreinschlagen in guter Gesundheit zu erleben, oder, bei denen es auch nicht soviel verschlagt, ob sie eben leben, oder nicht leben. Erführe ich, daß von sich S. Rath bediente, und daß er an der Leitung irgend bedeutender, und allgemein eingreifender Angelegenheiten stände, so würde ich rathen, daß er selbst mit Gefahr seiner Erhaltung bliebe: den dazu ist das Leben da, daß es dran gesezt werden soll, für einen natürlichen Zweck nemlich. Ist dies nicht der Fall, so sehe ich so vieles andere bessere, das S. thun kann, und thun wird, wenn er jenes Dienstes entledigt ist. — Der Krieg ist mit der Schlacht bei Leipzig nicht zu Ende: wolle Gott nicht, daß er es 1 Friedrich Baron de la Motte Fouque, 1777—1843, war bei Ausbruch des Krieges ins Feld gezogen. 41 = —■ Fichte — Förster sey! Er muß fortgesezt werden, er sollte viel verständiger fortgesezt werden, als er bis jezt geführt worden, besonders sittlicher, bildend, nicht verbildend, und neuerdings tiefer verwildernd. Alles dieses sieht S. ohne Zweifel sehr gut ein, und er kann es sich zu einem eigenen Geschäfte machen, über alle diese Gegenstände öffentlich seinen Rath abzugeben, da man privatim ihm denselben kaum abverlangen wird. Dient er dann nicht beßer der öffentl. Angelegenheit des deutschen Krieges, als ob er mit eigner Hand noch einige Dutzend Franzosen erlegte? Leben Sie wohl, und wen Sie Fouque schreiben, grüßen Sie ihn herzlich von mir. Der Ihrige kickte Kuno Fischer, Philosoph und Literarhistoriker, Professor in Heidelberg, geboren 23. Juli 1823 zu Sandewalde in Schlesien, gestorben 5. Juli 1907 in Heidelberg. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. Heidelberg, 15. Februar 1881. 2 Seiten 4°. Dankt für die monumentale Ausgabe des Nathan. „...Ich habe die akademischen Lehrvorträge über Lessings Leben und Werke stets zu den schönsten Aufgaben meines Berufs gerechnet und jedesmal von neuem die Erfahrung gemacht, wie unerschöpflich fruchtbar dieses Thema für den Lehrenden und die Lernenden ist. So lange mir noch Leben und Kraft bleibt, werde ich fortfahren, mit dem mündlichen und schriftlichen Wort dieser Aufgabe zu dienen ..." 2. Heidelberg, 13. Oktober 1890. 2 Seiten 4°. Dankt für das Geschenk der Prachtausgabe der Minna von Barnhelm. „...Monumental, wie die beiden großen Dichtungen, womit Lölling seine Höhenlaufbahn begründet und vollendet hat, ist die Erscheinung derselben in diesen Formen ..." Friedrich Förster, Dichter und Schriftsteller, Redakteur der Vossifchen Zeitung, geboren 24. Sep- tember 1791 zu Münchengossenstädt bei Kamburg, gestorben 8. November 1868 in Berlin. Die Neujahrsnacht in Berlin. Dem Herrn Professor Rauch an feinem Geburts- tage den 2len Januar 1823 gewidmet. Gedicht. 7 Seiten 8°. E. 1470 Schließt mit den Versen: Der Rauch, das meld' ich dem Könige morgen, Der muß uns einen alten Fritz besorgen! Nach Angabe der Rauchschen Nachkommen soll dieses Gedicht die erste Veranlassung zur Errichtung des Denkmals Friedrichs des Großen in Berlin gegeben haben. 42 Fontane Theodor Fontane, geboren 30. Dezember 1819 in Neu-Ruppm, gestorben 20. September 1898 in Berlin. Kaiser Friedrich t. lGedicht.1 1 Seite quer 8". E. 1471 Mit dem Brief vom 15. Juni 1888 Friedrich Stephanl) für die Vosstsche Zeitung übersandt. Zeitung. kGedicht.1 2 Seiten 2°. E. 1472 Nach dem Urteil seiner Frau, Emilie Fontane geborenen Rouanet-Kummer, die das Gedicht C. R. Lessing schenkte, „schnell hingeworfen, ganz unfertig, unter dem Eindruck der Zeitungs-Kritiker geschrieben". Gedruckt: Theodor- Fontanes Gesammelte Werke Serie 2 Band 9, s19O8P Seite 159—160. Als ich 75 wurde. sGedicht.1 1894. 2 Seiten 2°. E. 1473 Eigenhändige Abschrift Fontanes, Geschenk seiner Frau an C. R. Lessing, Marz 1901. Gedruckt: ebenda Seite 162—163. 78 Briefe und i Postkarte an den Chefredakteur der Vossischen Zeitung Friedrich Stephany, 1831—1912. E. 1. Berlin, 21. August 1874. 3 Seiten 30. 1474 2. Berlin, 18. September 1883. 4 Seiten 8°. 1475 Tritt für Otto Brahm' ein, und daß ihn Stephany bei der Vossischen Zeitung halte: „...er ist jung, strebsam und bei, glaub ich guten Nerven, zah und ausdauernd. Was mir schwer wird, wird ihm leicht; er kann mit der jungen Telegram- und Telephon-Welt und den Meistern der Stenographie concurriren. Ich bin altmodisch, schwerfällig, kränklich ..." 3. Berlin, 16. Oktober 1883. 2 Seiten 8°. 1476 4. Berlin, 6. Dezember 1883. 4 Seiten 8°. 1477 Teilweise gedruckt: Theodor Fontanes Briefe Zweite Sammlung Band 2 1910, Seite 86—87. 5. Berlin, 9. Dezember 1883. 2 Seiten 8°. 1478 ... Wir sLeute von der Presse^ sind Karl Moor oder meinetwegen auch der Mahdi, Furcht ist da, aber nicht Respekt, und der letzte Steueroffiziant gilt im offiziellen Preußen mehr als wir, die wir einfach „catilinarische Existenzen" sind. Als ich vor jetzt gerade 33 Jahren zur offiziellen Presse gehörte (unter Manteuffel) war es mir beständig fühlbar, daß sich die Ministerial-Boten für- ganz andre Kerle hielten als uns die wir doch ein literar. Bureau bildeten. Als kleine Beamte Zeitungen holen war ein anständigerer Dienst als unsere Zeitungen lesen oder machen... I 1854—1913. Fontane 43 6. Berlin, 12. Dezember 1883. 2 Seiten 8°. 1479 7. Thale, 18. Juni 1884. 4 Seiten 8°. i48o Gedruckt: a. a. O. Seite 90—92. 8. Berlin, 16. April 1886. 4 Seiten 8°. 1481 Gedruckt: a. a. O. Seite 111—112. 9. Berlin, 20. Mai 1886. 2 Seiten 8°. 1482 10. Krummhübel, 28. Juli 1886. 8 Seiten 8°. 1483 ... Ein Berliner Somer, trotz Hobrecht' und seiner Canalisation, ist und bleibt etwas Schreckliches. Freilich, wo wäre es im Somer nicht schrecklich!... Mit Genugthuung habe ich die verschiedenen Schmerzcnsschreie gelesen, die die geschindluderte Menschheit in den Spalten der Vossin losgelassen hat. Ich würde miteinstimen, wenn ich nicht längst resignirt wäre. Wie man Bismarck oder seiner Frau gegenüber jeden Widerstand aufgiebt, weil es einem doch nichts hilft, so klage ich auch über die sogenannten Kurörter und Somerfrischen nicht mehr, aber daß es so ist, wie es ist, ist schrecklich! Daß man im günstigsten Falle für ein mäßiges oft aber auch ein exorbitantes Geld schandmaßig und geradezu lebensgefährlich verpflegt wird, kann wohl als unbestrittene Thatsache gelten, jeder weiß es, jeder fügt sich darin und tröstet sich mit dem Satze, daß er nicht um Dre83el'8 oder Hiller’s sondern um der „Luft" willen an seinen klimatischen Kurort gegangen sei. Nicht Bouillon aber Ozon. Gut. Aber wo gedeiht dies Ozon? Nirgends. So sehr nirgends, daß mich seit diesem Somer ernsthaft die Frage beschäftigt, ob nicht der Berliner Canal an der Potsdamer-Brücke (wo die Aepfel lind alten Bierpfropfen auf grünschäumender Fluth tanzen) einer jeden beliebigen Gebirgsdorfgasse weit vorzuziehen sei? Man kann dann doch unmittelbar in den Weihenstephan oder zu blutd gehen lind ein rasches antiseptisches Verfahren einleiteil... Ich glaube, daß das ganze moderne Reisewesen sehr reparaturbedürftig ist; auszuhalten ist die ganze Geschichte nur von denen, die so gesund und kreuzfidel find, daß sie füglich auch zu Hause bleiben könten... 11. Berlin, 1. November 1886. 4 Seiten 8°. 1484 12. Berlin, 1. Februar 1887. 4 Seiten 8°. 1485 Über Ludwig Pietsch' und Paul Lindau. 13. Berlin, 23. Marz 1887. 2 Seiten 8°. 1486 Über Pietsch. „... Alles hackt imer auf ihn ein und ich selbst habe mit- unter — wenn er, wie manche einen Quartalschnupfen, so seinerseits seinen ' James Hobrecht, Stadtbaurat, der Erbauer der Berliner Kanalisativnswcrke, 1825—1902. ^ Ludwig Pietsch, 1824—1911. 44 Fontane Quartal-Cynismus kriegt — meine schweren Bedenken. Aber um so rück- haltloser muß man loben, wenn mal wieder sein riesiges Talent rein und reinlich zu Tage tritt. Wenn der Lesieps-ArtikeN durch Witz, Esprit und gute Laune glanzte, so dieser heutige Bericht^ durch ein plastisches Schilderungs- vermögen das, außer ihm, niemand hat..." 14. Berlin, 13. April 1887. 2 Seiten 8°. 1487 15. Berlin, 15. April 1887. 2 Seiten 8°. i486 16. tBerlinl, 8. Mai 1887. 2 Seiten 8°. 1489 17. Rüdersdorf, 13. Juli 1887. 2 Seiten 8°. i4so 18. Rüdersdorf, 16. Juli 1887. 4 Seiten 8°. i49i Gedruckt: a. a. O. Seite 132—133. 19. Rüdersdorf, 18. Juli 1887. 4 Seiten 8°. 1492 Gedruckt: a. a. O. Seite 134—135. 20. Rüdersdorf, 26. Juli 1887. 4 Seiten 8°. 1493 21. Rüdersdorf, 1. August 1887. 2 Seiten 8°. 1494 Gedruckt: a. a. O. Seite 135—136. 22. Krummhübel, l. September 1887. 4 Seiten 8°. 1495 23. Berlin, 1. April 1888. 4 Seiten 8°. 1496 24. Berlin, 15. Juni 1888. 2 Seiten 8°. 1497 25. Krummhübel, 12. August 1888. 4 Seiten 8°. 1498 26. Berlin, 22. August 1889. 4 Seiten 8°. 1499 27. Berlin, 30. September 1889. 4 Seiten 8°. 1500 Gedruckt: a. a. O. Seite 216—218. 28. Berlin, 10. Oktober 1889. 4 Seiten 8°. 1501 Gedruckt: a. a. O. Seite 218—220. 29. Berlin, 22. Oktober 1889. 4 Seiten 8°. 1502 Gedruckt: a. a. O. Seite 221—222. 30. Berlin, 18. November 1889. 8 Seiten 8°. 1503 Gedruckt: a. a. O. Seite 227—229. 31. Berlin, 20. November 1889. 4 Seiten 8°. 1504 Gedruckt: a. a. O. Seite 229—230. 32. Berlin, 13. März 1890. 4 Seiten 8°. 1505 33. Brotbaude bei Krummhübel, 31. August 1890. 2 Seiten 8°. 1506 1 3»i Jahre 1887 erschienen die „Erinnernngen" von Ferdinand von Lcsseps, 1805—1891. 2 Über eine Feier im Weißen Saal znm neunzigsten Geburtstage Kaiser Wilhelms des Ersten- Fontane 45 34. Zillerthal im Riesengebirge, 9. August 1892. 4 Seiten 8°. 1507 ... Ich leide an Blutleere im Gehirn, Prof. Hirt' hat es festgestellt, und ich soll mich vom 22. d. an einer elektrischen Kur in Breslau unter- stehn. Eine harte Nuß: Stadtluft, Hitze, keine richtige Verpflegung und absolut allein, dabei bei Tage nicht schlafen dürfen und Nachts keinen Schlaf oder sehr wenig. Dabei bin ich so weichlich gewöhnt und muß nun am Ende meiner Tage erfahren, wie hart unser Loos auch sein kann. Und dazu die Furcht, es kann auch noch harter, kommen... 35. Zillerthal, 31. August, und Nachschrift vom 2. September 1892. 4 Seiten 8°. 1508 ... mir widerstehen solche Mittel', die, wenn ich mich so ausdrücken darf, was geistreich Ausgeklügeltes, beinah was Raffinirtes haben. Natürlich hatte sich dasselbe seinerzeit auch gegen die Kuhpockenimpfung sagen lassen, aber alles in allem habe ich von den modischen Einspritzereien noch nicht viel Gutes gesehn. Dazu sage ich mir: „Du wirst 73", was will man also noch? Ich habe wohl Todesbangen, aber nebenher lauft Weltfremdheit und das Gefühl gar nicht mehr in das Leben um mich her hineinzupassen. Es ist ein trostlos halber Zustand. Jmer müde und nicht schlafen können... 36. Berlin, 8. September 1892. 2 Seiten 8°. 1509 37. Berlin, 14. September 1892. 4 Seiten 8°. 1510 38. Berlin, 5. November 1892. 4 Seiten 8°. isu 39. Berlin, 12. Januar 1893. 4 Seiten 8°. 1512 Gedruckt: a. a. O. Seite 298—300. 40. Berlin, 5. Juni 1893. 4 Seiten 8°. 1513 41. lBerlinl, 6. Juni 1893. 6 Seiten 8°. 1514 Gedruckt: a- a. O. Seite 300—301. 42. Berlin, 8. Juni 1893. 3 Seiten 8°. isi5 Gedruckt: a. a. O. Seite 301—302. 43. Karlsbad, 12. September 1893. 4 Seiten 8°. isis 44. Berlin, 30. September 1893. 4 Seiten 8°. 1517 45. Berlin, 31. Oktober 1893. 3 Seiten 8°. isi8 46. Berlin, 1. Februar 1894. 2 Seiten 30. 1519 47. Berlin, 9. Februar 1894. 4 Seiten 8° und 2 Zettel. 1 Ludwig Hirt, Professor in Breslau, s Max Nordau hatte eins empfohlen. 46 Fontane 48. Berlin, 16. Marz 1894. 2 Seiten 8°. 1521 49. Berlin, 21. Marz 1894. 4 Seiten 8°. 1522 50. (Berlin, 27. Mai 1894.1 Postkarte. 1523 51. Berlin, 30. Mai 1894. 8 Seiten 8°. 1524 ... Meine schönsten Urlaubszeiten habe ich bei der Kreuz-Zeitung gehabt, wo ich ihn wochenweise nahm. Der gute lederne Beutner1 mit seinen Plier- augen und seinem verkaterten und verluckenwaldeten (er war Bürgermeisters- sohn aus Luckenwalde) Beee lwmo-Gesicht, rechnete mir diese Bescheidenheit hoch an, es war aber gar keine Bescheidenheit, ich machte ein brillantes Ge- schäft dabei und erholte mich 4 mal im Lauf eines Somers, nicht von der Arbeit, aber doch von der Langenweile des Dienstes. Denn eigentlich that ich nichts, ich saß nur meine Zeit ab und war bei den regelmäßigen Festlich- keiten imer der am wenigsten Befisselte. In jenen freien Wochen aber be- reiste ich die Mark und meine „Wanderungen" sind in jener Zeit entstanden. Man erholt sich auch in 8 Tagen eben so gut als in 4 Wochen oder gar in 6. Sechs Wochen an einer Stelle sind meist langweilig ... 52. Berlin, 4. Juni 1894. 8 Seiten 8°. 1525 Teilweise gedruckt: a. a. O. Seite 320—321. 53. Berlin, 2. Juli 1894. 4 Seiten 8°. 1526 Gedruckt: a. a. O. Seite 322—323. 54. Berlin, 31. Dezember 1894. 2 Seiten 8°. 1527 55. Berlin, 23. Februar 1895. 4 Seiten 8°. 1528 56. Berlin, 5. April 1895. 2 Seiten 8°. 1529 Gedruckt: a. a. O. Seite 347—348. 57. Berlin, 31. Mai 1895. 2 Seiten 8°. 1530 58. Berlin, 18. Oktober 1895. 1 Seite 8°. 1531 59. Berlin, 17. Marz 1896. 2 Seiten 8°. 1532 60. Berlin, 30. Juni 1896. 4 Seiten 8°. 1533 Gedruckt: a. a. O. Seite 392—393. 61. Waren, Mecklenburg, 28. August 1896. 4 Seiten 8°. 1534 Gedruckt: a. a. O. Seite 397—399. 62. Berlin, 24. September 1896. 4 Seiten 8°. 1535 Gedruckt: a. a. O. Seite 401—402. 1 Tuiskon Beutner, Redakteur der Kreuzzeitung von 1859—1872. — • - — Fontane — ■=■-■■■=■———■r - - == 47 63. Berlin, 4. -Oktober 1896. 4 Seiten 8°. 1536 64. Berlin, 20. November 1896. 6 Seiten 8°. 1537 Gedruckt: a. a. O. Seite 406—408. 65. Berlin, 31. Dezember 1896. 2 Seiten 8°. 1538 66. Berlin, 13. Februar 1897. 3 Seiten 8°. 1539 67. Berlin, 18. Februar 1897. 2 Seiten 8°. 1540 68. Berlin, 27. Februar 1897. 2 Seiten 8°. 1541 69. Berlin, 1. Marz 1897. 4 Seiten 8°. 1542 70. Berlin, 24. November 1897. 8 Seiten 8°. 1543 71. Berlin, 11. Dezember 1897. 4 Seiten 8°. 1544 Gedruckt: a. a. O. Seite 440—441. 72. Berlin, 21. Januar 1898. 2 Seiten 8". 1545 73. Berlin, 21. Februar 1898. 4 Seiten 8°. 1546 Gedruckt: a. a. O. Seite 453—454. 74. Berlin, 13. März 1898. 2 Seiten 8°. 1547 Gedruckt: a. a. O. Seite 456—457. 75. Berlin, 22. März 1898. 4 Seiten 8°. 1548 Zum größten Teil gedruckt: a. a. O. Seite 459—460. 76. Berlin, 29. März 1898. 2 Seiten 8°. 1549 Gedruckt: a. cu O. Seite 460—461. 77. Berlin, 17. Mai 1898. 4 Seiten 8°. 1550 Teilweise gedruckt: a. a. O. Seite 465. 78. Berlin, 24. Juni 1898. 2 Seiten 8°. 1551 79. Berlin, 29. Juni 1898. 2 Seiten 8°. 1552 5 Briefe an C. R. Lessing. E. 1. Berlin, 15. Februar 1881. 2 Seiten 8°. 1060 ... Eben bekome ich das schöne Werk und fühle mich beglückt, unter die „upper-tvo-6unärec1" eingereiht zu sein. Es ist alles wundervoll, und wenn es sonstJu der Familie hieß: „Papa hinterläßt uns zwei Menzel-Aquarelle", so komt jetzt als dritter Erb- und Familienschatz diese Nathan-Ausgabe hinzu ... 48 Fontane 2. Berlin, 17. Oktober 1890. 4 Seiten 8°. ioßo ... Das schöne Buch, ein wahrer Schaß für jeden der so glücklich ist es zu besitzen, ist nun unter herzlichem Dank in meinen Händen, begleitet von so liebenswürdigen Zeilen! Wenn mich nicht alles täuscht, wächst diese Minna v. Barnhelm-Ausgabe doch noch über den Nathan hinaus, was mir darin zu liegen scheint, daß es, nach meiner freilich sehr schwachen Bücherkenntniß, überhaupt kein Buch giebt, in dem sich Erscheinung und Inhalt so deckten. Ein beliebiger Trompeter, der an einem beliebigen Ufer bläst und nun als „Trompeter von Säckingeu" in die Welt reitet oder an den Schaufenstern steht, ja, was ist das? Und auf dieser fragwürdigen Höhe steht das Meiste. Hier aber in dieser Minna von Barnhelm-Ausgabe lesen wir die ganze Zeit, in hundert kleinen Zügen und Anschauungen reich und unverkennbar voin Deckel herunter, des Jnnenschmucks zu geschweigen. Was Pietsch gestern darüber schrieb', war ausgezeichnet; in einem Zeitungsberichte werden der- gleichen Details in ihrer Fülle leicht langweilig, er weiß aber, ohne zu kürzen oder wegzulassen, alles so geschickt zu gruppieren, daß man den schwierigsten Auseinandersetzungen freudig und dankbar folgt... 3. Karlsbad, 8. Juni 1896. 4 Seiten 8°. 1553 Gedruckt: Briefe Theodor Fontanes, Zweite Sammlung Band 2 Seite 388—389. 4. Karlsbad, 19. Juni 1896. 3 Seiten 8°. 1554 Gedruckt: ebenda Seite 390—391. 5. Karlsbad, 10. September 1897. 2 Seiten 8°. 1555 Glückwunsch zum siebzigsten Geburtstage. Brief an Wilhelm Gentz. Berlin, 20. Marz 1881. 1 Seite 8°. E. 1556 Sprach der alte Schadow Berlinisch? ... Es liegt mir daran, die Sache festzustellen ... 7 Briefe an Frau Helene Gentz geborene Campe, Gattin von Alexander Gentz, dem Gründer der Musterwirtschaft Gentzrode in der Mark, 1825—1888, Bruder des Malers Wilhelm Gentz. E. 1. Berlin, 31. Marz 1889. 2 Seiten 8°. 1557 ... Meine alten Tage führen mich wieder auf alte Arbeiten zurück, dar- unter auch „Grafschaft Kuppln^". Ich lasse die „alten Schwadronen" noch 'mal Revue passiren, um zugleich etwas für ihre Aufbesserung zu thun. So soll in das genante Buch nicht blos Wilhelm Gentz' als historische Figur ' In der Vossifchen Zeitung. 3 Wanderungen durch die Mark Brandenburg Theil 1, Berlin 1862 [l. Auflage! Hier handelt es sich um die vorbereitete fünfte Auflage. 3 Siehe „Wanderungen" Teil 1, 10. und 11. Auflage, 1906, Seite 136—185. 49 ■■■• - — =^~ Fontane hinein, sondern auch Gentzrode' — mit einer selbstverständlich eingekapselten Biographie Ihres verstorbenen Herrn Gemahls — soll ordentlich und aus- führlich und in seiner Entwicklung bis auf diesen Tag behandelt werden. Darf ich dabei auf Ihre Mithülfe, fast möchte ich sagen auf Ihre Mitarbeiterschaft rechnen? ... 2. Berlin, 2. April 1889. 2 Seiten 8°. 1558 Dankt für die Bereitwilligkeit. „... Wenn Sie Ihren freundl.Mittheilungen die Ausdehnung von 10 oder 12 Briefseiten geben könten, so wäre mir das das Liebste..." 3. Berlin, 4. April 1889. 2 Seiten 8°. 1559 ... Ich machte mich gleich an die Lektüre, die mich bis diese Stunde (9 Uhr Abend) gefesselt hat. Ich kann doch sehr viel daraus nehmen, jeden- falls viel mehr als ich erwartete. Schon gleich heute Hab' ich zu excerpiren begonen, morgen fahre ich damit fort. Welch reicher Lebensinhalt, wie thut sich die Welt einer kleinen Stadt vor einem auf... 4. Berlin, 7. April 1889. 2 Seiten 8°. 1560 Dankt für eine nochmalige Sendung von Mitteilungen. 5. Berlin, 1. September 1889. 4 Seiten 8°. i56i Entschuldigt sich, daß er das anvertraute Manuskript noch nicht zurück- geschickt habe, „... aber es ist auch nur der Schein, der mich verklagt; in Wahrheit liegt es so, daß ich das M. S. noch brauche, glücklicherweise aber nicht lange mehr. Im Mai und Juni habe ich mich ganz und gar mit Familie Oent2 beschäftigt, erst mit Christian Friedrichs, dann Wilhelm, dann Alexander, des Letzter« Biographie eingekapselt in den großen Qent^rocle-Aufsatz. Da- mals konte ich aber nur alle Vorarbeiten machen, als ich damit fertig war, kam der Seiner und erst seit etwa 14 Tagen habe ich die Arbeit wieder auf- genonien und bin seit heut mit dem langen Aufsatz über Wilhelm, der wenigstens 3 Bogen meiner,Wanderungen^ füllen wird, fertig. Nun körnt morgen oder übermorgen Gentzrode an die Reihe und wird mich wohl durch den ganzen September hin beschäftigen, denn es ist ebenfalls (im ersten Entwurf liegt es ja bereits vor mir) sehr lang geworden. So wie ich die letzte Correktur daran gemacht habe, siegle ich Ihr M. S. ein und schicke es mit meinem herzlichsten Dank zurück. Vorher laßt sich's nicht gut thun, weil ich aus lOOfaltiger Erfahrung weiß, daß man dann imer noch 'mal Nachsehen will, nach Namen oder Zahl, und dann ist es weg. Sorgen über Verlust dürfen Sie sich nicht, meine ganze Baracke müßte denn abbrenen ..." 1 „Wanderungen" Teil l Seite 533—577. 2 Er meint aber Johann Christian Gentz, 1794—1867, der das Wustrauer Luch erstanden und Gentzrode gegründet hatte; siehe „Wanderungen" Teil 1, 10. und 11. Auflage, 1906, Seite 130—135. Lessingsche Bücher, u. Handschrifrensammlung. 1 50 Fontane — I. R. Förster 6. Berlin, 7. September 1889. 2 Seiten 8°. 1562 ...Schönsten Dank! Dieser Hinweis ist mir doch werthvoll, denn wenn es, poetisch angesehn, auch hübsch ist, einen Mann bestrebt zu sehn, ein Sand- seid in ein Fruchtfeld umzuwandeln grade deshalb weil es ein Sandfeld ist, so ziert es den Geschäftsmann doch mehr, wenn er dabei zugleich auch „raisonable" verfahren ist... 7. Berlin, 29. Oktober 1889. 2 Seiten 8°. 1563 Schickt das „Aktenstück" zurück. 4 Briefe an Frau Anna Stephany geborene Bittmann, Friedrich Stephanys Gattin. E. 1. Zillerthal, Schlesien, Mai 18921. 1 Seite 30. 1564 2. lZillerthal?, 22. Mai 1892. 4 Seiten 8°. 1565 3. Zillerthal, 22. August 1892. 2 Seiten 8°. 1566 4. Berlin, 29. Oktober 1895. 2 Seiten 8°. 1567 Georg Förster, Schriftsteller, Parteigänger der Französischen Revolution, geboren 27. November 1754 im Dorfe Hochzeit bei Danzig, gestorben 10. Januar 1794 in Paris. Ansichten svom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich im April, Mai und Junius 1790. Theil 1. Berlin: Voß 17931. 1568 Handschrift von Försters eigner Hand. Pappband in 2», enthaltend 315 beschriebene Seiten. Die Korrekturen sind von Johann Daniel Sander, 1759-1825, angebracht, der damals die Vossische Verlagsbuchhandlung mit.- verwaltete und von Förster ermächtigt worden war, an Stil und Rechtschreibung zu ändern, was Benoni Friedlaender auf dem Vorblatt vermerkt. Auf der Innenseite des Vorderdeckels Benoni Friedlaenders Bücherzeichen. Brief an Friedrich Nicolai. Cassel, 9. November 1783. 4 Seiten 4°. E. 1569 Johann Reinhold Förster, Naturforscher, Reifender, Professor in Halle, geboren 22. Oktober 1729 in Dirschau, gestorben 9. Dezember 1798 in Halle. 2 Briefe an Friedrich Nicolai. E. i. Halle, 30. Dezember 1797. 3 Seiten 4°. 1570 P. P. Ew: Wohlgebohren erhalten im Anschlüsse die versprochene Vor- rede. In ea me non jacto! Denn so wie Friedrich Wilhelm ^ unter seine ' In der Handschrift fälschlich: Schmiedeberg. 55 König Friedrich Wilhelm der Erste. 51 • — I. R. Förster — Fouque Gemälde im Gichtanfalle gemacht, zu setzen pflegte: In äolonbus pinxit; so muß ich es gleichfals von meiner Vorrede sagen. Sie ist gewis unter den unangenehmsten Krämpfen von rheumatischen, hamorrhoidischen und hypochon- drischen Zufällen entworfen. Ich hoffe indessen, und wünsche es sehnlichst, daß sie Ihren Beifall sich erwerben möge: nam prineipibus plaouisse viris, non ultima laus est: überdem ist es so ein eigenes Geschäft, für einen Ge- lehrten, dessen ordentliches Geschäfte eigentlich die Naturgeschichte ist, der viele Jahre Prediger auf einem elenden Dorfe war', der jetzt schon beinahe 70 Jahre alt ist, zu einem neuen Roman eine empfehlende Vorrede zu schreiben. Und auch jetzt noch mischt sich viel Autorstolz mit ein. Ich halte dafür ein wahrer Gelehrter, sollte eine Grosse Versatilität seiner Talente besitzen; heute eine juristische veäuLtion über die Schädlichkeit, des ehemahls eingeführten Rechts: Hand wahrt Hand, schreiben: morgen zeigen, daß alle Hut der Schaafe auf den Kornfeldern selbst beim Froste, und noch mehr auf den Winter- rübsen schädlich und daher unzulässig sey. Dann darthun daß die Ruinen von Tschel-Minar von den Königen des ersten Stammes in Persien her- rühren. Weiter über einen Roman nach Gründen urtheilen, und dann einige alte Gemälde beurtheilen und sie erklähren und auch ihren Zeitpunkt der Ver- fertigung angeben; und zuletzt über die Entstehung unseres Erdballes nach Gründen philosophiren. Ich habe dies alles geleistet, allein es ist oft schwach und so gewesen, daß ich selbst nicht damit zufrieden war, ob man mir gleich aus Gefälligkeit sagte, daß meine Arbeit gut ausgefallen wäre... 2. Halle, 10. April 1798. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 1571 Über seine Krankheit. — „... Wie glücklich ist man, wenn man dem allmählig heran nahenden Tode mit Ruhe und Heiterkeit entgegen lächeln kann..." Friedrich Baron de la Motte Fouque, Romantiker, geboren 12. Februar 1777 in Brandenburg a. d. H., gestorben 23. Januar 1843 in Berlin. Olafs Ausfahrt. Eine nordische Abentheure. 15 Seiten 4°. E. 1572 Zuerst gedruckt in Fr. Schlegels Deutschem Museum Band 2, 1812, Seite 97—115. lGedichtanlGubitz. Hallea.d.Saale,am6.August 1811. 1 Seite4°. E. 1573 Keinen Gruß von Hagaminne? Keine Antwort von Freund Gubitz? Wie ich drob auch denk' und sinne, Dieses Räthsel bleibt mir zu spitz. ' In Nassenhnben an der Mottlan südöstlich von Danzig. 4* 52 Fouque Unruh schwebt um meinen RuhSitz. Eh' der vor'ge Mond entrinne, Hofft' ich Antwort von Freund Gubitz. Nun sandt' ich im NordlandsTon Ihm die Mahr' vom ThorwaldSohn, Schrieb zum Zweitenmale schon; — Doch kein HuldGruß, Hagaminne? Doch nicht Antwort, o Freund Gubitz? — LMFouque. (Gedicht an] Gubitz. (Berlin,] Unter den Linden 67, am 17. Januar 1827. 1 Seite 4°, Adresse. E. 1574 Geehrter Herr und Freund, Die Zeit verläuft. Der Karneval rückt an. Bisher blieb ich schier ganz aus Schuß und Bann Der HofesGalla. Doch nun rück' ich ein, Und möchte doch nicht gern ein Stummer sein, Wenn mich etwa Prinzeß Maria' fragt, Wie's mit der Dichtung sei, die ich gewagt, Von ihrer Stammburg, von Freund Ofterdingen, Vom Magier Klingsohr, selbst ihr darzubringen. Soll ich daun sprechen: „seit vier Wochen fast Harr' ich, als ein schier überlast'ger Gast Umsonst vor der Vereinsbuchhandlung Pforte, Auf Eins der zwei entgegensteh'nden Worte, Durch die geschieht, was jemals noch geschah!" Nein ist zwar kurz, doch kürzer noch ist Ja. Nur wenn man's auf Bedingung denkt zu spreche», Wie hier, mag's mehr dazu an Zeit gebrechen, Als selbst zu einem mild verbrämten Nein. Drum hoff' ich, aus dem Zögern soll gedeihn Ein Ja u>td dann recht rasch die Arbeit rinnen, Damit der Fürstin ich mit freud'gen Sinnen Erwiedern kann: „Das heitre Werk begann", — Doch: — Zeit verläuft und Karneval rückt an! Fouque. 2 Briefe an Gubitz. E. l. Berlin, 13. (beendet am 14.) März 1822. 8 Seiten 4°. 1575 Bericht über den Tod des Generalfeldmarschalls Grafen Kleist von Nollendorf, gestorben 17. Februar 1822. 1 Die Gemahlin des Prinzen Karl von Preußen geborene Prinzessin von Sachsen-Weimar, 1808—1 877. Gemeint ist wohl „Der Sängerkrieg auf der Wartburg. Ein Dichterspiel." Es erschien 1828, doch bei Herbig in Berlin. Fouque — A. Franz 53 2. [Berlin], ohne Datum. 1 Seite 2°, Adresse. E. 1576 Teilt mit, daß er in der Singakademie dreierlei Vorlesungen halten werde: über Poesie und ihre Geschichte; über Kriegsgeschichte; über Zeitgeschichte. Über Fouque siehe auch Gubitz, Erlebnisse, Band 3 Seite 111—116. Brief an den Kronprinzen [Friedrich Wilhelms. Halle, 5. Oktober 1838. 1 Seite 4°, Adresse. E. 1577 Empfiehlt den Kandidaten der Theologie Ernst Müller, einen Zögling Tholucks. Erklärung. [Berlin,] ohne Datum. 1 Seite 4°. E. 1578 Begründet, warum er einem „vor kurzem in Berlin geführten Schrift- stellerkampf betgetreten sei". August Hermann Francke, Theolog, Begründer des hallischen Waisenhauses, geboren 22. März 1663 in Lübeck, gestorben 8. Juni 1727 in Halle. Brief an einen Ungenannten. Halle, 21. Mai 1698. 2 Seiten 4°. E. 1579 ... Das Paedagogium und übrige Anstalten komen immer beßer in den Schwang, unerachtet aller Hinderungen, die der Satan und die Welt ein- zustreuen trachten ..« Agnes Franz, Dichterin und Jugendschriftstellerin, geboren 8. Marz 1798 zu Militsch in Schlesien, gestorben 13. Mai 1843 in Breslau. An Herrn Profeßor Gubitz. Gedicht. [1815.] 2 Seiten 2°. E. 1580 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 3 Seite 284—285. An F. W. Gubitz. Gedicht. Abschrift. 2 Seiten 4°. i58i Der Verrath. Lustspiel in einem Akt. 26 Seiten 2°. E. 1582 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Schweidnitz, 11. Juli 1815. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 1583 Übersendet eine Sammlung Lieder. Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 3 Seite 285-287. 2. Breslau, 7. Dezember 1842. 1 Seite 4°. 1584 Schickt ein von ihr verfaßtes Schauspiel. 54 Frenzel — Freytag Karl Frenzel, Schriftsteller, Theaterkritiker, Erzähler, Redakteur der National-Zeitung, geboren 6. Dezember 1827 in Berlin, gestorben ebenda 10. Juni 1914. 3 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. Berlin, 23. Februar 1881. 1 Seite 8°. Danksagung für die Prachtausgabe des Nathan. 2. Berlin, 13. Oktober 1890. 1 Seite 8°. Dankt für die Festausgabe der Minna von Barnhelm. 3. Berlin, 15. September 1909. 1 Seite 8°. Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". 4 Briefe an Friedrich Stephany. E. 1. Norderney, 8. September 1892. 1 Seite 30. 1585 2. Berlin, 9. Juli 1893. 1 Seite 8°. 1586 3. Berlin, 8. Oktober 1908. 1 Seite 8°. 1587 4. Berlin, 19. Oktober 1908. 1 Seite 8°. 1588 Auf Seite 3 dieses Briefes ein Brief C. R. Lessings an Stephany, 12. November 1908, 1 Seite 8", E. Gustav Freytag, geboren 13. Juli 1816 zu Kreuzburg in Schlesien, gestorben 30. April 1895 in Wiesbaden. Brief an C. R. Lessing. Wiesbaden, 15. Februar 1881. 3 Seiten 8°. E. 1060 Hochverehrter Herr. Für das schöne Buch danke ich Ihnen von Herzen. Wenn Gotthold Ephraim geahnt hatte, daß ein Sohn seines Geschlechts hundert Jahre nach ihm den Natham in solcher Ausstattung an Begünstigte als Geschenk senden würde, sein festes Herz würde ihm doch vor Freude gepocht haben; vielleicht nicht deshalb, weil die Ausgabe ein Denkmal seines Ruhmes ist, auch nicht, weil sie zugleich ein Zeugniß ablegt, wie stattlich die Männer seines Blutes sich im Wechsel der Zeiten behauptet haben, wohl aber deshalb, weil solcher Prachtdruck und die Art u. Weise der Zutheilung ein Anzeichen ist von den großen Fortschritten in Kultur und Wohlstand der Nation, für welche er seinerzeit gedichtet und gekämpft hat. Daß Sie mir grade heut das Recht geben, den tiefempfundenen Dank, welchen wir lebenden Schriftsteller dem großen Toten bewahren, gegen einen Sohn seines Geschlechtes auszusprechen, das Hochverehrter Herr ist mir vor Allem erfreulich. Freytag—M. Friedlaender 55 Nicht als Gegengabe, nur als ein Symptom, daß ich Ihnen gern meine dankbare Gesinnung erweisen möchte, erlaube ich mir, den letzten Band der Ahnen' zu übersenden. In der Erzählung, welche durchaus nicht, wie wohl gesagt wurde, nach Lebensverhaltniffen meiner Familie erfunden ist, befindet sich eine kleine Episode — Mutlosigkeit eines preuß. Husarenoffiziers S. 60 flg. — diese ist, da ein Preuße dergleichen nicht erfindet, getreue Copie eines wirklichen Ereignisses, welches im December 1806 zu Namslau statt fand. Der tapfere Feind, welcher im Gasthof sich verbarrikadirte, war ein bairischer Lieutnant von Zweibrücken, und von den beiden Civilisten, welche als Parla- mentäre zu ihm einstiegen, war der eine Ihr Vorfahr, Kriegsrath Lessing2... David Friedlaender, Popularphilosoph, Schüler und Freund Moses Mendelssohns, Stadtrat in Berlin, hochverdient um die Verleihung der bürgerlichen Gleichberechtigung an die Juden, geboren 6. Dezember 1750 in Königsberg, gestorben 25. Dezember 1834 in Berlin. Brief an den Generalmajor Johann Anton von Schölten, 1723—1791. Berlin, 17. Dezember 1787. 8 Seiten 2°. Abschrift. 1589 Antwort auf verschiedene theologisch-philosophische Fragen. Briefe Friedlaenders auch unter Goethe. Michael Friedlaender, Sohn Meyer Friedlaenders (1745—1808), eines altern Bruders von David, L)r med., Arzt, medizinischer Schriftsteller, geboren 1767 in Königsberg, gestorben im April 1824 in Paris^. Doktordiplom der medizinischen Fakultät der Universität Halle. Pergament, i Blatt 2°, Siegel. 1590 Unterzeichnet vom Dekan Johann Christian Reil, 17. März 1791. 7 Reisepässe. 1*91-97 11 Diplome gelehrter Gesellschaften. 1598-1608 1 „Aus einer kleinen Stadt." 2 Friedrich Lessing, Rechrsamvalt und Hofrat in Namslau, 1773—1824. 3 Siehe über ihn David Friedlaender im Neuen Nekrolog der Deurschen Jahrgang 2, 1824, Seile 749—755, uub Ernst Friedlaender, Das Handlungshans Joacistm Moses Friedlaender et Soehne zu Königs- berg i. Pr., 1913, Seile 51-52. 56 Fröbel — Garve Julius Fröbel, Politiker, Publizist, Reisender, Konsul des Deutschen Reichs in Zürich, geboren 16. Juli 1805 zu Griesheim in Schwarzburg-Rudolstadt, gestorben 6. November 1893 in Zürich. BriefanAntonGubitz, 1821—1857. Zürich, 3.Juli 1845. 2 Seiten 8°. E. 1609 Rücksichtslos offenes Urteil über ein Gubitzsches Gedicht. Emil Frommel, Dichter, Volksschriftsteller, Hofprediger in Berlin, geboren 5. Januar 1828 in Karlsruhe, gestorben 9. November 1895 in Plön. Brief an Mirjam Gentz. Berlin, 27. Oktober 1880. 3 Seiten 8°. E. i6io Johann Fuuck, Theolog, Hofprediger in Königsberg, geboren 1518 zu Wöhrd bei Nürnberg, enthauptet in Königsberg 28. Oktober 1566. Brief an Wolfgang Schopper in Bamberg. Lateinisch. Wöhrd bei Nürn- berg, 4. November 1546. 1 Seite quer 4°, Adresse, Siegel. E. i6ii Empfiehlt einen jungen Mann, Michael Hoffmann. Hierzu der Entwurf der Antwort von Wolfgang Schopper. 1 Seite 4°. E. 1612 Christian Garve, Popularphilosoph, geboren 7. Januar 1742 in Breslau, gestorben daselbst in der Nacht vom 30. November zum 1. Dezember 1798. 2 Briefe an Moses Mendelssohn. E. 1. Leipzig, 13. April 1771. 3 Seiten 4°. 1021 2. Schleibitz bei Breslau, 11. Juni 1784. 4 Seiten 4°. 1022 Gedruckt: Blätter für literarische Unterhaltung Nr 341 vom 7. Dezember 1830 und Beilage Nr 45 vom 7. Dezember 1830. 2 Briefe an Johann Jacob Engel. E. 1. Breslau, 12. Februar 1786. 8 Seiten 4°. 1623 2. Breslau, 12. Mai 1795. 6 Seiten 4°. 1624 Gedruckt: Beilage zu den Blattern für literarische Unterhaltung Nr 45 vom 7. Dezember 1830. 57 —■ Garve — Gellert Todesanzeige seiner Mutter Anna Katharina Garve geborenen Förster, gestorben 17.Marz 1792. tVerfaßt von Christian Garve.1 Gedruckt. 2 Seiten 2°. 1625 Briefan die Freunde Volkmann. Breslau, i5.April 1792. 4Seiten80. E. 1626 Über den Tod seiner Mutter. Friedrich Gedike, Schulmann, Direktor des Friedrichs-Werderschen, dann des Gymnasiums zum Grauen Kloster, geboren 15. Januar 1754 zu Boberow in der Priegnitz, gestorben 2. Mai 1803 in Berlin. Brief an einen Ungenannten. Berlin, 7.Dezember 1788. 2 Seiten 8°. E. 1627 Christian Fürchtegott Gellert, geboren 4. Juli 1715 in Hainichen, gestorben 13. Dezember 1769 in Leipzig. Brief „an die Madame Steinauem*". Leipzig, 29. Dezember 1742. 3 Seiten 40. E. 1628 Madame, Erlauben Sie mir die Ehre, daß ich Ihnen ein Duzend von den ver- sprochnen Liedern überreichen darf. Sie wißen, daß ich Niemanden lieber, als Ihnen, diene, und daß ich unendlich zufrieden seyn werde, wenn Ihnen dieser kleine Gehorsamm gefallen wird. Ich freue mich zum voraus auf die vergnügten Augenblicke, wenn ich meine Verse von Ihnen werde singen hören. Mancher Dichter würde sich zu Tode arbeiten, wenn er das Glück hätte, daß seine Einfalle von einer so liebenswürdigen Frau wiederholet würden. Ich bin für meine geringe Mühe tausendfach belohnet, wenn Sie mir es nicht übel nehmen, daß ich Dero Namen meinen Liedern vorgesetzet habe. Wie viele Leute werden sich bey mir erkundigen, wer die kluge Wilhelmine ist und wie viele werden ihren German heimlich beneiden, wenn ich Ihnen sage, daß diese Wilhelmine seine Frau, und zugleich eine Dichterinn, eine Sangerinn und eine Musikverständige ist. Meine Freunde werden eyfersüchtig werden, wenn sie hören, daß ich die Ehre Dero Freundschaft genieße und ich werde über ihre Mißgunst zufriedner seyn, als wenn mich der Hamburger Zeitungsschreiber in einem Monate zehnmal lobte. Aber was werden die Leute erst sagen, wenn ich Ihnen, Madame, meine Fabeln zueigne, und zugleich der ganzen Welt gestehe, daß Sie und die Frau Profeßor Gottschedinick meine fleißigsten Leser sind. 1 Wohl die Frau des Kaufmanns Johann Christian Steinauer in Seidig. Ihr Sohn ist der Kauf- mann Christian Wilhelm Steinauer, der zu Goethes Bekanntenkreise gehörte (2B. Freiherr von Biedermann, Goethe und Leipzig, Band 2, 18«5, Seite 66—68). Diese Auskunft verdank' ich Herrn Or Ernst Kroker, Direktor des Leipziger Ratsarchivs. 3 Luise Adelgunde Vutorie Gottsched geborene Kulmus, 1713—1762. 58 Gellert — Genee Zu den Texten^ welche sie noch nicht gesehen haben, erhalten sie zugleich die Noten. Dero Herr Bruder wird mir, wie ich hoffe, den Gefallen erzeigen und Ihnen u. Christianchen die Melodeyen etzliche mal Vorspielen, damit sie sich nicht lange mit den neuen Stücken qvalen dürfen. Ich warte mit Ver- langen, Ihnen bey Dero Rückkunft die Hand zu küßen und Ihnen von neuen zu sagen, daß ich vor tausend andern bin Leipzig, den 29 December 1742. ickallame, Dero ergebenster Freund u. Diener Gellert. Brief an Friedrich Nicolai. Leipzig, 24. Januar 1760. 4 Seiten 40 E nebst 4 Seiten Beilage 4°. 1629 Übersendet Nicolai auf dessen Wunsch Nachrichten über sein Leben (Bei- lage, von Gellert ergänzt und berichtigt). Der Brief gedruckt in Gellerts Sämmtlichen Schriften, Leipzig 1837, Theil 8 Seite 285. Rudolph Genee, Shakespeare- und Hans-Sachs-Forscher, geboren 12. Dezember 1824 in Berlin, gestorben ebenda 19. Januar 1914. 2 Briefe an Gubitz^. E. 1. Danzig, 19. Marz 1847. 3 Seiten 4°. 1630 Bittet ihn um „eine Portion fertiger Platten" aus Buchsbaumholz: er habe einen Antrag der Gerhardschen Buchhandlung in Danzig, ein Werk über Landwirtschaft, Ackerbau, Viehzucht mit Holzschnitteu zu illustrieren. „... Mein Vater^ hat diesen Winter ein schönes Schauspielrepertoir gehabt. Von be- deutenden Sachen sind gewesen: Maria Magdalena' (hat sehr wenig ange- sprochen) Uriel Acosta (sehr gefallen). Karlsschüler^ (sehr gefallen und bis jetzt 4 volle Hauser gemacht.) Das bedeutendste Zugstück ist in diesem Winter die ,Familie^ der Birch-Pfeiffer gewesen, es ist 8mal gegeben. Heute ist zum ersten male Freitag's' ,Valentins, auch soll noch Gottsched u. Gellert ° heran- kommen; mit Struensee (Laube) wurde die Bühne 1. Oct. eröffnet ..." 2. Dauzig, 7. Januar 1860. 1 Seite 8°. 1631 Brief an Friedrich Stephany. Berlin, 20. Dezember 1904. 1 Seite 8°. E. 1632 1 Der sein Lehrer in der Holzschneidekunst war. (R. Genee, Der alte Gubitz, in Velhagen & Klasings Monatsheften Jahrgang 1898—99 Band i Seite 443—448.) In den vierziger Jahren hat Genee viel in Holz gesebnirren, nnrer anderm für den Kladderadatsch. 2 Friedrich Genee, Theaterdircktor in Danzig, 1795—185«. s Von Hebbel. 4 Uriel Acosta und die Karlsschnler von Gutzkow. ° Gustav Freytag. 6 Charakter-Lustspiel von Heinrich Laube. Gerstenberg 59 Heinrich Wilhelm von Gerstenberg, der Dichter des „Ugolino", geboren 3. Januar 1737 in Tondern, gestorben 1. November 1823 in Altona. Brief an Lessing. Entwurf. «Kopenhagen, Mai oder Juni 1768.1 3 Seiten 4°. E. 196 Siehe C.R.Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 191. Brief an Jacob Friedrich Schmidts Lübeck, 10. Marz 1781. 2 Seiten 4°. E. 1633 Unbeendet, nicht abgesandt. „Gerstenbergs Klaue, beym Jupiter!" höre ich Schmidt mit einer ent- setzlichen Lache ausrufen. „Gedruckt also muß man dem alten Urian kommen, wenn er einen Laut von sich geben soll! Ein Löbchen auf seine Frau scheint dem guten Schlucker doch noch zu behagen, ein Horazisches attisches Löbchen, das wie eine Dose Glaubersches Salz geradezu auf die mmeria peccans hinwirkt, und die stockende Maschine wenigstens auf ein Weilchen wieder in Gang bringt. Was er nun wohl zu seiner Entschuldigung anführen wird? Sein geschäftvolles Amt hat ihn niedergedrückt — Oder er ist verreist, krank. Durch überhäufte Besuche zerstreut gewesen — Oder die Einrichtungen seines neuen Hauses haben ihm zu schaffen gemacht — Oder er hat seine Correspondenz- Sünden wie einen schweren Berg auf seinem Gewissen gefühlt, daß es ihm eben so viel leichter geworden ist, zu der ganzen Masse noch eine hinzuthun. Vielleicht gar hat er Materialien zu den Holsteinischen Briefen gesammelt, die er mir so auf Einen Stoß mit einander zuschicken wollte — Eine Feuers- brunst hat den ganzen Plunder verbräm —" Meynens Ew. Hochwürden? Nun so will ich Ihnen denn die Freude lassen, unter allen diesen Entschuldigungen die wahre herauszufinden, das Verdienst, irgend eine in der Welt vorauszusetzen, die Großthat, ein neues Kerbholz auf Glauben für mich anzuschneiden, ohne mich über die alten zur strengsten Verantwortung zu ziehen. In Gang haben Sie mich wirklich noch Einmal gebracht: komme es über Ihr eignes Haupt, wenn ich Sie außer Athem laufe! Doch wozu diese Farce an meinen Schmidt? Lieber Mann, ich habe Ihre entschlossene Freundschaft für Ihren alten Gerstenberg sehr ernsthaft gefühlt. Tausend zärtliche Erinnerungen haben sich in meinem Gedächtnisse herzugedrängt, Ihr geliebtes Bild, das in meinem Herzen nie verlöscht war, nie verlöschen wird, wieder aufzufrischen. Wie könnt ich je glauben, sEnde fehlt). ' Siehe weiter unten Schmidts Briefe an Gerstenberg. 60 Gessner— Gleim Salomon Geffner, Jdyllendichter, geboren 1. April 1730 in Zürich, gestorben 2. Marz 1788 ebenda. Brief an den Kupferstecher Christian von Mechel in Basel, 1737—1818. Zürich, 22. Marz 1766. 1 Seite 4°, Siegel. E. 1634 ... Sie werden bey mir meiner Frau und mein Portrait von Herren Grafe' sehen, den sie in Augsburg gekaut haben, und der jezt als Hofmahler nach Dresden geht ... Adolph Glaßbrenner, humoristischer und satirischer Schriftsteller, geboren 27. Marz 1810 in Berlin, gestorben ebenda 25. September 1876. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 21. April 1839. 1 Seite 8°, Adresse. 1635 2. Berlin, 6. April 1841. 1 Seite 4°, Adresse. 1636 3. Berlin, 3. Januar 1865. 1 Seite 8°. 1637 Glückwunsch zur goldnen Hochzeit. Auch von seiner Frau mit unter- zeichnet: Adele Glaßbrenner geborene Peroni, Schauspielerin, geboren 17. Januar 1816 in Brünn, gestorben 31. Juli 1895 in Berlin. Johann Wilhelm Ludwig Gleim, geboren 2. April 1719 zu Ermsleben bei Halberstadt, gestorben 18.Februar 1803 in Halberstadt. Gedicht in einem Exemplar von Lefsings Nathan 1779. E. Siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 59 Nr 492. 3 Briefe an Friedrich Nicolai. E. 1. Halberstadt, 29. September >759, fünf Wochen nach dem Tode Ewald Christian von Kleists (gestorben 24. August 1759 in Frankfurt a. O.) 12 Seiten 40. 1638 HochEdler Herr, Hochzuehrender Herr, So viel neue Thranen, die mitgetheilte Nachricht von dem LebensEnde meines theuresten Kleists mir gekostet hat, so sehr bin doch Ew. HochEdlen dafür verbunden; denn nichts von alle dem, so einen solchen Freund betrift, ' Anton Grass, 1736—1813. 61 -- -■ ,;v —: Gleim ist mir gleichgültig, ich möchte jedes letzte Wort wißen, das er gesprochen, jede Gedancken, die er gehabt hat. Ich habe deshalb erst am vorigen Frey- Tage an den Herrn Bruder nach Franckfurth' geschrieben, und ihn gebeten, mir doch alle, auch die kleinsten Umstände von seinem mir so schmerzhaften Tode zu melden, aber eben dieser unbeschreibliche Schmerz, diese unüberwind- liche Betrübniß über den Verlust eines, in allem Betracht, unschätzbar» Freundes, deßen Leben mit dem Meinigen so genau verbunden war, setzt mich ganz außer Stand, Ew. HochEdlen alle an Händen habende Nachrichten, welche bey Abfaßung des Lebens dieses Großen Mannes gebraucht werden könten, in der bestimten kurzen Zeit, mitzutheilen. Ich müßte nemlich solche aus den Briefen des Seeligen an mich zusammen suchen. Dieses aber würde für mein Her; itzo noch allzuempfindlich seyn. Alles, was daher voritzt thun kan, ist, daß ich die Abschrift einer Antwort, die mir der Seelige auf meine Frage wegen seiner Lebensumstande einst ertheilt hat, und welche vermuthlich deßen verlohren gegangenes Schreiben von gleichem Inhalt, ersetzen wird, hie- bey übersende. Laßen aber Ew. HochEdlen mir einnige Zeit, so werde nicht allein sehr gern mit umständlichen Nachrichten an Hand gehen, sondern auch, mit Herrn Leßing und HE. Ramler mich über ein, unserm Kleist, u. unserer Freundschaft zu stiftendes würdiges Andenken zuvörderst vereinigen. Noch kan nur weinen, nicht denken. Was indeß Dieselben zu thun belieben möchten, so bitte doch gar sehr, Herrn Ramler und Herrn Leßing dabey zu Rathe zu ziehen. In der Nachricht des Herrn Bruders haben meines sterbenden Freundes Schmerzen mir bey nah nicht so weh gethan, als das, daß ich darinnen meiner mit keinem Worte erwähnt gefunden. Ganz ohnfehlbar aber, das weiß ich, hat mein Kleist nach mir sich umgesehen, in meinen Armen zu sterben ge- wünscht. Er, der mich oft tröstete, wenn ich wegen der Gefahren seines Lebens im Kriege, bekümmert war, solle, in der letzten Stunde deßelben, nicht an mich gedacht, nicht mit Gedancken an seinen Gleim aus der Welt gegaugen seyn? Unterm 25L Jan. 1757 schrieb er, ich will wagen, es abzuschreiben':... Vor Wehmuth kan ich ohnmöglich mehr abschreiben. Ich bringe itzo die unschätzbaren Briefe meines Freundes in Ordnung, wenn solches geschehen ist, wird es mir leichter seyn, etwas mehr daraus mitzutheilen. Ich bin mit vollkommenster Hochachtung, Ew. HochEdlen, gehorsamster Diener- Gleim Herrn Leßing, Herrn Ramler, wenn er wieder gekommen ist, Herrn Moses ^Mendelssohn^ bitte mich zu empfehlen. Wolke Ew. HochEdlen erlauben in Dero Handlung etwas auf Rechng. ausnehmen zu dürfen, so wolle wohl mit * Gottlob Samuel Nicolai, Professor der Philosophie in Frankfurt a. O., seit 1760 Professor der Theologie und Metaphysik am akademischen Gymnasium und Pastor an der Dreifaltigkcilskirche in Zerbst, 1725 — 1785. ^ Es folgt nun Kleists Brief (gedruckt: Briete von Kleist, heransgegeben von August Sauer, Theil 2 von Kleists Werken, [1883], Seite 366—370), aber mit vielen willkürlich von Gleim vorgenommenen Än- derungen. Auch die Wiedergabe der andern Briefausznge, die er in diesen Brief hineinflichk, ist ungenau. 62 Gleim dem 2*™ Theil der Briefe über die neueste Litteratur u. den darauf folgenden neuesten Stücken den Anfang machen; weil sie so wenig in hieser Post als Buchladen zu haben sind. Halberstadt den 24L 8ept. 1759 ... Aber ich kan die ganze Stelle nicht abschreiben. Ich sehe daraus meine Pflicht, das Leben meines Freundes, einmahl selbst aufzusetzen, — Ich will nur noch anführen, daß ich unter andern darinn nicht außer Acht laßen würde, 1) daß der König nach der Schlacht bey Roßbach, dem größten Menschenfreunde seiner Armee, die Aufsicht über das Lazareth in Leipzig auf- getragen, 2) daß er im Febr. 1758 nach Zerbst geschickt worden, den berühmten Marquis de Fraignes, nach vergeblichen Versuchen anderer Okkciers, daselbst gefangen zu nehmen, welches er gethan, 3) daß er hierauf nach Barenburgs detachim worden, Mehl u kourage Lieferungen daselbst execulive bey- zutreiben; ein anständig Geschäft für einen Kleist! der gewiß nicht einen Schritt, mehr that, als der Dienst des Königs u das Beste des Vaterlandes erforderte rc. 4) daß Er im Jahr [1752] nach Zürich auf Werbung gegangen. Auf dieser Reise' besuchte er mich das einzige mahl in Halberstadt. Er und ein anderer Menschenfreund, Herr Geheimde Rath von Berg thaten mit mir eine Spazierfart nach Blankenburg zwo Meilen von hier. Auf diesem kurzen Wege hatte ich das Unglück, beym Umwerfen des Wagens den Arm zu brechen, u. muste, weil ich nicht fahren konte, eine ganze Meile, in dunkler Nacht zu Fuß gehen; auf diesem ganzen Wege trug mein Kleist den kranken Arm, in zusammen gewundenen Schnuptüchern; ich fiele einige mahl in Ohn- macht. Er war mehr todt, als ich; und kam nicht von meinem Bette, biß ich beßer war. 5) daß er anfangs diesjährigen Feldzugs unter Befehl des Prinzen Heinrich mit nach Franken gegangen rc. 6) daß, obwohl das Regiment, worunter er stand, aus lauter Sachsen bestand, dennoch daßelbe gleich einem >IarionalRegiment Dienste that rc. welches lediglich dem Herrn Major zu- zuschreiben war rc. 2. Hfalberstadtl, 28. Marz 1767. 217 HochuWehrtgeschäzter Freund, ... Abts Leben1 2 3 4 ist ein treflicher pendant zu Kleists Leben. Wolke Gott, sie hätten sein sechzigjähriges Leben zu beschreiben! Was für schöne Sachen würden Sie dem zu sagen haben. Hiebey übersend ich ihnen die Abschriften einiger seiner Briefe an mich, vielleicht finden sie doch etwas zu ihrem Plan darin! Betrübt, traurig für einen Patrioten ist es so viel Klagen aus Berlin zu hören, bisher waren es nur Klagen der Nichtdenker, wenn aber auch die 1 Es folgt ein Poftfcript mit Kleists Lebenslauf aus dem Briefe Zittau, 25. Januar 1757, gedruckt: Kleists Werke Theil 2 Seite 369—370. 2 Bernburg. 3 Bei der Rückkehr aus Zürich in der zweiten Halste des April 1753. 4 Fr. Nicolai, Ehrengedüchlniß Herrn Thomas Abbt, 1767. 63 ^— ~ ‘ = Gleim Leßings u. die Nicolai so tiefe Seufzer hervorholen, dann muß es wohl recht schlimm seyn! und der Grund dazu nicht unerheblich! Jndeß liebster Freund, weiß ich, daß es an andern Orten und in andern Landen, nicht daran fehlet. Ich war im vorigen Jahre zu Dresden, und hörte die bittersten Klagen der rechtschaffensten Männer! zu Hannover, oder vielmehr im ganzen Hannover- schen u in allen Gegenden, wo ich bisher gewesen, ist es, in allem Betracht, ungleich schlimmer als bey uns. Die Pflicht des Patrioten, dünkt mich, sey, allgemeine Klagen so viel als möglich zu mindern; er kan es, wenn er laut nicht mitklagt, und wenn er alles hervorsucht, was nur irgend die Zufriedenheit Herstellen kan. Zu allen Zeiten waren die Folgen des Krieges die, welche wir erleben. Die vielen neuen Einrichtungen mäßen zu dem Verfall nicht so viel beytragen als jene, weil auch ohne Neuerung in andern Landen es nicht beßer stehet. Zu Hamburg u zu London, nicht zu Berlin u Breßlau, kamen die Armen, u fleheten um Aufnahme in die Zuchthäuser des Brodtes wegen'! ... Sagen sie unserm Moses, nnserm Plato, daß nach seinem Phädon meine ganze Seele verlanget!... sAm Randes Im Vertrauen Schon längst trug ich Herrn Roden^ auf, die Porträts von Leßing, Moses, Nikolai für mich zu mahlen; in der Stille, ohne daß sie davon wüßten, er klagt nur, daß keine Möglichkeit sey, sie zu bekomm! Welch ein snnleserlich^ Eigensinn ^unleserlich^ mir dazu behilflich seyn; ohne jedoch HE. Moses u HE. Leßing davon zu sagen. Sie könten es, wenn sie das beste Original von ihrem eigenen Porträt, nur auf einige Tage HE. Roden überließen, u. zu den beyden andern mit Gewalt oder Güte Originale verschaffeten... 3. Halbersiadt, 25. Oktober 1800. 4 Seiten 8°. 1639 Wohl Ihnen, theurester Freund, daß Sie, zu dieser unsrer bleyernen Zeit, in welcher auf die Menschheit, Soldaten und Gelehrte das Bley so Gottloß verschießen, mit der Feder noch spielen kennen. Ich kann's nicht! Ich nehme, was ich nicht aendern kann, zu sehr zu Herzen! und mögte lieber weinen, als lachen. Ihr Spielwerk indeßen Hab ich lachend mit Vergnügen gelesen, und bin über die Gelehrtheit des großen Geschäftmanns erstaunt '! Woher nimt, fragt' ich, der vortrefliche Mann, der das ridenclo dicere verum in seiner Gewalt hat, zum Aufschlagen so vieler gelehrten Werke die Zeit? Hält' ich, wie Sie, die Gabe so lachend die Wahrheit zu sagen, so sagt ich sie, bey dem Greuel, das der Graf Leopold Stolberg4, angerichtet hat, und anrichtet! Mir besonders hat dieser Greuel sehr viele böse Stunden gemacht! Seine Schwester Catharina Stolberg hielt, als er aus Licht in Finsterniß ' Es folgt hier die Stelle über Lessing: C.R.Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 193 Nr 217. 2 Bernhard Rode. Direktor der Berliner Akademie der bildenden Künste, 1725—1797. 3 1799 war Nicolais Schritt „Über meine gelehrte Bildung..." erschienen. 4 Sein Übertritt zur katholischen Kirche. 64 Gleim —= gegangen war, bey mir sich auf — sed manum de tabula! Es ist kein Spielwerk die angerichteten Greuel der Reihe nach her zu erzählen! Hier sagt man die Fürstin Gallizin' sey Instrument der Jesuiten in Mohilow! Sie haben die zwey herrlichen Oden unsers Voß, die Warnung an Stolberg, und die, an Jacobi zu Eutins ohne Zweifel gelesen! Kann man diesen Stolberg für einen Verirrten halten? Soll man, weil er unser Freund war, seine Meinung über ihn öffentlich nicht sagen? Dieses fragt man, und ist verschiedener Meinung! Welcher sind sie? Möchten Sie, liebster Freund, die Ihrige, öffentlich sagen! Lavater, glaub ich, hat, den neusten Julian, der mir ein ärgerer Apostat, als der altere zu seyn scheint, auf seiner Seele! Leben Sie wohl, und beschenken Sie mit ihren der Wahrheit geweyhten Worten oft noch Ihren wärmsten Freund den alten Gleim Briefan Moses Mendelssohn. Halberstadt, 30. August 1765. 4 Seiten 8°. E. 216 Mein Wehrtester Freund, Ich bin bey der Feilung meiner Fabeln und da lese ich die Critik, die man in der Bibliothek der schönen Wißenschaften davon gemacht hat. Ich weiß nicht, waren Sie es selbst, oder hört ich es von unserem Leßing, daß sie unser Moses gemacht hatte. Kurz, es wird gesagt, der Fabeldichter hatte von den 25 Stücken des 2!! Buchs nur etwa 18 St. beybehalten sollen; und nun möcht ich wißen, welche die bösen sieben St. sind, die er ausgemerzet haben will. Seine Anmerkungen oder vielmehr sein Tadel ist mir so gründlich vorgekommen, daß ich recht böse auf mich selbst bin, wenn es mit der Beßerung nid)t fort will. Sagen Sie mir doch, mein liebster Freund, ich darf sie so nennen, denn ich liebe sie gewiß von ganzem Herzen der Hochachtung für ihre Verdienste und für ihr Herz gemäß, mehr nicht, sagen sie mir doch, ob das niedliche engl. Liedchen so wie ichs hier hersetzen werde, einiger maßen beßer getroffen ist, als wie es in jener Critic angeführet ist. An den Gott des Schlafs Gott des Schlafs, laß dich erbitten Wenig, nur von deinem Mohn Wollest du auf Chloe schütten Halb in Schlummer ist sie schon. Unter jenen Lorbeerbäumen Liegt sie, wo die Grille zirpt Zeig ihr, bitt ich, den in Träumen Der für sie aus Liebe stirbt! 1 Fürstin Amalie Galizin geborene Gräfin von Schmettau, 1748—1806. 2 Sämtliche Gedichte von Johann Heinrich Voß, Theil 3, 1802, Seite 235—239 und 243—248. 65 —-' Gleim—Görres =--- - — Aber macht sein Bild ihr Schrecken O so wolle Zephir gleich, Sie mit einem Kuße wecken, Und den Dienst verdank ich euch!. ♦.1 * * Auf dem Briefumschlag: Franco Herrn Herrn Moses Mendelssohn, zu BerlinAbzugeben bey dem Jüdischen KauffmannHE.Bernhard. Siegel erhalten. Rudolph von Gneist, Jurist, Professor in Berlin, geboren 13. August 1816 in Berlin, gestorben ebenda 23. Juli 1895. 2 Briefe an C. R. Lessing. iooo 1. Berlin, 20. Februar 1881. 1 Seite 4°. E. Dankt für die ihm zugeeignete Prachtausgabe des Nathan und erinnert „an das persönliche Wohlwollen Ihres verewigten Herrn Vaters für den Verfasser der s. Z. ersten Leitartikel der Vossischen Zeitung^". „Ich müsste mit einiger Beschämung daran denken, wie wenig ich selbst in meinem Berufs- kreise zur Würdigung Fessin^'a habe beitragen können, dürfte ich nicht die Verdienste meines Schwiegervaters^ in Verbindung mit seinem Kollegen Fackmann4 mir einigermaßen zu gut rechnen ..." 2. Berlin, 17. Oktober 1890. 1 Seite. 0. e. Danksagung für die Festausgabe der Minna von Barnhelm. Leopold Friedrich Günther von Goeckingk, geboren 13. Juli 1748 zu Groningen im Fürstentum Halberstadt, gestorben 18. Februar 1828 in Breslau. Brief an David Friedlaender. Blreslaul, 18. April 1818. 2 Seiten 30. E. mo Bittet um Auskunft über eine ihm unverständliche Stelle in den Hand- schriften Moses Mendelssohns. Hierzu Entwurf der Antwort Friedlaenders, 2 Seiten 8°. 1641 Joseph von Görres, Publizist, geboren 25. Januar 1776 in Koblenz, gestorben 29. Januar 1848 in München. Brieflan Rühle von Liliensternl. Koblenz, i2.November 1815.2 Seiten 8°. E. 1642 1 Es folgt in Prosa eine Stelle über Lesstng; siehe C. 9i- Lcssings Bücher- und Handschriftensammlung Band i Seite 193 Nr 21«. 58 Er meint C. R. Lesstngs Oheim Christian Friedrich Lessing, den langjährigen Herausgeber der Bossischen Zeitung, 1780—1850. Gneist hat auch nicht die ersten Leitartikel geschrieben, b August Böckh, der große Philologe, 1785—18«7. 4 Carl Lachmann, der Herausgeber der ersten kritischen Ausgabe von Lesstngs sämtlichen Schriften, 1793—1851. Lessingsche Bücher- u. Handschriflensammlung. 5 66 Goeschen — Goethe Johann Friedrich Ludwig Goeschen, Jurist, Professor der Rechte in Berlin, dann in Göttingen, geboren 16. Februar 1778 in Königsberg, gestorben 24. September 1837 in Göttingen. Brief an Professor Heinrich Eduard Dirksen. Berlin, 18. August 1815. 4 Seiten 4°. E. 1643 August von Goethe, geboren 25. Dezember 1789 in Weimar, gestorben in der Nacht vom 26. zum 27. Oktober 1830 in Rom. Visitenkarte mit eigenhändiger Aufschrift: Geheime- Kammerrath und Kammer- junker von Goethe i. P. 1644 Johann Wolfgang von Goethe, geboren 28. August 1749 in Frankfurt a. M., gestorben 22. März 1832 in Weimar. Trost in Thranen. (Lied.) 2 Seiten (Innenseiten eines halben Bogens) 4°. E. 1645 Vanitas! vanitatum vanitas! (Lied.) 2 Seiten 2°. E. 1646 1645—46 von Goethe Carl Friedrich Zelter übersandt für die Sammlung David Friedlaenders. Hierzu folgender BriefZelters an diesen vom 26.De;ember 1808,1 Seite 4", der zunächst einen Brief Goethes an Zelter vom 15. Dezember 1808 im Auszug wiedergibt: 1647 „Sie erhalten hiebey, T. F., die verlangte Handschrift. Es sind ein Paar meiner Lieder, die ich auf Ihr Anregen gesucht und gefunden habe. Uebrigens besitze ich selbst eine sehr schöne Samlung von Autographis, und manches, besonders von deutschen Schriftstellern, doppelt. Laßen Sie sich von Ihrem Freunde sagen, was ihm abgeht, vielleicht kann ich ihm in einigem nachhelfen." Diesen Auszug aus Göthen's Briefe vom 15 December aus Weimar, setze ich Ihnen mein lieber Friedlander hieher indem ich Ihnen die Lieder sende und zugleich frage: ob Sie von Göthen's Anerbieten Notiz nehmen wollen? Schreiben Sie dann auf ein Zettelchen was Sie von Autographis besitzen und senden es mir morgen früh B. 26 Dezembr 1808. Ihrem Zelter. Die beiden Lieder gedruckt: Goethes Werke Band 1, Weimar 1887, Seite 86—87 und 132—133, doch ohne Vergleichung der vorliegenden Hand- schriften, die im übrigen nur geringe orthographische Abweichungen haben. Hierzu: verkleinerte photographische Wiedergabe der beiden Lieder, ver- anlaßt 1914 von Max Morris. 4 Blätter 8°. 1648 =" • 1 —-■ Goethe - ■ ■ ■ ■ = 67 (Anordnung zu einer Gedächtnisfeier für Schiller. Lauchstadt 1805.1 1 Seite 4°. E. 1649 Gedruckt: Deutsche Rundschau Band 81, 1894, Seite 278. Hierzu ein erläuternder Brief Zelters an David Friedlaender, Berlin, 27. Oktober 1808. 2 Seiten 4". E. 1650 Zum größten Teil gedruckt: ebenda Seite 278. Stammbuchblatt: (Vergebliche Mühl. 1 Seite quer 8°. E. i65i Willst du der getreue Ekart seyn... Berka d. 21.Jun. 1814 Goethe Auf der Rückseite: in Weimar von Goethe mir geschenkt, als ich im Hause wohnte. A. Frommann. Von Alwine Frommann C. R. Lessiitg geschenkt. Gedruckt: Goethes Werke Band 2, Weimar 1888, Seite 281, doch nicht nach dieser Handschrift. Gedicht an den Maler Samuel Rösel (1768—1843). 1 Seite 8°. E. 1052 Uber und unter einem Bildchen „Pinsel und Feder von Lorbeer umwunden": Roeseis Pinsel, Roeseis Kiel Sollen wir mit Lorber kränzen ... Am 28. Aug 1827. Goethe Gedruckt: Goethes Werke Band 4, Weimar 1891, Seite 140; die Les- arten Band 5, 1910, Seite 98—100. Hierzu eine faksimilierte Wiedergabe. 8°. 1653 Brief an Betty Jacob,. (Frankfurt a.M.1, O.Februar 1775. 1 Seite 8°. E. 1654 Geschenk des Baumeisters Georg Gustav Erbkam au Beitoni Friedlaender 1850; nach seiner Angabe hat sein Oheim Professor Karl Heinrich Sack die Worte auf dem Umschläge geschrieben: „Eigenhändiger Brief von Göthe an Frau Jacobi. (Mir von der Tante Helena Jacobi geschenkt.)" Sacks Frau war eine Enkelin Betty Jacobis. Helene Jacobi ist Friedrich Heinrich Jacobis Schwester. Gedruckt: Goethes Werke Abtheilung IV Band 2, Weimar 1887, Seite 231—232, doch nicht nach der Handschrift. ^rief an Michael Salom in Padua. Weimar, 20. Februar 1782. 2 Seiten 4°, Abschrift. 1655 Gedruckt: Goethes Werke Abtheilung IV Band 5, Weimar 1889, Seite 266-267. Briefwechsel zwischen Goethe, Zelter und David Friedlaender im Jahre 1811. Friedlaender übersandte Goethe aufZelters Veranlassung einen seiner Ansicht nach antiken bronzenen Stier, der aus der Sammlung des Obersten Guichard 68 Goethe (Quintus Jcilius') stammte, und empfing von ihm im Tausch dagegen eine Anzahl bronzener Schaumünzen für die Sammlung seines Sohnes Benoni. Der Stier steht noch heute in Goethes Hause. (Marie Schnette, Das Goethe- National-Museum zu Weimar, Seite 33. Bezeichnung: Italienische Bronze des 16. Jahrhunderts.) Goethe bemerkt in seinem Tagebuch 1811: 14. Mar;... Nach Tische Ankunft des bronzenen Stiers aus Berlin. Vergleichung und Beurtheilung ... 15. Marz ... Discussion über die bronzenen Stiere ... 16. März... Betrachtungen über die beydeu Stiere von Erz ... Nach Tische die Bronze-Medaillen für Berlin eingepackt... 18... Hrn. Stadt- rath Friedländer mit einem Kästchen Bronce Medaillen. Absendung des Pakets... (Goethes Werke Abtheilung III Band 4, Weimar 1891, Seite 190—192.) 1. Goethe an Zelter, Auszug eines Briefs vom 28. Februar 1811, Ab- schrift von Zelters Hand. 2 Seiten 4°. 1656 Vollständig gedruckt: Goethes Werke Abtheilung IV Band 22, Weimar 1901, Seite 46—52. 2. Friedlaender an Goethe. Berlin, 8. März 1811. Entwurf. 2 Seiten 4°. E. 1657 Ew. Exe. sende ich, auf Veranlaßung unseres Prof. Z. in einem sorgfältig bewahrten Kästchen einen antiken Stier von Bronze, von dem ich wünsche daß er eine gute Aufnahme verdiene und finde. Er kommt aus der Samlung eines Kunst-Keners, des Obersten 6uictiarcl, bekanter unter dem Nahmen ()uintu8 Icillius. Auf den Fall daß er würdig befunden würde in HochDero Samlung ausgenommen zu werden, nehme ich den Vorschlag an, ihn gegen eine Reihe von Medaillen in Bronze zu vertauschen. Der p Stier ist mein Eigenthum, aber ich stehe keinen Augenblick an, ihn meinem aeltesten Sohne, der eigentlich der Münzsammler ist, zum Opfer zu bringen. Zu dem Ende reiche ich eine kleine Nachweisung von diesem ein, aus welcher Ew. Exc. im allgemeinen zu übersehen belieben werden, was schon in artistischer Hinsicht in seinem Besitz ist. Den obschon die Tendenz seiner Numismatik hauptsächlich auf Geschichte geht, so liebt er doch auch andere Denkmäler der Kunst, als antike u. moderne geschnittene Steine, alte Gefässe Urnen, Lampen rc. und wer weiß, ob nicht wen der erste Versuch nach Wunsch ausfällt, dieses nicht zu anderweitigen angenehmen Tauschgeschäften Veranlaßung giebt. Sollte der p Stier keinen Beifall finden, so bleibt es Ew. Exc. überlassen, wie er die Rückreise antreten soll. — In jedem Fall gereizt es mir zum Vergnügen, die hohe Achtung schriftlich au den Tag legen zu können, mit welcher ich mich unterzeichne... 1 Carl Theophilus Guichard, Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften, Verfasser der „Nemoires militaires sur les Grecs et les Romains“, durch die er sich Friedrich dem Großen bekannt machte, der ihn in seine Umgebung berief, 1724—1775. Goethe 69 3. Goethe an Zelter. Weimar, 14. Marz 1811. l Seite 4°, Adresse. Von Friedrich Wilhelm Riemers (1774—1845) Hand, nur am Schluß von der Hand Goethes: G 1658 Gedruckt: Goethes Werke Abtheilung IV Band 22, Weimar 1901, Seite 61—62. 4. Goethe an Friedlaender. Weimar, 18. März 1811. 3 Seiten 4°. Von Riemers Hand, nur die Unterschrift von Goethe selbst. 1059 Gedruckt: ebenda Seite 63—65. 5. Friedlaender an Goethe. Berlin, 27. Marz 1811. Entwurf. 3 Seiten 4°. E. 1660 Ew. Exc. belehrendes Schreiben vom 18ten dieses, (selbst ein Kunstgebilde werth) nebst den beygefügten Kästchen mit Bronze Schau Münzen habe ich die Ehre gehabt zu erhalten. Die Sachen waren alle unversehrt. So erfreulich Ew. Exc. der Stier war, eben so erfreulich war mir's dies zu vernehmen, indem ich auf diese Weise mittelbar mein Scherflein zur nähern Bestimmung der Geschichte der Entwickelung menschlicher Kunstfertigkeit beygetragen habe. Auch meinem lieben Sohn waren die dafür erhaltenen 30 Stücke mitunter recht angenehm. Besonders 4 der altern Zeit und 14 andere die für ihn instruktiv und für seine kleine Samlung bereichernd und Lücken ausfüllend sind. — Auf blos seltene Stücke, wenn sie nicht wohl erhalten sind, setzt er und wie mich dünkt mit Recht, keinen Werth. Jndeßen bin ich besonders mit dem Tausch recht zu- frieden, und statte dafür meinen ergebensten Dank ab. — Aus Rom ist mein Sohn ebenfals einen Beytrag an Müntzen erwartend; um so angenehmer wird es seyn, wen sich gegenseitig Doubletten als Tausch- gegenstände finden, die zwischen E. Exc. und ihm, ein ihn gewiß ehrendes Verhältnis veranlaßen könnte. Seine Hauptliebhaberey geht auf Numismatik in historischer Hinsicht; wenn die großen Momente der Weltgeschichte noch durch schöne Denkmäler der Kunst bezeichnet sind, so sind sie freylich um so willkommener. Er weiset aber, wie ich die Ehre gehabt habe bereits anzu- zeigen, auch andere Objekte, besonders der Plastik, nicht von sich, wenn sie sich unter kokenden Preisen anbiethen, überläßt sie aber, wie ein ächter Liebhaber, gern den Sammlern, die entweder ihren Werth beßer zu würdigen verstehen, oder bey welchen sie weniger isolirt bleiben, und irgend eine Stufenfolge bilden. — Gegenwärtig ist ein wohlerhaltner ^upiterKopf von Rofso antico, etwa 6'/r Zoll hoch in meinem Besitz, worauf er viel Werth setzt, von welchen ich vermuthen darf daß er in die Reihe Ew. Exc. Sammlung rangiren möchte. — Wenn es nicht theils zu kostspielig theils zu umständlich wäre, würde ich meinen Sohn bereden, ebenfals das Kunstwerk nach Weimar zu schicken. — Jedoch dazu bedarf es eines aufmnnternden Winks, hingegen meines Dazwischentretens um so weniger, da meines Sohnes Verehrung für Ew. Exc. der Meinigen nicht nachsteht, und ihm überdies die Kunstsprache und dahin einschlagende Kentniße nicht, wie mir, ganz fremd sind. 70 Goethe 6. Goethe an Zelter. Auszug eines Briefs, Weimar, 2. Mai 1811. 1 Seite 8°. Abschrift von David Friedlaenders Hand. 1661 Vollständig gedruckt: Goethes Werke Abtheilung IV Band 22, Weimar 1901, Seite 78—79. Briefwechsel Goethes, Zelters und David Friedlaenders in den Jahren 1812—1813. Friedlaender bot Goethe im Jahre 1812 die oben erwähnte antike Jupiter- büste aus rotem Marmor zum Tausch an, die sich übrigens als Herme eines indischen Bacchus erwies. Goethe ging gern darauf ein und sandte dagegen ein Dutzend Münzen, „deren keine ohne Bedeutung ist. Es sind die vorzüg- lichsten von meinen Doubletten, ja einige nicht einmal Doubletten, weil auf dem Exemplar das ich zurückbehalte, Abänderungen Statt gefunden ..Siehe auch Tagebücher 1813, 14. und 18. Januar und 4. Februar. Die Sendung entsprach nicht den Angaben Goethes; wie tief sie enttäuschte und verstimmte, verrät Friedlaenders Bekenntnis unter seinem Brief vom 28. Januar 1813; siehe weiter unten Nr 1663 auf Seite 72. Auch die Bacchusbüste befindet sich heute noch in Goethes Hause (Marie Schuette, Das Goethe-National-Museum, Seite 51—52: Halbherme eines Bacchus aus der Zeit Hadrians in Rosso antico). 1. Goethe an Zelter. Auszug eines Briefs Weimar, 12. Dezember 1812. 1 Seite 4°. Abschrift von Zelters Hand. 1662 Vollständig gedruckt: Goethes Werke Abtheilung IV Band 23, Weimar 1900, Seite 198. 2. Friedlaender an Goethe. Berlin, 25. Dezember 1812. Entwurf. Von der Hand von Friedlaenders Enkelin Marianne'. 1 Seite 2°. 1663 Ew: Exellenz Durch unfern Professor Zelter geäußerten Wunsch eilen Vater und Sohn (denn auch in Kunst-Liebhaberey wollen sie nur für Eine Person gelten) zu befriedigen. In beygehendem wohlverwahrten Kästchen befindet sich die in Rede stehende kleine ^upitei-8-Büste — Was den Liebhaber sehr erfreuet, be- friedigt nicht immer den verweilenden Kenner. Ew Exellenz lehrreiches Urtheil wird uns immer angenehm sein, auch wenn es von unserm Meynen sehr abweichen sollte. Meines Sohnes Liebhaberey, des eigentlichen Besitzers des Kunstwerks, erstreckt sich über alle Gegenstände der bildenden Kunst, so wie über alle literarische Merkwürdigkeiten. Selbst Glasmahlerrey und Handschriften gehören zu diesem Kreise, wenn auch bey beschränkten Mitteln seine eigentliche Sammlung auf Müntzen Denkmünßen und Medaglionen geht. — Irre ich nicht so ist in Ew Exellenz Händen eine oberflächliche Notitz von seinen Sachen — Doubletten besitzt er wohl nur wenig. — Ein eben von ihm eingehendes 1 Tochter Bcnonis, verheiratet mit dem Buchhändler Ferdinand Mendheim, 1797—1826. Goethe 71 Billet wage ich als Nachtrag beyzulegen. Finden Ew Exellenz Gefallen an der kleinen Büste, so werden sich auch wohl die Aequivalente finden; widrigen- falls geruhen Sie dieselbe in der nächsten Ostermesse an den Berlinischen Buchhändler J E Hitzig1 in Leipzig zukommen zu laßen ... 3. Goethe an Friedlaender. Weimar, 4. Januar 1813. 3 Seiten 4°. 1664 Von Goethes Sekretär Carl John - geschrieben, von Goethes Hand nur am Schluß. ^ Wohlgeb. ergebenster Diener IW v Goethe Gedruckt: Goethes Werke Abtheilung IV Band 23, Weimar 1910, Sbite 223—225. 4. Goethe an Friedlaender. Weimar, 15. Januar 1813. 4 Seiten 40. 1665 Von Johns Hand, von Goethe nur: ergebenst Goethe Gedruckt: ebenda Seite 249—253. 5. Friedlaender an Goethe. Berlin, 28.Januar 1813. Entwurf. 3 Seiten 2°. E. 1663 Ew p sehr lehrreiches Schreiben v. 4. d. hat mir u. meinem Sohne viel Freude gemacht. —. Widerlegt es auf einer Seite unsre Meinung, daß die Herme einen Jupiter vorstelle, so wird doch auf der andern, die von ihrem Kunstwerth bestätigt. Aber auch unabhängig von diesem ist es uns sehr angenehm, daß die Herme Ew. p u. Ihrem edlen Freunde' zu einer ganzen Reihe intereßanter u. gehaltvoller Betrachtungen Anlaß gegeben hat, deren Resultate auch uns zu Theil u. unterrichtend geworden sind. — Auch bey der Gedanken Jagd ist das Erspühren u. Errathen oft mehr als das Erjagte selbst Preiß und Gewinn der Anstrengungen. HochDero zweites verehrtes Schreiben v. 15. d. M. ist mit den Schau Münzen, bis auf den SchwefelGuß, unversehrt eingegangen. Dieser ist ungeachtet der sorgfältigen Einpackung, durch die Erschütterung des PostWagens, vielleicht durch das Zuschlägen des Kästchens geborsten, u. endlich völlig zer- trümmert worden. Von den Münzen sind meinem Sohne die Nummern 2. 7. 8.11. theils ihres Kunstwerths wegen, theils weil sie einige Lücken aus- füllen, vorzüglich lieb gewesen... Vor der Hand wißen wir nichts, was Anbietens oder Annehmens würdig wäre. Vielleicht wenn Hochdieselben sich über den Umkreis Ihrer Samlung näher erklären, daß sich etwas findet. Gern entbiethen wir unsre Dienste, wen nicht als Vertauschet- eigner, doch als Unterhändler fremder Werke der Kunst oder Literatur, sobald es Ew p oder Hochdero edlen Kunstfreunde Vergnügen macht. Wie wir gehört haben, sammeln Ew p Handschriften. ' Julius Eduard Hitzig, der spätere Kriminaldirektor, 1780—1849. 2 Dem später» preußischen Zensor, gestorben 29. Januar 1856 in Naumburg, wohin er sich als Pensionär zurückgezogen hatte. ' Heinrich Meyer, 1760—1832. 72 Goethe Das thut auch mein Sohn. Möglich daß wir also durch diesen Zweig unsre Willfährigkeit an den Tag legen können. — Höchst erfreulich ist uns indeßen die Aussicht von Ew. p zuerst etwas zu erhalten. Bis dahin halten wir uns empfolen... Nachträglich von Friedlaender darunter vermerkt: ... Die mir von G. zugekomenen Med." waren, mit sehr geringen Ausnahmen, neuere, wahr- schein!, in Weimar gefertigte Abgüsse, und sind sämtlich aus meiner Samlung entfernt worden, um beiderseitige Ehre zu retten! Es war ein Homerischer Tausch, Glaucus u. Diomedes, in seinen Wirkungen für mich wenigstens. —.—. Brief an Elisa von der Recke. Weimar, 8. November 1811. 4 Seiten 4°, E. 1666 Geschenk Elisas von der Recke an Benoni Friedlaender, Februar 1818. Gedruckt: Goethes Werke Abtheilung IV Band 22, Weimar 1901, Seite 190—192. Brief an Julius Eduard Hitzig. Weimar, 18. Marz 1816. 4 Seiten 4°. 1667 Eigenhändig nur: Ew Wohlgeb. ergebenster Diener IW v Goethe Hierzu Abschrift eines Schreibens von Hitzig an Goethe, Berlin 11. März 1816, 3 Seiten 2", woraus sich der Anlaß des Briefwechsels ergibt: Ende 1815 wurde eine Schmähschrift unter dem Titel: „Rechtfertigung des aus Königl. Sächsischem in Preußischen Dienst übergetretenen X X Raths N:" heimlich verbreitet. Als Verfasser war der Registrator Dr Carl John, Goethes einstiger Sekretär, ermittelt worden. Goethe wird über ihn um Auskunft gebeten, die er im obigen Brief ausführlich erteilt. 1668 Goethes Brief gedruckt, jedoch nicht nach dieser Handschrift: Goethes Werke Abtheilung IV Band 26, Weimar 1902, Seite 293—295. Beilage: BriefHitzigs an Benoni Friedlaender, sBerlin^, 24. März 1818, E, womit er ihm die Schriftstücke zum Geschenk macht. 1669 2 Briefe an Gubitz. Beide von Friedrich Theodor Krauters (1790—1856) Hand, nur die Unterschrift von Goethe eigenhändig. 1. Weimar, lO.Dezember 1816. 4 Seiten 4°, Umschlag mit Siegel. 1670 Gedruckt nach dem Konzept: Goethes Werke Abtheilung IV Band 27, Weimar 1903, Seite 264—266. 2. Weimar, 26. Dezember 1816, 2 Seiten 4°. i67i Gedruckt: ebenda Seite 286, doch nicht nach dieser Handschrift. Beilagen: Lieblich ist des Mädchens Blick der winket..., 3 Seiten 8°, gedruckt: Goethes Werke, Band 6, Weimar 1888, Seite 70, und eine kleine Hand- zeichnung, Illustration zu dem Liede. Brief an Georg Heinrich Ludwig Nicolovius. Karlsbad, 24. Mai 1820. 3 Seiten 4°. E. 1672 Gedruckt, jedoch nicht nach der Handschrift: Goethes Werke Abtheilung IV Band 33, Weimar 1905, Seite 42—43. Goethe 73 Brief an die zu Goethes achtzigstem Geburtstage gestiftete Berliner Mittwochs- gesellschaft zur Förderung der schönen Literatur. Weimar, 11. November 1829. 4 Seiten 4°. 1673 Nur der Schluß eigenhändig: treu angehörig I W v Goethe Gedruckt: Goethes Werke Abtheilung IV Band 46, Weimar 1908, Seite 143—146, doch nicht nach der vorliegenden Handschrift. Hierzu: Entwurf des Schreibens der Stifter der Mittwochsgesellschaft Karl Streckfuß und Julius Eduard Hitzig an Goethe, Berlin, 24. August 1829. Entwurf von Streckfuß' Hand. Beide Unterschriften eigenhändig. 1674 Blauer Briefumschlag mit Adresse von Goethes Hand und dem Siegel Januskopf. E. 1675 Des Herren Stadtrath Friedländer Wohlgeb. fr. Berlin Weißer Briefumschlag mit Zelters Adresse und Goethes Wappen in schwarzem Siegellack. 1676 Über dem Wappen von Goethes eigner Hand: IW v G Poststempel: Weimar 15 Feh 1829 Blauer Briefumschlag mit Zelters Adresse und Siegel, von Goethe benutzt: Putte.' 1677 Gedruckte Todesanzeige Goethes. Duer 16°. 1678 Mit der Adresse des Bildhauers Christian Daniel Rauch. Walther von Goethe, Enkel des Dichters, geboren 9. April 1818 in Weimar, gestorben 15. April 1885 in Leipzig. Brief an C. R. Lessing. Weimar, 19. Februar 1881. 2 Seiten 4°. E. ioöo Dankt für die Zusendung der Prachtausgabe des Nathan... „Die großen Todten Lessing und Goethe vereinen die Träger dieser Namen zu gemeinsamer Verehrung"... Wolfgang von Goethe, Enkel des Dichters, geboren 18. September 1820 in Weimar, gestorben 20.Januar 1883 in Leipzig. Brief an C. R. Lessing. Leipzig, 23. Februar 1881. 2 Seiten 4°. E. ioeo Dankt für die Zusendung der Prachtausgabe des Nathan. 74 Götz — Gottsched Johann Nicolaus Götz, Dichter, geboren 9. Juli in Worms, gestorben 4. November 1781 zu Winter- burg in der Grafschaft Sponheim. Brief an Friedrich Nicolai. Wlmterburgl, 10. September 1772. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 1679 Dankt für die Aufnahme seines Bildnisses in die Allgemeine Deutsche Bibliothek u. a. Johann Melchior Goeze, Theolog, Senior der Geistlichkeit in Hamburg, Lessings Gegner, geboren 16. Oktober 1717 in Halberstadt, gestorben 19. Mai 1786 in Hamburg. Brief lan Johann Christoph Adelungl. Hamburg, 19. September 1774. 1 Seite 4°. E. i68o Bezeigt ihm sein „Vergnügen über den ersten Theil des vortrefl. Wörter- buches"'. Bittet ihn um Deutung des Worts Evenmaent. Richard Gosche, Literarhistoriker, Orientalist, Professor in Halle, geboren 4. Juni 1824 zu Neuenburg bei Krossen in der Niederlaufitz, gestorben 29. Oktober 1889 in Halle. Brief an C. R. Lesfing. Halle, 14. Februar 1881. 2 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die Festausgabe des Nathan. Johann Christoph Gottsched, geboren 2. Februar 1700 zu Judithenkirch bei Königsberg, gestorben 12. Dezember 1766 in Leipzig. Brief an Frau? Leipzig, 29. September 1765. 4 Seiten 2°. E. 1681 ... Sie haben einen ganz Unrechten Begriff von mir, Wertheste Freundin», wenn Sie einen stets tiefsinnigen Cato an mir zu finden glauben. Nein so finster und speculativisch ich auch mehrentheils aussehe: so lächelnd sind meine Gedanken und Empfindungen. Die Schwermuth und Tiefsinnigkeit ist meine Neigung und Krankheit gar nicht. Ich bin ein Menschenfreund, der Umgang und Geselligkeit liebet; sonderlich die Annehmlichkeiten des schönen Geschlechtes zu schätzen weis. Er wäre nicht werth, ein Weltweiser zu heißen, wenn er diesen Zierden der Schöpfung nicht Gerechtigkeit wiederfahren ließe... ' Von 1774-1-88 erschien Adelungs Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart 75 =■ - Grabbe — Grävell = Christian Dietrich Grabbe, Dramatiker, geboren 11. Dezember 1801 in Detmold, gestorben 12. September 1836 ebenda. 2 Briefe an Gubitz. 1. Detmold, 22. Dezember 1827. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 1682 Übersendet eine Theaterrezension über die Piehlersche Gesellschaft für den „Gesellschafter". 2. Detmold, 7. Marz 1828. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 1683 ... Meine Theilnahme an v. Holteis Jahrbuch DseutscherZ Bsühnen- spiele) betreffend, ist mir die Einladung dazu gewiß angenehm, und könnte ich wohl bald ein Lustspiel (zwei Comödien, eine große, „Eulenspiegel", eine kleinere, „Der Proceß" schweben mir seit Jahren in dem Kopf) liefern, — doch überlasse ich es Ihrer Beurtheilung, ob nicht grade ich in Gefahr laufe, mich durch solche Almanachsarbeiteu zu zersplittern oder doch in die leichtfertigste gelderwerbende Manier zu gerathen. Ich bin hierin offen, — und nun gar die Preiswerbung' anlangend, ehre ich hoch den Zweck und Nutzen dieses Instituts, — aber ich — ich glaube, ich zertrümmerte mich selbst, wenn ich mit dem Gedanken an Preisertheilung arbeitete. Auf Mittensommer hoffe ich die Tragödie „Don Juan und Faust" in 5 Acten zu vollenden; sie ist der Schlußstein meines bisherigen Jdeenkreises, und wird (Dank für Ihren Rath!) gleich allen meinen künftigen Werken bühnenrecht. Dann binde ich mich an die Geschichte, und zwar an das Studium und die Begeisterung meines Lebens, an den deutschen Dramen- Cyclus „Die Hohenstaufen". Wie ein mächtiges Alpengebirge steht dieses Werk in fernem blauen Duft vor meinem Geiste, und zieht mich wunderbar an mit seinen Felsenhöhen und seinen Schluchten... Gedruckt nur der letzte Absatz: Gubitz, Erlebnisse Band 2 Seite 254. Friedrich David Gräter, nordischer Altertumsforscher, geboren 22. April 1768 in Schwäbisch-Hall, ge- storben 2. August 1830 zu Schorndorf in Württemberg. Brief an den Buchhändler Georg Joachim Goeschen. Erlangen, 28. Dezember 1788. 3 Seiten 2°, Adresse, Siegel. E. 1684 Maximilian Carl Friedrich Wilhelm Grävell, juristischer Schriftsteller, Dichter, 1849 Reichsminister, geboren 28. August 1781 in Belgard, gestorben 29. September 1860 in Dresden. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Merseburg, 12. Dezember 1816. 3 Seiten 4°. Enthalt ein Gedicht, das er für den „Gesellschafter" schickt. 2. Merseburg, 19. April 1819. 1 Seite 4°, Adresse. 1 Siehe die Anmerkung zu Nr 1823. 1686 76 Grävell — I. Grimm Brief an den Fürsten Hermann von Pückler-Muskau. Frankfurt a.O., 27.Januar 1848. 4 Seiten 8°. E. 1687 Kondoliert ihm zu einem ihm verliehenen Stern. „... Indessen...es muß auch Fasching seyn und Ordensfeste geben..." Brief an seine Kinder. Frankfurt a.M., 14. Juli 1848. 4 Seiten 4°. E. 1688 Über die Verpflichtung und Installation des Reichsverwesers. „... Und das Alles ist so still zugegangen, so geräuschlos und so prunklos, daß außer den Orten, wo die dabei gewechselten kurzen Reden gehalten worden sind, kaum etwas davon gemerkt worden ist. Nicht einmal ein gebratener Ochse ist vor dem Römer verzehrt worden..." Johann Diederich Gries, Dichter, Übersetzer, geboren 7. Februar 1775 in Hamburg, gestorben 9. Februar 1842 in Jena. Brief an Gubitz. Jena, 28. August 1818. 4 Seiten 8°, Umschlag. E. 1689 Über die Streitfrage, ob der criado 2d0 in Calderons La vida es sueno ein Mann oder Knabe sei. Johann Jacob Griesbach, Theolog, Professor in Jena, geboren 4. Januar 1745 zu Butzbach in Hessen- Darmstadt, gestorben 24. Marz 1812 in Jena. Brief an den Konsi'storialrat? in Göttingen. Jena, 20. Januar 1804. 4 Seiten 4°. E. 1690 Anfrage, ob er die zweite Stelle an der Jenaer theologischen Fakultät annehmen wolle. Schilderung Jenas. Jacob Grimm, Begründer der deutschen Altertumsforschung, geboren 4. Januar 1785 in Hanau, gestorben 20. September 1863 in Berlin. 2 Briefe an den Geheimen Staatsarchivar Or Gottlieb Friedlaender. E. 1. Berlin, 25. Dezember 1860. 1 Seite 8°, Umschlag. i69i Erklärung des Worts Hausarme. 2. Berlin, 23. September 1862. 1 Seite 8°. 1692 Erklärung des Worts Mobiliarnachlaß, Mobiliarverlassenschaft. 77 - Groth—Gubitz Klaus Groth, plattdeutscher Dichter, Professor in Kiel, geboren 24. April 1819 zu Heide in Holstein, gestorben l.Juni 1899 in Kiel. Brief an Wilhelm Gentz. Kiel, 25. September 1892. 3 Seiten 8°. E. 1693 Anastasius Grün siehe Anton Alexander Graf von Auersperg. Otto Friedrich Gruppe, Epiker, Kunstkritiker, Universitätsprofessor, geboren 15. April 1804 in Danzig, gestorben 7. Januar 1876 in Berlin. 4 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 16. November 1843. 2 Seiten 4°, Adresse. 1694 Bietet Jägerlieder zum Verlag an. 2. Berlin, 4. September 1848. 1 Seite 8°. 1695 3. Berlin, 25. November 1859. 1 Seite 8°. 1696 4. Berlin, 7. Januar 1860. 1 Seite 8°. 1697 Johann Jacob Grynaeus, Theolog, Professor in Basel, geboren 1. Oktober 1540 in Bern, gestorben 13. August 1617 in Basel. Stammbuchblatt. Lateinisch. Basel, 6. August 1595. 1 Seite 8°. E. 1698 Anton Gubitz, Dichter, geboren 25.November 1821 in Berlin, gestorben ebenda 4.Dezember 1857. Liebe. Dichtung. 24 Seiten 4°. Abschrift. 1699 Friedrich Wilhelm Gubitz, geboren 27. Februar 1786 in Leipzig, gestorben 5. Juni 1870 in Berlin. Ein Tag des Schicksals. Trauerspiel in fünf Akten. 146 Seiten 4°. Abschrift. 1700 Von Gubitz korrigiert. Nach seiner Angabe geschrieben ;,in einem Alter, bei dem das Gesetz noch eine Vormundschaft sur nothig hält. Ausgesuhrt zum erstenmal am 5. Januar 1814 im Berliner Schauspielhause. Gedruckt unter dem Titel Schicksals-Kämpfe: Jahrbuch deutscher Bühnenspiele Jahr- gang 24 für 1845 Seite 143—234. 78 Gubitz — ..... - An Sr. Excellenz die Frau Oberhofmeisterin Gräfin von Voß, zu Ihrem Geburtstage bei Ueberreichung einer Zeichnung vom Grafen [Wilhelm Ludwig Georgs v. Witgenstein. Berlin, den Ilten Marz 1803. Gedruckt bey Ernst Friedrich Spathen. 4 Seiten 2°. 1701 Der Eilfte März 1810. Ein Schwank in schönen Knittelreimen. [Bild der Oberhofmeisterin Gräfin vonVoß]... Derlin. [Druck.] 1 Doppelblatt 8". 1702 Über den Anlaß hierzu berichtet Gubitz in seinen Erlebnissen Band 1 Seite 268. Die Verse sind nicht mitgedruckt und scheinen verschollen zu sein. Erinnerung und Vertröstung. Gereimte Aushülfe der Frau Oberhofmeisterin Gräfin von Voß mit Ihrem Bildniß überreicht am 11^« März 1812, dem 83u11 Geburtstage der Verehrten. 2 Seiten 8°. E. 1703 Dasselbe. Abschrift. 4 Seiten 8°. 1704 Von Gubitz durchkorrigiert. Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse Band 1 Seite 272—273; siehe auch Seite 268—271. Hierzu folgender Dankesbrief der Gräfin an Gubitz, Berlin, 20. Marz 1812, 2 Seiten 8°, 8, französische Adresse, Siegel. 1705 Ew. Wohlgebohrn Erwiedre ich mit meinen eigenen Schreiben meinen Danck, für alle mühe, die sie vor meinen Portrait gehabt. Diejenige, die es gleichet, hat keinen Vorzug, als daß ihr die Vorsehung ein hohes alter hat erleben lassen, wo sie hoch gelücklich seyn würde in ihren WürckungsLreis, Nützlich zu seyn. Ich hoffe, daß ich noch kupferstiche werde bekomen können, da viele, viele, noch keine haben, und es wünschen: ich weiß nicht wie viel schon gemacht seyn, aber man ist so gut, daß ich uicht genug ihnen dafür dancken kan. Zu dero Gesundheit, rcLomengire ich mir Ew Wohlgebohren gantz ergebenste Dienerin LopKie Gr v Vofs geb v Panwitz Hierzu: Lebenslauf der Gräfin Voß vom Fürsten Wilhelm Ludwig Georg Wittgenstein, 1770—1851. 6 Seiten 2°. Abschrift mit Randbemerkungen des Fürsten. 1706 Die Voßiade. Oder: Das Wichtigste aus dem Leben der excellenten Frau Sophie, Wilhelmine, Charlotte, Marie, Gräfin von Voß geborenen von Pannewitz. Epos in drei Gesängen. Ihr zum vierundachtzigsten Geburtstage [11. März 1813] überreicht. Wahrheit und Dichtung. 8 Seiten 8°. E. 1707 79 ' — Gubitz Dasselbe. Abschrift. 13 Seiten 8°. 1708 Von Gubitz vielfach korrigiert. Gedruckt 1812 in einer kleinen Anzahl von Exemplaren. Ein zweiter Druck: Gubitz, Erlebnisse Band 1 Seite 274—281. Die Siegesgöttin an die Deutschen bei der Wiederkehr auf das Brandenburger Thor zu Berlin. Gedicht von F. W. Gubitz. 2. Auflage. [1814.] 5 Seiten 4°. Abschrift. 1709 Von Gubitz durchkorrigiert. Die Siegesgöttin an die Deutschen. Gedicht von F. W. Gubitz. Berlin, 1814, in der Maurerschen Buchhandlung. [Mit einem Bilde des Brandenburger Tors.] 6 Seiten 4°. mo Von Gubitz mit Blei, vou einer andern Hand mit Tinte durchkorrigiert. Der gefallene Held. Geisterstimme, gedichtet von F. W. Gubitz, in Musick gesetzt von Friedrich] Audwig] Seidel [1765—1831]. 2 Blatter quer 2°. 1711 Der Pilger von F: W: Gubitz in Musick gesetzt von Fr: L: Seidel. 1 Blatt quer 2°. 1712 Der Templer. Ballade. 5 Seiten 8°. Abschrift. 1713 Von Gubitz korrigiert. Der Templer. Ballade. Geisternähe. Romanze. 8 Seiten 8°. Abschrift. 1714 Von Gubitz korrigiert. Das stumme Kind. Swend und Edda und Erry von Schlins. [Dichtungen.] Ouartband, enthaltend 15 beschriebene Seiten 4°. Abschrift. 1715 Gedruckt sind: Das stumme Kind in der Zeitung für die elegante Welt 1816 Spalte 1017—1019, die beiden andern in den Schriften von F. W. Gubitz Band 1, 1816, Seite 261—267, 283—285. Am Doctor-Jubeifest Ernst Ludwig Heim’s bei Uebersendung eines Krückstocks. Berlin, den 15. April 1822. Gedruckt bei G. Hayn. 4 Seiten 8°. 1716 Hierzu 2 Schreiben des Fürsten Wittgenstein an Gubitz, Berlin, 12. und 15. April 1822, je 2 Seiten 4", 8, Umschlag mit Siegel, worin er eine Änderung wünscht und ihm für das schöne Gedicht dankt. 1717-18 Dem Bräutigam Moritz Rott' zu Seiner Hochzeit. Am 2. Oktober 1843. [Gedick)t von] Gubitz [mit 2 Holzschnitten]. Gedruckt. 1 Seite 2°. 1719 Der Braut Albertine Tuczeck zur Feier Ihrer Hochzeit [mit Moritz Rott]. [Gedicht von] Gubitz [mit 2 Holzschnitten]. Gedruckt. 1 Seite 2°. 1720 1 Berliner Schauspieler, 1796—1867. 80 Gubitz Briefwechsel mit dem Generalintendanten der Königlichen Schauspiele Karl Theodor von Küsiner, 1784—1864, Generalintendant 1842—1851. Küsiner an Gubitz. 1. Leipzig, 6. November 1817. 3 Seiten 4°. U. e. 1722 Er und der Regisseur Wohlbrück' bitte» die Redaktion des „Gesell? schafters", den Nachrichten Adolph Müllners über das Leipziger Theater, „wenn sie Bitterkeit und Animosität athmen", keinen Platz zu gönnen. 2. Leipzig, 26. Juli 1824. 3 Seiten 2°. E. 1723 3. Leipzig, 27. November 1825. 4 Seiten 2°. E. 1724 4. Leipzig, 6. Dezember 1825. 3 Seiten 2°. E. 1725 5. Leipzig, 26. Januar 1829. 1 Seite 40. E. 1726 6. München, 2.Januar 1842. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 1727 7. lBerlinl, 1. August 1842. 1 Seite 8°. E. 1728 Beilage: Vorschlag Küstners an den König über eine Kontraktanderung Charlotte von Hagns. Von Gubitzens Hand, 1 Seite 8". 1729 8. lBerlinl, 1. September 1843. 1 Seite 8°. E. 1730 9. lBerlinl, 22. April 1844. 1 Seite 4°. E. 1731 10. lBerlinl, 20. Juli 1844. 2 Seiten 8°. E. 1732 11. lBerlinl, 25. September 1844. 1 Seite 4°, U. e., Beilage 2 Seiten 2°. 1733 12. Gubitz an Küsiner. Berlin, 28. September 1844. Entwurf. 1 Seite 8°. E. 1734 13. Küsiner an Gubitz. lBerlinl, 14. Oktober 1844. 1 Seite 8°, E., 1 Seite 4°. 1735 Uber das Engagement Franz Hoppes^. 14. Gubitz an Küsiner. Berlin, 19. Oktober 1844. Entwurf. 1 Seite 80. E. 1736 15. Küsiner an Gubitz. lBerlinl, 29. Dezember 1844. 1 Seite 4°. E. 1737 16. Gubitz an Küsiner. sEnde Dezember 1844.1 Entwurf auf dem vvr- siehenden Briefe. E. 1737 17. Küsiner an Gubitz. lBerlinl, 25. Januar 1845. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 1739 Gubitz möge in dem Montagsblatt der Vossischen Zeitung eine Einladung an die Generalintendanz ergehen lassen, das „Urbild des Tartüffe" svon Gutzkows zu geben. * Johann Gottfried Wohlbrück, 1770 oder 1772-1822. Küstner hatte ihn als Regisseur an das Leipziger Stadttheater berufen. 3 Schauspieler und Sänger, 1810—1849, seit 1842 in Berlin. '' Gubitz = - = 81 18. Gubitz an Küstner. lBerlin, Januar 1845.1 Entwurf. 1 Seite 4°. E. 1740 19. Küstner an Gubitz. Kissingen, 16. August 1845. 2 Seiten 4°, Abreise. E. 1741 »-. Ich fühle überhaupt, daß die 3jährigen Anstrengungen u. Aergernisse in Berlin meine Kraft gebrochen haben. In Bayern ging mirs besser... Gubitz an Küstner. Entwürfe. E.: 20. Berlin, 15. April 1846. 1 Seite 40. 1742 21. Berlin, 13. Dezember 1846. 3 Seiten 4°. 1743 22. Berlin, 22. Dezember 1846. 1 Seite 4°. 1744 Meist über Clara Stich' und einen neuen Vertrag mit ihr. 23. Küstner an Gubitz. lBerlin, Dezember 1846.1 3 Seiten 4°. Nur der Schluß E. 1745 Über das Repertoire der nächsten Zeit. 24. Küstner an Gubitz. Berlin, 13. Januar 1847. 1 Seite 4°. U. e. 1746 25. Küstner an Gubitz. Berlin, 16. Januar 1847. 1 Seite 8°. U. e. 1747 26. Gubitz an Küstner. Berlin, 22. Januar 1847. Entwurf. 1 Seite 40. E. 1748 27. Gubitz an Küstner. lBerlin, 22. Januar 1847.1 Entwurf. 1 Seite 40. E. 1749 Küstner an Gubitz. E.: 28. lBerlinl, 26. Januar 1847. 4 Seiten 8°, Beilage, Zettel. 1750 Über die bevorstehende Aufführung von Gutzkows „Uriel Acosta". „.. .Denken Sie sich, unter uns gesagt, die Anmaßung des HE. Döring-, der jetzt nichts wie brillante Hauptrollen gespielt, daß er gegen den Wunsch des Dichters den Akiba zu spielen sich weigert..." 29. lBerlinl, 1. Februar 1847. 3 Seiten 8°. 1751 30. lBerlinl, 4. Februar 1847. 2 Seiten 4°. 1752 31. lBerlinl, 6. Februar 1847. 3 Seiten 8°. 1753 32. lBerlinl, 15. Februar 1847. 2 Seiten 8°. 1754 33. lBerlinl, 2. Marz 1847. 1 Seite 8°. 1755 ' Jüngere Tochter Auguste Crclingers, zweite Frau Franz HoppSs, dann mit dem Schauspieler Theodor Liedtke verheiratet, 1820-1882. * Theodor Döring, 1803-1878. Lessmgsche Bücher- u. Handschrtstensamniluiig. 6 82 ■■■ Gubitz ~~= 34. Gubitz an Küstner. Berlin, 12. Mar; 1847. Entwurf. 1 Seite 8°, Beilage 3 Seiten 4°. E. 1756 Schickt eine Zeitungsmitteilung über die bevorstehende Aufführung von Gustav Freytags „Valentine" mit Bertha Unzelmann' in der Titelrolle. 35. Küstner an Gubitz. lBerlinch 10. August 1847. 1 Seite 8°, 2 Seiten 4°. E. 1757 Mitteilung für die Zeitung: Pauline Viardot-Garcia' sei für mehrere Monate vom 1. Januar 1848 ab engagiert. Jenny Lind'' werde im Oktober erwartet. Von neuen Opern werde Rienzi von Richard Wagner vorbereitet. 36. Küstner an Gubitz. lBerlinl, 30. September 1847. 1 Seite 8°. E. 1758 37. Gubitz an Küstner. Berlin, 30. September 1847. Entwurf. 1 Seite 4°. E. 1759 38. Küstner an Gubitz. lBerlinl, 2. Oktober [18471. 1 Seite 8°. E. mo 39. Küstner an Gubitz. Berlin, 6. Dezember 1847. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 0. e. 1761 40. Küstner an Gubitz. lBerlinl, 28. Januar 1848. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 1762 Der Prof. Werder1 2 3 4 ist wie toll mit seinem Stück' u will es in einer Woche 3 mahl gegeben haben, das erstemahl war eine Einahme von 297 das 2*-° mahl gestern 121 *$, also sehr leer. Donnerstag wird es wieder gegeben. Was soll das Alles?!... 41. Küstner an Gubitz. sBerlinl, 8. Marz 1848. 2 Seiten 4°. E. 1763 Bittet ihn, dem beim Theater bestehenden Prüfungskomitee beizutreten. 42. GubitzanKüsiner. Berlin, l2.Marz 1848. Entwurf. 1 Seiten. E. 1764 Wenn ich der Sache nützlich seyn kann, ja! als bloße Ehrenbezeigung, nein! Ich gebe mir so viel Ehre, wie ein Mann nöthig hat und finde sie in meiner Thaügkeit... Küstner an Gubitz: 43. lBerlinl, 17. April 1848. 1 Seite 8°. E. 1765 44. fBerlinl, 8. November 1849. 1 Seite 8°. E. Beilage 2 Seiten 4°. U. e. 1766 1 Geboren 1822, seit 1849 verheiratet mit dem Schauspieler Joseph Wagner, gestorben 1858. 2 Opernsängerin, 1821—1910. 3 Opernsängerin, 1820—1887. 4 Karl Werder, 1806—1893. 6 Sein Trauerspiel Columbus. 83 Gubitz 45. [QScrlin], 28. April 1850. 3 Seiten 8°. E. 1767 46. Berlin, 16. Oktober 1850. 1 Seite 8°. Zum Teil E. 1768 47. Gubitz an Küsiner. Berlin, 16. Oktober 1850. 1 Seite 8°. E. 1769 Auf demselben Brief Küstners Antwort, 16. Oktober 1850, 2 Seiten 8". E. 48. Küstner an Gubitz. Berlin, 27. Oktober 1850. 1 Seite 4°. E. 1770 49. Küstner an Gubitz. [Berlin], 6. November 1850. 3 Seiten 4°. E. 1771 50. Gubitz an Küsiner. Berlin, 6. November 1850. Entwurf. 1 Seite 8°. E. 1772 51. Gubitz an Küstner. Berlin, 7. November 1850. Entwurf. 3 Seiten 4°. E. 1773 Küstner an Gubitz. E.: 52. [Berlin], 19. November 1850. 3 Seiten 4°. 1774 53. [Berlin], 1. Januar 1851. 2 Seiten 4°. 1775 54. [Berlin], 10. Marz [1851]. 1 Seite 8°. 1776 Auf der Rückseite von Küstner veranlaßte Zeitungsnotiz über sein Entlassungsgesuch. 1 Seite 8". E. 55. [Berlin], 19. Januar 1852. 3 Seiten 8". 1777 56. Leipzig, Anfang Juli 1853. 2 Seiten 8°. 1778 57. [Leipzig], 30. Dezember 1854. 1 Seite 4°. 1779 58. [Leipzig], 14. Dezember [1855]. 2 Seiten 8°. 1780 59. Gubitz an Küstner. Berlin, 15. Dezember 1855. Entwurf. 1 Seite 8°. E. 1781 Briefwechsel mit dem Generalintendanten der Königlichen Schauspiele Botho von Hülsen, 1815—1886. 1. Hülsen an Gubitz. Berlin, 18. April 1852. 1 Seite 8°. E. 1782 Wird die ihm zugesandten Erinnerungen an den Grafen Brühl' „mit wahrhaftem Genuß" lesen. 2. Hülsen an Gubitz. Berlin, 1. Juni 1852. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. U. e. 1783 Wünscht Kürzungen an dem Lustspiel „Verschiedene Wege". 3. Gubitz an Hülsen. Berlin, 6. September 1852. Entwurf. 1 Seite 40. £ 1784 Schickt die „Verschiedenen Wege" nochmals und nunmehr gekürzt ein. ' Den vormalige» Generalintendanten Grafen Karl von Bruhl, 1772—1837. 6* 84 Gubitz =======^^ 4. Hülsen an Gubitz. Berlin, 18. Oktober 1852. 1 Seite 4°. U. e. 1785 Kann die „Verschiedenen Wege" auch in der neuen Bearbeitung nicht aufführen. 5. Hülsen an Gubitz. Berlin, 30. April 1853. 1 Seite 8°. E. 1786 Dankt ihm für seine Gedichte. 6. Hülsen an Gubitz. Berlin, 14. November 1853. 1 Seite 8°. E. 1787 7. Hülsen an Gubitz. Berlin, 22. Februar 1854. 1 Seite 4°, Adresse. U. e. 1788 Wird seine Lustspiele „Der lustige Rath" und „Verschiedene Wege" lesen. 8. Gubitz an Hülsen. Berlin, 28. Februar 1854. Entwurf, 2 Seiten 4°. E. 1789 Hierzu kurze Aufzeichnung von Gubitz über ein Gespräch mit Hülsen. 9. Hülsen an Gubitz. Berlin, 17. Mai 1854. 2 Seiten 4°. E. 1790 Lehnt die Aufführung der beiden obigen Lustspiele ab. 10. Hülsen an Gubitz. Berlin, 18. Juni 1858. 4 Seiten 4°. U.e. 1791 Bittet ihn um Mitwirkung an einer vom Deutschen Bühnenverein vor- bereiteten neuen Theaterzeitschrift. 11. Gubitz an Hülsen. Berlin, 22. Juni 1858. Entwurf. Zettel. E. 1792 Lehnt ab. 12. Hülsen an Gubitz. Berlin, 29. Marz 1860. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. U. e. 1793 Hat sein Lustspiel „Sophie Detzloff" zur Aufführung augenommen. 13. Hülsen an Gubitz. Berlin, 24. April 1860. 1 Seite 4°. U.e. 1794 Infolge dienstlicher Unfähigkeit der Frau von Lavallade muß von der Einstudierung der „Sophie Detzloff" vorläufig Abstand genommen werden. 14. Hülsen an Gubitz. Berlin, 7. Mai 1860. 1 Seite 4°. U.e. 1795 Kann sich für die Aufführung von Gubitzens Schauspiel „Gustav Adolph" nicht aussprechen. 15. Gubitz an Hülsen. Berlin, 11. Dezember 1860. Entwurf. Zettel. E. 1796 Erbittet die „Sophie Detzloff" zurück. Gubitz — Guericke 85 16. Hülsen an Gubitz. Berlin, 14. Dezember 1860. l Seite 4°. O.e. 1797 Hat die „Sophie Detzloff" nur mit Rücksicht auf das Talent und die Darstellung der Frati von Lavallade angenommen. Schickt sie nunmehr zurück. 17. Gubitz an Hülsen. Berlin, 8. Januar 1861. Entwurf. 2 Seiten 40. E. 1798 Schickt mehrere Stücke ein. 18. Hülsen an Gubitz. Berlin, 22. Februar 1861. 1 Seite 4°. O.e. 1799 Schickt folgende Stücke zurück: Karl der Große daheim, Studentenstreich im Alter, Gewagt und verzagt und Kräftige Mittel. 19. Gubitz an Hülsen. tBerlin, Mai 1865.1 Entwurf. Zettel. E. isoo Hat Lessings „Freigeist" bearbeitet und sendet ihn gedruckt zu. 20. Hülsen an Gubitz. Berlin, 6. Juni 1865. 2 Seiten 4°. U. e. isoi Eine Bühnenwirkung sei von dem „Freigeist" wohl nicht zu erwarten, daher müsse er von der Aufführung Abstand nehmen. 21. Hülsen an Gubitz. Berlin, 20. Dezember 1865. 1 Seite 4°. LJ. e. 1802 Schickt zwei Lustspiele „Der Lotterie-Berechner" und „Die Preisaufgabe", die Gubitz ihm in, Auftrag der Verfasser zur Prüfung übersandt habe, zurück und spricht sein Befremden aus, „daß Sie bei der großen Strenge, die Ihr kritisches Urtheil zu offenbare» pflegt, nicht vor geschehener Einsendung den betreffenden Verfassern den Rath ertheilten, mit ihren Produktionen nicht erst ein irgend strengeres Urtheil herauszufordern." 22. Gubitz an Hülsen. Berlin, 20. Dezember 1865. Entwurf. Zettel. E. 1803 Spricht ihm sein Beileid darüber aus, daß er sich zu einem so leiden- schaftlichen Ausfall gegen ihn habe verleiten lassen. Otto von Guericke, Erfinder der Luftpumpe, Bürgermeister von Magdeburg, geboren 20. November 1602 in Magdeburg, gestorben 11. Mai 1686 in Hamburg. Brief an vr Heinrich Oldenburg, Sekretär der Königlich Britannischen Gesellschaft zur Vermehrung menschlicher Kenntnis. Lateinisch. Magdeburg, 23. Dezember 1671. 2 Seiten 2°. E. 1804 Übersendet ihm eine Schrift für die Gesellschaft. 86 Gutzkow Karl Gutzkow, geboren 17. Marz 1811 in Berlin, gestorben in der Nacht vom 15. auf den 16. Dezember 1878 in Sachsenhausen. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Frankfurt a. M., l.Juli 1844. 3 Seiten 8°. i«05 Geehrter Herr Profeßor, Es ist ein glücklicher Vortheil, den der Schauspieler hat, daß er durch seinen Berns, durch die inspirirte Weihe des Augenblicks die verschiedenartigsten Gemüther, die entgegengesetztesten Bildungsgänge vereinigen kann. Die Wahrheit trennt, die Kunst verbindet. Im Schönen begegnen wir uns Alle. Das schick' ich voraus, um mich zu entschuldigen, wenn ich Ihnen durch diese Zeilen einen Schauspieler empfehle, der Ihnen nicht neu ist, der aber seit fünf Jahren Fortschritte gemacht hat. Herr Baison', von einem glänzenden Wiener Gastspiel rückkehrend, wird in Berlin, wie ich höre, auf Engagement spielen. Ich meine für die Rollen, für welche Herr Hendrichs^ nicht Tiefe u Herr Grua' nicht Jugend genug hat, könnte sich kein geeigneterer Dar- steller finden. Ja ich würde sogar diesen Künstler für diejenigen Charakter- rollen verwenden, zu welchen sich unser braver Döring* 2 3 4 nicht aufschwingen konnte. Gelegenheit, diesen trefflichen Darsteller viel zu beschäftigen, findet sich übergenug, wenn erst im Opernhause wieder gespielt u dort etwas für die Entfaltung des höhern Schauspieles gethan wird. Denn von gewissen Stücken will es mir scheinen, als wenn sie sich für das Schauspielhaus gar nicht eigneten. Ein Helmbusch muß sich ja beim Eintreten durch die Thüren in den Dekorationen des Schauspielhauses immer bücken! Ich lese fleißig Ihre Kritiken u nehme mir Lehrreiches heraus. Schlimm nur ist es, daß man nach Prinzipien nicht produziren kann. Der Stoff macht warm u den giebt man wieder. Ob nun der Stoff zuletzt aristoteleshaltig ist, das ist meist immer nur ein glücklicher Zufall. Ich wünsche nur, daß Herr von Küstner endlich anfängt, die Tantieme — wahr zu machen ..." Hierzu eine Abschrift des Briefes von Gubitzens Hand und Bemerkungen von ihm, 2 Seiten 8°. E. 1806 2. Weimar, 11. November 1861. iso? Wendet sich gegen Eduard Devrient, der in seiner „Geschichte der deut- schen Schauspielkunst" Band 4 Seite 204 berichtet, Gutzkow habe schon als Knabe Theaterkritiken geschrieben, sie Gubitz anonym zugesandt und in: * Jean Baptiste Baison, 1812—1849. 2 Hermann Hendrichs, Berliner Hoffchauspieler, 1809—1871. 3 Franz Wilhelm Grua, Berliner Hofschauspieler, 1799—1887. 4 Theodor Döring, Berliner Hofschanspieler, 1803 -1878. Gutzkow — Haering (Alexis) 87 „Gesellschafter" abgedruckt gefunden. „Ich habe als 16, 17jähriger junger Mann mancherlei an den Freimüthigen, Gesellschafter, Conversationsblatt usw. geschickt u. manches abgedruckt gefunden. Aber nie Theaterkritiken! ..." Hierzu die Antwort von Gubitz im Entwurf, Berlin, 12. November 1861, 1 Seite 8°. E. 1808 Brief an Hermann Kletke, Chefredakteur der Vossischen Zeitung, 1813—1886. Berlin, 15. Januar 1871. 3 Seiten 4°. Ei. i809 Heftige Beschwerde über Theodor Fontanes Kritik von Gutzkows Schauspiel „Der Gefangene von Metz" (Vossische Zeitung 1871 Januar 12). „... Mag sich Herr Fontane für eine solche Methode der Kritik irgend ein kleines literarisches Scandalblatt aufsuchen! Der Voss. Zeitung gebührt ein Referent von Objek- tivität, Beherrschung seiner persönlichen Rache- und subjektiven Witzgelüste, von maaßvoller u. ruhiger Abschätzung des auf der Bühne Gebotenen lediglich nach den Gesetzen der Kunst ..." Friedrich Wilhelm Hackländer, Romanschriftsteller und Dramatiker, geboren 1. November 1816 zu Burtfcheid bei Aachen, gestorben 6. Juli 1877 zu Leoni am Starnberger See. Brief an den Maler Carl Friedrich Lesfing. Stuttgart, 30. Juli 1859. 3 Seiten 8°. E. 1821 Bittet Sefltncj für die zu Schillers hundertjährigem Geburtstage erscheinende Nummer von „Uber Land und Meer" um eine kleine Bleistiftskizze, „vielleicht eine Scene aus Walleusteins Lager". Ernst Haeckel, Naturforscher, Professor in Jena, geboren 16. Februar 1834 in Potsdam. Brief an den Verlagsbuchhandler Emil Strauß in Bonn. Berlin, 17. Oktober 1902. 2 Seiten 8°. E. 1822 Wilhelm Haering, Pseudonym Willibald Alexis, Verfasser geschichtlicher Romane, geboren 29. Juni 1798 in Breslau, gestorben 16. Dezember 1871 in Arnstadt. Oer Elimmelskeekter. E8p. in 1 Akt. [1828.] Ouartheft enthaltend 99 be- schriebene Seiten. Abschrift. 1823 Im Jahre 1827 schrieben das Jahrbuch deutscher Bühuenspiele und die Vereinsbuchhandlung, also Gubitz', Preise aus: für das beste deutsche Original- ' Siehe seine Erlebnisse Band 3, namentlich Seite 227—230. 88 Haering (Alexis) lustspiel in zwei Akten und in einem Akt und für das beste Liederspiel. Bis zum 1. August 1828 gingen mehr als fünfzig Arbeiten ein. Die Preisrichter, von denen Chamisso, Staegemann und Varnhagen genannt seien, entschieden mit Stimmenmehrheit dahin, daß keinem einzigen Stück der Preis zukomme. Zu den Konkurrenzarbeiten gehört auch das obige Lustspiel, das bisher gänzlich verborgen geblieben ist. Daß Willibald Alexis der Verfasser ist, ist dadurch bewiesen, daß das Motto auf dem Titel des „Himmelsfechters" — Gaudeamus igitur — auf dem dem Stück beigelegten kleinen Zettel wiederkehrt, auf dessen Rückseite der Name W. Alexis von ihm selbst geschrieben ist. Auch ein paar Berichtigungen im Text sind unverkennbar von seiner Hand. Chamisso hat dieses Lustspiel Vorgelegen, doch übergeht er es in seiner Besprechung; siehe Nr 1332—34 auf Seite 24. Heringsdorf. [1838?] 2 Seiten 8°. E. 1824 Schilderung des Badeorts für den Volkskalender. Vortrag zum 18. Stiftungsfest der Literarischen Gesellschaft, 25. Oktober 1841. 5 Seiten 2°. Abschrift. 1825 Rückblick auf die Geschichte der Gesellschaft. 5 Briefe an Gubitz. E. 1. [Berlin, Oktober oder November 1825.] 1 Seite 4°. 1826 ... Vom Prof. Schmidt' werden Sie morgen oder übermorgen das Mcpt des Prsinz^ v. Psisa^ft so wie eine Ansicht seinerseits über das Stück für die Voss. Zeitg erhalten. Ich will seine Beurtheilung ebensowenig wie die Lsatel^sche' vor dem Drucke sehen. Gsatels^ Kritik beleidigt meine Freunde mehr als mich selbst. Ein großer Gegner meines poetischen Treibens und meiner poetischen Ansichten unter meinen nächsten Angehörigen ist mit dem Tadel ganz einverstanden, meint aber eine böse Absicht leuchte daraus hervor, daß er nur das Tadelns würdige heraus- gehoben habe. Jenes glaube ich nicht, die Stille beleidigt aber mehr, als ein bitterer Angriff... 2. Blerlin,] 15. November 1825. 1 Seite quer 8°. 1827 Die Recension scheint mir mit an derselben Unklarheit zu laboriren, welche Hrr Gsatel^ an dem Stücke rügt. Ich wollte das Stück auch sehr scharf kritisiren, aber das müßte m. E. von einer ganz andern Seite geschehen. Er geht fast nur das Verhältnis zw. Floremm ujeronymo durch, und will von ' Vielleicht Valentin Heinrich Schmidt, 1756—1838. 3 Lustspiel in fünf Anfzügen von Willibald Alexis, wurde in Berlin zwischen dem 27. Oktober 1825 und 24. April 1826 siebenmal aufgeführt. Gedruckt: Jahrbuch deutscher Bühnenspiele für 1843 Seite 113—208. 35 Samuel Heinrich Catel, 1758-1838, war von 1806-1822 Redakteur der Vossischen Zeitung. Srehe Arend Buchholtz, Die Vossische Zeitung, 1904, Seite 72—73. Haering (Alexis) 89 Seiten Beider Absicht sehen, und Willen, wo Beide nur durch den sogenannten Zufall zusamengetrieben werden. Fl. denkt nicht an Staat u sieronymo — imbjeronymo nicht an Florentin (am aller wenigsten schon im 2W Akte ihn durch Dankbarkeit zu versöhnen) jener verscherzt der Liebe wegen die künstlich angelegten Plane u Verschwörungen zur Erwerbung der Krone, u sieron. setzt der Laune, der Lust des Augenblicks wegen alles auf das Spiel. — Die Seite, von der Hrr C. hauptsächlich das Drama angegriffen, glaubte ich vollkomen vertheidigen zu können, nämlich die dramatische Entwickelung. Ich erwartete vielmehr einen Kampf von Hegels Grundsätzen aus gegen die Idee der Nichtigkeit, wo er ein weit festeres Fundament gehabt hätte. — Was er am Anfänge vom letzten Akte sagt, da muß ich mich ganz unterwerfen. Eine solche barocke Lösung lag in meinem Willen, aber der Wille war zu schwach — für mich bleibt es Lustspiel — auch schwebt mir ein toll barockes Ende vor — noch jetzt — hinderten mich nur nicht die ernstern Interessen. An Calderon u Shakspeare dachte ich wahrhaftig nicht als ich mir den Plan entwickelte. Ich war heut Morgen bei Ihnen, mir das Mcpt des Prsinz von Pisa^j zu erbitten u bitte jetzt, es mir durch die Botin gefälligst zu übersenden. Brauchen Sie es noch kann ich es Ihnen in einigen Tagen wieder zustellen. Blindgeladen' ist eine alte Kleinigkeit, die wohl nicht gleich bei der ersten Aufführung betrachtet zu werden braucht; die Recension möchte zu kurz ausfallen. Ihr ergebenster W Haering 3. Merlin), 14. August 1828. 1 Seite 4°. 1828 4. Tempelhof, ohne Datum („Acht Tage ein Einsiedler in Tempelhof"). 1 Seite 8°. i«29 5. (Berlin), 27. abends, ohne Jahr und Monat, l Seite 8°. 1830 Brief an Carl von Holtei. (Berlin), 2. Oktober 1828. 2 Seiten 8°. E. i83i Aufnahme von Alexis' Drama Ännchen von Tharau in das Jahrbuch deutscher Bühnenspiele. Gedruckt: Jahrgang 8 für 1829 Seite 129—206. Brief an die Literarische Gesellschaft zu Händen Julius Eduard Hitzigs. Berlin, 15. September 1832. 1 Seite 4°. E. 1832 Meldet sich zur Aufnahme in die Gesellschaft. Hierauf bezieht sich ein beiliegender undatierter Brief von Karl Streckfuß, 1778 1844, an Hitzig.. 1883 ' Lustspiel in etitem Aufzug von August von Kotzebue. 90 Hagen — I. G. Hamann Ernst August Hagen, Kunst- und Literarhistoriker, Professor in Königsberg, geboren 12. April 1797 in Königsberg, gestorben ebenda 15. Februar 1880. Brief an Gubitz. Königsberg, 23. Mai 1843. 2 Seiten 4°, Adresse. E. 1834 Friedrich Heinrich non der Hagen, Germanist, Professor in Berlin, geboren 19. Februar 1780 zu Schmiedeberg in der Uckermark, gestorben ll.Juni 1856 in Berlin. Quittung über ein Honorar von 20 Friedrichsdor für das Nibelungenlied\ Berlin, 4. Juni 1842. 1 Seite quer 8°. E. 1835 Albrecht non Haller, geboren 8. Oktober 1708 in Bern, gestorben 12. Dezember 1777 ebenda. Brief an Johann Georg von Zimmermann, 1728—1795. Französisch. Bern, 12. Dezember 1764. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 1836 La Providence decidera de mon fort Monsieur, quand Son tems sera arrive; il pouroit etre actuellement decide, mais Sa fageffe n’y a pas confenti. Je n’ai point a me plaindre de mes concitoyens, ils m’ont re$u avec un renouvellement de bonte amicale: je ne me plains que du peu de liberte, qui me refte, et de la suspenfion prefqu’ entiere de mes etudes. Perdre son tems c’est un grand mal, pui'sque c’est perdre son exiftence meme et racourcir sa vie de tous les momens qui Pecoulent sans utilite. Et tel est cependant le fort d’un citoyen ... Johann Georg Hamann, Philosoph, geboren 27. August 1730 in Königsberg, gestorben 21. Juni 1788 zu Welbergen bei Münster. fldamann,Jobann Georg.] Lettre neologique&provinciale sur l’inoculation du Bon Sens ... A Bedlam, 1761. kGedrucktd 22 Seiten 8°. 1837 Mit zum größten Teil französischen Randbemerkungen Hamanns. E. 1 Der Nibelungen Lied in der alten vollendeten Gestalt. Heransgegeben von Friedrich Heinrich von der Hagen. Mit Holzschnitten von F. W. Gubitz und unter dessen Leitung, nach Zeichnungen von Holbein. Berlin, 1842, Vereins-Buckhandlung. I. G. Hamann 91 2 Briefe an Moses Mendelssohn. E. 1. ^Königsbergs ii. Februar 1762. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 1838 Gedruckt: Johann Georg Hamanns Schriften und Briefe... erläutert und herausgegeben von Moritz Petri, Theil 2, 1872, Seite 256—259. Hierzu Mendelssohns Antwort in Abschrift, Berlin, [2.] März 1762, 3 Seiten 4°. 1839 Gedruckt: ebenda Theil 2 Seite 260—261. 2. Königsberg, 13. September 1770. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 1840 Herzlich geliebtester Freund, Ich erinere mich noch des Agio, das Ihnen für Ihren Vorschuß schuldig bin, unterdeßen der Cours ist jetzo vor der Hand noch zu schlecht, und ich warte auf beßere Zeiten mit der Sehnsucht eines Rabbiners und Chiliasten. Vergeben Sie es einem alten guten Freunde, der sich ehmals um Ihre Buhlschaft bekümert, daß er sich nach 7 oder 10 Jahren ein wenig Ihrer Vaterschaft anehmen darf. Wen Sie Ihre Kinder liebhaben und für selbige noch die Plage der Blattern fürchten müßen: so tragen Sie keinen Augenblick Bedenken Sie dem geschickten und würdigen Mann und englischen Arzt an- zuvertrauen, den ich hiedurch zugleich ihrer sympathetischen philosophischen und ästhetischen Denkungsart bestens und aufs nachdrücklichste empfehle. Er wird sich selbst neuen ... Gesetzt daß Sie auch eben nicht neugierig waren, liebster Freund, sich um meine gegenwärtige Verfaßung zu erkundigen: so werden Sie es theils meinem Mangel der Welt theils meiner Hypochondrie zugutehalten mich hierüber zu erklären. Es geht jetzt ins vierte Jahr daß ich bei der hiesigen ?rovinoial- Accife und ZollDirection als Secretaire-Traducteur stehe, mit einen: monathl. Gehalt von 26 rthl angefangen habe und gegenwärtig bis zu 30 ge- stiegen bin. Mein Schicksal ist also von solcher Bewandnis daß ich mehr Ursache habe mit selbigem als mit mir zufrieden zu seyn. Ich bin aber den gantzen Tag so besetzt mit Arbeit, daß ich für meine Augen und meine Gesundheit fürchten muß, und daß wenn ich zu Hause koine, ich nicht mehr weiß ob und was ich anfangen soll. Unterdeßen mahnt mich nun zu meinem Bösen die Erbsünde der gelehrten Neugierde, der Lesesucht und einer gewißen unbestimten Lüsternheit nach Dingen die nicht der Mühe werth oder doch über mseinem^ gegenwärtigen Horizont sind. Zu Anfang dieses Jahrs fiel es mir auf einmal ein mich auf die Vaterlandsche Geschichte zu legen; ich versprach mir viel Vortheil von einem festen Gegenstände, mit dem ich mich all- mählich beschäftigen fönte, und der gcmtz neu für mich ist. Ohngeachtet des Reitzes einer idealischeu Jungferschaft sind auch diese moIimina noch fruchtlos gewesen. — Ich beziehe diesen Michaelis ein kleines Häuschen, das ich in der Nachbarschaft meines Uureau, von dem ich jetzt eine halbe Meile weit wohne, die ich vier mal des Tages diesen gantzen Somer habe laufen müßen, gekauft habe. Wiewol ich mir wenig Bequemlichkeit und Vortheil bey dieser neuen Einrichtung vorstellen kan; so verspreche ich mir doch wenigstens etwas mehr 92 I. G. Hamann ========== Ruhe und Stätigkeit, auch für meine Gesundheit einige gute Wirkungen von dem bisherigen Gebrauch der China und eines The von der gemeinen Baldrian Wurzel, den ich kürzlich auf Empfehlung meines Freundes des DrMotherby1 mit vielen Geschmack zutrinken angefangen. Ich besorge nicht, liebster Freund, daß Ihnen dieser vertrauliche Tou ekel und beschwerlich seyn wird, indem ich mich über meine kleine Angelegenheiten gegen Sie ausgeschüttet. Vergelteu Sie mir bey einer müßigen Stunde mit gleicher Münze und laßen Sie mir auch etwas von Ihrer jetzigen Lage wißen ... Brief an Friedrich Nicolai. Königsberg, 3. August 1762. 4 Seiten 4°. E. 1841 Teilweise gedruckt: Johann Georg Hamanns Schriften und Briefe ... herausgegeben von Moritz Petri, Theil 2 Seite 284—285, 4 Briefe an Christian Hill^. E. 1. Königsberg, 2. September 1784. 3 Seiten 4°. 1842 2. Pempelfort, 21. August [17871. 2 Seiten 8°. 1843 3. Pfempelfortl, 21. September 1787. 2 Seiten 4°. 1844 4. Münster, 24. November [17871. 4 Seiten 4°. 1845 Der letzte Brief zum größten Teil gedruckt: Hamanns Schriften ... her- ausgegeben von Moritz Petri, Theil 4, 1874, Seite 472—473. Hierzu 4 Briefe Christian Hills an Hamann, Königsberg, 2. Juli, 20. August, 10. Oktober und 10. Dezember 1787, der erste Brief 3 und die drei andern Briefe je 4 Seiten 8". E. 1846-49 Beilagen: 4 Briefe von Georg Heinrich Ludwig NicoloviuS, 1767—1839, an Christian Hill: 1. Neapel, 6. März 1792. 2 Seiten 8°. E. 1850 2. Barletta, 4. Mai 1792, 1 Seite quer 8°, mit einer ausgeschnittenen Stelle. E. 1851 3. Palermo, 10.Juni 1792. 2 Seiten 8°, mit ausgeschnittenen Stellen. E. 1852 4. Tremsbüttel bei Hamburg, 6. Februar 1793. 2 Seiten 8". E. 1853 3 Briefe von Georg Heinrich Ludwig NicoloviuS an Benoni Friedlaender, Berlin, 14. Oktober 1820, 4. November 1825 und 25. Februar 1826, einer 2 Seiten und 2 je 1 Seite 4°, E. 1854-56 Friedlaender hatte ihm die Hamann betreffenden Stücke seiner Sammlung mitgeteilt zur Benutzung durch den Ministerialrat Friedrich Roth in München. * Vielleicht George Mvtherby 1731—1793. 2 Siehe Leite 28. I. M. Hamann 93 Johann Michael Hamann, Sohn Johann Georg Hamanns, Schulmann, Rektor der Altstadter Schule in Königsberg, geboren 1769 in Königsberg, gestorben ebenda 12. Dezember 1813. Brief an Christian Hill. Münster, 17. Juli 1787. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 1357 ...Du weist, daß mein Vater krank nach Berlin kam, u aus meinem Stillschweigen hast Du wohl merken können, daß wir sehr ruhig dabey waren. Er hat aber doch seiner geschwollenen Füße wegen, die meiste Zeit im Bette zngebracht, seinen Fuß nicht über die Schwelle gesezt u auch allen Besuchen, soviel als möglich aus dem Wege gegangen. Desto mehr aber bin ich herum- gelaufen u habe so ziemlich alles äußerlich schöne von Berlin gesehen. In Gesellschaften bin ich gar nicht gekommen, u das einzige mahl da ich zu HE. Nicolai geladen war, bin ich nicht hingegangen... Außer diesen neuen Bekanntschaften', Hab' ich hier noch oft'einen alten Freund, den Friedländer * besucht. Er ist dort in sehr weitläuftigen Verbindungen kennt alle Gelehrten, hat sie besucht u ist oft mit ihnen zusammen. Er grüßt Dich u Nicolovius1 2 * 4 * 6 7 8 herzlich. Von Gelehrten habe ich gesehen, den G. R. Leuchsenrings Gedike8 und den jungen Spalding8. Biester? ist auf Reisen mit einem jungen jüdischen Gelehrten u Nicolai ist in Pyrmont. Engel8 hat seine Profeßur niedergelegt u ist Director vom Theater. Nachdem wir 8 Tage in B. recht vergnügt zu- gebracht hatten, reisten wir Freytag den 61 mit einem gedungenen Fuhrmann nach Magdeburg, wo wir uns einen Tag aufhalten wollten. Unterwegs in pietrepubl8 feyerten wir die ersten zurückgelegten 100 Meilen u tranken auf die Gesundheit von Königsberg. In Magdeb. besuchten wir den Aß. R. Philipps der uns den ganzen Tag nicht von sich ließ und den Cons. R. Funk,0. Unser weitere Weg gieng über Helmstädt, Brannschweig, Hannover u Minden; aber wir haben uns an keinem Orte über 2 Stunden aufgehalten... Von Minden gingen wir über Herforden nach Bielefeld, wo wir 2 Tage vor Anker lagen u nur auf einen Wink aus P7ellberZen warteten, um mit Extra-Post hin- zugehen. Sonntag bekamen wir Briefe u Montag des Abends waren wir in Münster. Den Willkomm von meinem Vater und Buchh." kannst Du 1 In der Familie Johann Friedrich Reichardts, des Komponisten und Kapellmeisters, 1752—1814. 2 David Friedlaender. 8 Georg Heinrich Ludwig Nicolovins- 4 Franz Michael Leuchsenring, das Urbild des „Pater Brey", kurze Zeit Erzieher des Prinzen Friedrich Wilhelm, des später» Königs Friedrich Wilhelm des Dritten, 1746—1827. 6 Siehe Seite 57. 6 Georg Ludwig Spalding, Lehrer, dann Professor am Graue» Kloster, 1762—1811. 7 Siehe Seite 15. 8 Siehe Seite 35. 2 Pichpnhl im Regierungsbezirk Magdeburg. Gottfried Benedikt Funk, Rektor der Domschule in Magdeburg, geistlicher Dichter, 1734—1814. " Franz Caspar Bnchholy, Herr anfWclbergcn bei Münster, Verehrer und Freund Hamanns, 1756—1812. 94 I. M. Hamann — Harrys ■■ -- ^ dir leicht vorstellen. Es hatte auf beyde einen so starken Eindruck gemacht, daß sie erst heute Morgen sich von der Alteration erholt haben. Mein Vater findet hier alles was er sucht u wünscht u hat B. schon zugesagt, wenigstens den Winter über hier zu bleiben... Hierzu Antwort Hills auf einen frühern Brief Hamanns, Königsberg, 5. Juni ssoll heißen Julias 1787, 2 Seiten 16°. E. 1858 Joseph Freiherr von Hammer-Pnrgstall, Orientalist, geboren 9. Juni 1774 in Graz, gestorben 23. November 1856 in Wien. Brief an Friedrich Creuzer in Heidelberg. Wien, 4. Oktober 1850. 4 Seiten 8°, Adresse, Siegel. U. e. 1859 .. , Am Tage nach meiner Ankunft wollte ich dem Fsürsten FelixH Schwarzenberg' als meinem Chef aufwarten und mußte (:was mir selbst zur Zeit des Ffürsten^ Metternichs nicht begegnet ist:) sieben volle Stunden antichambriren (:von 10 Uhr Vormittags bis 5 Uhr Nachmittags:) ... Der Thermometer der Ministercourtoisie hat aber nie auf die Stürme, womit ich mich mein Leben lang den Wissenschaften geweiht, Einfluß gehabt... Adolf von Harnalk, Kirchenhistoriker, Professor und Generaldirektor der Königlichen Bibliothek in Berlin, geboren 25. April a. St. 1851 in Dorpat. 3 Briefe an C. R. Lessing. 1. Berlin, 15. September 1909. 2 Seiten 2°. U. e. 1060 Danksagung namens der Königlichen Bibliothek für die „Geschichte der Familie Lessing". 2. Berlin, 18. September 1909. 1 Seite 8°. E. 1060 Danksagung in eignem Namen aus demselben Anlaß. 3. Berlin, 23. September 1909. 1 Seite 4°. E. i86o Georg Harrys, Schriftsteller, Herausgeber des „Taschenbuches dramatischer Blüthen" und der „Posaune", geboren 19. Januar 1781 in Hannover, gestorben ebenda 11. Dezember 1838. Brief an Gubitz. Hannover, 8. Dezember 1823. 3 Seiten 4°. E. isei 1 Österreichischer Staatsmann, 1800—1852. Clemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich-Winneburg, österreichischer Staatskanzler, 1773—185». Hartmann — Hebbel 95 Robert Hartmann, Anatom und Anthropolog, Professor in Berlin, geboren 8. Oktober 1832 zu Blankenburg am Harz, gestorben 20. April 1893 in Neu-Babelsberg. Brief an Wilhelm Gentz. Berlin, 7. Mai 1871. 1 Seite 8°. E. 1862 Johann Christian Hasse, Jurist, Professor in Bonn, geboren 24. Juli 1779 in Kiel, gestorben 18. November 1830 in Bonn. Brief an Professor Heinrich Eduard Dirkfen. Bonn, 17. Januar 1824. 2 Seiten 4°. E. 1863 Wilhelm Hauff, Dichter und Erzähler, geboren 29. November 1802 in Stuttgart, gestorben 18. November 1827 ebenda. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Stuttgart, 4. April 1826. l Seite 4°. 1864 Schickt eine Entgegnung auf einen Artikel des „Gesellschafters", den er auf sich als Herausgeber der Memoiren des Satan beziehen zu müssen glaubt. 2. lBerlin, September oder Oktober 1826.1 1 Seite 4°. 1865 Verehrter! Hier folgt die Windsor-Seife, womit ich die kritischen Todt- schlager eingeseift habe. Sie könen dazu und daran thun was Sie wollen... Mittelstraße IV. 54 Morgens 3/* auf acht Uhr in meinem Inner auf meinem Sopha, Caffee trinkend, Tabak rauchend und mich dabey freundlichst an Sie erinernd. Friedrich Hebbel, Dramatiker, geboren 18. Marz 1813 zu Wesselburen in Holstein, gestorben 13. Dezember 1863 in Wien. Die Todten. lGedicht.1 2 Seiten 4°. E. 1866 Zum erstenmal gedruckt in der Vossischen Zeitung bis 605 vom 25. De- zember 1908, Weihnachts-Beilage. lGedicht.i 3 Seiten 4°. E. 1867 Siehst Du Dich noch als Herrn Tobias Schwalbe... Gedruckt: Vossische Zeitung N2 605 vom 25. Dezember 1908. lGedicht.1 2 Seiten quer 8°. E. 1868 Du glaubst, mein Freund, die Zunft der Narren und der Thoren... Gedruckt: ebenda. 96 Hebbel — Heeren 2 Briefe an Johann Blank Gehlsen, 1815—1891. Welselburen, 9. Oktober 1832 und 19. Oktober 1833. 3 und 4 Seiten 4°, der erste mit Adresse. E. 1869-70 1866 bis 1870 stammen aus dem Nachlaß von Hebbels Wesselburener Jugendfreund Gehlsen. 1869—70 gedruckt in der Vossischeu Zeitung Ni 605 vom 25. Dezember 1908: Unveröffentlichte Briefe aus Friedrich Hebbels Wesselburener Jugendzeit. Herausgegeben von Dr Paul Bornstein. Johann Peter Hebel, Dialektdichter, geboren 10. [11.?] Mai 1760 in Basel, gestorben 22. September 1826 in Schwetzingen. Brief an einen ungenannten Empfänger. [Karlsruhe, Juni 1819.] 2 Seiten 4°. E. 1871 Ohne Unterschrift. Betrifft den Verlag einer biblischen Geschichte, die er für die evangelischen Schulen im Lande zu schreiben übernommen hat. Arnold Hermann Ludwig Heeren, Historiker, Professor in Göttingen, geboren 25. Oktober 1760 zu Arbergen bei Bremen, gestorben 6. März 1842 in Göttingen. 3 Briefe an Friedrich Nicolai. E. 1. Göttingen, 10. Marz 1798. 3 Seiten 8°. 1872 Dankt ihm, daß er sein Bildnis in die Allgemeine Deutsche Bibliothek aufnehmeu wolle. Wird ihm den Entwurf zu seinen „Vorlesungen des Mittel- alters" schicken usw. 2. Göttingen, 28. April 1798. 3 Seiten 8°. 1873 Schickt ihm einige seiner Arbeiten usw. 3. Göttingen, 17. Juni 1798. 4 Seiten 8°. 1874 Daukt ihm für seine neuesten Schriften. „Gundibert' hatte ich schon gelesen; allein ich habe ihn neben Sebaldus Nothanker' und den dicken Mann' in das Fach gestellt wo die Schriften stehn, die ich von Zeit zu Zeit wieder lese. Die Warheiteu welche Sie in der Vorrede zu den Gesprächen^ (von 1 Leben und Meinungen Scmpronius Gnndiberts, eines deutschen Philosophen. Berlin und Stettin 1798. 2 Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker. 3 Bände. Berlin und Stettin 1773—1778. 2 Geschichte eines dicken Mannes. Berlin und Stettin t794. 4 Vorrede zu der Schrift: sSchwab, Johann Christophs Neun Gespräche zwischen Christian Wolff und einem Kantianer über Kants metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre und der Tugendlehre- Berlin und Stettin 1798. Heeren — Heine 97 denen mir selbst ein hiesiger Kantianer gestand, daß Kant darin bey seinen schwächsten Seiten gefaßt sey) auseinandergesetzt haben, sind so einleuchtend, daß sie nur in einem Zeitalter wie das unsrige verkannt werden konnten. Ich wundere mich nur, wie Sie sich in H. Fichtes1 spitzfindige Spitzfindigkeiten so tief haben hinsein^arbeiten können. Ich habe es auch damit versucht, aber mogte nun die Schuld an meinem verdorbenen Geschmack oder verdorbenen Magen liegen: — ich fand daß mir dieß Spreu und Haberbrod nicht bekam; und bin jetzt fest entschlossen lieber zu sterben ohne zu wissen ob ich was weiß, ehe ich mich wieder auf diese Kost setzen sollte. — Eben das hat mich bisher auch von H. Schlegels Griechen ^ zurückgeschreckt. Ich fürchte daß mir alle Freude, wenigstens auf einige Zeit, an ihnen verdorben wird, wenn man mir sie in der critischen Uniform vorführt, da ich gewohnt bin sie in ihrer natür- lichen Gestalt zu sehn. Übrigens ist es Schade um diesen Herrn Schl. Ich kenne ihn persönlich; es ist ein guter Kopf aus dem etwas werden könnte, wenn er seinen eignen Weg gienge..." Bescheinigung, daß Johann Friedlander aus Berlin seine Vorlesungen besucht habe. Göttingen, 30. August 1818. 1 Seite 2°. E. 1875 Heinrich Heine, geboren 13. Dezember 1797 in Düsseldorf, gestorben in der Nacht vom 16. zum 17. Februar 1856 in Paris. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Lüneburg, 21. August 1823, mit den Poststempeln: EüneburZ 23 Oct. Eenren 24. Oct. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel: H mit Krone. 1876 2. Göttingen, 9. Marz 1824. 2 Seiten 4°. 1877 3. Hamburg, 23. November 1825. 3 Seiten 4°, Adresse. 1878 Zuerst gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 275—277, 282—284, 287—290; zuletzt: Heinrich Heines Briefwechsel herausgegebeu von Friedrich Hirth, Band 1, 1914, Seite 259—261, 300—302, 387-389. Gubitzens „Gesellschafter" war die Wiege vouHeiuesRuhm: dort erschienen von1821—1826 seine ersten Dichtungen, die 33 Lieder der „Heimkehr", der Liederzyklus der Harzreise u. a. Gubitzens Manuskript zu den Erinnerungen an Heine in den Erlebnissen. 11 Seiten 4°. E. 1879 1 Johann Gottlieb Fichte, 1762—1814. 3 Friedrich Schlegel, Die Griechen und Römer. 1797. L°H>ngIchc Bücher- u. Handschristensammlung. 98 Heine — Henke Brief von Heines Verleger Julius Campe, 1792—1867, an Gubitz. Hamburg, 4. Februar 1861. 3 Seiten 4°, Adresse. E. i88o .. Gegenwärtig laße ich Heines Produkte für die Herausgabe seiner Werke ordnen und suche ich so viel ich es vermag von seinen Leistungen aufzufinden wo ich sie in Verwahr liegend vermuthe, als irgend möglich ist... Sie waren es, der zuerst mit Heine in Verkehr traten und sein geistiger Rathgeber und sein kräftiger Beistand wurden! Sie druckten seine Schrift über Polen, seine Harzreise und vieles Andere im Gesellschafter ab..." Bittet, ihm Briefe und was er sonst von ihm hat zu schicken. Johann Jakob Wilhelm Heinse, der Dichter des „Ardinghello", geboren 16. Februar 1749 zu Langenwiesen in Thüringen, gestorben 22. Juni 1803 in Mainz. Brief an Johann Daniel Sander, Leiter der Vossischen Buchhandlung. Aschaffenburg, 21. Marz 1796. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 1882 Betrifft seine Romane Hildegard von Hohenthal und Ardinghello. Der Brief zum erstenmal gedruckt in Heinses Sammtlichen Werken Herausgegebeu von Carl Schüddekopf Band 10 (Briefe Band 2), 1900, Seite 295—297. Hermann von Helmholtz, geboren 31. August 1821 in Potsdam, gestorben 8. September 1894 in Charlottenburg. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. Berlin, 19. Februar 1881. 1 Seite 8°. 2. Charlottenburg, 13. Oktober 1890. 3 Seiten 30. Dankt für die Prachtausgaben des Nathan und der Minna von Barnhelm. Postkarte an Anton von Werner in Pontresina. Postwagen zwischen Schuls und Martinsbruck, 30. August 1884. E. 1883 Heinrich Philipp Konrad Henke, Kirchenhisioriker, Professor in Helmstedt, zuletzt Abt von Königslutter, geboren 3. Juli 1752 zu Hehlen an der Weser, gestorben 2. Mai 1809 in Helmstedt. Brief an einen Ungenannten. Helmstedt, 18. April 1782. 4 Seiten 4°. E. 1884 Wünscht ihm „Glück zu der so rühmlich vollendeten Dogmatik". Herder — Hermann 99 Johann Gottfried von Herder, geboren 25. August 1744 zu Mohrungen in Ostpreußen, gestorben 18. Dezember 1803 in Weimar. Brief an Christian Friedrich Voß. Weimar, 30. November 1793. 2 Seiten 4°. E. 219 Siehe C. R. Lessings Bücher- und Haudschriftensammlung Band 1 Seite 193—194. Brief an Marcus Herz. Weimar, 16. April 1796. 1 Seite 8°. E. io^ Empfiehlt seinen ältesten Sohn Dr med. ^Gottfried von Herder, 1774—180.6; j. Arzt in Weimars /DsM \iWj Brief an Garlieb Merkel. Weimar, 12. Dezember 1799. 4 Seiten 8°. E. iM/ Gedruckt mit Auslassungen und Änderungen in: Literarische Zustande und Zeitgenossen. In Schilderungen aus Karl August Böttigers handschriftlichem Nachlasse, Bändchen 1, 1838, Seite 130. Nachschrift zum Brief von Csaroline^ HserdeiJ 1 Seite 8°. E. Gottfried Hermann, Philolog, Professor in Leipzig, geboren 28. November 1772 in Leipzig, gestorben daselbst 31. Dezember 1848. Brief an Friedrich Creuzer. Leipzig, 26. Mai 1821. 1 Seite 8°, Adresse, Siegel. E. 1887 Dankt für die Zusendung des zweiten Bandes der Initia philosophiae ac theologiae Platonicae1 2. Brief an Direktor Or Vogel^ in Leipzig. Leipzig, 19. April 1834. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 1888 Empfiehlt den M. Schmidt aus Neusalza. Brief an Or Gustav Kramer^ in Berlin. Leipzig, 27. Januar 1837 sPost- stempell. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 1889 Über eine Lesart des Strabo. „... Ihre Schrift über den Styl und die Herkunft der bemalten Gefaßt wird mir sehr angenehm seyn. Ich habe 1 Initia philosophiae et theologiae ex Platonicis fontibus ducta. Pars II. 1821. 2 Wohl Karl Vogel, Direktor der Bürgerschule in Leipzig, 1795—1862. a Lehrer des Köllnischcn Realgymnasiums, dann Professor und Direktor des Französischen Gymnasiums u> Berlin, seit 1853 Direktor der Franckeschen «Stiftungen in Halle, Honorarprofessor der theologischen Fakultät, 1806—1888. * Berlin 1837. 7* 100 Hermann — Herz keineswegs, wie Sie zu glauben scheinen, eine Abneigung gegen solche Gegen- stände, sondern nur die Art, wie manche Archäologen, die bloße Bildermänner sind, diese Sachen behandeln, ist mir zuwider .. Visitenkarte mit eigenhändigem Namenszug. 1890 Friedrich Wilhelm Herschel, Astronom, geboren 15.November 1738 in Hannover, gestorben 25. August 1822 zu Slough bei Windsor. Brief an den Mathematiker Nikolai Fuß, Mitglied und beständigen Sekretär der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu StPetersburg, 1755—1825. Englisch und französisch. Slough, 3. August 1804. 3 Seiten 4°, Adresse. E. i89i Über Anfertigung eines Teleskops für die Akademie. Hierzu Faksimile der letzten Seite. 1892 Marcus Herz, Arzt und Popularphilosoph, geboren 17. Januar 1747 in Berlin, gestorben ebenda 19. Januar 1803. lEinleitung zu seiner Krankheitsgeschichte.] 10 Seiten 4°. E. 1893 Schreiben an Dr Joel in Königsberg. 19 Seiten 4°. E. 1894 Eine Vorlesung lKrankengeschichtenl. 6 Seiten 4°. E. 1895 An den Herrn Ober Consistorialrath lWilhelm Abraham] leller [1734—1804] über einen Aufsatz die Natur der Langenweile betreffend, d. 292 Qecembr. 1796. 3 Seiten 4°. Abschrift. 1896 1. Vorlesung. lÜber Langeweile.] 2 Seiten 4°. E. 1897 Notizen, witzige Einfalle, Anekdoten. 8 Seiten 4°. E. 1898 Ein Stück Selbsibiographie und Krankheitsgeschichte. Unvollendet, aus den letzten Wochen seines Lebens, 1802—1803. 8 Seiten 8°. E. 1899 Ich bin von gesunden Eltern geboren. Sie waren, so viel ich mich er innere, nie krank. Mein Vater starb in den Fünfzigen plötzlich am Schlag- Flusse und meine Mutter halt jezo in ihrem zwey und achtzigsten Jahre. Ich war bis zu meinen Jünglingsjahren, außer an den Kinderkrankheiten nie bettlägrig. Die Blattern die ich im fünften Jahre hatte müssen nicht von der besten Art gewesen seyn, vollens wenn es wahr ist was meine Mutter behauptet, daß ich vor denselben ein sehr hübsches Kind gewesen sey. Es ist keine Spur davon da. Fast mein ganzes zwölftes und dreyzehntes Jahr, eine Zeit wo ich in dem damal treflichen Ephraimschen Institut meine Erziehung und talmudische Bildung erhielt, litt ich an die große feuchte Krätze die immerfort verging und kam, sie wurde beständig mit Schmierereyen und Gott weiß mit welchen innern Mitteln behandelt. Sie verließ mich endlich wie ich die Anstalt. In meinem siebenzehnten Jahre gerade in der letzten Woche meines Kaufmannstandes ward ich in Königsberg an einem leichten Flußfieber mit schlimmen Halse krank, ich mußte doch nur einige Tage das Bette hüten, und ward besser. Nun betrat ich meine letzte Laufbahn, die literarische, und zwar mit dem höchsten Grade von Anstrengung aller Seelenkräfte, die auch wohl bey dem vollkommensten Mangel jeder untalmudischen Kenntniß höchst nothwendig war, ich wußte von keiner Sprache, kannte meine mütterliche wie ein Judenknabe von damaliger Erziehung und hatte selbst von dem Namen keiner Wissenschaft eine Vorstellung. Lust und Trieb und gelingende Fortschritte erhielten mich indessen, bey meinem eigentlichen schwachen Körper, dennoch wohl und munter, es ging alles gut, ich wußte bey meinem anhaltenden Sitzen und Nachtwachen von keiner Unbehaglichkeit. fEs folgt die Schilderung des ersten Anfalls heftiger Kopfschmerzen.^ ... Ich wurde geheilt, meine Geistesarbeiten gingen unaufhaltsam fort. Meine Bekanntschaft mit meinem großen Lehrer Kant und dessen Empfehlungen brachten mir eine etwas bessere Diaet zu Wege, die doch eigentlich nur darin bestand daß ich einige mal wöchentlich ein Paar Gläser leichten Weines zu trinken bekam, ein Getränke das ich in der Thal bis dahin kaum der Er- fahrung nach kannte, denn meine ganze körperliche Erziehung war eine ärmliche, von Wein war nie die Rede. Kaum stempelte auch zur damaligen Zeit diese Entbehrung die Erziehung zu einer ärmlichen. ^Wiederum aus- führliche Darstellung seines Leidens, periodisch wiederkehrender halbseitiger Kopfschmerzen^... Unter diesen anhaltenden unterbrochenen Schmerzen, Folterungen könnte ich sie nennen, vollführte ich mein Studium der Sprachen und Philosophie in Königsberg mit einer Anstrengung die wahrlich zu den größten gehören mußte, da ich nach den ersten drey Jahren, da ich mich meiner Rohheit entwand, es dahin gebracht, meines Lehrers Dissertation De mundo fen- fibili atque intelligibili1 * mit vielem Beyfalle öffentlich vertheidigen half, und gleich darauf meine erste Schrift: Betrachtungen aus der spekulativen Welt^, welche die Grundlage des kritischen Systems darstellte, in Berlin herausgab, welche keinen geringen Eindruck unter den Philosophen machte; betrieb ich in Berlin bey fortgesetzten philosophischen Arbeiten die anatomischen und medi- cinischen überhaupt; beendigte ich, wie man zu sagen pfiegt, unter meinem unvergeßlichen Freunde Goldhagen3 meine BerufsBahn; fing ich endlich in Berlin meine Kunstübung mit jener übergroßen körperlichen Mühe an welche l. Kant, Oe muncli senaibilis et intelligibilis forma atque principiis, 1770. Betrachtungen aus der spekulativen Weltwcisheit, Königsberg 1771. Johann Friedrich Gottlieb Goldhagen, Professor der Medizi» in Halle, 1742—1788. 102 Herz — jedem Anhänger in einer großen Stadt so nothwendig ist um sich durch den Zutrauensmangel, den Neid und die Gewerkskabale durch zu arbeiten, und die geistige war gewiß auch nicht klein, denn ich gab in den ersten Jahren meine Briefe an Aerzte' heraus und hielt dabey sehr viel Aufsehn machende Vorlesungen über die Logik und Metaphysik, die ich in den Stunden meiner Muße von des morgens um 4 Uhr an bis zum Ablesen aufs Papier brachte. Ich mußte öfterer wegen der eingetretenen Migräne eine Vorlesung aussetzen, auch mit Unterlassung meines praktischen Geschäfts zuweilen mich einen Tag auf dem Bette herumwälzen; aber dennoch ging alles sehr gut, ich konnte wegen des folgenden Tages auf Heiterkeit und Munterkeit rechnen, wußte daß ich acht bis vierzehn Tage anfallsfrey bleibe, und war übrigens gesund... 2 Briefe an Gottfried Schadow. E. 1. Berlin, 2. Oktober 1794. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 1900 Überreicht ihm ein Exemplar der auf ihn geschlagenen Denkmünze. 2. Berlin, 28. April 1795. 1 Seite 40. 1901 Schickt ihm sein in Kupfer gestochenes Bildnis fliegt beiss „... Es soll, wie Sie sehen, nach Ihrer schönen Zeichnung verfertigt seyn, und ist, wie jedes Auge sieht, in der That nur zu sehr nach derselben gerathen. Ich habe weder eine so hohe Stirne, noch einen so dicken Kopf, noch eine so schöne Nase, noch eine so finstere Miene als es dem Künstler beliebt hat mir an- zustechen... Es ärgert mich, mich nun drey mal in Kupfer gestochen und nicht ein einziges mal getroffen zu sehen. Wahrlich mein Gesicht muß ein sehr originelles oder ein gar sehr gemeines seyn... Brief an Or meä. Michael Friedlaender in Königsberg. Berlin, 31. Dezember 1796. 3 Seiten 8°. E. 1902 Ihr schöner Brief von und über ihn fJmmanuel Kant^j hat mich entzückt lieber Friedländer und ich danke Ihnen recht herzlich dafür. Sie haben den großen Mann so wahr und so meisterhaft dargestellt daß meine Sehnsucht nach seinem Umgänge bis zu einem Grade der Qual in mir erregt worden ist. Ich wieder- hole es noch einmal was ich schon so oft gesagt, daß unter den Glückseligkeiten die zu entbehren mir manche übele Stunde macht diese mit Kanten noch einige Wochen hiniden zu leben eine der vorzüglichsten ist, und wenn ich die Menge Unannehmlichkeiten meiner Lage mustere die nothwendige Resignation auf jenen Genuß sich mir immer vornean stellt. Was ist indessen zu machen? ich muß mich an der Erinnerung der vergangenen Jahre laben die ich mit und bey ihm zugebracht f>abe1 2, so wie ein alter erschöpfter Wollüstling sein nagendes ohnmächtiges Gefühl durch die Bilder seiner jugendlichen Genüsse zu be- sänftigen sucht. 1 Die erste Sammlung erschien 1774. 2 Marcus Herz lebte von 1782 bis 1770 in Königsberg. Kant empfahl ihn 1770 nach Berlin an Moses Mendelssohn, Johann Heinrich Lambert und Sulzer. Herz —Heun 103 Es macht mir auch unendliche Freude daß der große Mann den ich wie meinen Vater liebe und verehre sich meiner mit einiger Warme erinnert. Ich schäme mich fast ihm unter die Augen zu kommen nachdem ich die Bahn auf die mich zu leiten er sich einst so viel Mühe gab so ganz verlassen, sie mir so ganz fremde ward, und ich wünsche durch Sie szu^j erfahren ob ihm meine letzte Schriftstellereyen, besonders meine S. über den Schwindel' bekannt sind?... Verscherzen Sie doch ja keine Stunde Ihres dortigen Aufenthalts die Sie mit ihm zubringen können. Sie sind ein eben so glücklicher Beobachter als vortreflicher Darsteller des Beobachteten, Ihre Briefe entzücken unsere Zirkel und sie können einst als sehr wichtige Beytrage zu der Biographie des großen Mannes dienen. Seine Gleichgültigkeit gegen das Leben in seinem hohen Alter wundert mich um so mehr da ihm die niedrigen thierischen Genüsse noch so sehr behagen und er das Essen noch so sehr liebt. Mendelssohn hatte sie gar nicht und war doch jünger und konnte gar nicht verdauen. Er ist in der Thar ein wahrer consequenter Weltweiser... George Hesekiel, Roman- und Novellendichter, geboren 12. August 1819 in Halle, gestorben 26. Februar 1874 in Berlin. Brief an Gubitz. Altenburg, 24. Februar 1847. 2 Seiten 8°. E. 1903 Sendet ihm seine „Preußenlieder". Carl Heim (Heinrich Clauren), Novellist, Redakteur der „Preußischen Staatszeitung", geboren 20. Marz 1771 zu Dobrilugk in der Lausitz, gestorben 2. August 1854 in Berlin. 5 Briefe an Gubitz. E. 1. Dresden, 9. November 1818. 3 Seiten 8°. 2. Dresden, 21. Dezember 1818. 1 Seite 8°. 3. Dresden, 12. Januar 1819. 1 Seite 8°. 4. Dresden, 15. Marz 1819. 1 Seite 8°. Beilage: Rezensenten-Manicr. 4 Seiten 8°. E. 5. Dresden, 16. August 1819. 1 Seite 8°, Adresse. 1904 1905 1906 1907 1908 1909 Heun schrieb die Dresdner Korrespondenzen für den „Gesellschafter" unter Verschweigung feineö Namens. Versuch über den Schwindel, 178fi, 3. Auflage 1791. 104 Hevelius — Hitzig Johannes Hevelius (Höwelcke), Astronom, geboren 28.Januar 1611 in Danzig, gestorben ebenda 28.Januar 1687. Widmung eines Buches an den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Lateinisch. Ohne Ort und Jahr. 1 Seite 4°. E. 1910 Christian Gottlob Heyne, Philolog, Professor in Göttingen, geboren 25. September 1729 in Chemnitz, gestorben 14. Juli 1812 in Göttingen. Brief an Christian Adolph Klotz. Lateinisch. Dresden, 1. Februar 1763. 4 Seiten 4°. E. 1911 Brief an Peter Simon Pallas. Göttingen, 27. Oktober 1777. 3 Seiten 4°. E. 1912 Teilt ihm mit, daß die Königliche Sozietät der Wissenschaften ihn zum Mitglied ernannt habe. Brief an Johann Jacob Engel. Göttingen, 14. Mai 1780. 2Seiten40. E. 1913 ... Sie meynen, mein liebster Herr Professor, daß sich über die erste Dämmerung der griechischen Weltweißheit etwas sagen ließe, das zur Auf- klärung der folgenden Zeiten brauchbar seyn dürfte. Ich zweifle doch, daß man es würde brauchen wollen: für den Scharfsinn unsrer Philosophen würde es gar zu simpel, zu einfältig seyn; andre Ideen würden von der alten Poesie ausgehen u. von dem Philosophen von Profession nicht können gefaßt werden: dan blieben endlich doch Lücken, die durch Imagination oder durch witzige Hypothese ausgefüllt werden müßten, u. da geräth man auf einen gar zu schlüpfrigen Weg ... Brief an den Buchhändler de la Garde in Berlin. Göttingen, 8. April 1789. 1 Seite 4°. E. 1914 Lehnt ab, „eine Unternehmung zu begünstigen, die einen Dritten in seinem Rechte kränken könnte.. Julius Eduard Hitzig, Schriftsteller, Buchhändler, Kriminaldirektor in Berlin, Gründer der Mittwochs- gefellschaft, geboren 26.Marz 1780 in Berlin, gestorben ebenda 26.November 1849. 2 Schreiben an Goethe, Berlin, 11. Marz 1816 und 24. August 1829, siehe Nr 1668 und 1674. Hitzig — E. T. A. Hoffmann 105 Antwort an Gubitz. Berlin, 22. Marz 1826. 3 Seiten 8°. E. isi5 Unter einem kurzen Brief von Gubitz, Berlin, 20. Mär; 1826, womit er ihm ein Blatt von „H. Dr. Börne" schickt fliegt nicht bei^j. Hitzig bittet, „die Beilage Or. Börne zu sichern Händen zugehen zu laßen. Es ist ein Exemplar der Schrift [?] mit einer Entschuldigung über den Nachdruck der- selben darin..." Ernst Theodor Wilhelm (Amadeus) Hoffmann, Dichter, Kammergerichtsrat in Berlin, geboren 24. Januar 1776 in Königs- berg, gestorben 25. Juni 1822 in Berlin. Notatenbuch. 1821—1822. 4°. E. 1916 Quartheft, in außen blaues, innen weißes Kartonpapier geheftet. Enthält 38 Blätter, von denen 11 auf beiden Seiten und 27 nur einseitig beschrieben sind. Auf dem Vorderdeckel von Julius Friedlaenders Hand: Hoffmann NotarenLucb. Auf der Innenseite des Vorderdeckels von Benoni Fried- laender vermerkt: Handschrift des KamerGerichtsRaths E. T. A. Hoffmann, von meinem Freunde J. E. Hitzig erhalten am 7. März 1824. Darunter: E. T. A. Hoffmann’s Erzählungen aus seinen lezteu Lebensjahren, sein Leben und Nachlaß. Herausgegeben von der Wittwe Micheline Hoffmann, geb. Roser. 5“ Theil. oder ausgewählte Schriften 15^ B^ Stuttgart 1839. Brod- hagsche Buchhandlg. „S. 7—18. Einiges aus Hoffmann's HoiatenBuch für das letzte Jahr seines Lebens." Dieses ist aus nachfolgenden Blättern geschöpft. Auf den Inhalt gehen wir hier nicht ein, da Hans von Müller einen vollständigen Abdruck vorbereitet. Brief an den Zoologen Martin Hinrich Lichtenstein, 1780—1857. Berlin, 13. Januar 1818. 1 Seite 8°, Adresse. E. 1917 Faksimiledruck in I. Ed. Hitzig, E. T. A. Hoffmanns Leben und Nachlaß, Theil 2, 1823. Ein Exemplar mit breitem weißem Rande, 2°, liegt dem Originalbrief bei. 1918 Brief an Gubitz. Berlin, 7. Januar 1821. 1 Seite 4°, Adresse, rotes Siegel: Palmbaum. E. 1919 Ew WohlGebohren haben, wie ich weiß, schon vor langer Zeit durch die Oürnlersche Buchhandlung die beiden Stücke des Wiener Zeitblatts für Kunst, Litteratur und Mode, Januar, Februar, die mir eigentlich zugedacht waren, erhalten und bis jezt ist es mir nicht gelungen diesen mir dadurch gewordenen Defekt des Jahrganges ersezt zu bekomen. — Dies hätte nun weiter nichts zu bedeuten und ich könte füglich noch länger warten, in diesem Augenblick ist aber der Druck des vierten Theils der SerapionsBrüder bis zu der Stelle vorgerückt wo meine Erzälung: der Zusamenhang der Dinge, deren Anfang jene Stücke des Wiener Blatts enthalten, eingerückt werden soll und 106 E. T. A. Hoffmann vergebens ist all' mein und meines Verlegers Mühen geblieben die Blätter hier irgendwo aufzutreiben. Ew Wohlgebohren sind selbst Schriftsteller, wißen, was es heißt, wenn ein begonener Druck plötzlich stocken muß und Ihre Collegialische Güte nehme ich daher in Anspruch, indem ich Sie ganz ergebenst bitte mir die erwähnten Stücke des Wienerblatts Behufs des Abdrucks meiner Erzälung mittheilen zu wollen. Mit dem innigsten Danke werde ich die Blätter Ihnen wieder zustellen und füge ich die Versichrung hinzu, daß sie auf das äußerste geschont werden und ohne Makel so wie ich sie erhalten, wieder in Ihre Hände komen sollen. Mit ausgezeichneter Hochachtung habe ich die Ehre zu seyn Ew Wohlgebohr ganz ergebenster Hoffmann Brief an Julius Eduard Hitzig. lBerlin^I, 8. Januar 1821. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 1920 Gestern Abend war Koreff^ bey mir und hatte die Güte mir auf mein Bitten noch ganz spät den Astrologe zu schicken, den ich nächstens lesen werde, da ich ihn in diesem Augenblick — verschlinge.! Ein ganz treffliches — treffliches Buch, in der größten Einfachheit reges lebendiges Leben und kräftige Wahrheit! — Aber! — fern von mir liegt dieser Geist und ich würde sehr übel thun eine Ruhe erkünsteln zu wollen, die mir wenigstens zur Zeit noch durchaus gar nicht gegeben ist. Was ich jezt bin und seyn kan wird pro prlmo der Kater^ dann aber wills Gott auf andere Weise noch derjacobua Schnellpfeffer der vielleicht erst Ostern 1822 erscheinen dürfte, zeigen. — Schon wieder ein sehr sonderbares Anliegen! — Ich möchte gern orientirt seyn was für Stellungen die preußische Armee nach dem zweiten Frieden 1815 bezogen und das glaub' ich ersieht man am besten aus den Zeitungen, die das Ksriminal^ Gsericht^ in Bändelt samelt. Könten Sie, theuerster Freund! sich nicht in meinem Nahmen die Jahrgänge 1815—16 geben laßen und mir gütigst durch den Aktenmann senden? Mein wirklich vorige Nacht und heute Morgen sehr übler Zustand hat sich merklich gebeßert aus Gründen die Sie leicht errathen. Der lezte — Gang brachte in der That einige Freudigkeit mit sich und lieferte m. Resp: z. m. nahm- hafte Piecen, mithin ein ordentliches Werk da sonst nur pieoea fugitives — Taschenbuch — Journalzeug vorgekomen! Vale faveque Hff d. 8. Jan: 1821. Der erste Absatz gedruckt: Hitzig, Hoffmanns Leben, Theil 1,1823, Seite 147. 1 David Ferdinand Koreff, Arzt in Paris, Dichter, zeitweilig Professor der Medizin in Berlin und Geheimer Oberregierungsrat in Hardenbergs Kanzlei, 1783—1851. 2 Walter Scotts Roman Guy Manneriug oder der Astrolog. 3 Lebens-Ansichten des Katers Murr, zuerst erschienen 1820—1822. 107 = Holtei Carl von Holtei, Dichter, geboren 24.Januar 1797 in Breslau, gestorben 12.Februar 1880 ebenda. Vertrag zwischen Holtei und der BerlinerVereinsbuchhandlung, Berlin, 22. April 1824, über den Verlag des Jahrbuchs deutscher Nachspiele, herausgegeben von Holtei. 3 Seiten 2°. E. 1921 Nachschrift. lAm Schluß des Jahrbuchs deutscher Bühnenspiele.l Ohne Ort [1831]. 1 Seite 2°. E. 1922 Holtei legt die Redaktion des Jahrbuches ^deutscher Bühnenspiele^ nieder. Zum 16L» Januar 1840. lGedicht, mit dem Holtei seine Leseabende eröffnete.l 3 Seiten 40, Adresse. E. 1923 In einer kurzen undatierten Nachschrift überlaßt Holtei das Gedicht Gubitz für den „Gesellschafter". Nachwort [über Holteis Schauspiel Erich der Geizhals und dessen Aufführung in Wien und Berlin! Berlin, im Mai 1843. 12 Seiten 2°. E. 1924 Gedruckt: „Gesellschafter" 1843 Nr 114. 18 Briefe an Gubitz. E. 1. Breslau, 28. Januar 1822. 1 Seite 4°, Adresse. 1925 2. Berlin,27.Januarl830. 2Sei- ten 4°, Adresse. 1020 3. Wien, !7.Februarl835.1 Seite 40, Adresse. 1027 4. Ohne Ortsangabe, 28. April 1836. 2 Seiten 8°, Adresse. 1020 5. Berlin, 13. April 1843. 4 Sei- ten 30. 1929 6. Ohne Ortsangabe, 30. Oktober 1843. 1 Seite 4°, Adresse. 1930 7. Grafenort lSchtesten! 6. Dezem- berl843.lSeite8°, Adresse. isoi 8. Magdeburg, 7. November 1846. 2 Seiten 8°, Adresse, Siegel. 1932 9. Schwerin, 5. Mai 1849. 2 Seiten 4°. 1933 ... Sonst geht mit’6, wie es Einem der ein preussisch Herz im Leibe hat, jetzt geh’n kann. Sie wissen, daß ich kein Verehrer des jetzigen Königs war, von Anbeginn. Er hat nichts gethan, um mich Anders zu stimmen. Aber, daß mit ihm und durch ihn untergehen soll, was so schön begann u. so groß werden konnte, daß, mit einem Worte: Preussen verspielt worden ist, bei frömmelnden u. schlechten Witzen, das muß Einen unglücklich machen, auch wenn man kein Fürstenknecht war... 10. Graz, 3. Mai 1854. 6 Seiten 4°. 1934 108 Holtei — Hormayr 11. Graz, 16. September 1854. 2 Seiten 4°. 1935 Mil dem Entwurf von Gubitz' Antwort vom 28. September 1854, 1 Seite 4°. 12—18. 7 Briefe ohne Angabe des Orts und des Datums. 11 Seiten iN 4°, 5 iN 8°. 1936-42 Die Briefe betreffen Holteis Jahrbuch deutscher Bühnenspiele, seine Gedichte u. a. 2 Briefe an den Kreisrichter Gad. E. 1. iLage, Aprill ohne Jahr. 2 Seiten 4°, Adresse. 1943 2. Lage, 11. April ohne Jahr. 1 Seite 4°, Adresse. 1944 Betrifft einen Vortragsabend, Unwohlsein, Einladung. Hans von Hopfen, Dichter, geboren 3. Januar 1835 in München, gestorben 19. November 1904 in Großlichterfelde. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. ioeo 1. Berlin, 16. Februar 1881. 1 Seite 8°. 2. Berlin, 20. Oktober 1890. 1 Seite 8°. Dankt für die Zusendung der Prachtausgaben des Nathan und der Minna von Barnhelm. 2 Briefe an Friedrich Stephany. E. 1. Berlin, 23. Oktober 1893. 2 Seiten 8°. 1945 2. Berlin, 27. November 1893. 2 Seiten 8°. 1946 Joseph Freiherr von Hormayr, Staatsmann und Publizist, geboren 20. Januar 1782 zu Innsbruck, gestorben 5. Oktober 1848 in Wien. Brief an Johann Samuel Erfch in Halle, 1766—1828. Brünn, 12. Januar 1817. 1 Seite 4°. U. e. 1947 Uber seine Tätigkeit für die Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Brief an den Archivar Franz Ziska. Raitz, 2. Juni 1824. 1 Seite 4°, Adresse. U. e. 1948 Über seine Geschichte Wiens u. a. Hormayr—Houwald 109 Brief an einen Ungenannten in Weimar. Ohne Ort und Datum. 2 Seiten 2°. E. 1949 Bemerkungen für den Verleger oder Drucker. Franz Horn, Schriftsteller, Literarhistoriker, geboren 30. Juli 1781 in Braunschweig, ge- storben 19. Juli 1837 in Berlin. 3 Briefe an Gubitz. 1. Königsberg, 4. April 1818. 3 Seiten 4°. E. 1950 2. Berlin, 15. Dezember 1834. Diktiert. 3 Seiten 8°, Adresse, Siegel. 1951 Will über fseinen Schwiegervaters Friedrich Gedike für den Volkskalender schreiben. 3. Berlin, 28. Dezember 1836. Diktiert. 1 Seite 8°. 1952 Friedrich Hortleder, sächsischer Prinzenerzieher, Staatsmann, Verfasser einer Geschichte des Schmal- kaldischen Krieges, geboren 2. Marz 1579 zu Ampfurth bei Wanzleben, ge- storben 5. Juni 1640 in Jena. Stammbuchblatt. Lateinisch. Jena, 18. Juli 1623. 1 Seite 8°. E. 1953 Ernst Freiherr von Honwald, Dramatiker, geboren 29. November 1778 zu Straupitz in der Niederlausitz, gestorben 28. Januar 1845 in Lübben. 5 Briefe an Gubitz. E. 1. Sellendorf bei Golssen in der Niederlausitz, 5. Februar 1819. 2 Seiten 40, Adresse, Siegel. 1954 2. Sellendorf, 11. Mai 1819. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 1955 3. Sellendorf, 20. Januar 1820. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 1956 4. Sellendorf, 15. Dezember 1820. 4 Seiten 8°. 1957 5. Sellendorf, 16. Januar 1821. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 1958 110 Th. Huber Therese Huber, vorher Förster, geborene Heyne, Schriftstellerin, geboren 7. Mai 1764 in Göttingen, gestorben 15. Juni 1829 in Augsburg. 10 Briefe an Gubitz. E. 1. Stuttgart, 3. Marz 1819. 3 Seiten 8°, Adresse. iso9 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 230—234. 2. Stuttgart, 16. Marz 1819. l Seite 4°, Adresse, Siegel. 1960 Gedruckt: ebenda Seite 234—236. 3. Stuttgart, 12. Mai 1819. 4 Seiten 8°. i96i Gedruckt: ebenda Seite 236—239. 4. Stuttgart, 25. Mai 1819. 2 Seiten 40, Adresse. 1962 Gedruckt: ebenda Seite 240—243. 5. Stuttgart, 22. Juni 1819. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 1963 Gedruckt: ebenda Seite 244—246. 6. Stuttgart, 15. Januar 1820. 3 Seiten 30. 1964 Gedruckt: ebenda Seite 246—249. 7. Stuttgart, 18. Mai 1820. 4 Seiten 8°. 1965 8. Stuttgart, 31. Januar 1821. 4 Seiten 8°. 1966 9. Stuttgart, 8. Oktober 1821. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 1967 10. Stuttgart, 12. Januar 1822. 3 Seiten 8°, Adresse. 1968 Brief an Dr med. Michael Friedlaender in Paris. Stuttgart, 22. September 1819. 2 Seiten 8°, Adresse. E. 1969 „Geehrter Herr, Es war ein großes Ungefähr wenn Sie meinen Namen als Schriftstellerinn kennten — denn zu einer deutschen Alme, einer Geschichtchen Erzählerinn machte mich das wunderliche Schicksal — leichter wird ver- deutsche Schüler meinen Vater Heyne', der Arzt meinen Oheim Blumenbach", meinen ersten Gatten Georg Förster', der gebildete, freidenkende Mann, meinen zweiten Gatten, Hubers gekannt haben. Ich führe Sie in eine edle Ver- sammlung um meinen Brief zu entschuldigen. Der Stolz, einen einzigen Sohn' jener Namen seiner Verwandten würdig zu bilden, machte mich zur Schriftstellerinn — endlich zur Redaktion des * Christian Gottlob Heyne, 1728—1812. 3 Johann Friedrich Blumenbach, 1732—1840. 3 1754 — 1794. 4 Ludwig Ferdinand Huber, 1784—1804. 5 Viktor AimS Huber, Publizist, journalistischer Vorkämpfer der konservativen Partei in Preußen, 1800—1889. Th. Huber — A. v. Humboldt 111 Morgenblattes, das Ihnen wahrscheinlich bekannt ist. Seit dritthalb Jahren daß ich es besorge soll es gewonnen haben — es hat wenigstens viele Leser, und der Red. glaubt es sei keilt loser Spaß täglich 15—20 tausend Lesern eilt Korn Gutes in die Seele senden zu könneit oder einen Keim Böses }» entwickeln..." Sie sucht Friedlaender als Korrespondenten zu gewinnen. Gustav Hugo, Rechtshistoriker, Professor in Göttingen, geboren 23. November 1764 zu Lörrach im Wiesental, gestorben 15. September 1844 in Göttingen. An Professor Heinrich Eduard Dirksen. Göttingen, 2. Juli 1812. 1 Seite 4°, Adresse. E. 1970 Alexander von Humboldt, geboren 14. September 1769 in Berlin, gestorben daselbst 6. Mai 1859. 2 Briefe an David Friedlaender. E. 1. lFrankfurt a. O., 19. Dezember 1787.1 1 Seite 4°. 1971 Gedruckt: Alexander von Humboldt. Eine wissenschaftliche Biographie im Verein mit R. Ave-Lallemaut, I. V. Carus ... herausgegeben von Karl Bruhns. Band 1, 1872, Seite 60. 2. Madrid, 11. April 1799. 1 Seite 4°, Adresse. E. 1972 ... Ich denke Mitte Mai von hier abzugehen u mich den 2 Junius in Lorunna nach der Havanna einzuschiffen. Mein großer Apparat von chemi- schen, physikalischen u astronom. Instrumenten begleitet mich. Werfen Sie einen Blick auf den Welttheil den ich von Kalifornien an bis zum Pata- goneulande zu durchlaufen (messen u zerlegen) gedenke — welch ein Genuß in dieser wunderbar großen u neuen Natur! So unabhängig, so frohen Sinnes, so regsamen Gemüths hat wohl nie ein Mensch sich jener Zone genähert. Ich werde Pflaitzen u Thiere sammeln, die Wärme, die Elasticität, den magnet. u electr. Gehalt der Atmosphäre untersuchen, sie zerlegen, geograph. Längen u Breiten bestimmen, Berge messen — aber dies alles ist nicht Zweck meiner Reise. Mein eigentlicher einziger Zweck ist das Zusammen- u Jn- einander-Weben aller Naturkräfte zu untersuchen, den Einfluß der toten Natur auf die belebte Thier- u Pflanzenschöpfung. Diesem Zwekke gemäß habe ich mich in allen Erfahrungskenntnissen umsehen müssen. Daher die Klagen derer, welche nicht wissen was ich treibe, daß ich mich mit zu vielen Dingen zugleich abgebe. Wir haben Botaniker, Mineralogen aber keinen Physiker, wie ihn die fylua fyluarum erheischt. Ich weiß wohl daß ich meinem großen Werke, über die Natur, nicht gewachsen bin, aber dieses ewige Treiben in 112 A. v. Humboldt mir (als wären es 10000 Säue) wird nur durch die stete Richtung nach etwas Großem u Bleibendem erhalten. Dies schrieb ich weil es mir so wichtig ist von einem Freunde, wie Sie, verstanden zu werden. Vielleicht begünstigt das Schiksal meine Plane. Für die gescheiterte Weltumseglung mit Baudin1 * u für die gescheiterte Reise nach Afrika kann ich Ersaz fordern. Machen Sie mein Andenken bei unserem Her; (Mann u Weib^) Veits3 4, Biester^ u. Zöllner° lebendig u. glauben Sie daß mir in meinem deutschen, ewig theuren, nie fremden Vaterlande wenige Menschen so theuer u werth sind, als Sie. Alexander blumboldt. 2 Briefe an Marcus Herz. 1. Baireuth, 15. Juni 1795. 4 Seiten 4°. E. 1973 „Das Schiksal, das mich seit 1 Jahre unruhig von einem Theile Deutsch- lands zum andern gejagt, meine Gesundheit lebhaft erschüttert, mir aber reichen Gewinn an interessanten Situationen u Beobachtungen gegeben hat, eben dies Schiksal hat mich auch von denen getrennt, die meinem Herzen so werth u theuer sind. Ich mußte alle Corresponden; mit Freunden aufgeben, um die wenige Muße welche mir blieb, den Wissenschaften, die ich nun einmal als Beruf ansehe, zu widmen. Ich habe auch in der That, wo ich war, bei der Armee am Rheine, in Holland, nachmals im Gebirge u während meiner Winter- krankheit hier fleißig studirt, experimentirt und, wie ein großer Mann es ausdrückte, ,das schweifende u irrende in meinem Kopfe nüzlich zu verbinden gesucht. Welch ein Bedürfniß der Dankbarkeit, der Freundschaft, des wissenschaftl. Interesses fühle ich nun nicht, nach so langer Pause, mich Ihnen einmal wieder zu nahen, Ihnen, theurer Mann, zu sagen, wie ich so oft, so warm Ihrer gedenke..." Will ein Werk „Physiologische Versuche über gereizte Nerven und Muskel- fasern" herausgeben. „... Wilhelm lebt u webt in den Cadavern. Er hat sich einen ganzen Bettelmann gekauft u (wie Göthe ihm schreibt) frißt menschliches Hirn ..." 2. Wien, 5. September 1797. 1 Seite 4°, Adresse. E. 1974 Empfiehlt zwei Brüder Keutsch aus Westindien. „Mit den Keutschen gehe ich wahrscheinlich selbst nach Westindien ..." 20 Briefe an Michael Friedlaender^. E. 1. Paris, 16. Februar 1805. 4 Seiten 4°. 1975 Dankt ihm, daß er überall seinen Geldkredit erhalten hat. „Es ist mir ein angenehmer Gedanke Ihnen dies alles schuldig zu sein. Es versezt mich 1 Nicolas Baudin, Botaniker und Kapitän, 1750—1803. a Marcus Herz und seine Frau Henriette Herz geborene de Lemvs, 1764—1847. 3 Bankier Simon Veit, seine Gattin Brendel, später Dorothea, Mendelssohn, und ihr Sohn David, der Mediziner (1771—1814). 4 Johann Erich Biester, Bibliothekar der Königlichen Bibliothek in Berlin, 1749-1818. 15 Johann Friedrich Zöllner, Oberkonsistorialrat, 1753—1804. b Ursprünglich Moses, zweiter Sohn David Friedlaenders, Bankier, Chef des Hauses Friedlaender und Comp, in Berlin, 1774—1840. A. v. Humboldt 113 unwillkührlich in jene frühere Epoche meines Lebens, wo es ein großer Genuß für mich war, Ihr väterliches Hans besuchen zu dürfen. .. Mein hiesiges Leben ist so arbeitsam als freudenleer, seitdem ich auf Europäischem Boden zurük bin. Ich habe mehr begonnen, als ich fast zu leisten im Stande bin. Drei meiner Schriften werden gedrukt, natürlich deutsch u französisch, ich sage natürlich, denn ich habe mit Erstaunen gehört, daß in Deutschland ein Gerücht geht, ich lasse mich ins Deutsche übersezen. Ein solches Gerücht hat lieblose Quellen. Die spanische Sprache ist allerdings jezt die, welche ich glaube am correctesten zu schreiben, aber ich bin stolz genug auf mein Vaterland, um deutsch zu schreiben u sollte es auch noch so holprig sein ... Ich reise in nächster Woche nach Rom ab ..." 2. Paris, 8. Marz 1805. 3 Seiten 4°, Adresse. 1976 Geldangelegenheiten. 3. Paris, 10. August 1808. 2 Seiten 4°, Adresse. 1977 In Augenblikken, in denen sich der trübe Horizont plözlich zu erheitern beginnt, wird es dem fühlenden Menschen ein Bedürfniß seine Hofnungen Freunden mitzutheilen. Ich benuze die Gelegenheit dieses Kouriers um Ihnen, mein Theurer u Ihrem edlen Vater nicht bloß die wiederholte Ver- sicherung meiner eigenen Anhänglichkeit sondern auch (unter dem Siegel der tiefsten Verschwiegenheit) eine Nachricht zu geben, welche Ihnen in Ihren Geschäftskreisen wahrscheinlich von großer Wichtigkeit ist. Wir sind seit zwei Tagen auf dem Punkte her abzuschließen u unser nnglükliches Vater- land wieder hergestellt zu sehen. Keine Abtretung von Provinzen, keine der Domainen, eine sehr mäßige Truppenzahl in drei Vestungen, die Geld bedingungen lästig aber so wie sie HE von Stein festgesezt. Champagny' scheint den Abschluß sehr zu beeilen. Der Kaiser wird in 5 Tagen erwartet. Nach aller menschlichen Wahrscheinlichkeit (Gewißheit ist es freilich nicht) müssen die Staatspapiere bald sehr steigen. Ich halte es für meine Pflicht Sie dies wissen zu lassen. Hoffentlich ist es Ihnen nüzlich ... 4. Ohne Ort und Datum. 2 Seiten 8°. 1978 ... Sie verlangen worum ich Sie bitte — Trost. Ich sehe mit jedem Tage schwärzer d. h. den König dem Frieden abgeneigter u da ich nicht rosen- farbige Stimmung der Berliner habe denen alle Erfahrung itichts genüzt hat, da ich gar nicht nach den Russeit schmachte, nach Rekrutenaushebungen u neuem Elend der Menschheit — so ziehe ich die jezige Schmach einer unver- meidlichen neuen vor. Verstand wird stets in der Welt über Unverstand, Unentschlossenheit u unheilbare Verblendung siegen ... 1 Jean-Baptiste Nompörc de Champagny Herzog von Cadore, französischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten, 1^56—1834. Lesflngsche Bücher. ». Handschristensammlung. 8 114 ■■ -——A. v. Humboldt ^ ^ - ■■■■■■ -- ■■ -■ 5. Berlin, 17. Januar 1833. l Seite 4°. i9?s Geschäftliches. 6. (Berlin, 27. Juni 1834.1 3 Seiten 8°. isso Geschäftliches. Besuch des Kaisers von Rußland zu den schlesischen Manövern (August-September). 7. Berlin, 28. Juni 1834. 1 Seite 8°, Adresse. 1961 Weist hundert Taler für ein mexikanisches Manuskript an. 8. Teplitz, 16. Juli 1834. 1 Seite 8°. 1962 9. (Berlin, 27. Dezember 1834.] 2 Seiten 8°, Umschlag, Siegel. 1983 Nach David Friedlaenders Tode. Zum größten Teil gedruckt in C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite I—II. Hierzu Abschrift des Briefes von Michael Friedlaenders Hand. 10. Berlin, 7. Marz 1835. l Seite 4°. 1984 11. Berlin, l. August 1835. 1 Seite 8°. 1985 12. Berlin, 2. August 1835. l Seite 4°, Adresse. 1986 13. Paris, 1. Dezember 1835. 1 Seite 8°, Adresse. 1987 14. Berlin, l. Februar 1836. l Seite 8°, Adresse. 1988 15. Berlin, 2. Februar 1836. l Seite 4°. 1989 16. Berlin, 26. April 1836. i Seite 8°. 1990 17. Berlin, 15. Februar 1837. 1 Seite 4°. 1991 18. (Berlin, 16. Februar 1837.] 1 Seite 8°. 1992 Die Briefe von 1835 bis 1837 sind rein geschäftlichen Inhalts. 19. (Berlin, 31. Juli 1838.] 2 Seiten 8°. 1993 Reisepläne des Kaisers von Rußland. 20. Berlin, 10. Februar 1840. 1 Seite 4°. 1994 Geschäftliches. Brief an Or me6. Michael Friedlaender in Paris. (Paris], 14. Januar 1815. Französisch. 3 Seiten 8°, Umschlag. E. 1996 Brief an Karl Asmund Rudolphi. Paris, 18. Dezember 1819. 3 Seiten 4°. E. 1997 Teilt ihm seine Wahl zum Korrespondenten des Pariser Institut mit. =•■=•■ — 1 A. v. Humboldt ■ - 115 An Emst Naupach, 1784—1852, L.: 1. Vier Zeilen einer Widmung auf einem gedruckten „Manuscript für Freunde, im Juli 1849". 1998 2. Brief. sBerlin, 19. Marz 1850.1 l Seite 8°, Umschlag, Siegel. 1999 ... In der Nacht habe ich mich durch Ihr geist- und lebensvolles Werk anmuthig in eine Zeit verfezt, in der ich gelebt. Mirabeau1 „der nichts vom Leben fürchtete, als die Furcht“ war viel in meiner Eltern Haufe in Berlin: Ich felbst war 1790, als ein Revolution Gläubiger in Paris2: Bischof Gregoire3, mein perfönlicher Freund, hat mich bis aufs Blut, 20 Jahre lang, mit der Negerlitteratur gemartert. Sie werden alfo wohl nicht an meinem Genuffe des hist. Drama’s, wie der Schilderung „der 6 ästhetischen Titanen“ zweifeln... Brief an Gottfried Schadow. Potsdam, 6. Oktober 1849. 2 Seiten 8°. 6. 2000 Der König wünscht, daß der Maler Delaroche^ den Pour le merite erhält. Schadow wolle dafür sorgen, daß sein Name als erster auf die Liste gesetzt werde. Brief an den Maler Carl Friedrich Lessing. Potsdam, 7. Mai 1853. l Seite 8°. 6. 2001 Bittet ihn, beim Ersatz Leopold von Buchs3 sim Ordenskapitel des Pour le merite] für den Berghauptmann von Dechen3 zu stimmen. 4 Briefe an Christian Daniel Rauch. 6. 1—3. 3 Briefe, Paris ohne Datum. Zusammen 8 Seiten 16°, l Umschlag. 2002-04 Ladet ihn zum russischen Gesandten Graf Pozzo di Borgo2 * * 7 ein. Plan für Ausflüge in die Umgebung von Paris. 4. sBerlin, 15. April 1857.1 1 Seite 8°. 2005 Über Raffaels Sixtinische Madonna, die, „weil sie 3 Horizonte hat, unperfpektivisch gewählt ist." Karte des südlichen Ural sgezeichnet von Gregor von Helmersen 81, mit Notizen von Humboldt. 1 Blatt 2°. 2000 1 Drama von Naupach. 2 Auf seiner mit Georg Förster unternommeuen Reise. 3 Henry Gregoire, Bischof von Blois, Mitglied der konstituierenden Versammlung von 1789, der erste konstitutivnelle Bischof, später Graf, 1750-1831. 4 Paul Delaroche, 1797—1856. 3 Der große Geognost, 1774—1853. ° Heinrich von Dechen, 1800—1889. 7 1764—1842. Direktor des Bergkorps und Mitglied der Akademie der Wissenschaften in St Petersburg, 1803-1885. 8» 8 116 Fr. H. Jacobi Friedrich Heinrich Jacobi, Philosoph, Dichter, Präsident der Münchner Akademie der Wissenschaften, ge- boren 25. Januar 1743 in Düsseldorf, gestorben 10. Marz 1819 in München. 2 Briefe an die Weidmannschen Erben und (Philipp Erasmus! Reich (1717—1787). E. 1. Düsseldorf, 22. Oktober 1771. 3 Seiten 4°, Adresse. 2015 .., Ich habe auch noch den II Theil vom Amadis', mit Kupfern, zu empfangen. Bey Gelegenheit des Amadis muß ich Ihnen sagen, daß es ein recht großes Anliegen für mich ist, daß Sie wegen der Fortsetzung des Agathons ein^ocomoclement mit denen HE Orell Oe8ner & C treffen können. Dieses Meisterstück des Wielandischen Genies muß nicht unvollendet bleiben, und Sie, mein werthester Freund, Sie müßen durchaus Anstalten machen, daß unser Freund mit Vergnügen an der Fortsetzung arbeiten könne. Die Geschichte des Agathon ist das erste deutsche prosaische Werk, welches aus vollem Kopfe und aus vollem Herzen geschrieben ist, und das einzige in dieser Absicht, welches wir den Arbeiten eines lVlontesquieu^ und Montagne1 2 * * bey den Franzosen; und eines kergulon^ und Sterne5 * * 8 9 bey den Engelandern, entgegen- setzen können. Ich verlaße mich auf Ihren Enthusiasmus für das Schöne und Gute, und für die Ehre unseres Vaterlandes, daß Sie Ihr möglichstes thun werden ... 2. Pempelfort, 16. Mai 1789. 2 Seiten 4°. 2016 ... Boie5 schreibt mir, er sey wegen des Museums mit Ihnen in Richtigkeit, u bittet dringend daß ich Ihnen Beytrage zum ersten Stück schicken soll. Melden Sie mir nun unfehlbar mit umlaufender Post, wen die Beytrage zum ersten Stück spätestens in Leipzig seyn müßen. Ich gebe mich gleich morgen an die Arbeit; habe auch schou an Schloßern' geschrieben, daß er voran mache, und schreibe morgen an Förstern. Auch Claudius5 habe ich den Elbogen in den Magen gesetzt... Ein Exempl meines neuen Spinoza * werden Sie erhalten haben. —... 5 Briefe an Lessing. E. 197-201 Siehe C.R.Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Bandl Seite 191. 1 Wielands Neuer Amadis war 1771 bei M. G. Weidmanns Erben und Reich erschienen. 2 Charles de Secondat, Baron de la Brede et de Montesquieu, 1689—1755. s Michel de Montaigne, 1533—1592. ' Adam Ferguson, Historiker und Moralphilosoph, 1723—1816. 5 Laureuce Sterne, 1713—1768. ° Heinrich Christian Boie, 1744—1806. ‘ Johann Georg Schlosser, Goethes Schwager, 1739—1799. 8 Matthias Claudius, 1740—1815. 9 Uber die Lehre des Spinoza in Briefen an Herrn Moses Mendelssohn, zuerst erschienen Breslau 1785, dann 1789. Fr. H. Jacobi — Jahn 117 Nachschrift in einem Briefe Friedrich von Schlichtegrolls an Or mecl. Michael Friedlaender in Paris. München, 13. Februar 1810. l Seite 8°. E. 2017 Über einen Streit mit sJohann Christoph Freiherrn von^j Aretin, Vize- präsidenten der Münchner Akademie, 1773—1824, dessen Abneigung gegen Preußen ihn zu Angriffe« auf die nach Bayern berufenen Gelehrten fortriß. Friedrich Ludwig Jahn, Begründer der Turnkunst, geboren zu Lanz bei Lenzen in der Westpriegnitz 11. August 1778, gestorben zu Freyburg an der Unstrut 15. Oktober 1852. 2 Briefe an Wilhelm Zernial, Turnlehrer in Königsberg. E. 1. Berlin, 7. November 1815. 4 Seiten 8°. 2018 ... Seit Napoleons Niederlage fangen die Kuchenbäcker und Schmalz- gesellen' an ihr Dumhaupt zu erheben, und mit Gift und Galle die auf- keimenden Zeitsproßen zu begeifern. Darüber entsteht ein Federkrieg, den ich vorläufig noch mit ansehen werde. Aber in der Vorrede zu dem Turnbüchlein will ich diesen Blindschleichen eins abgeben, und in der neuen Auflage des D. Volksthums soll es Hiebe rechts und links setzen. Jetzt ist Bundriecherei an der Tagesunordnung. In Nr: 280 der Niederrheinischen Blätter Düsseldorf den 13 Oktober — ist ein aus der Allgem. Zeitung entlehnter Aufsatz, der was mich betrifft lauter Lügen enthält. Mit dem Tngendbund habe ich zu keiner Zeit in Verbindung gestanden, es hat auch niemahls jemand zu mir gesagt: daß er ein Tugend- bündner sei. Eben so wenig ist das Turnwesen aus dem Tugendbunde hervor- gegangen, noch aus einem andern. Es ist eine öffentliche Vereinigung gewesen, wie es auch noch ist und bleiben wird, und muß. Jetzt ist die Zeit wo alles offenbar werden muß, was im Dunkel sonst verborgen war. Die Seele des Turnwesens ist das Volksleben, und dieses gedeiht nur in Öffentlichkeit in Luft und Licht. Das Volksleben zerstört man aber durch Alles Verklikken, durch geheime Laster, und Lüste, geheime Bünde, und geheime Schergen. Dies magst Du Deinen Lehrern und Turnern sagen, die es zu fassen verstehen... 2. Heydekrug zwischen Müncheberg und Berlin, den 14. Mai ohne Jahr. 1 Seite 8°, Adresse. 2019 Soeben komen wir unser 18 Turner, worunter 3 Breslauer von unserer großen Turnfahrt zurück. Wir haben die Turnplätze: Hirschberg, Bunzlau, ' Theodor Anton Heinrich Schmalz, Professor an der Berliner Universität, Rektor von 1810 1811, ^»vager Scharnhorsts, hatte in einer 1808 erschienenen viel Lärm erregenden Schrift die politischen Vereine und namentlich den Tugendbund grundlos verdächtigt, was eine Flut von Gegenschriften hervorrief, die eindrucksvollsten von Niebnhr und Schleiermachcr. Siehe H. v. Treitschke, Deutsche Geschichte im Neun- zehnten Jahrhundert Theil L, 1882, Seite 115—117. 118 Jahn — Breslau, Liegniz und Züllichau besucht, und dort viel Freude gehabt. In Breslau turnen die Lehrer der Hochschule: Passow*, Schneiders und Raumer' der Bergman mit, außerdem viele Lehrer. Harnischs ist wohl. Maßman^ ist jetzt der Turnlehrer... Brief an Gubitz. Kolberg, 9. Januar 18251 2 * 4 5 6. 3 Seiten 2°. E. 2020 So lange Ihr Gesellschafter besteht, bin ich ein aufmerksamer Leser Ihres Blattes gewesen, einige Unterbrechungen abgerechnet, wo die Verhältnisses mir nicht das Lesen der Zeitblatter gestatteten. Hier bekome ich aber den Gesellschafter so spat; daß eben erst die Blätter vom Julius verwichenen Jahres bei mir eingetroffen sind. Und gerade das 1092 Blatt veranlaßt mich zunächst zu diesen eiligen Zeilen. Ich kan um so freikühriger mir eine Zeitschrift wählen, da ich durchaus mit keinem Herausgeber in einiger Verbindung stehe, niemahls stehender Mit- arbeiter gewesen bin, und zu keiner Zeit für einen gelieferten Aufsatz etwas bezogen habe. Seit dem 9M Oktober verwichenen Jahres wo ich meine sechzig Bogen starke Selbstvertheidigung eingereicht habe — fehlt es mir nun ganz und gar nicht an Muße, nur an einem äußern Antrieb. Den will ich eben bei Ihnen suchen. Aus Mangel an gelehrten Hülfsmitteln darf ich mich an kein großes Werk wagen, und muß sogar die Geschichte des dreißig- jährigen Krieges ruhen lassen. Kleinigkeiten aber habe ich genug ausgearbeitet, die wegen ihrer Manigfaltigkeit wohl zur öffentlichen Bekantmachung geeignet sein möchten. Haben Sie die Güte mir gefällige Auskunft zu geben: unter welchen Bedingungen Sie Beiträge aufnehmen? Um nur mäßig fortzuschreiten muß ich hier viel an Bücher wenden, wen ich nicht zurücklebeu will. Umsonst bin ich also nicht mehr im Stande etwas für den Druck abzufassen. Meinen Namen will ich auch nicht drunter setzen. Thun es ja doch die Wenigsten! Und Friedrich der II billigt das Verfahren mit dem Ausspruch: „Es ist gut; daß ein Schriftsteller unbekant bleibt, der seine Feder für die Wahrheit führt." Aber im Fall; daß Sie geneigt sind Beiträge von mir aufzunehmen muß ich Sie recht sehr bitten, mir sogleich von diesem Jahre an Ihren Gesellschafter in wöchentlichen Lieferungen durch die Post zukomen zu lassen, und den Betrag der sechs Thaler in der Folge abzurechnen. Unverändert in Gesinung, mit ausgezeichneter Hochachtung Friedrich Ludwig Jahn. 1 Franz Passow, der Lexikograph, Professor in Breslau, 1788—1833. 2 Vielleicht Johann Gottlob Schneider, Philvlog und Naturforscher, 1750—1822. ^ Karl von Raumer, zuletzt Professor der Naturgeschichte und Mineralogie in Erlangen, 1783—1865. 4 Wilhelm Harnisch, um Lehrerbildung und Volksschulwesen verdient, 1787—1864. 5 Han« Ferdinand Maßmann, der Germanist, Professor in Breslau, dann in Berlin, 1797—1874. ° Jahn stand seit 1819 in Untersuchungshaft, zuerst in Spandau, dann in Knstrin, zuletzt in Kolberg, wo er sich übrigens ziemlich frei bewegen durfte. = Jahn 119. 3 Briefe an Professor Friedrich Zelle in Berlins E. 1. Kölleda, 12. Dezember 1833. 3 Seiten 4°, Adresse. 2021 Empfiehlt den Dr Wittig, der Vorträge halten will. „Aber jede Stadt, und dan wieder jede Art der Feder-Gelahrtheit braucht einen Lerthamel, der die andern über den Heerdenstab springen lässet. Nun ist mir Berlin ganz fremd geworden, ich bekome seit Jahren keine Berliner Zeitschrift zu sehen. Ich weiß also nicht, wer die Leute in der Stadt find, wer als Hahn am lautesten und längsten kräht, und wer als Vehmschöppe auf dem buchlichen Freistuhl fitzt, und zur Bank haut. Nur das weiß ich, daß die Herausgeber öffentlicher Blätter, gemeinhin der Abhub der Wissenschaft find, und am wenigsten kenen und könen; aber wie der Schwanzmeister bei der Rame den größten Lärm machen und den Urtelsklotz und Richtblock heben und fallen lassen .. 2. Ohne Ort, 15. Mar; 1835. 2 Seiten 8°, Adresse. 2022 Marschall aus Osmanstedt, der in Pforta die Schulzeit mit Ruhm, und sein Jahrdrei auf den Hochschulen zu Leipzig und Halle mit Glück vollführt, besucht zum ersten Mahle unsere Hauptstadt. Allen neuern Teufeleien fremd und abhold, wie es flch wohl von selber bei einem jungen Mane versteht, der mit Lust und Liebe einen Theil der Merke und die Denknisse ganz nnd gar nach mündlicher Erzählung mit fliegender Feder ausgezeichnet, ist er jeder Empfehlung werlh und bedürftig. Sehnlich wünsche ich, er möchte in Berlin jetzt solche Bekantschaften machen, die ihm den Weg zum künftigen Fortkomen bahnen. Um seine turnerische Anlage wäre es schon allein Schade, sollte fie als Hauslehrer verkomm, und um seine bei Koberstein * erlangte schöne Kentnisse im Mittelhochdeutschen, sollte fie als Landpfarrer verbauern. Thue was Du kaust, den Du hast ein treues Herz und einen redlichen Sin. Lebe wohl. F. L. I. 3. Freyburg an der Unstrut, 16. Februar 1844. 2 Seiten 8°. 2023 Lieber Zelle. Lange hast Du nichts von mir durch mich selbst gehört; sonst gewiß viel über mich, den noch nie ist mein Name so häufig genant worden, als gerade 1 Professor am Gymnasium zum Grauen Kloster, Vater des Oberbürgermeisters von Berlin Robert 3clle (1829 —1901) und des Rcalschuldircktors Geheimen Studicnrats Dr Friedrich Zelle (geboren 1845), 179? 1857. Trat 1810 als Schüler in das Graue Kloster, gleichzeitig Jahn als Lehrer. Zelle schloß sich ihm an, als er die Turnübungen einführte, und war auch Zeuge der bekannten Ohrfeigengeschichte, als Jahn dem Obertertianer Johann Friedrich Dieterich, dem spätern Berliner Stadtrat (von 1820—1833), einen Denk- zettel erteilte, weil Dieterich auf seine Frage, was er sich beim Anblick des Brandenburger Tors, auf dem die nach Paris verschleppte Viktoria fehlte, dachte, die Antwort gab: nichts! Auch als Jahn 1812 Lehrer an der Plamannschen Anstalt geworden war, blieb Zelle mit ihm in Verbindung. Bei Jahns Verhaftung im 2nli 1819 fand sich unter seinen Papieren ein Schuldschein seines Schülers Zelle über zehn Taler, die Jahn 'hm geliehen hatte. Hierauf scharfe Vermahnung 3-lles durch den berüchtigten Demagogenverfolger, den Kriminalgerichts- und Hausvogteidirektor H. R. Dambach. Zelle blieb auch noch in spätern Jahren in freundschaftlichem Verkehr mit Jahn. Gefällige Mitteilung des Herrn Geheimrats Dr Zelle. 2 Karl August Koberstein, Literarhistoriker und Professor in Vchulpforta, 1797—1870. .120 Jahn—Jerusalem jetzt. Sagt doch die sehr abgemessene (alte) Leipziger — nicht die Brockhäusler — Zeitung im 27. Stück vom 31. Januar unter Lyon vom 21. Januar: „Vom Pregel bis zum Rhein rauschen die Blätter für den alten Jahn." Ich kome vielleicht nun bald an die Auflösung des alten Rätzelmährchens: „Wie weit Glück und Unglück von einander sind." Doch davon will ich nicht reden, nur von einer Bitte. Ich wünschte etwas an Dr: Franz Lieber' bald gelangen zu lassen, was er noch auf der West- veste haben muß, bevor er seine Reise, nach der Nordveste antritt. Nun weiß ich nicht seinen Ort, nicht Wohnung, nicht das andere Zubehör einer auf- findlichen Nene. Dafür weiß ich aber, daß er mit dem Stadtrath, Ritter Knoblauchs (Wohnung Alexanderplatz; Geschäftsstube, alte Poststraße) in brieflichem Verkehr steht. Geh also zu Knoblauch, und laß Dir — aber für Dich — die Aufschrift zu einem Briefe an Or: Franz Lieber geben, und schicke sie mir dan mit erster Post. Ich denke doch nicht, daß Knoblauch da- mit hinter dem Berge halten wird; zumal gegen Dich. F. L. hat ja von hier seine Straflosigkeits Urkunde... Wie nimt sich Maßman'? Verkehrt er mit Dir seinem Pathen? Knackt er Nüsse für Eichhorn?* Oder singen die Leute: „Langsam voran!" Auch die Blätter sind davon still. Nun die Hasenheide ist wieder gewonen. So reißt doch der geschäftliche Faden nicht ab. Und die Verlegung des Turnplatzes konte die alten Erinerungen nicht mit sich hinüber nehmen... Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem, Theolog, Kirchen- und Schulmann, Abt zu Braunschweig, geboren 22. November 1709 in Osnabrück, gestorben 2. September 1789 in Braunschweig. Brief an einen Vetter. Braunschweig, 24. Marz 1762. 4 Seiten 4°. E. 2025 ... Seit drey Wochen ist der P. Goetze mit seiner jungen Frau bey uns, um sich von Ihren ausgestandenen Drangsaalen zu erholen. 1 Der hervorragende Publizist und Vertreter des Staats- und Völkerrechts, geboren in Berlin am 18. März 1800 als Sohn des Kaufmanns Friedrich Wilhelm Lieber in der Breiten Straße, hatte unter Jahn geturnt; sein Tagebuch „Goldsprüchlein aus Jahns Munde" war mit die Veranlassung zu dessen Verhaftung im Jahre 1819. Lieber zog später in den griechischen Freiheitskampf, wurde nach seiner Rückkehr als Demagoge verfolgt und gefangengeseht, wanderte 1827 nach Nordamerika aus. 1844 war er zum Besuch in Deutsch- land. Gestorben 2. Oktober 1872 in New Pork. ^ Carl Knoblauch, 1793—1859. Seine Tätigkeit lag mehr auf staatlichem als auf kommunalem Gebiet: er war Mitglied der Hauptverwaltung der Staatsschulden und Mitglied des Vereinigten Landtags, später der Ersten Kammer. Freundliche Mitteilung seines Enkels Herrn Professors vr Johannes Knoblauch. 3 Durch Kabinettsorder vom 8. Juni 1842 war das Turnen „als ein nothwendiger und unentbehrlicher Bestandthcil der männlichen Erziehung" förmlich anerkannt und unter die Volkserziehungsmittel ausgenommen worden. Hans Ferdinand Maßmann, 1797—1874, der Germanist und Turner, war 1842 nach Berlin be- rufen worden, wo ihm die allgemeine Organisation des Turnunterrichts übertragen wurde. 4 Der Kultusminister Johann Albrecht Friedrich Eichhorn, 1779—1856 führte das Turnen wieder in den Lehrplan der Gymnasien ein. Jerusalem — Jmmermann 121 Sie haben alles erlitten, was man in Kriege leyden kan. Gantz aus- kouraZiret; von allen erdencklichen LebensMitteln nicht so viel behalten, wo eine Mauß oder ein Huhn ordentl. von leben könnten, und auf das gantze künftige Jahr noch eben so wenig zu hoffen. Vierzehn Tage haben sie nichts wie fr. commis Brodt, und die junge Frau hat die ersten 5 Tage von ihren ersten Wochen nichts wie Cartoffeln und Waßer gehabt, wobey den Tag nach ihrer Niederkunft noch eine batterie unter ihrem Fenster errichtet worden... Brief an den Geheimen Kirchenrat? lBraunschweig, Anfang November 1786.1 3 Seiten 4°. E. 2026 Karl Jmmermann, Dichter, Landgerichtsrat in Düsseldorf, geboren 24. April 1796 in Magdeburg, gestorben 25. August 1840 in Düsseldorf. Brief an Gubitz. Münster, 29. September 1822. l Seite 4°. E. 2027 Dankt für eine im „Gesellschafter" 1822 Nr 127 erschienene Beurteilung seiner Trauerspiele, die, was Jmmermann nicht wußte, von Varnhagen stammte. Beides gedruckt in Gubitz' Erlebnissen Bd 3, 1869, Seite 15—20. Brief an Ernst Raupach, 1784—1852. Düsseldorf, 18. Dezember 1828. 3 Seiten 4°. Abschrift. 2028 Schickt ihm seinen „Kaiser Friedrich". „... Sie haben in den letzten Jahren den Wahn, daß wir kein Lustspiel Hervorbringen könnten, glanzend durch die Thal widerlegt. Ich habe jedesmal große Freude gehabt, wenn ich eine Ihrer komischen Dichtungen erhielt, und mich höchlich an der Fülle männ- lichen Witzes und fliegender Laune, wodurch sich Ihre Lustspiele auszeichnen, ergötzt. Sehr freue ich mich auf,die Schleichhändler^ die ich vielfältig als ein Muster komischer Kraft habe rühmen hören ..." An ^Christian Daniell Rauch. Erinnerung aus einem Gespräche. lGedicht.l Blerlinl, d. 28. Oktober 1833. 1 Seite quer 8°. E. 2029 Das Alterthum ist ein großes Buch, Drin Viele thaten schreiben; Die Leute rufen: Nun ist es genug, Ihr Künstler, laßt es bleiben! Du aber hast dich zum Buche gewandt Furchtlos ohne Wandern und Weilen: Und schreibst mit fester, gewaltiger Hand Gar Schönes zwischen die Zeilen! 122 Jttner — Justi Johann Albrecht von Jttner, Staatsmann und Schriftsteller, geboren 2. Marz 1754 bei Bingen, gestorben 9. Marz 1825 in Konstanz. Brief an Heinrich Zschokke. Freiburg, 18. April und Nachschrift vom 20. April 1809. 4 Seiten 4°. E. 2030 Schickt einen Aufsatz äe lonZue haieine für die Miscellanea Europaea. Johann Heinrich Jung genannt Stilling, Schriftsteller, Augenarzt, Professor, geboren 12. September 1740 zu Grund in dem damaligen Fürstentum Nassau-Siegen, gestorben 2. April 1817 in Karlsruhe. Brief an einen Ungenannten. Karlsruhe, 2.(—5.) Mai 1812. 3 Seiten 8°. E. 2031 ... Ob wohl der berühmte Nicolai1 2 3 4 vor seinem Ende noch anderes Sinnes geworden ist? — So Viel er überhaupt in der teutschen Litteratur genüzt hat, so Viel und noch mehr hat er der Theologie und Religion geschadet. Sind Biester^ und Gedike* beyde tod? — alle drey waren übel auf mich zu sprechen. Nicolai mochte wohl am mehresten Ursache dazu haben, weil ich ihn in der Schlender eines HirtenKnaben wegen Seinem Sebaldus Nothanker scharf angrif*; auf die Recensionen der Andern Hab ich nie geantwortet... Carl Justi, Kunsthistoriker, Professor in Bonn, geboren 2. August 1832 in Marburg, gestorben 10. Dezember 1912 in Bonn. Brief an C. R. Lessing. Bonn, 1. November 1890. 1 Seite 4°. E. 1060 Danksagung für die Festausgabe der Minna von Barnhelm. „...Ein Prachtwerk von diesem Rang war in meiner bescheidenen Bücherei noch nicht vorhanden... Es hat mir nicht bloß als Verehrer des großen Dramatikers, sondern auch als alten Bücherfreund Freude gemacht; begann ich doch schon als Tertianer als eifriger Sammler Elrevirscher Classikerdrucke. Selbst die gewählten Typen des achtzehnten Jahrhunderts haben für mich den Werth sehr früher Jdeenverbindungen mit den ersten Genüßen deutscher Dichtung, geschöpft aus Originalausgaben, die ich einst in der väterlichen Bibliothek im geheimen und nur mäßig verstanden zu verschlingen pflegte..." ' Friedrich Nicolai war am 8. Januar 1811 gestorben. 2 Johann Erich Biester, 1749—1818. 3 Friedrich Gedike, 1754—1803. 4 Die Theodicee des Hirtenknaben als Berichtigung und Vcrtheidigung der Schleuder desselben von I. H. Jung, Frankfurt a. M- 1776. Kaestner und Briefe an ihn 123 Abraham Gotthelf Kaestner, Mathematiker, Dichter, Professor in Göttingen, geboren 27. September 1719 in Leipzig, gestorben 20. Juni 1800 in Göttingen. „Wiederlegung eines Königlichen Schriftstellers" lEpigramm auf Friedrich den Großen). (Göttingen, 10. Februar 1773.) 1 Seite 4°. E. 2040 Er schreibt ein Buch zu Frankreichs Ehre Der Philosoph von Sans Souci Doch diesem Buche glaub ich nie; Langst wiederlegtens Friedrichs Heere. Auf der Rückseite Brief an Friedrich Nicolai, Göttingen, 10. Februar 1773. 1 Seite. E. Darunter die Antwort Nicolais, ohne Datum. 3 satirische Epigramme auf Johann Georg von Zimmermann. Göttingen, 4. Juli 1779. 1 Seite 4°. E. 2041 I Das Messer hat er einst zu seinem Heil gelitten O hatte Meckel' doch ihm auch den Wurm zerschnitten. II Mir droht ein Arzt gar fürchterlich, Mich sterbenskrank und todt zu schreiben. Gesund und lebend werd ich bleiben Schreibt er nur kein Recept für mich. III Durchs Scheibenloch ins alte Haus Flog um ihn eine Fledermaus Gesichterkenner Zimmermann Sah die für einen Engel an. Briefe von 44 deutschen und ausländischen Gelehrten an Kaestner in einem ledernen Bücherdeckel: Jean Louis Barbeau de la Bruyere, Geograph und Geschichtschreiber, geboren 29. Juni 1710 in Paris, gestorben ebenda 20. November 1781. Paris, 7. November 1754. Französisch. 3 Seiten 4°. E. 2042 Johann Bernoulli, Mathematiker, Astronom, Direktor der Sternwarte in Berlin, geboren 4. November 1744 in Basel, gestorben 13. Juli 1807 zu Köpenick bei Berlin. 1. Berlin, 23. Juni 1764. Französisch. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 2043 2. Berlin, 30.April 1796. Französisch. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 2044 1 Johann Friedrich Meckel, Anatom in Berlin, 1714—1774. 124 Briefe an Kaestner Johann Elert Bode, Astronom, Direktor der Sternwarte in Berlin, geboren 19. Januar 1747 in Hamburg, gestorben 23. November 1826 in Berlin. Berlin, 5. Oktober 1787. 3 Seiten 8°. E. 2045 Philippe Buache, Geograph, geboren 7. Februar 1700 in Paris, gestorben ebenda 24. oder 27. Januar 1773. Paris, 5. Dezember 1754. Französisch. 2 Seiten 2°. E. 2040 Thomas Bugge, Mathematiker und Astronom, Professor in Kopenhagen, ge- boren i2.Öktober 1740 in Kopenhagen, gestorben ebenda 15.Januar 1815. Kopenhagen, 2. Marz 1779. Lateinisch. 4 Seiten 4°. E. 2047 Johann Christian Polykarp Erxleben, Naturforscher, geboren 22. Juni 1744 in Quedlinburg, gestorben 18. August 1777 in Göttingen. lGöttingenI, 12. Februar 1777. 2 Seiten 4°, E. Hierzu Bemerkungen von Kaestner, 1 Seite 4°. E. 2048 Johann Albrecht Euler, Sohn Leonhard Eulers, Mathematiker und Astronom, Mitglied und beständiger Sekretär der Kaiserlichen Akademie der Wissen- schaften in St Petersburg, geboren daselbst 27. November 1734, gestorben ebenda 6. September 1800. St Petersburg, 1./12. September 1769. 11 Seiten 4°. E. 2049 Johann Albert Eytelwein, Mathematiker und Mechaniker, preußischer Ober- landesbaudirektor, geboren 31. Dezember 1764 in Frankfurt a.M., gestorben 18. August 1848 in Berlin. Küsirin, 27. Juni 1793. 2 Seiten 4", Adresse, Siegel. E. 2050 Ernst Gottfried Fischer, Mathematiker und Physiker, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Professor am Grauen Kloster in Berlin, geboren 17. Juli 1754 zu Hoheneiche bei Saalfeld, gestorben 27. Januar 1831 in Berlin. 1. Berlin, 23. Juni 1792. 3 Seiten 4°. E. 2051 2. Berlin, 1. Juli 1793. 8 Seiten 4°. E. 2052 3. Berlin, 6. Mai 1794. 1 Seite 4°. E. 2053 4. Berlin, 2. August 1794. 4 Seiten 4°. E. 2054 Gregorio Fontana, Physiker und Mathematiker, geboren 7. Dezember 1735 zu Rogarola bei Roveredo, gestorben 24. August 1803 in Mailand. 1. Pavia, 22. November 1773. Französisch. 7 Seiten 2°, Adresse, Siegel. E. 2055 Briefe an Kaestner 125 2. Pavia, 1. Juni 1774. Französisch. 1 Seite 4°, Adresse. E. 2056 3. Pavia, 14. Juli 1777. Lateinisch. 4 Seiten 2°, Adresse, Siegel. E. 2057 4. Pavia, 14. Oktober 1777. Lateinisch. 1 Seite 2°, Adresse. E. 2058 5. Pavia, 1. Marz 1778. Lateinisch. 2 Seiten 2°, Adresse. E. 2059 6. Pavia, 22. Januar 1781. Französisch. 3 Seiten 2°, Adresse, Siegel. E. 2060 7. Pavia, 23. Marz 1782. Französisch. 4 Seiten 2°. E. 2061 8. Pavia, 4. Marz 1783. Lateinisch. 2 Seiten 2°, Adresse. E. 2062 I. P. Hebert. Berlin, 4. Mai 1799. 8 Seiten 4°. E. 2003 Carl Friedrich Hindenburg, Physiker, geboren 13. Juli 1741 in Dresden, gestorben 17. März 1808 in Leipzig. 1. Leipzig, 11. oder 19. (?) Mai 1793. 4 Seiten 4°. E. 2004 2. (Leipzig,) 3. Pfingstfeiertag (28. Mai) 1793. 4 Seiten 4°. E. 2065 3. Leipzig, 24. Oktober 1793. 12 Seiten 4°. E. 2066 4. Leipzig, 29. März 1795. 8 Seiten 4°. E. 2007 5. Leipzig, 2. April 1796. 12 Seiten 4°. E. 2068 6. Ohne Ort und Datum. 4 Seiten 4°. E. 2009 Georg N. Holm. Kopenhagen, 27. Februar 1762. Lateinisch. 2 Seiten 2°. E. 2070 Peter Borissowitsch Jnochodzow, Astronom, Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St Petersburg, geboren 21. November a. St. 1742 in Moskau, gestorben 27. Oktober a. St. 1806 in St Petersburg. 1. St Petersburg, 2. Juli 1775. 6 Seiten 2°. E. 2071 Bericht über eine wissenschaftliche Expedition, die er mit dem Akademiker Georg Moritz Lowitz (geboren in Fürth 17. Februar 1722, ermordet von den Pugatschowschen Aufständischen 13./24. August 1774 in Jlowlja an der Wolga) in den Südosten Rußlands unternommen hatte „...In derMitte^ulii ann.praet. haben wir Zurückberufung nach St Petersburg erhalten, da wir aber noch nicht fertig waren, so baten wir die Academie uns noch einige Monathe zu verbleiben zu erlauben, bis wir mit unserer Untersuchung völlig fertig sind. Bald nach Ver- schickung dieser unserer Rapporte zu Anfang ^u§u8t8 breitete sich entsetzliches Gericht von schrecklichsten Missethathen Mördern und Plündern des bekannten 126 Briefe an Kaestner Rebells Pugatschow1 und dessen Annäherung mit seinem aufrührerischen Haufen gegen Dmitriewfk zu, wir mußten also von unstecherer Steppe fliehen und unsere Arbeit mit allem Unfern fahren lassen. Dieses kurz zu fassen, so führete das elende und betrübte Schicksaal einen jeden nach damahligen kritischen Umstanden und augenscheinlicher Lebensgefahr, wo man am siechersten zu seyn glaubte: der Herr Prof. L. fuhr mit seiner Familie nach eine deutsche Colonie 35 Werst von Omiti-iewlk gegen 8aralow und also den Rebell entgegen, und ich ging in Dmitriefskische Festung, da ich zu mehrerer Siecher- heit die Krons-Instrumenten und alle meine Sachen Bücher und Papiere unter die Erde verbarg, denn dieselbe anders wo ju nehmen war schon zu spat und nicht mehr möglich, weil zu solcher fürchterlichen Zeit an die Post und andere Pferde nicht zu gedenken war; ein jeder sorgte für sich und das gemeine Volk aufrürisch war, darauf mußte ich nach Zarizin und von dort weiter nach Astrachan mit andern flüchten. Unterwegens war auch nicht ohne großer Gefahr indem wir zweymahl von den Spitzbuben, die mit Pugatschow einmüthig waren, auf der Wolga angegriffen. Nachdem die gefährlichste Volcke vorübergetrieben war, kam ich zurück nach Omitriewlk, wo ich ganz zuverlaßig und zwar mit wahren und empfündlichsten Schmerzen erfuhr, daß der H: ^caäemicus Lowitz mein theurester Anführer nebst seinem Uhrmacher, einem Soldaten und Bedienten auf erschrecklichste Art erspießt bey folgenden Umstanden. Er ging in der Nacht zwischen 8 und 9 August nach die Colonie, wo er sich unter Teutsche verstecken meinte, wurde aber von denen Colonisten, die mit Rebellen gingen verrathen, und von der Colonie zu ihrem verwünschten Oberhaupt nach Ilawla Flüßgen abgeholet und dort umgebracht. Seine Frau und Sohn mußten auf der Colonie bleiben, dieselbe wollten die Aufrührer nicht mitnehmen, nur wurde sie ihrer besten Sachen beraubt... 2. St Petersburg, 17./28. Oktober 1780. 2 Seiten 4°. 2072 Christoph Friedrich Kausler, Mathematiker, Vorsteher des Edelknabeninstituts in Stuttgart, geboren 8. Mai 1760 in Tübingen, gestorben 5. Februar 1825 in Stuttgart. Stuttgart, 25. Januar 1799. (An die Königliche Sozietät in Göttingen.) 2 Seiten 4°. E. 2073 Johann Hermann Joseph Klostermann, Astronom, geboren 1730 in Hildesheim, gestorben 27. April 1810 in St Petersburg. 1. St Petersburg, 3. Juli 1786. 3 Seiten 4°. E. 2074 1 Der Kosak Jemelian Pugatschow gab sich für Peter den Dritten aus. Unter seiner Führung brach 1773 an der untern Wolga ein Bauernaufstand aus. der sich bis in die Nahe von Moskau verbreitete und entsetzliche Greueltaten im Gefolge hatte. Es kostete viel Kraft und Mühe, ihn niederzuschlagen. Pugatschow wurde im Januar 1775 in Moskau hingerichtet. Briefe an Kaestner 127 2. St Petersburgs 19. Marz 1787. 3 Seiten 4°. E. 2075 Beilage: Brief Maximilian Hells, Direktors der Wiener Stern- warte (1720—1792), an Klostermann, Wien, 5. Juli 1786. 3 Seiten 4°. Abschrift von Klosiermanns Hand. 3. St Petersburg, 14./25. Juli 1789. 2 Seiten 4°. E. 2076 Georg Simon Klügel, Mathematiker und Physiker, Professor in Halle, geboren 19. August 1739 in Hamburg, gestorben 4. August 1812 in Halle. Helmstedt, 27. Februar 1772. 4 Seiten 2°. E. 2077 Christian Kramp, Physiker und Mathematiker, Professor in Straßburg, geboren 10. Juli 1760 in Straßburg, gestorben ebenda 13. Mai 1826. Ohne Ort und Datum. 4 Seiten 4°. E. 2073 Kuhn. Detmold, 31. Marz 1798. 2 Seiten 4°. E. 2079 Joseph Jerome de la Lande, Astronom, Direktor der Pariser Sternwarte, geboren 11. Juli 1732 in Bourg, gestorben 4. April 1807 in Paris. Gotha, 30. August 1798. 1 Seite 8°, Adresse. E. 2080 Karl Christian Langsdorf, Mathematiker, geboren 18. Mai 1757 in Nauheim, gestorben 10. Juni 1834 in Heidelberg. 1. Gerabronn hinter Mergenthal, 16. Mai 1796. 8 Seiten 4°. E. 2081 2. Gerabronn, 19. Dezember 1796. 2 Seiten 4°. E. 2082 Johann Georg Lenz, Mineralog, geboren 2. April 1748 in Schleusingen, gestorben 28. Februar 1832 in Jena. Gotha, 9. Januar 1800. 2 Seiten 2°, E, Einlage 2 Seiten 2°: Auszug aus Lechevaliers Troade über Kaestners Erörterung vom Schatten des Athos, französisch. 2033 Georg Christoph Lichtenberg, Kunstkritiker, Satiriker, Physiker, Professor in Göttingen, geboren 1. Juli 1742 zu Oberamstadt bei Darmsiadt, ge- storben 24. Februar 1799 in Göttingen. 1. lGöttingen, 16. Mai 1771.) Englisch. 2 Seiten 4°. E. Mit Notizen von Kaestner. 2034 Gedruckt: Lichtenbergs Briefe. Herausgegeben von Albert Leitzmann und Carl Schüddekopf. Band 3, 1904, Seite 224—225. 2. lGöttingen, nach 21. Mai 1771.) 4 Seiten 4°. E. 2035 Beobachtung des Cometen d. 21. May 1771 auf dem Göttingischen Observatorio. Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 225—227. 128 Briefe an Kaestner 3. tGöttingen, nach dem 21.Mai 1771.1 Englisch. 2 Seiten 4°. E. 2086 Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 227. 4. tGöttingen, nach dem 24. Mai 1771.1 1 Seite 4°, Adresse. E. 2087 Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 228. 5. fGöttingen, nach dem 24. Mai 1771.1 3 Seiten 4°, Adresse. E. 2088 Beobachtung des Cometen auf dem Gotting. Observ. d. 24. May 1771. Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 228—229. 6. tGöttingen,! 27. Mai 1771. Englisch. 1 Seite 4°. E. 2089 Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 229—230. 7. tGöttingen 1772? 1774?! 1 Seite 20, Adresse. E. 2090 Darunter eine Berechnung Kaestners. Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 232. 8. Ohne Ort und Datum. 2 Seiten 2°. E. 2091 Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 281—282. 9. Ohne Ort und Datum. 1 Seite 2°, Adresse. E. 2092 Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 283. 10. Ohne Ort, 21. April 1776. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 2093 Mit Bemerkungen von Kaestner. Gedruckt: ebenda Band 1, 1901, Seite 251—252. 11. kGöttingen,! 20. Januar 1786. 3 Seiten 2°. E. 2094 Gedruckt: ebenda Band 2, 1902, Seite 250—251. 12. lGöttingen,! 25. Januar 1786. 1 Seite 2°, Adresse. E. 2095 Gedruckt: ebenda Band 2 Seite 251—252. 13. iGöttingen,! 7.Oktober 1791. 2 Seiten 2°,Adresse, Siegel. E. 2096 Mit Berechnungen Kaestners auf der dritten Seite. Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 34—35. 14. rGöttingen,! 16. August 1798. 4 Seiten 2° und Einlage 1 Seite 40. E. 2097 Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 204—206. 15. tGöttingen,! 23. August 1798. 4 Seiten 2°. E. 2098 Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 206—208. 16. kGöttingen,! 26. September 1798. 4 Seiten 2°. E. 2099 Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 209—210. Briefe an Kaestner 129 Johann Friedrich Luz, Oberkaplan zu Gunzenhausen im Ansbachischen, dann Prediger zu Unter-Schwaningen im Rezatkreise, geboren 2. August 1744 zu Obernbreit in Franken, gestorben 20. Juli 1827. Gunzenhausen, 26. April 1782. 3 Seiten 2°. E. 2100 Johann Tobias Mayer, Physiker, Professor in Erlangen, dann Göttingen, geboren 5. Mai 1752 in Güttingen, gestorben ebenda 30. November 1830. Erlangen, 28. Marz 1793. 4 Seiten 4°. E. 2101 C. G. D. Müller, 1. Lissabon, 3. Januar 1775. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegelrest. E. 2102 2, Lissabon, 20. August 1776. 4 Seiten 4°. E. 2103 Johann Pasquich, Mathematiker und Astronom, Direktor der Sternwarte in Ofen, geboren 1753, gestorben 15. Dezember 1829 in Preßburg. Leipzig, 14. Mai 1798. 2 Seiten 4°. E. 2104 Johann Friedrich Pfaff, Mathematiker, Professor in Helmstedt, dann Halle, geboren 22. Dezember 1765 in Stuttgart, gestorben 21. April 1825 in Halle. 1. Helmstedt, 15. April 1789. 4 Seiten 4°. E. 2105 ... Der Überbringer dieses Briefs ist ein junger H. von Humboldt1 aus Berlin, den ich, seinem Verlangen gemäß, E. Wohlgeb. Gewogenheit und gütigen Aufnahme zu empfehlen wage. Er war schon in Francfurt an der Oder gewesen, u: will jezt in 6. vorzüglich Caineral-Wissenschaften studieren. Er ist mir von Berlin aus wegen seiner für sein Alter ungewöhnlichen Kenv nisse, besonders in der Mathematik, Chemie u: Naturgeschichte, und wegen seines sehr gebildeten Charakters ungemein gerühmt worden, welches Urtheil ich bey seinem hiesigen Aufenthalte wahr gefunden habe... 2. Helmstedt, 19. Oktober 1795. 17 Seiten 40. E. 2106 3. Helmstedt, 18. Marz 1796. 5 Seiten 4°. E. 2107 4. Helmstedt, 26. Mai 1796. 4 Seiten 4°. E. 2108 5. Helmstedt, 15. Januar 1797. 8 Seiten 4°. E. 2109 Christian Friedrich Rüdiger, Astronom, Observator der Sternwarte in Leipzig, geboren 4. August 1760 in Leipzig, gestorben ebenda 5. Juni 1809. Leipzig, 4. September 1794. 3 Seiten 2°. E. 2110 1 Alexander von Humboldt. Lessingsche Bücher- u. Handschriftensammlung. 9 130 Briefe an Kaestner Johann Konrad Schaubach, Astronom, Inspektor des Lyzeums in Meiningen, geboren 20. Januar 1764 in Meiningen, gestorben ebenda 10. Dezember 1849. 1. Meiningen, 1. August 1796. 4 Seiten 4°. E. 2111 2. Meiningen, 7. Oktober 1797. 4 Seiten 4°. E. 2112 Johann Ephraim Scheibel, Mathematiker, Astronom, geboren 5. September 1736 in Breslau, gestorben ebenda 31. Mai 1809. 1. Breslau, 1. November 1796. 3 Seiten 4°. E. 2113 2. Breslau, 31. Mai 1800. 4 Seiten 4°. E. 2114 Johann Hieronymus Schroeter, Astronom, Oberamtmann zu Lilienthal bei Bremen, wo er sich eine Sternwarte baute, geboren 30. August 1745 in Erfurt, gestorben ebenda 29. August 1816. 1. Lilienthal, 3. Juli 1796. 4 Seiten 4°. E. 2115 2. Lilienthal, 3. Juli 1799. 7 Seiten 4°. E. 2116 Christian Ludwig Schübler, Mathematiker, Erster Rat in Heilbronn, dann Oberregierungsrat in Stuttgart, geboren 21. März 1754 in Heilbronn, gestorben 14. April 1820 in Stuttgart. 1. Das Auge auf dem Thurm, und der Garten. Gedicht nebst Ein- leitung. 8 Seiten 40. U. e. 2117 2. Anhänglichkeit an Algebra. Gedicht. 5 Seiten 4°. U. e. 2118 3. Heilbronn, 30. Juni 1795. 4 Seiten 4°. E. 2119 4. Heilbronn, 15. November 1795. 4 Seiten 4°. E. 2120 5. Heilbronn, 8. Juni 1800. 4 Seiten 4°. E. 2121 Jacob Jsaac Schwab aus Mannheim. Frankfurt a. M., 31. Juli 1788. 2 Seiten 4°. U. e. 2122 Hierzu: Abhandlung von der Seite des Siebenecks, welche enthalt eine algebraische Gleichung für dieselbe mit drei Beweisarten, und deren An- wendung an krummen Linien... Oktavheft enthaltend 53 Seiten und eine Figurentafel. Abschrift. 2123 Johann Christoph Schwab, Mathematiker, Oberstudienrat in Stuttgart, ge- boren lO.Dezember 1743 zu Jlsfeld in Württemberg, gestorben 15. April 1.821 in Stuttgart. 1. Stuttgart, 13. Dezember 1778. 4 Seiten 4°. E. 2124 2. Stuttgart, 30. Januar 1779. 4 Seiten 4°. E. 2125 3. Stuttgart, 13. September 1779. 4 Seiten 4°. E. 2126 4. Stuttgart, 11. Juni 1780. 4 Seiten 4°. E. 2127 5. Stuttgart, 14. Marz 1782. 2 Seiten 4°. E. 2128 Briefe an Kaestner 131 I. H. v. Soermans. Danzig, 12. September 1788. 3 Seiten 4°. E. 2129 Johann Tessanek, Jesuit, Mathematiker und Philosoph, Professor in Prag, geboren 9. Dezember 1728 zu Brandeis an der Elbe, gestorben 22. Juni 1788 in Prag. Prag, 17. Oktober 1780. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 2130 Franz Triesnecker, Jesuit, Astronom, Professor in Wien, geboren 2. April 1745 zu Kirchberg am Teck in Württemberg, gestorben 29. Januar 1817 in Wien. 1. Wien, 15. August 1793. 3 Seiten 4°. E. 2131 2. Wien, 3. August 1795. 4 Seiten 4°. E. 2132 Georg Freiherr von Bega, Verfasser der logarithmischen Tafeln, geboren 1756 zu Zagoriza in Krain, ermordet 26. September 1802 bei Nußdorf in der Nahe von Wien. Mainz, 4. November 1797. 3 Seiten 8°. E. 2133 Charles Francois Dominique de Villers, französisch-deutscher Schriftsteller, ge- boren 4. November 1765 zu Bolchen in Lothringen, gestorben 26. Fe- bruar 1815 in Göttingen. Ohne Ort, 23. Februar 1797. Französisch. 1 Seite 8°, Adresse, Siegel. E. 2134 Carl Friedrich Wieberking, Zivilingenieur und Baumeister, geboren 25. Juli 1762 zu Wollin, gestorben 28. Mai 1842 in München. Düsseldorf, 10. Oktober 1793. 3 Seiten 4°. E. 2135 Johann Christian Daniel Wildt, Professor in Göttingen, dann an der Artillerie- schule in Kassel, zuletzt Münzbuchhalter in Hannover, geboren 29. Juli 1770 in Hannover, gestorben ebenda 1. April 1844. Ohne Ort und Datum. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel, Beilage 4 Seiten 4°. E. 2136 M. A. von Winterfeld. Niden in der Uckermark, 23. Juni 1794. 4 Seiten 4°. E. 2137 Franz Xaver Freiherr von Zach, Astronom, geboren 15. Juni 1757 in Preß- burg, gestorben 4. September 1832 in Paris. 1. Gotha, 1. Marz 1792. 4 Seiten 4°. E. 213s 2. Seeberg, 4. Januar 1798. 2 Seiten 4°. E. 2139 3. Seeberg, 28. April 1798. 2 Seiten 4°, Adresse. E. 2140 132 Briefe an Kaesiner — Kant Beilagen: 1. Franz Herter, Schuldirektor in Berlin, gestorben daselbst 6. November 1848, an Benoni Friedlaender. Berlin, 12. Marz 1843. 2 Seiten 4°. E. 2141 Über den Wert der obigen Briefe an Kaestner. 2. Rudolf Wolf, Astronom, Professor und Direktor der Sternwarte in Zürich, geboren 7. Juli 1816 in Zürich, gestorben ebenda 6. Dezember 1893, an Benoni Friedlaender. Berlin, 27. September 1847. 1 Seite 4°, Adresse. E. 2142 Wolf erwähnt des Briefes Bernoullis an Kaestner, Berlin, 30. April 1796, und des Briefes von Scheibet an ihn, Breslau, 1. November 1796, Nr 2044 und 2113, als sehr wertvoll in den Mittheilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern aus dem Jahr 1848 No 109. Immanuel Kant, geboren 22. April 1724 in Königsberg, gestorben daselbst 12. Februar 1804. 4 Briefe an Moses Mendelssohn. E. 1. Königsberg, 7. Februar 1766. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 2144 Gedruckt: Kants gesammelte Schriften Herausgegeben von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften Abteilung 2: Briefwechsel Band 1, 1900, Seite 64—65. 2. Königsberg, 8. April 1766. 4 Seiten 4°, Umschlag, Siegel. 2145 Gedruckt: ebenda Seite 66—70. 3. Königsberg, 13. Juli 1778. 2 Seiten 4°. 2146 Gedruckt: ebenda Seite 216—217. 4. Königsberg, 16. August 1783. 4 Seiten 4°. 2147 Gedruckt: ebenda Seite 322—326. 18 Briefe an Marcus Herz. E. 1. Königsberg, 27. September 1770. 1 Seite 4°. 2143 Gedruckt: ebenda Seite 98. 2. Königsberg, 21. Februar 1771. 6 Seiten 4°. 2149 Gedruckt, aber unter dem unrichtigen Datum 21. Februar 1772: ebenda Seite 123—130. Kant = 133 3. Königsberg, 7. Juni 1771. 4 Seiten 4°, Adresse. 2150 Gedruckt: ebenda Seite 116—118. 4. «Königsberg, gegen Ende 1773.1 3 Seiten 4°, Adresse. 2151 Gedruckt: ebenda Seite 136—139. 5. Königsberg, 24. November 1776. 3 Seiten 4°. 2152 Gedruckt: ebenda Seite 184—186. 6. Königsberg, 20. August 1777. 4 Seiten 4°. 2153 Gedruckt: ebenda Seite 195—198. 7. Königsberg, Anfang April 1778.1 3 Seiten 4°. 2154 Gedruckt: ebenda Seite 214—216. 8. Königsberg, 28. August 1778. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2155 Gedruckt: ebenda Seite 224—225. 9. Königsberg, 20. Oktober 1778. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2156 Gedruckt: ebenda Seite 225—226. 10. Königsberg, 15. Dezember 1778. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2157 Gedruckt: ebenda Seite 228—229. 11. Königsberg, Januar 1779.1 3 Seiten 8°. 2153 Gedruckt: ebenda Seite 230—231. 12. Königsberg, 4. Februar 1779. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 2159 Gedruckt: ebenda Seite 231—232. 13. Königsberg, 1. Mai 1781. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2160 Gedruckt: ebenda Seite 249—250. 14. Königsberg, vor dem 25. November 1785.1 2 Seiten 4°, Adresse. 2131 Gedruckt: ebenda Seite 400—401. 15. Königsberg, 7. April 1786. 1 Seite 4°, Adresse. 2132 Gedruckt: ebenda Seite 419—420, 16. Königsberg, 24. Dezember 1787. 1 Seite 4°, Adresse. 2163 Gedruckt: ebenda Seite 485—486. 134 Kant — Karschin 17. Königsberg, 26. Mai 1789. 4 Seiten 2°. 2164 Gedruckt: ebenda Band 2, 1900, Seite 48—55. 18. Königsberg, 15. Oktober 1790. l Seite 4°, Adresse. 2165 Gedruckt: ebenda Seite 215. Brief an Johann Jacob Engel. Königsberg, 4. Juli 1779. 2 Seiten 4°, Adresse. E. 2166 Gedruckt: ebenda Band 1 Seite 238—240. 2 Briefe an Johann Gottfried Carl Christian Kiesewetter, 1766—1819. E. 1. Königsberg, 19. Oktober 1798. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2167 Gedruckt: ebenda Band 3, 1902, Seite 255—256. 2. Königsberg, 8. Juli 1800. l Seite 4°, Adresse, Siegel. 2168 Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 313—314. Anna Louisa Karschin geborene Dürbach, Dichterin, geboren 1. Dezember 1722 „auf dem Hammer", einer zwischen Züllichau und Krossen gelegenen Meierei, gestorben 12. Oktober 1791 in Berlin. Gedicht. 2 Seiten 8°. E. 2169 Künfttig Singst Du noch von Feindestödtern und von großen Thaten viel aber zu den Hexametern Stime nie Dein Sayttenspiel den darzu wards nicht bespanet — lieber Jüngling glaube mir denke dran wen Du Dich einst erkanet und mitt Edler ruhmbegier auf den Helicon wirst Steigen Kanst in liedern Sanft und leicht imer Dein Talleiütchen zeigen hast auch Deinen Zwek erreicht wen Du auch nicht hintter Dichttern hohen Flugs Ein Klopstok strebst und oft vor den Strengen Richttern unmutsvoll zurüke bebst besuchen Sie mich Monttags Da werd ich Ihnen mehr sagen, Ich bin Ihre gutte Freundin A. L Karschin 135 - Keller — Kerner =±===== Gottfried Keller, geboren 19. Juli 1819 in Zürich, gestorben 15. Juli 1890 ebenda. Brief an ^Christian Schädel Berlin, 13.April 1853. 2 Seiten 8°. E. 2170 Verehrter Herr Da unser Freund Scherenberg 1 2 3 nicht herbeizukriegen ist, die besprochenen Beiträge zu expediren, so sende ich Ihnen wenigstens meine Wenigkeiten, sonst würden diese am Ende auch liegen bleibend Ich habe das eine Ding auf seinen ursprünglichen Zustand zurückgebracht, indem ich den pathetischen Schluß kappte, und noch eine andere ähnliche Narrheit hinzugefügt unter No 2. Sollte der Beitrag auf diese Weise die erlaubten 4 Seiten nicht über- schreiten, so würde ich Sie bitten, ihn so aufzunehmen; Im entgegengesetzten Falle aber nur das zweite Gedicht zu berücksichtigen. Scherenberg habe ich sagen lassen, daß ich meine Sachen nun fortschicke. Mit herzlichem Gruße Ihr ergebenster G. Keller. Mohrenstraße 6. Justinus Kerner, Dichter, geboren 18. September 1786 in Ludwigsburg, gestorben 21. Februar 1862 in Weinsberg. Brief an Frau Professor Bruns. Weinsberg, 13. September 1836. 2 Seiten 4°. E. 2172 Geliebteste Freundin! Mein Herz! Dein Leiden ist im Unterleib, macht mir aber eines im Herzen! Gott wird darein sehen und Dich heilen. — Ich habe grenzenlose Sehnsucht nach Dir, muß aber hier angebunden seyn. Das ist das Loos eines armen, erbärm- lichen Dorfarztes das auf mir liegen muß biß der Sargdeckel auf mir liegt. Da ist keine Befreyung, da ist keine andere Luft als die eines beschränkten Käfigs. — Ist es nur möglich, so koine zu uns, ich trage Dich auf den Händen, im Herzen iiner. Lasse Dir Dein Leiden nicht zu sehr zu Herzen gehen, der Leib kan unterliegen, der Geist bleibt ja. Ich bin iiner mit Dir und Dein Vater mit mir und kome nur, dan sind wir alle wieder beysamen!! — 1 1821—1871, Herausgeber des Deutschen Musenalmanachs 1850, 1852 — 1858, Professor der Latein- schule zu Kitzingen am Main. 2 Christian Friedrich Scherenberg, 1798—1881. 3 Der Deutsche Musenalmanach, Jahrgang 4, 1854, enthält folgende Gedichte Kellers: Jung ge- wohnt, alt gethan. Liebeslied. Die Aufgeregten- Ehescheidung. Trochäen. 136 Kerner — E. Chr. v. Kleist Ich grüße herzinig Deine vortreffliche Mutter Dein Lottchen u. die lieben Knaben u. ihr sollet doch alle komenl! ^ ^ , Weinsberg. 13! 7b. 36 st Werner. Die Onkels grüße tausendmal u. sie sollen doch auch konien! Brief an Friedrich Gülich in Berlin. Weinsberg, 16. Januar 1859. 3 Seiten 4°. Abschrift. 2173 Klagt über Abnahme der geistigen und körperlichen Kräfte. Klecksographie. 1 Seite quer 8°. E. 2174 Zwei Frauenköpfe, darüber und darunter von Kerners Hand: Klekso- graphische Frauen die ihre Naßeln beschauen. Justinus Kerner Hierzu ein Brief von Friedrich Gülich an Julius Friedlaender, Berlin, 21. Januar 1859, womit er diese „Erinnerung an einen mir sehr lieben Mann" übersendet. 2175 Martin Heinrich Klaproth, Chemiker, Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften, geboren 1. Dezember 1743 in Wernigerode, gestorben 1. Januar 1817 in Berlin. 2 Briefe an 0r meck. Michael Friedlaender in Paris. E. 1. Berlin, 14. Mai 1802. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2176 Empfehlungsbrief. Schickt drei Exemplare des dritten Bandes seiner „Beiträge" [zur chemischen Kenntniß der Mineralogie] zur Verteilung an Pariser Gelehrte. 2. Berlin, 26. August 1804. 2 Seiten 4°, Adresse. 2177 Freude über die Ernennung zum Associe des Institut National. Ewald Christian von Kleist, Dichter, geboren 7. Marz 1715 zu Zeblin in Pommern, gestorben 24. August 1759 in Frankfurt a. O. 5 Briefe an Friedrich Nicolai. E. 1. Potsdam, 16. November 1755. 4 Seiten 4°. 2178 Zuerst gedruckt: Vossische Zeitung 1880 Sonntagsbeilage 3, dann in Kleists Werken Theil 2, Briefe von Kleist. Herausgegeben von August Sauer, [1883], Seite 302—305. 2. Zittau, 2. Februar 1757. 2 Seiten 4°. Wie oben. Kleists Werke Theil 2 Seite 371—372, 2179 E. Ehr. v. Kleist 137 3. Leipzig, 28. November 1757. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2180 Wie oben. Kleists Werke Theil 2 Seite 455—456. 4. „Lanionmrungs-Quartier zu Plauen", 18. Juni 1758. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2181 Wie oben. Kleists Werke Theil 2 Seite 494—495. 5. „Im Lager bey Maxen", 1. September 1758. 3 Seiten 4°. 2133 Wie oben. Kleists Werke Theil 2 Seite 511—512. 2 Briefe an den Stallmeister des Prinzen Heinrich von Preußen Baron von Brandt. E. 1. Leipzig, 27. Mai 1757. 3 Seiten 2°. 2133 . .. Der Herr Lesfing den Sie in Berlin werden gekaut haben, und der noch bisher so woll hier wie dort ohne Bedienung lebt, möchte gerne 8ecrstaire bey dem englischen Gesandten Mr. Mitchel1 2 werden, als welcher wie ich höre, einen deutschen Lecretaire suchen soll. Sie kenen den Herrn Gesandten, wollen Sie nicht den braven und sehr geschickten Lesfing zu dieser Stelle Vorschlägen? Ich darf ihn nicht empfehlen, Sie kenen ihn selber als einen Man von Kopf, vieler Geschicklichkeit, und von einem guten Charakter, ich will daher hievon keine Erwehnung thun, nur dieses muß ich Ihnen sagen, daß er sehr gut englisch, französisch und italianisch spricht und schreibt, als woran dem Herrn Gesandten besonders gelegen seyn wird. Erzeigen Sie ihm und mir die große Gefälligkeit, und machen Sie, daß er diesen Posten erhalt... Zuerst gedruckt: Im neuen Reich 1881 Seite 631, dann in Kleists Werken (wie oben) Theil 2 Seite 286—287. 2. Leipzig, 3. Juli 1757. 2 Seiten 2°. 2m . .. Jetzo aber da ich erfahren daß der jüngere Herr Legelin ^ tobt seyn soll, muß ich Sie noch einmahl erinern ob es nicht anginge dem Herrn Lesfing die erledigte Stelle bey dem jüngsten Printzen von Preußen3 4 zu ver- schaffen. Vielleicht ist die Religion im wege, da Herr Leßing lutherisch ist, vielleicht ist auch im wege, daß HE Leßing kein Frantzose oder Schweitzer ist, sollen aber diese beyden Umstande nicht hinderlich seyn; so sehe ich nicht ab wo man einen beßern Man zu diesem Posten finden köne. Herr Lesfing hat so viel Philosophie und Mathematik als der altere Herr Leguelin«, und weiß überhaupt so viel als man wißen kan. Er spricht gut französisch, kan italianisch, englisch, und die todten Sprachen, hat dabey einen sehr edlen Clwraeter und sehr gutes Ansehen, und natürliche gute Manieren. 1 Andrem Mitchell, Gesandter in Berlin seit 1756, geboren 1711, gestorben in Berlin 28. Januar 1771. 2 Begnelin. 3 Prinz Ferdinand, 1780-1813. 4 Nicolas de Begnelin, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, 1714—1789. 138 E. Ehr. v. Kleist Wen es nöthig wäre daß er sich etwan in Uerlin an jemand prae8entirte, der dieserwegen oomi8lion hat, so würde er gerne dahin gehen, gesetzt auch daß er nachher nicht angenoinen würde, den er will ohnedehm ehestens nach Berlin reisen ... Zuerst gedruckt: Hoffmann von Fallersleben, Findlinge, Band 1, 1860, Seite 166—167, dann Kleists Werke Theil 2 Seite 419. Brief an Salomon Geffner. Leipzig, 15. April 1758. 4 Seiten 2°. E. 2iss Mein liebster Freund Ich freue mich sehr daß Ihnen meine Kleinigkeiten gefallen'. Das Trauer- spiel^ aber loben Sie woll nur aus compliance, den ich kan nicht sagen daß es mir selber gefällt. Es ist nur ein Entwurf und der äialogu8 darin ist sehr marguirt. Ich gedachte es auszuarbeiten und zu verbeßern, allein wie ich es beym lichten besähe, fand ich daß es dieser Mühe nicht werth war. Das 8ujet, wie fruchtbahr es auch scheint, ist zu steril, und ich konte nichts rechts daraus machen. Im Trauerspiel komt alles, auf krappirende u rührende Lituatlonen an, und wen im 8ujet nicht genug dergleichen sind, oder auch, wen daßelbe es nicht erlaubt dergleichen zu fingiren, so kan nichts daraus werden. Ich bin indeßen durch diesen Versuch, mit dem Theater ein wenig bekanter geworden. Vielleicht, wen ich lebe und zeit habe, mache ich einmahl was beßeres von dieser Art. Der Buchführer Reichs ist verreiset, und sein Ladendiener hat mir ihr liebstes Schreiben abgegeben, aber den Tod Abels* noch nicht, der noch ein- gepackt seyn, und bis zu HEn Reichs Ankunft eingepackt bleiben soll. Die Meße geht nun an, und er muß ehester Tages hier seyn den werde ich das große Vergnügen haben, meines lieben Geßners Meisterstück zu lesen. Ich bin versichert daß es ein Meisterstück seyn wird, da seine Idyllen schon ein so großes sind. Besonders gefällt mir dieß ungemein, und ich vermuthe daher viel vortrefliches, daß Sie, wie Sie mir schreiben, den einfachen Ausdruck der Alten nachzuahmen gesucht haben. Die wahre Hoheit des epischen Gedichts so woll als des Trauerspiels rc. rc. besteht nicht in geschwollenen Worten, und Metaphern, sondern in großen Gedanken, und 8ituationen. In Prosa besonders sind Metaphern und das allzu poetische unerträglich. Man tanzt da gleichsahm ohne Musik. Und, wie ich sehe, haben Sie auch schon bemerkt, daß der Poet, wie seine aufgeführte Persohnen, reden müße, und nicht die aufgeführten Persohnen wie der Poet. Bey all dieser Kentniß, und ihrem schönen genie, kan es also nicht fehlen, daß Sie nicht was außerordentliches sollen gemacht haben, und ich ärgere mich sehr daß Herr Reich meine Freude so lange verzögert. Sie haben Recht daß Freunde vor ihren Ruhm porlirt seyn, und sich einander ihre Fehler sagen müßen. Ich bin der ihrige von ganzem Herzen, daher muß ich sie noch wegen einer Kleinigkeit in den Idyllen erinern. Sie 1 1758 waren die Neuen Gedichte vom Vcrfaßer des Frühlings erschienen. 2 Sein Seneca, in demselben Bande mit den Neuen Gedichten. 3 Philipp Erasmus Reich, der Besitzer der Weidmannscheu Buchhandlung in Leipzig, 1717—1787. 4 Trauerspiel von Geffner. E. Chr. v. Kleist 139 haben einen Ausdruck gebraucht: das Gift der Liebe aus den Augen blitzen. Die Liebe aus den Augen blitzen, dieß laß ich gelten, allein das Gift der Liebe blitzen ist eine doppelte Metapher die unmöglich prwliren kan. Dieß ist ein sehr kleiner Flecken, allein ich wolte doch, daß auch dieser, nebst dem den ich Ihnen schon geschrieben, nicht darine wäre, den es ist eine gar zu fürtrefliche Schrift. Sehn Sie, wie frey ich bin. So sollen Sie auch seyn, wen Sie mein wahrer Freund sind. Ich beßere gleich, und bin nichts weniger als entetirt, wen man mich mit Grunde tadelt. Empfehlen Sie mich unfern Freunden. Herr Gellert ist noch nicht wieder hier. Herr Leßing macht Ihnen sein großes compliment. Ich bin ewig ganz der ihrige Kleist. Leipzig d. 15l£S April 1758 Wir haben gottlob marebordre, und komen zu des Printz Heinrichs Corp8. Ich antworte Ihnen daher diesesmahl so bald, weil ich besorge daß wir ehester Tages aufbrechen möchten. Wen Sie oder Hirzel1 2 mir die Freude machen wollen, mir wieder zu schreiben; so setzen Sie nur auf d. Louven au Corp8 du Prince Henri. Vermuthlich werden wir die Reichsarmee verjagen. Küßen Sie doch meinen lieben Hirzel, und alle die meine Freunde sind, in meinem Nahmen. — Gleim ist der Grenadier der die Siegslieder singt. Außer dem von Roßbach ist noch eins auf die Bat. v Lowofitz und eins auf die Bataille von Lisfa heraus. Sie sind alle sehr naik und erhaben. Man muß sie aber aus dem Gesichtspunkt ansehen, daß sie ein Grenadier u die Armee singt. An den braven Herrn Vater * ergehet meine große Empfehlung wie auch an Herrn RathsHerr Rahn 3 4 5. Sagen Sie doch Herr Hirzeln daß HE Lange aus Laublingen^ ihm viel eomplimeme macht. Ich bin diesen Winter in die Anbaltischen Fürstenthümer coinandirt gewesen, und habe ihn in Bernburg gesprochen. Er ist noch imer der lustige Lange. Qeim war auch bey mir in Bernburg, er ist auch noch der lustige Gleim. Wie ist Herr Zachariä8 (auf den ich HB gar nicht neidisch bin) ein so erschrecklicher Freund von Herr Bodmer? und Gleim, Utz, und ich, die wir ihn niemahls beleidigt, seine so großen Feinde? Vermuthlich ist ersterer so sehr Freund, — weil Herr Bodmer gerne Eyer-Kuchen backt, und Herr Zachariä viele Hünerstelle mit Eyern, wie auch ein Haufen Zwiebeln und Knoblauch hat, um die EyerKuchen schmackhaft zu machen. S. freymüthige Nachrichten vom Jahr 57 im Jener. ' Hans Kaspar Hirzel, Arzt, Politiker, Philanthrop, 1725—1803. 2 Konrad Gessner, Mitglied des Großen Rats und Buchhändler in Zürich. 8 Johann Heinrich Rahn, 1708—1786, studierte in Leiden und Halle, hielt sich in Berlin auf, seit 1733 vielbeschäftigter trefflicher Arzt in Zürich, von 1748-1783 Ratsherr, verdient auch durch die Gründung der Züricher Naturforschenden Gesellschaft. Gefällige Mitteilung des Herrn Dr C. Keller-Escher "> Zürich. 4 Samuel Gotthold Lange, Pastor zu Laublingen bei Halle, 1711—1781, dessen Horazübersetzung Ltffing im „Vade mecum“ vernichtet hatte. 5 Just Friedrich Wilhelm Zachariä, der Dichter des „Renommist", 1726—1777. 140 E. Chr. v. Kleist — Kletke Wer ist der Author des National-Stolzes?' Er ist ein aufgeweckter Kopf, und sein genie hat viel ähnliches mit Rousfeau und Montesquiou, ob er gleich kein Bödmerianer zu seyn scheint. Vermuthlich wird er in Zürich sehr verachtet werden. Nur ein kleiner Teil gedruckt: Catalogue de lettres autographes composant le cabinet de M. Alfred Bovet, Series V, VI, Paris 1884, No 1001. Danach in der Vierteljahrschrift für Litteraturgeschichte Band 3, 1890, Seite 284. Heinrich von Kleist, geboren 18. Oktober 1777 in Frankfurt a. O., gestorben 21. November 1811 am Wannsee. Brief an den Buchhändler Georg Andreas Reimer. lBerlin? 21. Juni 1811. l Seite 8°, Adresse lder Name durchgestrichenl. 6. 2186 Wollen Sie ein Drama von mir drucken, ein vaterländisches, (mit mancherlei Beziehungen) Namens der Prinz von Homburg, das ich jetzt eben anfange, abzuschreiben? — Lassen Sie ein Paar Worte hierüber wissen Ihren Freund H v Kleist, d 21 Juni 11. Clemens August Karl Klenze, Jurist, Professor in Berlin, geboren 22. Dezember 1795 zu Heissum bei Hildesheim, gestorben 14. Juli 1838 in Berlin. Brief an Professor Heinrich Eduard Dirksen. Berlin, 24. Juni 1824. 3 Seiten 40. 6. 2187 Schickt einige Aufsätze. „An meinen Inschriften wird gedruckt und zwar am 6t Bogen; ich bin mit der L. Servilia ... aber noch nicht zur Hälfte vorgeschritten..?" Hermann Kletke, Lyriker, Marchendichter, Chefredakteur der Vossischen Zeitung, geboren 14. Marz 1813 in Breslau, gestorben 2. Mai 1886 in Berlin. 5 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 3. Marz 1838. 2 Seiten 4°. 2188 Schickt ihm Gubitzens in der Wolffschen Enzyklopädie enthaltene Biographie mit der Bitte, sie zu vervollständigen. 2. Berlin, 16. Dezember 1840. 3 Seiten 4°. 2189 Honorarfragen. 1 Johann Georg Zimmermann 1758, vierte Auflage 1788. 3 Fragmenta legis Serviliae. .. Berlin 1825. - Kletke—Klinger : 141 3. Berlin, 11. Dezember 1841. 3 Seiten 8°. 2190 4. Berlin, 14. Oktober 1847. 2 Seiten 8°, Adresse. 2191 5. Berlin, 30. November 1860. 1 Seite 8°. 2192 5 Briefe an Friedrich Stephany. E. 1. Berlin, 21. Juni 1875. 3 Seiten 8°. 2193 2. Berlin, 19. Juni 1876. 4 Seiten 8°. 2194 3. Gasiein, 23. Juli 1879. 4 Seiten 8°. 2195 4. Wien, 12. August 1879. 2 Seiten 8". 2196 5. Ohne Ort und Datum. 2 Seiten 8°. 2197 Friedrich Maximilian von Klinger, der Dichter von „Sturm undDrang", geboren 17. Februar 1752 in Frankfurt a.M., gestorben 25. Februar a. St. 1831 in St Petersburg. Brief an Friedrich Nicolai. St Petersburg, 27. Mai 1806. 1 Seite 4°. E. 2198 Ich danke Ihnen auf das verbindlichste für die Übersendung der Exemplare meines Bildnißes, das Sie für würdig hielten einem Bande der allgemeinen Bibliothek vorzusetzen. Nach Ihrer gefälligen Aeußrung nehm' ich es als ein Zeichen Ihrer Achtung an, deren Werth ich ganz empfinde. Ihre Verdienste um die Litteratur, Ihr Kampf für Wahrheit und Licht, gegen Aberglauben, Charlatanerie und Duinheit seit einem halben Jahrhundert, haben Ihnen langst meine Verehrung zugesichert. Indem ich die Ehre habe Sie meiner aufi richtigsten Verehrung durch diese Zeilen zu versichern, wünsche ich von Herzen, daß Sie nach allen Ihren Anstrengungen und Bemühungen um das Gute u wahre recht vergnügt u gesund, als Doyen der deutschen Litteratur leben mistm. Mi, all» Achtung Ihr gch°,s°mst°r Diener Klinge? Brief an Elisa von der Recke. St Petersburg, 30. November 1811. 2 Seiten 4°. E. 2199 Ich könnte mich beklagen, daß meine verehrte Freundin, die Möglichkeit nur denken könnte, Ihr Andenken sey in dem Herzen und Geiste ihres Freundes, durch die Zeit geschwächt, oder sie sey gar von ihm vergeßen worden. Zu keiner Zeit vergißt man ein so edles, so verkandtes Gemüth, am wenigsten zu einer Zeit, wie diese... Was ich denke, fühle, zu dieser Zeit, brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen, da Sie mich kennen; aber ich darf diese Seite nicht berühren, weil es mein Gemüth zu sehr bewegt, da die Hoffnung eines Beßern oder wenigstens eines Andern, für den Mann in meinen Jahren ganz verschwunden ist... 142 Klopstock Friedrich Gottlieb Klopstock, geboren 2. Juli 1724 in Quedlinburg, gestorben 14. Mär; 1803 in Hamburg. 3 Briefe an Christian Wilhelm Becker. E. 1. Jena, 8. Dezember 1745. 4 Seiten 4°. 2200 2. lLeipzig, 22. Juni 1747.1 1 Seite 4°. 2201 3. Leipzig, 5. August 1747. 3 Seiten 4°. 2202 Allerdings tragt nur der dritte Brief Beckers Adresse, doch ist aus dem Inhalt der beiden andern Briefe darauf zu schließen, daß auch sie an ihn gerichtet sind. Becker, gebürtig aus Markwerben bei Weißenfels, gestorben 1754 als Rektor in Tennstadt bei Langensalza, war mit Klopstock von Pforta her befreundet. Der zweite Brief ist eine Nachschrift zu einem 3 Seiten langen Briefe des Klopstock gleichfalls von Pforta her befreundeten Johann Joachim Christian Freissleben an Becker. Gedruckt: Vierteljahrschrift für Litteraturgeschichte Band 1, 1886, Seite 255—260, von Franz Muncker. Brief an den Verlagsbuchhändler Georg Joachim Göschen, 1752—1828. Hamburg, 23. September 1797. 4 Seiten 8°. E. 2203 Hr. K. an Hr. G. Man hat mir gefagt, dafs Didot1 von Zeit zu Zeit an der Form feiner Lettern geändert habe. Ich habe fein leztes nämlich le Temple de Gnide gefehn. Weh ich Briefe fchriebe, fo würde ich Ihnen lagen, was ich daran zu tadeln habe. Ich habe eben einen Bogen Ihrer Aus- gabe von den O. aus dem T. de Gn. genomen, u es freut mich lagen zu Könen, dafs jene beffer ift. Sie willen wohl, dafs oft was da ift, welches die Freude ftört. Diefsmal find es zwey umzudruckende Bogen2. Seite 83 mufs der dritte Vers von unten heiffen: Und die Ehre nicht fchüzt; S. 85 mufs in Z. 6 von oben für genomen genommen ftehn. Mir fehlen die beyden Bogen zwilchen dem fiebenten u dem zehnten Bogen. Ich weifs, dafs Sie mir gern Vergnügen machen. Machen Sie mir alfo auch das, dafs Sie mir bald wieder neue Bogen fchicken, follen es auch nur wenige feyn. Ich weifs wohl, dafs Sie viele Hinderungen haben, u. vielleicht kene ich nicht einmal alle, u ich denke es mir lehr lebhaft, dafs man, wen man die Sache fo gut macht, wie Sie thun, nur langfam fortgehen kan; ich würde daher Unrecht haben, wen ich Sie daran erinnerte, dafs Sie mir einmal fchrieben, dafs um Michael fertig follte 1 ffraiievis-Ambrvise Didot, 1730—1804. 2 Göschen ließ damals die Werke Klopstocks drucken (1798—1809), deren erste beide Bände die Oden enthalten. Klopstock — Knapp 143 Oie Zeichnungen Siona u Teutone haben die der Aufklärung übertroffen. Ift Wielands Kupfer nur fo von ungefähr, — oder ift es lehr ähnlich? Wen erwarten Sie Fügers1 2 Zeichnungen? Hamburg den 23 Sept. 97. Unterschrift fehlt. Christian Adolph Klotz, Archäolog, Professor in Halle, geboren 13. November 1738 zu Bischofswerda in der sächsischen Lausitz, gestorben 31. Dezember 1771 in Halle. Brief an Gottlieb Christoph Harleß, Professor in Koburg, dann in Erlangen, 1738—1815. Halle, 13. August 1766. 1 Seite 4°. E. 821 Siehe C.R.Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 194. Brief an Philipp Daniel Lippert'. lHallel ohne Jahr. 3 Seiten 4°. E. 2204 Quintus3 4, allerliebster Freund, ist mein Herzensfreund und dieses schon seit 6 Jahren. Er ist einer der ehrlichsten Leute in ganz Deutschland, u. wen er dieses nicht wäre, so könte er ein Man von ein paar Tonen Goldes seyn. Durch diesen Character hat er sich auch bey dem Könige stets erhalten u. alle Nachstellungen überwunden, die man ihm gemacht... Daß QuintusJhrVerehrer sey, habe ich Ihnen schon mündlich gesagt. Er ist der,welchem derKönig in dergleichen Sachen, als einem einsichtsvollenMane, trauet. Auf das, was er schreibt, könen Sie Sich verlaßen. Es ist auf expreffe ordre des Königs geschehen. Wollen Sie in unsere Dienste treten — hierzu aber sage ich nichts, u. überlaße es ganz Ihrer Wahl — so will ich Ihnen die besten Conditionen ausmachen. Ich schreibe fast wöchentlich an Quintus... Stellen Sie Sich vor: Casanova" schickt mir ungebethen, weil er gehört hätte, daß ich eine Schrift von geschnittenen Steinen drucken ließe, eine Zeichnung von einem Cameo. Ich habe sie für 25 *ß bey Stocken5 stechen laßen, u. schicke Ihnen einen Abdruck. Wovor halten Sie es den?... Albert Knapp, Dichter und Hymnologe, Stadtpfarrer in Stuttgart, geboren 25. Juli 1798 zu Alpirsbach in Württemberg, gestorben 18. Juni 1864 in Stuttgart. Brief an Therese Huber geborene Heyne. Tübingen, 19. Mai 1819. 4 Seiten 4°. E. 2205 Beilage: Der Geliebten zum 16. April. sGedicht.^> 6 Seiten 4°. E. 1 Friedrich Heinrich Füger, der Historien- und Miniaturmaler, 1751—1818. 2 1702—1785, Professor der Antike an der Akademie der Künste in Dresden, Verfasser der Dactylio- thecae universalis Chilias. 3 Quintus Jcilius d. i. Carl Gottlieb Guichard. 4 Johann Casanova, Maler, Direktor der Dresdner Kunstakademie, 1728—1795. 3 Johann Michael Stock, gestorben 1773 in Leipzig, Vater von Dorothea Stock und Großvater Theodor Körners. 144 Knebel — Chr. G. Körner Carl Ludwig von Knebel, Dichter, geboren 30. November 1744 auf Schloß Wallersiein in Franken, gestorben 23. Februar 1834 in Jena. Brief an Fraulein Harras. Jena, 29. Oktober 1806. 2 Seiten 8°. E. 2206 Bittet, ihm Blätter und Zeitungen zuzuschicken ,.. „Das übrige werden sie sKnebels Schwester und die Prinzessin^ von Göthe wegen unsrer erfahren... Brief an die Generalin von Rauch geborene von Geusau. Jena, 7. Dezember 1828. 3 Seiten 4°. E. 2207 Meist über seinen Sohn, den Major von Knebel, der in Schulden geraten war. Karl Wilhelm von Knebel, Sohn Carl Ludwig von Knebels, Offizier, Schriftsteller, geboren 1796 in Weimar. Todesjahr unbekannt. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Jena, 20. August 1845. 2 Seiten 4°, Adresse. 3208 Übersendet eine Reihe von Sagen zum Verlage. 2. Jena, 17. Juni 1850. 2 Seiten 4°, Adresse. 2209 Hat einen Roman geschrieben, der auf einer Sage beruht. Das Manuskript nahm die Herzogin sHelene^ von Orleans entgegen. Würde sich freuen, wenn der Ertrag des Romans mit „zum Erbauen eines vaterländischen Krieg-Schiffes" verwendet würde. Christian Gottfried Körner, Jurist, Appellationsgerichtsrat in Dresden, später Vortragender Rat im preußischen Kultusministerium, Schillers Freund, Theodor Körners Vater, geboren 2. Juli 1756 in Leipzig, gestorben 13. Mai 1831 in Berlin. Schreiben an einenUngenannten. Berlin, 23.Dezember 1829. i Seite4°. E. 33i° Schreiben an einen Ungenannten. Berlin, 5. Februar 1830. 1 Seite 4°. E. 3311 Schreiben an die Buchhandlung Trautwein und Comp. Berlin, 5. Juni 1830. 1 Seite 4°, Adresse. E. 3212 Verfügung auf der Rückseite eines Gutachtens des Geheimen Rats Behrnauer^. Berlin, 28. Juli 1830. 1 Seite 4°. 3213 Auf demselben Blatt zwei Verfügungen des Ministers von Ancillolck vom 27. und 30. Juli 1830. 1 Karl Gottlieb Behrnaner, Geheimer Ober-Regierungsrat, 1765—1831. 2 Friedrich von Ancillon, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, 1767—1837. Th. Körner 145 Theodor Körner, geboren 23. September 1791 in Dresden, gefallen 25. August 1813 bei Gade- busch in Mecklenburg. Die Eichen. 1810. lGedicht.1 2 Seiten 4°. E. 2214 Gedruckt: Theodor Körners Werke, Theil 1, Berlin, Hempel, um 1870, Seite 108. Hierzu 2 Briefe des Direktors des Dresdner Körner.-Museums Emil Peschel an C. R. Lessing, Dresden, 25. August und 8. September 1892, 3 Seiten 4° und 2 Seiten 8": bittet um Überlassung der Handschrift der „Eichen" an das Museum, als Lessing ablehnte, um eine genaue Abschrift des Gedichts. 2215-16 Alfred der Grofse, Eine heroische Oper in zwei Aufzügen, von Theodor Körner 1811. sJn Musik gesetzt von Johann Philipp Samuel Sd)midt, 1779—1853.] 36 Blätter 4°. Abschrift. 2217 Hierzu 1 Seite Inhaltsangabe von Körners Hand. Gedruckt: Theodor Körners Werke, Theil 4, Berlin, Hempel, um 1870, Seite 171—196. Brief an Julius Eduard Hitzig. Ohne Ort und Datum. 1 Seite 8°, Adresse. E. 2218 Schon lange versprach mir mein flüchtiges Schicksal Ihre liebe Bekannt»- schaft, heute, als ich endlich in Ihre Nahe konien sollte, muß mir mein unaus.- stehlicher Leichtsinn die langgewünschte Stunde rauben. Gott gebe mir mit der Gelegenheit eines freudigen Wiedersehens auch die Uiberzeugung, daß Ihnen mein Besuch auch dann nicht unangenehm sei. Ein Glück auf der guten Sache. Theodor Körner. Brief an Hofrat Daniel Friedrich Parthey. Karlsbad, 1. Juli 1813. 2 Seiten 4°. E. 2219 Ich lebe und bin frei, das ist das beste, was ich von mir zu sagen habe. Verwundet bin ich, zwar nicht bedeutend, aber doch genug für meine Wünsche. Die Nichtswürdigkeit, das teuflische Bubenstück, dem ich dies Vergnügen verdanke, wird Ihnen bekannt sein. Ich hoffe, Sie bei meiner Reise zum Corps, die ich sogleich nach meiner Heilung antrete, in Berlin zu sehn. Anfangs hatte ich Lust, die Reise nach Berlin zu wagen, ich hätte sie aber nicht vollenden können, die Schurken standen zu dick. Dann müssen Sie mich jetzt warten lassen, und Kohlraudchen hätt' ich die Mühe nicht ersparen können. Jetzt leb' ich bei der trefflichen Stock', die die zarteste Mutterliebe gegen mich äußert, und mir wie ein Engel des Himmels in meine Schmerzen hereinstrahlt. Ich denke in 14 Tagen her.- gestellt zu sein, dann gehts sogleich zu meinen geliebten Fahnen. Grüße, tausend herzliche, an's ganze Haus, an alle Freunde. Gott sei _ mit uns allen. Glück auf. Theodor. ( 3vhanna Dorothea (Dora) Stock, Schwester seiner Mntter, 1780-1832. ^Isingsche Bücher» u. Handschrifitnsammlung. 10 146 Köster — Koser Albert Köster, Literarhistoriker, Professor in Leipzig, geboren 7. November 1862 in Hamburg. Brief an C.R.Lesstng. Leipzig-Gohlis, 18. September 1909. 4Seiten 8°. E. ioeo Danksagung für die Geschichte der Familie Lessing. Hans Koester, dramatischer Dichter, geboren 16. August 1818 zu Kritzow bei Wismar, gestorben 6. September 1900 in Ludwigslust. Brief an Gubitz. Weimar, 2. Juli 1865. 3 Seiten 8°. E. 2220 Hierzu Antwort von Gubitz. Berlin, 6. Juli 1865. Entwurf. 1 Seite 8°. E. 2221 August Kopisch, Dichter und Maler, geboren 26. Mai 1799 in Breslau, gestorben 6. Februar 1853 in Berlin. J.rehiteetur Bede des Baumeisters vor den Darstellungen der athenischen Burg und des Köllner Doms. lDichtung.1 5 Seiten 4°. E. 2222 Ludwig Gotthard (Theobul) Kosegarten, Jdyllendiä)ter, Professor und Pfarrer in Greifswald, geboren 1.Februar 1758 in Grevesmühlen, gestorben 26. Oktober 1818 in Greifswald. Brief an den Anatomen Karl Asmund Rudolphi. Altenkirchen, März 1816. 2 Seiten 8°. E. 2223 Rudolphi war auch Dichter und hatte einen Band Gedichte er- scheinen lassen. Kosegarten dankt ihm für deren Übersendung und will die Anzeige in Jena beschleunigen. Reiuhold Koser, Historiker, Biograph Friedrichs des Großen, Generaldirektor der preußischen Staatsarchive, geboren 7. Februar 1852 zu Schmarsow bei Prenzlau, gestorben 25. August 1914 in Charlottenburg. Brief an C. R. Lessing. Charlottenburg, 24. September 1909. 3 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die Geschichte der Familie Lessing. Kotzebue 147 August von Kotzebue, Dichter, geboren 3. Mai 1761 in Weimar, ermordet 23. Marz 1819 in Mannheim. Brief an Julius Eduard Hitzig (?). Reval, 30. August/11. September 1813. 3 Seiten 4°. 2224 Das Alter pflegt sonst leider auch darin dem Winter zu gleichen, daß es keine neuen Früchte anbauen, sondern höchstens die im Herbst gesamelten ver- zehren kan; darum weiß ich das Glück doppelt zu schätzeu, mir noch im Alter einen Freund wie Sie erworben zu haben. Daß ich den Einmal Erworbenen nicht wieder verlieren werde, dessen bin ich frölich gewiß, u. eben diese fröliche Gewißheit muß Ihnen auch dafür bürgen, daß ich die Freundschaft eines braven Mannes verdiene. Ihr lieber Brief vom 29^ August hat mich aufs neue mit süssen Hoffnungen erfüllt. Als einem Deutschen, der auf sein Vater- land stolz ist, scheint es mir freylich etwas demüthigend, daß wir nun nicht inehr blos die Moden aus Frankreich komen lassen, sondern auch die Feld- herrn, u. daß wir unsere deutsche Freyheit nicht ohne französische Anführer behaupten köüen; indessen tröste ich mich mit der Erinerung, daß die Römer, als die Pest bey ihnen wütete, keilten Arzt hatten der ihneil helfen konnte, sondern den Griechen Aeskulap von Epidaurus mußten komen lassen. Nun sind ja die Franzosen ärger als die Pest, u. folglich brauchen wir uns, eben so wenig als die Römer, fremder Hülfe zu schämen. Hoffentlich ist in diesem Augenblicke der Feldzug schon zu unserm Vortheil entschieden; aber viel Angst mögen die armen Berliner wiederum ausgestanden haben. Wie nahe war Ihnen der Feind? u. wie kam es, daß Sie mit Ihrem Pferde mitten in das Gewühl geriethen? u. warum sezteu Sie sich nun solcher Gefahr aus? ich hätte sehr gewünscht, über alles das etwas näher belehrt zu werden. Das östreichische Manifest ist vortrefflich, so wie die Parallele, die Sie zwischen Perron' u. Oenrck ziehen. Ob ich den Posten eines General-Consuls in Königsberg annehmen wolle oder nicht, davon kann fürs Erste nicht mehr die Rede seyn, da es dem Kayser beliebt hat, mich bereits dazu zu ernennen u. sich das nicht gut aus- schlagen läßt. Ich gehe also hin, wenigstens auf einige Zeit, u. — wen ich mit meiner Familie von dem Posten leben kan — so bleibe ich auch wohl dort; sollte ich aber meinen hiesigen Einkünften zusetzen müssen, so würde ich sehr bald wieder meinen Abschied nehmen. Meine Abreise hoffe ich noch bis zum Winter verschieben zu könen; meine Familie folgt mir erst im Frühjahr. Weit lieber wäre ich nach England gegangen, vollends nun, da Sie mir die Aussicht eröffneten, mit Ihnen u. ?enlie8' in Verbindung zu treten u. vortheilhafte Pläne zu realisiren. Auch ich habe gemeyut, es könne. sehr vorteilhaft werden, in London ein Institut zu errichten, welches die Engländer mit der neusten deutschen Litteratur, u. die Deutschen mit der neusten englischen 1 Der römische Satirendichter Titus Petronius, gestorben 67 n. Chr. 2 Friedrich von Geich, der Publizist, 1764—1832. 8 Friedrich Perthes, der Verlagsbnchhändler, 1772—1843. io* 148 Kotzebue — Kraus Litteratur in fortwährender Bekanntschaft erhielte. Ich schmeichle mir, eine gewisse Fertigkeit zu besitzen, Auszüge aus Büchern zu liefern, die weder zu viel noch zu wenig u. nur das Interessanteste darstellen, u. mit ein wenig eigenem Geiste gewürzt sind. Ganz gebe ich diesen Plan noch nicht auf. Es könnte auch wohl seyn, daß ich über kurz oder lang als General-Consul nach London versezt würde. Indessen wäre es vielleicht der Mühe werth, in Königsberg eine Litteratur u. Kunstzeitung für den Norden zu schreiben; d. h. die Quintessenz aller kritischen Blätter etwa auf Einem Bogen wöchentlich zu liefern. Es ist ein hingeworfener Gedanke, den Sie prüfen mögen. — Sie wollen also wissen, womit ich mich jezt beschäftige? ich arbeite mit Liebe an meiner Geschichte des Deutschen Reiches u. habe nebenher ein neues Lust- spiel geschrieben, unter dem, für die Franzosen nicht wohl übersetzbaren, Titel: die schuldlosen Schuldbewußten'. Herzlichen Dank für die abermalige, gütige Versicherung, meine kleinen Ge- schäfte mit Cona-, Bartels u. Odelga in Wien abthun zn wollen. Ich sollte meynen, daß ich am leztern Orte ein nahmhaftes Sümgen zu gute haben müßte. Den beyliegenden Brief an meine gute alte Mutter, bitte ich Sie, mit der ersten sichern Gelegenheit zu befördern. Es ist ein nagender Wurm an meinem Herzen, daß ich seit dem Monat Januar gar nichts von ihrem Schicksale weiß. Was den säubern HE. Gubitz betrifft, so glaube ich am besten gethan zu haben, ihn förmlich zu verklagen, u. bitte Sie, das beyliegende Schreiben, nachdem Sie es gelesen u. versiegelt, dem HE. Staatsrath Sack1 2 3 nebst meiner besten Empfehlung einzuliefern, u mir gelegentlich den Erfolg zu melden. Leben Sie recht wohl, mein theurer Freund! Wenn auch Ihre Briefe mich Porto kosteten (welches doch nicht der Fall ist) so würde ich es mit dem größten Vergnügen zahlen; durch diese Bedenklichkeit lassen Sie folglich sich nie von Ihren interessanten Beylagen abhalten. von ganzem Herzen der Ihrige Kotzebue. Brief an Gubitz. Weimar, 1 /.Juli 1817. l Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 2225 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 176—177. Christian Jacob Kraus, Philosoph, Professor in Königsberg, geboren 27. Juli 1753 zu Osterode bei Hildesheim, gestorben 25. August 1807 in Königsberg. Brief an den Buchhändler de la Garde in Berlin. Königsberg, 5. September 1789. l Seite 4°, Adresse. E. 2226 1 Genauer: Der Rehbock oder die schuldlosen Schuldbewußten, Lustspiel in drei Akten, erschienen Leipzig 1815. 2 Johann Friedrich Cotta, 1764—1832. b Johann August Sack, 1764—1831. — Kraus—Kugler 149 Brief an Dr med. Michael Friedlaender in Paris. Königsberg, 28. Juni 1803. 1 Seite 8°, Adresse. E. 2227 „Nachrichten den sel. Kraus betreffend" von Johann Brahl, Oberstadtakzise- inspektor in Königsberg, gestorben 29. Januar 1812, niedergeschrieben im Dezember 1807. 42 halbbeschriebene Seiten 4°. E. 2228 Hierzu ein Nekrolog von Brahl svon Johann Michael Hamanns Aus- schnitt aus der Königsberger Hartungschen Zeitung. Bernhard Kugler, Historiker, Professor in Tübingen, geboren 14. Juni 1837 in Berlin, ge- storben 7. April 1898 in Tübingen. Brief an Gubitz. Berlin, 17. April 1858. 3 Seiten 8°. E. 2229 Über die Bibliothek seines Vaters Franz Kugler. Franz Kugler, Dichter und Kunsthistoriker, Vortragender Rat im preußischen Kultusministerium, geboren 19. Januar 1808 in Stettin, gestorben 18. Marz 1858 in Berlin. 7 Briefe an Gubitz. 1. lBerlinJ 31. Juli 1833. 3 Seiten 8°. E. 2230 ... Im Aufträge von Reinick1 soll ich Ihnen den allerbesten Dank sagen für die zierliche Ausstattung des Künstlerliederbuches2; es hat bei denen, welchen er es gezeigt, bereits sehr gefallen; auch haben sich mehrere Düssel- dorfer, namentlich Adolph Schrötter’, gleich bereit erklärt, eine etwanige zweite Auflage noch reichlicher mit Vignetten zu versorgen ... 2. lBerlin 1833.1 1 Seite 8°, Adresse. E. 2231 Bittet um noch 25 Exemplare des Küustlerliederbuches. 3. Berlin, 4. Oktober 1838. Ausführliche Selbstbiographie Kuglers zur Aufnahme in Gubitz' Almanach. 12 Seiten 2«. Abschrift.' 2232 ’ Robert Reinick, 1805-1852. 2 Das von Kugler und Robert Reinick gemeinsam herausgegebene Liederbuch für deutsche Künstler. mit’, Vereins-Buchhandlung 1833. 3 Adolph Schrödter, der Maler nndZeichncr, 1805—1875, Carl Friedrich Lessings des Malers Schwager. 150 Kugler — Kuhn 4. (Berlin,! 9. Januar 1849. 1 Seite 8°. E. 2233 Schickt einen Beitrag zur Aufnahme in den „Gesellschafter". 5. (Berlin,! 9. März 1850. 1 Seite 8°. E. 2234 Bittet, die Bücher der Literarischen Gesellschaft, die im Hause seines „sei. Schwiegervaters' aufbewahrt werden", in seine Obhut zu nehmeu. Am Kopf die Antwort von Gubitz im Entwurf. 6. B(erlin,! 17. Mai 1855. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 2235 7. (Berlin, Mai 1855.1 1 Seite 4°. E. 2236 Was die Aufführung des Stückes von Paul Heyse „Die Pfälzer in Irland" auf der Münchener Hofbühne betrifft1 2 3, über welche Ihre Zeitung' am 17*™ d. M. eine Privat-Mittheilung brachte, so sind Sie der mythischen Äußerungen auch über Dinge der Gegenwart wohl schon hinlänglich gewohnt. Nach dem Berichterstatter hat das Stück „vollständig Fiasco" gemacht. Wenn lebendig ausgesprochene Theilnahme des Publikums und Hervorruf des Dichters (der als ein Fremdling in München doch eben nur au das Publikum appelliren konnte) „vollständiges Fiasco" heißt, so dünkt uns das in der Thal ein etwas mythischer Ausdruck. Weiter dürfte sich darüber sprechen lassen, wenn das Stück, das freundlicher Weise am 11™ Mai (dem Bockbiertage) und damit zugleich am Vorabende des Tages angesetzt war, an welchem der Spieler der Hauptrolle einen Urlaub antrat, nach Rückkehr des letzteren wiederholt sein wird. Im Uebrigen hätte der Berichterstatter dem bei dieser Gelegenheit ausführlichst Empfohlenen (A. Becker aus Münster4) vielleicht einen nütz- licheren Dienst geleistet, wenn er seinen Vorzügen eine minder absichtlich ins Schwarze gemalte Folie untergelegt hätte. Friedrich Kuhn, Dichter, Rechtsanwalt in Dresden, geboren 2. September 1774 in Dresden, gestorben ebenda 29. Juli 1844. Oie Sayten des Herzens. (Gedicht.! 3 Seiten 4°. E. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Dresden, 28. Dezember 1816. 3 Seiten 8°. 2237 2. Dresden, 20. September 1817. 4 Seiten 4°. 2238 3. Dresden, 20. Oktober 1829. 3 Seiten 8°, Umschlag, Siegel. 2239 1 Julius Eduard Hitzig, 1780—1849. 2 Siehe Paul Heyse, Jugeuderiunerungen und Bekenntnisse. 5. Auflage. Band 1,1912, Seite 252-255. 3 Die Vosstsche. Qtiigitfl Becker, Dichter und Redakteur, geboren zu Kliiigeumünster in der Rheiupfalz 1828, gestorben 1891. Lachmann — Lansius 151 Carl Lachmann, Philologe Professor in Berlin, geboren 4. Marz 1793 in Braunschweig, gestorben 13. Marz 1851 in Berlin. Brief an August Kopisch. Berlin, 13. April 1835. 3 Seiten 8°. E. 2251 Deutung der drei Damischen Tiere: der Panther die Wollust, die hungrige Wölfin der Geiz, der Löwe der Zorn. Brief an Theodor Wilhelm DanzeE. Berlin, 15. Februar — 13. Marz 1849. 2 Seiten 8°. E. 2252 Uber die in Breslau liegenden von ihm benutzten Lessingschen Handschriften. Johann Heinrich Lambert, Mathematiker, Astronom, Physiker, Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften, geboren 26. August 1728 zu Mülhausen im Oberelfaß, gestorben 25. September 1777 in Berlin. Brief an Friedrich Nicolai. Berlin, 15.April 1774. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 2253 Abwehr von Vorwürfen Pater Maximilian Hellst Karl Heinrich Ritter von Lang, Publizist, Staatsmann, geboren 7. Juli 1764 zu Balsheim bei Nördlingen, gestorben 26. Marz 1835 bei Ansbach. Brief an Frau lvon Woltmann?1. Zum Heimweg bei Ansbach, 18. Juli 1834. 3 Seiten 4°. E. 2254 ... Meine Lebensbeschreibung ° ist wirklich vollendet; sie ist nicht auf das Interesse berechnet, das mein Individuum erregen soll, sondern meine Zeit, die ich so ziemlich in ihrem Negligee mit angesehen habe und mir darüber das Ausschwatzen und Verrathen nicht habe verwehren lassen. Das Kindlein darf wohl nicht bei meinen Lebzeiten zur Kirche getragen werden, sonst komt gewiß ein Herodes, der es aufsucht, oder gar mich auch, daß ich flüchten müßte nach Egypten ... Thomas Lansius, Jurist, Professor, Visitator und Kommissarius in Tübingen, geboren 16. Februar 1577 zu Bergen in Österreich, gestorben 22. Dezember 1657 in Tübingen. ^tammbuchblatt. Lateinisch. Tübingen, 4. September 1628. E. 1216 Auf demselben Blatt wie Johann Valentin Audreae, Seite 5. ' Biograph Lessings, 1818 -1850. " Direktor der Wiener Sternwarte, Herausgeber der Ephemeriden, 1720—1792. „ 8 Die „Memoiren. Skizzen ans meinem Leben und Wirken, meinen Reisen", 2 Teile, erschiene» erstenmal 1812. 152 Laube — 1 2 — = Heinrich Laube, geboren 18. September 1806 in Sprottau, gestorben 1. August 1884 in Wien. Brief an den Fürsten Hermann von Pückler-Muskau. Leipzig, 7. Dezember 1844. 3 Seiten 8°. E. 2255 Über „Mehemed Alis Reich" ... «Der zweite [Band] war wieder vortrefflich, auch nach Theben. Theben selbst, oder vielmehr das Drum u. Dran, einen Grad zu lang, obwohl Sie offenbar stark gekürzt... Immer hab ich gehofft, Durchlaucht würden mir schreiben: ich hab’ einen historischen Lustspielstoff!... Ueberhaupt sollten sich Durch- laucht vom Könige bitten lassen, das Schauspiel in Berlin zu über- nehmen — Küstner1 wackelt tödtlich u. ist hin — u. mich dann als Dramaturg anstellen. Es sollte bald ein Epoche machender Kreis ent- stehen, und Leben von allerlei Sorte. Man sollte nicht die Jahre ver- streichen lassen ohne wichtigen Wirkungskreis, u. wir haben ja viel mehr Zeug, die Welt zu bewegen, als die Puppen, welche an den herkömm- lichen Drähten gezogen werden. Ich weiß, dafs Sie gar nichts vom deutschen Theater erwarten; um desto angenehmer könnten Sie über- rascht werden.. 5 Briefe an Gubitz. 1. Leipzig, 24. Juni 1846. 1 Seite 8°, Adresse. E. 2256 Wenn ich Herrn Rettich2 bei Ihnen ein führe, verehrter Freund, dafs er Sie mit seiner gründlich liebenswürdigen u. wahrhaft verständigen Frau* bekannt mache, so trage ich vielleicht Wasser in’s Meer: vielleicht sind Sie längst mit diesen so durch u. durch tüchtigen, in unsrer deutschen Schauspielerwelt so seltnen Leuten bekannt. Desto besser! Um so leichter wird es mir, Ihr Interesse wieder zu beleben, u. Sie darauf ein- wirken zu machen, dafs die Rettich wirklich grofse Rollen zu spielen bekommt. Denn sie wächs’t wie keine andere mit der Gröfse ihrer Auf- gabe. Namentlich verlangen Sie die Iphigenie von Göthe. Die gehört von ihr zum Schönsten was ich auf der deutschen Bühne gesehn ... 2. Wien, 11. November 1850. l Seite 4°, Adresse. E. 2257 Bedauert, daß er Gubitz' „Kaiser und Müllerin" nicht habe aufführen können. Kleine Stücke hätten eine wunderlich schwere Stellung. Sogar die besten zweiaktigen seien auf dem Repertoir nicht zu halten. 1 Karl Theodor von Küstner, Generalintendant der Königlichen Theater, schied aber erst 1851 aus dem Amt. 2 Karl Rettich, 1805-1878, Mitglied des Bnrgtheaters. 2 Julie Rettich geborene Gley, 1809 oder 1810—1866, die berühmte Tragödin. 153 — Laube—Lavater 3. Wien, 9. Mai 1853. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 2258 Schreiben der K. K. Hofburgtheaterdirektion, von Laube unterzeichnet. Bedauert, von dem Manuskript „Verschiedene Wege"' keinen Gebrauch machen zu können, da das Stück für die Darstellung auf dieser Bühne nicht geeignet erscheint. 4. Wien, 3. Oktober 1855. 1 Seite 40. 2259 Schreiben der Burgtheaterdirektiou, die eingesandten Manuskripte „Ge- wagt und verzagt" und „Die lustige Ruth" ablehnend. Von Laube unter- zeichnet mit dem Bemerken: Mündlich einmal, Verehrtester, über Motive. Es ist nicht interessant genug. 5. Wien, 8. Mai 1857. 1 Seite 4°. 2260 Schreiben der Burgtheaterdirektion, von Laube unterzeichnet, die Manuskripte „Winkelränke" und „Karl der Große daheim" ablehnend. Hierzu Entwürfe von Gubitz' Briefen an Laube vom 30. März 1853 und 18. September 1855, je 1 Seite 4". E. 2261—62 Johann Caspar Lavater, Theolog, geistlicher Dichter, Physiognomiker, Prediger in Zürich, geboren 15. November 1741 in Zürich, gestorben daselbst 2. Januar 1801. Brief an den Buchhändler Philipp Erasmus Reich. Richterswil, 6. Juli 1773. 1 Seite 4°, Adresse. E. 2253 Wünscht unter andern: zu wissen, ob er „von Garve, Basedow, u. andern merkwürdigen Mänern, die sich gegenwärtig tu Leipzig aufhalten, keine, äußerst- kentliche, feingezeichnete, crajonirte, oder getuschte Portraits... haben könte"... Brief an Friedrich Nicolai. Zürich, 7. Dezember 1773. 3 Seiten 8°. E. 2264 ... Ich laße bey Reichs eine Schrift' drucken, dazu wenigstens 24 Kupfer Platten koinen sollen — lauter gute, vollkomne Züge — lauter gute Menschen, von Seite des Verstandes oder des Herzens — ich neue niemand, als wer todt ist, oder genant seyn will. Aber ich liefre nur Fragmente; denn ich habe wichtigeres zuthun... Ihnen kann ich sagen, daß das Bißchen Empfindung das ich von Natur habe, und das Bißchen Analyse, das ich mir erworben habe — 1 Lustspiel. I Philipp Erasmus Reich. Die Physiognomischen Fragmente Erster Versuch erschienen erst 1775. 154 — Lavater — - - mein Herz täglich so sehr erweitert — mich so menschlich macht, so viel Vortheil u. so viel Freude mir gewährt, daß ich mich oft wie in eine neüe Welt versetzt sehe... Ohne Ihre Einwilligung werd' ich Ihr Bild nicht publiciren. Am wenigsten etwas wider Sie sagen — überhaupt such ich nur Schönheiten bekannt zu machen, aber — ich mache ein kleines Privatwerk für Freünde (zum Beßten der armen) nur wenige Exemplare, mit geschriebner Schrift, wie Manuskript — In dieses wünscht' ich Ihr Bild setzen zudürfen neben Zimermanns', Zollikofers^ ».meines — ohne Namen — vorerst aber würd' ich den Text lesen laßen. Wenn ich Ihr Profil erhalte, so will ich mein Urtheil niederschreiben, mit dem Bedinge, daß Sie es niemandem, als wenn Sie wollen, Herrn Moses' — vorweisen, und verheißen müßen Sie mir, daß Sie's nicht für Schmeicheley halten wollen, wenn ich was gutes, und nicht für Bosheit, wenn ich was schliines sage. Sonst verbitt' ich mir alle solche Fragen. — aber, noch muß ich, einen genau ins Kleine gezeichneten Schattenriß von Ihnen haben, wie die Beylage... Von Zürich an bis auf Berlin sind so unzählige verständigere Mäner, u: so ehrliche Mäner als ich bin, die ganz anderer Denkensart sind, als ich, die mich — aus Liebe der Wahrheit — lächerlich finden, u. lächerlich machen — weil ich Dinge behaupte, die ihnen abgeschmackt vorkomen — Ich sage dieß: daß Sie sich in der Welt auf nichts sicherer verlaßen können, als darauf — daß ich darüber nicht empfindlich werde, wenn mir jemand gerade zu sagt: „Ich hege sehr viele von den deinigen ganz verschiedene Meynungen!" —... Briefwechsel zwischen Lavater und Nicolai im Jahre 1784. Den Anlaß zum Briefwechsel und zum Bruch zwischen den beiden Männern gab die Veröffentlichung von Auszügen aus anonymen jämmerlichen, verleumderischen Briefen über Lessings Tod im „Kirchenboten für Religions- freunde aller Kirchen" vom Jahre 1782. Sie führten zunächst zu einem Briefwechsel zwischen Lavater und Johann Joachim Eschenburg, der zu einem Teil in der „Allgemeinen Deutschen Bibliothek" gedruckt wurde. Herausgeber des „Kirchenboten" war Lavaters Freund, der Züricher Geistliche Johann Konrad Pfenninger, 1747—1792. Lavater arbeitete an ihm mit, hatte aber mit der Redaktion nichts zu tun. Was Nicolai bewog, gegen die Schändlich- feiten des Blattes Front zu machen, waren seine aufrichtige Bewunderung Lessings, seine Freundschaft mit ihm. Über diesen letzten Briefwechsel Lavaters und Nicolais siehe Alfred Stern, Mirabeau und Lavater, Deutsche Rundschall Band 118, 1904, Seite 429 und folg. Stern haben aber nicht die Original- briefe Lavaters Vorgelegen, die sich von dem übrigens nur in Auszügen ge- gebenen Abdruck vielfach unterscheiden. 1 Johann Georg von Zimmermann, Pvpularphilosoph und Arzt, 1728—1795. 2 Georg Joachim Zollikvfer, Prediger in Leipzig, 1730—1788. 3 Moses Mendelssohn. 155 Lavater 1. Lavater an Nicolai. Zürich, 3. Marz 1784. 2 Seiten 8°. E. 2265 Ich ersuche Sie, mein hochgeschäztester Herr Nikolai, die anliegende Los- sagung' von aller Theilnahme an dem Kirchenboten, in Ihre allgemeine deütsche Bibliotheck einzurücken, wie Sie die anonyme Beschuldigung wider mich ein- gerückt haben. Ich kann nicht zweifeln, Sie werden sie billig und vernünftig finden. Wie fie aber immer beschaffen seyn mögte: Mein Name steht dabey — und ich bin, seit ich das Vergnügen hatte, Sie znsehen, noch immer in den- selben Gedanken, und werde, so lange Sonn und Mond mir auf und unter- gehen, gewiß davon nicht abzubringen seyn — „daß Anonymität auf der einen, und Genantheit aufder andern Seite imer Partie inegale ist; daß die Falle äusserst selten sind, da sich ein weiser, guter, ehrlicher Mann in der peinlichen Nothwendigkeit befindet, eine Zeitlang seinen Namen zuverschweigen, wann er sich genöthigt sieht, über einen genanten besonders öffentlichen Namen etwas nachtheiliges znsagen, und daß er auch in diesem Falle seinen Namen lind seine Urkunde in eine dritte Hand legen und jeden Moment, wo es ver- langt werden sollte, sich und seine Urkunden vorzuzeigen bereit seyn soll —" Nicht abzubringen bin ich von dem Gedanken, „daß auf jeder Rezension, jeder Anzeige Ihrer Bibliotheck in welcher ein ungezogner Bube, hinter dem Vor- hänge auf einen genannten ehrlichen Mann Koth sprizt, oder mit der Peitsche zuschlagt, ein nnaufheblicher Verdacht von Kleinsinnigkeit und lichtscheuer Schalkheit ruhet" — Erinern Sie sich an das, was ich Ihnen hierüber mündlich sagte — und seyn Sie einmahl Mann genug, auch hierinn, nicht der Stiine der Rechthaberey, sondern Ihres menschlichen Herzens zugehorchen. Thun Sie einmahl den simpeln Schritt: an alle Mitarbeiter Ihrer Bibliotheck mit der ersten Komission ein gleichförmiges Billiet zuschreiben — „Ich nehme von nun an keine Rezension mehr an, und bezahle keine a) die nicht rezensirt, sondern abspricht, b) die in eiitem andern Tone abgefaßt ist, als ein gesitteter Mensch in einer gesitteten Gesellschaft über einen, oder mit einem gegenwärtigen Menschen sprechen würde — c) wo der Name des Verfassers nicht beygesetzt ist." Meynen Sie, mein lieber Herr Nikolai, Ihre Bibliotheck, bisizt, nach dem Urtheil aller nnpartheyschen Welt, ein Muster von Parteylichkeit, Ihr Ruhm, bisher durch eben diese Manier, äusserst verdächtig und schwankend gemacht, und was mehr ist, als beydes, Ihr Herz, würde dabey verlieren oder gewissen? wenn Sie mir einmahl hierauf antworten sollten, so haben Sie die Güte, es so ztlthun, wie Sie es thäten, wenn Sie mit meinem Bruders mit Doktor Hoze', u: mir zu Richtersweil am Tische säßen! Leben Sie wohl. Zürich d 3 M; 1784 JCL. 2. Nicolai an Lavater. Berlin, 17. April 1784. Abschrift von David Friedlaender nach dem Entwurf. 4 Seiten 4°. 2266 Viele Geschäfte, IN. werther H. Diacon, die mich außerordentlich drücken __ und mich nöthigen alle meine Korrespondenz einige Zeit zurück zu setzeu, haben ^ Liegt nicht mehr bei. b Diethelm Lavater, Arzt und Ratsherr in Zürich, 1743—1826. Johannes Hohe, Landarzt, 1734—1801. 156 = Lavater — — — ■ ■—" mich gehindert Ihr Schreiben vom 3ten Merz eher als jetzt zu beantworten. Es thut mir leid daß ich Ihre Erklärung, die anbey zurückkommt, nicht in die deutsche Bibl. einrücken kann, und dieses aus verschiedenen Ursachen. Zuerst kann ich überhaupt nicht Erklärungen der Autoren einrücken, denn sie laufen bey Hunderten ein; u es müßte noch eine Deutsche Bibl. bloß für solche unnütze Zankschrifteu geschrieben werden. Es bleibt also einem Jeden, und auch Ihnen überlaßen, wenn er etwas wider die D. B. einzuwenden hat, es einrücken zu laßeu wo u wie er will. Hernach kann ich auch nicht absehen, wozu irgend Ihre Erklärung dienen sollte; denn obgleich Ihr Nähme darunter steht, so sehe ich nicht daß Sie das Geringste, zur Sache Gehörige darinn sagen. Es ist ein mahl gewiß daß die Nachrichten von Leßings Tode die in dem Kirchenbothen stehen, bloß plumpe Lügen sind, u eine schänd- liche Verläumdung des guten Rahmens dieses großen Gelehrten und guten Mannes. Hier ist die Frage: erkennen Sie solche als schändliche Lügen oder nicht? Gehen Sie nicht um den Brey, sondern sagen: Ja! oder Nein! Sagen Sie: es sind keine Lügen, so beweisen Sie es, oder laßen Sie den Namenlosen Pasquillanten, der meinen seeligen Freund nach seinem Tode noch hat schänden wollen, auftreten, sich namentlich neuen, u den Beweis führen. In diesem Falle wird der Vers, des Briefes, wie er selbst p. 290 sagt sich auch neuen, u: dann werden Sie, mein lieber Herr Diacon, den Nahmen eines durch Schriften u rechtschafner Denkungsart ehrwürdigen Mannes sehen, und nicht, wie Sie in Ihrem Schreiben sagen: einen ungezogenen Buben der hinter einen Vorhang auf einen ehrlichen Mann Koth spritzt, Das war sehr unartig von Ihnen gesprochen, m. l. Herr Uiaoon! Sie glauben wohl sehr unparkeyisch und sehr ruhig zu seyu. Aber Sie sind es wirklich nicht, ob Sie gleich der D. Bibl. Parteylichkeit vor werfen. Wer hat Ihnen gesagt: daß sie nach dem Urtheil aller Unparteyischen ein Muster von Parteylichkeit sey? Dieser Meynung Hab' ich nicht Ursache zu seyu. Und die Art wie Sie mir vermeintermaßen vorschlagen die Bibliothek zu ver- bessern, ist theils gar nicht nöthig, theils würde sie sich auf die Verfasser gar nicht anwenden lassen. Ich kann diese nicht am Seilchen führen, und ihnen befehlen was ich will, sondern ich bitte diese Hundert u mehr Verdienstvolle Männer, die ich nicht aufs Gerathewohl gewählt habe, ihr Urtheil über einige Schriften zu sageu, und laße es abdrucken, ohne daß ich mir das Recht heraus- nehme daran zu Hofmeistern. Du siehest den Splitter in Deines Bruders Auge, und siehest nicht den Balken in Deinem eignen Auge. Mir selbst wird im Kirchenbothen sehr unrecht begegnet, wie Sie S. 291 sehr wohl hätten lesen können. Mir wird nahmentlich eine Recension zugeschrieben, die ich nicht gemacht, u: diese Recension wird sehr hämisch ausgelegt. Dies Hab' ich kurz u deutlich gezeigt, habe nichts weiter gesagt als was zur Sache gehört, sprach aber nicht von ungezogenen Buben die hinter dem Vorhänge Koth spritzen, wie Sie thun. Gleichwohl sind im Kirchenbothen eine Menge hämischer An- spielungen auf sehr verdiente Leute. Es scheint der Geist darin zu herrschen, als ob man in Gottes Nahmen sehr wohl verläumden könne, und Leuten Lavater - — 157 wie Lessing und andern freydenkenden Leuten gar wohl alles Böse zu trauen könte; hingegen sucht man ganz sachte ans zu breiten, als ob von so genannten frommen Seelen, Pietisten, Rosenkreuzern, Stillen im Lande und andern solchen Schleichern nichts als Gutes vorausgesetzt werden müße. Ich glaube nicht, daß Sie an alten solchen Äußerungen schuld sind. Aber Sie haben vielleicht zu viel Zutrauen zu Nichtswürdigen Leuten welche Ihr Zutrauen mißbrauchen. Dahin gehört auch der Pasquillant, der Ihnen über meines seeligeu Freundes Tod eine schändliche Nachricht geschrieben hat, die er nie beweisen kann; dahin gehören mehrere hämische Anspielungen die sich an mehrern Orten befinden. Verständige Leute sind niit Recht indignirt, daß jetzt wieder ans so mancherley Art unter dem Mantel der Religion, Bübereyen ansgeübt werden. Wenn die Sache weiter geht, so werden sich Männer finden, die zum Besten der gesunden Vernunft laut sprechen, u denn nicht um den Brey herumgehen, sondern die verborgnen Schleicher entlarven und in ihrer Blöße darstellen werden. — Wenn von Thatsachen die Rede ist, so muß man geradezu, entweder läugnen oder beweisen. Worte helfen da nicht. Ich versichere Sie, mein lieber Herr Oiaoon, daß ich mich des angenehmen Tages in Richters: Wyll und auf Ihrem Weinberghänschen noch mit großem Vergnügen erinnere. Ich liebe Sie herzlich Ihrer vielen guten Eigenschaften wegen, aber ich sehe es schon lange, daß Sie theils von Ihrer eignen Ein- bildungskraft, theils von schlechten Leuten, welche auf Sie wirken, ohne daß Sie es wißen, einen sehr schiefen Weg geführt werden. Vielleicht ist Ihnen der Zuruf eines wahren Freundes, der Sie atis dem Schlummer erwekt, in dem Sie so vielerley träumen, sehr erwünscht. Er muß vielleicht etwas rauh seyn dieser Zuruf, damit Sie zusammen fahren, u: erwachen. Sehen Sie diesen Brief dafür an. 3. Lavater an Nicolai. Richterswil, 28. April 1784. 4 Seiten 8°. E. 2207 Fürchten Sie mein wehrtester Herr Nikolai, keine antorschaftliche Replick von mir ans Ihren Brief vom 18. April!..' Ich hatte einfältig geglaubt, denn der ungenannt mich namentlich, der Theilnahm' an einer Unmenschlichkeit mithin einer Thatsache beschuldigt, dürft' ich wohl, als ein ehrlicher Mann mit meinem Namen sagen — „Ich habe keinen Theil daran!" — und beym allwissenden Gott! Ich habe keinen, nicht den mindesten Antheil daran, die ungerechte Beschuldigung ohne Namen rücken Sie ein — der gerechten Beschuldigung, nicht eines gekränkten Autors, sondern eines falschangeklagten Autors gönen Sie keinen Raum. — Ist das Unpartheylichkeit? Ich will keine Antwort hierauf — denn, wer sagen kann, daß „ich um den Brey herumgehe" — wenn ich mich in den entscheidendsten Ausdrücken von einer Schrift wider einen Menschen lossage, an deren ich so wenig Antheil habe, als an der A. D. B. der kann auf diese Frage schwerlich mehr antworten. Daß ich zu- gleich die Übereilung meines Freundes, an deren ich komplet unschuldig bin, ' Die Punkte im Brief. 158 — • :—= Lavater -—--- ■ ■- - durch das, was ich sagte, zugleich leichtern wollte, kann Ihrem Herzen gewiß nicht unverzeihlich vorkomen. Nur Er mag sich selber vertheidigen. lanrum. Alles was Sie über den Kirchenboten scharfes sagen, übergeh' ich, denn es geht mich weder wenig noch viel an — und es wird und soll mir ewig ein Rathsel bleiben, wie Sie, nach meiner feyerlichen Lossagung vom Kirchen- boten, dieß mir sagen. Auch hierüber keine Antwort. Aber über Etwas, wünscht' ich einmahl mit Ihrer beßten Gelegenheit eine Bitterkeitlose, wahrheitehrende gerade Antwort — „welches die schlechten Lenthe sind, die ohne daß ich's weiß, so schädlich auf mich wirken?" Ich mag ein Tohr, ein Schwärmer, ein elender Schriftsteller seyn — das alles gehe hin — aber, daß schlechte Menschen auf mich wirken — daß ich durch schlechte schlechter werde — oder schlecht bleibe, das glaub' ich nicht. Daß ich an meiner Verbesserung, und Gott Lob! nicht ganz ohne Erfolg ernstlich arbeite, daß weiß Gott und Ich. Sie lhun ein gutes Werk wenn Sie mir durch Nähere Bestimnng der schädlichen Menschen — denen ich allenfalls zuviel gehöhrgeben mögte — zu meinem täglichen Bestreben be- holfen wären. Vor Gott! Ich kene keine'; alle, die ich kene, seit Jahren kene, imer gleich edel, wahr, rechtschaffen fand, helfen mir an meiner Ver- besserung, und sind vielleicht — strenger, obgleich ohne Leidenschaft, als keiner, der durch bloßes Höhrensagen, ohne die geringste unmittelbare Unter- suchung, mich und sie richtet. Was ich sage, ist wahr; das ist — Ich, mich in meinen kränkelnden Umständen täglich prüfender vor Gott, find' es wahr. Indessen kann auch der redlichste in seiner eigenen Sache blind seyn...." Daß ich allso Belehrung wünsche, und daß ich sie in der Sprache der Weisheit, der Ruhe, der Belehren wollenden Liebe wünsche — das könen Sie allenfalls vorübergehen, aber nicht verächtlich finden. Verzeihen Sie die Auslagen, die ich Ihnen damit verursache. Ich wünschte, vergüten zukönnen — So wie ich wünschte, Ihnen einen Mann, der sosehr wie möglich wider mich eingenomen war, wider mich geschrieben hatte, und sich, ohn' Einen Schritt von meiner Seite, mit der edelsten Art als mein Freund erklärthat, neuen, und Ihn, zwischen Sie und mich stellen zukönnen. Auch diese Eturderie meines — ich meyne doch nichtsobitterbösen Herzens — vergiebt Ihre Menschenkenntniß dem noch nicht ganz von Ihnen gekannten Lavater. Richtersweil den 28. April 1784. Bey H. Doktor Hoze, der sich Ihrem Andenken empfehlen läßt, und hoff' ich, nicht einer der mir schädlichen Menschen ist. N. S. 1". Sie sind, wenn sie jeglauben, daß eine ruhig belehrende un- leidenschaftliche Antwort, wie Sie seyn würde, wenn Sie persönlich vor Hoze, meinem Bruder und mir stühnden, mir - nützlich und angenehm seyn würde, 1 Darüber von Nicolai mit Rotstifte vielleicht. ^ Die Punkte von Lavater. — Lavater - ----------- ; — 159 so gütig, diese Antwort zuverschieben, bis Sie meine Hcrzenserleichterung' gelesen haben. 2". Ich finde mich nun genöthigt an einem andern Orte zusagen, daß ich an d Lesfingischen Anekdote keinen Theil habe, da Sie die Billigkeit nicht hatten, diese gerechte u: wahre Lossagung von einer mir in d A. D. B. auf- gebürdeten Nnmenschlichkeit an dem Orte d Anklage einzurücken —, 4. Nicolai an Lavater. Leipzig, 15. Mai 1784. Abschrift von David Friedlaender. 3 Seiten 4°. 2266 Ich habe mein werthester Herr Ihr Schreiben vom 28sten April erhalten. Die Ursachen, warum ich Ihre Erklärung nicht in die Allg. Deut. Bibl. einrücken kann, sind gerecht. Zuerst ist einmahl gewiß, daß ich Erklärungen über diese oder jene Stelle der Bibl. nicht einrücken kann; denn ich würde gar zu viel bekommen, weil fast jeder etwas eiuzuwendeu findet. Mir war nicht bewußt, daß Sie sich öffentlich von einem Antheil an der Herausgabe des Kirchenbothen losgesagt, hatten, u: gewiß hat der Verfaßer des Briefes auch nichts davon gewußt, sonst wird er auch Sie nicht genannt haben. Wenn Sie weiter nichts sagen wollten, als daß Sie nicht der Herausgeber des Kirchenbothen wären, so konnten Sie es in zwey Worten deutlich u ohne Umschweife sagen. Damit Sie sehen, daß ich nicht unbillig bin, so will ich dies im nächsten Stück der Bibl. kurz anzeigend Aber daß Sie in Ihrer Erklärung eine Menge weitschweifiger Phrasen hervorbrachten, das heiße ich um den Brey herumgehn; daß Sie dabey das schändliche Pasquill vom Tode meines sel. Freundes Lessing zu billigen schienen, und den rechtschaffenen Mann, der sich wider diese falsche Nachricht erklärt, mit harten Worten angriffen war ungerecht, u ganz am Unrechten Orte. Denn wen Sie nicht der Heraus- geber des Kirchenbothen sind, so darf Sie auch alles was drineu steht nicht kümmern, am wenigsten sollten Sie eine offenbare Lüge zuvertheidigen scheinen. Wollten Sie davon sprechen, so mußten Sie mit Abscheu davon sprechen. Dies waren Sie dem Andenken eines sehr rechtschaffenen Mannes schuldig. Nur uichtswürdige Heuchler dürfen glauben, daß sie von diesem großen Mann mit Verachtung nach seinem Tode sprechen dürfen. Ein solcher nichtswürdiger Mensch war der Verfaßer der Lüge, welche der Herausgeber des Kirchenbothen sich unterstand eine sehr zuverläßige Nachricht zu nennen. Daß schlechte Leute mittelbar, und of)tie daß Sie es selbst wißen, auf Sie wirken, wird von vielen verständigen Leuten geglaubt. Mich ganz genau dar- über zu erklären, finde ich aus mancherlei) Ursachen keinen Beruf. So viel aber darf ich Ihnen wohl aus wahrer Freundschaft sagen: Sie suchen Dinge zu vereinigen die nicht zu vereinigen sind. Klugheit u Dumheit, gesunde Vernunft lind Schwärmerei). Dies führt Sie zu mancherlei) schiefen Schritten, tlnd durch diese Schritte werden Sie theils aufgeklärten Leuten verächtlich, ‘ Herzcnserleichtenmg, oder Verschiedenes an Verschiedene. St Gallen 1784. Allgemeine Deutsche Bibliothek Band 57 Stück 1 Seite 309. 160 —= Lavater ■■■ theils fallen Sie vielleicht hinterlistigen Leuten in die Hände, welche nichts als Ruhe und Frieden zu sprechen scheinen, u: durch Sie zum Gegentheil wirken. Es behagt Ihnen vielleicht wohl, daß Sie auf die weit ausgebreitete Zahl der Schwärmer u Frömmler wirken können; aber Sie verlieren täglich mehr die Hochachtung des aufgeklärtesten Theils der Nation. Und ist Ihnen dieselbe noch etwas werth, so hören Sie auf Schriften herauszugeben, welche weder Sinn noch Unsinn sind, welche den Menschen die Köpfe verdrehen, und wahrhaftig nichts Gutes stiften. Ist Ihnen daran gelegen, daß auch nach Ihrem Tode von Ihnen mit Hochachtung gesprochen wird, so verlaßen Sie den Weg den Sie seit einigen Jahren immermehr einzuschlagen scheinen. Jetzt giebt es freylich viele Leute, welche Sie mit vollem Grunde lobpreisen, unter denselbigen sind Diejenigen, welche sich Ihrer bedienen wollen. Aber die Nachwelt richtet unparteyisch und streng. Sie weiß nichts von Zeitungslob, sondern richtet den Schriftsteller nach seinen Schriften. Da ich Ihnen dies unter vier Augen, und aus wahrer Freundschaft sage, so bedarf meine Aufrichtigkeit keine Entschuldigung. Gründe meiner Behauptung darf ich nicht hiezu zu thun. Wenn Sie keinen Sinn hätten zu verstehen was ich meyne, so würde alle weitere Erläuterung auch ganz unnütz seyn. Herrn D. Hotze versichern Sie meiner aufrichtigsten Hochachtung. Daß ich ihn und Diejenigen die ihm gleich sind, nicht kann gemeynt haben, werden Sie wohl selbst wohl einsehen. Die Leute welche ihre Absichten indirekt erreichen wollen, pflegen durch die Dritte und Vierte Hand zu wirken. — Genug davon, und vielleicht auch schon zu viel! . Lavater an Nicolai. Zürich, 2.Juni 1784. l Seite 8°, Adresse. E. 2368 Ich melde Ihnen, mein Herr Nikolai, mit dieser Zeile nur den Empfang Ihres Schreibens vom 13' May — Ich übergehe den nun für mich abge- thanen Punkt Lessing mit dem einzigen Worte: Gott richte sie nicht wie Sie meines Freündes, doch beßten redlichsten Menschen, allenfalls nicht genug geprüfte Publikation einer Ihm als zuverlässig gegebnen Nachricht richteten. Er wird alles thun, sich in den Stand zusetzen, den Schaden oder doch Unrecht znvergüten, und den scharfrichterlichen Beschuldiger der Unmenschlich' keit zu beschämen und zuerfreüen. Über alles andre, was eigentlich gar nicht Antwort auf meine simple Frage war, nichts, als: Erstens, Dank für Ihre Offenherzigkeit zweytens die Bitte, einst meine Herzenserleichterung znlesen — drittens, das Versprechen, daß ich einen Theil Ihres Briefes ohne Sie zunenen, zur Vorrede meines ersten Buches, und mir zum warnenden Lehr" bild vorsetzen werde. Mehr könen Sie von Ihrem, Ihrer Leichtgläubigkeit und Nichtkentniß meiner freündlichlächelnden Schüler nicht erwarten. Zürich, d. 2. Inn. 1784. Joh. Caspar Lavater. 1 So bei Lavater ' ~ - — Lavater ■■■■ = 161 6. Nicolai an Lavater. Berlin, 15. Juni 1784. Abschrift David Fried- laenders. 8 Seiten 4°. 2266 Wir gehen zwey ganz verschiedene Wege, mein lieber Herr Diacon, und so ist es eben kein Wunder, daß wir selten zusammentreffen. Ich gehe be- ständig gradezu, zeige mich so wie ich bin; suche alle Gegenstände mit denen ich zu thun habe ins hellste Licht zu setzen; spreche offenherzig und genau, lieber allzu derb als schleichend und ungewiß. Sie gehen beständig um den Brey herum, sagen alles schwankend, stecken sich hinter geweihete Sprüche, und hinter Ihre gute Absichten; haben süße u: schmeichelnde Worte genug in Bereitschaft, wißen der Bitterkeit genug dazwischen fließen zu laßen, und seufzen, wenn Sie nicht beweisen können. — Es ist wahr: Sie können mehr damit ausrichten als ich. So wie ich die Sache finde, so sage ich sie; ich kann gar nicht mehr behaupten als wahr ist, denn es würde sehr leicht seyn mich meines Fehlers zu überweisen, da ich mich der Welt ganz nakend u: ungeschminkt darstelle, und so kann man jeden Fehler an mir, wen ich einen habe, sehen. Sie hingegen können nach Gefallen sagen was Sie wollen, und wiederzurückziehn, ohne, daß man es merkt, könen dadurch sogar die Gebets-Kraft, wahrscheinlich Oabliclon und Massen merkwürdig und Ihres Paulus u Pilatus als Gotteswort im Kleinen vorstellen; u wenn man fragt: was Sie eigentlich wollen, so geben Sie uns wie Hamlet sagt: Worte! Worte! Worte! Wie komme ich, mein Herr viacou, zu dieser jetzigen Correspondenz, die eine so gar wunderliche Wendung nimmt. — Ein ungenanter Schriftsteller im Kirchenbothen, (den Sie aber kenen, weil Sie ihn Ihren Freund nenen), läßt Lügen von meines Freundes Lessing Tode drucken, die diesen recht- schaffenen Man noch nach seinem Tode entehren sollen, Ein ungenanter braver Man in Braunschweig, (den ich aber kenne) nent diese Lügen öffentlich eine Lüge, begeht aber dabey den kleinen Fehler, daß er mit halb Deutschland, Sie für einen der Herausgeber des Kirchenbothen hält, welches Sie versichern nicht zu seyn. Sind Sie es nicht, so geht Ihnen von der ganzen Sache weiter nichts etwas an, als daß Sie mit Recht verlangen könnten, es sollte öffentlich angezeigt werden: daß Sie an dem Kirchenbothen keinen Antheil haben. Dieses würde ich gerne gewährt haben, u: wirklich wird in dem LVII Bande das erste Stück der Bibl. eine öffentliche Erklärung deshalb erscheinen, nachdem ich erst aus dem Zweyten Briefe von Ihnen bemerkt habe, daß Sie es verlangen. Statt aber auf diesem simplen Wege zu bleiben, schiken Sie mir eine Erklärung, die ich in die allgem: D. Bibl. einrücken soll. — In derselben wünschen Sie geflißentlich zwey Dinge die sehr unter- schieden sind. 1.) daß der Ungenante in Braunschweig die Lüge über Leßings Tod rügte. 2.) daß er beyläufig Sie und Pfenninger als Herausgeber des Kirchenbothen nente. Diese zwey Dinge vermischen Sie geflißentlich, schreiben dabey so unbestimmt, sowohl in Ihrer Erklärung als in Ihrem Brief an mich, daß man nicht recht sieht, was Sie eigentlich wollen, aber daß es doch scheint, als wollten Sie den der Leßings Ehre schändet entschuldigen, und den der Leßings Ehre rettete, als einen boshaften Menschen anklagen. effii. Nicolai an Lavater. Berlin, 26. Oktober 1784. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. U. e. 3370 Daß wir beyde nicht zusammenkomen können ist sehr natürlich. Ich 9C^C gerade, Sie krum nach verschiedenen Direktionen. Ich erkläre mich immer * Pontius Pilatus. Oder die Bibel im Kleinen und der Mensch im Großen, 4 Bande, 1782 1785. -— ■" ■ • = Lavater — 165 sehr deutlich, Sie sprechen immer halbdeutlich und Halbdunkel. Damit machen Sie sich denn eine feine Hinterthür, indem Sie sagen, daß Sie mißverstanden werden. Sie sollen sich endlich einer so kahlen Ausflucht schämen. Sagen Sie deutlich, worin Sie vermeintlich mißverstanden worden, und prüfen Sie sich, ob Sie darüber so bestimt geredet haben, daß Sie haben können verstanden werden. Wann Sie ganz deutlich reden, so werden Sie wohl verstanden werden, aber das wollen Sie nicht, sonst könten Sie unmöglich ein Buch wie den Pilatus schreiben, sonst würden Sie gerade heraussagen, ob Sie die schändliche Lüge über Lessings Tod für eine Verlaumdung halten oder nicht. Ob Sie von unserer jetzigen Korrespondenz in dem gedachten Pilatus- büchlein etwas sagen wollen, oder nicht, und wie Sie es sagen wollen, stehet ganz bey Ihnen. Ich werde mich aber nach dem richten was Sie zu thun für gut befinden, und wenn ich es nöthig finde, alles sagen, was zu meiner Rechtfertigung nöthig ist. Ich schweige gern zu vielen Thorheiten die in der Welt geschehen, wenn man mich aber zwinget zu reden, so rede ich nicht halb, sondern ganz, nicht dunkel und zweydeutig sondern ganz deutlich und bestimt und setze alles genau auseinander. Das nenne ich trug- losen geraden Sinn, den ich an jedem erkenne der gerade, das heißt so handelt, daß die ganze Welt siehet, was seine Absicht ist. Vernünftige Leute beurtheilen jeden nach dem was er thut. Ich bin nicht der einzige der es beklaget, daß Sie Doppelsinn auf allen Seiten Ihrer Schriften zeigen, Nicht der einzige der beklagt, daß Sie sich der gesunden Vernunft so oft gerade in den Weg stellen, und elende Schwärmerey begünstigen.. Uebrigens erinnern Sie sich, daß nicht ich, sondern Sie diese seltsame Korrespondenz angefangen haben. Wenn Sie mich zwingen, sie zu meiner Vertheidigung drucken zu laßen, so mögen vernünftige Leser urtheilen, ob Ihr erster Brief unbeleidigend und ob er herzlich gewesen ist? Ich habe keinen Wunderglauben so wie Sie, kann nicht weissagen, und verstehe keine Anfangsbuchstaben die man mir nicht erklärt. Wer ist H.* und 3ft*? Was berechtigt Sie zu weißagen, es werde eine Stunde kommen, da ich sagen werde non putabam? Was wollen Sie mit dieser Quäkeley sagen? Laßen Sie die künftigen Stunden der Zukunft, und reden Sie jetzt deutlich von dem wovon die Rede ist. Ich verstehe recht gut, wenn jemand redet wie andere Menschen. Ich urtheile nach Gründen und sage den nicht, non putabam. Das thun die Leute die übereilt urtheilen. Wer deutlich redet, zeigt daß es ihm um Wahrheit zu thun ist, und daß er wirklich truglosen Sinn hat. Vor Zeiten hatten sich einige geistliche Herren angewöhnet, wenn sie ihren Gegner nicht wiederlegen konten, heuch- lerischer Weise weißagen zu wollen, was er behauptete, werde ihm in der Todesstunde gereuen. Dieß ist eine so große Armseeligkeit, daß ich sie Ihnen fast nicht zu trauen kan, und doch scheint das was Sie von einer Stunde sagen die kommen soll etwas ähnliches zu bedeuten. Sie sehen also auch hiebey, daß Sie sehr gut thun würden, deutlich und bestimt schreiben zu lernen, denn wen Sie mißverstanden werden, so ists ganz 166 Lavater — Lazarus allein Ihre eigene Schuld. Ich laße mich sehr gern zurechtweisen, nur aber muß man mich nicht vor eine Wand stellen, und mir freundlichst andeuten, daß der rechte Weg durch dieselbe gehet, und mir einbilden wollen, es liege nur an meinen Augen, daß ich ihn nicht sehen könte. Friedrich Nicolai Berlin d. 26 Oct. 1784. Unter der Adresse steht von Lavaters Hand: Empfangen d 16 Nov. 1784. und Zurückgesandt den 20. Nov. 1784. Johann Caspar Lavater, Diakon zu Zürich. Darunter von Nicolais Hand: Herr Lavater hat sehr Recht, dieß ohne Antwort zurückzusenden. Wenn man nichts zu antworten weiß, so kan man nichts antworten. Wen man sich schämt die Wahrheit vor Augen zu- sehen, so sucht man sie gern sich aus den Augen zubringen. Fr. Nicolai B d. 13 Oec. 1784. Am Rande bemerkt Nicolai: Brief an Hrn lavater v. 26 Oct. den er mir zurückgesendet hat. In Lavaters Nachlaß liegt nach Stern a. a. O. Seite 431 der Entwurf eines Begleitschreibens an Nicolai: den Brief hat er aber ohne ein solches zurückgesandt. Briefan Johann Georg Hamann. Zürich, 27. Oktober 1784. 4 Seiten 8°. E. 2271 Gedruckt: Altpreußische Monatsschrift neue Folge Band 31, 1894, Seite 127—129 (Briefwechsel zwischen Hamann und Lavater. Mitgeteilt von Heinrich Funck, auch besonders erschienen 1894). 3 Bilder zu Lavaters physiognomischen Werken mit handschriftlichen Glossen von ihm. 1. Kopf eines Mannes, scharfes Profil nach links, mit langem blondem Haar. Aquarell. 13,5 cm hoch, 10,2 cm breit. Auf Pappe geklebt. Auf dem Vorderdeckel außen von Lavaters Hand: ?rokl eines Schwächlings, auf der Innenseite in einem kleinen gestochenen Rahmen: nickt fo dumm ift die Stirn — Die Nafe nicht, aber der Mund ift’s. 18.1. 95. L. 2272 2, 3. 2 Köpfe. Zeichnungen, auf Pappe geklebt, jede 8,9 cm hoch, 6,1 cm breit; über und unter dem einen Kopf steht: unzufriedne8 Lauern eines Mistrauschen; über und unter dem andern: ein von Mutterleib an bis zum Tode schwächlicher Narr. 2272—74 Moritz Lazarus, philosophischer Schriftsteller, geboren 15. September 1824 in Filehne, gestorben 13. April 1903 in Meran. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. Berlin, 17. Februar 1881. 2 Seiten 4°. 2. Leipzig, 19. Oktober 1890. 3 Seiten 8°. Danksagung für die ihm gesandten Ausgaben des Nathan und der Minna von Barnhelm. Ledebur — Lengnich 167 Leopold Freiherr von Ledebur, Genealog, Heraldiker, Direktor der Königlichen Kunsikammer in Berlin, geboren 2. Juli 1799 in Berlin, gestorben ebenda 17. November 1877. Brief an Julius Eduard Hitzig. Berlin, 24. Juni 1831. 3 Seiten 4°. E. 2275 Zwischen dem größten Teil der Mitglieder der Literarischen Gesellschaft und dem Kriegsrat Sigmund Wilhelm Wohlbrück, 1762—1834, dem Ver- fasser einer Geschichte des ehemaligen Bistums Lebus und einer von Ledebur aus seinem Nachlaß herausgegebenen Geschichte der Altmark, war eine Miß- stimmung entstanden, und Ledebur war vorgeworfen worden, daß er Wohl- brück zur Mitgliedschaft vorgeschlagen hatte. Infolgedessen zeigte Ledebur seinen Austritt aus der Gesellschaft an. Gottfried Wilhelm Freiherr von Leibniz, geboren 21. Juni 1646 in Leipzig, gestorben 14. November 1716 in Hannover. Brief an Dr Conrad Barthold Behrens, Arzt und Geschichtsforscher in Hildesheim, gestorben 1736. Hannover, 12. August 1709. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 2276 HochEdler, Best und Hochgelahrter, insonders Hochg HE Ersuche ... Dienstlich bey dem HE virectore Losio meine schuldigste Dancksagung abzustatten, sowohl vor die in teutsche gedechtniß-Verße brachte nüzliche Erdbeschreibung, als vor deßen HE Sohns wohl gefaßete und mit gelehrten anmerkungen außgezierte Predigt, ich sehe sowohl aus Denenselbigen, als allen andern, daß der junge HE Lofius mehr als heutzutage gebräuchlich sich angreiffe, und etwas ohngemaß zu leisten sich angelegen seyn laße. Wenn ich einsmahls in der Braunschweig. Meße, oder sonst ihn selbst sprechen würde, so zweifle nicht daß ein solches als dann noch mehr bemercken dürffte. m übrigen n-rbi-ib- Meine« insonders Hochg HE H-nov-r 12 Augufti 1709 Di-nst-rg-benster GWvLelbmz Hierzu ein Faksimile. 2277 Carl Benjamin Lengnich, Numismatiker, Prediger in Danzig, geboren 19. Februar 1743 in Danzig, gestorben daselbst 5. November 1795. ^kief an den Kupferstecher Christian Gottlieb Geyser. Danzig, 7. Januar 1782. 1 Seite 4°. E. 2278 Übertragt ihm die Anfertigung einer Titelvignette für die Fortsetzung seiner Nachrichten zur Bücher- und Münzkunde. 168 Lengnich — Lewald-Stahr Brief an seine Frau Wilhelmine Lengnich geborene VerPoortenn. Danzig, 19. Juli 1794. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 2279 Überreicht ihr ein Geschenk. Richard Lepsius, Ägyptolog, Professor, Museumsdirektor und Direktor der Königlichen Bibliothek in Berlin, geboren 23. Dezember 1810 in Naumburg, gestorben 10. Juli 1884 in Berlin. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 18. Februar 1881. 2 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die Festausgabe des Nathan. Daniel Leßmann, Dichter, Historiker, geboren 18. Januar 1794 in Soldin, gestorben 2. September 1831. Die Schmalkalder Scenen zu einem historischen Drama. 165 beschriebene Seiten 8°. E. 2281 Auf Seite 166 Verse. Gedruckt zum Teil: Leßmanns Nachlaß, Berlin 1837—1838, Band 1 und 2. Das Alterthum. 274 Seiten 4°. E. 2282 Hierzu 1 Seite 4" Inhaltsverzeichnis von Gubitz. E. August Lewald, Schriftsteller, Herausgeber der „Europa", Theaterregisseur, geboren 14. Oktober 1792 in Königsberg, gestorben 10. Marz 1871 in München. Brief an Gubitz. Stuttgart, 4. Oktober 1835. 2 Seiten 4°, Adresse. E. 2283 Wehrt sich gegen „die schändliche Lüge" des „Gesellschafters", er sei Seydelmanns^ Haus- und Tischfreund. Ebenso behauptete Saphirs er hatte von ihm in München gelebt. Auch das sei eine Lüge, daß er Souffleur gewesen sei: „ich war es nie". Fanny Lewald-Stahr siehe Fanny Stahr. * Karl Seydelmann, Schauspieler, 1793—1843. 2 Moritz Gottlieb Saphir, 1795—1858. Leyser der Vater — Lichtenberg 169 Polykarp Leyser der Vater, Theolog, Professor und Prediger in Wittenberg, dann Hofprediger in Dresden, geboren 18. Marz 1552 zu Winnenden in Württemberg, gestorben 22. Februar 1610 in Dresden. Viele Randbemerkungen in einem Exemplar der Loncoräia von 1580. Lateinisch. E. Am Schluß auf 3 Quartseiten das Ergebnis seiner nach häufiger Lesung des Buches gewonnenen feststehenden Überzeugung. Lateinisch. 1588 Dominica 3. polt Epiph. DNI [21. Januars. E. Siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 105 Nr 1061. Stammbuchblatt. Lateinisch. Harpeken, 5. Juni 1594. 1 Seite 8°. E. 2286 Polykarp Leyser der Sohn, Theolog, Professor in Leipzig, geboren 20. November 1586 in Wittenberg, gestorben 15. Januar 1633 in Leipzig. Stammbuchblatt. Lateinisch. Leipzig, 5. Januar 1627. 1 Seite 8°. E. 1953 Georg Christoph Lichtenberg, Kunstkritiker, Satiriker, Physiker, Professor in Göttingen, geboren l.Juli 1742 M Oberamstädt bei Darmstadt, gestorben 24. Februar 1799 in Göttingen. 20 Briefe an Friedrich Nicolai, in einem gebundenen Heft. E. 2287 1. Stade, 20. Juli 1773. 2 Seiten 4°, Adresse. Gedruckt: Lichtenbergs Briefe. Herausgegeben von Albert Leitzmann und Carl Schnddekopf. Band 1 Seite 151—152. 2. Göttingen, 3. April 1774. 4 Seiten 4°. Gedruckt: ebenda Band 1 Seite 190—191. 3. Göttingen, 2. September 1776. 2 Seiten 4°, Adresse. Mit einem Zettel von Nicolais Hand. Gedruckt: ebenda Band 1 Seite 261—262. 4. Göttingen, 15. Februar 1778. 2 Seiten 4°. Gedruckt: ebenda Band 1 Seite 289—291 5. Göttingen, 20. Januar 1780. 1 Seite 40, Adresse. Gedruckt: ebenda Band 1 Seite 342—343, 170 Lichtenberg 6. Göttingen, 5. Oktober 1780. 1 Seite 4°. Gedruckt: ebenda Band 1 Seite 363—364. 7. Güttingen, 18. Februar 1781. 2 Seiten 4°. Gedruckt: ebenda Band 1 Seite 372. 8. Göttingen, 16. April 1781. 3 Seiten 4°. Gedruckt: ebenda Band 1 Seite 376—377. 9. Göttingen, 21. November 1782. 1 Seite 8°. Gedruckt: ebenda Band 2 Seite 57—58. 10. Göttingen, 20. Marz 1785. 3 Seiten 2°, Adresse. Gedruckt: ebenda Band 2 Seite 219—220. 11. Göttingen, 2. April 1786. 2 Seiten 4°. Gedruckt: ebenda Band 2 Seite 257—258. 12. Göttingen, 20. April 1786. 3 Seiten 4°, Adresse. Gedruckt: ebenda Band 2 Seite 267—268. 13. Göttingen, 21. April 1786. 4 Seiten 4°. Gedruckt: ebenda Band 2 Seite 270—272. 14. Göttingen, 27. April 1787. 4 Seiten 2°. Gedruckt: ebenda Band 2 Seite 299—301. 15. Göttingen, 2. Juni 1787. 2 Seiten 4°. Gedruckt: ebenda Band 2 Seite 303—304. 16. Göttingen, 29. November 1787. 2 Seiten 4°. Gedruckt: ebenda Band 2 Seite 314—315. 17. Göttingen, 2. Oktober 1790. 2 Seiten 4°. Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 13—14. 18. Göttingen, 30. Dezember 1792. 4 Seiten 4°. Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 65—67. 19. Göttingen, 29. Marz 1795. 4 Seiten 2°. Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 149—150. 20. Göttingen, 8. Juni 1798. 4 Seiten 2°, 1 Seite 4°. Gedruckt: ebenda Band 3 Seite 199—201. — - = Lichtenberg — Lippert 171 Brief an Heinrich Christian Boie. Göttingen, 31. August 1778. l Seite 2°. E. 223 Gedruckt: Lichtenbergs Briefe, herausgegeben von Albert Leitzmann und Carl Schüddekopf, Band 1, 1901, Seite 309; die Lessing betreffende Stelle: C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 194. 16 Briefe an Abraham GotthelfKaestner siehe Nr 2084-2099 aufSeite 127-128. Magnus Gottfried Lichtwer, Fabeldichter, geboren 30. Januar 1719 in Wurzen, gestorben 7. Juli 1783 in Halberstadt. Brief an den Geheimen Legationsrat und Residenten von Hecht in Hamburg. Quedlinburg, 17. Juli 1744. 1 Seite 2°. E. 2288 Paul Lindau, Dramatiker und Romanschriftsteller, geboren l.Juni 1839 in Magdeburg. 3 Briefe und 1 Postkarte an C. R. Lessing. E. 1. Berlin, 15. Februar 1881. 2 Seiten 8°. 1060 Danksagung für die Festausgabe des Nathan. 2. Berlin, 16. Oktober 1890. l Seite 8°. 1060 Danksagung für die Festausgabe der Minna von Barnhelm. 3. lBerlinl, 4. September 1905. Postkarte mit Lindaus Bild. 2289 4. Charlottenburg, 16. Juni 1909. l Seite 8°. 2290 Dazu Bild mit faksimilierter Unterschrift: Dank nach seinem siebzigsten Geburtstag. „... Ein Mann wie Sie, der auf ein so reiches Leben edelsten Wirkens in großem Stil zurückblickt, darf den Kopf nicht hängen lassen. Mit der molesta 8enectu8 müssen wir uns eben alle abfinden. Altern, schrieb mir neulich ein Freund, ist schließlich doch das einzige Mittel, um lange zu leben.. Philipp Daniel Lippert, Professor der Archäologie in Dresden, geboren 2. September 1702 in Meißen, gestorben 28. Marz 1785 in Dresden. ^nef an einen Ungenannten. Dresden, 24. Marz 1765. 3 Seiten 8°. E. 2291 172 Lobedanz — Loeper Edmund Lobedanz, Dichter, geboren 10. Dezember 1820 in Schleswig, gestorben 21. Oktober 1882 in Kopenhagen. Ein Eremit oder Des Künstlers Sühne. Ein deutsches Schauspiel mit Chören in einem Acte. 42 Seiten 8°, davon l unbeschrieben. Abschrift. 2292 Otto Heinrich Graf von Loeben, Dichter, geboren 18. August 1786 in Dresden, gestorben ebenda 4. April 1825. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Dresden, 4. April 1818. 2 Seiten 8°. 2293 2. Dresden, 6. September 1818. 3 Seiten 8°, Umschlag, Siegel. 2294 ... Sie haben sich abermals an zweien meiner Gedichte, „Das Blumen- fenster" und „Meermann und Meerfrau" ... Aenderungen gestattet. Laßen Sie uns über die Ansicht, welche Sie dabei leitet, und die meinige, keine Er- örterung, kein Hin und Her anfangen; sondern einem jeden die Seinige in ihrem ganzen Gepräge gönnen; erlauben Sie mir aber Ihnen zu sagen, daß ich wohl allerdings so viel Beachtung meines Persönlichen erwarten kann; daß sich Niemand eine Correctur meiner Sachen, für die ich selbst stehen werde, unterziehen darf ... 3. Dresden, 7. Januar 1821. 3 Seiten 8°, Umschlag, Siegel. 2295 Klage über die Zusendung einer Buchhandlung. „... Der größte Reich- thum unserer Zeit ist die Frechheit..." Gustav von Loeper, Goetheforscher, Direktor des Königlichen Hausarchivs, geboren 27. September 1822 zu Wedderwill in Pommern, gestorben 13. Dezember 1891 in Berlin. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. Berlin, 4. April 1881. 1 Seite 8°. Danksagung für die Festausgabe des Nathan. 2. Berlin, 18. Oktober 1890. 1 Seite 8°. ♦.. Daß Ihre Handschrift fder Minna von Barnhelm^ für Riccaut den ?ret-gu-val bieten würde, erwartete ich' ... 1 Siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschristensammlung Band 1 Seite 4? und 48, Nr 290, 323 — 384. Löwenstein — Lützow 173 Rudolph Löwenstein, Schriftsteller, Dichter von Kinderliebem, Redakteur des „Kladderadatsch", geboren 23. Februar 1819 in Breslau, gestorben 5. Januar 1891 in Berlin. Gedicht an Theodor Hertel zum fünfzigsten Geburtstage. lBerlinl, 21. Januar 1874. 4 Seiten 4°. E. 2296 Julius Lohmeyer, Dichter, geboren 6. Oktober 1835 in Neiße, gestorben 24. Mai 1904 in Charlottenburg. Brief an Wilhelm Gentz. Leipzig, 4. Oktober 1878. 2 Seiten 8°. E. 2297 Bittet ihn um die Erläuterung eines seiner Bilder. Johann Peter von Ludewig, Staatsrechtslehrer, Professor und Kanzler der Universität Halle, geboren 15. August 1668 zu Hohenhard bei Schwabisch-Hall, gestorben 7. September 1743 in Halle. An ... Ehlers. Ohne Ort und Datum. 1 Seite 4°. E. 2298 Carl von Lützow, Kunsthistoriker, Professor an der technischen Hochschule in Wien, Herausgeber »Zeitschrift für bildende Kunst", geboren 25. Dezember 1832 in Göttingen, gestorben 22. April 1897 in Wien. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. ioeo 1. Wien, 20. Februar 1881. 1 Seite 4°. ... Wenn es um die deutsche Typographie, um die Ausgaben unsrer Classiker lange recht traurig aussah, so können wir jetzt sagen: wir machen sichtlich große Schritte zum Schönen und Musterhaften. Sie haben durch Ihre Nathan-Ausgabe eine Leuchte ausgesteckt, die gewiß wieder Andere zur Nachfolge anspornen wird! ... 2. Wien, 31. Oktober 1890. 2 Seiten 8°. Danksagung für die Festausgabe der Minna von Barnhelm. 174 Luther—Mader Martin Luther, geboren 10. November 1483 in Eisleben, gestorben ebenda 18. Februar 1546. Brief an Georg Grafen zu Wertheim'. Wittenberg, Mittwoch nach Viti il7. Julil 1523. 1 Seite 4°, Adresse, Siegelreste. E. 2299 Gnad frid ynn Christo. Gnediger Herr Ich Hab E. G. Prediger* sampt E. G. schrifft aüff meyn bestes empfangen, vnd aller seyner frage, so viel myr Gott verlihen. berichtet, wie er E G anzeygen wirkt. Ich byn froh das Christus E. G. mit solchem man beratten. hoff. E. G. werde ob yhm hallten vnd mit der zeyt erfaren. das eyn rechtschaffener man sey. der E G gefallen wirt. Denn D Straus' halt seynen kopff. vnd machts itzt zu Eysenach auch, wie er kan. vnd lesst vns sagen vnd schreyben. Ich Hab aber E G dißem Prediger gesagt vnsere weyße hie zu Vittemberg. das er zuvor das wortt wol treybe. ehe mau ettwas endere. bis mau sehe wie der glaub, vnd die liebe zu nympt ym volck. Es weren denn öffentliche vnd vnleydliche stuck Widder das Evangelio. wie wol man die selben auch zuvor wol straffen durchs wortt vnd das volck versteudigen muß. Ich hoff er werde sich recht hallten. Gott behutt E G Amen zu Vittemberg. am Mittwoch nach Viti 1523. E G diener Martinus Luther. In äor8o: Dem Edlen vnd wol gepornen Herrn Herrn Georgen graffen zu Werttheym rc. meynem gnedigen Herren Im Siegel ist noch die Rose kenntlich. Zuerst gedruckt: Die Musen. Herausgegeben von Friedrich Baron de la Motte Fouque und Wilhelm Neumann. Jahrgang 1813. Band 1 Seite 53—54. Joseph von Mader, Numismatiker, Professor der deutschen Rechts- und der Staatenkunde in Prag, geboren 8. September 1754 in Wien, gestorben 25. Dezember 1815 in Prag. 3 Briefe an Benoni Friedlaender. E. 1. Prag, 27. Mai 1806. 4 Seiten 8°. 2309 1 Reformierte Wertheim schon 1522. Gestorben 1530, erst dreiundvierzig Jahre alt. 2 Vermutlich Franz Kolb aus Lörrach, der bis nach dem Bauernkrieg in Wertheim gepredigt hat; gestorben als Berner Reformator 1535. Siehe Fritz Baumgarten, Wie Wertheim evangelisch wurde. Halle 1890. Seite 19. 3 Jacob Strauß, den Luther dem Grafen zu Wertheim auf dessen Bitte geschickt hatte, hielt sich dort nur einige Monate, da er ein unruhiger, leidenschaftlicher Mensch war, „unfähig zum Ausbau des Neuen. Von Wertheim wandte er sich nach Eisenach. Siehe Fritz Baumgarten a. a. O. Seite 15. Mader—Major 175 2. Prag, 15. April 1812. 1 Seite 8°. 2310 3. Prag, 16. September 1812. 3 Seiten 4°. 2311 1—3 behandeln numismatische Dinge. Johann Heinrich von Mädler, Astronom, Professor und Direktor der Sternwarte in Dorpat, geboren 29. Mai 1794 in Berlin, gestorben 14. Marz 1874 in Hannover. Brief an Gubitz. lBerlin um 1837.1 2 Seiten 8°, Adresse, Siegel. E. 2312 Mädler redigierte den astronomischen Teil des Gubitzschen Volkskalenders. Friedrich Adolph Maercker, Dichter, geboren 8. November 1804 in Eltville, gestorben 26. Juli 1889 in Berlin. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 17. Februar 1881. 3 Seiten 8°. E. Mit Distichen auf „Lessings sitzendes Bild für Hamburg" svou Fritz Schaper^. 2313 Deutschlands Beruf. Zum Schluß der Berliner Jubiläums-Ausstellung am 3i Ln Oktober 1886. Gedicht. 1 Seite 4°. E. 2314 Siegfried August Mahlmann, Dichter, Redakteur der „Zeitschrift für die elegante Welt" und der „Leipziger Zeitung", geboren 13. Mai 1771 in Leipzig, gestorben ebenda 16. Dezember 1826. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Leipzig, 12. September 1809. 4 Seiten 8°, Umschlag mit Siegel. 231b 2. Leipzig, 23. April 1822. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2310 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 3 Seite 109—110. Georg Maior, lutherischer Theolog, geboren 25. April 1502 in Nürnberg, gestorben 28. No- vember 1574 in Wittenberg. Gehaltsquittung Juliquartal 1539. Ein schmaler Streifen. E. 2317 Stammbuchblatt. 1566. Lateinisch. 1 Seite 8°. E. 2318 176 Maltitz — R. Marggraff Apollonius Freiherr von Maltitz, Lyriker, russischer Geschäftsträger in Weimar, geboren 11. Juni 1795 in Gera, gestorben 2. Marz 1870 in Weimar. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Hamburg, 12. Juni 1828. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 231g Bietet einen Beitrag für den nächsten Jahrgang der Holteischen Bühnen- spiele an „... Mein alter Student ist hier mit vielem, vielem Furor gegeben worden ..." 2. Dresden, 19. Januar 1837. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2320 3. Weimar, 11. Dezember 1859. 2 Seiten 4°. 2321 Johann Caspar Friedrich Manso, Historiker, Direktor des Magdalenäums in Breslau, geboren 26. Mai 1760 zu Blasienzelle im Herzogtum Gotha, gestorben 9. Juni 1826 in Breslau. Brief an Friedrich Nicolai. Breslau, 12. Januar 1806. 1 Seite 4°. E. 2322 Hermann Marggraff, Dichter und Schriftsteller, Redakteur der „Blatter für literarische Unterhaltung", geboren 14. September 1809 in Züllichau, gestorben 11. Februar 1864 in Leipzig. 5 Briefe an Gubitz. E. 1. lLeipzig 1840.] 3 Seiten 8°. 2323 2. Leipzig, 15. Oktober 1840. 3 Seiten 8°. 2324 3. Leipzig, 5. November 1840. 3 Seiten 8°. 2325 4. München, 25. Juli 1844. 4 Seiten 8°. 2326 5. Leipzig, 7. Juni 1858. 3 Seiten 8°. 2327 Rudolf Marggraff, Kunsthistoriker, geboren 28. Februar 1805 in Züllichau, gestorben 28. Mai 1887 zu Freiburg i. Br. 4 Briefe an Gubitz. E. 1. München, 28. Dezember 1841. 3 Seiten 8°. 2328 2. München, 13. Oktober 1844. 4 Seiten 8°. 2329 3. München, 5. Januar 1851. 3 Seiten 8°. 2330 4. München, 23. Dezember 1861. 4 Seiten 8°. 2331 Maßmann — Meinhard 177 Hans Ferdinand Maßmann, Germanist, Turner, Professor in Berlin, geboren 15. August 1797 in Berlin, gestorben 3. August 1874 in Muskau. Brief an Julius Eduard Hitzig. Berlin, 16. Januar 1844. 1 Seite 4°. E. 2332 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 21. Oktober 1853. 2 Seiten 4°. 2333 2. Berlin, 22. Oktober 1853. 1 Seite 4°, Adresse. 2334 Johann Heinrich Ludwig Meierotto, Schulmann, Direktor des Joachimsthalschen Gymnasiums in Berlin, geboren 22. August 1742 in Stargard, gestorben 24. September 1800 in Berlin. 2 Briefe an Benoni Friedlaender. E. 1. Berlin, 24. Juli 1798. 1 Seite 4°. 2335 Einladung in einen Garten: Johann Jacob Engel und Johann Bernhard Merian nehmen auch an der Gesellschaft teil. 2. Berlin, [24. Juli 1798]. 1 Seite 4°. 2336 Bedauert, seine Einladung nicht annehmen zu können. Johann Nicolans Meinhard, Ästhetiker, Schriftsteller, geboren 11. September 1727 in Erlangen, gestorben 15. Juni 1767 in Berlin. 2 Briefe an Christian Felix Weiße. E. 1. Paris, 20. Juni 1763. 10 Seiten 4°. 2337 ... Ich habe den Vortheil nicht mehr haben können, den Sie mir wünschen, den berühmten Garrik' auf der englischen Bühne zu sehen. Er ist erst um die Zeit, da wir hier angekommen sind, sehr bewundert und sehr ge- seyert von hier abgereist. Aber ich habe den vortrefflichen Powell gesehen, über deßen Action, im Tragischen, ich mir nichts gedenken kann. Es ist wahr, Garrik hat den Vorzug auch im comischen so vollkommen zu seyn, daß es * David Garrick, 1716—1779. 2 John (7) Powell, gestorben 1798. Lessingsche Bücher- u. Handschriftensammlung. 12 178 Meinhard in England noch immer unentschieden bleibt, in welcher Gattung er voll- kommner ist. Das Urtheil von den englischen Schauspielerinnen, das Sie mir melden, ist mir bekannt, und ist vor ungefähr 30 Jahren, ich erinnere mich nicht von wem, gefallt worden. Ich weiß nicht, ob es damals richtig gewesen, aber itzt ist es sicherlich nicht. Sie haben itzt in Drurylane eine Pritchard', die mit der vollkommensten Natur, eine Cibber^, die mit eben so viel Natur als Anmuth agirt, eine Clive^, die im comischen unnachahmlich ist; und ich muß es nur gestehn, sollte ich auch meinen Geschmack in Verdacht bringen, daß sie mir beßer gefallen, als die Dümenils^ und die Clairons^, deren ge- künstelte Grazie oder übertriebne Lebhaftigkeit in den Geberden, uns zu oft erinnert, daß sie nicht die Personen der Tragödie, sondern die Schauspielerinnen sind. Garrik hat hier den einzigen Preville° gelobt, von dem er sagt, daß er ein Akteur für alle Zeiten und für alle Lander ist... 2. Erfurt, 16. Mai 1766. 4 Seiten 4°. 2338 ... Aus dieser Unruhe habe ich ein paar angenehme Stunden zusammen gerast, in denen ich Ihren Atreus^ mit großer Begierde, und, wenn ich so sagen kann, mit einem schaudernden Vergnügen durchgelesen habe. Alles das Schrecken der Pelopiden herrscht durch das Stück. Die Charaktere der beyden Brüder sind mit einer Meisterhand gezeichnet, und ich habe besonders die Kunst bewundert, mit der Sie ein starkes Mitleid für den Thyest erregen, ohne ihm den schwarzen Anstrich ganz zu nehmen, an dem man den Bruder des Atreus erkennt. Die Entwicklung ist vortrefflich menagirt, ob ich gleich noch irgend einen Umstand hatte wünschen können, der es der Pelopia zu eben der Zeit nothwendiger gemacht hätte, dem Aegist das Geheimniß seiner Geburt zu offenbaren. Ueber das Detail könnte ich Ihnen allerhand vorschwatzen, wenn ich Ihnen Dinge sagen wollte, die sie weit beßer wißen, als ich. Nur däucht es mir, daß Sie bisweilen Ihrem großen Talente zur figürlichen und bilderreichen Sprache sich ein wenig zu sehr überlaßen, und dem Dialog und besonders den Monologen fast die Farbe des griechischen Chors geben... Diplom der 1690 zur Bekämpfung des verderbten dichterischen Geschmacks gegründeten poetisch-literarischen Accademia degli Arcadi1 2 3 4 5 * * 8 für Meinhard. [1764.] Gedruckt mit handschriftlichen Einfügungen. 1 Seite 2°, Siegel, Umschlag mit Siegel und Adresse. 2339 1 Hannah Pritchard, 17H—1786. 2 Susamiah Mary Cibber, geborene Arne, 1718—1766. 3 Catherin Clive, geborene Rastor, 1711—1785. 4 Marie-Franeoise Dumesnil, 1711—1803. 5 Claire-Joseph-Hippolyte Lagris de Latude, bekannt unter dem Namen Clairon, 1723—1803. 3 Pierre-Louis Dubus genannt Preville, 1721—1799. ^Atreus und Thyest, Trauerspiel. 8 Die Mitglieder führten Schäfernamen und rechneten nach Olympiaden. Die Gesellschaft besteht noch heute. Melanthon 179 Philipp Melanthon, geboren 16. Februar 1497 in Bretten, gestorben 19. April 1560 in Wittenberg. Widmung auf der Rückseite des Titelblatts der Confessio von 1540. 1 Seite 4°. E. Paulus ad Colossenses Cap. [3 V.16.] Die rede Christi foll in Euch wohnen reichlich in aller weifheit vnd foll Euch vntereinander lehren vnd erinnern, Merkt difes wort, wohnen, wo man göttliche lehr hertzlich betracht, vnd mit glawben annimmet, da wohnet gewißlich gott im felbigen hertzen. scriptu manu Philipp! Melanthonis Gedruckt: Die Musen Jahrgang 1813 Seite 56. Siehe die Büchersammlung Teil 2. Schreiben an Bürgermeister und Rat der Stadt Tangermünde. lWittenbergl, 18. August 1553. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 2340 Gottes gnad durch seinen Eingebornen Son Jhesum Christ» vnsern Heiland vnd warhafftigen helffer zu uor, Erbare weise fürneme günstige Herrn, Ewr Erbarkeit alß verstendige christliche rezenten wissen das göttliche weißheit beides verkündigt hart, nemlich das Jit dieser letzten Zeit, grössere vnrnhe sein werde, denn zu vor gewesen, das aber gleichwol der allmechtige Son gottes yhm ein ewige kirchen für vnd für, biß zur vfferweckung der todten samlen will, vnd eben In diesem Volk die reyne lehr des Evangelij gepredigt Wirt, will darrnmb das alle Menschen, Ein jeder nach seinem stand, zn pflantzung vnd erhalttung christlicher lehr, hulff thue, Derhalben thun Ewr Erbarkeit löblich, das sie kirchen vnd Schulen erhalden, vnd yhr arme Jugent zum studio fördern, un ist Ewr Erbarkeit zeiget- diser schrifft Bartolemeus Plank, Eins armen Burgers son zu Tangermnnt, bekant, vnd wissen E E seins vatters armut, diweil denn diser Bartolemeus feer züchtig vnd Im lernen vleissig ist, vnd gute Hoffnung zu seinem studio zn haben, bitt ich neben yhm, E Erbarkeit wollen yhm, vmb gottes willen, Ein jarliche hülff zum studio väterlich ver- ordnen, dagegen Wirt gott gnediglich viel straffe lindern, wie der Son gottes spricht, wer dem geringsten vnter den meinen vmb der lehr willen Einen trunk Wasser gebet, der wirk belohnüg haben, Der selbige allmechtige Son gottes Jhesus Christus wolle E Erbarkeit vnd die Ewren alle zeit gnediglich bewaren vnd regirn, Den 18 Augustj 1553 Ewr Erbarkeit williger Philippus Melanthon In dorso: DEn Erbarn weisen vnd fürnemen Herrn Bürgermeistern vnd Radt der Stadt Tangermund, meinen günstigen Herrn 12* 180 Melanthon —Mendelssohn 1 1720 — 1793. Daneben von der fremden Hand einer spätern Zeit: Mg? Joannes Curdes Diesen Des Herrn Philippi Nelancktoni8 am Rache zu Tangermundt gechanen Brief, wie Ich Ihn daselbst als Ihr Secretarius vndt Mittherr, vnter andern gefunden, was Ich aufgehoben, vnd zum gedechtnis hiehero zugehefftet. ()uamvi8 gutem fuerim tempore tcriptarum darum literarum inkan8 uniu8 anni, altameu duju8 kamiliae quenäam Peter Planken novi. Melanthons Schreiben zuerst gedruckt: Die Musen Jahrgang 1813 Seite 54—55. Moses Mendelssohn, Popularphilosoph, geboren 26. September 1729 in Dessau, gestorben 4. Januar 1786 in Berlin. Betrachtungen über lCharlesl Bonnets* Palingenesie. ll770.1 40 Seiten 2°. E. 2341 Gedruckt: Moses Mendelssohns gesammelte Schriften ... herausgegeben von G. B. Mendelssohn, Band 3, 1843, Seite 135—176. Deutsche Psalmenübersetzung. E. 2342 Schwarzlederner Oktavband in einem Futteral. Enthält den gedruckten hebräischen Psalmentext, mit weißem Papier durchschossen. Auf 201 mit lateinischer Schrift eng beschriebenen Seiten von Mendelssohns Hand die Übersetzung der einzelnen Psalmen neben dem hebräischen Text, ausgenommen die Psalmen 53, 86, 106, 108, 119, 143—150. An einigen Stellen An- merkungen von Mendelssohns Hand. Die beiden ersten Verse von Psalm 51 und 52 sind von fremder Hand beigefügt. Gedruckt: Die Psalmen. Übersetzt von Moses Mendelssohn. Berlin, bey Friedrich Maurer, 1783. Widmung an David Friedlaender auf dem Vorblatt der Morgenstunden 1785. E. Siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 142 Nr 1566. Brief an einen Ungenannten. Berlin, 19. Mar; 1765. 4 Seiten 4°. E. 2343 Gedruckt: Moses Mendelssohns gesammelte Schriften Band 5 Seite 440—442. Brief an einen Ungenannten lGeorge August von Breitenbauch?!. Berlin, 1. September 1767. 3 Seiten 4°. E. 3344 Gedruckt: Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland Band 1, 1887, Seite 109—110. Mendelssohn 181 Briefwechsel Mendelssohns mit Johann Caspar Lavater. Lavater hatte im Jahre 1769 eine deutsche Übersetzung von Charles Bonnets palingen^ie pbiIo8opkique, einer Untersuchung der Beweise für das Christen- tum, herausgegeben und Mendelssohn zugeeignet. In der Zuschrift beschwor er ihn feierlichst vor der ganzen Welt, die Schrift zu widerlegen, wofern er die wesentlichen Beweise nicht richtig finde; finde er sie aber richtig, zu tun, was Klugheit, Wahrheitsliebe und Redlichkeit ihn tun heißen, was ein Sokrates getan hätte, wenn er diese Schrift gelesen und unwiderlegbar ge- funden hätte, d. h. die Religion seiner Väter zu verlassen und sich zu derjenigen zu bekennen, die Bonnet verteidige. Der sich hieran knüpfende, weiter unten verzeichnete Briefwechsel zwischen Lavater und Mendelssohn nebst andern hiezu gehörigen Schriftstücken stammt aus Mendelssohns Nachlaß. 1. Lavater an Mendelssohn. Zürich, 4. September 1769. l Seite 4°. E. 2345 Gedruckt: Moses Mendelssohns gesammelte Schriften Band 3 Seite 81. 2. Mendelssohn an Lavater. Berlin, 24. Dezember 1769. Entwurf. 1 Seite 4°. E. 2346 Gedruckt: ebenda Seite 82. 3. Lavater an Mendelssohn. Zürich, 26. Dezember 1769. 1 Seite 4°, Adresse. E. 2347 Gedruckt: ebenda Seite 82. 4. Mendelssohn an Lavater. lBerlinl, 10. Februar 1770. Abschrift David Friedlaenders. 2 Seiten 4°. 2348 Gedruckt: ebenda Seite 83. 5. Lavater an Mendelssohn. Zürich, i4.Februar 1770. 4 Seiten 8°. E. 2349 Gedruckt: ebenda Seite 84—85. 6. Lavater an Mendelssohn. Zürich, 20.Februar 1770. 4 Seiten 4°. E. 2350 Gedruckt: ebenda Seite 85—87. 7. Mendelssohn an Lavater. tBerlin, Marz 1770.1 Abschrift David Friedlaenders. 4 Seiten 4°. 2351 Gedruckt: ebenda Seite 88—90. Hierzu: Anmerkungen über die von HE Lavater eingeschikte Zusätze. Berlin, 9. März 1770. 2 Seiten 2". E. 2352 Gedruckt: ebenda Seite 90—92. 8. Lavater an Mendelssohn. Zürich, 19.Marz 1770. 4 Seiten 4°. E. 2353 Gedruckt: ebenda Seite 92—94. Im Brief liegt noch ein Zettel von Lavater, für Nicolai bestimmt, Zürich, 19. März 1770. E. 2354 182 Mendelssohn 9. Lavater an Mendelssohn. Zürich, 20. April 1770. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 2355 Gedruckt: ebenda Seite 95—97. 10. Mendelssohn an Lavater. Berlin, 4. Dezember 1770. Abschrift von David Friedlaender. 3 Seiten 4°. 2356 Einlage: Abschrift aus der Jenaischen Gel. Zeitung 72" Nr. Gelehrte Berichte, 3 Seiten 2", lateinisch. Auszug des Reisejournals von Lavater, worin er seine erste Bekanntschaft mit Mendelssohn schildert. Beides gedruckt: wie oben Seite 97—99. 2357 11. Lavater an Mendelssohn. Zürich, 15. Dezember 1770. 4 Seiten 4°, Umschlag mit Siegel. E. 2353 Gedruckt: ebenda Seite 100—101. 12. Lavater an Mendelssohn. Zürich, 18. Dezember 1770. 1 Seite 4°, Adresse. E. 2359 Gedruckt: ebenda Seite 101—102. 13. Mendelssohn an Lavater. sBerlinl, 15. Januar 1771. Abschrift von David Friedlaender. 4 Seiten 4°. 2360 Gedruckt: ebenda Seite 102—104. Beilagen: 1. Ein Blatt von Mendelssohns Hand, 3 Seiten 4°, E.: Was ihn sLavaterl zu diesem Schritte bewogen?... 2331 Gedruckt: wie oben Seite 105—106. 2. Ein Zettel von unbekannter Hand. 2352 Der Brief an sich bedarf meines Lobs keinesweges: Die Aufschrift ist hinlänglich ihn zu empfehlen. —. Dieses aber begreife ich nicht, wie man von einem Juden, der aus Überzeugung ein Christ wird, sagen könne, daß er den Glauben seiner Vater verlasse. Den Glauben seiner Väter vor Moses verläßt er gewiß nicht. Dieser aber befiehlt ihm, den Propheten zu hören, welchen Gott nach ihm erwecken wird. Es komt also nur darauf an, wer dieser grosse Prophet sey? Ist es derjenige welchen die Christen davor halten, so ist ein ieder wahrer Jsraelite, selbst durch das Gesetz Mosis, verbunden ihn zu hören, und er bricht das Gesetz, wenn er ihn nicht höret. 3. Ein Zettel von Johann Joachim Spaldings Hand, 2 Seiten 8°, E. 2363 4. Ein zweiter Zettel von Spalding zur Erklärung Mendelssohns gegen Johann Balthasar Kölbele*. 2364 1 Verfasser zweier Schreiben an Mendelssohn in diesem Streit, 1770 und 1771, und des „Kleinen Versuchs über die Wunder... mit einigen Zusätzen über die Mendelssohnische und Kölbelische Religions- streitigkeit", 1772. = Mendelssohn = 183 5. Abschrift einer Rezension des Schreibens Lavaters an Mendelssohn, 2 Seiten 2°. 2365 6. 5 Zeitungsnummern, Januar 1770 bis Januar 1771, zu dem Lavater- Bonnet-Mendelssohnschen Streit. 2366-70 7. Brief Johann Ernst Immanuel Walchs' an Friedrich Nicolai. Jena, 23. Januar 1771. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. E. 2371 ... An dem Aufsatz welcher aus dem ReiseJourual Hru Past. Lavaters unfern hiesigen Zeitungen einverleibet worden, habe ich nicht den geringsten Antheil. Einer unserer vornehmsten MitArbeiter, ein hiesiger öffentlicher Lehrer, der die Freyheit hat, einrucken zu laßen was er will, hat gedachten Aufsatz hergegeben, weil er geglaubt, daß selbiger nicht das geringste in sich halte, so Hrn Lavater oder Hrn Mendelssohn nachtheilig seyn könnte... 8. 2 Briefe Lavaters an den Berliner Prediger Friedrich Germanus Lüdke^. In einem Umschläge, worauf Nicolai bemerkt hat: Briefe an den seel. Herrn Prediger Lüdke, welche mir von den Erben gegeben worden dlU 2 Briefe v. Lavater sind besonders merkwürdig. Sie zeigen seine Aengst- lichkeit, daß Moses deutlich antworten möchte, so sehr er sie auch zu verstellen sucht. Auch daß ihn Spalding gewissermaßen auf die Idee v. Juden gebracht; wobey L. aber verschweigt, daß er die Juden, die in Zürich waren darüber befragt. Item sehr deutlich das Gestandniß, daß er dadurch mit s. elenden Vorurtheile, bey den Juden habe große Wirkung Hervorbringen wollen. Da diese nun nicht erfolgten, wollte er den ganzen Streit unterdrücken. Um die Wahrheit war es ihm nicht zu thun. l. Zürich, 10. Februar 1770. 8 Seiten 8°. E. 2372 Sie werden es sich vorstellen könen, Liebenswürdiger Freünd, daß es mir nach meiner itzigen Lage nicht wol möglich ist, Ihre sehr verbindliche Zuschrift so ausführlich zubeantworten, als es mir angenehm wäre. Genug, Ihr Brief hat mich sehr gerührt und erquikt. Es kränkt mich nicht wenig, daß so viele wackere Mäner, die mir ihre schäzbare Freündschaft gönen, so wol durch meine Zuschrift an Moses als durch andre meiner Meynungen, in Verlegenheit und edle Besorgniße ge- setzt worden sind. Was das erstere anbetrift, so hoffe ich durch meine Antwort, die Sie bald durch Herrn Zollikofer1 2 3 von Leipzig erhalten werden, diese verehrenswürdige Freünde einiger maßen wieder beruhigen zukönen. Wehe 1 Philologe und Naturforscher, Professor in Jena, 1725—1778. 2 Redigierte die theologischen Besprechungen in der Allgemeinen Deutschen Bibliothek, Archidiakonus an der Nikolaikirchc, 1730—1792. 3 Georg Joachim Zollikofer, 1730-1788, Prediger in Leipzig, geistlicher Dichter, mit Lavater befreundet. 184 Mendelssohn thut es mir auch, das so viel redens von müßigen Zuschauern Ihnen be- schwerlich fällt. Ungeachtet ich in dieser Antwort alles ans das sorgfältigste abgewogen zuhaben glaube, so muß ich Sie dennoch bitten, Sie mit der strengsten Unpartheylichkeit zulesen, durchzustreichen, zuändern, und zuzusetzen, was Sie imer gut finden, und das ohne Bedenken. Im Falle, daß Sie etwas merk- liches daran änderten, würde ich Sie bitten, eine Abschrift davon machen zulaßen, und sodann die Abschrift dem H. Moses zuübergeben, oder durch Herren Nicolai übergeben zulaßen und mir sogleich |: es darf nicht vorher seyn fi die Abänderung zumelden. In dem Brief, den ich HerrkL Moses beylegen werde, und den Sie mit der Antwort zuübergeben belieben werden, sage ich ihm unter andern, daß er in meiner Antwort ändern dürfe, was er imer geändert wünschte; nur solle er michs wißen laßen, ehe sie gedrukt wird. Ich gebe ihm auch nicht undeütlich zuverstehen, mich bey dem Publikum des Verdachtes, als wenn ich ein Ver- sprechen übertreten hätte, zuentschlagen, würde mich auf sr Seite zum Beschluß unsers Actus vor den Augen des Publikums nicht unbillig dünken. Ich mag mich entsinen, so weit ich will, ich kan mich nicht bereden, dem H. Moses ein Wort geschrieben zuhaben, daß ich um seiner Seele Seelig- keit bekümert wäre. In dem Sine, wie er das anführt, kann ich so was nie gedacht haben. Ich baue darauf, ohne das entscheidende Zeugniß von H. Nicolai mit in die Wage zu legen, daß Moses kein Deiste sondern ein Jude sey. Denn wenn er es nicht wäre, so müßte ich Ihn verabscheüen. Er redet von einer dem Ansehn nach so überstrengen, so allgemeinverachteten Religion; von der Religion sr Väter. Nach den Grundsätzen meiner Religion, sagt er, soll ich niemand, der nicht nach unserm Gesetze geboren ,ist, zubekehren suchen; Er setzt das Mosaische Gesetz, dem natürlichen entgegen. — wie kann ich hier den ehrlichen Mann noch für einen Deisten halten? — Ihnen ins Herz hineingesagt: Ich hätte die Zuschrift an Moses weg- gelaßen, wenn ich nicht geglaubt hätte, daß er zu denen philosophischen Juden gehörte, von denen mir Hr. Sp.' schrieb, daß sie überhaupt sich gegen das Christenthum neigten, wenn es unitarisch wäre! Froh, dachte ich, werden diese Leuche seyn, wenn Sie öffentlich aufgefodert werden; wenn ihnen, mit Ihren Rabbinen zubrechen, eine goldene Brüke gebaut wird. Ich muß es nicht wiederhohlen, daß Sie das ja keiner Seele sagen. Was meine Meynungen betrifft — ach! wie gerne wollte ich sie, wenigstens um meiner Freünde willen fahren laßen, wenn es mir mein Gewißen imer gestatten wollte! wie gerne wollt' ich Ihnen Ihre Bekümerniße für mich ersparen; Spalding ... Diterich'.. Lüdke.. Zollikofer.. Resewitz', Jselin*... 1 Johann Joachim Spalding, Oberkonsistorialrat und Propst von Berlin, 1714—1804. 2 Johann Samuel Diterich, Prediger und Oberkonsistorialrat in Berlin, 1721—1797. 3 Friedrich Gabriel Resewitz, Schulmann und pädagogischer Schriftsteller, 1729—1806. 4 Isaak Jselin, der Nationalökonom und Philanthrop, 1728-1782. Mendelssohn 185 Basedow'... Zimerman1 2 3 4 5 ach, die guten liebenswürdigen Seelen sind alle an mir, mich gerade zu oder von der Seite her vor meiner Imagination und vor dem Fanatisme zuwarnen... Ich danke ihnen allen herzlich; ich werde nicht müde zuprüfen... mit Gebeth, mit Thränen zuprüfen: ach, wie wol wäre mir in gewißer „Absicht, sage ich oft zu mir selbst, wenn ich diese Meynungen fahren laßen fönte".,. aber, ich habe es noch nicht von meinem Gewißen erhalten könen. Ich küße den Bernhardus Nordalbingius', und mein Her; blutet, ihm den edlen Triumph zuverschaffen, mich überzeugt zuhaben, daß ich mich irre; aber er hat mich auch nur nicht wankend gemacht. Irre ich, so wird die Antwort des Johanes Turicensis* zeigen, daß ich als ein ehrlicher Mann, und nicht als ein Schwärmer irre. Mich wundert sehr, wie Herr Diterich die Antwort des Herrn Hetzen^ auf seine Beantwortung der Drey Fragen aufgenomen hat. Dürfte und könte ich Zeit halber meine Meynung in Verbindung mit allen andern vortragen, so würde sichs zeigen, wie tief sie in der Schrift gewurzelt ist. Aber dann müßte ich neue Kämpfe aushalten. und ich will mich lieber, wo möglich, wieder einziehen. In Ansehung meines Lehramtes bin ich in einer unausstehlichen Verlegen- heit. Könte etwas mich geneigt machen, meine Meynungen fahren zulaßen, so wäre es die nahe fürchterliche Aussicht, wenn ich darauf bestehen bleibe. Schweigen kann ich nicht; denn sie (wenigstens die vom Glauben, Geist, und Gebethe) dünken mich so wesentlich, so durchaus mit dem System des Christen- thums durchflochten, daß ich kein Gewißen haben müßte, wenn ich bey dem hohen Grade meiner Überzeugung davon, das Ansehen haben wollte, nichts davon zuwißen oder zuglauben. Muß ich sie aber lehren dürfen? — Gott! Was steht mir bevor — Aeltern, Weib, Kinder, Vaterland, Freünde, Ruhe, Credit, Ruhm, vielleicht noch mehr muß ich kränken. Ich werde vielleicht nicht zehn Menschen auf meine Seite bringen. Kurz, ich werde gewiß eine Laufbahn betreten mäßen, die für ein zärtliches Herz nicht dornigter seyn könte; o wie ruhig könt' ich seyn, wie viele Freünde freüdiger ansehen, wie viele Nachreden abwenden, wie viele Lorbeern sameln, wenn ich es von meinem Gewißen erhalten könte, das Spaldingsche oder Basedowsche System anzunehmen. Denn für dieß oder meines muß ich mich erklären. Das Orthodoxe ist offenbar falsch. Ich will nichts mehr sagen, denn mein Herz wird zu warm, wenn ich den Scheideweg zu diesen beyden Meynungen zu lange vor Augen habe. Ich vermuthe sogar, daß ich — dieß einzige will ich noch sagen — meine Ansichten in die Ewigkeit meiner Meynung werde aufopfern mäßen. Ein Opfer, deßen ich gewiß enthoben znseyn wünschte, wen es je möglich wäre. 1 Johann Bernhard Basedow, der Pädagog, 1723—1798. 2 Johann Georg von Zimmcrmann, der Popularphilosoph und Arzt, 1728—1795. 3 Basedow, der in Hamburg geboren ist. 4 Das ist Lavater selbst. 5 Von Otto Justus Basilius Hesse, Prediger an der Marienkirche, später Oberkonsistorialrat in Berlin, 1721—1797, erschien 1770: Schreiben des Herrn Moses Mendelssohn in Berlin an den Herrn Diaconus ravater zu Zürich, nebst Anmerkungen über dasselbe. 186 Mendelssohn Ich umarme Sie mit zärtlicher Liebe, und bin, nebst herzlicher Empfehlung an unfern theüren Spalding, Ihr aufrichtiger Freünd. Zürich, d. 10. ?ebr. 1770. Joh. Caspar Lavater. Diac. N. S. sagen Sie Spaldingen: daß ich wieder eine Tochter bekamen habe. 2. lZürichl, 27. Februar 1770. 1 Seite 8°. E. 2373 wie viel ich Ihnen schon Mühe mache? — verzeihen Sie doch; — ich habe keinen Augenblik zuversäumen — ich muß Sie also nur mit zwey Worten bitten, die Beylage*, in meine Antwort einrücken, oder einrüken zulaßen, oder sie H. Moses zuübergeben, daß Er sie einrücke. Die meisten dieser Zusätze sind mir in verschiedener Absicht wichtig, und ich zweifle nicht, Hr Moses werde nichts dagegen haben. Freylich steht es bey Ihnen, auch diese noch abzuändern, zustärken, zuverbeßern. Einige meiner Freunde, oder vielmehr, nur H. Bonet, und Ein Genfer, denen ich die Antwort übersetzen ließ, sagte mir, ich sollte die Antwort renclre plus trancliee, plus nette, plus saillante et plus courte. ich weiß mir hierinn nicht zuhelfen. Ich wüßte keine Zeile durchzustreichen: ich fühle wol hie fund^ da die Begründtheit dieses Urtheils; aber ich will lieber recht verstanden, als gelobt werden in ansehung des Styls. — Dieß in größter Eil. Lavater. Briefwechsel mit Charles Bonnet. 1. Bonnet an Mendelssohn. Genthod bei Genf, 12. Januar 1770. Französisch. 5 Seiten 4°. E. Nebst Abschrift von Mendelssohns Hand, 8 Seiten 4°. 2374-75 Gedruckt: Moses Mendelssohns gesammelte Schriften Band 3, 1843, Seite 108—113. 2. Mendelssohn an Bonnet. lBerlinl, 9. Februar 1770. Entwurf. 8 Seiten 2°. E. Nebst Abschrift mit einigen Verbesserungen von Mendelssohns Hand, 27 Seiten 2°. 2376-77 Gedruckt: ebenda Seite 113—123. 3. Bonnet an Mendelssohn. Genthod, 24. Juni 1770. Französisch. 4 Seiten 4°. E. 2378 Gedruckt: ebenda Seite 123—126. Brief an Paulus Best, stuä. meck. in Köln. Berlin, 24. April 1773. Abschrift. 3 Seiten 4°. 2379 Gedruckt: Moses Mendelssohns gesammelte Schriften Band 5, 1844, Seite 520—522. * Fehlt. Mendelssohn 187 4 Briefe an Friedrich Nicolai. E. 1. Berlin, 3. Oktober 1774. 2 Seiten 4°, Adresse. 2380 Gedruckt: Moses Mendelssohns gesammelte Schriften Band 5 Seite 529—530. 2. sBerlin, 20. Februar 1775.1 1 Seite 4°. 2381 Gedruckt: ebenda Seite 532—533. 3. Berlin, 20. Februar 1781. 1 Seite 4°, Adresse. 2382 Bester Freund! Unser Lessing ist hin! Sollten wir, seine Freunde, nicht an den Herzog schreiben, und um seine Papiere bitten? ... Gedruckt: ebenda Seite 580. Faksimile in der fünften Ausgabe des Phaedon, 1814; ein Exemplar bei dem Originalbrief. 2383 4. sBerlinl, 8. Oktober 1785. 1 Seite 8°, Adresse. 2384 Gedruckt: ebenda Seite 634. Briefwechsel mit Marcus Herz. 1. Mendelssohn an Herz. sBerlinl, 11. Februar 1780. 1 Seite 4°, Adresse. E. 2385 Gedruckt: Moses Mendelssohns gesammelte Schriften Band 5 Seite 555. 2. Herzens Anmerkungen an Mendelssohn. sBerlinl, 14. Februar 1780. 2 Seiten 4°, Adresse. E. 2386 Gedruckt: ebenda Seite 556—558. 3. Mendelssohns Gegenbemerkungen an Herz. sBerlin, 28. Februar 1780.1 2 Seiten 4°, Adresse. E. 2387 Gedruckt: ebenda Seite 558—559. 4. Herzens Rechtfertigung der Anmerkungen an Mendelssohn. sBerlinl, 3. Marz 1780. 3 Seiten 4°. E. 2388 Gedruckt: ebenda Seite 559—562. 5. Mendelssohn an Herz. sBerlinl, 2. April 1781. 2 Seiten 4°. E. 2389 Gedruckt: ebenda Seite 587—588. 6. Mendelssohns Bemerkungen an Herz über eine wohl nur handschrift liche Arbeit von ihm, die mit seiner Materia medica im Zusammenhang gestanden zu haben scheint. 3 Seiten 4°. E. 2390 Dabei liegt ein Zettel von Herzens Hand: 2391 Herr Moses giebt, in Ansehung der Wirkung des Kontrasts bey den Empfindungen, folgende Regel. 188 Mendelssohn Alle Empfindungen sind entweder komogen oder keterogen. Die kelerogenen schwächen sich imer. Die Komogene sind sich entweder verwand oder entgegengesetzt. Die Verwandeten verstärken sich in der Verbindung, u schwachen sich in der Vermischung. Die entgegengesetzte umgekehrt, schwachen sich in der Verbindung und verstärken sich in der Vermischung. Gedruckt außer Herzens Zettel: ebenda Seite 589—591. 2 Briefe an Peter Adolph Winkopp, Benediktinermönch auf dem Petersberg bei Erfurt, 1759—1813. 1. Berlin, 24. März 1780. 3 Seiten 4°. E. 2392 Gedruckt: Moses Mendelssohns gesammelte Schriften Band 5 Seite 563—566. 2. Berlin, 28. Juli 1780. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 2393 Gedruckt: ebenda Seite 566—568. Beilagen: 1. Brief Winkopps an Marcus Herz. Zürich, 19. Februar 1786. 4 Seiten 8°. E. 2394 Gedruckt: ebenda Seite 568—571. 2. Winkopps Selbstbiographie. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 2395 Gedruckt: ebenda Seite 571—573. Brief an den Oberst Johann Andreas von Scholteiss. Berlin, 18. Marz 1782. 2 Seiten 4°. E. 2396 Gedruckt: Moses Mendelssohns gesammelte Schriften Band 5 Seite 591—592. Brief an Johann Jacob Engel. lBerlinl, 2. Oktober 1782. 2Seiten4°. E. 2397 Gedruckt: Moses Mendelssohns gesammelte Schriften Band 5 Seite 610—611. Brief an David Friedlaender. Berlin, 15. Juli 1783. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 2398 Hierzu 2 Seiten „Geschichts Erzählung" 2° und Abschrift des Mendels- sohnschen Briefs, beides von David Friedlaenders Hand, 2 Seiten 2": es handelt sich um eine Schuldforderung, bei der sich Friedlaender betrogen glaubte, und die ihn veranlaßte, Mendelssohns Gutachten einzuholen. 2399 Gedruckt: Zöllners Lesebuch für alle Stände, Theil 9, 1790. 1 Geboren 1723 in Hamburg, wurde 1778 Oberst und Bataillonskommandeur in Treuenbrietzen, starb 1791 als Generalmajor. Mendelssohn — Merkel 189 Brief an einen ungenannten holländischen Gelehrten. Ohne Ort und Datum. Abschrift von Peter Adolph Winkopps Hand. 3 Seiten 4°. 2400 Gedruckt: Moses Mendelssohns gesammelte Schriften Band 5 Seite 576-577. Auf Mendelssohns Wunsch hatte Winkopp bert 23mfttn das Lateinische über- setzt. An den Schluß des Briefs ist die lateinische Übersetzung einer kleinen Abhandlung Mendelssohns geschlossen unter der Überschrift: Argumentum, quo probari posse creäo, negue vniuerlum rerum ens eile summe perkectum, aeque Spatium et tempu8 attributa esse Oei. 2 Briefe an den Erbprinzen Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig siehe unter ihm. Garlieb Merkel, Publizist, geboren 21. Oktober 1769 zu Loddiger in Livland, gestorben 27. April 1850 zu Depkinshof bei Riga. Brief an David Friedlaender. lBerlinl, 1. Januar 1810. 1 Seite 8°. E. 2401 Briefwechsel mit Gubitz. Über das Verhältnis beider zueinander, ihre gemeinsame Redaktion der Zeitschrift „Ernst und Scherz oder der alte Freimüthige" und den darüber entstandenen Zwist berichtet Gubitz in seinen Erlebnissen Band 1, 1868, Seite 318—332, wo die meisten der unten verzeichneten Briefe abgedrnckt sind. 1. Merkel an Gubitz. Depkinshof bei Riga, 8./20. Oktober 1815. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 2402 2. Merkel an Gubitz. Memel, 17. Mai 1816. 1 Seite 4°, Adresse. E. 2403 3. Merkel an Gubitz. lBerlin, 26. Mai 1816.1 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 2404 4—8. Merkel an Gubitz. lBerlinl ohne Datum. 3 Zettel, 2 Briefe, zusammen 7 Seiten 8° und quer 8°. E. 2405-09 Beilage eines der beiden Briefe: Als Kaiser Alexander Seinem Senat nicht verstattete. Ihm ein Denkmaal zu weihen (1814). Gedicht von Merkel. 2 Seiten 8°. 2410 9. Gubitz an Merkel. Berlin, 28. Juni 1816. Entwurf. 2 Seiten 4°. Abschrift. 2411 10. Merkel an Gubitz. lBerlinl, 3.Juli 1816. 3 Seiten 8°. E. 2412 11. Merkel an Gubitz. lBerlinl, 8.Juli 1816. 1 Seite 8°, Adresse. E. 2413 12. Merkel an Gubitz. lBerlinl, 9.Juli 1816. 1 Seite 8°, Adresse. E. 2414 13. Quittung Merkels für Gubitz. Berlin, 9. Juli 1816. 1 Seite quer 8°. E. 2415 190 Merkel — A. F. Meyer 14. Gemeinsame Erklärung von Gubitz und Merkel, worin Gubitz von der Redaktion zurücktritt, und Merkel seine „Zufriedenheit mit dem Vor- stehenden" bezeigt. Berlin, 10. Juli 1816. l Seite 4°. Merkel E, Gubitz Abschrift. 2416 15. Aufzeichnung von Gubitz über Merkel. Ohne Datum. 1 Seite 4°. E. 3417 Johann Georg Meusel, Literarhistoriker, Professor in Erlangen, geboren 17. März 1743 zu Eyrichshof bei Bamberg, gestorben 19. September 1820 in Erlangen. Brief an den Kandidaten der Rechte Jtzig* in Halle. Erlangen, 10. August 1798. 2 Seiten 4°. E. 2418 Auskunft über seine Vorlesungen im Wintersemester 1798—99. „Die Folge ist aber eben nicht, daß diese Kollegien allemahl wirklich zu Stande kommen, d. h. daß eine gehörige oder hinreichende Zahl von Zuhörern sich dazu finde. Ehehin konnte ich sicher darauf rechnen. Seitdem aber das Studium der Kantischen Philosophie so sehr überhand genommen hat und die jungen Herren wähnen, sie könten mit Hülfe derselben Berge versetzen; so werden feinere Studien gar sehr vernachlässiget ..." Augnst Ferdinand Meyer, Pseudonym Friedrich Brunold, Dichter, Erzähler, geboren 19. November 1811 in Pyritz, gestorben 27. Februar 1894 in Joachimsthal. Hoch droben im Thurm! Novelle. [1866.] 38 Seiten 4°. E. 2419 Von Gubitz stark korrigiert. 7 Briefe an Gubitz. E. 1. Joachimsthal, 22. Dezember 1845. 2 Seiten 8°, Adresse. 3420 Bittet um Rücksendung seines Dramas Konrad I. 2. Joachimsthal, 10. Juni 1849. 2 Seiten 4°, Adresse. 2421 Bittet, seine Novelle „Eine Wechselschuld" im „Volks-Gesellschafter" nicht abzudrucken. 3. Joachimsthal, 14. Juni 1849. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2422 Bedauert, daß er mit seiner Bitte vom 10. zu spät gekommen sei. 4. Joachimsthal, 15. März 1850. 1 Seite 8°, Adresse, Siegel. 2422 Erbittet Rücksendung der Novelle „Aus der Werkstatt". 1 Später Hitzig, Julius Eduard, der Kriminaldireklor, 1780—1849. —= A. F. Meyer — Mittermaier — 191 5. Joachimsthal, 24. November 1866. 3 Seiten 8°. 2424 6. Joachimsthal, 14. März 1868. 3 Seiten 12°. 2425 7. Joachimsthal, 29. Marz 1868. 1 Seite 8°. 2426 Beilage: Ein Familiengeheimniß (Erzählung). 32 Seiten 4°. E. 2427 Melchior Mehr, Dramatiker, Lyriker, Erzähler, geboren 28. Juni 1810 zu Ehringen bei Nörd- lingen, gestorben 22. April 1872 in München. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Ebermergen bei Donauwörth, 20. September 1853. 2 Seiten 8°. 2423 2. München, 30. Dezember 1853. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 2429 Johann David Michaelis, Orientalist, Professor in Göttingen, geboren 27. Februar 1717 in Halle, gestorben 22. August 1791 in Göttingen. 3 Briefe an Mofes Mendelssohn. E. 1. Göttingen, 27. Januar 1770. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2430 Übersendet ihm den ersten Teil seines Mosaischen Rechts. Auf der ersten Seite von Mendelssohns Hand: D: 7. Merz 1770 erhalten. 2. Göttingen, 17. August 1773. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2431 Bedauert, ihn in Göttingen nicht zu sehen... „Es gehet Ihnen recht so, wie mir, wenn ich nach Berlin reisen will, daß ich nun so oft vorgehabt, und nie bewerkstelliget habe, weil stets etwas dazwischen kam ... Bey mir ist noch die Frage, darf ich nach Berlin kommen, ohne todtgeschlagen zu werden? Ist ganz Berlin gesiimet, wie Herrn Nicolai’s Bibliothek, so werde ich wenigstens nicht viel Umgang haben, als den Ew. HochEdlen mir fub et obreptitie gestatteten ,.. 3. Göttingen, 15. September 1776. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2432 Über die Lage des Kastells, das Antiochus Epiphanes angelegt, und das die Syrer lange Zeit gegen die Makkabäer behauptet haben. Karl Joseph Anton Mittermaier, Jurist, Professor in Heidelberg, geboren 5. August 1787 in München, gestorben 28. August 1867 in Heidelberg. Vrief an Professor Heinrich Eduard Dirksen. Landshut, 31. Januar 1818. 2 Seiten 4°. E. 2433 Aufforderung, an der „Civilistischen Praxis", die von Michaelis 1818 ab erscheinen wird, mitzuarbeiten. 192 I. Möser Justus Möser, Staatsmann, Syndikus der Ritterschaft und Berater des Regenten von Osnabrück, Geschichtschreiber, geboren 14. Dezember 1720 in Osnabrück, gestorben ebenda 8. Januar 1794. Brief an seinen Schwager Regierungsrat Georg Friderici in Blankenburg, gestorben 1792. [Osnabrück], 4. Juli [1759?]. 3 Seiten 4°. E. 2434 Liebster Herr Bruder Wenn das Wetter lange schlimm ist: so stehet man oft nach dem Wetter- glase; und ich denke Sie sehen aus einem gleichen Verlangen auch nun oft nach meinen Briefen aus. Gleich wohl kann ich Ihnen noch keine gute Veränderung melden. Das Haubtquartier war gestern noch zu Marienfeld; nur wandte stch vorgestern der linke Flügel bis ins Amt Iburg. Bey Menschen Gedenken hatte das Korn nicht so gut gestanden; und vor wem war es nun so schön gerathen? Doch ich will mich gar nicht mehr beklagen. Die beste Anmerkung, die unser Bruder in Tripoli- gemacht hat, ist diese, daß die Sklaven, wenn ste 600 Streiche unter die Fustohlen bekahmen, beym ersten Streiche ganz entsetzlich; bey dem siebzigsten aber gar nicht mehr schrien, und also 530 ungefühlt empfiengen. Fai8on8 notre devoir et laifsons faire aux Dieux. Dieses Lehrgebäude ist wirklich so gut als das von Panglos und Leibnitz. Gestern wurden 50 Kriegesgefangene vom perebinischen eorp8 und schwer verwundet hier eingebracht. Sie waren von den Jägern hinter Bilefeld gemacht. Letzters ist nun in französischen Händen. Der Herzog Ferdinand' wird aber doch noch heute, wie es heißt, sein Haupt-quartier zu Dester (auf der Charte von West- phalen Pelsterkamp) nehmen. Geschieht dieses: so kommt es vielleicht zur Entscheidung. Denn der Weg nach Minden von hier ist bereits nicht mehr sicher, da das Englische Hospital, welches gestern morgen von hier dahin ab- gieng, gestern Abend aus Furcht, die aber wohl unzeitig seyn kann, zurück- kehrte. Der Herzog muß einen ganz besonder» Plan haben. Das Magazin zur Nienburg, welches der hannovrischen Krieges-Canzlei noch gehöret, und von den Engländern nicht übernommen war, wesi]gerte er sich bereits vor 8 Tagen anzunehmen. Gleichwohl schien es Ihm zur Absicht auf die Weser sehr gelegen zu liegen; und da die Absichten eines Generals, der mehrere Magazine im Rücken hat, sich aus der vorzüglichen Schonung des einen vor dem andern ziemlich wahrscheinlich machen lasten: so kann ich nicht anders sagen, als daß seine jetzige Stellung, keinesweges eine Folge der französischen Bewegung durchs Lippische ist. Denn bereits am 24. Jun., wie die Franzosen noch bey Paderborn stunden, wurden die Magazine dahier und zu Iburg geschonet, dahingegen das zu Melle, welches am nächsten bey Bilefeld liegt, ledig gemacht. Bey dem allen aber wird doch der Ausgang wo nicht der ' Von Bramischweig, 1721—1792. I. Möser — Mommsen 193 befreyteste, doch der gewisseste Richter seyn. Jetzt ist es hier sehr voll lauter Generals-Personen, als General-vireLteur8, General-Docters, General- Apothekers. ♦. Man schmeichelt sich mit einer Bewegung des Prinz Heinrichs, ziehet daraus Meilen lange Schlüffe, und trinkt schon wieder aller guten Sachen Wohlergehen. Wie glücklich ist der Mensch, daß die Eindrücke der Traurigkeit so flach sind, und der Druck des ersten Kusses auf rothen Lippen oft länger als jener zu sehen ist... Brief an den kaiserlichen wirklichen Kammerherrn Freiherrn lName nicht genannt!. Osnabrück, 29. Oktober 1781. 1 Seite 4°. E. 2435 Brief an seinen Neffen Justus Friderici in Blankenburg. Osnabrück, 31. Dezember 1785. 3 Seiten 4°. E. 2436 Dankt für seine teilnehmende Liebe und Aufmerksamkeit. .. Wenn ich Ihnen nicht so oft antworte als ich sollte und wollte: so müßen Sie es lediglich meinem hypochondrischen Zustande zuschreiben, der mir nicht viel gute Augenblicke überläßt ... Meine Gesundheit will sich noch gar nicht wieder befestigen, und für einen guten Tag, büsse ich mit drey schlechten ..." Theodor Mommsen, Historiker, Professor in Berlin, geboren 30. November 1817 zu Garding in Schleswig, gestorben 1. November 1903 in Charlottenburg. Brief an einen Gelehrten in Gotha. Berlin, Alte Jakobstraße 126,28. Marz 1863. 2 Seiten 8°. E. 2437 Bittet um Auskunft über den in der Herzoglichen Bibliothek in Gotha liegenden Nachlaß von Jakob Strada. 4 Briefe an C. R. Lessing. E. 1. Charlottenburg, 16. Februar 1881. 2 Seiten 8°. 1000 Danksagung für die Prachtausgabe des Nathan. „... Auch wir Nach- lebenden noch haben gewissermaßen ein persönliches Verhältniß zu dem Mann des genialen Verstandes und der befreienden Klarheit, und es thut uns noth uns dessen eben jetzt wieder deutlich bewußt zu werden, daß er da gewesen ist und nach keiner Seite hin seine Spur ausgetilgt werden kann .. 2. Charlottenburg, 25. Dezember 1882. 2 Seiten 8°. 2433 Über Angriffe, die von Paris oder vielmehr von Belgien aus gegen das afrikanische Jnschriftenwerk sder Akademie] gerichtet wurden, und von denen die Vossische Zeitung sNr 597] Kenntnis genommen hatte. „Mit der Mohren- wäsche unserer dortigen Collegen wird niemand sich befassen wollen; aber es Lessingsche Bücher- u. Handschristensammlung. 13 194 Mommsen — Moritz kann nicht schaden, wenn unserem deutschen Publicum einmal deutlich gemacht wird, unter welchen Verhältnissen der verstorbene Wilmanns' sein Material sich hat beschaffen müssen ..." 3. Charlottenburg, 30. Dezember 1882. 3 Seiten 8°. 2439 Dankt für das bereitwillige Entgegenkommen in diesem Handel und für die in aller Hinsicht angenehme Form, die Lessing der Mitteilung gegeben habe. 4. Charlottenburg, 13. Oktober 1890. 1 Seite 8°, Umschlag. 1060 Danksagung „für das schöne Werk, mit welchem Sie Lessings und Berlins Ehrentag feiern1 2 ... Es soll in meinem Hause als dauernde Er- innerung an einen der wenigen Männer bewahrt werden, auf die unsere Nation ein Recht hat uneingeschränkt stolz zu sein ..." Brief an die Redaktion der Vossischen Zeitung. Charlottenburg, 24. Oktober 1900. 4 Seiten 8°. E. 2440 Über Goethebund und Theaterzensur. Gedruckt: Vossische Zeitung vom 26. Oktober 1900, Morgennummer. Karl Philipp Moritz, Kritiker, Ästhetiker, Verfasser autobiographischer Romane, Professor am Köllnischen Gymnasium und an der Akademie der Künste in Berlin, geboren 15. September 1757 in Hameln, gestorben 26. Juni 1793 in Berlin. Brief an den Maler Johann Christoph Frisch in Berlin. Rom, 1. September 1787. 3 Seiten 8°. E. 2441 Ich schreibe Ihnen, mein Theuerster, aus einem Orte, wo ich sehr oft an Sie gedacht habe, wo Sie gewiß manche vergnügte, und ich bis itzt sehr viele traurige Stunden gehabt habe. Denn fast das ganze erste Jahr -meines hiesigen Aufenthalts ist mir durch einen Armbruch und die Folgen davon zwar nicht geraubt, aber doch sehr verleidet worden. Demohngeachtet aber habe ich hier einige Ideen gesainlet, die ich gern mit Ihnen wechseln möchte. Ich freue mich auf den Zeitpunkt, wo dieß mündlich geschehen kann, und es wird mir ein Trost seyn, wenn ich Rom verlasse, daß ich es im Gespräch mit Ihnen wiederfinde. Den künftigen Sommer denke ich gewiß wieder in Berlin zu seyn, und werde nun meinen hiesigen Winteraufenthalt noch so gut wie nur irgend möglich, zu nutzen suchen, um das durch den Armbruch Versäumte, wieder nachzuhohlen. Mein Hauptstudium sind die Alterthümer, weil ich darüber ein Werk ausarbeite, womit ich die Kosten meines hiesigen Aufenthaltes bestreiten muß; ich vernachlässige aber auch dabei das Studium der schönen 1 Gustav Wilmaiins, Professor der Philologie in Straßburg, 1845 — 1878. Er hatte die Be- arbeitung des Afrika gewidmeten Teils des Corpus inscriptionum latinarum übernoiumen. ^ Enthüllung des Lessingdenkmals. 195 — — Moritz Künste nicht, welches hier auch etwas unverzeihliches wäre. Der HE. v. Göthe, ver diesen Winter über auch hier bleibt, besitzt tiefe Kentnisie in der Kunst, und sein Umgang kömmt mir bei der Betrachtung der hiesigen Kunstwerke sehr zu statten. Wer wünschte nicht viele Jahre lang hier zu seyn; aber alles in der Welt läßt sich doch einmal nicht verbinden. Die Hitze ist mir diesen Sommer über sehr erträglich gewesen; ich wünschte doch unsrem Sommer mit dem hiesigen etwas mehr Aehnlichkeit... Brief an Goethe. Berlin, 6. Juni 1789. 3 Seiten 4°. E. 2442 Ich bin eine Zeitlang mir felbft nicht recht sicher gewefen, und habe Ihnen in dem Zustande nicht schreiben wollen: denn wir müfsen nur Lebensbriefe aneinander schreiben, und alles mufs von Folgen feyn. In dem Zustande hat der Tafso etwas Balfamifches für mich gehabt, was aber in mir zu Todtenähnlich würde. Nun ift das junge Grün wieder aufgelebt, und ich kann froher und leichter wieder Athem schöpfen, und mit ganzer Seele sagen, wie der Tafso mich entzückt, und mir Beruhigung und Freude gegeben hat; Beruhigung, weil ich einen Punkt sehe, wo das Qualenvollfte und Drückendste der menschlichen Verhältnisse in die mildeste Erfcheinung sich vollendet, und Freude, weil dieser Vollendungs- punkt mir so nahe erschienen ift. Das klare Sternchen schwebt mir immer vor, und alles übrige ordnet sich darnach. Der Tafso ift nun einmal das höchste Geistige, die zarteste Menfchheit, welche auch von der sanftesten und weichsten Umgebung gedrückt, sich ihrer Auflösung nähert; welche den Schwerpunkt verlohren hat, der sie an die Wirk- lichkeit heftet, und daher auch erst in der Erscheinung ihre eigentliche Vollendung erreichen konnte. Die tragische Darstellung dieses Zarten, Geistigen, auf dem Punckte, wo es sich jammernd ablöfst, und in sich felbft versinkt, ift gewiss das Höchfte der Poesie, bei der freilich das Tieffte nicht minder schön ift, sobald die Möglichkeit zu dem Höchsten einmal in der Seele da liegt. Die Prinzessin und Leonore sprechen gleich im Anfang die grössten Menfchenverhältnifse unmerklich in jeder Zeile aus, und sagen sich über sich selbst und über Tafso das Feinste und Grösste, was Menschen sich einander über sich felbft und über einen dritten sagen können. Und so ift die erste Auseinanderlegung des Stücks felbft schon der interessanteste Anfang dazu, der schon für sich felbft in gewisser Rückficht ein schönes Ganze ausmacht, fo wie jede Einzelne Zeile nur ein erneuerter Wiederhall dieses harmonischen Ganzen ist, und daher an sich einen sprichwörtlichen Werth erhält, welcher macht, dass fie von gebildeten Lippen wiedertönt, und ins Leben eingreift. Diese Dichtung wird aber überhaupt, ohngeachtet ihrer Zartheit, ins Leben Eingreifen, weil sie die Ehrfurcht für das Zarte und Schöne, welche doch einmal wirklich statt fand, zum Hauptgegenftande der Darstellung macht, und auf manche Wangen Schamröthe hervorlocken wird, die dem Gefühl für das, was feinen Werth in sich selber hat, noch nicht ganz abgestorben find; wenigstens habe ich diese Probe schon damit gemacht. In 13* 196 Moritz — ■■ ■ • — das Detail kann und will mich itzt nicht einlafsen: denn ich würde fonft nicht davon abkommen können, und meine Gedanken find jetzt ganz mit dem Werther beschäftiget: Über achtTage werde ich Ihnen schon einenTheil des Mfpts. zum Durchlesen schicken können, weil ich fleifsig dabei bin. Ich hätte schon vor zwei Monathen mit dieser Arbeit fertig feyn können1; sie durfte aber schlechterdings nicht bei körperlicher Unbehäglichkeit unter- nommen werden. Der Tafso hat so was wunderbar Anziehendes, dass ich mit meinen Gedanken gern immer dabei verweilen möchte. Ich fühle immer mehr die Nothwendigkeit dieses Kunstwerks in der Reihe der Dinge, wo er nicht zufällig, sondern wie vorher angewiesen feinen Platz hat. Jedes ächte Kunstwerk scheint mir gleichsam, wie vorher auspunktiert zu feyn, und zu feiner Zeit an die Reihe zu kommen. Nun wäre es freilich wohl Zeit, die Spreu von dem Waitzen zu sondern; der muss nur im Siebe geschüttelt werden so wird die Spreu von selbst verfliegen. Ich denke immer dass noch einiger Sinn für ächte Kunst irgendwo in unsrer Zeit verborgen liegt, und unvermuthet erwachen soll. Die jungen Künstler find bei meinen Vorlesungen aufmerksam genug, wenn nur ihre Lehrer, die alten Künstler etwas taugten. Vielleicht lässt es fich nun noch ins Werk richten, dass Trippei2 doch noch herkömmt. Ich habe mit dem Minifter v. Herzberg3 darüber gesprochen, und der Minifter v. Heinitz4 scheint auch nicht abgeneigt dazu zu feyn. Die Herausgabe der akademischen Monatsfchrift besorge ich jetzt allein, obgleich Riems5 Nähme mit darauf steht. Was sagen Sie zu meiner Affaire mit Campen6? Ich glaube es ist recht, dass diese Sache zur Sprache gekommen ist; denn vor solchen Menfchen, wie der Campe ist, kann eben nichts Rechtes und Gutes emporkommen. Ich bin nun auch zum Mitarbeiter an der Litteraturzeitung ordentlich kontracktmäfsig angenommen worden: die Recenfion über die bildende Nachahmung etc. von Rehberg7 steht noch nicht darinn, und auch die Ihrige noch nicht im Mercur. Sie haben doch die Güte gehabt, 20 St. Ducaten, an den Mahler Mager in Rom bei meiner Abreife aus Weymar zu übermachen: er muss durch einen Zufall den Brief nicht erhalten haben, wie ich von Hirt8 erfahre. — Ich glaube, dass ich auf einem guten Wege bin, und dass Sie mit mir zu- frieden feyn werden, aber muntern Sie mich auch durch ein Wörtchen wieder auf, und empfehlen mich allen Freunden. Moritz. 1 Sie erschien erst 1792 in der Dentschen Monatsschrift Band i Seite 248 und folg.: Über ein poetisches Gemälde. 2 Alexander Trippel, der Bildhauer, 1744—1793, gestorben in Rom. 3 Ewald Friedrich Graf von Hertzberg, 1725—1795. 4 Friedrich Anton Freiherr von Heinitz, 1725—1802. 6 Deutscher Aufklarer, Verfasser der „Fragmente über Aufklärung", Sekretär der Berliner Akademie der Künste, 1749—1807. 6 Über die Verstimmung gegen Joachim Heinrich Campe, 1748—1818, siehe die Allgemeine Deutsche Biographie Band 22, 1885, Seite 314—315. 7 August Wilhelm Rehberg, patriotischer Schriftsteller und Staatsmann, 1757—1836. 8 Alois Hirt, dem Archäologen, 1759—1839. Mosenthal — I. G. PH. Müchler 197 Salomon Hermann von Mosenthal, Dramatiker, geboren 14. Januar 1821 in Kassel, gestorben 17. Februar 1877 in Wien. Brief an Gubitz. Wien, 30. August 1856. 4 Seiten 8°. E. 2444 Moses Moser, Bankier in Berlin, mit Leopold Zunz und Eduard Gans Stifter des Vereins zur Beförderung der Kultur der Juden, Vorsteher der Gesellschaft der Freunde, geboren in Lippehne, gestorben ebenda 15. August 1838. Brief an David Friedlaender [?]. lBerlinl, 3. Juni 1821. 12 Seiten 8°. E. 2445 Über Mendelssohns Schrift „An die Freunde Lessings" und den Streit um Spinoza. Johann Georg Philipp Müchler, Dichter, Popularphilosoph, Direktor des Schindlerschen Waisenhauses in Berlin, geboren 23. September 1724 zu Drechow in Schwedisch-Pommern, gestorben 9. August 1819 in Berlin. 8 Briefe an George August von Breitenbauch. E. l. Berlin, 2. April 1756. 6 Seiten 4°. 2446 ... Herr Moses ^Mendelssohn^ empfielet sich Ihnen besonders, und wird entweder an Sie schreiben, oder, da er vieleicht nach Leipzig reisen wird zu Ihnen komen. Ich wollte, daß ich es auch könnte... Ich und Herr Moses, im Vertrauen, arbeiten itzo an einer hiesigen Berlinschen Wochenschrift, der Cämaleon' davon ich Ihnen ein Stück beylegen will. Von einer neuen Stiftung, die ich hier in 6. zu Stande gebracht muß ich Ihnen Nachricht (ge)geben. Ich habe eine Geselschaft von 40 Personen, das meist gelehrte aber auch Künstler sind, zusainengebracht, die sich zwey große Zimmer gemiethet; wo wir in dem einen ein Biliard haben, das die Geselschaft hat auf ihre Kosten machen laßen: allwo wir Mitglieder alle Tage hinkomen, Caffe und alles was man haben will für einen billigen Preiß haben kann, und zugleich eine angenehme Geselschaft antrift; Einen Tag in der Woche versamlen sich alle Mitglieder, man spricht, scherzt, liest sich etwas vor. Man findet alle mögliche gelehrte Zeitungen, ^ournaux und andere Dinge. Jedes Mitglied giebt nur 2 rtlr für die Aufnahme. Die übrigen Kosten werden von dem Biliard bestritten. Die red)ten Gesetze sind noch nicht gemacht. Wir ver- samlen uns aber schon; und es sind manchmahl 30 und mehrere zugegen. 1 Eine Wochenschrift. Berlin 1757—1758. 198 I. G. PH. Müchler Es gefällt mir. Sie fehlen mir noch hiebey. Kommen Sie ja wieder nach Berlin. Unsere Geselschaft hat Secretaire, Stuarts, und Aufseher. Ein jedes Mitglied kann einen frembden nach dem englischen Hause hinführen ... 2. Berlin, 24. November 1757. 3 Seiten 4°. 2447 ... Zu einer etwanigen Vergeltung für ihr angenehmes Geschenk1 * 3 4 sende ich Ihnen etwas von meiner schlechtem Arbeit. Es sind zwölf Stücke von einer angefangenen Wochenschrift^, die ich aber wegen des verführerischen Betragens des Verlegers wieder aufgeben muß, wo sich nicht ein anderer Buchhändler findet der es fortsetzen mögte. Meinen Plan werden Sie aus diesen Stücken sehen können. Es ist ein Geschenk das ich eigentlich ihrer Frau Gemahlin' zu schicken die Ehre habe... Sagen Sie mir in ihrem Briefe, wie ihnen der Zeitvertreib gefällt. Das Kupfer ist von einem ihrer Landsleüte dem Herrn Meil^, einem fürtreflicheit Menschen, meinem würdigen Freunde... 3. Berlin, 11. Juni 1758. 4 Seiten 4°. 2443 ... Sie fragen mich, wo Herr Naumann' sich itzo aufhält? So wie mir Herr Leßing, der itzo hier ist, gesagt hat, soll er in Franckfurth am Main seyn; was er aber da mache weiß er nicht; Er hällt ihn imer vor ganz unklug. Herr Moses empfiehlt sich Ihnen aufs Beste, und ist noch eben der jüdische Weltweise, der er immer gewesen ist? Er arbeitet an der Bibliothek der schönen Wißenschaften, die Sie vermuthlich kennen... 4. Berlin, 23. November 1758. 4 Seiten 4°. 2449 ... Ich werde itzo eine Samlung von Schäfergedichten, worunter auch eine Schäfer Tragedie ist, drucken laßen, wenn Sie einige Jdillen fertig hätten und Sie mir sogleich schicken wollten, so würde ich Ihnen verbunden seyn und sie mit in der Samlung einrücken laßen ...' Herr Leßing ist noch hier; er läst sich eben nicht heraus was er arbeitet. Herr Moses ist von seinem Juden' abgegangen, und entsaget dem Handel, lebet wie Spinosa, und studieret für sich ... 5. Berlin, 21. Januar 1759. 3 Seiten 4°. 2450 ... Herr Leßing lebt hier ganz incognito, ich sehe ihn sehr selten. Herr Moses lebt noch immer so weise. Wo Naumann herumschwärmt, weiß Gott. Ich werde wahrscheinlicherweise itzo in Berlin bleiben, da ich schon einige Berufe zu Pfarren auf dem Lande abgeschlagen habe... 1 Breitenbauch hatte ihm einige literarische Arbeiten geschickt- 3 Dem Camäleon- 3 Breitenbauch hatte kurz vorher geheiratet. 4 Welcher von de» drei Meil gemeint ist, laßt sich nicht entscheiden. 3 Christian Nicolans Naumann, 1720—1797; siehe weiter unten. 3 Schafergedichte. Aus dem Englisch-, Französisch- und Jtalianischen übersetzt. Berlin und Leipzig 1759, mit Beiträgen von Breitenbanch und dessen Frau. Isaak Bernhard, dem Seidenfabrikanten, nach dessen Tode er Gesellschafter der Witwe wurde. I. G. PH. Mächler — K. Mächler 199 6. Berlin, 17. Mai 1759. 3 Seiten 4°. 2451 ... Hier haben Sie die Schäfer Gedichte... Es ist mir leid, daß ihre letztere Verbeßerung etwas zu spät eingelaufen, und die Schäfer Gedichte also nicht haben können geändert werden, da sie schon in Leipzig abgedruckt waren. Man wird diese Fehler schon übersehen; Herrn Leßing haben sie nicht mis- fallen; und er läst sie durch mich grüßen. Vieleicht schreibt er bald einmahl selbst an Sie. Diese Meße werden Sie Fabeln und des Logaus Sinngedichte von ihm sehen ... Ein liebenswürdiges Mädchen läst mich zur Promenade einladen, nehmen Sie es doch nicht übel mein Wehrtester, ich muß schließen ... 7. Stargard, 3. Oktober 1759. 3 Seiten 4°. 2452 ... zu gleicher Zeit habe ich mit einer liebenswürdigen Engelländerinn, wovon ich Ihnen schon geschrieben, Hochzeit gehalten, welche izzo das Glück meines Lebens ausmacht... 8. Stargard, 12. Dezember 1765. 4 Seiten 4°. 2453 ... Sie fragen mich Verehrungswürdiger Freund, ob ich nicht Nachrichten von unfern besten Dichtern hätte. Ich bin zu ferne in einer noch ziemlich barbarischen Provinz verbannet', daß ich vieles zuverläßiges erfahren kann. Doch will ich Ihnen kur; alles sagen was ich von Ihnen weiß. Herr Moses lebt vergnügt und ist mit einer artigen gelehrten Jüdinn aus Hamburg ver- heirathet". Herr Leßing noch bei Tauenzien. Herr Naumann ist entweder tobt, »der Gott weiß wo. Herr Gleim Dom Secretair in Halberstadt ein so muntrer Kopf. Ramler Prof, am Cadetten Hofe in Berlin ein liebenswürdiger guter Mann. Frau Karschin in Berlin ist häslich, von schlechten Character und unerträglich in Umgänge, hat aber ein besonderes Genie Gedichte aus dem Stegereif zu machen ... Karl Mächler, Schriftsteller und Dichter, Redakteur des „Preußischen Vaterlandsfreundes", geboren 2.September 1763 in Stargard, gestorben !2.Januar 1857 in Berlin. Brief an George August von Breitenbauch. Berlin, 7. Marz 1808. 4 Seiten 40. g 2454 Schreiben an den Staatskanzler Fürsten von Hardenberg. Merseburg, 22.Oktober 1815. 1 Seite 4°. U. e. 2455 Übersendet Exemplare eines Gedichts: Zum Achtzehnten Oktober 1815. Von Karl Müchler. sMerseburg:) Gedruckt bei Fr. Schimmelpfennig. 7 Seiten 8°. sLiegt bei.^ ' War vom Herbst 1759 bis 1773 Professor am Gymnasium Groemngianum in Stargard. 2 Fromet Gngenheim, gestorben 1812. 200 K. Müchler — Fr. Max Müller 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 24. August 1828. 4 Seiten 4°. 2456 Schickt einen Aufsatz: „Schilderung Voltaires" für den „Gesellschafter". 2. Berlin, 12. Juni 1847. 1 Seite 8°. 2457 Adam Müller, Publizist, mit Heinrich von Kleist Herausgeber des „Phöbus", seit 1811 in österreichischen Diensten, geboren 30.Juni 1779 in Berlin, gestorben 17. Januar 1829 in Wien. Schreiben an den Staatskanzler Fürsten von Hardenberg. Leipzig, 14. Marz 1816. 2 Seiten 2°. E. 2459 Überreicht eine für die Galerie der berühmtesten Zeitgenossen verfaßte Charakteristik des Kaisers Franz. Bittet um ein Wort der Anerkennung für seinen Vater, der als Hofrentmeister in Potsdam lebt und am 21. April das fünfzigste Dienstjahr beschließt. Friedrich Müller, Dichter und Maler, geboren 13.Januar 1749 in Kreuznach, gestorben 23. April 1825 in Rom. Brief an Therese Huber geborene Heyne. Rom, 14. September 1820. 8 Seiten 8°. E. 2460 Wichtig unter anderm wegen der Bemerkungen über seinen und Lessings Faust. Gedruckt im Frankfurter Conversations-Blatte 1849 No 56 und 57, dann zum Teil in B. Seuffert, Maler Müller, 1877, Seite 613—614 und im Katalog einer Autographen - Sammlung zur Geschichte der deutschen Litteratur ... Herausgegeben von dem Besitzer Alexander Meyer Cohn, 1886, Seite 39. Friedrich Max Müller, Orientalist, Sprach- und Religionsforscher, Professor in Oxford, geboren 6. Dezember 1823 in Dessau, gestorben 28. Oktober 1900 in Oxford. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. ivso 1. lOxfordl, 2. Marz 1881. 2 Seiten 8°, Umschlag. 2. Oxford, 26. Oktober 1890. 1 Seite 8°. Danksagung für die ihm zugeeigneten Ausgaben des Nathan und der Minna von Barnhelm. Joh. v. Müller 201 Johannes von Müller, Geschichtschreiber und Staatsmann, geboren 3. Januar 1752 in Schaffhausen, gestorben 11. Mai 1809 in Caffel. 51 Briefe an Friedrich Nicolai. Pappband in 4°, enthaltend außer diesen Briefen noch einige Antworten Nicolais, Briefe Johann Bernhard Merians u. a. Nicolais Schwiegersohn Hofrat Parthey übergab diesen Band Johannes von Müllers Bruder, dem Professor Johann Georg Müller in Schaffhausen (1759—1819), der noch Nicolai selbst kurz vor dessen Tode um die Briefe gebeten hatte. Einen großen Teil nahm er in die von ihm veranstaltete Briefsammlung seines Bruders auf, andre, namentlich manche Jugendbriefe, schied er als „unreife Urtheile eines feurigen Jünglings" aus, „dem es noch an aller Welt- erfahrung fehlte": besonders Nachrichten aus der Schweiz, „Vorurtheile gegen sonst verdiente Personen, welche die Neider derselben oder sonst ein- seitig denkende Männer, um den jungen Müller auf ihre Parthey zu ziehen, ihm beygebracht hatten u. die er seinen Berlinischen Freunden im Vertrauen mittheilte..." (Notiz zu Müllers Briefen von Johann Georg Müller, Schaff hausen, 18. April 1814, 2 Seiten 8", E, in den Band hineingeklebt.) 2461 1. Schaffhausen, 29. Februar 1772. 6 Seiten 4°. E. 2462 Gedruckt: Johannes von Müllers sämmtliche Werke, Theil 16, 1814, Seite 5—10. 2. Schaffhausen, 28. Marz 1772. 10 Seiten 8°. E. 2463 Im Auszug gedruckt: ebenda Seite 10—11. 3. Schaffhausen, 5. April 1772. 5 Seiten 8°. E. 2464 Teilweise gedruckt: Allgemeine Deutsche Bibliothek Band 17, 1772, Seite 313—316. 4. Schaffhausen,eingegangenBerlin,2l.Augustl772. 8 Seitens. E. 2465 Teilweise gedruckt: Johannes von Müllers sämmtliche Werke Theil 16 Seite 11—13. 5. Schaffhausen, 25. August 1772. 2 Seiten 8°. E. 2466 Gedruckt: ebenda Seite 23—24. 6. Schaffhausen, 15. September 1772. 3 Seiten 8°. E. 2467 Mit Nachschrift vom 16. September. 7. Schaffhausen, Oktober 1772. 4 Seiten 8°, nebst Zettel. E. 2468 Hierzu Antwort Nicolais, Leipzig, 11. Oktober 1772. 8 Seiten 2". Abschrift. 2469 Auszugsweise gedruckt: wie oben Seite 25—28. 202 Joh. v. Müller 8. Schaffhausen, 21. Oktober 1772. 8 Seiten 8°. E. 2470 9. Schaffhausen, 31. Oktober 1772. 5 Seiten 8°. E. 2471 Hierzu Antwort Nicolais, Berlin, 14. November 1772. 5 Seiten 2°. Abschrift. 2472 10. Schaffhausen, 13. November 1772. 4 Seiten 8°. E. 2473 11. Schaffhausen, 13. Januar 1773. 8 Seiten 8°. E. 2474 ... Der König wäre der grosse Friedrich nicht, wenn er den Deisten und nicht den Bürger beförderte. Ihre Theologen betreffend, so halt' ich Hrn Spalding für einen vortreflichen Religionslehrer, recht nach meinem Sinne; Hrn. Büsching' für einen grossen Geographen; Tellern ^ für einen freien feinen Kopf; Sak'en' verachte ich ... Ich bin entschlossen im Schoosse meiner Familie als guter Bürger, Freund, Gatte, Vater u. Mensch zu sterben. Ich habe genug, um ä mon aife leben zu können. Warum dann Königen dienen, wann ich unabhängig seyn kan? Vor Universitäten bewahre mich Gott. In Wien leben noch Theresia und die Beichtväter. Euer Friedrich ist alt. Unser Friede ist selig, zur Zeit, wann Deutschland der Krieg frißt... Lavaters Urtheil über Sie verhält sich eigentlich so: Man sprach in einer Gesellschaft von Moses vermeintlichem Tode (ach melden Sie mir doch, was Socrates denn eigentlich macht!), hier gedachte Lavater des Promemoria, welches, sagte er, von Nicolai zu seyn scheint, denn es ist in einem ziemlich profanen Tone geschrieben. Wundern Sie sich ja nicht, denn wie weit der Fanatismus Lavatern schon gebracht hat, kan kein Mensch glauben, als wer dem Schauspiele zusieht. Der arme, arme Mann ist entsezlich verfallen und glaubt sich groß und hält seine Schriften für den Gegenstand der Aufmerk- samkeit aller Theologen. Die Schweizerlieder" verwieß er als eine Kinderey ... 12. Auf dem Lande bei Schaffhausen, 10. April 1773. 12 Seiten 8° und 1 Zettel. E. 2475 ... In Zürich rasen ausser Lavaters schwärmerischer Schule noch einige 100 andere Fanatiker, noch stärker als er im Wunderglauben, geschworne Feinde der Bücher, sie wollen alle verbrennen, geschworne Feinde ihrer Mitwelt- bürger; sie predigen Traurigkeit, Furcht und Zittern und warten des hohen Gerichtstages, sie werden vom H. Geist begeistert und außerordentlicher Offen- barungen gewürdiget. Sie breiten sich auch stark in Schaffhausen aus und ich sehe diese Gährung der Gemüther mit dem Vergnügen eines Menschen- beobachters, der 1. aus ihren Fehlern Lehren zieht 2. nach der Erfahrung dem glüklichen Erfolg entgegen sieht, da die Gemüther ihrer Heftigkeit müde ohne 1 Anton Friedrich Büsching, 1724—1783. Siehe Seite 22. 2 Wilhelm Abraham Teller, Oberkonsistorialrat und Propst von Berlin, 1734—1804. Siehe weiter unten. 3 August Friedrich Wilhelm Sack, Oberkonsistorialrat in Berlin, 1703—1786. Siehe weiter unten- 4 Von Lavater, zuerst anonym erschienen Bern 1767. Joh. v. Müller 203 in die alten Vorurtheile zurückzustürzen den gerechten ruhigen Mittelweg er- greifen und zur Perfection des Ganzen beitragen ... ... Wenn ich manche grossen Männer ansehe, und dann mich wieder, so vergeht mir der Muth nicht, Correggio sagte: ich bin atlch ein Maler, be- hutsam und fleissig werde ich aber und bescheiden, ich erweitere meine schon sehr grossen Plane, ich size aber auch und berechne die Möglichkeit ihrer Ausführung ... 13. Schaffhausen, 10. Juli 1773. 12 Seiten 8°. E. 2476 ... Ich ärgere mich über Wielanden, welcher unser Jahrhundert für Deutschland das Aufgeklärte nennen will u. über ich weiß nicht welchen Recensenten der Bibl. welcher uns bei unserem güldnen Jahrhunderte gar schon vorbei glaubt. Die Deutschen reichen noch nicht an die Britten u. Franzosen, ich stehe vor den Namen Lessing, Moses, Abbt, Sulzer (glauben Sie keine Schmeichelei von mir!) auch vor dem Vers, des Sebaldus stehe ich auf, aber im ganzen ist die Nation noch wenig gebildet u. ist noch wenig Bonsens auf Universitäten u. in gelehrten Schriften ... 14. Schaffhausen, 22. November 1773. 4 Seiten 8°. E. 2477 Gedruckt: Johannes von Müllers sämmtliche Werke Theil 16 Seite 41—44. Hierzu Nicolais Antwort, Berlin, 18. Dezember 1773, 3 Seiten 2", Abschrift, worin er Müller im Aufträge des Akademikers Merian, des Ober- aufsehers des Joachimsthalschen Gymnasiums, und unter Zustimmung des Ministers Freiherrn von Zedlitz fragt, ob er das Amt des Rektors des Gymnasiums mit einem Gehalt von achthundert Talern und einer nahen Hoffnung von 1156 Talern Gehalt annehmen wolle. „Man verlangt einen Mann von Einsichten welcher in die Absicht die man hat die Erziehung überhaupt, besonders die Lehrmethoden zu verbeßern, befördern kann und der insbesondere Muth und Thätigkeit genug hat dem Eigensinn verschiedener alter Profeßoren, die noch für das Alte sind, auf eine gesetzte Art zu be- gegnen ... Daß der Aufenthalt in einein monarchischen Staate so gar schrecklich sey, als Sie ihn schildern, glaube ich zwar nicht. Ich glaube, daß alle policirte Länder in der Welt für einen Weltbürger von Bequemlichkeit und Unbequemlichkeit ohngefähr gleich sind. Ich sehe aber auch dagegen ein, daß viele Leute ihrem Gemüthscharacter nach, mit Recht anderes Sinnes seyn können. Es ist nicht zu läugneu, daß Ihnen hier Sitten, Regierungsformen, Einrichtungen im Anfänge fremd Vorkommen werden. Prüfen Sie sich ob Sie Biegsamkeit gnug haben, sich darinn schicken zu können..2478 15. Schaffhausen, 2. Januar 1774*. 4 Seiten 8°. E. 2479 Lehnt den Antrag ab. Gedruckt: ebenda Seite 44—48. 16. Schaffhausen, 2. Januar 1774. 8 Seiten 8°. E. 2430 Zum großen Teil gedruckt: ebenda Seite 48—51. 1 3m Manuskript fälschlich 1773. 204 Joh. v. Müller 17. Bessinge bei Genf, 9. Juli 1774. 10 Seiten 8°. E. 2481 Auszugsweise gedruckt: ebenda Seite 62—65. 18. Chambeisi bei Genf, 20. Dezember 1775. 4 Seiten 4°. E. 2482 ... Was ich dieses Jahr besonders gelernt habe, ist die Kunst glüklich zu seyn. Ueberlegung und Erfahrung haben meine ehrsüchtigen Wünsche, so ich in frühern Jahren gehegt, gemaffiget. Mein Ehrgeiz, etwas Gutes für diese heutige und für die künftige Welt auszuführen, ist mir geblieben und Mittel dazu sind in grösserer Zahl in meiner Gewalt. Von äußerlichen Dingen suche ich täglich mich unabhängiger zu machen; dem unwiderstehlichen Strom der Schicksale folge ich ohne Gemütsbewegung und suche aus allem die beste Parthie zu ziehen. Freundschaft allein ist mir unumgänglich; und diese geniesse ich ... 19. Genthod bei Genf, 11. Juni 1776. 5 Seiten 4°, Adresse. E. 2483 20. Genthod, 4. Februar 1777. 2 Seiten 4°, Siegel. E. 2484 21. Valeires bei Yverdon, 21. Oktober 1777. 5 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 2485 Zum großen Teil gedruckt: wie oben Seite 94—95. 22. Blumistein, pres de Berne, 9. Slugufl 1780. Französisch. 4 Seiten 8°. E. 2486 Gedruckt: ebenda Seite 99—101. 23. tCassel 1781.] 1 Seite 8°. E. 2487 24. Cassel, 26. Juni 1781. 1 Seite 8°. E. 2488 Gedruckt: wie oben Seite 116. 25. Cassel, 18. November 1781. 1 Seite 8". E. 2489 26. Cassel, 13. Februar 1782. 4 Seiten 8°. E. 2490 27. Cassel, 17. Juni 1782. 3 Seiten 8°. E. 2491 Gedruckt: wie oben Seite 167—168. 28. sCassel, Juni 1782.] 1 Seite 8°. E. 2492 29. Cassel, l. September 1782. 7 Seiten 8°. E. 2493 Gedruckt: wie oben Seite 187—189. 30. Mainz, 10. Mai 1786. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 2494 Gedruckt: ebenda Seite 247—249. 31. Mainz, 27. Hornung sFebruar] 1788. 5 Seiten 4°. E. 2495 Gedruckt: ebenda Seite 305—310. Joh. v. Müller 205 32. Mainz, ll.Mai 1788. 2 Seiten 4°. E. 2496 ... 2) weiß ich nicht ob der Herr von St. Ihnen geschrieben, daß die Historie vom Gift welches der grosse König trug, doch ihre zuverlässige Richtigkeit hat: erstlich hat er das Factum aus dem eigenen Munde des Königs; zweytens hat er das Gift selbst gesehen. Ich könnte noch beyfügen daß es der König auch Voltaire geschrieben. Doch machen Sie von obigem keinen öffentlichen Gebrauch ohne des Herrn v. St. sein Vorwissen; zuver- lässig ists... Es sind in diesem Jahr von hiesigen Gelehrten ganz merkwürdige Werke herausgekommen: der Ardinghello, von Heinse (voll scharfer Blike ins Wesen der Kunst), und die europäische Republik, vom jünger« Prof. Vogt', ein vortrefliches Buch so weit ichs noch gelesen, voll brittischer Freyheit... 33. Mainz, 6. Juni 1788. 2 Seiten 40. E. 2497 34. Aschaffenburg, 11. Juli 1788. 8 Seiten 4°. E. 2498 Größtenteils gedruckt: wie oben Seite 344—348. 35. Wien, 10. August 1794. 2 Seiten 40. E. 2499 36. Wien, 4. Oktober 1795. 2 Seiten 40. E. 2500 Gedruckt: wie oben Theil 17, 1814, Seite 21—22. 37. Wien, 14. Juli 1798. 4 Seiten 40. E. 2501 Gedruckt: ebenda Seite 79—82. 38. Wien, 9. Oktober 1799. 4 Seiten 4°. E. 2503 Ich bin noch immer im Rükstande, mein verehrenswürdiger alter Freund, Ihnen für die überschikten zwey Bücher zu danken. Der Anfang der Ge- schichte Ihrer gelehrten Bildung ^ hatte für mich ungemeinen Reiß durch die Erinnerung an jene schöne Periode unserer Litteratur, auf welche Sie und Ihre Freunde einen so wohlthätigen Einfluß hatten, während der ich selbst anfieng mich zu bilden, und in deren spätere Jahre meine erste Verbindung mit Ihnen fiel. In dem gantzen Werk herrscht jene Ihnen eigene Weisheit, welche, nach alter, ich meine griechischer und römischer Art, den Werth aller Spekulation nach ihrem Nutzen für die ächte Vervollkommnung menschlicher Gesellschaft und Glükseligkeit schätzt, und den kühnen Flug der jungen oder eiteln Philosophen nicht nach ihren eingebildeten, sondern solchen Calcüls berechnet, deren Elemente der gesunde Verstand suppeditiert. Ihr Kampf gegen die stolze Barbaren der einreissenden Scholastik ist die würdige Crone Ihrer manigfaltigen Verdienste und die wahre Aufklärung, und Ihre Gabe klarer Darstellung der vermeinten Geheimnisse, und richtiger Uebersetzung der * Nicolaus Vogt, Geschichtschreiber und Staatsmann, 1756-183«^ 3 Über meine gelehrte Bildung... Berlin und Stettm 179». Eine scharfe und dünkelhafte Ver- urteilung der kritischen Philosophie, im letzten Abschnitt gegen Fichte gerichtet- 206 Joh. v. Müller bombastischen Terminologien in gewöhnliche Menschensprache, der sicherste Weg zu Entdekung ihres Nichts. Hier leisten Sie einem grossen Theil besonders den Teutschen eben den wichtigen Dienst, wie die wenigen, welche nach u. nach die vermeinten politischen Entdekungen der Revolutionäre beleuchten und ihre Seichtigkeit, Unhaltbarkeit und Jnconsequen; darstellen. Ich finde auch um so weniger, daß Sie hierinn zu scharf seyn, als mir die Absichtlichkeit gewisser verwirrter Darstellungen, die man anfangs bloß der schlechten Schreibart der Verfasser zuschreiben wollte, immer einleuchtender wird. Auf eine, der von Ihnen allezeit behaupteten Grundsätze sehr würdige Weise unterscheiden Sie zwischen den Blossen die Fichte gab, u. der Manier wie man sie ahndete, so, daß, indessei: seine Unklugheit die verdiente Lection erhält, gleichwol niemand die Sache einer vernünftigen Schreibefreyheit gefährdet finden kan. Dieses war um so nöthiger, u. ist, ich fühle es, auch um so schwerer, als der unerhörte und kaum denkbare Mißbrauch, der von letzterer in den neuesten Zeiten gemacht wird, auch die Bestgesinnten auf manigfaltige Ideen führt, welche die Staats- policey darüber anders bestimmen möchten... 39. Wien, 29. Dezember 1800. 3 Seiten 4°. E. 2503 Gedruckt: wie oben Seite 191—193. 40. Wien, 3. April 1802. 3 Seiten 40. E. 2504 Gedruckt: ebenda Seite 201—203. 41. Wien, 16. Februar 1803. 1 Seite 4°. E. 2505 42. Wien, 11. November 1803. 2 Seiten 4°, Zettel. E. 2506 Gedruckt: wie oben Seite 261—263. 43. Wien, 7. Dezember 1803. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 2507 Zum Teil gedruckt: ebenda Seite 263—264. 44. Wien, 4. Mai 1804. 2 Seiten 4°. E. 2508 45. sBerlin 1804 oder Anfang 1805.1 1 Seite 8°. E. 2509 46. sBerlinl, 15. Februar 1805. 1 Seite 8°. E. 2510 47. sBerlin 1805.1 l Seite 8°. E. 2511 48. sBerlinl, 6. Dezember 1805. 1 Seite 8°. E. 2512 49. sBerlinl, 13. Dezember 1805. 1 Seite 4°. E. 2513 Geschrieben zwischen die Zeilen eines am 12. Dezember 1805 mit sympa- thetischer grüner Tinte geschriebenen letztwilligen Bekenntnisses. Wahrscheinlich hatte Müller übersehen, daß das Blatt bereits beschrieben war. Das Be- kenntnis lautet: Pour moi auffi tout eft fini. J’ai profeffe toute ma vie dans tous mes ecrits & jusqu’ä ce dernier jour, dans tous mes difcours l’amour de la Joh. v. Müller 207 liberte, la doctrine de l’equilibre, la haine & le mepris de la tyrannie; d’ailleurs je ne fai que les lettres et elles tombent. Qu’y auroit il pour moi fous A1 & fous les fcelerats que j’ai offenfes? 62, =2, ne me conoisfent pas & ont oublie mon nom. D’ailleurs ils perdront la Pologne & 62 feront peut - etre detrone en Ruffie: 843 n’a plus pour une annee. J’ai efpere en la Providence, mais il paroit qu’elle a donne le monde ä A. Je n’ai plus qu’une penfee, celle de mourir. Je regrette de laiffer mes affaires en fi grand defarroi. Encore ceci eft une cruaute de la deftinee: fl j’avois vu 62, j’aurois eu de quoi m’arranger tant foit peu avant de mourir. Je Iaiffe dans la mifere deux vieux domeftiques qui ont con- fumes leur vie chez moi, & dont l’un, un des hoines les meilleurs, a deux enfans. J’ai fait mon teftament, tout depend de la vente de mes livres. Si 62 les vouloit acheter pour une de fes univerfltes! J’en ai 4870; il y a des beaux ouvrages d’hiftoire; je voudrois qu’on m’en donna 4000 ecus, cela payeroit tout, & je laifferai ä mon frere mes papiers (lui feul pouvant fe tirer de mes abbreviations), mes autres petites chofes ä mes domeftiques. Je ne fai quand ni coinent je finirai, mais qu’il faut finir; il n’y a plus rien pour moi dans un monde qui eft ä A Adieu. Berlin ce 12 Dec. 1805. Il y a aujhui 28 ans que je pleurois la mort du grand Haller4. Der Brief vom 13. Dezember 1805 gedruckt: Müllers Werke Theil 16 Seite 33—34. 50. lBerlinl, 14. Oktober 1807. 3 Seiten 8°. E. 2514 Gedruckt: Werke Theil 18, 1814, Seite 32—34. 51. Berlin, 15. Oktober 1807. l Seite 4°. E. 2515 Beilagen: Brief des Ministers Karl Abraham Freiherrn von Zedlitz, 1731—1793, an Johann Bernhard Merian, 1723—1807, Berlin, 12. September 1773, 2 Seiten 4°, E, betreffend Müllers Berufung an das Joachims- thalsche Gymnasium. Hierzu Beilage, 2 Seiten 4°, über die Pflichten des Rektors. 2516 4 Briefe Merians an Friedrich Nicolai in derselben Sache: 1. Berlin, 15. Dezember 1773. Französisch. 2 Seiten 4°. E. 2517 2. Berlin, 12. Januar 1774. 1 Seite 4°. E. 2518 3. Berlin, 15. Januar 1774. 1 Seite 4°. E. 2519 4. Berlin, 18. Januar 1774. 1 Seite 4°. E. 2520 1 Das ist Napoleon. Der Brief ist zwölf Tage nach dessen Siege bei Austerlitz geschrieben. 2 Friedrich Wilhelm der Dritte und Kaiser Franz der Erste. 3 Alexander der Erste. 4 Al brecht von Haller starb den 12. Dezember 1777. 208 — : Joh. v. Müller Briefwechsel mit Johann Joachim Spalding. 1. Müller an Spalding. Schaffhausen, 31. Oktober 1772. Abschrift. 4 Seiten 4°. 2521 Gedruckt: Müllers Werke Theil 16 Seite 28—33. 2. Spalding an Müller. Berlin, 13. November 1772. Abschrift. 4 Seiten 4°. 2522 Mit einem Zettel Spaldings an Nicolai, worin er ihm die Antwort an Müller schickt. Berlin, 13. November 1772. E. 2523 13 kurze Briefe an den Geheimen Rat Johann Daniel Wilhelm Otto von Uhden, 1763—1835. Alle ohne Ort [Berlin], zum Theil ohne Datum. 1. Ohne Datum [1807?]. 1 Seite 8°. 2525 2. 8. Juni 1807. Französisch. 1 Seite 8°. 2526 3. Ohne Datum [1807?]. Französisch. 1 Seite 8°. 2527 4. 18. Juli 1807. 1 Seite 8°. 2528 Es ist ihm sehr unlieb, heute nicht im Kränzchen speisen zu können. „Prinz Ferdinand' hat mich entführt..." 5. Ohne Datum [1807?]. 1 Seite 8°. 2529 ... Schreiben muß ich, denn ich höre von Humboldt, alle über 1000 Th. steigenden Pensionen sollen auf die Hälfte reducirt werden ... 6. Ohne Datum [1807?]. 1 Seite 40. 2530 7. Ohne Datum [1807?]. Französisch. 1 Seite 4°. 2531 8. Ohne Datum [1807?]. Französisch. 1 Seite 8°. 2532 9. 14. August 1807. 1 Seite 8°. 2533 Prinz Ferdinand entreißt ihn wiederum dem Kränzchen. 10. 5. September 1807. 1 Seite 8°. 2534 Hier, verehrtester Freund, das Schreiben für den König, begleitet an Hufeland 1 2; möge die Entscheidung mir u. meinem Lebenszwek ersprießlich seyn. Ich bin auf Ja u. Nein bereit, u. habe mir vorgenomen, von jeder Parthey nach der Entscheidung nur die vortheilhafte Seite zu betrachten... 11. 4. Oktober 1807. 1 Seite 8°. 2535 1 Prinz Ferdinand von Preußen, 1730—1813. 2 Christoph Wilhelm Hufeland, 1762—1838. 209 Joh. v. Müller—Wilh. Müller 12. 10. Oktober 1807. 1 Seite 8°. 2536 Will noch einmal an Stein schreiben. 13. Ohne Datum ci807?1. 1 Seite 8°. 2537 Am 1. November oder wohl noch früher übergibt er sein Haus. Es tut ihm sehr leid, sich von Uhden trennen zu müssen. Brief an Madame Sara Levy geborene Jtzig. Französisch. Cassel, 18. Juli 1808. 1 Seite 4°. E. 2538 Erinnert sich ihres gastlichen Hauses, nimmt Teil an ihren schweren Prüfungen usw. Brief an August von Kotzebue. Cassel, 7. April 1809. 2 Seiten 4°. E. 2539 Lobt seine Geschichte Preußens. „...Meine Geschichte liegt, für Aus- arbeitungen fehlt Müsse u. Geist; doch nicht die Hofnung, jene einst noch zu finden, u. daß dieser u. die Warme der Brust noch nicht erloschen, meine ich zu fühlen. Der Mensch, des Schiksals Spiel, vermag nichts, als sich bereit zu halten..." Letzter Wille. Cassel, 7. Juni 1808. Abschrift. 6 Seiten 2°. 2540 Gedruckt mit einigen Abweichungen: Johannes v. Müllers sämmtliche Werke Band 7 Seite 453—458. Wilhelm Müller, Lyriker, geboren 7.Oktober 1794 in Dessau, gestorben ebenda 30.September 1827. »Müllerlieder und kein Ende. Nachträge. Der Dichter, als Prolog." 3 Seiten 8°. E. 2542 Die Schöpfung des Vergißmeinnichts. Das Jelängerjelieber. Der Gefangene (Übersetzung des Liedes von Richard Lovelace*). 4 Seiten 4°. E. 2543 Unterzeichnet: Berlin. C. W. Müller. Der Genius der Kunst spricht. 2 Seiten 8°. 0. e. Nur einige Korrekturen und die Unterschrift eigenhändig. 3 Quittungen für Gubitz. 1. Berlin, 16. August 1817. 1 Seite 8°. E. 2. Wien, 6. September 1817. l Seite quer 8°. U. e. 3. Wien, 30. Oktober 1817. l Seite quer 8°. U. e. 2544 2545 2546 2547 1 P. Percy, Reliques of ancient english poetry, 2. Ausgabe, Seite 321. Lessingsche Bücher- u. Handschriftensammlung. 14 210 Wilh. Müller 4 Briefe an Gubitz. 6. 1. Rom, 31. Mai 1818. 2 Seiten 2°. 2548 Verehrter Herr Professor, Verzeihen Sie einem reuigen Sünder! Einige Pfänder meiner Bekehrung folgen hiebei. Nehmen Sie von den Notizen diejenigen, die in Deutschland noch neu sind und schalten Sie damit nach Belieben, wen ich bitten darf, ohne meine Namensunterschrift. Gerne schickte ich Ihnen einen kleinen ordentlich bearbeiteten Aufsatz (eine kleine Reisepartie oder sonst so etwas), aber ich bin jetzt wahrlich nicht im Stande, eine anständige Periode zu schreiben. Sie werden den Beweis davon in meinen Notizen sehen. Ich weiß nicht, woran es liegt: Zeit wäre wohl da, aber es fehlt an Ruhe: man hat alle Tage neue Eindrücke, neue Jdeeen; ehe die sich zusamenvertragen und ordnen, kan man keine anhaltende Arbeit unternehmen. Ich kehre eben von Neapel zurück, das mich sechs Wochen lang fest hielt, die schönste Zeit des südlichen Jahres, den halben April und ganzen Mai. In Rem habe ich noch für einen Monat gemiethet: dan hoffe ich los zu koinen ... Im Winter hoffe ich in Lerlin zu sein. Dan will ich im Gesell- schafter etwas von Italien erzählen, so lange die Leute mir zuhören wollen ... 2. Dessau, 13. Mai 1819. 2 Seiten 4°. 2549 ... Inliegend empfangen Sie zwei Briefe aus Altona zum Abdrucke für den Gesellschafter. Ich habe solche ausgewählt, deren Inhalt sich für Journal- lektüre am besten eignet. Die Abschrift ist genau u revidirt, daher ich Sie ersuche, sie unverändert einzurücken. In meiner Aprilerzählung haben Sie sich einige Auslassungen u Einschaltungen erlaubt, die über das Recht eines Redakteurs gehen, indem sie die ganze Tendenz des Mährchens verrücken u zweideutig machen. Ich erkene gewiß Ihren guten Willen, aber wie ist es möglich, daß Sie sich in fremde Eigenthümlichkeit bei einer Durchsicht so hineinfinden könen, um nicht, auch durch die an u für sich gelungensten Ände- rungen dem Tone des Ganzen störend zu schaden? Meine Müllerlieder, die ich erst jetzt im Gesellschafter Nachlese, sind dadurch besonders zerstückt worden. Ich habe Ihnen durch Hensel' sagen lassen, daß es mir sehr angenehm wäre, wen Sie meine Sonette zunächst abdruckten, u zwar, da der Freund, an den sie gerichtet sind, in Berlin durch sein ausgestelltes Bild bekant geworden ist, mit vollem Namen in der Zueignung: Ludwig Sigismund Ruhl^. (Sie erhalten nächstens einen Aufsatz über sein Bild für den Gesellschafter.) Ich wiederhole meine Bitte... 3. Dessau, 2. Dezember 1821. 3 Seiten 8°. 3550 ... Die Anzeige meiner Griechen-Lieder in Ihrem Zeitblatte hat mich nicht allein als ein Beweis Ihrer Theilnahme herzlich erfreut; der Abdruck des Liedes in den Oester. Beobachter in dieser Anzeige giebt mir auch die ' Wilhelm Hensel, der Maler und Zeichner, 1794—1861. 2 Maler und Zeichner, 1794—1887. Wilh. Müller — Müller von Königswinter 211 14» Hoffnung, daß die Censur in Berlin in den die griechischen Angelegenheiten betreffenden Aufsätzen liberaler ist, als in Leipzig, wo gegenwärtig Brockhaus nur mit Mühe eine Anzeige dieser Lieder in sein Conversaz. Blatt bringen kan. Dieser Umstand veranlaßt mich, Ihnen 3 Griechen-Lieder, als Fort- setzung jener abgedruckten, für den Gesellschafter zu übersenden, und es wird mir angenehm sein, wenn ich dadurch endlich wieder einmal ein Scherflein zu Ihrem Blatte beitragen kann ... Nur in der Voraussetzung also, daß der Gegenstand den beifolgenden Gedichten einen ungewöhnlichen Reiz giebt, sende ich sie Ihnen, u werde, wen sie Ihnen zusagen, und Sie und die Censur keinen Anstoß nehmen, sie einrücken zu lassen, fortfahren, Ihnen das zu übergeben, was meine Muse für das freie Hellas singt ... Beilage: Drei Griechenlieder von Wilhelm Müller. Dessau, im November 1821. 4 Seiten 8°. E. 2551 I. Der Verbannte von Jthaka. II. Alexander Ppsilanti. III. Die Pforte der Gnade. 4. Dessau, 4. November 1824. 3 Seiten 8°. 2552 Honorarrechnung. Auf der vierten Seite undeutlich hingekritzelt: Jsts außen rauh und trübe Das Innen bleibt ihm licht Und so erzieht ihn Liebe Zu Lust und — Andacht nicht! Brief an einen Ungenannten. Dessau, 26. Juli 1828. 2 Seiten 8°. E. 2553 Kündigt eine Reise nach Rügen, Rostock, D obberan an. Bittet um Korrekturen. Wolfgang Müller von Königswinter, eigentlich Wilhelm Müller, geboren 15. März 1816 in Königswinter, gestorben 29. Juni 1873 in Neuenahr. Brief an C. R. Lessing. Köln, 17. Marz 1857. 2 Seiten 8°. E. 2554 2 Briefe an den Maler Carl Friedrich Lessing. E. 1. Köln, 2. Oktober 1860. 5 Seiten 8°. 2555 Bittet ihn, sein fertiges Bild nach Köln zu schicken; er wolle es besprechen und hieran einen Aufruf zur Belebung des Museumsvereins schließen. 2. Köln, 30. November 1863. 3 Seiten 8°. 2556 Ist beauftragt, einen Plan für eine Kunstschule in Köln zu entwerfen. Bittet, ihm den Plan und Etat der Karlsruher Akademie zu verschaffen. Die Gräfin von Starkenburg. Gedicht. 3 Seiten 4°. 2557 Nur die Korrekturen und die Unterschrift von seiner Hand. Gedruckt: Dichtungen eines Rheinischen Poeten. Von Wolfgang Müller von Königswinter. Band 3, 1873, Seite 159. 212 Müllner •' — Adolph Müllner, Tragödiendichter, geboren 18. Oktober 1774 zu Langendorf bei Weißenfels, gestorben ll. Juni 1829 in Weißenfels. Wer schoß den Bock? 6 Seiten 4°. U. e. 2558 Gegen Garlieb Merkel gerichtet. An Gubitz gerichtete Manuskripte: 1. Leipzig, ohne Datum. 2 Seiten 2°. E. 2559 Bericht über ein Gastspiel Pius Alexander Wolffs und seiner Frau (Ende August bis Mitte September). 2. Weimar, Oktober [18171. 1 Seite 4°. 2560 Nicht von Müllners Hand. Studentenfeier des 18. Oktober und des Reformationsjubiläums. Kotzebue gibt ein literarisches Wochenblatt heraus. 3. Dresden, ohne Datum. 1 Seite 4°. 2561 Nicht von Müllners Hand. Gespräch im Theater über Müllners „Schuld". 4. 3 Namenratsel. 1 Seite 4°. 2562 Nicht von Müllners Hand. 5. Verwahrung gegen die Mißdeutungen einer Verwahrung. Weißenfels, Dezember 1827. 7 Seiten 4°. U. e. 2563 Für den „Gesellschafter" bestimmt. Die vom Grafen Ernst zu Münster verfaßte „Widerlegung der ehrenrührigen Beschuldigungen, welche Sich ..« der regierende Herzog von Braunschweig gegen Ihren erhabenen Vormund ... erlaubt haben", hatte gegen eine das Braunschweigische Theater betreffende Stelle in dem von Müllner redigierten „Mitternachtsblatt" polemisiert. Hier- gegen richtet sich Müllners Verwahrung. Gedicht, gerichtet an den Kommissionsrat Schulze in Dresden. Weißenfels, 5. Juli 1828. 1 Seite 4°, Adresse. U. e. 2564 14 Briefe an Gubitz. Über Gubißens Beziehungen zu Müllner und seine sich lang hinziehenden Prozesse mit diesem streitsüchtigen Mann siehe: Gubitz, Erlebnisse, Band 1 Seite 315—318, Band 2 Seite 1—38. 1. Weißenfels, 1.Dezember 1816. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. U.e. 2566 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 1 Seite 318. 2. Weißenfels, 6. Februar 1817. 1 Seite quer 8°. E. 2567 213 ======^^ Müllner 3. Weißenfels, 13. März 1817. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. U.e. 2568 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 5—6. 4. Weißenfels, 10. April 1817. 1 Seite quer 4°. E. 2569 Größtenteils gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 6. 5. Weißenfels, 14. Juli 1817, und Nachschrift vom 15. Juli 1817. 4 Seiten 4°. E. 2570 Zum größten Teil gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 7—10. 6. Weißenfels, 2. November 1818. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. O.e. 2571 Teilweise gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 11—12. Hierzu Entwurf der Antwort von Gubitz, Berlin, 10. November 1818, Abschrift. 2 Seiten 4". 2572 Zum größten Teil gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 12—13. 7. Weißenfels, 13. November 1818. 4 Seiten 4°. 2573 Die ersten 2 Seiten nur eigenhändig unterzeichnet, das Postskript ganz eigenhändig. Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 13—16. Hierzu Gubitz'Antwort vom 28.November 1818,3 Seiten 4°, Abschrift. 2574 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 17—22. 8. Weißenfels, 30. November 1818. 4 Seiten 4°. U. e. 2575 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 24—26. Antwort von Gubitz, Berlin, 5.Dezember 1818. Abschrift. 2Seiten4". 2576 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 27—30. 9. Weißenfels, 11.Dezember 1818. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. O.e. 2577 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 30—31. Gubitz' Antwort, Entwurf, Berlin, 18. Dezember 1818, auf Seite 2 und 3 des vorhergehenden Schreibens. E. Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 32—34. 10. Weißenfels, 30. Dezember 1818. 4 Seiten 2°. U. e. 2578 Teilweise gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 34—36. Gubitz' Antwort, Berlin, 5. Januar 1819. 1 Seite 8°. E. 2579 Gedruckt: ebenda Seite 36—37. 11. Weißenfels, 22. November 1822. 1 Seite 8°. E. Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 213—214. 2580 214 Müllner Hierzu gehörig: 2 Briefe des Herausgebers der „Allgemeinen Litteratur-Zeitung" Christian Gottfried Schütz, 1747—1832, an Gubitz. E. 1. Halle, 31. Dezember 1822. 3 Seiten 4°. 2531 Müllner will Brockhaus wegen eines Aufsatzes im „Bemerket" Nro 16 beim Kriminalamt verklagen, weil er ein Pasquill sei, denn der Verfasser habe aus einer Abbitte, die Müllner getan, drei gemacht. Aber auch Gubitz will er verklagen, weil er den Aufsatz im „Gesell- schafter" abgedrnckt habe. Bietet seine Vermittlung an. Hierzu ein aufklärender Bericht von Gubitz sJanuar 1823], Entwurf, 2 Seiten 2°. 2582 2. Halle, 7. Januar 1823. 1 Seite 4°. 2583 Stellt sich Gubitz nochmals zur Verfügung. Geheimer Finanzrat v. Grunenthal an Gubitz, 31. Dezember 1822. 1 Seite 40. 2584 Wünscht, daß Gubitz den Einsender des Artikels nenne, in diesem Falle wäre eine gerichtliche Vernehmung von Gubitz nicht nötig. Hierzu Antwort von Gubitz. Berlin, 3. Januar 1823. Entwurf auf dem vorigen Schreiben. Näheres in Gubitz' Erlebnissen, Band 2 Seite 215—219. 12. Weißenfels, 27. Februar 1823. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 2585 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 210—211. Hierzu: Gubitz' Antwort im Entwurf auf dem obigen Brief und 2 Seiten 2". 13. Weißenfels, 16. Marz 1823. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 2586 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 220—221. 14. Weißenfels, 26. März 1823. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 2587 Kurz erwähnt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 221. Gubitz' Antwort, Entwurf in Abschrift, Berlin, 10. April 1823. 1 Seite 2°. 2588 Briefwechsel Gubitzens mit dem Justizkommissar Bauer und dem Justizrat Krause zur Klage Müllners gegen ihn. 27. März 1823 — 18. Mai 1824. 2589 Urteil des Königlichen Hausvogteigerichts in Jnjuriensachen Müllners gegen Gubitz. Berlin, 6. Februar 1824. 6 Seiten 2°. 2590 Das erwachte Gewissen. 7 Seiten 4°. 2591 Von Müllner, doch nicht eigenhändig. Nimmt Stellung zu dem Streit, der im „Gesellschafter" zwischen Gubitz und dem Verfasser des Mono- und Melo- dramas „Das erwachte Gewissen", dem Hofschauspieler Urban, entstanden war. Hierzu Brief des Redakteurs Or Pfeilschifter (1793—um 1862) an Gubitz. Offenbach, 2. Juli 1818. 3 Seiten 8°. 2592 r— • -■ == Müllner — Münster —215 Brief an einen Ungenannten. Weißenfels, 7. Dezember 1819. 1 Seite 4°. E. 2593 Hat die Redaktion des Literaturblatts, der Beilage des Cottaschen Morgem blatts, übernommen. „Die Bühne hat denn sonach wahrscheinlich nichts Dramatisches weiter von mir zu erwarten .. Brief an einen Ungenannten. Weißenfels, 30. September 1826. 2 Seiten 40. U. e. 2594 Lehnt die Aufnahme einer kritischen Abhandlung über Tiecks Werke ab. Ernst Münch, Historiker und Publizist, geboren 25. Oktober 1798 zu Rheinfelden im Kanton Aargau, gestorben daselbst 9. Juni 1841. Brief an Christian Binder^ in Stuttgart. Freiburg, 2. Marz 1827. 1 Seite 40. E. 2595 Dankt für die ihm übersandten Sickingiana. Sebastian Münster, Hebraist und Kosmograph, geboren 1489 in Ingelheim, gestorben 23. Mai 1552 in Basel. Brief an Andreas Masius, Sekretär des Bischofs von Leiden. Lateinisch. Bafel, Dominica Invocavit [i 4. gebruar] 1540. 1 Seite 8°, Adresse. E. 2596 rPtPün DlbtM nmtrn1 2 Literas quas vigefima Januarij fcripfifti, doctisf. Mali, ego accepi decimatertia Februarij. Et quoniä in eifdem innuis te brevi abiturum cum domino tuo in Germaniam inferiorem, ego rurfus incertas ad te fcribo literas, dubius num adhuc Merfpurgi inveniaris aut ne. Quod follicitafti quofdam in Infpruck pro tabula Athefiana, rem gratiffimä mihi fecifti. Percontandi funt in hac re heredes Tanftetterj, quod etiam antea me arbitror monuiffe. Apud eofdem quoque Styriae puto effe defcriptionem. Ego hactenus nihil talium rerum accepi. Retulit etiam mihi D. Grynaeus quem tarn diligenter cupis nomine tuo falutari, fe in Germania inferiori, hoc eft, in Brabantia vidiffe defcriptionem regionum illarum praefertim Mechliniae in biblio- theca quadam, & fi recte memini, apud Minoritas: cujus copiam mihi quoque fieri cupio, fi non fit typis aut in cupro expreffa, id quod propterea adijcio, quia fuperiori anno Brabantiae defcriptio fit euulgata 1 Numismatiker, 1775—1840. 2 Münster hat nur die Konsonanten geschrieben. Auf Deutsch: Gnade und Friede sei mit Dir von unserem Herrn Jesus Christus." Die Deutung verdanke ich dem Pfarrer an der Dorotheenstädtischen Kirche >» Berlin Herrn Lizentiaten Wilhelm Schneemelcher. 216 Münster — K. Musaeus & quam ego habeo, abfque tarnen Hollandia & oftijs Rheni. Cum igitur ad eas terras defcenderis, poteris facile tua autoritate quodquod volueris affequi. Ego huiufmodi defcriptionibus folum per vnam aut alteram diem egeo, & tune archetypum faluum & integrum ad fuos remitto. Epitaphium Erafmi, quod te afferis compofuiffe ego nunquam vidi, nec quiequam de eo audiuj, donec vltimas iftas ad me feripfifti literas. Epiftolas Heb. quas Elijas & alij multi Judei ad me feripferunt, ego nondum euulgauj, nec eft adhuc animus euulgandi, praefertim cum ftudia magis feria iam verfentur in manibus meis. Charta iubet me tibi valedicere: Vale ergo fuauiffime Andrea & me ex numero amicorum meorum ne excludite. Bafileae Dominica Inuocabit &c Munfterus In dorso: Andreae Mafio Secretario Lundunenfis Epifcopi, amico fingularj & uiro omni eruditione con[fpicuo?J. Daneben von Mastus' Hand: 1540 Recepi Gandani dominica quasi modo Respondi eiufdem menfis die octaua. Christian Muff, klassischer Philolog, Rektor der Landesschule Pforta, geboren 14. August 1841 in Treffurt, gestorben ebenda 6. April 1912. Brief an C. R. Lessing. Pforta, 11. September 1909. 3 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die Geschichte der Familie Lessing. Christoph Gottlieb von Murr, Verfasser der Anmerkungen über Lessings Laokoon, geboren 6. August 1733 in Nürnberg, gestorben daselbst 8. April 1811. Brief an den Regierungsrat und Bibliothekar Wilhelm Friedrich Hermann Reinwald'in Meiningen. Nürnberg, 22. Juli 1788. 2 Seiten 4°. E. 2597 Dankt für erhaltene Bücher. Karl Musaeus, Sohn von Johann Karl August Musaeus, Dichter, lebte von 1805 bis 1819 in St Petersburg, wo er Sekretär für das Schulwesen der Qstseeprovinzen beim Kurator der Universität Dorpat Friedrich Maximilian von Klinger war; geboren 1772 in Weimar, gestorben 25. Juli 1831 in Ilmenau. Brief an Gubitz. lSt Petersburg, zwischen 1817 und 1819.1 2 Seiten 4°. E. 2598 Bietet Beitrage für den „Gesellschafter" an. 1 1737—1815, Schillers Schwager. Mylius 217 Christlob Mylius, Schriftsteller, Dichter, Lessings Jugendfreund, geboren 11. November 1722 zu Reichenbach bei Königsbrück in der Oberlaufitz, gestorben in der Nacht vom 6. zum 7. Marz 1754 in London. 3 Briefe an Albrecht von Haller. E. l. Berlin, 13. Juli 1751. 2 Seiten 4°, 2 Seiten 2°. 225 ... Zu Dero allzeit so glücklichen Bemühungen, das Reich der Wahrheit zu erweitern, wünsche ich Denenlelben von Herzen dauerhafte Kräfte, welche das Augenmerk der ganzen gelehrten Welt sind. Ich erstaune, so oft ich die Menge und Mannichfaltigkeit, und zugleich die Vortrefflichkeit Dero gelehrter Arbeiten überlege, wobey freylich der Neid nicht still seyn kann, wovon man unter andern ein Exempel in der artigen Vorrede der Hambergerischen Physiologie' findet. Ich werde nicht unterlassen können, diesem aufgeblasenen Mann in den Crit. Nachr? etwas zu geben. Ich würde in diesen Blättern öfters die Wahrheit oder wenigstens meine Ueberzeugung mehr können sprechen lassen, wenn ich mich nicht allzu sehr nach den Vorurtheilen eines der ein- fältigsten Verleger bequemen müßte. Ihm zu Gefallen habe ich z. E. die elenden Krausischen Gedichte', (Speners Verlag) anpreisen müssen. Seiner Einfalt und ungegründeten Furcht wegen muß ich mit Gottscheden itzo säuber- licher verfahren, als ich es im Anfang meiner Blätter that. Denn HE. Gottsched hat ihm deswegen so nachdrückliche und bewegliche Vorstellungen zu thun gewußt, daß er mich inständig gebethen, ihn zu verschonen. Da er auch in den hiesigen Vossischen Zeitungen etliche mal nach Würden hart belohnet worden, so hat er an den HEn. Consist. Rath Pelloutier1 * 3 4 allhier, seinen großen Verehrer, geschrieben, und sich heftig beklagt, welcher letztere auch es deswegen dahin zu bringen gesucht, daß alle gelehrte einzelne Blätter von der Akademie censiret würden; welches er aber doch nicht auswürken können, wie denn überhaupt hier gar nichts, ausser die politischen Zeitungen, censiret wird. Dergleichen Mittel hat HE. Gottsched fast überall angewendet, sich bey denen, welche nicht mit eigenen Augen sehen können, noch in der vermeynten Größe zu zeigen. Aber olim non erit fic. Eu. IiloekwohlZeb. werden vielleicht aus dem 27. Stück meiner Crit. Nachrichten gesehen haben, oder schon sonst wissen, daß der nichtswürdige 1 Georg Erhard Hambergcr, i «97—1755. Siehe hierüber August Hirsch in der Allgemeinen Deutschen Biographie Band 10, 1879, Seite 471. 3 britische Nachrichten aus dem Reiche der Gelehrsamkeit, Berlin, Hände & Spener. 3 Johann Victor Krause. Auserlesene deutsche Gedichte. 2. und um die Hälfte vermehrte Auflage. Berlin, Hände & Spener 1751. 4 Simon Pelloutier, geboren i«94, seit 1725 Prediger an der Friedrichs-Werderschen Kirche, gestorben 1757. Er war auch Mitglied, Bibliothekar und Zensor der Akademie. Zum Zensor hat ihn aber nicht die Akademie gewählt, der die ihr obliegende Bücherzensur überhaupt lästig war (Ad. Harnack, Geschichte der Königlich Preußische» Akademie der Wissenschaften Band 1 Hälfte 1 Seite 485). 218 Mylius de la Mettrie1 2 * in seiner schmutzigen Art de jouir, Dero Ode, Doris, fast ganz ausgeschrieben. Man hat ihn darum zur Rede gesetzt, worauf er geantwortet: Je l’ai fait expres. Gleichwohl aber hat er sich dessen vorher nicht gerühmt. Er läßt diese ärgerliche und abgeschmackte Schrift itzo in Potsdam durch einen Musquetaire, einen gebohrnen Jtaliäner, übersetzen, und er will Urnen diese Uebersetzung dediciren. Ich habe Ew. Hoelirvotilgeb. dieses zu berichten für meine Schuldigkeit gehalten, weil ich vermuthe, daß IKnen diese Dedication nicht angenehm seyn wird, u. Dieselben vielleicht Ihre Maaßregeln danach nehmen können. Ich habe in dem Hause des HEn. Generallieutenants, Grafen von Rothenburgs, wo ich so wohl als la Mettrie, oft aus- und eingehen, u. einander auch zuweilen treffen u. sprechen, einen guten Canal, durch welchen ich, dieses Unternehmen zu Hintertreiben, mich äuserst bemühen werde. In beygelegtem Blatte^ hat er auch seinen Lohn wegen seines an Eu. tsoebvoblZeb. begangenen Plagii bekomen. Der Verfasser dieser Blätter und der Vossischen Zeitungen ist HE. Lessing, ein geschickter Mensch in den schönen Wissenschaften, und einer von Dero größten Verehrern. Gedachter la Mettrie ist in seiner medicinischen Praxi eben so rasend, wie in seinen philosophischen und witzigen Werken. Vor ohngefähr '/- Jahre brachte er den HEn. Generallieut. v. Rothenburg, da er an dem zurück getretenen Podagra heftig krank danieder lag, durch eine übermäßige Dosin vom Opio fast aufs äuserste. Da gedachter Herr vor 4 Wochen abermals sehr krank u. von dem Tode kaum uoch einen Schritt entfernt war, so brachte ihn der HE. Hofrath (Stier4 u. der HE. D. Lieberkühn5, durch unermüdete Sorgfalt doch noch ziemlich zurechte. Als er schon wieder in guter Besserung war, so kam geschwind la Mettrie dazu, waagte sich mit darein u. wollte auch etwas dabey gethan haben. Seine Landsleute, welche bey dem Könige alles vermögen, beredeten den König, la Mettrie hätte den HEn. Gr. v. Rothenburg, welchen der König wie sich selbst liebt, dem Tode aus dem Rachen gerissen. Als dieser Herr am ver- wichenen Freytage wieder aufs äuserste kam u. schon von dem Könige schriftl. Abschied nahm, schickte ihm der König den Augenblick den la Mettrie aus Potsdam herüber, mit einem eigenhändigen Briefe, welchen ich selbst gelesen, und worin er dem HEn. Grafen befahl, „dem la Mettrie ganz allein zu folgen, wenn die andern Aerzte nicht mit ihm überein stiniten, weil er ihn doch ja vor 4 Wochen vom Tode errettet hätte." Er kam und examinirte ordentl. die HEn. Eller u. Lieberkühn über die Mittel, welche sie dem Kranken verordnet hätten, und sein Gutachten war bey allem: ne vaut rien, ga ne vaut rien. Er machte es also besser. Als der HE. Graf 1 Julien Offray de La Mettrie, 1709—1751. Siehe über ihn Harnacks Akademiegeschichte Band t Halste 1 Seite 329—330. 2 Friedrich Rudolph Graf Rothenburg, 1710—51. B Fehlt. Es handelt sich um die Jnninummer des „Neuesten ans dem Reiche des Witzes", worin Lessing nackweist, daß La Mettrie Hallers Ode an Doris ausgeschrieben habe. 4 Johann Theodor Eller, Militärarzt, Direktor des Collegium Medicum, 1889—1760. 5 Johann Nathanael Lieberknhn, praktischer Arzt und Mitglied des Collegium iVledieum, 1701—1756. Mylius — Naumann 219 die Sonabends Nacht aller Kräfte beraubet war u. dabey vor Schmerzen etliche Tage nicht geschlafen hatte, öffnete er ihm 5 mal die Ader in selbiger Nacht, u. gab ihm darauf Opium ein, damit er schlafen könne. E. H. werden, besser als ich, wissen, was das bey diesen Umständen für eine unsinnige Cur gewesen. Der HE. Graf ist auch dadurch so geschwächt worden, daß man sich schon gestern seines Todes ganz gewiß versehen hat'... Die Lessing betreffende Stelle bereits gedruckt: C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 195. 2. Berlin, 26. August 1752. 4 Seiten 2°. 2599 Beinahe vollständig gedruckt: Euphorion Band 10, 1903, Seite 544—545. 3. Berlin, 4. November 1752. 4 Seiten 4°. 2600 Gedruckt: Deutsche Dichtung Band 24, 1898, Seite 267—268. Gustav Nachtigal, Afrikareisender, geboren 23. Februar 4 834 zu Eichstedt bei Stendal, gestorben 20. April 1885 auf der Höhe von Kap Palmas. 2 Briefe an den Chefredakteur der Vossischen Zeitung. E. 1. Berlin, 9. Januar 1878. l Seite 8°. 2613 Über Vorträge, die zum Besten deutscher Forschungsreisen in Afrika gehalten werden sollen. 2. Tunis, 27. Februar 1883. 3 Seiten 8°. 2614 Über den Afrikareisenden Adolf Krauses Brief an C. R. Lessing. Berlin, 16. Februar 1881. 1 Seite 4°. E. 1060 Dankt für die ihm übersandte Festausgabe des Nathan. Christian Nicolaus Naumann, Schriftsteller, Lessings Freund, geboren 6. Dezember 1720 in Bautzen, gestorben 15. Februar 1797 in Görlitz. Brief an einen Ungenannten. lBerlinl, i.Marz 1756. 4 Seiten 2°. E. 2615 ... und da Sie gütigst erlaubeten Ihnen meinen endlichen Entschluß zu melden: So geschiehet dieses izt mit der ergebensten Bitte, die bewusten 30.. welche Hn. Mofes gehören, mir mit der ersten gefälligen Gelegenheit ge- neigt zu überschicken. Ich habe einen Theil meiner Bücher verkaufet, um nur dasjenige was ich für H. öl. Leßig' geborget hatte, nehmlich 85 ¥ 1 Er starb aber erst am 29. Dezember 1751, nach La Mettrie, der am ii. November 1751 verschied. 2 Gottlob Adolf Krause, geboren 1850. 3 Gotthold Ephraim Lcssing. 220 Naumann — Nicolai ■ ■ = wieder zu bezahlen; Und nunmehr erzeigen Sie mir die gröste Wohlthat wenn Sie in der itzigen Bedürfniß mir großmüthig beystehen, damit ich mit Ehren aus meinen Schulden herauskomme .,. Seit Ihrer und Herrn Leßings Abwesenheit bin ich hier nicht so glüklich außer den braven Herrn Moses, einen einzigen Freund zu haben dem ich mich frey entdecken könnte ... Beyläufig muß ich Sie gar sehr bitten an den lieben Hn. Moses nur wenigstens eine Zeile zu schreiben damit es nicht scheinet, als ob man ihn, der soviel Verdienste u: Gründlichkeit hat, nunmehr verachtete, da er hier gut genug war, unser Freund zu heißen ... Für meine Person arbeite ich an einer vollständigen Frauenzimmer- Philosophie nach der Art des Schauplatzes der Natur u. des Fontendle von mehr als einer Welt'. Ich habe dazu einen guten Verleger; und binnen Jahr und Tag muß ich das Werk liefern, welches etliche Alphabete stark wird ... Brief an Dieterich lsoll wohl sein Johann Friedrich Dietrich, Justizamtmann in Großenhains Görlitz, 15. Juli 1790. 4 Seiten 2°. E. 2616 Meist über oberlausttzische Angelegenheiten und Personen. August Neander, Kirchenhistoriker, Professor in Berlin, geboren 17. Januar 1789 in Göttingen, gestorben 14. Juli 1850 in Berlin. Brief an die Trautweinsche Buchhandlung. Berlin, 28. Marz 1848. 1 Seite 8°, Adresse. E. 2617 Maximilian Prinz von Wied-Neuwied, Reisender, Naturforscher, Ethnograph, geboren 23. September 1782 in Neuwied, gestorben ebenda 3. Februar 1867. Brief an Martin Hinrich Lichtenstein. Göttingen, 10. November 1811. 2 Seiten 4°. E. 2618 Friedrich Nicolai, Buchhändler, Popularphilosoph, Führer der Aufklärung, Romanschriftsteller, Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften, geboren 18. Marz 1733 in Berlin, gestorben ebenda 6. Januar 1811. Stammbuchblatt. Berlin, 17. Juni 1773. 1 Seite quer 8°. E. 2619 Wer frey darf denken, denket wohl. * Bernard (e Bovyer de Fontenelle, 1857—1757, Entretiens sur la pluralitS des mondes, zuerst erschienen 1686. Nicolai — Nicolay 221 Briefan Johann Nicolaus Meinhard. Berlin, 21. März 1767. 4Seiten20. 227 Eine Stelle über Lessing, seine Übersiedlung nach Hamburg und die Minna von Barnhelm gedruckt: C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 195. Brief an Wieland. Berlin, 3. Dezember 1771. Gleichzeitige Abschrift. 16 Seiten 4°. Siehe unter Wieland. 2 Briefe an den dirigierenden Minister von Schlesien Karl George Heinrich Grafen von Hoym, 1739—1807. E. 1. Berlin, 6. Juni 1775. 1 Seite 4°. 2620 Dankt für die Empfehlung des Jacobsonschen Technologischen Wörterbuchs'. 2. Berlin, 8. Juli 1792. 2 Seiten 4°. 2621 Bittet, auch das im Druck befindliche Supplement zum Jacobsonscheu Technologischen Wörterbuch zu empfehlen. Schreiben an König Friedrich Wilhelm den Dritten. Berlin, 12. Januar 1802. 1 Seite 4°. E. 2622 Überreicht die neue Ausgabe des Guide de Berlin. Ludwig Heinrich von Nicolay, Dichter, Präsident der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St Petersburg, geboren 27. Dezember 1737 in Straßburg, gestorben 28. November 1820 zu Monrepos in Finnland. Balladen. 163 beschriebene Seiten 4°. E. 2024 Enthalten: Der kleine Schimmel. Griselde. Hans von Passau. Ezzelin. Haquin und Dobra. Gudula. Bankban. Hort und Rika snicht vollständig^. Auf dem Titelblatt von Biesters Hand: Imprimatur. 10 Novemb 1809. Biefter. iBalladen.) 28 Seiten, enthaltend: Gudula. Bankban. Hort und Rika, doch diese nicht vollständig. 4°. E. 2625 Brief an den Reisenden und Zoologen Peter Simon Pallas (1741—1811) in Simferopol. St Petersburg, 14. Dezember 1798. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 2626 Will mit der Reform des akademischen Gymnasiums beginnen, sich aber auch mit dem geographischen Fach, das in Verfall geraten sei, beschäftigen. Hierzu ruft er Pallas' Rat an. ' 4 Theile, Berlin und Stettin 1781—1784. 222 Niebuhr—Oberlin Barthold Georg Niebuhr, Historiker und Staatsmann, geboren 27. August 1776 in Kopenhagen, gestorben 2. Januar 1831 in Bonn. Ein Bücherverzeichnis mit Preisen lbesiimmt für die Akademische Buchhandlung in Kiel, Berlin, 27. Oktober 1812]. 1 Seite 4°. E. 2627 Brief an Gottfried Schadow. Rom, 16. Marz 1822. 2 Seiten 4°. E. 2628 Über den Nachlaß des in Rom am 31. Januar 1822 verstorbenen Sohnes Gottfried Schadows, des Bildhauers Rudolph Schadow'. „...Ihr seliger Sohn befand sich das lezte Jahr seines Lebens in einem so trüben Gemüths- zustand, und es schien so offenbar ein Wurm an seinem physischen Leben zu nageu daß jedermann sein Ende nur um weniges beschleunigt geglaubt hat. Wenn die Arzte nach der Öffnung andrer Meynung waren, so kommt es wohl nur daher daß sie sich auf die Untersuchung der Brust beschränkten — die zufällig angegriffen war. Er hätte froh seyn können, da sein Ruf mit schnellen Schritten vorwärts ging..." Carsten Niebuhr, Reisender, Barthold Georg Niebuhrs Vater, geboren 17. Marz 1733 zu Lüding- worth im Lande Hadeln, gestorben 26. April 1815 in Meldorf. Brief an Friedrich Nicolai. Meldorf, 1. Oktober 1782. 2 Seiten 4°. E. 2629 Johann August Noesselt, Theolog, Professor in Halle, geboren 2. Mai 1734 in Halle, gestorben daselbst ii. Marz 1807. Brief an einen Theologen. Halle, 12. Januar 1781. 2 Seiten 4°. E. 2630 Dankt für die Übersendung des ersten Teils seines dogmatischen Lehrbuchs. Jeremias Jakob Oberlin, Philolog, Professor in Straßburg, geboren 7. August 1735 in Straßburg, gestorben daselbst 10. Oktober 1806. Brief an einen Unbekannten. Straßburg, 9. Oktober 1774. 2 Seiten 4°. E. 2636 1 Geboren in Rom 1786. Opitz — Pallas 223 Martin Opitz, Dichter, geboren 23. Dezember 1597 in Bunzlau, gestorben 20. August 1639 in Danzig. Brief an Michael Bartsch, Rat des Fürsten von Liegnitz, in Schweidnitz. Lateinisch. Breslau, 8. Februar 1627. 1 Seite 2°. Kleines Lacksiegel mit verschlungenem MO. E. 2637 S. P. D. Nobiliß. Vir, Dn. & Frater colende, Diu literas tibi debeo; quarum propriä nullas ad te mifi, quod praefentiä me tua frui poffe femper fperaui. Nuper cum ad Ampliß. Kirchnerum viferem, eo ipfo die tu abieras; magno cum dolore meo. Sed hoc militum inuriae debemus; quorum caufa et tu ocius abieras, & ego nunc videre te & alloqui nequeo. Perrumpam tarnen, neque diutius defiderio tui folummodö me pafcam. Intereä has cum affine meo, nouercae fratre, ftudiofo Theologiae, ad te mihi; fomites noftri amoris, qui quamuis in fauillis lateat, plus In-calet, quam inanis aliorum flammae & fumus vento fugacior. Salueant Ampliß. v. Dn. Teuberus, Lefefchnerus, Albertus, Schramus, tecumque & cum tuis... valeant. Vratisl. Silesior. An. 1627 d. 8. m. Febr. T. Vir Nobiliß. Mart. Opitius. Adresse: Nobiliß. Viro, Dn. Michaeli Bartschio, Sereniß. Principi Lignicensi ä Consiliis; Dno et Fratri colendo. Suidnicium. Peter Simon Pallas, Reisender, Naturforscher, Ethnograph, geboren 22. September 1740 in Berlin, gestorben ebenda 8. September 1811. Entwurf zu Grabschriften. Deutsch und lateinisch. 1 Seite 4°. E, 2642 Wenn ich einst liege und schlafe in Frieden, so laß mein Andenken einigen stillen, redlichen Herzen werth seyn. Kein Fluch und keine Lästerung beschwere meine Grube. Froh ist mein Abend, froh mein Morgen! Der Fürsten schwere Sorgen Und Tyrannei, Die Hoffahrt mit dem dürren Neide, Des Lasters wilde Freude, Der Üppigkeit Pralerey, Gehen fern von mir vorbey. Petrus Simon Pallas Fq. Academicus Berolinenfis Petropolitanus multas per terras jactatur ut Naturam indagaret, hic tandem requiefcit. Omnibus una dies, breve et irreparabile tempus Omnibus eft vitae. — 224 Pallas — Paulus Brief an Professor Johann Karl Wilhelm Jlliger'. Berlin, 17. April 1811. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 2643 Zoologisches. Brief an Karl Asmund Rudolphi. Berlin, 7. August 1811. 1 Seite 8°. E. 2644 Sendet ihm Fische zurück. Hallische Universitätsmatrikel, 16. Oktober 1758, und 3 andre Zeugnisse aus Halle und Berlin. 2645-2648 Erlaß des Gouverneurs von Irkutsk Generalleutnants Briel betr. Peter Simon Pallas. In russischer und Mandschusprache. lJrkutskl, 9. Marz 1772. 3 Seiten 2°, Siegel. U. e. 2649 Pallas soll seine Reise an die chinesische Grenze auf jede Weise erleichtert werden; er soll verlangen dürfen, was er nur will. Bei Fisch- und Vogelfang soll ihm hilfreiche Hand geleistet werden. 31 Diplome und Schreiben über die Ernennung von Pallas zum Mitglied und Ehrenmitglied von Akademien und gelehrten Gesellschaften nebst Beilagen. 2650-2680 Georg Wolfgang Panzer, Bibliograph, Aufseher der Nürnberger Stadtbibliothek, geboren 16. Marz 1729 zu Sulzbach in der Oberpfalz, gestorben 9. Juli 1805 in Nürnberg. Brief an David Friedlaender [?]. Nürnberg, 5. Dezember 1789. 2 Seiten 4°. E. 2681 Uber seine Porträtsammlung. Heinrich Eberhard Gottlob Paulus, Theolog, Professor in Jena, dann in Heidelberg, geboren 1. September 1761 zu Leonberg in Württemberg, gestorben 10. August 1851 in Heidelberg. Brief an einen Ungenannten. Jena, 7. Marz 1799. 3 Seiten 4°. E. 2682 1 1775—1813, Naturforscher, verwaltete von 1810—1813 die königlichen naturwissenschaftlichen Sammlungen in Berlin. Peguilhen 225 Peguilhen, Kriegsrat, bekannt durch seine Beziehungen zu Zacharias Werner, Heinrich von Kleist und Henriette Vogel geborenen Keberch 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Templin, 3. Dezember 1836. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2683 ... mein Beutel [ist] fo leergefegt, dasf ich auf den Ihrigen recurriren moegte, nemlich durch Honorirung von Beitraegen für den Gefellschafter, wo man schlechter Gefellschaft niemals begegnet. Ich leihst bin für dgl. Allotria zu alt und zu stumpf; aber unter meinen Papieren ist mancherlei was für Sie passen dürfte, als zB. eine Ladung Zacharias Wernerscher Briefe1 2, manche weit interessanter als die schon gedruckten, auch einige Gedichte aus feiner vormistischen Periode3. Auch ueber Heinrich v Kleist habe ich manches gefunden, wo... aber erst hingehorcht werden muss, ob das vor 25 Jahren mir zugegangene Druckinhibitorium noch in Kraft ist... 2. Templin, 10. Februar 1837. 2 Seiten 8°. 2684 3. Potsdam, l. Januar 1838. 2 Seiten 8°. 2685 Berichtigt einige Fehler im Abdruck der Wernerschen Briefe. Bemerkt, daß die dritte Frau von Werner, »die stockpolnische Schneiderstochter Malgorzata Mankwiatowska noch lebt, und zwar in Berlin als verwittwete Geh. Raethin Kunth4... Das haben Sie nicht gewusst, so wie auch wohl nicht den ganz ergoetzlichen Verlauf dieser dritten und letzten Heirath welchen ich Ihnen mündlich erzaelen kan... ferner moegte ich etwas zum Ueberfetzen haben da ich zum produciren zu alt bin; auch Nachricht: ob Sie meine Kleistsche Anekdote5 nicht benutzt haben, oder warum nicht? Etwas handgreiflich ist sie freilich, aber gewiss charakteristisch und nicht nachtheilig für Kleists Andenken .. Quittung, sechs Stück Friedrichsdor Honorar für Drucksachen von Gubitz erhalten zu haben. Berlin, 6. Juli 1837^. l Seite 4°. E. 2686 1 Siehe über ihn und sein taktloses Verhalten bei Kleists Tode R. Steig, Heinrich von Kleists Berliner Kampfe, Berlin und Stuttgart 1901, Seite 459-461, 668—671. 2 Ein großer Teil davon gedruckt im „Gesellschafter" Januar 183?. 3 Siehe unter Werner die Gedichte ans dem Jahre 1795. 4 Der Staatsrat Gottlob Johann Christian Kunth, der einstige Erzieher der Brüder Humboldt, *757—1829, der sie 1806 in vorgerücktem Alter heiratete, lebte 23 Jahre mit ihr in glücklicher Ehe. > 6 Gedruckt, man muß sagen leider: Aus dem Leben Heinrich von Kleists. Von Peguilhen. In: Berühmte Schriftsteller der Deutschen Band 1, 1851, Seite 309—316. " Er wohnte aber in Potsdam »ueber 6er Langen Brücke Nro 2“. Lessingschr Bücher- «. Handschriftensammlung. 15 226 Perthes — Pfeffel Friedrich Perthes, Verlagsbuchhandler, geboren 21.Aprili772 in Rudolstadt, gestorben i8.Mai 1843 in Gotha. 2 Briefe an Gubitz. 6. 1. Gotha, 3. Februar 1840. 1 Seite 4°. 2687 2. Gotha, 14. April 1840. l Seite 4°. 2688 Caspar Peucer, Arzt, Kirchenpolitiker, Dichter, Schwiegersohn Melanthons, geboren 6. Januar 1525 in Bautzen, gestorben 25. September 1602 in Dessau. Gehaltsquittung namens seines „Herren schwehern" lMelanthonI, Trinitatis- quartal 1558 (75 Gulden). Ausschnitt. Ein schmaler Streifen. E. 2689 Stammbuchblatt.Lateinisch.Dlessau), 13.September 1597. iSeitel6°. E. 2690 Gottlieb Konrad Pfeffel, Fabeldichter, geboren 28.Juni 1736 in Kolmar, gestorben ebenda l.Mai 1809. Brief an den Kupferstecher Christian von Mechel, 1737—1818. Colmar, 26. April 1783. 3 Seiten 4°. U. e. 2691 ... Ich war vor 2 Monaten in Manheim und Carlsruh, wo viel von Ihnen gesprochen und Ihrer im Segen gedacht wurde. Ich blies mit ins Horn; gab oft wol gar den Ton an, aber nun, da ich das Ding mit kaltem Blut überlege, finde ich, daß ichs hätte sollen bleiben lassen: den — was Hab' ich von Ihnen? nicht einmal eine Sylbe Antwort auf den 2^ oder gar auf den dritten Brief. Bald hoffe ich meine Schwachheit für Sie abzulegen, den ich fange an sie mehr als jemals zu fühlen ... Daß ich Bürger in Biel und seit dem gar Mitglied des dortigen grosen Raths geworden bin, mus einem Manne, wie Sie, der nicht mehr weis ob er ein Schweizer, oder ein Sanströhmer ist ziemlich gleichgiltig seyn. — ♦ • ♦ Run leben Sie wol! meine Zeit ist kostbar und ich wüste es nicht vor meinem Gewissen zu verantworten, wen ich sie länger mit Ihnen verplaudern wollte. Sie sind und bleiben der verdrechselte, unansgemachte Christian und ich bin und bleibe Ihr Freund, Pfeffel. Pfizer —Planck 227 15» Gustav Pfizer, Dichter und Kritiker, geboren 29. Juli 1807 in Stuttgart, gestorben daselbst 19. Juli 1890. Brief an Peter Friedrich Kanngießer, Direktor des Friedrichs-Gymnasiums in Breslaus Stuttgart, 26. Oktober 1839. 1 Seite 4°. E. 2692 Dankt für die Einladung, an dem Literaturblatt zum Ausland mitzu- arbeiten, und erwidert sie mit der Aufforderung, Beiträge für sein Blatt * einzusenden. Karoline Pichler geborene Greiner, Schriftstellerin, geboren 7. September 1769 in Wien, gestorben ebenda 9. Juli 1843. „Unter ein Bild, das den S. Stephansplatz in Wien vorsiellt, u ein kaiser- licher Wagen vorüberfahrt." Gedicht. 4 Seiten 8°. E. 2693 Ludwig Pietsch, Schriftsteller, Mitarbeiter der Vossischen Zeitung, Zeichner, geboren 25. De- zember 1824 in Danzig, gestorben 27. November 1911 in Berlin. An Mirjam Gentz zum Hochzeitstage. 12. Juli 1883. Gedicht. 1 Seite 8°. E. 2694 Brief an Friedrich Stephany. lBerlinl, 27. Oktober 1904. 4 Seiten 8°. E. 2695 Brief an C. R. Lessing. Berlin, 10. September 1909. 6 Seiten 8°. E. 2696 Glückwunsch zum zweiundachtzigsten Geburtstag. Gottlieb Jacob Planck, Theolog und Kirchenhistoriker, geboren 15. November 1751 zu Nürtingen in Württemberg, gestorben 31. August 1833 in Göttingen. Brief an den Buchhändler Kayser in Erfurt. Göttingen, 4. Januar 1817. i Seite 4°, Adresse. E. 2697 1 Historiker und Dichter, 1774—1833. " Pfizer redigierte damals den politischen Teil des „Morgenblatts". 228 Platner — Pückler-Muskau Ernst Platner, Mediziner und Philosoph, Professor in Leipzig, geboren 11. Juni 1744 in Leipzig, gestorben daselbst 27. Dezember 1818. Brief an Moses Mendelssohn. Leipzig, 12. Juli 1776. 1 Seite 4°. E. 2698 Empfehlungsbrief. Carl Ludwig Freiherr von Pöllnitz, Oberzeremonienmeister Friedrichs des Großen, Verfasser von Memoiren, geboren 25. Februar 1690 zu Issum im Kurkölnischen, gestorben 23. Juni 1775 in Berlin. iVlemoire8 Historiques du Baron de Pöllnitz... eontenant Les Ob- servations qu’il a faites dans les differentes Cours de l’Europe Ecrits par lui-meme Tome I MDCCXLV. 2699 Abschrift. 3 Blätter und 232 paginierte Seiten in rotem goldgepreßtem Lederbande in 4°. Goldschnitt. Auf dem Vorderdeckel das gekrönte Mono- gramm der Königin Sophie Dorothee von Preußen, der Mutter Friedrichs des Großen, der der Verfasser, der sich in der Widmung auf Blatt 3 eigen- händig unterzeichnet, den Band zugeeignet hat. Auf der Innenseite des Vorderdeckels Benoni Friedlaenders Bücherzeichen. Heinrich Pröhle, Schriftsteller, geboren 4. Juni 1822 zu Satuelle bei Neuhaldensleben, gestorben 28. Mai 1895 in Steglitz bei Berlin. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 19. Februar 1881. 4 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die Festausgabe des Nathan. Hermann Fürst von Pückler-Muskau, Reifender, Schriftsteller, Gartenkünstler, geboren 30. Oktober 1785 in Muskau, gestorben 4. Februar 1871 in Branitz. 3 Briefe an den Geheimen Ober-Jusiizrat Karl Friedlaender. E. l. Berlin, 5. Mai 1863. 1 Seite 8°. 2700 Verspricht ihm für seine Sammlung einige Autoqraphen aus seiner Korrespondenz. Pückler-Muskau — Putlitz 229 2. Ohne Ort, l.Juni C1863?3. l Seite 8°. 2701 Hofft, daß die Beilagen' für ihn etwas Neues enthalten mögen. Z. Schloß Branitz, 26. Dezember 1863. 3 Seiten 8°. 2702 Übersendet ihm eine Anzahl Autographen „mit früher erhaltenen Briefen". Gustav Gans Edler Herr zu Putlitz, Dramen- und Lustspieldichter, geboren 20. Marz 1821 auf Retzien in der Priegnitz, gestorben ebenda 5. September 1890. Das Testament des großen Kurfürsten. Schauspiel in fünf Aufzügen von Gustav zu Putlitz. Abschrift. 61 Blätter 4°. 2703 Von Putlitz und Gubitz korrigiert. Gedruckt: G. zu Putlitz, Ausgewählte Werke, Band 3, 1873, Seite 1—125. 8 Briefe an Gubitz. E. 1. Retzien, 17. Januar 1850. 1 Seite 4°. 2704 Übersendet ihm „eine Comödie zum Druck". 2. Retzien, 27. Januar 1850. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 2705 Schickt die Korrektur zurück. 3. Retzien, 31. Juli 1858. 1 Seite 40. 2706 Ubersendet das Manuskript eines neuen Stücks (das Testament des großen Kurfürsten). 4. Retzien, 15. August 1858. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 2707 Bittet, den Druck seines Dramas „das Testament d. g. Churfürsten" zu beeilen. 5. Retzien, 19. August 1858. 1 Seite 4°, Adresse. 2708 Bittet nochmals um möglichste Eile. „Ich werde todt gemacht von den Bühnen, und namentlich von meinen Freunden, die es mir furchtbar übel nehmen, daß ich auf alle Anfragen antworten muß, ich hätte das Stück nicht..." 6. iBerlinl, 3. September 1858. 1 Seite quer 4°. 2709 7. Retzien, 21. Juli 1860. l Seite 4°. 2710 Schickt den ersten Akt seines „Don Juan d'Austria" und bittet um so- fortigen Druck. ' Wohl die versprochenen Autographcn. 230 Putlitz — Ramler 8. Retzien, 18. Oktober 1860. 1 Seite 8°. 2711 ... Nehmen Sie beifolgendes Stück s„Don Juan d'Austria"?^ freundlich an und versagen Sie ihm nicht Ihre Gunst, wie Sie ihm den Vorzug ver- sagten durch Ihre freundschaftliche Hand seinen Weg in die Öffentlichkeit zu finden ... Gottlieb Wilhelm Rabener, Satirendichter, geboren 17. September 1714 in Wachau bei Leipzig, gestorben 22. Marz 1771 in Dresden. Unterschrift unter einer Bescheinigung über eine von dem Amtmann Friedrich Benjamin Zahn als Stadttranksteuer-Einnehmer bestellte Kaution. Dresden, 19. August 1766. 2 Seiten 2°, Siegel. U. e. 2721 Karl Wilhelm Ramler, Odendichter, geboren 25. Februar 1725 in Kolberg, gestorben 11. April 1798 in Berlin. Katulls Abschied von seiner Geliebten. Gedicht. 1 Seite 16°. E. 2722 Unter das Bildnis des Herrn Lludwigl Hleinrichl v. Nicolai. Versspruch. 1 Seite 8°, Siegel. E. 2723 Mit Friedrich Nicolais Adresse. Register der Lyrischen Blumenlese. 6 Seiten 8°. E. 2724 lText zu einer Hymne.1 2 Seiten 4°. E. 2725 Gehe denn Deine Laufbahn fort, 0 Borusfiens Hoffnung!... Auf der dritten Seite von Ramlers Hand: Die Rede ist etliche dreyßig Hexameter lang, das heißt, sehr kurz. Das beste wird also wohl der Herr Capellmeister thun, dem ich mich hierdurch auf das beste empfehle. Darunter eine Bemerkung Johann Jacob Engels über die Inszenierung. Handschriftliche Bemerkungen und Verbesserungen zu Friedrichs von Logau Sinngedichten im Text der Ausgabe von 1759 und 2 Oktavseiten am Schluß des Wörterbuchs. E. Siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 102 Nr 990. Handschriftliche Verbesserungen und Zusatze zu seinen Lyrischen Gedichten, Berlin 1772. Nur einige Zeilen von Ramlers Hand. Handschriftlicher Anhang von Seite 391—438 von fremder Hand, von Goeckingk in seiner Ausgabe von Ramlers Poetischen Werken, Berlin 1801, mit Ausnahme eines Stücks abgedruckt. Siehe die Büchersammlung Teil 2. Ramler 231 Brief an den Buchhändler Philipp Erasmus Reich in Leipzig. Berlin, 15. Februar 1760. 3 Seiten 4°. E. 2727 ... Was haben Sie doch für einen allerliebsten scherzhaften Poeten heraus- gegeben? Ich habe ihn erst neulich gelesen, und ein halbes Schock Lieder aus ihm abgeschrieben, wovon wir hier nach und nach die Composition besorgen werden. Ich habe gehört er heißt Weife'. Machen Sie doch diesem vortrefflichen Dichter meine Empfehlung. Sein Lied auf einen in der Schlacht gebliebenen Officier ziehe ich ganz auf unseren unsterblichen Freund Kleist... Das Unglück Ihrer Stadt^, hat mich allemal eben so gerührt, als das Unglück meines Gleims und seiner Stadt. Das Schicksal meiner Freunde geht mir gewiß mehr zu Herzen, als mein eigenes. Ich war ganz gleich- gültig, als Haddeck' ein Treffen in unfern Mauern lieferte und der Stadt Brand und Plünderung drohete. — Endlich wird doch der Krieg einmal ausgeraset haben... Brief an Johann Jacob Engel. sBerlinl, ohne Datum. 1 Seite 8°. E. 2728 Sie thun Sünde, liebster Freund, daß Sie einen Aristarchus verlangen. Wen Sie so dichten können, so sollen und müssen Sie künftig mein Aristarch seyn ... Damit Sie aber sehen, daß ich nicht aus Faulheit ihr kraftvolles Gedicht lobe, so habe ich drey Stellen mit Bleystift überschrieben ... Brief an den Herzoglich Kurlandischen Kanzelleirat Friedrich Wilhelm von Raison''. Berlin, 26. Februar 1779. 4 Seiten 4°. E. 2729 ♦.. Ew. Wohlgebohrnen persönlich kennen zu lernen untersagt mir mein beständiges Kränkeln. Mit wie vieler Freude würde ich sonst nach Mietau über Schnee und Eis geeilet haben, einen Man kennen zu lernen, den ich durch die hier durchreisenden kurlandischen Edelleute schon im voraus lieb- gewonnen hatte! Ew. Wohlgeb. können leicht denken, wie sehr ich durch die angebothene Gnade Ihres vortrefflichen Herzogs' entzückt worden bin ... Ich schließe an Denselben nebst meinem Danksagungsschreiben eben dasjenige Merkchen an, welches ich mich unterstehe Ihnen hier zugleich zu überreichen. Ich habe im Register die Nahmen der ersten und eigentlichen Verfasser hinzugeschrieben ... Zu vier Oden aus dem Anakreon habe ich mein eigenes R. hinzugethan. Ich war ehemals Willens den ganzen Anakreon zu über- setzen: als ich diese vier Stücke fertig hatte, verging mir die Lust. Die ' Christian Felix Weiße, 1726—1804, hatte 1758: „Scherzhafte Lieder" und 1760 „Amazvnenliedcr" erscheinen lassen. 3 Die Einnahme Leipzigs durch die Truppen Friedrichs des Großen- ' Andreas Reichsgraf Hadik von Futar, der österreichische Feldherr aus dem Siebenjährigen Kriege, 1710—1790. 4 Geboren in Kobnrg 13. Januar 1726, gestorben in Mitau 20. November 1791, Vertrauensmann der Herzoge Ernst Johann und Peter von Kurland. Führte mit Sulzer den Briefwechsel über den Plan des mitanschen Gymnasiums. * Herzog Peter von Kurland, 1724—1800. 232 Ramler — Raupach übrigen aus dem Anakreon, die Sie hier lesen werden, sind bloß, mehr oder weniger, ausgefeilt, und aus der gedruckten Übersetzung meines ^nonz-mu8 gezogen. Daß ich die Nahmen aber nicht habe beydrucken lassen, davon ist die Ursache, weil manches Lied so stark verändert worden ist, daß kaum etliche Zeilen stehen geblieben sind, und die Verfasser also gesagt haben würden: diese Lieder gehören uns nicht. Mir gehören sie aber auch nicht, und ich will sie also hiermit ihren ersten Verfassern vor Ihren Augen abtreten. Lessing, Weiße, Kretschman' und einige andre haben sich meine Veränderungen, die ich ihnen vorher geschrieben zuschickte, gefallen lassen, und sie, ehe der erste Theil der Bluhmenlese herauskam, in ihre eignen Saiülungen ausgenommen ... Unser Sulzer^ fängt an zu schwellen, und er liegt beständig auf dem Ruhebett. Der Geist bleibt indessen heiter. Die Lampe brent Heller auf, ehe sie verlischt. Ich, der ich selbst zu kränklich bin, kan ihn nicht so oft be- suchen, als ich wollte, und als ich ehemals that, da ich ihm in zwey hitzigen Fiebern stundenlang Gesellschaft leistete... Brief an den Buchhändler E. M. Grass in Leipzig. Berlin, 7. Oktober 1797. 1 Seite 4°, Adresse. E. 2730 ... Da Sie nun zu meinem bloß Deutschen Martial kein Vertrauen zu haben scheinen, und ich zu alt bin um damit lange zu warten, so muß ich die Verfügung treffen, daß er bald unter meinen Augen gedruckt wird, ehe jemand Ihren ganzen Martial nach der Ordnung drucken läßt, welche die Sinngedichte im Lateinischen haben. Eben dieses mein Alter und meine anhaltende Brustbeschwerung verbietet mir an einen neuen Batteux1 2 3 zu denken. Er hat seine Dienste redlich gethan, und dürfte jetzt schwerlich mehr sein Glück machen ... Ernst Raupach, Dramatiker, geboren 21. Mai 1784 zu Straupitz bei Liegnitz, gestorben 18. März 1852 in Berlin. lLazarus. Erzählende Dichtung.l 29 Seiten 8°. E. 2731 Gedruckt: E. Raupach, Erzählende Dichtungen, Leipzig 1821. Das Ave-Maria. tDichtung.l 8 Seiten 4°. Abschrift. 2732 Die Hostie. rDichtung.1 16 Seiten 4°. Abschrift. 2733 Die Nachtwandlerin. lDichtung.1 6 Seiten 4°. Abschrift. 2734 1 Karl Friedrich Kretschmann, der „Barde Rhingulph", 1738—180». 2 Johann Georg Snlzer, 1720—1779. 3 Charles Batteur, 1713—1780, der Begründer der französischen Kunstphilosophie. —■■■• ■ ■ ■ ■ — Raupach == 233 Mirabeau. Historisches Drama in fünf Acten und einem Vorspiel. [1849.1 146 Seiten 8°. 2735 Abschrift seiner Frau Pauline Raupach geborenen Werner, von ihm durch- korrigiert, mit einigen Korrektliren von Gubitz. Hierzu ein Vorwort, Potsdam, im Februar 1850. 4 Seiten 4°. U. e. 2736 Gedruckt: Berlin 1850. Mirabeau ... Nur gedruckt zur Benutzung für die Bühnen und als Manuscript zu betrachten. [Berlin 1850.1 Unvollständig. 2737 Mit Papier durchschossen; auf 37 Seiten viele Ergänzungen und Ver- besserungen, zum Teil ganz neuer Text; das meiste von der Hand seiner Frau, einzelnes von ihm. Saat und Frucht. Drama in fünf Acten und einem Vorspiel, [1850.1 123 Seiten 8°. 2733 Abschrift von Raupachs Frau, Ergänzungen und Berichtigungen von ihm, einige Korrekturen von Gubitz. Gedruckt: Jahrbuch deutscher Bühnenspiele Jahrgang 33, 1854. Der Kegelspieler, ein Märchen in fünf Acten. [1851.1 347 Seiten 4°. Abschrift. 2739 Mit einigen Korrekturen von Raupachs Hand. Gedruckt: Jahrbuch deutscher Bühnenspiele Jahrgang 32, 1853. Quittung über ein Honorar von zehn Friedrichsdor für das Lustspiel „Der geraubte Kuß". Berlin, 23. Marz 1826. Zettel. E. 2740 6 Briefe an Gubitz. 1. [Potsdam, Ende 1849.1 2 Seiten 8°. U. e. 2741 2. [Potsdaml, 3. Januar 1850. 1 Seite 8°. E. 2742 3. Potsdam, 17. Januar 1850. 1 Seite 8°, Adresse, Siegelreste. 2743 Gemeinsam von ihm und seiner Frau. 4. [Potsdaml, 24. Januar 1850. 1 Seite 8°. U. e. 2744 5. Potsdam, 5. Februar 1850. 1 Seite 8°. U.e. 2745 6. [Potsdaml, 20. April 1850. 2 Seiten 8°. U. e. 2746 Über Raupachs Beziehungen zu Gubitz siehe dessen Erlebnisse Band 3 Seite 158—189. [Lebensskizze von einem unbekannten Verfasser, 1852.1 30 Seiten 4°. Ab- schrift. 2747 234 v. d. Recke - - ■ Charlotta Elisabeth Constantia von der Recke, geborene Reichsgräfin von Medem, Dichterin, Schriftstellerin, Freundin Tiedges, geboren 20. Mai a. St. 1756 zu Schönberg in Kurland, gestorben 13. April 1833 in Dresden. Brief an Friedrich Nicolai. lBerlin, 20. Dezember 1786.] 2 Seiten 4°. E. 3749 Über Cagliostro. 9 Briefe und eine Karte an David Friedlaender. E. 1. Dresden, 8. Mai 1823. 1 Seite 8°. 2750 Reist am 14. Mai nach Teplitz, ist aber am 14. oder 15. Juni wieder in Dresden. „Wan, und wo sehen wir uns wieder? ach! meine Sehnsucht Sie zu sprechen ist so groß!"... 2. Dresden, 13. August 1823. 1 Seite 8°. 2751 Reist nach Karlsbad. Hofft auf Friedlaenders und seines Sohnes' Besuch im Oktober in Dresden. 3. Dresden, 9. November 1823. 3 Seiten 8°, Adresse. 2752 Mein ungewohntes langes Schweigen, muß Ihnen Verehrter schon gesagt haben, daß mein körperliches Leiden, schmerzenvoller, als gewöhnlich ist: aber mein heitrer Muth verlaßt mich nicht, wen gleich das eigenhändige Schreiben mir schwer fallt, und ich leider nicht mehr diktiren kan, weil mein fortdauernder brenender Schlundschmerz mir die Kraft zu sprechen raubt... 4. Dresden, 17. Marz 1824. Karte. 2 Seiten 16°. 2753 Empfiehlt den russischen Hofrat von Köppeick. 5. Dresden, 9. August \ 824. 3 Seiten 8°, Adresse, Siegel. 2754 Berichtet über ihr Leiden, ihre Reisen. 6. Dresden, 29. September 1824. 4 Seiten 8°. 275s Täglich habe ich in Gedanken zu Ihnen edler Freund gesprochen, mich immer nach einer mündlichen Unterredung gesehnt, und wen ich zu Ihrem und unsers Mendelssohns Bildniße hinauf blickte, den Wunsch gehegt, daß Sie sich doch entschließen mögten noch das Leben dieses edlen Weltweisen zu schreiben ... Hier werden wir durch Nachrichten der Geldbedrängnisse, des Preußischen Staates sehr beunruhiget. Ist Gefahr für die Besitzer Preußischer Staats^ 1 Bcnoni Friedlaender. 2 Peter von Koppen, Statistiker, Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St Peters^ bürg, 1783—1864. v. d. Recke — Redlich 235 papiere? Beantworten Sie Freund mir dies fals Sie könen; den ich habe seit dem Verlust bey Brehling meine täglichen Geldbedürfniße in Preußischen Staatspapieren ... 7. Dresden, 25. Marz 1825. 1 Seite 8°, Adresse. 2756 Über Tiedges' Krankheit u. a. 8. Dresden, 3. September 1825. 2 Seiten 4°. 2757 ... Wen ich an meinem Schreibtische sitze, zu Ihrem mir so theuren Bildniße hinanfblicke, dan ergreift mich eine Wehmuth, die meiner Sehnsucht gleicht, bey dem Gedanken, daß dieser Herbst wieder vergehen könte, ohne daß mein edler — von mir aber so inig geliebt, als hochverehrter Freund Fried- lander, uns in Dresden besucht!... 9. Dresden, 12. November 1825. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2758 Berichtet über ihren körperlichen Zustand und empfiehlt eine junge Genferin als Erzieherin. 10. Dresden, 28. Januar 1831. Karte. 16°. 2759 Empfiehlt Professor Rasten" aus Kiel. Carl Christian Redlich, Literarhistoriker, Herausgeber von Lessings Briefen, Schuldirektor in Hamburg, geboren 7. Oktober 1832 in Hamburg, gestorben ebenda 27. Juli 1900. 5 Briefe an C. R. Lessing. E. >- Hamburg, 20. Februar 1880. 4 Seiten 8°. Siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlnng Band 1 Seite 182 Nr 128. 2. Hamburg, 21. Februar 1881. 4 Seiten 8°. 2760 Über die ältesten Ausgaben des Nathan, über Eugen Dührings „Ueber- schätzung Lessings" u. a. 3. Hamburg, 24. Februar 1881. 4 Seiten 8°. 1060 Danksagung für die ihm zugeeignete Ausgabe des Nathan. „... Mich hat eine glückliche Fügung früh zu dem Studium seiner Briefe geführt, viele Jahre, ehe ich ahnen konnte, mir wäre die Freude sie neu herauszugeben aufbehalten. Durch sie ist mir der große Mensch so ans Her; gewachsen, der in seiner schlichten offenen Weise alle Falten seines Innern öffnet und in 1 Christoph August Ticdge, 1752—1811. • , 4,oq_.asn 2 Henning Ratjen, Professor und Universitätsbibllothekar in Kiel, 1793 236 Redlich — H. S. Reimarus diesem vertraulichsten Gedankenaustausch nichts äußert, was er nicht auf offenem Markt vertreten könnte. Ich kenne unter den zahllosen Correspondenzen unserer Großen keine einzige, welche in demselben Maße wie die seinige die Ehrfurcht vor der Persönlichkeit steigerte..." 4. Hamburg, 8. Marz 1890. Siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 178 Nr 99. 5. Hamburg, 19. Oktober 1890. 4 Seiten 8°. 1060 Danksagung für die Ausgabe der Minna von Barnhelm. Brief an Dr I. A. Sieveking. Hamburg, 26. Mai 1881. 3 Seiten 8°. Siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 182 Nr 128. Nikolai Graf Rehbinder, baltischer Dichter und Dramatiker, geboren 6.^18. Dezember 1823 in Reval, gestorben 31. August/12. September 1876 in Dorpat. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Hapsal in Estland, 14./26. April >1853. 2 Seiten 8°. 2761 Schickt ihm ein Trauerspiel sRizzio^. 2. Hapsal, 3./15. April 1854. 2 Seiten 8°. 2762 Dankt für die Aufnahme des „Rizzio" in das Jahrbuch deutscher Bühnen- spiele. Schickt seine „Gräfin von Rochepierre". 3. Hapsal, 14./26. Januar 1856. 2 Seiten 8°. 2763 Sendet einen neuen Beitrag für das Jahrbuch ein. Hermann Samuel Reimarus, Popularphilosoph, Verfasser der „Apologie oder Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes", Professor am akademischen Gymnasium in Hamburg, geboren 22. Dezember 1694 in Hamburg, gestorben ebenda l.Marz 1768. Verzeichniß der Kosten für meines Sohnes Jo. Alb. Hinr. Studiren u. Reisen. 4 Seiten 4°. E. 2764 H. S. Reimarus 237 Verzeichniß der Kosten für meines Sohns Studiren, Reisen u. Einrichtung laut Ou8ta-Buch. 3 Seiten 4°, E. fVom Marz 1752 bis zum Juni 1757 in 26 Postens Mk B. 10557 2765 Sch. 14 1757 Strümpfe ....... ....... 11 — Pfingst silberne Schnallen .... ....... ♦ 20 — Hut ......... ....... 15 — Haarbeütel ....... ....... 1 4 Leinewand ....... ....... 34 — Koffer-Fracht ...... ....... 6 8 Unkosten ....... 2 10 Manschetten ...... ....... 4 — Commode ....... ....... 7 13 Schrank ....... ....... 16 — an baarem Gelde .... ....... ♦ . 100 — Tisch ......... ....... ♦ 12 — Schnsterrechnung..... ....... 21 — dito ......... ....... 14 — baar Geld ....... ....... 10 — allerley Trinkgeld..... . ...... 9 8 1758 Hm ....... 10 — seidene Strümpfe .... ....... ♦ ♦ 12 — dito ....... 11 — Peruken-accommodiren... ....... 12 — neue Peruke ...... ....... ♦ 9 — auf der Rechn. v. Lilekeld ....... ♦ , 185 8 Bunernanns Rechnung.. ....... ♦ 52 4 Bohn8 Rechnung .... ....... . 140 — Steinfeld für 1 Muffe.. ....... ♦ ♦ 30 — Schultz Laborante .... ....... ♦ . 123 — Schräders Apotheker-Rechng. ....... ♦ 35 — Willmers Schneider-Rechng. ....... . 166 6 Schrammen Rechnq... ....... ♦ . 150 9 Taschengeld, nach und nach. ...... ♦ . 130 — Traktement auf der Alster.. 39 10 Umhangsgeld bey Nullers u Kröppen .... 7 2 Ausgelegtes für Jenifch.. ....... ♦ 55 — Summa der Studier u Reisekosten = 12011 — 1758 November zu der Heüraht. ....... . 3 000 — 1760 ülart. et April zur Einrichtung noch ..... . 800 — dito * 96 — 15 8071 1 - ' Macht aber 15907. 238 H. S. Reimarus Brief an seinen Sohn Johann Albert Hinrich Reimarus, Kandidaten der Medizin in Leiden. Lateinisch. Hamburg, 19. Oktober 1756. 3 Seiten 4°, französische Adresse. E. 2766 Filio fuo Carifsimo jam jam Doctorando HSReimarus S. D. Ex litteris tuis D. XII. Octob. datis intelligo, efse quidem te in eo, ut nomen tuum inter Candidatos medicae artis profiteare, fed quia pauca legeris adhuc, percurrendum tibi prius efse Boerhaavium1, et diffufae artis fchema ante oculos ponendum, antequam examini te fubjicias. Quod fi renovandae doctrinae caufa fit, ut arbitror, nec reprehendo et exigui temporis jactura perfici pofse arbitror. Noli vero nimium tibi diffidere, et tempus, quod contracturum te in Belgio, quia extraxeras Londini, promififti, denuo ducere. Summa eorum, quibus Difsertationes hic diftribui poffunt, redit fere ad CCLXXV. fed et in his funt homines ita obfcuri, et fere nihili, ut nefarii facinoris accufandus non fit qui eos praetereat, fi paucitas exem- plorum coegerit. Libris tuis Londino tranfferendis nemo cavit Hamburgi. chirographum naviculatoris Jo. Meyeri per mercatores accepi, fed ipfe necdum appulit, et diutius abfuturus dicitur, moram impatientius etiam ferente Pallaso2 tuo, (nam Palladem tuo jüngere, haud magis fas est, quam tuae, Palladi.) Refpondi tarnen ejus litteris ad te datis, remque, ut est, expofui. Telefcopia, quae ego vidi, Gregorianorum nomine, erant duplici fpeculo concavo inftructa, sZeichnungH fic ut imagines rerum primum in majus fpeculum inciderent, et inde reflexae in minori, et quidem rectae, non inverfae, fpectarentur, oculo ad foramen majoris admoto. vidi autem, certe in terra, horum ope, omnia quam diftinctifsime. Haeccine ergo funt Gregoriana ab Hadlejo3 emendata? et qua in re emendata? Scripfit ad me Londino Andreas Linde, Bibliopola, quem forte nofti, curaturum fe, ut libellus meus, religionis naturalis vindex, anglice con- vertatur, et fplendide evulgatur Charta nitida; petere fe, ut fi quae ad- denda aut corrigenda habeam, fine mora transmittere ne recufarem. Quodfi vero, ficut ex te aliquando fe audifse ait, Hamburgi, fub oculis meis, converti malim, fe pretium, quod pactus fuero, laboris foluturum abfoluto opere, et ftilum perito linguae Londini, ut expoliatur, com- mendaturum. Huic ergo homini quid refpondeam anceps haereo. Veilem utique et percuperem, te hoc onere, quod fufcepturum te oftenderas, levari, cum alia tibi fint propiora quae agas; quanquam Murrayus ftili fe curam * Herma» Boerhaave, Arzt und Professor der Medizin, Botanik und Chemie in Leiden, 1688—1738. " August Friedrich Pallas, Bruder von Peter Simon Pallas, promovierte 1754 i» Leiden zum Duktor, Professor der Chirurgie am Collegium medico-chirurgicum in Berlin, 1731—1812. 3 John Hadley, Erfinder des Sextanten, gestorben 1744. H. S. Reimarus 239 habitururn pollicitus est. Et tarnen vel de rebus et argumentis ipfis judicium tuum dubitationesve exfpectare prius interest. Quid ergo? Praeftabit interim hodie refpondere homini, laudare propofitum, et tuam me fententiam auditurum prius, fcribere. Sin Hamburgi interpres idoneus inveniatur nemo, id certe opus videri, ut tranflatus in peregrinum fermonem libellus mihi prius tranfmittatur, ne quid praeter meutern meam, aut obfcurius dictum irrepat, lectoribus fernere obtrudendum. Mauritius foederati Belgii legatus, cum ad me inviferet, fignificabat, gratum fibi fore, fl congrefsus quidam virorum doctrina et ufu rerum pollentium poffet inftitui per orbem. Itaque cum Klefekerum1 Syndicum noffem ex veteribus ejus amicis esse, hunc primum traxi in focietatem, accefflt deinde alter Syndicus Faber2, et cras credo, cum conventus apud me erit, Schubakius3 Cos. intererit. Facit fane amplitudo virorum, un- dique nova, ad fe litteris perlata, conferentium, ut Colloquium ejufmodi, hoc praefertim tempore, non ingratum pofflt esse; fed ad recreationem mentis pertineret magis, non audire continuo quae facta nolles, latrocinia, caedes, exactiones, praelia, calamitatum denique genus omne toti propemodum Europae interitum portendens, fed pacatam verioris utilif- que doctri[n]ae inveftigationem, et recti probique incitamenta atque fubfldia, aut fallere interdum curas jocis et falibus; quod ego fpero in tuo reditu impetraturum. Nupera tempeftas et eluvio plus damni nobis dedit, quam terrae motus Liffabonenfis4, nifi quod detrimenta, quae intulit, fuftineant plures. Miserum est fpectare, in ipso portu urbis, tot naves con- quaffatas, everfas, in terram ejectas, in fossa valli conclufas, duas etiam, poftquam aqua deftitutae sunt, prora puppique, hinc in munimentis hinc in palis praefixis haerentes et fufpenfas, ut aer liberior undique naves ipfamque earum carinam perflet. Aggeres Albis ab aeftuante ultra omnis memoriae modum flumine viginti amplius locis perrupti sunt, duobus etiam funditus. Hinc horti Bilwerderae omnes et Hammae atque Hornae ufque ad ipfam urbem aquis fubmerfl, aliquot etiam sic vaftati ut vix horti veftigium superfit: olera, et proventus anni totius, agreftium hominum, corrupta: folius lintei, apricantis tum, ultra XX millia imperialium civibus perierunt. Armenta et greges infinito numero in profundum rapuit unda: homines complures alto demerfit aut naufragio facto in ripam elifit: integras aediculas una cum incolis, quasi fcapham, abftulit et in alieno littore ac solo depofuit: infulas Albis, Rugenbergam, Finckewerdam, etc. ita fpoliavit hominibus, aedibus, animalibus, ut Roelkius nöfter Rugenbergae dominus, fundum hunc fuum deferere veile dicatur. Quid de mercibus cenfes, in ipfa urbe, inferioribus quidem ejus regionibus, praeter exfpectationem made- 1 Johann ihefefcr, 1698—1775. 2 Hans Jacob Faber, 1716-1800. 3 Nicolans Schubak, Bürgermeister, 1700—1783. 4 1. November 1755. 240 H. S. Reimarus — I. A. H. Reimarus — factis? Nam cum jam detumefcere aqua deberet, ecce tibi subito, quasi aeftus aeftui fuperveniens intra quadrantem horae fic inundavit omnia, ut nifi qui in tempore fibi caviffent, omnes afflicti fint. Brevis ut firn: tanta fuit calamitas, ut mihi vel haec ipfa fcribenti lacrymas exprimat. Damna noftra refarciat providum Numen, tecum etiam, folatiumcolumenque domus noftrae, falvum reducat! dabam Hamburgi D. XIX. Octob. A. CIO IOCCLVI. Hierzu ein Brief des Syndikus Dr Karl Sieveking', eines Enkels von Reimarus, an einen Ungenannten, womit er den vorstehenden Brief übersendet. Hamburg, 22. Mai 1830. 2 Seiten 4°. E. 2767 Aussteuer und Brautschatz seiner Tochter Hanna Maria Reimarus. Auszug aus dem Kassenbuch 1766—1767. 2 Seiten 4°. E. 2768 Unter anderm in Mark Banko: für Spitzen 99 und 275, Drell 399, Kommode und Spiegel 66, Parchim 218, 8 Ellen blauen Sammet 48, 3 Ellen Atlas 15, Demanten-Schnallen 100, ein Demantenring 595, 2 Uhren für die Kinder 100, zum Putz am Hochzeitstage 37, für ein Volksunterbett 80 und 12, Schuhe fürs Gesinde 12, neue Bücher 49, Stühle 324, Drell- servietten 90, Leinen, was vorrätig war, nach Taxe 1400, zum Hochzeits- geschenke ein Portugaleser 112, zu Schmausen 200, Nahelohn 257, Braut- schatz 6000, 19 Prozent Agio 1140, zusammen 7140. Die Aussteuer und der Brautschatz betrugen in Cour. 14 309 Mark Banko 12 Schillinge, „welche auf künftige Erb-Portion als empfangen zu berechnen sind." Handschriftliche Widmung an K. Johann Klefeker in einem Exemplar der zweiten Auflage der „Vornehmsten Wahrheiten der natürlichen Religion" siehe im Teil 2 der Büchersammlung. Johann Albert Hinrich Reimarus, Popularphilofoph, Physiker, Arzt und Professor der Naturlehre in Hamburg, geboren 11. November 1729 in Hamburg, gestorben 6. Juni 1814 auf Schloß Ranzau in Holstein. 5 Briefe an Friedrich Nicolai. E. l. Hamburg, 30. Januar 1786. 3 Seiten 4°. 2769 Beygehende kleine Abhandlung ^ schien mir zu dieser Zeit, da der Glaubens- streit wieder rege zu werden anfangt, einige Aufmerksamkeit im Publicum erregen zu können, und vielleicht auch die Ihrige zu verdienen, da Sie, braver Mann! einen heimlichen Überfall der Feinde zu entdecken und zu verhüten so eifrig bemühet sind. Die Materie ist so beschaffen, daß dadurch wohl Ab- nehmer der Schrift gereizet werden können: gefährlich, denke ich, kann die 1 Gestorben 1847, sechzig Jahre alt. 2 „Ernstliche Betrachtungen über den Glauben", die im Mai 178« in der Berlinischen Monats- schrift Seite 413-433 erschienen. I. A. H. Neimarus 241 Herausgabe auch nicht seyn, da der Verfasser in Zenere neutro redet, und meistens bey allgemeinen Ausdrücken bleibt. Die Glaubens-Strenge welche er rüget findet auch jetzt weder in Berlin noch in Hamburg Statt, wo Cranzens' Schriften weder verbrannt noch verboten werden. Solte es Ihnen indessen, als Verleger, dienlich seyn, so fönte mau ja wohl erhalten, daß dies Werckchen irgendwo verboten würde. Wer der Verfasser sey, wird den Lesern gleichgültig seyn können: ich ersuche aber auch, niemanden zu sagen, daß es von hier aus Ihnen zugesandt worden, und das Msct. wenn es abgedruckt ist, so wie diesen Brief, zu vernichten, wie ich wünschte, daß unser seel. Lesfing mit verschiedenen Briefen gethan haben mögte... Unser Moses" hat dann auch noch des Glaubens halber von Lavatern, Michaelis' und Jacobs leiden müssen, und diese Kränkung kann doch wohl seine schwache Gesundheit noch mehr herunter gebracht haben '. Er war nicht alter als ich: ich inuste ihn als Philosophen, als treflichen Menschen, und als Freund schätzen, und habe noch zulezt über einige ernsthafte Gegenstände einen mir sehr angenehmen Briefwechsel mit ihm geführt, da ich ihn als eine vor- trefliche Stütze der Wahrheitsforschung ansahe... 2. Hamburg, 7. März 1786. 4 Seiten 4°. 2770 Ihren Vorschlag, verehrtester Freund! lasse ich mir gerne gefallen', da Sie am besten über die Sache urtheilen können — Der gute Herr Biester scheint sich eben nicht zu scheuen dreiste Wahrheiten zu schreiben: nur — Gott sey mit uns — gegen die Freymaurerey muß er tiefen Respect bezeugen. Und doch ist es unleugbar, daß alle die jetzigen Schwärmereien, Goldmacherei, Mystik, Geisterseherey u. s. w. nicht allein laut öffentlicher Schriften mit der Freimaurerey zusammenhängeu, sondern auch durch diesen Anhang am meisten unterstüzt und ausgebreitet werden. Zeremoniengaukeley, die Belustigung aller- rohen Zeiten und Völker, ist das Widerspiel von Verstandesaufklärung, und das Versprechen eines Geheinurisses macht, daß man im Unverstände sucht was in Vernunft nicht anzutreffen war... Ich habe gehört, daß ein Briefwechsel mit unserm verewigten Mendels- sohn gedruckt werden soll'. Was ich in philosophischen Sachen geschrieben habe mögte gern gedruckt werden: aber Urtheile über lebende Männer oder deren Schriften, die man sich im vertrauten Briefwechsel entfallen läßt, und die wohl übereilt seyn könen, öffentlich bekant zu machen, werden Sie gewiß ■ «»»,(. grirt.M, 8»% -<- Md PaSquillnilchreib.r, 2 Moses Mendelssohn war am 4. Januar 1786 g-st^en. 8 Johann David Michaelis, der Orientalist und Polyhistor, 4 Friedrich Heinrich Jacvbi. f Correspondenten gesehen was ihre 8 Am Rande: Dieses hatte ich geschrieben ehe ich ", Vvssische Zeitung vom 24. Jan. davon sagt.. Monatsschrift, die Johann Erich Biester 6 Die „Ernstliche» Betrachtungen »> der Berlin,,m herausgab, drucken zu lassen. ' Nicolai am Rande: Ich weiß nichts davon. Lessingsche Bücher, u. Handschristei,sammlnng. 16 242 I. A. H. Reimarus für häßlich halten und auch hier verwehren — Jacobi war durch den unglük- lichen Umstand, daß M. ihm sein Msct zu schickeu versprochen hatte, welches er nachher nicht that, gereizet worden daß er nun nach seiner Heftigkeit heraus fuhr. Ich aber, der ich die Handschrift gesehen hatte, dachte im Geringsten nicht darauf, daß sie Jacobi beleidigen könte, und hielte die Mittheilung für unnöthig, weil hier nur allgemeine Satze abgehandelt würden, Jacobis nicht gedacht ward, und die besondere Beleuchtung des Spinosismus erst im folgenden Theile Vorkommen solle. So hat auch M. ohne Zweifel gedacht, und deswegen ist ihm Jacobis voreiliger Schritt wohl sehr empfindlich ge- wesen '. Hiezu kam noch die ungegründete Einbildung, daß I. sowie Lavater, ihn hatte bekehren wollen, da ich doch bezeugen muß, daß jener nur gauz zufälliger Weise — und nicht zudringlich — zu der Äusserung gegen M. wegen Lessings Spinosismus gekonuueu ist, desseu Verdacht der gute M. würklich etwas sophistisch abzuwälzen sucht. Dies ist mir in der lezten Schrift anzutreffen leid, und — beyläuffig gesagt — auch in der vorigen — Jerusalem oder über Judenthum1 2 * 4— finde ich manches sophistisches, welches mir dieselbe weniger als andere Arbeiten des würdigen Mannes schätzen machte... 3. Hamburg, 9. Mai 1786. 4 Seiten 40. 2771 ... In Ihrer Verantwortung gegen Garve', und andern in Biesters Monatsschrift eingerükten Aufsätzen, befinden sich gewiß solche Thatsachen die jeden der die Ausbreitung der Finsterniß verabscheuet aufmerksam machen inüssen ... Indessen erlauben Sie mir doch, von dem Sie wissen daß ich nicht auf jene Seite hänge, daß ich aus freymüthiger Freundschaft sage — konte es nicht bey Bestätigung dieser Thatsachen stehen bleiben, ohne daß man aufGarven so hart los giengest der doch nicht wie Lavater die Schwärmerey selbst vertheidigt oder begünstigt, sondern sie nur verächtlich wegwirft, da er behauptet, daß sie der Aufkläruug oder dein gesunden Menschenverstände von selbst weichen müsse. Ich rede aufrichtig, da ich den Frieden unter verdienten Männern wünsche, und nicht wolte, daß man sagen solle: Nicolai habe den Garve, wie Jacobi den Mendelssohn, zu Tode geärgert'. Wird nicht doch die Darstellung des Unsinns und das lächerlich machen mehr als das laute Klagen fruchten!... 4. Hamburg, 25. Juli 1786. 2 Seiten 40, Adresse, Siegel. 2772 ... Lavater ist in unfern Gegenden gewesen: uns Hamburgern hat er wohl nicht genug Salbung zugetrauet um uns auch zu besuchen. Er hat sich als ein feiner, weltkluger Mann bezeigt, der merkt mit wem er zu thun hat, und wie er jedem begegnen, was er sagen oder nicht sagen muß. Beym Volke u. d. gl. hat er durch Hände geben, Hände auflegen, segnen u. st st 1 Nicolai am Rande: I. soll geglaubt habe», Moses schreibe über Leffing. J Jerusalem, oder über religiöse Macht und Judenthum. Berlin 1783. b Christian Garve, 1742—1788. 4 Nicolai am Rande: Es war doch nöthig. s Am Rande von Nicolais Hand: ho! 243 — — —- I. A. H. Reimarus — Reinhold 16» grossen Eindruck gemacht. Seine Rechenschaft an seine Freunde' werden Sie gelesen haben: verschiedenes hat er doch mit allem Wort-Aufwand nur schlecht vertheidigt, darunter auch das Nichtchrist--Atheist, dabey er doch am Ende bleibt es zu behaupten ... 5. Hamburg, 3. Marz 1787. 3 Seiten 4°. 2773 ... Möchten Sie doch, braver Mann! immer gesund und gutes Muthes bleiben. Es hat noch keine Noth mit Einschränkung der Freiheit. Die Schriftsteller sind nun einmal den Grossen 1 2 so über den Kopf gewachsen, daß diese ihnen keinen Einhalt mehr thun können, weil sie sehen, daß wenn sie einem das Maul stopfen wollen, zehn dagegen schreien, wie Göckings und andere Beispiele zeigen ... Franz Volkmar Reinhard, Geolog, Oberhofprediger in Dresden, geboren 12. Marz 1753 zu Vohen- strauß im Herzogtum Sulzbach, gestorben 6. September 1812 in Dresden. Stammbuchblatt. Griechisch mit lateinischer Widmung. Nürnberg, 21. Oktober 1781. 1 Seite quer 8°. E. 2774 ^'ief Can einen Buchhändlers Dresden, 27. Dezember 1809. 3 Seiten 8°. E. 2775 Dankt ihm für typographische Geschenke, u. a. für den Almanach aus Rom. Karl Reinhard, Dichter, Herausgeber von Bürgers sämtlichen Werken, geboren 20.August 1769 in Helmstedt, gestorben 24. Mai 1840 in Zossen. Brief an den Buchhändlers?) Michaelis in Hamburg. Altona, 3. Juni 1819. 1 Seite 4°. E. 2776 Ubersendet ihm Bürgers Handschrift der „Nachtfeier der Venus"; siehe Nr 1314 auf Seite 21. Carl Leonhard Reinhold, Philosoph, Professor in Jena, Schwiegersohn Wielands, geboren 26. Oktober 1758 in Wien, gestorben 10. April 1825 in Jena. Brief an den Buchhändler Georg Joachim Göschen. Kiel, 29. November 1801. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 2777 „Sie waren vor ungefähr sechs Jahren zu einer neuen Ausgabe der Briefe über die kantische Philosophie entschlossen. Ich hatte bereits die Abschriften von mehreren dieser Briefe fertig, und war im Begriffe die nöthigen Berichtigungen 1 Winterthur 1786. a Darüber von Nicolais Hand: Ach! 244 Reinhold — E. Chr. Reiske und Zusätze auszuarbeiten, als ich auf Veranlassung des Fichtescheu Systems einzusehen anfieng, daß die kautische Ansicht des Wesens der Philosophie, die ich bis dahin für die bereits gelungene Ergründung des Grundes der menschlichen Erkenntniß ansah, nur eine zwar unentbehrliche und unvermeid- liche Bedingung derselben — ein wesentlicher Fortschritt zu diesem Ziele — aber nicht die Ergründung selber sey. Ich durfte nun nicht weiter an die Briefe denken, die nun die Bestimmung snicht^ mehr haben konnten, zu welcher ich sie geschrieben, und welche sie auch erfüllt zu haben schienen. Seit zwey Jahren bin ich von der sogenannten Transcendentalphilosophie überhaupt ganz zurückgekomen; so daß ich dieselbe nur als eine der Bedingungen ver- besseren Philosophie, die von Anbeginn des Philosophiereus von allen Forschern des Wahren gesucht, von keinem ganz verkannt, von einigen in zerstreuten helleren Ansichten gelehrt wurde, aber um irach und nach zur Vollständigkeit zu gelangen mehrere auf einander folgende Versuche vorausseßte — erkenne. Die reinen Transcendentalphilosophen haben es auch seitdem so arg gemacht, daß das nahe Ende ihres Ungethüms wohl niemand ausser Ihnen selber unerwartet seyn kann. Wie es mir einst nicht ganz mislungen ist als Stiine des rufenden in der Wüste der Popularphilosophie — da diese Gedankenlosigkeit und Skepticismus zum Charakter der teutschen Philosophie zu machen drohte — auf die Critik aufmerksam zu machen, und zum Verstehen desselben beyszu^tragen: so soll es mir auch gegenwärtig nicht ganz mislingen das Meinige beyszuJragen, daß der durch die Extreme der Transcendentalitat und des Idealismus — uns so sehr zum Bedürfniß gewordene vernünftige Realismus — erkannt, verstanden, und verbreitet werde. Der Mann der die Spuren dieses Realismus in der Geschichte der Philosophie bis auf unsre Zeiten am glücklichsten wieder- aufgefunden, und als eben so viele zerstreute Lichtfuuken in Einem Brennpunkt vereiniget hat, ist Bardili'. Ich stehe seit anderthalbjahren in einem Brief- wechsel mit ihm, der für mich höchst lehrreich, und auch für Ihn, da ich seine Ansichten scharf bekämpft, Veranlassung vieler neuen Aufschlüsse wurde, und von dem ich nun das Interessanteste unter dem Titel Bardilis und Rein- holds Briefwechsel über das Wesen der Philosophie — zur Ostermesse publiciren möchte ..." Bietet ihn Göschen zum Verlag an. Ernestine Christine Reiske geborene Müller, gelehrte Mitarbeiterin ihres Mannes Johann Jacob Reiske, geboren 2. April 1735 in Kemberg, gestorben daselbst 27. Juli 1798. Stammbuchblatt. Griechisch. kLeipzig 1773.1 1 Seite quer 8°. E. 2774 Alpheus. 06 oxspyco ßa9'uX"/]tou apoupag, oux oAßov 7ioX6)(puaov, oia Tuy^g. auxapxoug spapca ßtoo Maxpivs. to jj,7]9'£v yap ayav ayav ps xspTxst. 1 Christoph Gottfried BardÜi, 1781—1808. I. I. Reiske — Reuchlin 245 Johann Jacob Reiske, Philolog, Professor in Leipzig, geboren 25. Dezember 171 (3 in Zörbig, gestorben 14. August 1774 in Leipzig. Stammbuchblatt. Leipzig, 10. Juli 1773. 1 Seite quer 8°. E. 2778 Laßet uns Gutes thuu, und nicht utüde werden. Den zu seiner Zeit werden wir erben. Friedrich Wolfgang Reiz, Philolog, Professor in Leipzig, geboren 2. September 1733 zu Windshcim in Franken, gestorben 2. Februar 1790 in Leipzig. Brief an Johann Christoph Döderlein, Professor der Theologie in Jena, 1746—1792. Lateinisch. Leipzig, 9.September 1787. 3 Seiten 4°. E. 2779 Dankt ihm für die wiederholte Einladung, mit ihm gemeinsam die Heimat zu besuchen, kann ihr aber nicht folgen. Johann Reuchlin, Humanist, geboren 22. Februar 1455 in Pforzheim, gestorben 30. Juni 1522 in Bad Liebenzell bei Hirschau. Brief an feinen Sachwalter Dr Caspar Wirt. Lateinisch. Stuttgart, 14. Juli 1514. 1 Seite 4°, Adresse. E. 2780 S. D. P. Egregie & eximie Doctor, amice quam obferuandissime. Mitto ad Curiam literas promotoriales principum & Dominorum de Alemannia in Caufa mea contra inquifitorem & peto vehementer quod Vestra Dignatio eafdem Commendaticias velit promouere. Et ad hoc diligentissime laborare quatenus Caufa quae iam bis appellata eft, extra Curiam amplius non committatur. Si uero adverfarij mei negocium nolint deferere tum cum ad me Citatio peruenerit, mittam vobis fufficiens procuratorium. Spero autem si confulant peritiores quod caufam deferant. Nam ex actis apertif- flme palet eos iniuftam caufam fouere. Mitto Vobis copiam executorialium ut videatis in quibus terminis ftet negocium. Facite mecum diligentiam & omnia reddam vobis ad vota vestra. Valete. Ex Stutgardia pridie Idus Julias Anno MDXIIII. Jo. Reuchlin phorcensis. L L. Doc. Rückseite: Egregio & Confultissimo Doctori Cafpari Wirt Caufarum Romanaecuriaeprocuratoridiligentissimo. amicoluoquamobferuandissimo. Gedruckt: Beitrage zur Reformationsgeschichte ... herausgegeben von Gottlieb Friedlaender, Berlin 1837, Seite 33. 246 Reust — Ribbeck Jeremias David Reuß, Literarhistoriker, Professor und Qberbibliothekar in Göttingen, geboren 18. Juni 1750 in Rendsburg, gestorben 15. Dezember 1837 in Göttingen. Brief an Professor Karl Friedrich Kielmeyer' in Tübingen. Göttingen, 23. Mai 1813. 2 Seiten 4°. E. 2781 Übersendet ihm den ersten Teil seines Repertorium lcommentationum a societatibus litterar.]. Brief an den Buchhändler und Universitätsproklamator Johann August Gottlob Weigel in Leipzig, 1773—1846. Göttingen, 22. April 1822. 3 Seiten 2°. E. 2782 Bibliographische Auskünfte u. a. August Ferdinand Ribbeck, Direktor des Berlinischen Gymnasiums zum grauen Kloster, geboren 13. November 1792 in Magdeburg, gestorben 14. Januar 1847 in Venedig. Gereimter Dank an Professor Friedrich Zelle für eine ihm zur Wiedergenesung übersandte Hyazinthe. Lateinisch und deutsch. Berlin, 24. Januar 1826. 2 Seiten 8°. E. 2783 Dank in Versen an Friedrich Zelle für die Korrektur einer Übersetzung. Berlin, 1. Dezember 1845. 1 Seite 16°. E. 2784 4 Briefe an Friedrich Zelle. E. 1. Berlin, 25. November 1835. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. In Versen. 2. Venedig, 18. November 1846. 1 Seite 4°, Adresse. In Versen. 3. Venedig, 14. Dezember 1846. 2 Seiten 8°, Adresse. In Versen. 4. Venedig, 25. Dezember 1846. 3 Seiten 4°, Adresse. ... Besten Dank auch für die schön genaue Datierung in den: Fortschritt Ihrer freundlichen Berichte, die mir möglich macht, mit Hülfe meines eignen Tagebüchleins immer zu wissen, wie es im Kloster stand als es in Venedig so und so mit uns zuging, und dergestalt wenigstens nachträglich alle Distanz- Trennung zu vernichten. Nicht minder sind die gütigst mitgetheilten Meteoro- logie willkommen, nicht nur als uächste Veranschaulichung gegenwärtiger 1 Naturforscher, seit 1816 Vorstand der Sammlungen für Wissenschaft und Kunst in Stuttgart, 1765—1811. 2785 2786 2787 2788 247 —- = Ribbeck — I. P. Fr. Richter Heimathlichkeit (wenigstens ihrer Epidermis nach) sondern auch der Ver- gleichung wegen mit hiesigem Klima. Leider aber — für mich und uns über- haupt hat Heuer bis jetzt bei dieser Vergleichung Lanot Marc nichts voraus vor der 8and-Mark, wie Sie aus meinen beiden letzten Sing-Sangen betreffend hiesige Regen-, Nebel- und endlich gar Schnee-Mengen, schon bedauernd ersehn haben werden. ... Daß mir nun gerade diese merkwürdige Ausnahnre zu genießen bescheert wird, verräth wirklich mehr Aufmerksamkeit des (natürlich nur klimatischen!) Himmels, als meine Bescheidenheit in An- spruch nahm; aber was will man machen gegen ungesuchte Auszeichnungen? Leicht ergiebt sich übrigens, daß ein naßkalter Schlacken-Winter, von einem Berliner Patienten zu Venedig erlebt, noch weit schöner in der Tiefe seiner negativen Annehmlichkeit sich empfinden laßt, als es dem Patienten an der Spree möglich wäre, wo wohlheizbare Stuben-Ofen und OfenStuben, Doppelfenster, Bumsterkutschen, Bücherställe, Freundesbesuche gedachter Empfin- dung doch nothwendig Abbruch thun, dagegen sie hier von solchen Hinder- nissen gar nicht oder nur schwach gestört wird. Ofen haben wir zwar, aber die (auf Sonnentage eingerichteten, nur von dünnen Pfeilerchen laternenartig oder Glashausmäßig getheilten) Fensterwände sorgen gut dafür, daß das Heizen wenig helfe, besonders mittelst eines perennirenden feinen Zugstroms durch die gar nicht ängstlich schließenden Flügelfugen. Solche Einflüsse wirken denn natürlich gegen bedenkliche Übereilung im Genesen eines Kranken so vortreff- lich, daß der Erfolg fast als ein Wiederherunterkommen und Krältkerwerden erscheint, wie denn namentlich bei mir das förmliche Starkwerden sich sehr gegeben, die Expectoratiousmenge sich ziemlich gemehrt, auch letztlichst ein rheumatisches Lahmwerden abwechselnd von Armen und Beinen mich den Werth dieser Gliedmaaßen (wenn man sie rühren und brauchen kann) fühl- barlichst hat empfinden lassen. Von der mir hier eigentlich helfen sollenden Bewegung in freier Luft, in der vom Lagunen-Chlorgas imprägnirten Atmosphäre kann bei so bewandten Umständen natürlich nicht die Rede seyn; meine Tage entstehen und vergehn hinterm Ofen auf dem möglichst von den Pust-Fenstern weggerückten Sopha. Kann aber ein Klima, wie dermalen hiesiges, atich gerade einen Kranken nicht gesund machen, so leistet es wenigstens viel im Gegentheil ... Hierzu ein Brief von Frau Professor Auguste Ribbeck an Frau Professor Amalie Zelle, Venedig, 16. Oktober 1846, 4 Seiten 8". E. 2789 Johann Panl Friedrich Richter (Jean Paul), geboren 21. Marz 1763 in Wunsiedel, gestorben 14. November 1825 in Bayreuth. 2 Briefe an Samuel Wulff Friedlaender E. Friedlaender und seine Frau Rebekka, 1770—1838, Tochter seines Bruders Meyer Friedlaender, 1745—1808, hatten sich nach dem Tode eines Töchterchens 1 Sohn Wulff Friedlaenders (1742-1814), des älteste» Bruders von David Friedlaender, 1764-1837, Kaufmann in Königsberg. 248 I. P. Fr. Richter ohne Nennung ihres Namens an den von ihnen hochgeschätzten Jean Paul gewandt. Nach Empfang seiner Antwort, die auf dem Umschlag die Auf- schrift: „An den Bewusten abzugeben" trug, haben sie sich wohl genannt, worauf er noch einen zweiten Brief an sie richtete. 1. Weimar, 8. Mai 1799. 6 Seiten 8°, Umschlag. 2790 In der Sonderbarkeit Ihres Wunsches, liebe Unbekannten, liegt zugleich dessen Rechtfertigung, nämlich Ihr reines Vertrauen. Das Sonderbare ist die Voraussezung, daß im 18*-» Jahrhundert 99 ein Mensch ein neues Lin- derungsöhl für eine Wunde habe, die den Heilmitteln der andern Jahrhunderte widerstand; aber in der Heilkunde macht das Vertrauen den Arzt und das Ach eines theilnehmenden Wesens tröstet oft mehr als die Trostpredigt eines kalten. So sehr oft Menschen sich des Antheils am Tode geliebter Seelen anklagen: so sehen Sie doch aus der imer gleichen Zahl derer, die an dieser oder jener Krankheit sterben, daß nur ein höheres Gesez uns alle abruft. Nun ist es sonderbar, daß wir in der unendl Weltmaschiue, worin die Erde kaum ein Rad und wir kaum die Zahne des Rades sind, über uns die Maschine ver- gessen, für die wir etwas opfern müssen, da sie so viel für uns opfert. Gott sendet den Luther u. den Rousseau zur rechten Zeit; wissen wir, wie er in die künftige Welt seine Geister aus dieser schicken mus? — Unserer kleinen Freuden u. Absichten wegen auf dem Erden-Körngen soll der grosse Bau umgebauet werden? Und wir wollen den Lauf der Natur dem wir ja eben alle Güter verdanken und den wir ehren, wen er giebt, umgekehret haben, wen er nehmen mus — Nur das Veränderliche oder Seltene — d. h. das scheinbare, weil das Seltene so nothwendig ist als das Gewöhnliche — wird uns zu ertragen schwer, nicht das Unveränderliche — als wären nicht beide eins — und ein kalter Somertag ärgert mehr als ein Wintertag, obgleich die Nothwendigkeit dieselbe ist; stürbe jeder z. B. im 3021 Jahr, wir erduldeten es nicht viel schwerer als den Winter. Wie, der Unendliche hat im Körper des Wurms jede Ader und jeden Ring berechnet; nur ein ganzes Menschenleben brächt' er nicht in Rechnung? Ich gab auf mein u. auf fremdes Leben Acht und fand darin die Hand eines unendlichen Geistes, der nicht Ein Wesen sondern Millionen Einem Ziel zu treibt. Geben Sie z. B. nur auf den imer wiederkehrenden Wechsel von grossem Glück u. Schmerz, auf diese Nemesis Acht! Die Menschheit geht jezt durch ein rothes Blutmeer — vielleicht mehr als ein Jahrhundert lang — ihrem gelobten Land entgegen; — und unsere frühere Geburt erspart uns Wunden: wissen Sie, ob das weichorganisierte Wesen nicht zu sehr wäre von den blutigen Wellen erschüttert worden, die schon in unserer Zukunft rauschen? — Unser Leben ist ein Abend u. wol Dämernng und wir könen unsicht- bare Wesen verlezen ohne es zu wissen; u. darum spricht das Gewissen in uns als Ruf in der Nacht: könen Sie wissen, welche schmerzt. Verbindung Ihr ewiger Gram mit der Geisterwelt u. sogar mit dem geliebten Wesen hat? I. P. Fr. Richter 249 Und noch dazu ist in Ihrem Schmerze eigentl. eine anflösende Süßigkeit, die eben seinen Abschied so verzögert, ich möchte sagen ein Luxus der Wehmuth — Und da eine Person von Ihnen dadurch früher sich zerstöret als die andere: hat sie dan in der lezten Minute einen Trost, wen das weinende Auge in das brechende blikt, und wen sie sich sagen mus: diese frühe Scheidung, diese tiefe Wunde das ist ja blos meine Schuld? Allerdings kan man nicht die Ankunft eines Leichen-Gedanken verwehren; aber sein Bleiben und seine Gesellschaft steht in unserer Gewalt; und man braucht oft nur die Trauer-Idee nicht träumerisch zu verfolgen, nicht zu dekorieren. Wer sich trösten wil: er wird bald getröstet; aber wir sagen oft, wir könen nicht, da wir nur nicht wollen. Nehmen Sie, liebe Seelen, diese eiligen Worte so auf wie sie gegeben werden; aber verhehlen Sie sie auch andern. Ihre Antwort und Ihre nähere Kentnis wird meinem Herzen wilkomen sein; aber geben Sie mein Schweigen darauf der Menge meiner Arbeit und Briefe schuld. Leben Sie wohl — was Sie leicht könen, da Sie sich lieben. Wie, der Himel beschied Jhiten ein so seltenes Glük und Sie klagen so bitter über die Unterbrechung eines andern, dessen Wiederholung in seinem Vermögen ist? — Jean Paul Fr. Richter. 2. Weimar, 31. Dezernber 1799. 4 Seiten 8°, Umschlag mit Siegel. 2791 Ich wil dieses Jahr mit keiner Schuld beschliessen, die ich tilgen kan. Meine Somerreisen und Herbstarbeiten haben mich bisher von der schönen Stunde entfernt, liebenswürdiges Paar, worin ich mit Ihnen sprechen wolle. Gerade der entdekte Unterschied unserer Religion — wen es noch einer ist — gab mir eine Freude mehr und eine noch grössere Achtung für Sie, weil Sie mehr Vorurtheile zu besiegen haben, tim uns, als wir, unt Sie zu kenen und lesen und lieben zu lernen. Der Verstand Ihrer Nazion wird einen imer reinern und höhern Weg nehmen; aber wie sich das Herz derselben warmer und heiliger bilde, ist schwer zu prophezeien, da zu dieser Bildung imer eine äussere Form — die der Re- gierung, der Religion rc. — gehört. Die jezige ist die ungünstigste, die des kleinen Haitdels. Unser ganzes Jahrhundert, zumal in England, trinkt aus dem merkantilischen Giftbecher; was aber Ihr Volk am tiefsten zerrüttet hat, war die Nothwendigkeit weniger des Handels als des kleinen, und die eines gegen Feinde. Ich habe einen Freund unter Ihrer Nazion „Lmanuel in Bayreuth“, mit dein ich wenige Freunde aus der meinigen vergleichen kan — moralisch volendet, stark uitd weich, thatig und denkend, unerschütterlich und tolerant, für die Erde und den Himel gemacht. Seine Liebe für sein Volk hatte, da er Ihre lieben Briefe sah, viel Antheil an der zweiten Antwort darauf. Leben Sie getröstet vor dem dunkeln Anblik der Zeit und stellen Sie sich vor — um es zu werden —, daß das Jahrhundert nur eine Stunde in der Erdenzukunft macht; u. dan wird Sie eine flüchtige Wolke, die über die Erde 250 I. P. Fr. Richter — Ritter wegweht, weniger irren. Antworten Sie mir wieder! — Und lieben Sie einander unverändert fort; dan brauchen Sie keinen Wunsch im neuen Jahrhundert! — JPF. Richter- Brief an August Ferdinand Bernhardts Meiningen, 5. Januar 1802. 3 Seiten 8°. E. 2792 ... Ich arbeite hier an meinem dicken Bergwerk fort, ohne viel von andern Knappen zu hören. Den 3. Theil des Titans volendete ich eben; ich gewisse eine iisser reinere Luft; Sie sollen mit ihm zufrieden oder zufriedner sein ... Schill. Jungfrau ist eine Tochter der Muse, wie Marie eine Stieftochter. Nur ist sein Bilden noch nicht organisch genug aus 1 Stük, seine Statue kan dieser Pygmalion blos — meiseln ... Brief an August Rühle von Lilienstern. Bayreuth, 8. November 1808. 3 Seiten 8°. E. 2793 Sendet für die „Pallas" das Manuskript eines Freundes, „der iisser Kräfte aller Art, in Wissenschaften und in Geschäften zeigte, aber niemals seinen Namen ..." Max Ring, Romandichter, geboren 4. August 1817 zu Zauditz bei Ratibor, gestorben 28. Marz 1901 in Berlin. Brief an Gubitz. Berlin, 24. November ohne Jahr. 2 Seiten 8°. E. 2794 Karl Ritter, Begründer der modernen geographischen Wissenschaft, Professor in Berlin, geboren /.August 1779 in Quedlinburg, gestorben 28. September 1859 in Berlin. Brief an Or Gustav Kramer^ in Rom. Mailand, 21. September 1834. 3 Seiten 4°. E. 2795 Reisebericht. 2 Briefe an den Dragoman des preußischen Konsulats in Bukarest von Tzinko. E. 1. Berlin, 26. September 1838. 3 Seiten 4°. 2796 Dankt ihm für die gastliche Aufnahme in feinem Haufe u. a. 2. Berlin, 25. Februar 1843. 4 Seiten 8°. 2797 1 Direktor des Friedrichs-Werderscheu, dann des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Berlin, Ticcks Schwager, 1770—1820; siche Seite 11. ^ Siche Nr 1888 auf Seile 99—100 und Anmerkung 3 auf Seite 99. 251 •--- Ritter — Robert Brief an den preußischen Konsul in Bukarest Johann Daniel Ferdinand Neigebaur, 1783—1866. Berlin, 25. Februar 1843. 4 Seiten 8°. E. 2798 Empfehlungsbrief. Bittet um Zusendung literarischer Novitäten aus seinem Fach. Eigenhändige Unterschrift auf einem Diplom der Gesellschaft für Erdkunde in Berlin. Berlin, 7. November 1846. 1 Seite quer 2°. 279g Ludwig Robert, Dichter, Dramatiker, Bruder Nahels, geboren 16. Dezember 1778 in Berlin, gestorben 5. Juli 1832 in Baden-Baden. Zueignung ivor „Das Schwarze Kästchens. Paris, 1. Januar 1807. 3 Seiten 4°. E. 2800 „Das Schwarze Kästchen. Eine wunderbare Historie" ist gedruckt im Jahrbuch zum geselligen Vergnügen für 1827 Seite 1—111. Das Töpferhaus. Eine Wintergeschichte in brieflichen Mittheilungen. 2 Seiten 8°, 113 Seiten 4°. E. 2801 Gedruckt: Urania für 1829 Seite 163—292. Die Erfindung des Porzellanes. Eine geschichtliche Novelle. 118 Seiten 4°. E. 2802 Gedruckt: Taschenbuch für Damen. Auf das Jahr 1831. Seite 152—284. Der Waldfrevel. Liederspiel in zwey Aufzügen. 165 Seiten 4°. Abschrift. 2803 Mit einigen handschriftlichen Bemerkungen von Robert. Gedruckt: Jahr- buch deutscher Bühnenspiele für 1835, Seite 223—268. Ein Schicksalstag, oder: Der Berliner in Spanien, Komödie mit Gesang in drei Aufzügen. 148 Seiten 4°. Abschrift. 2804 Gedruckt: Jahrbuch deutscher Bühnenspiele für 1839 Seite 119—186. Das Geschick oder das Eawm oder Theela Müller, die Jungfrau von Messina. Eine heidnisch-christlich-romantisch-bürgerlich-prosaisch-poetische Tragödie. Nebst Prolog oder Epilog. 97 Seiten 4°. Abschrift. 2805 Omar und Leila. Oper in drei Aufzügen von Ludwig Robert in Musik gesetzt von dem Großherzogl. Badensch. Musik-Direktor Feska. 3 Seiten 4°. Abschrift. 2806 Nur Titel und Personeuverzeichnis vorhanden. 252 Robert — Rochlitz Carl der Zweite oder Das Labyrinth zu Woodstock. Komödie in drei Akten. Nach Alexander Duval ins Deutsche übertragen von Ludwig Robert. 48 Seiten 4°. Abschrift. Unvollständig. 2807 Lebende Wachsfiguren in Krahwinkel. Eine Weihnachts-Ausstellung. 34 Seiten 4°. E. 2808 Mit einer Einschaltung von unbekannter Hand, 2 Seiten 8", und in Abschrift: Sechstes Bild, 9 Seiten 4". 10 Briefe an Gubitz. E. 1. Karlsruhe, 16. Mai 1819. 2 Seiten 8°, Adresse. 2809 2. Berlin, 5. August 1824. l Seite 4°. 2810 3. Baden, 15. September 1825. 3 Seiten 8°, Adresse. 2311 4. Karlsruhe, 22. November 1825. 3 Seiten 8°, Adresse. 2312 5. Baden, 30. Juni 1827. 1 Seite 4°, Adresse. 2813 6. Baden, 23. Juli 1827. 3 Seiten 8°. 2814 7. Baden, 8. September 1827. 1 Seite 4°, Adresse. 2815 Hierzu Abschrift von 3, 4 und 6 von Gubitzeus Hand, 3 Seiten 8". 2816 Zum Teil gedruckt: Gesellschafter 1840 Blatt 2—6. Siehe auch Gubitz, Erlebnisse, Band 3 Seite 214—221. 8. Berlin, 5. August 1828. 2 Seiten 4°. 2817 9. Berlin, 9. August 1828. 1 Seite 8° nebst angeschlossener Erklärung, 2 Seiten 40. 2848 10. lBerlinl, ohne Datum. 1 Seite 4°. 3819 Hierzu Briefe von Gubitz an Robert im Entwurf vom 2., 4., 8>, 12. August, 22.und31.Oktober,13.und 22.Novemberl828,ki und Abschrift. 12Seiten2". 2820 Sie beziehen sich alle auf den Streit mit Saphir, worüber Gubitz in seinen Erlebnissen, Band 3 Seite 211—214 berichtet. Johann Friedrich Rochlitz, Erzähler, Herausgeber der „Allgemeinen Musikalischen Zeitung", geboren 12.Februar 1769 in Leipzig, gestorben ebenda 16. Dezember 1842. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Leipzig, 16. Februar 1824. 1 Seite quer 4°, Adresse. Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 3 Seite 98—99. 2. Leipzig, 30. August 1828. 1 Seite quer 4°, Adresse. Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 3 Seite 100. 2822 Rodenberg — Rötscher 253 Julius Rodenberg, Lyriker und Erzähler, Herausgeber der „Deutschen Rundschau", geboren 26. Juni 1831 zu Rodenberg in der Grafschaft Schaumburg, gestorben li.Juli 1914 in Berlin. Lessing in Berlin. 48 Blatter 4°. Siehe C.R.Lessings Bücher-und Handschriftensammlung Band 1 Seite 190 Nr 188. Brief an Wilhelm Gentz. Berlin, 2. April 1869. l Seite 8°. E. 2823 3 Briefe an C. R. Lessing. E. iogo 1. Berlin, 15. Februar 1881. 1 Seite 8°. 2. Berlin, 16. November 1890. 2 Seiten 8°. 3. Berlin, 10. September 1909. 2 Seiten 8°. 1—3 Danksagung für die von C. R. Lessing herausgegebenen, ihm über sandten Werke. 5 Briefe an Friedrich Stephany. E. 1. Berlin, 4. Juli 1893. 2 Seiten 8°. 2824 2. Berlin, 15. Juli 1893. 2 Seiten 8°. 2825 3. Berlin, 12. August 1893. 2 Seiten 8°. 2826 4. Berlin, 15. Juli 1901. 3 Seiten 8°. 2827 Unter einer gedruckten Danksagung für die Glückwünsche zum siebzigsten Geburtstage. 5. Berlin, 12. Juli 1903. Karte, 2 Seiten 16°. 2828 Gustav Rocthe, Professor der deutschen Philologie in Berlin, geboren 5. Mai 1859 in Graudenz. Vrief an C. R. Lessing. Charlottenburg-Westend, 9. Oktober 1909. 3 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". Heinrich Theodor Rötscher, Dramaturg und Ästhetiker, Theaterkritiker der Spenerschen Zeitung, geboren 20. September 1803 in Mittenwalde, gestorben 9. April 1871 in Berlin. 3 Briefe an Gubitz. E. i. lBerlinl, 30. Januar 1847. 4 Seiten 8°, Umschlag. 2829 254 Rötscher — Rudolphi 2. Berlin, 10. Mai 1848. 4 Seiten 30, Umschlag. 2830 .. Im Angesicht so vieler armseliger Produkte, welche wir zu lesen u. zu verwerfen verurtheilt sind, drangt sich mir schon seit längerer Zeit die Nothwendigkeit auf, unsere Thätigkeit nicht nur auf die Beurtheilung der grade eingehenden Dramen der Gegenwart zu beschränken, sondern auch auf den Vorschlag bedeutender Dramen älterer Zeit auszudehnen. Wie viel herrliche Schätze sind hier verborgen, welche den poetischen Werth mit der Stimmig für die Gegenwart vereinigen. Alles verlangt, daß sich die Bühne zu einem regeren Leben entfalte... Wir haben nur das unerquickliche Geschäft stets zu verneinen. Ich glaube, wir dürfen dreist auch positiv allst treten." Legt ein Schreiben bei, das „die Erweiterung unserer Wirksamkeit als im Interesse der Intendanz wie der Kunst bezeichnet" ... Auf Seite 4: Antwort von Gubitz im Entwurf, Berlin, 11. Mai 1848. 3. Berlin, 5. August 1850. 1 Seite 8°. 2831 Carl von Rotteck, Historiker und Politiker, geboren 18. Juli 1775 in Frei bürg, gestorben daselbst 26. November 1840. Schreiben an die Redaktion der „Deutschen allgemeinen Berichte" in Hamburg. 2 Seiten 4°. E. 2832 „Für Herrman" lvon Rotteck, seinen Sohnl. Ohne Ort und Datum. 2 Seiten 4°. E. 2833 Notizen. Karl Asmus Rudolphi, Anatom, Professor in Berlin, geboren 14. Juli 1771 in Stockholm, gestorben 29. November 1832 in Berlin. 4 Briefe an Benoni Friedlaender. E. 1. Berlin, 21. Juni 1823. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2834 2. Berlin, 11. September 1831. 3 Seiten 4°, Adresse. 2835 3. Berlin, 3. Oktober 1831. 3 Seiten 4°, Adresse. 2836 4. lBerlinl, ohne Datum. 4 Seiten 4°. 2837 1—4 behandeln Numismatisches. 255 -■ --==^=— Rückert = Friedrich Rückert, geboren 16. Mai 1788 zu Schweinfurt in Franken, gestorben 31. Januar 1866 zu Neuseß bei Coburg. tGedicht auf Goethe.1 3 Seiten 40. E. 2838 Keinem Meister ahmt' ich nach, Ob es auch der größte wäre, Seinen Lauf hat jeder Bach, Jeder Strom hat seine Sphäre; Aber einen muß ich nennen, Ihn als Leitstern anerkennen! Goethe! Wie auf eigner Bahn Ich durch's Meer mich umgetrieben, Immer ist als Tramontan' Er im Auge mir geblieben; Und wenn er soll untergehn, Wird er mir im Herzen stehn. Daß nicht alt und junge Neider (Himmel, dies Gezücht veredle!) Mich verschrein als Hungerleider, Der um einen Brocken wedle, Lob' ich einen todten Mann, Der mir keinen geben kann. Stand ich je in seinem Schutz Hat er mich gelobt, genannt? Mich gehoben, anerkannt? Lob' ich ihn aus Eigennutz? Dennoch ja! ich weiß und sehe Daß ich mit ihm fall' und stehe. War je der Beruf des Schönen, Buße predigen, statt schildern, Und genießen, statt versöhnen Und verwildern, statt zu mildern, Statt zn singen, dumpf zu winseln, Statt zu malen grell zu pinseln, Siegt das Abentheuerliche, Über das Gebührliche, Und das Ungeheuerliche Über das Natürliche: Dann wird Goethe nicht mehr seyn, Und wir andern geh'n mit drein. 256 Ruhnkenius — Savigny David Ruhnkenius (Ruhnlen), Philolog, Professor in Leiden, geboren 2. Januar 1723 bei Stolp, gestorben 14. Mai 1798 in Leiden. Brief an den Erzieher der jungen Barone Tuyll. Französisch. Leiden, 3. Juni 1785. 2 Seiten 4°. E. 2839 ... Pour moi, je donne actuellement une Edition complette de M. A. Mureti1 2 Opera omnia, avec mes remarques, tachant d’infpirer le gout de la belle Latinite a nos jeunes Litterateurs... August Friedrich Wilhelm Sack, Theolog, Oberkonsistorialrat in Berlin, geboren 4. Februar 1703 in Harzgerode, gestorben in Berlin 23. April 1786. Brief an Wilhelm Abraham Teller. Berlin, 22. August 1767. 3 Seiten 4°. E. 2851 Nach seiner Berufung au die Berliner Stelle. .. Man hat mir gesagt, daß Ew: Hochwürden würdige Frau Gemahlin^ mit einiger Furchtsamkeit an den Berlinschen Aufenthalt denke. Sie können aber Dieselbe versichern, daß alle die nachtheiligen Beschreibungen, die der Grund von dieser Furchtsamkeit sein mögen, gewiß der Warheit nicht gemäß seyen, Berlin macht freylich von der Erfahrung, große Städte große Sünden, keine Ausnahme; aber so viel ist doch dabey wahr, und dafür wolte ich wohl die Gewähr-Leistung über mich nehmen, daß hier mehr wahres Christenthum und Tugend anzutreffen ist, als in vielen andern großen Städten... Die Frau OberConsistorial-Räthin Spalding^ ist mit einer gleichen Furchtsamkeit hieher gekommen, hat aber von dem, was sie gefürchtet, gerade das Gegentheil gefunden, tntd hält nun- mehr Berlin nicht allein wegen seiner Schönheit, sondern vornehmlich wegen der hier anzutreffenden Vergnügungen eines vernünftigen gesellschaftlichen Umganges, der ohne allen Zwang und unschmackhaftes Gezierde ist, vor den eintzigen Ort, den sie sich, wenn sie ihn vorher gekannt und die Wahl gehabt hätte, gewünscht haben würde..." Friedrich Carl von Savigny, das Haupt der historischen Schule in der Rechtswissenschaft, preußischer Justiz- minister, geboren 21. Februar 1779 in Frankfurt a. M., gestorben 25. Oktober 1861 in Berlin. 3 Briefe an Professor Heinrich Eduard Dirkfen. E. l. Teplitz, 3. September 1812. 1 Seite 4°. 3853 Bittet, ihm das soeben aufgefundene Manuskript des Brachylogus zu schicken. 1 Marc-Antoine Muret, französischer Humanist, 1526—1585. Die Opera omnia erschienen in 4 Banden in Leiden 1789. 2 Teller war seit 1763 mit einer geborenen Boerner aus Leipzig verheiratet. 8 Johann Joachim Spaldings zweite Frau Maria Dorothea geborene von Sodenstern. Savigny— Schaevius 257 2. Berlin, 17. Oktober 1812. 2 Seiten 4°. 2853 Über eine aus Rom gekommene Handschrift des Ulpian, über Dirksens Plan einer Sammlung der Lege8 u. a. 3. Berlin, 8. Marz 1823. 3 Seiten 4°. 2854 Uber seine Krankheit, über Cicero de republica u. a. 3 Briefe an den Geheimen Ober-Justizrat Karl Friedlaender. E. 1. Berlin, 29. Juli 1838. 1 Seite 8°. 2855 Schickt ihm seinen Aufsatz: Der zehente Mai 1788', Berlin, Nicolaische Buchhandlung 1838. 2. Berlin, 5. Mai 1856. 2 Seiten 8°. 2856 Bittet um eine statistische Übersicht sämtlicher ersten, zweiten und dritten juristischen Prüfungen in zwei aufeinander folgenden Jahren. 3. Berlin, 16. Mai 1856. 2 Seiten 80. 2857 Dankt für die ihm übersandten Materialien. Wird ihm einen hierüber verfaßten Aufsatz schicken. Oskar Schade, Germanist, Professor in Königsberg, geboren 25. März 1826 in Erfurt, gestorben 30. Dezember 1906 in Königsberg. Brief an C. R. Lessing. Königsberg, 16. Februar'l88l. 1 Seite 4°. E. iogo Danksagung für die Festausgabe des Nathan. Heinrich Schaevius, Dichter, Professor des Griechischen und der Poesie am Fürstlichen Pädagogium >n Stettin, seit 1660 Rektor des Gymnasiums in Thorn, geboren 1624 in Kiel, gestorben an der Pest 7. November 1661 in Thorn. ^tammbuchblatt. Lateinisch. Jena, 6. Februar 1650. Ouer 16°. E. Auf der Rückseite von Simon Dachs Eintragung; siehe Nr 1395. ' An diesem Tage erhielt Gustav Hugo die juristische Doktorwürde in Halle. Lessingsrhe Bücher- «. Haiidschrlstensaminliiiig, 17 258 Scheffel Josef Viktor von Scheffel, Dichter, geboren 16. Februar 1826 in Karlsruhe, gestorben ebenda 9. April 1886. 2 Briefe an Anton von Werner. E. 1. Karlsruhe, 16. Februar 1868. 2856 Die Post laßt die Medaille' im Brief nicht passiren. Besonderes Etui liegt nicht bei, also schicke ich statt ihrer mir den Umriß- u. hebe Dir die, mit v. Acnswalds Hand dazu geschriebene, Etikette „an Freund A vWerner" dazu auf, bis Du hieher komst. Es ist übrigens schönes Glockenmetall u. sehr freundlich gemeint. — Caclsruher Stadtklatsch ist das neue Ministerium, worin zum ersten- mal ein talentvoller Mitarbeiter der Fliegenden Blaetter, Ellstaedter’, Jud u. Finanzminister, neben Jolly1 * * 4, vFreydorf5, v. Dusch6 figurirt. Die Kanter, Lamey7 8 * 10 inclusive — sowie der jählings pensionirte Kriegsminister Ludwig*, sind malcontent. Mich wundert Nichts mehr, also auch Dies nicht. Es ist heute mein 41—42*" Geburtstag! Ich hoffe Du wünschest mir Viel Gutes! In treuer Gesinnung Dein Jos Vict Scheffel. 2. Ohne Ort, 19.Juli 1877. 1 Seite 8° und ein Blatt Einlage 4". E. 2859 Lieber Freund Eben treibt mir Or. Holder' der bereitwillige, das Rheinische Museum Band XII. vom hiesigen Lyceum auf. Die pompejanischen Wandinschriften sind aber zu obscön u. materiell, also unverweitdbar. Dagegen paßt für Dich der Anfang der 9W Elegie im I Buch der Amores, die Ovid an seinen Freund Alticus richtet, da Du ihn schreibend mit Griffel u. Wachstafel darstellstEr dichtet also just Militat omnis amans et habet sua castra Cupido; Attice, crede mihi: militat omnis amans. Dies paßt auch für die Stadt Berlin gut, wegen des Doppelsinns „jeder der liebt ist Soldat!" „Jeder der liebt ist beim Militär u. s. w. 1 Auf die Wiederherstellung der Wartburg. ' Von Scheffel in den Brief hineingezeichnet. 8 Moritz Ellstadter, 1827—1905, 1868 Karl Marhys Nachfolger als Finanzminister. 4 Julius Jolly, 1823—1891, Minister des Inner» von 1866—1876. 5 Rudolf von Freydorf, 1819—1882, Minister des Auswärtigen 1866—1876. e Alexander von Dusch, 1789—1876, von 1843—1849 Minister des Auswärtigen- 7 August Lamey, 1816 — 1896, Minister des Innern, 1878—1892 Präsident der Zweiten Kammer. 8 Damian Ludwig, 1804—1871, Präsident des Kriegsministeriums 1854—1868. ' Alfred Holder, Philolog, Direktor der Landesbibliothek in Karlsruhe, geboren 1840. 10 Auf den Wandgemälden im Cafe Bauer in Berlin, a» denen Werner damals malte. Siehe auch Briefe von Josef Victor von Scheffel an Anton von Werner 1863- 1886, 1915, Seite 171. 259 Scheffel — Schiller Ich schreibe so oft, weil mir jeder Tag eine Masse Briefe u. Geschäfte bring, u. ich «ufräumm muß. Dein JVictorvSchtffel Die Einlage wiederholt den Spruch u. setzt H.Lindemanns Übersetzung hinzu: Krieger ist Jeder der liebt, u. es hat sein Lager Lupiäo, Atticus, glaube es mir: Krieger ist Jeder der liebt! Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, Philosoph, geboren 27. Januar 1775 in Leonberg, gestorben 20. August 1854 in Ragaz. Brief an seinen Sohn, den damaligen Staatsanwalt, spatem Justizminister Hermann von Schelling. Eckartsberge, 24.Oktober 1845. 2 Seiten 4°. E. 2860 Über die Rückreise nach Berlin, Anordnungen für die Ankunft. Ernst Scherenberg, Dichter, geboren 21. Juli 1839 in Swinemünde, gestorben 18. September 1905 in Eisenach. Brief an C. R. Lessing. Elberfeld, 12. Februar 1881. l Seite 8°. E. 286i Ubersendet den Abdruck eines von ihm zu Lesstngs hundertjährigem Todes- tage für die Leipziger Illustrierte Zeitung gedichteten Sonetts. Wilhelm Scherer, Germanist, Literarhistoriker, Professor in Berlin, geboren 26. April 1841 zu Schönborn in Niederösterreich, gestorben 6. August 1886 in Berlin. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 1881. 3 Seiten 8°. E. 1060 ... Solchen rasch geschriebenen Gelegenheitsartikeln' ist stets der Stempel der Vergänglichkeit aufgedrückt; die voranschreitende Forschung läßt sie rasch hinter sich; und niemand kann mehr wünschen, durch solchen Fortschritt anti- quirt zu werden, als ich selbst. Ausgaben dagegen, wie diejenige, mit welcher Sie das Säcularfest Lessings so würdig gefeiert, pflegen das Maß von Unver- gänglichkeit zu erhalten, das Bücher überhaupt haben können ... Friedrich von Schiller, geboren 10. November 1759 in Marbach, gestorben 9. Mai 1805 in Weimar. Punschlied. Im Norden zu singen. 4 Seiten 4°. E. 2862 1 Er meint seinen über Lessing, Deutsche Rundschau 1881 Heft 5 Seite 272—299; siehe C. R. Lessings ucher- und Handschriftensammlung Band i Seite 122. 17* 260 Schiller Jägerliedchen für Walther Teil womit Actu8 III. anzufangen. 1 Seite 4°. E. 2863 Hierzu 2 Faksimiledrücke, 1 Seite 4° und 1 Seite 2". 2864 Chor der barmherzigen Brüder umringen den Leichnam laus dem Wilhelm Telll. 1 Seite 4°. E. 2865 2863 und 2865 auf ein und demselben Quartbogen. Berglied. 4 Seiten 8°. E. 2866 In einem Oktavband, der Zelters Frau Julie geborenen Pappritz' gehörte und Gedichte von ihrer, Zelters und unbekannter Freunde Hand enthalt. Unter dem Berglied Zelters Vermerk: Dieses Gedicht hat der treffliche Schiller eigenhändig in dies Buch geschrieben. Zelter. Berlin den 26. Marz 1827. 0rpheu8 in 6er Unterwelt Ein Balladen-Entwurf von Schiller. Seinen Münchner Freunden zum 26. September 1909 der Berliner Biblio- philen-Abend. Faksimile 1 Seite 2° mit Umschlag, auf dessen Innenseite gedruckte Erläuterung. 286? Das Original im Besitz des Herrn Geheimen Regierungsrats Dr Paul Schwenke, Ersten Direktors der Königlichen Bibliothek in Berlin. Stammt aus dem Nachlaß seiner Großmutter, die Pflegerin bei Karoline von Wolzogen war. Gedruckt: Schillers Sämtliche Werke. Säkular-Ausgabe. Band 8 1/1905], Seite 368. Brief an Georg Joachim Göschen. Jena, 23. Oktober 1797. 2 Seiten 4°. E. 2868 Ich hatte mein Versprechen wegen des Geistersehers nicht vergeßen, nur kamen diesen Somer zu viele Abhaltungen, und ich glaubte auch nicht, daß es Eile damit hätte. Hier erhalten Sie einstweilen den Anfang, ehe Sie diesen in den Druck geben, soll auch das übrige in Ihren Händen seyu. Ich wollte unmaßgeblich rathen, das Werkchen um ein weniges weiter zu drucken, denn ungeachtet deßen was neu hinein kommt, wird es doch fast um 2 Bogen kürzer, da ich den größten Theil des philosophischen Dialog« hinweglasse. Was den Carlo8 betrifft, so verspreche ich Ihnen zwar, das Mfcrpt vor Johanis im nächsten Jahr fertig abzuliefern, aber ich läugne nicht, daß es mir unangenehm ist, wenn eine Prachtausgabe davon gemacht wird. Zu einem solchen Zwecke als Sie damit erreichen wollen, qualifiziert sich eine so jugendliche Arbeit nicht; ich verkenne zwar nicht das Gute und Schätzbare was daran ist, aber es fehlt ihm die Reife, die ihm nicht mehr gegeben werden kann, und indem Sie es durch eine gewisse Emulation mit Vofs in Berlin dem Nathan gegenüber stellen, so geben Sie mir vor dem Publicum den Schein einer Anmaßung, von der ich sehr weit entfernt bin. Gerade die 1 Mit ihr war Zelter seit 1798 in zweiter Ehe verheiratet; sie war eine ansgezeichnete Sängerin. 261 =• Schiller — A. W. v. Schlegel Reife, welche dem Carlos fehlt, hat der Nathan, und das Gute, was jener vor diesem voraus haben mag, hilft ihm bei dieser Coneurrerir nichts, da man gerade jene Eigenschaft am meisten fodert. Ueberlegen Sie noch einmal meine Zweifel, vielleicht findet sich noch ein anderes passenderes Mittel, Ihren Wunsch wegen eines tz-pozraphischen Wetteifers zu realisiren — und seien Sie versichert, daß ich mit Freuden dazu die Hand bieten werde. Sch. Brief an August von Kotzebue. Jena, 16. November 1798. 4 Seiten 4°. E. 2869 Gedruckt: Schillers Briefe. Herausgegeben und mit Anmerkungen ver- sehen von Fritz Jonas. Band 5, [1895], Seite 461—462. Hierzu ein Brief von Schillers jnngerm Sohne Ernst von Schiller (1796—1841), Köln, 6. Januar 1840, an den Kammergerichtsrat Karl Fried- laender, worin er für die Mitteilung des Briefs an Kotzebue dankt. 2870 2 Briefe tan den Kommissivnsrat Johann Christian Gaedickel. E. 1. Jena, 24. September 1799. 3 Seiten 4°. 2871 Gedruckt: Schillers Briefe... Band 6, [(18953, Seite 86—87. 2. Jena, 27. September 1799. 1 Seite 4°. 2872 Gedruckt: Schillers Briefe... Band 6, [(18953, Seite 89. Brief an August Wilhelm Jffland. Weimar, 22. April 1803. 4 Seiten 4". E. 2873 Gedruckt: Schillers Briefe... Band 7, [1896], Seite 34—36. August Wilhelm von Schlegel, Romantiker, Übersetzer Shakespeares, Professor in Bonn, geboren 8. September 1767 in Hannover, gestorben 12. Mai 1845 in Bonn. An Kynosarges. Gedicht. 1 Seite 2°. E. 2874 Gefunden in August Ferdinand Bernhardts — siehe Seite 11 — Nachlaß. Kynosarges ist der Titel einer literarisch-kritischen Zeitschrift, die Bernhardt allein schreiben wollte, von der aber 1801 nur das erste Stück erschien. Gedruckt: August Wilhelm von Schlegels sammtliche Werke. Herans- gegeben von Eduard Böcking. Band 11, 1846, Seite 202. Brief an Julius Eduard Hitzig. Zerbst, 30. September 1813. 4 Seiten 8°. E. 2875 ... Ihren Wunsch wegen der Übersetzung des Werkes über Deutschland', habe ich längst erfüllt. Da aber die Briefe, bey dem großen Umwege, den sie nach England nehmen müssen, allerlei) Zufälligkeiten unterworfen sind, so lege ich ein Briefchen an Frau von Staal, desselben Inhalts bey, und bitte 1 Von Frau von LtaLI. 262 A. W. v. Schlegel — Fr. v. Schlegel Sie solches nur mit einer Oblate versiegelt an Ihren Correspondenten in London zu befördern ... Mit meinem Verfehlen Schleiermachers das ist eine wahrhaft tragische Geschichte. Indessen hoffe ich die Zeit wird kommen, sich für alles zu ent- schädigen, und sich mit den Freunden in Berlin bey voller Muße über alles zu besprechen. Es ist seit einigen Wocheu eine Art von Stillstand in den Begebenheiten eingetreten, aber ich denke es wird bald wieder zu entscheidenden Schlägen komen. Unfern Feldherrn zeichnet eben so sehr geduldige Vorsicht und Klugheit aus, als der rasche Entschluß, wenn die Zeit dazu da ist. Ich habe noch nicht erfahren können, ob meine Antidania', die unverdienter Weise von Ihrer Censur verhaftet worden ist, wirklich losgegeben worden. Es ist nicht billig, daß man mir in meinem Privat-Kriege mit dem Könige von Dänemark ^ die Hände bindet. Er hat Hamburg besetzt, und meinen Freund Baudissin^ ins Gefängniß gesteckt: ohne vollkommene Genugthuung werde ich niemals Frieden mit ihm schließen. Der Plan, diese Monarchie zu vertheilen, ist übrigens alt. Don Quixote hatte schon in Ermangelung einer Insel, dem Sancho Pansa eins von den Königreichen Dänemark oder Sobradisa zugedacht... Bezeugen Sie HE. Wolf^ meine Verehrung. Seine günstige Äusserung über mich war mir bey meiner Entfernung von Deutschland entgangen. Es ist ein Beweis liberaler Gesinnung von einem so großen Gelehrten, die Arbeiten solcher Dilettanten wie ich bin, über die Classiker, zu schätzen.» Ich hätte wohl Lust, die Geschichte des griechischen Theaters, insbesonder die der Komödie nach den vorhandenen Fragmenten ausführlicher zu bearbeiten... Friedrich von Schlegel, Kritiker, Dichter, Literarhistoriker, geboren 10. Marz 1772 in Hannover, gestorben 12. Januar 1829 in Dresden. Gelübde. Gedicht. 2 Seiten 8". E. 2876 Bestimmt für den Schluß seiner 1809 erschienenen Gedichte, mußte aber auf Anordnung der Zensur herausgeschnitten werden, weshalb es nur in sehr wenigen Exemplaren dieser Ausgabe zu finden ist. Später gedruckt unter anderm in den sämmtlichen Werken Band 10, 1846, Seite 159—160. Brief an den Oberst August Rühle von Lilienstern. Wien, 30. Januar 1810. 3 Seiten 8°. 2877 Geschrieben von Schlegels Frau Dorothea, Moses Mendelssohns ältester Tochter, 1763—1839, nur die Nachschrift von Schlegel selbst. Uber einen von Rühle eingesandten Aufsatz. 1 1813 erschienen Schlegels „Betrachtungen über die Politik der dänische» Regierung". 2 Friedrich der Sechste, 1788—1839, König seit 1808. 3 Wolf Graf Baudissin, der Moliereübersetzer, 1789—1878. Über seine Verhaftung in Kopenhagen siehe Allgemeine Deutsche Biographie Band 48, 1902, Seite 233—234. 4 Friedrich August Wolf, der große Philologe, 1759—1824. Schleiermacher — Schlichtegroll 263 Friedrich Schleiermacher, Theolog, Prediger und Professor in Berlin, geboren 21. November 1768 in Breslau, gestorben 12. Februar 1834 in Berlin. Brief an Professor Eduard D'Alton in Berlin'. Berlin, 1. Januar 1834. 1 Seite 8°, Adresse. E. 2878 Friedrich von Schlichtegroll, biographischerSchriftsteller,Archäolog,Numismatiker, Direktor und Generalsekretär der Königlich Bayrischen Akademie der Wissenschaften, geboren 8. Dezember 1765 zu Waltershaufen bei Gotha, gestorben in der Nacht vom 3. auf den 4. Dezember 1822 in München. 3 Briefe an Benoni Friedlaender. E. 1. Gotha, 14. Mai 1804. 2 Seiten 4°. 2879 2. München, 4. Dezember 1816. 2 Seiten 8°. 2880 3. München, 14. September 1817. 3 Seiten 4°. 2881 Brief an den Münzsammler Regierungsrat von Gabelcnz. Gotha, 30. Mai 1807. 4 Seiten 4°. E. 2882 18 Briefe an Dr med. Michael Friedlaender in Paris. E. 1. München, 20. Januar 1808. 4 Seiten 8°. 2883 2. München, 29. Juni 1808. 4 Seiten 8". 2334 3. München, 2. Februar 1809. 3 Seiten 4°. 2885 4. München, 9. September 1809. 3 Seiten 4". 2886 5. München, 22. September 1809. 3 Seiten 4°. 2887 6. München, 13. Oktober 1809. 4 Seiten 8°. 2888 7. München, 25. Dezember 1809. 3 Seiten 4°. 288g 8. München, 16. Januar 1810. 3 Seiten 4°. 2390 ... Wenn Sie deutsche Blätter lesen, so wird Ihnen vielleicht etwas zu Gesicht gekoinen seyn von dem Streit, der sich neuester Zeit durch einige Uebelwollende unter uns. Bayrischen Landsleuten gegen Nordteutsche, ' 1803—1854, Professor der Anatomie an der Berliner Akademie der Künste, seit 1831 in Halle. 264 Schlichtegroll Protestanten, Borussomanen rc. erhoben hat. Der Bar. Aretiu', hies. Ober- bibliothekar, ist darüber verdrießlich, daß die hies. Kön. Bibliothek, die sonst eine Stelle für sich ausmachte, jetzt unter die Aufsicht der Akad. gesetzt ist, daß mehr Leben in Anordnung der großen, noch nicht geordneten Bücher- masse kam rc.; dieß traf zusamen mit einigen, übrigens von der Akad. ganz unabhängigen Schulreformen, welche Niethamer", ein Protestant, auf welche fsoll wohl heißen Befehls der Regierung unternahm; — ob man nun gleich weis, daß Jakobi', Jakobs*, Niethainer, ich rc. weder eifrige Protestanten, iroch Anhänger Oesterreichs und Preußens sind, so hat die gekränkte Eitelkeit doch für gut befunden, durch Pasquille u. gedruckte Anspielungen uns zu calumniiren. Das ärgste der Art ist eine Recension einer „Geschichte der Stockholmer Akad. unter der Königin Christine; nach dem franz. des Ritter Arkenholz". — Ein solches Buch existirt gar nicht; die Recension ist nur fingirt um eine Menge invidiöser Anspielungen auf die Münchner Akademie u. einige dabey angestellte Protestanten anzubringen. Es wäre doch arg, wenn es der Bosheit gelänge, den eingeschlafenen Religionshaß u. die politische Verketzerungssucht, die Kais. Napoleon zertreten hat, in Baiern wieder zu beleben. Diese Recens. ist von dem Bar. Aretin, der auch in einem Pamphlet „Plane Napoleons u. seiner Gegner" die Protestanten verdächtig zu machen sucht, als seyen sie dem franz. System entgegen, u. sie als Miffethäter an- zuklagen sucht. — Sie sehen, es gilt hier die Ehre unschuldig Verläumdeter. Uebrigens stehen dergleichen Versuche in unsrer Zeit wie ein Räthsel da, u. nur eine Art v. Wahnsinn, erregt durch beleidigte Eitelkeit, macht sie erklärlich. Der König u. der Minister sind indignirt über diese Bosheit... 9. München, 13. Februar 1810. 4 Seiten 8°. 2017 ... Die Streitsache mit Hn v. A. hat inzwischen eine ernsthaftere Wendung genoinen. Der Präsid. Jacobi, Hofr. Jakobs, Niethamer, ich rc. ließen eine Rüge in ein Jntellig. Bl. des bey Cotta erscheinenden Morgenblattes ein- rücken über das begangene ?alsum des Hn v. A., eine (für die Münch. Akad. pasquillantische) Recension einer Geschichte der Stockholmer Ak. bekannt zu machen, da ein solches Buch nicht existirt; in dieser Rüge wurde er als Ver- fass. der Recens. genant. Hierauf hat er eine Gegenrüge bekannt gemacht... Dieß brachte von uns eine Klage vor dem Gericht gegen ihn hervor, die jetzt im Gange ist... Sie müssen voraus wissen, unser Gegner u. wir fechten mit ungleichen Waffen; er erlaubt sich auch die unerlaubten. So ist in die 1 Johann Christoph Freiherr von Aretin, Oberbibliothekar und Vizepräsident der Münchner Akademie, 1773—1824. Siehe Seite 117. Aretin war Führer der Altbayern im Kampfe gegen die nach Bayern berufenen Norddeutschen. Über seine häßlichen Machenschaften gegen Friedrich Jacobs siehe Allgemeine Deutsche Biographie Band 13, 1881, Seite «04—807. 3 Friedrich Immanuel Niethammer, 1786—1848, Zentralschulrat und Oberkirchenrat in München, war vom,@rafen Montgelas mit der Ausarbeitung eines neuen Lehrplans für die Gymnasien beauftragt worden. 3 Friedrich Heinrich Jacobi. Siehe Seite 117. * Friedrich Jacobs, Philolog, 1764—184?, von 1807—1810 Professor am Münchner Lyzeum, dann Oberbibliothekar in Gotha. Schlichtegroll 265 Manheimer französ. Zeitungen eine Erklärung mit dem Namen des Präs. Jacobi eingeschickt u. abgedruckt worden, worin er sich als Verfass, jener Rüge angiebt. Dieß ist ein neues ?allum; sie rührt nicht von ihm her, sondern offenbar daß sie von dem Gegner eingesendet. Jetzt ist nun mit höchster Wahrscheinlichkeit zu befsirchten, daß er auch in Paris Alles aufbieten wird, diese Sache zu seinem Vortheil zur Sprache zu bringen u. sich als einen literar. Märtyrer für die Ehre des franz. Kais, darzustellen. Ich schicke Ihnen daher die beyliegende Beurtheilung ».Widerlegung1 jener Arerin. Schrift: Plane Napoleons u. s. Gegner; sie rührt von unserm geist- u. gemüthvollen Hofr. Jakobs her. Der Wunsch unseres Präsidenten Jacobi ist, daß, wenn die Aretinsche Schrift, Plane Nap. :c. in das französische übersetzt u. in Paris bekam ist, (wie wir gewiß voraussetzen können) Sie die Gefälligkeit für uns u. die gute Sache haben möchten, auch diese in das französ. übersetzen zu lassen u. für ihre Verbreitung möglichst zu sorgen... Offenbar muß die Sache für den Kaiser u. die französ. Staatsmänner, welchen die deutschen AngelegseiJheiten obliegen, ein großes Interesse haben, so bald sie von ihnen ins Auge gefaßt wird. Der Rhein. Bund besteht zu 3 Vierteln aus Protestant. Ländern; es ist keine Kleinigkeit, über diese einen ungegründeten Verdacht von so arger Art zu verbreiten, u. den Saamen des Mistrauens gegenseitig aus zustreuen. — ... Hierzu eine Nachschrift Jacobis; siehe Seite 117. 10. München, 7. Juni 1810. 1 Seite 4°. 2891 11. München, 21. Marz 1811. 2 Seiten 4°. 2392 12. München, 22. April 1811. 1 Seite 4°. 2893 13. München, 21. Mai 1811. 2 Seiten 4°. 2394 14. München, 19. Juni 1811. 2 Seiten 4°. 2895 15. München, 25. Juli 1811. 3 Seiten 4". 2896 16. München, 21. August 1811. 3 Seiten 4°. 2397 17. München, 18. August 1812. 2 Seiten 4°. 2898 18. München, 6. August 1813. 1 Seite 4°. 2399 ... Der Hr. Prof. Uliersoli3, der Ihnen diesen brieflichen Gruß von mir überbringt, gehört zu meinen sehr schätzbaren Freunden. Ihnen, der auch an den Ufern der Seine teutsche Blätter ließt, ist sein Name wohl nicht un- bekannt; er hat sich als Hellenist und gründlicher Philolog einen verbreiteten Ruhm erworben. Gönnen Sie ihm, nach Ihrer Humanität, eine freundliche Aufnahme; er will einige Monate hindurch unter den literar. Schätzen Ihrer Kaiserstadt schwelgen ... * Fehlt. 3 Friedrich Wilhelm Thicrsch, der praeceplor Bavariae, 1784—1800. 266 Schlichtegroll — Schlosser Die Schlichtegrollschen Briefe behandeln sonst fast nur numismatische Dinge, namentlich die Erwerbung der Cousineryschen Sammlung griechischer Münzen für den bayrischen Staat. August Ludwig von Schlözer, Historiker, Publizist, Professor in Göttingen, geboren 5. Juli 1735 zu Jaggstadt in Württemberg, gestorben 9. September 1809 in Göttingen. 2 Briefe an Friedrich Nicolai. E. 1. Göttingen, 15. Januar 1777. 3 Seiten 4°. 2901 Dankt ihm für ausführliche Auskünfte. .. Vor allen Dingen melden Sie mir nnn, ob ich alles recht gemacht habe? Keine Sylbe ist, meines Wissens, gedruckt worden, die Sie nur fub rofa zu melden die Gütigkeit hatten. In dem Stücke bin ich eher Poltron, als zu schwatzhaft, oder wie es eiitige Leute nenen, zu dienstfertig fürs neugierige Publicum. Manche herrliche Sachen liegen bei mir vergraben, blos weil ich fürchte, sie möchten einem Freunde, der sie mir comuniciret hat, über lang oder kurz, vielleicht ohne daß ers selbst vermeint, durch die Publication schaden ... Ihre gütige Einladung nach Perlin nehme ich mit dem grösten Danke an. Ich habe noch 2 Reisen in meinem Leben vor: nach Spanien, u. ins österreichische. Auf der letztern Reise kome ich zuverläßig durch Berlin. Aber Sie müßen inich vorher noch besser instruiren, damit ich in 4 Wochen fein so viel fragen u. lernen könne, als außerdem in 7* Jare nicht.. 2. Göttingen, 7. Juli 1785. 1 Seite 4°. 2902 ... Es geht mir noch imer schwer ein, den Lakbolicilmus zu fürchten: vielmer meinen Nachrichten, selbst von: Rhein her, zufolge, muß er nächstens vollends über den Haufen fallen. Das äußere des Latbolicilmu8 ist ja gar zu dum, u. die Leute werden mit Macht gescheuter: ohnmöglich können die Leute, die ihn aus Schurkerei touteniren, noch lange die Pluralität behalten ... Viele Gelerte u. Monarchen haben sich überlebt... Friedrich Christoph Schlosser, Historiker, Professor in Heidelberg, geboren 17. November 1776 in Jever, gestorben 23. September 1861 in Heidelberg. Aus einem Reisetagebuche. Fueißen lFüßenI, 31. August ohne Jahr. 4 Seiten 8°. E. 2903 Brief an die Gebrüder Willmanns in Frankfurt a. M. Heidelberg, 6. Januar 1819. 1 Seite 4°. E. 2904 Erich Schmidt 267 Erich Schmidt, Literarhistoriker, Biograph Lessings, Professor in Berlin, geboren 20. Juni 1853 in Jena, gestorben 30. April 1913 in Berlin. 10 Briefe an C. R. Lessing. 6. 1. Wien, 16. Februar 1881. 1 Seite 8°. 1060 Danksagung für die Ausgabe des Nathan. „...Ob ich wohl in den nächsten Jahren zu Stand bringen werde, was ich so gern leisten möchte, eine im guten Sinn populäre Monographie über Lessing? Die jetzige Über- Production hat wenig erfreuliches ..." 2. Berlin, 9. Dezember 1892. 1 Seite 8°. Über den Schattenriß Lessings aus dem Besitz Friedrich Heinrich Jacobis. Siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 344. 3. Berlin, 27. Oktober 1895. 1 Seite quer 8°. 2905 Über Paul Albrecht, Lessings Plagiate'. „... Ich habe die ganze unge- heuerliche gedruckte und handschriftliche Arbeit als Werk eines von fixen Ideen besessenen Monomanen charakterisirt, aber allerdings betont, daß in dem Wust etwa 2 Procent brauchbarer Resultate einer sehr belesenen Gelehrsamkeit stecken, weshalb ich auch die Pein, seinen Nachlaß durchzusieben, nicht scheute..." 4. Berlin, 27. Oktober 1900. 2 Seiten quer 8°. 2906 5. Berlin, 9. Dezember 1900. 2 Seiten 8°. 2907 6. Berlin, 19. Dezember 1900. 2 Seiten 8°. 2908 Die drei vorstehenden Briefe handeln von Carl Christian Redlichs Auto- graphensammlung, aus der C. R. Lessing 2 Briefe Lessings und andre Blätter erwarb. 7. Wiesbaden, 13. April 1901. 4 Seiten 8°. 8. Jena, 12. Mai 1901. 1 Seite quer 8°. Über die beiden vorstehenden Briefe siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 206. 9. Berlin, 26. Februar 1908. 2 Seiten 8°. 2909 Äußerung zu einem Bilde Lessings, das Theodor Distel (Brief an C. R. Lessing, Blasewitz, 21. Februar 1908, 3 Seiten 8°, E, und Photographie eines im Dresdner Schloß hängenden Gemäldes) fälschlich für ein Lessingsches hielt. 10. Berlin, 2. Mai 1909. 2 Seiten 8°. 2910 Über Moses Moser, die kommende Geschichte der Familie Lessing, die dritte Auflage seines „Lessing". * Erschienen in seinem Selbstverläge 1890—1891, unvollendet. 268 I. Fr. Schmidt Jacob Friedrich Schmidt, Theolog und Dichter, geboren 2. April J730 zu Zella St Blasii in Sachsen- Gotha, gestorben 2. Marz 1796 in Gotha. 28 Briefe an Heinrich Wilhelm von Gerstenberg. E. 1. Ohne Ort und Datum. 1 Seite 4°. 2011 2. Jena, 18. Oktober 1759. 8 Seiten 4°. 2912 ... Wie gefällt Ihnen die Kritik in den Briefen der Litteratur über Cramern'? Sein Stil ist der schlechte Kanzelstil eines seichten Homileten rc. Ich kene nur einen einzigen geistl. Redner itzt in unserer Sprache, der noch tollere Perioden macht rc. rc. Diese Aus- drücke sind, deucht mir, in der That zu hart, und scheinen einen Privathaß zum Grunde zu haben; auch bestärken sie inich in der Meinung, die ich noch imer nicht fahreil zu lassen gedenke, daß Lessing weder der einzige, noch der haupt- sächlichste Verfasser dieser Briefe sey! Lessing! — ein Dichter! — und sollte so wenig edler Gesinnungen fähig seyn! reissen Sie mich doch aris dieser Verwirrung. „Ob ich noch kein Thema zu einer künftigen Schrift habe?" Ja wohl. Auch der Haupttitel dazu ist schon fertig. Er heißt — nun, wie heißt er denn? — zitternd schreibe ich es nieder — er heißt: poetische Gemählde u. Empf. aus der Heiligen Geschichte, zweyter Theil. „Ja, mein lieber HE. Magister, das ist ganz gut! aber — Sie siud so arm an Erfindungen!" — das weiß ich so gut als Sie, mein lieber HE. von Gerstenberg! wer aber nun nicht reicher ist? soll denn der gar nicht schreiben. Ein dritter kan ja, wie ein gewisser Schriftsteller mit Recht sagt, die Menge von Umständen nicht allemal wissen, die den Autor zum Schreiben nöthigen, und — doch ich will mich lieber ein andermal vertheidigen, wenn ich Ihnen die ersten Früchte von meinem Entschlüsse zuschicken werde... 3. Jena, 19. November 1759. 4 Seiten 2°. 2913 Mein liebster Freund! Ihr zärtlicher Brief, den ich gestern erhielt, hat mich so vergnügt gemacht, als ich in langer Zeit nicht gewesen bin. Denn verstehen Sie mich, es ist überaus kalt in Jena, und mein Holzführer war so boshaft, 3 Tage über die bestirnte Zeit auszubleiben; mithin erfrohr beynahe meine Muse, meine Freude, und mein Alles. Nun aber ist es wieder erschrecklich warm in meiner Stube, und — welch grösseres Glück! — das Andenken meines Gerstenbergs macht mich doppelt lebendig ... 4. Ohne Ort, 30. Januar 1760. 8 Seiten 4°. 2914 1 Johann Andreas Cramer, Hofprediger, religiöser Dichter, Mitarbeiter der „Bremer Beitrage", Herausgeber des „Nordischen Aufsehers", 1723—1788. Gemeint ist der fünfzigste Brief: Lessings sämtliche Schriften (Lachmann-Muncker) Band 8, 18S2, Seite 133—139. I. Fr. Schmidt 269 5. Ohne Ort und Datum lJena 1760?]. 4 Seiten 4°. 2915 6. Jena, 27. Juni 1760. 14 Seiten 4°. 2916 ... Die gelehrten Neuigkeiten, wovon Sie mir schreiben, hatte ich schon gelesen; deswegen darf Sie aber die Mühe nicht reuen, daß Sie mir solche abgeschrieben haben: zum wenigsten habe ich sie von Ihrer Hand mit größerm Vergnügen als vorher gelesen. Lessing ist ziemlich boshaft', dabey bleibe ich, und ich freue mich herzlich, daß Sie die Kritik über Wieland zurück gefodert haben; wenigstens mildern Sie solche, wenn es noch angeht. Denn daß von Ihnen gar nichts ins neue Stück der Bibl., die nun wie ich höre, Weise- nach seiner Wiederkunft eifrig fortsetzen will, keinen sollte, das wäre nicht erlaubt, da Sie einmal einen so schönen Schritt gewagt haben. — In einigen Stücken möchte Lessing wohl recht haben; aber da er und viele andere Ihnen doch auch Gerechtigkeit wieder fahren lassen, so bitte ich Sie sehr, Ihren ver- zweifelten Vorsatz, den Sie einmal hatten, zu widerrufen: wen es anders Ihr Ernst gewesen ist, da Sie mir schrieben, Sie würden den zweyten Abdruck Ihrer gr. Gedichte verhindern. Um des Apolls willen nicht, der Ihnen allen Einfluß versagen könnte, wenn Sie grausam genug wären, ihn durch eine solche That zu beschimpfen... Die Meinung, die Sie itzt vom Philotas' haben, ist auch von einem Schweizer weitläuftig auseinander gesetzt worden. Vermuthlich werden Sie dieß Stück nun auch gelesen haben. Es ist betitelt: Polymet, ein Trauerspiel, durch. Lessings Philotas, oder ungeratheiten Helden, veranlaßt*. Der Vorredner, der vielleicht der Autor selbst, ist, sagt, man köne keine gelindere Satyre wider den Philotas machen, als wenn man dieß Trauerspiel publicirte. a propos. HE. Schwarz^ will mich versichern, Lessing sey nicht der Verfasser vom Philotas, sondern ein junger Mensch in Berlin, den er aber nicht nennen könne; er wolle mir aber nächstens gewissere Nach richten von ihm geben... 7. Jena, 1. September 1760. 8 Seiten 4°. 2917 8. Jena, 1. Oktober 1760. 4 Seiten 4°. 2918 ... Weil Sie es so für gut befinden, so will ich selbst nichts wider Lessingen errinnern ... 0. Jena, 10. November 1760. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. 2919 10. Jena, 15. Dezember 1760. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 2930 11. Schleswig, 10. Januar 1761. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2921 1 Dieses Urteil bezieht sich wohl auf die Briefe, die neueste Litteratnr betreffend, 102 und folgende über Cramer und Basedow. 2 Christian Felix Weiße. 3 Lessings Philotas war 1759 erschiene». * Der Verfasser des Trauerspiels und der beiden Vorreden ist Johann Jakob Bodmer- ° Lessings Freund, der einstige Adjunkt der Wittenberger Bibliothek? 270 I. Fr. Schmidt 12. Wittmoldt' (Holstein), 26. Marz 1761. 3 Seiten 4°. 2922 13. Wittmoldt, 18. April 1761. 4 Seiten 40. 3923 14. Wittmoldt, 19. April 1761. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2924 ... Eben so sehr wünschte ich auch, daß Sie eine kleine Correspondenz mit dem jüngsten Claudius * in Jena haben mögten. Ich errinnere mich, daß er imer, so lange Sie von Jena weg sind, recht schmachtend nach einem Briefe von Ihnen ausgesehen hat. Er wollte mir bey meiner Abreise einen Brief an Sie mitgeben, befürchte aber, Sie mögten ihm nicht antworten. Kann ich ihm denn wohl, wenn ich etwa an ihn schreibe, das Gegentheil versichern? Sie können gar nicht glauben, was für eine bewunderungswürdige Rechtschaffenheit ich in seiner Freundschaft bemerkt habe. Ich bin ihm die allergrößten Verbindlichkeiten schuldig. Er hat einige Fehler, die aber gewiß nicht unerträglich sind, und die sich nach und nach verliehren werden. Er ist in einer jeden Art von Wissenschaften, darauf er sich legt, überaus fleißig, und also ist er auch in dieser Beziehung Ihrer Freundschaft nicht unwürdig, ob es gleich gewiß ist, daß sein edles Her; noch zur Zeit sein Genie und seinen Fleis übertrift. Ich will Ihnen doch inzwischen eine Ode° beylegen, die er auf den Tod seines Bruders gemacht hat, woraus Sie urtheilen können, was man sich etwa von seiner Fähigkeit aufs künftige versprechen kann. Das Gedicht ist, deucht mir, recht gut, und man sieht wenigstens, daß das Herz darin geredt hat... 15. Wittmoldt, 20. April 1761. 4 Seiten 2°. 2925 ... Klopstocken könnte ich freylich längst wieder geschrieben haben, aber — ja, was soll ich nun sagen? aber ich bin faul, mögen Sie vielleicht nicht gerne hören, und gleichwohl ist es wahr. Ich besinne mich, daß Sie in Ihrem letzten Briefe eine Nachricht von meiner Reise verlangten. Allein ich könnte Ihnen dabey gar nichts sagen, das Ihnen angenehm wäre. Die Moräste, worin die Wagen bey nahe öfters versanken, waren unzählig, und die Seelen meiner Reisegefährten waren noch schlimmer als diese Moräste... Ganz kann ich Ihnen den Zustand, worin ich lebe, ohnmöglich zergliedern. So sehr Sie auch mein liebster Freund sind, so wünschte ich doch, mich eben vor Ihnen iiner am meisten verbergen zu können, und zwar, welches leicht zu errathen ist, blos deswegen, weil ich durch Sie nach Holstein gekomen bin. Wie leicht könnten Sie denken, daß ich nur wider Sie murren wollte, daß ich gar keine Empfindungen der Dankbarkeit hätte, und daß ich Sie gleichsam zu zwingen schien, mich wo anders anzubringen. Das könnten Sie wirklich alles denken, so gut Sie mich auch kennen, und Sie würden doch ent- setzlich irren. Gott ist mein Zeuge, ich erkene die Güte überaus lebhaft, die ich durch Sie erhalten habe, und es ist nichts als eine fatale Schickung, 1 Schmidt war dort Hofmeister in der Familie von Thienen. 2 Matthias Claudius, 1740—1815. 8 Liegt nicht bei. I. Fr. Schmidt 271 daß der Erfolg meiner und Ihrer Wünsche nicht so ist, wie er etwa seyn sollte. Und das soll ich seyn? ich sehe es ein, es ist thörigt, daß ich nicht mit einem Zustande zufrieden bin, da ich doch selbst gewissermaßen nicht ein- mal Verlangen trage, ihn zu ändern. Wenn Ihnen das als ein Widerspruch vorkömmt, so belieben Sie sich nur an gewisse Mängel in meinen Fähigkeiten zu errinnern, die es mir unmöglich machen, daß ich in rechtem Ernste so bald nach einem Amte streben könnte. Ich weiß zwar, daß Sie imer gütiger zu urtheilen pflegen, aber die Überzeugung meines Herzens spottet Ihrer Urtheile. Nun sehen Sie doch wohl ein, daß ich ein Narr ohne Exempel bin, der etwas wünscht und nicht weiß, was er wünscht! Ja, der bin ich ganz gewiß, und also bey nahe unwürdig, länger zu seyn Ihr treuester Freund Schmidt. 16. Ohne Ort, [29. März 1762]. l Seite 4°, ein Streifen einer zweiten Seite. Siegelresi. 2926 17. Schleswig', 19. April 1762. 4 Seiten 4°. 2927 18. Wesenberg [an der Travel, 10. Mai 1762. 1 Seite 4°. 2928 19. Wesenberg, 19. Oktober 1762. 4 Seiten 4°. 2929 ... Ich hatte Ihnen ein Buch von 4 Bogen unter dem Namen Tände- leyen in einem meiner Briefe gesandt, und ich möchte wohl wissen, wie Ihnen diese Sachen gefielen. Der Verfasser ist Mathias Claudius'. Genie, deucht mir, leuchtet daraus hervor; aber er ist nicht genug Mechauikus, um seine» Versen das gefällige Air zu geben, welches Gedichte von dieser Art haben müssen. Er ist kein bloser Nachahmer von Ihnen, und es verdrießt mich deswegen, daß er sein Werk Tändeleyen genannt hat; wenigstens, wenn er ein Nachahmer ist, so ist ers nur im Aeusserlichen, indem er auch, gleich Jhiten, mit Versen und Prosa abwechselt. Ausserdem hat er seine eigne Manier, und sie ist, wo ich nicht sehr irre, nicht schlecht. Die Erzählungen, die er diesen Tändeleyen beygefügt hat, sind größtentheils läppisch ... 20. Wesenberg, 17. Januar 1763. 4 Seiten 4°. 2930 21. Wesenberg, 18. Marz 1763. 3 Seiten 4°. 2931 22. Wesenberg, 22. April 1763. 4 Seiten 4°. 2932 23. Wesenberg, 9. September 1763. 10 Seiten 4°. 2933 24. Gotha, 26. Juli 1765. 3 Seiten 4°. 2934 1 Schmidt ließ sich in Schleswig nieder und ließ dort ein Wochenblatt erscheinen, den „Hypochoudrist", dessen er in den Briefen erwähnt. 2 Schmidt war Hauslehrer beim Pfarrer Hansen geworden. ' Claudius, der von 1759 bis 17«3 in Jena studierte, hatte diese ersten Gedichte kurz vor dem Ab- «a»g von der Universität drucken lasse», nahm sie aber in die Sammlung seiner Schriften nicht auf. 272 I. Fr. Schmidt 25. Zella, 18. Januar 1771. 3 Seiten 4°. 2935 Mein lieber Freund, Mich dünkt, meine kleine Rache wegen des Aergernisses, das Sie mir in Ihrem letztem Briefe machten, könne nun ihre Perioden beschliessen. Sie werden doch noch wissen, daß Sie mich in diesem Briefe beschuldigten, ich als ein mini8tre de la parole de Dieu schiene mir die Airs eines Staats- ministers geben zu wollen? — Aber gesetzt, ich thate das: wer könnte mirs wehren? Meine Airs waren darum noch nicht zu hoch genommen, denn ein Diener Gottes ist nicht nur wirklich mehr als ein Diener des Staats, sondern er hat auch ein viel ruhigeres lind mithin vergnügteres Leben. Die Ver- gnüglichkeit des Lebens aber ist der Maaßstab, nach welchem ich den Werth des Lebens abmesse. Sie hatten also Ihre höhnische Vergleichung ganz am Unrechten Orte angebracht. Und dennoch ärgerte ich mich darüber? Freylich ärgerte ich mich, denn Ihre Absicht gieng dahin, mich zu ärgern, und ich wollte Ihrer Absicht Genüge thun. Das Aergerniß gebahr Rache. Einige Jahre, dachte ich, sollst Du nicht wieder an ihn schreiben. Das habe ich redlich gehalten, und nun, sage ich, dünkt mich, ich könne meine Rache endigen und wieder an Sie schreiben. Vielleicht bekömmt der maZilter artium von dem ma^iltro equitum in etlichen Jahren eine kleine Antwort! vielleicht auch keine! Wir wollen das beste hoffen ... 26. Zella, 10. Juni 1771. 3 Seiten 4°. 2936 Mein liebster, theuerster Freund, Ich danke Ihnen für alles, was ich in Ihrem schönen Briefe geleseit und nicht gelesen habe. Sie thaten wohl, daß Sie einen beschriebenen Theil desselben Herausschnitten, denn vermuthlich stand nicht viel gutes darauf, — nicht viel unbeleidigendes. Es sey nun das verdammte Podagra, welches mich zuweilen peiniget, oder mein angehendes Alter, oder das Bewußtseyn meiner vielen Schwachheiten, oder das Bewußtseyn einiger Vorzüge, die ich an mir bemerke, oder eilte andere Ursache, genug die gegenwärtige Lage meiner Seele verträgt nichts weniger als Satyre, oder so etwas. Ich kann es auch nicht einmal leiden, wenn man meine Freunde in einem beiffendeit Tone behandelt. Davon muß ich Ihnen ein artiges Histörchen erzählen. Als ich jüngst nach Tische in meiner Sommerstube deu grossen Lehnstuhl füllte und sanft einschlief, weckte mich ein junger Gelehrter aus Berlin, der sich itzt hier aufhält, aus dem Schlummer, und zog sogleich ein Mspt aus seinem Busen, das er mir lächelnd vorlas. Es war eine häßliche Satyre auf den Verfasser der schleswigschen Litteraturbriefe. Mein Herr, fragte ich, wollen Sie denn das Ding drucken lassen? Er. Freylich! Ich. Mein Herr, Sie thäten mir einen Gefallen, wenn Sie es unterwegens liessen. Er. Warum? Ich. Herr! der Verfasser dieser Briefe ist fürs erste mein Freund, und zweytens, so wird er Ihnen nicht viel schuldig bleiben. Gesetzt auch, daß Sie einander ge- wachsen wären, was hat der Parnaß für Vortheile von Ihren Zänkereyen? Ein einziges erträgliches Lied an Chloen ist mir lieber als die vortrefflichste I. Fr. Schmidt 273 Kritik, zumal wenn sie so bitter wie die Ihrige ist. E r. Morgen schicke ichs in die Druckerey. Ich. Und Sie sind wirklich nicht davon abzubringen? Er. Nein, schlechterdings nicht. — Hierauf sah ich ihn eben an, und wog in Gedanken meine Leibeskräfte mit den seinigen — Ich wog, und fuhr dem Kritikus Ins Haar: ein Puderdampf Stieg wolkigt auf! — im Tartarus Giebts keinen schnellern Kampf. Hui, rief der Feind, ward feuerroth Im kritischen Gesicht; Bey Klotzen schwur er mir den Tod! — Geringer schwur er nicht. Ich aber griff — mir stärkt' Apoll Die Nerven, — griff ihn frisch Beym Nacken und beym Camisol, Und stürzt' ihn. Von dem Tisch, Der mit ihm stürzte, sanken schwer Lankischens Concordanz', Ein Bierglas, viele Körper mehr, Die sanken auf ihn ganz. Und siegend nahm ich sein Pappier Mit wonnetrunkner Faust, Nahms, wie es war, voll Doppelbier, Und jämmerlich zerzaust. Das Final war, ich wies ihm die Thüre, und er hat mich seitdeni in meinen sanften Mittagsschlummern nicht wieder beunruhiget. Ich wollte Ihnen auch allenfalls die Kritik schicken; allein sie ist durch den Spaß ganz unleserlich und defekt geworden. Mir aber haben Sie es auf diese Weise zu danken, daß sie nicht öffentlich im Druck erschienen ist. Es war ein verteufeltes Ding! Itzt, mein lieber Gerstenberg, ersuche ich Sie, mir einige Nachrichten von den Schriften zu geben, die Sie seit einigen Jahren herausgegeben haben. Ich kenne nichts weiter als die dritte Auflage Ihrer Tändeleyen, Lied eines Skalden, Ugolino, und die schleswigschen Litteraturbriefe", wiewohl die letztern, wie ich frey bekenne, nur dem Namen nach, weil mich Klotz in seiner gelehrten Zeitung irre gemacht hatte, ob Sie der Verfasser wären... Mancherley Bewegungsgründe veranlassen mich, auf eine neue Herausgabe meiner kleinen Poesien zu denken ... Bey der Gelegenheit wollte ich dem HEü Geheimden Rath Klotz, der mich so oft getadelt hat, gerne eins anhängen. Wenn Sie etwa viel böses ans ihn wissen, so schreiben Sie mir ein Theil davon ... ' Friedrich Zänkisch der Jüngere, Buchdrucker und Buchhändler in Leipzig, 1618-1867, hatte zwei Bibelkonkordanze» herausgegebe». 2 Erschienen 1766—1767 in Schleswig unter dem Titel: Briefe über Merkwürdigkeiten der Litteratur- ^essingsche Bücher- u. Handschriftensammlung. 18 274 I. Fr. Schmidt — R. Schmidt-Cabanis 27. Gotha', io. Dezember 1775. 4 Seiten 4°. 2937 ... Ich bin, wie Ihnen bekannt ist, ein gelehrtes Insekt, unthätig, zu alt, um noch viel zu lernen, zu sehr in die Grenzen des Predigtamts eingeschlossen, um in irgend einer Sphäre etwas zu wagen. Und dennoch — was dünkt Sie? — und dennoch fange ich an, den Horaz heraus zu geben. Das wird Ihnen possenhaft vorkomen. Freylich, mir auch! aber es ist doch nun nicht anders. Ich fühlte seit einiger Zeit, daß mein kleiner poetischer Funke doch noch nicht gänzlich ausgelöscht war; ich fühlte mich zugleich zu eigenem Arbeiten zu arm an wahrem poetischen Genie, und — was war bey diesen Umständen natürlicher, als auf eine Übersetzung eines Poeten zu verfallen? Ja, ja, werden Sie lächeln, dazu möchte er noch ein Gran Talent haben! Genug, der erste Theil dieses Werkes wird nächstens abgedruckt seyu, und die andern Th eile sollen folgen'... Kann es Ihr poetisches und kritisches Gewissen verant- worten, so loben Sie mich bey Gelegenheit immer ein bischen, damit ich nicht, wie der heilige Paullus sagt, in meinem Muthe matt werde und ablasse. Wäre das nicht ein entsetzlicher Schade für die gelehrte Welt? —... Ich bin nunmehr 3 Jahre Pfarrer in Gotha, das halbe Jahr, da ich zugleich Professor der schönen Wissenschaften an unserm Gymnasio war, mit eingerechnet. Dieses Geschäfte mußte ich deswegen aufgeben, weil ich die erstere Predigerstelle bald mit der gegenwärtigen weitläuftigen und vielen Beschwerlich- keiten unterworfenen zu verwechseln das — Glück hatte: Glück, indem sie mir wenigstens 1000 Thaler einbringt, als welches nach hiesiger Weise viel ist ... Meine Gesundheit ist nicht die beste. Ich habe hypochondrische und gichtische Zufälle, die mich oft nicht viel gutes für die Zukunft ahnden lassen; dabey fehlt es mir an Zeit, mir Motion machen zu können, und wenn ich ja welche habe, so kommt der verzweifelte Geist der Übersetzung und Kritik, und nimmt sie mir weg. Meine Frau' klagt oft bitterlich darüber; ach, seuftzt sie, der böse Horaz!... 28. Gotha, 27. November 1780. 3 Seiten 4°. 2938 Einen angefangenen Brief Gerstenbergs an Schmidt, wohl die Antwort auf den vorstehenden, siehe unter Nr 1633. Richard Schmidt-Cabanis, humoristischer Schriftsteller, geboren 22. Juni 1838 in Berlin, gestorben ebenda 11. November 1903. 3 Briefe an C. N. Lessing. E. iogo l. Berlin, 14. Februar 1881. 2 Seiten, Einlage 4 Seiten 8°. Übersendet ein Gedicht zum Lessing-Gedenktage 15. Februar 1881. ' In Gotha wurde Schmidt 1763 Prediger. 2 Sei» „Horaz lateinisch und deutsch für junge Leute", 3 Teile, kam erst 1793 heraus, eine neue verbesserte Auflage 1795. 3 Katharina Elisabeth geborene Balemann. R. Schmidt-Cabanis — Schöll 275 2. Berlin, 15. Februar 1881. 2 Seiten 8°. 3. Wiesbaden, 17. Oktober 1890. 3 Seiten 8°. 2 und 3 Danksagungen für die Ausgaben des Nathan und der Minna von Barnhelm. Gustav von Schmoller, Nationalökonom, Wirtschaftshistoriker, Professor in Berlin, geboren 24.Juni 1838 in Heilbronn. Brief an C.R. Lesfing. Berlin, 10. November 1909. 2 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". Johann Gottlob Schneider, Philolog, aber auch durch umfassende naturwissenschaftliche Studien bekannt, geboren 18. Januar 1750 im Dorfe Kollmen in Sachsen, gestorben 12. Januar 1822 in Breslau. Briefan einen Ungenannten. Frankfurt a.O., 6.August 1811. 3 Seiten 8°. E. 2939 Zoologisches. Franz Schnorr von Carolsseld, Literarhistoriker, Direktor der Königlichen öffentlichen Bibliothek in Dresden, geboren 11. April 1842 in München, gestorben 8. Februar 1915 in Dresden. Brief an Gubitz. Dresden, 2. Juni 1869. 4 Seiten 8°. E. 2940 Hierzu Antwort von Gubitz, Berlin, 6. Juni 1869, 1 Seite 8", E. 2941 Bestätigt, daß Friedrich Buchholz der Verfasser der „Gallerte preußischer Charaktere" (1808) sei. Adolf Schöll, Archaolog, Dichter, Übersetzer, Kunstkritiker, Direktor der großherzoglichen Kunstsammlungen und Oberbibliothekar in Weimar, geboren 2. September 1805 in Brünn, gestorben 26. Mai 1882 in Jena. Brief an Julius Eduard Hitzig. Berlin, 5. Januar 1842. 1 Seite 4°. E. 2942 Tritt aus der Literarischen Gesellschaft aus. Mit Randbemerkung Hitzigs. 276 Schöne — Schücking Alfred Schöne, Philolog, Herausgeber des Briefwechsels zwischen Lessing und seiner Frau, Professor in Kiel, geboren 16. Oktober 1836 in Dresden. Brief an C. R. Lessing. Paris, 20. Februar 1881. 2 Seiten 4°. E. 1060 ... Mir ist, als würde Lessing, wenn er dies sein und Ihr Werk' sähe, seiner theologischen Studien gedenkend sagen, daß sein Nathan der Weise in einem verklärten Leibe wieder auferstanden sei ... Caspar Schoppius, Philolog und Publizist, geboren 27. Mai 1576 zu Neumarkt in der Oberpfalz, gestorben 19. November 1649 in Padua. Schreiben an Kaiser Ferdinand den Dritten. Lateinisch. Padua, 26. November 1636. 4 Seiten und Einlage 4 Seiten 2°. E. 2943 Unterrichtet ihn von den auf das Haus Österreich abzielenden Machinationen der Jesuiten und den drohenden feindlichen Unternehmungen der Türkei. Johann Matthias Schroeckh, Historiker, Professor in Wittenberg, geboren 26. Juli 1733 in Wien, gestorben 2. August 1808 in Wittenberg. Brief an einen Ungenannten in Braunschweig. Wittenberg, 31. Juli 1782. 2 Seiten 4°. E. 2944 Bücherbesorgungen. Levin Schücking, Schriftsteller, Dichter, geboren 6. September 1814 zu Clemenswerth bei Meppen, gestorben 31. August 1883 in Pyrmont. Brief an Gubitz. Saffenberg bei Warendorf in Westfalen, 21. Januar 1854. 1 Seite 8°. E. 2945 Bietet sein Lustspiel „Die Prätorianer" und seiner Frau sLuise geboreneit von Gall, 1815—1855] Lustspiel „Ein schlechtes Gewissen" dem Jahrbuch an. * Die Nathanansgabe von 1881. Chr. G. Schütz 277 Christian Gottfried Schütz, Philolog, Professor der Beredsamkeit in Halle, Begründer der Allgemeinen Litteratur-Zeitung, geboren 19. Mai 1747 zu DederstadL in der Grafschaft Mansfeld, gestorben 7. Mai 1832 in Halle. Brief an einen Unbekannten. Brandenburg, 13. Januar 1769. 4 Seiten 4°. 6. 2946 ... Das gescheideste was ich wahrend meines hiesigen Aufenthalts' noch gethan habe ist dises daß ich nach Berlin gereiset bin. Prof. Formey1 2 3 ist die alte Redlichkeit selber. Der verzweifelte Voltaire nennt ihn imer in seinem Akakia, Secretaire eternel, aber ich glaube die Akademie würde nichts dabey verlieren, wenn er dis wirklich wäre. Bey Spaltung'' bin ich zweymal gewesen, und zwar das zweitemal einen ganzen Nachmittag, indem er mich ordentlich hatte invitiren laßen. Die sanfteste Güte und ein stiller liebens- würdiger Ernst mit edler Simplicität verbunden herrscht in seinem ganzen Charakter, und ergießt sich in alle seine Minen und Reden. Sonst können Sie sich leicht vorstellen, daß er von unserm ©erntet-4 * 6 7 * * * vollkommen der alter idem ist, so wie auch Sack^, bey welchem venerablen Greise aber nur im äußern Betragen etwas mehr Ernsthaftigkeit sich bemerken läßt, ohngefer nach der Proportion des großem Alters. Bey Teller" war ich auch drey Stunden, welchem ich aber sowol durch Briefwechsel, als auch persönlich in Halle bekannt geworden war. Sulzeru3 und Ramleru" konnte ich niemals zu Hause treffen. Moses Mendelssohn" traf ich das erstemal in dem Comtoir wo er Buchhalter ist, umringet von einer Menge gemeinerer Kaufleute, Wechsler, und Schacherer, unter welchen ich den Philosophen sogleich auf den ersten Blick herausfand. Er unterhielt mich nach der höflichsten Aufname einige Zeit, ich überreichte ihm meine Disputation1" (fit venia verbo) er nahm sie mit beschämenden Complimenten an, versicherte mich aber zugleich daß bereits ein Exemplar davon auf seinem Schreibtische läge, indem er sich dieselbe auf Veranlaßung der götting. Recension hätte aus Halle kommen laßen. Was er hinzusezte, war dann wol zureichend mich gegen zehn bremische Recensionen gleichgültig zu machen. Er bat mich auf den folgenden Tag zu sich. Kaum war ich bei ihm angelanget, so erschien HE. Nicolai11, der jüngere HE. Leffing12, 1 Schütz war 1768—1769 Lehrer der Mathematik an der Ritterakademie in Brandenburg. 2 Johann Heinrich Samncl Formey, philosophischer, historischer und theologischerSchriftsteller, 1711—1797. 3 Johann Joachim Spalding, Propst von Berlin, 1714—1804. 4 Johann Salomo Seniler, 1728—1791. ö August Friedrich Wilhelm Sack, Oberkonsistvrialrat und Hofprediger in Berlin, 1703—1788. 6 Wilhelm Abraham Teller, Propst, 1734—1804. 7 Johann Georg Sulzer, 1720—1779. 3 Karl Wilhelm Ramler, 1725—1798. " Damals Buchhalter in der Bernhardschen Seideiiwarenhandlnng. 13 1788 war in Halle seine Disputation »cke origine ac sensu pulchritudinis“ Pars I, II erschienen. 11 Friedrich Nicolai, 1733—1811. 13 Karl Gotthelf Leffing, 1740—1812. 278 Ehr. G. Schütz — Fr. K. I. Schütz der Prediger Lberbarcl' ein sehr feiner Kopf; nnd da war auch von 3 bis 7 Uhr nicht der geringste Stillstand im Discurse. Wie es über eine gewisse Partey herging können Sie leicht errathen. Moses ist bey seiner großen Ge- lehrsamkeit und Scharfsinn, zugleich der scherzhafteste Mann, der Mann von dem edelsten Charakter, und der angenemste Gesellschafter. Nicolai nähert sich im Discurse beinahe der Klotzischen Manier, sonst aber merkt man wohl an ihm daß er Herz genug hat es allenfals mit noch etlichen Klotzen aufzunehmen. Um 7 Uhr gingen wir bey Moses zu Tische, und dieses war die Epoche der Galanterie. Er hat eine sehr artige Frau", und besonders eine erwachsene Niece, deren ganzes Betragen und Ansehn bey ihrer Schönheit es zu ver- rathen scheint, daß sie sich bey dem Philosophen von Deutschland gebildet hat. Hier lernte ich auch die Demoiselles Izzig’ kennen, sehr schöne Frauen- zimmer. Auf der königl. Bibliothek hat mich nichts so sehr vergnügt als das vortrefliche Werk von den herkul. Entdeckungen welches der König beyder Sicilien unserm König geschenkt hat; so wie in Potsdam die Bildergallerie mir die merkwürdigste war. Das neue Schloß konnte ich nicht besehen, weil der König da war. Den Letten Katt1 2 3 4 habe ich kennen lernen, einen eben so rechtschafnen als artigen Herrn. Bey meiner hiesigen Station rechne ichs für den grösten Vortheil daß ich den Oirector Breymann habe kennen lernen; einen Mann qm mores hominum multorum vidit et urbes, deßen Leben eine Kette wunderbarer Schicksale ist, der bey einem feinen Ver- stände und schöner Gelehrsamkeit das edelste Herz besizt, und deßen Verdienste wohl in diesem Leben kaum zur Halste belohnt werden möchten daß ich menschlicher weise rede... 2 Briefe an Johann Jacob Engel. E. 1. Jena, 21. November 1785. 2 Seiten 4°. 2947 2. Jena, 4. Februar 1786. 4 Seiten 4°. 2948 Gedruckt: in der Zeitschrift Salina die zweite 1812 No 54. Friedrich Karl Julius Schutz, Professor der Philosophie in Halle, Gatte der Tragödin Henriette Handel- Schütz, geboren 31. Mai 1779 in Halle, gestorben ebenda 5. September 1844. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Breslau, 14. Februar 1815. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2949 1 Johann August Eberhard, gehörte auch zu dem Kreise der Berliner Aufklarer, später Professor in Halle, 1738-1809. 2 Fromet geborene Gugenheim, gestorben 1812. 3 Die Töchter des Bankiers Daniel Jtzig. Moses Mendelssohns jüngster Sohn Nathan war mit Henriette Jtzig verheiratet, David Friedlaender mit ihrer Schwester Blümchen (1752—1814). 4 Henri de Catt, Lessen Unterhaltungen mit Friedrich dem Großen Reinhold Koser 1884 heraus- gegeben hat, 1725—1795. 279 ' ■ Fr. K. I. Schütz — E. Schulze 2. Gotha, 13. August 4819. 3 Seiten 40. 2950 3. lOrt unlesbar), 10. April 1826. 1 Seite 4°, Adresse. 2951 Neben der Adresse Gubitzens Antwort im Entwurf. Aufzeichnung von Gubitz über Schütz und dessen Frau. Mach 184471 3 Seiten 8°. E. «■ 2952 Stephan Schütze, Dichter, Herausgeber literarischer Taschenbücher, geboren 1. November 1771 zu Olvenstedt bei Magdeburg, gestorben 20. Marz 1839 in Weimar. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Weimar, 17. Januar 1829. 3 Seiten 8°. 2953 Ist mit Herausgabe einer Auswahl seiner Gedichte beschäftigt. Wünscht Gubitzens Rat. 2. Weimar, 18. Dezember [1830?]. 1 Seite 4°, Adresse. 2954 3. Weimar, 1 7. September 1835. 1 Seite 8°. 2955 Albert Schulz, (San Marte), Germanist und Sagenforscher, preußischer Verwaltungsbeamter, geboren 18. Mai 1802 in Schwedt, gestorben 8. Juni 1893 in Magdeburg. Brief an Gubitz. Magdeburg, 27. Juni 1852. 2 Seiten 4°. E. 2956 Übersendet seine Tragödie Boleslaw II. Ernst Schulze, der Dichter der „Bezauberten Rose", geboren 22. März 1789 in Celle, gestorben ebenda 29. Juni 1817. Gedicht. 1 Seite 8". E. 2957 So scheid' ich denn von dir, geliebtes Leben, Du holdes Bild, dem ich mein Herz befahl, Und weh! es soll für einen Sonnenstrahl Die ew'ge Nacht des Kummers mich umgeben! Das junge Herz sieht viele Bilder jchweben Und sucht und sinnt. — Ich habe leichte Wahl; Für dich das Glück, für mich die lange Qual! Auch sie ist süß, weil du sie mir gegeben. 280 E. Schulze — Seidl — — O Liebeshuld, wie hast du schön geblüht! Noch duftet sie, noch grünt die zarte Gabe, Der Strauß, den meine Liebste jüngst getragen. Wohl welkt der Strauß, und ach, die Huld entflieht! Die Kette bleibt und bindet bis zum Grabe — Sey still, mein Herz! du liebst; wie darfst du klagen? Gustav Schwab, Dichter, geboren 19. Juni 1792 in Stuttgart, gestorben 4. November 1850 ebenda. Einladung an seinen Bruder, Direktor Karl von Schwab. lStuttgarM, 31. Januar 1825. 1 Seite quer 4°. E. 2958 Georg Schweinfurth, Afrikareisender, Botaniker, geboren 17. Dezember a. St. 1836 in Riga. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. Berlin, 29. Oktober 1904. 1 Seite 8°. Dankt für die Zusendung des Werks über die Vossische Zeitung. 2. Schöneberg, 15. September 1909. 1 Seite 8°. Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". Carl Seidel, Dichter, Lehrer und Kunstschriftsteller, geboren 14. Oktober 1788 in Berlin, gestorben ebenda 15. August 1844. Clio bei den Standbildern der Könige Friedrich I, Friedrich II und Friedrich Wilhelm II von Preußen. Gedicht. 4 Seiten 8°. E. 2960 Rede zu Goethes ein und achtzigstem Geburtsfeste, am 28 tn August 1830, in der Gesellschaft für ausländische Literatur gesprochen. 20 Seiten 4°. E. 2961 Brief an Gubitz. Berlin, 20. August 1840. 1 Seite 4°. E. 2962 Übersendet Lieder und einen Brief Wilhelm Tauberts das Gutenbergfest betreffend. Johann Gabriel Seidl, Dichter, geboren 21. Juni 1804 in Wien, gestorben ebenda 18. Juli 1875. Brief an Gubitz. Wien, 16.Januar 1827. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. E. 2963 Übersendet „ein Paar Poesien, die er eben so bald und bereitwillig, wie seine früheren Zusendungen, abgedruckt wünscht ..." 1 - = Semler — Siemens - — 281 Johann Salomo Semler, Theolog, Hauptvertreter der theologischen Aufklärung des achtzehnten Jahr- hunderts, Professor in Halle, geboren 18. Dezember 1725 in Saalfeld, gesiorben 14. März 1791 in Halle. Brief an Moses Mendelssohn. Halle, 25. Oktober 1771. 2 Seiten 4°. E. 2964 Hochgeschäzter Mann Ich bin zufrieden, wen Sie bey der Erscheinung, die ich verursache, in die Verwunderung nur einige Genemhaltung meiner dreisten Entschließung einfließen laßen. Vielleicht ziehe ich einen Theil von jener Aufmerksamkeit nun auf mich, welche viele gelerte Zuschauer in Bewegung gesezt hat, da HE Lavater Ihnen in einer viel beßern Gemütsart etwas zuzumuten schien, woraus Leute einer gewitzen Lage einen (sehr mittelmäßigen) Triumph er- warteten. Wen ich nicht andere Empfelung meines Lehrbegrifs und der darin Hangenden großen Glückseligkeit hatte, als die ich alsdann ergreifen wolle, wen Sie öffentlich Christ würden, so möchte ich der christlichen Religion wohl nicht viel Dienste leisten könen ... Johann Gottfried Seume, Dichter, geboren 29. Januar 1763 zu Posern bei Rippach in der Provinz Sachsen, gestorben 13. Juni 1810 in Teplitz. Brief an den Staatsrat Johann Daniel Wilhelm Otto von Uhden. (Leipzig, Dezember 1804.] 3 Seiten 4°. E. 2965 ... Ich führe hier ein wahres Schuhflickerleben, halte aber übrigens dabey trotzig meinen Ton und bekümere mich weder links noch rechts um das Unwesen, bis es hier und da etwas zu nahe etwas zu arg wird, dann sage ich wohl etwas ärgerlich trocken: Leute, das ist entweder sehr närrisch oder sehr schlecht. Vorgestern habe ich einen Brief erhalten von dem Landschaftsmahler Graß', der jetzt in Palermo ist. Ihre Frau Gemahlin wird sich des Russen * wohl noch erinern. Der Mensch ist ein trolliger Kauz; ich soll ihm nach Rom an dem spanischen Platz schreiben. Diesen Nahmen sollte ich Ihnen wohl gar nicht nenen, damit Sie nicht das gottlose Heimweh bekomen ... Werner von Siemens, Physiker, der größte Techniker der Neuzeit, geboren 13. Dezember 1816 zu Lenthe bei Hannover, gestorben 6. Dezember 1892 in Charlottenburg. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 21. Februar 1881. 2 Seiten 8°. Ü. e. ioeo Danksagung für die Ausgabe des Nathan. BriefanAntonvonWerner. Charlottenburg,25.März 1883. 2Seiten8°. E. 2966 1 Karl Gotthard Gras; aus Livland, Maler und Dichter, Freund Schillers, 1767—1814, gestorben in Rom. 3 Kein Russe, sondern ein echter Deutscher. 282 Simrock A' Karl Simrock, Dichter, Germanist, Professor in Bonn, geboren 28. August 1802 in Bonn, gestorben ebenda 18. Juli 1876. Der Zweikampf. Parabel. 2 Seiten 2°. E. 2967 Anekdoten-Triolette. 4 Seiten 2°. E. 2968 Gedruckt: Gesellschafter 1825 Nr 38. Einladung. I—XIII. Dichtung. 23 Seiten 8°. E. 2969 Festlied am 28. August 1826. Abschrift. 2 Seiten 8°. 2970 Gedruckt: Gesellschafter 1827 Nr 150. Anhang. 1—12. 1 Seite 4°. E. 2971 12 Überschriften von Gedichten. 24 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 14. Januar 1825. 2 Seiten 4°, Adresse. 2972 Durch Curtius' erhalten Ew. Wohlgeboren die besprochenen zehn ersten Abentheuer des Nibelungenlieds. Glauben Sie aber nicht, daß ich darin auch nur eine einzige Strophe für fertig hielte, da ja dieser erste Versuch noch aller Feile entbehrt. Das erste bis zum fünften Abentheuer haben noch eine Steifheit, die ich ihnen erst dann benehmen kann, wenn ich das Ganze vollendet u mir durch die Arbeit selbst die nöthige Gewandheit erworben habe... 2. Berlin, 14. Februar 1826. 3 Seiten 8°, Adresse. 2973 Rat, da Gubitz ein größeres Stück zur Probe verlangt, das ganze erste Abenteuer, 75 Verse, abdrucken zu lassen, nicht nur in der Anzeige probeweise, sondern auch im „Gesellschafter"^. Das ganze Manuskript will er erst am 14. Mar; abliefern, um noch auf die Lesarten aller Handschriften, die die Lachmannsche Ausgabe^ bringt, Rücksicht nehmen zu können. Beansprucht als Honorar zehn Taler in Gold für den Bogen, wobei die Größe der Auflage die Verlagsbuchhandlung zu bestimmen hat. 3. Berlin, 5. Marz 1826. 2 Seiten 4°. 2974 Bittet, den glossierenden Sonettenkran; bald mitzuteilen. 1 Julius Curtius, Schriftsteller, 1802—1849, gab mit Simrock den Museualmauach für 1826 heraus, dessen Verleger Gubitz war. 3 Im Gesellschafter 1827 Nr 37 —38 erschien: Das Nibelungen Lied. 16. Abenteuer. Wie Siegfried erschlage» ward. 3 Die erste Ausgabe von „Der Nibelunge Not" von Karl Lachmaun war 1828 bei Georg Reimer in Berlin erschienen. — ■ —■ Simrock —■ ; - 283 " 4 Bonn, 5. Januar 1836. 2 Seiten 8°, Adresse. 2975 Nimmt das Anerbieten, nach Verlauf zweier Jahre eine neue Ausgabe der Nibelungen bei einem andern Verleger zu veranstalten, dankend an. Hat aus dem Volkskalender ersehen, daß Gubitz zu den Sieben Meistern und Salomon und Morolf Holzschnitte angefertigt habe, und bietet für eine Sonder- ausgabe der Sieben Meister ein fertiges Manuskript an'. Hat auch den Salomon und Morolf in kurzen Reimpaaren neu bearbeitet und als Anhang eine Auswahl scherzhafter Gedichte meist epischen Inhalts beigefügt; bietet das Merkchen zum Verlag an2. 5. Bonn, 10. Dezember 1836. 3 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2976 Über die Volksbücher. Fragt an, ob sich Gubitz nicht zum Verlage einer Übersetzung Shakespeares, so weit er von Schlegel nicht übersetzt ist, entschließen wolle. „Als damals Holtey^ meine Übersetzung von Viel Lärmen um Nichts öffentlich vorlas, waren gleich einige Buchhandlungen dazu geneigt gewesen..." 6. Bonn, 20. April 1837. 3 Seiten 8°, Adresse. 2977 Drängt Gubitz zur Antwort. Gustav Schwab4 wäre ihm schon mit seinem Buch der schönsten Geschichten in die Quer gekommen. 7> lBonn, November 1837.1 3 Seiten 8°, Adresse. 2978 Schickt den poetischen Salomon und Morolf. Zweifelt nicht, daß er ihm im höchsten Grade gefallen werde. 8. Bonn, 16. Dezember 1837. 2 Seiten 4°. 3979 Erörterungen über das Honorar für neue Auflagen der Volksbücher. 9. Bonn, 1. Februar 1838. 2 Seiten 4°. 2980 Schickt das Manuskript der Sieben weisen Meister und des Volksbuchs von Salomon und Morolf, drängt Gubitz zur Entscheidung, da inzwischen Otto Wigand eine Ausgabe der Volksbücher angezeigt habe. „Wir haben seit zehn Jahren gezögert, und dürfen uns nicht beklagen, daß man uns zuvor- gekommen ist." 10. Bonn, 10. März 1838. 3 Seiten 4°, Adresse. 2981 Freut sich, daß die Sache nun vorwärts geht. Die Holzschnitte gefallen ihm recht gut. 11. Bonn, 19. April 1838. 1 Seite 4°, Adresse. 2982 Ostern sind da, und er hat noch immer keine Korrekturbogen vom Morolf. „Sie fügen uns damit einen Schaden zu, der wie ich fürchte kaum wieder gut zu machen ist..." ' Erschiene» Berlin 1840. 2 Salomon unb Morolf erschien Berlin 1839. 3 Karl von Holtei, 1797—1880. 4 Schwads Deutsche Volksbücher waren schon 1835 erschienen. 284 ■ : = Simrock —- 12. Bonn, 2. Juni 1838. 1 Seite 40, Adresse. 2983 Hat die Korrektur des ersten Bogens zurückgeschickt. Honorarerörterungen. 13. Bonn, /.Juli 1838. 4 Seiten 8". 2984 Nochmalige Auseinandersetzungen über das Honorar. 14. Bonn, 2. August [18381. 2 Seiten 8°. 2985 Wiederum Honorarerörterungen. 15. Kreuznach, August [18381. 4 Seiten 8°. 2986 Äußert sich zu dem Entwurf des Vertrages über die 14 Volksbücher. 16. Bonn, 31. Oktober 1838. 3 Seiten 40, Adresse. 2987 Brutus, schläfst du? Es gehört wirklich einige Geduld dazu, verehrtester Herr Professor, um bei Ihnen etwas drucken zu lassen. Mir ist der Faden schon einige mal gerissen, aber ich habe ihn wieder angeknüpft. Der Weber wird Knoten im Garn finden... In der That und im vollen Ernste gesprochen: wenn Sie nicht bald etwas von sich hören lassen, so wird mir die Lust vergehen und für dieses Jahr geschieht dann nichts mehr an den Volks- büchern '... 17. Bonn, 15. November 1838. 3 Seiten 4°, Adresse. 2988 Bittet um Rücksendung des Manuskripts der Sieben weisen Meister, wenn der Druck nicht begonnen hat. 18. Bonn, 1. Februar 1839. 3 Seiten 4°, Adresse. 2989 Über das Volksbuch vom gehörnten Siegfried. Übersendet das Manuskript zu den Schildbürgern und zu Heinrich dem Löwen. Adolf Schrödter^ ist bereit, Zeichnungen zu den Volksbüchern anzufertigen. 19. Bonn, 17. Mai 1839. 3 Seiten 8°, Adresse. 2990 Wirft Gubitz vor, daß er zu wenig Exemplare an die Sortimentsbuchhändler schicke. Rät, nach den Sieben Meistern Heinrich den Löwen zu drucken. Er, Fortunat und die schöne Magelone seien ganz fertig. Wenn es mit den Volksbüchern glücke, so ließe sich in derselben Ausstattung eine Sammlung deutscher Heldenbücher anreihen, so Gudrun, König Rother, Walther und Hildegund, der falsche Sibich und der getreue Eckart, Dietrichs Flucht und Heimkehr usw. 20. [Bonn 1839?! 2 Seiten 8°. 2991 Erbietet sich, zu dem Mainzer Standbilde Gutenbergs, das der nächste Jahrgang des Volkskalenders bringe, einen Aufsatz zu schreiben. Kommt ' Die deutschen Volksbücher erschienen endlich 1839—1843. 2 Der Düsseldorfer Maler und Zeichner. 1805—1875. 285 - - ■ —=^- Simrock — Smets nochmals auf seinen Vorschlag einer deutschen Shakespeareausgabe' zurück, doch wünscht er nun eine andre Ausführung, ein Werk, das Shakespeare zum Vermittler zweier Nationen mache, „welcher den Deutschen englisch, den Engländer deutsch lehrt", eine Taschenausgabe, die jeder auf Reisen mit sich führen könne. 21. Bonn, Weihnachten 1839. 2 Seiten 8°, Adresse. 2992 ... Von allen Kanzeln des hiesigen Landes wird gegen den Volkskalender gepredigt. Ich glaube, daß Sie sich durch die anstößigen Artikel sehr geschadet haben. Wenn man für das Volk schreibt, sollte man das Volk nicht beleidigen... 22. lBonn, 1840?} 2 Seiten 4°. 2993 Schickt den Eulenspiegel, zu dem 90 oder 100 Holzschnitte erforderlich waren. 23. Bonn, 17. Juni 1842. 2 Seiten 4°, Einlage 2 Seiten quer 80, Adresse, Siegel. 2994 Entschließt sich ungern, die Volksbücher einem andern Verleger zu über- tragen, wird sich aber doch endlich dazu gedrungen sehen, wenn Gubitz nicht aus seiner Saumseligkeit herauszurütteln ist. Übersendet einen Revers, worin sich Gubitz verpflichten soll, die Volksbücher, soweit sie noch nicht heraus- gegeben sind, binnen eines Jahres herauszugeben. Im Nichterfüllungsfalle erhält Simrock das Recht, den Verlag der Volksbücher, auch der bereits erschienenen, einem andern Verleger zu übertragen. 24. Bonn, 10. Februar 1843. 2 Seiten 4°, Adresse. 2995 Da ihm Gubitz auf den Brief vom 17. Juni 1842 nicht geantwortet hat, so erklärt er, daß er den Verlag der bei Gubitz noch nicht erschienenen Volksbücher einem andern Verleger übertragen habe. Bittet um Rücksendung des Volksbuches von Heinrich dem Löwen. Auf Seite 3: Entwurf der Antwort von Gubitz, Berlin, 3. März 1843: Ihn hätte merkantilisches Unheil betroffen. Er mußte alles über sich ergehen lassen. Den „Heinrich den Löwen" schicke er hiermit zurück. Entwurf eines Vertrages zwischen Gubitz und Simrock über den Verlag der prosaischen Volksbücher. Ohne Datum. 2 Seiten 2°. 2999 Von unbekannter Hand. Wilhelm Smets, Sohn der Sophie Bürger, spatem Schröder, aus ihrer Ehe mit Jakob Wilhelm Smets, Dichter, Kanonikus an der Kollegiatkirche in Aachen, geboren 15. September 1796 in Reval, gestorben 14. Oktober 1848 in Aachen. Brief an Gubitz. Münster, 2. Januar 1820. 1 Seite 4», Adresse. E. 2997 Schickt einige Gedichte unter dem Pseudonym Theobald. ' Simrocks deutsche Übersetzung einzelner dramatischer Werke Shakespeares war von 1836-1838 in l^ipzig bei Georg Wigand erschienen. 286 Smidt — Sömmering Heinrich Smidt, Erzähler, Verfasser der „Seegeschichten" und „Marinebilder", Bibliothekar des Preußischen Kriegsministeriums, geboren 18. September 1798 in Altona, gestorben 3. September 1867 in Berlin. Lekain-Vendome. Eine Künstler-Novellette. 10 Seiten 4°. E. 2998 Der Vater und seine Brüder. Lustspiel in 5 Aufzügen. Abschrift. 150 Blatter gebunden. 4°. 2999 Altmann und Neumann lErzahlung, verfaßt um 18661. 32 Seiten 4°. E. 3000 Von Gubitz durchkorrigiert. 7 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 13. Marz 1844. 1 Seite 4°. 3001 Beilage: Der Prätendent, oder: Ein Sohn der Schmach. Drama in fünf Acten von Heinrich Smidt. Quartheft, 81 paginierte Seiten 4", davon eine unbeschrieben. E. 3002 2. Berlin, 31. Januar 1846. l Seite 8°. 3003 3. Berlin, 1. Februar 1846. 2 Seiten 4°. 3004 Schreibt einen dreibändigen Roman, dessen geschichtlicher Hintergrund die See- und Kolonialmacht des Großen Kurfürsten sei. 4. Berlin, 20. April 1848. 1 Seite 8°, Adresse. 3005 5. Berlin, 5. Marz 1850. 2 Seiten 4°. 3006 Abrechnung: 24 Taler für den Aufsatz im Volksgesellschafter 1849 über die deutsche Flotte, 3 Bogen. 6. lBerlinl, 20. April 1854. 1 Seite 16°. 3007 7. Berlin, 15. Dezember 1866. 1 Seite 8°. 3008 Samuel Thomas von Sömmering, Anatom, von 1784 bis 1797 Professor der Anatomie und Physiologie an der Universität Mainz, geboren 28. Januar 1755 in Thorn, gestorben 2. Marz 1830 in Frankfurt a. M. Brief an den Anatomen Karl Asmus Rudolphi. München, 7. Dezember 1817. 1 Seite 4°, Adresse. E. 3009 Anatomisches. Sonnenfels — Spalding 287 Joseph Freiherr von Sonnenfels, Führer der Aufklärung in Österreich, Präsident der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, geboren 1733 in Nikolsburg, gestorben 25. April 1817 in Wien. Brief an Moses Mendelssohn. Wien, 16. Dezember 1784. 3 Seiten 8°. E. 3010 Gedruckt: Moses Mendelssohns gesammelte Schriften Band 5, 1844, Seite 620—623. Georg Ludwig Spalding, Philolog, Professor am Gymnasium zum grauen Kloster in Berlin, geboren 8. April 1762 zu Barth in Pommern, gestorben 7. Juni 1811 zu Friedrichsfelde bei Berlin. 2 Briefe an David Friedlaender. E. 1. Berlin, 15. Februar 1796. 3 Seiten 8°. 3011 Dankt für die ihm übersandten Exemplare seines Gedichts... „In der That man muß sich freuen, daß der edel-menschliche Geist, die Humanität Ihres Mendelssohn, so reichlich in Ihnen fortlebt..." 2. Berlin, 6. April 1797. 4 Seiten 4°. 3013 Über eine Stelle des Jesaias, die durch erweisliche und unleugbare Rand- glossen verdorben sei. Hierzu die Antwort Friedlaenders im Entwurf, Berlin, 22. April 1797, 2 Seiten 2", 3013, und ein Brief von Isaak Euchel vom 12. April 1797 an Friedlaender über denselben Gegenstand, 2 Seiten 4°; siehe Nr 1450. Johann Joachim Spalding, Theolog, Oberkonsistorialrat und Propst in Berlin, geboren 1. November 1714 zu Triebsees in Pommern, gestorben 22. Mai 1804 in Berlin. Brief an Wilhelm Abraham Teller nach dessen Berufung zum Propst von Berlin. Berlin, 31. Juli 1767. 4 Seiten 4°. E. 3015 ... Gott hat es nunmehr so gewollt, daß wir Sie in Berlin haben, und den nächsten Nutzen, den sie der Religion und der Kirche in so vorzüglichem Maaße zu schaffen vermögend sind, für unser Publicum genießen sollen. Der reichste göttliche Segen sey dabey mit Ihnen, und laße Sie so viel Vergnügen in Ihrem Aufenthalte bey uns finden, als wir uns mit Rechte heilsame Früchte von demselben versprechen. Eine solche Rechtschaffenheit des Charakters und eine solche thätige Werthschätznng der Religion Jesu, als Ew: Hochwürden durchgehends zeigen, wird immer überflüßig hinreichen, alle die Vorurtheile zu 288 Spalding zernichten, oder sie wenigstens ihres schädlichen Einflußes zu berauben, womit auch bey uns der gemeine Haufe sich manchmal einnehmen läßet, und womit, welches freylich das schlimste ist, selbst Geistliche von nicht edler Denkungsart ihn einzunehmen suchen. Jndeßen haben wir es hier der göttlichen Fürsehung zu danken, daß durch den Schutz aufgeklärter Obern dem Verfolguugsgeiste seine Ausbrüche gewehret werden, und daß es noch Unpartheylichkeit und Einsicht bey einer Menge von allerley Ständen giebt, die der Wahrheit eine allgemeinere Bahn ebnen. Sie werden also in der Zuversicht zu Gott und in der bewußten Redlichkeit Ihrer Absicht den freudigsten Muth faßen können, daß es Ihnen hier weder an Zufriedenheit noch an einer ausgebreiteten Nutz- barkeit fehlen werde; und so wünschte ich so wohl Ihnen, theuerster Gönner, als auch uns von ganzem Herzen Glück zu dieser von Gott veranstalteten Ver- änderung. Ich freue mich z»l der Vertraulichkeit und zu dem offenherzigen Umgänge, den ich mit Ihnen werde haben können. Ich ergebe mich gerne darein, daß Sie künftig Ihre ohne Zweifel viel zu vortheilhaften Begriffe von mir, was Verstand und Kenntniße betrifft, sehr ins Enge werden bringen mäßen. Denn in der Thar, und ohne die geringste falsche Bescheidenheit zu gebrauchen, kann ich unter den eigentlichen Gelehrten gar keine Figur machen. Zu viele Umstände haben mich daran gehindert. Aber des aufrichtigen Willens, zum Beßteu der Wahrheit und zur Glückseligkeit der Menschen so viel zu thun als ich vermag, bin ich mir bewußt; und auch diesen guten Willen wird Gott nicht unnütz seyn laßen. Sie werden hier Freunde finden, die Ihre Gelehrsamkeit und Ihr Herz zu schätzen wißen, und die es werth sind, Ihre Freunde zu seyn... 2 Briefe an Moses Mendelssohn. E. 1. lBerlinl, 26. November 1767. 2 Seiten 4°. 3016 Übersendet ihm seine Schrift „Die Bestimmung des Menschen". 2. Berlin, 4. April 1768. 1 Seite 4°. 3017 ... Die Entfernung zwischen uns in Grundsätzen und Meinungen, deren Gewicht ich mir nicht verhehlen kann, überlaße ich Gott. Wenigstens kann einer solchen Seele, wie die Ihrige ist, nichts geringschätzig und gleich- gültig seyn, wodurch er den Menschen den Weg zur Wahrheit erleichtert und die Erlangung der Glückseligkeit versichert... Brief an den Prediger Johann Friedrich Sigismund Augustin in Berlin. lBerlinl, 26. April 1790. 1 Seite 4°. E. 3018 Schickt ihm den Aufsatz eines Ungenannten, den er mit besonderm Vergnügen gelesen habe, zurück. Hierzu Brief des Predigers Augustin an den Ungenannten, Berlin, 27. April 1790, 1 Seite 4", in derselben Sache. 3019 Brief an David Friedlaender. tBerlinl, 15. Oktober 1794. 1 Seite 4°. E. 3020 Dankt ihm für eine Schrift süber die damals neue Erfindung des Telegraphen^. 289 -■ Spangenberg — Spielhagen Georg August Spangenberg, Professor der Rechte in Göttingen, geboren 4. Dezember 1738 in Göttingen, gestorben daselbst 4. Marz 1806. Stammbuchblatt. Lateinisch. Göttingen, 27. Oktober 1773. 1 Seite quer 8°. E. 2778 Ezechiel Freiherr von Spanheim, Diplomat und Gelehrter, geboren 18. Dezember 1629 in Genf, gestorben 25. November 1710 in London. Dekret als Mitglied des französischen Obergerichts in Berlin. Französisch. lBerlin um 1690.1 1 Seite 8°. E. 3021 Philipp Jacob Spener, Begründer des Pietismus, geboren 13. Januar 1635 in Rappoltsweiler, gestorben 5. Februar 1705 in Berlin. Quittung über den Empfang des Vierteljahrgehalts als Kurfürstlich Sächsischer Oberhofprediger (250 Gulden). Dresden, 17. September 1690. 1 Seite 2°, Siegel. E. 3022 Friedrich Spielhagen, Romanschriftsteller, geboren 24. Februar 1829 in Magdeburg, gestorben 25. Februar 1911 in Charlottenburg. Gedicht an Anton von Werner. (Berlin), 24. Februar 1899. 1 Seite quer 30. U. e. 3023 Das hat mau wohl nicht eben oft geseh'n: „Es soll der Dichter mit dem König geh'n." Des Dichters und des Künstlers Hochverein Wird ewig mehr als schöne Phrase sein. Was einem billig, ist dem andern recht. Sind sie doch von demselben Urgeschlecht, Dem edlen: innigst bluts- und wahlverwandt! So reich' ich, dankend, euch die Bruderhand. 4 Briefe an C. R. Lessing. E. 1. Berlin, 30. September 1878. 3 Seiten 8°. 3024 2. Berlin, 2. Oktober 1878. 3 Seiten 8°. 3025 Zu 1 und 2. Klagt über ein Leiden, das ihn plagt sdie Gicht^. Wünscht den Namen des Wiener Arztes zu erfahren, der Lessing geholfen habe. „Der bekannte ,Trost der Unglücklichen' ist in diesem Falle um so kräftiger, als der Leidensgefährte von dem Übel bis auf ein Minimum befreit ist.. Lkssingsche Bücher- u. Handschriftensaiimilung. 19 290 Spielhagen — Sprengel 3. Berlin, 18. April 1881. 2 Seiten 8°. E. ioßo Danksagung für die Ausgabe des Nathan. 4. Berlin, 17. Oktober 1890. 1 Seite 8°. E. ioeo Danksagung für die Ausgabe der Minna von Barnhelm. Ludwig Timotheus Freiherr von Spittler, Historiker und Staatsmann, geboren 11. November 1752 in Stuttgart, gestorben daselbst 14. Marz 1810. Brief an Professor Lebert in Stuttgart. Göttingen, 17. August 1776. 2 Seiten 4°. E. 3026 Will eine Geschichte der Konkordate schreiben und besonders des Konkordats mit Nikolaus dem Fünften. Hat in der Göttinger Bibliothek einen Schatz von Nachrichten darüber gefunden. Hat aber den Zweifel, „ob es vor die Ohren deßen, der mich mit einem Reisegeld unterstützt hat, gelangen dörfte, daß ich einen Theil derjenigen Zeit, in welcher seine Großmuth mich unter- stützte, auf ein solches Werk verwandt habe... Einen abgesagtern Feind des Catholischen Clerus Hab' ich noch nie gesehen, als Geh. JustizRath Pütter* ist. Ich hörte jüngst seine Vorlesungen über die Geschichte Heinrichs IV. und über die Reformation: es war zu erbarmen, wie voll inern Grims die- jenige seiner Zuhörer, welche Catholiken sind, mitzulachen suchten. Diese schreiben es auch einzig der Pütterschen Gegenvorstellung zu, daß sie keine Kirche auf ihr Gesuch hier bekomm haben ... Daß unsrer Prinzeßin der Großfürst^ nicht so wohl gefallen habe, als ihr ehmaliger Bräutigam, der Erbprinz von Darmstadt, werden Sie nebst so manchen andern Historietten, die in Berlin paßirten, früher als wir in Göttingen gehört haben. sPaul^ Petrowitsch soll keinen Funken von Catharinens Geiste haben .. Kurt Sprengel, Botaniker, Professor in Halle, geboren 3. August 1766 zu Boldekow bei Anklam, gestorben 15. Marz 1833 in Halle. BriefanPeterSimonPallas. Halle,29.September 1810. 2Seiten8°. E. 3027 Botanisches. 1 Johann Stephan Pütter, der Staatsrechtslehrer, Professor in Göttingen, 1725—1807. 2 Der Großfürst, spätere Kaiser Paul von Rußland, 1754-1801, hatte sich mit der Prinzessin Sophie Dorothea Auguste von Württemberg, als Großfürstin und Kaiserin Maria Fevdorowua, 1759—1828, verlobt, deren früherer Bräutigam, der spätere Großherzog Ludwig der Erste von Hessen-Darmstadt, 1753—1830, dafür durch eine russische Pension von zehntausend Rubeln jährlich abgefunden wurde. Staegemann — F. Stahr 291 19* Friedrich August von Staegemann, Dichter und Staatsmann, geboren 7. November 1763 zu Vierraden in der Uckermark, gestorben 17. Dezember 1840 in Berlin. Eine Geschichte. Gedicht. 1 Seite 8°. E. 3028 Der Jude fodert den Edelmann. Der Edelmann fragt Seinesgleichen: ob er dem Juden möcht' ausweichen? Die edle Jury also begann: „Dem Juden giebt der Edelmann mit Kugeln nicht Bescheid, allein mit Peitschenhieben. So stehts von Bersaba bis Van, von Potsdam bis Berlin geschrieben." Trotz diesem Spruch der edeln Sieben sind alle Beide doch geblieben. „Wie ging das zu?" Das höret an. Die Kriegstrompete scholl nach hüben und nach drüben. Zu Hause blieb der Edelmann; Der Jud' ist in der Schlacht geblieben. Diese Verse, die Staegemann David Friedlaender schenkte, beziehen sich nach den von Julius Friedlaender niedergeschriebenen Angaben seines Vaters auf folgenden Vorfall: Achim von Arnim, der Dichter, erschien im Jahre 1812 in einer Gesellschaft der Frau Sara Levy geborenen Jtzig, die ein bureau d’esprit um sich zu versammeln pflegte, uneingeladen und ward von dem Neffen der Hausfrau, dem ältesten Sohn des Baurats Hitzig, fort- gewiesen; er beleidigte diesen, lehnte aber, als er am folgenden Tage von ihm gefordert wurde, das Duell ab, weil, wie er schrieb, sieben seiner Freunde sich gegen das Duell mit einem Juden erklärt hatten. Jtzig ging 1813 als Frei- williger ins Feld und fiel in der Schlacht bei Lützen: eine Kanonenkugel nahm ihm das rechte Bein fort. Arnim hat den Krieg nicht mitgemacht. Fanny Stahr geborene Lewald, Schriftstellername Fanny Lewald-Stahr, Schriftstellerin und Dichterin, geboren 24. März 1811 in Königsberg, gestorben 5. August 1889 in Dresden. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. ioeo 1. Rom, 17. Februar 1881. 3 Seiten 8°. 2. Rom, 5. Marz 1881. 3 Seiten 8°. Beide Briefe über C. R. Lessmgs Ausgabe des Nathan. 292 ■■ F. Stahr — Stolberg —— — Brief an den Maler Wilhelm Gentz. lBerlinl, 2. Februar 1883. 1 Seite quer 8°. E. 3029 Glückwunsch zur Verlobung der Tochter von Gentz. Brief an Frau Jda Gentz geborene von Damitz, Gattin von Wilhelm Gentz. Berlin, 30. Juni 1897. 2 Seiten 16°. E. 3030 Heinrich Stieglitz, Lyriker, geboren 22. Februar 1801 in Arolsen, gestorben 23. August 1849 in Venedig. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Leipzig, 1. Juni 1825. 3 Seiten 4°. 3031 Bittet, ihn als ständigen Mitarbeiter des „Gesellschafters" anzunehmen. Will eine ausführliche Beurteilung des Grillparzerschen Ottokar schreiben. 2. Berlin, 29. April 1827. 1 Seite 4°, Adresse. 3032 Christian Graf zu Stolberg-Stolberg, Dichter, geboren 15. Oktober 1748 in Hamburg, gestorben 18. Januar 1821 zu Windebye bei Eckernförde. Der XVIII. Oktober 1814. Ode. 3 Seiten 8°. E. 3033 Gedruckt: Christian und Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg, Ge- sammelte Werke Band 2, 1827, Seite 306—307. An die deutsche Rathsversammlung in Wien. Ode. 4 Seiten 8°. E. 3034 Gedruckt: ebenda Seite 312—314. Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg, Dichter, geboren 7. November 1750 in Bramstedt, gestorben 5. Dezember 1819 auf Sondermühlen bei Osnabrück. Das Nest. Ode. 3 Seiten 8°. E. 3035 Gedruckt: Christian und Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg, Ge- sammelte Werke Band 2 Seite 278—279. Brief an den Rektor des Stephaneums Gottlob Nathanael Fischer in Halber- stadt, 1748—1800. Eutin, 11. Dezember 1796. 2 Seiten 4°. E. 3036 Über Johann Heinrich Vossens schwere Erkrankung, „... Gleichwohl will ich nicht sagen, daß kein Fünkchen Hofnung mehr übrig sey, aber dieses so schwach wie das Lebensfünkchen, welches Gott allein wieder anfachen kann .. Stolberg — Strodtmann 293 Auf Seite 3 und 4 dieses Briefs von fremder Hand Auszüge aus Vossens Aufsatz: Wie ward Fritz Stolberg ein Unfreier? im Sophronizon Heft 3, Frankfurt a. M. 1819, Seite 41, 47—49, über die Krankheit Vossens, Stolbergs innige Teilnahme an ihr und Vossens ungünstiges Urteil über den Rektor Fischer. Erste Anzeige des Todes unsers Onkels Stollberg von seiner dritten Tochter an meinen Mann. Sondermühlen, 6. Dezember 1819. Abschrift. 4 Seiten 4°. 3037 Unterzeichnet: Julie Kerßenbrock. Ferdinand Stolle, eigentlich Anders, Erzähler, Begründer des Dorfbarbiers, Redakteur der Garten- laube, geboren 28. September 1806 in Dresden, gestorben ebenda in der Nacht vom 28. auf den 29. September 1872. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Grimma, 14. Dezember 1844. 1 Seite 4°, Adresse. 3038 Schickt ein Gedicht ein. 2. lDresden, Marz 1869.1 3 Seiten 8°. 3030 Bietet eine Novelle „Das zerschoßene Portefeuille" an. Mit ablehnender Antwort von Gubitz, Entwurf, 15. März 1869, 1 Seite 8". 3040 David Friedrich Strauß, Theolog, Verfasser des „Lebens Jesu", geboren 27. Januar 1808 in Ludwigs- burg, gestorben daselbst 8. Februar 1874. Briefan einen Ungenannten. Ohne Ort, 15. Januar 1844. 1 Seite 4°. E. 3041 Karl Streckfuß, Dichter und Übersetzer Dantes, geboren 20. September 1778 in Gera, gestorben 26. Juli 1844 in Berlin. Briefan Julius Eduard Hitzig. lBerlin, September 1832.1 1 Seite 4°. E. 1833 Über Willibald Alexis' Aufnahme in die Literarische Gesellschaft. Siehe Seite 89. Adolf Strodtmann, Schriftsteller, Dichter, Biograph Heines und Herausgeber seiner Werke, geboren 24. Marz 1829 in Flensburg, gestorben 17. Marz 1879 in Steglitz bei Berlin. Brief an Gubitz. Hamburg, 16. Juni 1862. 1 Seite 8°. E. 3043 294 Sulzer Johann Georg Sulzer, Philosoph, Ästhetiker, Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften, geboren 16.Oktober 1720 in Winterthur, gestorben 25.Februar 1779 in Berlin. 2 Briefe an Moses Mendelssohn. E. l. lBerlinl, 7. Februar 1771. 1 Seite 4°. 3044 Mein werthester Herr. Die Kön. Academie der Wißenschaften hat mir aufgetragen Ihnen zu hinterbringen, daß ihr Wunsch ist, Sie als ordentliches Mitglied der Philosophischen Claße, zu besitzen. Sie wünscht also und hoffet, daß eine solche Stelle, obgleich itzt vor der Hand keine Pension dabey ist, Ihnen nicht zu wieder seyu möchte. In diesem Fall wird der Vorschlag an den König Morgen abgehen. Seyen Sie so gütig mich wißen zu laßen, ob Sie damit zufrieden sind. Mir würde es besonders angenehm seyn Sie zum Collegen zu haben. JG Sulzer d. 7 Febr. 1771 2. lBerlin, Ende 1771.] 1 Seite 4°, Adresse. 3045 Ich habe bey dem Hofpostamt Erkundigung eingezogen, ob das Schreiben an den König, darin Sie nebst Hn. Garve rc. vorgeschlagen worden, würklich abgegangen, und finde, daß dieses den 27 Sept. würklich geschehen sey Da alle Depeches bey dem Geh. Cabinetsrath H. Köper abgegeben werden, so wäre dieser der einzige, der einige Aufklärung in dieser, einiger maaßen un- begreiflichen Sache geben könnte. JGSulzer. Siehe hierzu Ad.Harnack, Geschichte der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften Band 1 Hälfte 1 Seite 470 Anmerkung: Die Akademie hatte am 7. Februar 1771 beschlossen, Mendelssohn dem König vorzuschlagen, am 14. Februar zeigte indessen der Sekretär an, der König habe auf das letzte Schreiben nicht geantwortet. In der Sitzung vom 26. September 1771 ent- schied sich die Mehrheit, ihn nochmals zu nennen. „Allein man fand doch nicht den Muth, den Beschluß auszuführen, sondern schlug dem Könige Garve, Spalding und Gualtieri (Geheimrath bei der in Köpenick resi- direnden verwittweten Prinzessin von Württemberg) zur Auswahl vor ..." Sulzer hat also das Wesentlichste verschwiegen. Brief an Friedrich Nicolai. kBerlin], 25. Oktober 1773. 1 Seite 4°. E. 3046 Für die gütige Comunicatiou des englischen Ossians, der hiebey wieder zurück komt, statte ich Ew. Hochedelg. meinen ergebensten Dank ab. Zugleich erfolgen noch einige andere Bücher, deren langes Behalten ich kaum zu ent- schuldigen weiß mit ergebenstem Dank wieder zurük. Ich merke, daß der Hr. v. Haller1 wegen der künftigen Recenfion seines Alfred2 in der allg. D. Bibl. in einiger Verlegenheit ist, aus der ich ihn zu 1 Albrecht von Haller, 1708—1777. 2 Alfred König der Angel-Sachsen. Bern 1773. Sulzer — Suphan 295 setzen wünschte, und ich würde deßwegen zu Ihnen komen, wenn nicht meine noch imer zunehmende Schwachheit, mir erlaubte Besuche abzustatten. Führet ihr Weg Sie einmal in meine Gegend, so wünschte Ich sehr, daß Sie sich zu mir herauf bemüheten ... Darunter schreibt Nicolai: Ich hebe dieses Billet auf, als ein Denkmahl, der anßnehmenden Schwachheit eines Mannes wie der Hr. v. Haller. Dieß ist nun das zweitemahl, daß er mich durch die dritte Hand zu einer gelinden Recension des Alfreds zu disponiren sucht. Er der von allen Schriftstellern, so ganz ohne Umstande weg urtheilt. Zu eben dieser Zeit erfahre ich, daß er an den Hrn. Prof. Sprögel geschrieben hat, daß er sich alle Mühe geben soll, den Vers, der Recens. des Usong' zu erfahren, die er lieblos und hart nenet. Vermuthlich will er den Vers, der Recens. nicht deßwegen wissen, um ihm wohl zuthun! O wie danke ich Gott, daß ich kein Gelehrter von Profession bin! N. Ladislaus von Smith eim, Chronist und Geograph, Hofkaplan und Hofhistoriograph Kaiser Maximilians des Ersten, gestorben Januar 1513 in Wien. Schreiben an den Kammersekretär Matthias Lannge, Administrator zu Burck, Dompropst zu Augsburg. Wien, in Octaua corporis cristi l22.Junil 1503. 2 Seiten 2°. E. 3047 Bernhard Suphan, Literarhistoriker, Herausgeber von Herders Werken, Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs in Weimar, geboren 18. Januar 1845 in Nordhausen, ge- storben 8. Februar 1911 in Weimar. 3 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1, 2. Beide Weimar, 24. Oktober 1890, 3 und 2 Seiten 4°. Danksagung für die dem Goethe- und Schiller-Archiv und ihm selbst zu- geeigneten Exemplare der Prachtausgabe der Minna von Barnhelm. „... Es ist ein unbeschreiblich schöner Schatz. Ein Denkmal bibliographischer Kunst und ein Denkmal Lessingscher Familiengesinnungen. ,Die Gesinnung, die be- ständige, sie macht allein den Menschen dauerhaft^, sagt Goethe. Die Ge- sinnung, sie allein auch macht Geschlechter dauerhaft und macht, daß wir in den Nachkommen Züge eines großen Ahnherrn erkennen, anerkennen... Wenn Schiller in den Stunden, ,wo er sonst mit Goethe zusammen war^, ein Werk ' Ufong. Eine Morgenländische Geschichte in vier Büchern. Bern 1771. 296 Suphan — Teller von Lessing vornahm und sich an Lessings ,geistvoller und belebter Unterhaltung^ erfreute, so muß Lessing wahrlich als ein ,Dritter im Bunde^ hier, im Goethe- und Schiller-Archiv geehrt werden ..." 3. Großtabarz, 14. September 1909. 4 Seiten 8°. Danksagung für die Geschichte der Familie Lessing. Brief an Friedrich Stephany. Weimar, 24.Januar 1895. 4 Seiten 8°. E. 3048 Heinrich von Sybel, Historiker, Direktor der preußischen Staatsarchive, geboren 2. Dezember 1817 in Düsseldorf, gestorben 1. August 1895 in Marburg. Graf Lehrbach und der Rastadter Gesandtenmord. 25 Seiten 4°. E. 3049 Gedruckt: Historische Zeitschrift Band 39, 1878, Seite 41—76. Brief an einen Ungenannten. Bonn, 22. Juli 1873. 2 Seiten 8°. E. 3050 Brief an Anton von Werner. Berlin, 17. Oktober 1888. 1 Seite 8°. E. 3051 Friedrich Taubmann, Humanist, Dichter, geboren 15. oder 16. Juni 1565 zu Wonsees an der Keinach in Franken, gestorben 24. März 1613 in Wittenberg. Widmung an den Kurfürsten Johann Georg den Ersten von Sachsen. Lateinisch. [1612.1 1 Seite 4°. E. 3060 Bei Überreichung der zweiten Ausgabe seines Plautus. Johann Valentin Teichmann, Schriftsteller, Theaterfreund, Beamter der Generalintendantur der Königlichen Schauspiele in Berlin, geboren 20. Januar 1791 in Berlin, gestorben ebenda 16. Juli 1860. Brief an Gubitz. Berlin, 6. August 1853. 2 Seiten 4°. E. 3061 Wilhelm Abraham Teller, Theolog, Oberkonfistorialrat und Propst von Berlin, geboren 9. Januar 1734 in Leipzig, gestorben 8. Dezember 1804 in Berlin. Brief an Marcus Herz. [Berlinl, 13. November 1796. 3 Seiten 4°. E. 3062 Über Herzens „Versuch über den Schwindel" und den Begriff der Langeweile. - = Teller — Thomasius ■ 297 2 Briefe an Johann Jacob Engel. E. 1. ßSertin], 19. Marz 1799. 2 Seiten 8°, Adresse. 3063 2. lBerlinl, 11. Januar 1804. 2 Seiten 8°. 3064 Über eine ihm von Engel zugesandte Predigt von Hermes'. Albrecht Thaer, Begründer der rationellen Landwirtschaft in Deutschland, geboren 14. Mai 1752 in Celle, gestorben 26. Oktober 1828 in Möglin. Schreiben an den Staatskanzler Fürsten von Hardenberg. lBerlin, 4. Januar 1816.1 l Seite 2°. E. 3065 Übersendet „ein Paar neuerlichst von mir verfaßte Büchlein". Hierzu folgende Verfügung Hardenbergs: Besten Dank für die Übersendung. Der Fürst werde Seine erste Muße mit diesen interessanten Schriften füllen. Hg 5/1. Christian Thomasius, Jurist, Professor in Halle, Förderer deutscher Kultur, geboren l. Januar 1655 in Leipzig, gestorben 23. September 1728 in Halle. Brief an einen Ungenannten. Berlin, ll. April 1690. 1 Seite 2°. E. 3066 HochEhrwürdiger, Höchstgeehrter Herr und Patron. Gleichwie für die mir erzeigte große ehre zuförderst schuldigsten Danck abstatte; Also soll Denselben dienstlichst berichten, daß mit vergangener Dienstags post S. Churfl. Durch!, mich nebst einer gage von 500 Thlrn. zu Dero Rath ernennet, und mir Gnädigst erlaubet, in Halle meine collegia fort- zusetzen. Dieweil aber indeßen die V7illenbergischen Theologi mich wegen meines fcripti contra Müllerum hautement verklaget, daß ich die Reformirten öffentlich und ärgerlich ciekencliret, hingegen alle Rechtschaffene Lutherische Theologo8, absonderlich aber den Wittenbergischen General Superintendenten, der doch auff Lutheri cathedra säße grausam geschimpffet, die Rekormirten ä moderatione gelobet etc. alß habe solches allbereit an S. Churfl. Durch!, berichtet, und umb Gnädigsten Sck)utz gebeten, denn mann hat allbereit ein verbot auff meine mohilien geleget, und in Schöppenstuhl sich inkormiren laßen; ob mann mich publice citiren oder ein Steckbrieffe nach Berlin nachschicken solle... ' Johann Timotheus Hermes, 1738—1821. 298 Thümmel — Thurneisser Moritz August von Thümmel, Dichter, geboren 27. Mai 1738 zu Schönefeld bei Leipzig, gestorben 26. Oktober 1817 in Coburg. Briefan Christian Felix Weiße. Gotha, 14. Januar 1799. 4Seiten8°. 6. 3067 Schickt ihm einen Teil des Druckmanuskripts seiner „Reise in die mit- täglichen Provinzen von Frankreich", die zum erstenmal von 1795 bis 1805 erschien. Leonhard Thurneisser zum Thurn, Hauptvertreter der medizinischen Theorien des Paracelsus, zeitweilig Leibarzt des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg, geboren 1530 in Basel, gestorben 1595 oder 1596 in Kölns?). Schreiben an Heinrich von Jagow. Berlin, 13. Juni 1583. 1 Seite 2°, Adresse auf einem Zettel. E. 3068 Einen freundtlichen grüß, neben wunschung alles guten Jederzeit bevorn, Edler, EhrenVehster Jnsonders gonstiger Juncker E E. an mich gethanes schreiben Hab Ich empfangen, mit sambtt dem Vrin, denselben mit vleis exa- miniret vndt daraus abermalen einen wunder seltzamen vnd fremden Accidens fall oder zustand in den Renibus vnd der grossen Arterien auch bey der Gallen vnd dem hertzen befunden, derenttwegen Ich E. E. etliche Medicamenten auf Jtzige zeitt vndt des leibes Constitution, Jtziger qualitet vndt eigenschaft nach praeparirt, vndt zu bereiftet, welche E. E. beyligenden gebrauch nach, zu ver- brauchen wissen werden, darzu Ich den E. E. von gott dem Almechtigen gluck, heil vndt fegen wünschen thue. Vndt ob Ich wol den Botten genaw den 12. Junij abgefertigett, hatt es sich doch wegen dessen, das gott der Almechtige das Haus Brandenburg abermal mit einem Jungen herrschen' (gottseylob) begnadet hatt, bis vf den 13 Junij, abendes zu 3 vhren verweilett. Welchs Ich E. E. also hiermit zur anttwort nicht wissen zu verhallten. Vndt thue E E Jeden schütz des Allerhöchsten treulich befehlen. Datum Berlin den 13 Junij Anno 83. Kostet alles alts vnd new 17 Taler 9 grosch E. E. Jederzeit guttwilliger Leonhart Thurneusser zum Thurn, Churs. Bran deuburgischer bestallter lei- bes Medicus. Dem Edlen vndt Ehren Vehsten Heinrichen von Jagau, Meinem Jn- sonders gonstigen Junckern zu eigenen handt. 1 Markgraf Joachim Ernst, das fünfzehnte Kind des KurfürstenJohann Georg, gestorben 25. Februar 1825. Tieck — Tiedge 299 Ludwig Tieck, Romantiker, Kritiker, geboren 31. Mai 1773 in Berlin, gestorben daselbst 28. April 1853. Brief an Julius Eduard Hitzig. Zibingen, 1. Juni 1815. 1 Seite 4°, Adresse. E. 3069 Entschuldigt sich, daß er seine Bücher und das seltene Manuskript so lange behalten habe... „ich kannte noch nicht Alles, u. diese kindliche Poesie ohne Schmuck hat eine besonders stärkende Kraft..." Christoph August Tiedge, Dichter, geboren 14. Dezember 1752 zu Gardelegen in der Altmark, gestorben 9. Marz 1841 in Dresden. 2 Briefe an David Friedlaender. E. 1. Teplitz, 22. Mai 1811. 4 Seiten 8°. 3070 Dankt namens Elisas von der Recke für die ihr zum Geburtstage ge- schenkte Büste Fr. Nicolais. Dazu ein Blatt: Friedrich Nikolais vermuthlicher Wunsch am 20. Mai 1811 an seine Freunde. Wen mich einst des Todes Nacht umschleiert Und ihr dann in Maieissonnenschein Froh Elisens Heilgen Festtag feiert, Lieben Freunde dann gedenket mein. Ja ihr werdet reichlich ihr erstatten, Was ich dieser edlen Seele war; Aber führet irgend einen Schatten Dann von mir zu ihrem Festaltar. Darunter einige Zeilen von der Hand Elisas von der Recke. 2. Dresden, 9. Oktober 1821. 4 Seiten 8°. 3071 Berichtet über den harten Schlag, der „unsere Freundin" (Elisa von der Recke) durch de» Tod der Schwester (der Herzogin Dorothea von Kurland') getroffen hatte. „Ich habe es übernommen, ihr Leben zu schreibend" ' Gestorben 20. August 1821. 3 Christoph August Tiedge, Anna Charlotte Dorothea, letzte Herzogin von Kurland. Leipzig 1823. 300 Toepfer — Treitschke Carl Toepfer, Dramatiker, geboren 26. Dezember 1792 in Berlin, gestorben 22. August 1871 in Hamburg. Brief an Gubitz. lBerlink, ohne Datum. 1 Seite 4°. E. 3072 Beilage: Bericht über die zweite Berliner Aufführung von Toepfers Lustspiel Der Empfehlungsbrief. 1 Seite 8°. 3073 August Traxel, Pseudonym Victor Lenz, Publizist, geboren 1807 zu Bittburg in der Rhein provinz, gestorben 12. Oktober 1839 in Mannheim. 5 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 22. Februar 1838. 1 Seite 4°, Adresse. 3074 2. Berlin, 3. Juni 1838. 1 Seite 4°. 3075 3. Berlin, 21. Juni 1838. 1 Seite 8°. 3076 4. Köln, 20. August 1838. 2 Seiten 8°. 3077 Beilage: Die orientalische Frage. 12 Seiten 8°. 3078 5. Ohne Ort und Datum. 4 Seiten 40, 2 Seiten 2°. 3079 Verzeichnis seiner Aufsätze für den „Gesellschafter". Ohne Ort und Datum. 1 Seite 4°. 3080 Brief an Heinrich Laube. Berlin, 1. Marz 1838. 1 Seite 4°. E. 308i Brief von Karl Wilhelm Jdeler, Direktor der Jrrenabteilung der Charite, 1795—1860, an Gubitz. Berlin, 3. Marz 1838. 1 Seite 8°. E. 3082 Traxel sei seit Ende Januar in der Jrrenabteilung untergebracht. Er bilde sich ein, von einem Komplott erbitterter Feinde verfolgt zu werden, die ihm nach dem Leben trachten und deshalb seine Marter bestochen hatten, ihm Gift unter die Speisen zu mischen. Vollständige Heilung sei zu erhoffen. Heinrich von Treitschke, Historiker und Publizist, geboren 15. September 1834 in Dresden, gestorben 28. April 1896 in Berlin. Bescheinigung über den Besuch seiner Vorlesungen über die Geschichte Europas 1848—1850. Heidelberg, 9. Marz 1870. 1 Seite quer 4°. E. 3083 Trenck — Uhland 301 Friedrich Freiherr von der Trenck, Abenteurer, Verfasser einer Selbstbiographie, geboren 16. Februar 1726 in Königsberg, hingerichtet 25. Juli 1794 in Paris. 2 Briefe an einen Unbekannten. E. 1. Berlin, 24. [?] 1782. 3 Seiten 4°. 3084 2. Hamburg, 5. Juni 1792. 4 Seiten 8°. 3085 ... Mein Entwurf ist gemacht, alles mögliche zu thun, um mich in Preußischen Staaten zu ätabliren. Der Anscheyn ist auch günstig. Ich habe aber noch große Hindernisse zu übersteigen. Und hierzu bedarf ich Dero großmütige Unterstützung. Ich schreibe dieses an einen Menschenfreund... Betrogen Hab ich nie, und Undankbarkeit wird meine Asche Ewig nicht beschimpfen... sBittet um einen Kreditbrief von 2000 Gulden, mit Erfolg, denn am 5. Juni 1792 schreibt er:] ... Wunderliche Begriffe werden Sie sich von einem Manne machen der Ihnen Verbindlichkeit schuldig ist, und 14 Tage in Berlin war, ohne seinen Besuch abzustatten... Ich habe eine Druck entreprise hier in Hamburg unternommen wozu ich wenigstens 1200Rth. Vorschuß bedarf. Und d. 15. Julij bedarf ich Geld zur Reise nach Peters- burg, wohin mich die tUonarobin berufen hat um Ihre Lebensgeschichte zu schreiben, die mir große Vortheile verspricht. Hiedurch sind meine Kräfte erschöpft. Und deßwegen konnte ich den Rückstand meiner Schuld an Ew. HochEdelg. nicht abführen... Nun Edel denkender Mann! rechnen Sie mich deßhalb nicht in die Zahl der avanturiers, und schlechten Zahler. Nein, mein Herz ist rechtschaffen, und trotz allen Schicksalen habe ich nie betrogen... Heinrich Gottlieb Tzschirner, Theolog, Professor in Leipzig, geboren 14. November 1778 zu Mittweida in Sachsen, gestorben 17. Februar 1828 in Leipzig. Brief an den Verfasser der Geschichte der Dissenters. Leipzig, 3. Juli 1816. 2 Seiten 4°. E. 3086 Ludwig Uhland, geboren 26. April 1787 in Tübingen, gestorben 13. November 1862 ebenda. Brief an Adolf Schöll in Berlins Stuttgart, 20. Juli 1836. 2 Seiten 4°, Adresse. E. 3095 Empfiehlt Professor Pflanz- vom Gymnasium zu Rottweil, Herausgeber der Freimüthigen Blätter über Theologie und Kirchenthum. ' Siehe Seite 275. 3 Benedikt Alois Pflanz, 1797—1844, katholischer Geistlicher, Abgeordneter für die Erste Württem- bergische Kammer. 302 Ukert — Unger Friedrich August Ukert, Bibliothekar und Geograph, Oberbibliothekar in Gotha, geboren 28. Oktober 1780 in Eutin, gestorben 18. Mai 1851 in Gotha. Brief an Julius Friedlaender, 1813—1884. Gotha, 7. Juni 1850. 2 Seiten 8°. E. 3096 Numismatisches. Friederike Helene Unger geborene von Rothenburg, Gattin Johann Friedrich Ungers, Schriftstellerin, Romandichterin, geboren 1751 in Berlin, gestorben ebenda 21. September 1813. Briefwechsel mit Gubitz. Der Briefwechsel vom Jahre 1808 entstand infolge von Artikeln im Cottaschen Morgenblatt und im Freimüthigen (von Gubitz), die von Unger handelten und ihn, wie seine Witwe bemerkte, in den Verdacht der Groß- sprecherei und Prahlsucht brachten. Sie wollte das größere Verdienst an den sog. Ungerschen Typen ihrem Mann und nicht Gubitz dem Vater zuerkennen. 1. Frau Unger an Gubitz. Berlin, 16. Juli 1805. 2 Seiten 4°. E. 3097 2. Frau Ungers für den Freimüthigen bestimmte Erklärung gegen die oben- erwähnten Artikel. Berlin, 25. Mai 1808. Abschrift. 5 Seiten 4°. 3098 3. GubitzanFrauUnger. Berlin,28.Mail808. Abschrift. 4 Seiten 4°. 3099 Stellt das Verhältnis von Gubitz dem Vater zu Unger mit großer Klar- heit fest, von dem altern Gubitz als „der Wahrheit gemäß" bekräftigt. Danach hat Gubitz der Vater nichts von Unger gelernt; Unger hat ihn nicht wie einen Künstler, sondern wie einen Sklaven behandelt; die erste nach Ungers eigenen Ideen von Gubitz dem Vater ausgeführte Schrift ist niemals gebraucht worden. 4. Frau Unger an Gubitz. Berlin, 30. Mai 1808. 7 Seiten 4°. E. 3100 5. Gubitz an Frau Unger. Berlin, 1. Juni 1808. Entwurf, 2 Seiten 4°, E, und Abschrift, 2 Seiten 4°. 3101 6. Frau Unger an Gubitz. Berlin, 3. Juni 1808. 3 Seiten 4°. E. 3102 7. Gubitz an Frau Unger. Berlin, 5. Juni 1808. Abschrift. 2 Seiten 4°. E. 3103 8. Frau Unger an Gubitz. Berlin, 9. Juni 1808. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 3104 9. Gubitz an Frau Unger. Berlin, 26. Juni 1808. Abschrift. 1 Seite 40. E. 3105 Ungern-Sternberg — U; 303 Alexander Freiherr von Ungern-Sternberg, Romanschriftsteller, geboren 22. April 1806 zu Noistfer in Estland, gestorben 24. August 1868 zu Dannenwalde in Mecklenburg-Strelitz. Metella. (Phantasie eines gelehrten Samlers.) 16 Seiten 4°. E. 3106 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Ohne Ort, 15. Dezember? 1 Seite 8°. 3107 2. lBerlinl, ohne Datum. 1 Seite 8°, Adresse. 3108 Karl August Dominicus Unterholzner, Jurist, Professor in Breslau, geboren 3. Februar 1787 in Freising, gestorben 24. Mai 1838 in Breslau. Brief an Professor Heinrich Eduard Dirksen. Breslau, 10. Mai 1827. 2 Seiten 4°. E. 3109 Johann Peter Uz, Dichter, geboren 3. Oktober 1720 in Ansbach, gestorben 12. Mai 1796 ebenda. Die alten und heutigen deutschen Sitten. Gedicht. Abschrift. 2 Seiten 4°. 3110 Wie wenig gleichen wir den Alten! Was wir für ungesittet halten, Hieß ihnen Männlichkeit: Nur wenig achte deutsche Brauche Sind unverjahrt im deutschen Reiche Zu uns'rer Zeit. Zusamen komen, um zu zechen, Bis alle Zungen stamelnd sprechen, Hieß ihnen Fröhlichkeit; Noch schwingt, bei manchem Freudenmahle, Lyäus drohende Pokale Zu unsrer Zeit. Doch Recht und Menschheit nicht verletzen, Auch bei ermangelnden Gesetzen, Hieß ihnen Billigkeit. Ich finde mehr gelehrt Geschwätze, Sehr wenig Tugend, viel Gesetze, Zu unsrer Zeit. Daß sich getreue Weiber funden, Die auch dem Golde widerstunden, Hieß keine Seltenheit; 304 - Uz — -----■■ ■ Man sagt, zur Schande karger Reichen, Es geb' auch einige dergleichen, Zu unsrer Zeit. Doch auch, wenn Reiz und Tugend blühen, Vom Kuss nichts wissen, ihm entfliehen, Hieß ihnen Ehrbarkeit. Dies ist nur eine Schäfertugend, Und abgeschmackt an muntrer Jugend, Zu unsrer Zeit. Daß stets der kühne Junker jagte, Auch eh' es auf den Bergen tagte, Hieß ihnen Streitbarkeit. Noch jagt und schmaust er um die Wette, Jndeß besorgt ein Freund sein Bette, Zu unsrer Zeit. Doch Ansehn und erhabne Würden, Nur auf verdiente Schultern bürden, Hieß ihnen Schuldigkeit; Zu Aemtern kann ein jeder komen, Die Würdigen bloß ausgenomen, Zu unsrer Zeit. Die prophezeihenden Matronen Für ihre Lügen noch belohnen, Hieß ihnen sehr gescheut. Sagt, kluge Frauen! Zeichendeuter! Zigeuner! sagt, sind wir gescheuter, Zu unsrer Zeit? Doch edler Vorzug grauer Alten! Die Treue, Wort und Bund zu halten, Hieß ihnen Redlichkeit. Die schlumert auf bestäubten Boden, Bei andern abgelebten Moden, Zu unsrer Zeit. Siehe Sämtliche poetische Werke von I. P. Uz, herausgegeben von A. Sauer, Stuttgart 1890, Seite 56—58. 2 Briefe an den Hofadvokaten Johann Peter Grötzner in Römhild, 1724—1785. E. 1. Ansbach, 5. Juni 1754. 4 Seiten 2°. 3in Gedruckt: Briefe von Johann Peter Uz an einen Freund, aus den Jahren 1753—82. Herausgegeben von August Henneberger, 1866, Seite 34—37. 2. Ansbach, 20. Juni 1756. 4 Seiten 20. 3112 Gedruckt, aber mit dem falschen Jahr 1755: ebenda Seite 59—62. Uz — Varnhagen 305 2 Briefe an Friedrich Nicolai. E. 1. Ansbach, 29. September 1760. 2 Seiten 2°. 3113 ... Wenn die Briefe über die neuste Litteratur ein Ende nehmen, so ist es ein großer Verlust. Sie sollten es noch nicht dazu komeu laßen. Auf Ihr eigeues Werk warte ich mit Ungeduld. Ich verlangte, deßen Inhalt nicht zu errathen. Ich weis, daß es mir u. allen angenehm seyn werde, es mag handeln, wovon es wolle... 2. Ansbach, 16. April 1792. 1 Seite 4°. 3114 ... Sie wissen die große Veränderung, die ich bey uns erlebt habe, u. die ich, nach dem ordentlichen Lauf der Natur, so früh noch nicht hatte erfahren sollen. Inzwischen habe ich bisher noch nichts zu klagen. Wir haben einen vortrefflichen Minister', den Sie kennen... Aber kränkend ist es für mich, daß ich auch das Ende der allgemeinen Bibliothek erleben soll. Denn weitn sie nicht mehr unter Ihrer unmittelbaren Aufsicht stehet", so habe ich das alte Vertrauen nicht mehr zu ihr. Aber wenn Sie dieser Last sich entschütten, so hoffe ich, daß Sie das deutsche Publikum auf eine andre Art entschädigen. Sie sind noch nicht in den Jahren, daß Sie die Feder niederlegen dürfen ... Karl August Varnhagen von Ense, Schriftsteller, geboren 21. Februar 1785 in Düsseldorf, gestorben 10. Oktober 1858 in Berlin. 3 Briefe an Gubitz. E. 1* Berlin, 14. Dezember 1843. 1 Seite 8°. 3121 Erinnert ihn daran, daß er ihm einige Autographen schenken wollte. 2. Berlin, 13. Juni 1845. 1 Seite 8°. 3122 Ubersendet ihm ein Büchlein, dessen Held sich in seiner Zeitschrift oft habe vernehmen lassen. 3. Berlin, 23. November 1846. 1 Seite 30. 3123 Schickt ihm Ludwig Roberts' Schriften. BriefanChristianDanielRauch. Berlin,25.September 1854. iSeite8°. E. 3124 Dankt ihm für ein „gütiges, herrliches Geschenk" (Modell der Goethe- Schiller-Gruppe). „Meine Wohnung1 2 * 4 wird erst eine heitre durch solche Gabe, in welcher sich dreifach das Beste unsrer Zeit darstellt: ein Gegenstand von nie endender und stets erhebender Betrachtung.. 1 Karl August von Hardenberg, der spätere preußische Staatskauzler. 2 Am Rande bemerkt Nicolai: Er hat Unrecht drin. Es bleibt alles... ' Der Dramatiker, Rahel Varnhageus Bruder, 1778-1832. Siehe Seite 251—252. 4 Mauerstraße 35; das Haus w»rde 1913 niedcrgeriffen, um einem Neubau der Deutschen Bank Platz i» machen. Lessingsche Bücher- u. Haiidschrlftensammlmig. 20 306 Vamhagen — Vossius Brief an C. R. Lessing. Berlin, 15. Februar 1857. 1 Seite 8°. E. 3125 Dankt ihm für ein ihm geliehenes Buch, bedauert, daß sRudolf^j Haym zu einer klaren Auffassung von Friedrich Gentz nicht gelangt ist', „und auch die Lebens- und Wirkungskreise, in denen allein die ganze und in ihrer Art einzige Bedeutung desselben erkannt werden kann, schwerlich naher angeschaut hat; beides war mir auch bei seiner Schilderung Wilhelms von Humboldt' schon bedauerlich ausgefallen.. Moritz Veit, Schriftsteller, Buchhändler, Politiker, Stadtverordneter, geboren 12. September 1808 in Berlin, gestorben ebenda 5. Februar 1864. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 5. Juli 1831. 3 Seiten 8°. 3126 2. lBerlinl, 17. September 1831. 1 Seite 8°. 3127 Charles Francois Dominique de Villers, Schriftsteller, geboren 4. November 1765 zu Bolchen in Lothringen, gestorben 26. Februar 1815 in Göttingen. Brief an Konrad Engelbert Oelsner^ in Paris. Französisch. Paris, 21. Juni 1811. 1 Seite 4°. E. 3128 Vergl. hierzu: Beitrage zur Geschichte der Hansestädte in den Jahren 1806—1814. Aus den nachgelassenen Papieren von Carl von Villers, in dem Verzeichnis der öffentlichen und Privatvorlesungen, welche vom Hamburgischen academischen Gymnasiunt von Ostern 1845 bis Ostern 1846 gehalten worden, herausgegeben von Chr. Fr. Wurm, Hamburg 1845, Seite 22 und 27. Brief an Abraham Gotthelf Kaesiner siehe unter Nr 2134. Gerhard Johannes Vossius, Philolog, Professor in Amsterdam, geboren im Frühjahr 1577 in der Nahe von Heidelberg, gestorben 17.127, April 1649 in Amsterdam. Widmung an Peter Goier auf seiner Schrift De theologia gentili et physiologia christiana... Amsterdami 1642. Lateinisch. 6 Zeilen 4°. E. 3129 ' Artikel Gentz in der Enzyklopädie von Ersch und Gruber. 2 Rudolf Haym, Wilhelm von Humboldt. Lebensbild und Charakteristik. 1858. b Den bekannten Publizisten, geboren 1764, gestorben 1828 in Paris. I. H. Voß 307 20» Johann Heinrich Voß, Dichter, Homerübersetzer, geboren 20. Februar 1751 zu Sommersdorf bei Waren in Mecklenburg-Schwerin, gestorben 29. Marz 1826 in Heidelberg. 17 Briefe an Friedrich Nicolai. E. 1. Eutin, 27. August 1787. 1 Seite 8°. 3130 2. Eutin, 5. April 1789. l Seite 8°. 3131 3. Eutin, 17. Juni 1790. i Seite 8°. 3132 4. Eutin, 13. März 1791. 4 Seiten 8°. 3133 Hierzu Bemerkungen Nicolais. 5. Eutin, 26. Februar 1797. 4 Seiten 8°. 3134 6. Eutin, 27. Marz 1797. 4 Seiten 8°. 3135 7. Eutin, 8. September 1797. 1 Seite 8°. 3136 8. Eutin, 27. November 1800. 4 Seiten 8°. 3137 9. Jena, 1. Januar 1803. 4 Seiten 8°. 3138 10. Jena, Juni 1803. 3 Seiten 8°. 3139 11. Jena, Oktober 1804. 3 Seiten 8°. 3140 12. Jena, 7. Februar 1805. 3 Seiten 8°. 3141 13. Jena, 7. Juni 1805. 1 Seite 8°. 3142 14. Heidelberg, 13. Marz 1806. 4 Seiten 8°. 3143 15. Heidelberg, 3. Mai 1808. 3 Seiten 8°. 3144 16. Heidelberg, 1. September 1808. 1 Seite 8°. 3145 17. Heidelberg, 20. Januar 1809. 2 Seiten 8°. 3146 Zum größten Teil gedruckt: Briefe von Johann Heinrich Voß nebst erläuternden Beilagen herausgegeben von Abraham Voß. Band 3 Abtheilnng 2, 1833, Seite 131—151. In den Brief vom Oktober 1804 ist aber ein Stück des Briefes vom 7. Februar 1805 aufgenommen. Die übrigens unergiebigen Briefe vom 7. Juni 1805 und vom 13. Marz 1806 sind nicht abgedruckt. Statt 17. Juni 1790 ist dort fälschlich 17. Juli gesetzt. Vor den Brief vom Juni 1803 ist willkürlich eine 1. gedruckt. Ans dem größtenteils unterdrückten Brief von: 7. Februar 1805 ist folgende Stelle hervorzuheben: ... Wohl haben Sie Recht, mir zur Vereitelung der Würzburger Sache1 Glück zu wünschen. Der Eutiner Jacobi2 geht mit heitern Erwartungen, daß die Pfaffen doch sinken müssen, nach München, als Mitglied der Akademie 1 Vos; hatte einen Rnf an die Universität Würzbnrg abgelehnt, obwohl er sich anfangs bereit erklärt hatte, die Leitung des philologischen Seminars zn übernehmen- 2 Friedrich Heinrich Iaeobi, 1743—1818, folgte 1805 dem Rnf nach München, nm an der Um- gestaltung der Akademie niitzuwirke», und wurde bald danach ihr Präsident- 308 I. H. Voß — I. v. Voß mit 3000 Gulden, und Entschädigung des Umziehens. Er meint, ich möchte ihm dorthin Nachfolgen. Was meinen Sie, wenn es zum Anträge käme? Dabei fällt mir ein, was ich Ihnen imer zu melden vergaß. Gleim hatte im letzten Jahre feines Lebens, da ich Eutin verlassen wollte, den Einfall mich nach Halberstadt, Gott weiß warum, zu ziehen. Das fing der gutmütige Blinde so an, ohne mich um meine Einwilligung zu fragen: Er bat den König um eine Pension von 5—600 für mich, als Übersezer, dessen Übersezungen Geld ins Land ziehen könnten; mit der Bedingung, daß ich in Halberstadt leben sollte. Die Antwort aus dem Cabiuette schickte er mir nebst seinem wunderlichen Gesuche. Sie lautete: Der Hofr. V. hätte genug au der Ehre, sich an die Preußischen Barden, wovon Gleim der erste wäre, anzuschließen. Etwas artiger hätte die Weigerung einer von mir ungesuchten, und, nach den Umständen, nicht wohlthätigen Wohlthat doch abgefaßt werden können ... Julius von Voß, Dramatiker, Romandichter, vielseitiger Schriftsteller, geboren 24. August 1768 in Brandenburg, gestorben 1. November 1832. Brief an Gubitz. Berlin, 16. Marz 1815. 4 Seiten 40. E. 3147 Ew Wohlgebornen bitte ich ergebenst, mir einige Worte an Sie zu gestatten. Ich weiß nicht, ob Sie auch die Erfahrung machen: daß unter Jffland die hiesige Bühne den hiesigen Theaterschriftstellern so viele Steine legte, als hätte sie es schier be- absichtigt, Anstoß-Fallen und Ekel an der Bühne zu veranlassen. Das wirkte nachtheilig auf das Erzeugniß zurück, und sind in London, Paris, Wien unter den Neuheiten 9/10 von einheimischen Federn, giebt man hier kaum V20 von Berlinischem Ursprung. Wären wir Schriftsteller jedoch einig — und zum gemeinsamen Vortheil könnte sich leicht verbinden, was sonst der Schule und Ansicht nach auch noch so getrennt ist — könnte sich das wohl ändern. Ich will eine kleine Schrift darüber versuchen. Bleibe ich nicht ohne allen Beistand — nur insofern daß auf Befragen, Andere auch die Thatsache der mißwollenden Stellung unserer Bühne gegen die hiesige Produkzion ein- räumen, und in den Wunsch stimmen, das Verhältniß freundlicher zu sehn ist vielleicht etwas abzureichen. Denn wird nur einmal erst Licht auf die Sache geworfen muß die Bühne auch erkennen, daß sie zeither gegen ihren Vortheil handelte, und das Grasen ... scheint billig. Die zweite Klippe für uns ist hier das Publikum bei uns — eben weil man ihm so wenig Vaterländisches giebt — ein dickes Vorurtheil gegen dasselbe wohnt statt in Paris es grade umgekehrt ist. Das kleinstädtige praefentia minuit famam würde sich nach und nach verlieren, wenn das Theater den Geschmack großer Städte waltete, die heimathliche Kunstneigung eh befördern als zurückschrecken. I. v. Voß — Waagen 309 Die dritte Klippe thürmen wir Schriftsteller uns selbst hin, durch übel- wollende Kritik. In Wien stehen die Autoren einander bei, dort kommen Freunde meist auf, wir haben im Auslande an sich litterarische Feindschaft genug, und befeinden uns meistens noch selbst. Das ist schlimm, und wir hätten es doch in eigner Gewalt zu andern; bei dem guten patriotischen Willen: nicht an hiesigen Werken vorzüglich die Schattenseite aufzusuchen — die jedes Erdenwerk auch hat — gewannen Alle. Vom gemeinsamen Vorschlag zu einer Privatangelegenheit. Man führt heute ein Stück' von mir auf. Ich weiß nicht, ob Ew. Wohlgeboren noch Urtheile in die Spenersche Zeitung geben. Ware dem so, bin ich nur die Erläuterung schuldig, daß das Stück im Jahre 1812 gemacht wurde, und — ein wenig — die Zeit treffen sollte. Seitdem hat so viel sich geändert, unter andern zu seinem großen Vortheil, der Frauensinn. Wollte nun die Kritik von dem Nichttreffen ausgehn, litte ich unschuldig, denn was kann ich dafür, wenn unser Theater ein Stück drei Jahre verschleppt. Uebrigens spielt das 2te Stück 12 Jahre später als das erste, dies fällt also um so viele Jahre in die Vergangenheit zurück. Uebrigens ists ein dornig Wagestück. Goldoni sagt: man müsse den Frauenzimmern schmeicheln, so gewänne man Beifall. Dies Lustspiel will ihnen aber eine heilsame warnende Lehre geben, über leichtsinnig Eingehn in Liebesbündniffe, die zu nichts führen können, dabei war nicht zu schmeicheln. Es will auch die Kriegspersonen anmahnen: nicht Mädchengtück so leichtsinnig zu untergraben. Damit es jedoch keine? würde, die ich auf der Bühne hasse — mengte ich allerhand Buntheit ein, wohl zu viel: ich weiß das alles. Sollten Ew Wohlgebornen nun mein Stück beurtheilen, so bitte ich um Ihre Nachsicht. Würden Sie es gar mit Freundlichkeit behandeln, wäre ich um so mehr bereit das auf das Erkenntlichste zu erwiedern, wenn Ihr neues Stück gegeben wird, als ich Ihr reich blühendes Genie äußerst hoch achte und liebe. Verzeihen Sie das lange Geschwätz das ich zu enden eile, und mich zu meiner Ehre unterzeichne Ew. Wohlgebornen ganz ergebenster Jul. v. Vofs. Gustav Friedrich Waagen, Kunsthistoriker, Direktor der Königlichen Gemäldegalerie in Berlin, geboren 11. Februar 1794 in Hamburg, gestorben 15. Juli 1868 in Kopenhagen. Vrief an C. R. Lessing. Berlin, 29. November 1856. 2 Seiten 8°. E. 3155 Dankt für Aufnahme einer Erklärung in die Vossische Zeitung. ' Die blühende Jungfrau, Lustspiel in drei Akten nach einer Rabeuerschen Satire, und die Fort- setzung dazu: Die verblühte Jungfrau, Lustspiel in zwei Akte», wurden am 16. März 1815 im Königlichen Schauspielhause zum erstenmal aufgeführt. 310 Wachenhusen — Weiße Hans Wachenhusen, Schriftsteller, geboren 1. Januar 1823 in Trier, gestorben 23. Marz 1898 in Marburg. Brief an Gubitz. Berlin, 21. Januar ohne Jahr, l Seite 8°. E. 3156 Ernst Wagner, Romanschriftsteller, geboren 2. Februar 1769 in Roßdorf an der Rhön, ge- storben 25. Februar 1812 in Meiningen. Brief an Ludwig Tieck. Meiningen, 27. Mai 1808. 2 Seiten 4°. E. 3157 Empfiehlt den in seiner „Reise aus der Fremde in die Heimath" Seite 405 befindlichen Kunstschulplan' Tiecks „literarischer Gnade" und seinem „warmen kunstfreundlichen Herzen", bittet auch „das herrliche Schlegelsche Brüderpaar" und andre Freunde dafür zu gewinnen. Georg Waitz, Historiker, Professor in Göttingen, dann Vorsitzender der Zentraldirektion der lVlonumenta Oermaniae historica in Berlin, geboren 9. Oktober 1813 in Flensburg, gestorben 24. Mai 1886 in Berlin. Rezension von Leopold von Ledebur, Nordthüringen und die Hermundurer oder Thüringer, 2 Vortrage, Berlin 1842. 11 Seiten 2°. E. 3158 Christian Felix Weiße, Dichter, Lessings Freund, geboren 28. Januar 1726 in Annaberg, gestorben 16. Dezember 1804 in Leipzig. 2 Briefe an Heinrich Wilhelm von Gerstenberg. E. l. Leipzig, 25. Oktober 1758. 6 Seiten 4°. 3159 Hochwohlgebohrner, Gnädiger Herr, Wie viel bin ich nicht meinem Freunde, dem Pr. Gellert Dank schuldig, daß er mir zu der Ehre Ihrer Bekantschaft verholfeu, u. wie schmeichelhaft ist es für mich, daß Ew. Hochwohlgeb. eine Kritik, die ich mit so vieler Nach- laßigkeit aufgesetzt, weil ich niemals geglaubt, daß sie jemand anders, als der HE. Pr. sehen solle, so gütig aufgenomen haben. Glauben Sie ja nicht, Gnädiger Herr, daß es Complimente gewesen, was ich von den Verdiensten 1 Siehe darüber Allgemeine Deutsche Biographie Band 40, 1896, Seite 488. Weiße 311 des Turnus1 * 3 gesagt: ich würde Ihnen noch mehr Gutes davon sagen, wen ich nicht mit dem Verfasser deßelben selbst redete, u. mir nicht gern den Ver- dacht einer Schmeicheley zu ziehen solte. Wie freue ich mich, daß sich wieder jemand gefunden, der genug Genie u. Vorsatz hat, sich unsrer verwaysten deutschen Bühne wieder anzunehmen, da sie fast verdamt zu seyn scheint, ihre aufblühenden Genies zu verliehren u. ihre Hoffnung in der Blüte erstickt zu sehen: den da mir ein paar meiner liebenswürdigsten Freunde der Bar. Cronegk^, Verfaß, des Codrus u. der HE. v. Brawe" Verfertiger des Freygeists in der Bibl. durch den Tod entrißen worden, so weiß ich ausser meinem Freund Lessing niemanden, wen es nicht Ew. Hochwohlgeb. noch thun, der die Ehre derselben noch behaupten könte. Die HEn. Vorst, der Bibliothek der schönen Wißenschaften haben mich einige von den neuer!, eingeschickten Tragödien sehen laßen, u. ich schäme mich im Nahmen meiner Landsleute, daß man solches einfältiges Zeug bey uns nur schreiben kan. Ich fürchte, Sie irren sehr, Hochwohlgeb. Herr, wen Sie meine Beurtheilung Ihres Turnus für so gut halten. Ich habe die schönen Wißenschaften bey meinen übrigen pflichtmäßigen Arbeiten nur als ein Nebenwerk treiben mäßen, u. zumal die Regeln des Trauerspiels am wenigsten recht durchstudiren könen: dem Um- gänge u. Briefwechsel mit Gelierten, Rabenern, Lessingen, Utzen, Kleisten u. andern witzigen Freunden danke ich noch das wenige, das ich davon weiß, u. wie wenig das ist, lehrt mich meine eigne Empfindung. Sie verlangen, daß ich Ihnen, Gnädiger Herr, meine Gedanken über den Plan Ihres Turnus mittheilen solle, u. ich will es mit derjenigen Freymüthigkeit thun, die ein so gütiges Zutrauen erfordert, bitte aber sehr, sie nicht ohne das Mistrauen, daß ich sehr irren kan, sie zu lese:,. Fürs erste, glaube ich, daß unumgänglich bey einem Trauerspiele erfordert werde, daß die tragische Handlung, aus einer Handlung des Helden selbst, u. also z. E. der Tod des Turnus aus einer eignen Handlung entstehen mäße; so entsteht das Unglück des Oedipus beym Sophokles aus seiner unglücklichen Neugierde den Mörder des Lajus zu kenen, so der Tod des Grafen v. Essex aus seiner trotzigen Tugend, so das Unglück des Cid daraus, daß er seines Vaters Schimpf an dem Vater seiner Geliebten gerächet u. s. w. Dieses verschaffet die verschiedenen Situationen, die Verwicklung der Handlung, u. machet hauptsächlich, daß man sich für den Helden vom Anfänge bis zu Ende interißirt: im Turnus intereßiret man sich fast für alle Personen u. für keinen Recht, man beklagt den Turnus, den Aeneas u. den unglücklichen Mörder, u. es ist fast keine Ursache da, warum das Stück Turnus u. uicht Aeneas oder nach des 3"" Nahmen (den ich vergeßen habe) genennet ist. Aeneas ist blos da, weil es das Orakel gesagt, u. das Orakel ist eine blosse Prophezeiung, die Aeneas zu erfüllen vermeiden solle, weil sie feinen edlen Wünschen zuwieder ist, ja man wird nicht einmal unterrichtet, warum er das Orakel gefraget; mit was für einer Feyerlichkeit 1 Ungedruckte Tragödie Gerstenbergs; siehe dessen Brief an Weiße, Jena, 14. Oktober 1758, in Wttßens Selbstbiographie, Leipzig 180«, Seite 59—«1- 3 Johann Friedrich Reichsfreiherr von Cronegk, 1731—1757. 3 Joachim Wilhelm von Brame, 1738—1758. 312 Weiße wird das Orakel nicht im Oedip des Sophokles eingeführt: es ist die Pest in Theben u. deswegen, wird es gefragt. Uber meine erste Anmerkung bitte ich die Bibl. der sch. Wiß. im 1. Th. in der Abhandl. vom Trauerspiele p. 49 50. 51. zu lesen: es sind darinen überhaupt gute Anmerkungen gesamelt u. ich will mich darauf berufen: Zweytens laufen im Turnus die Nebenhandlung z. E. die Liebe der Schwester von der Braut des Turnus mit der Haupt- handlung zu sehr ineinander u. machen dieselbe weder größer noch schöner, u. man kan sie kaum von der Haupthandlung unterscheiden. Drittens müßen die Characktere gegeneinander abstechen, damit der Hauptcharackter desto mehr hervorleuchte: dieses habe ich schon letztens u. auch vorher bemerket: außer- dem Latin unterscheiden sich die Caracktere sehr wenig u. man weiß würkl. nicht für wem man sich am meisten intereßiren soll. Die Situationes sind bey allen einerley. S. die Bibl. p. 53, Endlich wünschte ich, daß in dem Turnus weniger Liebe wäre, wie ich schon letzthin erwähnet habe, u. auch hiervon bitte ich die Bibl. p. 48 pp—49 zu lesen. Das fehlerhafte in der Anlage besteht also, so viel ich einsehen kan, hauptsächl. darinen, daß der tragische Fall nicht aus der Handlung selber entsteht. Die Absicht, die der Dichter sucht ist des Turnus Tod: au statt daß dieser durch seine vorher- gehenden Handlungen, die die Verwicklung ausmachen solten, diesen Erfolg bewirken solle, rufen Sie eine ganz fremde Ursache, nahmt. die Liebe des Mezenz (oder wie er heißt, hiitzu,) den der alte Latin zieml. unwahrscheinl. Weise zu dieser That verleitet, den die ganze Überredung geschieht etwan in ein paar Scenen: diese ganze tragische Handlung könte also fast ganz ohne dem Aeneas geschehen, der in dem ganzen Stücke wenig zur Haupthandlung beitragt, als daß er des Orakels wegen nötig ist, u. das Orakel trägt wieder zu dem Tode des Turnus so wenig bey, daß dieser Fall tragisch seyn würde, auch wen nicht die Prophezeiung des Orakels vorhergegangen wäre. Prüfen Sie, Hochwohlgebohrner Herr, diese flüchtigen Anmerkungen, von denen ich in der That nicht weiß, ob sie gegründet sind oder ob ich Ihren Plan genug eingesehen habe: es laßt sich auch schwer in Briefen erklären, was man bis- weilen blos empfindet. Dübos' saget, diejenigen Geschichtesn^, die uns zum Trauerspiele die natürlichsten scheinen, sind oft in der Bearbeitung die aller- schwersten, u. ich fürchte, daß Ihr Süjet, wenigstens nach dem gemachten Plane dahin gehöret: Vielleicht aber könen Sie noch eine glückt. Aenderung treffen, den für ein gutes Genie ist nichts zu schwer u. ich würde es in der That beklagen, daß Sie eine so große u. mühsame Arbeit solten umsonst gemacht haben, da würkl. viel treffl. Stellen darinen sind. Für die zwo Kleinen anakreontischen Erzählungen bin ich Ew. Hochwohlgeb. sehr verbunden, sie gefallen mir ungemein, es ist viel naifes deinen, u. um Ihnen zu zeigen, daß ich sie mit Aufmerksamkeit durchlesen, so nehme ich mir die Freyheit, etl. kleine grainatikalische Anmerkungen beyzulegen, die sich augenblicklich andern laßen: aber was werden Sie, gnädiger Herr, z" * Iran Baptist« Dubos, 1670—1742, Reflexions critiques sur la poesie ... Paris 1719, beutfd) Kopenhagen 1750. Weiße 313 meiner Verwegenheit sagen? ich weiß sie in der That mit nichts zu entschuldigen, als mit dem Verlangen, Ihren Befehl zu erfüllen, u. Sie zu einer gleichen Streitge aufzufodren, wen ich es wagen solte, Ihnen von meinem witzigen Versuche etwas mitzutheilen. So sehr beqvem ich auch imer zu einem Autor bin, so habe ich mich doch unlängst bereden laßen, Scherzhafte Lieder' drucken zu laßen, die hier bey Weidmans herausgekomen sind. Ew. Hochwohlgeb. werden daraus sehen, daß es leichter ist, andere zu tadeln, als selbst ohne Fehler zu schreiben. Laßen Sie mich bald mehr Früchte Ihres glücklichen Genies sehen, u. fahren Sie fort, eine Freundschaft zu unterhalten, die Sie mir so gütig anbieten. Ich bin lebenslang mit der vollkomensten Hochachtung Eiligst Ew. Hochwohlgeb. Leipz. den 25 8br. unterthäniger Diener 1758... Weiße. 2. sLeipzigl, ohne Datum. Unvollständig. 2 Seiten 4°. E. 229 Die Lessings Miß Sara Sampson beurteilende Stelle gedruckt: C.R.Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 195—196. Brief an Johann Nicolaus Meinhards Leipzig, 1. Marz 1766. 4 Seiten 2°. E. 3160 ... Lessing hat mir auch von seiner Abhandl. die wie ich höre, unter der Presse ist, gesagt: Da andere imer eine Vergleichung zwischen der Materey und Poesie angestellet, will er zeigen, worinen sie von einander abgehen und die Granzen bestimmen': er hat auch Willens, Winkelmanen verschiedne Fehler aufzudecken, und da dieser, wie ich sicher weiß, die Kritik nicht leiden kan, und überhaupt die deutschen Gelehrten für elende Jnseckten ansieht, so könte der Streit leicht interessant werden: Winkelm. ist mir auf meinen letzten Brief die Antwort schuldig geblieben, und also habe ich auch nicht weiter geschrieben: seine Briefe enthielten ohnedieß nichts als kleine Aufschneidereyen, wie viel Ehre er im Umgänge der Cardinäle genoß u. s. w. Er hat vor einiger Zeit einen Ruf nach Berlin gehabt: O.vintus Jcilius4 hatte ihm mit einer Pension von 2000 geschmeichelt, aber da er vom Könige die Erklärung erhalten, gue 1000 ecu8 etoient a8fez pour un Allemand, so mag er sich eines bessern besonnen haben ... Wir haben seit Anfang des Jahres eine gelehrte Zeitung von Halle' gekriegt, die der Prof. Klotz daselbst ohne Censur schreibt: Sie könen also leicht denken, daß sie sehr beißend ist, doch ist sie eine der besten die wir haben. Von Winkelmans Abhandl. über die Allegorie' hätte ich mir noch mehr versprochen, da er 12 Jahre daran gearbeitet zu haben ' Zuerst erschienen Leipzig 1758. 3 1727—1767. Sein Hauptwerk: Versuche über den Charakter und die Werke der besten Italienischen Dichter, 1763—1764. Siehe Seite 177—178, wo zwei Briefe an Meiste abgedrnckt sind. 3 Der Laokoon erschien 1766. 4 D. i. Carl Theophilus Gnichard, preußischer Oberst, 1724—1775. 3 Neue Hallische gelehrte Zeitungen, die von 1766 bis 1771 erschienen. 6 Versuch einer Allegorie, besonders für die Kunst. Dresden 1768. 314 Weiße vorgiebt. Das meiste der erstern Kapitel habe ich schon in seinem Verzeichniß der Stoßischen Gemen'und in der Geschichte der Kunst gelesen: das Kapitel aber, wo er neue Süjets angiebt, ist noch sehr unvollständig: wen nicht nur aus diesem Buche wieder ein Emblematen Säculum entsteht. Ich hoffe, daß mein Beytrag zum Theater noch vor der Messe die Presse verlaßen soll, und es ist mir an Ihrem Lobe und Tadel viel zu viel gelegen, als daß ich Ihnen nicht das erste Exemplar übersenden sollte: Letzt wage ich es an einem bürgerl. Trauerspiele, den Romeo u. Juliet aus dem Shakespear zu arbeiten ... 3 Briefe an Johann Jacob Engel. E. l. Leipzig, 4. September 1776. 4 Seiten 4°. 3i6i Sie sind doch ein vortrefflicher Mann, mein lieber Engel! Die Welt mag von Ihrer Faulheit sagen was sie will, so kan ich ihr dreust ins Gesicht sage::, daß es Lügen, Bosheit und Verlaumdung ist. Sie haben mir ge- schrieben und mich über meine Trauerspiele u. Vorrede so sehr beruhiget, als kein witziges Geschöpfe in der mir bekamen Welt hatte thun können. Nrm scheue ich kein Gewitter, das sich über mich zusammenziehen könnte ... Alles was von Berlin kömmt klaget über Ihre Misanthropie. So weh es mir thut, wen sie aus Krankheit herkömt, so ist es doch, als wen ich nicht ganz unzufrieden darüber seyn könnte: denn ich, und gewiß ein großer Theil Ihrer hiesigen Freunde, hören noch nicht auf Berlin um Sie zu beneiden: den auch den kleinen Zänker mit sich selbst hörten wir gern und ehrten und liebten ihn. Hat auch Leipzig nicht den kleinsten Vorzug vor Ihrer großen Königsstadt, so hat es doch den, daß es Ihren Magen nicht so sehr über- schütten wollte. Ich gehe meines Lebens stillen Gang nach dem Grabe immer gelassen fort: schreibe viel, ohne etwas taugliches zu schreiben. Meine Familie hat sich wieder um einen kleinen Zweig vermehret: die übrigen wachsen imer drauf los, sie bedürfen mehr Nahrungssaft: meine Pension reicht nicht ganz dazu, also — schreibe ich einen Kinderfreund" und so manches Zeug, wovon nie- mand den Namen wissen muß. Ich befinde mich indessen wohl dabey und sehe ein, daß zur Zufriedenheit eben kein Zeitungsblatterruhm gehöret. Es hat mir zwar diesen Somer über nicht an dem so genanten Haußkreuz gefehlet. Bald hat eines von uns das Fieber, und bald die gelbe Sucht gehabt: aber ich krieche damit geduldig wie die Schnecke mit ihrem Haußchen fort; und so drückt es inich weniger. Nun nur noch Etwas von Ihren übrigen Freunden! Der gute Zollikoffer' hat einen traurigen Somer gehabt: seine Frau^ hat an einer bösen Brust viel 1 Philipp von Stvsch, der Kunstkenner, 1881—1757, hatte eine Smmnlnng von Gemmen hinter- laffen, deren Beschreibung Winckelmann 1780 Herausgabe Oeseription des pieces gravees de keu Monsieur le baron de Stosch. Von dieser Sammlung kaufte Friedrich der Große die von Stosch bevorzugten Gemmen für zwölstansend Taler. 3 Erschien von 1776—1782. 8 Georg Joachim Zollikvfer, 1730—1788, seit 1758 Prediger der reformierten Gemeinde in Leipzig. 4 Geborene Lervy, gestorben 1778. Weiße 315 ausgestanden tu ihn gewiß eben so viel ausstehen lassen: sie hat sich dieselbe müssen ablösen lassen: kein Mensch aber soll es wissen u. wir thun auch alle, als wüsten wir es nicht. D. Müller' ist Proconsul worden, um bald Bürger- meister zu werden, ein ganz einträglich Stellchen. Hilles giebt ein öffentliches Ubungskoncert, wo er uns allezeit ein Duzend hübsche Mägdchen vortrillern läßt. Bause' hat seine Kinder glücklich inoculiren lassen. Platner^ schreibt Aphorismen und beweist allen Menschen, daß ihre Wissenschaften, weil sie nicht Philosophie heißen, O.vark sind. Oeser' schafft steinerne Menschen und arbeitet itzt für die hanövrischen Stände an einem großen Monumente für die Dänische Königin Mathilde. Doyen8 — der gut Dörjen, der seinen Grafen (welchen Göttingen eben nicht weiser gemacht zu haben scheint,) geht auf Ostern von ihm ab, und sucht hier ein Aemtchen, welches er mehr als zehn andre verdient. Seiler' ist seit ein paar Tagen hier und mit Dreßden ziemlich zufrieden, weil es seine Frau * ist, hat viel iteues Volk, unter denen aber vermuthl. kein Ekhof' und kein Brückist, und spielet lauter Hamburgische Preisstücken, die mich nicht zu sehen gelüstet — Alle grüßen Sie, oder würden Sie doch grüßen, wen sie wüßten, das ich an Sie schrieb. Meine Frau" aber, die nach der gewöhnlichen Neugier der Weiber fragt, an wen ich itzt schreibe, thut es wirklich von ganzer Seele, und meine Kinder, die Ihnen die Dedication von dem Edelknaben'^ ewig nicht vergessen werden, küssen Sie, so wie ihr Vater und Ihr Frerntd Weiße. Noch eins. Vor kurzem hat der Rector zu Hanover, den Namen habe ich vergessen, Jhreit Edelknaben, aber versteht sich, umgeschmolzen von seinen Schülern spielen lassen. Der Rector spielet nun die Hauptrolle dritten, examiniret und schmält tapfer auf Basedows Philankropie u. die neue Erziehungs- methode: bey einer neuen Auflage wären diese Verbessertingen wohl zu brauchen. 2. Stötteritz, 27. August 1801. 1 Seite quer 8°. 3162 Ein paar Pilgeriniten aus Sachsen wünscheit dem Philosophen für die Welt ihre Verehrung und Hochachtung zu bezeigen. Ihr alter Vater schmeichelt sich, daß Er noch sein tu der Seinigen Freund ist, u. wird sich freuen durch ' Carl Wilhelm Müller, 1728—1801, Odendichter, gestorben als Bürgermeister von Leipzig. 2 Johann Adam Hiller, 1728—1804. ' Johann Friedrich Bause, der Kupferstecher, 1738—1814. ' Ernst Platner, 1744—1818, Philosoph und Mediziner, Professor in Leipzig. ' Adam Friedrich Oeser, der Maler und Radierer, 1717 — 1799. t .. 6 Wahrscheinlich Angust Dörnen aus Hannover, in Leipzig immatrikuliert 20. August 1770. In den Leipziger Adreßbüchern zum erstenmal 1779 als Snpernumerar-Oberpostcommiffarins anfgeführt. War spater L'berpostamtsdirektor in Leipzig. Gütige Auskunft des Direktors des Leipziger Ratsarchivs Herr» Dr Ernst Kroker. 7 Der Theaterdirektor Abel Seyler, 1730—1801. 8 Sophie Friederike Seyler geborene Sparrmann, 1736—1790. ° Conrad Ekhof, 1720—1778. Brück, 1717 geboren, war als Mitglied der Kockschcn Schanspielertruppe 1765 in Leipzig gestorben. " Geborene Platner, Tochter des Chirurgen Johann Zacharias Platner, 1694—1747. 12 Lustspiel für Kinder in einem Aufzuge. Leipzig 1774. 316 Weiße — Werder diese weibliche Gesandtschaft es aus dessen eignem Munde zu vernehmen. Dorchen', die jüngste köint so gar mit ihrem Album in der Hand, um sich einen kleinen Denkspruch mit seinem theuren Namen zu erbitten. O! daß sie ihr Vater nicht durch seine Fürbitte unterstützen kan! Indessen liebt er seinen Engel itzt u. immerdar von ganzem Herzen. Stötteritz, den 27. Aug. 1801. Weisfe 3. Leipzig, 15. Mai 1802. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 3163 Und, mein liebster Engel denkt noch an seinen alten 76jährigen Freund? Welche Erqvickung für mein Herz! was für Freude verspreche ich mir von dieser neuen Frucht Ihres noch immer jugendlichen, heitern Geistes, die Sie mir durch HEn. Mylius^ verehret haben, da ich eben im Begriff bin, sie mit mir aufs Land zu nehmen: denn das ru8ticsri bekömt mir am besten, u. Gott giebt mir noch die Kraft die Blumen, die um mich her blühen, zu pflücken, wen ich auch nicht mehr säen noch pflanzen kan. Dieser Genuß so manches Guten verhilft mir zu der glücklichen Ruhe, daß ich den Tod nicht wünsche, aber auch nicht fürchte. Wäre noch etwas begehrungswürdiges für mich übrig, so wäre es bisweilen einen von den wenigen alten Freunden zu sehen, die meiner Jugend Freude u. Stolz waren. U. sind Sie, bester Freund, nicht einer der ersten von diesen? meine zitternde Hand erlaubt mir itzt nichts mehr hinzuzusetzen. Im Geiste drücke ich Sie an mein Herz unter Anrufung aller Glückseligkeiten des Lebens, deren Sie fähig sind. Meine Frau u. Kinder empfehlen sich Ihrem Andenken. Mit Liebe u. Verehrung lebenslang Leipz. d. 15. Mai In höchster Eil ^5 1302. treuer Weiße. Karl Werder, Philosoph und Dichter, Professor in Berlin, geboren 13. Dezember 1806 in Berlin, gestorben daselbst 10. April 1893. Stammbuchblatt für Frau Margarete von Schleinitz geborene von Larisch. Liebenstein, 13. September 1881. 1 Seite 8". E. 3164 Nur Eins ist Freude: volle Thätigkeit. Der Rest ist Thorheit oder Traurigkeit. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 30. Oktober 1890. 3 Seiten 8". E. 3165 Danksagung für die Festausgabe der Minna von Barnhelm. ^ 1 Dorothea Weiße, Dvrche» genannt, geboren 1776, schon zu ihres Vaters Lebzeiten kränklich »»d ein Sorgenkind, starb früh. Jean Paul schreibt über sie am 19. Dezember 1797 an Christian Otto: „Weißens eine Tochter (Dorchen) ist sehr schön und sehr gebildet." 3 Wohl Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius, 1754-1827; siehe Arend Bnchholh, Geschichte der Familie Lessing, 1909, Band 1 Seite 231—232. Werner — Wellenberg 317 Zacharias Werner, Tragödiendichter, geboren in der Nacht vom 18. auf den 19. November 1768 in Königsberg, gestorben 17. Januar 1823 in Wien. An die Dichter. sGedicht, von Werner 1795 in Plock verfaßt. Abschrift von der Hand des Kriegsrats Peguilhen.l 8 Seiten 4°. 3166 polen. kGedicht, von Werner 1795 in Plock verfaßt. Abschrift von Peguilhens Hand.i 10 Seiten 4°. 3167 Die Söhne des Thals. Ein dramatisches Gedicht. E. 3168 Mit buntem Papier bezogener Oktavband in Taschenform, mit grünseidnen Fäden geschlossen. 250 voit Werner selbst beschriebene Seiten, außerdem noch viele unbeschriebene Seiten. Goldschnitt. Auf der Innenseite des Vorder- deckels Benoni Friedlaenders Bücherzeichen. Gedruckt zum erstenmal: Berlin 1803 im Verlage von Johann Daniel Sander. Brief an den Kriegsrat Peguilhen (?). Königsberg, 22. Februar 1801. 4 Seiten 4°. E. 3169 Handelt zum größten Teil von seinen „Tempelherren" sSöhnen des Thals^j und deren erstem Teil, den „Templern auf Cypern". Zettel des Königlichen National-Theaters, Berlin, 11. Juni 1806, über die erste Aufführung der „Weihe der Kraft". 3170 Von Werner im Juni 1806 an Julius Eduard Hitzig uach Warschau geschickt mit folgendem Vermerk: 8ie, fic, fic eunt fata hominum Heut gilts Adalbertum1, morgen Lutherum2 Immer krum herum mit Dudeldum! — Beklage Deinen armen Schelm von Autor, küsse Deine Frau und Kinder! Ich bin ewig der Deine, bleib Du es auch! Gott seegne Dich! Werner Ignaz Heinrich Carl Freiherr von Weffenberg, katholischer Theolog, Generalvikar des Bistums Konstanz, Parlamentarier, geboren 4. November 1774 in Dresden, gestorben 9. August 1860 in Konstanz. Schreiben an den Stadtpfarrer Dr Lotter in Donaueschingen. Konstanz, 27. Mar; 1811. 2 Seiten 2°. U. e. 3171 Über die Aufnahme eines Kandidaten in das bischöfliche Seminar in Meersburg. 1 Albert von Brandenburg, Erzbischof von Magdeburg. a Martin Luther oder die Weihe der Kraft, Tragödie von Werner. 318 Wellenberg — Wieland Brief an einen Ungenannten. Konstanz, 4. Dezember 1849. 3 Seiten 8°. E. 3172 ... Das Schicksal wollte, daß die Umwälzung in Deutschland wie in Frankreich unversehens hereinbrach. Durch diesen Umstand wird der Neubau ausnehmend erschwert. Die Bauleute sind neu und es sind ihrer sehr viele und sehr verschiedene. Sie suchten bisher vergebens nach dem Schwerpunkt des Archimedes, von welchem aus das Ganze mit Leichtigkeit in eine geordnete Bewegung zu setzen wäre... Die Neugestaltung Deutschlands ist ungleich schwieriger als die von Frankreich... Christoph Martin Wieland, geboren 5. September 1733 zu Oberholzheim bei Biberach, gestorben 20. Januar 1813 in Weimar. Briefwechsel mit Friedrich Nicolai. 1. Wieland an Nicolai. Erfurt, 8. Marz 1770. 4 Seiten 4°. E. 3173 2. Wieland an Nicolai. Erfurt, 16.November 1771. 4Seiten40. E. 3174 1 und 2 zum Teil gedruckt: Noch ein paar Worte, betreffend Johann Bunkel und Christoph Martin Wieland von Friedrich Nicolai. Berlin und Stettin 1779. Vergl. auch: Karl August Boettiger, Literarische Zustande und Zeitgenossen, Bändchen 1, 1838, Seite 152—153; L. Geiger, Wielandiana, Im neuen Reich, Jahrgang 11, 1881, Band 2 Seite 417—427. 3. Nicolai an Wieland. Berlin, 3. Dezember 1771. Gleichzeitige Abschrift. 16 Seiten 40. 3175 ... Seit dem ich Ihre erste Schriften gelesen habe, habe ich Sie hoch- geschäzt, bey Lesung des Agathon habe ich Sie bewundert. Wenig Bücher haben mir so ausnehmend gefallen, als der Agathon ... Es ist mir eine überaus angenehme Nachricht, daß Sie mit dem Tone der Urtheile über Ihre eigene Schriften in der Allgemeinen^ Dsentschen^ BsibliothekH nicht unzufrieden sind, und daß Ihnen auch der etwa mit unter- laufende Tadel nicht misfallt. Ich möchte nicht gern, daß dem geringsten unter den Schriftstellern, geschweige denn einem Mann, den ich so hoch schätze, durch die Bibl. solte Misvergnügen erweckt werden. In welche unan- genehme Collision ich gesezt bin, wenn ich keinen Schriftsteller beleidigen mögte, und doch, ich will nicht einmahl sagen, die Wahrheit, sondern nur des Recensenten Meynung, ungestöhrt sagen lassen will, ist bey einiger Überlegung sich leicht vorzustellen. Dieses, nebst der ungemein weitlänftigen Correspondenz, die mir nicht allein viele Zeit verdirbt, sondern mich, wegen der Zerstreuung, die sie mit sich führet, zu meinen liebsten Studien beynahe untüchtig macht, hat mich schon oft auf den Entschluß gebracht, die Bibliothek anfzuheben. Der Vortheil, den ich als Buchhändler von der Bibl. habe, würde mich davon nicht abhalten. Theils ist er so ungemein groß nicht, als ihn sich, wie ich merke, manche Leute aus Mangel einer richtigen Kenntniß der Lage, in der sich die deutsche Buchhandlung befindet, vorstellen. Theils würde es mir, nie Wieland 319 an Verlags-Büchern fehlen, die einen guten Debit hatten, ohne daß ich selbst dabey Hand anlegen dürfte. Aber sie hat bisher einen so großen Einfluß, nicht nur auf die weitere Ausbreitung der deutschen Gelehrsamkeit, sondern ich darf es, ohne Rlihmredigkeit sagen, auch auf die Verbeßerung verschiedener Theile derselben gehabt, ich bekomme davon öfters so offenbahre und so rührende Proben, daß mir dadurch die Hände, wenn sie schon sinken wollen, wieder aufgerichtet werden. Inzwischen raubt mir die Direction der 3 Buch- handlungen, die ich besitze, nebst der zur Bibl. nothwendigen Direction und Corresponden; schon beynahe meine ganze Zeit. Was soll ich thun, wenn ich die Bibl. fortsetzen, und doch mich zuweilen samlen, und zum Studiren, vielleicht auch, nihil enim humani a me alienum effe puto, zu eigenen Schriften einige Zeit übrig behalten will? Ich muß zur Direction und Correspondenz einen Gehülfen annehmen, und von aller eigentlichen Mitarbeit gänzlich abstehen. Dis habe ich in der That, schon seit einigen Jahren gethan. Mein gantz Verdienst ist, daß ich Recensenten wähle, von denen ich aus Gründen glaube, daß sie die Sache verstehen, und unpartheyisch sind. Dieser Recensenten eingeschickte Aufsätze, laße ich abdrucken, wenn sie auch mit meiner eigenen privat meynung nicht übereinstimmen, zumahl da ich, die meisten Recensionen nicht im Mste lese. Ich muß daher auch, jeden Recensenten, seine Meynung selbst vertheidigen lassen. Die Streitigkeiten, die mit Hrn Klo; entstanden sind, sind mir sehr un- angenehm. Aber, ich habe sie nicht erregt. Ich habe mich durch seine beständige boshafte Neckereyen, nie, auch uur bis zur Wiedervergeltung reitzen lassen. Denn wenn ich, was ich von seiner Aufführung und von seinen Jntriguen weiß, und wo nicht allemahl apodictisch beweisen, doch wenigstens ziemlich wahrscheinlich machen kann, der Welt hätte vorlegen wollen, so würde er gewis nicht in dem wenigen Ansehen noch stehen, in dem er stehet. Ich habe seinen Grobheiten blos Gründe und zwar einleuchtende Gründe entgegen gesezt. Ich habe mich immer auf die Gerechtigkeit meiner Sache verlaßen, und bin, hoffe ich, von ihm nie aus meiner Faßung gebracht worden. Ich habe dafür auch izt schon das Vergnügen, daß, so wie seine eigene Ungezogenheiten zunehmen, sich sein Anhang trennet. Daß Leute, die von Ihm eine gute Meynung gehabt, davon zurückkommen, und mir hingegen mehrere Gerechtigkeit wiederfahren lassen. Dis ist alle Genugthuung, die ich verlange. Eine stärkere Rache, die ich leicht nehmen könnte, verachte ich. Auch sollen seine Anfälle wieder mich, nie, mir wißentlich, einen Einfluß in die Urtheile, die über seine Schriften in der Bibl. gefället werden, haben. Ich habe oft die Hand der Recensenten, von gerechten Erwiederungen zurückgehalten. Wenn er würklich etwas gutes schriebe, so solle gewis die Bibliothek sein Lob nicht verschweigen, wenn er mich auch noch mehr gelästert hätte. Eben so wenig sollen seine Anfälle ans die Bibl. einen Einfluß, auf das Urtheil, über solche Schriftsteller haben, die mit ihm in Verbindung stehen. Er hat öffentlich gesagt, es wäre deshalb blos, von Gleim und Jacobi' in * Johann Georg Jacobi, 1740—4814. 320 — Wieland - - — der Bibl. nachtheilig geurtheilet worden, weil sie seine Freunde wären. Er thut sich in der That zu viel Ehre an; ich habe nicht für nötig gehalten, ihm hierauf ein Wort zu antworten. Aber Sie, mein werthgeschazter Herr, mißbilligen auch, einige Urtheile, über Gleim und Jacobi, dis verdienet mehrere Aufmerksamkeit. Erlauben Sie mir, daß ich mich hierüber etwas naher erklähre. Zuförderst hoffe ich, daß in den Nrtheilen über Ihre beyde Freunde nichts ist gesagt worden, was ihren moralischen Character verunglimpfen könne. Sölten Sie so etwas darin zu finden glauben, so zeichnen Sie mir, ich beschwöre Sie, die Stellen aus, denit es ist mir sehr daran gelegen, zu wißen, ob eine solche Beschuldigung der Bibl. mit irgend einem Rechte zu machen sey. Was nun die Urtheile über Hrn Jacobi Gedichte betrift, so glaube ich schwerlich, daß der Verfasser des Musarion, bey aller seiner Freundschaft für Hrn I., sie alle für vollkommen halten kann. Ich solte so gar glauben, Sie würden bey genauerer Untersuchung, mit den meisten einzelnen Kritiken zufrieden seyn; im Allgemeinen nemlich, denn im Mehr und Weniger, gehet bekanntlich jedes Incliviäuum von dem andern ab. Sollte ich Ihnen mein Glaubensbekenntniß von Hrn. Jacobi dem Dichter, unter vier Augen, und 1ub figillo confeffionis sagen? Mich dünkt, Er hat eine gute Anlage, aber er besitzt zu viel Selbst- gefälligkeit und Bequehmlichkeit, daher hat er, ohngeachtet der glücklichen Muße, die er hat, die schwere Kunst des Dichtens nicht genug studirt, sondern über- laßt sich blos seinem guten Naturell. Auch in der Gelehrsamkeit ist er, befürchte ich, allzufrüh aus der Schule gekommen, er hat vielleicht geglaubet, ein Dichter dürfe nur wie ein galant komme studiren, daher hat er nicht Sachen nicht Gegenstände genug, zu den beautea cie detail, und unglücklicher weise ist die Dichtungs-Art, die er gewahlet hat, lauter äetail. Wie würde ihm nicht die Gelehrsamkeit und Belesenheit des Verfaßers des Jdris oder Agathon zustatten kommen! Weil er nun dieser ermangelt, so drehet er sich immer in einem kleinen Cirkel von Ideen herum, auf die er beständig zurück kommt. Dis macht seine Gedichte und übrige Werke überaus einförmig. Um die Brühe kräftiger zu machen, braucht er Empfindsamkeit, eine Würze, die dem Dichter nicht viel kostet, und noch dazu betreffen immer seine wärmsten Empfindungen sich selbst, und seine vertrauten Freunde. Hier können andere Leser nicht mit empfinden. Hr. Jacobi wird, wenn er nicht fleißiger studiret, immer ein Dichter der zweiten vielleicht gar der dritten Claße bleiben. Da ich Ihnen so offenherzig meine Meynung von Hrn I. Talenten gesagt habe, so können Sie leicht erachten, daß ich nicht glaube, daß die Urtheile in der Bibl. zu hart gewesen. Doch Sie klagen auch hauptsächlich den verächt- lichen, und spöttischen Ton an. Verächtlich ist, dächte ich, Hrn I. nicht begegnet worden; aber wohl seinen läppischen Lobrednern. ZB. dem Verfaßer der unsinnigen trois Iettre8 frangoifes; Überhaupt sind dem Hrn. I. die übermäßigen Lobreden seiner Freunde mehr schädlich als nüzlich gewesen. Vielleicht erinnern Sie sich nicht mehr, daß damahls alle Zeitungen, voll fader Lobsprüche, und eben so fader Tände- leyen waren. Dis gebahr endlich bey vielen Leuten eine Art von Eckel gegen Wieland 321 diese süßen Sächelchen. In dieser Disposition, schrieb vermuthlich der damalige Recensent, die Jacobischen kleinen Gedichte. Er sehe mittelmäßige Verdienste, großes Lob, Selbstgefälligkeit, die alles Lob in sich zog, und selbst wieder- hohlte, Tändeleyen, die Ernst bedeuten sollen. ZB. Prisen und hornenen Dosen, und Amorspüppchen, alle diese Sachen hatten eine lächerliche Seite, und der Recensent ergriff sie, vielleicht blos, weil es ihm leichter fiel, mit lachendem Munde, die Wahrheit zu sagen, vielleicht auch, weil er glaubte, Hr. I. würde sie auf diese Art am ersten annehmen. Daß dieser spöttische Ton, gegen Hrn I. ins künftige in der Bibl. nicht herrschen werde, kann ich, (wiewohl ich freylich nicht für alle einzelne Ausdrücke stehen kann,) wohl des- wegen Vorhersagen, weil man merkt, daß Hr I. über ein wenig Spott allzu- empfindlich ist. Gegen alle Fremden, die ihn seit V/» Jahren besuchen, klagt er über die Härte der Kunstrichter, so wie Gleim unabläßig auf sie schilt. Nun ist die Absicht gar nicht gewesen, Hrn I. zu beleidigen, sondern eine gewiße schwache Seite, die er der Welt allzu oft entdeckte, ihm zu zeigen, damit er sie mehr verberge. Da man nun merkt, daß der Stachel des Spotts bey Hrn I. tiefer eindringt, als die Absicht war, so wird man ihn gewis so viel als möglich schonen. Über Gleim werden wir uns hoffentlich auch vereinigen. Es ist, dünkt mich, leider allzu offenbahr, selbst seine beste Freunde können es nicht in Abrede seyn, daß er seit 6 Jahren, eine Menge sehr mittelmäßiger Gedichte gemacht hat; Es wäre für seinen Ruhm zu wünschen, er hätte früher aufgehört, aber er fährt fort — ich wünschte daß von seinen Gedichten in der Bibl. nichts dürfte gesagt werden, denn über die kleinste Kritik geräth er nicht in Zorn, sondern in Wuth — ich fürchte mich zwar gar nicht für ihn, denn ich kenne seit beynahe zwanzig Jahren seine Freundschaft und seine Feindschaft; aber es macht mir eine überaus unangenehme Empfindung, zu zancken, wo nichts zu beßern ist, und ich bedaure die Lage eines ehrgeitzigen Mannes, der so offen- bahr seinen Ruhm überlebt, und doch über den geringsten Rath seiner Freunde, die ihm nur einen Schatten der Wahrheit zu verstehen geben, in den heftigsten Zorn geräth. Seine Feindschaft gegen Ramlern entstand über eine freund- schaftliche und wahrlich gerechte Kritik. Ich habe bey dieser Gelegenheit, Gleims Character ganz kennen lernen; denn in meinem Hause geschähe der erste Ausbruch dieser Feindschaft, und in meinem Hause geschähe nach einigen Jahren die Versöhnung. Nehmen Sie noch die leztere Bekanntmachung der Spaldingschen Briefe hinzu; Sie sind gewis mit Gleims Vorbewust bekannt gemacht, denn sie sind in Halberstadt verlegt. Und wenn Gleim um deren Bekanntmachung nichts gewußt hat, warum erklährt er dis denn nicht öffentlich, zumahl da er wohl weiß, daß ihm hämische Absichten dabey schuld gegeben werden, und warum giebt er denn zu, daß sein Client Michaelis' (ein Jüngling, der auch eine sehr gute Anlage hat, und den Gleim durch allzufrüh ein- geprägten Eigendünckel verdorben hat,) Spaldingen auf eine so unanständige Art angreift, daß er ihn in No. 3 seiner Schreibens unter dem Nahmen * Johann Benjamin Michaelis, 1746—1772. 3 Poetische Briefe, Halberstadt 1772, 6 Stück. Lessingsche Bücher- u. Handschriflensammlmig. 21 322 Wieland Calchas, auf eine Art abmahlet, worüber die, die diesen würdigen Mann kennen, erschrecken müssen. So blind macht der Zorn. Ich wende von solchen Scenen gern die Augen weg, weil sie meines Erachtens, würklich bey Welt- leuten, der Gelehrsamkeit Schande machen. Gleim hat sich durch die Ausgabe der Spaldingschen Briefe einen allgemeinen Unwillen zugezogen. Wenn ich Gefallen daran fände, ihm wehe zu thun, oder mich für seine Grobheiten, die er in Gesellschaften oft wieder mich ausgestoßen, zu rächen, so wäre hier die beste Gelegenheit gewesen. Wie ich ihn aber geschonet habe, ist aus XV. 1. S. 328 zu ersehen ... Nehmen Sie am Ende noch den aufrichtigsten Dank für die gütigen Gesinnungen gegen mich an, die Sie mir in Ihrem Schreiben bekannt machen. Die Hochachtung gegen Ihre seltene und ausnehmende Talente habe ich mit ganz Deutschland gemein. Hat irgend jemand Ihnen von mir den Begrif gemacht, daß ich Sie einen Augenblick hätte verkennen können, der hat meine wahre Gesinnungen nicht gekannt, oder nicht kennen wollen. Eben dis kann ich Ihnen, von meinen Freunden Leßing und Moses, ver- sichern ... 4. Wieland an Nicolai. Weimar, 18. Juni 1773. 1 Seite 4°, Adresse. E. 3176 5. Wieland an Nicolai. Weimar, 8.Mai 1775. 2 Seiten 8°. E. 3177 4 und 5 zum Teil gedruckt: wie 1 und 2. Brief an Moses Mendelssohn. Weimar, 28. Januar 1773. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 3178 Mir däucht es würde mir um die Hälfte leichter Vorkommen an Moses Mendelssohn zu schreiben, wenn wir einander nur eine Viertelstunde gesehen hätten. Und gleichwohl bin ich unzufrieden mit mir selbst, daß es mir schwehrer werden soll, weil wir uns nie gesehen haben. Ist es denn wahr, daß wir uns nie gesehen haben? Kennt nicht einer des andern Besten Theil? Ist kein Verständnis zwischen unfern Seelen? Keine Sympathie zwischen unfern Hertzen? Gehören wir nicht zu Einer Classe? Wo sollte man Freunde auf diesem Erdenrund suchen, wenn die von unsrer Art es nicht wären? Warum sollten wir nicht Freunde seyn? Wie wär' es möglich daß wir nicht Freunde wären? — Es ist etwas in mir das alle diese Fragen be- antwortet. Meine Schüchternheit ist fort. Ich besorge keinen Augenblick mehr, daß Sie, bester Moses, bei diesem Briefe nicht empfinden sollten, was ich empfand da ich ihn schrieb. Ich grüße Sie mit dem heiligen Nahmen der Freundschaft; mein Herz sagt mir daß ich die Ihrige, daß Sie die meinige verdienen. Und nun sage ich Ihnen nichts weiter über diesen Punct. Sollten wir einander nicht schon lange so gut kennen, um ohne Dollmetscher einer in des andern Seele zu lesen? Ich sende Ihnen die Anzeige eines Deutschen Merkurs, den ich unternommen habe. Dies ist ein Zeichen, daß ich eyfrig wünsche, daß meine Unternehmung Ihren Beyfall verdienen möge. Ich 21» 323 — — ■ Wieland würde selbst vor ihr erschrecken, wenn ich nicht auf den Beystand, auf die Mitwürkung der Besten unter meinen Zeitgenossen rechnete. Ich wage es nicht, einen Moses Mendelssohn um Beförderung meines Vorhabens, noch weniger um Übernahme eines so mechanischen Amtes als das Ammt eines Collectors ist, zu ersuchen. Er wird jenes ungebeten thun, und vielleicht auch dieses Seiner nicht unwürdig halten, wenn Er mein Vorhaben billigt. Aber wenn ich Sie, Mein vortreflicher Freund, erbitten könte, nur dann und wann (: den ich kan nicht unbescheiden seyn:) den Dtsch. Merkur mit kleinen Bey- trägen zu bereichern! Wenige Blätter von Ihnen würden ihm einen so viel grössern Werth geben! — Thun Sie es, bester Moses, machen Sie mich so glück- lich, wenn es anders ohne Ihre Beschwehrde geschehen kan. Alles was ich Ihnen bisher geschrieben, gilt auch unserm Rammler. Er ist ihr Freund, ich liebe, ich ehre ihn, auf eben die Art, aus eben dem Grunde, wie ich Sie liebe. Sagen Sie es Ihm an meiner statt. Bin ich eitel uitd hoffärtig, oder ist es die untrügliche Stimme meines Genius, die mir sagt, daß Rammler und Moses mich lieben, oder doch gewiß lieben würden, wenn wir nur etliche Tage mit einander gelebt hätten? Ein Verehrer von Jhilen beyden, der vor kurzem an meinen Freund, den Grafen von Görz' allhier schrieb, hat mich für Ihre und Rammlers Gesundheit zittern gemacht. Gebe der Himmel dass Sie mich bald wieder beruhigen können! Geister, welche herabgesendet worden sind, Licht und Wärme in die dunkeln erkälteten Seelen der Erdebewohner zu bringen, können nie spat genug in ihr Vaterland zurückkehren. Weimar den 28. Jenner 1773. Wieland. £5rtef an Johann Jacob Engel. Weimar, 24. November 1782. 1 Seite 4°, Adresse. E. 3179 Hierzu Engels Antwort, Berlin, 3. Dezember 1782, in dessen eigen- händiger Abschrift, 4 Seiten 4°. 3180 Beide Briefe gedruckt: Fouques Musen Heft 2, Mär;—April 1813, Seite 224 u. folg. Vrief an die Inhaber der Vossischen Buchhandlung in Berlin. kWeimar, Januar 1793.1 Abschrift. 3 Seiten 4°. 3181 Gedruckt: Denkschriften und Briefe zur Charakteristik der Welt und Litteratur (herausgegeben von Wilhelm Dorow), Band 2, 1838, Seite 185—187. Dazu folgender an Friedrich Nicolai gerichteter Zettel Christian Friedrich Vossens des Sohns: Mein Schwager sKarl Gotthelf^ Lessing war der Meinung man sollte Hrn. Hofrath Wieland die Entscheidung wegen der Litteraturbriefe überlassen. Alls meinen Brief an ihn unterm 12. v. M. habe ich beiliegende Antwort erhalten ... Voss. D. 11. Febr. 93. 3182 Nicolai bemerkt auf dem Wielandschen Brief: Copie eines Briefes von HE.Wieland an HE.Voss in Berlin in Antwort auf einen Brief den H. V. ohne mein Vorwissen geschrieben. 1 Johann Eustach Graf von Schlitz genannt Goertz, Erzieher der Prinzen Karl August und Konstantin von Sachsen-Weimar, 1737—1821. 324 Wieland — Winckelmann 1 1725—1806. Brief an Friedrich August Wolf. Weimar, l. Juli 1812. „Ganz getreue Ab- schrift", von David Friedlaender von dem Original genommen. 3 Seiten 2°. 3183 Gedruckt: Hoffmann von Fallersleben, Findlinge Band 1, 1860, Seite 173—175. Ernst von Wildenbruch, dramatischer Dichter und Erzähler, geboren 3. Februar 1845 in Beirut, ge- storben 15. Januar 1909 in Berlin. Brief an den Freiherrn Leo von Schleinitz, Major und Flügeladjutanten, spatem Oberhofmarschall des Herzogs Georg von Sachsen-Meiningen. Berlin, 10. Dezember 1880. 4 Seiten 8°. E. 3184 Über die bevorstehende Einstudierung der „Karolinger" in Meiningen. lDichtung:! I. Belehnung Friedrichs I. II. Landsknechte. HI. Der Gr. Kurfürst vor Stettin. IV. Krönung der Königin Sophie Charlotte. V. Friedr. Wilhelm I. u. Rekruten. VI. Fr. Wilh. in der Kinderschule. VII. Huldigung vor Friedrich II. VIII. Bilderhändler. 20 Seiten 2°. E. 3185 Zu einem Fest, das das I. Garderegiment z. F. im Jahre 1881 dem Prinzen und der Prinzessin Wilhelm gegeben hat. Stammbuchblatt für Wilhelm Gentz. Berlin, 31. Dezember 1896. l Seite 4°. E. 3186 Wer Neid nicht führt, den Neid nicht rührt. Carl Ludwig Willdenow, Botaniker, Professor in Berlin, geboren 22. August 1765 in Berlin, gestorben ebenda 10. Juli 1812. Brief an Or Michael Friedlaender in Paris. Berlin, 2. Juni 1801. 4 Seiten 4°. E. 3187 Meist Botanisches. Johann Joachim Winckelmann, Archäolog und Ästhetiker, geboren 9. Dezember 1717 in Stendal, ermordet 7. Juni 1768 in Triest. Brief an den Maler Adolf Friedrich Harpe? in Venedig. Französisch, Nach- schrift deutsch. Rom, Juni 1756. 3 Seiten 4°. E. 3188 Gedruckt: Pantheon. Eine Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst, her- ausgegeben von Johann Gustav Gottlieb Büsching und Karl Ludwig Kanne- gießer, Band 1 Heft 1, Leipzig 1810, Seite 110—113. 325 =-■■ — = Winckelmann — Fr. A. Wolf Brief an den Fürsten Caraffa-Noya in Neapel. Italienisch. Rom, 7. Februar 1764. l Seite 4°. E. 3189 Empfiehlt den Grafen Moltke, Sohn des dänischen Großmarschalls. Karl Winkler, Pseudonym Theodor Hell, Schriftsteller, Übersetzer, Dramatiker, Regisseur und Vizedirektor des Dresdner Hoftheaters, geboren 9. Februar 1775 zu Waldenburg im Schönburgischen, gestorben 24. September 1856 in Dresden. 4 Briefe an Gubitz. 1. lDresden, um 1817.1 3 Seiten 8°, Umschlag, Siegel. E. 3190 Kann an einem Unternehmen zum Besten des Vaterländischen Vereins nicht Mitarbeiten, da er seit dem 1. Januar 1817 mit Friedrich Kind die „Abendzeitung" herausgebe. 2. Dresden, 19. Februar 1826. 1 Seite 4°, Adresse. E. 3191 3. Dresden, 8. August 1850. 1 Seite 4°. E. 3192 4. Dresden, 21. Oktober 1852. 1 Seite 4°. U. e. 3193 Rücksendung eines Lustspiels namens der Generaldirektion des Hoftheaters. Brief an vr Sachs?, Herausgeber der medizinischen Zeitschrift in Berlin. Dresden, 24. Februar 1838. 1 Seite 4°. E. 3194 Über August Traxel, der wahnsinnig geworden sei und sich in einem Berliner Hospital befinde. Siehe Seite 300. Friedrich August Wolf, Philo log, Begründer der klassischen Altertumswissenschaft, geboren 15. Februar 1759 zu Hainrode in Thüringen, gestorben 8. August 1824 in Marseille. 2 Briefe an Friedrich Nicolai. E. 1. Halle, 9. Marz 1790. 4 Seiten 4°. 3195 Die Hemmerdesche Buchhandlung habe den Druck einer Reihe Ausgaben griechischer Autoren unternommen, über die er eine Art von Aufsicht führe. Übersendet ein paar Reden und bittet, sie in der Allgemeinen Deutschen Bibliothek anzukündigen ... „Uebrigens wünsche ich, ^daß Sie unter Ihren Mitarbeitern dazu einen recht griechisch gelehrten Man suchen möchten: den offenherzig, doch ohne Stolz, gesagt, für jeden bomo graece et latine doctus ist es keine Sache —: und, wen ich bitten dürfte, nicht in Berlin; den da habe ich gerade unter den Gelehrten meiner Wissenschaft der Bekamen und „ 1 D, t. Johann (Isaak) Jakob Sachs, 1803—1848, Herausgeber der „Berliner Medicinischen Central- Zeitnng". 326 Fr. A. Wolf Freunde zu viel, die partheyischer seyn möchten, als mir es lieb wäre... Der wahre Kener und der Kener der griech. Redner mag recht viele Fehler auf- suchen, mag mich belehren, so viel er will, desto lieber wird mir es seyn .. 2. Halle, 16. Mai 1797. 3 Seiten 4°. 3196 ... Unmöglich kan einem Mane Ihres geraden Sinnes das beiliegende Büchlein' von der moralischen Seite misfallen; und nur um diese kan es mir hier zunächst zu thun seyn. Ich nehme mir daher die Freiheit, Ihnen solches als ein Zeichen meiner Hochachtung und meines Zutrauens zu schicken. Das letztre war es, was mich Ihnen vor 17 Jahren zuerst bekam machte. Ihre Antwort auf meinen damaligen Brief, die ich vor kurzem im Original wieder in die Hände bekam, habe ich mir die Freiheit genomen, hier abdrucken zu laßen. Sie kompromittirt niemanden in der Welt, u. mir diente sie zu meiner Vertheidigung mehr als irgend etwas ... Brief an den Buchhändler Grass in Leipzig. Halle, 28. August 1796. 1 Seite 4°. E. 3197 ... Da der Tac. unter meinen litterarischen Arbeiten mein einziges Hauptgeschäft ist, so erhält er alle Zeit, die er erhalten kan: davon versichere ich Sie; bitte Sie aber ebendeshalb herzl., meine Lust zu dieser mühsamen Arbeit nicht durch dergl. Erinnerungen mir völlig zu nehmen. Nichts in der Welt soll mich je so weit bringen, ein Man von Wort in dem Sine zu werden, wie es etwa ein Uebersetzer oder ein anderer Bücherfabrikant ist. Hierauf muß ich bei meiner Art zu schreiben Verzicht leisten, u. thue es mit Vergnügen. Nach Ende meiner Cur soll das Werk seinen Fortgang haben, so schnell ich ihn bewerkstelligen kan. Aber für die Folge werden Sie mir die Be- stimmig hiervon gänzl. überlaßen. Vermehren können Sie meine eigene Begierde zur Beschleunigung nicht... Brief an den Buchhändler Georg Joachim Göschen. Halle, 14. November 1802. 4 Seiten 4°. E. 3198 Erörterungen über eine geplante Schulausgabe. 2 Briefe an den Generalkonsul Dehn. E. 1. Berlin, 29. April ohne Jahr. 1 Seite 4°. 3199 Anfrage, ob er den Abend des 30. April in einer der hiesigen Liedertafeln mit ihm zubringen wolle. 2. Schlangenbad, 22. Mai 1824. 4 Seiten 8°. 3999 Übermittelt ihm eine Empfehlnng des Präsidenten Jbell* „... Der werthe Man hatte vorigen Sonabend den schönen Einfall, mich von Schaumburg aus mit seiner Frau u. einer jüngern Verwandten hier auf einen Tag zu ' 1787 erschienen Wolfs „Briefe an Herrn Hofrath Heyne", die für die Ergebnisse von Wolfs Forschungen über Homer die Priorität beanspruchten. 3 Karl von Jbell, Regierungspräsident von Hessen-Homburg, 1780—1831. 327 = Fr. A. Wolf - Chr. Wolff besuchen; u. von diesem Tage aus kan ich — ohnezweifel von dem Frohsinn, den er mir brachte, ein kleines Beßerwerden meiner Gesundheit datiren. Den bis daher ging es imer mit mir Bergab, u. ich wurde vor 14 Tagen recht zum würdigen Candidaten von Hieres u. Nizza. In Frankfurt, bei einer höchst glücklich verheiratheten Tochter u. ihren 2 Kindern, einem Knaben u. einem Mädchen, das in den 3 Jahren seines Lebens noch nicht geweint hat, gab es zwar viele Freuden, aber ich wurde davon so weichmüthig, daß sich keine Kraft bei mir entwickeln konte, u. so kam es, unter dem Rath guter Ärzte, besonders meines alten Universitätsfreundes Sömering', noch vor Antritt des großen Zuges gen Strasburg ein 8—16 Tage mich (bitte der Wortfügung etwas nachzuhelfen) in dies göttliche Milchwasser zu legen. Auch Goethe riech schon nebst seinem Lebensretter, Dr. Rehbein, dazu, u. dies grade wegen der unbestimten Eigenschaften dieses Wassers, dem bisher noch nie ein französischer oder deutscher Chemiker etwas hat anhaben können. Das, sagte G., sind die rechten Wasser für Naturen, wie die unsrigen: man gebietet ihnen was sie helfen sollen, u. sie leisten's. Der Art soll auch G' Marienbädchen sein, wo er sich im vorigen Somer so jugendlich erfrischt hat, daß er bald zur Volks- sage geworden wäre. So kan es nun freilich mit mir sobald nicht werden. Allein genützt haben mir die schon genommen 12 Bäder doch bedeutend, u. die kleinen Spatzierfarthen, die ich auch bei sehr mittelmäßigem Wetter tägl. mache, vorzügl. auf Höhen hinauf, von wo man den Rhein mit allen seinen freundlichen Orten bis Geisenheim übersehen kan..." Brief an den Bankier Moses (Michael) Friedlaender in Berlin, 1774—1840. Weimar, 25. April 1824. 2 Seiten 4°. E. 3201 Inserat in der Vossischen Zeitung über seinen Diener. Christian Freiherr von Wolff, Philosoph, Mathematiker, Professor und Kanzler in Halle, geboren 24. Januar 1679 in Breslau, gestorben 9. April 1754 in Halle. Schreiben an einen Ungenannten. Lateinisch. Halle, 13. Oktober 1720. 3 Seiten 4°. E. • 3202 Vir Clarissime atque Doctissime, Cur demonftrationes Tuae theorematum Bernoullianorum tardius comparuerint in Actis Eruditorum, ipfemet per Te intelliges, ubi eadem evolvere dignatus fueris: videbis enim ingentem Mathematicorum farra- ginem a celeberrimo Bernoullio1 2 communicatam, qui, ut prior tempore potior erat jure. Pro-Rectoratus negotia meditationes meas politicas quarum jam pars typis defcripta erat, antequam munus sufciperem, interruperunt: spero tarnen, me propediem ad eas rediturum, easque per hiemem ad finem perducturum. Si Theologi principiorum meorum 1 Samuel Thomas von Sömmering, Anatom, 1785—1830. 2 Johann Bernoulli, Mathematiker, Professor in Gröningen, dann in Basel, 1887-1748. 328 Chr. Wolff metaphysicorum atque moralium vim animo comprehenderint, tantum abeft ut eas improbare posfint, ut potius grates rependere debeant, quod per ea multa ipforum principia, quae ab ingeniis profanis rifui expo- nuntur, rationi confentanea demonftrantur atque ad discrimen inter naturam et gratiam intelligibili modo explicandum hujusque praerogativam diftincte comprobandam via sternatur. Vidifti forfitan, quae Grave- fandius1, Mathematum in Academia Lugdunenfi Profesfor, sub titulo Speciofo Introductionis in Philofophiam Newtonianam edidit. Quamvis vero rubrum non refpondeat nigro; non tarnen inutile mihi videtur ipfius propositum, scilicet veritates mathematicas per experimenta docere, cum fic ad eas etiam admittantur, qui a rigorofis ac profundis Mathe- maticorum demonftrationibus arcentur, ut iis in cognitione Naturae uti liceat, etiamfi quis (quod vulgo accidit) in Mathefi parum fuerit verfatus. Studiofi ex Academia Lugdunenfi adventantes referunt, deesfe Viro eas dotes, quae Doctorem in Academia commendant; unde et non merito, sed gratia ad Profesfionem promotus dicitur. Inciderunt in manus meas litterae Leibnitii, Clarkii2 atque Newtoni, quae duobus Tomis in Batavia excufae sunt: sed fi eas exceperis, quae ad controverfiam de inventore calculi differentialis et alterum circa nonnulla argumenta metaphysica spectant, reliquae non adeo singularia continent. Lectu tarnen dignae mihi videntur, ut materia meditationum suppeditetur. Sunt etiam in iis judicia quaedam liberiora de viris doctis, per quae probatur, Leibnitium non ex animi fententia aliorum encomia protulisfe, et inter ea quoque de Lockio3 invenitur, quod ego saepius Auditoribus meis inculcavi, nimirum quod methodum germinam ignoraverit et meditationibus meta- physicis nonnifi fuperficiariis deditus fuerit. Opifex quidam ingenii divitis, fed fortis durioris, monftravit mihi ideam materialem perpetui mobilis, quae magnam probabilitatis fpeciem habere videtur, et quam rotae Orffyraeanae4 similem judico. Pondera movent machinam impetu cadendo acquisito et quiefcentia rurfus attolluntur. Totum artificium in applicatione virgarum, quibus pondera affiguntur, confiftit: quod apertius scribere nefas duco. Foret hic motor externus insenfibilis aether, atque adeo machina non impingit in demonftrationem imposfibilitatis perpetui mobilis pure mechanici a centro gravitatis petitam, neque in principium Leib- nitianum, quod motus perpetuus tanquam affectus potior sua caufa, sit abfurdus. Defunt inventori sumtus ad machinam juftae molis exftruendam, quae de succesfu teftari debet. Vale et fave, Vir Clarisfime Halae Saxonum Tuo ad quodvis officio- D. 13 Oct. 1720. rum genus parato C. Wolfio. 1 Wilhelm Jacob s'Gravesande, Mathematiker und Astronom, Professor in Leiden, i 688—1742. 3 Samuel Clarke, Mathematiker, übersetzte Newtons „Opticks“ ins Lateinische, 1875—172». 3 John Locke, 1838-1704. 4 Johann Ernst Elias Orffyraeus, eigentlich Bessler, 1880—1745, Abenteurer, der ei» Perpetuum mobile erfunden zu haben vorgab. I. Wolff—-Zeune 329 Julius Wolff, Dichter, geboren 16. September 1834 in Quedlinburg, gestorben 3. Juni 1910 in Charlottenburg. Brief an einen Ungenannten. Charlottenburg, 31. Mai 1898. 2 Seiten 8°. 6. 3203 Auskunft über das Urkundenbuch des Klosters Stötterlingenburg, Band 4 der Geschichtsquellen der Provinz Sachsen. Oskar Ludwig Beuno Wolff, Schriftsteller, Improvisator, geboren 26. Juli 1799 in Altona, gestorben 17. September 1851 in Jena. Brief an Julius Eduard Hitzig. Jena, 21. Januar 1831. 2 Seiten 4°. E. 3204 Karl Ludwig vou Woltmanu, Historiker und Dichter, geboren 9. Februar 1770 in Oldenburg, gestorben 19. Juni 1817 in Prag. Brief san Christian Gottfried Schützl. Berlin, 22. Dezember 1808. 1 Seite 40. E. 3205 Schickt einen Beitrag seiner Frau' für sein Journal (Allgemeine Literatur- Zeitung). Leopold Freiherr von Zedlitz-Neukirch, Schriftsteller, geboren 7. Juli 1792 zu Tiefhartmannsdorf in Schlesien, gestorben 26. Oktober 1864 in Berlin. Brief an Gubitz. Schweidnitz, 8. Februar 1825. 3 Seiten 8°, Adresse, Siegel. E. 3211 August Zeune, Blindenpadagog, Direktor der Königlichen Blindenanstalt in Berlin, Geograph, Germanist, geboren 12. Mai 1778 in Wittenberg, gestorben 14. November 1853 in Berlin. 2 Briefe an Gubitz. 1. lBerlinl, 7. Januar 1835. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 3212 2. sBerlin 1840.1 1 Seite 40, Adresse. lDiktat?1 3213 Harvlinc von Woltmann geborene Stosch, 1782-1847; 1799 heiratet- st- den Kriegsrat Kar, Müchler; 1804 wurde sie von ihm geschieden; seit 1805 mit Woltmann verheiratet. 330 Zimmermann — Zöllner Johann Georg von Zimmermann, Popularphilosoph und Arzt, geboren 8. Dezember 1728 zu Brugg im da- maligen Kanton Bern, gestorben 7. Oktober 1795 in Hannover. Brief an den Buchhändler Philipp Erasmus Reich in Leipzig. Hannover, 17. Juli 1783. 8 Seiten 4°. E. 32U Über den Druck seines Werks „Über die Einsamkeit", das 1784—1785 in Leipzig bei Weidmanns Erben und Reich erschien. Vergleiche drei andre in derselben Sache an Reich geschriebene Briefe Zimmermanns im Archiv für Litteraturgeschichke Band 9, 1880, Seite 429—435. Briefan Moses Mendelssohn. Hannover, 25. April 1784. 3 Seiten 4°. E. 3215 Übersendet ihm den ersten und zweiten Teil seines Buches „Über die Einsamkeit". „... Wenn ich nicht seit so vielen Jahren so liebe Beweise ihrer grossen Nachsicht für mich hätte, so dürfte ich es nicht wagen Ihnen ein solches Buch zu schicken. Sie wissen, daß ich von spekulativer Philosophie nichts verstehe. Ich schreibe über den Menschen nach dem was mir aus eigenen und anderer Beobachtungen von dem Menschen bekannt ist, und hänge sodann diese Beobachtungen so gut aneinander als ich kann. Ich schreibe also über Moral wie ich über Artzneywissenschaft schreiben würde..." Johann Friedrich Zöllner, Theolog, Oberkonsistorialrat und Propst in Berlin, geboren 24. April 1753 zu Neudamm in der Neumark, gestorben 12. September 1804 in Berlin. Brief an den Kaufmann Fleck in Stettin. Berlin, 30. August 1795. 2 Seiten 4°. E. 3216 Numismatisches. Brief an David Friedlaender. sBerlinl, 12. Mai 1799. 1 Seite 4°, Adresse. E. 3217 Dankt für die Mitteilung des Briefes Alexander von Humboldts'. „... Der Himmel geleite den guten Humboldt. Herz^ meinte, wenn die Wilden in Amerika ihn fressen wollten, würden sie finden, es sei nicht viel an ihm; ich ant- wortete, wenigstens würden sie nicht sagen können: er sei nicht weit her.. Gesuch an den König. Berlin, 28. April 1804. 1 Seite 4°. E. 3218 Bittet um Reiseerlaubnis. 1 An David Friedlaender. Madrid, n. April 1799. Siehe Nr 1972. 2 Marcus Herz, 1747—1803. Zollikofer — Zuccalmaglio 331 Georg Joachim Zollikofer, Theolog, geistlicher Dichter, Prediger in Leipzig, geboren 5. August 1730 in St Gallen, gestorben 22. Januar 1788 in Leipzig. Brief an den Buchhändler Philipp Erasmus Reich. [Leipzig], 27. September 1781. 1 Seite 4°. E. 3219 Brief an Johann Jacob Engel. Leipzig, 26.November 1783. 2 Seiten 40. E. 3220 ... Als Schriftsteller zeigen Sie sich uns zuweilen, freylich viel zu selten, und da sind Sie uns imer sehr willkomen, und unterhalten uns auf das Beste. Aber den Freund sehen wir nie, und hören ihn nur selten ... Heinrich Zschokke, Dichter, geboren 22. Marz 1771 in Magdeburg, gestorben 27. Juni 1848 in Blumenhalde an der Aare. BriefanOr Adersbach in Avenches. Aarau, 30. April 1824. 3Seiten4°. E. 3221 ... Möge der gute und edle Lafayette' das schönste Abendroth seines Lebens im Morgenroth des amerikanischen Volksglükkes erblikken, das er selber begründen half. Wer, wie er, gelebt hat, lebte nicht umsonst unterm Himmel. Ich wünsche Ihnen Glük, Umgang und Freundschaft eines der wenigen Helden und Zierden der Menschheit zu geniesten... Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio, Pseudonym Wilhelm von Waldbrühl, Dichter, Kritiker, Musiker, Pädagog, geboren 12. April 1803 zu Waldbroel in der Rheinprovinz, gestorben 23. März 1868 zu Nachrodt in Westfalen. Eine Stunde in Marienbad. Lustspiel in einem Aufzuge von Wilh. v. Wald- brühl. [i841.] 26 Seiten 2°. E. 3222 Hierzu ein die Aufführung des Stücks am Königsstädtischen Theater ablehnender Brief des Direktors Cers an Gubitz, Berlin, 25. März 1841. 1 Seite 4", Adresse, Siegel. U.e. 3223 Bernhard von Weimar. Trauerspiel von Wilhelm von Waldbrühl. 106 Seiten 4°. E. 3224 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Ohne Ort, [um 1835]. 3 Seiten 8°, Adresse. 3225 2. Freiburg i. Br., 28. Juli 1848. 1 Seite 8". 3226 3. Frankfurt a. M., 15. Januar 1853. 1 Seite 4°. 3227 1 Der französische General >md Staatsmann Marie-Joseph-Roch-Aves-Gilbert Mokier Marquis be Lafayette. i 757—1834. 332 Zunz. Begas — Bendemann Leopold Zunz, Gründer der Wissenschaft des Judentums, geboren 10. August 1794 in Detmold, gestorben 18. Marz 1886 in Berlin. Brief an Gubitz. Berlin, 10. Dezember 1846. 1 Seite 8°, Adresse. E. 3228 2. Maler, Bildhauer, Kupferstecher, Architekten Reinhold Begas, Bildhauer, geboren 15. Juli 1831 in Berlin, gestorben ebenda 3. August 1911. 2 Briefe an Anton von Werner. E. 1. Berlin, 18. November 1888. 1 Seite 8°. 3241 Wird dem Komitee beitreten; eine Büste des Kaisers [Friedrich] steht zur Verfügung. 2. Berlin, 10. November 1891. 1 Seite 8°. 3242 Wird auf Werners Wunsch in die Jury für das Wörther Denkmal Kaiser Friedrichs eintreten. Eduard Bendemann, Geschichtsmaler, geboren 3. Dezember 1811 in Berlin, gestorben 27. Dezember 1889 in Düsseldorf. 3 Briefe an Carl Friedrich Lefsing. E. 1. Berlin, 22. Juli 1837. 3 Seiten 8°. 3243 Über eigne Arbeiten und die andrer Maler [Karl] Begas [1794—1854], Krause, [August Ferdinand] Hopfgarten [1807—1896], [Gustav] Zick, Adolf Schmidt, [Wilhelm] Nerenz [1804-1871]. 2. Berlin, 4. Dezember [18371. 1 Seite 4°. 3244 Über Emil Ebers 1 2 „... Wirklich ich wünsche dem guten Kerl alles mögliche Gute, vor allen Dingen Ordnung und Verleugnung seines Kneip- genies... Ist es wahr daß in Coeln Kanonen aufgefahren waren als der Erzbischoff fortgeführt wurde^..." 1 Maler, Carl Friedrich Lessings Schwager, 1807—1881. 2 Der Erzbischof Clemens August von Droste-Vischering war am 20. November 1837 auf die Festung Minden abgcfnhrt worden; siehe H. v. Treitschke, Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert, Teil 1, 188», Seite «88. Bendemann — Blaeser 333 3. Dresden, 3. Februar 1840. 4 Seiten 8°. 3245 ... Daß Ihr den Dante leset hat mich sehr gefreut. Besonders auch daß er Dir so recht zusagt, was ich nicht gleich geglaubt habeu würde, weil mich wieder so ganz etwas Andres als das Historische gerade an ihm angezogen hat u ich immer nur das einmal Erfaßte besonders an ihm suchte. Er hat etwas von den Werken der Natur an sich, daß ein Jeder auf seine Weise ihn betrachten = bewundern kann. Ich der ich immer gern auch am liebsten sogar, dem Allgemeinen, Religiösen nachspüre, in welchem sich das Philo- sophische verliert, habe immer besonders eben dies in ihm gesucht u nie herrlicher dargestellt gefunden. Dem Historischen habe ich leider nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt; nicht mehr als man durch die gewöhnlichen Noten erhalt, gesucht. Ihr mögt da durch Schnaases1 Vortrag auf Manches geführt werden. Hier- in Dresden gibt es viele Dantelogen. — Uns hat besonders jetzt EaneKes Geschichte DeutseKlands während der Reformation angezogen3/ Wiewohl ich noch lange nicht alles kenne (Selbstlesen kann ich leider jetzt fast gar nicht) aber was ich kenne, scheint mir so ergreifend, dem Bedürfniß unsrer Zeit entsprechend, daß ich immer das Gefühl habe, ein solches Werk müsse von unmittelbarem Einfluß auf eine Nation sein ... Brief an C. R. Lessing. Dresden, 21. Marz 1857. 1 Seite 8°. E. 3246 Über die Ausstellung von Carl Sohns3 Bild Carl Friedrich Lessings. Gustav Blaeser, Bildhauer, geboren 9. Mai 1813 in Düsseldorf, gestorben 20. April 1874 in Cannstatt. 3 Briefe an Carl Friedrich Lessing. E. 1. Berlin, 29. Februar [1838?]. 1 Seite 4°. 3247 Fragt an, ob er ihm zwei Tage vor oder nach Fastnacht zu seinem Kopfe sitzen kann. 2. Berlin, 7. Januar 1839. 1 Seite 40. 3248 Lessings Porträtstatuette* ist auf der Ausstellung von boshafter Hand der Kopf abgebrochen worden. Hat viele Aufträge auf die Statuette erhalten und bittet Lessiug, ihm nochmals zu sitzen. Modelliert zurzeit Rauch. 3. Berlin, 4. Juni 1839. 2 Seiten 4°. 324g ... Nächste Woche werden Abgüsse Ihrer Statue gegossen... Der Ezzelino5 hat sehr großen Beifall gehabt und alle entzückt es ist eben ein ' Carl Schnaase, Verfasser der „Geschichte der bildenden Künste", 1798—1875. 3 Leopold Rankes Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation erschien zuerst 1839—1843. 3 Des Düsseldorfer Malers, 1805-1867. * Siehe C. R, Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 372. ° Ezzelino im Gefängnis, Bild von Carl Friedrich Lessing. 334 Blaeser — Cordes Vorzügliches Bild geworden ich hätte damals nicht geglaubt das es ein sollche Effeckt bekommen würde, nur war allgemeiner Wunsch, daß die Figuren lebensgroß, oder noch drüber hätten seyn müssen... Das Monument des alten Fritz svon Rauchs wird wohl jetzt zu Stande kommen. Da bereits wieder ein neuer Entwurf vollendet und nun mal scheint daß es mal Ernst wird. Dann wird es mal hier eine frische Thätigkeit geben da sonst eigentlich nicht viel für die Sculptur los ist... Georg Bleibtreu, Schlachtenmaler, geboren 27. Marz 1838 in Tanten, gestorben 16. Oktober 1892 in Charlottenburg. Brief an C. R. Lessing. Charlottenburg, 16. Februar 1881. 2 Seiten 8°. E. 1060 Dankt für die ihm zugegangene Prachtausgabe des Nathan. Eugen Bracht, Landschaftsmaler, geboren 3. Juni 1842 zu Morges am Genfer See. Brief an C. R. Lessing. Dresden, 16. Dezember 1909. 4 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". Daniel Chodowiecki, Kupferstecher, geboren 16.Oktober 1726 in Danzig, gestorben /.Februar 1801 in Berlin. Brief an den Hofrat W. G. Becker in Dresden. Berlin, 18. Mai 1798. 1 Seite 8°. E. 3250 Am untern Rande eine Zeichnung in Tinte: ein Bär, der sich über einen am Boden liegenden Menschen hermacht. Bezieht sich auf ein Berner Begebnis: der Bär im Stadtgraben hatte sich losgemacht und einen armen Bürger übel zugerichtet. Wilhelm Cordes, Genremaler, geboren 16. Mai 1824 in Lübeck, gestorben daselbst 17. August 1869. Brief an C. R. Lessing. Lübeck, 7. Januar 1858. 1 Seite 8°. E. 3251 Bittet, sich seine bei Sachse ausgestellten Bilder anzusehen. 335 - - - - ■ - — Dannecker — Ebers ^ Johann Heinrich Dannecker, Bildhauer, geboren 15. Oktober 1758 in Stuttgart, gestorben daselbst 8. Dezember 1841. Stammbuchblatt. Stuttgart, 10. Februar 1826. 1 Seite quer 8°. E. 3252 Friedrich Wilhelm Eugen Doell, Bildhauer, geboren 8. Oktober 1750 zu Veilsdorf bei Hildburghausen, gestorben 30. Marz 1816 in Gotha. Brief an den Theaterdirektor Gustav Friedrich Wilhelm Großmann in Kassel. Gotha, 5. November 1791. 1 Seite 2°. E. 3253 ... Ihre gehabte Großen Bemühungen für Lessings Denkmahl sind wohl noch bis anjetzo sehr Fruchtloß gewesen? und nun ist Deutschland ganz eingefroren' ... Friedrich Drake, Bildhauer, geboren 23. Juni 1805 in Pyrmont, gestorben 6. April 1882 in Berlin. Quittung. lBerlin, 9. Oktober 1860.1 1 Seite 8°. E. 3254 Drake hatte die Büste einer früh verstorbenen Tochter C. R. Lessings (Emma, 1856—1860) angefertigt. Emil Ebers, Maler, geboren 14. Dezember 1807 in Breslau, gestorben 28. Juli 1884 in Beuthen. Brief an seinen Schwager Carl Friedrich Lessings Ohne Ort, ll8451. 4 Seiten 4°. E. 3255 Über den Kanzler Lessing, über seine Arbeiten u. a. .. Mit Vergnügen habe ich Dein Vorhaben gehört für Königsberg Hnß Tod zu malen', aber waffne Dich dabei auf Gift u. Dolch; ohne Spaß die Furcht vor Jesuiten ist nicht ungegründet. Wen Jda- nicht wäre, würde ich Dir allen Ernstes - Doells Denkmal Lessings für Wolfenbnttel wurde 1795 vollendet; siehe A. Buchholtz, Die Geschichte der Familie Lessing Band i Seite 18«, wo es auch abgeb.ldet ist. verheiratet. ^ Ebers war seit 1845 mit Fanny ^ ^wcher ar F Buchholtz, Die Ge- 8 Mit der Arbeit begann Lessing aber erst am 19. schichte der Familie Lessing, Band 2 Seite 324. * Carl Friedrich Lessings Frau Jda geborene Heuser, 1817 336 Ebers — Gude zureden nach Norddeutschland zu ziehen, wo Du viel mehr Hinterhalt an der Volksmeinung finden würdest, als selbst in Frankfurt a/M, wo die directen Berührungen mit dem Ultramontanismus noch imer unvermeidlich sind..." Eduard von Gebhardt, Historienmaler, geboren 13. Juni 1838 zu Groß-St Johannis in Estland. Brief an C. R. Lessing. lDüsseldorf, September 1909.1 3 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". „...Wir alten Leute werden bei der Erinerung an alte Zeiten imer wehmüthig berührt. So mußte ich auch der Zeiten gedenken, in denen ich das Glück hatte das Haus unsers allverehrten Carl Friedrich Lefsing betreten zu dürfen. Freilich war ich eigentlich damals noch zu jung u unreif, um den Man voll würdigen, sein Wesen verstehen zu könen. Es giebt ja jetzt manche Greise, die den Anschluß zum Ehrwürdigwerden verpaßt haben; anders war er: Seine braunen Locken zeigten noch kein graues Haar, u doch betrachteten ihn Alle mit einer gewissen ehrfürchtigen Scheu, die Wahrhaftigkeit u Lauterkeit seiites Wesens war zwingend. Jetzt denke ich oft mit Kursier daran, daß ich damals nicht reif genug war, um wirklichen Vortheil aus seinem Umgang ziehen zu könen..." Wilhelm Gentz, Maler, geboren 9. Dezember 1822 in Neu-Ruppin, gestorben 23. August 1890 in Berlin. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1. Berlin, 30. März 1878. l Seite 8°. 3256 „ Teilnahme am Tode seines Sohnes Carl Lessing (gestorben 29. Marz 1878). 2. Berlin, 15. Februar 1881. 1 Seite 30. iv60 ... Wie konnten Sie denn wissen, daß in meiner Seele immer der Wunsch existirt hat, den Nathan einmal illustriren zu können. Nun liegt durch Ihre Güte und Liebenswürdigkeit das schöne Prachtwerk des Nathan zur Mahnung vor meinen Augen... Haus Gude, Landschaftsmaler, geboren 13. Marz 1825 in Kristiania, gestorben 17. August 1903 in Berlin. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 17. Oktober 1890. 2 Seiten 8°. E. io6v Dankt für die ihm zugeeignete Prachtausgabe der Minua vou Barnhelm. Hackert — Heide! 337 Philipp Hackert, Landschaftsmaler, geboren l5.Septemberl737 inPrenzlau, gestorben 28.Aprill807 in Florenz. Brief an den Bildhauer Elphraiml Eben, 1748—1805. Florenz, lO.Marz 1804. 3 Seiten 4°, Adresse. E. 3257 Wünscht ihm Glück zur Verlobung mit seiner Nichte Amalie von Maltitz. .. Es würde vieleicht der frölichste tag meines Lebens sein, wen ich zugegen sein könte, und meine gantze Famielie zu sehen u kennen zu lernen. Allein in meinen Jare bleibt es bey den Wunsche, eine weite Reise kan ich nicht mehr unter- nehmen, LIima, die Arth zu leben, Nahrungs Mittel, solche Veränderungen wen man 36 Jar in Italien gelebt hat sind in 66 Jar nicht mehr zu wagen. Obgleich meine Gesundheit gut ist, für mein Alter, In der Ruhe, wo ich jez lebe da mir mein Bruder Georg1 alle last der Häußlichen sorge abnimt, so bin ich weiter zu nichts Gut Als meine Kunst bey der Staffelet) zu üben, und nach der Natur zu mahlen, hirin bestehet mein Vergnügen. Mein Geist ist lebhaft wie in der jugend, die Augen gut in der ferne zu sehen, die Hand fast ohne daß geringste Zittern, ohne Getümmel des Hofs so mahle ich Beßer wie je, so daß der rest meines Lebens bloß der Kunst gewidmet ist ..." Christian Ludwig von Hagedorn, Radierer, Direktor der Dresdner Kunstakademie, geboren 14. Februar 1713 in Hamburg, gestorben 24. Januar 1780 in Dresden. Brief an Adam Friedrich Oeser, 1717—1799. Dresden, 14. Februar 1767.. 2 Seiten 4°. E. 3258 Teilt ihm mit, daß ihm „die vorhin als Haus Zinß genossenen Achtzig Thl. jährlich" unverändert fortgezahlt werden sollen, obwohl er im vorigen Jahre ein Freiquartier auf der Pleissenburg erhalten habe. Hermann Heidel, Bildhauer, geboren 20. Februar 1810 in Bonn, gestorben 29. September 1865 in Stuttgart. Brief an C. R. Lessing. kBerlinl, 16. Januar 1862. 2 Seiten 8°. E. 3259 Bittet um eine Büste Gotthold Ephraim Lessings, die zur Feier seines Geburtstages verwendet werden soll. 1 Kupferstecher, 1755—1805. Lessingsche Bücher- u. Handschnslensammllmg. 22 338 Hertel — Knaus Albert Hertel, Landschaftsmaler, geboren 19. April 1843 in Berlin, gestorben ebenda 19. Februar 1912. Brief an C. R. Lessing. Genua, 28. Oktober 1890. 3 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die Prachtausgabe der Minna von Barnhelm. Ernst Hildebrand, Historien- und Porträtmaler, geboren 8. Marz 1833 zu Falkenberg in Schlesien. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 15. September 1909. 3 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". 3 Briefe an Gotthold Lessing. E. 1. Berlin, 24. November 1912. 4 Seiten 8°. 3260 2. Berlin, 21. Marz 1913. 4 Seiten 8°. 3261 3. Friedenau, 12. Marz 1915. 2 Seiten 8°. 3262 Joseph von Keller, Kupferstecher, geboren 31. Marz 1811 zu Linz am Rhein, gestorben 30. Mai 1873 in Düsseldorf. Brief an C. R. Lessing. Düsseldorf, 11. Juli 1858. 3 Seiten 8° und Beilage 2 Seiten 4°. E. 3263 Ludwig Knaus, Maler, geboren 5. Oktober 1829 in Wiesbaden, gestorben 7. Dezember 1910 in Berlin. 3 Briefe an C. R. Lessing. E. 1. Berlin, 19. Oktober 1890. 2 Seiten 30. 1060 Danksagung für die Prachtausgabe der Minna von Barnhelm. 2. Berlin, 28. Januar 1901. 2 Seiten 8°. 3264 Spricht seine Teilnahme am Tode des Oberbürgermeisters Robert Zelle aus. 3. Berlin, 22. Oktober 1909. 2 Seiten 8°. 1060 Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". Krüger — Mandel 339 Franz Krüger, Porträt- und Tiermaler, geboren 3. September 1797 zu Radegast in Anhalt- Dessau, gestorben 21. Januar 1857 in Berlin. Brief an C. R. Lessing. Berlin, l. Oktober 1853. 2 Seiten 4°. E. 3265 Mietsteigerung von 400 auf 450 Taler. Lessing wohnte seit seiner Heirat im Krügerschen Hause Behrenstraße 63 zwei Treppen hoch. Franz von Lenbach, Porträtmaler, geboren 13. Dezember 1836 zu Schrobenhausen in Oberbayern, gestorben 6. Mai 1904 in München. 2 Briefe an Anton von Werner. E. 1. München, 19. April 1899. 4 Seiten 8°. 3266 2. München, 19. Oktober 1899. 2 Seiten 8°. 3267 Uber die Beteiligung der deutschen Künstler an der Pariser Weltausstellung von 1900. Emannel Leutze, Historienmaler, geboren 24. Mai 1816 in Schwäbisch-Gmünd, gestorben 18. Juli 1868 in Washington. Brief an C. R. Lessing. lDüffeldorfl, 5. November ohne Jahr. 1 Seite 8°. 3268 Karl Lindemann-Frommel, Maler, geboren 19. August 1819 zu Markirch im Elsaß, gestorben 16. Mai 1891 in Rom. Brief an C.R. Lessing. Berlin, 24. Januar ohne Jahr. 1 Seite 8°. E. 3269 Eduard Magnus, Porträt- und Genremaler, geboren 7. Januar 1799 in Berlin, gestorben daselbst 8. August 1872. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 21. Oktober 1867. 1 Seite 8°. E. 3270 Eduard Mandel, Kupferstecher, geboren 15. Februar 1810 in Berlin, gestorben daselbst 20. Oktober 1882. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 23. Mai 1855. 2 Seiten 8°. E. 3271 340 Max — Menzel Gabriel Max, Maler, geboren 23. August 1840 in Prag. Brief an die Redaktion der Vossischen Zeitung. Ammerland (München), 23. Juni 1883. 3 Seiten 8°. E. 3272 Erklärung gegen die von der Kunsthandlung Max Levit verbreitete Mit- teilung, daß sie das 1866 gemalte Bild Die Märtyrin besitze. Es könne sich nur um den ersten Entwurf handeln. Ludwig von Maydell, baltischer Maler und Zeichner, geboren 29. November a. St. 1795 zu Stenhusen in Estland, gestorben 6. September 1846 in Reval. Brief an Gubitz. Dorpat, 28. Mai 1844. 1 Seite 8°, Adresse. E. 3273 Empfiehlt den Holzschneider A. Gern. Adolph von Menzel, Maler, geboren 8. Dezember 1815 in Breslau, gestorben 9. Februar 1905 in Berlin. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1. Berlin, 12. Oktober 1889. 2 Seiten 8°, Umschlag. 3274 Hochgeehrter Herr! Der Unruhe dieser ersten Tage nach meiner Heimkehr muß ich die Ver- säumniß: Ihre schmeichelhafte Einladung noch nicht beantwortet zu haben zuschreiben! Erst soeben leider mußte ich durch das persönliche Erscheinen Herrn klletsck's daran erinnert werden! Bitte tausendmal um Entschuldigung. Mit vorzüglicher Hochachtung zeichne A Menzel. 2. Berlin, 26. Mai 1899. 2 Seiten 8°, Umschlag. 2275 Hochgeehrter Herr! Verbindlichsten Dank für Ihr so freundlich rücksichtsvolles Schreiben vom 191 d. M. So stehenden Fußes ließ solch hochunliebsamer Gedächtnißfehler sich freilich nicht erledigen — die aufgenöthigte Festtagsstille that das Ihrige. Was man nicht im Kopfe hatte, muß man hinterher im Dintenfaß haben! Mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochachtung Aci: v Menzel. Hierzu bedarf es folgender Erläuterung: Im Abendblatt der Vossischen Zeitung vom 18. Mai 1899 hatte Menzel erklärt, diejenigen Werke seiner Hand, die sich etwa auf der Ausstellung der Berliner Sezession finden sollten, Menzel 341 könnten ohne sein Wissen nur aus Privatbesitz erlangt sein. In einer hier- gegen gerichteten Erklärung vom 19. Mai stellte der Vorstand der Sezession fest, er habe am 25. April Menzel schriftlich ersucht, ihm die Ausstellung von sechs einzeln aufgeführten im Privatbesitz befindlichen Werken seiner Hand zu gestatten, und hierzu habe Menzel am 27. April die schriftliche Zusage erteilt. Beilage: Schreiben des Ersten Vorsitzenden der Sezession Max Liebermann. Berlin, 19. Mai 1899. 1 Seite 8". E. 3276 Hierauf beziehen sich außer dem vorstehenden Brief an C. R. Lessing noch folgende Schriftstücke: 1. Schreiben Menzels an die Redaktion der Vosstschen Zeitung. Berlin, 20. Mai 1899. 3 Seiten 8°, Umschlag. E. 3277 Mir ist augenblicklich unmöglich so in Kürze zu festem Schluß über meine nöthige Erwiderung zu kommen. Muß mich in Geduld fassen bis zur nächsten Erscheinung — Vielleicht sogar eröffnet sich so oder so eine Erklärung für diese Thatsache! Mit ausgezeichnetem Dank für so freundliche bisherige Bemühung in vorzüglicher Hochachtung Menzd. 2. Erklärung Menzels. Berlin, 23. Mai 1899. E. 3278 Ich bestätige hiermit daß die von mir in der Vosstschen Zeitung (18 Mai- Abend) gemachte Angabe über die „ohne mein Wissen" geplante Ausstellung einiger meiner Arbeiten seitens der Berliner Secession auf einem Jrrthum meinerseits beruht, den ich bedaure. Ich habe thatsächlich meine Zustimmung dazu gegeben in einem Augen- blick der Zerstreuung, umdrängt von verschiedenerlei Fragen, welche meine Auf- merksamkeit so ablenkten daß mir die Sache ganz aus dem Gedächtniß ent- schwand. Ich kann nun mein einmal gegebenes Wort nicht brechen, und wende deshalb obwohl ich der Secession nicht angehöre gegen die diesmalige Ausstellung von Arbeiten meiner Hand in dem Lokal dieser Vereinigung nichts mehr ein. Berlin d. 231 Mai 1899. Ad. v. Menzel. 2 Briefe an Anton von Werner. E. l. Berlin, 18. November 1889. 2 Seiten 8°. 3279 Hochgeehrter Herr O! O! O! ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen wie es bei so was zuerst und zuletzt auf den Einfall an kommt. Vor allem: wie lange vor der 342 Menzel — Meyer von Bremen - Ablieferung zur Manipulation resp: Plätzelegen dort solch Ding unbedingt fertig sein muß? Mit ausgezeichneter Hochachtung grüßend Menzel. 2. Berlin, 15. November 1891. 4 Seiten 8°. 3280 Hochgeehrter Herr Ihre den Vereinsbrief begleitenden freundlichen Dankesworte bringen mich auf eine Frage: wäre nicht etwa bei der betr: Vorstandsabtheilung noch zu erfahren wer s. Z. der Gewinner des Bildchens in Rede gewesen? Damit ich desfalls mich an den Besitzer um kurze Darleihung desselben behufs einer photogr: Aufnahme wenden könnte. Bei der jedesmaligen Dringlichkeit mit der die Spende zu Händen der Portuns-4'ombolatrix eingeliefert sein will bleibt nie Zeit dazu; und wünschenswerth ists doch und vor Augen zu be- halten welcher quasi Redensarten man sich schon mal bedient. Mit bestem Dank voraus um event: gef: Bescheid bittend zeichne mit vorzüglicher Hochachtung ergebenst Wenzel. Brief an die Redaktion der Vossischen Zeitung. Berlin, 28. Oktober 1890. 3 Seiten 8°. E. 3281 Unterzeichneter ersucht um gefällige Aufnahme folgender Ergänzung: In Ng 503 vom 28 October Erste Beilage, mittlere Spalte unter „Kunst Wissenschaft u. Literatur" ist vervollständigend einzufügen: nach der Zeile „Prof. Ad. Menzel und Prof: v Helmholtz um eine Adresse zu über- reichen'" — Den Text derselben hat Geh: Rath Prof, von Sybel verfaßt. In Hoffnung baldthunlichster geneigter Berücksichtigung zeichnet mit dem Ausdruck vorzüglichster Hochachtung Prof: Dr: Menzel Kanzler d. Ord. p. 1. m. P. S. An selber Stelle, eine Zeile höher ist in Prof: Mommsen der Verfasser der Adresse der Akademie der Wissenschaften genannt, und erachte ich es demnach Recht und Billigkeit entsprechend, daß dieselbe Rücksicht dem Verfasser der Adresse unseres Ordens-Kapitels wiederfahre. Johann Georg Meyer von Bremen, Maler, geboren 28. Oktober 1813 in Bremen, gestorben 4. Dezember 1886 in Berlin. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 16. Februar 1881. 1 Seite 30. E. ioeo Danksagung für die Prachtausgabe des Nathan. ' An Moltke zu dessen neunzigjährigem Geburtstage. Ed. Müller — Oeser 343 Eduard Müller, Bildhauer, geboren 9.August \ 828 in Hildburghausen, gestorben 29.Dezember 1895 in Rom. 15 Briefe an C. R. Lessing. E. 1. Rom, 19. Dezember 1873. 4 Seiten 8°. 3282 2. Rom, 14. September 1875. 4 Seiten 8°. 3283 3. Rom, 29. September 1875. 4 Seiten 8°. 3284 4. Rom, 18. Oktober 1875. 3 Seiten 8°. 3285 5. Rom, 31. Oktober 1875. 4 Seiten 8°. 3286 6. Rom, 11. November 1875. 4 Seiten 4°. 3287 7. Rom, 7. Mai 1877. 4 Seiten 8°. 3288 8. kRoml, ohne Datum. 3 Seiten 8°. 3289 9. Rom, 29. September 1877. 6 Seiten 8°. 3290 10. Rom, 16. Mai 1878. 4 Seiten 8°. 3291 11. Rom, 28. Juni 1878. 4 Seiten 8°. 3292 12. Rom, 8. Februar 1881. 3 Seiten 8°. 3293 13. Berlin, 26. Dezember 1886, nebst Beilagen. 6 Seiten 4° und 4 Seiten 8°. 3294 14. Rom, 18. Januar 1887. 4 Seiten 8°. 3295 15. Rom, 19. November 1891. 4 Seiten 8°. 3296 C. R. Lessing erwarb mehrere Werke Müllers: Nmnphe, Faun mit einer Maske, Bacchantin und Faun, Marmorgruppe, Junge Römerin („Ecco il möccolo!“), Kandelaber; von ihnen handeln die Briefe. Nr 12—14 betreffen sein von der Nationalgalerie erworbenes Werk Prometheus und die Okeaniden und einen über dessen Reproduktion entstandenen Streit. Adam Friedrich Oeser, Maler, geboren 17. Februar 1717 in Preßburg, gestorben 18. Marz 1799 in Leipzig. Unterthanigstes Eromemoria. Entwurf, unvollendet. lLeipziA, ohne Datum. 2 Seiten 20. E. 3297 Über den Lehrer der Geometrie und Mathematik an der Kunstakademie Habersang. 344 Rauch — -----— Christian Daniel Rauch, Bildhauer, geboren 2. Januar 1777 in Arolsen, gestorben 3. Dezember 1857 in Dresden. 11 Briefe an den Hofmarschall Freiherrn von Maltzahn. E. 1. Carrara, 16. Marz 1814. 7 Seiten 4°. 3298 ... Nachdem alle Unannehmlichkeiten meiner Verweisung ins Innere von Frankreich in Rom beseitigt waren, stellte ich am Ende des M. Dezember die fertige Statue der Hochseel. Königin sLuise^ in meinem Studio öffentlich aus, und hatte wie ich nach allen freyen Äußerungen mir schmeichlen darf den allgemeinen Beifall der Künstler und des Publikums; Namentlich unter den Erstem den des Canova1 Thorwaldfen2 und Camuccini5, welche als Beweis dieses ihres Urtheils, mich nicht nur zum Mitglieds der Akademie von sankt Lukas, sondern auch zum Mitgliede des Senats genannter Akademie vorschlugen, und am 2ii5 Januar wurde ich von der allgemeinen Versainlung dazu aufgenomen... Ich habe nach Vollendung der Statue den Kopf derselben über den Marmor abformen lassen, in derselben Gestalt wie Seine Majestät über den Thon geformt, selbigen schon in mehrern Abgüssen besizt. Nachdem nun alles in Rom vollendet, bin ich am 12^2 Februar von dort hieher nach Carrara wieder zurückgereißt um die übrigen Arbeiten als das Piedestal der Statue und die beiden Kandelaber zu beschleunigen, die BildhauerArbeiten daran selbst zu vollenden. Ich arbeite gegenwärtig an einer der Figurengruppen der Kandelaber, mehrere Theile derselben sind ganz vollendet, und an denen noch übrigen Stücken arbeiten die Ornamentisten und Marmorpolirer. Zu anfang Aprill wird das Piedestal der Statue ganz fertig geschliffen und polirt seyn, woran dann nur noch das lezte überarbeiten der Verzierungen und Bild- haurerei fehlt, welches leztere worunter eilt lebensgroßer Adler am Kopf und Fuß-Ende nebst den übrigen Verzierungen nicht unbedeutend ist... Da HE. Schinckel die Zeichnung sowohl zum Piedestal als zu den Kandelabern nicht hat so groß gezeichnet, als selbige in Marmor ausgeführt werden sollten, so fand sich als ich die große Zeichnung zum Behuf der Arbeiten machte daß selbige zu diesem Zweck unausführbar waren. Beide mußten also in wesentlichen Theilen geändert werden, besonders das Piedestal in einer ganz andern Form, des Gegenstands würdig ohne eine zu große und schwere Masse zu bilden. Ich bin hierbei nicht meiner eignen Willkühr gefolgt, sondern auch dem Ralhe talentreicher Künstler hier und in Rom, welche diese Veränderungen, oder vielmehr Bereicherungen durchaus nothwendig fanden, dadurch bin ich überzeugt daß diese Werke auch den Kunstkeitnern unseres Vaterlandes wie den Künstlern gefallen werden. Die Einfachheit der Statue * Antonio Canova, 1757—1822. 2 Bertel Thorwaldfen, 1770—1844. 3 Mncenzo Camuccini, Maler, 1771—1844. Rauch 345 erforderte ein einfach aber reich verziertes Piedestal, mit diesem die Kandelaber in Ubereinstimung zu bringen, mußten auch diese reicher verziert werden, wobei besonders Rücksicht genomen, daß alles und jedes analog zum Ganzen ist... 2. Carrara, 27. Marz 1814. 2 Seiten 4°, Adresse. 3299 3. Carrara, 3. Juli 1814. 4 Seiten 4°. 3300 ... Die unvorhergesehene schnelle Beendigung der grossen Weltbegeben- Heiken, der Sturtz des Scheusals und mit ihm alles Bösen, woran Se. M. unser König den entschiedensten und bedenteitsten Antheil nahm, hat mich veranlaßt: Ausser dessen ersten Marmorbildnisses welches bereits schon vollendet ist, eine zweite Büste anzufangen, in welcher ich selbigen, als Sieger mit der Lorbeerkrone dargestellt, und ein analoges Hermenartiges Piedestal dazu, an welchem in Basrelief eine Viktoria auf einem Hhlbaum und Kränzen die beiden Jahre 1813 und 14 beziehend vorgestellt ist... 4. Carrara, 14. Juli 1814. 4 Seiten 4°. 3301 Uber die bevorstehende Absendnng des Grabmals der Königin. 5. Carrara, 28. Juli 1814. 3 Seiten 4°, Adresse. 3302 6. Carrara, 18. August 1814. 4 Seiten 4°. 3303 Die Verladung des Denkmals hat einen Aufschub erlitten, da das Schiff Alexander in der Quarantäne sehr gelitten hatte. 7. Carrara, 15. September 1814. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 3304 8. Carrara, 25. September 1814. 4 Seiten 4°. 3305 Das Schiff ist am 19. September unter Segel gegangen. 9. Carrara, 9. Oktober 1814. 4 Seiten 4°. 3306 ... Ich habe vollkoinen bis den 15 Nov: hier zu thun, werde aber auch länger hierbleiben bis mir Ihre Befehle zugekomen sind, welche ich aber bitte mir in zwei Briefen gnädigst anzuzeigen, den einen lieber chargee der Post mit italienischer oder auch französischer Aufschrift zu übergeben, weil eine deutsche leicht mißverstanden werden könnte, und den Postdirektoren oder Offizianten ein Zeichen fremder Briefe ist, und solche leicht unterschlagen, denn in Italien sind diese Ämter noch alle mit Jakobinern oder Anhängern Buonapartes besezt, und ausser dem Kirchenstaate treiben diese ihr Wesen ärger wie vorher; Arrestazionen wegen Truppenwerbung für Buonaparte sind sogar hier in Carrara vorgefallen, und ähnliche Einverständniße finden sich überall, die Nähe dieses Menschen kann Italien durch deßen müßigen, schlechten Gesindels Anhang für Augenblicke einmal böse Folgen haben... 10. Carrara, 25. Januar 1817. 3 Seiten 4°. 3307 11. Carrara, 24. Januar 1818. 7 Seiten 4°. 3308 346 Rauch — I. G. Schadow Brief an Moses Friedlaender. Berlin, 4. September 1823. 1 Seite 4°. 3309 Übersendet einen Abguß der Porträtmaske Lorenzo Medicis, die 1818 in dem von ihm erbauten Palaste Riccardi in Floren; aufgefunden worden war. Brief an Professor Friedrich Zelle. Berlin, 3. Marz 1839. 1 Seite 4°, Adresse. E. 3310 2 Briefe an Benoni Friedlaender. E. 1. Berlin, ll. November 1848. l Seite 8°. 3311 Entschuldigt sich, daß er das jugendliche [Tischbeinsche] Bildnis Lessings, das Friedlaender ihm zur Benutzung für den Lessingschen Kopf am Friedrichs- Denkmal überlassen, noch nicht zurückgeschickt habe. 2. Berlin, 27. Dezember 1848. 1 Seite 8°. 3312 Schickt das Bildnis zurück. „Deßen Nähe war mir aber bis zur Voll- endung eines Modells zu nötig." Ernst Rietschel, Bildhauer, geboren 15. Dezember 1804 zu Pulsnitz in der sächsischen Lausitz, gestorben 21. Februar 1861 in Dresden. Brief an Carl Friedrich Lessing. Dresden, 5. April 1858. 3 Seiten 4°. E. 3313 Bedarf für das ihm übertragene Lutherdenkmal in Worms der Bildnisse von Hus, Savonarola, Petrus Waldus und andern, zu denen ihm Lessing verhelfen möge. Johann Gottfried Schadow, Bildhauer, Direktor der Königlichen Akademie der Künste in Berlin, geboren 20. Mai 1764 in Berlin, gestorben daselbst in der Nacht vom 27. zum 28. Januar 1850. Rede gehalten am 18. Oktober 1818 im Künsilerverein zur Feier des St Lukas- Tages. Abschrift. 9 Seiten 4°. 3314 Erklärung des Abendmahls von Leonardo da Vinci. 8 Seiten 4°. E. 3315 Ein alter Kunstliebhaber. 29 Seiten 4°. E. 3316 Der Bücherantiquar und ein Mitglied der Akademie der Künste. Dialog aus der gelehrten Ecke. [1840.] 4 Seiten 4°. E. 3317 Satire auf die Amazone von August Kiß. Gedruckt: Vossische Zeitung Nr 12a vom 22. Mai 1864, Sonntagsbeilage. Hierzu Visitenkarte Schadows mit einigen Zeilen von ihm: Gubiß werde wohl selbst die Korrektur lesen. 3316 347 I. G. Schadow Über den Schutz der Künstler vor unbefugter Vervielfältigung ihrer Werke. Ohne Datum. 2 Seiten 8°. E. 3319 Schreiben an den Lomite aäminj8tr3tik. Berlin, 6. Mai 1807. Entwurf. 1 Seite 4°. E. 3320 Bittet als Eigentümer des Hauses Kleine Wallstraße 10—11 ihm „zur Besorgung der abzutragenden Kriegs dwntribution" mitzuteilen, wieviel sein abzutragendes Teil beträgt, und in welchen Münzsorten und Terminen er es zu zahlen habe. 10 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 18. November 1828. 1 Seite 8°. 3321 Übersendet Auszug aus einem römischen Briefe Pauline von Splitt gerbers, ehemaliger Erzieherin im Hause des Gesandten Grafen Alopeus', dann in derselben Eigenschaft im Hause des preußischen Gesandten Grafen Voß in Neapel. 2. Berlin, 29. Januar 1830. 1 Seite quer 4°. 3322 Schickt einen Beitrag für Gttbitzens Blatt. 3. Berlin, 5. Januar 1831. 1 Seite 4°. 3323 Uber Verteilung von Preisen durch die Akademie. Am Rande Entwurf der Antwort von Gubitz, 6. Januar 1831. 4. Berlin, 9. Januar 1831. 1 Seite 4°. 3324 Erwiderung auf Gubitzens Brief vom 6. Januar. 5. Berlin, 4. November 1831. 2 Seiten 4°. 3325 Empfiehlt einen jungen Buchdrucker lind Schriftsetzer, der das Holz- schueiden erlerueli will. 6. Berlin, 30. September 1838. 2 Seiten 4°. 3326 Gedruckt: Johann Gottfried Schadow. Von F. W. Gnbitz. Vosfische Zeitung dl? 120 vom 22. Mai 1864, Sonntagsbeilage. Dem Briefe ist beigefügt: Professor Franz Krüger Parade (von Schadow), 5 Seiten 4°. 3327 7. Berlin, 23. April 1840. 3 Seiten 4°. 3328 Schickt einen Aufsatz über zwei Bilder der Kunstausstellung, die die Spenersche Zeitung nicht erwähnt hatte: [Karl] Beckmanns [1799—1859] Kapelle zu Palermo und [Eduard] Steinbrücks [1803—1882] Amor und Psyche. Das Manuskript liegt bei. 5 Seiten 8°. 3329 1 Russischer Diplomat, zeitweilig Gesandter in Berlin, 1748—1821. 348 I. G. Schadow 8. Berlin, 13. Juli 1840. 1 Seite 8°. 3330 Erbittet seinen Aufsatz über die Judith zurück. 9. Berlin, am Tage Sand Pancratius sl2.Mai1 1845. 1 Seite 8°. 3331 Schickt ein Manuskript. 10. Berlin, 27. August 1849. 1 Seite 8°. 3332 Dankt für das übersandte erste Heft seiner Monatsschrift. Schickt seine Übersetzung von Voltaires „Akademie" aus dem victionnaire philo8ophique: liegt bei, Abschrift, 14 Seiten 4". 3333 3 Briefe an Carl Friedrich Lessing. E. 1. Berlin, 16. November 1830. 2 Seiten 4°. 3334 Über die Kunstausstellung, die am 14. November geschlossen worden war. „... Beide, Ihr KönigPaar' u Ihr Klosterhof haben Aufsehen erregt ..." Nachschrift von Schadows Frau Henriette geb. Rosenstiel. 2. Berlin, 3. Februar 1831. 2 Seiten 4°. 3335 Über die Beteiligung der Berliner Künstler an der vom Verein der Kunst- freunde in Düsseldorf veranstalteten Ausstellung. „Das trauernde Königspaar" will die Kaiserin von Rußland ^ kaufen. Zurzeit gehört es einer Frau Felschow, der es durch das Los zugefallen war; sie will es aber nicht behalten, da es sie an den Tod einer ihrer Töchter erinnert'. 3. Berlin, 22. Marz 1831. 3 Seiten 4°. 3336 ... Das Mufeum ist geöffnet an 4 Tagen wird da gemalt, wobei viel Frauenzimmer, u die erwärmte Luft giebt dem gauzen Gebäude eine immer währende angenehme Temperatur. Au zwei Tageu ist es dem publicum geöffnet. Die Zahl der Gemälde die eigentlich gefallen, ist geringe dagegen ist der Reichthum an alten schönen 8culturen groß u über alle Erwartung ... 3 Briefe an Benoni Friedlaender. E. 1. Berlin, 6. Dezember 1830. 1 Seite 8°. 3337 Der Mensch altert — die Zuneigung nicht! an Ihrem Festtage erhalten Sie, ein Zeichen daß ich an Sie gedacht habe, ein geringes Geschenk — mehr wollten Sie nicht, von der Hand Ihres nun auch alt werdenden Freundes u Verehrers G. Schadow ... 1 Das trauernde Königspaar. 3 Alexandra Feodorowna, die frühere Prinzessin Charlotte von Preußen, 1798—1860. 3 Sie verkaufte das Bild für 2100 Taler dem Kronprinzen, der es seiner Schwester, der Kaiserin von Rußland, überließ. Beim Ankauf für die Verlosung war es auf 600 Taler geschaht worden. =^- — I. G. Schadow — W. v. Schadow —— — 349 2. Berlin, 18. Mai 1838. 2 Seiten 8°. 3338 Schenkt ihm Briefe von Sergel', Canova und Thorwaldsen. „Einiges ist mir weggekommen. Alles ist zu Ihrer äi8pofttion n besser wie bei mir, aufbewahrt .. 3. Berlin, 29. Oktober 1848. l Seite 8°. 3339 Übersendet die Vorrede zur Geschichte seiner Werkstatt. Brief an Prinz Adalbert von Preußen. Berlin, 14. Oktober 1833. 1 Seite 4°. E. 3340 Einladung zum St Lukastag im Künstlerverein. Brief an A. Mendheim. Berlin, 1. Oktober 1847. 1 Seite 8°. E. 3341 Übersendet ein Olbildnis, das ihm bei Auflösung des alten Schachklubs zugefallen sei. Gubitz, Friedrich Wilhelm. Schadows Jubiläen. [4838.1 2 Seiten 4°. 3342 Von fremder Hand mit Berichtigungen von Gubitz. Gedruckt: Vossische Zeitung Ns, 120 vom 22. Mai 1864, Sonntagsbeilage. Wilhelm von Schadow, Maler, Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie, geboren 6. September 1789 in Berlin, gestorben 19. Marz 1862 in Düsseldorf. Brief an Carl Friedrich Lessing. Venedig, 9. Juni 1831. 3 Seiten 4°. E. 3343 Berichtet über seine Reise, seinen Aufenthalt in Rom und Venedig. „Von Kunstneuigkeiten weiß ich auch nur zu sagen, daß Overbeck^ Ende dieses Monats mit Cornelius1 2 3 nach München geht u bis zum Octdr: in Deutschland bleibt. — Mit ersterem bin ich wieder in ein ganz herzliches Verhaltniß getreten u hoffe daß die kleinlichen Zänkereien u Verfolgungen, meist durch die miserabelsten Jungen erregt, auf immer ein Ende haben sollen. Im Ganzen sind unsre Ideen über Kunstausbildung dieselben u sich sehr viel gleicher, als die Overheckschen, mit dem ich mich in dieser Beziehung nicht ganz verstehe, so außerordentlich ich ihn auch schätzen u lieben muß. Die altern u jüngeren Künstler, auf welche er in Kom einen Einfluß ausgeübt u noch ausübt, scheinen zu vergehen, daß in der Malerei Ideen sich in Form u Farbe kleiden, ja durch dieselben erst faßbar werden. Sie begnügen sich mit Gedanken, die sich im Bleistiftcontur ganz hübsch ausnehmen, halten die kunstgerechte Ausbildung für unwesentlich, u bringen mit den fromsten Empfindungen oft doch nur Karrikaturen zur Welt ..." 1 Johan Tobias Sergel, Bildhauer, 1740—1814. 2 Friedrich Overbeck, Historienmaler, 1789—1889. 3 Peter von Cornelius, Historienmaler, 1783—1867. 350 Schaper — Scholz Fritz Schaper, Bildhauer, geboren 31. Juli 1841 zu Alsleben an der Saale. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. ioöo 1. Berlin, 29. Oktober 1890. 2 Seiten 8°. ... der Stich des I^es8inßportraits^ ist die beste Arbeit von Lilei-8 die ich kenne... 2. Berlin, 29. September 1909. 2 Seiten 8°. Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". Carl Friedrich Schinkel, Architekt, geboren 13. März 1781 in Neuruppin, gestorben 9. Oktober 1841 in Berlin. Brief an Agnes Rauch, Tochter des Bildhauers. lBerlinl, ohne Datum. 1 Seite 4°. E. 3344 Dankt für eine Nachricht, wird ihren Vater erwarten. Zeugnis für den Regierungsbaukondukteur Ziller. Berlin, 19. Marz 1823. 1 Seite 2°. E. 3345 Brief an Christian Daniel Rauch. lBerlinl, Sonnabend früh. Nähere Be- zeichnung fehlt. 2 Seiten 4°. E. 3346 Lieber Freund, Dem Freunde Tieck^ habe ich schon ebenfalls in einigen Worten gesagt was mir vorgestern Abend nach einer laugen Conferen; im Schauspielhause begegnet ist, als mich Graf Brühl an den Ort führte, wo die Bronze, welche durch Tiecks uud Ihre Güte dort einen, für mich, viel zu hohen Platz fand, Röthe und Blässe über meinen ganzen Körper abwechselnd verbreitete... Brief an David Friedlaender. Berlin, 10. Dezember 1832. 1 Seite 4°. E. 3347 Dankt für den ihm geschenkteil, in Paris gefertigten Abguß der bekannten bei Rennes gefundenen Schale. Wilhelm Scholz, Karikaturenzeichner, Mitredakteur des Kladderadatsch, geboren 23. Januar 1824 in Berlin, gestorben ebenda 20. Juni 1893. Brief an C. R. Lefsing. lBerlinl, 15. Februar 1881. 1 Seite 4°. E. 1060 Danksagung für die Nathanausgabe. 0 In der Prachtausgabe der Minna von Barnhelm. ^ Friedrich Tieck, der Bildhauer, 1776—1851. Schrödter — Stürmer 351 Adolph Schrödter, Maler, Zeichner, Illustrator, geboren 28. Juni 1805 in Schwedt, gestorben 19. November 1875 in Karlsruhe. Brief an C. R. Lessing. Düsseldorf, 29. November 1856. 2 Seiten 8°. E. 3348 Schickt eine Besprechung — jede nähere Angabe fehlt — für die Vossische Zeitung. „...Ich bin gewiß nicht eitel auf meine Schreiberkunst: aber ich glaube oft, manches sagen oder schreiben zu können, was keinem Andern ein- fällt, u was gleichwohl der Welt ersprießlich sein dürfte; darum juckt es mich jeweilen in den Fingern ..." Carl Sohn, Maler, geborenl0.Dezemberl805inBerlin, gestorben 25.November 1867 inKöln. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1. Düsseldorf, 22. Januar 1856. 2 Seiten 8°. 3349 2. Neuwied, 16. Januar 1857. 2 Seiten 8°. 3350 Über die von ihm gemalten Bildnisse C. R. Lessings und seiner Frau; über letzteres siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 376. Carl Steffeck, Maler, geboren 4. April 1818 in Berlin, gestorben 11. Juli 1890 zu Kranz bei Königsberg. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 27. Januar 1865. 2 Seiten 8°. E. 3351 Über das von ihm gemalte Bild von Lessings Sohn Carl; siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 377. Wolfgang Stürmer, Formschneider, bei dem die verschiedenen Ausgaben des „Verzeichnus und Ge- präge der groben und kleinen Münz Sorten" herausgekommen sind. Lebens- daten fehlen. Schreiben an Leonhard Thurneisser zum Thurn. Leipzig, 17. Mai 1583. l Seite 2°, Adresse. E. 3352 352 Werner Anton von Werner, Maler, Direktor der akademischen Hochschule für die bildenden Künste zu Berlin, geboren 9. Mai 1843 in Frankfurt a. O>, gestorben 4. Januar 1915 in Berlin. 26 Briefe an C. R. Lessing. E. 1. Berlin, 30. Juli 1876. 1 Seite 8° nebst eingelegter Quittung. 3353 2. Berlin, 23. Dezember 1876. 2 Seiten 8°. 3354 3: Berlin, 10. April 1890. 8 Seiten 8°. 3355 4. Berlin, 12. Dezember 1890. 2 Seiten 8°. 1060 5. Berlin, 23. Dezember 1895. 4 Seiten 8°. 3356 ... Es fällt mir schwer, der Bewegung Herr zu werden, welche mich er- greift, als ich Ihren Brief und Ihre Sendung empfange und Ihnen danken will! Sie werden mir glauben, wenn ich Ihnen sage, Weihnachten ohne die Tante Lessing1 erscheint uns fast unmöglich, so sehr hatten wir und vor Allen die Kinder sich daran im Laufe vieler Jahre gewöhnt, die theuere uns nun Entrissene als den Weihnachtseugel anzusehen, welchem es Bedürfniß war, Freude und Glück um sich zu verbreiten! Wie viele glückliche Stunden verdanke ich der lieben theuren Frau und wie oft habe ich ihr mein Herz aus- geschüttet, sie war die Einzige, deren Güte, Freundlichkeit und offenem Blicke gegenüber ich so viel Zutrauen hatte. Daß sie uns an diesem Feste zum ersten Male fehlt, breitet auch bei uits einen grauen Schleier über die Weihnachts zeit — ... 6. Berlin, 23. Januar 1900. 3 Seiten 8°, Umschlag. 3357 7. Karlsbad, 16. Mai 1901. 3 Seiten 8°. 3358 8. Berlin, 20. Oktober 1901. 3 Seiten 8°. 3359 9. Berlin, 21. November 1901. 3 Seiten 8°. 3360 10. Berlin, 15. Dezember 1901. 2 Seiten 8°. 3361 Uber die schwere Erkrankung seiner Frau. 11. Berlin, 16. Dezember 1901. 1 Seite 8°. 3362 Tod seiner Frau. 12. Berlin, 21. Dezember 1901. 3 Seiten 8°. 3363 13. Kiel, 17. Marz 1902. 1 Seite 8°. 3364 14. Wannfee, 11. September 1902. 3 Seiten 8°. 3365 15. Berlin, 26. Dezember 1902. 1 Seite 8°. 3366 1 Am 2a. November 1895 war Lesstngs Frau Emma geborene von Gelbke gestorben. Werners Frau Malvina geborene Schrödter, eine Tochter des Malers Adolph Schrödter, war eine Nichte von des Malers Carl Friedrich Lesstng Frau. — == Werner = 353 16. Wannsee, ll. September 1903. 2 Seiten 8°. 3367 17. Wannsee, 4. Oktober 1903. 4 Seiten 8°. 3368 18. Berlin, 25. Dezember 1903. 2 Seiten 8°. 3369 19. Berlin, 9. November 1905. 4 Seiten 8°. 3370 20. Berlin, 15. Februar 1908. 3 Seiten 8°. 3371 ... An dem heutigen Erinnerungstage, dem 100L Geburtstage Larl Friedrich Lessings gedenke ich in Liebe und Verehrung des herrlichen Mannes, und die Erinnerung an meine Jugendzeit in Carlsruhe und Alles, was ich dem Verkehr mit ihm verdanke, erfüllt mich mit Dank gegen die Vorsehung, welche mich vor 45 Jahren nach Karlsruhe führte. Heute vor 30 Jahren waren wir beide in Karlsruhe zur Feier seines 70L Geburtstages und das Jahr darauf sah ich ihn zum letzten Male und zeichnete das Ihnen wohlbekannte Portrat'... 21. Berlin, 4. April 1908. 2 Seiten 8". 3372 Beilage: Zum Fall v. Tschudi. pDrucf,] 3 Seiten 4°. 3373 22. Berlin, 14. April 1908. 4 Seiten 8°. 3374 Gegen das Denkmal Virchows von Fritz Klimsch. 23. Berlin, 2. Mai 1909. 4 Seiten 8°. 3375 ... Mit wahrem Vergnügen habe ich L. P.’£2 Besprechungen der Aus- stellung der Sezession gelesen; ich kenne keinen, der mit größerer Klarheit und doch noch Rücksichtnahme ein Bild von dem aesthetischen Sumpf und Schmutz, der sich dort breit mad)t, giebt, als L. ?., mit Sachkennuüß und Humor! Es ist die Stimme des gesunden Menschenverstandes, — u. die erklingt auf diesem Gebiete heute nur noch aus den Spalten der Vossischen Zeitung!... Es wäre traurig, wenn L. P. dermaleinst keinen ebenbürtigen Nachfolger mehr fände... 24. Wannsee, 10. Mai 1909. 3 Seiten 8°. 3376 25. Berlin, 21. Oktober 1909. 4 Seiten 8°. 1060 26. Berlin, 29. Januar 1910. 3 Seiten 8°. 3377 Briefe an Friedrich Stephany. E. l. Berlin, 7. Dezember 1895. 4 Seiten 8°. 3378 2. Wannsee, 3. August 1898. 4 Seiten 8°. 3379 3. Berlin, 7. Februar 1904. 3 Seiten 8°. 3380 Auf Seite 4 Stephanys Antwort im Entwurf, 9. Februar 1904. ' 2m Besitz von Gotthold Lessing-, siehe C. R. Lessings Bücher- n»d Handschriftensanimlttng Band l Seite 372. 2 Ludwig Pietsch, 1824—1911. vesnngsche Bücher- u. Handschriftensammlung. 23 354 Werner. Blum — H. v. Bülow Schauspielerin, 1809—1891. Kurze Zeit verheiratet mit Alexander von Ove». 4. Berlin, 12. Februar 1904. 2 Seiten 8°. 338i 2 Briefe an Gotthold Lessing. 1. Berlin, 29. Oktober 1912. 4 Seiten 8°. 3382 Bittet um Überlassung seines Bildes C. R. Lessings behufs Aufnahme in sein autobiographisches Werk (Erlebnisse und Eindrücke 1870—1890,1913). 2. Berlin, 18. Mai 1914. 3 Seiten 8°. 3333 ... Von meinem Befinden kann ich Ihnen wenigstens soweit Gutes melden, als mein Hausarzt Dr. Aschoff mir soeben freudestrahlend das Er- gebnis einer Röntgenstrahluntersuchung vorgelegt hat, der ich mich am vorigen Mittwoch in der Charite unterzogen habe und laut welcher ich an keiner der organischen Veränderungen von Herz, Lunge u Blutdruck leide, die sonst mit meinem Alter verbunden find. Nur starke Nervosität in Folge langjähriger Überarbeitung — also Ruhe, mehr Ruhe!... 3. Musiker Carl Blum, Komponist, Bühnendichter, Theaterregisseur, geboren 1786 in Berlin, gestorben 2. Juli 1844. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 27. Februar 1836. 4 Seiten 4°. 3391 Über Charlotte von Hagn' und eine ihr angetane Kränkung. 2. (Berlin), 14. Oktober 1838. 2 Seiten 8°. 3392 3. Berlin, 25. Februar 1839. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 3393 Hans von Bülow, Klavierspieler und Komponist, geboren 8. Januar 1830 in Dresden, gestorben 12. Februar 1894 in Kairo. Stammbuchblatt: Allegretto aus Beethoven 0pu8 27 No 2, für Frau Ober- hofmarschall Margarete von Schleinitz geborene von Larisch. Meiningen, 2. Februar 1881. 1 Seite 8°. E. 3394 355 ----- ■ Grell — Loewe Eduard Grell, Komponist, Direktor der Berliner Singakademie, geboren 6. November 1800 in Berlin, gestorben 10. August 1886 zu Steglitz bei Berlin. Brief an Professor Friedrich Zelle. [Berlin], 26. Januar 1845. I Seite 8°, Adresse. E. 3395 Brief an Fräulein Amalie Zelle, Tochter Friedrich Zelles. Berlin, 22. No- vember 1868. 1 Seite 8°. E. 3396 Joseph Joachim, Geiger, geboren 28. Juni 1831 zu Kittsee bei Preßburg in Ungarn, gestorben 15. August 1907 in Charlottenburg. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 15. Oktober [1890]. 2 Seiten 8°. E. 1060 Dankt für die Prachtausgabe der Minna von Barnhelm. Brief an Anton von Werner. Charlottenburg, 30. Januar [1902]. 2 Seiten 8°. E. 3397 Über eine letztwillige Bestimmung Marie Seebachs zugunsten der Hoch- schule für Kunst. Karl Loewe, Komponist, geboren 30. November 1796 zu Löbejün bei Halle, gestorben 20. April 1869 in Kiel. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Stettin, 22. Januar 1839. 1 Seite 4°. 3393 Wird ein „engelschönes Gedicht" von Gubitz komponieren. Macht ihn auf eine große Altkomposition „Die Kaiserin" aufmerksam, die in Berlin noch nicht anfgeführt ist. Für einen guten Erfolg stünde er. 2. Stettin, 4. Februar 1839. 1 Seite 4°. 3399 Schickt das versprochene Duett des „schönen heimlich-heiligen Gedichtes". 3. Ohne Ort und Datum. 1 Seite 4°. 3400 Erinnert an die Rückgabe einiger Musikalien, die er ihm für ein Konzert gesandt habe. 23* 356 Mendelssohn Battholdy Felix Mendelssohn Bartholdy, geboren 3. Februar 1809 in Hamburg, gestorben 4. November 1847 in Leipzig. 3 Briefe an Carl Friedrich Lessing. E. 1. Leipzig, 4. Januar 1843. 2 Seiten 4°. 3401 . Sie haben mir und allen hiesigen Kunstfreunden eine große herzliche Freude durch Ihren Brief bereitet; Sie glauben es nicht, wie allgemein und lebhaft der Wunsch sich hier ausspricht Ihr Werk zu besitzen u. imer vor Augen zu behalten. Möchte mir bald die gewisse Erfüllung dieser Hoffnung kommen, möchten die Frankfurter uns keinen Querstrich machen, möchten Sie bald bestimmt sagen können: es bleibt und gehört den Leipzigern. Wie würden sich da alle freuen! Aber keiner gewiß mehr und aufrichtiger als ich ..." Wird sich „die ordeutlichste Mühe geben", Lessing „ein recht schönes Jnstrtrment zu verschaffen". 2. Leipzig, 12. Februar 1843. 1 Seite 4°. 3402 Hat eins von den beiden beim Instrumentenmacher Jrmler bestellten Klavieren für Lessing genommen. „Auf dem Resonanzboden links habe ich mit Bleistift Ihren Namen, den meinigen lind das Datum geschrieben ... Nun wünsche und hoffe ich nur, daß es Ihren und Ihrer Frau Anforderungen genügen möge, daß es gut klingen, sich tüchtig halten, und Ihnen beiden recht viel Freude gewahren möge..." 3. Berlin, 3. November 1844. 2 Seiten 4°. 3403 Lieber Lefsing Ich habe seit ich Sie kenne eine Bitte auf dem Herzen, die ich jetzt endlich nicht mehr verschweigen kann, weil mir ihre Erfüllung gerade in dieser Zeit wieder so viel im Sinne liegt, und so große Freude machen würde. Ich möchte nämlich gern irgend ein von Ihnen bezeichntes Blatt besitzen. Können und wollen Sie mir ein solches, gleichviel wie groß oder klein geben? Da ich bei manchen Kunstfreunden und Künstlern, die Sie kaum persönlich kennen mögen, einzelne Ihrer Blätter gefunden habe, so faßte ich deshalb Muth auch mir meiner Bitte einmal hervorzutreten, denn ich denke, wenn Sie es denen über.' lassen haben, so werden Sie es am Ende mir auch thun. Ich hoffe Sie werden mir es nicht übel nehmen, wenn ich Sie geradezu bitte mir zu sagen, wie Sie es damit gehalten haben wollen: ob ich Ihnen irgend einen Preis dafür zahlen darf, ob Sie lieber irgend ein Musikstück dafür wollen, kurz wie ich es anzufangen habe, um zur Erfüllung meines sehr großen Wunsches zu kommen? Sein Sie mir nicht böse über diese Zumuthung lieber Lefsing, und in jeden: Falle geben Sie mir durch ein Paar Zeilen die Gewißheit, daß Sie mir die Bitte nicht übel nehmen. Ich habe nämlich aus früherer und jetziger Zeit manche schöne Zeichnung bewahrt, die ich nun alle für meine Frau' in ein Buch legen, und ihr zu Weihnachten geben will, weil sie viel mehr von dem Zeichnen u. Malen versteht, 1 CLcile geborene Jeanrenaud. 357 - Mendelssohn Bartholdy — Mozart und sich also noch mehr daran ju freuen weiß, als ich: da finden Sie es denn wohl natürlich, daß mir so viel daran gelegen ist, von Ihnen eine Zeichnung zu haben. Gern hatte ich Ihnen auch bei dieser Gelegenheit gesagt, wie viel Dank- barkeit ich Ihnen schon für so sehr große Genüsse schuldig bin, und welche Freude mir jedes Ihrer neuen Werke, und Ihr ganzer Lebensweg, in Kunst und in Welt von jeher gemacht hat, und immer von neuem macht. Aber es möchte heute ganz verkehrt herauskommen; und darum versuche ichs vielleicht einmal spater, schriftlich oder mündlich. Oder auch nicht — es kommt nichts darauf an, und Sie wissen es ohnehin, u. es sagt sich auch nichts weniger als das ... Giacomo Meyerbeer, eigentlich Jakob Liebmann Beer, geboren 5. September 1791 in Berlin, gestorben 2. Mai 1864 in Paris. Brief an einen Ungenannten. Wien, 26. Dezember 1813. 3 Seiten 4°. 3404 Hat ein Volkslied des Adressaten komponiert, zweifelt, daß er „für dieses ßenre" Talent habe. 6 Briefe an Gubitz: 5 undatiert, l Berlin, 22. Juli 1854; zusammen 6 Seiten 8". 6. 3405-3410 Mit unbedeutendem Inhalt. Wolfgang Amadeus Mozart, geboren 27. Januar 1756 in Salzburg, gestorben 5. Dezember 1791 in Wien. Brief an Michael Puchbergl. lWien, August 1790.] i Seite quer 4°. E. 3411 Liebster Freund und Br: So leidentlich als es mir gestern war, so schlecht geht es mir heute; ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können vor Schmerzen; ich muß mich gestern von vielem gehen erhizt und dann unwissend erkaltiget haben; — stellen sie sich meine Laage vor — krank und voll Kursier und Sorge — eine solche Laage verhindert auch die genesung um ein merkliches. — in 8 oder 14 Tagen wird mir geholfen werden — sicher — aber gegenwärtig habe ich Mangel. — könnten Sie mir denn nicht mit einer kleinigkeit an die Hand gehen? — mir wäre für den augenblick mit allem geholfen — Sie würden wenigstens für diesen augenblick beruhigen ihren wahren Freund, Diener und Br: W. A: Mozart. Daneben die Bemerkung von Puchberg: d. 14 aug 1790. 10 f. geschickt. Auf der Rückseite von Mozarts Hand: A Monsieur Monsieur Michael Puchberg ebenhier. 1 Begüterter Kaufmann, Freimaurer, mit Mozart befreundet, dem er wiederholt geholfen hat. Siehe S. Zahn, W. A. Mozart, 3. Auflage, Theil i, 1889, Seite 833-834. 358 Naegeli — Taubert Hans Georg Naegeli, Komponist und Musikschriftsteller, geboren 16. Mai 1773 zu Wetzikon im Kanton Zürich, gestorben 21. Dezember 1836 in Zürich. Brief an Friedrich Rochlitz in Leipzig. Zürich, 22. Juni 1805. 3Seiten4°. 6. 3412 Über die Herausgabe Johann Sebastian Bachscher Vokalwerke. Carl Friedrich Rungenhagen, Komponist, Direktor der Berliner Singakademie, geboren 27. September 1778 in Berlin, gestorben ebenda 21. Dezember 1851. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 17. Marz 1839. 2 Seiten 4°, Adresse. 3413 2. Berlin, 12. Oktober 1839. 2 Seiten 4°, Adresse. 3414 Clara Schumann geborene Wieck, Klavierspielerin, geboren 13. September 1819 in Leipzig, gestorben 20. Mai 1896 in Frankfurt a. M. Brief an C. Fr. Lessing. Düsseldorf, 27. September 1855. 2 Seiten 8°. E. 3415 Bittet, der Prinzessin von Lippe-Detmold und ihr den Besuch seines Ateliers zu gestatten. Friedrich Ludwig Seidel, Komponist, Musikdirektor und Kapellmeister der Königlichen Oper in Berlin, geboren l.Juni 1765 in Treuenbrietzen, gestorben 8. Mai 1831 in Charlottenburg. Mlüchler), Klarll. lLebensskizze Seidels.1 11 Seiten 4°. E. 3416 Wilhelm Taubert, Opern- und Liederkomponist, Kapellmeister der Königlichen Oper in Berlin, geboren 23. Marz 1811 in Berlin, gestorben ebenda 7. Januar 1891. Komposition von Lessings Gedicht Der Tod siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 1 Seite 190 Nr 183. Hierzu Begleitschreiben an C. R. Lessing. Berlin, 20. Februar 1881. 3 Seiten 8«. E.' 3417 Brief an Carl Seidel. Berlin, 20. August 1840. 1 Seite quer 4°. E. 3418 Über Lieder zum Gutenbergfest; siehe Nr 2962. Taubett — C. M. v. Weber - —=— 359 2 Briefe an C- R. Lessing. E. loeo l. Berlin, 15. Februar 1881. l Seite 8°. Danksagung für die Festausgabe des Nathan. 2. Berlin, 23. Oktober 1890. i Seite 8°. Danksagung für die Festausgabe der Minna von Barnhelm. Cosima Wagner, Tochter Franz Liszts und Marie de Flavignys Gräfin d' Agoult, Richard Wagners zweite Frau, geboren 25. Dezember 1840. Brief an Frau Oberhofmarschall Margarete von Schleinitz geborene von Larifch. lBayreuthl, 26. August 1882. 3 Seiten 8°. E. 3419 Festsetzung einer Empfangsstunde durch Richard Wagner. Bernhard Anselm Weber, Komponist, Musikdirektor am Nationaltheater, Kapellmeister in Berlin, geboren 18. April 1766 in Mannheim, gestorben 23. Marz 1824 in Berlin. Brief an Gubitz. Berlin, 23. Mai 1816. 1 Seite 30. E. 3420 Carl Maria von Weber, geboren l8. Dezember 1786 in Eutin, gestorben in der Nacht vom 4. zum 5. Juni 1826 in London. 5 Briefe an Gubitz. 1. Prag, 28. Marz 1815. 1 Seite 4°. 3421 Lieber Freund! Dießmal trete ich auf wie der Engel mit dem flammenden Schwert lind gedenke ein gottloses Maul zu haben, daß Hochdieselben mich bis jetzt mit keiner Zeile Antwort beehrten. Habe ich nicht vortrefflich Wort gehalten? und d. 16: 8eptember des verblichenen Jahres das Liedlein nach Berlin gesendet? ich hoffe den Empfang deßelben bloß aus dem Grunde, weil Sie mir keinen Mahnbrief schrieben. Gegenwärtiges bitte ich aber ergebenst für einen solchen anzusehen, indem ich eine erschreckliche Wuth in mir fühle endlich einmal über eine Oper her- zufallen. Ja, mein lieber Freund so ein paar Monate lies ich hingehen, weil ich Sie in Heyraths-Angelegenheiten-Befangenen — nicht stören wollte, und es auch deßwegen sehr natürlich fand, daß Sie nicht an AlfredLibufsa und 1 König Alfred, eine Märchenoper, die Gubitz aber erst 1825 vollendete. 360 C. M. v. Weber ^eber dachten. Nun aber dauert's mir ein bischen zu lange, und ich bitte, errinnere an Versprechen und flehe dringendst, mir bald etwas zu schikken. Zudem möchte ich doch auch gerne wißen, wie es Ihnen und dem lieben Jettchen' das ich recht herzlichst grüße, — geht. Der guten Koch habe ich noch gar nicht geschrieben, — Sie straft das wie billig, mit gleichem Schweigen, und somit erfahre ich nichts, ich hoffe aber daß Sie sich aus den Armen der Liebe, des Buchdruckers, der Dichtkunst und des Holzes auf einen Augenblick reißen werden, um mir zu sagen wie Sie leben, was Sie arbeiten, ob Sie für mich arbeiten, wann ich etwas zu hoffen habe, und daß Sie nicht ganz vergeßen Ihren Sie herzlich liebenden Freund Weber Siehe Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 195—196, über seine erste Be- kanntschaft mit Weber ebenda Seite 189—190. 2. Dresden, 14. Dezember 1818. 2 Seiten 4°. 3422 Mein sehr lieber Freund! Meine Sündenlast Ihnen gegenüber ist so groß, daß ich gar nichts mehr zu sagen weis um mich zu entschuldigen und doch würden Sie es selbst thun, lebten Sie eine Zeitlang um und neben mir. Jedes ankomende Paket Ge- sellschafter das ich mit gröstem Antheil lese ist doch wieder ein Dolchstoß in die schuldige Brust, und wenn es mich dann oft jukt mich auch als theil- nehmender Freund Ihnen zu beweisen so hangen sich wieder die Verhaltniß- Gewichte bley schwer an den guten Willen, und laßen ihn das nicht thun was er doch nur halb thun könnte. Vergeblich habe ich den Somer über gehofft Sie hier zu sehen und mich einmal so recht ausplaudern zu können, aber es wurde nichts daraus denn Sie sizzen auch fest. Doch vor allem laßen Sie sich den Bringer dieses Briefes vorstellen Herrn HofSchauspieler O.vik von hier, als Mensch und Künstler achtenswerth, nehmen Sie ihn mit gütiger u gewohnter Freundlichkeit auf, laßen Sie sich von ihm erzählen wie es hier, wie es mir geht, und Sie haben den besten Brief. Er ist zwar ein bischen ein Schwarzseher, denn fast überall flöße die Aussicht trübe, aber ein braver red- licher Mann. Meine DienstGeschäfte und die damit verknüpften DienstArbeiten haben mir seit 2 Jahren gänzlich die Freyheit genomen für mich selbst zu arbeiten. Fragen Sie darüber nur den jamernden Schlesinger möge mir dieß mit zum Beweise dienen daß es wahrlich nicht an meinem guten Willen liegt, wenn ich nicht schon oft manche meiner Gedanken gedrukt in Ihrem Blatte gelesen habe, mit Freude sehe ich deßen Blühen und wachsen zu, und wie es fest hält am einmal gefaßten Grundton, und Jemand ist. statt daß es so viele andere zusamengeflikte Lumpenkönige zu Mitrennern in der Welt Bahn hat. Leid thut es mir von Herzen, daß Sie mit meinem guten Kind', in Händel * Gubitzens Frau. 3 Martin Adolf Schlesinger, Webers Verleger. 3 Friedrich Kind, der Dichter des „Freischütz", 1788—1843. Gubitz hakte Kinds Idyll „Der Abend am Waldbrnnnen" im „Gesellschafter" 1818 Blatt 157 und 185 ungünstig beurteilt, und Kind hatte darauf entgegnet. Siehe Gubitz, Erlebnisse, Band 8 Seite 195. 361 C. M. v. Weber gerathen; wenn Sie ihn so kennten wie ich, Sie hätten gewiß seine Äußerungen in der Abend;, nicht so hoch aufgenomen, und unerwiedert gelaßen, ich habe Euch beide lieb, und möchte gerne Ruhe und Frieden unter braven Leuten. — Nichts vor ungut. Ihr hiesiger Correspondent ist ein lauer Herr'. Dürfte ich doch ihn ablösen, aber ich kann es einmal nicht über mich gewinnen Fäustchen im Sakke zu machen, und müste gar zu oft als Richter und Parthey zugleich erscheinen; wer weis ob ich dann Recht hätte. Wenn mirs die Gegner gar zu toll machen so trete ich einmal recht offen dazwischen, und da bleibt denn manchmal einer auf dem Plazze. So habe ich den säubern ehemaligen Berichterstatter Musikalischer Seits in der Abend;: den Buchstaben C. getödtet, und eben jezt habe ich in der Musik: Z: Einem die Lanze vorgehalten auf seinen üblen Wegen. Desto mehr Frieden ist in meinem Hause. Ich bin ein glüklicher Mann, und hoffe bald ein eben solcher Vater zu sein. Wenns draußen stürmt und die Kerls mich oft abgehezt haben, so schüttle ich mich derb vor meiner Hausthüre und trete in den Kreis der mich alles vergeßen heißt, alles tragen hilft. Wie sehr erfreut es mich auch Sie so glüklich preisen zu könen. Grüßen Sie mir doch ja Ihr trautes Hausfrauchen. Wenn Ihnen mein Geschreibsel etwas Rhapsodisch vorkomt, so wundern Sie sich nicht, denn ich habe Ihnen so viel eigentlich zu sagen daß ich darüber zu nichts ordentlichem kome. Laßen Sie hübsch den Somer den Freundes- bringer sein. Es ist doch eilt ander Ding um eilt ordeittliches Gespräch als die Gänse-kiels Dolmetschung. Schließlich noch eine Bitte. Erlauben Sie mir von 1819 an mich für den Gesellschafter mit Ihrer Buchhandlung verrechnen zu dürfen. Ich nehme mit herzlichem Danke die ersten 2 Jahrgänge an, und hoffe einmal Gelegen- heit zu finden mich deßelben thätig entledigen zu könen. aber länger leidet es wahrlich mein Gewitzen nicht. Alles herzliche an alle Bekannte und Freunde, besonders auch an den braven Lern*, und zürnen Sie nicht zu sehr Ihrem Ihnen herzlich ergebenen alten Freunde C M v Weber Gedruckt mit Auslassungen u>td Änderungen, aber auch willkürlichen Ein- schaltungen in: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 191—194, 3. Dresden, 18. Marz 1819. 1 Seite 4°. 3423 Sehr verehrter Freuitd. Ueberbringer dieses den ich Ihnen ztl herzlicher Aufnahme bestens empfehle, ist HE. Regisseur Hellwig', ein braver Künstler und braver Mensch voll des besten Eifers für die Kuitst, den ich sehr liebe und achte, als Bruder des andern Berliner Hellwigs^ gehört er ja ohnedieß zum Kreise Ihrer Bekannten, und ich brauche ihn daher nur bei Ihnen einzuführen. 1 Carl Heim (Heinrich Clauren); siehe Seite 103- * Friedrich Wilhelm Lemm, Mitglied des Königlichen Schauspielhauses zu Berlin, 1782-1837. 3 Friedrich Hellwig, Regisseur des Hoftheaters in Dresden, 1782—1825. 4 Ludwig Hellwig, Komponist, Domorganist in Berlin, 1773—1838. 362 C. M. v. Weber — Zelter Von Kind habe ich Sie seit Monaten schon freundlichst zu grüßen. Er- hofft mit Zuversicht daß Sie ihn reiir glauben werden von dem Gegeifer Mancher gegen Sie, weil Er glaubt daß wenn eine Spaltung Ihrer Meinungen vorhanden wäre, Er und Sie selbst sich genug wären, es ehrlich und offen miteinander auszukämpfen. Das heillose Unwesen das jetzt getriebeir wird im Felde der Krit. Sitten und namentlich des Korrespondenzlerwesens, hat mich auch abgehalten, so oft es mich auch oft gewaltig dazu lüstete und jukte, Ihnen nicht zu viel Nachrichten von hier, oder wenigstens Berich- tigungen Ihres säubern Herrn Korresp. aus Oi-eaäen einzusenden, aber ich mag ein für allemal nicht für ein Glied dieser verkappten Leute die nichts beßeres zu thun wißen gelten; und imer alle Pfeile gerade aufzufangen wie ich es wohl zuweilen thue wenn die Noth hochkoint — dazu habe ich doch auch keinen Beruf. Totale Unwahrheiten komen übrigens oft vor, z. B. ist es Niemand eingefallen, HE. Ober' hier die Ueclaction der Leip: Musik: Z: anzubieten. Vielweniger daß er sie Übernomen habe. /: No: 19 pag 26./ warum steht uns 2 KapellMstrn eine sehr ehreitvolle Auszeichnnng bevor? ich habe etwas gethan, und glaube doch keine zu verdienen, und wie käme gar HE: ülorlacckO dazu, der gar nichts thut. Sollte man nicht glauben es sei recht böser Wille dahinter, solche Notizen zu geben, die sie einem allenfalls hier selbst in die Schuhe zu schieben geneigt sind. Doch genug über diesen Punkt. Ist Ihnen aber einmal vielleicht doch an Berichtigung gelegen /: oder halten Sie dergleichen auch für Eintagsfliegen die noch schneller vergehen als entstehen,:/ so stehe ich zu Diensten. Mein Künstlerleben, rükt troz vieler andern Arbeit, doch langsam vorwärts, wenn ich ein Bruch- stük habe daß sich zu einem kleinen verständlichen Ganzen ordnet, schicke ich es Ihnen für den Gesellschafter. Wie es übrigens hier steht, in meinem Hause und der Kunst, wird Ihnen Freund Hellwig des ausführlichsten erzählen können. Meine Frau grüßt bestens Ihr liebes Frauchen und Sie, daß ich dabei nicht zurückbleibe versteht sich von selbst. Gott stärke Sie auf Ihrer dornen- vollen Bahn und behalten Sie lieb Ihren Sie herzlich achtenden und liebenden Freund We6er Carl Friedrich Zelter, Komponist, Dirigent der Singakademie in Berlin, geboren 11. Dezember 1758 in Berlin, gestorben daselbst 15. Mai 1832. Rede gehalten am 17. August 1809 in Königsberg im Palast des Kronprinzen über Friedrich den Großen als Musiker und seine musikalische Umgebung. 12 Seiten 4°. 3434 Gedruckt: J.D.E.Preuß, Friedrich der Große. Band 3,1833, Seite 480-483. Hierzu 2 Seiten mit nachträglichen Bemerkungen Zelters, 1 in 4", 1 in quer 4°. E.' 3425 1 Christian Friedrich Hermann Uber, Musikdirektor an der Kreuzkirche in Dresden, 1781—1822. 2 Francesco Mvrlaccchi, Königlicher Kapellmeister in Dresden, 1784—1841. 363 = ■ • "—= Zelter —— Das Goethe-Fest in Berlin Ctn der MittwochsgesellschafO. III. Zelters Aus- sprache und Preis-Ertheilung. Berlin am 28ten August 1826. 4 Seiten 2°. E. 3426 Beurteilung der eingegangenen Gedichte. Brief an Gubitz. Berlin, 21. Oktober 1826. 2 Seiten 4°. E. 3427 Auszüge aus einem Brief vom 41. Oktober 1826. Beurteilung eines „Liederheftchens". 4 Briefe an Benoni Friedlaender. E. 1,2. Berlin, 16.Januar 1831. 2Briefe, 1 Seite 8°, 2Seiten 4°. 3428-3429 Im ersten Brief: „Hatten Sie verehrter Freund wohl Köhlers Münz- belustigungen zu eigen und möchten mir solche auf einige Tage zur Ansicht leihen? Hr. v. Goethe weist mich darüber an Sie ..." Als Fried- laender sie ihm geschickt hatte, folgt der zweite Brief: „Ich könnte den Tod davon gehabt haben wenn mein Diener mit 26 Quartbanden zurück mir ins Haus gestolpert wäre, und bitte um Verzeihung meiner mehr unwissenden als unbescheidenen Bitte ..." 3. Berlin, 27. Februar 1831. 1 Seite 8°. 3430 Bittet, der Überbringerin Fraulein Facius seine schöne Sammlung zu zeigen. 4. Berlin, 26. April 1832. 2 Seiten 8°. 3431 Schönen Dank! alter Freund, für schöne Sendung. Und die Mutter', ist die nicht göttlich? „Ey schäm' Dich alte Räthinn!" Ist das nicht die Frömmigkeit selber? Ich habe einen Brief von ihrer Hand an den Sohn, Sie sollen ihn sehn; Sie frommer Vater auch! Denn Sie sind der Mann dazu! So einer wie ich ist doch gar zu unachtsam. Mit solchen Männern zu verkehren, was müste man nicht alles zu erzaleu u der Welt zu offenbaren haben? Hätte man zu rechter Zeit offene Ohren anstatt eines einfältigen Maulsperrens? — Da muß man sich denn hinterher das Beste von wild fremden Leuten sagen lassen. Das Beste? Jeder gibt sein Bestes ... Brief an David Friedlaender. Berlin, 27. März 1832. 1 Seire 8°. E. 3432 Zelter hatte wenige Tage vorher eine handschriftliche Rede, die er 1809 in Königsberg gehalten und Friedlaender geschenkt hatte (Nr 3424), zurück- erbeten. Inzwischen war die Nachricht von Goethes Tode nach Berlin gelangt; Friedlaender schickte Zelter nunmehr die Rede mit folgenden Zeilen: „Anbey, theuerer Freund, die verlangte Handschrift; Reden hat seine Zeit, Schweigen seine Zeit: ich schweige. Schreiben Sie mir nur wie Sie sich befinden." Hierauf seine Antwort vom 27. März: ' Goethes Mutter, Katharina Elisabeth Goethe geborene Textor, 1731—1808. 364 Zelter. Baison — Beck Ich bin gesund lieber Freund und muß, wie jeder Andere tragen was aufgeladen wird. Sie sind alt genug um zu verstehn was ich sagen kann. Sie haben Ihre Frau verloren und mir ist mein Mann gestorben. Bisher war ich 36 Meilen von Ihm entfernt, nun kom' ich ihm mit jedem Tage naher u er wird mir nicht entwischen. So habe jeder seinen Schmerz und ich soll den Meinen haben. Nun halten aber 8ie mir fest denn ich werde nach u nach so scheu wie ein Gebissener. ^' ewiger ^ Friedlaender bemerkt hierzu: Seit diesem Schreiben hat mich der Edle noch oft besucht. Zu letzt etwas unwohl, aber sehr gefaßt, stets unterhaltend und geist- reich, besonders von dem Verewigten Gsoethe^j erzählend, ernsthaft u: lehrreich. Briefe Zelters an Goethe und David Friedlaender siehe Seite 66—70. Gedicht an Zelter: Dem Jugendfürsten Zelter am 11= December 1830. l Seite 4°. 3433 4. Theaterdirektoren, Schauspieler, Sänger Jean Baptiste Baison, Schauspieler, geboren 24. Oktober 1812 zu Hattersheim bei Mainz, gestorben 13. Januar 1849 in Hamburg. 4 Briefe an Gubitz. E. 1. Hamburg, 9. Marz 1846. 3 Seiten 4°. 3441 2. Hamburg, 22. März 1846. 2 Seiten 4°, Adresse. 3442 3. Hamburg, 30. Marz 1846. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 3443 4. Hamburg, 9. Mai 1846. 3 Seiten 4°. 3444 Luise Beck, Schauspielerin und Dichterin, Tochter des Schauspielers Heinrich Beck (1760—1803). Lebensdaten nicht zu ermitteln. 4 Briefe an Gubitz. E. l. Mannheim, 12. Dezember 1825. 2 Seiten 8°. 3445 Hierzu: Antwort von Gubitz, Entwurf, 1 Seite 8U. E. 3446 Brief und Antwort gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 3 Seite 289—293. Beck — Birch-Pfeiffer 365 2. Mannheim, 29. Dezember 1825. 4 Seiten 8°. 3447 Gedruckt: ebenda Seite 293—295. 3. Mannheim, 22. Mai 1826. 2 Seiten 8°, Umschlag, Siegel. 3448 Gedruckt: ebenda Seite 296. 4. Mannheim, 24. November 1826. 2 Seiten 8°. 3449 Der Schluß gedruckt: ebenda Seite 296—297. Gustav Berndal, Schauspieler, geboren 2. November 1830 in Berlin, gestorben 31. Juli 1885 in Gastein. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 13. Februar 1881. 4 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die Zueignung des Nathan. Friedrich Jonas Beschort, Schauspieler, geboren 1767 in Hanau, gestorben 5. Januar 1846 in Berlin. Brief an? Berlin, 30. Oktober 1836. 1 Seite 4°. E. 3450 Charlotte von Hagn könne die Rolle in dem Lustspiel „Talentprobe" svon GubitzH nicht übernehmen, weil das Schauspiel „Griseldis" svon Friedrich Halm^ ihr alle Zeit wegnehme, eine andre Rolle zu studieren. Charlotte Birch-Pfeiffer, eigentlich Charlotte Birch geborene Pfeiffer, dramatische Dichterin und Schau- spielerin, geboren 23.Juni 1800 in Stuttgart, gestorben 25.August 1868 in Berlin. 21 Briefe an Gubitz. E. 1. Zürich, 24. Juni 1843. 3 Seiten 8°. 3451 2. lBerlin1,l3.Mail850.2Seiten 8«, Adresse, Siegel. 3452 3. lBerlinl, 27. Dezember 1850. 2 Seiten 8°. 3453 4. lBerlinl, 28. Dezember 1850. 2 Seiten 16°. 3454 5. lBerlinl, 29. Februar 1852. 1 Seite 8° und l Seite Bei- lage 8°. 3455 6. Nauheim, 18. Juni 1852. 4 Seiten 8°. 3456 7. lBerlinl, 23. April 1855. 3 Seiten 8°. 3457 8. lBerlW, 15. April 1856. 2 Seiten 8°, Adresse. 3458 9. Wiesbaden, 6. August 1856. 4 Seiten 8°. 3459 10. lBerlinl, 3. Oktober 1856. 3 Seiten 8°. 3460 11. lBerlinl, 24. Dezember 1856. l Seite 8°. 3461 366 Birch-Pfeiffer — Brühl 12. (Berlin), 4. September 1861. 4 Seiten 8°, auf der vierten Seite Entwurf der Antwort von Gllbitz. 3462 13. (Berlin), 8. Februar 1862. 1 Seite 16°, Adresse. 3463 14. Berlin, 14. Juni 1863. 1 Seite 8°, Umschlag. 3464 15. (Berlin), 29. August 1863. 1 Seite 16°. 3465 16. Berlin, 3. Januar 1865. 3 Seiten 8°, Umschlag. 3466 17. (Berlin), 4. Oktober 1866. 1 Seite 8°, Adresse, hierzu Entwurf der Antwort von Gllbitz. 3467 18. (Berlin), 28. Oktober 1866. 4 Seiten 8°. 3468 19. (Berlin), 19. Dezember 1866. 1 Seite 8°, Adresse. 3469 20. (Berlin), 5. Marz 1867. 1 Seite 8°, Adresse. 3470 21. (Berlin), 3. Dezember 1867. 1 Seite 8°. 3471 Quittung über 50 Taler Honorar für den Abdruck des Schauspiels „Dorf und Stadt" im „Jahrbuch deutscher Bühnenspiele" für 1863 und über 26 Taler 18 Silbergroschen für den Abdruck des Dramas „Ein alter Musikant" im „Jahrbuch" für 1860. Berlin, 17. Januar 1863. 1 Seite 40. U. e. 3472 2 Visitenkarten mit Glückwünschen, die eine vom 28. Februar 1863, die andre undatiert. E. 3473-3474 Karl Graf von Brühl, Generalintendant der Königlichen Schauspiele (1815—1828), dann der Museen, geboren 18. Mai 1772 zu Pforten in der Niederlausitz, gestorben 9. August 1837 in Berlin. 6 Schreiben an Gubitz. U. e. 1. Berlin, 5. April 1815. 2 Seiten 4°. 3477 Ablehnung dramatischer Arbeiten von Gubitz. 2. Berlin, 24. Dezember 1815. 3 Seiten 4°. 3473 3. Berlin, 8. Marz 1816. 1 Seite 2°. 3479 Auf Seite 4 Antwort von Gubitz, ohue Datum. 4. Berlin, 13. Dezember 1820. 3 Seiten 4°. 3430 5. Seifersdorf bei Dresden, 19. August 1823. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 3481 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 114—115. 6. Berlin, 19. August 1824. 1 Seite 4°. 3482 Gedruckt: ebenda Seite 119—120. Crelmger 367 Auguste Crelmger verwitwete Stich geborene Düring, Schauspielerin, geboren 7. Oktober 1795 in Berlin, gestorben ebenda 11. April 1865. 13 Briefe an Gubitz. E. 1. lBerlinl, 29. Marz li8391. 1 Seite 8°, Adresse. 3483 Antwort auf den Brief von Gubitz vo>n 27. März 1839, Entwurf, 2 Seiten 8". E. 3484 2. lBerlinl, 18. Januar 1851. 1 Seite 8°, Adresse. 3485 3. Berlin, 18. April 1853. 1 Seite 8°. 3486 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 3 Seite 239. 4—13. io Briefe undatiert oder ungenügend datiert. Zusammen 11 Seiten 8°. 3487-3496 Konflikt mit Charlotte von Hagn: Bericht an den Generalintendanten von Küstner. lBerlinl, 9. Februar 1845. 2 Seiten 4°. U. e. 3497 ... Ich weiß nicht ob Hochdieselben die gestrige Vorstellung von Mutter und Sohn' mit angesehen und sich selbst von der Spielweise überzeugt haben die sich Fräulein von Hagn erlaubt hat. In der Voraussetzung daß Sie nicht im Theater waren, bemerke ich, daß Frl. v. Hgn. in der Scene des letzten Akts, wo ich eine längere Rede an sie zu richten habe, sich im Hintergründe aufhielt, und allen meinen Anstrengungen, sie durch Geberden und Deutungen in richtige Stellung auf dem Theater zu bringen, widerstand. Wie sehr ein solches Ver- fahren dazu geeignet ist den Mitspielenden zu decontenanciren und ihn ganz aus seiner Rolle heraus zu bringen, werden Ew. Hochwohlgeboren durch viel- jährige Erfahrung wohl selbst wahrgenommen haben ... Ich konnte es nach beendigter Scene nicht unterlassen, dem Frl. v. Hagn einige empfindliche Worte über ihr unpassendes und störendes Spiel zu sagen; sie antwortete mir auf eine Weise, die mich nicht verwundern konnte, — ich schwieg. Worüber ich aber nicht schweigen kann, ist, daß Frl. v. Hagn, als die Vorstellung beendigt war auf dem Corridor mir entgegeu lief und mir im Vorbeieilen mit der Spitze ihres Ellenbogens einen so heftigen Stoß gegen die Brust versetzte daß ich noch jetzt die heftigsten Schmerzen leide ... Ich sage dies Alles nicht um darauf eine Anklage gegen Frl. v. Hagn zu gründen, — dazu steht sie mir nach diesem Vorgang zu niedrig; ich sage es Ihnen aber um meinen festen Entschluß, daß ich nie wieder in einem Stücke gemeinschaftlich mit Frl. v. Hagn spielen werde, zu motiviren ... AufSeite3: AntwortvonKüstner, Berlin, 11.Februar 1845,1 Seite4°. 11. e. Die Untersuchung sei eingeleitet; die Ergebnisse würden dem König vor- gelegt werden. Die Generalintendantur erwarte, daß sie ohne Rücksicht auf die mitwirkenden Künstler, ohne eine Benachteiligung des Hofs und des Publikums, den Königlichen Dienst schuldigermaßen leiste. 1 Schauspiel von Charlotte Birch-Pfeiffer. 368 Crelinger — Dessoir Zum „Lebehoch" für Auguste Crelinger. Am 27. April 1853 ^fünfzigjährigen Künstlerjubilauml. lGedicht von Gubitz.1 Berlin: Druckerei von F.W. Gubitz. 4 Seiten 8°. 3498 Aufzeichnung über die Rollen, die sie in Berlin in fünfzig Jahren gegeben hat. Berlin, 22. April 1862. 1 Seite 8°. 3499 Erstes Auftreten: 4. November 1812 in Jfflands Hagestolzen. Im ganzen 372 Rollen. Bogumil Dawisou, Schauspieler, geboren 15. Mai 1818 in Warschau, gestorben 1. Februar 1872 in Dresden. Der Schauspieler Bogumil Dawison. lVerfaffer unbekannt.1 14 Seiten 4°. Abschrift. 3500 Aus den „Grenzboten"? Ludwig Dessoir, eigentlich Leopold Destauer, Schauspieler, geboren 15. Dezember 1809 in Posen, gestorben 30. Dezember 1874 in Berlin. 9 Briefe an Gubitz. E. 1. Karlsbad, 5. August 1847. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 3501 Hofft, nach Berlin engagiert zu werden. 2. Karlsruhe, 7. Januar 1848. 1 Seite 8°. 3502 Über ein Gastspiel in Berlin. 3. lBerlinl, 19. Januar 1850. 1 Seite 8°. 3503 4. lBerlinH 29. Januar 1854. 1 Seite 8°. 3504 5. Berlin, 31. Januar 1856. 1 Seite 8°. 3505 Wird am 3. Februar zum erstenmal Richard den Dritten spielen. 6. Berlin, 12. Marz 1856. 1 Seite 8°. 3506 ... Morgen wird „Narciß"' mit geändertem u bei weitem vortheilhaftem Schlüße gegeben... 7. Berlin, 30. November 1858. 1 Seite 8°. 3507 8. Berlin, 25. April 1859. 1 Seite 8°. 3508 ... Im Laufe dieser Woche spiele ich während der Abwesenheit OörinZS/ zum ersten Male den Muley Hafsan u Shylock ... 9. Berlin, 31. Dezember 1860. 1 Seite 8°. 3509 1 Von Albert Emil Brachvogel. Devrient — Ekhof 369 Eduard Devrient, Schauspieler und Schriftsteller, Generaldirektor des Karlsruher Hoftheaters, geboren 11. August 180t in Berlin, gestorben 4. Oktober 1877 in Karlsruhe. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. lBerlinl, 23. April 1840. 1 Seite 8°, Adresse. 3510 2. Berlin, 28. Dezember 1840. 2 Seiten 8°. 3511 Emil Devrient, Schauspieler, geboren 4. September 1803 in Berlin, gestorben 6. August 1872 in Dresden. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Dresden, 13. September 1852. 3 Seiten 8°. 351s 2. Breslau, 16. Mai 1861. 2 Seiten 8°, Adresse. 3513 Franz Freiherr von Dingelstedt, Dichter, Direktor des Hofburgtheaters in Wien, geboren 30. Juni 1814 zu Halldorf in Hessen, gestorben 15. Mai 1881 in Wien. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Fulda, 9. Juli 1840. 1 Seite 40. 3514 2. München, 29. August 1853. 2 Seiten 8°. 3515 Theodor Döring, eigentlich Häring oder Hering, Schauspieler, geboren 9. Januar 1803 in Warschau, gestorben 17. August 1878 in Berlin. Brief an Gubitz. Hannover, 9. September 1843. 2 Seiten 4°. E. 3516 Conrad Ekhof, Schauspieler, geboren 12. August 1720 in Hamburg, gestorben 16. Juni 1778 in Gotha. Brief an Friedrich Nicolai. Weimar, 12. Juli 1773. 4 Seiten 2°. E. 3517 Hochedelgebohmer Hochgeehrtester Herr! Der Hr. Doct. Buchholz hat mir einen grossen Theil Ew: Hochedel- gebohrnen Schreibens an ihn vorgelesen, den Sie von mir und meinen theatralischen Talenten anzufüllen mich gewürdiget haben. Ihnen dafür meine Lessingsche Bücher- u. Handschristensammlung. 24 370 — ...... , Ekhof — gegenseitige Danksagung abzustatten, ist die Ursache meiner schriftlichen Auf- wartung; wenigstens das Eintrittscompliment, womit ich zu Ihnen ins Zimmer komme. So sehr ich auch gewohnt bin, den Beyfall des Zuschauers mit der Disposition zu theilen, in welcher er das Schauspielhaus betritt, und von der iticht selten das Schicksal so wohl einzelner Acteurs, als auch bisweilen des ganzen Stücks abzuhängen pflegt: so gestehe ich Ihnen aufrichtig, daß diese Ihre schriftlich wiederhohlte Zufriedenheit /: die unverdiente Stärke Ihrer Ausdrücke ausgenommen:/ mich entzückt hat. Der Beyfall eines Mannes von Ihren Kenntnissen ist die süsseste Belohnung des Fleißes. Die stolzeste Zufriedenheit eines Künstlers ist ohnstreitig wohl die Gerechtigkeit, die ihm solche Kenner widerfahren lassen, von denen er mit Recht befürchten kann, und als Mensch befürchten muß, daß sie vieles wie in Gellerts Maler, mit gutem Grunde tadeln können, wohin Anderer Augen nicht dringen; zumal da der laute Beifall und Tadel des grossen Haufens über unser Getier, oft so schwankend und unbedeutend ist, daß Freund Lessing wohl sagen mogte, wir haben wohl Schauspieler, aber keine Schauspielkunst und wenn wir eine gehabt haben, so ist sie verlohren gegangen. Wie oft hängen nicht Lobeserhebungen und Verachtungen bey der „Comedianterey" in den Augen derer, die sie öffentlich kunstrichtern, von Dingen und Umständen ab, die eigentlich zur Kunst nicht gehöre::, und nur als Decorationen derselben betrachtet werden sollten? Eine Thräne, die ich aus einem empfindenden Herzen erpreßt, ein Lächeln, das ich einem denkenden Manne abgezwungen, habe ich daher beständig für einen weit untrüglichen, Probierstein gehalten; und deswegen läugne ich das innere Vergnügen nicht, das ich auch in meiner Schlafmütze empfand, als ich Ihrem Auge eine Thräne ablockte, und es mir nachher gelung, die empfind- samen Züge Ihres Gesichts durch ein aufgeheitertes Lächeln zu verdrängen, ohne die Requisite, welche einige von uns für die unentbehrlichsten Stützen halten, ohne welche sie der Kunst keine Wirkung zugestehen, und ich weit ent- fernt bin, ihre kräftige Mitwirkung jemals zu verkennen. Doch, ich habe schon so viel geplaudert, daß ich mich wieder empfehlen sollte, und habe noch nicht gesagt, was ich eigentlich wollte. So schmeichelhaft mir Ihr Beyfall ist, so freundschaftlich wollte ich Sie bitten, den gütigst geäufferten Vorsatz, mich etwa deswegen öffentlich zu loben, oder gar gegen Andere zu vertheidigen, bloß einen Vorsatz bleiben zu lassen. Es hat mich schon lange den größten Widerwärtigkeiten ausgesetzt, daß die Zuschauer zu viel und die Comoedianten zu wenig von mir gehalten haben. Die Bemühungen des in Verfolgung ausgearteten Neides hat meiner Frauen1 Nerven geschwächt; sie vor der Zeit für das Theater unbrauchbar gemacht und mich oft ihres Gemüthszustandes wegen mit Kumer erfüllt. Von den öffentlichen, oft schimpflichen Anfällen /:die geheimen hämischen oft gefährlichen, nicht zu berühren:/ die sie mir zu- ziehen, haben Sie noch kürzlich einen Beweiß gelesen. Da Sie hier gewesen sind, da ich die Ehre gehabt, mit Ihnen umzugehen: so brauche ich Ihnen * Georgine Sophie Karoline Auguste Ernestine geborene Spiegelberg, 1708—1790. Ekhof — Genee 371 als einem denkenden Manne nicht weitlauftig auseinander zu setzen, was man davon für eine Auslegung machen könnte. Es ist besser, dem Muthwillen seine Freude zu lassen, als die Bosheit aufzubieten. Sie verlangen mein Bildniß; dies ist eine Ehre für mich, die ich erkenne, wie ich muß. Hr. D. Buchholz wird Sie fragen, ob Sie es zu dem be- stimmten Gebrauch lieber gewählt oder gezeichnet haben wollen, weil Hr. Heinsius auf beydes gleichen Preiß setzt. Wenn dieser sich billig finden lassen wird, so will ich mit dem größten Vergnügen sitzen, um dadurch wo möglich noch einen Grad der Achtung hinzuzufügen, die ich für einen Mann hege, der mir als theatralischer Kenner schätzbar und seines freundschaftlichen Um- ganges wegen so liebenswehrt geworden ist. Nun, jetzt ist es wohl Zeit meine Visite abzubrechen; empfehlen Sie mich dem HE Milius aufs beste, und meiner vieljahrigen Freundin« und würdigen Mitarbeiterin» Mad. Stark, und leben Sie herzlich wohl! Ich empfehle mich Ihrem ferner» geneigten An- denken und bin mit der vorzüglichsten Hochachtung Der Weimar, d. 12 July Ihrige 1773. Conr. Ekhof. Eduard Genast, Schauspieler, Komponist, geboren 15. Juli 1797 in Weimar, gestorben 3. August 1866 in Wittenberg. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Weimar, 16. September 1853. 2 Seiten 8°. 3518 2. Weimar, 17. Oktober 1853. 3 Seiten 8°. 3519 Friedrich Genee, Schauspieler, Direktor des Stadttheaters in Danzig, Rudolph Genees Vater, geboren 24. Juni 1796 in Königsberg, gestorben 10. Marz 1856 in Danzig. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Danzig, 10. November 1841. 3 Seiten 4°, Adresse. 3520 ... Mein Unternehmen erfreut sich der lebhaftesten Theilnahme; daß es stets so fortgehen könne, wie bisher, glaube ich nicht, so viel ist aber zu ent- nehmen, daß es gut gehen wird ... fAufzählung der gegebenen Stückes ... u gestern der Freischütz. Der Andrang zu dieser Oper war in den Annalen des Danziger Theaters etwas Unerhörtes. Es war kein Sontag, sondern Dienstag, eine alte zum Uefber^druß gegebene Oper, ein Wetter wo man keine Katze hinausjagen möchte u viele Hunderte von Menschen harrten auf dem großen Platze vor dem Schauspielhause auf den Moment der Kassen- Eröffnung. Aber nur ein kleiner Theil von diesen konnte befriedigt werden. 24* 372 Genee — Haizinger Viele trugen nur zerrissene Kleidungsstücke u Püffe nach Hause. Um 6 Uhr gelang es mir nach unsäglichen Mühen, die zahlreichen Abonenten u diejenigen welche ihre Billets bereits an der Tageskasse gekauft hatten, ins Haus zu schaffen. Die Vorstellung fand reichen Beifall ... 2. Danzig, 9. Marz 1842. 4 Seiten 4°. 3521 ... Es ist hier ein merkwürdiges Volk, sie lieben mehr die alteren be- kannten guten Stücke, die vielleicht ein Jahr geruht haben, als neue. Fran- zösische Sachen mögen sie ungern. Daß ich mich in Acht nehme, viele neue Sachen zu geben, ist natürlich. Alle meine Aufführungen u Stücke haben bis jetzt gefallen, wenigstens keins mißfallen... Dienstag begint Lmil Devrient sein Gastspiel mit Hamlet. Wir werden beide gut dabei fahren, den, obwohl ich es noch nicht offiziell bekam gemacht habe, sind die Meldungen um Logen pp doch schon sehr groß. — 8e>-äelman würde aber ungleich mehr machen, ich begreife nicht, daß er auf meine Propositionen nicht eingeht... Wie sind sie mit Uuctolpli' zufrieden? Zeigt er merkliche Fortschritte?... 3. Danzig, 16. Marz 1850. 2 Seiten 40, Adresse, Siegel. 3522 ... Kobe8pierre^ hat hier den, durch die ausschweifenden Lobeserhebungen angeregten Erwartungen nicht entsprochen. Solche rhapsodischen Geschichts- Momente mit Phrasen verbrämt machen noch kein Drama. — ... Albert Gern, Schauspieler, geboren 12. November 1789 in Mannheim, gestorben 25. Februar 1869 in Berlin. Brief an Gubitz. lBerlinl, 25. September 1857. 1 Seite 8°, Adresse, Siegel. 6. 3523 Aufzeichnung von Gubitz über Gern. lOktober 1847.1 2 Seiten 40. E. 3524 Amalie Haizinger geborene Mörstadt, Schauspielerin, geboren 6. Mai 1800 in Karlsruhe, gestorben 11. August 1884 in Wien. Brief an Gubitz. Wien, 28. Juni 1825. 1 Seite 4°, Adresse. E. 3525 Unterzeichnet: Amalie Neumann. Sie war in erster Ehe mit dem Schau- spieler Karl Neumann, gestorben 1823, verheiratet. 1 Sein Sohn, der damals bei Gubitz die Holzschneidekunst erlernte. 3 Maximilian Robespierre, Trauerspiel in fünf Aufzügen von Robert Griepenkerl, 1810—1868. 373 - - ■ = Hülsen — Jffland Botho von Hülsen, Generalintendant der Königlichen Schauspiele, geboren 10. Dezember 1815 in Berlin, gestorben ebenda 30. September 1886. Briefwechsel mit Gubitz stehe Seite 83—85. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 14. Februar 1881. 1 Seite 4°. E. 1060 Danksagung für die Festausgabe des Nathan. August Wilhelm Jffland, Schauspieler und Bühnendichter, Direktor des Nationaltheaters, dann General- direktor der Königlichen Schauspiele in Berlin, geboren 19. April 1759 in Hannover, gestorben 22. September 1814 in Berlin. Brief an Ludwig Ferdinand Huber, 1764—1804. Berlin, 8. Januar 1803. 5 Seiten 4°. E. 3526 An Sie und Ihn So da Eines Sind Und eben deshalb Beide sehr Wohlgebohren! Warum ich nicht früher geschrieben? Weil ich wie ein Christ unwürdig hinzutreten sollte zum Tische wo man klaren Sinnes an solche Freunde schreibt. Ob ich iezt würdig hinzutrete? — Nicht eben. Weshalb ich es dann doch nicht eher mitten in der Unwürdigkeit gethan? — Weil der Mensch wahr und warhaftig bald trotzig ist und bald verzagt, Heute zu augestrammt, morgen zu laß. Nun vollends ein Kunstmensch, der eben sein Inneres noch nicht hat verkünsteln können und — wollen. Ach! der ist ein Klavier auf dem Alles spielt und wunderbare Melodien tönen laßt. Das war die Geschichte der Zeit, in der wir, meine Frau uud ich, oft vou Ihnen und Ihrer Frau' gesprochen; Sie oft vermißt haben — in der ich oft herzlich an Sie gedacht und was Nahmhaftes darum gegeben hatte, wenn ich in Ihre Stube plözlich hereintreten und Sie hatte begrüßen, befragen und dann leichteren Muthes wieder heraustreten können. Es ist ein wunderbar Wesen um so eine Reise durch Lander, die Leib und Seele anziehen, wo man seine Jugend gelebt hat; wenn man da Rollen spielen muß und so oft von der schönen Rolle ergriffen wird, die man ehedem unbefangen dort spielte. Ich habe lange meine Kindlichkeit erhalten. Sie hat mich dort wieder umgeben und ich befand mich so wohl dabei, so wohl! — Man wird vorsichtiger und wie es die Leute nennen — klüger. Aber auch zahmer, trockner, langweiliger. Das sind doch nicht die Jahre? Nein ' Therese Huber geborene Heyne, 1764—1829. Siehe Seite 110—111. 374 Island wahrlich nicht. Denn mit Wein, Thälern, Bergen und Wiesen, genoß ich wieder des seeligen, kindlichen Unverstandes der mehr wehrt ist, als all die Herrlichkeit dieser Zeit. Das lebendige Wohlwollen der Stuttgardter hat mich tief getroffen. Mannheim1 2 gab mir im schönen Rausche Sieben himlischer Tage, alle Jugend und Wonne der Freundschaft und Treuherzigkeit wieder. München schlug mir etliche Male stark an das Herz. Nürnberg verdarb nichts. So schied ich denn zu Gothas im Vorübergehen an Gotters', meines Schöpfers Grabe! — hinweg von diesem süßen Traume. Im Sande hinter Leipzig, kam ich zur nüchternen Bestnung und mag auf meinem Sitze ausgesehen haben, wie der Mann auf dem Kupfer, das die Unterschrift führt: von Quixotte revenant de la folie a la sagesfe! — La Sagesfe? fi! Cette sagesfe — hat sie nicht etwas so bittersüßes, wie die Wiener Tränkchen welche die Apotheker im Reiche, in einem silbernen Deckelbecherchen, das auf drei Kugeln ruhet, dem Manne senden, der wohl und zu wohl gegeßen hat! — Man muß dieses einnehmen man muß die sagesfe annehmen. Das that ich denn auch und war schon beim Einzuge in Potsdam, 8age, mais infinitement sage! Verzeih mirs Gott! ich behandelte meine arme Seele recht fromm und christlich. „Du hast der Freuden nun manche gehabt, dachte ich, Sei dankbar, Füge dich, wirf über deine Phantasien einen dicken Mantel, der ihrer keine transpiriren laße. Stürze dich in Arbeiten schaue weder rechts noch links." — Dabei wurd es nun still in mir, aber auch dunkel, wie der Abend in dem ich von Potsdam auf Berlin zufuhr. Ich brüte so vor mich hin. Da leuchten nun die Lichter von Berlin in langer Reihe vor mir in der Ferne hin. — Was nun? Was mit meinem Schicksale? Was mit der Zukunft, für die der Herzogs einen Zeigefinger sehr edel aufgehoben hat und für welche der Churfürst von Baiern^, mein alter freündlicher Herr mir einen herz- lichen Händedruck gegeben hat!! Wie Wallenstein dachte ich — „gieb mir ein Zeichen Gott!" — Ernstlich, das dachte, fühlte und wollte ich. — Ich mag nicht mein Schicksal bestimmen; habe es nie gemocht. Ich bin immer Zufällen gefolgt, die mich bestimmen mußten. Man übernimt dann Alles was uns begegnet beßeren Sinnes, wenn man nur nicht sich sagen muß, du hast gewählt, du hast gewollt, du hast zerrißen. Es schien sich dann etwas so darzubieten. Der Jahres-Etat kam nttt harten Bemerkungen und beschränkenden Verfügungen zurück. Ich habe Ihnen dort gesagt, daß ich diese nicht dulden würde, weil ich dabei nichts Ganzes mehr thun kann. Den 3"" Octbr erhielt ich sie, den 22*-™ Novbr — nach ernster Prüfung — erwiederte ich das geschäftsmäßig Nöthige und gab die 1 Wo er durch seinen Franz Moor berühmt geworden war. 2 Jffland wurde 1777 in Gotha unter Conrad Ekhof Schanspieler. 55 Friedrich Wilhelm Götter, 1746-1797, Dramendichter, Förderer des deutschen Theaters, Ekhvfr und Jfflands. * Herzog Friedrich von Württemberg, der spätere König, 1754—1816. ° Kurfürst Maximilian der Erste Joseph, der spätere König, 1756—1825. Jffland 375 bestimte, obwohl bescheiden gesagte Erklärung, daß ich unter den Umstanden solcher Begleitung und Beschränkung nichts mehr zu leisten vermögte und bat den König, meiner mühsamen, so viele Opfer erfordernden Stelle, in Gnaden mich zu entlaßen. Den 13 Dezbr antwortete mir eine Kabinetsoräre daß man von meinen Diensten vollkommen zufrieden, alle Beschränkungen aufhebe, den Dienst meiner Sorge überlaste und nachdem zu meiner Zufriedenheit alles geschehen sei, meiner Führung ferner mit gnädigem Antheil zusehe. — So ist es uun noch. — Ich habe weder Verbeßerung gefordert, noch erhalten. Für beides mein Ehrenwort! — Ich habe also mit Anträgen nicht gewuchert, ich habe ihrer gegeu den König nicht einmahl erwähnt. Ich habe mich also des Wohlwollens daß mir der Herzog und der Churfürst erwiesen, nicht unwehrt gemacht und hoffe nicht, daß diese mich in die Klaße derer ranZiren werden, welche Anträge zu einem Mehrgebot, hebräisch benützen. — Was nun werden wird? Das weiß ich jezt nicht und kann es vor Ende August nicht wißen. Die Arbeit ist viel, fast über meine Kräfte. Kann ich in der genannten Zeit sie nicht durch Vereinfachung mindern: so muß ich mich ausspannen. — Dies lieber Huber, da ich es so wahr uud baar, dem HE Minister von Mandelslohe' nicht schreiben kann, wünsche ich, daß Sie die Freundschaft haben wollen ihm zu sagen. Da Sie mich lange Jahre kennen und HE v. Mandelslohe nur etliche Wochen, so werde ich bei ihm der mich mit edler Offenheit behandelt hat, das gewinnen, daß Sie ihm sagen — ich kenne Jffland, er ist so und nicht anders, wie er sich hier giebt. Dies bin ich ihm und mir schuldig, und Sie werden es nicht versagen. Grüßen Sie Ihre Frau, aber so recht von Herzen. Bitten Sie Sie um Ihr Andenken — und — was auch werde — dies oder ein Anderes — wir eßen doch noch Eier mit Ihnen! Berlin 8 Jener 1803 Jffland Ich muß noch ein Blatt nehmen lieber Huber. Einmahl weil ich dem Vorhergehenden etwas zuzusetzen habe, dann weil ich von Ihnen selbst itoch zu reden habe. Als ich das vorige Blatt zur Hälfte und drüber geschrieben hatte, war es nur für Ihrer Beider Herzen und Augen geschrieben. Nachher kam mir erst der Gedanke Sie zu bitten Herrn von Mandelslohe mich zu erklären. Da nun das vorige Blatt nichts was nicht die ganze Welt wißen kann, enthält, so denke ich, Sie erklären mich am Beßten, wenn Sie dieß ihm lesen laßen, doch so, daß Sie es ihm geben, nicht schicken. Dann koste ich Ihnen freilich einen Weg. Gegen das Schicken, wende ich den Mißbrauch ein, der oft gegen der Menschen Willen, fast unwillkührlich mit Briefen gemacht wird. Es müßte dann sein, Sie finden das ganz unthunlich und glaubten, ich solle dem Herzoge Selbst schreiben. — Wahr ist Alles und zwar buchstäblich. Das betheure ich Ihnen männlich und redlich. ' Ulrich Leberecht vv» Mandelsloh, württembergischer Staats- und Finanzminister, *760-182/. 376 Jffland — Klingemann Da Sie mir von dort und von Sich nichts angenehmes Neues melden; so ist auch noch vieles eingeleitet und so werde ich dann hier wegen Neuf- chatell ernstlich die Granzen betreten. Von Gubitz an mehreren Stellen korrigiert und gestrichen und mit der Überschrift „Ein BriefJfflands an Huber" versehen, also wohl an einer bisher nicht ermittelten Stelle gedruckt. 3 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 3. Januar 1811. 6 Seiten 4°, Umschlag, Siegel. 3527 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 1 Seite 283—286. 2. Reinerz, 23. Juli 1813. 6 Seiten 4°, Umschlag, Siegel. 3528 Gedruckt: ebenda Seite 289—293. 3. Breslau, 26. September 1813. 3 Seiten 2°, Umschlag, Siegel. 3529 Gedruckt: ebenda Seite 297—298. Hierzu Entwürfe von Gubitzens Antworten. 3 Seilen 4". E. 3530 Amalie Joachim geborene Schneeweiß, Sängerin, geboren 10. Mai 1839 zu Marburg in Steiermark, gestorben 3. Februar 1899 in Berlin. Brief an die Redaktion der Vossischen Zeitung. Berlin, 19. Dezember 1884. 3 Seiten 8°. E. 3531 Über ihre Ehescheidung. August Klingemann, Dramatiker, Direktor des Hoftheaters in Braunschweig, geboren 31. August 1777 in Braunschweig, gestorben ebenda 25. Januar 1831. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Braunschweig, 4. November 1816. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 3532 ... Was Herrn Merkel1 betrifft, so kann sein Zürnen Sie ja vollends gar nicht kümmern. Es ist der Kunstgriff dieses literarischen Bettlers sich durch Schimpfen Gegner zu erwerben, welche ihn durch ihren Witz ernähren sollen. Stehen gegen einen solchen armseligen Kläffer, der Sonne, Mond und alle himmlischen Gestirne anbellt, keine Gegner auf, so verschwindet er von selbst, ohne daß man ihn auszublasen braucht... 2. Braunschweig, 18.September 1818. 2 Seiten 40, Adresse, Siegel. 3533 1 Siehe unter Garlieb Merkel Nr 2402—2417. Lebrun — Meddlhammer 3 77 Carl August Lebrun, Schauspieler, Direktor des Hamburger Stadttheaters, Dramatiker, geboren 8. Oktober 1792 in Halbersiadt, gestorben in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1842 in Hamburg. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Hamburg, 26. Juli 1828. 2 Seiten 8°. 3534 ... H. Heine läßt Sie herzlich grüßen; ein Todesfall in der Familie kürzte ihm die Zeit, und er hat — wir sind Freunde — mir einen Auftrag ver- traut, dessen Sie ihn würdigten, und beti ich treu bei mir bewahren werde... 2. lHamburg, 8. Februar 1829.1 2 Seiten 4°, Adresse. 3535 Friedrich Wilhelm Lemm, Schauspieler, geboren 31. Mai 1782 in Berlin, gestorben ebenda 16. Juni 1837. Brief an Gubitz. Karlsbad, 9. Juni [18181. 4 Seiten 4°. E. 3536 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 2 Seite 42—49. Josef Lewinsky, Schauspieler und Regisseur des Hofburgtheaters in Wien, geboren 20. September 1835 in Wien, gestorben ebenda 27. Februar 1907. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. Wien, 28. Februar 1881. 4 Seiten 8°. ... Ich besinne mich in meinem Künstlerleben keiner Anerkennung, keiner Auszeichnung, die mir einen so tiefen, herzerquickenden Eindruck gemacht hätte, wie Ihr herrliches Geschenk'. Abends als ich in meine Garderobe trat, um mich für die Darstellung des Nathan anzukleiden, lag dieses kostbare Werk vor mir, und erhöhte mir die Weihe des Abends ... 2. Wien, 26. Oktober 1890. 4 Seiten 8°. Danksagung für die Festausgabe der Minna von Barnhelm. „... Ich betrachte und lese das Buch mit uusagbarem Entzücken, und nehme mich, wie ein Kind, und als ob ich den Text zum ersten Mal sähe — so schön, so wohlthuend prägt sich jedes Wort den Sinnen ein ..." Albin von Meddlhammer, Pseudonym Albini, Schauspieler, Bühnendichter, geboren 24. August 1777 zu Marburg in Steiermark, gestorben 8. Februar 1838 in Berlin. Brief an Gubitz. Berlin, 10. Juli 1822. 3 Seiten 2°. E. 3537 1 Die Nathanausgabe. 378 Rott — Schneider Moritz Rott, Schauspieler, Bühnendichter, geboren 17. September 1796, gestorben 11. März 1867 in Berlin. 21 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 31. Juli 1842. 2 Seiten 80. 3538 2. iMünchen1,lO.Septemberl842. 2 Seiten 4°,Adresse,Siegel. 3539 3. Berlin, Februar 1846. 2 Seiten 30. 3540 4. Berlin, 27. Marz 1846. 3 Seiten20,Adresse,Siegel. 3541 5. Berlin, 12. Juni 1846. 1 Seite 30, Adresse, Siegel. 3542 6. Berlin, 8. Januar 1847. 1 Seite 8°, Adresse, Siegel. 3543 7. Dresden, 10. Juli 1847. 2 Seiten4°,Adresse,Siegel. 3544 8. Berlin, 17. Juli 1847. 1 Seite 4", Adresse, Siegel. 3545 9. Berlin, 28. Juli 1850. 2 Seiten 40,Adresse, Siegel. 3546 10. lBerlinl, 9. Juli 1851. 1 Seite 80,Adresse,Siegel. 3547 11. Berlin, 9. Mai 1852. 1 Seite 4°. 3543 12. Berlin, 8. September 1852. 1 Seite 40,Adresse, Siegel. 354g 13. Berlin, 3. Marz 1855. 1 Seite 40,Adresse,Siegel. 3550 14. Berlin, 15. April 1855. 1 Seite 40. 3551 15. Berlin, 8. Juni 1855. 1 Seite 4°,Adresse,Siegel. 3552 16. Berlin, 5. Marz 1856. 1 Seite 4°. 3553 17. Karlsbad, 23. Juni 1856. 3 Seiten 8°, Nachschrift seiner Frau Auguste. 3554 18. Teplitz,25.Juli 1856. 2Seiten 8°, Adresse, Nachschrift seiner Frau, 1 Seite 8°. 3555 19. Prag, 29. November 1856. 2 Seiten 8°, Adresse, Siegel, Nachschrift seiner Frau. 3556 20. Teplitz, 6. Juli 1857. 2 Seiten 8°, Nachschrift seiner Frau. 3557 21. Teplitz,21.Juli 1857. 3Seiten 8°, Nachschrift seiner Frau. 3558 Louis Schneider, Schauspieler, Lustspiel- und dramatischer Dichter, Redakteur des „Soldaten- freundes", Vorleser Friedrich Wilhelms des Vierten und Wilhelms des Ersten, geboren 29. April 1805 in Berlin, gestorben 16. Dezember 1878 in Potsdam. 5 Briefe an Gubitz. 1. (Berlin 1838.1 3 Seiten 8°, Adresse. 2. Berlin, 12. Mai 1843. 2 Seiten 8°. 3559 3560 379 ^ = Schneider — Schröter 3. Potsdam, 22. November 1852. 2 Seiten 8°, Adresse, Siegel. 3561 4. Potsdam, 30. Mai [1853]. 3 Seiten 8°, Umschlag, Siegel. 3562 Hierzu Antwort von Gubitz im Entwurf, undatiert, 2 Seiten 8°, E. 3653 5. Ohne Ort und Datum. 1 Seite 8°, Adresse, Siegel. 3564 Joseph Schreyllogel, Dramaturg und Schriftsteller, Leiter des Wiener Burgtheaters, geboren 27. Marz 1768 in Wien, gestorben 28. Juli 1832 ebenda. 2 Briefe an Gubitz. 6. 1. Wien, 26. April 1820. 2 Seiten 40, Adresse, Siegel. 3565 Wehrt sich gegen Adolph Müllners Angriffe auf seine Bearbeitung von Calderons „Arzt seiner Ehre". „Der eben so unüberlegte als boshafte Ausfall, den Müllners Aufsatz gegen meinen persönlichen und amtlichen Charakter ent- halt, macht der Langmuth ein Ende, womit ich seit zwey Jahren die Launen und Unarten einer kleinlichen Eitelkeit ertrug, die selbst an Freunden keine Art von Vorzug dulden kann..." 2. Wien, 21. Juni 1820. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 3566 Erklärt sich bereit, an Gubitz' Journal ^Gesellschafter^ mitzuarbeiten und ihm unparteiische und verständige Korrespondenten über Erscheinungen der Wiener Kunst und Literatur zu verschaffen. Coroua Schröter, Schauspielerin und Sängerin, geboren 14. Januar 1751 in Guben, gestorben 23. August 1802 in Ilmenau. Brief an ihre Schwester Marie Schröters Weimar, 9. Juli 1788. 4 Seiten 8°. E. 3567 Ich bin zu aufrichtig liebe Schwester um Dir verhehlen zu können daß es mir wenig empfindlich gewesen ist, die Nachricht von Deiner Verheirathung so lange vorher von ganz fremden Menschen erfahren zu müßen ehe Du mir als Deiner nächsten Verwandtiu und Freundin, eine Sylbe davon entdeckt hast. Doch da ich mir es einmal zum festen Grundsatz gemacht, die Menschen zu nehmen wie sie sind, und nicht wie sie seyn sollten so habeich Dir auch Deine Nachlaßigkeit oder Faulheit — oder wie Du es genannt haben willst, schon langst vergeben, und wünsche Dir zu der Veränderung Deines Standes und zu Deiner Wahl aus schwesterlichem Herzen das beste und vollkomenste Glück, und den reichlichsten Seegen des Himels! Wie glücklich kannst Du Dich schätzen daß Du an Deinem künftigen Gatten nicht nur einen hübschen, 1 Geboren 1766, verheiratete sich 38. Inli 1788 mit dem Fürstlichen Bauschreibcr G. Rnhl. 380 Schröter — Seydelmann wie die Sylhouette es zeigt, sondern auch einen rechtschaffenen Mann, wie jeder der ihn kennt von ihm rühmt, besitzen wirst. Empfiehl mich ihm bestens und bitte ihn um seine Freundschaft für mich. Wenn Deine Einladung Dich in Darmstadt zu besuchen nicht aufrichtig, sondern blos Compliment gewesen ist, so kömmst Du übel an, liebe Marie, denn ich habe einen ernstlichen Plan gemacht Dich diesen Herbst zu besuchen, wenn Du es allso nicht recht gern siehst so gieb mir in zeiten einen Wink davon. — Du hast doch dem Vater' Deine Verheirathung auch bekannt gemacht? Vor kurzen schrieb er mir, daß er seit so langer Zeit nichts von Dir erfahren hatte. Thue es ja liebes Kind! es würde ihn sonst zu sehr kränken, und er ist ja doch einmal unser Vater, dem wir in allen Fallen kindliche Pflicht zu leisten schuldig sind. Er mögte die Tante gern irgend wo als Haushälterin, oder Wirthschafterin untergebracht haben, hier herum weiß ich keinen Platz für sie, solltest Du vielleicht Gelegen- heit haben auf dem Lande herum, oder sonst wo? freylich wirst Du Dich, so wie ich scheuen sie in der Nähe bey Dir zu haben. Aber ich wünschte herzlich daß man sie dem Vater vom Halse schaffen könnte dem sie in allen Fällen zur Last seyn muß, da er so wenig Einnahme hat. Schreib mir bald wieder Liebe Schwester, daraus will ich schließen ob Du mich gern bey Dir sehen wirst. Du bist doch aber mit Deiner Wohnung so eingerichtet, daß ich Dir nicht zur Last bin? Denn wenn ich koine so bringe ich meine Mahler-Werkstadt mit, das sage ich Dir in voraus. Jezt mahle ich nicht mehr in Pastell sondern in öhl und Du mußt mir versprechen Dich und Deinen Mann von mir mahlen zu laßen, denn ich bin ziemlich glücklich in Treffen. — Lebe wohl liebe Schwester. Nim meinen herzlichen Seegen noch- mals für Dich, u. Deinen künftigen Mann und behalte mich lieb wie ich Dich Deine Corona Schröter. Mina^ grüßt Dich schönstens u. wünscht Dir alles Glück. Carl Sehdelmaml, Schauspieler, geboren 24. April 1793 in Glatz, gestorben 17. Marz 1843 in Berlin. 16 Briefe an Gubitz. 1. Berlin, 17. Marz 1839. 1 Seite 4°. E. 3568 Uber eine Vorlesung in der Singakademie, deren Erlös einem Denkmal für Lessing zugute kommen soll. 2. Berlin, 30. März 1839. 1 Seite 4°. E. 3569 ... Wenn Sie, hochgeehrtester Herr, mir eine herzliche Freude luachen — mir eineu Beweis geben wollen, daß Sie mich achten, so gebieten Sie bei jeder Gelegenheit über mich... Sie haben mich zum Danke verpflichtet und dürfen es nun auch nicht zurückweisen, mich näher kennen zu lernen wenn sich Veranlassung dazu bietet... 1 2- F. Dchröter, gestorben 1811 87 Jahre alt als pensionierter Hofinnsikus in Kassel. Wilhelminc Probst, Tochter des Kunstgärtners Probst in Leipzig. — 1' = Seydelmann — - ■ = 381 3. Berlin, 21. April 1840. 1 Seite 4°. E. 3570 ... Es ist 11 Uhr des Abends; ich komme eben von Potsdam, wo wir „Die Modernen"' gegaukelt; da finde ich Ihr liebes Billet, in dem Sie von Ihrem Konzert,.. sprechen. Ich soll mitmachen? Bevor ich also schlafen gehe, die Bitte: glauben Sie doch immer, daß es mir eine Freude (nicht nur so obenhin, nein: eine wahrhafte Freude) ist, Ihnen zeigen zu können, daß ich mit inniger Ergebenheit bin — und bleiben werde! — dienstbereitwilliger Seydelmann 4. Berlin, 15. August 1840. 1 Seite 4°. E. 3571 Freut fich, an einem Feste Mitwirken zu können. 5. Berlin, 5. November 1840. 1 Seite 4°. E. 3572 SchicktZinsen einesVierteljahres zurück und bittet, fie zumKapital zu schlagen. 6. Berlin, 24. Mai 1841. 1 Seite 4°. E. 3573 Dankt für das Urteil über seinen Schema 2. .. Was Hab' ich für eine Angst gehabt, hier in Berlin, wo man kaum „Schema" sagen darf: gleich springt Einem Oevrient oder Iffland vor die Augen ..." 7. Warmbrunn, 7. September 1841. 3 Seiten 8°. E. 3574 Erinnern Sie sich, lieber Herr Professor, an meine Todesgedanken, da ich das letztemal bei Ihnen war? Lag ich nicht, wie schon halb verhimmelt, im Sessel vor Ihnen, matt, und des Lebens herzlich müde? „Sterben — schlafen!" Zwischen inne habe ich nun recht lange Wochen gelegen und erst jetzt regt es sich in mir wie neues Leben. Gewiß, ich habe viel gelitten und war dem Tode oftmals nahe. — Kein Wunder! Seit sieben — acht Jahren hatte ich nichts für meine Gesundheit gethan, sie vielmehr durch unablaßige Arbeit sehr ver- nachläßigt und an Aerger mancherlei Art hat es mir in letzter Zeit auch nicht gefehlt. Zudem leide ich schon lange an Stockungen des Blutes im Unter- leibe und nun, da der Arzt, einer herannahenden bedeutenden Krankheit mög- lichst vorzubauen, mich nach Carlsbad schickte, ward der Unrath aufgerührt und der Teufel ging los... Man hatte mir in Carlsbad Blut abgenommen (durch Schröpfen); dabei muß ein Versehen Statt gefunden haben, sagt der hiesige Wundarzt. In Folge deßen und bei voller Aufgeregtheit meines ganzen Wesens, haben sich, in der Gegend des Kreuzbeines, einige Buckeln gebildet, aus denen sich in kurzer Zeit ein Blutgeschwür aufbaute, das mich — (jetzt ist die Gefahr vorüber, wie die Aerzte sagen) dem Tode schnurstracks entgegen- führte. „Kam ein Nervenfieber, wozu es den Anschein hatte, hinzu, so war ich — dort!" Am 13L» Tage wurde ich geschnitten — nun geht es der Heilung zu. Ach lieber Herr Professor, was muß — was kann der arme Mensch Alles ertragen, eh' ihm die Wohlthat der Ruhe wird!... ' Lustspiel in fünf Aufzügen von Friedrich August von Heyden, 178» 1851. 2 In dem Schauspiel Der Jude von Richard Cumberland, 1732—1811. 382 Seydelmcmn 8. Warmbrunn, 22. September 1841. 2 Seiten 4°. E. 3575 ... In unserer Nähe ist es seit einigen Tagen sehr lebendig geworden: der König und die Königin sind in Brdrnannsdork, Prinz Wilhelm1 ist in Fischbach; da giebt es ein Hinüber und Herüber, ein Hin und her und Kreuz und quer, daß einem an Ruhe gewöhnten Menschen Hören und Sehen ver- geht. Und dieses Wichtiggethue, wenn etwa der Zipfel vom Rocke des Aller- gnädigsten um die Ecke geguckt!... Je länger ich hier bin, je inniger wünsche ich meine Verweisung aus der Kulissenwelt! Wenn S. M. plötzlich die Grille kriegte, mich zum Vorleser im Riesengebirge zu machen, mit nur tausend Thlr. Gehalt. Wie gerne gönnte ich dem in Sanssouci' noch dreimal mehr. Also griechische Trauerspiele in Potsdam, mit Chören von Mendelsohn, und Gesang von Md™ Krelinger; in Scene gesetzt von Pieck! Und dazu die jungen Herrn Gardeoffiziere — wohl bekomm's! ... Ich denke mit einem Frostschauer daran, daß ich nun wieder hinter die Kulissen soll: Wie leicht man sich ihrer entwöhnt! Darin eben liegt der Grund zum Schauer. Und wenn nur keine Proben wären. Im Angesicht des Publicum's — 0 ja, da geht's; doch jeder sonstige Verkehr — 0 Gott! ... 9. Warmbrunn, 14. Oktober 1841. 2 Seiten 8°. E. 3576 ... Die Bäder sind genommen. Die Wunde ist noch nicht geschlossen; in einigen Tagen (hofft der Arzt) wird es geschehen seyn. In nächster Woche werd' ich dann wohl reisen können. Frei heraus: mir wird bei dem Gedanken an's Theater gar nicht wohl. Ja wenn man so Komödie spielen könnte, ungestört von hundert ekelhaften Dingen, ganz allein in seiner Kammer, wie ein Andrer dichtet, cornponirt; wie Sie, beneidenswerther Freund, Ihr ganzes Haus regieren. Aber so, im Augenblick des Schaffens, von der Laune, von dem heuchlerischversteckten bösen Willen eines sogenannten Kunstgenossen hin und hergezogen werden und das Alles nicht nur ruhig dulden — auch wohl gar noch freundlich dazu lächeln müssen: ist das angenehm und leicht? ... Worin man mich wohl zum Erstenmale wird auftreten lassen? In „Fin Mann hilft dem andern"', in „Patkul"4, oder „Michel Perrin"5. Griechisch kann ich noch nicht. Wenn ich mir unsre heutigen Schauspieler im geistigen Gewände des Aeschylus — des Sophokles denke, seh' ich die „Erziehungs- resultate". Ist denn der Verwirrung nicht genug in Babylon? Und unser Publicum? ,.. Weiß der Gukkuk, ich seh' in diesem Auferstehnngskram kaum mehr als Ostentation. Das Zauberwort, das eine gute neue Bühne schafft: ach, wär' es doch „Amigone"! „Athalja" heißt es nicht... 10. Berlin, 17. Dezember 1841. 1 Seite 4°. E. 3577 Uber ein Gastspiel in Stettin. ' Bruder Friedrich Wilhelms des Dritten, 1783—1851. 2 Louis Schneider. 8 Lustspiel in einem Aufzug von Johanna von Weißenthurn, 1773-1847. 4 Politisches Trauerspiel in fünf Aufzügen von Karl Gutzkow. 8 Lustspiel in zwei Aufzügen von Louis Schneider. Seydelmann — Sonnenthal 383 11. Berlin, 22. Dezember 1841. 1 Seite 30. E. 3578 ... „Columbus"1 macht mir viel zu schaffen. Die Zeit der Entdeckung naht. Sie werden, hochgeehrter Freund, sich überzeugen, ob, den Columbus nur nachzuahmen, eine geringe Aufgabe war ... 12. Berlin, 15. Januar 1842. 1 Seite 8°. E. 3579 ... 9ftetn Columbus hat viel an Wasser verloren: 233 Verse. Und vielleicht schreit das publicum doch noch: An die Pumpe! — Die gelehrten Freunde wollen schier verzweifeln u. schelten nun auf Schiffsmannschaft und Steuer- mann ganz gottserbärmiglich. Wenn der Feldherr eine Schlappe gekriegt hat, müssen's die armen Soldaten gewesen seyn ... 13. Berlin, 12. Mai 1842. 1 Seite 4°. E. 3580 Ablehnendes Urteil des Buches, das Allgust Lewald^ über ihn geschrieben hatte '. „... August Lewald scheint den Augenblick mit Ungeduld zu erwarten, der ihm Gelegenheit bietet, mir eine Grabrede zu halten und sein Müthchen zu kühlen. Wen wird er beschmutzen? Sich; spricht es in mir und zwar ganz ruhig, und so mach' er sich denn die Freude..." 14. Warmbrunn, 14. August 1842. 3 Seiten 4°. E. 3581 Über das Warmbrunner Theater u. a. 15. Warmbrunn, 11. September 1842. 4 Seiten 4°. E. 3582 Über seine Kur, das Engagement seines Sohns Wilhelm in Breslau u. a. 16. Berlin, 31. Dezember 1842. Abschrift von Gubitz. 1 Seite 8°. 3583 Einer, der Sie verehrt und liebt, gratuliert Ihnen und all Ihren lieben Angehörigen aus Grund des Herzens zum Neuen Jahr! Dieser Eine ist Ihr armer Seydelmann, dem die letzten zwei Jahre arg mitgespielt haben, was ich, durch gar so schlechtes Komödienspiel etwa, doch nicht verschuldet zu haben glaube (Sie müssen das ja wissen.)... Geschäftsbriefe von Seydelmanns Witwe Luise geborenen Fuchs und seinem Sohne Wilhelm an Gubitz, 1843—1844. 4° und 2°. 3584 Adolf von Sonuenthal, Schauspieler und Regisseur des Hofburgtheaters in Wien, geboren 21. Dezember 1834 in Pest, gestorben 9. April 1909 in Prag. Brief an C. R. Lessing. Wien, 20. Oktober 1890. 2 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die Festausgabe der Minna von Barnhelm „von meinem angebeteten Lessing". 1 Trauerspiel von Karl Werder; siehe Seite 82. " Siehe oben Seite 168. ^ Seydelmann. Ei» Erinnerungsbuch für seine Freunde. Neue Ausgabe. Stuttgart 1841. 384 Stich —Wolff Wilhelm Stich, Schauspieler, erster Gatte der später» Auguste Crelmger, geboren 1794, gestorben 3. Oktober 1824 in Berlin. Brief an Gubitz. Wien, 15. November 1820. 10 Seiten 4°, Adresse. E. 3585 Über sein und seiner Frau Gastspiel in Wien u. a. Bertha Unzelmann, Schauspielerin, geboren 29. Dezember 1822 in Berlin, seit 1849 verheiratet mit dem Schauspieler Joseph Wagner, gestorben 7. März 1858 in Wien. Brief an Gubitz. Leipzig, 26. April 1846. 3 Seiten 8°. E. 3586 Dankt für die Vermittlung ihres Gastspiels auf der Berliner Bühne. „Sie wollen aller Welt Freude machen und wenn Ihnen das gelungen ist, dann sind Sie glücklich ..." Pius Alexander Wolff, Schauspieler und Dichter, geboren 3. Mai 1782 in Augsburg, gestorben 28. August 1828 in Weimar. 5 Briefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 3. November 1818. 1 Seite 4°. 3587 Schickt die Widerlegung eines ihm im „Freimüthigen" gemachten Vor- wurfs. Gubitz, Zu meinem Lebensgeschichtlichen, Vossische Zeitung N? 146 vom 26. Juni 1861, bemerkt hierzu: „Als im Jahre 1818 die Müllnerschen sogenannten ,Vierundzwanzigpfünder^ in der,Zeitung für die elegante Welch von Weißenfels aus, gegen die Berliner Bühne donnerten, eine Zeitschrift Wolff den ,Zuträger^ nannte, überwältigte ihn ein fieberhafter Zustand, und als ich seine Gegenerklärung im Gesellschafter^ aufnahm, konnte ich trotz raschester Anordnung ihm das Blatt nicht eilig genug aus der Presse schaffen." 2. sBerlinl, 28. Februar 1819. 1 Seite 8°. 3588 Übersendet das Melodram „Liebeskampf". „... Der Titel: Liebeskampf ist gut, aber nicht genügend, ich wünschte dafs er mehr in sich fasste, denn eigentlich ist der Inhalt: Liebesleiden, Kampf und Lohn.“ — 3. »Berlinl, 5. Februar 1825. l Seite 8°. 3589 Dankt, daß Gubitz sein neues Lustspiel' erwähnt habe. Zum Teil gedruckt: Gubitz, Zu meinem Lebensgeschichtlichen, Vossische Zeitung N? 147 vom 27. Juni 1861. „®ie Steckenpferde", aufgeführt am 23. März 1825, gedruckt im „Jahrbuch deutscher Bühueuspiele". Wolff. A. Beer 385 4. Karlsruhe, 31. Januar 1826. 2 Seiten 8°. 3590 Gedruckt, aber nicht ganz wörtlich: Gubitz, Erlebnisse, Band 3 Seite 298—300. 5. Ohne Ort und Datum. 1 Seite 8°. 3591 Dankt für alles Gute und Schöne, was Gubitz ihm erwiesen. An F. W. Gubitz den 27. Februar 1819. Sonett. 1 Seite 4°. E. 3592 Gedruckt: Gubitz, Zu meinem Lebensgeschichtlichen, Vossische Zeitung Ns 147 vom 27. Juni 1861. Brief an Samuel Heinrich CateF. Berlin, 16. Mai 1822. 1 Seite 4°. E. 3593 Dankt für die ehrenvolle Erwähnung seines Gastspiels und des seiner Frau in der Vosstschen Zeitung. Brief an Friedrich Tieck^. Berlin, 12. Dezember 1824. 1 Seite 4°, E. 3594 Sie konnten mir keine gröfsere Freude machen, als Sie durch das herrliche Abbild Ihres trefflichen Bruders, meines theuren Freundes, und geliebten Meisters mir heute gemacht haben... Pius Alexander Wolff und Amalie Wolff. Erlebtes und Ergänztes von F. W. Gubitz. 11 Seiten quer 4°. E. 3595 Gedruckt: Vossische Zeitung Ne146 und 147 vom 26. und 27. Juni 1861 als Teil der Aufsatze: Zu meinem Lebensgeschichtlichen. 5. Frauen Amalia Beer geborene Wulf, preußische Patriotin, Gründerin des Vaterländischen Vereins zur Verpflegung hilfsbedürftiger Krieger der Berliner Garnison 1813—1815, Mutter von Michael Beer und Giacomo Meyerbeer, geboren 10. Februar 1766, gestorben 27. Juni 1854. 2 Briefe an Gubitz. E. 1. Florenz, 14. Dezember 1816. 2 Seiten 4°, Adresse. 3605 ... Mein Man' und Kinder grüßen und gratuliren*, besonders mein Sohn Meyerbeer, der eben dabey ist Ihr Lied an Gott zu komponiren in welchen 1 Siehe oben Seite 88. 2 Den Bildhauer, 1776—1851. 3 Jakob Herz Beer, Bankier, 1769—1825. 4 Zur Geburt einer Tochter, Amalia Gubitz, Patenkind Amalia Beere. Lessingschc Bücher- u. Handschriftensammlung. 25 386 A. Beer — Fürstin Galizin er ganz verliebt ist, es Ihnen verehrt um es in die Samlung Lieder ein- zurücken von dem Sie mir gesagt haben'. Michel' ist schon seit 3 Wochen in Rom ... 2. (Berlin), 26. Januar 1818. 1 Seite 8°, Adresse. 3606 An der Bahre der Frau Amalte Beer gesprochen den 30ten Juny 1854. iVerfasser unbekannt.1 7 Seiten 4°. 3607 (Gubitz.) Amalie Beer und ihre Familie. Vosstsche Zeitung 1853 N£ 245 vom 20. -Oktober. 3608 (Gubitz.) Gedenkblatt an Amalie Beer. Vosstsche Zeitung 1855 N? 147 vom 27. Juni. 3609 , Johanna Fürstin von Bismarck geborene von Puttkamer, geboren zu Viartlum in Pommern 11. April 1824, gestorben 27. November 1894 in Varzin. Zettel mit einem Auftrag für Maler und Schlosser. iBerlin, 26. Juni 1868.] 8°. E. 3610 Dorothea Herzogin von Dino geborene Prinzessin Biron von Curland, geboren 21. April 1793, gestorben 19. September 1862. Brief an den Fürsten Hermann von Pückler-Muskau. Französisch. Sagan, 11. November ohne Jahr. 3 Seiten 8°. E. 36ii Amalie Fürstin Galizin geborene Gräfin von Schmettau, katholische Proselytenmacherin, Gattin des Fürsten Dmitri Alexejewitsch Galizin (1735—1803), geboren 28. August 1748 in Berlin, gestorben 27. April 1806 zu Angelmoden bei Münster. Brief an Herrn von Fürstenberg, Exzellenz. (Münster), 11. Januar 1786. 2 Seiten 8°, Adresse, Siegel. E. 3612 ... ich bin eben nicht bestimmt krank heüt, aber mein Körper ist mir in Summa ungemechlich — meine Seele noch mehr — ich bin wie ein dürrer Baum der weder Saft noch Kraft hat, so lieblos — so freüden u. Genus- leer — wenn ich meinem Hang folgte — so läge ich da wie ein Kloz, » rührte mich nicht. Keines Menschen Gegenwart freuet mich, keine l-ecture salbt mich, ich glaube ich bin Hypochondrisch ... ' An Gott. Hymne für 4 Singstimmen in Begleitung des Pianoforte von G. Meyer-Beer. Leipzig, Peters [1817]. 2 Michael Beer; siehe Seite 10. C. v. Humboldt — B. I. v. Krüdener 387 Caroline von Humboldt geborene von Dacheroeden, Wilhelm von Humboldts Gattin, geboren 23. Februar 1766, gestorben 26. März 1829. 2 Briefe an den Hofmarschall Freiherrn von Maltzahn. E. 1. Rom, 29. August 1810. 2 Seiten 4°. 3613 Schickt die genauen Maße' der Büste der Königin Luise, die der König bei Rauch bestellt habe. Regt den Kauf zweier Sarkophage aus orientalischem Granit an aus der Villa Negroni oder wenigstens des größer» und schönern. Rauch und Schinkel ist er bekannt. 2. Wien, 3. November 1813. 3 Seiten 4°. 3614 Der von Rauch geforderte Betrag von dreihundert Dukaten sei ihm angewiesen worden. „... Von HE. Rauch habe ich noch kürzlich einen Brief vom 231 September erhalten in dem er mir schreibt daß er von der römischen Polizei auf 24 Stunden arretirt worden sey, während dem man seine Papiere untersucht, da man aber nichts verdächtiges gefunden habe, sei er, gleich einigen andren Künstlern denen man dieselbe Begegnung habe wiederfahren laßen, auf freiem Fuß gesetzt worden; er arbeite fleißig weiter, und wenn er die verlangte Summa erhalte so werden die Statue, die Candelabres, und der Saroopkag vor dem Frühjahre ganz beendigt sein. Reisende und Künstler die diesen Herbst Rom verlaßen und die ich hier gesehen habe sagen mir daß es unmöglich sey etwas schöneres wie diese Arbeit in Marmor zu sehen ..." 2 Briefe an M. Friedlaender & Co. E. 1. In den Bädern von Nocera, 9. Juli 1818. 3 Seiten 16°, Adresse, Siegel. 3615 2. Rom, 11. August 1818. 3 Seiten 16°, Adresse, Siegel. 3616 1 und 2 Geschäftliches. Barbara Juliana von Krüdener geborene von Vietinghoff, die Prophetin der heiligen Allianz, geboren in Riga 11. November a. St. 1764, gestorben 25. Dezember a. St. 1824 zu Karasubasar in der Krim. Brief an die Witwe eines Gelehrten, in ihrem Namen geschrieben von ihrem Be- gleiterJohann Georg Kellners Leipzig, 21. Dezember 1817. 4 Seiten 8°. 3617 Brief an die Malerin Caroline Bardua. Frtankfurtl a.O., 28. Januar 1818. 4 Seiten 8°. E. seis Gelobt sey Jesus Christus, theure Freundin im Herrn, es ist mir Be- dürfniß u Freude mich mit meiner so geliebten Laräua zu unterhalten, u ihr ' Liege» nicht bei. 2 Stammte aus Braunschweig, unter der westfälischen Regierung Postbeamter, war sechs Jahre lang die Hauptstütze Frau von Krüdeners, besorgte ihren Briefwechsel, leitete die Andachten. LS» 388 B.J. v. Krüdener. Albini — Altenstein zu sagen das auch entfernt von ihr, ich mich mit ihr verbunden fühle. Gottlob wir sind recht glücklich in Frankfurt an der Oder angekommen; wie war ich nicht froh gewesen, da überall der seegen des Herrn uns entgegenströmte, überall Christus verkündigt wurde, u ich zu der Menge die gezogen wurde u aus allen ständen bestand die großen Wahrheiten des Evangelium u der Zeiten an die herzen legte: so linderte der Alliebende auch die Trenung meines Engels, den sie wohl noch in Leipzig gesehn haben, meine geliebte Tochter' geth ja auch in den großen Beruf, für tausende zu beten, zu kämpfen u zu arbeiten ... Auch hier haben mich Offenbarungen angekündigt u. auch in dem blauen Kleide, also wird meine Bardua mich noch viel mahlen mäßen, überall, werden wir auch von der Regierung ausgezeichnet ausgenommen: u der zug gleicht mehr einem IHurnpk als einer Verfolgung, im Hause der Landstande wurden wir in Eübben aufgenoinen, ich mußte eine starke rede halten über den Zeiten, u wie Völker u Throne ihre Garantie nur in Christum den lebendigen Gott finden könten: der versamlete Adel hörte mich aufmerksam u gerührt zu u auch die Officiere denen ich den großen Kreuzzug ankündigte... nach Defsau wurden wir verhindert zu gehn u ich fühle das ich den König- nicht sprechen konte, er ist krank u unruhig, u der Herr weiß beßer als wir, wenn zeit u stunde da ist. ihm muß noch manches verschloßen seyn, damit er auch weniger Ver- antwortung hat. ich liebe u verehre ihn, er hat religiösen sinn, ein redliches Herz: wir wollen nie auch Fürsten nie richten ... 6. Staatsmänner und Politiker Franz Joseph Freiherr von Albini, Staatsmann, Minister des Fürsten Primas Karl von Dalberg, zuletzt öster- reichischer Prasidialgesandter beim Deutschen Bunde, geboren 1748 in St Goar, gestorben 8. Januar 1816 auf seinen Gütern bei Hanau. Brief an einen Ungenannten. Regensburg, 10. Marz 1803. 1 Seite 4°. E. 3630 Carl Freiherr Stein zum Altenstein, preußischer Staatsmann, Finanzminister, dann Kultusminister, geboren 1. Oktober 1770 in Ansbach, gestorben 14. Mai 1840 in Berlin. Brief an einen Ungenannten. Berlin, 27. April 1816. 2 Seiten 8°. E. 3631 1 Äuliette, seit 1815 verheiratet mit dem Freiherrn Franz Karl von Berckheim, teilte vollständig die religiösen Anschauungen ihrer Mutter, die im Frühjahre 1817 aus der Schweiz und dann auch aus Preußen ansgewiesen worden war und von den Polizeibehörden an die russische Grenze gebracht wurde. Siehe hierüber re»d Buchholtz, Frau von Krüdeners letzte Jahre, Rigascher Almanach st'ir 1898 Seite 1—58. - Friedrich Wilhelm der Dritte. 389 -= Alvensleben — Auerswald = Albrecht Graf von Alvensleben, preußischer Finanzminister, geboren 23. Marz 1794 in Halberstadt, gestorben 2. Mai 1858 in Berlin. Gehaltsquittung. Berlin, 5. Oktober 1833. 1 Seite 2°. E. 3632 Friedrich Ancillon, preußischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten, staatswissenschaftlicher Schriftsteller, geboren 30. April 1767 in Berlin, gestorben ebenda 19. April 1837. Brief an den Hofmarschall Freiherrn von Maltzahn. Französisch. Berlin, 15. Januar 1811. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 3633 Joseph Ludwig Graf von Armansperg, Staatsmann, Präsident der Regentschaft in Griechenland, geboren 28. Februar 1787 zu Kötzting in Niederbayern, gestorben 3. April 1853 in München. Brief an einen Ungenannten. Schloß Egg, 16. November 1841. l Seite 8°. E. 3634 Friedrich Wilhelm Graf von Arnim, preußischer Wirklicher Geheimer Etats-, Kriegs- und dirigierender Minister und Vizepräsident des Generaldirektoriums, geboren 31. Dezember 1739 in Berlin, gestorben 21. Januar I80l. Unterschrift. Berlin, 7. April 1790. E. 3635 Adolph Heinrich Graf von Arnim-Boytzenburg, preußischer Ministerpräsident, geboren 10. April 1803 in Berlin, gestorben 8. Januar 1868. Brief an einen Ungenannten. Berlin, 8. Dezember 1850. 2 Seiten 8°. E. 3636 Hans Jakob von Anerswald, Oberpräsident von Preußen, geboren 25. Juli 1757, gestorben 3. April 1833 in Königsberg. Brief an einen Unbekannten. Königsberg, l8.April 1808. 1 Seite 4°. E. 3637 Mit einer Randbemerkung Carl Friedrich von Beymes. 390 Auerswald — Bethmann Hollweg 14 Briefe an den Geheimen Regierungsrat Reusch. Faulen lOstpreußenl. E. 1. 3.Augustl823. 3Seiten40.3638 2. 11.August 1823. 1 Seite 40.3639 3. 15. August 1823. 1 Seite 40.3640 4. 16.August 1823 [?]. 1 Seite 40. 3641 5. 18. August 1823. 2 Seiten 4°. 3642 6. 21. August 1823. 3 Seiten 4°. 3643 7. 25. August 1823. 2 Seiten 4°. 3644 8. 28.August 1823. 1 Seite40.3645 1—14 Amtliches und Persönliches aus Ostpreußen. Hermann von Beckerath, Bankier, Politiker, geboren 13. Dezember 1801 in Krefeld, gestorben 12. Mai 1870 ebenda. Briefanden Kanzleirat Bleich. Berlin, 15. Oktober 1849. 1 Seite 4°. E. 3652 Christian Günther Graf zu Bernstorff, preußischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten, geboren 3. April 1769 in Kopenhagen, gestorben 28. März 1835 in Berlin. Schreiben an den Gesandten in Stockholm von Tarrach. Berlin, 18. März 1824. 1 Seite 4°. U. e. 3653 August Moritz Ludwig Heinrich Wilhelm von Bernuth, preußischer Justizminister, geboren 11. März 1808 in Münster, gestorben 25. April 1889 in Berlin. BriefandenGeheimenOber-JustizratDanielFriedlaender. Berlin,28.April 1868. 1 Seite 8°, Umschlag, Siegel. E. 3654 Theobald von Bethmann Hollweg, deutscher Reichskanzler und Präsident des preußischen Staatsministeriums, geboren 29. November 1856 zu Hohenfinow bei Eberswalde. Schreiben an C. R. Lessing. Hohenfinow, 12. September 1909. 2 Seiten 4", Umschlag. U. e. 1060 Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". 9. 31. August 1823. 3 Seiten 4°. 3646 10. 15. September 1823. 2 Seiten 4°. 3647 11. 16. November 1824. 4 Seiten 4°. 3648 12. 21.Februar 1825. 2Seiten40. 3649 13. l5.März 1825. 4 Seiten 8°. 3650 14. 20.Oktoberl825. 2 Seiten 4°. 3651 Beuch — Beyme 391 Peter Caspar Wilhelm Beuch, preußischer Staatsmann, geboren 28. Dezember 1781 in Cleve, gestorben 27. September 1853 in Berlin. Schreiben an den Gesandten am englischen Hof Freiherrn von Maltzahn. Berlin, 6. November 1824. 1 Seite 4°. E. 3655 Carl Friedrich von Beyme, preußischer Staatsminister und Großkanzler, geboren lO.Juli 1765 zu Königsberg in der Neumark, gestorben 10. Dezember 1838 in Steglitz. Schreiben an Justus Grüner. Berlin, 19. Januar 1806. 1 Seite 4°, Umschlag mit Siegel. E. 3656 4 Briefe an David Friedlaender. E. 1. Steglitz, 9. November 1812. 4 Seiten 4°. 3657 Ew Wohlgebohrnen haben mir durch die gütige Mittheilung Ihrer Ab- handlung über die nothwendige Umformung des Gottesdienstes und des Unter- richts der Juden einen neuen höchstschätzbaren Beweis Ihrer Achtung gegeben, der, wenn es möglich wäre, meine gegenseitige Achtung noch vermehren würde. Empfangen Sie dafür meinen herßlichen Dank, den ich Ihnen aber noch mit größerer Warme für die Sache selbst abstatte, worin Sie, würdiger Mann, sich Ihrer verewigten Freunde Lesfings Moses Mendelssohns und Engels und Ihrer selbst würdig bewiesen haben. Hierin liegt schon mein Geständniß, daß ich Ihnen vollkommen in allem Beyfall gebe, sowohl in Ansehung des Zweks als der vorgeschlagenen Mittel. Ein HauptPunkt, worauf es meines Erachtens bey der Verbeßernng des Gottesdienstes in der Synagoge ankömt, ist die Eigenheit der Jüdischen Nazion, daß sich bey derselben durch alle Zeiten bevor Sie Nazion war, wahrend der Blüthe Ihres Reichs und nachdem Sie aus Ihren väterlichen Sitzen in alle Welt zerstreuet worden, die Erwartung einer außerordentlichen Veränderung, eines Messias, durchschlingt. Sie nehmen an, daß diese Erwartung durch das Licht der Aufklärung aufgehoben sey. Wenn das ist, und ich will hierin gern Ihrem Scharfblikke trauen, dann ist das gröste Hinderniß Ihres menschenfreundlichen Plans gehoben, dann werden Sie nur die Hinderniße zu bekämpfen haben, die in dem allgemeinen Zeitgeist liegen, wovon Ihre Nation vielleicht weniger als andre ebenfalls mitfortgerißen worden. Diese Hinderniße scheinen nicht so groß, weil es in dem Geist der Zeit liegt, für alles was als Gut erscheint, leicht empfänglich zu werden. Aber eben diese Leichtigkeit verschließt der tief eindringenden dauerhaften Flamme den Eingang. Die Religion befindet sich bey allen Nationen in einem Zustande, worin es eines Moses, Jesus, Mohammeds oder Luthers bedarf, uicht um der Erkentniß willen, sondern um in den Hertzen das wohl- thätige Feuer zu eutzünden und zu nähren welches allein ächte Religiosität in's Leben rufen kann. 392 Beyme—Bischoffwerder Wir verdanken Ihrer Nation unsre heiligen Schriften Alten Testaments. Aus Ihrer Mitte ist Jesus von Nazareth hervorgegangen und Sie haben in den Schriften des neuen Testaments uns seine Lehren aufbehalten die eine von allen Veränderungen der Form politischer Gesetze unabhängige Religion be- gründet haben, welche für gerechte Verfaßungen erwärmt, unter andern tröstet, alle befestiget, verbeßert, und überlebt. Die Wirkung des Laufes der Zeiten ist an ihr nur in so fern sichtbar geworden, daß Sie sich in mancherley Formen gefügt hat, die nach Umstanden bald so bald anders eingerichtet seyn können und mäßen. Mögte es Ihnen doch gelingen sich solche Formen zu geben, die so wenig Ausschließendes mit sich führen, als der ächte Geist der Religion selbst, die uns belehrt daß wir alle Kinder eines himlischen Vaters sind. Welch ein neues Verdienst um die gantze Menschheit würde sich Ihre Nazion dadurch erwerben. Der Nähme des Mannes, der dazu den ersten Anlaß gegeben, würde von der spätesten Nachwelt dankbar genannt werden. Ich kenne Niemand der auf diesen Ruhm einen gegründetern Anspruch hätte als Sie ... 2. Stargard, 24. Mai 1814. 2 Seiten 4°. 3658 Dankt für die Zusendung der neuen Ausgabe von Moses Mendelssohns Phädon. Er werde „diese wichtige Schrift" aufs neue aufmerksam lesen, „die durch Zufall das erste philosophische Buch ist das ich gelesen, ehe ich noch einmal einen Begrif von Philosophie hatte, und eben deshalb auf mich einen bleibenden Eindruk gemacht hat". 3. Steglitz, 8. Januar 1816. 2 Seiten 4°. 3sss Dankt für die Mitteilung seiner Reden, in denen er „den Freund unsres seligen Mo8e8 erkenne". 4. Berlin, 21. Dezember 1818. 1 Seite 4°. 3660 Dankt für die Zusendung seines Traktats über Moses Mendelssohn. Johann Rudolph von Bischoffwerder, Generaladjntant und Ratgeber Friedrich Wilhelms des Zweiten, geboren 13. November 1741 zu Ostermondra bei Cölleda, gestorben 31. Oktober 1803 zu Marquardt bei Potsdam. Brief an einen Ungenannten. Französisch. Berlin, 11. Marz 1791. 1 Seite 4°. E. 3661 Bemerkung auf einem Schreiben Heinrich Julius von Goldbecks an ihn siehe Nr 3713. Bismarck — Blumenthal 393 Otto Fürst von Bismarck, geboren 1. April 1815 zu Schönhausen, gestorben 30. Juli 1898 zu Friedrichsruh. Brief an den Jusiizrat Gustav von Wilmowski in Schlawe. Varzin, 11. November 1868. 3 Seiten 8°, Umschlag mit Siegel. E. 3662 Über den Ankauf von Selitz.. Ich glaube für jetzt ein mäßiges, über 10 Jahr aber ein gutes Geschäft gemacht zu haben, je nachdem Holz u Preise wachsen." Brief an den Justizrat Drews. Berlin, 9. Februar 1876. 1 Seite 8°, Umschlag mit Siegel. E. 3663 Geschäftliches. Glückwunschschreiben an den Kronprinzen Friedrich Wilhelm zur silbernen Hochzeit. Berlin, 25. Januar 1883. 3 Seiten 4°. E. 3664 Durchlauchtigster Kronprinz Gnädigster Herr Eurer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit und der Frau Kronprinzessin lege ich meinen ehrfurchtsvollen Dank zu Füßen, für das huldreiche Geschenk mit welchem Höchstdieselben meiner an dem heutigen Erinnerungsfeste ge- dacht haben. Eurer Kaiserlichen Hoheiten Gnade giebt mir zugleich die willkommne Gelegenheit, Höchstdenselben wenigstens schriftlich meine ehrerbietigen und herz- lichen Glückwünsche direct auszusprechen. Wenn die gleiche freudige Theilnahme und die gleichen Segenswünsche heut im ganzen Lande die deutschen Herzen bewegen, so darf ich bei ihrer Darbringung, aus dem Rückblick auf die ehren- vollen Beziehungen zu Eurer Kaiserlichen Hoheit Person, welche meine amt- liche Thätigkeit in einem langen und ereignisreichen Zeitabschnitte mir gestattet hat, den Anlaß entnehmen um Eurer Kaiserlichen Hoheit und der Frau Kron- prinzessin für alle Beweise der Gnade und des Vertrauens, und Eurer Kaiserlichen Hoheit insbesondre für den huldreichen Beistand ehrfurchtsvoll szu^ danken, den Höchstdieselben in den wichtigsten unt> für mich schwersten Krisen meiner dienstlichen Laufbahn, mir in so wirksamer Weise zu gewähren geruht haben. In Ehrfurcht und Dankbarkeit verharre ich Eurer Kaiserlichen und König- lichen Hoheit unkerthänigster Diener v Bismarck Joachim Christian Graf von Blnmenthal, preußischer Staatsminister, geboren 6. Dezember 1720 zu Huakenbnrg in Hinterpommern, gestorben 1800. Unterschrift. Berlin, 7. April 179,0. E. 3636 394 Brandenburg — Bücher Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg, preußischer Ministerpräsident, geboren 24. Januar 1792 in Berlin, gestorben daselbst 6. November 1850. Unterschrift auf einem Papierstreifen. E. 3666 Ludwig Freiherr von Brenn, preußischer Minister des Innern, geboren 1772 in Halle, gestorben 20. August 1838 in Dresden. Unterschrift. Berlin, 7. November 1831 siehe Nr 3887. 2 Schreiben an einen Ungenannten. E. 1. Berlin, 21. März 1833. l Seite 4°. 3668 2. Berlin, 1. Mai 1833. 3 Seiten 4°. 3669 Heinrich Graf von Brühl, sächsischer Premierminister, geboren 13. August 1700 zu Ganzloffsömmern bei Weißenfels, gestorben 28. Oktober 1763 in Dresden. Brief an den Grafen Algarotti in Venedig. Französisch. Dresden, 19. No- vember 1745. 2 Seiten 2°. U. e. 3670 Schickt ihm die gewünschten beiden Paffe. Wird ihm mündlich für die Aufmerksamkeit danken, die er seiner kleinen Galerie erwiesen hat. Schreiben an die Gerichts- und Ökonomie-Verordneten bei der Deutschordens- kommende zu Grieffstädt. Dresden, 4. März 1746. 2 Seiten 2°. U. e. 367i Zahlung der vom König von Preußen auferlegten Kontribution. Lothar Bücher, Parlamentarier, Vortragender Rat im Auswärtigen Amt, Bismarcks Mitarbeiter, geboren 25. November 1817 in Neustettin, gestorben 12. Oktober 1892 in Glion. Brief an den Justizrat Gustav von Wilmowski. Varzin, 11. Oktober 1874. 1 Seite 8°, Umschlag. E. 3672 Amtliches im Aufträge des Fürsten Bismarck. B. Fürst Bülow — Bünau 395 Bernhard Fürst von Bülow, deutscher Reichskanzler und Präsident des preußischen Staatsministeriums, geboren 3. Mai 1849 zu Klein-Flottbek in Holstein. Schreiben an C. R. Lessing. Norderney, ll. September 1909. l Seite 8°, Umschlag. U. e. 1060 Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". Friedrich von Bülow, Oberpräsident von Sachsen, geboren 23. Februar 1762 zu Vörden in West- falen, gestorben 4. September 1827 in Potsdam. 2 Schreiben an David Friedlaender. 1. Berlin, 7. Oktober 1812. 2 Seiten 4°. E. 3673 2. Magdeburg, 3. Januar 1819. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. U. 6. 3674 Heinrich Freiherr von Bülow, preußischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten, geboren 16. September 1792 in Schwerin, gestorben 6. Februar 1846 in Berlin. Geschäftsbrief an einen Ungenannten. Berlin, 23. Oktober 1836. 1 Seite 40. E. 3675 Ludwig Friedrich Viktor Hans Graf von Bülow, preußischer Handelsminister und Oberpräsident von Schlesien, geboren 14. Juli 1774 zu Espenrode bei Braunschweig, gestorben in der Nacht vom 10. zum 11. August 1825 in Landeck. Schreiben an den Konsul C. Protzen in Brody. 1 Seite 4°. U. e. 3676 Heinrich Graf von Bünau, Herzoglich Sachsen-Eisenacher Minister, Geschichtschreiber, geboren 2. Juni 1697 in Weißenfels, gestorben 7. April 1762 auf Oßmannstedt bei Weimar. Reskript an den Amtsverweser zu Düben. Dresden, 4. März 1721. 1 Seite 2°. 0. 6. 3677 396 Bunsen — Cölln Christian Carl Josias Freiherr von Bimsen, Gelehrter und Diplomat, geboren 25. August 1791 in Korbach, gestorben 28. November 1860 in Bonn. Brief lan Gottfried Schadowl. Rom, 5.September 1826. 2 Seiten 4°. E. 3678 Über die Abschätzung der Bartholdyschen Sammlungen. Brief an den Stadtgerichtsrat Reinhard Bunsen in Berlin. Charlottenburg, 29. September 1858. 4 Seiten 8°. E. 3679 Johann Heinrich Casimir Graf von Carmer, preußischer Großkanzler, geboren 29. Dezember 1721 in Kreuznach, gestorben 3. Mai 1805 zu Rützen bei Groß-Glogau. Schreiben an einen Ungenannten. Breslau, 22. Dezember 1767. 1 Seite 2°. E. 3680 Schreiben an Johann Strunck in Thorn. Berlin, 28. September 1782. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 3681 Schreiben an den Küster P. C. Weichenhaar, zu Friedrichstadt. Berlin, 11. Marz 1784. 1 Seite 2°. U. e. 3682 Schreiben an den Oberstwachtmeister von Grawert. Berlin, 8. Juli 1788. 1 Seite 4°. El. e. 3683 Samuel Freiherr von Cocceji, preußischer Großkanzler, geboren Oktober 1679 in Heidelberg, gestorben 4. Oktober 1755 in Berlin. Gerichtliches Urteil. (Berlinl, 11. Januar 1723. 1 Seite 4°. U. e. 3684 Friedrich von Cölln, preußischer Staatsbeamter (Kriegs- und Domanenrat), politischer und national- ökonomischer Schriftsteller, geboren 1766 in Leipzig, gestorben 31. Mai 1820 in Berlin. Vorschlag zu einer militairischen Aestetik von einem militairischen Schöngeist im Jahr 1788. 3 Seiten 2". E. 3685 Freymüthiges Urtheil über den in Holland, in Frankfurth in Leipzig franzößischer Seits geschehenen Arrestschlag auf englische Maaren. 3 Seiten 2°. E 3686 Briefe über Berlin und die neuen organischen Gesetze des Preußischen Staates. (1811.1 15 Seiten 40. E. 3687 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 1 Seite 176—185. Danckelman — Dohna-Schlobitten 397 Eberhard von Danckelman, kurbrandenburgischer Staatsmann, geboren 23. November 1643 in Lingen, gestorben 31. Marz 1722 in Berlin. Brief an den Geheimen Staatsrat von Ronck. Französisch. Ohne Ort und Datum. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. E. 3688 Rudolf von Delbrück, preußischer Staatsminister und Präsident des Reichskanzleramts, geboren 16. April 1817 in Berlin, gestorben ebenda 1. Februar 1903. 2 Briefe an einen Ungenannten. Berlin, 28. Januar und 30. Juni 1874. 1 Seite und 2 Seiten 8°. E. 3689-3690 Geschäftliches. Wolfgang Ferdinand Freiherr von Dörnberg, preußischer Staatsminister, gestorben 1793. Bescheid an den Hirten Martin Gudian in Arenswalde. Berlin, l.Juni 1782. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 3691 Bescheid an den Schneider Johann George Schneider. Berlin, 5. Juli 1782. 1 Seite'2°. U. e. 3692 Christian Wilhelm von Dohm, preußischer Staatsmann, Schriftsteller, geboren 11. Dezember 1751 in Lemgo, gestorben 29. Mai 1820 zu Pustleben bei Nordhausen. 3 Briefe an David Friedlaender. 1. Aachen, 26. April 1789. 4 Seiten 4°, E, Beilage 4 Seiten von andrer Hand. 3693 2. Rastatt, 11. April 1798. 4 Seiten 4°. U. e. 3694 3. Nordhausen, 4. Januar 1819. 3 Seiten 4°, Umschlag, Siegel. U. e.' 3605 Alexander Burggraf zu Dohna-Schlobitten, preußischer Staatsminister, geboren 29. Marz 1771 zu Finkenstein in Wesi- preußen, gestorben 31. Marz 1831 in Königsberg. schreiben an einen Ungenannten. Königsberg, li. Marz 1831. l Seite g 3696 398 Dohna — Finck v. Finckenstein Christian Albrecht Graf zu Dohna, geboren 11. November 1621, gestorben 14. Dezember 1677. Schreiben an die Regierung zu Halberstadt. Berlin, 3. Juli 1660. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 3697 August Wilhelm Eichel, Kabinettssekretar Friedrichs des Großen, gestorben 1770. Brief an den Geheimen Rat? Berlin, 17. Dezember 1743. 1 Seite 4°. E. 3698 Johann Albrecht Friedrich Eichhorn, preußischer Kultusminister, geboren 2. Marz 1779 zu Wertheim am Main, gestorben 16. Januar 1856 in Berlin. Verfügung. lBerlinch 23. Oktober 1822. 1 Seite 8°. E. 3699 Schreiben an den Konsul Baron Sakellario in Bukarest. Berlin, 17. Juli 1835. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. U. e. 3700 Adalbert Falk, preußischer Kultusminister, Qberlandesgerichtsprasident in Hamm, geboren 10. August 1827 zu Metschkau in Schlesien, gestorben 7. Juli 1900 in Hamm. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. Berlin, 17. Februar 1881. 2 Seiten 8°. 2. Hamm, 17. Oktober 1890. 3 Seiten 8°. Danksagung für die ihm zugeeigneten Festausgaben des Nathan und der Minna von Barnhelm. Carl Wilhelm Gras Finck von Finckenstein, preußischer Kabinettsminister, geboren 11. Februar 1714, gestorben 3. Januar 1800 in Berlin. Schreiben an den Residenten Hecht in Hamburg. Französisch. Magdeburg, 15. Juni 1760. 1 Seite 4°. U. e. 3701 Schreiben an den Grafen Lusi in London. Französisch. Berlin, 9. April 1782. 1 Seite 4°. U. e. 3702 Flemming — Fürst 399 Jakob Heinrich Graf von Flemming, kursächsischerKabinettsminister und Generalfeldmarschall, geboren 3./13. Marz 1667, gestorben 30. April 1728 in Wien. Schreiben an einen Ungenannten. Französisch. Berlin, 28. September 1702. 2 Seiten 4°. E. 3703 Briefe aus Warschau melden, daß der König sKarl der Zwölftes von Schweden dem Grafen Zinzendorff' eine öffentliche Audienz gewahrt habe, der ihm eine Allianz mit dem Kaiser vorschlägt. Brief an den Grafen Beichling, Großkanzler des Königs von Polen. Dresden, im April 1711. 3 Seiten 4°. E. 3704 Über die Lieferung von Streu. Eduard Heinrich von Flottwell, preußischer Oberpräsident und Minister des Innern, geboren 23. Juli 1786 in Insterburg, gestorben 25. Mai 1865 in Berlin. 2 Briefe an den Geheimen Ober-Justizrat Daniel Friedlaender. E. 1. Potsdam, 4. Januar 1860. 2 Seiten 4°, Umschlag, Siegel. 3705 2. Potsdam, 29. Februar 1860. 1 Seite 4°, Umschlag, Siegel. 3706 Heinrich von Friedberg, preußischer Justizminister, geboren 27. Januar 1813 zu Märkisch-Friedland in Westpreußen, gestorben 2. Juni 1895 in Berlin. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 16. Februar 1881. 1 Seite 4°. E. ioeo Danksagung für die ihm zugesandte Festausgabe des Nathan. Carl Johann Maximilian Freiherr von Fürst und Kupferberg, preußischer Großkanzler, geboren 1717 in Schlesien, gestorben 20. Januar 1790. Schreiben an den Präsidenten von Clermont. lBerlinl, 12. Januar 1774. 1 Seite 4°. E. 3707 1 Otto (Sfjvijtiau @vaf Zinsen dorf, Generulfeldzeugineister dev kursachststhen diiliz, Gouverneur von Dresden und der Festungen Königs- und Sonnenstein, 1661-1718. 400 Gagern — Grano Hans Christoph Ernst Freiherr von Gagern, Staatsmann und politischer Schriftsteller, geboren 25. Januar 1766 zu Klein- niedesheim bei Worms, gestorben 22. Oktober 1852 zu Hornau bei Königstein. Schreiben an einen Ungenannten. Frankfurt a. M., 4. Marz 1816. 2 Seiten 2°. E. 3708 Brief an den Buchhändler Schmerber in Frankfurt a. M. Hornau, 18. August 1840. 1 Seite 8°. E. 3709 Johann Eustachius Reichsgraf von Schlitz genannt Goertz, preußischer Staatsmann, geboren 5. April 1737 auf Schlitz, gestorben 7. August 1821 in Regensburg. Brief an den Gesandten? Regensburg, 6. Mai 1793. 3 Seiten 4°. E. 3711 ... Wegen Klopstock nicht zurückgeschickten französischen Diplom oder Schandbriefs wüste ich auch, aber nicht daß die ode nicht von ihm, sondern vom Gr. von Stollberg wäre... Heinrich Julius von Goldbeck, preußischer Großkanzler, geboren 1735, gestorben 10. Juni 1818. Bericht an Friedrich Wilhelm den Zweiten zur Urteilsvollziehung. Berlin, 18. Oktober 1790. 1 Seite 2°. U. e. 3712 Schreiben an Johann Rudolph von Bischoffwerder. lBerlin, Mai 1796.1 2 Seiten 4°. E. 3713 Mit Bemerkung Bischoffwerders auf der Rückseite. Französisch. Ohne Ort, 31. Mai 1796. E. Johann Bogislaw Grano, preußischer Geheimer Regierungsrat und Zensor, geboren 20. August 1766 in Stettin, gestorben 26. Mai 1831 in Berlin. 7 Schreiben an Gubitz. E. 1. Berlin, 17. April 1828. 1 Seite 4°. 3714 2. Berlin, 9. Mai 1828. 1 Seite 4°. 3715 3. Berlin, 14. Mai 1828. 3 Seiten 4°. 3716 4. Berlin, 27. Dezember 1829. 2 Seiten 4°. 3717 401 - —= Grano — Grüner 5. Berlin, 30. Dezember 1829. 2 Seiten 4°. 3718 6. Berlin, 8. Marz 1830. l Seite 4°. 3719 Mit Antwort von Gubitz im Entwurf auf vem Schreiben. 7. Berlin, 24. Februar 1831. 1 Seite 4°. 3720 Auf dem Schreiben Gubitzens Antwort im Entwurf. Über Grano und die Zeit der Qual, die Gubitz seinetwegen durchlebte, siehe Gubitz, Erlebnisse Band 3 Seite 73 und folg. Justus von Grüner, preußischer Staatsmann, Polizeipräsident von Berlin, Generalgouverneur im Rheinland, zuletzt Gesandter bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft, geboren 28. Februar 1777 in Osnabrück, gestorben 8. Februar 1820 in Wiesbaden. 4 Briefe tan seinen Schwager Friedrich Gottlieb von Halles. 1. Bern, 6. Juni 1816. Abschrift. 1 Seite 4°. 3725 Teilnahme am Tode eines Sohnes „... Der gute Junge! So frühe schon mußte der Tod ihn ereilen und die schöne blühende Hoffnung, als welkes Blatt in den Staub zurückschleudern von dem nur Einer weiß, was daraus erkeimt? — Sehen Sie! An meinen Garten stößt der Kirchhof und die Leute haben sich vor ihm gefürchtet, das Haus nicht nehmen mögen. Die Thoren, kommt denn der Tod nicht jeden Augenblick und greift in unsere Freuden und Erwartungen? Kmm die dicht geschloßene Reihe der Liebe ihn abwehren? Die Treue und Sorge der Mütter und Freunde ihn erweichen? Ist nicht jedes Wochenbette eine künftige Grabstätte; jede Taufe ein einstiger Leichengesang? Und da sollte der Anblick der Ruhestätten noch schrecken können? — Wenn ich Abends am Fenster stehe und über die von Häusern und Feldern, von Fleiß und Wohl- stand belebte schöne Landschaft hinaussehe, zu dem ewigen Gipfel der Jungfrau und des Finster-Aarhorns, der mein Gemüth dem Ewigen näher bringt, dann fällt mein Blick gern auf den Leichen- und Friedenssaal unter mir und gern weile ich an der stillen Betrachtung dieses einzigen Kontrastes! Gott stärke Euch Ihr Lieben! Gefühle können nur durch Gefühle be- schwichtigt werden. Drum keine Worte. Ich ehre die Rechte des Schmerzes und mahne Dich, geliebte Schwester! nur an die Pflichten neuer Muttersorge *..." 1 Verheiratet seit dem 17. Mai 1813 mit Dorothea Johanna Grüner. Das erste Kind dieser Ehe Siegfried Julius Gustav, geboren 11. April 1814, war am 18. Mai 1816 gestorben. Diese Mitteilungen verdanke ist, Herrn Justus von Grüner in Berlin- 2 Der zweite Sohn von Gruners Schwester Carl Wilhelm Heinrich wurde am 17. Oktober 1816 geboren-, er starb schon am 26. Mai 1818. ^elsingsche Bücher- ». Handschriftensammlung. 26 402 — ■ —= Grüner — 2. Bern, 18. Oktober 1818. Abschrift. 1 Seite 4°. 3726 Meldet die Geburt eines Sohnes, der an demselben Tage geboren sei. .. Der Knabe ist stark und hübsch. — Seine Schwestern jubeln über die An- kunft eines Brüderchen und nicht nur mein ganzes Haus ist voller Freude, sondern die Stadt selbst nimmt lauten Antheil daran. Alles betrachtet die Geburt eines Sohnes am Jahrestage der Befreiung Europens als einen unmittel- baren Lohn Gottes für mich und wohin ich blicke sehe ich nur Freudenthranen und höre Freuderufe..." 3. Bern, 9. Marz 1819. 1 Seite 4°. E. 3727 Er ist tobtl. — Gestern Nachmittags in den Armen seiner verzweifelnden Mutter, starb er. Es war dasselbe epidemische Fieber, das sie selbst gehabt... Ich halte mich kaum aufrecht. Ach, alle meine Hofnungen! — wir waren so glüklich in ihm — zu glüklich. Ach, er war so schön, so gut — Ihr kennt diesen Schmerz; ich will die Wunde nicht aufreißen... 4. Bern, 13. Marz 1819. 2 Seiten 4°. E. 3728 Vor drei Tagen haben wir ihn beerdigt. Ach, welche furchtbare Vater- pflicht. Als wir ihn hinaustrugen, trat eben die Frühsonne hervor — die Alpen glüheten in neuer Jugend — die Natur erwachte zu frischem Leben — und die Vögel sangen des Herrn Lob. O, Zeichen der Versöhnung — des Wiedersehens! Aber, da sie ihn einsenkten, wo das Licht der Sonne sein mildes Auge nicht mehr erfreuet — da die zarte freundliche Hülle mir nun für dises Leben entrissen war — da brachen meine Knie — und der Trost war dahin. Ich glaube an Dich, Vater! und daß er in Deinen Armen ruhet, aber Du wirst mir auch den Schmerz vergönnen, ihn nicht mehr auf den Meinen tragen zu dürfen. Der Kirchhof stößt an unfern Garten. Da haben wir ihn fast noch bei uns — und das ist unser Trost. Seine Schwestern haben ihm Blumen ge- pflanzt und werden sie pflegen. Aus unser» Fenstern sehen wir seinen Hügel. Der erste Morgen-, der lezte Abendgruß gehet dahin. Ach, er war so schön — zu schön. Vielleicht bin ich zu stolz auf ihn gewesen. Aber diese Strafe war zu hart... Ich selbst bin sehr entkräftet; doch halten mich Religion u. Liebe... Zum Teil gedruckt: Zeitgenossen XXI. 1821. Schreiben an den Fürsten von Hardenberg. Französisch. Bern, 2. Januar 1819. 1 Seite 4°. E. 3729 Übersendet auf Bitte des Bürgermeisters von Zürich von Reinhard die von seiner Regierung geprägte Medaille zur dritteu Jahrhundertfeier der Reformation. Mit einer Randbemerkung Hardenbergs: Mir zurück. 1 Sein kleiner Sohn Karl. Hardenberg — Hecker 403 26* Carl August Fürst von Hardenberg, preußischer Staatskanzler, geboren 31. Mai 1750 zu Eisenrode im Regierungs- bezirk Lüneburg, gestorben 26. November 1822 in Genua. Brief an den Buchhändler Philipp Erasmus Reich. Französisch. Hardenberg, 27. Marz 1769. 3 Seiten 4°. E. 3730 ... Notre samedy dure-t-il encore? et vous amusez vous encore toujours, comme nous fümes tantöt? Je n’en doute nullement, & regrette encore fort souvent le plaisir perdu de votre agreable compagnie & de celle du reste de nos amis... Schreiben an Gubitz. Berlin, 27. Oktober 1804. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegelresi. U. e. 3731 Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse Baud 1 Seite 68—70. Brief an den Kammerdirektor Justus Grüner. Libau, 7. November 1807. 1 Seite 4°. E. 3732 Schreiben an den Botschaftsrat in London Freiherrn von Bülow. Französisch. Berlin, 31. Mai 1820. 1 Seite 4°. U. e. 3733 Franz Ludwig Fürst von Hatzfeldt, preußischer Generalleutnant und Gesandter, geboren 23. November 1756, gestorben 3. Februar 1827 in Wien. Schreiben an den Konsul C. Protzen in Brody. 1 Seite 2°. U. e. 3734 Christian August Heinrich Kurt Graf von Hangwitz, preußischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten, geboren 11. Juni 1752 auf Peuke bei L)ls, gestorben 9. Februar 1831 in Venedig. Brief an den preußischen Gesandten in Wien. Französisch. Breslau, 28. Sep- tember 1807. 2 Seiten 4°. E. 3735 Friedrich Hecker, badischer Revolutionär, geboren 28. September 1811 zu Eichtersheim in Baden, gestorben 24. Marz 1881 in St Louis. Brief an einen Ungenannten. Mannheim, 14. Juli 1845. 1 Seite 4°. E. 3736 Brief an den Buchhändler Heinrich Hoff in Mannheim. lMannheimI, 6. Sep- tember 1847. 1 Seite 4°. E. 3737 404 Hertzberg — Hohenlohe Ewald Friedrich Graf von Hertzberg, preußischer Staatsminisier, geboren 2. September 1725 aufLottin in Pommern, gestorben 27. Mai 1795 in Berlin. Schreiben an den Geheimen Rat? Berlin, 16. Oktober 1787. 1 Seite 4°. U. e. 3738 Brief an den Leibarzt Johann Carl Wilhelm Moehsen, 1722—1795. Berlin, 21. Oktober 1792. l Seite 4°, Adresse. U. e. 3739 Friedrich Anton Freiherr von Heynitz, preußischer Staatsminister, geboren 14. Mai 1725 in Dresden, gestorben 15. Mai 1802 in Berlin. Schreiben an den Bankier Daniel Jtzig. Berlin, 30. November 1782. 1 Seite 2°. U. e. 3740 Theodor Gottlieb von Hippel, preußischer Regierungspräsident, Verfasser des „Aufrufs an Mein Volk", geboren in Gerdauen 13. Dezember 1775, gestorben 10. Juni 1843 in Bromberg. Brief an Julius Eduard Hitzig. Bromberg, 3. Juli 1841. 1 Seite 8°. E. 3742 Johann Gottfried Hoffmann, preußischer Staatsmann, Statistiker, Nationalökonom, geboren 19. Juli 1765 in Breslau, gestorben 12. November 1847 in Berlin. Empfehlungsschreiben an einen Ungenannten. Berlin, 4. August 1836. 2 Seiten 4°. E. 3743 Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, deutscher Reichskanzler und Präsident des preußischen Staatsministeriums, geboren 31. März 1819 zu Rotenburg a. F., gestorben 6. Juli 1.901 in Ragaz. Brief an Anton von Werner. Paris, 6. Mai ohne Jahr. 2 Seiten 8°. E. 3744 W. v. Humboldt 405 Wilhelm von Humboldt, Staatsmann und Gelehrter, geboren 22. Juni 1767 in Potsdam, gestorben 8. April 1835 in Tegel. 7 Briefe an David Friedlaender. 1. ^Frankfurt a. O., 19. Dezember 1787.1 E. 1971 Gedruckt: Alexander von Humboldt. Eine wissenschaftliche Biographie ... herausgegeben von Karl Bruhns Band 1, 1872, Seite 58—59. Einige Um genauigkeiten im Abdruck. Siehe Seite 111. 2. Göttingen, 17. Dezember 1788. 5 Seiten 4°. E. 3747 Werden Sie mir nicht böse, theuerster Freund, daß ich Ihre«: lieben, freundschaftlichen Brief, und Ihr gütiges Geschenk so lange unbeantwortet ließ. Ich wünschte Ihnen, wenn ich Ihnen schriebe, zugleich etwas von den Jdeeen mittheilen zu können, welche die Lesung Ihres Salomo' in mir erregt hat, und dazu fehlte es mir bald an Muße, bald an der rechten Stimmung. Herzlich danke ich Ihnen für das Vergnügen, das mir Ihr Aufsaz verschaft hat. Ich habe darin ganz die edle Wärme, den thätigen Eifer für die Aus- breitung nüzlicher Wahrheiten wiedergefunden, der mir auch Ihre Gespräche sonst so interessant und so lehrreich machte, und niich mit tiefer Achtung für den Mann erfüllte, der sich davon durchdrungen fühlt. Schon der Gegenstand, den Sie bearbeitet haben, zog mich an. Mich dünkt immer, die wichtigsten Untersuchungen sind die, welche unmittelbar auf das praktische Leben gehn, welche sich mit der Natur — der leblosen oder der lebendigen, physischen oder- moralischen — beschäftigen. Die bloß spekulativen sind wohl nur insofern nüzlich, als sie den Kopf zu Bearbeitung jener bilden. Ganz spekulative Wissenschaften haben auch immer etwas Troknes und Einseitiges, da sie lauter- einfache, abgezogne Begriffe behandeln. Wie mannigfaltig, wie vielseitig sind hingegen alle die Wissenschaften, welche die wirkliche Natur, den wirklichen Menschen, und — um bei diesen stehn zu bleibeir — vorzüglich den moralischen Menschen zum Gegenstand haben, sie mögen ihn nun bloß schildern wollen, wie die Psychologie, oder zu höherer Vollkommenheit, rnrd danerhafterer Glük- seligkeit bilden, wie Moral, Gesezgebung, Politik. Allein eben darum ist auch die Bearbeitung dieser lezteren mit weit mehr Schwierigkeiten verknüpft. Es ist wahr, die Spekulation erfordert eine Fähigkeit, uns von allem loszureißen, was rms und unsre Sinne zunächst umgiebt, eine Fähigkeit, das Mannigfaltige zu zerlegen, und jeden Begriff bis in seine einfachsten Bestandtheile aufzulösen, kurz einen Scharfsinn und einen Tiefsinn, der in höherem Grade sich nur selten in menschlichen Köpfen findet. Dennoch scheint mir die Schwierigkeit da weit größer, wo wir von der Beobachtung ausgehn und an ihr unser Raisonnement anknüpfen müssen. Denn wie schwer ist es da alle Beobachtungen gehörig zu verallgemeinern, aus allen die gehörigen Folgen zu zieh», und doch nie * Der Prediger. Aus dem Hebräischen. Nebst einer vvrangeschickten Abhandlung über den besten kbrauch der heiligen Schrift, in pädagogischer Rücksicht. Berlin 1788- 406 W. v. Humboldt mit dem Raisonnement über die Beobachtung hinauszugehn. In der Natur steht auch itichts einzeln da, alles ist in Verbindung, alles Ein Ganzes, aber mit tausend verschiednen, mannigfaltigen Seiten. Nun muß der Forscher zerlegen, jedes einzeln, erst für sich und dann in Verbindung mit dem Ganzen betrachten; aber hierbei muß er nicht — wie es gewöhnlich geschieht — stehn bleiben. Er muß nun auch wieder zusammensezen, das Ganze wieder so schaffen, so darstellen, wie es sich seinem eignen Auge darbot. Doch verzeihen Sie, daß ich mit Ihnen von Dingen rede, die Sie gewiß selbst weit besser empfinden als ich. Denn in der Thal mußte der die Schwierigkeiten sehr lebhaft fühlen, der sie so glüklich überwand. Sehr willkommen und lieb ist es mir gewesen, daß Sie Sich langer bei dem Saze aufhalten, daß die Religion Ihrer Nation keine Glaubenspflichten anferlegt. Gewiß ist es zu keiner Zeit, am wenigsten aber zur jezigen unwichtig, alles, was diese Materie betrift, weitlauftiger auseinanderzusezen. Sie können es sich kaum vorstellen, wie unrichtige Begriffe hierüber nicht bloß bei gelehrten, sondern auch bei solchen Männern herrschen, die wenigstens das Publikum denkende Männer nennt. Ich habe in diesen lezten Monaten Gelegenheit gehabt, mehrere dieser Art zu sprechen. Allein die wenigsten finden mehr Schwierigkeit darin, Lehrvorschriften, als — verzeihen Sie das Gleichniß, das ein wenig hart sein mag — Exercierreglements zu geben, ohne zu bedenken, daß sie dadurch den Lehrer des Volks, das wichtigste ehrwürdigste Glied des Staats, zu einem bloßen Miethling herabsezen. Der Plan, den Sie zu einem Lehrbuche der Jugend vorzeichnen, ist, dünkt mich, vortreflich. Der moralische Unterricht wirkt immer nur in dem Grade, in dem er individuell ist, und schon langst schien es mir, als verbände man zu wenig Menschenkenntniß, zu wenig genaue Schilderung der Lagen und Verhält- nisse der Menschen gegen einander damit. Darum halt' ich es für so überaus zwekmaßig, die ganze Sittenlehre nicht aus allgemeinen Grundsäzen durch schulgerechte Schlüffe herzuleiten, sondern aus der Natur unsrer Empfindungen, und aus der Lage, in der wir in der Gesellschaft sind. Man hat zwar schon öfter die Verbindung der Geschichte und der Moral, die Sie vorschlagen, versucht, aber noch nie, glaub ich, nach einem so durchdachten, zusammen- hängenden und stätigen Plane. Schon das, daß diese Geschichte National- geschichte ist, muß die Wirkung erhöhen. Ueberhanpt, glaub ich, ließe sich über die Art, wie Erzieher den Charakter zu bilden suchen, noch manches sagen. Um einen Mahler zu bilden, begnügt man sich gewiß nicht, ihm die Regeln der Kunst vorzutragen; man gewöhnt sein Auge an schönen Mustern, und giebt ihm selbst den Pinsel in der Hand. Hingegen um den Menschen 51t bilden, wie wenig sucht man da durch Lagen, durch Umgang zu wirken; wie- viel Kraft legt man da Lehrern bei, die doch selten aufs Herz wirken, und die selbst der Verstand so leicht durch Sophismen über den Haufen stößt. Es ist doch in der That traurig, wie man so lange gegängelt, geführt, abgehalten wird, irgendeine eigne Erfahrung zu machen, wie man dann in die Welt tritt, die man nicht kennt, und wie nun das Lernen durch eigne Erfahrung in eine Zeit fallt, in der es weit gefährlichere Folgen haben kann. W. v. Humboldt 407 Verzeihen Sie dieß lange Geschwäz. Ihre kleine Schrift hatte mich so sehr interessirt, mir so viel Vergnügen gemacht, daß ich mehr und langer mit Ihnen davon reden mußte. Möchten Sie doch auch die Ausarbeitung des Buchs, das Sie vorschlagen, übernehmen. Gerade ein Mann von Ihren Grundsazeu, von Ihrer Menschenkenntniß, Ihrer Wärme für alles Gute und Edle müßte sich durch ein solches Werk ein dauerndes Verdienst um seine Nation erwerben! Leben Sie wohl, und gedenken Sie manchmal Ihres H. 3. Burgörner, 7. August 1791. Abschrift von Benoni Friedlaenders Hand. 2 Seiten 2°. 3748 Zum allergrößten Teil gedruckt: G. Schlesier, Erinnerungen an Wilhelni von Humboldt, Theil 1, 1843, Seite 138—140. 4. Madrid, 16. Dezember 1799. 8 Seiten 8°. E. 3749 Ich bin jetzt seit etwa drittehalb Monaten in Spanien, mein lieber Freund, und fange an, mich ein wenig an diese fremden Sitten, die faft in allen Dingen von den Französischen abweichen, zu gewöhnen. Ich bin sehr beschäftigt, da ich nur wenige Monate darin zu bleiben, u. doch den grössten Theil des Landes zu durchreisen gedenke, u. das allein hat mich abgehalten, Ihnen nicht früher zu schreiben. Meine jetzige Reise ist zwar ziemlich schnell gewesen, ich habe nirgends lang verweilt, u. werde es auch nicht, aber es ist mir darum vielleicht nur noch interessanter gewesen, zwei Nationen, die bei erstaunlicher Verschiedenheit, doch manche Verwandtschaft durch Abstammung, Sprache u. Himmelsstrich besitzen in den mannigfaltigen Abstufungen der Verschiedenheit in den einzelnen Provinzen so schnell hinter einander zu sehen, dass der frühere Eindruck noch völlig frisch war, wenn ich den zweiten empfing, u. noch mehr wird dies bei der Reise durch das mittägliche Spanien der Fall seyn. Ungeachtet meines kurzen Aufenthalts in Spanien (denn ich glaube nicht, dass diese Kürze die Ursach davon ist) habe ich die Spanier sehr lieb gewonnen. Man könnte sie vielleicht die Deutschen des Süden nennen; wenigstens ist mir die Mischung mittäglicher Lebhaftigkeit mit nordischer Bedachtsamkeit, Offenheit, u. selbst Gründlichkeit im Studiren u. Arbeiten als das am meisten Auffallende in ihrem Charakter erschienen. Freilich aber habe ich bis jetzt auch nur die Caftillaner gesehen, u. auf sie muss diese Charakteristik natürlich mehr paffen, als auf den heftigen Andalusien u. den verschlagenen Valencianer. Denn auch das ist eine Eigentümlichkeit Spaniens, die ich wenigstens nicht in Deutschland in gleichem Grade, u. gar nicht in Frankreich fand, dass der National- charakter der verschiednen Provinzen auffallend verschieden ist, u. sie sich unter einander wenn nicht hassen, doch wenigstens verachten. In jeder Provinz wird dem Fremden mehr oder minder deutlich zu ver- stehen gegeben, dass er Menschen wie hier, nicht leicht in der angränzenden Provinz finden würde. In einer Stadt in Biscaya redete mich ein ganz 408 W. v. Humboldt unbekannter Mensch auf 6er Strafe ausdrücklich an, um micb zu fragen, wie mir die Biscayer gefielen, u. als ich sie lobte setzte er hinzu: in Caftilien werden sie es nicht so finden; u. im Theater in Madrid, als das Volk in einem sehr empfindsammen Stück oft lachte, sagte mir ein Andalusier der neben mir safs: die Barbaren! wenn sie das Publicum in meiner Stadt in Cadiz sähen! u. so wird es unstreitig weiter fortgehen. Die Valencianer scheinen ziemlich allgemein in dem Ruf der Verschlagen- heit, des Eigennutzes u. selbst des Geizes zu stehen. Die Ursach davon ist leicht aufzufinden. Die Valencianer sind die industriösesten unter den Spaniern; arbeitsam, thätig, &c. erfinderisch in Mitteln ihre Zwecke zu erreichen. Der Caftilianer dagegen ist im Ganzen träge, aber auch vielleicht von einem edleren Stolz. Dieser Gegensatz mufs natürlich dies Urtheil über den Charakter der Valencianer hervorbringen, u. zum Theil selbst wahr machen. Auch gehören die Valencianer schon zu einem anderen Stame, als die übrigen Spanier. Sie haben ihre eigne, mit der Tolosanischen sehr übereinkommende Mundart, u. in Valencia haben sich mehr, als sonst irgendwo Französische Familien, angesetzt u. Manu- facturen angelegt. Wenn ich indefs zwischen Deutschen u. Spaniern eine Aehnlichkeit finde, so denke ich nicht gerade an das nördliche, schon höher cultivirte Deutschland, sondern mehr an das mittlere, besonders Franken u. Schwaben. Das Alterthümliche im äufsern Ansehen der Städte, in der Tracht, den Sitten, was man dort, vorzüglich in einigen Reichsstädten antrift, das ist ganz u. gar noch in Spanien zu Hause. Der Unterschied, der zwischen beiden Charakteren noch obwaltet, mag ungefähr derselbe seyn, der zwischen dem deutschen: ehrbar, u. dem Spanischen: honrado ist. Dies nämlich ist das Beiwort, das der gewöhnliche Caftilianer sich am liebsten giebt, u. ich wüsste es durch keinen Deutschen Ausdruck zu übersetzen. Ehrbar ist zu schlicht u. bürgerlich dafür, denn er führt noch einen stärkeren Begriff von eigentlichem Ehrgefühl, point d’honneur mit sich, u. ist edel genug, auch in der Poesie gebraucht zu werden; u. edel drückt bei uns eine feinere Ausbildung der Gefühle aus, die diesem spanischen Wort ganz fremd ist. U. eben so nun, sage ich, wie dies honrado eine Stufe über unserm ehrbar steht, eben so ist in dem Charakter auch des gewöhnlichen Caftillaners etwas wenn nicht gerade Höheres, aber doch Lebhafteres u. Glänzenderes als in dem Deutschen der ebenbezeichneten Provinzen u. Claffen. Überhaupt aber kenne ich kaum eine bessere Vorbereitung zum Studium des Mittelalters, als eine Reise durch Spanien. In der That glaubt man mit dem Eintritt in Caftilien um 200 Jahre zurückgesetzt zu seyn. Ich sage dies nicht sowohl zum Tadel Spaniens, nicht als wäre hier noch alles Dunkelheit u. Barbarei (das ist vielmehr garnicht der Fall) ich denke dabei vielmehr an andre eher schätzenswürdige Seiten jener entfernteren Jahrhunderte, an eine gewisse Naivetät u. Freimütig- keit, an eine Schlichtheit u. Einfachheit des Charakters, wie sie bei uns W. v. Humboldt 409 nicht mehr, oder schöner u. edler gefunden wird. Es ist schwer dies mit einzelnen Beispielen zu belegen, aber ich wünschte, Sie wären nur drei Tage mit mir, u. tausend kleinere u. grössere Eigenthümlichkeiten in den Sitten würden Ihnen dies bestätigen. Ein grosser Belag dazu ist die Art des Umgangs unter den verschiednen Ständen. Dieser Unter- schied ist an sich so gross, wie er nur seyn kann, die ersten Granden beugen ihr Knie, so oft sie dem König den Becher zum Trinken reichen; die Granden selbst sehen sich in ihren Herrschaften, wie kleine Könige an u. s. f. aber im Umgänge verschwindet dieser Unterschied ganz. Die Königin wird wie die Bettelfrau Senora genannt, der König eben so Senor, u. es ist überall eine Gleichheit u. Freiheit im Umgänge die nach unsern Sitten leicht Rohheit scheinen könnte, es zum Theil auch ist. Im Deutschen, Französischen u. Englischen ist die Sprache der feinen Gesellschaft von der einer roheren, oder vertrauteren verschieden, u. man erkennt leicht einen Fremden, der diese Nüancen nicht immer weifs. In Spanien spricht der Landmann wie der Grande, u. grobe Schimpf- wörter ausgenommen, ist kein Unterschied. Nichts ist so gewöhnlich als in der besten Gesellschaft einen Mann zum andern z. B. beim Ver- wundern über etwas oder bei ähnlichen Vorfällen sagen zu hören: Aber, Mensch (hombre) wie kann dies seyn? u. eben so wird eine Frau oft kurzweg Frau u. ein Mädchen Mädchen genannt. Noch alterthümlicher ist was man auch in den grössten Häusern von Equipagen, Ameuble- mens, u. s. f. sieht. Immer Pracht z. B. massiv silberne Kohlenbecken (da man hier fast gar keine Kamine hat) eine Menge schlecht gehaltener Bedienten, u. fast nirgends geschmackvolle Bequemlichkeit. Mehr als Einmal ist es mir vorgekommen auf einer ganz wüsten Kalkwand einen schönen Titian, Guido oder Giordano zu finden, der freilich mehr werth war, als das ganze Ameublement eines Französischen oder Englischen Hauses. Leider nur ist wenigstens in Madrid nicht die schöne Einfach- heit der Sitten, am wenigsten die Tugend der Damen wie in der Ritter- zeit. Vielmehr sind die Sitten äufserst verderbt, u. die Rohheit im Umgänge beider Geschlechter auch (u. vielmehr gerade u. vielleicht nur da) in den höheren Ständen, ungeheuer. Ich habe gerade diese Stände soviel ich konnte, vermieden. Die sogenannten feiner gebildeten Spanier, die andre Länder gesehen haben, haben mich nicht am meisten intereffirt. Es sind einzelne sehr schätz- bare Männer darunter, aber im Ganzen findet man in dieser Claffe aufs höchste, was man in Frankreich u. bei uns täglich sieht, u. lernt die Spanische Individualität schlecht oder gar nicht kennen. Denn die meisten dieser Claffe kennen ihr Vaterland schlecht u. achten es noch weniger. Ich bin am liebsten mit der Mittelclaffe (zu der denn natürlich auch die meisten Gelehrten gehören) u. mit diesen umgegangen, die so erzspanisch sind dass sie nicht einmal eine andre Sprache geläufig reden. Und in dieser Claffe habe ich viel wahre Aufklärung u. viel eignes Nachdenken gefunden. Nur muss man nie die Schwierigkeiten 410 W. v. Humboldt vergeffen, die diese Menschen zu überwinden haben, u. Grade der Auf- klärung zu unterscheiden wissen, da man nicht alles auf einmal fordern kann. Dies nicht zu thun macht, dass die Französischen Reisenden gewöhnlich das entgegengesetzte Urtheil fällen. Die Quelle aller oder doch der meisten Vorurtheile ist natürlich nur die Religion, u. da geht nun die Aufklärung sehr mannigfaltige Stufen durch. Einige bestreiten mit wahrem Aufklärereifer vorgebliche Wunder u. Heiligenlegenden, nicht um überhaupt gegen die Wunder zu reden, sondern um die, die sie für die wahren halten, desto besser zu retten; andre sind noch, was in Frankreich u. Deutschland fast unerhört ist, ausgemachte Jansenisten; viele sind religiös ohne bigott zu seyn u. s. f. Aber zwei, wie es mir scheint, sehr offenbare Symptome einer beginnenden u. mehr als be- ginnenden Aufklärung habe ich sehr allgemein gefunden: Hafs gegen den Druck der Inquisition, u. eignes Nachdenken über die Gegenstände der religiösen Tradition. Wie weit nun das Vorrücken dieses Nach- denkens zur Wahrheit ist, hängt natürlich von der Verschiedenheit der Individuen ab. Die Inquisition verbrennt keine Ketzer mehr, aber sie thut darum jetzt gleich grossen Schaden, als jemals. Sie hindert die Circulation guter ausländischer Schriften, noch mehr das eigne freimüthige Schreiben, u. die Verbesserung der Erziehungsanstalten. Zwar fehlt es, trotz ihrer Verbote, nicht an sogar sehr leichten Gelegenheiten sich ausländische d. h. französische Bücher zu schaffen; aber weil es nicht offen u. frei geschehen darf u. vor allem, weil man von seiner eignen Arbeit keinen öffentlichen Gebrauch machen kann, so bringt dies eine allgemeine Muthlosigkeit oder Indignation hervor u. so arbeiten die meisten Ge- lehrten entweder nichts, oder nur in Fächern, durch welche die philo- sophische Cultur nicht gewinnen kann. Die Erziehungsanstalten sind überaus elend. Glauben Sie dass in irgend einer der 14 [?] oder mehr Universitäten, die es in Spanien geben mag, nur einen einzigen Professor der Geschichte gäbe? dass überhaupt Geschichte, Geographie, Statistik u. s. f. nur irgendwo oder irgendwann gelehrt würde? Man lehrt in den untern Schulen schlechterdings nichts als Religion, Lesen, etwas Rechnen u. Schreiben (dies letztere aber sehr gut) in den folgenden, die unsern Gymnasien entsprechen, schlecht Lateinisch, auf den Uni- versitäten eine scholastische Metaphysik, Theologie (eigentlich nur Dogmatik, an Bibelerklärung u. Kirchengeschichte ist nicht zu denken) u. Jurisprudenz. Alles übrige (die Medicin ausgenommen, für die besondre Anstalten vorhanden sind) muss jeder für sich lernen. Dennoch muss er, ohne es ändern zu können, bloss mit den Universitätsstudien 6—8Jahre verderben, u. kann also erst nach dem 20 L? Jahre zu lernen anfangen, was bei uns die Kinder wissen. Dennoch habe ich selbst einige wirklich gelehrte Leute gefunden, diese aber danken es auch bloss einem eignen mühseligen Studiren. Was bei dieser Lage der Sachen am meisten zurück seyn muss ist, wie Sie selbst sehen, Philosophie u. Kenntnis« W. v. Humboldt 411 alter Sprachen. In der Chimi6 u. Mineralogie hat man seit einigen Jahren angefangen, Fortschritte zu machen, die Botanik wird gut u. vielleicht unter allen Wiffenschaften am heften betrieben, die übrigen Theile der Naturgeschichte aber so gut als gar nicht. In der Statistik u. den Finanzwiffenschaften haben seit Cabarrus1 u. Campomanes2 einzelne Menschen einige Fortschritte gemacht; indefs ist die Statistik so zurück, dafs nun z. B. die Bevölkerung Spaniens nur von 1787 mit einiger Gewifsheit angegeben werden kann. Am meisten arbeitet man noch für die Geschichte, indefs auch das auf welche Weise. Man durchsucht Archive, schreibt Diplome ab, häuft Materialien, allein auf eine Weise, die es dem künftigen Bearbeiter eher erschweren als erleichtern müfste. Beurtheilte man also die wiffenschaftlichen Fort- schritte der Spanier nach den jährlich erscheinenden Büchern, so würde das Urtheil ziemlich ungünstig ausfallen. Aber es ist gewifs, dafs man nur Freiheit zu geben brauchte, um auf einmal viele u. gute Produkte zu erhalten. Denn wenn jeder Spanische Schriftsteller über sein Werk [befriedigt] ist so ist der Spanische [Dichter?] in doppeltem Grade. Die schöne Literatur hat auch vielleicht das Meiste aufzuweisen, was sich mit der Produktion des Auslands meffen kann. Unter den Dichtern habe ich zwei kennen gelernt, deren Umgang u. Freundschaft mir in jedem Lande sehr schätzbar seyn würde, Menschen von edlem u. gefühl- vollem Charakter, frei von jeder Art des Vorurtheils, u. mit wahrem u. anspruchlosen Eifer blofs für die Kunst arbeitend. Von dem einen besitze ich eine in der That sehr gute Composition, eine Ode an das Meer, mit der ich Sie künftig näher bekannt zu machen denke. Was aber in der Spanischen Dichtkunst auffallend ist, ist der Mangel an Sentimentalität. Nehmen Sie wenig Stellen aus, u. alle ältere Spanische Dichter sind voll lodernden Feuers der Phantasie, aber eiskalt für das Herz. Selbst die Französischen des 16. Jahrh. die ihnen offenbar an Poesie nachstehen, haben einen gröfseren Gehalt für die Empfindung. In den neueren ist etwas mehr, aber auch nur wenig. Die Spanische Nation hat gewifs aufserordentliche Anlagen. Einen äufserst geraden u. gesunden Verstand — Sie glauben nicht, wie bestimmt u. klar auch der gemeine Spanier sich ausdrückt, u. wie gut er seine Sprache kennt u. wie rein er sie spricht; es giebt, das einzige Gallicien ausgenommen, gar kein Patois in Spanien — u. aufser dem eine natür- liche Anlage zum Witz, die jedem Fremden auffallend seyn mufs, weil man sich die Spanier gewöhnlich so gravitätisch u. ernst denkt. Was aber Spanien, auch wenn man vollkommene Freiheit gäbe immer sehr schaden würde, ist seine geographische Lage, durch die es vom ganzen übrigen Europa getrennt, nur mit Frankreich verbunden ist. Der Nach- theil des einseitigen Einflusses der Französischen Literatur ist überall 1 Franxois Graf von Cabarrus, 1752—1810, Finanzminister. 2 Pedro Rodriguez Graf von Campomanes, 1723-1802, hervorragender Staatsmann unter Karl 412 W. v. Humboldt offenbar. Zwischen Franzosen u. Spaniern kann keine aufrichtige, auf Gefühl von Gleichheit gegründete Gemeinschaft seyn. Die Franzosen müffen die Spanier, die sich nicht selbst französirt haben, verachten u. thun es redlich. Auch scheinen wirklich alle, die ich in Spanien gesehen habe, da zu seyn, um immer zu wiederholen: ah! le mauvais pais que l’Espagne! In der Art, wie die Franzosen, können die Spanier nie glänzen, in diesem müffen sie ihnen ewig nachstehn. U. übrigens ist die Französische Cultur fast, wie ihre Revolution, blofs niederreifsend, wo sie selbst in der Philosophie aufbauen wollen, gelingt es nur wenig. Sollte Spanien Fortschritte machen, so wäre es durch gründlichere Ge- lehrsamkeit, durch freies, aber gründliches Nachdenken, u. nur dadurch müsste ein Vorurtheil nach dem andern zerstört, nicht aber alle auf ein- mal durch den Machtspruch, dafs man keine haben müffe unterdrückt werden, was eigentlich der Schlüssel der allgemeinen Französischen Cultur ist. Dazu könnte den Spaniern nur Englische u. Deutsche Literatur helfen, aber selbst die Kenntnifs der erstem ist selten, die letzte ist nur durch Französische Uebersetzungen bekannt. Aber es ist Zeit, liebster Freund, dafs ich schliefse, sonst bekommen Sie eine ganze Abhandlung über ein Land, was für Sie nur wenig Intereffe haben kann. Denn man mufs wirklich durch besondre Absichten hieher geführt, oder durch den Zufall hergeschleudert seyn, wie ich, um sich gerade für dies Ende Europens besonders zu intereffiren. Indefs müssen Sie mir verzeihen, mein Lieber, dafs ich von dem rede, was mir jetzt beständig durch den Kopf geht, u. auch Sie, denke ich, nehmen einigen freundschaftlichen Antheil an dem, womit ich mich beschäftige. Herzlich, mein theurer Freund, freue ich mich nun nicht mehr lange von Ihnen u. meinen übrigen Freunden in Berlin entfernt zu seyn. Es ist gewiss ein recht wahres u. offenherziges Geständnifs, wenn ich Ihnen sage, dafs ich in Frankreich u. hier nur gern gewesen bin, weil ich das Intereffe eines beobachtenden Fremden nie verloren habe. Gern werde ich schwerlich je aufser Deutschland seyn, ich bin einmal ächt deutsch, u. es gibt wenig Amalgamation zwischen mir u. einem Ausländer. Aber ich glaube mit Grunde sagen zu können, dafs ich meine Reise für meine individuelle Bildung benutzt habe, u. wenn ich, wie nun mein Plan ist, jetzt mich in Berlin u. Tegel etablire, so hoffe ich mich desto nützlicher beschäftigen zu können. Sie werden schon vor mehreren Monaten, mein Theurer, ein Exemplar meiner Schrift bekommen haben; Sie können vielleicht im 5. St. der Propyläen einen Aufsatz von mir über die französische tragische Bühne gelesen haben1. Hätten Sie einmal einen Augenblick Zeit, so thäten Sie mir einen grossen Gefallen, mir zu sagen, ob diese beiden Dinge Ihren Erwartungen mehr entsprochen haben, als was Sie bisher von mir sahen. 1 lieber die gegenwärtige Französische tragische Bühne, zuerst erschienen in Stück 3 der Propyläen Seite «6—109. W. v. Humboldt 413 Ick glaube zwar dafs wir über manche Punkte besonders in der grösseren Schrift nicht sehr verschiedener Meynung seyn können, aber ich wünschte nur zu wissen, ob Sie mehr Klarheit u. Bestimmtheit u. mehr Methode des Stils gefunden haben? Sollten Sie mich auch für eine Parthei ein- genommen glauben, der Sie nicht günstig sind, u. sollte ich es wirklich seyn, so müssen Sie mich nicht für incurabel halten. Ich erkenne gleich- falls die Fehler in die diese verfällt, u. es liegt mir aber so viel oder mehr noch daran diese zu vermeiden, als mich den Vorzügen, die ich auf dieser Seite zu bemerken glaube, zu nähern. Sogar mag mich reif- liches Nachdenken u. Vergleichung mehrer Literaturen noch mehr jetzt zu dieser billigeren Gesinnung geführt haben, als ich sie sonst hatte. Grüfsen Sie, liebster Freund, alle, die sich meiner erinnern, recht herzlich von mir, besonders Herz1, Seile2 * u. Zöllner*. Dem erstem besonders bitte ich Sie zu sagen, wie sehr ich mich freue, bald jetzt wieder ihm näher zu seyn. Ich habe neulich seiner Frau geschrieben4, und werde es nächstens auch ihm selbst thun. Wenn Sie mir die Freund- schaft erzeigen wollen mir zu schreiben, so sagen Sie mir doch etwas von Engel5. Ich setze voraus dafs Sie in fortdauernder Verbindung mit ihm sind, sagen Sie ihm wie ich immer mit gleich herzlicher Dankbarkeit u. Liebe seiner gedenke, u. wie innig ich mich freuen würde zu hören, dafs auch er sich noch manchmal meiner erinnert. Sagen Sie mir auch besonders von seiner Gesundheit u. was seine Augen machen. Ich habe nicht Zeit heute Kunth zu schreiben. Entschuldigen Sie mich bei ihm. Von Alexander habe ich einen langen Brief vom Anfang Octobers gehabt. Er war noch in Ormana, hatte aber eine interessante Reise ins Gebirge gemacht, auf der ein Reisegefährte, ein Wundarzt, eine Frau aus einem Indianischen Stamm, die im Gebähren von den Indianischen Geburtshelfern entsetzlich gemishandelt worden war, glücklich accouchirt hat. Wegen meiner Geldangelegenheiten sage ich Ihnen durch Hrn. Tanner einige Worte. Ich danke Ihnen herzlich für die Mühe, die Sie deshalb haben. Hr. Tanner hat mich überall sehr gut adreffirt, u. besonders bin ich Ihnen verbunden, dafs Sie mich an ein Haus gewiesen haben, dafs mitten unter den fürchterlichen Banquerouten in Hamburg felsenfest ge- standen hat. In Madrid hätte es mir unangenehm ergehen können. Mailet in Paris hatte mich an ein gutes Haus Camps & Comp, addreffirt, u. dies Haus hat fallirt. Glücklicherweise hatte ich einen directen Credit von Hrn. Tanner an den Marquis Yranda. 1 Marcus Herz. 2 Christian Gottlieb Selle, 1748—1800, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, philosophischer Schriftsteller, Leibarzt Friedrichs des Großen- 5 Johann Friedrich Zöllner, 1753—1804, Oberkonsistorialrat und Propst zn Berlin, Verfasser des Werks „Über Nationalerzichnng". 4 Henriette Herz geborene de Lemos, 1764—1847 " Johann Jacob Engel. 414 W. v. Humboldt lieben 3ie jetzt herzlich wohl. Empfehlen Sie mich Ihrer Frau Gemahlin u. Ihren Söhnen, u. behalten Sie in liebevollem Andenken Ihren H. Wenn Sie mir schreiben, Lieber, so bitte ich Sie, den Brief nur Hrn. Kunth zu geben. 5. Frankfurt, 17. Januar 1816. l Seite 4°, Adresse. E. 3750 Jeder Beweis gütiger und freundschaftlicher Erinnerung an die Zeit wo mein Bruder und ich tms Ihrer belehrenden Theilitahme erfreuten, ist mir zu erwünscht, als daß ich uiä)t eilen sollte, Ihnen, Verehrtester Herr Stadt- rath, für die Uebersendung Ihrer „Reden" zu danken. Sie wissen, wie ich mir schmeichle, daß ich auch jetzt, wo nicht gerade die öffentliche Meynung, aber dock) die Einzelnen Rückschritte in diesem Stücke gemacht hat, nie auf- gehört habe zu denjenigen zu gehören, die bemüht gewesen sind, eine Ungleich- heit der Rechte aufznheben, oder zu vermindern, welche in ihren Gründen ungerecht und in ihren Folgen nachtheilig ist. Ich nehme daher den leb- haftesten Antheil an jedem Bestreben, denen, welche diese ungerechte Ungleich- heit erfuhren, selbst eine allgemeinere Bildung zu geben, und Niemand kann verkennen, wieviel Sie hierin gewirkt haben. Erhalten Sie mir Ihr gütiges Andenken, und seyn Sie meiner her;lid)sten Hochachtung und freundschaftlichsten Ergebenheit unwandelbar versichert. Humboldt. 6. Berlin, 11. September 1819. 1 Seite 4°. E. 3751 Nur überhäufte Geschäfte haben mich verhindert, Ew. Wohlgeb. freund- schaftliche Zeilen vom 12. früher zu beantworten. Sie haben mir durch Ihre beiden Schriften ein sehr angenehmes Geschenk gemacht. Vorzüglich freue ich mich, die über Mendelssohn zu lesen. Alles, was mick) an die Zeit, in der er blühtest, erinnert, ist mir erfreulich. Wenn er jetzt and) mehr, als es der natürliche Gang der Dinge mit sich gebracht hatte, vergessen ist, so bleibt das Gute, das er gestiftet, unleugbar. Erhalten mir Ew. Wohlgeb. Ihr Andenken u. Ihre Theilnahme, u. empfangen Sie die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung. Humboldt. 7. Ottmachau, 13. Juni 1821. l Seite 4°, Adresse. E. 3753 Ich danke Ihnen herzlich, liebster Freund, für die mir, wie ick) aus Ihrem Schreiben vom 3. huj. sehe, überschickte Schrift. Da ich mir Pakete nicht wohl hier nachschicken lassen kann, so habe ich sie noch nicht gesehen, sondern muß das Vergnügen sie zu lesen meiner Rückkunft nach Berlin Vorbehalten. Ich bitte Sie aber überzeugt zu seyn, daß jeder Beweis gütigen Andenkens, u. der Erinnerung auch an die frühere Zeit unserer Bekanntschaft, den Sie die Freundschaft haben, mir zu geben, mir immer ungemein schätzbar ist. Indem ich Ew. Wohlgebohren um die Erhaltung dieser Gesinnungen bitte, verharre ich mit der hochachtungsvollsten Ergebenheit öer ^Ijnge, Humboldt. W. v. Humboldt 415 10 Briefe an den Hofmarschall Freiherrn von Maltzahn betreffend das Grabmal der Königin Luise für das Charlottenburger Mausoleum. 1. Wien, 1. Dezember 1810. 3 Seiten 4°. 3753 Ew. Hochwohlgebohrnen habe ich mit dem besten Willen nicht früher auf Ihr gütiges Schreiben vom 4. pr. antworten können. Ich wünschte Ihnen doch zugleich einige Antwort über den Auftrag Sr. Maj. des Königs, die liegende Bildsäule der verewigteu Königin betreffend, zu geben... Canova’8 Geschäftsführer, ein Bildhauer d’Este1 in Rom, schreibt mir, daß, nach den letzten Briefen, welche er von Canova aus Fontainebleau hatte, dieser unmittelbar nach Rom zurückkommen wollte... Da indeß Canova immer mit Arbeit überhäuft ist, und er in Paria unstreitig neue Bestellungen erhält, so zweifle ich, daß er im Stande seyn wird, die Befehle des Königs zu erfüllen. Rauch verspricht mir seine u. Thorwaldsens Zeichnungen mit Nächstem, und ich sehe ihnen mit Ungeduld entgegen. An Rauch liegt es sicherlich nicht. Allein Hiorxvaldsen hat eine höchst unangenehme Langsamkeit, und diese Unart der Künstler ist immer fast unmöglich zu überwinden... Ich vermuthe, daß Rauchs Büste jetzt angekommen seyn muß. Ew. Hoch- wohlgeb. verbänden mich ungemein, wenn Sie mir zu schreiben die Güte hätten, wie sie Ihnen, und wie dem König gefallen hat. Ich bitte Sie aber inständigst, auch wenn sie des Königs Beifall nicht erhalten sollte, es mir ohne allen Rückhalt zu sagen, da über Kunstsachen, u. noch mehr über Aehn- lichkeit das Urtheil natürlich so sehr leicht verschieden seyn kann. Mit dem Sarcophag sehe ich die Entschliessung des Königs, da ich ungefähr wenigstens seine Denkungsart über diese Dinge kenne, voraus... N. S. So eben erhalte ich Antwort von Rauob, der seine Zeichnungen beiliegen. Da ich aber seinen erläuternden, sehr undeutlich geschriebenen Brief erst abschreiben lassen muß, so kann ich ihn Ew. Hochwohlgebohren da die Post im Begriff ist abzugehen, erst mit nächstem Posttag schicken... 2. Wien, 5. Dezember 1810. 4 Seiten 4°. U. e. 3754 Ew Hochwohlgeborn habe ich die Ehre, anliegend Vier Zeichnungen von Rauch nebst einer schrift- lid-en Erläuterung derselben zu überschicken 2. Ich würde mehr für die Zeich- nung A. stjmen. Mit den Basreliefs ist es eine sehr delioate Sache. Christliche zu machen hat in Bildhauerei eine große Schwierigkeit, und mythische können leicht, und mit Recht, Anstoß finden. Dies fürchte ich z. B. von den hier vorgesd)lagenen. Mir würden am meisten sehr einfache gefallen. Z. B. bloß die Parzen in schöner Stellung. Auch hat man auf den alten 8arcophagen häufig die Vorstellung des menschlichen Lebens (ohne Anspielung auf die Person) und dies kann sehr graziös gemacht werden. * Antonio d' Este, 1754—1887, oder sei» Sohn Alexander, 1787—1826. 2 Liegen nicht bei. 416 W. v. Humboldt Nach seiner Zeichnung glaubt Rauch die Figur in einem Jahr liefern zu können. Ueber den Preis hat er sich, da nicht einmal die Größe der Figur bestimmt ist, noch nicht ganz auslaßen können, und er wird es schwerlich, da er nicht gennng Erfahrung hat. Ich kenne ihn aber als einen durchaus ehr- lichen Menschen, und ich glaube, das beste wäre ihn auf Rechnung arbeiten zu laßen, und ihm Vorschuß zu geben. Die Figur könnte alsdann, wie ich die Preise kenne, 4—5000 Scudi (6—7500 rtl.) kosten. Der Marmor zum Sarkophag wäre besonders. — Einen Gewinn sucht Rauch gewiß nicht bey dieser Arbeit. Rauch bemerkt mir aber ausdrüklich, und ich bitte Ew Hochwohlgeb. es S- Majestät selbst zu sagen, daß er beschämt ist, daß Allerhöchstdieselben hiebei an ihn gedacht haben, da er glaube, daß Schadow etwas eben so gutes, als jeder bedeutende Künstler, zu leisten im Stande sey. Von Canova schrieb ich Ew Hochwohlgeb. neulich. D’Este hat Rauch gesagt, Canova würde es sicherlich nicht annehmen, weil er mit Arbeit über- laden sey, und noch vor kurzem den Königen von Westphalen und Würtemberg Bestellungen abgeschlagen habe. Thorwaldsen hat auf eine höfliche Weise die Einsendung von Zeichnungen, und gewissermaßen die ganze Sache abgelehnt, er sagt, er könne sich aus Freundschaft für Rauch nicht zu der Arbeit entschließen, und mit Zeichnungen concuriren Künstler, die sich fühlen, freylich imer ungern. Sollte indeß S° Majestät der König geradhin auf ihn vertrauen, und ihm, nur mit Angabe der allgemeinen Bestiinungen, ob die Figur aufgestüzt ruhen, oder liegen soll u. s. f. die Sache selbst überlaßen, so mache ich mich wohl anheischig, es durchzusezen. Nur wird er theurer als Rauch sein. Selbst bey Canova würde ich im gleichen Fall noch einen Versuch machen. Er ist aber freylich der allertheuerste. Verlangten SE Majestät meinen Rath, so muß ich dabey bleiben, das Denkmal in Rom machen zu laßen, und ich — da man in solchen Dingen nur persönlich urtheilen kann — würde es bey Rauch bestellen. Thorwaldsen und Canova sind an sich allerdings größere Bildhauer, als er, allein werden sie sich grade alle Mühe geben und alles Talent, das sie besizen, auf diesen Gegenstand wenden? Selbst wenn ich dies vorausseze, haben sie ein so nahes, sie begeisterndes Jntereße? Von beiden habe ich mittelmäßige, von Canova selbst schlechte Arbeit gesehen. Es bleibt imer ein Wagestük. Rauch Hin- gegen ist von inniger Ehrfurcht und Dankbarkeit für König und Kömgin durchdrungen, er würde sich gehoben fühlen, einen solchen Auftrag zu bekomm, und würde einsehen, daß von dem Gelingen seine ganze künftige Laufbahn mit abhinge. Er leistet gewis, was er kann, und daß er an sich gut ist, und daß einzelne seiner Arbeiten mit sehr guten von Thorwaldsen und Canova wett- eifern können, weiß ich gewis. Ich erwarte hiernach nur die Befehle S^ Majestät, und würde alles Fernere sehr gut von hier aus besorgen können. Noch muß ich bemerken, daß Canova schnell, Thorwaldsen aber langsam arbeitet... W. v. Humboldt 417 3. Wien, 15. Dezember 1810. 2 Seiten 4°, Adresse mit Siegel. U. e. 3755 Ew: Hochwohlgebornen eile ich um so mehr augenbliklich die Jnnlage', die ich so eben durch meinen Bruder aus Parte empfangen, zu übermachen, als gegen meine Erwartung Canova sich wirklich bereitwillig bezeigt, das ülonument zu machen ... In Absicht der Rathsamkeit, Lanova, oder Thorwaldsen, oder Rauch zu wählen, muß ich mich lediglich auf mein neuliches Schreiben beziehen. Sobald S-Majestät Ihren allerhöchsten Entschluß gefaßt haben, werde ich es mir angelegen sein laßen, im Fall Sr Majestät mich ferner mit diesem Aufträge beehren, der Sache eine solche Wendung zu geben, daß Canova, auch wenn die Wahl nicht auf ihn fallen sollte, es nicht übel empsinden kann ... Auf der dritten Seite von Maltzahns Hand: geantwortet daß Sr Majestaet wünschten daß Rauch herkäme um weitere Abrede mit ihm zu nehmen, mit Bezugnahme meines lezten Schreibens. Pot8dam d. 25 Dec: 10 4. Wien, 2. Januar 1811. 4 Seiten 4°. U. e. 3756 Ew Hochwohlgeborn sehr geehrtes Schreiben vom 19U2 und 25L v. Monats habe ich richtig erhalten, und kann Ihnen nicht genung beschreiben, wie viel Freude es mir verursacht hat, zu sehen daß Sr Majestät der König mit der Büste der ver- ewigten Königin hinlänglich zufrieden gewesen, um derselben den ehrenvollen Plaz in dem nunmehr beendigten ölonumente zu verstatten. Ich habe in den Zeitungen die genaue Beschreibung des lezteren gelesen, und bin überzeugt, daß es in jeder Rüksicht schön sein muß. Ich fühle wie viel der König hierbey Ew: Hochwohlgeb. Einsichtsvollen Sorgfalt verdankt, und wenn die Bildsäule noch gut ausgeführt wird, so darf man hoffen, daß dies Denkmal sich so sehr von allen andern auszeichnen wird, als es der Gegenstand verdient. Ich glaube, daß Sr Majestät sehr gut thun, die Arbeit der BildSäule Rauch zu übergeben. Kein anderer würde mit gleich vieler Liebe und Sorgfalt daran arbeiten, und der König Hat den Vorzug bey ihm, daß er ausführlich mit ihm sprechen kann und gewiß ist, seine eigene Ideen ausgeführt zu sehen, worauf doch bey einem Denkmal, an welchem die Empfindung so vielen Theil niint, alles ankoiüt. Ich habe daher sogleich, in Gefolge des lezten Briefes Ew Hochwohlgeb. Rauch bestimt geschrieben, so bald als iiner möglich, und eigentlich unverzüglich, nach Berlin zu koiüen. Dieß ist das wichtigste. Es versteht sich hernach von selbst, das Rauch diejenige Idee befolgt, welche dem Könige gefällt, und er wird dies gewiß um so williger thun, als er mir oft geäußert hat, wie richtig Sr Majestät über Kunstwerke urtheilen, ohne selbst im mindesten das Ansehen davon haben zu wollen. Auf jeden Fall kann Rauch in Berlin den Kopf ganz, und sonst eine ziemlich ausgeführte Skitze modelliren. Ob er die ganze Arbeit dort vollenden soll? ist eine andere Frage. Zu den Gründen, welche Ew Hochwohlgeb. dagegen anführen, komt noch daß es Rauch peinlich sein würde, eine solche Arbeit an demselben Ort mit Schadow zu machen, und daß, da doch gewiß der König nicht abwarten will, * Fehlt. vekstngsche Bücher- ii. Haiidschrlftensammlnng. 27 418 W. v. Humboldt daß die See wieder offen sey, um die Bildsäule keinen zu laßen, der Land- rrsn8port des Blokes offenbar theurer, als der der Bildsäule ist. Ich habe Rauch in Rom 150 Scudi (oder ungefähr 75 Ducaten) zu seiner Reise nach Berlin anweisen lassen ... Herrn Canova werde ich höflich antworten, daß Sr Majestät, da Sie an der Aehnlichkeit der BildSäule verzweifelten, wenn dieselbe nicht unter Ihren Augen gearbeitet würde, dieß thun zu laßen, vorläufig beschloßen hätten, das Rauch nach Berlin körnen solle, um sich mit Allerhöchstdenenselben mündlich zu besprechen, und daß ich daher Sr Majestät fernere Enschließung abwarten müße. Ich wiederhole übrigens Ew Hochwohlgeb. in meinem und meiner Frauen, die sich Ihnen freundschaftlichst empfiehlt, Namen meinen herzlichen Dank, für alles was Sie in dieser Sache für den braven Rauch gethan haben. Er ver- dient es in jeder Rüksicht. Ich bin aber auch überzeugt, daß diese Arbeit von niemand so gut als ihm, gemacht werden wird. Da Ew Hochwohlgeb. wißen wie unbegrenzt meine Verehrung der verewigten Königin war, und welches Jntereße ich an der Schönheit des ihr zu errichtenden lUonument8 nehme, so halten Sie mich gewiß keiner Partheylichkeit fähig ... 5. Wien, 8. Januar 1811. 2 Seiten 4°. U. e. 3757 6. Wien, 26. Januar 1811. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. U. e. 3758 Über Anweisung von hundert Friedrichsdor Reisegeld, vom König für Rauch bestimmt. 7. Wien, 26. Februar 1811. 1 Seite 4°, Adresse. E. 3759 Ich kann HE: Rauch nicht von hier abreisen lassen, ohne ihn noch einmal selbst auf das wärmste an Ew. Hochwohlgeb. zu empfehlen. Nehmen Sie ihn mit Güte auf, u. haben Sie die Gewogenheit, ihn in seiner Lage in Berlin, die, da es unter Künstlern nicht leicht an Eifersucht fehlt, immer schwierig seyn wird, möglichst zu unterstützen. Er verdient beides gewiß. Ueber sein Werk können, wie über das jedes Künstlers, die Stimmen getheilt seyn. Ueber seinen Charakter gewiß nicht. Er ist der bescheidenste, einfachste, redlichste Mensch von der Welt. Wäre es möglich, daß ihm Seine Majestät erlaubten, das Monument in Rom zu machen, wäre es viel besser. Zwar begreife ich, daß Seine Majestät es lieber unter Ihren Augen werden haben wollen. Aber allenfalls könnte ja der Kopf unausgeführt bleiben, u. Rauch mit dem Monu- ment zurückkommen, ihn in Berlin zu vollenden ... 8. Wien, 10. März 1811. 2 Seiten 4°. U. e. 3760 Ew Hochwohlgeborn werden hoffentlich nunmehr durch Herrn Rauch mein leztes Schreiben erhalten haben. Jndeß ist mir heute ein sehr verspätetes des Ritters Canova aus Rom1 zugekoinen, welches ich Ihnen anliegend mitzutheilen die Ehre habe... SL Majestät werden daraus sehen, daß er keine Zeichnung einsenden, und die 1 Vom 18. November 1810; siehe im Band 3 unter Italien. 419 — ■ - W. v. Humboldt 27* Statue erst in drey Jahren vollenden will, beydes Bedingungen, die der König gewiß nicht eingehet. Ich habe geglaubt Ew Hochwohlgeborn hierauf um so mehr aufmerksam machen zu mäßen, als, ohne diese Umstande, man imer den Vorwurf befürchten muß, daß statt Canova'8, diese so sehr wichtige Arbeit einem angehenden Künstler übertragen worden ist. Meine Meynung aber bleibt imer Dieselbe, daß Lanova allerdings ein großer Künstler ist, aber auch einer, der oft flüchtig und wirklich mittelmäßig arbeitet, daß man von Uauoü mit Gewißheit die größeste Anstrengung erwarten kann, und er ein Mensch von sehr vielem Talent und Geschmak ist, und daß man daher in diesem einzelnen Fall sehr unsicher mit Lanova, und sehr sicher mit Raucli geht... 9. Wien, 27. Marz 1811. 2 Seiten 4°. U. e. 3761 Ew Hochwohlgeborn gebe ich mir die Ehre, vorliegend einen Brief von Canova zu überschiken, den ich erst vor einigen Tagen empfangen habe', und in dem er bloß bezeugt, daß es ihn freut, daß SL Majestät der König das Monument der verstorbenen Königin einem verdienstvollen inländischen Künstler aufgetragen habe. Ich habe ihm sogleich geantwortet, er wünscht aber, daß der Jnnhalt des Briefes S: Majestät bekannt gemacht werden möge, und ich bin so frei, Ew. Hoch- wohlgeborn ergebenst darum zu ersuchen. Herr Rauch ist sehr gerührt über die herablaßende Gnade, mit welcher der König ihn aufzunehmen geruht hat, und über die Güte, mit welcher Sie ihn behandeln... 10. Wien, io. April 1811. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. E. 3763 ... Es hat mir eine ausnehmende Freude gemacht, zu sehen, daß Se. Maj. der König mit Ranch zufrieden sind, u. daß die Skizze zum Monument Allerhöchstihren Beifall erhalten hat. Die Beschreibung, die Ew. Hochwohlgeb. mir davon mittheilen, hat mich in den Stand gesetzt, mir ein anschauliches Bild der Arbeit zu machen, u. ich wünsche jetzt nur, daß auch im Grossen die Ausführung Sr. Maj. genehm seyn möge. In Absicht der Frage: wo die Bildsäule gemacht werden soll? könnte nichts zweckmäßiger seyn, als der von Ihnen befolgte langsamere Gang; es ergiebt sich auf demselben eins ans dem andern von selbst, u. er führt gewiß zum Ziel. Ueberhaupt ist die Sache des ülonumsnt8 u. Rauchs selbst in so treflichen Händen, daß ich von jetzt an auch nicht die mindeste Besorgniß mehr dafür hege. Mit Lanova habe ich Alles gänzlich abgemacht. Der König hat sehr Recht darüber zufrieden zu seyn, daß ein Deutscher u. ein Preuße die Arbeit macht. Läge es nicht so tief in Seinem Charakter immer am leichtesten das Gute zu übersehen, das Er selbst stiftet, so könnte Er mit Fug hinzusetzen, u. Einer, der seine ganze Bildung Ihm dankt... 4 Zeilen auf einer Visitenkarte. 28. Februar 1812. Huer 32°. E. 3763 1 Vom 5. Januar 1811; stehe im Band 3 unter Italien. 420 ■ ■ W. v. Humboldt ============= 3 Briefe an Moses Friedlaender, den jüngern Sohn David Friedlaenders (1774—1840). 1. (Tegel? Mai 1814.1 1 Seite 4°. E. 3764 Mein Bruder und ich haben mit inniger Theilnahme den Tod Ihrer Frau Mutter erfahren', und sind tief über das Andenken gerührt gewesen, das sie uns beiden erhalten hat. Wir kannten die Verewigte und die treflichen Eigen- schaften ihres Charakters zu gut, umnicht den Schmerz zu fühlen, welchen ihr Verlust Ew. Wohlgeb. und Ihrem würdigen Herrn Vater verursachen muß. Seyn Sie so gütig, ihm zu versichern, und seyn Sie selbst überzeugt, daß wir beide immer den lebhaftesten u. aufrichtigsten Antheil an Allem nehmen werden, was Ihnen begegnet, und daß uns die Fortdauer auch Ihrer beiderseitigen Freundschaft immer unschätzbar bleiben wird. H. 2. Wien, 18. Dezember 1814. 2 Seiten 4°, Adresse mit Siegel. E. 3765 Herr Dr. Buchholtz1 2 3 hat Ew. Wohlgeb. vielleicht schon selbst geschrieben, daß ich das Vergnügen gehabt habe, seine Bekanntschaft zu machen, und mich mit ihm über den Gegenstand, welcher die Absicht seines Aufenthalts hier aus- macht, zu unterhalten. Ich danke auch Ihnen recht sehr für das Vergnügen seiner Bekanntschaft. Ich möchte zugleich hinzusetzen können, daß ich ihm zur Erreichung seines Zwecks Hofnung geben könnte. Allein so wie ich schon aus kweiburZ Ew. Wohlgeb. würdigem Vater, dem ich Sie bitte, mich auch jetzt recht sehr zu empfehlen, schrieb, so sehe ich wirklich dazu wenig Hofnung ab. Die Vorurtheile sind noch sehr groß, u. es ist beschämend zu sagen, daß sie beinahe gewachsen sind. Bei der Betreibung der hiesigen Angelegenheiten wird man eben immer alle gemeinschaftliche Berathung über diesen Gegenstand unter dem Vorwände zu entfernen suchen, daß derselbe zu den besondern Landes- angelegenheiten gehört. Sollte sich jedoch die mindestes Möglichkeit zeigen, einer Sache zu nützen, die ich immer mit Wärme vertheidigt habe, so kann HE. BuoüKoItz mit Zuversicht auf meinen Eifer zählen. Nehmen Sie bei dieser Gelegenheit die erneuerte Versicherung meiner aufrichtigsten Hochachtung an. I-Iumbolclt. 3. Tegel, 2. Januar 1835. 2 Seiten 4°, Adresse. U. e. 3766 Ich hatte den Tod Ihres verehrten Vaters^ in meiner Zurückgezogenheit erst spät erfahren und war eben im Begriff Ew. Wohlgeboren meinen auf- richtigen und lebhaften Schmerz darüber zu äußern, als ich Ihren Brief erhielt. Wahrhaft wohlthätig ist mir darin vorzüglich Ew. Wohlgeboren Versicherung gewesen, daß dem edlen Verstorbenen ein sanftes und schmerzloses Hinscheiden zu Theil geworden ist. Wenn sein Leben, wie Ew Wohlgeboren bemerken, glücklich war, so war es in eben dem Grade ehrenvoll und nützlich. Er hatte 1 Blümchen Friedlaender, Tochter Daniel Ihigs, 1752—1814. ^ Vielleicht Friedrich Buchholz, 1788—1843, der Publizist, der damals ein „Historisches Taschenbuch" oder „Geschichte der Europäischen Staaten seit dem Friede» von Wien" herauszugebe» begann. 3 David Friedlaender starb in Berlin am 25. Dezember 1834. 421 =•' - W. v. Humboldt — Jacoby sich, und allein durch sein Verdienst und Talent, einen ganz eignen Stand- punkt errungen und wird diesen auch in spatem Andenken gewiß immer behaupten. Es hat mich ungemein gefreut, daß sich der Verewigte noch bis- weilen mit meinem Bruder und mir in Gedanken beschäftigt hat. Uns wird gewiß immer unvergeßlich bleiben, wie er bildend auf uns beide eingewirkt hat. Durch das große Wohlwollen, daß er uns schon in der frühesten Zeit schenkte, war er aufmunternd und anregend, so wie durch seinen hellen Ver- stand, seine fast nie unterbrochene Heiterkeit und seine beständige Richtung auf eine innere oder äußere nützliche Thätigkeit unterhaltend und belehrend für uns. Ueber mehrere wichtige Punkte des Lebens und der Gesellschaft führte er uns früh auf die richtigen, damals bei weiten noch nicht allgemein getheilten Ansichten. Ich kann Ew. Wohlgeboren nicht genug für die Güte danken, mit welcher sie mir einige Nachrichten von seinen letzten Stunden haben geben wollen. Ich bitte Sie, mir die Fortdauer Ihrer geneigten Gesinnungen zu schenken, und gewiß zu sein, daß ich dieselben immer mit gleicher Aufrichtig- keit und Lebhaftigkeit vertrauensvoll erwiedern werde. Ich verbleibe mit ausgezeichneter Hochachtung (?ro Wohlgeboren ergebenster, Humboldt Schreiben an den Staatsminister Ludwig Friedrich Viktor Hans Grafen von Bülow. London, 1. Oktober 1818. Entwurf. 1 Seite 2°. E. 3767 ... Die hiesige Regierung hat alle Unterhandlung über unsre Handels- verhaltnisse für den Augenblick u. bis 1820 abgelehnt... Constans Philipp Wilhelm Freiherr von Jacoln-Klöst, preußischer Diplomat, geboren um 1745, gestorben 10. Juli 1817 in Dresden. Schreiben an Justus Grüner in Trier. London, 1. April 1814. 2 Seiten 4°, Beilage 1 Seite 2°. E. 3771 ... Hier sind wir in ängstlicher Erwartung des Fort- oder Ausganges der Unterhandlungen in Chatilion. Nach privat Nachrichten sind solche ab- gebrochen ... Es ist würklich ängstlich daran zu denken, daß den alliirten Armeen die nöthigen Unterhaltungs Bedürfniße sehr erschweret seyn mögen ... Beilage: Abschrift einer Note des englischen Kriegsministers Lord Bathurst' wegen eines Waffendepots in Brüssel. Englisch. 3772 Johann Jacoby, Arzt, politischer Schriftsteller, preußischer Abgeordneter, geboren 1. Mai 1805 in Königsberg, gestorben ebenda 6. März 1877. Brief an Friedrich Stephany. Königsberg, 3.Juli 1870. 2 Seiten 8°. E. 3773 1 Henry Earl of Bathurst, englischer Kolonialminister, 1782—1834. 422 Jariges — Kamptz Philipp Joseph von Jariges, preußischer Großkanzler, geboren 13. November 1706 in Berlin, gestorben ebenda 9. November 1770. Unterschrift. 3. Mai 1763. 3774 Verfügung. (Berlin), 11. September 1769. 1 Seite 4°. E. 3775 Karl Heinrich Ludwig von Ingersleben, preußischer Staatsminister, geboren 1. April 1753, gestorben 17. Mai 1831 in Koblenz. Schreiben an den Gesandten in London. Koblenz, 28. Juni 1824. 1 Seite 4°. E. 3776 Carl John, preußischer Zensor, vorher Goethes Sekretärs gestorben im Januar 1856 in Naumburg, wo er seit Ende Juli 1852 lebte. Ein amtliches Schreiben und 2 Privatbriefe an Gubitz. E. 1. Berlin, 24. August 1832 (amtlich). 2 Seiten 4°. 3777 Hierzu Antwort von Gubitz auf dem Schreiben und in Abschrift. Berlin, 28. August 1832. 2 Seiten 4°. 3778 2. Naumburg, 16. August 1852. 2 Seiten 8°. 3779 Bittet um Stundung einer Schuld von zehn Talern. 3. Naumburg, 3. Marz 1853. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 3780 Zahlt fünf Taler ab. Johann Adam von Jtzstein, Parlamentarier, badischer Revolutionär, geboren 28. September 1775 in Mainz, gestorben 14. September 1855 zu Hallgarten im Rheingau. Brief an den Handelsmann I. B. Werner in Mainz. Hallgarten, 28. August 1839. 2 Seiten 4°. E. 3781 Karl Christoph Albert Heinrich von Kamptz, preußischer Justizminister, juristischer Schriftsteller, geboren 16. September 1769 in Schwerin, gestorben 3. November 1849 in Berlin. 2 Schreiben an Gubitz. E. 1. (Berlin), 18. Marz 1818. 3 Seiten 4°. 3782 2. Berlin, 19. Marz 1818. 2 Seiten 4°. 3783 1 Siehe auch Seite 72 zu Nr 1887. Kamptz — Kircheisen 423 3 Schreiben an den Geheimen Regierungsrat Reusch in Königsberg. E. 1. Berlin, 4. April 1828. 2 Seiten 4°. 3784 2. Berlin, 14. November 1829. l Seite 4°. 3785 3. Berlin, 29. April 1836. l Seite 4°, Adresse, Siegel. 3786 Über Besetzung Königsberger Professuren u. cu Schreiben an einen Ungenannten. lBerlinl, 6. Februar 1831. l Seite 4°. E. 3787 George Keith, Earl Marishal of Scotland, preußischer Diplomat, geboren 2. April 1693 auf Schloß Jnverugie in Schott- land, gestorben 25. Mai 1778 zu Sanssouci. Schreiben an Friedrich den Großen. Französisch. London, 14. August 1763. l Seite 4°. E. 3788 Gedruckt: CEuvres de Frederic le Grand Tome 20, 1852, Seite 293. Carl David Kircheisen, Polizeipräsident von Berlin, geboren 3. Juni 1704 in Dresden, gestorben 28. Dezember 1770 in Berlin. Bericht an den Großkanzler von Jariges. Berlin, 28. Januar 1763. 1 Seite 2°. E. 3774 Friedrich Leopold von Kircheisen, preußischer Justizminister, geboren 28. Juni 1749 in Berlin, gestorben ebenda 18. März 1825. 5 Briefe an David Friedlaender. 1. Berlin, 7. Oktober 1812. 2 Seiten 4°. U. e. 3789 Wirft die Frage auf, ob die Hindernisse sehr groß seien, wenn mau den jüdischen Ruhetag vom Sonnabend auf den Sonntag verlegte. .. In allen Geschäften des Bürgerlichen Lebens verstärkt diese Verschiedenheit die Kluft, der Sie so thätig entgegen arbeiten ... Was soll der unbeschäftigte Lehr- bursche den Sonntag thun, der den Sonnabend nicht beschäftiget werden kann, und wieviel Zeit verliehrt er selbst und sein Lehrherr? .. 2. lBerlinl, 7. Juni 1814. 1 Seite 2°. E. 3790 Soeben beendige ich einen hohen Genuß den Sie mir wohlwollend bereitet haben' meine Verehrung des verewigten Weltweisen hat eine neue Bestättigung erhalten. Sein Hertz, dessen Empfindungen sich überall so deutlich aussprechen, war eines Freundes werth — wie Sie es sind ... ' Moses Mendelssohns Phädon. 424 Kircheisen —Kunth 3. [Berlin], 23. Februar 1817. l Seite 4°. E. 3791 4. lBerlinl, 11. Dezember 1817. 1 Seite 4°. E. 3792 ich eile Ew. Wohlgeboren den Empfang Ihrer Schriften sehr dankbar anzuzeigen. Leider! bin ich ietzt, durch Amts-Arbeiten, für alles was Hertz und Neigung nähret begraben. Vor der Hand muß ich also mit Ihrem verewigten Lehrer fMoses Mendelssohns sagen — in innerm Leben das weitere — für dieses Leben, die unveränderliche Gesinnungen meiner Hochachtung und Freundschaft. 5. lBerlinl, 13. Mai ohne Jahr. 1 Seite 4°. E. 3793 Wilhelm Anton von Klewiz, preußischer Finanzminister, geboren 1. August 1760 in Magdeburg, gestorben daselbst 26. Juli 1838. 3 Briefe an David Friedlaender. 1. Berlin, 10. Oktober 1812. 1 Seite 4°. E. 3794 2. Berlin, 4. Oktober 1819. 1 Seite 4°. U. e. 3795 3. Berlin, 23. Marz 1820. 1 Seite 4°. U. e. 3796 Dankt für übersandte Schriften. Friedrich Wilhelm Ludwig von Krusemarck, preußischer General und Diplomat, geboren 9. April 1767, gestorben 25. April 1822 in Wien. Schreiben an den Konsul C. Protzen in Brody. 1 Seite 4°. U. e. 3797 Gottlob Johann Christian Kunth, Erzieher der Brüder Humboldt, preußischer Staatsmann, geboren 12. Mai 1757 in Baruth, gestorben 22. November 1829 in Berlin. Brief an David Friedlaender. lFrankfurt a. Q., 19. Dezember 1787.1 l Seite 4°. E. Auf der Rückseite des Briefs von Alexander von Humboldt an Fried- laender; siehe oben Nr 1971 auf Seite 111. Gedruckt: Alexander von Humboldt. Eine wissenschaftliche Biographie... herausgegeben von Karl Bruhns Band 1, 1872, Seite 61. 425 - —■ —— Laffalle — Lindenau Ferdinand Lassalle, Begründer der Sozialdemokratie in Deutschland, Gelehrter, geboren 11. April 1825 in Breslau, gestorben in Genf 31. August 1864 an den Folgen einer im Zweikampf erhaltenen Wunde. 4 Briefe an Friedrich Stephany. E. 1. Berlin, 20. Oktober 1863. l Seite 8°. 3798 Schickt sein Antwortschreiben' und sein Arbeiterlesebuch. „Ich bin über- zeugt, daß wenn Sie beide gründlich durchlesen haben, Sie völlig mit mir ein- verstanden sein werden..." 2. Berlin, 28. Dezember [1863]. 2 Seiten 8°. 3799 ... Am nächsten Sonntag 3.Januar findet nur ein in politischer Hin- ficht sehr entscheidender Vortrag Statt. Ich werde nehmlich nicht nur „Was nun?“ entwickeln, das Sie schon kennen, sondern eine Betrachtung der Rede von Jacoby daran knüpfen, die den Punct auf das I setzeu u. mein unbe- zweifelbares Recht gegen die Fortschrittspartei erweisen soll... 3. [Berlin, Anfang Januar 1864.] 1 Seite 8°. 38oo Wird den unterbrochenen Vortrag Sonntag fortsetzen. 4. Berlin, 2. Marz 1864. 1 Seite 8°. 3801 Schickt ein Exemplar seines nationalökonomischen Werks. Gerhard Adolf Wilhelm Leonhardt, preußischer Justizminister, geboren 6. Juni 1815 in Hannover, gestorben ebenda 7. Mai 1880. Brief an einen Ungenannten. Berlin, 31. Mai 1878. 1 Seite 8°. E. 3802 Bernhard August von Lindenau, sächsischer Staatsminister, geboren 11. Juni 1779 in Altenburg, gestorben daselbst 12. Mai 1854. 2 Briefe an Eduard Bendemann. E. 1. Dresden, 24. September 1836. 2 Seiten 4°. 3803 Spricht ihm namens des Königs den Wunsch aus, als Professor der Kunstakademie, Direktor der Malerateliers und Mitglied des akademischen Rats nach Dresden überzusiedeln. 2. Dresden, 2. Mär; 1838. 1 Seite 4°. 3804 1 Offenes Antwortschreiben an das Central-Comite zur Berufung eines Allgemeinen Deutschen Arbciter- Congresses zu Leipzig. 426 Lombard — Manteuffel Johann Wilhelm Lombard, preußischer Geheimer Kabinettsrat, geboren 1. April 1767 in Berlin, gestorben 28. April 1812 in Nizza. 2 Briefe ohne Adresse. Französisch. Potsdam, 2. Oktober 1797, Berlin, 19. November 1797. Je 1 Seite 4°. E. 3805-3806 Girolamo Marchese Lucchesini, preußischer Staatsmann, geboren 7. Mai 1751 in Lucca, gestorben 20. Oktober 1825 in Florenz. Brief an den Buchhändler Francois de la Garde. Französisch. Potsdam, 21. Marz 1785. 1 Seite 4°, Siegel. E. 3807 Robert Freiherr Lucius von Ballhansen, preußischer Staatsminister und Minister der Landwirtschaft und Forsten, geboren 20. Dezember 1835 in Erfurt, gestorben 10. September 1914 in Berlin. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 8. November 1909. 3 Seiten 8°. E. 1060 Danksagung für die „Geschichte der Familie Lessing". Karl Georg Maasseu, preußischer Finanzminister, geboren 23. August 1769 in Cleve, gestorben 2. November 1834 in Berlin. Schreiben an den Handelsagenten C. Protzen in Brody. Berlin, 12. August 1817. 1 Seite 4°. U. e. 3808 Karl August Freiherr von Malchns, Staatsmann und staatswissenschaftlicher Schriftsteller, geboren27. September 1770 in Mannheim, gestorben 24. Oktober 1840 in Heidelberg. Schreiben als Generalliquidator der westfalischen Staatsschuld an den Kurator des Daniel Jtzigschen Nachlasses David Friedlaender. Kassel, 18. Juni 1808. 1 Seite 2°. U. e. 3809 Otto Freiherr von Manteuffel, preußischer Ministerpräsident und Minister der auswärtigen Angelegenheiten, geboren 3. Februar 1805 in Lübben, gestorben 26. November 1882 auf Crossen, Kreis Luckau. Brief an den Unterstaatssekretar Justus von Grüner, 1807—1885. Berlin, 19. Mai 1858. 1 Seite 8°. E. 3810 Michell — E. F. v. Münchhausen 427 Abraham Ludwig Michell, preußischer Legationssekretär und Geschäftsträger in London. Brief an den königlichen Sekretär Ludewig in Hamburg. Französisch. London, 5. Dezember 1752. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 38ii Maximilian Graf von Montgelas, bayrischer Staatsminisier, geboren 10. September 1759 in München, gestorben daselbst 14. Juni 1838. Eromemoria für den preußischen Legationsrat und Residenten in München Harnier. München, 3. Dezember 1799. 1 Seite 2°. U. e. 3812 Schreiben an den Grafen von der Goltz, preußischen Geschäftsträger in München. Französisch. München, 13. Januar 1810. 1 Seite 2°. U. e. 3813 2 Schreiben an den Staatskanzler Freiherrn von Hardenberg. U. e. 1. München, 29. März 1812. 2 Seiten 4°. 3814 2. München, 12. Januar 1814. Französisch. 1 Seite 4°. 3815 Auskünfte in einer Personalangelegenheit. Mit einer Verfügung von Hardenberg, 6. Februar 1814. Friedrich Carl von Moser, Staatsmann, Publizist, geboren 18. Dezember 1723 in Stuttgart, gestorben in der Nacht vom 10. auf den 11. November 1798 in Ludwigsburg. Glückwunschschreiben an seinen Vater zum Geburtstage. Darmstadt, 16. Januar 1780. 3 Seiten 4°. E. 3816 Mitunterzeichnet von Louisa von Moser gb. von Wnrmser. Friedrich von Motz, preußischer Finanzminister, geboren 18. November 1775 in Kassel, gestorben 30. Juni 1830 in Berlin. Schreiben an einen Ungenannten. Berlin, 17. Novemberl829. 1 Seite 4°. E. 3817 Ernst Friedemann Freiherr von Münchhausen, preußischer Staatsminister, geboren 19. September 1719, gestorben 30. November 1784. Dekret. Berlin, 17. Mai 1780. 1 Seite 2°. U. e. 3818 428 G. Ad. v. Münchhausen —Nagler Gerlach Adolph Freiherr von Münchhausen, hannoverscher Staatsminister und Kurator der Universität Göttingen, geboren 14. Oktober 1688 in Berlin, gestorben 26. November 1770 in Hannover. Schreiben lan den Professor der Rechte Georg Heinrich Aprer in Göttingen, 1702—17741. Hannover, 24. Oktober 1743. 1 Seite 4°. E. 38is Schreiben an einen Ungenannten. Hannover, 9.April 1769. 3Seiten4°. E. 3820 Über Unfreundlichkeiten der Universität Halle gegen Göttingen. Ernst Graf von Münster, hannöverscher Minister, geboren 1. Marz 1766 in Osnabrück, gestorben 20. Mai 1839 in Hannover. P[ro] M[emoria]. Derneburg, 11. Juli 1819. 1 Seite 2°. E. 3821 Brief lan den Oberpräsidenten Ludwig Freiherrn von Vinckel. lLondonI, 4. Oktober 1820. 1 Seite 4°. E. 3822 Brief an einen Ungenannten. 29. August 1829. 1 Seite 8°. E. 3823 Georg Fürst von Münster-Derneburg, Diplomat, Botschafter in London und Paris, geboren 23. Dezember 1820 in London, gestorben 28. Marz 1902. Brief an Anton von Werner. London, 15. Dezember 1884. 3 Seitens. E. 3824 Thomas Münzer, kommunistischer Revolutionär der Reformationszeit, geboren um 1490 zu Stolberg am Harz, enthauptet 30. Mai 1525 in Mühlhausen. Unterschrift. Ausschnitt. Lateinisch. Ohne Ort, Jakobi apostoli l25.Juli1 anno domini 1524. 1 kleiner Papierstreifen. E. 3825 Karl Ferdinand Friedrich von Nagler, preußischer Staatsminister und Generalpostmeister, geboren 1770 in Ansbach, gestorben 13. Juni 1846 in Berlin. 8 Briefe an Benoni Friedlaender. E. 1. lBerlinl, 4. November 1819. 1 Seite 4°, Adresse. 3826 2. lBerlinl, 21. Februar 1820. 1 Seite 4°. 3827 Nagler — Patow 429 3. lBerlin), 24. Dezember 1822. 1 Seite 4°. 4. Berlin, 26. April 1823. 2 Seiten 4°. 5. (Berlin), 20. April ohne Jahr. 3 Seiten 4°. 6. (Berlin), 18. Oktober ohne Jahr. 1 Seite 4°. 7. (Berlin), 5. März ohne Jahr. 1 Seite 4°. 8. (Berlin), 19. Mai ohne Jahr. 1 Seite 4°. Brief an den Geheimen Ober-Justizrat Daniel Friedlaender. 19. August 1843. 1 Seite 4°, Umschlag, Siegel. E. 3828 3829 3830 3831 3832 3833 Freienwalde, 3834 Georg Heinrich Ludwig Mcolovius, preußischer Staatsmann, geboren 13. Januar 1767 in Königsberg, gestorben 2. November 1839 in Berlin. 6 Briefe an David Friedlaender. E. l. Berlin, 25. Mai 1814. 2 Seiten 4°. 3835 Dankt für die Zusendung von Mendelssohns Phadon. „...Wenn meine erste Freude aus der Ueberzeuguug entsprang, daß die Nachfrage nach dieser Schrift ein untrüglicher Beweis unserer Rückkehr von vielfachen Jrrpfaden zu den Hellen Quellen ächter Weisheit sey; so müßte die, jene Ueberzeuguug bestätigende Stimme eines so feinen u. ruhigen Beobachters ... mir sehr will- komen seyn, u. mich zu sehr schönen Hofnungen für die Zukunft erheben..." 2. Berlin, 15. August 1815. 2 Seiten 4°. 3836 3. Berlin, 27. Februar 1816. 1 Seite 4°. 3837 4. Berlin, 25. August 1817. 1 Seite 4°, Adresse. 3838 5. Berlin, 31. Dezember 1818. 1 Seite 4°. 3839 6. Berlin, 23. Juni 1823. i Seite 4°, Adresse, Siegel (Sokrates' Kopf). 3840 schreiben an den Geheimen Regierungsrat Reusch in Königsberg. Berlin, 6. Februar 1831. 2 Seiten 4°, Adresse. E. 3841 4 Briefe an Christian Hill und 3 Briefe an Benoni Friedlaender siehe unter Nr 1850—1856 auf Seite 92. Robert Freiherr von Patow, preußischer Handels- und Finanzminister, geboren 10. September 1804 zu Mallenchen in der Niederlausitz, gestorben 5. Januar 1890 in Berlin. Schreiben an einen Ungenannten. Berlin, 10. März 1838. 1 Seite 4°. E. 3842 430 Pfordten—Putlitz Ludwig Carl Heinrich Freiherr von der Pfordten, sächsischer, dann bayrischer Minister, geboren 11. September 1811 zu Ried im bayrischen Jnnkreise, gestorben 18. August 1880 in München. Zirkularschreiben an den Baron Sakellario, Konsul in Bukarest. Französisch. Dresden, 29. Marz 1848. U. e. 3843 Briefan einen Ungenannten. Dresden, 10. September 1848. lSeite4°. E. 3844 Otto Christoph Graf von Podewils, preußischer Diplomat, geboren 16. April 1719, gestorben 12. Marz 1781 auf Gusow in der Neumark. Schreiben an den königlichen Posisekretär Ludewig. Berlin, 25. Januar 1759. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. U. e. 3845 Christoph Pruckman der Ältere, kurbrandenburgischer Kanzler zu Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Schreiben an Leonhard Thurneisser zum Thurn, kurfürstlichen Leibarzt, worin er zur Hochzeit von Pruckmans Tochter Anna mit Matthias Haß geladen wird. Frankfurt a. O., 26. Juni 1577. 2 Seiten 2°, Adresse, 2 Siegel. Reinschrift eines Schreibers. 3846 Adam Gans Edler Herr zu Putlitz, kurbrandenburgischer Geheimer Rat unter Johann Sigismund und Georg Wilhelm. Schreiben an August Fürsten zu Anhalt. Cölln an der Spree, 9. September 1608. 2 Seiten 2°, Adresse. U. e. 3847 Adam Christoph Gans Edler Herr zu Putlitz, Erbmarschall der Kur Brandenburg, erste Halste des siebzehnten Jahrhunderts. Schreiben an den Fürsten August zu Anhalt. Eickerhof, 14. April 1634. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 3848 Adam Georg Gans Edler Herr zu Putlitz, kurbrandenburgischer Geheimer Rat, Statthalter der Kurmark, gestorben 1661. Schreiben an Dietrich von dem Werder, Fürstlich Anhaltischen Geheimen Rat und Obristen. Cölln an der Spree, 3. Juni 1651. 3 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 3849 Puttkamer — Richter 431 Robert von Puttkamer, preußischer Kultusminister und Minister des Innern, geboren 5. Mai 1828 in Frankfurt a. O., gestorben 15. Mar; 1900 auf Karzin in Pommern. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 13. Februar 1881. 6 Seiten 8°. E. 1060 Dankt für die ihm „dargebotene unschätzbare Gabe" des Nathan. .. Ver- stauet es mir auch meine von aintlichen Mühen und Sorgen ausschließlich in Anspruch genommene Zeit nicht, wie früher aus der Lectüre der Werke unserer Geistesheroen idealen Genuß zu schöpfen, so lebt doch die dankbare Erinnerung an das, was die Beschäftigung mit ihnen an nachhaltiger geistiger Anregung und Förderung mir in der Jugend gebracht, um so lebhafter in mir fort. Wenn ich den ,Nathaifi für meinen persönlichen Standpunkt nicht gleichschätze anderen Geisteserzeugnissen Ihres unsterblichen Verwandten, wenn ich z. B. den Stempel seines eigenthümlichen Genius dem,Laokooifi und der,Dramaturgie^ in höherem Maße ausgeprägt finde, so nimmt dies doch meiner Bewunderung für diesen Genius nicht das Mindeste an Lebhaftigkeit und ich werde unter Denen, welchen der hundertjährige Todestag unseres großen Meisters des Styls und der Gedankentiefe ein Tag der pietätvollen Erinnerung ist, ficherlich nicht in letzter Reihe stehen .. Joseph von Radowitz, preußischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten, geboren 6. Februar 1797 zu Blankenburg am Harz, gestorben 25. Dezember 1853 in Berlin. Brief an einen Ungenannten. Karlsruhe, 24.Januar 1844. 3 Seiten 8°. E. 3850 Eberhard Friedrich Christoph Ludwig Freiherr von der Reck, preußischer Justizminister, geboren 1744 zu Stockhausen im Fürstentum Minden, gestorben 20. Marz 1816 in Merseburg. Brief an den Geheimen Rat? Berlin, 28. Marz 1774. 1 Seite 4°. E. 3851 Auf der letzten Seite des Bogens der Entwurf der Antwort. Engen Richter, Parlamentarier, Mitglied des Deutschen Reichstages und des Preußischen Landtages, Führer der Freisinnigen Volkspartei, geboren 30. Juli 1838 in Düsseldorf, gestorben 10. Marz 1906 in Berlin. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 14. Oktober 1890. 1 Seite 8°. E. loeo Dankt für die ihm zugeeignete Festausgabe der Minna von Barnhelm. 432 Richter — Schleinitz 3 Briefe an Friedrich Stephany. 1. Berlin, 25. Januar 1891. Abschrift. 2 Seiten 8°. 3652 Fragt an, ob er eine Kandidatur für den Reichstag annehmen wolle. 2. Berlin, 19. Februar 1897. 2 Seiten 8°. E. 3853 Über gescheiterte Verhandlungen, mit der Freisinnigen Vereinigung bei den Wahlen zusammenzugehen. 3. Berlin, 22. August 1899. 2 Seiten 80. E. 3854 Empfiehlt, daß die Vossische Zeitung im Reichstag gehaltene bedeutsame Reden nicht nach dem Oldenbergschen Bericht, sondern nach dem der Freisinnigen Zeitung abdrucke. Hermann von Schelling, preußischer Justizminister, geboren 19. April 1824 in Erlangen, gestorben 15. November 1908 in Berlin. Brief an C. R. Lessing. Berlin, 16. Oktober 1890. 2 Seiten 4°. E. 1060 ... Die Verehrung für Ihren großen Urgroßonkel' ist mir in meiner frühesten Jugend in das Herz geprägt worden und Minna von Barnhelm war das erste Drama, das ich schon in früher Jugend zu lesen bekam ... Ernst Wilhelm Graf von Schlabrendorff, preußischer Etatsminister für Schlesien, geboren 4. Februar 1719 auf Schloß Groben, gestorben 14. Dezember 1769. Schreiben an denGeheimenRat? Stettin,29.Januarl754. 2Seiten2°. E. 3855 Friedrich Heinrich Leopold Graf von Schladen, Diplomat, Gesandter in St Petersburg, geboren 14. Juni 1772 in Berlin, gestorben 30. (31.?) August 1845 in Godesberg. Schreiben an den Geschäftsträger von Piquot in Wien. Französisch. Baden, 9. Juli 1813. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 3856 Alexander Graf von Schleinitz, preußischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten und des Königlichen Hauses, geboren 29.Dezember 1807 zu Blankenburg am Harz, gestorben 19.Februar 1885. Brief an den Unterstaatssekretär Justus von Grüner. (Berlin), 29. Januar ohne Jahr. 1 Seite 8°, Umschlag, Siegel. E. 3857 1 Soll heißen Großonkel. Schmettau — Schön 433 Wolfgang von Schmettau, Wirklicher Geheimer Rat und Gesandter unter dem Großen Kurfürsten und dessen Nachfolger. Reifepaß. Haag, 31. Juli 1691. 1 Seite 2°, Siegel. U. e. 3858 Theodor von Schön, Oberprasident von Preußen, geboren 20. Januar 1773 zu Schnitlaucken in Litauen, gestorben 23. Juli 1856 auf Arnau bei Königsberg. Berechnung des durch den Krieg von 1806—1807 Litauen und Ostpreußen erwachsenen Schadens. Entwurf. lUm 1815.1 3 Seiten 2°. E. 3859 Der Kriegs Schaden pro 1806/7 für Litthauen u. OstPreussen beträgt der geringsten Schätzung nach, 60—70 Millionen Thaler. Preussen war Kriegs SchanPlatz. Es mußte also mehr als alle andern Provinzen unseres Staats leiden. Im Begrif des Staats liegt gleiche Freude, gleiches Leid. Das Ende des Krieges (als Friede zu Tilsit) war unglüklich, u. Niemanden konnte geholfen werden. Die Leiden waren allgemein, u. da ein EbenMaaß im Elende halten zu wollen, hieß dem Schwindsüchtigen einen Theil der Kraft, der ihn nur noch erhält, nehmen u. sie dem Wassersüchtigen geben. Wir waren ein unterdrüktes Volk, u. als solches zum Leiden da, u. Niemand dachte daran, sein Unglük durch Kräfte eines Mitleidenden gemildert zu sehen. Die moralische Person, der Staat, in steter Besorgniß seiner Existenz, konnte nicht helfen. Da wurde Licht, u. gerade da mußte zuerst Licht werden, wo die Ruthe am härtesten traf. Wir wurden die Besieger unserer Unterdrüker. Jetzt am Ende des großen, schön beendeten Kampfs fordert die Provinz, die am mehresten litt, nicht Ersatz ihres Schadens, nicht Entschädigung für die Leiden, die sie gleich den anderen Provinzen getragen hat, sondern nur Ersatz eines Theils der mehreren Leiden, von der Beute die wir uns erkämpften, und zwar nur eines geringen Theils. Der Verlust der Domainen kan hier kein Gegenstand der Berechnung oder eines Antrages seyn, weil hier das Interesse der höchsten Gewalt mit dem des Grundherren znsamenfällt. Die Städte haben auch sehr gelitten, aber sie könnten nicht Capital verliehren, weil ihr Geräte dem Feinde wenig Nutzen bringt. In sofern sie Ackerbau treiben, treten sie in die Classe des platten Landes. Der sonstige mehrere Verlust im Vergleich zu den übrigen Städten der Monarchie, kan zum Theil durch den Ertrag d. Comniunal^ecise gedeckt werden, deren Ende noth- wendig ist. Es bleibt hiernach nur der Adel u. der Cöllmer Stand übrig. Den besonderen Verlust dieser an Vieh, Pferde u. Getreyde, giebt man auf 12 Millionen an, u. diese Angabe scheint die richtigste von allen zu seyn. Der Verlust des Getreydes exel. der Saat, ist nicht Verlust des Capitals, sondern des Ertrages. ErtragsVerlust gehört aber zur allgemeinen Last. Es bleibt vom GetreydeVerlust also nur der Saat Verlust übrig, u. hiernach Lessingsche Bücher, u. Handschriftensammlmig. 28 434 Schön — Schuckmann würde man die Verlust Sume auf etwa 10 Millionen constituiren können, u. wen man als MehrVerlust gegen alle andern Provinzen 33 proCent vom Staate honorirt, so würde dieß sehr mäßig seyn. Diese 33 proLent wünscht nun das Land zu erhalten 1. im Erlaß der LandschaftsSchuld mit ...... 594,000 rth. 2. in Berichtigung der Staatsschuld ....... 111133 — 3. in 2 Millionen baar ............ 2000000 — 4. in Honorirung der OJeflCoupons in LieferungsScheinen. Rest ^ #ß die LieferungsScheine a 662/3 proCent. 300 000 — 3,005 000 i'tf). Der Punkt 4 erfordert ein Landes Gesetz, zu dem man, die ganze Sache als Sache der höchsten Gewalt betrachtet, nicht rachen kan. Es bliebe in diesem Fall das vekcit mit 600,000 rth. zu decken... 9 Briefe an den Oberregierungsrat Reusch in Königsberg. E. 1. Pelonken [bei Danzigl, 21. Juli 1826. 1 Seite 4°. 2. Pelonken, 22. Juli 1826. l Seite 2°, Adresse, Siegel. 3. Pelonken, 27. Juli 1826. l Seite 4°, Adresse, Siegel. 4. Pelonken, 28. Juli 1826. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 5. Pelonken, 3. August 1826. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 6. Berlin, 20. Januar 1828. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. Der Schluß abgeschnitten. 7. Berlin, 24. September 1838. 2 Seiten 40, Adresse, Siegel. 8. Arnau, 3. November 1847. 1 Seite 8°, Adresse. 9. Arnau, 22. Januar 1848. 1 Seite 4°, Adresse. 2 Briefe an den Gesandten am englischen Hof Freiherrn von Bülow. 1. Königsberg, 15. August 1835. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 2. Königsberg, 25. Februar 1837. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. Caspar Friedrich Freiherr von Schuckmann, preußischer Minister des Innern, geboren 25. Dezember 1755 zu Mölln bei Neubrandenburg, gestorben 17. September 1834 in Berlin. 3 Briefe an David Friedlaender. 1. Berlin, 1. Januar 1816. 1 Seite 4". U. e. 3860 3861 3862 3863 3864 3865 3866 3867 3868 E. 3869 3870 3871 28» 435 ~ — Schuckmann — Schwerin-Putzar 2. Berlin, 4. Januar 1817. 1 Seite 4°. E. 3872 Ew. Wohlgebohru danke ich für die Mittheilung Ihrer Briefe über die Moral des Handels. Sie stehen in der Jedidja * gewis am rechten Orte, und ich wünsche daß die Worte des braven Veteran's in recht vielen Gemächern Wurzel schlagen mögen; ich fürchte aber auch, daß viele dabei sagen werden „tugendhaft ist der Schreiber dieser Briefe zwar geblieben u geachtet worden von denen die darauf halten u ihn kennen, aber nicht reich, und darum handeln wir". Blos darum wünschte ich daß auch dieser Einwand gegen Sie weg- fiele, wen Sie gleich deshalb nicht glücklicher sein würden. 3. Berlin, 21. September 1819. l Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 3873 Alexander Friedrich Georg Graf von der Schnlenburg-Blumberg, preußischer Staatsminister, geboren 21. Februar 1743, gestorben 16. Mai 1790. Unterschrift. Berlin, 7. April 1790. E. 3636 Friedrich Wilhelm Graf von Schulenbnrg-Kehnert, preußischer Staatsminister, geboren 22. November 1742 auf Kehnert an der Elbe, gestorben 7. April 1815. Schreiben an den General von Geusau. lBerlin?1, il.Juli 1802. 1 Seite 4°. E. 3875 Verfügung. lBerlinA, ohne Datum, l Seite 2°. E. 3876 Adam Graf zu Schwartzenberg, kurbrandenburgischer Staatsmann, geboren 26. August 1584, gestorben 14. März 1641 in Spandau. Schreiben an Joachim Schumann, Einnehmer zu Berlin. Cölln an der Spree, 14. Mai 1639. 1 Seite 2°, Adresse, Siegeltrümmer. U. e. 3877 Maximilian Graf von Schwerin-Putzar, preußischer Staatsminister, geboren 30. Dezember 1804 auf Boldekow im Kreise Anklam, gestorben 3. Mai 1872 in Potsdam. Schreiben an den Geheimen Regierungsrat Reusch. Berlin, 19. April 1848. 1 Seite 4°. U. e. 3878 1 Jedidja (Freund Gottes). Eine religiöse, moralische und pädagogische Zeitschrift. Herausgegeben »o» I. Heinemann. Jahrgang 1. Berlin 1817. 436 Simson—Stockmar Eduard von Simson, Präsident des Reichstages und des Reichsgerichts, geboren 10. November 1810 in Königsberg, gestorben 2. Mai 1899 in Berlin. 2 Briefe an C. R. Lessing. E. 1060 1. Leipzig, 13. Februar 1881. 1 Seite 4°. Danksagung für die Festausgabe des Nathan. Wird seinen Dank in Berlin mündlich wiederholen. .. Dann erneuern wir gemeinsam die er- hebende Erinnerung an den /Herzog Deutscher Geistes und das wehmuthvolle — in meiner Seele nie erbleichende — Angedenken an jene gramerfüllten Stunden, die uns zuerst einander noch naher gebracht haben'.. 2. Leipzig, 12. Oktober 1890. l Seite 4°. 3879 Dankt für die Gabe der Minna von Barnhelm. Karl Freiherr vom und zum Stein, Staatsmann, Organisator des preußischen Staats, geboren 26. Oktober 1757 zu Nassau, gestorben 29. Juni 1831 zu Cappenberg in Westfalen. Schreiben an den Großherzog Carl von Baden, 8. Marz 1814, siehe unter Baden. Heinrich von Stephan, Staatssekretär des Reichsposiamts, geboren 7. Januar 1831 in Stolp, gestorben 8. April 1897 in Berlin. Brief an den Justizrat Dirksen. Berlin, 21. April 1877. 1 Seite 8°, Umschlag. E. 3880 Christian Friedrich Freiherr von Stockmar, Staatsmann, Arzt, Vertrauensmann des Hauses Coburg, geboren 22. August 1787 in Coburg, gestorben daselbst 9. Juli 1863. Aufzeichnung. 1 Seite 2° ohne Ort und Datum. E. 3881 He has — a Consciousnefs of his own Power over a new and formidable Element in the Societies of Europe. Das Coustitutiouelle System ist die paßeudste Form für das organische Staats Leben und gibt die Mittel deßeu Krkheiteu zu verhüten. Die reine Monarchie die Form für blos willkührliche und mechanische Staats Einrichtungen glaubt die entstandenen Krankheiten heilen zu können heilt aber wie der Arzt die Krankh. in den meisten Fallen gar nicht oder schlägt den Patienten todt. 1 C. R. Lessiugs ältester Sohn Carl war am 28. Marz 1878 in Frankfurt a. O. gestorben, wo er viel im Hause des damaligen Appellativnsgerichtspräsidenten Simson verkehrt hatte. Stmensee — Vincke 437 Carl August vou Strueusee, preußischer Staatsminister, geboren 18. August 1735 in Halle, gestorben 17. Oktober 1804 in Berlin. Brief an Friedrich Nicolai. Semmelwitz bei Jauer, 10. November 1773. 3 Seiten 4°. E. 3882 Gesuch an Friedrich Wilhelm den Zweiten. Berlin, 23. Februar 1792. 1 Seite 2°. U. e. 3883 Schreiben an den Gesandten Grafen von Keller in Wien. Französisch. Berlin, 19. Mai 1802. 1 Seite 4°. U. e. 3384 Johann Carl Bertram Stiive, Staatsmann, Bürgermeister von Osnabrück, geboren 4.Marz 1798 in Osnabrück, gestorben daselbst 16. Februar 1872. Schreiben an Professor Bernhard Rudolf Abeken in Osnabrück. Osnabrück, 26. Juli 1842. 1 Seite 2°. E. 3885 Friedrich Wilhelm von Thulemeier, preußischer Minister, geboren 9. April 1735, gestorben? Urlaubsgesuch an Friedrich Wilhelm den Dritten. Berlin, 14. September 1803. 1 Seite 2°. E. 3886 Gustav Adolf von Tzschoppe, preußischer Ministerialdirektor, geboren 22. August 1794 in Görlitz, gestorben 16. September 1842. 3 Zeilen und Unterschrift auf einem Schreiben des Buchhändlers T Trautwein. Berlin, 7. November 1831. E. 3887 Ludwig Freiherr von Bincke, Oberprasident von Westfalen, geboren 23. Dezember 1774 in Minden, gestorben 2. Dezember 1844 in Münster. Brief an einen Ungenannten. Münster, 24. August 1826. 2 Seiten 8°. E. 3888 Schreiben an den Geheimen Legationsrat Freiherrn Heinrich von Bülow in London. Münster, 16. Januar 1834. 1 Seite 4°. U. e. 3889 438 Voß — Wittgenstein Otto Carl Friedrich von Boß, preußischer Staatsminister, geboren 8. Juni 1755 in Berlin, gestorben 30. Januar 1823 ebenda. Unterschrift. Berlin, 14. Dezember 1805. 3890 Johann Casimir Kolbe Graf von Wartenberg, kurbrandenburgischer Oberkammerherr und Domanendirektor, geboren 6. Februar 1643 in der Wetterau, gestorben 4. Juli 1712 in Frankfurt a. M. Vollmacht an den Rat und Antiquarius Schott. Charlottenburg, 11. Juni 1706. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. U. e. 3891 Schreiben an einen Ungenannten. Berlin, 16. Juli [1709]. 2 Seiten 4°. E. 3892 Hans Ernst Dietrich Freiherr von Werder, preußischer Staatsminister und Generalposimeister. Unterschrift. Berlin, 7. April 1790. 1 Seite 2°. E. 3636 Heinrich Freiherr von Weither, preußischer Diplomat, geboren 7. August 1772 in Königsberg, gestorben 7. Dezember 1859 in Berlin. Brief an den Gesandten Freiherrn Heinrich von Bülow in London. Paris, 17. November 1831. i Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 3894 Ludwig Georg Winter, badischer Minister, geboren 18. Januar 1778 zu Prechthal im Schwarzwalde, gestorben 27. Marz 1839 in Karlsruhe. Brief an eine Buchhandlung. Karlsruhe, 26. Juli 1808. 1 Seite 4°. E. 3895 Wilhelm Ludwig Georg Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, preußischer Polizeiminister, geboren 9. Oktober 1770, gestorben 11. April 1851 in Berlin. 8 Briefe an Ungenannte. E. 1. Doberan, 13. August 1815. 1 Seite 4°. 2. Berlin, 28. November 1829. 2 Seiten 4°. 3896 3897 ====== Wittgenstein — Zedlitz. Blücher ===== 439 3. Berlin, 14. August 1836. 1 Seite 4°. 3898 4. Berlin, 13. April 1837. 1 Seite 4°. 3899 5. Berlin, 15. April 1837. 1 Seite 4°. 3900 6. Berlin, 18. April 1837. 1 Seite 4°. 3901 7. Berlin, 18. April 1837. 1 Seite 4°. 3902 8. Berlin, 29. November 1837. 1 Seite 4°. 3903 Quittung. Berlin, 9. September 1831. 1 Seite 4°. E. 3904 Johann Christoph von Woellner, preußischer Staatsminister, geboren 19. Mai 1732 zu Döberitz, gestorben 10. September 1800 auf Groß-Rietz. Unterschrift. Berlin, 3. Februar 1796. E. 3905 Karl Abraham Freiherr von Zedlitz, preußischer Staatsminister, geboren 4. Januar 1731 zu Schwarzwaldau in Schlesien, gestorben 18. März 1793 zu Kapsdorf bei Schweidnitz. Dankschreiben an Friedrich den Großen für ihm erteilten Urlaub. Berlin, 25. August 1782. 1 Seite 2°. U. e. 3906 Brief an Johann Bernhard Merian, 12. September 1773, siehe Nr 2516 auf Seite 207. 7. Kriegömänner Gebhard Lebcrecht Fürst Blücher von Wahlstatt, preußischer Generalfeldmarschall, geboren 16. Dezember t742 in Rostock, gestorben 12. September 1819 zu Krieblowitz in Schlesien. Brief an den Geheimsekretär Rosenfeld. Stargard, 29. Oktober 1809. 3 Seiten 2°. E. 3921 Hat das Gut Ziehten seinem ältesten Sohn, dem Major von Blücher, verkauft. Brief an den General von Ernesti. Stargard, 29. April 1811. 1 Seite 40^ £ 3922 440 ■— ==== Blücher ■ Brief an den Bürgermeister Weigelt. Stargard, 13. Juli 1812. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 3923 Mein wehrtgeschätzster HErr Burgemeister Ihr wehrtes Schreiben vom 31! des v. M. ist mich ein Beweist der Fort- . daurenden Freündschaft, die ich dankbahr erkenne und erwidere, ich wahr in Berlin entschlossen, mich einen andren Wohn ohrt zu wehlen, und Landsberg wurde von mich da zu auß ersehen, leider traten solche umstände ein die meinen Ferneren afendthaldt alhier bestimten, in dessen ist dieses nuhr Teporell, und wird es darauf an komen wie höhren ohrts in der vollge über mich ver- fügt wird, da ich meine enlassung auß deu Militair Dinst nicht habe erhallten könen, wohl aber haben Seine Kgl Mayestät mich erlaubt von erwehndten geschafften auf unbestimte Zeit mich zu enziehen, und meine gesundheit wo möglich gantz her zu stellen, sollte der Fall einträten, daß ich würklig Solldat zu sein aufhörte, so dürffte auch dem Trieb meines Hertzens vollgen, und meine letzten Tage in lanäaberZ zu beschlissen, wovon ich ihnen mein wehrt- geschatzter Freund nicht verfehlen werde zu benachrichtigen. Empfehlen sie mich allen braven Ianä8berZem besonders Oenerall v Katt und major v Zaftrow, sie aber erhallten Ferner hin ihre Freundschaft dem sie hertzlig ergebenen Blöchet Schreiben an den Oberstleutnant und Generalkriegskommissar der deutschen Bewaffnung Rühle von Lilienstern. Hauptquartier Brienne, 28. Januar 1814. 1 Seite 2°. U. e. 3924 Hat die von der Schlesischen Armee bei ihrem Vordringen erbeuteten Waffen behufs Bewaffnung der Großherzoglich Bergischen Truppen dem Generalleutnant von Hünerbein überwiesen. Schreiben an den Militärgouverneur Justus Grüner. Hauptquartier Chalons, 16. Februar 1814. 2 Seiten 2°, Adresse. U. e. 3925 Hat angeordnet, daß dem von Grüner als Generalkommissar für das Rhein- und Moseldepartement angestellten Freiherrn von Vincke die Jnten- danturgeschafte übergeben werden. „... Die Errichtung eines Corps Frei- williger und der Landwehr welche Sie beabsichtigen halt ich gleichfals für zweckmäßig, doch bemerke ich dabei daß es nicht nöthig seyn dürfte diese Landwehr mit Gewehren zu bewaffnen, und eine Bewaffnung mit Piken lind Säbels vorzuziehen seyn würde." Schreiben an die Börfenhalle in Berlin. Hauptquartier St Cloud, 18. Juli 1815. 1 Seite 2°, Umschlag mit Siegel. O. e. 3926 Dankt für die ansehnliche Summe von 142'/2 Stück Friedrichsdor, 52 Stück Napoleonsdor und 3 Talern 11 Groschen Preußisch Courant, die die Börsen- halle „zur Beförderung der Pflege und Erquickung der an den heißen Tagen des Juni blessirten preußischen Krieger gesammelt" habe. „... Ich mag zum Blücher — Boyen 441 Lobe derjenigen meiner guten Mitbürger nichts mehr beifügen, welche durch reichliche Spenden jeglicher Art die Schmerzen der verwundeten Vertheidiger ihres Vaterlandes zu lindern so gern bemüht sind; die schönste Belohnung werden sie in den Erfolgen finden, die jene Braven mit ihrem Blute erkämpften." Karl Heinrich Ludwig von Borstell, preußischer General der Kavallerie, geboren 30. Dezember 1773 in Tangermünde, gestorben 9. Mai 1844 in Berlin. Schreiben der Generalordenskommission an den Geheimen Obertribunalsrat Oppermann. Gedruckt. Berlin, 26. März 1842. 1 Seite 2°. U. e. 3927 Hermann von Boyen, preußischer Kriegsminister, Generalfeldmarschall, geboren 23. Juni 1771 zu Kreuzburg in Ostpreußen, gestorben 15. Februar 1848 in Berlin. 2 Schreiben an Wilhelm von Humboldt. U. e. 1. Wien, 15. Mai 1815. 1 Seite 2°. 3928 Bittet um Ausstellung von Pässen für einen Kriegsfreiwilligen. 2. Wien, 24. Mai 1815. 1 Seite 4°. 3929 Bittet um Ausstellung eines Passes für den Divisionsgeneralchirurgus Dr Rust. Schreiben an einen Ungenannten. Sedan, 2. September 1817. 1 Seite 40. U. e. 3930 Bescheinigung über den Empfang eines königlichen Schreibens nebst hundert Talern. Berlin, 5. Dezember 1829. 1 Seite 4°. E. 3931 Brief an die Trautweinfche Buchhandlung in Berlin. Berlin, 22. Oktober 1840. 1 Seite 8°, Umschlag. E. 3932 Daukt für die Zusendung einer Komposition der von ihm gedichteten preußischen Losung. Brief anJohann Gustav Dropsen. Berlin, l5.Januar 1848. 2 Seiten 4°. E. 3933 Ew Wohlgebohreu freundliche Zuschrift vom 13 d v M habe ich wohl erhalten und kau mich nur freuen, wen Mäner die sich den Schönen Berns wählten das Gebiet der Geschichte (die vorzüglichste Lehrerin des Menschlichen 442 Boyen — Buddenbrook Geschlechtes) auszubauen, ihre Kräfte den denkwürdigen Jahren 13—15 zu- wenden; es liegen in diesem ZeitAbschnitt die GrundSteine zu einer neuen ZeitEntwicklung, deren Umfang wir jetzt noch nicht gantz übersehen. Es war schon der Anfang eines Seltenen Glückes, daß in dem kleinen zersplitterten Preußen nach dem Tilsitter Frieden sich eine Zahl solcher Mäner wie Blücher, Scharnhorst, Stein, Hardenberg, Bülow, Pork, Gneisenau zu- samenfand, die dabey noch von einer VolksBegeistrung getragen wurden, wie sie nur selten in der Geschichte vorkömt und die jedem Führer sey es in grossen oder kleinen Kreisen eine inere Starke verlieh, die seine gewöhnliche Kraft be- deutend steigerte. Das dunkle Gefühl welches unsere Reihen belebte „du mußt Siegen oder Sterben", war wen auch nach jeder Individualität mehr oder minder Stark, der gemeinschaftliche Puls Schlag der Preussischen Schaaren. In einer solchen Periode wird es sehr schwierig, aus den gebliebenen Errinrungen Beitrage zur genaueren Kenntniß dieses oder jenes Helden aus- zuwählen. Die Siegreichen Führer sind nur Mauer der That, durch kräftigen Willen von dem Anfänge ihres denkenden Lebens auf ein Grosses Ziel ge- richtet, haben sie die Entwicklung der täglichen friedlichen Lebens Verhältnisse oft vernachlässiget und es mag daher besser seyn sie in dem Gebiet ihres Handlens in Grossen Conturen zu zeichnen als aus Mosaik Stiften zusamenzusetzen. Waß das Urtheil von Scharnhorst über Pork anbetrift, so war dieß fort- dauernd ein und dasselbe, er achtete in Pork eine seltene Krieges Natur. Mit Pork war dieß hingegen nicht so, als S nach dem Tilsitter Frieden die Leitung der Krieges Angelegenheiten bekam, war er so wie der Gröste Theil der Alten Generale ein entschiedener Gegner von Scharnhorst, oft sehr feindlich. S: ließ sich diese auf seinem höheren StandPunkt nicht anfechten; so wie sein Scharfblick die Brauchbarkeit dieses oder jenes seiner Gegner erkante, schlug er sie dem Könige unpartheiisch zur Beförderung vor und erst auf diesem Wege treten sich beide Mäner näher, wohl nicht besonders freundschaftlich doch über- zeugt ihre Kräfte gemeinschaftlich dem Grossen Zwecke zu opfern. Dieß sind die HauptErrinrungen die mir geblieben sind und die ich Ew Wohlgebohren mit dem Ausdruck meiner aufrichtigen Hochachtung zusende' Boyen Johann Heinrich Wilhelm Jobst von Buddenbrook, preußischer Generalleutnant, Chef des Kadettenkorps, geboren 1707, gestorben 27. November 1781 in Berlin. Brief an Moses Mendelssohn. Berlin, 16. Marz 1770. 1 Seite 4°. E. 3934 Dem Herren Moses Mendelsfohn bin ich sehr verbunden vor die mir oomunioirten Briffe, welche hier mit ergebensten Dank remittire. Ich ver- sichere zu gleich mit Wahrheit, daß weder ich, noch wenige gute Freunde denen die Briffe lesen laßen, davon oopien genomen haben. 1 Für dessen Lebe» des Feldmarschalls Grafen Kork von Wartenburg, zuerst erschienen 1851 185^. 443 ----- Buddenbrook — Collalto Ich versichere Ihnen wehrter Herr Ül08e8 meine Hochachtung und Freund- schafft, mit welcher beständig sein werde Ihr wahrer Freund und Diener 4 H v Buddenbrook Friedrich Wilhelm Graf Bülow von Dennewitz, preußischer General der Infanterie, geboren 16. Februar 1755 zu Falkenberg in der Altmark, gestorben 25. Februar 1816 in Königsberg. Schreiben an den Fürsten Blücher. Hauptquartier Chartres, 18. August 1815. 4 Seiten 2°. U. e. 3935 Uber die Verhaftung und Freilassung des Präfekten des Sarthedepartements. Brief an seine Frau. Chartres, 9. Oktober 1815. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. E. 3936 Heute früh ist endlich die Ordre gekomen, daß am 11L die ganze Armee sich in Bewegung setzt um sich mehr rückwärts zu stellen, da alsdann der endliche Rückmarsch auch bald erfolgen wird. Mit meinem Corps marschiere ich nach Paris, Versailles uitd Gegend, mein Hauptquartier in Paris, der Feldmarschall' turnt das seinige in Compiegne... Vorgestern hat der König Ludwig XVIII die Sitzung des Gesetzgebenden Corps eröfnet, in Paris als auch in allen benachbarten Departements ist alles vollkoinen ruhig ... Franz von Carretto Herzog voll Savona, Feldherr des Dreißigjährigen Krieges, gestorben 1642. Schreiben an? Wien, 18. Mai 1640. 1 Seite 2°, Siegel. U. e. 3937 Rambold der Dreizehnte Graf von Collalto, Feldherr des Dreißigjährigen Krieges, geboren 1575 in Mantua, gestorben 29. Dezember 1630 in Chur. Schreiben an den in Budweis kommandierenden kaiserlichen General. Italienisch. Kaltschin, 10. Januar 1619. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. E. 3938 Es handelt sich um das Heer, das Buquoy * in Budweis und um Budweis sammelte, während die Böhmen bei und in Rudolfstadt standen. Drei Tage vor Unterzeichnung dieses Schreibens hatte König Matthias den Anführer der böhmischen Streitkräfte Grafen Ernst von Mansfeld in die Acht erklärt. Buquoy siegte über Mansfeld bei Netolitz erst am 10. Juni 1619. 1 Blücher. 2 Karl Bvnaventura de Longueval, Baron von Vaux, Graf von Bnquoy (Bonqnoy), 1571—1821, Kaiserlicher Feldinarschall. 444 Colomb — Gallas Friedrich August von Colomb, preußischer General der Kavallerie, geboren 1775 in Ostfriesland, gestorben 12. November 1854. Schreiben an den Major? Berlin, 29. Marz 1828. 3 Seiten 4°. E. 3939 Guillamne Rene de l'Homme de Courbiere, preußischer Generalfeldmarschall, Gouverneur von Graudenz, geboren 25. Februar 1733 in Maastricht, gestorben 23. Juli 1811 in Graudenz. Bericht an Friedrich den Großen. Emden,7.Mai 1782. 1 Seite 4°. 0.e. 3940 Georg Freiherr von Derfflinger, kurbrandenburgischer Generalfcldmarschall, geboren 1606 zu Neuhofen in Ober- österreich, gestorben 4. Februar 1695 auf Gusow. Quittung über 950 Taler „Monatliches Statthalter- und 0enersl-FeldiVlar8Lk3ll Staabs-Iructumeni". Cölln an der Spree, 2. Dezember 1690. 1 Seite 2°. U. e. 3941 Wilhelm Freiherr von Dörnberg, zuerst in preußischen Diensten, dann hannöverscher Generalleutnant und Gesandter, geboren 14.April 1768 zu Hausen bei Hersfeld, gestorben 19.Marz 1850 in Münster. BriefanJustus Grüner. Mons,22.Januarl8l5. 1 Seite 4°, Adresse. E. 3942 Adam Graf Forgach, ungarischer Feldherr in den Türkenkriegen, geboren um 1606, gestorben 1687. Schreiben an den Kaiser? Lateinisch. Ohne Ort, ll 643 ?]. 1 Seite 4°. O.e. 3943 Matthias Graf Gallas, Kaiserlicher Feldherr des Dreißigjährigen Krieges, geboren 16. September 1584 wahrscheinlich in Trient, gestorben 25. April 1647 in Wien. Befehl an den Obristen zu Pferd von Vorhauer. Waldlager bei Coietiz M, 22. Juli 1643. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. ‘ 3944 Geusau — Gneisenau 445 Levin von Geusau, preußischer Generalleutnant und Generalquartiermeister, geboren 25. Oktober 1734 zu Kreuzburg bei Eisenach, gestorben 27. Dezember 1808 in Berlin. Militärischer Bericht. Königsberg, 12. Februar 1807. 1 Seite 2°. E. 3945 August Neidhardt Graf von Gneisenau, preußischer Generalfeldmarschall, geboren 27. Oktober 1760 in Schilda, gestorben 24. August 1831 in Posen. 3 Schreiben an Justus Grüner. E. 1. Montmartre, 1. April 1814. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. 3946 Paris ist unser. Der Tyran wird gestürzt. In diesem Augenblick wird er für vogelfrei und des Throns für verlustig erklärt... Hierzu 2 Faksimiles: eins aus älterer Zeit und eins aus der Vossischen Zeitung vom 1. April 1915 N2 167. 3947-3948 Gedruckt: G. H. Pertz, Das Leben des Ministers Freiherrn vom Stein, Band 3, 1851, Seite 574—575. 2. Henappe an der Oise, 24. Juni 1815. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. 3949 Ew Excellenz zeige ich hiedurch an, daß der französische General Morand1 einen Waffenstillstand angetragen hat, weil Bonaparte, um der Welt den Frieden zu geben, dem Thron entsagt habe, und da die verbündeten Machte erklärt hatten, daß sie es nicht mit dem französischen Volk, sondern nur mit Bonaparte zu thun hätten, so sei jezt der Zeitpunkt eingetreten, wo sie diese Erklärung bewähren könnten. Es ist ihm geantwortet worden, daß man es mit einer Nation, wie die ihrige, nicht wagen könne, solche Verhandlungen einzugehen, und daß wir Preussen einen andern Waffenstillstand nicht eingehen würden, als unter der Bedingung, daß uns die Festungen der Maas, Sambre, Mosel und Saar eingeräumt und Bonaparte uns ausgeliefert würde. Wir würden übrigens unfern Marsch fortsetzen. Wir sind noch 16 Meilen von Paris. Ohne Aufenthalt gehen wir weiter. Vorstehende Nachrichten, liebe Excellenz, wollen Sie den Gouvernements in Münster und Halberstadt sofort mittheilen, vielleicht auch nach Berlin, da es möglich ist, daß unser Courier den König schon diesseits Berlin trist. — Ich umarme Sie. sNachschrift:^ Grüßen Sie die braven Berger von mir. Oneiaenau 1 Charles-Antoine-L ouis-AlexiS Comte Morand, Generalleutnant, 1771—1835. 446 Gneisenau — Goeben sAuf der Adresse:^ Bonaparte ist abgesezt. Die französischen Generale haben Waffenstillstand angeboren, abgeschlagen, die Preußische Armee schreitet unaufhaltsam fort, auf Paris loß und ist noch 16 Meilen von da entfernt Graf Onsi8enau Z. St Cloud, 7. Juli 1815. 1 Seite 2°. 3950 Ihr Privatschreiben, mein theurer Freund, ist mir in doppelter Rücksicht erfreulich, einmal wegen des darinn ausgedrückten Antheils au unfern Erfolgen; und dann wegen dessen, was Sie mir über Ihre Instruktion und die daraus zuziehenden Schlüsse über die muthmaßlichen Plane der Souveraine sagen. Handeln die Regenten nicht in diesem Sinne, so ziehen sie sich aufs neue die Vorwürfe ihrer Völker zu. Die Eine Hälfte von Frankreich ist unser; die andere Hälfte sobald wir wollen: Ich meine, daß wir den Sieg dergestalt nutzen müssen, daß wir die Armeen mit allen Bedürfnissen versehen, unfern Regierungen daheim keine Ausgaben verursachen, und noch überdies Schatze sammeln, damit unsere Finanzen neu gegründet werden können. Wir verlangen heut von der Stadt Paris für uns Preussen 100 Millionen Kriegskontribution. In den Departements haben wir auch bereits angefangen, Kontribution zuerheben. Wir müssen diesem Volk seine Kriegslust etwas verleiden. Ich umarme Sie und rechne darauf Sie bald zusehen. Senden Sie mir, wenn Sie können, eine Anzahl Flaschen guten Rheinweins zu, damit ich mich unseres schönen, wiedereroberten Stromes freue. Gott befohlen! V Cloud d. 7«r July 1815. GMv Onemenau Gedruckt: Briefe des Generals Neidhardt von Gneisenau 1809—1815. Gesammelt und herausgegeben von Julius v. Pflugk-Harttung, 1913, Seite 195—196. Brief an Friedrich Baron de la Motte Fouque. Berlin, 1. November 1821. 2 Seiten 4°. E. 3951 2 Einladungsschreiben an Christian Daniel Rauch. E. 1. Berlin, 2. Juni 1823. 1 Seite 40. 3953 2. Berlin, 24. Marz 1824. 1 Seite 4°. 3953 Brieffragment. Ohne Ort und Tag. Abgerissener Streifen. E. 3954 August vou Go eben, preußischer General der Infanterie, geboren 10. Dezember 1816 in Stade, gestorben 13. November 1880 in Koblenz. Brief an den Kabinettsrat der Kaiserin Augusta Othmar von Mohl. Koblenz, 9. Juli 1876. 1 Seite 8°. E. 3955 Grumbkow — Hatzfeldt 447 Friedrich Wilhelm von Grumbkow, preußischer Generalfeldmarschall und Kriegsminister, geboren 4. Oktober 1678 in Berlin, gestorben daselbst 18. März 1739. Brief an den Hofmarschall von Brand. Französisch. Ohne Ort, 28. Dezember 1726. i Seite 8°. E. 3956 Monsieur Le General Sekendorf ma fait voir que le portrait du prince de Savoye vous a este remis, javoue que je ne comprend pas vostre peu de complaisance de ne men pas avertir, ny de ne me pas honorer dun mot de reponse für deux lettres que jai pris la liberte de vous ecrire sur ce sujet, je soupe ce soir chez Monsieur de Sydo et je le prevois de vous ecrire sur ce sujet, peutetre seratil plus heureux que moi qui suis Monsieur vostre tres humble et tres obeissant servifteur] FW v Grumbkow. Carl Theophilus Guichard genannt Quintus Jcilius, preußischer Oberst, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, geboren 1724 in Magdeburg, gestorben 13. Mai 1775 in Potsdam. Brief an Raphael Levin in Berlin. Französisch. Potsdam, 7. April 1764. 1 Seite 4°, Adresse. E. 3957 Wilhelm von Hahnke, preußischer Generalfeldmarschall, Chef des Militärkabinetts, geboren 1. Oktober 1833 in Berlin, gestorben daselbst 8. Februar 1912. Brief an Anton von Werner. Berlin, 1. September 1888. 1 Seite 8°. E. 3958 Melchior Graf von Gleichen und Hatzfeldt, Kaiserlicher Feldmarschall, geboren 10. Oktober 1593 zu Krottorf in Hessen, gestorben 9. Januar 1658 zu Powitzko. Stammbuchblatt. Bourges 1615. 1 Seite 16°. E. 3959 Reisepaß. Salmünster, 11. Dezember 1634. 1 Seite 2°, Siegel. U. e. 3960 448 Henckel-Donnersmarck — Kalckreuth Wilhelm Ludwig Viktor Graf Henckel von Donnersmarck, preußischer Generalleutnant, geboren 30. Oktober 1775 in Potsdam, gestorben 24. Juli 1849 in Dessau. 4 Briefe an Johann Gustav Dropsen. E. 1. Dessau, 26. November 1847. 2 Seiten 4°. 396i 2. Dessau, 11. Dezember 1847. 2 Seiten 4°, Beilage. 3962 3. Dessau, 13. Januar 1848. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 3963 4. Dessau, 6. Marz 1848. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 3964 1—4 enthalten Mitteilungen zur Geschichte der Jahre 1813—1814, Johann Friedrich August Freiherr Hiller von Gärtringen, preußischer General der Infanterie, geboren 11. November 1772 in Magdeburg, gestorben 17. Januar 1856 in Berlin. Stammbuchblatt. „Auf der Reise von Koenigsberg nach Eldorado im Eng- lischen Hause", 26. März 1808. 1 Seite quer 8°. E. 3965 Friedrich Ludwig Fürst von Hohenlohe-Jugelfingen, preußischer General der Infanterie, geboren 31. Januar 1746, gestorben 15. Februar 1818 zu Slawentzitz. Brief an den Geheimen Finanzrat von Haßlein in Zweibrücken. Eschweiler, i. November 1793. i Seite 4°. E. 3966 Schreiben an den Geschäftsträger am Kurpfälzischen Hof von Sd)ultz in München. Frankfurt a. M., 8. August 1795. 1 Seite 4°. U. e. 3967 Schreiben an KönigFriedrichWilhelm denZweiten. Jngelfingen,l5.Oktoberl796. 3 Seiten 4°. E. 3968 Friedrich Adolph Graf von Kalckreuth, preußischer Generalfeldmarschall, geboren 21. Februar 1737 zu Sotterhausen bei Sangerhausen, gestorben 10. Juni 1818 in Berlin. Schreiben an König Friedrich Wilhelm den Zweiten. Pasewalk, 7. Dezember 1789. i Seite 4°. E 3969 Keith—Micrander 449 Jakob Keith, preußischer Generalfeldmarschall, geboren ll. Juni 1696 zu Jnverugie in Schottland, gefallen in der Schlacht von Hochkirch in der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober 1758. Brief an den Oberst von Hertzberg. Lager bei Linay, 24. Juli 1757. I Seite 40, Adresse, Siegelreste. U. e. 3970 Friedrich Graf Kleist von Nollendorf, preußischer Generalfeldmarschall, geboren 9. April 1762 in Berlin, gestorben daselbst 17. Februar 1823. 2 Schreiben an Justus Grüner. E. 1. Ohne Ort, lJanuar 1815?]. 2 Seiten 4°. 3971 2. Aachen, 25. Marz 1815. 3 Seiten 4°. 3972 Schreiben an den Geheimen Kabinettsrat Albrecht. Merseburg, 2. Oktober 1816. 1 Seite 2°. U. e. 3973 Don Balthasar Graf Marradas, Feldherr des Dreißigjährigen Krieges, geboren um 1560 in Valencia, gestorben 12. August 1638 in Prag. Schreiben an den Fürsten August zu Anhalt. Zerbst, 28. Juli 1626. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 3974 Christian von Massenbach, preußischer Oberst, militärischer und politischer Schristst.i^ g-b--n ^Apr„ 1768 in Schmalkalden, gestorben 21. R°»-n,b-r 1827 m B>ai»k°,ch, Brief an August Whik von Lilienstern, Biaiokosch, 28, Mar; 1827. 4 Seiten 8°. E. Georg Adolph Freiherr von Micrander, preußischer Generalleutnant, geboren 1638 oder 1639, ^odes»a)i un e ann. Oktavseite mit griechischen und lateinischen Aufzeichnungen. O) 29. Januar 1719. „Aetatis fuae 80." t- Lessingsche Bücher- u. Handschriftensammlung. 29 450 Möllendorff—Mon Casta Wichard Joachim Heinrich von Möllendorff, preußischer Generalfeldmarschall, geboren 7. Januar 1724 zu Lindenberg in der Priegnitz, gestorben 28. Januar 1816 in Havelberg. Schreiben des Königlich Preußischen Gouvernements in Berlin an den Bankier Daniel Jtzig. Berlin, 11. Dezember 1785. 1 Seite 20. U. e. 3977 2 Schreiben an den Generalleutnant Johann Wilhelm von Manstein oder Johann Rudolph von Bischoffwerder. E. 1. Mainz, 26. Februar 1794. 3 Seiten 4°. 3978 2. Ohne Ort, 26. April 1794. 2 Seiten 4°. 3979 Refolutio des Berliner Gouvernements für den Bankier Levy, hinter dem neuen Packhof wohnhaft. Berlin, 29. Juni 1801. 1 Seite 2°. U. e. 3980 Helmuts) Graf von Moltke, preußischer Generalfeldmarschall, Chef des Großen Generalsiabs, geboren 26. Oktober 1800 in Parchim, gestorben 24. April 1891 in Berlin. Auftrag an Major de Claer, Zahlungen aus seinem Gehalt zu machen. Ohne Ort, 13. Juli 1872. 1 Seite 8°. E. 3981 Auftrag an die Kriegsgeschichtliche Abteilung des Großen Generalstabs. lBerlin 1879.] 1 Seite quer 8°. E. 3982 3 Briefe an Anton von Werner. 1. Berlin, 1. Februar 1884. 1 Seite 8°, Umschlag. E. 2. Creisau, 18. Oktober 1888. 1 Seite 8°. U. e. 3. Berlin, 3. Januar 1889. 1 Seite 8°. E. 3983 3984 3985 Mon Casta, Kaiserlicher Oberst, Kommandeur der Mansfeld 1641 belagernden Truppen. Schreiben an den Kommissar Melchior Steigleder in Sangerhausen. Thal Mansfeld, 18. Dezember 1641. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 3986 Schreiben an Amt und Stadt Sangerhausen. Thal Mansfeld, 12./22. De- zember 1641. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 3987 451 — —=—^—= Montecuccoli — Müsfling — Girolamo Montecuccoli, Kaiserlicher General im Dreißigjährigen Kriege. Schreiben an? Italienisch. Wien, 6. Marz 1636. 1 Seite 2°. E. 3988 Friedrich Carl Ferdinand Freiherr von Müffling, sonst Weiß genannt, preußischer Generalfeldmarschall, Chef des Großen Generalsiabs, geboren 12. Juni 1775 in Halle, gestorben 16. Januar 1851 in Erfurt. Brief an Johann Gustav Dropsen. Erfurt, 13. Dezember 1847. 4 Seiten 40. E. 3989 ... Auf Ihre au mich gerichteten Fragen antworte ich folgendermaassen: War Graf Lange™»' am 10^ Marz [1814] in Laon beym Feldmarsch all'? Ja. Grl Langeron fürchtete ausserordentlich das Lomanäo der Armee übernehmen zu müssen, und alle Russen theilten seine Besorgnisse, denn die Ansichten des Feldmarschalls, „daß die Prenssen liberal an der Spitze stehen müssten" waren bekannt, und ein russischer Feldherr hatte das nicht durchsetzen können weil Vorok diese Ansichten nicht theilte. Noch weniger aber wollten die Russen daß ein russischer Feldherr dasselbe thun, d. h. die Russen an die Spitze setzen sollte. Langeron würde es sehr gern gesehen haben, wenn der Feld Marschall das Comanäo dem bey der Armee anwesenden Prinzen Wilhelm, Bruder des Königs übertragen hätte. »7inringerociea war nicht gegenwärtig. Gegen die von mir in meiner amtlicheil Stellung entworffeile und vom Feldmarschall unterschriebene Disposition zur Vernichtung Napoleons am 10L Marz durfte nicht widersprochen werden, aber wer sie getadelt hatte, als unrichtig oder unangemessen, setzte sich aus als ein Poltron, mindestens als ein Ignorant in den großen Operationen verhöhnt zu werden. — Man war gewohnt den Unternehmungs Geist als eine grosse Eigenschaft der schlesischeil Armee zu rühmen und so durfte es auch gewagt werden die Dis- position als ein gewagtes Unternehmen zu bezeichnen, da 4 verschiedene Ab- theilungen Napoleon successive anfallen sollten und ausgesetzt würden successive von ihm geschlagen zu werden. So, mit einem trivialen Gemeinplatz gespielt, ließ sich die Sache allenfalls vortragen, um so mehr wenn man die Haupt Sache wegließ: daß Napoleon nicht stehen bleiben konnte, daß er zurück gehen musste und so wie er sich in Bewegung setzte von 3 Seiten angefallen wurde. Das Motiv was alle diejenigen welche keine Lust zum Schlagen mehr hatten geltend zu machen wussten war: daß es mit dem Kerl ails sey, iind Schade um jeden Tropfen Blut der schlesischen Armee; die grosse Armee würde auch einmal etwas thun und uns so viel Ruhe geben können um für unsre Blessirten und Kranken für unsre Magazine zu sorgen und die geflickten Röcke zu bessern. 1 Alexander Graf Langeron, russischer General, 1783—1831. 2 Blücher. a Ferdinand Freiherr von Wintzingerode, russischer General, 1770—1818. 29* 452 Müffling — Pappenheim Meine Stellung als G"1 Quartier Meister erlaubte mir uicht mit ven Corps Befehlshabern der preußischen Armee über einen Gegenstand dieser Art Unterrfed^ungen zu pflegen, aber lange nach dem Kriege haben sie sämtlich zugeben müssen daß wenn die Disposition nicht zurückgenommen worden wäre, Napoleon am 10" Marz verlohren war. Ich muß also annehmen daß Bülow, Yorck, Kleist, und mit ihnen alle höheren Officiere der Preußischen Armee dieselbe Ansicht hatten, Blücher und Gneisenau sprechen sich eben so aus — allein die Politik war künstlich ins Spiel gezogen und was jeder auf diesen Punkt dachte ist mir völlig fremd geblieben, — ich wollte es sogar nicht wissen. Zacken' und Woronzof1 2 3 kamen wahrend des kindischen Gefechts durch welches Napoleon uns am Morgen zu tauschen suchte, zu mir und fragten: „weshalb die Disposition zurückgenomen sey?" was sie als ein Unglück betrachteten, und was ich erst durch sie erfuhr. Der eigentliche Grund, weshalb Yorek die Armee verlassen wollte ist mir heute noch völlig fremd. Auch dürfte es nicht leicht sein ihn durch Schlüsse die Motive eines so complicirten Mannes herauszufinden als er neben allen seinen Verdiensten war. Darüber aber kann ich Zeugniß geben daß Gneisenau alles aufbot um deu Feldmarschall zu bewegen daß der alte Feldherr gerade in den Worten schrieb welche Gneisenau als die geeignetsten glaubte um Yorek zur Zurücknahme seines gewählten Entschlusses zu bewegen. Euer Wohlgebohren habe ich hiermit die gewünschte Auskünfte gegeben, wie ich annehme im Vertrauen nicht compromittirt zu werden, was ich von Ihnen, der Sie kein angehender Schriftsteller sind uicht auuehme. Bemerken muß ich jedoch zum Schluss, daß alle Relationen über die Schlacht von Lao» welche mir seit einigen 30 Jahren unter die Augen gekommen sind, die Ein- leitung, den Verlauf und die Folgen der Schlacht höchst unvollkommen dar- stellen. Ich bin dadurch veranlasst worden in den lVlemoiren welche nach meinem Tode gedruckt werden gerade diesem Abschnitt eine solche Sorgfalt zu widmen, daß Klarheit in die Sache kommen wird. Dieß hindert nicht daß Sie Ihren Gegenstand, das Leben von Yorek, bearbeiten vielleicht würden Sie aber gut thun die Herausgabe bis zum Erscheinen meiner Memoiren zu verschieben. Hochachtungsvoll v Müffling Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim, Feldherr des Dreißigjährigen Krieges, geboren 20. Mai 1594 zu Pappenheim a. d. Altmühl, gestorben 17. November 1632 in Leipzig. Befehl an den Kapitän Iva Blanscharth. Garleben sd. i. Gardelegenl, 29. Juni 1628. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 3990 1 Fabian Gottlieb Fürst von der Osten-Sacken, russischer Feldmarschall, 1752 — 1837. - Graf Michail Alexandromitsch Wvronzow, Generaladjutant, befehligte bei Laon den rechten Flügel, 1782—1856. 3 Aus meinem Leben. 2 Theilc. Berlin 1851. Piccolomini — Rüchel 453 Octavio Fürst Piccolomini Herzog von Amalfi, Kaiserlicher Feldherr des Dreißigjährigen Krieges, geboren 11. November 1599 in Florenz, gestorben ll. August 1656. Schreiben an den Kurfürsten von Mainz lAnselm Casimir Wambold von Umstadt, 1583—1647?]. Brüssel, 27.Mai 1644. 2Seiten20. u.e. 3991 Über die Kriegsunternehmungen der Franzosen. Nicolo Ritcowitz, Kaiserlicher Oberst und Kommandeur eines Kroatenregimeuts im Dreißig- jährigen Kriege. Schreiben au Bürgermeister und Rat der Stadt Saugerhausen. Artern, 2. Dezember 1641. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 3992 Verlangt Verantwortung, weshalb die Stadt die ihr zur Abwehr gesandten Kroaten zurückgewiesen habe. Friedrich Wilhelm von Rohdich, preußischer General der Infanterie und Kriegsminister, geboren Februar 1719 in Potsdam, gestorben 23. Januar 1796 in Berlin. Schreiben an einen Ungenannten. Potsdam, 25.Januar 1788. iSeiteO. 3993 Albrecht Graf von Roon, preußischer Generalfeldmarschall und Kriegsminister, geboren 30. April 1803 zu Pleushagen bei Kolberg, gestorben 23. Februar 1879 iu Berlin. Adresse auf einem Briefumschlag für Justizrat Drews. Reichenbach in der Oberlausitz, 30. Dezember ohne Jahr. Öuer 8°, 3 Siegel. E. 3994 Ernst von Rüchel, preußischer General der Infanterie, geboren 21. Juli 1754 zu Zizenow in Hinterpommern, gestorben 13.Januar 1823 zu Hasselau (Haselau) in Hinter- pommern. Schreiben an König Friedrich Wilhelm den Dritten. Potsdam, 30. November 1799. 1 Seite 4°. E. 3995 454 Rühle v. Liliensiem — Schill August Rühle vou Lilienstern, preußischer Generalleutnant, Chef des Militarerziehungs- und Bildungswesens, geboren 16. April 1780 in Berlin, gestorben 1. Juli 1847 in Salzburg. 4 Briefe an Benoni Friedlaender. E. 1. Aachen, 6. Juni 1815. 3 Seiten 4°. 3996 2. Aachen, 29. November 1815. 2 Seiten 4°. 3997 3,4. 2 Briefe ohne Ort und Tag. 2 Seiten 16°, 1 Seite 8°. 3993-3999 Gerhard Johann David von Scharnhorst, preußischer Generalleutnant, Chef des Generalquartiermeisterstabs, geboren 12. November 1756 zu Bordenau bei Hannover, gestorben 28. Juni 1813 in Prag. Brief an Rühle von Liliensiem. Berlin, 23. April 1810. 2 Seiten 4°. E. 4000 Mein lieber Rühle, herzlichen innigsten Dank für die Carte, aber noch mehr für das Andenken an Ihren Sie iiner liebenden Freund. Ihre Carte giebt eine klare Ansicht der großen Terrain Verhältnisse Sachsens und ist in mehr als einer Hinsicht mir äußerst angenehm. Ich weiß im Allgemeinen bei dieser Karte nichts auszusetzen, ich weiß keine andern Fehler darin, als die ungleiche Haltung der Berge, die in allen gestochenen Carten unvermeidlich zu seyn scheint. Ich habe mich über die Talente und den Fleiß gefreuet, die Sie durch Ihre Werke an den Tag gelegt haben. Zwar sind Sie Etwas parteiisch in den, was Jena und Auerstädt betrift, gewesen, aber ich würde es an Ihrer Stelle, so glaube ich, auch gewesen seyu. Grüßen Sie Ende' und seyn Sie von meiner innigsten und herzlichsten Freundschaft Liebe und Verehrung ver- Itdjm. Ihr Frmnd Scharnhorst. Gedruckt: Beiheft zum Militair-Wochenblatt Oktober-Dezember 1847 Seite 130—131. Ferdinaud von Schill, preußischer Major, Führer des Schillschen Korps in den Befreiungskriegen, geboren 6. Januar 1773 zu Wilmsdorf bei Dresden, gefallen 31. Mai 1809 in Stralsund. Reisepaß für den Kaufmann lHeinrichl Caspari. Neu-Haldensleben, 6. Mai 1809. 1 Seite 4°. 4001 Unter der Unterschrift des Leutnants und Adjutanten Baersch, der den Paß ausgefertigt hat, steht von Schills Hand: Kann passiven Schill Siegel: unter dem preußischen Adler: Königl: Preuss: v: Schilsches Corps Siegel. Wohl der Generalleutnant Friedrich Albert Freiherr von Ende, 1765—1829. Schleinitz — Schulenburg 455 Joachim von Schleinitz, sächsischer Generalkriegskommissar und Oberst im Dreißigjährigen Kriege. 3 Schreiben an Bürgermeister und Rat der Stadt Sangerhausen. U. e. 1. Leipzig, 19. Mai 1641. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. 4003 Meldet, daß er das Haus Querfurt aus Feindes Händen wiederum er- rettet habe. 2. Leipzig, 7. Juni 1641. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. 4003 Hofft, daß seine Leute zu Klagen keinen Anlaß mehr geben werden. 3. Leipzig, 30. Oktober 1641. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. 4004 Über die Belagerung der Stadt Erfurt. Johann Anton von Schölten, preußischer Generalmajor, geboren 3. November 1723 in Hamburg, gestorben 22. Mai 1791 in Stettin. Brief an Moses Mendelssohn. Treuenbrietzen, 5. Mai 1782. 4 Seiten 4°, Umschlag, Siegel. 4005 Antwort ans Mendelssohns Brief vom 10. April 1782; siehe Nr 2396 auf Seite 188. Brief an den Hofbaurat Jtzig. Stettin, 7. Mai 1786. 4 Seiten 4°. E. 4006 Brief an Marcus Herz. Stettin, 3. August 1786. 4 Seiten 4°. E. 4007 Brief an David Friedlaender. Graudenz, 22. März 1791. 1 Seite 4°. E. 4008 Hierzu: Brief der verwitweten Frau von Schölten, Stettin, 20. Juni 179t, 6 Seiten 4", E, und eines Herrn Wissmann, Deutsch-Eylau, 20. Juni 1791, 7 Seiten 4", E, beide an David Friedlaender, über Schottens letzte Krank- heit und Tod. 4009-4010 Matthias Johann Graf von der Schnlenbnrg, Feldherr, geboren 8. August 1661 zu Emden bei Magdeburg, gestorben 14. März 1747 in Verona. Schreiben an lGeorg Bernhardt von Bilfinger'. Französisch. Venedig, 3- März 1741. 4 Seiten 4°. *on 1 Siehe Seite 16. 456 Sparr — Thielmann Ernst Georg Graf Sparr, Kaiserlich Königlicher, Königlich Polnischer und Königlich Schwedischer General- leutnant und Generalfeldzeugmeister, geboren 15. Januar 1602 zu Prenden, Kreis Niederbarnim, gestorben September 1666 in Berlin. Schreiben an Bürgermeister und Rat der Stadt Hirschberg. Breslau, 18. Dezember 1637. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4012 Bogislav Friedrich von Tauentzien, preußischer General der Infanterie und Gouverneur von Breslau, geboren 18. April 1710 auf Tauentzien in Hinterpommern, gestorben 21. Marz 1791 in Breslau. Schreiben an den Geheimen Legationsrat von Hecht. Breslau, 10. August 1776. 2 Seiten 4°. U. e. 4013 Eigenhändige Unterschrift auf einem Zettel. 4014 Von Lessing in Tauentziens Auftrag verfaßte amtliche Schriftstücke siehe Band 1 Seite 186—187. Bogislav Graf Tauentzien von Wittenberg, preußischer General der Infanterie, geboren 15. September 1760 in Potsdam, gestorben 20. Februar 1824 in Berlin. Schreiben an den Prediger Koch in Magdeburg. Hofgeismar, 15. Juni 1814. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4015 Christoph Freiherr von Teuffenbach, Kaiserlicher Generalfeldmarschall, gestorben 1598. Supplik an Kaiser Rudolph den Zweiten. [1579.1 10 Seiten 2°. U. e. 4016 Bittet um Zahlung vorenthaltener Besoldung. Johann Adolph Freiherr von Thielmann, General, geboren 27. April 1765 in Dresden, gestorben 10. Oktober 1824 in Koblenz. Brief [an seine Frau ?1. Königsberg, 30. Juni 1807. 3 Seiten 8°. E. 4017 Von wo aus ich Dir schreibe, wirst Du kaum erratheu — gerade Kants Hauße gegen über, wohinn mich der Zufall ohne es nur zu ahnden geführt hatte. Der Friede scheint gewiß, und schon genießen wir seit gestern Abend der ersten Ruhe, das heißt wir haben gestern Abend eine Gegend erreicht, bey Königsberg am Pregel, wo wir ruhig seyn können, indem es schon wieder 457 — = Thielmann — Wallenstein 12 Meilen rückwärts ist, und wo man uns auch einige Ruhe versprochen hat. Was habe ich alles seit 4 Wochen erlebt, welche Scenen gesehen, welche Ge- fahren überstanden!! Ein Bild von alle dem zu machen, dazu gehört ein Buch aber kein Briefbogen. Welche Zukunft aber erwartet uns nun? Die beyden Kayser leben in Tilsit freundschaftlich bey eiitander; wie sind alle die getäuscht die sich auf Rußland verlaßen haben ... Ludwig von Thile, preußischer General und Staatsminister, geboren 11. November 1781 in Dresden, gestorben 21. November 1852 in Frankfurt a. O. Schreiben an Wilhelm von Humboldt. Wien, 14. April 1815. 1 Seite 4°. U. e. 4018 Johann Tserclaes Graf von Tilly, Heerführer der katholischen Liga, geboren Februar 1559 aus Scbloß Tilly bei Genappe oder in Brüssel, gestorben 30. April 1632 zu Ingolstadt. Schreiben an den Erzherzog? Im Lager vor Heidelberg, 2. September 1622. 1 Seite 20. U. e. 4019 Bittet um schleunige Zuschickung von fünfhundert Mann zu Fuß nebst zwei guten Hauptleuten und Befehlshabern.. -Ordnung WJe es mit der verpstegung der Soldaten ... im heiligen Römischen Reich/ in Huartieren/ Guarnisonen ... gehalten werden solle... Regenspurg, 9. November 1630. Gedruckt. 1 Seite quer 2°, Siegel. U. e. 4020 Georg Wilhelm Freiherr von Valentin!, preußischer Generalleutnant und Generalinspekteur der Militarerziehungs- und Bildungsanstalten, geboren 21. August 1775 in Berlin, gestorben daselbst 6. August 1834. schreiben an den Hauptmann Schultz, Generaladstrtanten beim 4. Armeekorps in Köln. Berlin, 30. Mai 1831. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. E. 4021 Albrecht von Waldstein (Wallenstein) Herzog von Friedland und Mecklenburg, Kaiserlicher Generalissimus, geboren 24. September 1583 auf dem Gut Heimanic in Böhmen, ermordet 25. Februar 1634 in Eger. Schreiben an den Bischof von Bamberg Johann Georg lFuchs von Dorn- heiml. Eger, 11. August 1625. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4022 Bittet, ihn wegen des Durchzugs durch sein Gebiet für entschuldigt zu halten. 458 Weisse - Werth Carl Weisse, schwedischer Oberstleutnant und Kommandant von Mansfeld im Dreißig- jährigen Kriege. Schreiben an Bürgermeister und Rat der Stadt Sangerhausen. Haus Mansfeld, 19. Mai 1641. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4023 Johann Graf von Werth, Kaiserlicher General der Kavallerie, geboren im letzten Jahrzehnt des sechzehnten Jahrhunderts zu Büttgen im Herzogtum Jülich, gestorben 16. Januar 1652 zu Benatek in Böhmen. Schreiben an den Erzbischof, Kurfürst lvon? ]. Köln, 12. April 1644. 1 Seite 2°, Dorsalnotiz. U. e. 4024 ... Ew: Churfr: Gn: kan Ich hiemit in Vnderthenigkeit an zuedeutten nit vnderlassen, wie daß die Hessische einen anschlagk auff die lottringische quartieren im landt vom Gütlich gehabt, zue welchem ende sie auß den guarnisonen vonn Neuß, Calcar, Kempen vnnd Linn mit 12 oder 1300 Mann zue Roß vnnd fueß auß gegangen waren, Nun haben sie zwar gemeint habt inn gedachte lottringische quartieren einzuefallen vnnd grossen schaden zue thuen, weilen ahn selbigen ortt drey Regimenter gelogirt wahren, aber, vmb daß die henßer weitt vonn ein ander lagen, haben Sie Ihr latent nit recht können vollbringen, Gleichwol haben Sie daß dorff inn brandt gestochen, die zwey grobe stücken, die wir Ihnen gegeben, wie auch einige gefangene, davon gebracht; Da nun die Kayserische, nemblich der Grass von Nassau' vnnd der Obrister Mandelßlohe, welche nit mehr alß zwo stundt davon lagen, solchen Alarme gehört haben, seindt Sie alsopaldt mit ettwa sexhondert Mann zue fueß vnnd zue pferdt auff gewesen, zue welchen sich vnderwegens die lottringische Völcker gestossen, vnnd haben gedachte hessische Isrouppen verfolgt, Dieselbe auch ahn der Steinstraßen ahn standt gebracht, daselbsten haben diese Kayse- rische vnnd lottringische Völcker die Hessische gamz zerschlagen vnnd zertrent, gleich Sie dann den Lommanäant zue Neuß, Rabenheufft, den Obristen Broeckhorst, viel Rittmeistere, Hauptleuth, Iieutenant8, vnnd Soldaten biß auff 500, zue gefangen bekommen, den mehr Rest meysten -theilß niedergemacht, die zwey stücken, vnnd gefangene, so sie bey sich hatten, wiederumb abgenohmen, Es ist aber der Grass vonn Nassau ahn der Kayserischen seitten, vnnd 8anr Velmont vonn der lottringischen, in dieser oeeasion toodt geplieben, gleich E. Churfr: Gn: der Ober Lommis8ariu8 Nyderken solches mit mehreren mündtlich verzehlen wirdt, Deroselben mich zue beharrlichen Churfürstlichen gnaden gehorsambst empfehlendt. Geben zue Cöllen den 12. Aprilis 1644 7‘ Ew: Churfürstl: Gn: vnderthenigster gehor- sambster Diener 4ohan von Werth 1 Christian Graf von Nassau, 1818—164t. 459 =~ — — -—. Witzleben — Zieten Job von Witzleben, preußischer Kriegsminister, geboren 20. Juli 1783 in Halbersiadt, gestorben 9. Juli 1837 in Berlin. Schreiben an den Gesandten Freiherrn Heinrich von Bülow in London. Berlin, 17. März 1833. 1 Seite 4°. U. e. 4025 Notiz für einen Unbekannten. Ohne Ort und Tag. 1 Seite 40. U. e. 4020 Ludwig Freiherr von Wolzogen, preußischer General der Infanterie, geboren 4. Februar 1774 in Meiningen, gestorben 4. Juni 1845 in Berlin. Schreiben an einen Ungenannten. Wien, 3. August 1815. 1 Seite 4°. 4027 Karl Philipp Fürst von Wrede, bayrischer Feldmarschall, geboren 29. April 1767 in Heidelberg, gestorben 12. Dezember 1838 in München. Vrief an den Hofbankier Or Eichthal in München. Ellingen, 22. Juni 1822. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 4028 Hans David Ludwig Graf Iorck von Wartenbnrg, preußischer Generalfeldmarschall, geboren 26. September 1759 in Potsdam, gestorben 4. Oktober 1830 zu Klein-Oels. Bemerkungen über ein Reglement für Landschaftsämter (?). Ohne Ort und Tag. 2 Seiten 2°. E. 4029 Quittung. Breslau, 1. Oktober 1815. 1 Seite 2°. LJ. e. zweimal. 4030 Hans Joachim von Zieten, preußischer General der Kavallerie, geboren 14. Mai 1699 auf Wustrau, gestorben 27. Januar 1786 in Berlin. Schreiben an einen Ungenannten (Exzellenz von ?). Berlin, 21. Juli 1783. 2 Seiten 2°. U. e. 4031 Prozeß gegen den Landrat von Redern zu Weinsdorf wegen seiner Jagden in Sommerfeld, Rüthenick, Beetz und Friesack. 460 ■■ Maximilian I. — Karl V. - = 8. Fürsten a. Deutsche Kaiser und Könige aus dem Hause Habsburg Maximilian der Erste, römischer König und Kaiser, Sohn Kaiser Friedrichs des Dritten, geboren 22. Marz 1459 in Wien, gestorben 12. Januar 1519 zu Wels in Oberösterreich. Genehmigt die von Wolfgang Herrn zu Polhaim erbetene Abtretung des Schlosses Wolfegg an Caspar Rutschan. Konstanz, 31. Juli 1507. 1 Seite quer 2°, Adresse. U. e. 4041 Beauftragt Veit Hofer, Hans Wolff von Landsberg fünf rheinische Gulden zur Zehrung zu geben. Neustift, 18. Februar 1508. Ein schmaler Streifen. Siegelspur. U. e. 4042 Veidt Hoffer gib Hanns Wolff vonn Landisperg vinff gsulden^ Rsheinisch^ in abschlag seines lifergelts tzu tzerrunge' auf denn Plasii Heltzell tzu wartinn Gebens tzu der newennstifft im feldt am XVIII tage februarij anno zc.1 2 3 octafo per regem pro... Am 3. Februar 1508 war Maximilian in Trient, von wo aus er den ver- unglückten Zug gegen die Venetianer unternahm. Am 18. war er also nahe von Brixen vor Neustift. Schreiben an Nicolaus Savorgnanus, Doktor und Dekan der Kirche zu Eutin. Innsbruck, 5. November 1511. 1 Seite quer 2°, Adresse. U. e. 4043 Karl der Fünfte, deutscher Kaiser, König von Spanien, Sohn Erzherzog Philipps des Schönen, geboren 24. Februar 1500 in Gent, gestorben 21.September 1558 zu San Puste in Spanien. Erlaß an ?, worin er unter Drohungen die Leistung der im jüngsten Speirer Abschiede zugesagten Defensivhilfe fordert. St Dizier, 17. August 1544 lfünf Tage nach der Übergabe dieser Stadtch 1 Seite quer 20. U. e. 4044 Karl von Gottes Gnaden Römischer Kaiser zu allentzeitten Merer des Reichs rc. Erwirdige liebe Andechtige, Wir werden glaublich bericht wie das an d. A. gepuereuden Anlag der Jüngsten zu Speyr bewilligten defeusif hilff noch bißher kain betzalung gescheeu sej, Dweil dau solche verweilung diesem vnserm zug 1 Zehrung. 2 Schreibfehler für Geben. 3 D. t. et cetera. Karl V. — Maximilian II. 461 nit wenig Hinderung bringt, vnd wo die betzalung lengs angestelt, noch weitter vnrath geporn wurde vnd aber dem Hailigen Reich Teutscher Nation trefflich daran gelegen ist, das dieser werenden Handlung statlich vnd mit ernst nach- gesetzt, vnd dem Reiche diß obligenden lasts ainsmals abgeholfen werde das doch one vnterhaltung des kriegsvolcks, so wie auff Vertröstung der Reichshilff bestellen vnd annemen lassen, keinswegs gescheen kan. Demnach ersuchen wir dich hiemit, gnediglich begerend, du wollest deine Anlag nochmals on allen vertzug richtig machen, vnd volliglich betzalen. Vnd hiertzu nichts erwinden lassen noch vngehorsant erscheinen, des wollen wir vns zu Dier gentzlich ver- stehe», Den wo sich d. A. hierin vngehorsam halten, werden wir verursacht, vnd nit allein an vnserm Kaiserlichen Camergericht vermöge des Speierischen Abschieds, sonder auch zu abtrag der chosten vnd schaden, so vns vnd dem Reiche daraus entstuenden gegen d. A. handle», vnd die Execution selbe ver- schaffen vnd thun lassen, Darnach wisse sich d. A. zurichten. Geben In vnser stat Sanct Desier In Franckreich am XVII tag Augusti Anno rc. Im XLIIII SBnfece Kaiser,humbs Im XXII,I» Ad mandatum Caes,, Carolus et Catholicae Mtis propriu[m] J C Obernburger Schutzbrief für das Stift Halberstadt. Wittenberg, 27. Mai 1547. Notariell beglaubigte Abschrift mit Siegel. Halberstadt, 2. Juni 1547. 3 Seiten 2°, Siegel. 4045 Ferdinand der Erste, römischer König, deutscher Kaiser, Sohn Erzherzog Philipps des Schönen, geboren 10.Marz 1503 zu Alcalü de Henares in Spanien, gestorben 25.Juli 1564 in Wien. Schreiben an den Herzog Georg von Liegnitz und Brieg. Augsburg, 14. Oktober 1550. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4047 Münzmandat. Tschechisch. Prag, 10. Februar 1562. l Seite 2°. 4048 Gedruckt mit aufgestempelter Unterschrift des Kaisers. Schreiben an den Grafen Philipp zu Hanau. Innsbruck, 25. Mai 1563. 2 Seiten 2°, Adresse. U. e. 4049 Maximilian der Zweite, römischer König, deutscher Kaiser, Sohn Kaiser Ferdinands des Ersten, geboren 31. Juli 1527 in Wien, gestorben 12. Oktober 1576. Zettel an [Reichardl Strein. Ohne Ort, 25. Mai [15671. E. 4050 lieber schtrain nachdem ich iezt vor meinem aufbruch ain 1000 fs.' bedirftig so wollets zaiger diffen zetl zueschtellen — 25. May Maximilian 1 Guldens. 462 ====== Maximilian II. — Ferdinand II. Münzedikt. Gedruckt. Wien, 25. November 1567. 1 Seite 2°, Siegel. U. e. 4051 Schutzbrief für das Kloster Wolteringeroda. Speier, 5. Oktober 1570. Pergament. 1 Seite 2°, Siegel. U. e. 4052 Zugleich mit der Unterschrift des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz Daniel fBrendel von Homburg, 1523—1582J, der damals in Speier die Prinzessin Elisabeth, die dem König Karl dem Neunten von Frankreich vermahlt wurde, dem Erzherzog Ferdinand als des Königs Bevollmächtigten antraute. Schreiben an den Bischof Martin von Breslau. Prag, 26. September 1575. 3 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4053 Rudolph der Zweite, römischer König, deutscher Kaiser, Sohn Maximilians des Zweiten, geboren 18. Juli 1552, gestorben 10. Januar 1612. Schreiben an Dr Johann Vest, Fiskalprokurator des Kammergerichts zu Speier. Wien, 27. Februar 1583. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4054 Reichstagsausschreiben, gerichtet an die Stadt Gmünd. Gedruckt. Prag, 12. August 1602. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4055 Matthias, deutscher Kaiser, Sohn Maximilians des Zweiten, geboren 24. Februar 1557, gestorben 20. Mai 1619. Schreiben an das Stift Halberstadt. Prag, 5. September 1617. 1 Seite quer 2°, Siegel. U. e. 4056 Ferdinand der Zweite, deutscher Kaiser, Sohn Erzherzog Karls von Kärnten und Steiermark, geboren 9. Juli 1578 in Graz, gestorben 15. Februar 1637 in Wien. Schutz- und Schirmbrief für das Kloster Hadmersleben im Stift Halber- stadt. Wien, 29. November 1621. Pergament. 1 Blatt quer 20 mit anhangendem Majestätssiegel. U. e. 4057 Schutz- und Schirmbrief für das Kloster St Jacob (St Burkard) bei Halber- stadt. Wien, 29. November 1621. Pergament. 1 Blatt quer 2°, Majestätssiegel. U. e. 4058 Ferdinand II. — Ferdinand III. 463 Schreiben an die Untertanen der Ober- und Nieder-Lausitz. Wien, 24. Juli 1631. Gedruckt. 1 Seite quer 2°, Siegel. U. e. 4059 Gerichtet gegen die in Leipzig unter dem Schein einer Kreisexekutions- ordnung beschlossenen Werbungen. Gegengezeichnet von Albrecht von Kolowrath. Schreiben an die Oberamtsrate zu Breslau. Wien, 15. Februar 1633. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4060 Gegengezeichnet von Gulielmus Comes Slauata, R‘i Bohae S. Can- cellarius, demselben, der am 23. Mai 1618 aus dem Fenster der Kanzlei in Prag in den Schloßgraben gestürzt wurde, und von Albrecht von Kolowrath. Eleonore, zweite Gemahlin Kaiser Ferdinands des Zweiten, Tochter des Herzogs von Mantua Vinzenz des Ersten, geboren 23. September 1598, gestorben 27. Juni 1655. Brief an den kaiserlichen Gesandten Grafen Franz Christoph von Khevenhiller. Italienisch. Prag, 31. Dezember 1627. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. E. 4061 Conte Mio Car"?0 L’Imperre mio Sigre a pigliato per expediente di spedirvi incontinente il Secretario froi per certi negotii apartinenti al Ducca mio fratello, come intenderete meglio a bocca da codesto secretario. io per me resto attonita per tanti interessi ch’al mondo occore, Vi raccomando pero qt0 del Ducca mio fratello non solo qui in Italia come ancora in Spagna et sicuratevi che tutto ch’e a q?2 farete sara da me tenuto come a me stessa. Procurate di gracia ch’a Casa mia et alla mia linea non sia fatto torto torto poi che sarei la piu mortifficata et tra- vagliata creatura ch’al mondo vivesse, spero nella opera nostra et sto con speranza di buon successo in q'° Negotio massime di vedermi la Nipote appresso. Dio Vi guardi et Concedi qt0 capo d’Anno felice come io ne lo prejo. Di Praga rUltimo del Anno 1627 Eleonora Als die Kaiserin dies am 31. Dezember 1627 schrieb, war ihr Bruder, der Herzog Vincenzo der Zweite, schon seit sechs Tagen tot, was sie in Prag noch nicht wußte. Ebensowenig wußte sie, daß ihre Nichte Maria, die Erbin, die sie zu sich verlangt, schon dem Herzog Karl von Rethel von der zweiten Gonzagaschen Linie vermahlt war, denn diese Ehe ward bis nach dem Tode des Herzogs Vincenzo geheimgehalten. Ferdinand der Dritte, römischer König, deutscher Kaiser, Sohn Ferdinands des Zweiten, geboren 13. Juli 1608 in Graz, gestorben 2. April 1657. Neujahrsglückwunsch an Herzog Ferdinand Maria von Bayern. Wien, 5. Januar 1650. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. E. 4062 464 Ferdinand III. — Leopolds I. Gemahlin Schreiben an die Kurfürsten und Erzbischöfe Johann Philipp [von Schönborn] zu Mainz [1605—1673] und Maximilian Heinrich Herzog von Bayern zu Köln [1621—1688]. Wien, 1. Dezember 1654. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4063 Gegengezeichnet von Ferdinand Graf Schurtz. Eleonore, dritte Gemahlin Kaiser Ferdinands des Dritten, Tochter des Herzogs Carl von Revers (Mantua), geboren 1630, gestorben 26. November 1686. Brief an die Marchefa Savina Trifsini Guerrieri in Mantua. Italienisch. Wien, 22. November 1666. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4064 Ferdinand der Vierte, römischer König, Sohn Ferdinands des Dritten, geboren 8. September 1633, gestorben 9. Juli 1654. Neujahrsglückwunsch an Herzog Albrecht von Bayern. Regensburg, 29.Dezember 1653. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4065 Leopold der Erste, römisch-deutscher Kaiser, Sohn Ferdinands des Dritten, geboren 9. Juni 1640, gestorben 5. Marz 1705. Erlaß an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg und die Regierung zu Halberstadt in Beschwerdesachen Tilo von Bortfeldts. Wien, 1. September 1670. 1 Seite 2°, Siegel. U. e. 4066 Gegengezeichnet von Leopold Wilhelm Grafen von Königsegg. Schreiben an Franz Ludwig Herzog von Bayern, Bischof von Breslau [1664— 1732]. Wien, 17. Januar 1689. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4067 Gegengezeichnet von Franz Ulrich Grafen von Kinsky und Carl Maximilian Grafen von Thurn. Schreiben an Franz Ludwig Herzog von Bayern, Meister des Deutschen Ordens, Bischof von Breslau, und Herzog Johann Ludwig von Bayern. Wien, 17. Januar 1700. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4068 Eleonora Magdalena Theresia, Gemahlin Kaiser Leopolds des Ersten, Tochter des Kurfürsten Philipp Wilhelm von der Pfalz, geboren 1. Januar 1655, gestorben 19. Januar 1720. Schreiben an Kanzler und Rate des Oberamts zu Breslau. Wien, 5. Mai 1711. 4 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4069 Schreiben an Abt Consiantin zu Fulda. Wien, 24.November 1714. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4070 Karl VI. — Joseph II. 465 Karl der Sechste, römisch-deutscher Kaiser, Sohn Leopolds des Ersten, geboren 1. Oktober 1685, gestorben 20. Oktober 1740. Edikt über die Erbhuldigung und Berufung des Landtages nach Innsbruck. Gerichtet an die Gemeinde Stubai. Mailand, 31. Oktober 1711. Ge- druckt. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4071 Gegengezeichnet von Ludwig von Zinzendorf. Bestätigt den von Kaiser Ferdinand dem Dritten den Klöstern Derneburg und Woltingeroda 1644 erteilten Schutz-und Schirmbrief. Wien, 12. De- zember 1721. Pergament. 16 Seiten 2° in einer rotsamtenen Decke mit anhangendem Majestätssiegel in Holzkapsel. U. e. 4072 Schreiben an das Königliche Amt der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer. Wien, 10. November 1733. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4073 Gegengezeichnet von Franz Ferdinand Graf Kinsky. Franz der Erste, römisch-deutscher Kaiser, Sohn des Herzogs Leopold Joseph Karl von Lothringen, geboren 8. Dezember 1708, gestorben 18. August 1765 in Innsbruck. Lehnsbrief für Johann Friedrich Herel. Wien, 13. Juni 1746. Pergament. 1 Seite 2°, Siegel in Holzkapsel. U. e. 4074 Schreiben an den Kurfürsten von Mainz Johann Friedrich Carl lGraf von Ostein, 1689—17631. Wien, 28. Juli 1759. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4075 Joseph der Zweite, römisch-deutscher Kaiser, Sohn Franz des Ersten, geboren 13. Marz 1741 in Wien, gestorben ebenda 20. Februar 1790. Bestätigt Rechte und Freiheiten des Kollegiatstifts St Johannes Hildesius. Wien, 26. August 1776. Pergament mit anhangendem Majestätssiegel in Holzkapsel. 1 Seite 2°. U. e. 4076 Verfügung auf einer „Allerunterthänigsten Nota", worin Gehaltserhöhungen „bei der Kanzlei" erbeten werden (Wien, 18.September 17891. (Seite 2°. E. 4077 Am Rande von des Kaisers Hand: Da jeder die jenige arbeit fort verichtet so er jetzo leistet so ist dieses begehren gantz chhnnutz und also ab- gewiesen Joseph mp Lessingsche Bücher- u. Handschriftensammlimg. 30 466 Leopold II. — Franz II. Wilhelm I. Leopold der Zweite, römisch-deutscher Kaiser, Sohn Kaiser Franz des Ersten, geboren 5. Mai 1747, gestorben 1. Marz 1792. Schreiben lan den Fürsten Kaunitzl. Französisch. Ohne Ort, 24. Oktober [17901. l Seite 4°. E. 4078 Franz der Zweite, römisch-deutscher Kaiser, als Kaiser von Österreich Franz der Erste, Sohn Kaiser Leopolds des Zweiten, geboren 12. Februar 1768 in Florenz, gestorben 2. März 1835 in Wien. Glückwunsch an die Herzogin Dorothea von Curland. Französisch. Wien, 5. Juli 1800. 1 Seite 4°, Umschlag, Siegel. U. e. 4079 Zur Vermählung des Prinzen Rohan mit der Prinzessin Wilhelmine Biron von Curland. b. Deutsche Kaiser aus dem Hause Hohenzollern Wilhelm der Erste, Deutscher Kaiser, König von Preußen, Sohn König Friedrich Wilhelms des Dritten, geboren 22. Marz 1797 in Berlin, gestorben ebenda 9. Marz 1888. Schreiben an den Komponisten Johann Philipp Schmidt, 1779—1853. Berlin, 20. August 1840. 1 Seite 4°. U. e. 4085 Dankt für eine ihm übersandte Trauerkantate. Berichtigung einer Mitteilung der Kreuzzeitung. Ohne Ort und Datum. 2 Seiten 8°. E. 4086 Für die Preuß. Zeitung Zur Berichtigung unseres Artikels vom 16* bemerken wir, daß an dem Dine bei S. K. H. dem Pz. v Württemberg, am 15* sowohl der Prinz Regem als alle hier anwesenden König! Prinzen, der Fürst HotienzoIIern mit seinen Söhnen u die Fürsten W. u. B. Radziwill Theil nahmen, nicht aber Oeneral-Gornmandeur des Garde-Corps. — Ich bemerke hierbei daß die Hof Notizen in dieser Zeitung immer falsch sind. W P v P. Dankschreiben an C. R. Lessing. Berlin, 27. November 1876. 1 Seite 4°, blauer Briefumschlag mit Siegel. El. e. 4087 Zur Friedlaenderschen Sammlung gehörte ein Blatt, worauf der Große Kurfürst mit eigner Hand ein Gebet geschrieben hatte (gedruckt in Alfred 30* 467 —■ — — Wilhelm I. — Augusta Nicolovius, Erinnerungen an die Kurfürsten von Brandenburg .., hinsichtlich ihres Verhaltens in Angelegenheiten der Religion und der Kirche, 1838, Seite 174). Diese wertvolle Handschrift brachte C. R. Lessing Kaiser Wilhelm dem Ersten als Geschenk dar, worauf er folgendes Schreiben erhielt: Sie haben Mir, wie Ich Ihnen auf das Schreiben vom 15. d. M. gern zu erkennen gebe, durch die Darreichung des vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg eigenhändig niedergeschriebenen Gebets eine sehr angenehme Ueberraschung bereitet. Ich theile Ihre Auffassung von dem hohen Werthe des Schriftstücks, welcher vor allem darin besteht, daß der Inhalt ein herrliches Zeugniß von dem tief religiösen Sinne ablegt, von welchem Mein großer Ahnherr sich in seinem Privatleben wie in der Erfüllung seiner fürstlichen Pflichten hat leiten lassen. Sehr erfreut, daß es Mir vergönnt gewesen ist, in den Besitz dieses kostbaren Andenkens zu gelangen, versage ich Mir nicht, Ihnen für die selbstverleugnende Ueberlassung desselben von ganzem Herzen zu danken. Lerlin, den 27. November 1876. Wilhelm. Anfrage an den Kabinettssekretar Othmar von Mohl. Mit Blei geschrieben. lBerlinl, 5. Dezember 1877. 1 Seite 8°. Mit Adresse. E. 4088 Die Kaiserin sagt mir soeben, daß heute oder morgen ein Jubiläum des W. G. R. v ?rankenber§ 1mäviZ8clorff' sei, zu dem sie ihm ^mulire. Ist das richtig u wo lebt er in Schlesien? Wilhelm 5/12. 77. Adresse auf einem Briefumschlag: Jhro Majestät der Kaiser-Königin ^.u§u8ia in Baden-Baden. Huer 8°. Kleines rotes Lacksiegel. E. 4089 Adresse auf einem Umschlag: an den GehCabsRth: von Wilmowsky. Huer 2°. Großes rotes Lacksiegel. E. 4090 Der letzte Namenszug des Kaisers kurz vor seinem Tode. Faksimile nebst einem Faksimile der Unterschrift aus gesunden Tagen. Sonderabdruck aus der Vossischen Zeitung No 124 vom 12. Marz 1888. 1 Seite 4°. 4091-4092 Augusta, Deutsche Kaiserin, Königin von Preußen, Tochter des Großherzogs Carl Friedrich von Sachsen-Weimar, geboren 30. September 1811 in Weimar, gestorben 7. Januar 1890 in Berlin. Brief an Lord Augustus Loftus^. Entwurf mit Bleistift. Französisch. lAugust 1862.1 1 Seite 8°. E. 4094 Dankt für den Glückwunsch szur Geburt des Prinzen Heinrichs. 1 Leopold Wolf Sylvins von Frankenberg-Lndwigsdorff, Chefpräsident des Oberappellationsgerichts in Posen, Alterspräsident des Nvrddentschen und des Deutschen Reichstags, 1785—1878. Er erhielt damals den Schwarzen Adlerorden. 2 1817—1904, englischer Gesandter in Berlin 1880—1862, Botschafter am Norddeutschen Bunde 1866—1871. 468 Friedrich III. — Wilhelm II. Friedrich der Dritte, Deutscher Kaiser, König von Preußen, Sohn Kaiser Wilhelms des Ersten, geboren 18. Oktober 1831 im Neuen Palais bei Potsdam, gestorben ebenda 15. Juni 1888. „Aus meinem Tagebuche im Feldzuge 1866." Faksimile einer Abschrift. 88 Seiten 4°. 4095 Mit eigenhändiger Widmung des Kronprinzen: Für Hptm. sCarll vonjas- mund zur Erinnerung an den zweiten gemeinschaftlich erlebten, bedeutungs- vollen Feldzug. Friedrich Wilhelm Kp. Brief an König Wilhelm I. lBerlinl, 1. November 1866. 3 Seiten 8°. E. 4096 Vorschläge für Ordensverleihungen an russische Würdenträger, die ihm auf seiner bevorstehenden Reise in St Petersburg beigegeben werden sollen. Hierzu Randbemerkung des Königs mit Bleistift: Sehr einverstanden W. ^ 66 Telegramm an König Wilhelm I. Rom, 2. Mai 1868. Entwurf. 1 Seite 8°. E. 4097 Uber italienische Kriegsorden. Brief an seinen Adjutanten Carl von Jasmund. Windsor Castle, 16. Dezember 1868. 3 Seiten 8°, Umschlag. E. 4098 Viktoria Kaiserin Friedrich, geborene Prinzeß Royal von Großbritannien und Irland, Tochter des Prinz- Gemahls Albert und der Königin Viktoria, geboren 21. November 1840 in London, gestorben 5. August 1901 auf Schloß Friedrichshof bei Cronberg. Karte an Fraulein Elsbeth von Jasmund. Friedrichshof, 24. Juni 1898. 2 Seiten quer 8°, Umschlag. E. 4099 Wilhelm der Zweite, Deutscher Kaiser, König von Preußen, Sohn Kaiser Friedrichs, geboren 27. Januar 1859 in Berlin. Stammbuchblatt für Frau Oberhofmarschall Margarete von Schleinitz geborene von Larisch. Potsdam, lAugust 18811. 1 Seite 8°. E. 4100 Der Feige bleibet stets ein Knecht; Frei ist nur ein Volk von Kriegern, Und ihm gebührt erst dann der Freiheit Recht, Wenn man es fürchtet als ein Volk von Siegern. Auguste Viktoria. Albrecht — Sigismund 469 Auguste Viktoria, Deutsche Kaiserin, Königin von Preußen, Gemahlin Kaiser Wilhelms des Zweiten, Tochter des Herzogs Friedrich zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, geboren 22. Oktober 1858 in Dölzig. Stammbuchblatt für Frau von Schleinitz geborene von Larisch. Marmorpalais, 29. August 1881. 1 Seite 8°. E. 4101 Karte mit eigenhändiger Namensschrift und dem Datum 20. August 1909. 1 Seite quer 8°. 4102 c. Brandenburg-Preußen Albrecht, Sohn des Kurfürsten Johann von Brandenburg, Markgraf zu Brandenburg, Erzbischof von Magdeburg, Erzbischof und Kurfürst von Mainz, Kardinal, geboren 28. Juni 1490, gestorben 24. September 1545 in Mainz. Schreiben an das Domkapitel zu Magdeburg. Aschaffenburg, 29. Januar 1543. 3 Seiten 2°, Adresse. U. e. 4111 Joachim der Zweite, Kurfürst von Brandenburg, Sohn des Kurfürsten Joachim des Ersten, geboren 9. Januar 1505, gestorben 3. Januar 1571 in Köpenick. Schreiben an Bürgermeister und Rat der Stadt Stendal. Grimnitz, Dienstags nach Egidij [6. Septemberl 1558. l Seite 2°, Adresse. U. e. 4113 Verlangt die sofortige Erlegung von 200 Gulden. Sigismund, Markgraf von Brandenburg, Erzbischof von Halberstadt und Magdeburg, Sohn des Kurfürsten Joachim des Zweiten, geboren 2. Dezember 1538, gestorben 14. Dezember 1566 in Halle. Schreiben an Ungenannte. Halle, Dienstags nach Trinitatis l2. Junil 1556. 2 Seiten 2°. U. e. 4113 Schreiben an Ungenannte. Cölln an der Spree, Sonnabends nach Purificationis Marie [7. Februarl 1563. 2 Seiten 2°. U. e, 4114 470 Johann Georg, Kurfürst —Johann Georg, Markgraf Johann Georg, Kurfürst von Brandenburg, Sohn des Kurfürsten Joachim des Zweiten, geboren 11. September 1525, gestorben 18. Januar 1598 in Berlin. Schreiben an den Rat zu Erfurt. Driesen, 16. August 1576. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. 4115 Ohne Unterschrift. Schreiben an feinen Oheim und Schwager, den Fürsten? Grimnitz, 20. De- zember 1577. 2 Seiten 2°, Siegel. 4110 Eigenhändig am Schluß nur: Man» propria... Joachim Friedrich, Kurfürst von Brandenburg, Sohn des Kurfürsten Johann Georg, geboren 27. Januar 1546 in Berlin, gestorben 28. Juli 1608 bei Köpenick. Schreiben an einen Ungenannten. Halle, 29. Mai 1567. 1 Seite 2°. U.e. 4117 Schreiben an das Magdeburger Domkapitel. Wolmirsiedt, 22. September 1583. 2 Seiten 2°, Adresse. U. e. 4118 Sigismund, Markgraf von Brandenburg, Sohn des Kurfürsten Johann Georg, geboren 30. November 1592 in Berlin, gestorben 30. April 1640 in Kleve. Schreiben an den Oberst George von Sidow. Cölln an der Spree, 11. Sep- tember 1627. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 411s Erlaß an das schwedische Militär. Cölln an der Spree, 27. Oktober 1636. 1 Seite 2°, Siegel. U. e. 4120 Johann Georg, Markgraf von Brandenburg, Herzog zu Jagerndorf, Sohn des Kurfürsten Joachim Friedrich, geboren 16. Dezember 1577 in Wolmirstedt, gestorben 12. März 1624 zu Leutschau in Ungarn. Wappen des Fürsten. Aquarell mit Wappenfpruch und Unterschrift. 1603. 1 Seite 8°. E. 4121 Über dem Wappen: 1. 6. 0. 3. Ich wags, Gott waltts. Ln Oieu gist ma confience. F. V. C. Darunter: Johanns Georg, Postulierter Administrator des Stiffts Straß- burgk, Marggraff zu Brandenburgk M propria. 471 —— — Johann Georg, Markgraf—Friedrich Wilhelm Schreiben an den Fürsten Ludwig zu Anhalt. Löbau, 24. Oktober 1620. 1 Seite, Adresse 2°, Siegel. U. e. 4122 Christian Wilhelm, Markgraf von Brandenburg, postulierter Erzbischof von Magdeburg, Sohn des Kurfürsten Joachim Friedrich, geboren 7. September 1587 zu Wolmirstedt, gestorben 11. Januar 1665 zu Kloster Zinna. Schreiben an Christian, postulierten Bischof von Halberstadt, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, seinen Schwager. Rottenburg, 10. Juni 1623. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4123 Georg Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, Sohn des Kurfürsten Johann Sigismund, geboren 13. November 1595 in Berlin, gestorben 1. Dezember 1640 in Königsberg. 2 Erlasse an die Geheimen Rate. U. e. 1. Königsberg, 17./27. Mai 1620. 4 Seiten 2°. 4124 Ordnet die Erbhuldigung an. 2. Königsberg, 2. April 1627. 3 Seiten 2°, Siegel. 4125 Das Weinlebensche Haus wird dem Kammerdiener Andreß Herman als Mannlehn übertragen. Erlaß in einem Streit des Grafen Adam zu Schwartzenberg gegen den Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm. Königsberg, 18./8. Juli 1640. 5 Seiten 2°, Siegel. U. e. 4126 Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst von Brandenburg, Sohn des Kurfürsten Georg Wilhelm, geboren 16. Februar 1620 in Berlin, gestorben 9. Mai 1688 in Potsdam. Schreiben an die Geheimen Rate Otto Freiherrn von Schwerin und Or Johan Tornaw. Cölln an der Spree, 30. April 1658. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4127 Erneuert dem Generalfeldmarschall Otto Christoph Freiherrn von Sparr das 1599 erteilte Privileg für ein Freihaus in der Spandauer Straße zu Berlin. Befiehlt der Lehnskanzlei, Willem van Someren 1500 Taler Brautfchatzgelder auszuzahlen. Verfügung auf dessen Gesuch. Cölln an der Spree, 22. Januar 1670. 3 Seiten und 1 Seite 2°. U. e. 4128 472 Friedrich Wilhelm — Friedrich I. Schreiben an den Geheimen Rat und Oberprasidenten Otto von Schwerin. Potsdam, 20. September 1671. 2 Seiten 2°. E. 4129 Zuerst gedruckt: L. v. Orlich, Geschichte des Preußischen Staates im 17. Jahrhundert, Band 3 Seite 189. Erteilt Friedrich Hamreth das erbetene Privileg, „auf der Freyheit hinter der WaßerKunst zu Cölln an der Spree" drei Jahre lang Wein und fremde Biere zu verkaufen. Wolgast, 10. September 1678. 1 Seite 2°, Siegel. U. e. 4130 Albrecht Friedrich, Markgraf von Brandenburg-Sonnenburg, Herrenmeister des Johanniterordens zu Sonnenburg, Sohn des Großen Kurfürsten, geboren 24. Januar 1672 in Berlin, gestorben 21. Juni 1731 in Friedrichsfelde. Urkunde über die Verwaltung des dem Jnvalidenfonds geschenkten Amts Chorin. Cölln an der Spree, 7. April 1706. 6 Seiten 2°. 4131 Unter der Urkunde die eigenhändigen Unterschriften des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und Albrecht Friedrichs. Friedrich der Erste, König in Preußen, Sohn des Großen Kurfürsten, geboren 11. Juli 1657 in Königsberg, gestorben 25. Februar 1713 in Berlin. 2 Reskripte an die Halberstadtische Regierung. U. e. 1. Potsdam, 12. Juni 1686. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. 4132 Vollzogen im Namen seines Vaters als Kurprinz. 2. Cölln an der Spree, 21. Dezember 1702. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. 4133 Gegengezeichnet: PFv Fuchs Resolution für die Gräfin zu Sayn-Wittgen- und Hohenstein. Cölln an der Spree, 30. Oktober 1688. 1 Seite 2°, Siegel. U. e. 4134 Gegengezeichnet: Eberhard Danckelman. Verfügung auf der Rückseite eines undatierten Gesuchs von D. Mentzelius. Cölln, 7. Mai 1689. 1 Seite 2°. U. e. 4135 Gegengezeichnet: Eberhard Danckelman. —■ Friedrich I. — Friedrich Wilhelm I. ===== 473 3 Reskripte an die Lehnskanzlei. Cölln an der Spree. Je 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 1. 23. November 1691. Gegengezeichnet: E v Danckelman 4136 2. 20. August 1700. Gegengezeichnet: Gr v Wartenberg 4137 3. 21. November 1712. Gegengezeichnet: Ilgen 4138 Brief an den Hofprediger, spatem Bischof Benjamin Urstnus. Berlin, 24. No- vember 1700. 1 Seite 4°. E. 4139 Vielgeliebter Herr Urstnus Demselben thue durch diese ziehlen [!] zu wißen daß Gott lob von Wien des Kaysers refolution1 gekommen ist, und habe Ihm solches hiemit berichten wollen, der ich allezeit bin Deßelben Genadigster Herr Friederich Churfürst Reskript an die Hofkammer zu Berlin. Wesel, 14. Juni 1702. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4140 Gegengezeichnet: Gr v Wartenberg. Friedrich Wilhelm der Erste, König von Preußen, Sohn König Friedrichs des Ersten, geboren 14. August 1688 in Berlin, gestorben 31. Mai 1740 in Potsdam. Erlaß König Friedrichs des Ersten an die Regierung zu Halberstadt, unter- zeichnet von dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Cölln an der Spree, 29. Dezember 1708. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4141 Schreiben an den Oberst von der Marwitz. Berlin, 11. Januar 1717. 1 Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 4142 Befiehlt ihm, die Leichenparade für den Generalmajor von der Albe zu kommandieren. Gedruckt: Fr. Förster, Urkundenbuch zu der Lebensgeschichte Friedrich Wilhelms I., Band 1, 1834, Seite 88. Schreiben an den Generalmajor von Montargues. Französisch. Berlin, 6. September 1718. l Seite 4°. U. e. 4143 Schenkt ihm „la vielle cascade“ vor seinem Hause sBurgstraße 25]. 1 Zustimmung zur Annahme der Königswürde. 474 —Friedrich Wilhelm I. = Randbemerkungen zu 6 eingegangenen Berichten: 1. Order an den Akziseeinnehmer zu Nauen, daß den beweibten Soldaten des 3. Bataillons des Königlichen Regiments das Brotkorn akzisefrei passieren soll. Nauen, 23. Mar; 1720. 1 Seite 2°. 4144 Darunter von des Königs Hand: zu steht von Maffo ein Sessel zwibell daß kein unterschleuf geschiehet F W 2. Dem König wird berichtet, daß sich beim Proviantmeister Berger in Memel ein Defekt von mehr als 3000 Talern ergeben habe; er habe aber „beweglich vorgestellet", daß er mit dem Monatsgehalt von zwölf Talern sich und die Seinigen nicht habe ernähren können, und bäte den König um Gnade; die Schuld könne auch durch sein Haus und eine Kaution gedeckt werden. Berlin, 12. August 1720. 3 Seiten 2°. 4145 Auf der dritten Seite von des Königs Hand: Ja ich schenke die schuhldt sollen aber aufhangen laßen FW 3. Geheimer Rat von Görne meldet, der Geheime Etatsrat von Hamrath habe verschiedene Beamte aus dem Halberstädtischen hierher verschreiben lassen, worunter auch der Amtmann Oppermann sei, der wegen der Ämter Gattersleben und Neuendorf viele Händel gemacht habe und eine nachdrückliche Ahndung meritiere. sBerlin^, 27. Februar 1722, Nachschrift, 2 Seiten 2°. 4146 Hierzu von des Königs Hand: ich werde Opperman 3 dage laßen unter die pritsche in der wache liegen laßen FW 4. Die Kriegs- und Domänenkammer berichtet, ein junger Bäcker aus Prenzlau Johann Christian Wegener sei in Potsdam gewesen und wolle sich dort niederlassen, falls er das frühere königliche Backhaus für 600 Taler kaufen könne. Berlin, 10. September 1722. 1 Seite 2°. 4147 Am Rande von des Königs Hand: sehr gut kaufen höret an Reißer Der hat ein Neu haus gebaut F W 5. Die Kriegs- und Domänenkammer schlägt dem König vor, zur Schlich tung eines Streits einen Krug und eine Schmiede in Schadeleben zu kaufen. Berlin, 4. September 1732. 1 Seite 2°. 4148 Randbemerkung des Königs: ich ver laber nit mein geld mit kleine kauf FW 6. Die Kriegs- und Domänenkammer bittet, der König wolle erlauben, daß zu besserer Unterbringung der Regimenter zu Pferde noch einige Städte und Dörfer zu Hilfe genommen werden, um die Kosten für Errichtung von Ställen zu sparen. Berlin, 2. Oktober 1732. 2 Seiten 2°. 4149 Randbemerkung des Königs: Die stallungen werden in die scheurn ge machet und schoppen ich reponäir das es an gehet aber komode nit da solche stallun wie die xanäarmeZ werden nit sein FW 475 =" Friedrich Wilhelm I. — Friedrich d. Gr. Schreiben an den Regimentsfeldscher lSimont Pallas\ Wusterhausen, 24. Sep- tember 1736. 1 Seite 4°. U. e. 4150 Ich habe vor ohngefehr einem Jahre, bey dem Gen. Maj. Grafv. Dönhoff sehr gutes eingepeckeltes Rindfleisch gegeßen, so Mir sehr wohl geschmecket, Da Ich nun weiß, daß Ihr solches aus Preußen zu bekommen wißet; So sollet Ihr von Dergleichen recht wohl eingepeckeltem Rindfleische aus Preuße eine Tonne voll kommen laßen. Ihr mäßet aber besorgen, daß solches von rein- lichen Leuchen eingepeckelt worden, und daß Ich recht was gutes bekomme. Die Rechnung was selbiges kostet, sollet Ihr alsdann zugleich mit einsenden. Gedruckt: Fr. Förster, Urkundenbuch zu der Lebensgeschichte Friedrich Wilhelms I., Band 1, 1834, Seite 88. Schreiben an die Äbtissin zu Quedlinburg Maria Elisabeth Herzogin von Schleswig-Holstein. Berlin, 9. Marz 1737. 2 Seiten 2°, Adresse mit Siegel. U. e. 4151 Schreiben an den Generalleutnant Heinrich Carl von der Marwitz. Berlin, 7. Mai 1740. 1 Seite 2", Adresse mit Siegel. U. e. 4152 Sophie Dorothee, Königin von Preußen, Gemahlin Friedrich Wilhelms des Ersten, Tochter des Kurfürsten Georg Ludwig von Hannover, später» Königs Georg des Ersten von Großbritannien, geboren 26. Marz 1687 in Hannover, gestorben 28. Juni 1757 in Berlin. Neujahrsglückwunsch an ihren Schwiegersohn Markgraf Carl Wilhelm Friedrich zu Brandenburg-Ansbach. Berlin, 8. Januar 1752. l Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4153 Friedrich der Zweite der Große, König von Preußen, Sohn König Friedrich Wilhelms des Ersten, geboren 24. Januar 1712 in Berlin, gestorben 17. August 1786 in Sanssouci. Anti-Machiavel. Nicht vollständige Handschrift. 70 beschriebene schmale Großoktavseiten von verschiedener Länge und Breite. Papier mit Gold- schnitt. E. 4154 Ganz von der Hand des Königs eng beschrieben mit seiner kleinen feinen Schrift. Die Handschrift enthält: Avans propos 1 Doppelblatt, wovon das erste auf beiden Seiten beschrieben. Chapitre 3 2 Blatter, von denen 3 Seiten 1 1694—1770, war spater Professor der Chirurgie au dem Collegium Medico-Chirurgicum in Berlin und ist der Vater des Reisenden Peter Simon Pallas. 476 Friedrich d. Gr. beschrieben sind, in einem Umschlag, worauf von der Hand des Königs: eleve d’Horace et d’Euclide *. Chapitre 3 2 Doppelblätter mit 5 beschriebenen Seiten. Chapitre 11 1 Doppelblatt mit 3 beschriebenen Seiten. Chapitre XII 2 Doppelblätter mit 4 beschriebenen Seiten. Chapitre 13 1 Doppelblatt mit 3 beschriebenen Seiten. Chapitre 14 1 Doppelblatt mit 4 beschriebenen Seiten. Chapitre 15 1 Doppelblatt mit 2 beschriebenen Seiten. Chapitre 17 1 Doppel- blatt mit 3 beschriebenen Seiten. Chapitre 18 1 Doppelblatt mit 4 be- schriebenen Seiten. Chapitre 19 2 Doppelblätter mit 5 beschriebenen Seiten. Chapitre 20 1 Doppelblatt mit 4 beschriebenen Seiten. Chapitre 21 1 Doppel- blatt mit 4 beschriebenen Seiten. Chapitre 22 1 Doppelblatt mit 3 be- schriebenen Seiten. Chapitre 23 1 Doppelblatt mit 2 beschriebenen Seiten. Chapitre 24 1 Doppelblatt mit 2 beschriebenen Seiten. Chapitre 25 2 Doppelblätter mit 5 beschriebenen Seiten. Chapitre 26 2 Doppelblätter mit 6 beschriebenen Seiten. Chapitre 26 2 Doppelblätter mit 6 beschriebenen Seiten. Friedrich der Große hatte, wie es in der Spenerschen Zeitung vom 6. Februar 1787 heißt, verschiedene seiner ungedruckten Schriften seinem Sekretär Villaume geschenkt, damit er sich nach seinem Tode einen Vorteil daraus machen könnte. Friedrich Wilhelm der Zweite aber nahm diese Hand- schriften wieder zurück und ließ sie Christian Friedrich Voß und Georg Jacob Decker zum gemeinschaftlichen Druck und Verlag erb- und eigentümlich gegen eine reichliche Abfindung Villaumes übergeben. Die obigen Blätter der Handschrift des Anti-Machiavel schenkte bald danach Voß David Fried- laender, mit dessen Sammlung sie an C. R. Lessing kamen. Siehe: (Gottlieb Friedlaender), Friedrich des Zweiten Anti-Machiavel, nach einer Original- handschrift herausgegeben, Hamburg 1834, Seite XXXVI—XXXVIII. Arend Buchholtz, Die Vossische Zeitung, 1904, Seite 234—235. H. Dropsen, Friedrichs des Großen literarischer Nachlaß, 1911, Seite 10—13, 33—34. Randbemerkungen in einem Exemplar des: Ee ?rinee de Machiavel, Amster- dam 1696. E. Auf Seite 32 zu Chap. 4 neben dem Satz: Ce qm eft cause que l’Empire Ottoman eft difficile ä gagner... il eft fort difficile de les corrompre... bemerkt der König: eela est faux car on pouroit moyenant Des grand presents gagner des Pachas de provinces Auf Seite 33 zu Chap. 4 am Ende der Seite: Ees Frangais Sont Legers Siehe C. R. Lessings Bücher- und Handschriftensammlung Band 3. 1 So beginnt des Kronprinzen Friedrich erster Brief an den Grafen Algarotti, Remnsberg, l. Sep- tember 1739. Hierin erwähnt er auch seine Nekutation äs Machiavel, an deren Verbesserung er zurzeit arbeite. (Luvrss äs krSäsric le Qranä Tome 18, 1851, Seite 3—5. 477 = Friedrich d. Gr. Oäe 7e Aux Prussiens. 12 Seiten 4°, davon 3 unbeschrieben, von einem schmalen grünseidnen Bande zusammengehalten. 4155 Die Ode von einer unbekannten Hand auf 4 Seiten abgeschrieben. Hierzu auf4 Seiten Berichtigungen, Anmerkungen und Nachschrift von Voltaires Hand. Gedruckt: Giuvres de Frederic le Grand Tome 1, 1846, Seite 321—331. Schreiben an Jsaac de Beausobre. Französisch. Potsdam, 4. Januar 1737. 1 Seite 4°. E. 4156 Gedruckt: CEuvres de Frederic le Grand Tome 16,1850, Seite 129—130. Zum Teil chiffrierte Depesche an Christoph Heinrich von Ammon, preußischen Re- sidenten in Dresden. Französisch. Berlin,!.Dezember 1740. lSeite2°. 4157 Mit eigenhändiger Nachschrift des Königs, gegengezeichnet vom Minister Heinrich von Podewils. Beilage: Entzifferung der Depesche von Ammons Hand, 1 Seite 4". 4158 Gedruckt nach dem Konzept: Politische Correspondenz Friedrichs des Großen Band 1, 1879, Seite 116—117. Schreiben an den Rat d'Alenxon. Französisch. Hauptquartier Neun;, 30. Oktober 1741. 1 Seite 4°. 4159 Vom König nur die Unterschrift und darunter: 3i Vous Voulez Me fervir venez ä Berlin le 20 de Nov: Revers, vom König aufgesetzt Potsdam, 27. November 1752, mit Nachschrift Voltaires. Französisch. 2 Seiten 4°. E. 4160 Je promets a Sa Majeste que tant quelle me fera la Grace de Me Loger aux Chatau, je n’ecrirai contre perfonne... Anstatt den Revers zu unter- schreiben, schickte ihn Voltaire mit einer einundeinehalbe Seite umfassenden Nachschrift zurück. Gedruckt: LFuvres de Frederic le Grand Tome 22,1853, Seite 345—346. Schreiben an den Generalleutnant von Bredow. Potsdam, 18. November 1753. 1 Seite 4°. U. e. 4i6i ... Ihr habet sehr wohl gethan, selbigen sden Erbprinzen von Hessen-Kassels mit denen Antworten abzufertigen, wie Ihr solches in Euern Schreiben meldet... Schreiben an den Generalmajor Markgrafen Heinrich von Brandenburg- Schwedt, Dompropsi zu Halberstadt. Potsdam, 5. Marz 1756. l Seite 4°. U. e. 4162 Über eine von dem Grafen Schlieben aus dem Hause Gerdaueu schon 1737 erhaltene Expektanz zu einer Vikarie bei dem Domstift zu Halberstadt. Der König hofft, sie werde ihm „nach seiner Tour" zuteil werden. 478 —-—' ■ —Friedrich d. Gr. Kabinettsschreiben an den Kriegsminister von Wedell. Leipzig, 16. Februar 1761. 1 Seite 4°. 4163 Mit der Nachschrift von des Königs Hand: gestern haben wir 3000 Saksen und Frantzoßen in Langensaltze gefangen gekrigt F Schreiben an Ephraim und Söhne. Berlin, 15. Januar 1765. 1 Seite 4°. U. e. 4164 Das Gesuch um Genehmigung einer Bleiweißfabrik müsse noch vom Generaldirektorium geprüft werden. „... Wenn es aber das Ansehen hat, als ob gedachte Fpllraim8 ein besonderes großes Werck aus den Ftabl>8(ement von solchen machen wollen; So geben Se: Königl. Majt. Denenselben hier- durch zu erkennen, daß eine dergleichen Fabrique vor 150 bis 200 rthl. zu etabliren stehet und daß also gedachte Fpliraim8 nicht glauben sollen, Sr: Königl. Majt. damit Staub in die Augen werfen zu wollen." Antwort auf einem Gesuche Calzabigis, den Vertrag mit Philippe Clement, Bevollmächtigten der Firma van Sanen & Comp, in Amsterdam zu unter- zeichnen. (Berlin, 11. Februar 1766.) 1 Seite 4°. E. 4165 Voici Vos pieces que je Vous renvoye Signees, il kaut aprefent achever avec L’Espagnol et tout cera fini, j’atans anfuite Le projet pour Le Comerce de Metaux qui doit etre fait avec Sageffe et preffifion. Federic 2 Kabinettsschreiben an den Grafen von Zierotin-Lilgenau in Berlin. Französisch. Berlin,20.Januarl77l und27.Marzl774. Je 1 Seite4°. U.e. 4166-4167 Kabinettsschreiben an das Schwerinsche Regiment. Berlin, 11. Januar 1773. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4168 Das Regiment wird dem Erbprinzen von Braunschweig übertragen. Kabinettsschreiben an den Kammerherrn von Arnim nebst besondrer und ge- heimer Instruktion für ihn als Gesandten am Dresdner Hof. Französisch. Berlin, 15. Januar 1775. 1 Seite und Beilage 2 Seiten 4°, mit Siegel. U. e. 4169-4170 Schreiben und Instruktion vom König unterzeichnet. Schreiben an den Generalleutnant von Rammin und den Präsidenten Philippi. Potsdam, 28. Juni 1777. 1 Seite 4°. U. e. 4171 Über ein von dem Diener des englischen Gesandten einem Amerikaner entwendetes Portefeuille. Beilagen: 2 Schreiben des Ministers Ewald Friedrich von Hertzberg an Rammin in derselben Sache, Berlin, 28. und 30. Juni 1777, je 1 Seite 4°, U. e. 4172-4173 2 Verfügungen des Königs in dem Prozeß des Müllers Arnold. LI. e. 1. An den Erbmüller Arnold auf Pommertzig. Potsdam, 22. August 1779. 1 Seite 4°. 4174 479 Friedrich d. Gr. — Elisabeth Christine 2. iregoluiio für die Amoldschen Eheleute auf der Pommertziger Krebs- mühle. Potsdam, 5. September 1780. 1 Seite 4°, 4175 Konfirmation des zwischen der Bergwerks- und Hüttenadministration und dem Bankier Daniel Jtzig geschlossenen Kontrakts über die beständige Überlassung des Sorgischen und Voigtfeldschen Eisen- und Blechhüttenwerks. Berlin, 12. Marz 1781. 16 Seiten 2°. U. e. 4176 Schreiben an die Seidenfabrikenentrepreneure kJohann Daniell Gardemin und kDavidl Friedlaender. Potsdam, 28. Juni 1783. 1 Seite 4°. O. e. 4177 Lehnt den erbetenen zinsfreien Vorschuß ab. sie mäßen nur hübsch ordentlich wirthschaften, und sich mehr Mühe geben, um den debit ihrer Maaren; da haben sie gantz Pohlen, wohin sie die Menge von Seiden Maaren absetzen können, wenn solche sonsten gut, und die Preise billig sind, wonach sie sich zu achten..." Randbemerkung auf einem Bericht des Großkanzlers von Carmer vom 28. De- zember 1783, worin er den Minister von Werder zum Kommissar bei der Hauptdirektion des Kreditwesens empfiehlt. 5 Zeilen. E. 4178 man mus mihr tüchtige leüte und Keine hasenfüse vohr Schlagen F. Schreiben an den Entrepreneur der Potsdamer Lederfabrik Daniel Jtzig. Potsdam, 19. Oktober 1785. 1 Seite 4°. U. e. 4179 Dankt für die eingesandten spanischen Weintrauben. Bemerkung auf einem Bericht des Kassierers der Hofstaatskasse kJohann Augustl Buchholtz'. Berlin, 28. Februar 1786. 1 Seite 2°. E. 4iso Preffens pour Les Revües de Berlin Federic Randbemerkung zu Ernennungsvorschlägen des Großkanzlers von Carmer. Berlin, 12. Mai 1786. 1 Seite 2°. E. 4181 Schlagen die Herren mihr Nuhr Keine Dibe und Canaillen vohr Friedrich Elisabeth Christine, Königin von Preußen, Gemahlin Friedrichs des Großen, Tochter des Herzogs Ferdinand Albrecht des Zweiten von Braunschweig-Bevern, geboren 8. November 1715 in Wolfenbüttel, gestorben 13. Januar 1797 in Berlin. Schreiben an den Markgrafen Karl von Brandenburg-Ansbach. Berlin, 31. Dezember 1748. 1 Seite 2°, Siegel. U. e. 4182 Dankt für den Neujahrsglückwunsch. 1 Hof-Etars-Rentmeister, dann Kriegs- und Domänenrac und Königlicher Trssorier, 1708—1788. 480 Elisabeth Christine — Prinz Heinrich Brief an einen ungenannten Fürsten. Französisch. Mlonbijoul, 30. De- zember 1762. 1 Seite 4°. 4183 Dankt für die Neujahrswünsche. Votivband: Auf die glückliche Wiederkunft Jhro Königl. Majestät der Königin» von Preussen. den 16. Februarii 1763, Gedicht. 4184 Wilhelmine, Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth, Schwester Friedrichs des Großen, geboren 3. Juli 1709 in Berlin, gestorben 14. Oktober 1758 in Bayreuth. Neujahrsglückwunsch an ihren Schwager Markgraf Carl Wilhelm Friedrich zu Brandenburg-Ansbach. Ansbach, 2. Januar 1749. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4185 August Wilhelm, Prinz von Preußen, Sohn König Friedrich Wilhelms des Ersten, geboren 9. August 1722 in Berlin, gestorben 12. Juni 1758 in Oranienburg. Brief an seinen Schwager, den Markgrafen von Ansbach. Berlin, 25. De- zember 1743. 2 Seiten 4°. U. e. 4186 Dankt für den Neujahrsglückwunsch. Heinrich, Prinz von Preußen, Sohn Friedrich Wilhelms des Ersten, geboren 18. Januar 1726 in Berlin, gestorben 3. August 1802 in Rheinsberg. Inschriften über den Türen der Bibliothek des Rheinsberger Schlosses. Verse. Französisch. [1764.1 2 Seiten 2°. E. 4187 Sur la cheminee dans la salle de la Bibliotheque. Queis traits me presentent vos fastes, Impitoyables conquerans? Des vceux outres, des projets vastes, Des Rois vaincus par des Tyrans: Des murs que la flame ravage: Des vainqueurs fumans de carnage: Un peuple au fer abandonne: Des meres pales et sanglantes Arrachant leurs Alles tremblantes Des bras d’un Soldat effrene. Prinz Heinrich 481 Sur la Porte de la salle en entrant dans le Cabinet J’apelle a mon secours, Raison Philosophie; Je n’en re^ois, helas, aucun Soulagement. A leurs helles le?ons, insense qui se fie, Elles ne peuvent rien contre le Sentiment, J’entens que la Raison me dit que vainement Je m’afflige d’un mal qui n’a point de remede Mais Je verse des pleurs dans ce meine moment Et sens qu’a ma douleur 11 vaut mieux que je cede. Que peut donc de Pesprit la plus vaste etendue? Rien: le livre du sort se ferme a notre vue. L’homme etranger a soi, de l’homme est ignore. Que suis je? ou suis je? ou vais je? et d’ou suis je tire. Sur la cheminee dans le Cabinet. Va, Sublime Mörtel, fier de ton excellence, Ne crois rien d’imposfible a ton intelligence, Le compas a la main mesure l’univers, Regle ä ton gre le flux et le reflux des mers; Fixe le poids de l’air, et commande aux Planetes, Determine le Cours de leurs marches secretes; Soumets ä ton calcul Pobscurite des Tems, Et de l’astre du jour conduis les mouvemens. Va, monte avec Platon jusques a Pempiree, Cherche la verite dans sa source sacree; Et joignant la follie a la temerite; Plonge toi dans le sein de la divinite; Dans ton aveugle orgueil instruis l’etre Supreme, aprens a gouverner ä la Sagesfe meine; Et dechu de Pespoir qui seduisoit son coeur, Rentre dans le neant, rougis de ton erreur. Beilage: Bestätigung des Oberaufsehers der prinzlichen Bauten Langner, daß der Prinz diese Inschriften in seiner Gegenwart im Jahre 1764 nieder- geschrieben habe, Charlottenburg, 1. Juli 1815, 1 Seite 4°. 4188 Schreiben an den Kammerrat Hertzog in Magdeburg. Berlin, 27. Februar Brief an den Kammerherrn von Arnheim, dänischen Gesandten, zu Friedrichs- felde. Französisch. St Petersburg, 30. November 1771. 1 Seite 8°, Sur la Porte dans le cabinet. 1766. i Seite 2°. U. e. 4189 Umschlag mit Siegel. E. 4190 Lessingsche Bücher- u. Handschriftensainmlmig. 31 482 Prinz Heinrich — Friedrich Wilhelm II. Brief an Gottfried Schadow. Französisch. Rheinsberg, 2. Juni 1793. 1 Seite 4°, Umschlag mit Siegel. U. e. 4191 Beglückwünscht ihn zur Vollendung des für Stettin bestimmten Stand- bilds Friedrichs des Großen. Ferdinand, Prinz von Preußen, jüngster Sohn Friedrich Wilhelms des Ersten, geboren 23. Mai 1730 in Berlin, gestorben ebenda 2. Mai 1813. Brief an den Markgrafen Friedrich Heinrich von Brandenburg-Schwedt C?). Berlin, 2. Dezember 1787. 1 Seite 4°. U. e. 4192 3 Schreiben an den Regierungsreferendar, dann Amtsjusiitiarius, zuletzt Tribunals- richter Oppermann in Halberstadt. U. e. 1. Berlin, 3. November 1802. l Seite 2°, Siegelrest. 4193 2. Berlin, 31. Oktober 1803. 2 Seiten 2°, Siegel. 4194 3. Berlin, 4. Marz 1808. 1 Seite 2°, Siegel. 4195 Brief an einen Hofmarschall. Bellevue, 28. Juli 1810. 1 Seite 4°. E. 4196 Friedrich Wilhelm der Zweite, König von Preußen, Sohn des Prinzen August Wilhelm, geboren 25. Sep- tember 1744 in Berlin, gestorben 16. November 1797 im Marmorpalais bei Potsdam. Konfirmation der Gerechtsame des von Johann Georg Sulzer hinter dem neuen Packhof erbauten, jetzt dem Bankier Daniel Jtzig zugehörigen Freihauses. Berlin, 12. Dezember 1787. 4 Seiten 2°, Siegel. U. e. 4197 Kabinettsorder an den Etatsminister von Heynitz. Berlin, 3. Januar 1793. 1 Seite 2°. E. 4198 Über den Schmuck des Weißen Saals des Königlichen Schlosses. 2 Schreiben an den Generalmajor Levin von Geufau. U. e, 1. Hauptquartier Frankfurt, 15. Februar 1793. 1 Seite 4°. 4199 2. Hauptquartier Frankfurt, 3. Marz 1793. 1 Seite 4°. 4200 Hierzu: Entwurf einer Antwort Geusaus an den König, ohne Datuin, 1 Seite 4». 4201 31* 483 —— —- Prinzessin Elisabeth t 1840 — Friedrich Wilhelm III. Elisabeth, Prinzessin von Preußen, erste Gemahlin des spatem Königs Friedrich Wilhelm des Zweiten, Tochter des Herzogs Carl von Braunschweig-Wolfenbüttel, ge- boren 8. November 1746 in Wolfenbüttel, geschieden 21. April 1769, gestorben 18. Februar 1840 im Landhause Friedrichsgnade bei Stettin. Brief an eine Ungenannte. lStettin 1793.1 2 Seiten quer 8°. E. 4202 Friederike Luise, Königin von Preußen, Gemahlin Friedrich Wilhelms des Zweiten, Tochter des Landgrafen Ludwig des Neunten von Hesten-Darmstadt, geboren 16. Oktober 1751 in Prenzlau, gestorben 25. Februar 1805 in Berlin. Schreiben an den Regierungspräsidenten von Biedersee. Berlin, 2. Januar 1795. 1 Seite 4°. U. e. 4203 Friedrich Wilhelm der Dritte, König von Preußen, Sohn König Friedrich Wilhelms des Zweiten, geboren 3. August 1770 in Potsdam, gestorben 7. Juni 1840 in Berlin. Briefentwürfe. 6. April 1786. 2 Seiten 4°. E. 4204 2 Kabinettsschreiben an Johann Jacob Engel. 1. Lager bei Wola, 17. August 1794. 1 Seite 4°. U. e. 4205 Bedauert, von seinem fortdauernden Schlimmbefiuden zu hören, billigt aber deswegen, daß er die Direktion des Nationaltheaters „als die Ursach vielen erlittenen Verdrußes, als die erste Ursach Ihrer abnehmenden Gesund- heit selbst", niederlege. 2. Potsdam, 12. April 1798. 1 Seite 4°. U. e. 4206 Bewilligt ihm die durch Ramlers Tod bei der Theaterkasse freigewordene Pension von 400 Talern. Kabinettsschreiben an den Stadtphysikus Dr Welper. Potsdam, 7. April 1798. 1 Seite 4°. U. e. 4207 Lehnt die erbetene Gehaltszulage ab mit Bezug auf „die jetzige Beschränkt- heit der öffentlichen ?oncl8". Kabinettsschreiben an Frau von Beausobre. Französisch. Berlin, 16. Februar 1799. 1 Seite 4°. 0. e. 4208 Will den dritten Bruder Beausobre in die Armee aufnehmen. 484 ======= Friedrich Wilhelm III. ==■ - Abgeschnittener Streifen mit der eigenhändigen Unterschrift des Königs. Berlin, 22. März 1800. 4209 Kabinettsschreiben an Gubitzens Vater- Charlottenburg, 6. Juni 1801. 1 Seite 4°. E. 4210 Hat aus den vorgelegten Probeabdrücken ersehen, daß sein Sohn schon ganz gute Fortschritte in der Holzschneidekunst gemacht habe; übersendet ihm als Geschenk zwei Friedrichsdor. Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 1 Seite 35. Kabinettsschreiben an Gottfried Schadow. Berlin, 5. Februar 1803. 1 Seite 4°. U. e. 4211 Bauübertragung. 7 Kabinettsschreiben an Gubitz. U. e. 1. Berlin, 20. Dezember 1804. 1 Seite 4°. 4212 Schickt ihm 30 Friedrichsdor als Beweis seines Beifalls über die fleißigen Fortschritte in der Kunst. 2. Berlin, 7. Januar 1805. 1 Seite 40. 4213 Der Staatsminister Freiherr von Hardenberg werde sein Gesuch um Ver- leihung der Ungerschen Lehrstelle für Holzschneidekunst prüfen. 3. Potsdam, 16. April 1805. 1 Seite 4°. 4214 Verleiht ihm die „Ungersche Pen3ion" von 400 Talern. 4. Berlin, 24. März 1806. 1 Seite 40. 4215 Läßt ihm ein Geschenk von 30 Friedrichsdor für den überreichten zweiten Teil seiner Holzschnitte zugehen. 5. Charlottenburg, 25. August 1806. 1 Seite 4°. 4216 Der Staatsminister Freiherr von Hardenberg werde Gubitzens Gesuch um Verleihung des Professortitels prüfen. 6. Königsberg, 21. September 1808. 1 Seite 4°. 4217 Verleiht ihm den Charakter als Professor. 7. Berlin, 27. Februar 1839. 1 Seite 4°, Umschlag mit Siegel. 4218 Genehmigt, daß für die Witwe und die Tochter des Dichters Albini von Meddlhammer^ eine deklamatorisch-musikalische Unterhaltung stattfinde. 1 Johann Christoph Gubitz, Schriftsetzer und Holzschneider in der Ungerschen Buchdruckerei; hat die sog. Ungerschen Type» entworfen und die Modelle dazu selbst in Stahl geschnitten. Allgemeine Deutsche Biographie Band 10, 1879, Seite 86. 2 Siehe Seite 377. 485 ===^z-~ = Friedrich Wilhelm III. Kabinettsschreiben an den Kammerdirektor Justus Grüner in Treptow. Memel, 21. August 1807. 3 Seiten 40. 4219 Ganz von Beymes Hand, die Unterschrift vom König. Der König halt für höchst wichtig und wünschenswert, daß mit den Franzosen über eine ordent- liche Verpflegung der aus Pommern zurückzuziehenden französischen Truppen eine Übereinkunft getroffen werde, damit alle in ihren Folgen fürchterlichen Exzesse verhütet würden. Indessen sei wenig Hoffnung, hierdurch etwas Be- deutendes zu bewirken. Um aber auch nicht das geringste zu versäumen, was auf die entfernteste Weise zum Ziel führen könne, sollen alle Vorschläge Gruners schleunigst ausgeführt werden. Der König gibt allen von Grüner getroffenen Einrichtungen in dem von Blücher okkupierten Landesteil voll- kommenen Beifall und wird ihm bei der Wiederbelebung der Staatsverwaltung einen seinem Verdienst angemessenen Posten übertragen. Kabinettsschreiben an die Kuratoren und Testamentsexekutoren der Daniel Jtzigschen Verlassenschaft. Königsberg, 5. April 1808. 1 Seite 4°, Um- schlag mit Siegel. U. e. 4220 Kabinettsschreiben an die Ältesten der Berliner Judenschaft. Berlin, 28. De- zember 1809. 1 Seite 4°. U. e. 4221 Dankt für die ihm überreichte Andachtsübung nebst Gebet. Kabinettsschreiben an den Stadtchirurgus lJosephl Schmedding. Potsdam, 13. Juni 1810. 1 Seite 4°. U. e. 4222 Erläßt ihm die zur Gewinnung des Berliner Bürgerrechts zu entrichtenden 200 Taler „in Betracht deßen, daß der Supplikant dem Armenwesen ersprieß- liche Dienste geleistet hat". Schmeddings (gestorben 1846) Tochter Amalie, 1804—1877, heiratete den Professor Friedrich Zelle und ist die Mutter des Oberbürgermeisters Robert Zelle. Kabinettsschreiben an den Grafen von der Goltz in München. Berlin, 19. Juni I810. 1 Seite 2°. U. e. 4223 Urlaubserteilung. Kabinettsschreiben an die Frau Staatsminister Gräfin von Arnim und den Geheimen Legationsrat von Kamptz. Potsdam, 10. November 1816. 1 Seite 40. U. e. 4224 Erläßt die Abgabe von 10 v. H. für die von Gubitz zum Besten des Vaterländischen Vereins beabsichtigte Bücherausspielung. Kabinettsschreiben an die Witwe des Theaterdichters Albini von Meddlhammer. Berlin, 6. Dezember 1838. 1 Seite 4°, Umschlag mit Siegel. U. e. 4225 Lehnt ein Konzert im Schauspielhause ab, will sie aber durch ein Geschenk unterstützen. 486 Friedrich Wilhelm III. — Königin Luise Kabinettsschreiben an den Staatsminister von Kamptz. Berlin, 24. Marz 1839. 1 Seite 4°. U. e. 4226 Genehmigt die Wiederholung der musikalisch-deklamatorischen Unterhaltung vom 10. Marz zum Besten des Vereins zur Verpflegung hilfsbedürftiger Krieger. Luise, Königin von Preußen, Gemahlin König Friedrich Wilhelms des Dritten, Tochter des Herzogs Karl des Zweiten zu Mecklenburg - Strelitz, geboren 10. März 1776 in Hannover, gestorben 19. Juli 1810 zu Hohenzieritz. Schreiben an den Generalleutnant Friedrich Wilhelm Grafen von der Schulen- burg. Charlottenburg, 28. Juli 1798. 1 Seite 4°. 4228 Eigenhändig nur die beiden letzten Worte der Unterschrift: Freundin Luise. Empfiehlt einen jungen Mann namens Bath, Gouverneur am Kadetten- korps, für eine Bankbuchhalterstelle. Dem Schreiben liegt ein Blättchen von der Hand der Königin bei: C’est ce meine keine dont je Vous ai dejä parle, qui me tourmante nult et jour; je suis bien fachee de devoir toujours Vous tourmanter, moins pour faire plaisir ä d’autre bien souvent l’on devient importun. Je desire de tout mon Coeur que Madame Votre Epouse et MM Votre Fille soyent entierement remise; et que Vous soyez persuadee de l’Estime et de la consideration distinguee avec laquelle je suis Votre Amie Louise. 4229 Brief an die Herzogin Dorothea von Curland. Ohne Ort, 3. Februar 1806. 1 Seite 16°. Nebst Umschlag mit der Adresse. E. 4230 Ce 3 fevrier 1806. Ma bone Amie recevez mes Voeux pour la fete que nous celebrons aujourdhui1. Vous ne pouvez douter de leur sincerite come Vous connoissez mon Coeur et son attachement pour Vous. Acceptez avec bonte l’offrande dont l’encens brüle a l’Amitie. Votre Amie Louise. Brief an den General Ernst von Rüchel. lZwischen dem 14. Juni und 9. Juli 1807O 2 Seiten auf rotgerändertem Postpapier 8°. E. 4231 Ich danke Ihnen hertzlich für die mir mitgetheilten Nachrichten und Ihre geistreige Bemerkungen. Ich pflichte ihnen in allem bey, aber aber mir deucht es sind schon große Mißgriffe geschehen. Das ganz geänderte Politische System Russischer Seits, ist eine Sache die ich nicht begreife. Warum diesen Napoleon zu gewinen suchen auf alle Art, da wo man so gut vorschreiben kann als er; die Ursachen haben Sie so gut an? auseinander gesetzt daß ich sie nicht wiederhole. Der König schreibt mir sehr weitläuffig über seinen Empfang, er war anständig u N: äußerst höflich. Es war sehr viel die Rede 1 Geburtstag der Herzogin, geboren 3. Februar 1781. 3 Zwischen der Schlacht von Friedland und dem Tilsiter Frieden. Königin Luise — Prinz Heinrich f 1846 487 von mir, von meinem Haß für ihm, (Lieben kann ich nur das Gute,) wie sehr er hoffe daß ich meinen Frieden machen würde. 8c 8c. Seine Höflichkeit an Tafel ging so weit daß er dem König meine verhaßte Gesundheit zu- trank. Es ist stark die Rede unter den Franzosen daß ich hinkomen möchte — allein so lange er selbst der N. den Wunsch dem König nicht sehr höflich zu erkennen giebt kome ich nicht; dann aber, kömt besonders der Wunsch des Königs dazu u die Überzeugung ich Ponte nur durch meine Gegenwart etwas gutes stiften, so fliege ich dahin wo mein Hertz nie seyn wird, u trinke den Wermut u leere den Becher mit der Würde die der Preußen Königin zukömt. Ihre Freundin Luise. Ernsthausen muß ein edler junger Mann seyn. Schlesien ist uns ge- rettet durch Alexander. Doch tiefes Geheimniß. Jerom hat es haben u behalten sollen. Zuerst gedruckt: Vosstsche Zeitung vom 10. März 1880. Hierzu Faksimile, in Gotthold Lessings Auftrag hergestellt von Albert Frisch Marz 1913. 4233 Kabinettsschreiben an Gubitz. Königsberg,30.Augustl809. 1 Seite4°. U.e. 4233 Dankt für das ihr überreichte sechste Heft der Zeitschrift „Das Vaterland". Gedruckt: Gubitz, Erlebnisse, Band 1 Seite 135. Schreiben an die Ältesten der Judenschaft in Berlin. Berlin, 26. Januar 1810. 1 Seite 4°. U. e. 4234 Dankt für die Übersendung eines gedruckten Exemplars des Gebets der Berliner Judenschaft bei der Rückkehr des Königs. Auguste Fürstin von Liegnitz geborene Gräfin Harrach, zweite Gemahlin Friedrich Wilhelms des Dritten, Tochter des Grafen Ferdinand Harrach, geboren 30. August 1800, gestorben 5. Juni 1873 zu Homburg. Brief an die Gräfin (von Viereck!. Villa Augusta, 28. September 1849. 3 Seiten 8°. E. 4235 Heinrich, Prinz von Preußen, Sohn Friedrich Wilhelms des Zweiten, geboren 30. Dezember 1781 in Berlin, gestorben 12. Juli 1846 in Rom. Brief an Christian Daniel Rauch. (Rom!, 3. Marz 1830. 1 Seite 8°, Siegel. 4236 Nur Datum, Unterschrift und Adresse eigenhändig. 488 = Prinz Wilhelm f 1851 — Prinzessin Luise Fürstin Radziwill Wilhelm, Prinz von Preußen, Sohn Friedrich Wilhelms des Zweiten, geboren 3. Juli 1783 in Potsdam, gestorben 28. September 1851 in Berlin. Brief an Johann Gottfried Carl Christian Kiesewetter. Altranstädt, 6. Januar 1806. l Seite 4°, Adresse, Siegel. E. 423? Schreiben an einen Ungenannten. Köln,2l.Novemberl83l. 1 Seite 4". U.e. 4238 Maria Auua, Gemahlin des Prinzen Wilhelm von Preußen (1783—1851), Tochter des Land- grafen Friedrich des Fünften von Hessen-Homburg, geboren 13. Oktober 1785 in Homburg, gestorben 14. April 1846 in Berlin. Brief an Johann Gottfried Carl Christian Kiesewetter. Königsberg, 20. Januar 1808. 4 Seiten 8°. E. 4239 ... Seit gestern Abend bin ich hier, der Abschied von Memel hat mir wirklich recht weh gethan, aber schon auf der Reise wurde es mir lieb, bald 20 M. naher von Berlin zu sein. Die Größe der Stadt und meine Wohnung — die Menge der Menscheit u die Lebhaftigkeit der Straßen — das alles ist mir so neu geworden, das ich mich in einer fremden Welt glaube. Wilhelm hat seine Paße, u wird d. 3W schon in Paris angekomen sein — mir schlagt das Herz höher bey dem Gedanken, wenn es ihm nur gelingt!... 3 Briefe an Gubitz. E. 1. 8. April 1822. 4 Seiten 8°, Umschlag mit Siegel. 4240 2, 3 undatiert, je 1 Seite 8°, einer mit Umschlag, beide mit Siegel. 4241-4242 Brief an den Hofmarschall Freiherrn von Maltzahn. Ohne Ort und Datum. 1 Seite 8°, Adresse mit Siegel. E. 4243 Brief an Gottfried Schadow. Berlin, 5. Mai 1840. 2 Seiten 8°, Umschlag mit Siegel. E. 4244 Luise Fürstin Radziwill, Tochter des Prinzen Ferdinand von Preußen (1730—1813), Gemahlin des Fürsten Anton Radziwill, geboren 24. Mai 1770 in Berlin, gestorben ebenda 7. Dezember 1836. Schreiben an einen Onkel (Königliche Hoheit). Französisch. Berlin, 19. De- zember 1786. 1 Seite 4°. E. 4245 ~ — Prinzessin Luise Fürstin Radziwill — Prinz August == 489 Glückwunschschreiben zum neuen Jahr an einen Onkel (Königliche Hoheit). Französisch. Berlin, 25. Dezember 1786. 1 Seite 4°. E. 4246 Brief an den Freiherrn von Jacobi-Klösi, Gesandten in London. Französisch. Berlin, 6. Mai ohne Jahr. 2 Seiten 4°, Adresse mit Siegel. E. 4247 4 Briefe an Christian Daniel Rauch. E. 1. Posen, 14. September 1815. 2 Seiten 4°, Adresse, Siegel. 4248 2. Posen, 7. August 1821. 3 Seiten 4°. 4249 3. Posen, 8. Oktober 1821. 4 Seiten 8°. 4250 4. Posen, 13. Januar 1829. 3 Seiten 4°. 4251 Erklärung über eine Zahlung. Berlin, 14. Juni 1819. 1 Seite 4°. U. e. 4252 Brief an den Staatsminister Heinrich Freiherrn von Bülow. Ruhberg, 13. Juli 1830. 1 Seite 4°. E. 4253 Empfehlungsschreiben. Schreiben (an Gottfried Schadow). Ruhberg, 27.Juli 1835. l Seite 4°. E. 4254 Heinrich, Prinz von Preußen, Sohn des Prinzen Ferdinand (1730—1813), geboren 11. November 1771 zu Friedrichsfelde, gestorben 8. Oktober 1790 in Berlin. Brief (an den Markgrafen Friedrich Heinrich von Brandenburg-Schwedt). Französisch. Berlin, 1. Januar 1787. 1 Seite 4°. E. 4255 Louis Ferdinand, eigentlich Friedrich Ludwig Christian, Prinz von Preußen, Sohn des Prinzen Ferdinand (1730—1813), geboren 18. November 1772 zu Friedrichsfelde, gefallen bei Saalfeld 10. Oktober 1806. Brief (an den Markgrafen Friedrich Heinrich von Brandenburg-Schwedt). Französisch. Berlin, 1. Januar 1787. 1 Seite 4°. E. 4256 August, Prinz von Preußen, Sohn des Prinzen Ferdinand (1730—1813), geboren 19. September 1779 in Friedrichsfelde, gestorben 19. Juli 1843 in Bromberg. Brief an den Gesandten Freiherrn Heinrich von Werther. Berlin, 31. Marz 1824. 2 Seiten 4°. U. e. 4257 490 Prinz August — Friedrich Wilhelm IV. Brief an den Gesandten am englischen Hof Freiherrn von Maltzahn. Berlin, 27. Dezember 1824. 1 Seite 4°. U. e.' 4258 Brief an den Buchhändler T. Trautwein. Lippstadt, 1. September 1830. 1 Seite 4°. U. e. 4259 Brief an Gubitz. Berlin, 6. April 1839. 1 Seite 4°, Umschlag, Siegel. U. e. 4260 Friedrich Wilhelm der Vierte, König von Preußen, Sohn König Friedrich Wilhelms des Dritten, geboren 15. Oktober 1795 in Berlin, gestorben 2. Januar 1861 in Sanssouci. Schreiben an den Komponisten Johann Philipp Schmidt. Berlin, 28. Oktober 1819. 1 Seite 40. U. e. 4261 Dankt für die Übersendung von Kompositionen. Brief an den Maler Eduard Bendemann. Berlin, 3. Dezember 1836. 1 Seite 8°, Umschlag mit Siegel. 4262 Übersendet das Maß eines Albums des Prinzen Johann von Sachsen und hofft, daß dieser bald eine Zeichnung von ihm haben werde. Schreiben an den Buchhändler T. Trautwein. Sanssouci, 18. Juli 1840. 1 Seite 40. U. e. 4263 Genehmigt die Herausgabe einer hierbei zurückgeheuden Ouvertüre. Brief an Christian Daniel Rauch. Charlottenburg, 8. November 1844. 1 Seite 40. 4264 Über seine für den Fürsten Metternich bestimmte Büste. „Ich habe dem Fürsten Metternich eine versprochen u würde es doch zu toll finden ihm mein Gesicht mit dem HaarWuchs u der Sorglosigkeit der Züge von 1823 zu geben." Brief an die Gräfin von Viereck. Charlottenburg, 25. Dezember 1849. 1 Seite 8°, Umschlag, Siegel. E. 4265 Bleistiftzeichnung auf einem Menüblatt (Erdmannsdorf, 3. Oktober 1851): Frauenkopf. 1 Seite 8°. 4266 Königin Elisabeth — Prinz Adalbert 491 Elisabeth, Tochter des Königs Maximilian des Ersten Joseph von Bayern, Gemahlin König Friedrich Wilhelms des Vierten, geboren 13. November 1801 in München, gestorben 14. Dezember 1873 in Dresden. Schreiben an den Buchhändler T. Trautwein. Berlin, 4. Marz 1831. 1 Seite 40, Umschlag. U. e. 4367 Nimmt die Widmung der in seinem Verlag erscheinenden Passionsmusik von Bach an. Brief an die Gräfin von Viereck. lBerlin, Dezember 1848.1 2 Seiten 1g0 g 4268 Karl, Prinz von Preußen, Sohn König Friedrich Wilhelms des Dritten, geboren 29. Juni 1801 in Charlottenburg, gestorben 21. Januar 1883 in Berlin. Schreiben an den Gesandten in London Freiherrn Heinrich von Werther. Berlin, 25. März 1824. 1 Seite 4°, Umschlag, Siegel. U. e. 4269 Empfiehlt zwei Bittstellerinnen. Brief an den Kronprinzen Friedrich Wilhelm. lBerlinl, 17. Februar 1862. 4 Seiten 8°. E. 4270 Über die Auffindung der berühmten Bibelhandschriften [Codex Sinaiticus] durch [Constantin vons Tischendorf. Adalbert, Prinz von Preußen, Sohn des Prinzen Wilhelm (1783—1851), Admiral, geboren 29. Oktober 1811 in Berlin, gestorben 6. Juni 1873 in Karlsbad. Schreiben an Heinrich Wilhelm Dove. Berlin, 2. Oktober 1857. 1 Seite 4°. U. e. 4271 Dankt für die Zusendung der Schrift „Über das Gesetz der Stürme. Amtliches Schreiben des Oberkommandos der Marine an den Generalkonsul in Alexandria Theremin. Berlin, 1. März 1867. 1 Seite 2°. U. e. 4272 Außer der Unterschrift noch ein kleiner Zusatz von des Prinzen Hand. Wünscht genaue Angaben über Tiefe und Breite des Suezkanals. 492 Prinz Georg. Markgraf Casimir Georg, Prinz von Preußen, Sohn des Prinzen Friedrich (1794—1863), geboren 12. Februar 1826 im Schlosse Jagerhof bei Düsseldorf, gestorben 2. Mai 1902 in Berlin. Brief an den Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen. Ohne Ort und Datum. 4 Seiten 16°. E. 4273 Empfiehlt die Bildhauern: Elisabeth Ney. Casimir, Markgrafvon Brandenburg-Bayreuth, Sohn des Markgrafen Friedrich des Ältern, geboren 27. September 1481 in Ansbach, gestorben 21. September 1527 in Ofen. 2 Briefe an seinen Schwager Graf Wolfgang zu Henneberg. 1. Ohne Ort, Dienstag nach Burchardi (19. Oktober) 1518. 2 Seiten 2°, Adresse, Siegelreste. E. 4276 Freuntlicher liber schwager dein schreiben mir gethan mit zu schickung der bericht mit Hessen und sickingen das ich dan alles nach der lang verlesen und gib dir dor auf zu erkennen das mir von den lanckgraffen' in Liser stund ab- gekundigt ist worden allein 11° pfesrdeH zu schicken dy ich imb dann zu schicken werd und hör gerne dein erpiten das du thust und weis mich nun mer? in dein Handel zu halten dan ich gar ungern wolt das dir einherley widerwertigs zu stan solt und wo ich das selbig mit eren wenten [?] kunt das ich es mit allein willen gerne thatt und ich nimb mein weg nit auf bambergk mit mein schwester sunder auf payrstorf holfelt und furter gen plassenbnrgk auf den suntdag zu nacht ligen sy zu peyrstorf und mandag nacht zu holffelt und dienstdag zu knlmbach wo du an der end eines zu mir kummen wilst hast du macht zu thon kan ich es geschicken so wil ich mit inen piss gen knlmbach reiten so wil ich dir das sigel [?] mit einem auch auf die zeit gen pambergk schicken fo. sein das die koramina deines leibs brandenburgk saxssen Peyer ostereich das alles Hab ich dir auf dein schreiben nit wollen Vorhalten do mit in dem alten glauben, dat mein hant anspach amb Dinstdag nach purgkhardy in dem XVIII jar. Casimir m z bg 2. Coburg, am Samstag nach Georgij (28. April) 1520. 1 Seite quer 2°, auf der Rückseite die Adresse, Siegel. O. e. 4277 Unnser frenntschafft zuuor Hochgebornner lieber oheim unnd swager/ Nachdem wir eur lieb gen Arnstat zu unns beschiden haben geben wir der- selben hiemit zuuersteen das wir morgen zunacht zu Eyffelt ligen wollen Ob eur lieb daselbst hin/ zu unns kumen wollen, unns des orts miteinander 1 Landgraf Philipp von Hessen. 493 -• — — Markgraf Casimir — Herzog Albrecht Friedrich zubereden/ das sehen wir für besser an dann zu Ernstst Doch stellen wir ess zu euch an welchs ort Ir am liebsten zu uuus kumbt unnd eur lieb zu freunt- schafft sind wir geneigt Datum koburg am Sambstag nach Georgij Anno xx° Casimir von gots gnaden Marggraf zu Brandenburg Rö und hispanischer kö" m° obrister velthauptman aller österreichischer Lande Casimir manu propria grüß mir das percher s?^> erdlin s?^ Albrecht, letzter Hochmeister des Deutschen Ordens, erster Herzog in Preußen, Sohn des Markgrafen Friedrich des Ältern von Ansbach und Bayreuth, geboren 17. Mai 1490 in Ansbach, gestorben 20. Marz 1568 in Tapiau. Brief an Bernhart Bohibel. Salewe lSaalau bei Jnsierburgl, 20. Juli 1548. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. E. 4378 Lieber bohibel dein jungst schreiben an mich gethan Hab ich entpfangen und alles seines inhalts welcher zuerwidern von unnoten verstanden Bedanck mich in allen gnaden deines steisses und habender muhe wil hoffen dem graffen sey gnad bewisen und in der sach dy nach stehe wy vor kein abpruch sonder mer vorderung beschehen. mit den Herbergen Hab ich auch kein Mangel und bin zumb hegsten deiner ankunft erfrewt zuerwarten verhoff allerlei berichts in der vertrauten suchen von deinem Hern, ist kein zweyfel ich wil in allen meinen trewen und phlichten nach erfunden werden das zuthun so nit wider got und damit ich meinen lieben Hern trewlich zudienen erfunden. Befele dich hiemit dem lieben got und bitte wo du ia nit kumen kündest das ich doch nit hoffe wollest mir allerley so zimlich ia zumb wenigsten itztiger? gelegenheit mitdejlen. Datu in ejle salewe den 20 Julij Anno 1548 Albrecht marggraff und hertzog Lcc. Entwurf einer Quittung. Königsberg, 2. April 1551. 1 Seite 4°. E. 4279 Dorothea, erste Gemahlin Albrechts, ersten Herzogs in Preußen, Tochter König Friedrichs von Dänemark, geboren 1. August 1504, gestorben 11. April 1547 in Königsberg. Adresse eines Briefes an ihren Gemahl. 1 Seite 4°. E. 4280 Albrecht Friedrich, Herzog in Preußen, Sohn des Herzogs Albrecht, geboren 29. April 1553 zu Neuhausen, gestorben in der Nacht vom 27. auf den 28. August 1618 in Fischhausen. Erlaß an den Hauptmann zu Neidenburg Nickel von Wittmansdorss. Königs- berg, 11. Juni 1580. 1 Seite 2°, Adresse. U. e. Eingelegter Zettel. 4281 494 Georg Friedrich — Joachim Ernst Georg Friedrich, Markgraf von Brandenburg-Ansbach-Bayreuth, Sohn des Markgrafen Georg des Frommen, geboren 5. April 1539 in Ansbach, gestorben 6. Mai 1603. Schreiben an die Visitatoren des Kammergerichts zu Speier. Onolzbach, 1. Mai 1571. 6 Seiten 2°, Adresse. U. e. 4282 Beileidsschreiben an den Oberamtmann, Kanzler, Hofmeister und Rat zu Darm- stadt in Anlaß des Todes des Landgrafen Georg des Ersten zu Hessen- Darmstadt. Ohne Ort, fFebruar 15961. 2 Seiten 2°, Adresse. O. e. 4283 Christian, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth, Sohn des Kurfürsten Johann Georg, geboren 30. Januar 1581 in Berlin, gestorben 9. Juni 1655 in Bayreuth. Schreiben an Wolf Grafen zu Castell. Bayreuth, 14. Juli 1608. 3 Seiten 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4284 Dreitausend Wallonen streiften in dem benachbarten Böhmen. Vermutlich würden sie in den Fränkischen Kreis fallen. Daher Warnung und Mahnung zur Pflicht. Joachim Ernst, Markgraf von Brandenburg-Ansbach, Sohn des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg, geboren 22. Juni 1583 in Berlin, gestorben 7. Marz 1625 in Ansbach. Gedruckter Erlaß als Generalleutnant der Evangelischen Union, worin er zur Lieferung von Viktualien und Proviant auffordert „zu Oekenäirung deß Vatterlands". Oppenheim, 24. Juli 1620. 1 Seite quer 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4285 Schreiben an den Kurfürsten svon?]. Onolzbach, 19. Februar 1621. 2 Seiten 2°, Adresse. U. e. 4286 Empfiehlt den Stiftsprediger zu Onolzbach Konsistorialrat Johann Hippo- lytus Brentius. Markgraf Georg Albrecht— Markgraf Georg Friedrich Carl 495 Georg Albrecht, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth, Sohn des Markgrafen Christian, geboren 20. Marz 1619 in Bayreuth, gestorben 27. September 1666 auf Schretz. Schreiben an den Fürsten Lebrecht zu Anhalt. Kulmbach, 22. Dezember 1662. 1 Seite 2°, Adresse, Siegel. U. e. 4287 Albrecht, Markgraf von Brandenburg-Ansbach, Sohn des Markgrafen Joachim Ernst, geboren 28. September 1620 in Ansbach, gestorben ebenda 1. November 1667. Gedruckter Erlaß über Beschränkung der Ausgaben und Beamtenbesoldungen. Onolzbach, 19. Oktober 1640. 3 Seiten 2°, Adresse. 4288 Hierunter und unter den ?08l 8criptg Albrechts eigenhändige Unterschrift. Christian Ernst, Markgraf zu Brandenburg, Sohn des Erbprinzen von Bayreuth Erdmann August, geboren 6. August 1644 in Bayreuth, gestorben 20. Mai 1712 in Erlangen. Schreiben an den Grafen Philippus Reinholdus zu Hanau. Bayreuth, 27. April 1696. 2 Seiten 2°, Siegel. U. e. 4289 Hierzu Entwurf der Antwort des Grafen. Hanau, 11. Mai 1696. 1 Seite 2°. E. 4290 Johann Friedrich, Markgraf von Brandenburg-Ansbach, Sohn des Markgrafen Albrecht, geboren 18. Oktober 1654 in Ansbach, gestorben ebenda 1. April 1686. Gedruckter Erlaß betreffend Einreichung von Rechnungen über das Bournonvillische Winterquartier. Onolzbach, 2. Juni 1676. 1 Seite 2°, Adresse. U. e. 4291 Georg Friedrich Carl, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth, Sohn des Markgrafen Christian Heinrich von Bayreuth, geboren 30. Juni 1688 zu Ober-Sulzburg, gestorben 17. Mai 1735. Neujahrsglückwunschschreiben an einen benachbarten Fürsten. Bayreuth, 21 zember 1726. 1 Seite 2°. U. e. 496 Markgraf Christian Friedrich Carl Alexander. Fürst v.Hohenzollern Christian Friedrich Carl Alexander, Markgraf von Brandenburg-Ansbach-Bayreuth, Sohn des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich, geboren 24. Februar 1736 in Ansbach, gestorben zu Benham bei London 5. Januar 1806. Schreiben an den preußischen Gesandten Grafen von Brühl in München. Ansbach, 15. November 1788. 1 Seite 2°. U. e. 4293 Karl Anton Fürst von Hohenzollern, geboren 7. September 1811 zu Krauchenwies, gestorben 2. Juni 1885 in Sigmaringen. Brief an den Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen. Düsseldorf, 4. April 1868. 3 Seiten 8°. E. 4294 '. •> • '. : - »vV. - Larl Robert Lessings Bücher- und Handschriftensammlung herausgegeben von ihrem jetzigen Eigentümer Berlin Otto v. Holten, Knnst- und Buchdruckerei *1915